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Ein Axpo Informatik AG Newsletter Ausgabe 01/12 spot-on Was ist Business Process Outsourcing? Wie generiert es Mehrwert für die Energiebranche? Und wie können die Kun- den von Axpo Informatik davon profitieren? Roger Schmid, erfahrener BPO-Experte und Leiter Applikations-Services bei Axpo Informatik AG, im Spot-on-Interview. Was ist Business Process Outsourcing (BPO) genau? Es handelt sich dabei um die Abwicklung eines Geschäftsprozes- ses durch einen Dienstleister. Das heisst, ein Teil der Ablauforga- nisation wird ausgelagert. Axpo Informatik beispielsweise bezieht BPO-Leistungen von Axpo AG im Bereich Lohnwesen. Demgegen- über betreibt Axpo Informatik aus Sicht des Axpo Verbundes Informatikprozesse im (Kunden-)Auftrag. In beiden Fällen handelt es sich um Supportprozesse. Grundsätzlich jedoch kann jeder Fortsetzung auf Seite 3 Wettbewerbsvorteile durch Business Prozess Outsourcing Prozess – also auch ein Kernprozess oder Teile davon – ausgela- gert werden. Was für den abgebenden Betrieb ein Unterstüt- zungsprozess ist, ist für den Dienstleister das Kerngeschäft. Wo macht BPO für ein Energieunternehmen besonders Sinn? Generell gilt: Wer outsourcen will, sollte sich überlegen, wie wichtig ein Vorgang für das Unternehmen ist und ob es sich durch den entsprechenden Prozess von den Mitbewerbern abheben kann. Zu prüfen ist ferner, welche Skaleneffekte erreicht werden können und welches spezifische Know-how zur Verfügung steht. Letztlich verfolgt BPO immer das Ziel, Kosten zu senken bezie- hungsweise tief zu halten und gegebenenfalls an Wissen zu gelangen, das durch das Unternehmen selbst nur mit grossem Aufwand und durch Investitionen aufgebaut werden könnte. Interview mit Roger Schmid

Spot-on 01|12

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Axpo Informatik Kundennewsletter

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Ein Axpo Informatik AG NewsletterAusgabe 01/12

spot-on

Was ist Business Process Outsourcing? Wie generiert es

Mehrwert für die Energiebranche? Und wie können die Kun-

den von Axpo Informatik davon profitieren? Roger Schmid,

erfahrener BPO-Experte und Leiter Applikations-Services bei

Axpo Informatik AG, im Spot-on-Interview.

Was ist Business Process Outsourcing (BPO) genau?

Es handelt sich dabei um die Abwicklung eines Geschäftsprozes-

ses durch einen Dienstleister. Das heisst, ein Teil der Ablauforga-

nisation wird ausgelagert. Axpo Informatik beispielsweise bezieht

BPO-Leistungen von Axpo AG im Bereich Lohnwesen. Demgegen-

über betreibt Axpo Informatik aus Sicht des Axpo Verbundes

Informatikprozesse im (Kunden-)Auftrag. In beiden Fällen handelt

es sich um Supportprozesse. Grundsätzlich jedoch kann jeder

Fortsetzung auf Seite 3

Wettbewerbsvorteile durch Business Prozess Outsourcing

Prozess – also auch ein Kernprozess oder Teile davon – ausgela-

gert werden. Was für den abgebenden Betrieb ein Unterstüt-

zungsprozess ist, ist für den Dienstleister das Kerngeschäft.

Wo macht BPO für ein Energieunternehmen besonders Sinn?

Generell gilt: Wer outsourcen will, sollte sich überlegen, wie

wichtig ein Vorgang für das Unternehmen ist und ob es sich durch

den entsprechenden Prozess von den Mitbewerbern abheben

kann. Zu prüfen ist ferner, welche Skaleneffekte erreicht werden

können und welches spezifische Know-how zur Verfügung steht.

Letztlich verfolgt BPO immer das Ziel, Kosten zu senken bezie-

hungsweise tief zu halten und gegebenenfalls an Wissen zu

gelangen, das durch das Unternehmen selbst nur mit grossem

Aufwand und durch Investitionen aufgebaut werden könnte.

Interview mit Roger Schmid

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Liebe Leserinnen und Leser

Die Energiewirtschaft durchlebt derzeit hektische Tage, nicht

nur in der Politik, in den Medien und damit in der Öffentlichkeit,

sondern auch intern. Kosten und Effizienz stehen im Vordergrund

und bestimmen die strategischen Aktivitäten.

Mit Max2012, der Neuausrichtung der Axpo, steht uns ein an-

spruchsvoller, aber auch spannender und lehrreicher Prozess be-

vor. Als bevorzugte IT-Dienstleisterin bietet die Axpo Informatik

aktiv Hand, dass die aktuellsten Technologien die neue Strategie

so unterstützen können, dass für die gesamte Axpo Gruppe nach-

haltige Wettbewerbsvorteile geschaffen werden. Dabei verlieren

wir die Kantonswerke und unsere weiteren Kunden nicht aus den

Augen, die ebenfalls an strategischen Projekten zur Steigerung

der Effizienz und Senkung der Kosten arbeiten.

In dieser Ausgabe

1 Frontstory 7 Gigathlon 2012 12

13

14

Erfolgreiche SAP-Rezertifizierung

8 Geografische Informationssysteme

Projekt BALU abgeschlossen

IT-Kosten sparen6 Finanzielle Projektabwicklung

4 Kundenzufriedenheits-umfrage 2011

Robert Gebel, CEO Axpo Informatik AG

Axpo spot-on

02 | 03

Axpo Informatik hat sich in den letzten 10 Jahren zu einem IT-

Dienstleister entwickelt, der sich auf die Energiewirtschaft und

seine Kunden im Axpo Verbund konzentriert. Dabei konnten wir

«unser Produkt» stetig verbessern und haben dabei die Preise seit

unserer Entstehung um mehr als 40 Prozent gesenkt. Ohne Sie,

unsere Kunden und Partner, hätte es diese Entwicklung der Axpo

Informatik nicht gegeben. Für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung

und Ihre Partnerschaft möchten wir uns alle herzlich bedanken.

