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» 27. Juni 1981 isteilt, als zur festg eset? '. Taxi vorfuhr, i n d °^ e, «M i Stelldichein kam D u l : Umstand muß der „J m gewaschene Schwindle! gemerkt haben | n d 1 s ihn die Kriminalbeamte"! nehmen wollten, wendet lötzlich mit qiuetsdieÄfiJ raste mit Hödk^dfil "• D i 6 f Pt ? li2ei - - s ä xg auf, aber die FahrkuJ •ffeurs ze Ig le sich der d e s i überlegen. Trolz e ini er man dem Wag™ nach- dieser bald verschwunden päter hatte man den Ta {«spürt. Er war höchst Q] die Polizei ihn wegen Be lines Verbrechers testneh" Sein Fahrgast hatte ihm nnhof zugerufen, daß ih n einen Hinterhall gelobt er Fahrer die näherlaufen, n sah, glaubte er seinem I fuhr davon. Die Schüsse n noch in der Ansicht, sei- t das Leben geredet zu •ragikomische an de r Sache Verbrecher seinen Retter en sauerverdienien Lohn einem Krankenhaus ließ re r unter dem Vnrwand 'erfolgung habe ihm Herz- verursacht, ermiisse sich andern lassen. Es dauerte wartende Taxifahrer be- im Fahrgast nicht wieder- später wurde er von ten Polizisten aufgestöbert i'ber ist noch innner in nteressant... blühenden Geranie ver- scheinend eine kräftige •ötlich schimmernden Haar- ährigen Hausfrau Anna F. uf ihrem Balkon Blumen Tode erschrocken über te und Gekrabbel in ih- die Frau die gefüllte äi Stockwerke tief in den n Nachbar, der ausgerech- schen Augenblick unten urde von der Kanne am i und mußte mit einer em irletzung ins Krankenhaus len. Die Behandlung des über 1.000 D M gekostet hummelängstliche Haus- at haftpflichtversichert. :amatiker Alfred Hitdi- ünerikaner mit seinen su- i Filmen so sein beein- 3in Restaurant in New- zu übergegangen ist, sei- isammen mit Speise und i „unwiderlegbares Alibi" lim Verlassen des Hau- r Gast eine Bescheinigung kommen und Gehnn auf mau verzeichnet ist. i willkommen war eines Theatergruppe, die in Fon- t einer Aufführung des nnen wollte, das Auflau- mnes von der Steuerbe- mn bezweifelte, daß der ückes, Mr. Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t nach Intervention des von Fontainebleau konn- beginnen. so fühlt jener sich peln- Zunächst sinnt er auf aber erinnert er sich, gern, seiner Beschützer- tl letzten Rest von Ka- zusammen und macht daran, Dame und Ab- lißlichen Lage zu erlösen i der Zuschauer kniet |ar zu Füßen seiner An- er, und mit säuerlicher er an dem perlonbe- n zu zerren. Ist das Sa- ilungen, hält er ihr, die fregung verursacht hat, Vortrag über die un- 'orteile von orthopädi- erk. '11 sie nicht veranlassen Reformschuhwerk umzu- beim nächsten Rendez- derselbige Kavalier mit ik in der Stimme sä- st doch so nette Schuhe \bsätzen " ST. VITHER ZEITUNG Die St.Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donner- stags und samstags mit den Beilagen Sport und Spiel. Frau u. Familie und Der Nummer 71 Telefon St.Virh Nr. 193 praktische Landwirt. Druck u. Verlag: M.Doepgen-Beretz, St.Vith, Hauptstr. 98 u Malmedyerstr. 19 - H.R. Verviers 29259 Postscheckk. 589SF - Einzelnummer 2 Fr St.Vith, Donnerstage den 29. Juni 1961 Bauerndemonstrationen in Frankreich gehen weiter Industrieminister Jeanneney tätlich angegriffen PARIS. In zahlreichen Gegenden Frank- reichs kam es zu Bauerndemonstratio- nen, die im allgemeinen ohne Zwischen- fälle verliefen, jedoch stellenweise den Verkehr auf den Landstraßen und auf den Schienen unterbanden. Bei La Rochelle hatten über dreitau- send Bauern mit 1200 Traktoren 38 Stra- ßensperren auf den Heerstraßen errich- tet und die Eisenbahnstrecken Paris-La Rochelle und Paris - Nantes - Bor- deaux mit Barrikaden aus Strohballen versperrt, so daß alle Züge sehr starke Verspätungen hatten. In Grenoble hatten die Bauern mit ih- ren Traktoren alle Banken derStadt um- stellt und Angestellten und Kunden den Zutritt verwehrt. Gleichzeitig hatten sie alle Zufahrtsstraßen zur Stadt gesperrt und in der Stadtmitte selbst den gan- zen Verkehr stillgelegt. Ah den Gittern der Staatsbank hatten sie außerdem Bilder von Premierminister Michel De- bree aufgehängt. Die Präfektur war durch mehrere Einheiten von Soldaten der republikanischen Sicherheitskompa- nien geschützt worden. In Vienne durchzogen 2000 Bauern mit etwa 300 Traktoren die Stadt, be- gnügten sich jedoch damit dem Unter- präfekten eine Entschließung zu über- reichen. Gegen Mittag waren die Bau- erndemonstrationen so ziemlich in ganz Frankreich vorübergehend beendet. Militärrevolte in Venezuela niedergeschlagen Zwei Garnisonen putschten gegen den Präsidenten 40 Menschen kamen ums Leben CARACAS. (Venezuela). In einer Garnison der venezolanischen Armee in der Hafenstadt Barcelona, etwa 200 Kilometer westlich von, Caracas, ist es zu einer offenen Revolte gegen Staats- präsident Ronmio Betancourt gekom- men. Wie die Regierung von Venezuela mitteilte, wurden zur Niederschlagung des Aufstandes sofort Truppen nach Barcelona entsandt Präsident Betan- court hat die Garnison, in der sich 350 Offiziere und Mannschaften befin- den sollen, aufgefordert, sich zu erge- ben, Eine zweite Revolte, bei der eine Ein- heit der Nationalgarde versucht hatte, das Elektrizitätswerk im Hafen von La Guarda zu besetzen, soll bereits nie- dergeschlagen sein. Regierungstreue Truppen haben nach Mitteilung der Re- gierung die Rebellen von dem Kraft- werk zurückgeschlagen, das auch die Hauptstadt Caracas mit Strom versorgt. Auch die Revolte der Garnison Bar- celona ist gestern nach fünf Stunden von regierungstreuen Truppen nieder- geschlagen worden. Nach Angaben des Gouverneurs des Bundesstaates Anzo- ategui sind bei dem Putschversuch 40 Menschen ums Leben gekommen. Wie Präsident Betancourt in Caracas be- kanntgab, ergaben sich die Putschisten, nachdem Düsenflugzeuge der venezola- nischen Luftwaffe über ihre Kaserne in Barcelona hinweggebraust waren. Die Revolte in der Garnison wurde von den Offizieren in Abwesenheit des Garnisonskommandeurs inszeniert. Die Putschisten hatten die Rundfunkstation von Barcelona besetzt imd den Gouver- neur von Anzoategui gefangengenom- men Eichmann vergleicht sich mit Pontius Pilatus Fühlt sich frei von jeder Schuld Dös Vernichtungsprogrämm der Wannsee-Konferenz JERUSALEM, Adolf Eichmann hat sei- ne Rolle bei der millionenfachen Er- mordung der Juden unter dem national- sozialistischen Regime mit der des Pon- tius Pilatus verglichen. Er erklärte in seiner Aussage vor dem Jerusalemer Bezirksgericht, er fühle sieh frei von jeder Schuld, da er selbst alles getan habe, um eine „blutige Gewaltlösung" au vermeiden. In seinen oft widerspruchsvoll er- scheinenden Aussagen schob der Ange- klagte die Verantwortung für alle Pha- sen der „Endlösung" seinen Vorgesetz- ten zu oder behauptete, in Einzelfällen seien Untergebene ohne sein Wissen tätig gewesen. Insbesondere habe sein Stellvertreter Rolf Günther, der immer noch von der Frankfurter Oberstaatsan- waltschaft gesucht wird, von höherer Seite Geheimaufträge erhalten, von de- nen er, Eichmann, nichts gewußt ha- be. Seinen Selbstvergleich mit Pontius Pi- latus stellte Eichmann an, als er von Verteidiger Dr. Robert Servatius über die Wannsae-Konferenz vom 20. Jan. 1942 befragt wurde, die die Vernich- tung der Juden im besetzten Europa zum Programm erhob. Eichmann, der bei dieser Konferenz das Protokoll fährte, sagte, er könne sich der „freu- digen Zustimmung" aller Beteiligten er- innern. Die größte Ueberraschung sei «ir ihn der „ungewohnte Elan" ge- wesen, den der Staatssekretär des In- nenministeriums, Wilhelm Stuckart, ge- zeigt habe. Sicherheitspolizeichef Hey- drich sei se hr zufrieden gewesen, daß man ihm von keiner Seite Schwierigkei- ten bereitet habe. »Ich. selbst fand die Beruhigung im Denken darin, daß ich trotz meines «elativ kleinen Dienstgrades bestrebt gewesen bin, nach für beide Teile trag- baren Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die aber nie zu einer solch blutigen Gewaltlösung gekommen wären", sagte Eichmann. Er verwies in diesem Zu- sammenhang auf seinen Plan, nach dem die europäischen Juden in ein großes Getto bei Radom in Polen oder auf die Insel Madagaskar gebracht werden sollten. „Nachdem ich dergestellt dieses mein Wollen gewissermaßen mir selbst of- fenbaren konnte, hatte ich eine Art Pilatusscher Zufriedenheit in mir ver- spürt, denn ich fühlte mich bar jeder Schuld. Hier auf der Wannseee-Kon- ferenz sprachen die Prominentesten des damaligen Reiches, ich hatte zu gehor- chen, und daran dachte ich in all den kommenden Jahren". Am vergangenen Samstag hatten die Demonstrationen einen ungeahnten Um- fang und Heftigkeit. In Montauban kam es zu Zusammenstößen zwischen Gen- darmen und Bauern, wobei zwei De- monstranten und ein Gendarm verletzt wurden. In Pau blockierten die Bauern das Kasino, in dem Industrieminisler Jeanneney den Vorsitz bei einem Ban- kett führte. Als der Minister sich zum Bahnhof begeben wollte, wurde sein Auto von den Demonstranten angehal- ten, so daß der Minister seinen Weg zu Fuß fortsetzen mußte, während die De- monstranten die Mitglieder des Gefol- ges von Jeanneney mit Fausthieben traktierten. Die weite Bereiche Frankreichs um- fassenden Unruhen und die sich zu- spitzende öffentliche Kritik an der Agrarpolitik der Regierung haben Mini- sterpräsident Debre zu einer „Rundfunk- und Fernsehansprache" am Freitag- abend veranlaßt. Mit großem Ernst wandte er sich an das Volk, besonders an die Bauern. Debre sicherte zu, daß alles getan werde, um den eingeleiteten Prozeß derUmstellung zu beschleunigen. Kennedy empfing Adjubei WASHINGTON. Kennedy empfing den Schwiegersohn des sowjetischen Mi- nisterpräsidenten Chruschtschow, Alexei Adjubei, zu einem halbstündigen Ge- spräch. Adjubei befand sich in Beglei- tung des Chefs des Pressedienstes des sowjetischen Außenministeriums, Khar- lamow. Beide hatten am Wochenende | in. New-York an einer Diskussion über das Thema „Die Freiheit der Presse" die von der National Broadcasting Company organisiert wurde, teilgenom- men. Amerikanische Gesprächspartner vor dem Mikrophon waren der Presse- chef des Weißen Hauses, Pierre Salinger und der bekannte Journalist Harrison Salisbury von der „New York Times". Adjubei erklärte in dem Fernsehinter- view,, daß Staatssekretär Dean Rusk mit Recht die Warnung des sowjetrussi- schen Premierministers nicht als ein Berlin-Ultimatum bezeichnet habe. Salinger wies darauf hin, daß die Ge- heimnistuerei der Sowjetunion dazu ge- führt habe, daß die kosmonautische Lei- stung von Gagarin in Zweifel gezogen worden ist. Salinger sprach sich außer- dem dafür aus, daß man sich in Mos- kau für die Zulassung amerikanischer Journalisten nach China einsetze. Die beiden sowjetischen Gäste hatten auf Einladung Salingers das Wochenen- de in Washington verbracht. Adjubei der gestern nachmittag New- York verließ, wird Mittwoch von seinem Schwiegervater in Moskau empfangen werden. Salinger lehnte Auskünfte dar- über ab, ob Adjubei eine Botschaft des Präsidenten Kennedy nach Moskau mit- nehmen werde, gab aber zu erkennen, daß Kennedy in dem mit Adjubei ge- führten Gespräch gewisse Fragen auf- geworfen habe, die Adjubei wahrschein- lich dem Kreml übermitteln werde. Dritte Südtirol-Konferenz gescheitert Unüberbrückbare Gegensätze - Internationale Instanzen sollen angerufen werden ZUERICH. Die dritte Besprechung der Außenminister Italiens und Oesterreichs Segni und Kreisky, über Südtirol, ist in Zürich ohne Einigung zuende gegan- gen. Ein gemeinsames Kommuniquee hebt die ungeklärten Gegensätze heraus Danach hat die österreichische Delega- tion die Auffassung vertreten, daß die völlige Selbstverwaltung der Region Bo- zen eine annehmbare Lösung darstellen würde. Dieser Autonomie wurde seitens Italiens nicht zugestimmt. Die von Ita- lien vorgeschlagenen administrativen Vollmachten wurden von der österreichi- schen Abordnung nicht als zureichend angesehen. Oesterreich hat daraufhin vorgeschlagen, daß eine internationale Kommission die lokalen Verhältnisse in Südtirol feststellt. Auf diese Weise kön- ne gemäß der österreichischen UNO-Re- solution vom 30. Oktober 1960 eine neue Lösungsmethode gefunden werden. Da- gegen bezeichnete Italien den internatio- nalen Gerichtshof von Den Haag als zuständig, um über diese Angelegenheit zu befinden. Diese Frage wurde von der Konferenz nicht behandelt. Oester- reich wird seine Vorschläge über geeig- nete Wege zur Lösung der Südtirolfra- ge schriftlich überreichen. Oesterreichs Außenminister Kreisky erklärte, er habe vorgeschlagen, daß bei- de Länder UNO-Generalsekretär Ham- marskjöld um seine Vermittlung bitten. Ueber diese Anregung sowie über die Vorschläge einer internationalen Unter- suchungskommission und eines Schritts beim internationalen Gerichtshof wird auf diplomatischem Weg zwischen Wien und Rom verhandelt werden. Nur 1 Stand auf dem Obst- und Gemüsemarkt ! ST.VITH. Die erste „Ausgabe" des wö- chentlichen Obst- und Gemüsemarktes hat, zum mindesten was das Angebot betrifft, nicht den von den Verfechtern dieser Einrichtung erhofften Erfolg ge- zeitigt: ein einziger Verkaufsstand bot Obst an; Gemüse war nicht vorhanden. Auch die Behauptung, man kaufe auf einem solchen Markt billiger als in den Geschäften, hat sich bisher nicht be- wahrheitet. Ein Beispiel hierzu: die Erdbeeren kosten in den hiesigen Ge- schäften etwa 6.50 Fr. bis 7 Fr. für Ein- macherdbeeren und 9 Fr. für die besse- re Qualität. Wir sprachen mit Leuten, die auf dem Markt 9 bzw. 12 Fr. be- zahlt haben. Der Publikumserfolg war auch nicht überwältigend. Vornehmlich Auswärtige Interessenten hatten sich eingefunden. Warten wir die weitere Entwicklung ab. •Traktoren für die Freiheit" Gefangene sind Propagandisten Castros NEW YORK. Die zehn kubanischen Gefangenen, die in Key West eintrafen, sind Anhänger Fidel Castros geworden und wurden zum zweiten Male in die Vereinigten Staaten gesandt, um Propa- ganda für die kubanische Revolution zu betreiben .erklärte eine offizielle amerikanische Persönlichkeit, die an der Vernehmung der Gefangenen teil- genommen hatte. Diese Persönlichkeit sagte weiter, daß diese Gefangenen entschlossen wären, aus eigener Initiative die 28 Millionen Dollar zu finden, die erforderlich sind, um die 500 Bulldozers zu kaufen, die Fidel Castro im Austausch gegen die 1200 Gefangenen fordert, die auf Kuba bleiben. . Der Sekretär des amerikanischen Aus- schusses „Traktoren für die Freiheit", John Hooker, erklärte nach einer Be- sprechung mit den zehn Gefangenen, die von einigen Beobachtern als „stür- misch" bezeichnet wurde, die Gefange- nen forderten, daß der Ausschuß wieder zusammentreten sollte. Er erklärte, es werde wahrscheinlich heute ein Beschluß darüber gefaßt werden, ob die Ver- handlungen über den Austausch mit Fi- del Castro fortgesetzt werden oder ob die Gefangenen, die in Amerika ein- trafen, nach Havanna zurückgeschickt werden sollen. Ulises Garbo, der Chef der Gefange- nendelegation erklärte, Premierminister Castro hätte ihnen gestattet, „15 Tage oder mehr" in den Vereinigten Staaten zu bleiben, um ihre Mission durchzu- führen. Wie schließlich verlautet, soll denGefangenen von den amerikanischen Behörden untersagt worden sein, sich mit einem Aufruf an das amerikanische Volk zu wenden, um die notwendige Summe für den Kauf der Bulldozers zu erhalten. Diese Gefangenen hielten gestern ih- re erste Pressekonferenz ab und leug- neten, die Absicht gehabt zu haben, öffentlich die Vereinigten Staaten für den Invasionsversuch vom 17. April au tadeln. General Kassem beansprucht das Emirat Koweit In London wird erklärt, daß Großbritannien jederzeit bereit sei, dem Emir Hilfe zukommen zu lassen BAGDAD. „Koweit gehört ewig und unveräußerlich zum irakischen Staats- gebiet", hat, Radio Bagdad zufolge, Ge- neral Kassem auf einer Pressekonferenz erklärt. Die öffentliche Meinung der zivilisierten Welt könne die Schaffung künstlicher Staaten auf Stammesbasis, wie Koweit, nicht dulden. Kassem zog dann eine Parallele zu den arabischen Forderungen auf Palästina und Betonge, daß die „Rüdekehr Koweits zum Mutter- land" ebenfalls im Interesse „der arabi- schen Nation" gelegen sei. General Kassem kündigte an, daß er von nun an sein Hauptaugenmerk auf das irakische Wiedervereinigungswerk richten werde. Für die Bewohner Ku- weits werde der Irak sehr bald die Paß- und Visavorschriften abschaffen. Das Gebiet von Koweit liegt nord- westlich des persischen Golfes und um- faßt rund 20.000 Quadratkilometec. Un- ter seinen riesigen Sandwüsten liegen die größten Erdöllager der Welt. Mit seiner Erdölproduktion steht Koweit hinter den Vereinigten Staaten, Vene- zuela und der Sowjetunion an 4. Stel- le. Es liefert jährlich über 84 Millio- nen Tonnen Erdöl, von denen fast die Hälfte an Großbritannien geht. LONDON. Die ersten Besprechungen, zwischen Großbritannien und Koweit, die nach der Rede Kassems in aller Eile in Koweit stattfand, sind beendet. Dem Vernehmen nach hat der Emir von Ko- weit keine militärische Hilfe von Eng- land erbeten, ein Recht, welches ihm durch die vor Wochenfrist ausgetausch- ten und veröffentlichten Dokumente ein- geräumt wird. Es scheint, daß der Emir und der politische Resident Großbritan- niens in Koweit übereingekommen sind, tunlichst zu vermeiden, der durch die irakischen Gebietsforderungen geschaffe- nen Lage den Anschein einer Krise zu gehen. Auf jeden Fall scheint die britische Regierung klar zu verstehen gegeben haben, daß sie jederzeit bereit sei, dem Emir von Koweit, wenn dieser darum bittet, zu Hilfe zu eilen.

