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ST. GALLER RHEINTAL - DAS HOCHTECHNOLOGIE-TAL Standortstudie „Hochtechnologie: St. Galler Rheintal im Vergleich“ durchgeführt durch die Firma Contor GmbH 24. November 2005

ST. GALLER RHEINTAL - DAS HOCHTECHNOLOGIE-TAL...zeigt das St. Galler Rheintal im Vergleich zu den 10 besten Regionen der EU sowie zu den jeweils drei besten Regionen Deutschlands und

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  • ST. GALLER RHEINTAL - DAS HOCHTECHNOLOGIE-TAL

    Standortstudie „Hochtechnologie: St. Galler Rheintal im Vergleich“ durchgeführt durch die Firma Contor GmbH 24. November 2005

  • Wir über uns:

    Die CONTOR GmbH wurde 1970 in das Handelsregister eingetragen.Die Gesellschaft betätigte sich als Makler-, Baubetreuer- und Bauträgergesellschaft auch größererBauvorhaben.Bereits damals lag ein Tätigkeitsschwerpunkt eines der geschäftsführenden Gesellschafter, MartinLüttich, in der Beratung von Kommunen beim Aufbau von Industrie- und Gewerbegebieten und in derBeratung von Industrie- und Gewerbebetrieben bei der Standortsuche.Mit Eintritt des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters, dem Dipl. Kfm. Henner Lüttich, 1983 indie Gesellschaft, wurde ein weiterer Schwerpunkt in der Beratung und Sanierung in wirtschaftlicheSchwierigkeiten geratener Unternehmen gesetzt.Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten wurde mehrfach als Auslöser einer betrieblichen Notsituation dieEntscheidung für eine Investition am falschen Standort ausgemacht.1996 hat Henner Lüttich mit der systematischen Erarbeitung eines neuen Verfahrens zur Standortsuchefür Unternehmen begonnen.Es ist ein Verfahren der Standortsuche mit multivariaten statistischen Verfahren, das an mehrerenUniversitäten mit positivsten Ergebnissen vorgestellt wurde.

    Expertenmeinungen:

    Julius Lazarek, GFK Marktforschung, Nürnberg:“Das Standortwahlverfahren für Unternehmen mittels multivariater Verfahren der CONTOR stellteine gelungene Kombination aus individueller Unternehmensberatung, zielgerichtetem Einsatzmultivariater statistischer Verfahren und aufwendig recherchierten Regionaldaten als Grundlage fürdie Berechnungen dar.”

    Prof. Dr. Johann Bacher, Universität Erlangen - Nürnberg:...”Die Standortwahl eines Elektronikunternehmens mit multivariaten statistischen Verfahren sowiedie Standortwahl eines Maschinenbauherstellers mit multivariaten statistischen Verfahren....DieClusteranalyse wurde in beiden Beiträgen formal richtig angewandt.”

    Prof. Dr. Karl - Werner Schulte, European Business School, Oestrich - Winkel:“Das von Herrn Henner Lüttich entwickelte Standortwahlverfahren mit multivariaten statistischenMethoden stellt eine grundlegende Verbesserung im Bereich der Standortsuche, die eine derschwierigsten und weitreichendsten Unternehmensentscheidungen ist, dar. Erstmalig ist eineobjektivierte, flächendeckende Analyse unter gleichzeitiger Berücksichtigung sämtlicher für dassuchende Unternehmen relevanter Standortvariaben möglich.”

    CONTOR Gesellschaft für Grundbesitz- Baubetreuung- Investitionen mbHTenderingsweg 7, D- 46569 Hünxe

    Tel: +49 (0) 2064 / 31809 Fax: +49 (0) 2064 / 398349 e-mail: [email protected] Internet: http://www.contor.orgAmtsgericht Duisburg HRB 10648, Geschäftsführer: Martin Lüttich, Henner Lüttich

    Bankverbindung: Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, BLZ 352 510 00, Konto-Nr. 132 720

  • Inhaltsangabe

    Seite

    1. Einführung 11.1. Bedeutung der Standortwahl 21.2. Ablauf einer Standortsuche mit herkömmlichen Methoden 31.3. Unsere Anforderungen an ein Standortwahlverfahren 41.4. Standortsuche kontra Standortanalyse 61.5. Unsere Analysemethoden 61.6. Das Verfahren 7

    2. Das Hochtechnologie-Unternehmen 92.1. Die Anforderungen 92.2. Die Gewichtung 102.3. Definitionen 102.3.1. Gesamtarbeitskostenbelastung 102.3.1.1. Arbeitnehmerentgelte 112.3.1.2. Produktivität 112.3.1.3. Arbeitszeit 112.3.2. Nähe zu Forschung und Entwicklung 112.3.3. Unternehmenssteuern 112.3.4. Verkehr 122.3.4.1. Autobahn 132.3.4.2. Flughafen 132.3.5. Arbeitskräfte 132.3.6. Regionale Attraktivität 142.3.6.1. Kriminalität 142.3.6.2. Korruption 142.3.7. Zukunftschancen 142.3.7.1. Wachstumsindikator 152.3.7.2. Geburtenrate 152.4. Der Standortsuchraum 162.5. Minimalwerte / Maximalwerte 17

    3. Der Vergleich 193.1. Faktor Gesamtarbeitskostenbelastung 203.2. Nähe zu Forschung und Entwicklung 233.3. Unternehmenssteuern 243.4. Autobahnanschluß 263.5. Internationaler Flughafen 263.6. Arbeitskräftepotential 273.7. Kriminalität 283.8. Korruption 293.9. Wachstumsindikator 303.10 Geburtenrate 323.11. Zusammenfassung 33

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  • Seite

    4. Hinweis 34

    Anhang: Gesamttabelle der besten Regionen der EU 36

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  • 1. Einführung

    Es wird eine Standortanalyse für das St. Galler Rheintal erstellt. Ziel derAnalyse ist der Vergleich des St. Galler Rheintals mit den Regionen derEuropäischen Union. Im Rahmen dieser Analyse wird das St. Galler Rheintalmit 1.207 Regionen der EU verglichen. Von der Analyse ausgeschlossen sinddie Regionen der Länder Malta und Zypern. Die folgende Ergebnispräsentationzeigt das St. Galler Rheintal im Vergleich zu den 10 besten Regionen der EUsowie zu den jeweils drei besten Regionen Deutschlands und Österreichs.

    Diese Analyse lehnt sich an die Studie „Hochtechnologie: Ein VergleichDeutschland - Österreich“ an, die von der CONTOR GmbH im März 2005erstellt wurde und die in der Märzausgabe der Zeitschrift Manager Magazinveröffentlicht wurde. Insbesondere die Auswahl der Variablen und dieGewichtung der Variablen gemäß der Relevanz für ein Unternehmen derHochtechnologie wurden hier übernommen. UnterHochtechnologieunternehmen werden hier Unternehmen verstanden, derenProduktion mit hohem technischen Einsatz erfolgt, z.B. in derAutomobilzulieferindustrie. Hierbei ist uns natürlich bewußt, daß es diesestypische Unternehmen der Hochtechnologie, wie es dieser Analyse zugrundegelegt wird, nicht gibt. Jedes Unternehmen stellt ganz eigene Anforderungenan einen Standort. Es wurde hier versucht, für die Branche derHochtechnologieunternehmen besonders relevante Standortanforderungen zuerfassen und mit Gewichtungsfaktoren zu versehen, die als praxisnaherschienen. Es wird dabei eine Allgemeingültigkeit unterstellt, die natürlich nichtgegeben ist. Verschiedene, nicht repräsentative Untersuchungen von unshaben gezeigt, daß die Analysen relativ stabil auf kleinere Änderungen beiVariablen und Gewichtungsfaktoren reagieren. Das heißt, eine Region, die beidieser Analyse sehr gut aufgestellt ist, wird auch bei leichter Variation derVariablen oder Gewichtungsfaktoren wahrscheinlich gut aufgestellt sein.

    Besonderheiten dieser Analyse:Verglichen wird in dieser Analyse das St. Galler Rheintal mit denNuts-3-Regionen der EU. Diese Nuts-3-Regionen haben unterschiedlicheGrößen, die jedoch in der Regel größere Ausmaße haben als das St. GallerRheintal. In Deutschland beispielsweise entsprechen die Nuts-3-Regionen denLandkreisen und kreisfreien Städten. In der Schweiz wäre die Nuts-3-Region,zu der das St. Galler Rheintal zu zählen ist, die Region St. Gallen.Die CONTOR GmbH erstellt Analysen auf Grundlage der Regionen der EU. Dadie Schweiz nicht Mitglied der EU ist, liegen uns keine Daten der Schweiz vor.Die Daten des St. Galler Rheintal wurden uns geliefert von der Industrie- undHandelskammer St. Gallen-Appenzell. Auf mögliche Unterschiede in denDefinitionen wird im Kapitel „Definitionen“ hingewiesen.

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  • 1.1. Bedeutung der Standortwahl

    Die Standortwahl eines Unternehmens bei Gründung oder Verlagerung zählt zuden wesentlichsten Unternehmensentscheidungen. Sie hat langfristigenCharakter und ist nur schwer revidierbar. Sie hat direkten Einfluß auf dieInvestitionskosten bei Einrichtung des Unternehmens durch Grundstückspreiseund Baupreise. Sie beeinflußt langfristig Kostengrößen wie Transportkosten,Regionalabgaben, Löhne. Sie hat langfristig Einfluß auf die Erlössituation durchAbsatzgrößen wie Kaufkraft, Bevölkerungsstruktur und Konkurrenz. Ein falschgewählter Standort kann existenzvernichtend sein.

    Trotzdem ist Standortwahl als betriebswirtschaftlicheUnternehmensentscheidung erstaunlicherweise heute immer noch einNischenthema. Schaut man sich beispielsweise einmal die allgemeinebetriebswirtschaftliche Literatur an, so wird man feststellen, daß dieStandortwahl als betriebswirtschaftliches Problem in der Regel auf einer halbenSeite bis einer Seite abgehandelt wird. Dies ist aus mehreren Gründenerstaunlich:

    Die Problematik der Standortwahl ist kein neues Problem. Die erstewissenschaftliche Untersuchung zu dem Thema erfolgte bereits im Jahr1826. Seitdem gibt es die vielfältigste Literatur zu diesem Thema.Untersuchungen haben gezeigt, daß die durchschnittliche Verweildauer aneinem Standort 20 Jahre beträgt. Eine einmal getroffeneStandortentscheidung kann in der Regel nicht mehr revidiert werden. DieStandortentscheidung hat so viel Kapital gebunden, daß insbesonderedann, wenn sich herausstellt, daß der Standort objektiv falsch ist, keinKapital mehr zur Verfügung steht um den Standort zu wechseln. In einemsolchen Fall führt eine falsche Standortentscheidung direkt in die Insolvenz.Die Standortwahl eines Unternehmens hat damit strategisch langfristigenCharakter und müßte allein aus diesem Grund sehr sorgfältig getroffenwerden.

    Die Standortwahl eines Unternehmens hat direkten Einfluß auf Kosten- undErlösgrößen dieses Unternehmens. Bei der Investition des Unternehmenssind dies beispielsweise Baulandpreise und regional unterschiedlicheBaukosten sowie regional unterschiedliche Einrichtungskosten desBetriebes. Im laufenden Betrieb sind Kosten wie z.B. Löhne und Gehälter,Steuern oder kommunale Abgaben sowie Erträge, die beispielsweiseabhängen von der regionalen Kaufkraft, von der Einwohnerzahl in einerRegion oder von der Nähe zu einem Großabnehmer abhängig vomStandort. Mit kaum einer anderen unternehmerischen Entscheidung könnenderartig schnell und nachhaltig Kosten und Erlöse beeinflußt werden.