Wir sind bereit und neugierig auf die weitere Entwicklung der

Energiewirtschaft in der Schweiz und wie sich unser Konzern

strategisch positioniert. Egal wohin die Reise in Zukunft gehen

wird, wir freuen uns darauf, Sie weiterhin begleiten zu dürfen und

gemeinsam die Herausforderungen, die auf uns alle zukommen

werden, zu meistern.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spass und Inspiration beim Lesen der

aktuellen Ausgabe des Spot-on

Server-Virtualisierung10

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Fortsetzung von Seite 1

Die Energiebranche kennt BPO seit vielen Jahren, beispielsweise

durch Einkaufs- und Netzbetreiber-Gesellschaften. In unserer

Branche liegt das BPO-Potenzial folglich nicht nur in klassischen

Supportprozessen wie HR, Finanzen, IT und Facility Management,

sondern auch in Teilen der Wertschöpfungsprozesse, im Kernge-

schäft also. Grosse Energiehändler wie die Axpo bieten kleineren

Energieversorgern Dienstleistungen in der Energiebeschaffung

und im Management ihrer Bilanzgruppen. Mit Max2012 entstehen

«Shared Services» für die Bereiche HR und Finanzmanagement.

Weiteres Potenzial besteht im Massengeschäft unserer Verbund-

unternehmen wie beispielsweise bei den Kantonswerken. Dabei

kann BPO in Themenbereichen wie Smart Metering, Netznut-

zungs- und Energielieferungsabrechnungen und Kundenadminist-

ration wertvolle Dienste leisten. Auch Abläufe im Datenaustausch

beziehungsweise Energiedatenmanagement und in der Messda-

tenverarbeitung bieten sich für BPO an. Dabei handelt es sich

hauptsächlich um Aufgabenbereiche des Verteilnetzbetriebs und

-vertriebs sowie des Energievertriebs. Auch im Zusammenhang

mit den Unbundlingvorschriften kann es sinnvoll sein, diese

Aufgaben einem Shared-Service-Dienstleister zu übergeben. Bei

Axpo Informatik haben wir fundiertes technologisches und be-

triebswirtschaftliches Know-how, um entsprechende Anstrengun-

gen unserer Kunden kompetent zu unterstützen. Erwähnen möch-

te ich noch, dass sich die Wichtigkeit einzelner Vorgänge ändern

kann. Wird beispielsweise ein Prozess im Laufe der Zeit relevant

für die Differenzierung am Markt, können die entsprechenden

Aufgaben zurückintegriert werden.

Insourcing ist also nicht immer «in» und Outsourcing

manchmal wieder «out»?

Absolut. Dazu ein Beispiel aus der Flugindustrie: Vor ein paar

Jahren haben Billig-Fluglinien das «Bring your own»-Konzept

eingeführt und sich dadurch differenziert, dass sie vor allem

möglichst günstige Flüge angeboten haben. Die Konkurrenz

folgte diesem Trend. Doch seit es nicht mehr möglich ist, sich

über den Preis vom Mitbewerber abzuheben, sind einige Flug-

gesellschaften wieder dazu übergegangen, beispielsweise Sand-

wiches abzugeben oder weitere Zusatzleistungen anzubieten.

Dient BPO vor allem der Einsparung von Kosten?

Nicht nur. Es geht unter anderem auch darum, Spitzen zu brechen.

Während Abrechnungsperioden beispielsweise benötigen Firmen

mehr personelle Ressourcen. Dies lässt sich durch Jahresarbeits-

zeitmodelle oder durch das Einstellen von Temporär-Personal

bewerkstelligen, was in der Regel mit hohen Schulungskosten

verbunden ist. Als bessere Alternative erweist sich oft der Einbe-

zug eines professionellen Dienstleisters, der die Prozesse effizient

und in hoher Qualität abwickelt.

Wie erbringt ein BPO-Anbieter seine Dienstleistungen?

Wir alle kennen BPO aus dem Privatleben. Die Billag beispielswei-

se erbringt Billing-Leistungen für andere. Sie tritt dabei unter

eigenem Namen auf. Andere Dienstleister wiederum treten bei

den Endkunden im Namen des Auftraggebers auf. Dabei merkt

der Endverbraucher nicht, dass er mit einem BPO-Anbieter in

Kontakt ist. Die BKW-Gruppe beispielsweise hat keinen eigenen

Kundenservice für Privatkunden mehr, sondern hat einen externen

Dienstleister damit beauftragt. Es handelt sich dabei um ein

reines Kontakt-Center, das im Namen der EVU-Kunden mit den

Endkunden einzelne Geschäftsfälle möglichst abschliessend

abwickelt.

Welche Rolle spielt Axpo Informatik für ihre EVU-Kunden im

BPO gegenüber ihren Endkunden?

Wir sehen uns in der «Enabler»-Rolle von «Business Process

Outsourcing»-Geschäftsmodellen unserer Kunden. Effizientes

BPO bedeutet hohe Standardisierung und Automatisierung.

Unsere gesamte Applikationslandschaft muss deshalb auf BPO

ausgerichtet werden. Harmonisierung, Modularisierung und

Flexibilisierung der IT-Landschaft sind weitere Elemente, die zu

einem Mehr an Wettbewerbsfähigkeit durch BPO führen. Deshalb

erarbeiten wir zurzeit entsprechende Applikations-Strategien

sowie eine Roadmap. Der Aufbau einer passenden neuen Syste-

mumgebung würde rund zwei Jahre beanspruchen.

Aktuell nutzen die Mitglieder der Axpo Gruppe unterschiedliche

Systeme und Prozesse. Hier schlummert ungenutztes Synergiepo-

tenzial, welches durch einen gemeinsamen Aufbau einer solchen

Applikationsumgebung durch die Verbundunternehmen realisiert

werden könnte.

Roger Schmid ist Leiter Applikations-Services bei Axpo Informatik AG und BPO-Experte.

Fortsetzung auf Seite 5

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Axpo spot-on

04 | 05

Welches sind die grössten Herausforderungen für Axpo

Informatik bezüglich BPO?

Um ein «Enabler» für effizientes BPO zu sein, muss Axpo Informatik

die Thematik ganzheitlich betrachten und seine Kunden bei der

Einführung professionell beraten und begleiten können. Die Syste-

me müssen sauber darauf vorbereitet sein. Da mehrere Unterneh-

mungen durch einen BPO-Provider (also durch unsere Kunden)

bedient werden, sind beispielsweise Zugriffsberechtigungen und

weitere Sicherheitsaspekte von noch grösserer Bedeutung und

sorgfältig umzusetzen.