ST. VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER...mnes von der Steuerbe-mn bezweifelte, daß der ückes, Mr. Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t

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» 27. Juni 1981

isteilt, als zur f e s t g e s e t ? ' . Taxi vorfuhr , i n d°^e,«M i Stelldichein kam D u l :

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Verbrecher seinen Retter en sauerverdienien Lohn

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verursacht, ermiisse sich andern lassen. Es dauerte • wartende Taxifahrer be­im Fahrgast nicht wieder­

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scheinend eine kräftige •ötlich schimmernden Haar-ä h r i g e n Hausfrau Anna F. uf ih rem Balkon Blumen • Tode erschrocken über te und Gekrabbel in ih-3ß die Frau die gefüllte äi Stockwerke tief in den n Nachbar, der ausgerech-schen Augenblick unten urde von der Kanne am i und m u ß t e mit einer em irletzung ins Krankenhaus len. Die Behandlung des

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i w i l l k o m m e n war eines Theatergruppe, die in Fon-t einer A u f f ü h r u n g des nnen wol l te , das Auflau-mnes von der Steuerbe-m n bezweifelte, daß der ückes , M r . Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t nach In te rven t ion des von Fontainebleau konn­beginnen.

so fühlt jener sich peln-Z u n ä c h s t s innt er auf aber erinnert er sich,

gern, seiner Beschützer­tl letzten Rest von Ka-

zusammen und macht daran, Dame und Ab-

lißlichen Lage zu erlösen i der Zuschauer kniet |ar zu F ü ß e n seiner An-er, und mi t säuer l icher

er an dem perlonbe-n zu zerren. Ist das Sa-ilungen, hä l t er ihr , die fregung verursacht hat,

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ST. VITHER ZEITUNG Die St.Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donner­stags und samstags mit den Beilagen Sport und Spiel. Frau u. Familie und Der

Nummer 71

Telefon St.Virh Nr. 193 praktische Landwirt. Druck u. Verlag: M.Doepgen-Beretz, St.Vith, Hauptstr. 98 u Malmedyerstr. 19 - H.R. Verviers 29259 Postscheckk. 589SF - Einzelnummer 2 Fr

St.Vith, Donnerstage den 29. Juni 1961

Bauerndemonstrationen in Frankreich gehen weiter Industrieminister Jeanneney tät l ich angegriffen

PARIS. In zahlreichen Gegenden Frank­reichs kam es zu Bauerndemonstratio­nen, die im allgemeinen ohne Zwischen­fälle verliefen, jedoch stellenweise den Verkehr auf den L a n d s t r a ß e n und auf den Schienen unterbanden.

Bei La Rochelle hat ten ü b e r drei tau­send Bauern mi t 1200 Trak to ren 38 Stra­ßensperren auf den H e e r s t r a ß e n errich­tet und die Eisenbahnstrecken Paris-La Rochelle und Paris - Nantes - Bor­deaux mit Barrikaden aus Strohballen versperrt, so daß alle Züge sehr starke Verspätungen hatten.

In Grenoble hatten die Bauern m i t i h ­ren Traktoren alle Banken derStadt um­stellt und Angestellten und Kunden den

Z u t r i t t verwehr t . Gleichzeitig hatten sie alle Z u f a h r t s s t r a ß e n zur Stadt gesperrt und in der Stadtmitte selbst den gan­zen Verkehr stillgelegt. A h den Git tern der Staatsbank hatten sie a u ß e r d e m Bilder von Premierminister Michel De-bree a u f g e h ä n g t . Die P r ä f e k t u r war durch mehrere Einheiten von Soldaten der republikanischen Sicherheitskompa­nien geschü tz t worden.

In Vienne durchzogen 2000 Bauern m i t etwa 300 Traktoren die Stadt, be­g n ü g t e n sich jedoch damit dem Unter-p r ä f e k t e n eine E n t s c h l i e ß u n g zu ü b e r ­reichen. Gegen Mi t t ag waren die Bau­erndemonstrationen so ziemlich in ganz Frankreich v o r ü b e r g e h e n d beendet.

Militärrevolte in Venezuela niedergeschlagen

Zwei Garnisonen putschten gegen den Präsidenten 40 Menschen kamen ums Leben

CARACAS. (Venezuela). I n einer Garnison der venezolanischen Armee in der Hafenstadt Barcelona, e twa 200 Kilometer westlich von, Caracas, ist es zu einer offenen Revolte gegen Staats­präsident Ronmio Betancourt gekom­men. Wie die Regierung v o n Venezuela mitteilte, wurden zur Niederschlagung des Aufstandes sofort T ruppen nach Barcelona entsandt P r ä s i d e n t Betan­court hat die Garnison, i n der sich 350 Offiziere u n d Mannschaften bef in­den sollen, aufgefordert, sich zu erge­ben,

Eine zweite Revolte, bei der eine Ein­heit der Nationalgarde versucht hatte, das E lek t r i z i t ä t swerk i m Hafen von La Guarda zu besetzen, so l l bereits nie­dergeschlagen sein. Regierungstreue Truppen haben nach M i t t e i l u n g der Re­gierung die Rebellen v o n dem Kraf t ­

werk zu rückgesch lagen , das auch die Hauptstadt Caracas mi t S t rom versorgt.

Auch die Revolte der Garnison Bar­celona ist gestern nach fünf Stunden v o n regierungstreuen Truppen nieder­geschlagen worden. Nach Angaben des Gouverneurs des Bundesstaates Anzo-ategui sind bei dem Putschversuch 40 Menschen ums Leben gekommen. W i e P r ä s i d e n t Betancourt i n Caracas be­kanntgab, ergaben sich die Putschisten, nachdem D ü s e n f l u g z e u g e der venezola­nischen Luftwaffe ü b e r ihre Kaserne i n Barcelona hinweggebraust waren.

Die Revolte i n der Garnison wurde von den Offizieren i n Abwesenhei t des Garnisonskommandeurs inszeniert. Die Putschisten hat ten die Rundfunkstat ion v o n Barcelona besetzt imd den Gouver­neur von Anzoategui gefangengenom­men

Eichmann vergleicht sich mit Pontius Pilatus

Fühlt sich frei von jeder Schuld Dös Vernichtungsprogrämm der Wannsee-Konferenz

JERUSALEM, A d o l f Eichmann hat sei­ne Rolle bei der mill ionenfachen Er­mordung der Juden unter dem nat ional ­sozialistischen Regime m i t der des Pon­tius Pilatus verglichen. Er e r k l ä r t e i n seiner Aussage vo r dem Jerusalemer Bezirksgericht, er fühle sieh frei von jeder Schuld, da er selbst alles getan habe, um eine „b lu t ige G e w a l t l ö s u n g " au vermeiden.

In seinen oft widerspruchsvol l er­scheinenden Aussagen schob der Ange­klagte die Veran twor tung für alle Pha­sen der „ E n d l ö s u n g " seinen Vorgesetz­ten zu oder behauptete, i n E inze l fä l l en seien Untergebene ohne sein Wissen tätig gewesen. Insbesondere habe sein Stellvertreter Rol f G ü n t h e r , der immer noch von der Frankfurter Oberstaatsan­waltschaft gesucht w i r d , von h ö h e r e r Seite Gehe imauf t r äge erhalten, von de­nen er, Eichmann, nichts g e w u ß t ha­be.

Seinen Selbstvergleich mi t Pontius Pi­latus stellte Eichmann an, als er von Verteidiger Dr. Robert Servatius ü b e r die Wannsae-Konferenz vom 20. Jan. 1942 befragt wurde, die die Vernich­tung der Juden i m besetzten Europa zum Programm erhob. Eichmann, der bei dieser Konferenz das Pro toko l l fährte, sagte, er k ö n n e sich der „freu­digen Zust immung" aller Beteil igten er­innern. Die g r ö ß t e Ueberraschung sei «ir ihn der „ u n g e w o h n t e Elan" ge­wesen, den der S t a a t s s e k r e t ä r des I n ­nenministeriums, W i l h e l m Stuckart, ge­zeigt habe. Sicherheitspolizeichef Hey-drich sei s e h r zufrieden gewesen, d a ß man ihm von keiner Seite Schwierigkei­ten bereitet habe.

»Ich. selbst fand die Beruhigung i m Denken darin, d a ß ich trotz meines «elativ kleinen Dienstgrades bestrebt gewesen bin , nach für beide Teile trag­baren Lösungsmögl i chke i t en zu suchen,

die aber nie zu einer solch blutigen G e w a l t l ö s u n g gekommen w ä r e n " , sagte Eichmann. Er verwies i n diesem Zu­sammenhang auf seinen Plan, nach dem die e u r o p ä i s c h e n Juden in ein g r o ß e s Getto bei Radom i n Polen oder auf die Insel Madagaskar gebracht werden soll ten.

„ N a c h d e m ich dergestellt dieses mein Wol l en g e w i s s e r m a ß e n mi r selbst of­fenbaren konnte, hatte ich eine A r t Pilatusscher Zufriedenheit i n mi r ver­s p ü r t , denn ich fühl te mich bar jeder Schuld. Hier auf der Wannseee-Kon-ferenz sprachen die Prominentesten des damaligen Reiches, ich hatte zu gehor­chen, und daran dachte ich i n a l l den kommenden Jahren".

A m vergangenen Samstag hatten die Demonstrat ionen einen ungeahnten U m ­fang und Heft igkei t . I n Montauban kam es zu Z u s a m m e n s t ö ß e n zwischen Gen­darmen und Bauern, wobe i zwe i De­monstranten und ein Gendarm verletzt wurden . I n Pau blockierten die Bauern das Kasino, i n dem Indust r ieminis ler Jeanneney den Vors i tz bei einem Ban­kett füh r t e . A l s der Min is te r sich zum Bahnhof begeben wol l te , wurde sein A u t o von den Demonstranten angehal­ten, so d a ß der Min is te r seinen Weg zu F u ß fortsetzen m u ß t e , w ä h r e n d die De­monstranten die Mi tg l i eder des Gefol­ges von Jeanneney mi t Fausthieben t rakt ier ten .

Die weite Bereiche Frankreichs um­fassenden Unruhen und die sich zu­spitzende öffentl iche K r i t i k an der A g r a r p o l i t i k der Regierung haben M i n i ­s t e r p r ä s i d e n t Debre zu einer „Rundfunk -und Fernsehansprache" am Freitag­abend v e r a n l a ß t . M i t g r o ß e m Ernst wandte er sich an das V o l k , besonders an die Bauern. Debre sicherte zu, d a ß alles getan werde, um den eingeleiteten P r o z e ß derUmstel lung zu beschleunigen.

Kennedy empfing Adjubei

W A S H I N G T O N . Kennedy empfing den Schwiegersohn des sowjetischen Mi­n i s t e r p r ä s i d e n t e n Chruschtschow, A l e x e i Ad jube i , zu einem h a l b s t ü n d i g e n Ge­spräch . Ad jube i befand sich i n Beglei­tung des Chefs des Pressedienstes des sowjetischen A u ß e n m i n i s t e r i u m s , Khar-lamow. Beide hat ten am Wochenende | in . N e w - Y o r k an einer Diskussion ü b e r das Thema „Die Freiheit der Presse" die v o n der Na t iona l Broadcasting Company organisiert wurde , tei lgenom­men. Amerikanische G e s p r ä c h s p a r t n e r vor dem M i k r o p h o n waren der Presse­chef des W e i ß e n Hauses, Pierre Salinger und der bekannte Journalist Har r i son Salisbury v o n der „ N e w York Times" .

Ad jube i e r k l ä r t e i n dem Fernsehinter­view,, d a ß S t a a t s s e k r e t ä r Dean Rusk m i t Recht die Warnung des sowjetrussi­schen Premierministers nicht als ein Ber l in -Ul t imatum bezeichnet habe.

Salinger wies darauf h in , d a ß die Ge­heimnis tuerei der Sowjetunion dazu ge­führ t habe, d a ß die kosmonautische Lei ­stung von Gagarin i n Zwe i fe l gezogen worden ist. Salinger sprach sich a u ß e r ­dem dafü r aus, d a ß man sich i n Mos­kau für die Zulassung amerikanischer Journalisten nach China einsetze.

Die beiden sowjetischen G ä s t e hatten auf Einladung Salingers das Wochenen­de i n Washington verbracht.

Ad jube i der gestern nachmittag New-Y o r k ve r l i eß , w i r d M i t t w o c h v o n seinem Schwiegervater i n Moskau empfangen werden. Salinger lehnte A u s k ü n f t e dar­ü b e r ab, ob Ad jube i eine Botschaft des P r ä s i d e n t e n Kennedy nach Moskau mi t ­nehmen werde, gab aber zu erkennen, d a ß Kennedy i n dem m i t A d j u b e i ge­f ü h r t e n G e s p r ä c h gewisse Fragen auf­geworfen habe, die A d j u b e i wahrschein­lich dem K r e m l ü b e r m i t t e l n werde.

Dritte Südtirol-Konferenz gescheitert Unüberbrückbare Gegensätze - Internationale

Instanzen sollen angerufen werden ZUERICH. Die dr i t te Besprechung der A u ß e n m i n i s t e r Italiens und Oesterreichs Segni und Kreisky, ü b e r S ü d t i r o l , ist in Zür ich ohne Einigung zuende gegan­gen. Ein gemeinsames Kommuniquee hebt die u n g e k l ä r t e n G e g e n s ä t z e heraus Danach hat die ös te r re ich i sche Delega­t ion die Auffassung vertreten, d a ß die völ l ige Selbstverwaltung der Region Bo­zen eine annehmbare L ö s u n g darstellen w ü r d e . Dieser Autonomie wurde seitens Italiens nicht zugestimmt. Die von I ta ­l i en vorgeschlagenen adminis t ra t iven Vollmachten wurden von der ös t e r r e i ch i ­schen Abordnung nicht als zureichend angesehen. Oesterreich hat daraufhin vorgeschlagen, d a ß eine internat ionale Kommiss ion die loka len V e r h ä l t n i s s e in S ü d t i r o l feststellt. A u f diese Weise k ö n ­ne g e m ä ß der ö s t e r r e i ch i schen UNO-Re-

solut ion vom 30. Oktober 1960 eine neue L ö s u n g s m e t h o d e gefunden werden. Da­gegen bezeichnete I t a l i en den in ternat io­nalen Gerichtshof von Den Haag als z u s t ä n d i g , um ü b e r diese Angelegenheit zu befinden. Diese Frage wurde von der Konferenz nicht behandelt. Oester­reich w i r d seine Vor sch l äge ü b e r geeig­nete Wege zur L ö s u n g der Süd t i ro l f r a ­ge schriftlich ü b e r r e i c h e n .

Oesterreichs A u ß e n m i n i s t e r Kre isky e r k l ä r t e , er habe vorgeschlagen, d a ß be i ­de L ä n d e r U N O - G e n e r a l s e k r e t ä r Ham-m a r s k j ö l d u m seine V e r m i t t l u n g b i t t en . Ueber diese Anregung sowie ü b e r die Vor sch l äge einer in ternat ionalen Unter­suchungskommission und eines Schritts be im in ternat ionalen Gerichtshof w i r d auf diplomatischem Weg zwischen W i e n und Rom verhandelt werden.

Nur 1 Stand auf dem Obst- und Gemüsemarkt ! S T . V I T H . Die erste „ A u s g a b e " des w ö ­chentlichen Obst- und G e m ü s e m a r k t e s hat, zum mindesten was das Angebot betr i f f t , nicht den von den Verfechtern dieser Einrichtung erhofften Erfolg ge­zei t igt : ein einziger Verkaufsstand bot Obst an; G e m ü s e wa r nicht vorhanden. Auch die Behauptung, man kaufe auf einem solchen M a r k t b i l l iger als i n den Geschäf ten , hat sich bisher nicht be­wahrhei te t . E in Beispiel h ierzu: die

Erdbeeren kosten i n den hiesigen Ge­schäf ten e twa 6.50 Fr. bis 7 Fr. für E in ­macherdbeeren und 9 Fr. für die besse­re Q u a l i t ä t . W i r sprachen m i t Leuten, die auf dem M a r k t 9 bzw. 12 Fr. be­zahlt haben.

Der Publ ikumserfolg wa r auch nicht ü b e r w ä l t i g e n d . Vornehml ich A u s w ä r t i g e Interessenten ha t ten sich eingefunden.

W a r t e n w i r die wei tere Entwicklung ab.

•Traktoren für die Freiheit"

Gefangene sind Propagandisten Castros N E W YORK. Die zehn kubanischen

Gefangenen, die i n Key Wes t eintrafen, s ind A n h ä n g e r F ide l Castros geworden und wurden zum zweiten Male i n die Vereinigten Staaten gesandt, um Propa­ganda für die kubanische Revolu t ion zu betreiben . e r k l ä r t e eine off iziel le amerikanische Pe r sön l i chke i t , die an der Vernehmung der Gefangenen t e i l ­genommen hatte.

Diese P e r s ö n l i c h k e i t sagte weiter , d a ß diese Gefangenen entschlossen w ä r e n , aus eigener In i t i a t ive die 28 M i l l i o n e n Dol lar zu f inden, die erforderl ich sind, um die 500 Bulldozers zu kaufen, die Fidel Castro i m Austausch gegen die 1200 Gefangenen fordert , die auf Kuba bleiben. .

Der S e k r e t ä r des amerikanischen Aus­schusses „ T r a k t o r e n für die Freihei t" , John Hooker , e r k l ä r t e nach einer Be­sprechung m i t den zehn Gefangenen, die von einigen Beobachtern als „ s tü r ­misch" bezeichnet wurde, die Gefange­nen forderten, d a ß der A u s s c h u ß wieder zusammentreten sollte. Er e r k l ä r t e , es

werde wahrscheinl ich heute ein Besch luß d a r ü b e r g e f a ß t werden, ob die Ver­handlungen ü b e r den Austausch m i t F i ­del Castro fortgesetzt werden oder ob die Gefangenen, die i n A m e r i k a ein­trafen, nach Havanna zurückgeschick t werden sollen.