    Die Standortwahl eines Unternehmens nimmt in der unternehmerischenEntscheidungskette einen vorderen Rang ein. Wenn für das Unternehmenfeststeht, welche Produkte es produzieren will oder welche Produkte esvertreiben will, welche Märkte mit diesen Produkten zu beliefern sind undwelche grundsätzlichen Produktionserfordernisse hierzu vonnöten sind,steht die Frage nach dem geeigneten Standort auf dem Plan.

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  • Die Unternehmen beschäftigen ein Heer von Beratern, um sämtlicheUnternehmensbereiche nach Einsparpotentialen zu durchleuchten,Synergieeffekten nachzuspüren und neuen Märkten auf die Spur zu kommen.Jedoch wird die Standortwahl trotzt des strategisch langfristigen Charakters derStandortentscheidung, trotz des enormen Einflusses auf Kosten- undErlösgrößen des Unternehmens und trotz des hohen Rangplatzes in derunternehmerischen Entscheidungskette heute häufig immer noch aus demBauch heraus getroffen. Dies entspricht nicht der Relevanz der Entscheidung.

    1.2. Ablauf einer Standortsuche mit herkömmlichen Methoden

    Es gibt eine Vielzahl von Lösungsversuchen und Modelltypen derStandortbestimmung wie geometrische Modelle, statische und dynamischeInvestitionsrechnungen oder mathematische Methoden des OperationsResearch.In der Praxis erfolgt ein Abgleich der Standortbedingungen undStandortanforderungen häufig folgendermaßen :

    Aufstellung eines Systems von StandortanforderungenErstellung einer Rangfolge der Standortfaktoren hinsichtlich ihrer Bedeutungfür die Ansiedlung mit eventueller Gewichtung oder Punktbewertung dereinzelnen Faktoren bzw. ihrer DeterminantenFestlegung eines Standortsuchraumes bzw. Festlegung der zuuntersuchenden StandortalternativenBeurteilung der möglichen Standortalternativen hinsichtlich derStandortfaktorenVergleich der Standortanforderungen mit den Standortbedingungenausgesuchter möglicher Standorte durch Punktbewertungsmodell,Nutzwertanalyse oder Profilmethode

    Die Auswahl der zu untersuchenden möglichen Standorte erfolgt hierbei meistaufgrund von Erfahrungswerten der Entscheidungsträger oder ihrer Berateroder aufgrund punktueller Analysen. Eine Betrachtung sämtlicher potentiellerStandorte entfällt.

    Heute werden bei einer systematischen Standortsuche meist Nutzwertanalysenund Profilmethoden eingesetzt. Neben dem Nachteil, nicht sämtlichepotentiellen Standorte untersuchen zu können, fließen bereits zu Beginn derAnalyse subjektive Einflüsse des Anwenders in Form der Bewertung derNutzwerte ein. Dies führt zu Ergebnissen, bei denen nicht mehr unterschiedenwerden kann, welcher Teil des Ergebnisses auf Daten und Fakten und welcherTeil des Ergebnisses auf vielleicht fehlerhaften subjektiven Einschätzungenberuht. Eine Standortsuche muß auch Raum bieten, subjektive Einflüsse, diesich z.B. auf eine besondere Unternehmensphilosophie gründen können, zuberücksichtigen. Jedoch muß zu jedem Zeitpunkt der Analyse klar ersichtlichsein, wo hört bei einer Entscheidung die durch Daten gegebene Objektivität aufund wo fängt die durch eine besondere Unternehmensphilosophie gegebeneSubjektivität an. Subjektive Einflüsse müssen bei der Entscheidung des

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  • Entscheidungsträgers berücksichtigt werden, nicht bei derEntscheidungsvorbereitung durch Mitarbeiter oder Berater.

    Ein objektivierter mathematischer Vergleich von Standortbedingungen undStandortanforderungen findet dadurch nicht statt.

    1.3. Unsere Anforderungen an ein Standortwahlverfahren

    Die Standortsuche eines Unternehmens ist eigentlich nichts anderes als dersimple Abgleich der unternehmensspezifischen Anforderungen mit denspezifischen Bedingungen, die an jedem Standort gegeben sind. Wichtighierbei ist, daß die Anforderungen unternehmensspezifisch sind, das heißt, dasMaschinenbau-Unternehmen A in der Stadt X stellt andere Anforderungen aneinen Standort als das Maschinenbau-Unternehmen B aus der Stadt X. Dieshängt damit zusammen, daß trotz gleicher Branche z.B. andere Produkteerstellt werden, andere Abnehmer beliefert werden und eine andereUnternehmensphilosophie in den Unternehmen herrscht.

    Größte Relevanz bei der Standortsuche und bei der Auswahl der Methoden derStandortsuche hat die Anpassung der Suche an die Ziele des Unternehmens.Dahinter steht wieder der Gedanke, daß jedes Unternehmen andereAnforderungen an einen geeigneten Standort stellt. Dieseunternehmensspezifischen Anforderungen sind abhängig vom Zielsystem desUnternehmens. Bei der Standortsuche müssen alle Teilbereiche desUnternehmens auch unternehmensspezifisch erfaßt werden; es müssen dieFragen „ Was produziert oder verkauft das Unternehmen“, „Womit werdendiese Güter produziert“ und „An wen werden diese Güter verkauft“ in dieStandortüberlegungen einbezogen werden. Die individuellen Bedürfnisse desUnternehmens bei Beschaffung, Produktion und Absatz müssen auchindividuell berücksichtigt werden.

    Thesen:

    Unter zunehmendem Wettbewerbsdruck auf europäischer Ebene wird dieStandortfrage und damit die Suche nach dem richtigen Standort zurÜberlebensfrage für das Unternehmen.

    Es gibt keine schlechten Standorte, nur Standorte, die nicht für jedesUnternehmen geeignet sind.

    Jeder Standort weist ganz spezifische Bedingungen auf, die geprägt sindvon z.B. klimatischen, geographischen, sozio-ökonomischen oderpolitischen Bedingungen.

    Jedes Unternehmen stellt ganz spezifische Anforderungen an einenStandort, die abhängen u.a. von dem Produkt, Beschaffungs- undAbsatzmärkten oder dem Investitionsmotiv.

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  • Wie bereits erwähnt, ist die Standortsuche eines Unternehmens nichts anderesals der bestmögliche Abgleich der Unternehmensanforderungen mit denStandortbedingungen. Dieser eigentlich ganz simple Prozeß wird lediglicherschwert durch die große Zahl der potentiellen Standorte, die Vielzahl undgroße Bandbreite der Standortbedingungen und die Vielfalt und besonderenAusprägungsbedürfnisse der Standortanforderungen.

    Um die potentiellen Standorte miteinander vergleichen zu können, wird bisherüblicherweise jeder Standort mit sämtlichen anderen potentiellen Standortenverglichen. Bei diesem sogenannten paarweisen Vergleich errechnet sich dieZahl der durchzuführenden Vergleiche nach der Formel n(n-1)/2. Werdendemnach 10 Standorte untersucht, sind 45 paarweise Vergleichedurchzuführen, sollen 100 Standorte miteinander verglichen werden, sindbereits 4.950 paarweise Vergleiche durchzuführen. Untersuchungen zu diesemThema haben ergeben, daß der Mensch nicht in der Lage ist, wesentlich mehrals 10 Alternativen auf diese Art und Weise zu untersuchen. Wenn also bei ca.1.500 potentiellen Standortregionen in Europa lediglich z.B. 15 Standorte aufEignung überprüft werden, beträgt die statistische Wahrscheinlichkeit einengeeigneten Standort zu finden lediglich 1 %. Die Standortsuche wird so zumLotteriespiel und der Aufwand, der für eine Standortrecherche üblicherweisebetrieben wird, und die Erfolgswahrscheinlichkeit stehen in keinem ökonomischvernünftigen Verhältnis zueinander. Mit den üblichen Mitteln sind die ca. 1.500Regionen Europas also auf keinen Fall zu untersuchen. Dies ist nur noch mitmathematischen Methoden möglich.

    Um die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens an einen Standortabdecken zu können, müssen diese Anforderungen soweit wie möglichspezifiziert werden. Wenn weiterhin Fakten, also Daten anstatt Einschätzungenin die Standortsuche einfließen sollen, erfordert dies eine Vielzahl vonStandortfaktoren und Variablen, für die Marktforschungsdaten erfaßt werdenmüssen.

    Aus den bisher beschriebenen Anforderungen an ein Standortsuchverfahrenergeben sich folgende Schlußfolgerungen:

    Es ist eine Analyse gefordert, die ...

    simultan sämtliche potentiellen Standorte überprüft

    die Prüfung an Hand von Fakten, Marktforschungsdaten, vornimmt

    die spezifischen Unternehmensanforderungen durch eine Vielzahlvon möglichen Standortfaktoren bzw. Standortvariablenberücksichtigt.

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  • 1.4. Standortsuche kontra Standortanalyse

    Die bisher für die Standortsuche gemachten Ausführungen gelten ebenso fürdie Standortanalyse. Auch für die Standortanalyse ist es unerläßlich, sämtlicheRegionen eines Gebietes flächendeckend zu analysieren, um einen wirklichenVergleich mit allen Regionen, besseren und schlechteren, zu gewährleisten.Auch für die Standortanalyse ist es wichtig, eine Analyse an Hand von Faktendurchzuführen, um subjektive Einflußfaktoren zu minimieren. Natürlich könnenim Rahmen einer Standortanalyse keine unternehmensindividuellenStandortanforderungen berücksichtigt werden. Es können jedoch tendenzielleStärken und Schwächen einer Region im Vergleich mit anderen Regionenzielgerichtet herausgearbeitet werden. Und dies erfolgt in der Analyse für dasSt. Galler Rheintal für den Bereich der Hochtechnologie.

    Standortsuche und Standortanalyse betrachten die Problematik des „Marktesder Standorte“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Während für dasUnternehmen die Suche nach dem optimalen Standort im Vordergrund steht,wobei innerhalb eines vom Unternehmen bestimmten Suchraumes nur dieoptimalen Standortalternativen relevant sind, steht bei der Standortanalyse derVergleich einer Region mit sämtlichen anderen Regionen eines bestimmtenAnalysegebietes im Vordergrund, um die Stärken und Schwächen dieserRegion im Vergleich zu besser aufgestellten und schlechter aufgestelltenRegionen zu ermitteln. Man könnte die Standortsuche als nachfrageorientierteSichtweise und die Standortanalyse als angebotsorientierte Sichtweisedarstellen.

    1.5. Unsere Analysemethoden

    Die Contor GmbH bietet zwei verschiedene Analyseformen an, derenAnwendung sich nach den Analysezielen richtet.

    Analyse der Regionen mittels einer von der Contor GmbH entwickeltenVorgehensweise mit multivariaten statistischen Verfahren. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere, um individuelleunternehmensspezifische Standortanforderungen zu berücksichtigen unddie Unterschiede der Regionen hinsichtlich dieser Anforderungen sehrdetailliert herauszuarbeiten.Dieses Verfahren bietet sich an, um das konkrete Entscheidungsproblem„Standortwahl“ für ein konkretes Unternehmen sehr detailliert zu lösen.Das Verfahren ist beratungsintensiv, arbeitsintensiv undinterpretationsintensiv.