Schliesslich müssen auch die Preis- und Lizenzmodelle auf die

Prozessauslagerung bzw. das neue Geschäftsmodell abgestimmt

werden. Die Beherrschung der Technologie, Agilität, Kostenführer-

schaft und -transparenz sind Voraussetzungen, um eine solide Basis

zu bilden. Wir machen uns fit, um die BPO-Strategien unserer

Kunden mit dem Einsatz geeigneter Informatikmittel erfolgreich

unterstützen zu können. Wir freuen uns darauf!

Bei Fragen zu BPO@Axpo stehen Ihnen Roger Schmid und sein

Team gerne zur Verfügung.

Fortsetzung von Seite 4

Die Kundenzufriedenheitsumfrage (KZU) der Axpo Informatik

AG wurde 2011 bereits zum neunten Mal durchgeführt. Ge-

samthaft haben sich 1125 Personen (2010: 1071) an der anony-

men Umfrage beteiligt, was einem neuen Rekord entspricht.

Die Rücklaufquoten dürfen als sehr gut bewertet werden. Sie

betragen 21,0 Prozent bei der englischsprachigen und 26,1

Prozent bei der deutschsprachigen Befragung.

Das Ergebnis (Kundenzufriedenheitsindex) hat sich im Vergleich

zum Vorjahr (erneut) leicht auf 6.89 (2010: 6.87) verbessert. Das

seit 2008 anvisierte Ziel, die 7.0-Marke zu knacken, wurde hinge-

gen auch 2011 nicht erreicht. Die spezifischen Resultate pro

Kundenunternehmen sind in den laufenden Jahresendgesprächen

zwischen Axpo Informatik und den CIOs der Kunden ein wichtiges

Traktandum.

Aus den Ergebnissen sowie dem Abschlussbericht der für die

Umfrage verantwortlichen Universität Basel wurden die folgenden

Schwerpunktthemen mit Optimierungspotenzial herausgeschält.

Um diese Bereiche nachhaltig zu verbessern, hat Axpo Informatik

in den jeweiligen Fachbereichen Massnahmen ausgearbeitet, die

Kundenzufriedenheitsumfrage 2011Resultate, Massnahmen und deren Planung

seit 1. Oktober 2011 kontinuierlich umgesetzt werden. Folgende

Verbesserungspotenziale werden ausgelotet:

Drucker

Der störungs- und fehlerfreie Betrieb der Drucker hat einen

grossen Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden unserer

Kunden. Im vergangenen Jahr entschloss sich Axpo Informatik,

den Lieferanten zu wechseln und neue Services mit Multifunkti-

onsgeräten von Konica Minolta zu schaffen, was in der Umfrage

2011 bereits zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit führte.

Der Vor-Ort-Support geht die Erneuerung der gesamten Drucker-

flotte aktiv an und hat eine Lösung bei Ausfällen von zentralen

Druckern definiert, um möglichst rasch Ersatzgeräte in Betrieb

nehmen zu können. Darüber hinaus erwartet Axpo Informatik

durch die Umstellungen im Projekt 7app (siehe Spot-on 03/10)

eine massgebliche Verbesserung der Drucker-Performance.

Hotline-Support

Die Hotline ist die wichtigste Anlaufstelle für die Mitarbeitenden

unserer Kunden. Als kritischer Punkt wurde die «Flexibilität» der

Hotline identifiziert. Um die Kundenzufriedenheit im kommenden

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Jahr erneut zu steigern, nehmen die Call Agents regelmässig an

Schulungen teil. Dies mit dem Ziel, das Gros der Supportanfragen

direkt am Telefon lösen zu können. Zukünftig unterstützen die Call

Agents die Anwenderinnen und Anwender unserer Kunden auch

beim Erfassen von Kleinaufträgen.

Auftragsabwicklung

Eine schnellere Auftragsabwicklung bei gleichbleibend hoher

Qualität ist unser erklärtes Ziel. Dazu wird das Service Manage-

ment sogenannte Express-Aufträge einführen. Gleichzeitig wer-

den die Führungskräfte bei Axpo Informatik in mehreren Aspek-

ten sensibilisiert, um die Auftragsabwicklung in den einzelnen

Teams effizienter zu gestalten. Die Ergänzung der KPIs zur Mes-

sung der Auftragsabwicklung in den Bereichen ist eine weitere

flankierende Massnahme in diesem Geschäftsjahr.

Kundenspezifische Software SAP

Die Umfrageresultate zeigen klar, dass SAP zwar als Arbeitsinstru-

ment akzeptiert wird, aber nicht gerade «everybodys darling» ist.

Hierbei stehen wir vor der Herausforderung zu beurteilen, ob die

Anwender(innen) in erster Linie die im Vergleich zu anderen

modernen Lösungen weniger attraktive Benutzeroberfläche

bewerten oder die Funktionalität der Software beziehungsweise

die Abbildung einzelner Prozesse. Als kritischer Punkt wurde

ausserdem die «Kompatibilität» identifiziert.

Die Entwicklung von prozessorientierten, auf die individuellen

Kundenbedürfnisse zugeschnittenen und qualitativ hochstehen-

den SAP-Lösungen zählt zum Dienstleistungsangebot von Axpo

Informatik. In diesem Bereich gilt es das prozessorientierte «Re-

quirements Engineering» massgeblich zu optimieren, um die

Auftraggeber besser bedienen zu können und weniger Change

Requests zu erhalten. Darüber hinaus soll die Betriebsübergabe

verbessert und standardisiert werden, um auch den Going Live

Support anbieten zu können und die Akzeptanz von SAP langfris-

tig zu erhöhen.

Page 6: Spot-on 01|12

Wir alle kennen das Problem: Projektanträge werden auf einem

Excel-Formular erfasst, die Formulare müssen von verschiede-

nen Personen unterzeichnet werden und die Genehmiger müs-

sen über die notwendige Finanzkompetenz verfügen. Nach

der Freigabe werden die Daten manuell im SAP PS (Projekt-

system) erfasst oder geändert. Mehrfacherfassung, Mehrfach-

ablage, lange Durchlaufzeiten und Intransparenz sind somit

Programm. Felix Meier, Fachspezialist Projektcontrolling in

der Divi sion Netze, erkannte vor der Projektdefinition das

Potenzial einer divisionsübergreifenden Lösung. Dank seines

Engagements wurde ein Tool entwickelt, mit dem im Pilot-

betrieb bereits zwei Divisionen produktiv arbeiten. In den

restlichen Divisionen wird die Applikation ab Anfang Januar

ausgerollt.