Ulises Garbo, der Chef der Gefange­nendelegation e r k l ä r t e , Premierminis ter Castro h ä t t e ihnen gestattet, „15 Tage oder mehr" i n den Vere in ig ten Staaten zu bleiben, u m ihre Miss ion durchzu­füh ren . W i e schl ießl ich verlautet , so l l denGefangenen v o n den amerikanischen B e h ö r d e n untersagt w o r d e n sein, sich m i t e inem A u f r u f an das amerikanische V o l k zu wenden, um die notwendige Summe für den Kauf der Bulldozers zu erhalten.

Diese Gefangenen h ie l ten gestern i h ­re erste Pressekonferenz ab und leug­neten, die Absicht gehabt zu haben, öffent l ich die Vere in ig ten Staaten für den Invasionsversuch v o m 17. A p r i l au tadeln.

General Kassem beansprucht das Emirat Koweit

In London wird erklärt, daß Großbritannien jederzeit bereit sei, dem Emir Hilfe zukommen zu lassen

B A G D A D . „ K o w e i t g e h ö r t ew ig und u n v e r ä u ß e r l i c h zum irakischen Staats­gebiet", hat, Radio Bagdad zufolge, Ge­nera l Kassem auf einer Pressekonferenz e r k l ä r t . Die öffent l iche Meinung der z iv i l i s ie r ten W e l t k ö n n e die Schaffung k ü n s t l i c h e r Staaten auf Stammesbasis, wie Kowei t , nicht dulden. Kassem zog dann eine Parallele zu den arabischen Forderungen auf P a l ä s t i n a und Betonge, d a ß die „ R ü d e k e h r Kowei t s zum Mut te r ­l and" ebenfalls i m Interesse „ d e r arabi ­schen N a t i o n " gelegen sei.

General Kassem k ü n d i g t e an, d a ß er von nun an sein Hauptaugenmerk auf das irakische Wiedervere in igungswerk richten werde. F ü r die Bewohner K u ­weits werde der I r ak sehr bald die P a ß - und Visavorschrif ten abschaffen.

Das Gebiet v o n K o w e i t l iegt no rd ­west l ich des persischen Golfes und um­f a ß t r u n d 20.000 Quadratki lometec. U n ­ter seinen r iesigen S a n d w ü s t e n l iegen die g r ö ß t e n E r d ö l l a g e r der W e l t . M i t seiner E r d ö l p r o d u k t i o n steht K o w e i t h in te r den Vere in ig ten Staaten, Vene­

zuela und der Sowje tun ion an 4. Stel­le. Es l ie fe r t j äh r l i ch ü b e r 84 M i l l i o ­nen Tonnen E r d ö l , v o n denen fast die Hä l f t e an G r o ß b r i t a n n i e n geht.

L O N D O N . Die ersten Besprechungen, zwischen G r o ß b r i t a n n i e n und Kowe i t , die nach der Rede Kassems i n al ler Eile i n K o w e i t stattfand, s ind beendet. Dem Vernehmen nach hat der Emi r von Ko­w e i t keine mi l i t ä r i s che H i l f e v o n Eng­land erbeten, e in Recht, welches i h m durch die v o r Wochenfrist ausgetausch­ten und ve rö f f en t l i ch t en Dokumente ein­g e r ä u m t w i r d . Es scheint, d a ß der Emir und der politische Resident G r o ß b r i t a n ­niens i n K o w e i t ü b e r e i n g e k o m m e n sind, tunlichst zu vermeiden, der durch die irakischen Gebietsforderungen geschaffe­nen Lage den Anschein einer Krise zu gehen.

A u f jeden Fa l l scheint die britische Regierung k l a r zu verstehen gegeben haben, d a ß sie jederzeit berei t sei, dem Emir von Kowe i t , w e n n dieser darum bit tet , zu Hi l f e zu eilen.

Page 2: ST. VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER...mnes von der Steuerbe-mn bezweifelte, daß der ückes, Mr. Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t

Nummer 71 Seite 2 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 29. Juni i«u U L f i r " 7 1 8*ite

Erinnern Sie sich noch an Zubkow ? W e r e r i nne r t s ich noch de r v o n

dm Schwester des Ex-Kaisers W i l h e l m 1!. e i n g e g a n g e n e n " M i ß e h e " ? V ie les a n d e r e ist se i ther geschehen u n d die-* • k l e i n e Ep isode schein t in Verges senhe i t g e r a t e n zu se in .

Pr inzessin V i c to r i a , Schwester des Kaisers, e i ne l ebens lus t i ge D a m e , g i n g in a l le r Gese tz rech t i gke i t d i e Ehe e i n m i t e i n e m j u n g e n M a n n e na­mens Z u b k o w , russischer A b s t a m ­m u n g . N a t ü r l i c h b rach te d ies g r o ß e A u f r u h r in das ka iser l i che Haus u n d m i t a l l en M i t t e l n m u ß t e d iese Ehe " g e s p r e n g t " w e r d e n .

Z u b k o w , S c h w a g e r des Ex-Kaisers

V o n d e n me is ten M e n s c h e n als A b e n t e u r e r u n d Hochs tap le r be t rach­te t , e n t s t a m m t e Z u b k o w aber in d e r Tat e i ne r a l ten russ ischen A d e l s f a m i ­l ie u n d hat te so l i de S tud ien g e m a c h t . A l l e r d i n g s mach te se ine He i ra t m i t d e r v i e l ä l te ren Schwes te r des Kai ­sers e i n e n e i g e n t ü m l i c h e n E indruck u n d ta t d e r mora l i s chen R e n o m m e e Z u b k o w s g e w a l t i g e n A b b r u c h . Es s ieht i m m e r e twas komisch aus, w e n n e i n j unge r , in v o l l e r Kra f t s tehende r M a n n sein Schicksal an das e ine r v ie l ä l te ren Frau b i n d e t , w i e d ies h ier d e r Fall w a r . Z u b k o w le rn te se ine Frau in e i n e m Danc ing k e n n e n , w o er als Gast u n d n ich t , w i e v i e l f a c h b e h a u p t e t w u r d e , als "E in tänzer f ü r ä l te re D a m e n " v e r k e h r t e . Das Paar, das a l l e rd i ngs e in m ü ß i g e s Leben f ü h r t e , b rauch te v ie l G e l d u n d d i e Zuschüsse, d i e de r Pr inzess ion V ik ­to r ia v o n d e m sich d a m a l s in D o o r n b e f i n d l i c h e n Kaiserhaus g e w ä h r t w u r ­d e n , g i n g e n d r a u f . In d e n A u g e n des i m m e r noch s to lzen Hauses de r Ho-henzo l l e rn w a r d iese V e r b i n d u n g e in Skanda l o h n e g l e i c h e n . "F rau Z u b ­k o w " w u r d e g e w a l t s a m v o n i h r e m Ga t ten g e t r e n n t u n d f ü r g e i s t i g anor ­ma l e rk lä r t . Trotz des v e r l o r e n e n Kr ieges ( 1 9 1 4 - 1 9 1 8 ) m u ß d e r in V e r b a n n u n g l e b e n d e Ex-Kaiser in Eu­ropa u n d d a r ü b e r h inaus e ine sehr b e d e u t e n d e Persön l i chke i t g e w e s e n se in , d e n n a l le Länder e r l i eßen g e ­g e n Z u b k o w e in A u f e n t h a l t s v e r b o t , auch Frankre ich . A l l e i n , L u x e m b u r g

Es gibt nur zwölf Möglichkeiten für einen Filmanfang Beim Drama auf d e r Bühne g i b t

es — nach Gozz i — 3 6 Grunds i t ua t i o ­n e n . Der in London l e b e n d e F i l m k r i ­t i k e r H. E. Braun w i l l n u n herausge­f u n d e n h a b e n , d a ß es b e i m F i lm n u r z w ö l f G r u n d s i t u a t i o n e n g i b t , m i t d e n e n d i e H a n d l u n g e ines St re i fens b e g i n n e n k a n n n . Ein F i lm f ä n g t an :

1. Es regne t , e in H u n d e w e t t e r so­zusagen .

2 . D ie B ä u m e sch lagen aus, zu me is t übe r d e m Kop f e ines ve r t r ä u m t e n M ä d c h e n s .

3. Es läu te t , e n t w e d e r v o m Ki rch­t u r m o d e r in e ine r W o h n u n g , o d e r s o w o h l als auch .

4 . Es ist K r i eg .

5. Der M o r g e n e r w a c h t übe r Pa­r is , Texas o d e r a n d e r e n G e g e n d e n .

6 . Ein A u t o o d e r Z u g rast oder hä l t an .

7. D ie Nach t senk t sich au f d i e e r w ä h n t e n O r t e h e r a b .

8 . M a n r u f t an o d e r w i r d ange­r u f e n .

9 . Im A l t e r t u m g e h t es w ü s t z u , in d e r Gese l l schaf t des 19. J a h r h u n d e r t s e t w a s besser.

10. A m Schre ib t isch si tzt o d e r au f d e m Tepp i ch w a n d e r t e i ne e r g r e i f e n d ser iöse Persön l i chke i t h i n u n d her , d i e e n t w e d e r zu r Pol ize i o d e r zu d e n V e r b r e c h e r n g e h ö r t .

11. A r b e i t in d e n ve rsch iedenen F o r m e n : Fabr i k , Bü ro , Bauer h in te r d e m P f l u g , A n g l e r ü b e r d e m W u r m . Lächeln e ine r v e r f ü h r e r i s c h e n Frau.

1 2 . U n v e r s t ä n d l i c h e D i n g e w e r d e n mus ika l i sch u n t e r m a l t .

U n d n u n k o n t r o l l i e r e n Sie be i I h ­r e m nächsten K inobesuch o b d iese E i n t e i l u n g s t i m m t u n d o b d e r F i lm ta tsäch l ich m i t e i ne r d ieser z w ö l f G r u n d s i t u a t i o n e n beg inn tJ

ges ta t te te i h m A u f e n t h a l t , w o e r u . a. auch in Esch-Alzet te w o h n t e . A b e r w a s t u n ? W o v o n l e b e n ? So f r i s t e te Z u b k o w sein Dasein d u r c h a l le m ö g ­l ichen B e s c h ä f t i g u n g e n . Er m a l t e , sp ie l t e K lav ie r , t ra t als Sänger auf in e ine r Var ie te , - T r u p p e . V i e l e k ö n ­n e n sich noch e r i n n e r n w i e er be i F l u g m e e t i n g s als Fa l l sch i rmspr inge r f i g u r i e r t e . A u f d e r g r o ß e n u. v /e l t ­b e k a n n t e n " Sc hobe r mes s e " t ra t er als Sänger au f u n d v e r k a u f t e an das zah l re i che P u b l i k u m Pos tkar ten m i t se iner P h o t o g r a p h i e u n d e ine r d a ­r u n t e r s t e h e n d e n Legende " Z u b k o w , Schwage r des Ex-Kaisers W i l h e l m " . N a t ü r l i c h l ieß sich d i e Tatsache n ich t e i n fach l e u g n e n : er w a r d e r Schwa­g e r des Ex-Kaisers. Eines Tages er­schien e i n g e w i s s e r Baron X in Lu­x e m b u r g , u m Z u b k o w a l le i h m noch

v e r b l e i b e n d e n Kar ten a b z u k a u f e n . Dies geschah au f O r d e r des kaiser­l i chen Hauses u n d un te r d e m f o r ­m e l l e n V e r s p r e c h e n Z u b k o w s , k e i n e d e r a r t i g e n Pos tkar ten m e h r in d e n V e r k e h r z u b r i n g e n . D ie Kar ten muß­ten b is z u m a n d e r e n M i t t a g in e i n e m Ho te l a b g e l i e f e r t w e r d e n . D a r a u f er­h ie l t Z u b k o w e i n e n Scheck, d e r i hn w i e d e r f ü r e i n i g e Z e i t " ü b e r W a s s e r " h ie l t . W i e k a n n e i n M e n s c h , d e m m a n übe ra l l d i e Tü ren ve r sch loß , d e n m a n n i r g e n d s d u l d e t e , d e r ü b e r a l l a ls e i n K u r i o s u m be t rach te t w u r d e , s ich r ed l i ch d u r c h s c h l a g e n ? W e r w i l l i h m e i n e n Ste in w e r f e n ? Z u b k o w g e r i e t i m m e r m e h r ins E lend u n d g e w ö h n ­te sich ans T r i n k e n , b is er e ines Ta­ges , e i nsam u n d k r a n k , ins Spi ta l ver ­b rach t w u r d e u m d o r t se in j unges , aben teue r l i ches Leben auszuhauchen .

Verflechtungen London-Bonn L O N D O N . A l s " n e u e K r a f t " i n d e n eng l i sch - deu t schen B e z i e h u n g e n w e r t e n po l i t i sche Kre ise Londons d i e z u n e h m e n d e I n t e n s i v i e r u n g d e r m i l i ­tä r i schen B i n d u n g e n z w i s c h e n G r o ß ­b r i t a n n i e n u n d d e r B u n d e s r e p u b l i k . In d i e s e m Z u s a m m e n h a n g v e r w e i s t m a n a u f d i e b e m e r k e n s w e r t i n n i g e n V e r p f l e c h t u n g e n , d i e b is in d e n m i ­l i tä r isch - mensch l i chen Bere ich f ü h ­r e n , z u d e n e n pa ra l l e l d i e Rüstungs­k ä u f e d e r B u n d e s r e p u b l i k in Eng­l and l a u f e n .

M i t d e n P räd i ka ten " b e m e r k e n s ­w e r t u n d e r f r e u l i c h " beze ichne t m a n : d e n Besuch des Bundesmin i s te rs f ü r V e r t e i d i g u n g , Franz Josef S t rauß, in L o n d o n , d e n soeben b e e n d e t e n meh r ­t ä g i g e n Besuch des Earls M o u n t b a t -t e n o f B u r m a , F l o t t e n a d m i r a l u n d Che f des b r i t i schen V e r t e i d i g u n g s -

Der niederländisch - deutsche Generalbereinigungsvertrag in der Schwebe

Ernste S c h w i e r i g k e i t e n s ind u m d e n n iede r l änd i sch - deu t schen V e r t r a g d e r G e n e r a l b e r e i n i g u n g d e r z w i ­schen d e n b e i d e n Ländern s c h w e b e n ­d e n N a c h k r i e g s p r o b l e m e e n t s t a n d e n . Die Reg ie rung in Den Haag hat d e r B u n d e s r e g i e r u n g v o r g e s c h l a g e n , e i n neues Gespräch ü b e r e i nze lne Fragen z u e r ö f f n e n . Der Staatssekretär i m n i ede r l änd i schen A u ß e n m i n i s t e r i u m Dr. H. R. V o n H o u t e n - h ä l t s ich be ­re i t , au f k u r z e n T e r m i n nach Bonn zu re i sen , u m d o r t d i e e r f o r d e r l i c h e n Besp rechungen zu r K l ä r u n g d e r Si­t u a t i o n zu f ü h r e n . In d e r a u g e n b l i c k ­l i chen Lage e rsche in t d i e D u r c h f ü h ­r u n g des n iede r l änd i sch -deu tschen V e r t r a g e s z w e i f e l h a f t .

Z u d e n d u n k l e n P u n k t e n g e h ö r t d i e s o g e n a n n t e " S p a l t u n g s t h e o r i e " , m i t d e r e n H i l f e m a n in Deu tsch land au f d e m W e g e ü b e r Ger i ch tsp rozes ­se ve rsuch t , v o n n i e d e r l ä n d i s c h e n In ­d u s t r i e u n t e r n e h m e n e i n e n Schaden­ersatz f ü r das v o n d e n A l l i i e r t e n be ­s c h l a g n a h m t e deu tsche V e r m ö g e n zu e r h a l t e n , o b g l e i c h d iese A n g e l e g e n ­he i t längs t v e r t r a g l i c h g e r e g e l t w u r ­d e .

Ein Beisp ie l d a f ü r ist de rVe rsuchs -p r o z e ß , d e n e h e m a l i g e deu tsche A k ­t i o n ä r e d e r A l g e m e n e Kuns tz i j de Un ie in A r n h e m g e g e n d e n A K U - Konze rn a n g e s t r e n g t h a b e n . -Die F o r d e r u n g l ä u f t d a r a u f h inaus , d a ß d i e Deut ­schen das V e r f ü g u n g s r e c h t ü b e r das g r o ß e deu tsche T o c h t e r u n t e r n e h m e n d e r A K U d i e V e r e i n i g t e n G lanzs to f f -F a b r i k e n , b e a n s p r u c h e n . Der W e r t d ieses Bet r iebes sol l s ich au f u n g e ­f ä h r 6 0 0 M i l l i o n e n G u l d e n b e l a u f e n .

Der au f d e r " S p a l t u n g s t h e o r i e " be­g r ü n d e t e A n s p r u c h e r k l ä r t s ich f o l ­g e n d e r m a ß e n : A n g e n o m m e n , d a ß e i n Be t r i eb in O s t d e u t s c h l a n d d u r c h d i e Russen b e s c h l a g n a h m t w i r d , d e r e n Re i chwe i t e sich na tü r l i ch n ich t au f e i n T o c h t e r u n t e r n e h m e n des b e t r e f f e n ­d e n Bet r iebes in W e s t d e u t s c h l a n d er­s t reck t , d a n n w i r d v o n d e n deu tschen A k t i o n ä r e n un te r B e r u f u n g au f d i e " S p a l t u n g s t h e o r i e " d e r S t a n d p u n k t e i n g e n o m m e n , d a ß sie E igen tümer d e r w e s t d e u t s c h e n Toch te rgese l l ­schaf t b l e i b e n , t r o t z d e m das V e r m ö ­g e n d ieses U n t e r n e h m e n s z u m Be­si tz de r os tdeu tschen Fi rma g e h ö r t u n d ih re A k t i e n v o n d e n Russen be­s c h l a g n a h m t w o r d e n s i n d .

Diese Theor ie w i l l m a n n u n auch au f d i e Toch te rgese l l scha f t d e r A K U zur A n w e n d u n g b r i n g e n . D ie A l l i i e r ­ten ha t ten nach d e m Kr i ege d i e A k ­t i en des A K U - K o n z e r n s , d i e sich in d e u t s c h e m Besitz b e f a n d e n , besch lag­n a h m t u n d als " R e p a r a t i o n s l e i s t u n g " an H o l l a n d g e g e b e n . Das V e r m ö g e n d e r V e r e i n i g t e n G lanzs to f f - Fabr i ­ken v e r f i e l . j edoch n ich t d e r Be­s c h l a g n a h m e , w e i l d i ese Gese l l scha f t s ich in Deu tsch land b e f i n d e t . D ie ehe ­m a l i g e n deu tschen A K U - A k t i o n ä r e w o l l e n n u n d ieses V e r m ö g e n h a b e n .