    Analyse der Regionen mittels einer von uns entwickelten Software. DieSoftware ermittelt die Rangfolge der Regionen hinsichtlich auszuwählenderStandortanforderungen.Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Erstellung einer sehrschnellen und übersichtlichen Rangfolge der Regionen hinsichtlich dergewählten Standortanforderungen. Dieses Verfahren eignet sichinsbesondere zur Standortanalyse.

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  • In beide Analysemethoden fließen identische Marktforschungsdaten ein. BeideAnalysemethoden untersuchen simultan flächendeckend sämtliche Regionen.Beide Analysemethoden können zu weitgehend ähnlichen Ergebnissen führen.Wie bereits gesagt, hängt die Wahl der Analysemethode vom Analysezweckab.

    Zweck der folgenden Analyse ist der Vergleich des St. Galler Rheintals mit denzehn besten Regionen der EU und den jeweils drei besten RegionenDeutschlands und Österreichs. Da es sich hierbei um ein klassisches Problemder Standortanalyse handelt, wird die folgende Analyse mit der von unsentwickelten Analysesoftware vorgenommen.

    1.6. Das Verfahren

    Zunächst werden die relevanten Standortfaktoren, Determinanten undVariablen für den Bereich Hochtechnologie zusammengestellt. Hierbei stehenhinter den Standortfaktoren in der Regel mehrere Determinanten, die denStandortfaktor weiter eingrenzen und hinter den Determinanten stehenwiederum ein Mehrzahl von Variablen, deren Ausprägungen letztendlich in dieAnalyse einfließen. Folgende Standortfaktoren stehen grundsätzlich zurAuswahl:

    ArbeitskräfteLöhne und GehälterArbeitsproduktivität FühlungsvorteileBeschaffungAbsatzHerkunftsgoodwillImmissionen / EmissionenVerkehrSteuernEnergieTelekommunikationBevölkerungGesundheitswesenBildung / WissenVolkswirtschaftWohlstandWachstumschancenSicherheitWirtschaftsförderungTourismusSozialer Friede

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  • Dieses System der Standortfaktoren, Determinanten und Variablen soll kurz andem Beispiel des Standortfaktors Arbeitskräfte bei einer deutschlandweitenStandortsuche im nachfolgenden Schaubild dargestellt werden.

    7.1 Zahl der Arbeitskräfte... nach ca. 3007.300 Wirtschaftsgruppen (z.B. Beschäftigte im Kesselbau)

    7. Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen

    6.1 Zahl der Arbeitslosen... nach ca. 1006.100 Berufsgruppen (z.B. arbeitslose Werkzeugmacher)

    6. Arbeitslose nach Berufsgruppen

    5.1 Zahl der Arbeitskräfte ... in 11 verschiedenen5.11 Altersklassen

    5. Arbeitskräfte nach Alter

    4.1 Arbeiter4.1.1 Nichtfacharbeiter4.1.2. Facharbeiter4.2. Angestellte4.2.1. mit einfach. Tätigkeit4.2.2. mit gehob. Tätigkeit

    4. Arbeitskräfte nach ihrem Beschäftigungs- verhältnis

    3.1. Zahl der Arbeitskräfte ohne Berufsausbildung3.2. mit Berufsausbildung3.3. mit betriebl. Ausbildung3.4. mit Berufsfachschule3.5. mit Fachschule3.6. mit Fachhochschule3.7. mit Hochschule

    3. Arbeitskräfte nach der Ausbildung

    2.1 Zahl der deutschen Arbeitskräfte2.2. Zahl der ausländischen Arbeitskräfte

    2. Arbeitskräfte nach der Nationälität

    1.1 Zahl der männlichen Arbeitskräfte 1.2. Zahl der weiblichen Arbeitskräfte

    1. Arbeitskräfte nach Geschlecht

    ArbeitskräfteVariableDeterminantenStandortfaktor

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  • Hinter diesen Standortfaktoren stehen ca. 50 Determinante und über 1.000Variable bei einer deutschlandweiten Standortsuche sowie mehrere hundertVariable bei einer europaweiten Standortsuche.

    Aus dem zuvor beschriebenen System von Standortfaktoren, -determinantenund -variablen wurden die für den Bereich Hochtechnologie relevantenStandortvariablen herausgesucht.

    Die Ausprägungen sämtlicher Regionen der EU-Länder und des St. GallerRheintals, ausgenommen der Regionen der Länder Malta und Zypern, dieserrelevanten Standortvariablen gehen in die Analyse ein.

    2. Das Hochtechnologieunternehmen

    2.1. Die Anforderungen

    Ziel ist die Analyse der Regionen der EU-Länder nach den Anforderungen, dieein Hochtechnologiebetrieb an einen Standort stellt. Hierbei soll kurz erwähntwerden, daß es diesen typisierten Hochtechnologiebetrieb eigentlich nicht gibt.Wie bereits ausführlich beschrieben, sind die Standortanforderungenunternehmensspezifisch und nicht nur abhängig von Branchen. Diese Analysekann zu tendenziellen Aussagen über die Vorlieben vonHochtechnologiebetrieben bei der Standortfindung führen. Es wird hier davonausgegangen, daß Hochtechnologieunternehmen tendenziell nachfolgendeAnforderungen an einen Standort stellen:

    Gesamtarbeitskostenbelastung-- Arbeitnehmerentgelte im verarbeitenden Gewerbe-- Produktivität im verarbeitenden Gewerbe-- Arbeitszeit im verarbeitenden GewerbeNähe zu Forschung und Entwicklung

    -- Nähe zu Universitäten mit Fachbereichen Elektrotechnik / AutomatisationSteuern-- UnternehmenssteuernVerkehr-- Autobahn-- FlughafenArbeitskräfte-- Beschäftigte im verarbeitenden Gewerberegionale Attraktivität

    -- Kriminalität -- Korruption

    Zukunftschancen-- Wachstumschancen-- Geburtenrate

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  • 2.2. Die Gewichtung

    Die Standortfaktoren und die Standortvariablen werden hinsichtlich ihrerBedeutung für das Unternehmen gewichtet. Zunächst werden dieGewichtungsfaktoren der Standortfaktoren festgelegt. DieseGewichtungszahlen geben die Relevanz der jeweiligen Faktoren an. Danachwerden die Gewichtungsfaktoren der Standortvariablen festgelegt. DieseGewichtungszahlen geben die Relevanz der einzelnen Variablen innerhalbeines Standortfaktors an. Folgende Gewichtungsfaktoren wurden für dieStandortfaktoren und Standortvariablen festgelegt:

    Gesamtarbeitskostenbelastung: Gewicht 25%-- Arbeitnehmerentgelte in der Industrie: Gewicht 0,4-- Produktivität in der Industrie: Gewicht 0,4-- Arbeitszeit in der Industrie: Gewicht 0,2Nähe zu Forschung und Entwicklung: Gewicht: 17,5 %

    -- Nähe zu Universitäten mit Fachbereich Elektrotechnik / AutomatisationSteuern: Gewicht 17,5%-- UnternehmenssteuernVerkehr: Gewicht 13%-- Autobahn: Gewicht 0,5-- Flughafen: Gewicht 0,5Arbeitskräfte: Gewicht 9%-- Beschäftigte in der Industrieregionale Attraktivität: Gewicht 9%-- Kriminalität: Gewicht 0,5-- Korruption: Gewicht 0,5Zukunftschancen: Gewicht 9%

    -- Wachstumschancen: Gewicht 0,5 -- Geburtenrate: Gewicht 0,5

    Aus den Ausprägungen der vorstehenden Standortfaktoren undStandortvariablen sämtlicher Regionen der EU und des St. Galler Rheintals, mitden genannten Gewichten versehen, errechnet unsere Software die Rangfolgeder Regionen.

    2.2. Definitionen

    2.2.1. Gesamtarbeitskostenbelastung

    Wichtigster Standortfaktor ist ein Faktor, den man mit dem Ausdruck„Gesamtarbeitskostenbelastung“ umschreiben könnte. Dieser setzt sich ausden Variablen „Arbeitnehmerentgelte“, „Produktivität“ und „Arbeitsstunden“zusammen.Allein die Betrachtung der Variablen „Arbeitnehmerentgelte“ würdewahrscheinlich nicht zu Ergebnissen im Sinne des Analyseziels, Vergleich desSt. Galler Rheintals mit den anderen Regionen der EU-Länder, führen. Für ein

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  • Unternehmen ist nicht nur die Höhe der Arbeitskosten je Zeiteinheit wichtig,sondern auch wieviel Leistung während dieser Zeit erbracht wird. Dies giltzumindest für die große Mehrheit der Unternehmen. Nur wenige Unternehmensind in der Lage, losgelöst von der Qualifikation und Motivation der Mitarbeitervor Ort, die Produktivität in einem großen Maße selbst zu bestimmen. Dieskönnte der Fall sein bei Unternehmen, die Mitarbeiter an neuesten Maschinenvon Grund auf neu ausbilden und dabei im weitesten Maße von derenAusbildung absehen. Nach kurzer Betrachtung der einzelnen Variablen„Arbeitnehmerentgelte“ und „Produktivität“ erfolgt eine gemeinsameBetrachtung dieser Variablen, indem sie zueinander in Bezug gesetzt werden.

    Die Information der Variablen „Arbeitszeit“ geht bereits in die VariablenArbeitnehmerentgelte und Produktivität ein. Ein Argument für die Aufnahme derVariablen „Arbeitszeit“ ist, daß in einem neuen Unternehmen mit modernstenMaschinen und an diesen Maschinen geschulten Personal eine wesentlichhöhere Jahresproduktivität bei gleichbleibender Anzahl geleisteter Stundenerwirtschaftet werden kann. Sie geht weiterhin in die Analyse ein, da sie alsSynonym für die Flexibilität des Arbeitsmarktes gelten könnte. Die Aufnahmeder Variablen „Arbeitszeit“ führt nicht zu einer Verfälschung der Ergebnisse, dasie lediglich Bestandteil des Faktors „Gesamtarbeitskostenbelastung“ ist unddie Gewichtung nur innerhalb dieses Faktors erfolgt.

    2.2.1.1. Arbeitnehmerentgelte

    Das Arbeitnehmerentgelt entspricht dem Bruttomonatseinkommen zuzüglichder Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Das Arbeitnehmerentgeltwurde für den Bereich des verarbeitenden Gewerbes ermittelt.

    2.2.1.2. Produktivität

    Die Produktivität ist ausgedrückt als die mit den Kaufkraftparitäten der Ländergewichtete Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe. Sie istangegeben in Kaufkraftstandards pro Jahr je Beschäftigten im verarbeitendenGewerbe. Die Kaufkraftstandards sind eine künstliche Währung, die dieunterschiedlichen Währungen auf eine gemeinsame Währung umrechnen unddabei Kaufkraftunterschiede in den Ländern berücksichtigt.

    2.2.2. Nähe zu Forschung und Entwicklung

    Es wird die Entfernung zur nächsten Region mit Universität mit denFachbereichen Elektrotechnik oder Automation angegeben.

    2.2.3. Unternehmenssteuern

    Als Unternehmenssteuern fließen in die Analyse Steuern auf Gewinne derUnternehmen ein. Dies sind z.B. in Deutschland die Körperschaftsteuer und die

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  • Gewerbesteuer. Steuern z.B. auf Dividenden, Ausschüttungen undvergleichbare Steuern gehen nicht in die Analyse ein.