Engagiert ans Ziel

Das Projekt war zu Beginn von verschiedenen Herausforderungen

geprägt: So mussten beispielsweise externe Spezialisten unser

Know-how ergänzen. Nach Terminverschiebungen und einem

Re-Design der Benutzeroberfläche jedoch können seit Anfang

Erfolgreiche Piloteinführung«Finanzielle Projektabwicklung» bei den Divisionen AXE und AXF

2011 alle Entwicklungsarbeiten intern abgedeckt werden.

Der Pilot läuft seit Juli 2011. Bisher wurden rund 420 Formulare

über die neue Applikation freigegeben und der Betrieb funktio-

niert fehlerfrei. Aktuell werden punktuelle Verbesserungen

vorgenommen und Erweiterungen für die speziellen Organisati-

onsstrukturen der Partnerwerke bei der Division Hydro umge-

setzt. Den übrigen Divisionen steht die neue Applikation «finanzi-

elle Projektabwicklung» seit Januar 2011 zur Verfügung.

Die Aufgabe und ihre Lösung

Um die Mehrfacherfassung und -ablage von Formularen und

Dokumenten, die damit verbundenen übermässig langen Prozess-

durchlaufzeiten sowie entstehende Intransparenz zu vermeiden,

wurde auf Initiative der Division Netze (Geschäftseinheit EU) die

Machbarkeit einer elektronischen Workflow-Lösung in Zusammen-

arbeit mit Axpo Informatik geprüft und anhand eines Prototyps

nachgewiesen. Dabei kam die vorgesehene Technologie mit

interaktiven Formularen, Workflow und Integration im SAP-Portal

zum Einsatz. 2008 wurde die Vorstudie erstellt und das Projekt im

Jahr darauf gestartet.

Axpo spot-on

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Der diesjährige Gigathlon – er findet vom 29. Juni bis 1. Juli

2012 in und um Olten statt – ist bereits ausverkauft. Doch

Axpo Informatik war genügend schnell, Startplätze in der

Kategorie «Team of Five» zu ergattern.

Folglich können wir mit zwei 5er-Teams am Sport-Event teilneh-

men, wobei jedes Team mindestens zwei Damen aufweisen muss.

Der zweitägige Anlass beinhaltet die Disziplinen Laufen, Biken,

Rennrad fahren, Skaten und Schwimmen. Gesamthaft werden

dabei 430 km und 7750 Höhenmeter zurückgelegt. Die gemeinsa-

me Vorbereitung sowie das Rahmenprogramm und die Stimmung

am Gigathlon selbst machen den Anlass zu einem der eindrück-

lichsten sportlichen Team-Events.

Wir möchten den Gigathlon 2012 gerne mit Personen aus unse-

rem Kundenkreis bestreiten. Alle interessierten Athletinnen und

Athleten können sich bis spätestens 29. Februar 2012 beim Event-

Koordinator Andreas Garbin melden ([email protected]).

Gigathlon 2012

Bitte bachten Sie, dass die Anzahl Plätze begrenzt ist. Melden Sie

sich deshalb möglichst bald!

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.gigathlon.ch/desktopdefault.aspx/tabid-4282

Andreas Garbin, Koordinator Gigathlon 2012

Zwei Tage sportliches Abenteuer im «Team of Five»

Die Benutzeroberfläche wurde im SAP-Portal realisiert (WebDyn-

pro-Applikation). In dieser Applikation verwaltet der Benutzer

seine Formulare, kann bestehende SAP-Projekte selektieren und

neue Formulare anlegen. Dabei werden Stammdaten aus dem

SAP gelesen und in Adobe Interactive Forms (PDF-Formulare)

angezeigt. Die Daten werden im Formular vervollständigt und

validiert. Suchhilfen stehen zur Verfügung.

Der SAP-Workflow bildet das Finanzkompetenzenreglement ab.

Dabei wird aufgrund der Stammdaten sichergestellt, dass die

Vorgesetzten eines Projektleiters ihre Freigaben für ein Vorhaben

geben müssen. Ebenfalls wird hier gewährleistet, dass ein finanzi-

eller Genehmiger auch über die notwendige Finanzkompetenz

verfügt. Somit stellt das System sicher, dass die IKS-Vorgaben

(internes Kontrollsystem) eingehalten werden.

Nachdem der Workflow abgeschlossen ist, werden die Stammda-

ten automatisch ins SAP-PS übernommen. Alle betroffenen

Personen werden danach automatisch über Änderungen benach-

richtigt.

Im SAP-Portal können für jedes Projekt alle Änderungen und

Freigaben (welche, wann und durch wen) mitverfolgt und nachvoll-

zogen werden.

Gemeinsam mit dem Kunden lernen

Eine der grössten Herausforderungen war es, die unterschiedli-

chen Interessen der Divisionen auf einen gemeinsamen Nenner zu

bringen. Mit dem grossen Einsatz aller Beteiligten ist es gelungen,

eine divisonsübergreifende Lösung zu definieren und auch umzu-

setzen. Mit einer Applikation im SAP-Portal (WebDynpro) und mit

interaktiven PDF-Formularen haben wir uns mit neuen Technologi-

en befasst und viel Know-how erarbeitet.

Nicolas Hug, Teilprojektleiter

Page 8: Spot-on 01|12

Axpo spot-on

08 | 09

Geografische Informationssysteme, kurz GIS genannt, dienen

der Erfassung, Bearbeitung, Organisation, Analyse und Dar-

stellung raumbezogener Daten. GIS als die Verschmelzung

von Kartografie, statistischen Analysen und Datenbank-Tech-

nologie visualisieren entsprechende Daten, die aussagekräf-

tig auf verschiedenen Informationsebenen (Layer) bearbeitet

und aufbereitet werden können.

Die systematische Nutzung raumbezogener Informationen erfolgt

in unterschiedlichen Branchen. Angewendet wird GIS unter

anderem in der Transportwirtschaft, Medizin, Raumplanungs- und

Umweltforschung sowie in der Telekommunikation. GIS ermög-

licht es beispielsweise den Katastrophenschutzbeauftragten,

Evakuierungspläne zu erstellen. Marketingabteilungen können

analysieren und aufzeigen, in welchen Vertriebsgebieten durch

gezielte Werbung neue Kunden gewonnen werden können usw.