Diese A k t i o n s ieht m a n in H o l l a n d als Fo lge d e r Nach läss igke i t d e r Re­g i e r u n g in Bonn a n . A u f G r u n d des n i e d e r l ä n d i s c h - deu t schen V e r t r a g e s ha t te sich d i e B u n d e s r e g i e r u n g ve r ­p f l i ch te t , d e n Deu tschen , d e r e n Ver ­m ö g e n v o n d e n A l l i i e r t e n besch lag ­n a h m t w o r d e n w a r , Schadenersa tz z u le is ten . B isher ist d i es a b e r n i ch t g e s c h e h e n . Z w a r h a b e n e i n e A n z a h l e h e m a l i g e r A K U - A k t i o n ä r e v o n d e r A K U u n d d e n V O F e'me g e r i n g e

S c h a d e n v e r g ü t u n g e r h a l t e n , abe r d a ­m i t ist m a n n ich t z u f r i e d e n .

D ie D i r e k t i o n des A K U - K o n z e r n s ist d e r A n s i c h t , d a ß d e r a n g e s t r e n g t e Ve rsuchsp rozeß ke i ne r l e i Er fo lgsaus­s ich ten f ü r d i e K läge r b i e te . Schon be i f r ü h e r e n P r o z e ß v e r h a n d l u n g e n in de r Ze i t v o n 1 9 5 4 b is 1 9 5 6 lau te te das Ur te i l des Richters in höchster Instanz, d a ß d i e g e l t e n d g e m a c h t e F o r d e r u n g i m W i d e r s p r u c h z u m deu tschen Gesetz u n d d e n deu t schen V e r t r a g s v e r p f l i c h t u n g e n s tehe. M a n f i n d e t es i m m e r h i n m e r k w ü r d i g , d a ß v o n deu tsche r Sei te g e r a d e jetzt e i n Ve rsuchsp rozeß a n h ä n g i g g e m a c h t w o r d e n ist, da d o c h d e r n i e d e r l ä n ­d i sch - deu t sche V e r t r a g , d e r sich b e i m n i e d e r l ä n d i s c h e n Par lamen t in B e h a n d l u n g b e f i n d e t , d iese u n d a n ­d e r e s c h w e b e n d e V e r m ö g e n s f r a g e n b e r e i n i g e n s o l l .

In Den Haag b e f ü r c h t e t m a n n u n , d a ß d i e n i ede r l änd i schen U n t e r h ä n d ­ler zu op t im i s t i s ch g e w e s e n se ien .A ls d i e n i e d e r l ä n d i s c h e R e g i e r u n g i m Fe­b r u a r d ieses Jahres d e n V e r t r a g ü b e r e i n e G e n e r a l b e r e i n i g u n g d e r Prob le ­m e m i t D e u t s c h l a n d , w o r ü b e r sei t 1 9 5 7 v e r h a n d e l t w o r d e n w a r , d e m Par l amen t z w e c k s B e k r ä f t i g u n g z u ­le i t e te , sch r ieb sie in d e r E r l äu te rung d i e B u n d e s r e g i e r u n g hä t te ausdrück ­l ich e r k l ä r t , d a ß sie n ich t an d e m Z u s t a n d des b e s c h l a g n a h m t e n f e i n d ­l i chen V e r m ö g e n s in d i e s e m Lande rü t t e l n w ü r d e . Im Z u s a m m e n h a n g d a ­m i t w a r H o l l a n d sogar zu e i n i g e n Konzess ionen be re i t . D ie R e g i e r u n g in Den Haag e r k l ä r t e u n z w e i d e u t i g : " H i e r m i t ist un te r das Kap i te l des Fe ind l i chen V e r m ö g e n s e n d g ü l t i g e i n Sch lußst r ich g e z o g e n . "

M i t e i ne r g e w i s s e n B e u n r u h i g u n g w i r d n u n fes tges te l l t , d a ß d u r c h d i e M a s c h e n des Ve r t rags tex tes m ö g l i ­c h e r w e i s e m e h r e r e H u n d e r t e M i l l i o ­nen G u l d e n aus H o l l a n d nachDeutsch­l and g l e i t e n k ö n n t e n . Theore t isch w i r d es sogar f ü r m ö g l i c h g e h a l t e n , d a ß H o l l a n d m e h r G e l d v e r l i e r e n k ö n n t e als d i e s e m Lande au f G r u n d des V e r t r a g e s zus teh t .

Der V e r t r a g s ieht v o r , d a ß Deutsch­l and i nsgesamt 2 8 0 M i l l i o n e n G u l d e n an H o l l a n d zu zah len hat , d a v o n so l ­len 125 M i l l i o n e n G u l d e n als Scha­dene rsa t z l e i s t ung d e n O p f e r n d e r na t iona lsoz ia l i s t i schen V e r f o l g u n g z u ­g u t e k o m m e n . Diese 2 8 0 M i l l i o n e n G u l d e n d e c k e n n u r e i n e n m i n i m a l e n Bruchte i l des w i r k l i c h e n Kr iegsscha­d e n s , d e r d e n N i e d e r l a n d e n v o n Deu tsch land z u g e f ü g t w u r d e . D ie n i e d e r i n d i s c h e Reg ie rung b e z i f f e r t e d iesen Schaden k u r z nach d e m Kr ie­g e au f 2 6 M i l l i a r d e n G u l d e n .

H e u t e bes teh t sogar das Ris iko , d a ß d i e 2 8 0 M i l l i o n e n v ö l l i g g e g e n ­s tands los w e r d e n i m V e r g l e i c h z u d e n B e t r ä g e n , d i e N i e d e r l ä n d e r an Deut ­sche zah len m ü ß t e n , f a l l s d i e Deut ­schen d e n a n g e s t r e n g t e n Versuchs­p r o z e ß g e w i n n e n . Im H i n t e r g r u n d s teht noch d i e Frage, o b e v e n t u e l l g e s c h ä d i g t e U n t e r n e h m e n d e n n i e ­d e r l ä n d i s c h e n Staat f ü r d i e V e r l u s t e v e r a n t w o r t l i c h m a c h e n k ö n n t e n .

Ein ande re r P u n k t , d e r d r i n g e n d d e r K l ä r u n g b e d a r f , b e t r i f f t das Ems-D o l l a r - P r o b l e m , w o f ü r e i n e R e g e l u n g i m n i e d e r l ä n d i s c h - deu t schen Ver ­t r a g e rz ie l t w o r d e n w a r . G e r ü c h t ­w e i s e v e r l a u t e t n u n , d a ß d i e d e u t ­schen B e h ö r d e n e i n e Konzess ion f ü r

O e l b o h r u n g e n in d e r E m s m ü n d u n g be i De l f z i j l v e r l i e h e n h a b e n so l l en . D ie E r te i l ung e ine r so lchen Konzes­s ion in d i e s e m G e b i e t sche in t m a n au f ho l l änd i sche r Sei te z u m i n d e s t als i m W i d e r s p r u c h z u m Ge is t des Ver ­t rages z u be t rach ten . M a n hä l t es n ich t f ü r ausgesch lossen, d a ß Boh­r u n g e n in d ieser G e g e n d d i e be ­t räch t l i chen n i e d e r l ä n d i s c h e n Erdgas­v o r r ä t e g e f ä h r d e n k ö n n t e n , d i e u n ­längst i m n ö r d l i c h e n Tei l d e r N i e d e r ­l a n d e be i S loch te ren e n t d e c k t w u r ­d e n . Technisch bes tehen f ü r Deu tsch ­l a n d M ö g l i c h k e i t e n , v o n d i e s e n V o r ­rä ten e b e n f a l l s zu p r o f i t i e r e n , a b e r e i n e n so lchen " E i n g r i f f " hä l t m a n in H o l l a n d f ü r d u r c h a u s u n e r w ü n s c h t .

Der n i ede r l änd i sch -deu tsche Ver ­t r a g zu r G e n e r a l b e r e i n i g u n g d e r Pro­b l e m e z w i s c h e n d e n b e i d e n Ländern ist v o m deu t schen Bundes tag bere i t s b e k r ä f t i g t w o r d e n . In H o l l a n d ha t te m a n b isher g e h o f f t , d a ß d i e pa r l a ­men ta r i sche B e h a n d l u n g noch in d i e ­s e m J a h r e v o l l e n d e t se in w ü r d e . W e n n abe r g e f ä h r l i c h e Lücken n i ch t aus d e m V e r t r a g v e r s c h w i n d e n , d a n n s ind d i e Auss i ch ten a u f e i n e Bekrä f ­t i g u n g d u r c h das n i e d e r l ä n d i s c h e Par­l a m e n t g e r i n g . M a n d e n k t h ie r an d i e M ö g l i c h k e i t , d i e b e w u ß t e n Lük-ken e v e n t u e l l m i t H i l f e e ines Zusatz ­p r o t o k o l l s z u s t o p f e n . Im A u g e n b l i c k b e f i n d e t sich d e r n i e d e r l ä n d i s c h ­deu tsche V e r t r a g m i t a l l en d a r i n en t ­ha l t enen R e g e l u n g e n , z u d e n e n auch d i e Rückgabe d e r G r e n z k o r r e k t u r g e ­b ie te El ten u n d T ü d d e r n an Deutsch­l and g e h ö r t , in d e r S c h w e b e .

Stabes, be i d e r B u n d e s w e h r und im V e r t e i d i g u n g s m i n i s t e r i u m , den fy r

Ju l i a n g e k ü n d i g t e n mehr täg igen Be­such des deu tschen Heeresinspektors G e n e r a l l e u t n a n t A l f r e d Zorbe l , bei d e n F ü h r u n g s k r ä f t e n des britischen Heeres .

Ze rbe l s Eng land re i se , d i e auf eine E in l adung Fe ldmarscha l l Festings zu­r ü c k g e h t , f ü h r t d e n deu tschen Gene­ral n i ch t n u r m i t d e n einflußreich­sten M i l i t ä r s des " D e f e n s e Council" z u s a m m e n , s o n d e r n u m f a ß t auch Vi-s i ten be i d e n ve rsch iedenen Militär­a k a d e m i e n , d e n Heeresschulen der A r t i l l e r i e , I n f an te r i e u n d Panzertrup­pe u n d e ine Bes i ch t i gung de r waffen­techn ischen Forschungs- u n d Erpro-bungss tä t t en des b r i t i schen Heeres.

D ie Reise Z e r b e l s s teht übrigens n i ch t i m Z u s a m m e n h a n g mi t der V e r l e g u n g e ines deu tschen Panzer­ba ta i l l ons nach Cas t le M a r t i n (Wa­les), das a l l e r Wahrscheinlichkeit nach i m S e p t e m b e r e i n e mehrwöchi­g e U e b u n g a u f d e m br i t i schen Trup­p e n ü b u n g s p l a t z a b h a l t e n wird.Wenn-g l e i c h d i e Ju r i s t en noch an Einzel­h e i t e n des V e r t r a g e s a rbe i t en , sind d i e p r i n z i p i e l l e n A b m a c h u n g e n be­re i ts d u r c h M i n i s t e r S t rauß während seines Besuches be i s e i n e m britischen K o l l e g e n W a t k i n s o n g e t r o f f e n wor­d e n .

D ie V e r p f l e c h t u n g e n London-Bonn a u f d e m m i l i t ä r i s chen Sektor pflan­z e n s ich b is au f d i e un ters te Ebene f o r t . Z e r b e l w i r d be i se iner Reise in d e n v e r s c h i e d e n e n Schu len u n d Aka­d e m i e n auch deu t sche O f f i z i e r e tref­f e n , d i e als Lehrgangs te i lnehmer in Eng land w e i l e n .

Bei d e r Be t r ach t ung d e r deutsch-b r i t i s chen B e z i e h u n g e n w e i s t man in L o n d o n g e r n a u f d i e geg lück ten Ex­p e r i m e n t e h i n , d i e v o n Truppenteilen b e i d e r Länder k ü r z l i c h in Westfalen u n t e r n o m m e n w u r d e n : d e n Aus­tausch e i n f a c h e r S o l d a t e n v o n Einheit z u E inhe i t , w i e das kü rz l i ch in He­m e r u n d I se r l ohn d u r c h e x e r z i e r t wer­d e n k o n n t e . I m g l e i c h e n Zusammen­h a n g s i n d d i e f r e i w i l l i g e n Meldungen e i n z e l n e r " T o m m i e s " z u nennen , die i h r e n U r l a u b als S o l d a t e n in deut­schen Kasernen v e r b r i n g e n wo l len .

D iesen mensch l i chen Begegnungen m i ß t m a n i n L o n d o n d e s h a l b beson­d e r e n W e r t b e i , w e i l s ie nicht von ü b e r g e o r d n e t e n D iens ts te l l en befoh­len w a r e n , s o n d e r n w e i t g e h e n d der I n i t i a t i ve d e r " B ü r g e r in Uniform" b e i d e r Länder e n t s p r a n g e n .

B e m e r k e n s w e r t : D i e wachsenden V e r f l e c h t u n g e n w e r d e n n ich t , w i e das t r a d i t i o n s g e m ä ß z u e r w a r t e n gewe­sen w ä r e , v o n d e n M a r i n e n getra­g e n , s o n d e r n v o n d e r Teilstreitkraft Heer .

Was im Ost-Berliner Telefonbuch steht BERLIN. D ie Sta t is t iker e n t w i c k e l n v i e l Phantas ie , u m Z a h l e n f ü r d e n e i n z e l n e n M a n n anschau l i ch z u m a ­c h e n . So w i r d n e u e r d i n g s sehr o f t ausge rechne t , w i e v i e l S t u n d e n e ine r a r b e i t e n m u ß , u m e i n k g But te r , e i ­nen A n z u g o d e r e t w a s ande res z u k a u f e n . E inen a m ü s a n t e n E inb l ick in d i e Un te rsch iede d e r L e b e n s h a l t u n g d e r Ber l i ne r d iessei ts u n d jensei ts des Eisernen V o r h a n g e s g e b e n d i e B ranchen te l e f onbüche r v o n Wes t - u . Os t -Ber l i n . So e r f ä h r t m a n aus d e m Ost -Ber l i ne r T e l e f o n b u c h , d a ß es d o r t n u r 3 A u t o f a h r s c h u l e n g i b t , w ä h r e n d es in Wes t -Be r l i n 168 s i n d . Das ist e in übe raus beze i chnendes S y m p t o m . Es besag t spez ie l l , d a ß d i e M ö g l i c h ­ke i t en d e r j u n g e n G e n e r a t i o n , s ich e i n A u t o z u b e s c h a f f e n , o d e r auch i m Be t r ieb e i n A u t o z u f a h r e n , sehr g e ­r i n g s i n d . Der A u t o v e r k e h r se lbs t m u ß s tä rker se in als d i e Zah l d e r A u t o s c h u l e n v e r m u t e n lassen k ö n n t e , ist abe r o f f ens i ch t l i ch e i ne A n g e l e ­g e n h e i t de r A e l t e r e n . I m m e r h i n ha­b e n sie in O s t b e r l i n 58 Tanks te l l en zu r V e r f ü g u n g , g e g e n 3 0 5 in Wes t ­b e r l i n . D ie v e r h ä l t n i s m ä ß i g h o h e Zah l v o n Tanks te l l en läßt auch d e n Sch luß z u , d a ß d e r A u t o v e r k e h r vo r ­w i e g e n d e ine A n g e l e g e n h e i t de r Be­h ö r d e n b z w . C h a u f f e u r e ist.

M a n kann a l l e r d i n g s n ich t o h n e E insch ränkung Wes t -Be r l i n u n d Ost -Ber l i n v e r g l e i c h e n . Wes t -Be r l i n ist m i t g u t 2 ,2 M i l l . E i n w o h n e r n d o p p e l t so g r o ß w i e Os t -Be r l i n m i t k n a p p 1,1 M i l l . w i e in fas t a l l en Städ ten d e r W e l t , w o h n e n auch in Ber l ih d i e w o h l h a b e n d e n Schichten v o r w i e g e n d i m W e s t e n . A l l e r d i n g s zäh l t West-

Ber l i n auch u m f a n g r e i c h e Arbeiter­v i e r t e l . B i l l i g e r w e i s e m u ß man sa­g e n , d a ß d i e Wes t -Be r l i ne r Zahlen n i ch t n u r d o p p e l t so hoch sein müß­t e n w i e d i e Os t -Ber l i ne r , sondern et­w a s m e h r , w e n n d e r Lebensstandard d e r g l e i c h e w ä r e . Dre i Ost-Berliner A u t o f a h r s c h u l e n w ü r d e n a lso 7 - 8 Wes t -Be r l i ne r entsprechen-, aber es s ind in W e s t b e r l i n 168 !

Schon d e r A n f a n g b e i d e r Bran-c h e n f e r n s p r e c h b ü c h e r ist amüsant: das Wes t -Be r l i ne r b e g i n n t m i t Aal­r ä u c h e r e i e n , das Os t -Ber l i ne r m i t Ab­b r u c h . U e b e r d e n A a l a ls Delikatesse bes tehen un te r sch ied l i che Meinun­g e n in s ü d l i c h e n u n d nö rd l i chen Re­g i o n e n . D ie Ber l i ne r Bevölkerung rechne t s ich in d iese r Hinsicht v> d e n n ö r d l i c h e n u n d z u d e n Aal­f r e u n d e n . Der A a l ist in Ber l in sehf b e g e h r t u n d b e l i e b t , abe r nicht bil­l i g . So g i b t es v i e l e Aalräuchereien i m re i chen W e s t - B e r l i n , abe r ke ine im ä r m e r e n O s t - B e r l i n . D o r t beginnt m a n m i t d e m A b b r u c h .

Das Reisen, e i n w e i t e r e s Zeichen des W o h l s t a n d e s : W e n n e in West-Ber l i ne r v e r r e i s e n w i l l , k a n n er 226 Reisebüros zu Rate z i e h e n , e in Ost-Ber l i ne r m u ß sich m i t 12 begnügen. W e n n m a n nach Os t -Ber l i n kommt, ha t m a n 6 4 Hote ls zu r A u s w a h l , in Wes t -Be r l i n hat m a n sov ie l Hotels a l l e in in d e r Z o o g e g e n d . Dieser Un­te rsch ied des Lebensstandards ist n e b e n d e m V e r l a n g e n nach einem f r e i e r e n Leben d e r entscheidende G r u n d f ü r das A n h a l t e n des Flücht­l i ngss t roms v o n Ost -Deutsch land nach W e s t - D e u t s c h l a n d .

Sitzung MEYERODE. V o l l z i mitglieder Hupper a e r Gemeinderat Dienstag morgen 8 unter dem Vors i t : Giebels zusammen, t € Gemeindesekret s tündiger Sitzung Punkte der Tages.