    Basis der Daten sind Länderdaten. Unterschiede, die sich auf kleinräumigerregionaler Ebene ergeben, z.B. durch unterschiedliche Gewerbesteuerhöhe inDeutschland, werden nicht berücksichtigt. In den Ländern, die z.B. regionaleSteuern wie die Gewerbesteuer erheben, werden diese Steuern mitMittelwerten angesetzt.

    Es werden nominale Steuersätze für die EU-Länder verwendet. Unterschiedez.B. in den Bemessungsgrundlagen, den Steuersystemen usw. werden nichtberücksichtigt. Über die effektive Steuerbelastung des Unternehmens kannkeine Aussage getroffen werden. Diese Variable ist jedoch ein gutes Indiz fürdie Unternehmenssteuerbelastung in den Ländern.

    Bei dieser Variablen ergibt sich eine mögliche Differenz in der Definition zu denDaten des St. Galler Rheintals. Die von der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell gelieferten Daten geben die effektive durchschnittlicheSteuerbelastung der Unternehmen an. Quelle der Daten ist das ZEW, Zentrumfür Europäische Wirtschaftsforschung, der IBC Taxation Index. In Gesprächenmit der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell zeigte sich, daßdie Steuersätze in der Schweiz jeweils abhängig sind vom ausgewiesenenGewinn in Relation zum eingesetzten Eigenkapital. Der Ansatz nominalerSteuersätze wäre somit nicht möglich. Die Quellen der CONTOR GmbH gehenfür die Schweiz von Unternehmensteuern in einem Bereich zwischen 16,4 %und 29,2 % aus. Die der CONTOR GmbH zugeführten Daten in Höhe von 20,3% für das St. Galler Rheintal liegen in diesem Bereich. Dies, nebst demHinweis der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell, daß dieUnternehmensteuern im St. Galler Rheintal etwa im Durchschnitt derSchweizer Kantone liegen, läßt auf die Plausibilität und Vergleichbarkeit unddamit auf die erlaubte gemeinsame Verwendung der CONTOR Daten und dergelieferten Daten in der Analyse schließen. Eine mögliche Differenz zwischendem für das St. Galler Rheintal in der Analyse verwendeten Steuersatz in Höhevon 20,3 % und einem möglicherweise mit unseren Daten vergleichbarerenSteuersatz, würde zu unterschiedlichen Analyseergebnissen führen. Dieangesprochenen Differenzen werden jedoch wegen der oben angeführtenGründe gering sein, an der grundsätzlichen Tendenz der Analyse würdenkleinere Differenzen nichts ändern. Natürlich könnte sich hierdurch dieRangfolge wahrscheinlich um einige Ränge verschieben. Eine Analyse miteinem Steuersatz für das Rheintal in Höhe von 25 % ergab eineVerschlechterung des Rangplatzes um lediglich einen Platz.

    2.2.4. Verkehr

    Es wird davon ausgegangen, daß für Hochtechnologiebetriebe Autobahnnäheund Flughafennähe wichtig sind.

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  • 2.2.4.1. Autobahn

    Es wurde jeweils die Entfernung in Kilometern zum geographischen Mittelpunktder nächsten Region mit Autobahnanschluß ermittelt.

    2.2.4.2. Flughafen

    Es wurde jeweils die Entfernung in Kilometern zum geographischen Mittelpunktder nächsten Region mit internationalem Flughafen ermittelt. InternationaleFlughäfen sind hierbei Flughäfen, von denen regelmäßig Ein- und Ausreisenmit sämtlichen Formalitäten (Zoll, Immigration) auf regulärer Basisvorgenommen werden können. Für das St. Galler Rheintal treffen dieseKriterien auf den Flughafen Altenrhein zu.

    2.2.5. Arbeitskräfte

    Es wird davon ausgegangen, daß das gesamte Arbeitskräftepotential, das demUnternehmen grundsätzlich zur Verfügung steht, sich aus den momentanarbeitslosen Arbeitskräften und aus den Arbeitskräften, die in einemBeschäftigungsverhältnis stehen, zusammensetzt. Das Potential der momentanbeschäftigten Arbeitskräfte kann erschlossen werden durch Abwerbung,natürlichen Arbeitsplatzwechsel oder ergibt sich z.B. bei Betriebsschließungen.Die Beschäftigtendaten konnten nach verschiedenen Branchen bzw.Wirtschaftszweigen ermittelt werden. Die Arbeitslosendaten stehen regionallediglich allgemein zur Verfügung, ohne Angabe der Branchenzugehörigkeitoder der Ausbildung. Es wird davon ausgegangen, daß in der Gesamtzahl derArbeitslosen ein großer Anteil für ein suchendes Unternehmen nichtqualifizierter Arbeitskräfte ist. Die allgemeine Zahl der Arbeitslosen einerRegion erscheint für ein Hochtechnologieunternehmen, das besonders aufqualifizierte Mitarbeiter angewiesen ist, als nicht geeignet.

    Desweiteren muß davon ausgegangen werden, daß in Bereichen mit hoherBeschäftigung auch relativ viel Nachwuchs ausgebildet wird.

    Die absolute Zahl der arbeitslosen bzw. beschäftigten Arbeitskräfte istnicht unbedingt ein Zeichen für das zur Verfügung stehendeArbeitskräftepotential einer Region. Die absolute Zahl der Arbeitskräfte ineiner bevölkerungsreichen Region ist wahrscheinlich größer als in einembevölkerungsarmen Bezirk, jedoch wird auch die Konkurrenz um diesesPotential an Arbeitskräften höher sein, und um so schwieriger gestaltet es sichfür ein Unternehmen, geeignete Arbeitnehmer zu finden.

    Besserer Indikator für das Arbeitskräftepotential wäre daher der Anteil derarbeitslosen bzw. beschäftigten Arbeitskräfte an der Gesamtbevölkerung. InRegionen, in denen dieser Anteil größer ist, ist wahrscheinlich auch dasArbeitskräftepotential geeigneter Arbeitnehmer größer. Desweiteren könnte dieAttraktivität eines Unternehmens für potentielle Arbeitnehmer in Regionen mithöherer Arbeitslosigkeit, gemessen am Anteil der Arbeitslosen, zunehmen.

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  • Da in Regionen mit einem hohem Anteil älterer Menschen oder einem hohenAnteil Kinder die Variable Anteil der Arbeitskräfte an der Gesamtbevölkerungwenig aussagekräftig sein kann, wird der Anteil der Beschäftigten an der Zahlder Erwerbspersonen gemessen.

    In die Analyse fließen die Daten der Beschäftigtenanteile im verarbeitendenGewerbe an der Zahl der Erwerbspersonen ein. Es wird davon ausgegangen,daß sich eine ausreichende Zahl an ausgebildeten und qualifiziertenMitarbeitern bei einem möglichst hohen Beschäftigtenanteil an der Zahl der Erwerbspersonen im verarbeitenden Gewerbe finden läßt.

    2.2.6. Regionale Attraktivität

    Wichtig für die Ansiedlung eines Unternehmens ist auch der Standortfaktor„regionale Attraktivität“, der hier an der Determinante „Sicherheit“ festgemachtwird und sich aus den Variablen „Kriminalität“ und „Korruption“ zusammensetzt.

    2.2.6.1. Kriminalität

    In die Datei fließen von uns aufbereitete Umfragen der UNICRI zur Kriminalitätein. Die Daten geben den Prozentsatz der Befragten in den Ländern an, der imBefragungszeitraum oder im Jahr zuvor Opfer eine kriminellen Tat gewordenist. Hierbei fließen Befragungen mehrerer Befragungszeiträume ein.Insbesondere für die Beitrittsländer liegen Kriminalitätsdaten der Hauptstädtevor, in den alten EU-Ländern landesweite Daten. Ein Vergleich derlandesweiten Daten mit Großstadtdaten ergab Differenzen bis zu 30%. Ausdiesem Grund wurden die Daten der Länder, für die lediglich Großstadtdatenvorliegen, um 20% reduziert.

    2.2.6.2. Korruption

    Die Daten entstammen dem "Corruption Perceptions Index 2004", demKorruptionswahrnehmungsindex 2004 von Transparency International.

    Die Daten basieren auf Befragungen von Länderanalysten und Geschäftsleutenzur Korruption in den Ländern. Es konnten Werte auf einer Skala von 0 bis 10vergeben werden. "0" bedeutet „äußerst korrupt“ und "10" bedeutet „nichtkorrupt“.

    2.2.7. Zukunftschancen

    Der Standortfaktor Zukunftschancen setzt sich aus den zwei Variablen„Wachstumschancen“ und „Geburtenrate“ zusammen. Dem liegt der Gedankezugrunde, daß in einem Land die makroökonomischen und mikroökonomischenVoraussetzungen für Wettbewerb und Wachstum vorliegen sollten. Dies wirddurch die Variable „Wachstumschancen“ gemessen. Einer alternden

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  • Gesellschaft, einer Gesellschaft mit einer niedrigen Geburtenrate, könnte dieKraft zu notwendigen Innovationen fehlen. Diese Zusammenhänge sind so vonuns nicht belegbar, sie haben sich in mehreren Diskussionen mit Unternehmenherausgebildet.

    2.2.7.1. Wachstumsindikator

    Basis der Daten sind Untersuchungen des World Economic Forum.

    Das World Economic Forum hat zwei Berichte herausgegeben, den GrowthCompetitiveness Index und den Microeconomic Competitiveness Index.

    Beide Berichte bieten jeweils einen Index mit der Rangfolge von 104untersuchten Ländern hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Dabei untersuchtjeder Index die Wettbewerbsfähigkeit aus einem leicht unterschiedlichenBlickwinkel.

    Der Growth Competitiveness Index ( GCI ) versucht die grundsätzlichenAussichten für Wachstum in einem Land zu ermitteln. Der GCI untersuchtdabei die Quellen des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf.

    Der GCI basiert auf drei grundsätzlichen Variablen, die ökonomischesWachstum mittel- und langfristig hervorrufen:- Technologie (z.B. Patente)- öffentliche Einrichtungen (z.B. Korruption, Gesetze, Verträge)- makroökonomische Umgebung (z.B. Inflation, Wechselkurse)

    Der Microeconomic Competitiveness Index ( MICI) untersucht diezugrundeliegenden Bedingungen für anhaltend hohe Produktivität in 103Ländern, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.Produktivität und wachsender Wohlstand gründen sich in Unternehmenskulturund angewandten Geschäftspraktiken sowie in der Qualität dermikroökonomischen Geschäftsumgebung, in der die Unternehmen miteinanderkonkurrieren.Zwei Variable:- Unternehmenskultur- nationale Geschäftsumgebung

    Die beiden Indizes wurden von uns zu einem neuen Index zusammengefaßt.

    2.2.7.2. Geburtenrate

    Die Daten geben die Bruttogeburtenziffern an, das sind die Zahl derLebendgeburten auf 1000 Einwohner.

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  • 2.3. Standortsuchraum

    Es werden sämtliche Regionen der EU und der Beitrittsländer zur EU 2004analysiert. Hierbei sind die Länder Malta und Zypern von der Sucheausgenommen.

    In den Ländern dieser EU-Staaten leben ca. 480 Mio. Menschen auf einerFläche von ca. 4,25 Mio. km².

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  • 2.4. Minimalwerte / Maximalwerte

    Die Standortanalyse wird auf Ebene der Regionen durchgeführt. DieseRegionen entsprechen in Deutschland beispielsweise den Landkreisen undkreisfreien Städten.

    Die Bedingungen in den Ländern der EU, jedoch auch in den Regioneninnerhalb dieser Länder sind höchst unterschiedlich. Dies soll an denMinimalwerten und Maximalwerten der für diesen typischenHochtechnologiebetrieb wichtigen Standortvariablen verdeutlicht werden.