GIS in der Energiewirtschaft

Zunehmend findet GIS Einsatz in der Energiewirtschaft. Insbeson-

dere in der Netz- und Anlagendokumentation können aktuelle

Informationen zu jeder Zeit an jedem Ort verfügbar gemacht

werden. GIS liefert hierzu eine umfassende Datenbasis, die Netz-

karten um energierelevante Geschäftsdaten wie Wetter, Topogra-

fie, Satellitenbilder sowie unternehmenseigene und technische

Daten anreichert. Darüber hinaus ermöglicht GIS eine effiziente

Gestaltung von divisionsübergreifenden Prozessen und eine hohe

Transparenz der Kosten. Damit ist GIS auch ein ausgezeichnetes

Instrument zur Unterstützung strategischer Unternehmensent-

scheidungen.

Innerhalb des Axpo Konzerns wird GIS in verschiedenen Bereichen

verwendet. Die Divisionen Hydro, Netze und Neue Energien der

Axpo AG setzen geografische Informationssysteme wie TOPO-

BASE 2 von Autodesk und Arc View von ESRI ein. Zusätzliche

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Anforderungen und ein Ausbau der GIS-Einsatzmöglichkeiten

werden derzeit geprüft.

Auch Axpo Informatik macht im Auftrag ihrer Kunden Auswertun-

gen und Darstellungen raumbezogener Informationen. Der Geo-

matiktechniker Markus Hunziker verfügt über umfangreiche

GIS-Kenntnisse. Im Rahmen seiner Diplomarbeit entwickelte er ein

Datenmodell für ein zentrales, abteilungsübergreifendes GIS für

die Axpo AG und schafft damit die Grundlage für weitere GIS-

Aktivitäten innerhalb des Verbunds. Geschäftsdaten aus SAP

werden beispielsweise vom Team Business Intelligence anhand

verschiedener Methoden und Techniken computer-kartografisch

aufbereitet. So können Strom-Absatzgebiete durch unterschiedli-

che Flächeneinfärbung aufgezeigt oder punktbezogene Informati-

onen in bestehende Reporting-Systeme eingebettet werden.

Nähere Informationen, wie Sie von den Möglichkeiten von GIS in

der Energiewirtschaft profitieren können, gibt Ihnen gerne das

Team IT-Beratung der Axpo Informatik. [email protected]

IT-Tipp

Bitte beachten Sie: Wenn Sie mit Citrix arbeiten, so ist es

wichtig, dass Sie sich bei Arbeitsschluss von Ihrer Citrix-Session

korrekt abmelden. Dies geschieht einfach mittels Klicken auf

Start – Abmelden.

Hinweis: Das korrekte Abmelden ist wichtig, da die Citrix-Session

sonst geöffnet bleibt und Dateien eventuell nicht korrekt gespei-

chert werden können. Dies kann zu Problemen beim nächsten

Anmeldeversuch führen. Zudem beanspruchen offene Citrix-

Sessions unnötigen Speicherplatz, was die Speicher-Kosten in

Ihrem Unternehmen erhöht.

PS: Am besten gönnen Sie Ihrer Maschine im Büro auch den

wohlverdienten Feierabend und schalten sie ganz aus, bevor Sie

das Büro verlassen. Dank kurzen Aufstartzeiten, bei den bereits

auf Windows 7 migrierten Rechnern, sind Sie am Morgen inner-

halb von 1–2 Minuten wieder arbeitsbereit und haben erst noch

etwas für die Energieeffizienz Ihres Unternehmens getan.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.

Korrektes Abmelden dient der Datensicherheit

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Axpo spot-on

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Rechenzentren weisen allenthalben das gleiche Bild auf: Die

Anzahl betriebener Applikationen steigt und deren Komplexi-

tät nimmt zu. Dies hat zur Folge, dass im Server-Bereich

kräftig aufgerüstet wird. Dabei sind die eingesetzten Syste-

me oft derart leistungsstark bzw. mit Leistungsreserven

versehen, dass sie kaum ausgelastet sind. Eine vor einem Jahr

in den Rechenzentren der Axpo Informatik durchgeführte

Analyse hat gezeigt, dass die Server durchschnittlich eine

Auslastung von unter fünf Prozent aufweisen.

Die wachsende Server-Zahl hat Konsequenzen. So steigt einer-

seits der Platzbedarf in den Server-Räumen. Andererseits nimmt

der Stromverbrauch zu. Viele der bestehenden Rechenzentren

stossen an ihre Kapazitätsgrenzen, und Engpässe bei Stromzufüh-

rung und Wärmeabführung sind keine Seltenheit. Dieser Proble-

matik begegnet die Server-Virtualisierung.

Bessere Server-Auslastung dank Virtualisierung

Ein klassischer Server besteht aus den drei Schichten Hardware,

Betriebssystem und Anwendungs-Software. Die Server-Virtualisie-

rung hat zum Ziel, mehrere Betriebssysteme mit den darauf

laufenden Anwendungen auf einer gemeinsamen Serverhardware

(Host) zu betreiben und die Hardware damit besser auszulasten.

Dazu wird eine als Hypervisor bezeichnete Virtualisierungssoftware

eingesetzt. Diese übernimmt die Verwaltung der Hardware und

präsentiert sie dem Betriebssystem in virtueller Form. Dies ermög-

licht, mehrere Betriebssysteme und ihre Anwendungen gleichzei-

tig auf einem gemeinsamen physischen Server zu betreiben. Die

Virtualisierungssoftware «multipliziert» die Hardware und sorgt

Server-Virtualisierung bietet zahlreiche Vorzüge

dafür, dass es zwischen den virtuellen Servern beim Zugriff auf die

Hardware zu keinen Konflikten kommt. Da die verschiedenen

Anwendungen auf den virtuellen Servern ihre Leistungsspitzen in

der Regel nicht gleichzeitig erreichen, wird die durchschnittliche

Gesamtauslastung der Hardware gesteigert, ohne dass die Perfor-

mance der einzelnen Anwendungen stark darunter leidet.

Limitierend für die Anzahl virtueller Server, welche auf einem

physischen Server betrieben werden können, sind die Leistungsfä-

higkeit der Hardware (Anzahl Prozessoren und Memory) sowie der

Leistungsbedarf der virtuellen Server. 20 bis 30 virtuelle Server

pro physischem Server sind heute üblich.

Im Verbund noch leistungsfähiger

Der Hypervisor ermöglicht, mehrere physische Server (Hosts) zu

einem Verbund (Cluster) zusammenzufassen. Dieser erlaubt,

virtuelle Server im laufenden Betrieb unterbruchsfrei von einem

physischen Host zum anderen zu verschieben. Sind die Hosts

eines Clusters unterschiedlich stark belastet, sorgt die Virtualisie-

rungssoftware automatisch für eine bessere Lastverteilung. Die

Einbindung zusätzlicher Hosts ist jederzeit möglich. Dank Hyper-

visor lassen sich folglich dynamische Ressourcenpools für den

Betrieb von virtuellen Servern bilden, was die Verfügbarkeit

nachhaltig erhöht. Fällt ein Host aus, werden die betroffenen

virtuellen Server automatisch auf einem anderen Host im Cluster

gestartet.