1. Vorlesung des Ohne E i n w ä n d e

2. Anwendung d g. 7. 1930 bez. Ge

Bereits 1930 ha1 meinderat den U i hauses b e s c h l ö s s e t zungssaal und ei] werden. Dieer Be: zur A u s f ü h r u n g

| kommt nunmehr heit zurück, da Speicher unter ei liegen und die wenig Raum hat. Besichtigung herv( schendurch vornal schlagen, die i m chen W o h n r ä u m e gen und die zwei Zeit vom F ö r s t e r schaffen, s o d a ß für die geplante 1 Dieser Vorschlag Stimmen gegen 2

3. Anlage einer H Zusdilagserteilung.

Architekt V . W tungen ü b e r die missionen, da die. arten aufweisen i der Preis m a ß g e b wi rd dann einsti: und Peltzer, En punkt 187.340 Fr.

4. Fludit l i iüenplar Nr. 1

Der A k t e n s t o ß gebaues ist sow w i r d von der Ge sie die Kos ten füi Fluchtlinienplanes ßa t r äg t , da neu folge keine W e j Anlage eines F l geduldet werden, daher nichts ande aus entstehenden Gemeinde zu übe

„ D e n

I I . Fortsetzung

„ W e i n e n Sie ni ganz selbstverstn ges Leben für ur. Sie die F reund lk Packen der Kof f i ren m i t dem näi nach G r o ß - K a l d e i

Zwe i Stunden der Bahn. Es w fahrt. Die beiden Ben s tumm u n d ken, Gerda ihne Herz wa r unendl:

E b e r h « d von '. sten Grade erst! gramm erhiel t , i der E l te rn , die i der Schweiz ble Es wa r i n f rühe er zur Bahn fu jetzt immer an ihm. Auch sie w;

Der Zug l i e f schrak, als er di i rend Gerda we hing.

„Ich b i n da ra i „ D u ? " „Ich haibe es

daß F rau v o n D ren Br ie f las, d b*n."

Sie m u ß t e n m i war ten , bis sie

\

Page 3: ST. VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER...mnes von der Steuerbe-mn bezweifelte, daß der ückes, Mr. Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t

tag, den 29. Jus i l s a , L^--" 71 Seite S S T . V I T H E R Z E I T U N O Dwmentog, den 99. Juni 1961

• B u n d e s w e h r u n d i m

l i n i s t e r i um , d e n f u r

g ten m e h r t ä g i g e n Be­chen Heeres inspektors f A l f r e d Z o r b e l , bei : rä f ten des br i t ischen

andre ise , d i e a u f eine marscha l l Fest ings z U . d e n deu t schen Gene-

m i t den e in f l ußre ich ­es " D e f e n s e Counc i l " d e m u m f a ß t auch Vi-v e r s c h i e d e n e n Mi l i tär -m Heeresschu len der i te r ie u n d Panzer t rup. s i c h t i g u n g d e r Waffen-rschungs- u n d Erpro-ss b r i t i schen Heeres, srbels s teht übr igens i m m e n h a n g m i t der es deu t schen Panzer-I Cast le M a r t i n (Wa­ler Wahrsche in l i chke i t n b e r e i ne meh rwöch i -: d e m b r i t i s chen Trup-: a b h a l t e n w i r d . W e n n -isten noch an Einzel-r t rages a r b e i t e n , sind in A b m a c h u n g e n be-nister S t rauß w ä h r e n d ; be i se i nem br i t ischen inson g e t r o f f e n wor-

: h t ungen London-Bonn ar ischen Sek to r pf lan-u f d i e un te rs te Ebene r d be i se iner Reise in n e n Schu len u n d Aka-eutsche O f f i z i e r e tref-s h r g a n g s t e i l n e h m e r in i.

-achtung d e r deutsch-»hungen w e i s t m a n in u f d i e g e g l ü c k t e n Ex-d i e v o n T ruppen te i l en kü r z l i ch in West fa len w u r d e n : d e n Aus-

r So lda ten v o n Einheit i das kü r z l i ch in He­i n d u r c h e x e r z i e r t wer-) g l e i c h e n Zusammen-r e i w i l l i g e n M e l d u n g e n m i e s " z u n e n n e n , die i<s So lda ten in deut­

v e r b r i n g e n w o l l e n , ch l ichen Begegnungen andon d e s h a l b beson-i , w e i l s ie n i ch t von

D iens ts te l len be foh-idern w e i t g e h e n d der " B ü r g e r in U n i f o r m " fn t sp rangen . i r t : D ie wachsenden w e r d e n n ich t , w i e das • z u e r w a r t e n gewe-

d e n M a r i n e n getra- , /on d e r Te i ls t re i tk ra f t

AUS UNSERER GEGEND

Sitzung des Gemeinderates Meyeiode MEYERODE. Vollzähl ig bis auf die Rats-

I initglieder Huppertz und Peters kam I äef Gemeinderat von Meyerode am I Dienstag morgen 8 Uhr zu einer Sitzung I unter dem Vorsitz von B ü r g e r m e i s t e r I Giebels zusammen. Das P ro toko l l führ-

t« Gemeindesekretär Lejeune. I n zwei ­stündiger Sitzung wurden folgende Punkte der Tagesordnung erledigt.

[ l . Vorlesung des letzten Protokol ls . Ohne Einwände genehmigt.

!. Anwendung des Beschlusses v o m 16, 7. 1930 bez. Gemeindehaus.

Bereits 1930 hatte der damalige Ge-meinderat den Umbau des Gemeinde­hauses beschlossen. Es soll ten ein Sit-

I zungssaal und ein Arch ivraum gebaut werden. Dieer Beschluß ist jedoch nie zur Ausführung gekommen. Der Rat kommt nunmehr auf diese Angelegen-

, heit zurück, da die A k t e n auf dem Speicher unter einem undichten Dach liegen und die Verwa l tung v ie l zu wenig Raum hat. Dies ging aus einer Besichtigung hervor, die der Rat z w i -sthendurdi vornahm. Es w i r d vorge­schlagen, die i m E r d g e s c h o ß bef ind l i -dien Wohnräume nach oben zu verle­gen und die zweite Wohnung, die zur Zeit vom Förs te r benutzt w i r d , abzu­schaffen, sodaß im E r d g e s c h o ß Platz für die geplante Erwei terung f re i w i r d . Dieser Vorschlag w i r d schließlich m i t 5 Stimmen gegen 2 genehmigt.

3, Anlage einer Heizung, Kirche Mede l l . Zuschlagserteilung.

Architekt V. W. Schütz gibt E r l ä u t e ­rungen über die 6 eingegangenen Sub­missionen, da diese verschiedene Spiel­arten aufweisen und daher nicht a l le in der Preis m a ß g e b e n d ist. Der Zuschlag wird dann einstimmig der Fa. Wel te r und Peltzer, Eupen er te i l t . Kosten­punkt 187.340 Fr.

4, Fluchtlinienplan G r o ß e r Verkehrsweg Nr. 1

Der Aktens toß bezügl ich dieses We­gebaues ist soweit v o l l s t ä n d i g . W o h l wird von der Gemeinde verlangt, dass sie die Kosten für die Aufs te l lung eines Fluchtlinienplanes beiderseits der Stra­ße trägt, da neuen Best immungen zu­folge keine Wegeerbreiterungen ohne Anlage eines Fluchtlinienplanes mehr geduldet werden. Es b le ib t dem Rat daher nichts anderes üb r ig , als die hier­aus entstehenden Kosten zu Lasten der Gemeinde zu ü b e r n e h m e n .

5. Wegebauarbeiten. Folgende Arbe i ten werden beschlos­

sen: a) Teereinschlemmdecke am W i n ­kelsweg i n Mede l l . b) Erbrei terung des Weges „Kle ines Feldchen" in Meyerode auf 7 m. c) Erbrei terung des „Schop­pendellerweges" in Medel l .

6. A n t r ä g e . a) Dem Antragstel ler joucken w i r d ei­

ne E n t s c h ä d i g u n g von 1.000 Fr. vorge­schlagen.

b) F ö r s t e r Meyer reicht einen Kosten­voranschlag für den Anbau eines Z i m ­mers (Gemeindewohnung) ein. Schrei­ner- und Maurerarbei ten belaufen sich demzufolge auf 51.000 Fr. Dieser A n ­trag ist gegenstandslos geworden, da der Rat unter Punkt 2 eine andere Regelung getroffen hat.

7. Rechnungen der Gasamtsemeinde und der Sektionen für i960.

Die w i e folgt a b s c h l i e ß e n d e n Rechnun­gen werden eins t immig genehmigt:

G E S A M T G E M E I N D E : G e w ö h n l i i c h e r Dienst: Einnahmen 4.117.713 Fr., Aus­gaben 3.736.262 Fr., U e b e r s c h u ß 381.262 Fr. A u ß e r g e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnah­men 1.514.588 Fr., Ausgaben 1.514.588 Fr . SEKTION MEYERODE: G e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnahmen 3.001.726 Fr., Aus­gaben 1.752.434 Fr., U e b e r s c h u ß 1.249.292 Fr. A u ß e r g e w ö h n l i c h e r Dienst Einnahmen 875.882 Fr., Ausgaben 1.275.882 Fr., Fehlbetrag 400.000 Fr. SEKTION MEDELL: G e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnahmen 2.047.496 Fr., Aus­gaben 1.198.17Ü Fr., U e b e r s c h u ß 849.326 Fr. A u ß e r g e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnah­men 498.824 Fr., Ausgaben 519.117 Fr., Fehlbetrag 20.293 Fr. ; SEKTION M A L L E R O D E . Gewöhn l i che r Dienst: Einnahmen 2.367.209 Fr., Aus­gaben 2.757.011 Fr., Ausgaben 1,773.221 Fr., Fehlbetrag 16.210 Fr. S E K T I O N HERRESBACH. G e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnahmen 1.998.398 Fr., Aus­gaben 1.485.903 Fr.,. U e b e r s c h u ß 512.495 Fr. A u ß e r g e w ö h n l i c h e r Dienst: Einnah­men 1.533.439 Fr., Ausgaben 1.533.439 Fr.

8. Z u s c h u ß a n t r ä g e . Ein Z u s c h u ß a n t r a g der Blindendrucke­

re i i n B r ü s s e l w i r d abgelehnt.

9. Verschiedenes und Mi t te i lungen . a) Die mit der Lieferung der Ver­

kehrsschilder heauftragte Firma teil t mit , d a ß sie die Schilder nicht, wie vom Rat g e w ü n s c h t .selbst aufstellen kann.

W o h l is t sie bereit die al ten Schilder i n Tausch zu nehmen. Es w i r d be­schlossen, die Verkehrsschilder durch die Gemeindearbeiter aufstellen zu las­sen.

b] Der Rat n immt folgende Punkte zur Kenntnis : Der Bestand der Ge­meindekasse belief sich am 31. 5. 61 auf 2.892.301 Fr. - Der Wegfa l l der S e k t i o n s h a u s h a l t u n g s p l ä n e erfolgt erst i m kommenden Jahr. - M i t t e i l u n g ü b e r die Bei treibung der Be i t r äge für die Viehseuchenkasse.

Nach einigen wei teren Mi t t e i lungen war der öffentl iche Te i l der Sitzung beendet.

a Apotheke K R E I N S

S T. V I T H

f e r i e n h a l b e r

geschlossen v o m 2 . Ju l i b i s z u m 17. J u l i 1961

e insch l ieß l i ch

Die K u n d e n w e r d e n g e b e t e n , v o r d i e s e m D a t u m e v e n t u e l l e Rezepter­

n e u e r u n g e n machen zu lassen.

Preisverteilung der Bischöflichen Schule S T . V I T H . Unter dem Vors i tz von Gene­ralvikar , P r ä l a t Malmendier f indet am Freitag, den 30. Juni die Preisvertei lung an der Bischöflichen Schule statt.

8 Uhr : Danksagungsmesse. 9.30 Uhr : Absch luß fe i e r i m Saale

Even-Knodt: C h ö r e , Deklamationen, „Der rechte Barbier" v. M . M o d r o w , „ L ' A v a r e " v. Mol ie re . Proklamat ion der Ergebnisse.

J L h r e s s c h S u ß f e i e r bei der städtischen Volksschule

S T . V I T H . A m Freitag nachmittag um 3 Uhr findet in der Festhalle der s t äd t i ­schen Volksschule die J a h r e s s c h l u ß f e i e r statt, zu der die Eltern herzlich einge­laden sind.

Die Ausstel lung der S c h ü l e r a r b e i t e n ist den ganzen Tag ü b e r bis 5 Uhr nach­mittags geöffnet .

Preisverteilung on der

srsatHchen Mittelschule ST.VITH. Die Preise und Diplome wer­den in der Staatlichen Mittelschule, L u ­x e m b u r g e r s t r a ß e , S t .Vi th am Donner­stag, dem 29. Juni um 1.30 Uhr nach­mittags übe r re i ch t . l

S e l b s t ä n d i g e r oder angehender KLEMPNEUGESELLE

gegen hohen Lohn, in Dauerstellung ge­sucht. Daselbst K L E M P N E i l L E H R L I N G gesucht. Jean BILLO, ferblantier, 2, rue Kelvert , DIFFERDINGEN, [Luxemburg) .

Zusammenstoß ST.VITH.- I n der M a j o r - L o n g s t r a ß e stie­ß e n am M i t t w o c h morgen zwei Perso­nenwagen zusammen. Hierbe i wurde ein Rotdornbaum umgefahren. Der schuldige Fahrer fuhr wei ter , ohne sich um den Schaden zu k ü m m e r n . Er w i r d von der Gendarmerie gesucht.

Mitteilung der Forstverwaltung

S T . V I T H . Das Forstamt S t .Vi th er innert die B e v ö l k e r u n g daran, d a ß das Betre­ten der dem Forstregim unterworfenen W ä l d e r a u ß e r h a l b der Wege verboten ist .

Das W a l d b e e r e n p f l ü c k e n kann ab dem 15. Juli gestattet werden. H i e r ü b e r er­folgt eine weitere M i t t e i l u n g . V e r s t ö ­ß e w e r d e n . i n A n w e n d u n g der A r t i k e l 107 und 165 des Forstgesetzbuches ge­ahndet.

Impfung gegen die Kinderlähmung T H O M M E N . I n K ü r z e w i r d i n der Ge­meinde Thommen eine Impfung gegen K i n d e r l ä h m u n g für Kinder i m A l t e r von 6 Mona ten bis 15 Jahren durchge­führ t . Die El tern, die ihre Kinder impfen lassen wo l l en werden gebeten bis s p ä t e s t e n s 10. Juli ihre Kinder un­ter Angabe des Namens, des Vorna ­mens und des Geburtsdatums bei der Gemeindeverwal tung zu melden.

Kuh vom Blitz erschlagen LENGELER. Bei dem schweren Gewit ter , das am Montag nachmittag ü b e r Len­geier niederging wurde dem L a n d w i r t K. eine Kuh vom Bli tz erschlagen.

MARKTBERICHT

Viehmarkt in Weismes WEISMES. N u r 173 Stück Rindv ieh w a ­ren am Dienstag auf dem Monatsmark t in Weismes aufgetrieben worden . M a r k t ­gang ruhig . Die Preise für hochtragende Kühe und Rinder, sowie Jungvieh s ind s p ü r b a r gefallen. Die Preise für Qua l i ­t ä t s v i e h bleiben we i t e rh in fest.

Folgende Preise wurden gezahlt: Hochtragende K ü h e 12.000 bis 14.500 Fr., hochtragende Rinder 10.500 bis 12.500 Fr., gute M i l c h k ü h e 9.000 bis 11.500 Fr., M a ß k ü h e guter ' Q u a l i t ä t 8.000 bis 11.000 Fr., M a ß k ü h e g e w ö h n ­licher Q u a l i t ä t 6.000 bis 8.000 Fr., 6 bis 12 Monate alte Rinder 5.000 bis 7.000 Fr., ein- bis z w e i j ä h r i g e Rinder 6.500 bis 10.000 Fr., e i n j äh r ige Stiere 10.000 bis 12.000 Fr.

Nur 25 Tiere wurden auf dem Schwei­nemarkt zum Verkauf angeboten. Prei­se fallend. 5 bis 6 Wochen alte Ferkel kosteten 725 bis 800 Fr., 6 bis 8 Wochen alte 800 bis 900 Fr.

Nächs t e r M a r k t i n Weismes am 4. Dienstag im Juli, dem 25.

Standesamtsnachrichten Gemeinde Weismes

Mona t M a i Geburten: A m 3. Chris t ian, S. v. Jenchenne-Legros aus Weismes r am 4. Marc , S. v , Lerho-Demy aus T h i r i m o n t ; am 25. J o s é e , T . v. Marichal-Etienne aus B r u y è r e s ; am 29. Edgard, S. v. Heinen-Schumacher aus Gueuzaine; am 31. Ricarda, T . v . Bel l e fon t a ine -Brü l s aus Weismes.

Geburten a u s w ä r t i g e r Ki inde r A m 3. Isabella, T. v. Heukemes-Rous-seau aus Ovi fa t ; a m 3. Carina, T . v . Lejoly-Wansar t aus Faymonvi l l e ; am 5. Anna-Mar ia , T. v. Michels-Zanzen aus Schoppen; a m 4. Nadine, T. v . Fabr i t ius-Majeres aus Boussire; am8. Erhard , S. v . Peters-Reuter aus Bulgenbach; am 9. Sylvia , T . v. Mackels-Freisen aus Ma lmedy ; a m l l . Marc , S. v. Nelles-Close aus N i d r u m ; am 13. Rolf, S. v. Brü l s -S to f fe l s aus Berg; am 13. M y r i a m , T. v. Robert-Serexhe aus Chodes; am 15. Bernadette, T . v. Dries-Meyer aus M ö d e r s c h e i d ; am 14. Mar t ine , T . v . Servais-Marly aus M a l m e d y ; am 18. Erich, S. v. Kl inges-Bodtrwe aus Elsen­bo rn ; am 23. Susanne, T . v. Peiffer-Mertes aus M ö d e r s c h e i d ; am 20. E m i l , S. v. Hupper tz-Palm aus Mede l l , am 21. Kur t , S. v. Mol le r s -Mander fe ld aus Bü t l i ngen ; am 26. Phi l ippe, S. v. Le jo ly-Schmitz aus Faymonvi l l e ; am 30. Ga­briele, T. v. Lejeune-Chavet aus H ü n -n i g e n - B ü l l i n g e n .

S t e r b e f ä l l e : A m 14. Lecoq Joseph, 75 Jahre alt , aus Grosbois-Weismes; am 14. Serexhe Ma­rie, 87 Jahre alt, aus Weismes.