    Die Arbeitnehmerentgelte im verarbeitenden Gewerbe, das sind die Bruttolöhneund -gehälter zuzüglich der Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen,liegen in einem Korridor von 369,--€ monatlich bis 5.784,--€ monatlich.

    Die Produktivität im verarbeitenden Gewerbe, gemessen an der mit einemvolkswirtschaftlichen Kaufkraftfaktor gewichteten Bruttowertschöpfung imverarbeitenden Gewerbe je Beschäftigten im Jahr, liegen zwischen 13.424,-- und 108.218,-- Kaufkraftstandards.

    Die Zahl der im Bereich des verarbeitenden Gewerbes geleistetenArbeitsstunden je Arbeitnehmer schwankt zwischen 1.401 Stunden jährlich und1.930 Stunden jährlich.

    Die längste Entfernung einer Region zu einer Region mit einer Universität mitden Fachbereichen Elektrotechnik und / oder Automation beträgt 350 km.

    Die Unternehmenssteuern, Steuern auf Unternehmensgewinne (in Deutschlandz.B. Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer), liegen zwischen 0% und 38,7%.Hierbei werden ausgeschüttete Gewinne nicht beachtet. Der Steuersatz in

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    Variable Minimum MaximumEntgelte im verarbeitenden Gewerbe 369 5784Produktivität im verarbeitenden Gewerbe 13423 108218Arbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe 1401 1930Entfernung Universität Elektrotechnik / Automation 0 350Unternehmensteuern 0 38,7Entfernung Autobahn 0 1529Entfernung internationaler Flughafen 0 1480Beschäftigtenanteil im verarbeitenden Gewerbe 0,0531 0,3268Kriminalität 15,5 33Korruption 3,5 9,7Wachstumsindikator 1,4516 56,5161Geburtenrate 4,5662 17,4786

  • Höhe von 0% (Estland) ist insofern eine Ausnahme, da hier einbehalteneGewinne nicht besteuert werden, erst die Ausschüttung wird steuerpflichtig.

    Die maximale Entfernung einer Region zu einer Autobahn beträgt 1.529 km.

    Die maximale Entfernung einer Region zu einem internationalen Flughafenbeträgt 1.480 km.

    Der Anteil der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe an der Zahl derErwerbspersonen liegt zwischen 5 % und 32 %.

    Die Kriminalitätsraten liegen zwischen 15,5% und 33%.

    Die Korruption in den Ländern Europas liegt auf einer Skala von 0 bis 10zwischen 3,5 und 9,7. Hierbei würde ein Wert von „0“ „äußerst korrupt“bedeuten und ein Wert von „10“ „nicht korrupt“.

    Die Wettbewerbsfähigkeit der Länder, gemessen auf einer Skala von 1 bis 100,liegt zwischen 1,45 und 56,52. Hierbei gibt ein Wert in Höhe von „1“ „äußerstwettbewerbsfähig“ an, und ein Wert in Höhe von „100“ gibt „nichtwettbewerbsfähig“ an.

    Die Geburtenraten in den Regionen liegen zwischen 4,1 und 19Lebendgeburten auf 1.000 Einwohner.

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  • 3. Der Vergleich

    Die besten Regionen:

    Analyseziel ist der Vergleich des St. Galler Rheintals mit den besten 10Regionen der EU sowie mit den 3 jeweils besten Regionen Deutschlands undÖsterreichs. Die Analyse ergab, daß diese Regionen, bis auf die bestenRegionen Deutschlands, alle sehr dicht beieinander liegen. Aus diesem Grunderfolgt keine Interpretation der Analyseergebnisse getrennt nach den 10 bestenRegionen, der Region St. Galler Rheintal, der 3 besten Regionen Österreichssowie der 3 besten Regionen Deutschlands.

    Die Analyse zeigt, daß von den besten 10 Regionen die ersten 8 Regionen inIrland zu finden sind. Der Rang 9 wird von der Region St. Galler Rheintalbelegt. Platz 10 nimmt die Region Pöhja-Eesti aus Estland ein. Hierbei handeltes sich um die Region der Hauptstadt Tallinn. Die 3 besten RegionenÖsterreichs liegen bereits auf den Rängen 11 bis 13. Die 3 besten deutschenRegionen liegen auf den Rängen 314, 394 und 425 von insgesamt 1.208analysierten europäischen Regionen.

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  • 3.1. Faktor Gesamtarbeitskostenbelastung

    Die ersten 8 Ränge der Analyse werden von irischen Regionen belegt. Irlandbesteht insgesamt lediglich aus 8 Regionen. Daß Irland insgesamt mitsämtlichen Regionen die ersten 8 Ränge belegt, könnte daran liegen, daß sichin einem relativ kleinen Land wie Irland die Unterschiede der Regionenhinsichtlich der zugrunde gelegten Standortanforderungen nur schwerdarstellen lassen. Dies kann Folge mangelnder regionaler Unterschiede seinoder Folge mangelnder statistischer Erfassung der Unterschiede. Dies zeigtsich deutlich an den Daten Irlands.

    Hinsichtlich des Faktors Gesamtarbeitskostenbelastung läßt sich eineZweiteilung Irlands beobachten. Die Rangplätze 1 bis 5 unterscheiden sichdeutlich von den Rangplätzen 6 bis 8 bei den Variablen Entgelten imverarbeitenden Gewerbe und Produktivität im verarbeitenden Gewerbe. Diebesten Regionen Irlands auf den Rängen 1 bis 5 liegen im Süd-Osten und dieRegionen auf den Rängen 5 bis 8 liegen im Nord-Westen Irlands. Imverarbeitenden Gewerbe betragen die Entgelte im verarbeitenden Gewerbe imSüd-Osten Irlands ca. 2.800,-- € und im Nord-Westen ca. 2.200,-- €. Bei denEntgelten im verarbeitenden Gewerbe handelt es sich um dieBruttomonatslöhne und -gehälter im verarbeitenden Gewerbe zuzüglich derSozialbeiträge der Arbeitgeber. Diese im Süd-Osten Irlands um über 25 %höheren Arbeitnehmerentgelte gegenüber dem Nord-Westen werden jedochoffensichtlich durch eine bedeutend höhere Produktivität im Süd-Ostenkompensiert.

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    Rang Land Region Entgelte im verarbeitenden Gewerbe

    Produktivität im verarbeitenden Gewerbe

    Verhältnis von Entgelten zu Produktivität

    Arbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe

    1 Irland Dublin 2805 108218 0,311037679 18802 Irland Mid-East 2805 108218 0,311037679 18803 Irland Mid-West 2805 108218 0,311037679 18804 Irland South-West (IRL) 2805 108218 0,311037679 18805 Irland South-East (IRL) 2805 108218 0,311037679 18806 Irland Midland 2203 61457 0,430151827 18807 Irland Border 2203 61457 0,430151827 18808 Irland West 2203 61457 0,430151827 18809 Schweiz Rheintal 3497 46904 0,894644963 1930

    10 Estland Põhja-Eesti 407 13910 0,351113801 177311 Österreich Linz-Wels 2921 60817 0,576351628 175012 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 2743 52929 0,621889936 175013 Österreich Steyr-Kirchdorf 2921 60817 0,576351628 1750

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 3851 61164 0,755538153 1586394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 3368 47978 0,84238346 1586425 Deutschland Hamburg 4398 71487 0,738264957 1586

  • Die Produktivität im Süd-Osten Irlands liegt mit ca. 108.000,--Kaufkraftstandards sehr deutlich über der Produktivität in Höhe von ca.61.000,-- Kaufkraftstandards im Nord-Westen der Insel. Die Produktivität istausgedrückt in der Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe jeBeschäftigten im Jahr in Kaufkraftstandards. Diese künstliche WährungKaufkraftstandards wurde gebildet durch Berücksichtigung derWährungsunterschiede in der EU unter Einbezug der Kaufkraftunterschiede inden Ländern der EU. Die Produktivität im Süd-Osten Irlands ist die höchsteProduktivität im Raum der EU. Es handelt sich hierbei eigentlich um„Ausreißerproduktivitäten“, die sehr deutlich über den nächst gelegenenProduktivitätszahlen in Höhe von ca. 85.000,-- in Kaufkraftparitäten liegen.Hierbei wäre es interessant zu untersuchen, welche Branchen undUnternehmen genau hinter diesen enorm hohen Produktivitäten liegen. DieProduktivitäten im Nord-Westen Irlands liegen mit ca. 61.000,-- inKaufkraftstandards im sehr guten europäischen Bereich.

    Bei einer sehr groben Durchsicht der europäischen Produktivitätszahlen indiesem Bereich könnte man eine grobe, nicht exakt analysierte Einteilung derProduktivitäten in Bereiche folgendermaßen vornehmen. - Produktivitäten über 100.000,-- : „Ausreißerproduktivitäten“- Produktivitäten zwischen 65.000,-- und 85.000,-- : Spitzenproduktivitäten- Produktivitäten zwischen 50.000,-- und 65.000,-- : gute Produktivitäten- Produktivitäten zwischen 40.000,-- und 50.000,-- : mittlere Produktivitäten- Produktivitäten unter 40.000,-- : niedrige Produktivitäten

    Das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu den Produktivitäten jeBeschäftigten liegt in den besten Regionen Irlands bei 31 % und imNord-Westen Irlands bei 43 %. Dies sind die deutlich besten Werte im Raumder alten EU-Länder und liegen an der oberen Grenze der in dieser Hinsichtherausragenden neuen EU-Länder. Vereinfacht ausgedrückt betragen dieArbeitnehmerentgelte in den besten Regionen Irlands damit ca. 31 % der jeArbeitnehmer erwirtschafteten Leistung, und in den Regionen auf den Rängen5 bis 8 betragen die Arbeitnehmerentgelte 43 % der erwirtschafteten Leistung.

    Die Entgelte in der Region St. Galler Rheintal sind mit einem Wert in Höhe vonca. 3.500,-- € deutlich höher als in den irischen Regionen und auch deutlichhöher als in den auf den Rängen 11 bis 14 liegenden österreichischenRegionen. Der Schweizer Wert liegt damit in einem Bereich gemeinsam mitvielen Regionen der alten EU-Länder, beispielsweise vergleichbar mit denEntgelten im Stadtverband Saarbrücken auf Rang 394.

    Die Produktivität im verarbeitenden Gewerbe je Beschäftigten beträgt im St.Galler Rheintal ca. 46.000,-- in Kaufkraftparitäten ausgedrückt. Dies ist einWert im oberen mittleren Bereich im Vergleich der EU-Regionen. DieProduktivität liegt damit deutlich unter den sehr guten Werten der irischenRegionen auf den Rängen 1 bis 8 und auch deutlich unter der Produktivität derbesten 3 Regionen Österreichs auf den Rängen 11 bis 14. Auch in dieserBeziehung ist die Region St. Gallen beispielsweise vergleichbar mit der RegionStadtverband Saarbrücken auf Rang 394. Das Verhältnis vonArbeitnehmerentgelten zu Produktivität beträgt damit im St. Galler Rheintal

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  • 89 %.Im Vergleich mit den Regionen der EU ist dies ein ungünstiger Wert undliegt damit im ungünstigsten Drittel der EU.