Abb. 1: Physischer Server. Abb. 2: Host mit vier virtuellen Servern

Anwendungen

Betriebssystem

Hardware Hardware

Hypervisor

Anwen-dungen

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Anwen-dungenAnwendungen

Betriebssystem

Hardware Hardware

Hypervisor

Anwen-dungen

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Page 11: Spot-on 01|12

was sich positiv auf die Gesamtverfügbarkeit des Services aus-

wirkt. Und schliesslich wirken sich die reduzierten Hardware-

Beschaffungs- und Betriebskosten positiv auf die Entwicklung der

Servicepreise aus.

Info Box

Glossar

Server Server (engl. für Diener) bezeichnet einen Computer oder ein Programm, das einem oder mehreren Benutzern (Clients) zentrale Dienstleistungen zur Verfügung stellt.

Hypervisor Virtualisierungssoftware, die eine Umgebung für virtuelle Server schafft.

Host Physischer Server (Hardware), auf dem virtuelle Server betrieben werden.

Cluster Ein Cluster (engl., für Schwarm, Gruppe oder Haufen) bezeichnet eine Anzahl von vernetz-ten Computern, die von aussen in vielen Fällen als ein Computer gesehen werden können.

Redundant Redundanz (lat. redundare – überlaufen, überströmen) bezeichnet das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems.

Server-Virtualisierung bei Axpo Informatik

Axpo Informatik beschäftigt sich seit über fünf Jahren mit der

Virtualisierung von Servern. Im Laufe dieser Zeit haben sich die

Leistungsfähigkeit der Hardware sowie Funktionsumfang und

Zuverlässigkeit der Virtualisierungssoftware markant verbessert.

Heute hat die Technologie einen Stand erreicht, dass selbst ge-

schäftskritische Anwendungen bedenkenlos auf virtuellen Servern

betrieben werden können. Vor diesem Hintergrund haben zahlrei-

che Firmen über 50 Prozent ihrer Server virtualisiert – einzelne

Unternehmen sind gar dabei, sämtliche Server zu virtualisieren.

Nicht immer jedoch ist es technisch möglich oder sinnvoll, einen

Server zu virtualisieren. So existieren vereinzelt Anwendungen,

die in einer virtuellen Umgebung keinen zuverlässigen Betrieb

garantieren. Zudem ist bei Servern mit einem permanent hohen

Leistungsbedarf eine Virtualisierung oft unwirtschaftlich.

Rund 400 der von Axpo Informatik betriebenen 1400 Server sind

aktuell virtuell. Dieser Anteil von knapp 30 Prozent soll in den

nächsten Jahren auf über 70 Prozent gesteigert werden. Neue

Server werden nur noch in begründeten Fällen nicht virtualisiert.

Diese Strategie minimiert einerseits die notwendigen Investitio-

nen. Andererseits lassen sich Platz- und Strombedarf nachhaltig

reduzieren.

Demgegenüber sind hinsichtlich Unterhalt von Betriebssystemen

und Applikationen kaum Einsparungen möglich. Der Aufwand für

die Überwachung, das Konfigurieren, Pflegen und Updaten der

virtuellen Server bleibt bestehen

Kunden profitieren

Die konsequente Umsetzung einer Virtualisierungs-Strategie

macht sich für Kunden unmittelbar bezahlt. So können neue

virtuelle Server und Services schneller bereitgestellt werden – das

Warten auf neue Hardware entfällt. Zudem wurde die Verfügbar-

keit von bisher nicht redundant ausgelegten Systemen verbessert, Franz Peter, Chief Infrastructure Architect

Abb. 3: Host Cluster mit dynamischer Lastverteilung.

Hardware

Hypervisor

Anwen-dungen

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Hardware

Anwen-dungen

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Lastver-teilung

Host-Cluster

Hardware

Betriebs-system

Betriebs-system

Betriebs-system

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Anwen-dungen

Page 12: Spot-on 01|12

Im letzten Herbst war es so weit: Wir durften von SAP das

Zertifikat zur bestandenen Rezertifizierung in Empfang nehmen.

Mit der erstmals unter der Bezeichnung «CCoE» (Customer

Center of Expertise) vergebenen Auszeichnung bestätigt SAP

erneut, dass Axpo Informatik sämtliche Anforderungen hin-

sichtlich Struktur, Prozesse und Qualitätsmanagement für ein

CCoE erfüllt und somit einen wesentlichen Beitrag zum kos-

teneffizienten Betrieb der Kunden-Geschäftsprozesse leistet.

Was ist ein Customer Center of Expertise (CCoE)?

Unter einem CCoE verstehen wir eine Organisationseinheit bezie-

hungsweise eine zentrale Anlaufstelle für sämtliche Interaktionen

mit SAP. Als dauerhaft eingerichtetes Kompetenzzentrum unter-

stützt das Customer CoE die Implementierung, den Betrieb und

die Qualität von Geschäftsprozessen und Systemen für sämtliche

SAP-Installationen, auf die sich der SAP-Lizenz- und Supportver-

trag bezieht. Das SAP CCoE der Axpo Informatik beschäftigt

47 Spezialistinnen und Spezialisten in den Bereichen SAP-

Beratung, SW-Entwicklung und Basisbetrieb.

Angesichts der technologischen Weiterentwicklung werden die

Zertifizierungskriterien für ein CCoE laufend angepasst. Damit

verbunden ist eine fortlaufende Weiterbildung der Mitarbeiten-

den. War es vor wenigen Jahren noch ausreichend, die Program-

miersprache ABAP/4 zu beherrschen, um Zusatzprogramme oder

Schnittstellen zu realisieren, sind die Anforderungen heute we-

sentlich höher gesteckt. So ist beispielsweise im Bereich SW-

Entwicklungen ein breit abgestütztes Know-how für Web Dynpro

oder für die Realisierung von Schnittstellen über die EAI-Schnitt-

stellentechnologie «PI» (Process Integration) unumgänglich.