Heiraten: A m 3. Le jo ly Norbe r t aus Rober tv i l le und Noe l M a r i a aus Bruyesers; am 3. Dubois Georges aus Stavelot und Giet M a r i a aus Weismes; am 4. Peiffer Hen­r i aus Steinbach und Etienne Lucie aus Bruyeses; am 13. Querinjean A r ­mand aus B r u y è r e s und Malemprez Christ ianne aus Ondenva l ; am 17. T o t h Gabor aus Malmedy und Mathone t Anna-Mar ie aus Steinbach; am 18. P i -ron t Emile aus Steinbach und Gerardy Lea aus Ondenval ; a m 19. Paquay L o u ­is aus Faymonvi l l e und Grosjean Odi le aus Ondenval ; am 19. Piette Leon aus Ondenval und Kl inke r s Julie aus T h i r i ­mont .

Heiratsaufgebote: A m 7. Margreve Jules aus Remonval und Rupp H e d w i g aus M ü r r i n g e a .

Diebstähle in Elsenborn aufgeklärt ?

ELSENBORN. Unte r dem Verdacht, die kürz l i ch i n Elsenborn erfolgten Dieb­s t ä h l e v e r ü b t zu haben wurde i n Ot -tignies der 32 jähr ige Deutsche E w a l d Zey von der Gendarmerie festgenom­men. Z. wurde nach Verviers ü b e r s t e l l t , w o der Untersuchungsrichter Haftbe­fehl gegen i h n e r l i e ß .

nbudi steht n f a n g r e i c h e A rbe i t e r ­w e i s e m u ß m a n sa-Wes t -Be r l i ne r Zah len

alt so hoch se in müß-t -Ber l iner , s o n d e r n et-n d e r Lebenss tandard i r e . D re i Ost -Ber l iner

w ü r d e n a lso 7 - 8 sntsprechen, a b e r es l i n 168 !

A n f a n g b e i d e r Bran-lücher ist amüsant : ler b e g i n n t m i t A a l -s Os t -Ber l i ne r m i t A b -*n A a l als De l ika tesse rsch ied l i che Me inu i» -n u n d n ö r d l i c h e n Re-le r l i ne r B e v ö l k e r u n g ) d ieser H ins ich t zu i und z u d e n A a l -^ a l ist in B e r l i n sehr ä l iebt , a b e r n i ch t b i l -

v i e l e A a l r ä u c h e r e i e n ' -Ber l in , abe r k e i n e im irlin. D o r t b e g i n n t •bbruch .

e i n w e i t e r e s Ze ichen 3S: W e n n e i n West -zn w i l l , k a n n er 2 2 6 2ate z i e h e n , e i n Ost-ch m i t 12 b e g n ü g e n . :h Os t -Ber l i n k o m m t , >tels zu r A u s w a h l , in

man sov ie l Hote ls Dogegend. D ieser Un­Lebenss tandards ist

H a n g e n nach e i n e m de r en t sche idende

A n h a l t e n des Flücht-Os t -Deu tsch land nach

d .

1 „Dennoch siegt die Liebe "

Roman von O. Z e h 1 e n

Presserechte L i t . Verlag, berg 6

•bei: August in Eberbach-Neckar,

Sieber, Ledigs-

1*. Fortsetzung

»Weinen Sie nicht, liebes K i n d . Es ist ganz se lbs tvers tnädl ich , d a ß Sie Ih r j u n -?es Leben für uns nicht opfern. W o l l e n Sie die Freundlichkeit haben, m i r beim Packen der Koffer zu helfen. W i r fah­ren mit dem nächs t en Zuge zusammen nach Groß-Kaldern ."

Zwei Stunden s p ä t e r s a ß e n sie i n der Bahn. Es war eine traurige Rück­fahrt. Die beiden alten Herrschaften sa­ßen stumm und v e r g r ä m t i n ihren Ek-ken, Gerda ihnen g e g e n ü b e r , und i h r Herz war unendlich schwer.

Eberhwd von Dorndor f wa r i m höch­sten Grade erstaunt, als er das Tele­gramm erhielt, das i h m die R ü c k k e h r der Eltern, die doch einige Wochen i n der Schweiz bleiben wol l t en , anzeigte. Es war in f rühes te r Morgenstunde, als et zur Bahn fuhr und Hi ldegard , die jetzt immer an seiner Seite war, m i t ihm. Auch sie war vol ler Sorge.

Der Zug l ie f ein und Eberhard er-•Arak, als er die Eltern erblickte, w ä h ­rend Gerda weinend an Hi ldes Hals hing.

..Ich bin daran schuld!" »Du?"

»Ich habe es nichtsahnend geduldet, w ß Frau von Dorndor f einen furchtba­ren Brief las, den m i r Vater gesdirie-btn."

&e mußten m i t wei te ren E r k l ä r u n g e n warten, bis sie zu Hause ankamen,

dann wol l te dei alte Herr mit Eberhard und der Mut t e r allein sein, aber Hi lde­gard s chü t t e l t e den Kopf.

„Laßt mich bei euch. Ich habe als eu­re Tochter das Recht."

Eberhard las den Brief und schü t t e l t e den Kopf.

„Höchs t seltsam und mi r vo l lkommen unbegreiflich. A n selbem Tage, dessen Datum der Brief t räg t , konnte ich Kon­rad Lerner melden, d a ß die Oelquellen erbohrt und d a ß jetzt die Ernte beginnt. Lerner kam in der Nacht noch im Auto hierher und strahlte vor Siegesfreude. Ich verstehe das alles nicht. Soviel ich w e i ß , ist er jetzt dabei, eine g r o ß e A k ­tiengesellschaft zu g r ü n d e n und das Geld s t r ö m t i hm zu. Wie er dazu kam, in dieser Stunde des endlichen Erfolges einen solchen Brief an Gerda zu schrei­ben, ist ein R ä t s e l . "

Sie w u ß t e n es na tü r l i ch alle nicht, d a ß Lerner diesen Brief an die Tochter ge­schrieben hatte, gleich nachdem Wandel und Hölz le in gegangen und noch ehe er Eberhards telephonische Mi t t e i lung em­pfangen hatte.

Konrad Lerner war einen Tag nach seiner Reise nach G r o ß - K a l d e r n bereits wieder z u r ü c k g e k e h r t .

M i t leuchtenden Augen hatte er gese­hen, w i e das erbohrte Oel kaum durch die Vent i l e zu b ä n d i g e n war, und, wenn sie geöf fne t wurden , als dunkelbraune F o n t ä n e hoch i n die Luf t schoß . Jetzt

war er in fieberhafter Arbe i t . Seitdem die Berichterstatter der Zeitungen, die täglich nach G r o ß - K a l d e r n eil ten, spal­tenlange Berichte brachten, waren die Banken verwandelt .

A k t i e n wurden aufgelegt und rasend gezeichnet, zumal Lerner in seiner Sie­g e s g e w i ß h e i t v e r k ü n d e t e , d a ß der Be­trag der Zeichnungen nur auf den Ban­ken hinterlegt werden sollte und ihm erst am Tage der feierlichen Eröf fnung an dem die drei O e l t ü r m e in Gegenwart einer g r o ß e n Festversammlung zu f l ie­ßen begannen, ihm ü b e r g e b p n wurden.

Bereits nach acht Tagen hatten die Zeichnungen zwei M i l l i o n e n übe r sch r i t ­ten. Lerner war in aller Munde. Sein B i ld erschien in allen Zeitschriften. Der Rundfunk brachte Berichte ü b e r den Fortschritt der G r ü n d u n g e n .

Tn Nieder-Lehde wurde fieberhaft ge­arbeitet, das alte Gutshaus instand ge­setzt, denn es sollte als Unterkunf t der E h r e n g ä s t e dienen.

A m nächs t en Morgen fand Lerner un­ter der eingegangenen Post folgenden Brief.

„ S e h r geehrter Generaldirektor! Der A n l a ß meines heutigen Schreibens

ist ein ebenso peinlicher, als für mich schmerzlicher. Ich hatte vor einigen Ta­gen eine Rücksp rache mi t meinem alten Freund, Her rn von Dorndorf . Dieser hat m i r leider keinen Zwei fe l d a r ü b e r gelas­sen, d a ß Ih r F r ä u l e i n Tochter meine i n ­nige Liebe nicht e rwider t , sondern be­reits seit Jahren anderwei t ig verspro­chen ist .

Ich habe Ihnen dafür zu danken, d a ß Sie sich t ro tzdem meiner Sache so an­genommen haben, aber ich w ü r d e es m i t meinen Ehrbegriffen nicht für ver­einbar halten, eine junge Dame m i t mei ­ner Werbung z u b e l ä s t i g e n , die sich nicht mehr f re i fühl t und meine Liebe nicht e rwider t . So schmerzlich es für

mich ist, m u ß ich unter diesen U m s t ä n ­den z u r ü c k t r e t e n und stehe i m Begriff, zumal F r ä u l e i n Gerda sich ja augen­blicklich in G r o ß - K a l d e r n au fhä l t und eine Begegnung für beide Tei le n u r peinlich w ä r e , eine l ä n g e r e Reise anzu­treten.

M i t vo rzüg l i che r Hochachtung Klaus Z ö b e r n . "

Was brauchte er, dem die M i l l i o n e n zuf lössen , sich jetzt noch um Her rn Z ö ­bern zu k ü m m e r n . I m Gegenteil, er machte eine wegwerfende Bewegung. Wenn Gerda so tör icht wa r - seinet­wegen mochte sie Frau M ü l l e r werden!

Es war zwei Tage vor der E rö f fnungs ­feier, als Lerner ein dringendes Tele­gramm erhielt .

„Dein Kommen augenblicklich nö t ig . Telephonische Auskunf t untunlich. Eber­hard."

Was sollte das h e i ß e n ? W a r u m tele-phonisdie Nachricht untunlich? Er konn­te nicht verhindern, d a ß i h n dieses seltsame Telegramm erregte. W a r et»«« ein Unglück geschehen?

Bereits wenige Stunden s p ä t e r t ra f Lerner nach einer rasenden Fahrt m i t seinem Wagen in G r o ß k a l d e r n ein. Eberhard und Doktor K ö r t i n g kamen ihm mi t ganz v e r s t ö r t e n Gesichtern ent­gegen.

„ W a s ist denn hier los?" Eberhard sagte mi t heiserer St imme:

„ W i r haben soeben noch einmal eine Probe gemacht. Das Oel läuft n i d i t mehr."

„ W a s ist?" - - -. „Vor drei Tagen haben d r ü b e n die

Oelwerke Wastehude ganz i m s t i l len ihren Betrieb eröffnet . Seitdem sie dort arbeiten - die g r o ß e n T a n k z ü g e , die du an der Bahn gesehen hast, g e h ö r e n leider den M ä s t e h u d e r Werken , versiegt unser Oel ."

Lerner brauste auf. „Dann stehlen es uns die da d r ü b e n ! "

„Es f ie l uns sofort auf, d a ß e in Z u ­sammenhang bestehen m u ß . W ä h r e n d am Tag d r ü b e n die B o h r t ü r m e f l ießen , s ind unsere fast gänz l ich trocken gelegt. Sobald dor t nach Feierabend der Betr ieb eingestellt w i r d , s t r ö m t bei uns da« Oel wieder ."

„Also ein glatter Diebstahl . W i r m ü s ­sen augenblicklich die Staatsanwaltschaft benachrichtigen."

„ H e r r Generaldirektor , m i r w a r n a t ü r ­l ich der Fa l l auch ein R8,tsel, und ich habe es fü r meine Pflicht gehalten, so­for t H e r r n Schirrmacher v o n der Berg­akademie i n Bonn, der sich besonders m i t dem Oe lvorkommen i n dieser Ge­gend beschä f t ig t hat, h ie rher zu b i t t en . Ehe ich Ihnen Sorgen bereitete, w o l l t e ich ein s a c h v e r s t ä n d i g e s U r t e i l haben."

„ N u n ? " Lerner r i ß sich zusammen. „Es w i r d am besten sein, Sie spre­

chen selbst m i t dem Professor, er Ist hier."

Gleich darauf k a m K ö r t i n g m i t dem Professor Schirrmacher zurück u n d stellte die Her ren einander vor .

„Sie hat ten die L i e b e n s w ü r d i g k e i t , e i ­ne Untersuchung anzustellen?"

„Al l e rd ings , aber so l e id es m i r tu t , ich b in zu einem u n g ü n s t i g e n Resultat gekommen, das sich allerdings m i t me i ­nen f r ü h e r e n Anschauungen deckt. Die eigentlichen Oelquel len liegen zweifel los d r ü b e n i m Gebiet von Mastehude. Es bestehen aber ausgedehnte unterirdische H ö h l e n , die sich unter Nieder-Lehde u. G r o ß - K a l d e r n hinziehen, und die i m Laufe der Jahrhunderte v o l l Oel gelau­fen sind und w o h l auch jetzt noch von den dort igen Quellen gespeist werden.

Seitdem d r ü b e n der Betrieb e röf fne t ist, w i r d dor t das Oel abgesogen, und hier laufen die T ü r m e nicht mehr. W ä h ­rend der Nacht aber werden vor l äu f ig wenigstens die unterirdischen H ö h l e n ­tanks wieder gefül l t . Es w ä r e allerdings

Page 4: ST. VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER...mnes von der Steuerbe-mn bezweifelte, daß der ückes, Mr. Shakespeare, iter den Lebenden weilt m Obulus für sein Amt t

71 Serta 4 • T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 29. ^1

it 71 Self

RUNDFUNK BRÜSSEL I

MJMhjg,' den 30. Juni 1961 M * ».10 wie montags

»vlO M u s i k von Wagner und Grieg lfcOS Regionalsendurigen 18.02 Jazz-Express 14M5 Erfolge von gestern 12.30 Filmschlager und -musik 13.15 Sinfoniekonzert 14.03 Orch. Ted Heath 14.30 Semprini-Serenadt 15.00 Leichte Mus ik belgischer Kompo

nisten . .•• . 15.40 Feui l le ton 1«.07 Leichte Musik , dazw. Tour de

France 17.10 Leichte M u s i k 18.02 Soldatenfunk 16.30 J. Davis an der Orgel 18.45 Tour de France 20.00 Festspiele in Royaumont 20.45 Schallplatten 21.00 Ueberlr . C o m é d i e F r a n ç a i s e Paris

Samstag, den 1. Juli 19S1 Bis 9.10 wie montags

9.10 Magazin lür d.e Freizeit 10.02 Fer.en rund um die Mus ik 11.00 Mid i -Mid ine t l e s 12.02 Landfund 12.17 Maurice Simon 12.30 Was gibt es Neues? 12.52 Sdia l ip la t ten 13.15 Bei Canto 14.03 F i lmmusik 15.00 Freie Zeit 16.02 Leichte Musik , dazw. Tour de

France 17.10 Ungarisches Volksorchester 17.30 Jugendfunk 1&46 Tour de France 20.00 Franz. Theater 21.00 Leichte Orchester 21.90 Montmartre zur guten alten Zeit 22,10 Jazz für jedes Alter 23.00 Nachtmusik

W D R Mittelwelle Freitag, den 30. Juni 1961

5,05 M u s i k br ingt gute Laune 7.15 Leichte M u s i k 8.45 F ü r die Frau

Programm der Sendung in deutscher Sprache

Festtag: 19.00-19.15 Nachrichten. 19.15-19.20 Par­lamentsbericht, 19.20-20.00 M u s i k der Gegenwart, 20.00-20.15 Vorschau auf das Wochenende i n den Ostkantonen, 20.15-20.50 Blasmusik, 20.50-21.00 Nachrich­ten.

• •• W '••/

Samstag: 19.00-19.45 Nachrichten und Aktuel les , 19:15-19.30 Solistenparade, 19.30-20.00 Teenagers, 20.00-20.50 Buntes Samstag­abendprogramm, 20.50-21.00 Nachrichten.

eine Streitfrage, ob die Mastehuder Ge­sellschaft n i j i t verpflichtet ist. Ihnen Ute jene Oelmenge, die sich in den H o h l r ä u m e n unter diesen G ü t e r n be­tend, Ersatz zu leisten. W i e aber der geologische Befund nun einmal ist, hal­te ich eine Fortsetzung von Bohrversu-cfaen auf diesem Gebiet, so bedauerlich e» i n "Anbetracht der ' von Ihnen ge­schaffenen m u s t e r g ü l t i g e n Anlagen ist, für vo l lkommen aussichtslos."

• Lemer sah wie versteinert aus. „E inen I r r t u m halten Sie also für ganz

ausgeschlossen?" „ D e r ' ü e l g e w i n n ist für unser Land

viel zu wicht ig, als d a ß ich mich nicht gewissenhaft unterrichtet hä t t e , ehe ich mein U r t e i l abgab.' 1

„Ich danke Ihnen verbindlichst, Herr Professor."

. K o n r a d Lerner drehte sich um und ging auf das Haus zu. Er v e r g a ß sogar zu g r ü ß e n , aber niemand nahm es ihm ü b e l . Auch der Professor war e r schü t ­tert, als er die V e r ä n d e r u n g sah, die mit Lerner geschehen.

Mit m ü d e n , schleppenden Schritten stieg er die Stufen empor und w a r f sich in einen Sessel Die Quel len versiegt! Nein! Es waren j a niemals Quellen vorhanden gewe­sen. Nun war er am Ende und - we­nige Schritte von i hm entfernt, d r ü b e n in Mastehude sprudelte der . kostbare Quel l . W a r u m war er nicht ein paar Wochen eher gekommen und hatte Ma­stehude gekauft.

Er lachte grel l und bi t ter auf. Jetzt w a r er ein Bettler.

Konrad Lerner aditete gar nicht da­rauf, d a ß Eberhard von Dorndor f hin­ter ihm eingetreten war.

Aberhards ganzes Herz war vo l le r Mitleid.