    Auf Rang 10 der Analyse findet sich die Region Pöhja-Eesti, die Region derHauptstadt Tallinn in Estland. In Tallinn betragen die Entgelte imverarbeitenden Gewerbe ca. 400,-- € monatlich. Dies ist ein äußerst niedrigerWert in den EU-Ländern, der nur geringfügig durch die Arbeitnehmerentgelte ineinigen Regionen Lettlands und der slowakischen Republik unterschritten wird.Die Entgelte in diesem Bereich in Estland betragen damit durchschnittlich ca.16 % der Entgelte in Irland und 12 % der Entgelte in der Region St. GallerRheintal. Es zeigt sich hieran die enorme Spannbreite der Löhne und Gehälterin der EU.

    Die Produktivität in der Region Tallinn liegt bei 14.000,-- in Kaufkraftstandardsausgedrückt. Die Produktivität liegt am untersten Ende der EU-Regionenzusammen mit den Regionen Lettlands.

    Das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu Produktivität in Tallinn in Höhevon 35 % zeigt, daß die sehr großen Vorteile, die diese Region durch dieniedrigen Entgelte bietet, durch eine sehr niedrige Produktivität zum Teilkompensiert werden. Irische Regionen können in dieser Hinsicht mit derRegion Tallinn und anderen Regionen der neuen EU-Länder konkurrieren.Trotzdem bietet die Region Tallinn ein hervorragendes Verhältnis vonArbeitnehmerentgelten zu Produktivität.

    Die österreichischen Regionen Linz-Wels, Rheintal-Bodenseegebiet undSteyr-Kirchdorf liegen auf den Rangplätzen 11, 12 und 13.

    Die Arbeitnehmerentgelte im verarbeitenden Gewerbe in diesen Regionenliegen in einem Bereich zwischen 2.750,-- € und 2.900,-- € monatlich. Dies istvergleichbar mit den Werten der besten irischen Regionen. Der Wert liegt imBereich des europäischen Mittelwertes in Höhe von ca. 2.800,-- €. Bei diesemMittelwert ist natürlich zu beachten, das hier die mit Abstand günstigen Werteder neuen EU-Länder mit einfließen. Bei Betrachtung der Daten der altenEU-Länder zeigt sich, daß Regionen in Südeuropa für Unternehmen günstigereArbeitnehmerentgelte in diesem Bereich aufweisen, jedoch nur relativ wenigeRegionen in Mitteleuropa oder Nordeuropa. Hier bieten im wesentlichen nurRegionen in den neuen Bundesländern Deutschlands für Unternehmenbessere Bedingungen.

    Die Produktivität in den Regionen Österreichs liegt mit Werten zwischen53.000,-- und 61.000,-- in Kaufkraftstandards im guten europäischen Bereich.

    Das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu Produktivität in diesen RegionenÖsterreichs beträgt ca. 60 %. Dies ist im europäischen Vergleich ein sehr guterWert. Diese österreichischen Regionen liegen damit, vereinfacht ausgedrückt,im besten Drittel der EU und bieten ein gutes Verhältnis von Entgelten zuProduktivität.

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  • Die besten deutschen Regionen sind Bremen auf Rang 314, StadtverbandSaarbrücken auf Rang 394 und Hamburg auf Rang 425.

    Die Arbeitnehmerentgelte in diesen Regionen Deutschlands liegen in einemBereich in Höhe von 3.400,-- € monatlich bis zu 4.400,-- € monatlich. DieEntgelte im verarbeitenden Gewerbe liegen damit sehr deutlich über demEU-Durchschnitt in Höhe von ca. 2.800,-- € monatlich.

    Die Produktivität im verarbeitenden Gewerbe je Beschäftigten liegt in diesenRegionen Deutschlands zwischen 48.000,-- und 72.000,-- €. Die Produktivität allein in den besten Regionen Deutschlands schwankt damit erheblich.

    Das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu Produktivität in diesen RegionenDeutschlands liegt in einem Bereich von 74 % bis zu 84 %. Diese RegionenDeutschlands setzten sich damit bereits deutlich negativ von den bestenRegionen Europas in dieser Hinsicht in Irland, Estland und Österreich ab. DerAnteil der Arbeitnehmerentgelte an der erwirtschafteten Leistung ist jedochgünstiger als in der Region St. Galler Rheintal auf Rang 9.

    Die Informationen der Variablen „Arbeitszeit“ gehen bereits in die Variablen„Entgelte im verarbeitenden Gewerbe“ und „Produktivität im verarbeitendenGewerbe“ ein. Die Variable wurde trotzdem in die Analyse aufgenommen, dasie z.B. ein Synonym für die Flexibilität des Arbeitsmarktes sein könnte.

    Die Zahl der im verarbeitenden Gewerbe geleisteten Stunden liegt in Irland bei1.880 Stunden jährlich, in der Schweiz bei 1.930 Stunden, in Estland bei 1.773Stunden, in Österreich bei 1.750 Stunden und in Deutschland bei 1.586Stunden. Die deutlichen Nachteile, die die Region St. Galler Rheintal in Bezugauf das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu Produktivität gegenüber denanderen besten Regionen der EU aufweist, können durch die Vorteile bei derVariablen „Arbeitszeit“ nicht ausgeglichen werden. In Deutschland werden ca.22 % weniger Stunden im Jahr im verarbeitenden Gewerbe je Beschäftigtengeleistet als in der Schweiz.

    3.2. Nähe zu Forschung und Entwicklung

    Die Nähe zu Forschung und Entwicklung wird hier gemessen an derEntfernung einer Region zu einer Region mit Universität mit den FachbereichenElektrotechnik und/oder Automation.

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  • Die Daten:

    Die Betrachtung dieser Variablen zeigt, daß sämtliche besten Regionen übereine Universität mit den Fachbereichen Elektrotechnik und/oder Automationverfügen. Hierbei kann es sich um Universitäten, Fachhochschulen undBildungseinrichtungen mit entsprechenden Abschlüssen handeln.

    3.3. Unternehmensteuern

    Bei der Variablen „Unternehmensteuern“ gibt es möglicherweise Differenzenzwischen den Definitionen „Unternehmensteuern“ in der Schweiz und in der EU(siehe hierzu auch Kapitel 2.2.3. Definition Unternehmensteuern).

    Um mögliche größere Analysefehler aufzudecken, haben wir eine zweiteAnalyse gerechnet mit einem veränderten Unternehmensteuersatz für das St.Galler Rheintal. In dieser zweiten Analyse haben wir für die Region St. GallerRheintal eine Unternehmensteuer in Höhe von 25 % unterstellt. Sämtlicheandere Daten blieben unverändert. In dieser zweiten Analyse verschlechtertesich der Rangplatz des St. Galler Rheintals um lediglich 1 Platz. Das St. GallerRheintal belegte in dieser zweiten Analyse den 10. Platz, das St. GallerRheintal tauschte den Rangplatz mit der Region Pöhja-Eesti in Estland.

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    Rang Land Region Nähe zu Forschung und Entwicklung

    1 Irland Dublin 02 Irland Mid-East 03 Irland Mid-West 04 Irland South-West (IRL) 05 Irland South-East (IRL) 06 Irland Midland 07 Irland Border 08 Irland West 09 Schweiz Rheintal 0

    10 Estland Põhja-Eesti 011 Österreich Linz-Wels 012 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 013 Österreich Steyr-Kirchdorf 0

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 0394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 0425 Deutschland Hamburg 0

  • Die Unternehmensteuersätze:

    Irland weist in den alten EU-Ländern die niedrigsten Unternehmensteuersätzemit einem Steuersatz in Höhe von 12,5 % auf. Irland kann in diesem Bereichals Sonderfall gelten. Die nächst niedrigen Steuersätze in den altenEU-Ländern weist Österreich mit einem Steuersatz in Höhe von 25 % auf. DasSt. Galler Rheintal zeigt mit angegebenen Unternehmensteuern in Höhe von20,3 % ebenfalls sehr attraktive Steuersätze. Ein anderer Sonderfall, nebenIrland, hinsichtlich der Unternehmensbesteuerung ist Estland. In Estlandwerden nur ausgeschüttete Gewinne besteuert, die Unternehmensteuer istdemnach mit 0 % angegeben. Deutschland hat mit einemUnternehmensteuersatz in Höhe von durchschnittlich 38,7 % den höchstenSteuersatz in der EU.

    Die neuen EU-Länder weisen Unternehmensteuersätze in einem Bereichzwischen 15 % und 25 % auf, abgesehen vom Sonderfall Estland mit 0 %.Einige der alten EU-Länder liegen in einem Bereich der Unternehmensteuern inHöhe von 26 % bis 30 %, wie z.B. Finnland, Schweden, Großbritannien undPortugal. Danach gibt es den Bereich zwischen 31 % und 39 % mit Ländernwie Belgien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Hierbei haben einigeLänder in den letzten Jahren deutliche Steuersenkungen durchgeführt oderzumindest beschlossen, wie z.B. Österreich und die Niederlande.

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    Land Region Unternehmen-steuern

    Irland Dublin 12,5Irland Mid-East 12,5Irland Mid-West 12,5Irland South-West (IRL) 12,5Irland South-East (IRL) 12,5Irland Midland 12,5Irland Border 12,5Irland West 12,5Schweiz Rheintal 20,3Estland Põhja-Eesti 0Österreich Linz-Wels 25Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 25Österreich Steyr-Kirchdorf 25Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 38,7Deutschland Stadtverband Saarbrücken 38,7Deutschland Hamburg 38,7

  • 3.4. Autobahnanschluß

    Bis auf 3 Regionen Irlands haben sämtliche besten Regionen einenAutobahnanschluß.

    Hinsichtlich der Variablen „Autobahnanschluß“ haben mitteleuropäische Länderwie die Schweiz, Österreich und Deutschland Vorteile gegenüber Randländernder EU wie Irland und Estland. Die mitteleuropäischen Länder bieten in derRegel relativ kurze Wege zu europäischen Lieferanten und Kunden in alleRichtungen gegenüber Randländern der EU. Dies wird zudem unterstützt durchdas gut ausgebaute mitteleuropäische Autobahnnetz. Ein Blick auf eineStraßenkarte zeigt, daß die Region Pöhja-Eesti (Tallinn) zwarAutobahnanschluß hat, die Autobahn jedoch ca. 30 km außerhalb Tallinnsendet. Autobahnen durch die anderen baltischen Staaten sowie durch Polensind lediglich ansatzweise und in kleineren Stücken vorhanden. Der Anschlußan das mitteleuropäische Autobahnnetz ist somit nicht gegeben. Ähnliches giltauch für Irland. Zusammenhängende Autobahnen sind lediglich im GroßraumDublin gegeben. Der Transport beispielsweise mit LKW in RichtungMitteleuropa muß über Fährverbindungen erfolgen.

    3.5. Internationaler Flughafen

    Internationale Flughäfen sind hierbei Flughäfen, von denen regelmäßig Ein-und Ausreisen mit sämtlichen Formalitäten (Zoll, Immigration) auf regulärerBasis vorgenommen werden können.

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    Rang Land Region Autobahn1 Irland Dublin 02 Irland Mid-East 03 Irland Mid-West 108,774 Irland South-West (IRL) 183,435 Irland South-East (IRL) 101,916 Irland Midland 07 Irland Border 08 Irland West 09 Schweiz Rheintal 0

    10 Estland Põhja-Eesti 011 Österreich Linz-Wels 012 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 013 Österreich Steyr-Kirchdorf 0

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 0394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 0425 Deutschland Hamburg 0

  • Die Daten:

    Sämtliche besten Regionen haben einen internationalen Flughafen in ihremGebiet oder liegen in kurzer Entfernung zu einem internationalem Flughafen.Lediglich 3 irische Regionen liegen in einer Entfernung von über 100 km zueinem internationalem Flughafen. In der Region St. Galler Rheintal trifft dieDefinition des internationalen Flughafen auf den Flughafen Altenrhein zu.Hierbei wurde die Definition nicht von der Größe eines Flughafens bestimmt.