Zertifizierungskriterien

Die CCoE-Zertifizierung erfolgt nach weltweit gültigen CCoE-

Prüfungskriterien von SAP. Dabei wird u. a. die Zusammenarbeit

zwischen dem CCoE und SAP überprüft (2-Jahres-Rhythmus). Zur

Überprüfung gelangen dabei beispielsweise das Vertrags- und

das Lizenzmanagement sowie Supportprozesse.

Im Bereich Supportprozesse beurteilt SAP unter anderem die

Qualität der gemeldeten Software-Fehler, die Anzahl Meldungen

und die damit verbundene Anwendungskomplexität. Meldet ein

CCoE beispielsweise ein Software-Problem an SAP, für das bereits

eine Korrektur abrufbar ist oder bei dem es sich nicht um ein

eigentliches Software-Problem handelt, hat dies einen negativen

Einfluss auf die Bewertung des CCoE.

Erfolgreiche SAP-RezertifizierungAus SAP CCC wird SAP CCoE

Durch einen optimalen Supportprozess zwischen SAP und dem

CCoE lassen sich Probleme schneller lösen und negative Auswir-

kungen auf die Geschäftsprozesse der Kunden minimieren. Wir

freuen uns, in diesem Bereich eine ausserordentlich gute Bewer-

tung erhalten zu haben.

Markus Thomann, Leiter SAP CCC

Axpo spot-on

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Page 13: Spot-on 01|12

Vom 22. Oktober bis 26. Dezember 2011 wurden in total

7 Umzugspaketen die Rechenzentren Glattbrugg und Baden

RWB nach Lupfig ins neue Green Datacenter verlegt.

Dieses anspruchsvolle Projekt verlangte eine lange Vorbereitungs-

zeit, laufende Abstimmungen mit den Kundenprojektleitern und

ein bärenstarkes Umzugsteam, bei dem jeder Handgriff sitzt. Die

insgesamt 500 Server konnten ohne Unterbrüche termingerecht

verschoben werden. Zwei kleine Zwischenfälle – der Defekt eines

Reifens durch eine Schraube im Pneu des Umzugsfahrzeugs und

der Ausfall einer Sicherung der Datacenter-Beleuchtung, die ein

Einbauen der Server unter erschwerten Umständen mit Smart-

phones als einzige Lichtquelle zur Folge hatte –, meisterten die

IT-Spezialisten mit der notwendigen Ruhe und Professionalität.

Die regelmässige und transparente Kommunikation zwischen

Projektleiter, System-Administratoren, Kundenkoordinatoren und

Kundenprojektleitern trug wesentlich zum Projekterfolg bei.

Die Bereitstellung (Verkabelungsarbeiten) des Data Center Lupfig

Projekt BALU erfolgreich abgeschlossen

erfolgte mit tatkräftiger, termingerechter Unterstützung durch

EKZ/ELTOP. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Ein grosses Dankeschön für den reibungslosen Ablauf des Ge-

samtprojekts gilt nicht nur dem topmotivierten Umzugs-Team

– den «Special IT-Forces BALU» –, sondern auch unseren kompe-

tenten Projektleitern auf Kundenseite, die massgeblich dazu

beigetragen haben, dass über 500 Server mit businesskritischen

Applikationen effizient und ohne Unterbrüche an ihren neuen

Standort überführt werden konnten.

Fredy Lüthi, Projektleitung BALU

Da schlagen Technikerherzen höher: Die Chance, ein modernes Rechenzentrum von der Basis her aufbauen zu können, erhält man nicht jeden Tag.

Page 14: Spot-on 01|12

Standardisierung und Eigeninitiative Die Schlüssel für nachhaltig tiefe IT-Kosten

Axpo spot-on

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Attila Konstantin Miehle ist Berater bei Axpo Informatik AG.

Zu seinen Fachgebieten zählt auch die IT-Kostenoptimierung.

Das Dauerbrennerthema Kosten erhält im Rahmen von

Max2012 erneut grösste, betriebswirtschaftliche Aufmerk-

samkeit. Attila K. Miehle im Interview über weitere Einspar-

möglichkeiten im Informatikbereich, die IT-Beratung als «Ena-

bler» und über die Frage: Wie viel Standardisierung erträgt

die Innovation?

Attila K. Miehle, welche Möglichkeiten gibt es, IT-Kosten

zu sparen?

Ganz unterschiedliche. Axpo Informatik hat im vergangenen

Geschäftsjahr durch diverse Optimierungsmassnahmen insgesamt

6 Millionen Franken für die Kunden eingespart, hauptsächlich in

den Bereichen Services, Infrastruktur und Prozesse. Nun, da

unsere marktkonformen Preise kein weiteres Optimierungspoten-

tial bieten, gewinnt die Eigeninitiative der Kunden an Bedeutung.

Grundsätzlich ist Kostensparen nämlich ein kontinuierlicher

Prozess, weil nur so Nachhaltigkeit erreicht wird. Dabei gilt es

einerseits, kleinere operative und taktische Einsparpotenziale wie

etwa Speicherplatzoptimierung und Datenbankkonsolidierungen

zu nutzen – zentral sind auch Endgerätestrategien, z. B. mit

kostengünstigen und energieeffizienten ThinClients. Andererseits

ist die Möglichkeit der verursachergerechten Verrechnung zu

prüfen. Dabei ist die Frage zu beantworten: «Lohnt sich dieses

Verrechnungsmodell für mich als Kunden und für meinen Bereich?».

Wie sieht es mit den strategischen, konzernweiten

Sparpotenzialen aus?

Nachdem die taktischen Sparmöglichkeiten geprüft worden sind,

können die grossen strategischen Hebel betätigt werden. Bei-

spielsweise die Standardisierung der Applikationslandschaften,

die Axpo Informatik bereits vor einem Jahr vorgeschlagen hat, um

Skaleneffekte besser zu nutzen. Das Team IT-Beratung von Axpo

Informatik hat dazu die passenden Instrumente und Methoden

entwickelt. Ein weitsichtiges Architekturmanagement verschafft

dem Axpo Konzern ein grosses (langfristiges) Einsparpotenzial. So

lassen sich Redundanzen und Mehrspurigkeiten in der Informatik

reduzieren. Es ist beispielsweise zu hinterfragen, ob man sich

nicht auf ein CRM-System im Unternehmen einigen kann, statt

pro Abteilung unterschiedliche CRM-Systeme zu betreiben.

Wie funktioniert die Beratung bezüglich Standardisierungs-

potenzial?