Dieser Mann hatte ihm einst das Le ­ben gerettet, als es um ihn selbst nicht anders stand*

9.00

12.00 13.15 14.00 16.00 18.30

17.05 17.20 17.45 19.15 20.30 22.00 22.10 22.15

23.25 0.10 1.00

N i e d e r l ä n d i s c h e M u s i k de« 15.. Jahr h u n d e r t « Kleine klassische S tücke T ä n z e für Orchester Heitere M u s i k Klav ie rmus ik Kinderfunk Geschichten von Kater Müsch „Die gestohlene Puppe Das politische Buch Aus dem Ruhrgebiet Melodien.Karussel l Entwicklungshi l fe - aber wie? Aus Oper und Balett Zehn M i n u t e n Po l i t ik A u f ein Wor t Nachtprogramm Zukunftsgesellschaft im Licht der Science-Viztion Komponis ten der Gegenwart Tanzmusik Mus ik bis zum f rühen Morgen

Samstag, den 1. Juli 1961 5.05 Ins Wochenende 6.05 Tanz- und Unterhal tungsmusik 7.45 Für die Frau 8.10 Unterhal tungmusik 9.00 Mus ik aus Laos 9.30 Blasmusik

12.00 Har ry Hermann und sein Orchester 12.45 Echo der Wel t 13.30 Jazz für dancing 14.00 Leichte Musik aus sieben L ä n d e r n 15.00 A l t e und neue Heimat 15.30 Lieder aus T i r o l 16.00 Wel t der Arbe i t 16.30, Ein Stelldichein der guten Laune 17.30 Stunde des deutschen Schlagers 18.55 Glocken und Chor 19.10 Unteilbares Deutschland 19.20 Aktuel les vom Sport 19.30 Heitere Chorl ieder 20.00 Bunter Abend

Eine Aufnahme aus der Glückauf­halle in Homberg

22.10 F l ö t e n k o n z e r t von Mozar t 20.30 Melodie und Rhythmus am

Wochenende 5.05 Das RIAS-Tansorchester 1.00 Zwischen Mit ternacht und Morgen

U K W WEST Freitag, den 30. Juni ISfil 8.45 Mus ik am Morgen

10.00 Z u r Unterha l tung 11.30 Sinfonisches Konzert 14.00 Jugend musizier t 15.45 Tanzmusik 18.30 Leichte Mischung 21.00 H ö r s p i e l von Klaus Steiger 21.40 Tanzmusik 22.30 M u s i k - E x p r e ß 23.05 Unterhal tungskonzert

Samstag, den 1. Juli 1961 9.30 Frohes Wochenende

11.30 Chorl ieder 12.45 Mit tagskonzer t 14.00 Kinder funk 14.30 Wunschkonzert 16.50 Sinfonische Mus ik 18.45 Geistliche Abenrimnsik 21.30 Tanzabend 23.05 Unterhal tungskonzert 24.00 Kammermusik

W ü ß t e er nur, wie er es ihm vergel­ten k ö n n t e !

Zehntes Kapitel Werner M ü l l e r und Herr Hölz le in , die

beiden Techniker und Chemiker der Kosmeto-Elektro-Werke, wie sich die Firma jetzt nannte, s a ß e n zusammen im Laborator ium, als Dr. Wandel aufgeregt eintrat .

„ M e i n e Herren, etwas unendlich Er­s c h ü t t e r n d e s . Die Lerner-Werke brechen zusammen."

Werner sprang auf. „Wie kommen Sie darauf?" „ S o e b e n hat der Prokurist Heinemann

d r ü b e n im Neubau aus G r o ß - K a l d e r n dringenden Fernspruch bekommen. A l l e Feierlichkeiten sind abgesagt. Die Oel-quellen sind ebenso p lö tz l ich versiegt wie sie gefunden wurden. Es waren gar keine Quellen sondern nur Aus f lü s se der Brunnen in Mastehude. Professor Schirrmacher aus Bonn hat ein vernich­tendes Gutachten gegeben. Lerner ist pleite, rettungslos plei te."

Werner war b l a ß . „ W o ist er?" „In G r o ß - K a l d e r n - - wenn er noch

lebt." Werner hatte einen En t sch luß gefaß t . „Ich m u ß augenblicklich zu ihm, meine

Herren. Sie entschuldigen!" I n diesem Augenblick wurde die T ü r

geöffnet . „ G u t e n Morgen , meine Herren. Nicht

wahr, ich habe das V e r g n ü g e n , die I n ­haber der ehemaligen Lemer Kosmeto-gesellschaft vor m i r zu sehen. M e i n Na­me ist G r o ß m a n n . "

Wande l wurde sehr z u g e k n ö p f t . „ W i r sind i m Augenblick sehr be­

schäf t igt ." G r o ß m a n n nahm einen Stuhl. „ W o h l nicht zu beschäftigt, um mich

anzuhören. ' ' „Ich muß bitten. Wir haben nichts mit

1ha— a» tun."

FERNSEHEN Brüssel und Lütt ich

Freitag, den 30. Juni 1961 19.30 Kath . rel . Sendung 20.00 Tagessch^u 20.30 Michael Shayne: Scheinheitswett­

bewerb 21.20 Einladung ins Schloss 22.00 Ein Jahr kongolesische U n a b h ä n ­

gigkei t 22.30 Das Bi lderkarussel l 23.00 Tagesschau

Samstag, den 1. Juli 1961 16.40 Eurovis ion: Rei t turnier in Aachen 19.30 Flicka 20.00 Tagesschau 20.30 Variete 21.30 Cinepanorama 22.10 Theater der Nationen 22.40 Tagpsschau

LANGENBERG Freitag, den 30. Juni 1961 17.00 Tennis aul dem Schulhof 17.20 Zwe ima l Madagaskar 18.00 Vorschau auf das Nachmiltagspro

gramm der kommenden Woche

J8.45 Hier und Heule 19.15 Der Clown 20.00 Tagesschau

Das Wet ter von morgen 20.20, Eine Epoche vor Gericht

Eidrmann-Prozess 20 40 Steine reden

Moderner evangelischer Kirchenbau 20.55 Al i ce - Svend - U l l r i k 21.20 In fünf Etagen - Balett 21.55 Tagesschau

Samstag, den 1. Juli 1961 15.40 T o i - t o i - t o i 16.40 Internationales Rei t turnier

G r o ß e r Dressur-Preis und Preis der Nat ionen

18.40 H i e r und Heute 19.15 Aus Kindern werden Leute 20.00 Tagesschau

Das Wet te r von morgen 20.20 Schweinefleisch i n Dosen

von W i l l y M i l l o w i t s c h ein Schwank

22.20 Tagesschau 22.40 Das W o r t zum Sonntag

Holländisches Fernsehen Freitag, den 30. Juni 1961 N T S : 20.20 Wochenschau und Wetter­karte. - V A R A : 20.30 - 22.10 Hol l and-Festival 1961: Der Kreidekreis . Schau­spiel von Bet Brecht, ü b e r t r a g e n von Gerr i t Kouvenaar, Mus ik von Paul Des­sau.

Samstag, den 1. Juli 1661 K R O : Sendung für die Kinder . - 17.30--18.30 Siehe Deutsches Fernsehen. 1. Programm, 16.40. - NTS: 20.00 Tages­schau und Wetterkar te . - 20.20 Buntes Programm. - 21.15 Die Metamrphose v. ehester Brown . Ein Spiel von A r t h u r Hai l ley . Uebersetzung: Nel Bakker. Re­

gie Frans 't Hoen 22.00-22.00 Sal-vage, F i l m von Al f red Hitchcock

Flämisches Fernsehen Freitag, den 30. Juni 1961 19.00 Internationales Jugendmagazin. -19.30 F ü r die Frau. - 20.00 Tagesschau 20.30 Die Clowns t r iumphie ren . K o m ö d i e von Gaston Martens. - 22.00 F i lmnM-gazin. - 22.45 Nachrichten.

Samstag, den 1. Juli 1961 15.40 Jugendfernsehen (Wiederholung v* Mi t twoch) . - 16.40-18.30 S. Deutsches Fernsehen. - 19.00 Katholische Sendung 18,33 Wochenschau . - 20 00 Tagesschau -23.::o B.:n:es Programm vom Hol l än ­

dischen Fernsehen. — 22.00 In terpol (24.). - 22.45 Nachrichten

LUXEMBURG Freitag, den 30. Juni 1961 19.02 Das P o r t r ä t : A I Smith.

IM Feuil leton. - 19.55 Tele-Jesu. - 20m Tagesschau. - 20.30 Rendezvuus in u xemburg. - 21.15 Der elegante Mord« K r i m i n a l f i l m . - 21.40 Catch. - 22.05 Das 97. Departement Frankreichs. - 2230-22.45 Tagesschau

Samstag, den 1- Juli 1S6Í 18,47 Worhenprog['<:mm. líl.05 Sport-1 Vorschau. - 19.30 Monsieur Football.. 19.55 Tele-Jesu. - 20 00 TagassduJ. 20.30 , 0 'Menry ' : I . ' <• zur :;..n;| j 20.55 .Par-í. MÍ [... f.k et) ' . | 21.25 Rhapsodie in Liiau, Füiii il.'ur fflj Erwachsene). - 22.45 23.00 Tageasáan

T O U R D E FRANCE Massiver belgischer bieg in Ciarlerei

Die belgischen Tour de France-Fahrer hatten sich für die „be lg ische Etappe" mit dem Ziel in Char leroi allerhand vorgenommen. Sie waren ü b e r a l l mit dabei und konnten schließl ich die drei ersten P l ä t z e belegen. E'nen s o l d % i Er­folg auf belgischem Boden hat es bis­her bei der Tour nicht gegeben, zumal wenn man bedenkt, d a ß die P r ä m i e für die beste k ä m p f e r i s c h e Leistung a u ß e r d e m noch einem Beigier zufä l l t : Vanderveken, der den g r ö ß t e n Te i l die­ser Etappe an der Spitze lag, le ider zum Schluß nicht mehr ü b e r g e n ü g e n d Kräf te ve r füg te , um einen Steg heraus­zufahren.

Tags vorher halte A n d r é Darrigade seinen zwei ten Etappensieg herausge­fahren. Die Franzosen waren an die­sem Tage wieder tonangebend. Der T r ä g e r des gelben Tr icots , Jacques A n q u e t i l , folgte jedem A u s r e i ß v e r s u c h pe r sön l i ch . Er tat dies auch am Dien­stag. Es fragt sich aber, ob er diese z e r m ü r b e n d e Fahrweise durchhalten w i r d .

Die T o u r de France ist erst an i h ­rem Anfang und es ist daher noch zu früh, vorauszusagen, wer der Sieger sein w i r d . Bisher haben sich besonders A n q u e t i l und Darrigade hervorgetan, aber es hat sich auch gezeigt, d a ß Gaul und Junkermann, die ü b e r 8 Minu t en V e r s p ä t u n g zum Spitzenreiter haben, sehr gefähr l ich sein k ö n n e n und sch l ieß­lich hat die belgische Mannschaft am Dienstag bewiesen, d a ß auch m i t ihr gerechnet werden m u ß . Eine erfreuliche Tatsache, wenn man das schlechte,, A b ­schneiden unserer Landsleute i n den letzten Jahren betrachtet.

2. Etappe 1. D A R R I G A D E A . (FJ 2. Daems, Emile (B) 3. Brugnami, Carlo (I) 4. Beuffeuil , Pierre (OSO) 5. Otano, Luis (E) 6. Le Menn, Cam. (CM) 7. Vloeberghs, Joseph (B) 8. Forestier, Jean (F) 9. Renz, Sigi (D)

10. Claes, J.-B. (B)

5.30.26 5.30.56 5.31.26

5.31.44 , - I

11. Carlesi, Guido (1) 12. Gaudri l le t , Ph. •'• :K) 13. Aerde, Miche! 14. De Haan, U 15. V a n Geneuy_. . i , .) 16. Zamboni , A d r i a n o (i) 17. V i o t , Bernard (PNx.) 18. Pel legrini , A r m a n d o (I) 19. C ì o a r e c , A n d r é (OSO) 20. Oldenburg, Hors t (DJ

3. Etappe 1. D A E M S , Emile (B) 2. Aerenhouts, Frans (B) 3. Van Aerde, Michel (B) 4. Brugnami, Carlo (1) 5. Darrigade, A n d r é (F) 6. Junkermann, H . (D) 7. Gaindie, Jean (OSO) 8. Kersten, Jaap (H) 9. Robinson, Br ian , (GB)

10. Groussard, G. (OSO) 11. Oldenburg, H . (D) 12. Massignan, Imer io (I) 13. Groussard, Joseph (F) 14. Claes, J.-B. (B) 15. Fischerkeller, F. (D) 16. Pellegrin, A r m . (I) 17. Pauwels, Eddy (B) 18. A n q u e t i l , Jacques (F) 19. Perez, J o s é (E) 20. V i o t , Bernard (PNE)

Generalklassement: 1. A N Q U E T I L , J . (F) 1 14 2. Groussard J. (F) 2 14, 3. Carlesi, G. (I) 3 14, 4. E l l io t , S. (GB-I) 4 14. 5. Perez, Fr. J. (E) 5 14. 6. Darrigade, A . (F) 6 14, 7. Gainche, J. (OSO) 7 14, 8. Pel legrini , A . (I) 8 14, 9. M i n i e r i , M . (I) 10 14.

10. Falaschi, R. (I) 9 14. 11. Pauwels , E. (B) 11 14. 12. Aerenhouts , F. (B) 19 14, 13. Bat t i s t in i , G. (1) 13 14. 14. Anglade, H . (F) 14 14, 15. Bouvet, A . (PNE) 12 14. 16. Daems, E . (B) 32 14. 17. Gaul, Ch. (Lux-S)17 14. 18. Junkermann,H. (D) 18 14. 19. Mastrot to.R. (F) 2ü" 14. 20. Massignan, I . (I) 23 14.

5.32.04

5.3:07

4.59.511 5.00.33 5.00.5Ï !

32 0 18 4.46 54 5.22 59 5.r 00 5.2! 28 5,5! 44 6.12 08 6.3! 28 6.5! 42 7,10 58 7.2! 19 7.47 29 7.57 33 8.01 35 8.0: 39 8.07 45 8.13 48 8.16 53 8,21

„Das fragt sich, und ich w ü r d e Ihnen raten, m i r lünf Minu ten zu schenken. Es ist Ihnen bekannt, d a ß ich eine Hypo­thek von d r e i h u n d e r t f ü n f z i g t a u s e n d Mark i n der Hand habe, die ü b e r m o r ­gen fällig ist ."

„Eine Hypothek aul das G e b ä u d e der Lerner-Werke, die uns nichts angeht."

„Sie i r ren . Ganz recht, eine Hypothek auf die Lerner-Werke. Nicht auf das G e b ä u d e . Verstehen Sie - die Lerner-Werke und zu den Lerner-Werken ge­h ö r t e damals auch der Kosmetokonzern. Wenn Herr Konrad Lerner etwa seine Befugnisse als Geschä f t s füh re r ü b e r ­schritten hat und wenn er nachher, oh­ne mich als H y p o t h e k e n g l ä u b i g e r zu fra­gen, Tei le der Sicherheit für mein Geld an Sie verkaufte, dann sind das straf­rechtliche Dinge, für die er sich w i r d verantwor ten m ü s s e n . Mich interessiert in erster Linie die Sicherheit für mein Geld, die durch einen etwaigen Ver­kauf des Prunkhauses da d r ü b e n durch­aus nicht g e w ä h r l e i s t e t w i r d . Ich habe mich also an die Kosmetowerke zu hal­ten. Soll ten Sie ü b e r m o r g e n nicht in der Lage und wi l lens sein, mi r das Geld zu bezahlen, w ä r e ich gezwungen, gegen Sie klagbar zu werden und eventuell ei­ne Zwangsverwal tung der Kosmetower­ke zu meinen Gunsten zu beantragen. Ich b in ü b e r z e u g t , d a ß Sie meinen W o r ­ten nicht t rauen und habe darum ein Gutachten des Justizrats Schilling, des bekannten S a c h v e r s t ä n d i g e n in H y p o ­thekendingen, mitgebracht. I n jedem Falle also werde ich mich, falls das Geld nicht bezahlt w i r d , durch Zwangs­versteigerung nicht nur i n den Besitz des Hauses, sondern eben auch der Kos­metowerke bringen. H i e r ist das Gutach­ten zur gefä l l igen Bedienung. Ich wer­de mir erlauben, persönl ich ü b e r m o r g e n um z w ö l f Uhr den Hypothekenbrief zur Einlösung vorzulegen. Empfehle mich." D i * Tut schloß i k h

Hölz le in packt Wandel an der. Schul­ter.

„Dokto r , hat der Halunke recht? " „Le rne r hat mir auf das bestimmteste

versidiert , d a ß die Hypothek lediglich auf das G e b ä u d e eingetragen sei. Den Briel sehe ich jetzt zum ersten Male - ich kann im Augenblick nichts ü b e r ­sehen, aber nach dem Gutachten des Justizrates . . ."

„S ind w i r also auch pleite!" Ein Bote trat ein. „ H e r r Di rek tor Mül le r , der Wagen

steht bereit." „Sie entschuldigen m i d i . I d i verstehe

von juristischen Dingen gar nichts, jetzt m u ß ich nadi G r o ß - K a l d e r n . "

„Das hat der Mann um sie ganz ge­wiß nicht verdient."

Wenige Minu ten s p ä t e r war Werne i bereits unterwegs, und als er das Weich b i ld der Stadt verlassen hatte raste er mit H ü d i s l g e s c h w i n d i g k e i t ü b e r dieStra-ßen . Immer wieder jagten seine Gedan­ken w i r r durcheinander. Lerner ver lo­ren! Die Sosmetowerke mi t i hm ver­nichtet oder in den H ä n d e n G r o ß m a n n s . M i t seiner Stelle war es aus. Sogar sein Patent war jetzt im Besitz der Werke. Seine Abfindungssumme, die er damals erhalten, hatte er eingezahlt. Und dann wieder m u ß t e er an Lerner denken. Den Mann, der gestern noch mi t M i l l i o n e n jonglier te und heule vielleicht m i t durch­schossener Schläfe dalag. Ein Wunder war es, d a ß Werners sichere Hand t rotzdem das Steuer meisterte.

I n derselben Stunde hiel t vor der V i l l a i n der H e e r s t r a ß e ein Auto , dem Chr is toph M ü l l e r entstieg. A n dem fragenden M ä d c h e n vorüber s t ü r m t e er in die Vi l la hinein.

„Martha! Martha!" Frau Lerner kaum verwundert aus ih­

rem Zimmer heraus. „Du, Christoph?" „Bitte, nimm schnell Mantel und H m .

Du m u ß t mi t m i r fahren." „ W a s ist denn gesdiehen?" „Idi e r z ä h l e d i r alles im Wagen. Kon-

rad ist krank." „ H e r r des Himmels!" M i t H a ß t r iß sie einen Mantel aul

dem Schrank und zog ihn über das Hauskleid, dann zog Christoph sie das Au to .

Holen Sie aus der Maschine herall!, was Sie k ö n n e n . "

Frau Martha fragte mit stockeadn Atem:

„ K o n r a d ist tot?" „Ich hoffe, davor w i r d ihn seine

Tochter bewahren. Sie hat mich gestern abend telefonisch gebeten, sofort z" kommen und dich mitzubringen. Di" Oelquellen sind versiegt."

„ G r o ß e r Gott ." „ K o n r a d w u ß t e gestern nodi nid*

davon. Er ist -„Er ist heute früh gereist." Hoffentl ich kommen w i r noch niebt

zu s p ä t . " Es waren Stunden vergangen "fli

noch immer s a ß Konrad Lerner in sich zusammengesunken auf derselben Stell' Lange Zeit hatte Eiberhard ihn 1* obachtet, aber nicht gewagt, ihn anzu­reden. Ein Mann wie Konrad Lerne' m u ß t e sich selbst aus eigener Kraft wieder zurechtfinden

Er b r ü t e t e vor sich hin und sein gan­zes Leben zog an seinem geistigen Au­ge v o r ü b e r .