    3.6. Arbeitskräftepotential

    Die Daten:

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    Rang Land Region Internationale Flughäfen

    1 Irland Dublin 02 Irland Mid-East 30,033 Irland Mid-West 04 Irland South-West (IRL) 05 Irland South-East (IRL) 105,566 Irland Midland 82,27 Irland Border 148,298 Irland West 108,779 Schweiz Rheintal 0

    10 Estland Põhja-Eesti 011 Österreich Linz-Wels 012 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 43,9913 Österreich Steyr-Kirchdorf 43,61

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 0394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 0425 Deutschland Hamburg 0

    Rang Land Region Arbeitskräfte-potential

    1 Irland Dublin 0,16097882 Irland Mid-East 0,16097883 Irland Mid-West 0,16097884 Irland South-West (IRL) 0,16097885 Irland South-East (IRL) 0,16097886 Irland Midland 0,17970637 Irland Border 0,17970638 Irland West 0,17970639 Schweiz Rheintal 0,266

    10 Estland Põhja-Eesti 0,202179111 Österreich Linz-Wels 0,24758612 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 0,265763113 Österreich Steyr-Kirchdorf 0,247586

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 0,2408394394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 0,2416737425 Deutschland Hamburg 0,147326

  • Das Arbeitskräftepotential wird hier gemessen am Anteil der Beschäftigten imverarbeitenden Gewerbe an der Zahl der Erwerbspersonen. Es wird davonausgegangen, daß eine Region mit einem hohen Beschäftigtenanteil in diesemBereich von diesem Wirtschaftszweig eher geprägt wird als von anderenWirtschaftszweigen, und daß daher ein recht hohes Maß an ausgebildetenFachkräften grundsätzlich zur Verfügung steht. Die Frage, ob dieses Potentialan Arbeitskräften von dem einzelnen Unternehmen auch erschlossen werdenkann, ist damit natürlich noch nicht beantwortet. Dies sindunternehmensspezifische Fragen, die auch unternehmensspezifischbeantwortet werden müssen.

    Das gesamte Arbeitskräftepotential setzt sich eigentlich zusammen aus dendirekt zur Verfügung stehenden Arbeitskräften, den zur Zeit Arbeitslosen ineinem Beruf oder Wirtschaftszweig und den indirekt zur Verfügung stehendenArbeitskräften in einem Bereich, den hier verwendeten Beschäftigtenanteilen imverarbeitenden Gewerbe. Im europäischen Rahmen stehen leider keine Datender Arbeitslosen nach Berufen oder Wirtschaftszweigen zur Verfügung. Es istdavon auszugehen, daß der Anteil der für einen Hochtechnologiebetrieb nichtgeeigneten Personen an der Zahl der Arbeitslosen allgemein sehr hoch ist undvon Region zu Region sehr stark differiert. Daher werden zur Beschreibung desArbeitskräftepotentials hier lediglich die Beschäftigtenanteile verwendet.

    Der Anteil der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe an der Zahl derErwerbspersonen liegt in den hier vorgestellten Regionen zwischen 16 % und27 %. Der EU-Mittelwert liegt bei 17 %, das heißt im europäischen Mittel sind17 % der Erwerbspersonen im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt. Dieirischen Regionen liegen damit im europäischen Mittel und die Region Tallinnliegt mit 20 % leicht über dem Durchschnitt. Bei Betrachtung allein dieserVariablen läßt dies für Irland und mit Einschränkung für die Region Tallinn aufkein großes Arbeitskräftepotential für Hochtechnologiebetriebe schließen. Indieser Beziehung scheinen die Region St. Galler Rheintal, die 3österreichischen Regionen und die 2 deutschen Regionen Bremen undStadtverband Saarbrücken Vorteile zu bieten.

    3.7. Kriminalität

    Bei den hier angegebenen Kriminalitätsraten handelt es sich nicht um offizielleKriminalitätsraten der Länder, sondern um die Auswertung von Befragungender Bevölkerung in den Ländern danach, ob sie in den letzten 2 Jahren Opfereiner Straftat geworden sind. Diese Daten gelten in internationalen Vergleichenals sicherer.

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  • Die Daten:

    Über die Situation in Irland liegen keine Daten vor. Für die Schweiz ist ein sehrguter Wert in Höhe von 18,2 angegeben, das heißt, 18,2 % der Befragten inder Schweiz gaben an, in den letzten 2 Jahren Opfer einer Straftat gewordenzu sein. Der EU-Mittelwert liegt bei 23 %, der geringste Wert in der EU bei 15,5%. Dies zeigt, daß die Kriminalität in der Schweiz niedrig ist. Ähnliches gilt fürÖsterreich mit einem leicht höheren Wert in Höhe von 18,8 %. In dendeutschen Regionen ist bereits mit einer deutlich höheren Kriminalität zurechnen, was sich an dem Wert in Höhe von 21,9 % zeigt. Estland weist imEU-Vergleich mit einer Kriminalitätsrate in Höhe von 33 % den deutlichschlechtesten Wert auf.

    3.8. Korruption

    Bei den Zahlen der Variablen „Korruption“ handelt es sich um Daten aus dem„Corruption Perceptions Index 2004“ von Transparency International. Ein Wertin Höhe von „0“ bedeutet dabei „äußerst korrupt“ und ein Wert in Höhe von „10“bedeutet „nicht korrupt“.

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    Rang Land Region Kriminalität

    1 Irland Dublin kw 2 Irland Mid-East kw 3 Irland Mid-West kw 4 Irland South-West (IRL) kw 5 Irland South-East (IRL) kw 6 Irland Midland kw 7 Irland Border kw 8 Irland West kw 9 Schweiz Rheintal 18,2

    10 Estland Põhja-Eesti 3311 Österreich Linz-Wels 18,812 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 18,813 Österreich Steyr-Kirchdorf 18,8

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 21,9394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 21,9425 Deutschland Hamburg 21,9

  • Die Daten:

    In dieser Beziehung haben sich offensichtlich sämtliche hier vorgestelltenLänder in den letzten Jahren verbessert. Dies gilt nicht für alle Länder der EU.

    Insbesondere die Schweiz zeigt mit einem Wert in Höhe von 9,1 einenhervorragenden Wert, der in der EU lediglich von Finnland, Dänemark undSchweden übertroffen wird. Auch Österreich und Deutschland bieten in dieserBeziehung gute Werte, die über den Werten etlicher alter EU-Länder liegen.Dies gilt mit leichter Einschränkung auch noch für Irland. Estland zeigt miteinem Wert in Höhe von 6 eine deutlich höhere Korruptionsneigung. Estlandzeigt die mit deutlichem Abstand geringste Korruptionsneigung innerhalb derneuen EU-Länder und liegt auch deutlich vor einigen alten EU-Ländern wie z.B.Italien.

    Insgesamt spricht der Faktor Sicherheit, gebildet durch die Variablen„Kriminalität“ und „Korruption“ insbesondere für die Schweiz, mit kleinerem,jedoch wahrscheinlich merklichen Abstand für Österreich. Österreich liegt mitebenfalls kleinerem, jedoch merklichen Abstand vor Deutschland und dieseswiederum ebenso vor Irland. Estland bietet beim Faktor Sicherheit mit sehrdeutlichem Abstand die schlechtesten Bedingungen unter den bestenEU-Ländern.

    3.9. Wachstumsindikator

    Dem Wachstums- bzw. Wettbewerbsindikator liegen Indices des WorldEconomic Forum zugrunde, die von uns verdichtet wurden.Das World Economic Forum hat Untersuchungen zur Wettbewerbsfähigkeit von104 Ländern durchgeführt. Hierbei wurden die Voraussetzungenmakroökonomischer Art und mikroökonomischer Art für Wettbewerb und

    30

    Rang Land Region Korruption

    1 Irland Dublin 7,52 Irland Mid-East 7,53 Irland Mid-West 7,54 Irland South-West (IRL) 7,55 Irland South-East (IRL) 7,56 Irland Midland 7,57 Irland Border 7,58 Irland West 7,59 Schweiz Rheintal 9,1

    10 Estland Põhja-Eesti 611 Österreich Linz-Wels 8,412 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 8,413 Österreich Steyr-Kirchdorf 8,4

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 8,2394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 8,2425 Deutschland Hamburg 8,2

  • Wachstum in einem Land bewertet. In die beiden Indices fließen eine Vielzahlvon Variablen ein wie z.B. Inflation, Korruption, Justiz, Patente, Wechselkurseund viele andere. Diese Indices wurden von uns zu einem Wert verdichtet.

    Die Daten:

    Dem Wirtschaftswachstum in den besten Regionen der Analyse, in Irland,werden keine besonders guten Aussichten zugemessen. Der Mittelwert in derEU liegt bei einem Wert in Höhe von 18. In den alten EU-Ländern haben nurPortugal, Italien und Griechenland schlechtere Werte. Dies zeigt, daß dieWachstumsaussichten in Irland eher unterdurchschnittlich sind und läßt aufeinen größeren Reformbedarf in Irland schließen. Sogar in Estland scheinendie Wachstumsaussichten ein wenig höher eingeschätzt zu werden. Estlandhat mit deutlichem Abstand die besten Werte aller neuen EU-Länder und liegtauch vor einigen der alten EU-Länder. Trotz bestehenden Reformbedarfsscheinen in den letzten Jahren bereits erhebliche Reformen durchgeführtworden zu sein, zumindest im Vergleich mit den anderen neuen EU-Ländern.Österreich werden im EU-Vergleich leicht überdurchschnittlicheWachstumschancen zugetraut. Die besten Aussichten für langfristigesWachstum scheinen in der Schweiz mit einem Wert in Höhe von 6,3vorzuliegen. In dieser Beziehung bietet auch Deutschland sehr gute Aussichtenmit einem Wert von 7,7, der nur geringfügig hinter den Schweizer Werten liegt.

    3.10. Geburtenrate

    Als Indikator für die Dynamik einer Gesellschaft wird die Geburtenziffer einerRegion angesehen. Dem liegt der Gedanke nahe, daß eine Gesellschaft sichumso dynamischer entwickelt und entwickeln muß, desto höher dasBevölkerungswachstum und die Geburtenziffer der Region ist.

    31

    Rang Land Region Wachstums-indikator

    1 Irland Dublin 25,102692 Irland Mid-East 25,102693 Irland Mid-West 25,102694 Irland South-West (IRL) 25,102695 Irland South-East (IRL) 25,102696 Irland Midland 25,102697 Irland Border 25,102698 Irland West 25,102699 Schweiz Rheintal 6,27

    10 Estland Põhja-Eesti 22,7221811 Österreich Linz-Wels 15,9400712 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 15,9400713 Österreich Steyr-Kirchdorf 15,94007

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 7,70631394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 7,70631425 Deutschland Hamburg 7,70631

  • Die Daten:

    Die mit Abstand höchsten Geburtenraten unter den besten Regionen hat Irlandmit Werten zwischen 12 und 16 Lebendgeburten je 1.000 Einwohner. Dieanderen besten Regionen liegen zwischen 8 und 10 Lebendgeburten je 1.000Einwohner. Lediglich die Region Rheintal-Bodenseegebiet hat mit 12Lebendgeburten je 1.000 Einwohner einen leicht höheren Wert zu bieten.