Jede Applikation wird danach bewertet, ob sie Wettbewerbsvor-

teile schafft und ob sich das Unternehmen mit dieser Applikation

am Markt differenzieren kann. Typische Anwendungen, die sich

für eine Standardisierung anbieten, sind zum Beispiel CRM-Lösun-

gen, vor allem aber die Office-Programme. Ein anderes Beispiel:

Wenn aus dem Projekt Max2012 eine konzernweite Tradinggesell-

schaft entsteht, lassen sich dank Standardisierung – beispielsweise

durch die Wahl eines einheitlichen IT-Trading-Arbeitsplatzes und

eines einheitlichen Trading-Systems – nachhaltig Kosten sparen.

Wir sprechen also von einer integrierten Informatik,

einer Zentralisierung?

Die Zentralisierung der Informatik oder zumindest der IT-Beschaf-

fung ermöglicht unter anderem, bei den Lieferanten attraktivere

Preise auszuhandeln und durchzusetzen. Dazu müssen alle Betei-

ligten natürlich auch bereit sein, allenfalls Kompromisse einzuge-

hen und das Integrationsprinzip zu leben. Es gilt aber anzumerken,

dass Zentralisierung – im Interesse einer optimalen Flexibilität –

nicht um jeden Preis anzustreben ist.

Die Softwarevielfalt im Konzern abzustimmen klingt alleine

schon nach grosser Herausforderung …

Mit dem Projekt 7app haben wir bereits Vorarbeiten geleistet. Bei

der momentanen Einführung des neuen Betriebssystems Windows

7 wurde im Vorfeld eine konzernweite Bestandesaufnahme der

vorhandenen Software gemacht. Dabei zeigte sich, wo im Konzern

Page 15: Spot-on 01|12

für die Erledigung der gleichen Aufgabe unterschiedliche Software

verwendet wird. Hier schlummert ein beträchtliches Einsparpoten-

zial. Die Kunden müssen nur mutig genug sein, es zu aktivieren.

Axpo Informatik ist ein flexibler Provider mit dem Ziel der Quali-

tätsführerschaft. Unseren Kunden erfüllen wir wenn möglich auch

Sonderwünsche – doch das macht das Konstrukt Axpo Informatik

tendenziell teuer. Bieten wir demgegenüber nur noch eine Standard-

Software für eine bestimmte Aufgabe an, werden wir automatisch

kostengünstiger – ohne dass dabei die Qualität der auszuführen-

den Arbeiten leidet.

Standardisierung vs. Innovation – wie schafft man diese

Gratwanderung?

Eine zu vehement forcierte Standardisierung und Zentralisierung

der Prozesse kann die Innovationskraft durchaus hemmen. Aller-

dings können diese beiden «Antipoden» auch in Symbiose existie-

ren. Dabei muss evaluiert werden, wo sich die Standardisierung

lohnt. In Bereichen, die zu keiner wesentlichen Differenzierung

beitragen, liegt das grösste Sparpotenzial. In anderen Bereichen

jedoch, in denen Wettbewerbsvorteile geschaffen werden kön-

nen, fokussiert sich das Unternehmen idealerweise auf Innovatio-

nen und innovative Services (siehe Grafik). Allerdings werden

innovative Projekte oft aus Kostengründen abgewiesen – vielleicht

weil der Payback erst im dritten Jahr erreicht wird ...

Bei Überlegungen in diesem Zusammenhang stehen gemäss

meiner Erfahrung drei Nutzen-Betrachtungen im Fokus. Erstens

der Nutzen, der sich konkret in Franken und Rappen ausdrückt.

Zweitens der Nutzen, der sich nicht oder nur schwer monetär

beziffern lässt. Dazu gehören etwa minimierte Risiken oder gestei-

gerte Arbeitsqualität. Und drittens emotionale und Image-Werte,

die sich aus Innovationen ergeben (können). So z. B. die Frage, ob

die User mit den angebotenen Applikationen gerne und damit

auch effizient arbeiten. Die Kostenbrille ist gut und recht, aber wir

dürfen uns nicht nur auf die Kosten versteifen, denn IT ist auch ein

ganz wichtiger Enabler fürs Business!

Was tut Axpo Informatik in Zukunft, um die Kostenoptimie-

rung zu unterstützen?

Mit dem Cloud-Piloten für SharePoint weisen wir den Weg Rich-

tung Service-Zukunft, denn Cloud-basierte Self-Services bringen

Flexibilität und sind attraktiv im Preis. Public Clouds beinhalten

viele versteckte Kosten und werfen zurzeit noch einige Sicher-

heitsfragen auf; doch in Zukunft werden auch flexible und sichere

Private Clouds zu variablen Kosten erhältlich sein.

Das IT-Beratungs-Team wird auch zukünftig innovative Ansätze zur

Kostenoptimierung anbieten. CIOs erhalten kompetente Unter-

stützung wenn es gilt, das vorhandene Kostenoptimierungspoten-

zial auszuloten. Allerdings reicht es nicht aus, beispielsweise alle

fünf Jahre die Softwarelandschaft zu überprüfen. Dies muss in

regelmässigen Abständen geschehen – ganz nach dem Konzept

der kontinuierlichen Verbesserung. Wir empfehlen, jedes halbe

Jahr ein Thema zu beleuchten und zu prüfen, ob die Kostenampeln

noch auf Grün sind. Dabei soll dann immer wieder die Frage gestellt

werden: Was können wir tun, um das Wachstum der jährlichen

IT-Kosten zu reduzieren? Die Erfahrung lehrt: Mehrere kleine

Sparmassnahmen schmerzen weniger als Big-Bang-Aktionen.

Welches Einsparpotenzial wurde in bisherigen Optimierungs-

projekten konkret erreicht?

Eine genaue Zahl aller Einsparungen, die wir bisher in Projekten

im ganzen Konzern erreicht haben, kann ich nicht auf den Franken

genau nennen. Jedoch konnten in jedem Kostenoptimierungspro-

jekt Sparpotenziale zwischen 10 und 20 Prozent identifiziert und

umgesetzt werden. Wenn das Thema der Kostenoptimierung in

einem Unternehmen ganzheitlich und umfassend angegangen

wird, lassen sich die Gesamt-IT-Kosten entscheidend senken.

Durch den gezielten Einsatz von Thin Clients beispielsweise kann

ein Geschäftsbereich mit knapp 200 Mitarbeitenden die jährlichen

IT-Ausgaben durchaus um rund 50 000 Franken reduzieren.

Attila Konstantin Miehle, Berater, Axpo Informatik AG

Hohes Standardisierungspotenzial

Potenzial Kostensenkungdurch Standardisierung

tief hoch

tief

hoch

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