    Die beiden Wachstumsvariablen „Wachstumschancen“ und „Geburtenrate“ inIrland laufen leicht in entgegengesetzte Richtung und scheinen sich zuwidersprechen. Während der Wachstumsindikator eher negativ zu bewerten ist,deutet das Bevölkerungswachstum eher auf eine sich dynamisch entwickelndeGesellschaft. In den Wachstumsindikator gehen viele einzelnevolkswirtschaftliche und politische Faktoren ein. Ein schwaches Ranking beidiesem Wachstumsindikator könnte auf einen erhöhten Nachholbedarfhinsichtlich politischer und volkswirtschaftlicher Reformen hindeuten. Die hoheGeburtenziffer könnte auf die grundsätzliche Möglichkeit eines zukünftigdynamischen Wachstums hinweisen.

    Die Zukunftschancen für die Schweiz, gemessen an den Variablen„Wachstumsindikator“ und „Geburtenrate“, scheinen besser zu sein als inÖsterreich.

    Deutschland liegt in dieser Beziehung insgesamt lediglich geringfügig hinter derSchweiz.

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    Rang Land Region Geburtenrate

    1 Irland Dublin 14,771592 Irland Mid-East 16,124773 Irland Mid-West 14,11914 Irland South-West (IRL) 13,48925 Irland South-East (IRL) 14,218016 Irland Midland 14,797147 Irland Border 14,111928 Irland West 12,012019 Schweiz Rheintal 10,18

    10 Estland Põhja-Eesti 8,15784511 Österreich Linz-Wels 9,69397512 Österreich Rheintal-Bodenseegebiet 11,8365813 Österreich Steyr-Kirchdorf 10,4712

    314 Deutschland Bremen. Kreisfreie Stadt 9,043928394 Deutschland Stadtverband Saarbrücken 8,508225425 Deutschland Hamburg 9,398496

  • 3.11. Zusammenfassung

    Sämtliche besten Regionen bieten eine große Nähe zu Forschung undEntwicklung. Diese Variable wird bei der Interpretation daher nicht weiterbehandelt.

    Die irischen Regionen bieten ein sehr gutes Verhältnis vonArbeitnehmerentgelten zu Produktivität, das an die Verhältnisse in den neuenEU-Ländern heranreicht, sehr günstige Unternehmensteuern und eine sehrgute Infrastruktur, wenn man von der Besonderheit der Insellage absieht. DasArbeitskräftepotential scheint nicht besonders groß zu sein, die SicherheitslageIrlands könnte im EU-Vergleich im oberen Mittelfeld liegen, dieZukunftschancen zeigen kein einheitliches Bild. Der eindeutige Vorteil Irlandsgegenüber anderen westeuropäischen Regionen liegt demnach auf derKostenseite.

    Das St. Galler Rheintal scheint genau die andere Seite der Möglichkeiten zuzeigen. Hier ist insbesondere das Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zurProduktivität negativ zu bewerten im Vergleich mit Irland, aber auch mit den 3besten Regionen Österreichs. Die Schweiz bietet den Unternehmen sehrgünstige Unternehmensteuern, die zwar nicht das irische Niveau erreichen,jedoch im westeuropäischen Vergleich insgesamt hervorragend sind. DieVerkehrsinfrastruktur ist sehr gut, das Arbeitskräftepotential scheint relativ hochzu sein, die Sicherheitslage ist sehr gut, und die Zukunftschancen scheinenebenfalls sehr gut zu sein.

    Die Region Tallinn zeigt ein sehr gutes Verhältnis von Arbeitnehmerentgeltenzu Produktivität, eine äußerst günstige Unternehmensbesteuerung und einesehr gute Verkehrsinfrastruktur, wenn man von dem eingeschränkten Zugangzum mitteleuropäischen Autobahnnetz absieht. Das Arbeitskräftepotential istlediglich durchschnittlich, die Sicherheitslage ist schlecht und der Reformbedarfscheint noch groß zu sein. Die Vorteile der Region Tallinn liegen eindeutig aufder Kostenseite.

    Die 3 österreichischen Regionen zeigen ein für westeuropäische Verhältnissegünstiges Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten zu Produktivität, eine sehrgute Verkehrsinfrastruktur, gutes Arbeitskräftepotential und eine guteSicherheitslage. Lediglich die Zukunftschancen liegen im westeuropäischenVergleich hinter den besten Regionen zurück.

    Im Vergleich der besten Regionen der EU, die in Irland, im St. Galler Rheintalund in den 3 Regionen Österreichs liegen, bietet Österreich das vielleichtausgewogenste Verhältnis der Standortfaktoren. Die Regionen Irlands und dasSt. Galler Rheintal zeigen deutlicher ihre Stärken und Schwächen.

    Die 3 besten deutschen Regionen zeigen ein relativ schlechtes Verhältnis vonArbeitnehmerentgelten zu Produktivität. Dieses ist zwar besser als im St. GallerRheintal, jedoch scheint der Arbeitsmarkt in Deutschland insgesamt deutlichweniger flexibel, gemessen an der Zahl der geleisteten Stunden. Die

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  • Unternehmensteuern sind die höchsten in der EU. Die Verkehrsinfrastruktur istsehr gut, setzt sich jedoch nicht von der anderer westeuropäischer Staatendeutlich ab. Das Arbeitskräftepotential schwankt je nach Region erheblich. DieSicherheitslage ist nicht so gut wie in der Schweiz oder in Österreich. Lediglichbei der Variablen „Wachstumsindikator“ bietet Deutschland sehr gute Werte,die sich von den Werten anderer westeuropäischer Länder absetzen.Insgesamt spiegelt sich diese Situation im Vergleich mit den besten RegionenEuropas im Rangplatz der besten deutschen Region Bremen auf Rang 314.

    4. Hinweis

    Die in die Analyse eingehenden Daten sind auf Ebene der Regionen in Europaerfaßt. Die kleinste regionale Ebene entspricht in Deutschland z.B. denLandkreisen und kreisfreien Städten. Die nächst höhere regionale Ebeneentspricht in Deutschland den Regierungsbezirken. Über dieser Ebene liegt inDeutschland die Ebene der Bundesländer.

    Der grundsätzliche Aufbau der Regionen der anderen Länder Europas istähnlich. In einigen Ländern Europas, insbesondere kleineren Ländern, fehlteine dieser Ebenen. In diesen Fällen sind dann die Daten der kleinstenpassenden zur Verfügung stehenden regionalen Ebene erfaßt.

    Die Größe der Regionen Europas, gemessen an der Fläche oder demungefähren Durchmesser einer Region kann differieren. In Deutschland hateine nicht repräsentative stichprobenartige Prüfung der Landkreise ergeben,daß die Ost- Westausdehnung der Landkreise im Durchschnitt ca. 25 km bis 35km beträgt. Es gibt natürlich auch größere und auch kleinere Landkreise. DieAusdehnung der kleinsten regionalen Ebene in Europa schwankt in einergrößeren Bandbreite.In manchen Ländern liegen durchschnittlich kleinere Landkreise vor (z.B.Niederlande), in anderen Ländern ist die Ausdehnung der Landkreise größer.Als grober Anhaltspunkt kann von einer Ausdehnung der kleinsten regionalenEbene in Europa von ca. 35 km bis 40 km ausgegangen werden, wobei dieserWert lediglich durch eine nicht repräsentative grobe Stichprobe ermittelt wurde.Sämtliche Daten beziehen sich also auf ein Gebiet mit einer bestimmtenAusdehnung, beispielsweise auf Landkreise mit einer Ausdehnung von ca. 35km.

    Die Daten, die in die Analyse einfließen, unterliegen einem gewissen timelagzwischen Auftreten und Veröffentlichung. Diese Zeitdifferenz kann bis zu 3Jahren, in einigen Fällen 4 Jahren, betragen. Dies ist leider insbesondere beiden Daten auf kleinster regionaler Ebene nicht aktueller möglich. Wir bemühenuns natürlich, die Daten so aktuell wie möglich zu halten und bauen unsereDatenbanken einmal im Jahr komplett neu auf.. Die Standortanalyse CONTOR-REGIO ist ein komplexes Verfahren. Die Datenunterliegen vielfältigen Bearbeitungen. Trotz sorgfältigster Prüfung der Datenvor, bei und nach der Bearbeitung können Fehler auftauchen. Die Datenkönnen uns fehlerhaft übermittelt worden sein, ohne daß dies bemerkt werden

    34

  • konnte, oder bei der Bearbeitung unterlaufen Fehler, die ebenfalls nichtbemerkt werden konnten.

    Vor Ansiedlung und Investition an einem empfohlenen Standort muß unbedingtgeprüft werden, ob die in der Analyse aufgezeigten Standortbedingungen vorOrt tatsächlich vorliegen.

    In die Analysen gehen Daten ein, die von amtlicher Seite oder Unternehmenbezogen wurden oder von uns erhoben und berechnet wurden. Die Datenbewegen sich daher in einer üblichen statistischen Bandbreite. Eine zulässigeFehlertoleranz kann nicht garantiert werden.

    35

  • Anhang

    36

    Rang Land Region Entgelte im verarbeitenden Gewerbe

    Produktivität im verarbeitenden Gewerbe

    Arbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe

    Nähe zu Forschung und Entwicklung

    Unternehmen-steuern

    Autobanh Internationaler Flughafen

    Arbeitskräfte-potential

    Kriminalität Korruption Wachstumsindikator

    Geburtenrate

    1 Irland Dublin 2805 108218,4 1880 0 12,5 0 0 0,1609788 kw 7,5 25,10269 14,771592 Irland Mid-East 2805 108218,4 1880 0 12,5 0 30,03 0,1609788 kw 7,5 25,10269 16,124773 Irland Mid-West 2805 108218,4 1880 0 12,5 108,77 0 0,1609788 kw 7,5 25,10269 14,11914 Irland South-West 2805 108218,4 1880 0 12,5 183,43 0 0,1609788 kw 7,5 25,10269 13,48925 Irland South-East ( 2805 108218,4 1880 0 12,5 101,91 105,56 0,1609788 kw 7,5 25,10269 14,218016 Irland Midland 2203 61457,37 1880 0 12,5 0 82,2 0,1797063 kw 7,5 25,10269 14,797147 Irland Border 2203 61457,37 1880 0 12,5 0 148,29 0,1797063 kw 7,5 25,10269 14,111928 Irland West 2203 61457,37 1880 0 12,5 0 108,77 0,1797063 kw 7,5 25,10269 12,012019 Schweiz Rheintal 3496,86 46903,88 1930 0 20,3 0 0 0,266 18,2 9,1 6,27 10,18

    10 Estland Põhja-Eesti 407 13910,02 1773 0 0 0 0 0,2021791 33 6 22,72218 8,15784511 Österreich Linz-Wels 2921 60817,04 1750 0 25 0 0 0,247586 18,8 8,4 15,94007 9,69397512 Österreich Rheintal-Bod 2743 52928,98 1750 0 25 0 43,99 0,2657631 18,8 8,4 15,94007 11,8365813 Österreich Steyr-Kirchd 2921 60817,04 1750 0 25 0 43,61 0,247586 18,8 8,4 15,94007 10,4712

    314 DeutschlandBremen. Kre 3851 61164,35 1586 0 38,7 0 0 0,2408394 21,9 8,2 7,70631 9,043928394 DeutschlandStadtverband 3368 47978,15 1586 0 38,7 0 0 0,2416737 21,9 8,2 7,70631 8,508225425 DeutschlandHamburg 4398 71486,53 1586 0 38,7 0 0 0,147326 21,9 8,2 7,70631 9,398496