Die Jahre der Jugend und des ü e l ' ß igen Ringens. Er sah deutlich den Tag an dem er als Besitzer in das kleine Labora tor ium eintrat Schritt für od"'" den Aufst ieg. Erst wenige Arbei ter , dann mehr w j mehr. Aus den kleinen R ä u m e n erstan» die erste Fabr ik . Er sah Wandel W H ö l z l e i n an seiner Stelle. Die erste» die i h m vertraut hatten.

Fortsetzung folgt

UE H A VRE. Z u tagen ist eine aehmern des „ F r des Passagierdan England j n Le 1 Inspektoren dei fan F r i e d e n s k ä r das Betreten fra jiagt und dami t »ei. Angesichts die Tei lnehmer 1 n i gewaltlose A k t aarns" an. W a l ttige v o n ihnen, vergangenen Wc Bord springen, 1

U m m ö g l i c h e und Demonsti Freunde zu verh von der Polizei

CAPE C A N A V 1 mit einer i n t e r n endete m i t eine lange Rakete ex nuten nach ihr der Explos ion Die Rakete so legen. Es w a r b ei den bishi mit der verbess Muster - E

W A R S C H A U . V w i r d die letzte |ahre 1924 sti mouth-Spor twaj veteran, er w u : Exi l lebenden e sers W i l h e l m 1 einem Medizin 1! Nach seiner A nischen Autos', junge Pole e in Staaten auf Koi verbringen und an P l y m o u t h en Wagen w i i für seinen a l t der i m Werks r mischen Leben

Franciszek C sitzer kaufte

"10.000 Z l o t y (e nem Taxifahr-e den Wagen dt eine Riesensur seinem Bruder ein polnischer to 1945 he-rr-e« s t i e ß e , w o ih i der Leutnant Flucht stehen 1 nant l ä ß t sich mouth verfolgi dings 1938 kau

W i e die pc Wieczo rny" b i bereits ü b e r 1, fahren u n d ko Gesehwindigke Stunde. Sein Durchschnitt b meter. Der j die Sowjetzcmi land und Engl

K O P E N H A G E r Schiffsbauer E einem S d i w u r dreifachen M Zuchthaus vei wurde für sd. j äh r ige F rau und einen 1 W i n t e r 1957 samen Boots i Nach der Tat beiden Erwac steckte das Bc m i t dem toter S p ä t e r kassie Versicherung nen, die er fi hatte. Die P auf die Spur Einl ieferung i ein „ p e r f e k t e haben.

V E N E D I G . N den b e r ü h m t e Lagunenstadt ha t e in deuts beiden Deuts NiShe M u n d i l zeug gemiete Oben anzusel gen-Palast se u n d die M a : Der itadienisi sehen Passagi dert u n d k< eilenden Gon K»ankenhau3 Sahen der Ac-lieh ver le tz t .

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ggamer 71 Seite S S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 29. Juni 1961

QU* (Mit HE HAVRE. Zum zwei tenmal i n acht

ist eine Gruppe von 26 T e i l ­nern des „ F r i e d e n m a r s c h e s " an Bord

des Passagierdampfers „ H o r m a n n i a " aus England in Le Havre eingetroffen. Die Inspektoren der Grenzkontrol le teil te (Jan Fr i edenskämpfe rn mit , d a ß ihnen das Betreten f r a n z ö s i s c h e n B o d e n s unter jagt und damit ihre Landung verboten »ei Angesichts dieser Lage k ü n d i g t e n die Teilnehmer an dem „ F r i e d e n s m a r s c h „gewaltlose Akte des z ivi len Ungehor­sams" an. Wahrscheinlich werden ei­nige von ihnen, wie es bereits i n der vergangenen Woche der Fa l l war, ü b e r Bord springen, um an Land zu schwim-men.

Um mögliche „I l lega le" zu empfangen und Demonstrationen f r anzös i sche r Freunde zu verhindern, wurden die Kais von der Polizei abgeriegelt.

CAPE C A N A V E R A L . Ein Experiment mit einer internationalen Atlas-E-Rakete endete mit einem Mißer fo lg . Die 30 m lange Rakete explodierte eineinhalb M i ­nuten nach ihrem Start. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt Die Rakete sollte 12.000 k m zurück­legen. Es war der siebente Miße r fo lg bei den bisherigen zehn Versuchen mit der verbesserten Atlas-Rakete vom Muster - E

WARSCHAU. V o n Breslau nach Det ro i t wird die letzte Reise eines aus dem |ahre 1924 stammenden g r ü n e n Ply-mouth-Sportwagen füh ren . Der S t r a ß e n ­veteran, er wurde i m Auftrage des i m Exil lebenden ehemaligen deutschen K a i sera Wilhelm I I . gebaut, g e h ö r t heute einem Medizinstudenten aus Breslau. Nach seiner Ankunf t i n der amerika­nischen Autostadt De t ro i t w i r d der junge Pole ein Jahr i n den Vere in ig ten Staaten auf Kosten der F i rma Plymouth verbringen und danach m i t einem neu­es Plymouth z u r ü c k k e h r e n , Dne neu­en Wagen w i r d er als E n t s c h ä d i g u n g für seinen alten Sportwagen erhalten der im Werksmuseum von einem s tü r ­mischen Leben ausruhen sol l .

Franciszek Cymbala, der jetzige'' Be­sitzer kaufte den a l ten Wagen für

' lO.ÖÖO Zloty (etwa 25.000 bfrs) von ei­nem Taxifahrer. Der Taxi fahrer hatte den Wagen der den Kaiser seinerzeit eine Riesensumme gekostet hatte, von seinem Bruder erhalten. Dieser Bruder -ein polnischer Offizier - fand das A u ­to 1945 herrenlos neben einer Treck­straße, wo ihn ein deutscher Offizier , der Leutnant von Schulten be i der Flucht stehen l i eß . Bis zu diesem Leut­nant läßt sich der Weg des al ten Ply­mouth verfolgen, wie dieser i h n aller­dings 1938 kaufte.ist noch nicht g e k k l ä r t .

Wie die polnische Zei tung „ E x p r e ß Wieczorny" berichtete, hat der Wagen bereits übe r 1,5 M i l l i o n e n Ki lometer ge­fahren und kommt heute noch auf eine Geschwindigkeit v o n fast 100 k m i n der Stunde. Sein Benzinverbrauch l iegt i m Durchschnitt bei 16 L i te r auf 100 K i l o ­meter. Der junge Student w i l l ü b e r die Sowjetzone, die Bundesrepublik, H o l tand und England nach A m e r i k a fahren

KOPENHAGEN. Der 36jähr ige dän i sche Schiffsbauer Er ik Robert Breving ist von einem Schwurgericht i n Odense wegen dreifachen Mordes zu l ebens l äng l i ch Zuchthaus verur te i l t worden. Breving wurde für schuldig befunden, seine 26-jährige Frau Inger, seinen Sohn Johny und einen Freund der Famil ie i m Winter 1957 w ä h r e n d einer gemein­samen Bootsfahrt vergiftet zu haben. Nach der Tat war f er die Leichen der beiden Erwachsenen ins Meer, und steckte das Boot in Brand und schwamm mit dem toten Jungen im A r m an Land Später kassierte Breving eine Lebens­versicherung in H ö h e von SO.OOOKro-nen, die er für das K i n d abgeschlossen hatte. Die Polizei kam dem M ö r d e r auf die Spur, als er sich nach seiner Einlieferung in eine Heilanstal t b r ü s t e t e ein „perfektes Vebrechen" geplant zu

en.

VENEDIG. N ä h e r e Bekanntschaft mi t den b e r ü h m t e n K a n ä l e n der italienischen Lagunenstadt Venedig als i h m lieb war hat ein deutsches Ehepaar gemacht. Die beiden Deutschen aus Landshut i n der Nahe M ü n c h e n s hatten sich ein Flug­zeug gemietet, um sich Venedig von °hen anzusehen. Genau ü b e r dem Do­gen-Palast setzte jedoch der M o t o r aus und die Maschine s t ü r z t e ins Wasser. ° e » italienische Pi lot und seine deut-9<hen Passagiere wurden herausgeschleu dert und konnten von zwei herbei­eilenden Gondeln aufgefischt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach A n ­sahen der Aerzte wurde niemand ernst­lich verletzt.

M U E N C H E N . Z w e i f r ü h e r e Mi ta rbe i t e r des wegen f a h r l ä s s i g e r T ö t u n g vo r Ge­richt stehenden Chefarztes Dr. Josef Issels berichteten vor dem M ü n c h e n e r Landgericht, d a ß der Angeklagte m i t a u ß e r o r d e n t l i c h g r o ß e m Opt imimus an jeden Krebsfal l herangegangen sei. Dr . K a r l Dietr ich Braun aus Beuren der zwe i Jahre lang Assistent von Dr Issels i n der R ingbergk l in ik war, sprach sogar von einem ungeheuerlichen manischen Opt imimus. , der ans pathologische grenz te" M a n habe Dr. Issels deswegen „ s t än ­dig bremen m ü s s e n "

A u f die Frage, waru mer t rotz sei­ner K r i t i k an der" Sprunghaft igkeit der Heilungsversuche des Chefarztes so l an ­ge i n der Ringbergkl in ik ausgehalten habe berichtete Dr . Braun ein „Er l ebn i s das den g r ö ß t e n Eindruck auf mich gemacht hat". I n die K l i n i k sei damals eine Frau eingeliefert worden , die be­reits wegen eines Tumors operier t wor ­den sei und sich i n einem aussichts­losen Endstadium befunden habe Er habe damals Dr. Issels gefragt,, Was wo l l en Sie m i t dieser Patientin? Schik-ken sie die Frau doch nach Hause, da ist nichts mehr zu machen."Issels aber habe geantwortet : „Ich w i l l es t rotzdem m i t ih r versuchen." Die Pat ient in habe sich ta tsächl ich dann wieder erholt .

Dr . Braun berichtete auch ü b e r ei­nige R u t e n g ä n g e r , die w ä h r e n d seiner Zei t i n der K l i n i k „ a r b e i t e t e n " Nach drei Monaten ab er habe man es auf-gegeben.DerZeuge Dr.Feist b e r i c h t e t , d a ß e inmal mi t Zus t immung von Dr . Issels auch ein „ W u r z e l s e p p " i n der W u r z e l k l i ­n ik aufgetreten sei - „ein kleiner h ä ß ­licher Mann" , der die Kranken durch Auflegen von H e i l k r ä u t e r n „ b e h a n d e l t " habe. Nach einigen Wochen sei der M a n n jedoch wieder verschwunden.

Z u einer Kontroverse kam es, als der Gerichtsvorsitzende den ehemaligen Mi ta rbe i t e r von Dr . Issels, den 32jäh-r igen Chirurgen Dr. Kar l -Heinz Gröz in -g e r „ auf W i d e r s p r ü c h e zwischen seiner letzten Aussage i m P r o z e ß und seinen Angaben i n der Voruntersuchung h in ­wies. Dr.- G r ö z i n g e r hate vor Gericht e rk l ä r t , dass Issels R ö n t g e n b i l d e r nicht b e w u ß t , sondern aus Unkenntnis ver­schiedentlich falsch beurtei l t habe. Aus dem Pro toko l l ü b e r die Vernehmung in der Voruntersuchung geht jedoch hervor d a ß Dr. G r ö z i n g e r damals von „be ­w u ß t e n Fehldeutungen" gesprochen hat

I S T A N B U L Den seit Tagen anhaltenden schweren Unwet t e rn i n der T ü r k e i sind mindestens 37 Menschen zum Opfer gefallen. I n 24 Stunden. sind weitere fünf Personen vom Bl i tz erschlagen wor­den und zwei Hi r t en wurden von einer Hochwasserwelle erfasst und ertranken Die Ueberschwemmungen i m . Osten und Westen der T ü r k e i dehnen sich immer wei ter aus. In der Ebene von Ipsala i n Thrazien -stehen 16.000 Hek­tar Acker land unter Wasser. I n Denz-l i und Manisa wurden 10 H ä u s e r ü b e r ­schwemmt. Die Zahl der durch die Ue­berschwemmungen obdachlos Geworde­nen ist noch nicht zu ü b e r s e h e n .

- B A T O N ROUGE (Louisiana). Einen Ballen Heu hat der amerikanische A b ­geordnete Jack Dyer dem Gouverneur des Staates Louisiana, Jimmie H . Da-vies, ü b e r s a n d t , der auf seinem Lieb­l ingspferd „ S u n s h i n e " die Stufen des Kapi tols von Baton Rouge hinaufgerit­ten war. I n einem Beglei tbrief schreibt der Abgeordnete: „Ich sende Ihnen ei­nen Ballen Heu für Ih r Pferd Sunshine und die Esel, die Sie beraten. Ich schik-ke das Heu in das G o u v e r n e u r s b ü r o , w e i l es scheint, d a ß Sie diese schönen R ä u m e in einen Sta l lverwandel t haben, genau wie ich es seinerzeit voraussagte, als Sie Ihren Nachtklub i n PalmSprings (the stables - die Stä l le) verkauften u. als Gouverneurskandidat nach Louisiana z u r ü c k k e h r t e n . "

Davis, der sich als S ä n g e r von Cow­boy-Liedern und als Komponis t des Liedes „You are my Sunshine" einen Namen gemacht hat, war w ä h r e n d des zwei ten Weltkrieges schon einmal Gou­verneur von Louisiana.

- K O P E N H A G E N . Das dän i sche Justiz­min i s te r ium hat mi t sofortiger W i r k u n g bis Montag nacht eine Geschwindigkeits­begrenzung für Kraftwagen e inge führ t , um die bei Beginn der Sommerferien i n den letzten Jahren stets stark angestie­genen V e r k e h r s u n f ä l l e auf ein Mindest­m a ß zu reduzieren. Es ist bereits die vierte v o r ü b e r g e h e n d e Geschwindigkeits­begrenzung in diesem Jahr. A u f Land­s t r a ß e n darf nicht schneller als 80 k m pro Stunde und auf S c h n e l l s t r a ß e n nicht schneller als 100 Ki lometer pro Stunde gefahren werden.

- C L E V B L A N D (Ohio). B i n Leuchtturm auf dem Oberen See, der wahrschein­lich einsamste der ganzen Wel t , wa r 48 Stunden lang völ l ig v o n der A u ß e n ­wel t abgeschnitten, nachdem i h n eine Gasexplosion zum T e i l z e r s t ö r t hatte. Dabei wurde einer der v ier Leuchtturm­w ä r t e r verletzt . E in weiterer is t noch v e r m i ß t .

W i e die K ü s t e n w a c h t mi t te i l t e , steht der T u r m auf einem ü b e r drei Meter unter der S e e o b e r f l ä c h e gelagerten Fun­dament und ist etwa 30 Meter hoch. Die Explos ion z e r r i ß die Verbindungen zum Festland und l i eß die M ä n n e r ohne Hi l f e . Erst 48 Stunden nach der Explo­sion konnte ein Boot der K ü s t e n w a c h t landen, das untersuchen sollte, wa rum das Leuchtfeuer erloschen war .

- L O N D O N . Zehn Minu t en vor der Wochenlohnzahlung ü b e r f i e l e n drei be­waffnete Banditen das L o h n b ö r o der Ford-Werke i n London und raubten 16.000 Pfund (2,2 M i l l i o n e n Fr.) Die Banditen trugen Uni fo rmen des Ford-Werkschutzes. Sie zwangen die Ange­stel l ten des L o h n b ü r o s m i t vorgehalte­nen Pistolen, sich flach auf den Boden zu legen, fesselten sie dann, fegten das Geld i n einen Sack und entf lohen m i t einem Wagen des Werkes.

- SOUTHPORT (England). Einen dra­matischen Wet t l au f m i t der Zei t u m das Leben seines ein Jahr alten Kindes hat ein Vater i n der nordenglischen Hafenstadt Southport gewonnen. Buch­s täbl ich um Sekunden konnte er ver­hindern, d a ß seine Frau dem K i n d un­wissentlich ein Strychnin enthaltenes Medikament als Beruhigungsmit te l ein­gab. Die Mut te r , Mrs . Bella Poole, hat­te i n einer Apotheke ein Beruhigungs­m i t t e l gegen die Zahnbeschwerden i h ­res S ö h n c h e n s verlangt. Aus Versehen wurde ihr das Gift a u s g e h ä n d i g t . A u f dem Et iket t der Flasche stand als A n ­weisung „ D r e i m a l tägl ich einen Eßlöf­fe l . " Nach M i t t e i l u n g der Polizei w ä r e schon die erste Dosis für das K i n d töd­lich gewesen.

Als der Apotheker ' den v e r h ä n g n i s ­vol len '. I r r t u m erkannte, benachrichtigte er sofort die Polizei, die m i t Lautspre­cherwagen durch Southport - und die weitere Umgebung fuhr und die Frau vor der Anwendung der Med iz in warn ­te. Durch einen Zufa l l h ö r t e der Vater des kleinen A n t h o n y die Durchsage i m Radio und r ie f den Campingplatz an, auf dem seine Frau mi t dem K i n d Fe­rien machte. „ V e r h i n d e r n Sie, d a ß Bel­la dem Baby irgend etwas gibt", r i e f er i n seiner Angst .

„Ich w e i ß nicht, was mich davon ab­gehalten hat, i hm gleich etwas davon einzugeben, als ich z u r ü c k k a m " , e r k l ä r t e Mrs . Poole: „Es m u ß die Vorsehung ge­wesen sein. Ich hatte beschlossen, . i h m zum Schlafengehen dafür die doppelte Dosis zu geben. Dem H i m m e l sei Dank, d a ß ich ihn nicht zu früh zu Bett legte."

- DETROIT. Nichts war dem amerika­nischen A u t o k ö n i g Henry Ford I I zu teuer, um seiner j ü n g s t e n Tochter Anne den Gala-Abend ihres Lebens auszurich­ten, bei dem sie im mi t w e i ß e n Rosen ü b e r s ä t e n Sommerpavi l lon der Fords of­f iz ie l l i n die „High Society" e inge füh r t wurde . Ueber 280.000 Dol lar l ieß Papa Ford springen, um den i m St i l des 18. Jahrhunderts eingerichteten Sommerpa­v i l l o n und zwei L a n d h ä u s e r für die Auf­nahme und Bewir tung von ü b e r 1200 G ä s t e n herrichten zu lassen und n a t ü r ­lich um seine Damen, a u ß e r Anne ihre ä l t e r e Schwester Charlotte und beider M ü t t e r , m i t neuen Kle ide rn auszustaffie­ren. Anne, die D e b ü t a n t i n , wie man die jungen Damen auf ih rem ersten Bal l nennt, t rug t r a d i t i o n s g e m ä ß ein schnee­w e i ß e s Ba l lk l e id aus Organza m i t einem um den Hals gelegten T r ä g e r , der m i t G o l d f ä d e n , Perlen und T ü r k i s e n bestickt war. U m die enganliegende Ta i l l e zum glockig we i t en Rock war eine t ü rk i s f a r -bene S c h ä r p e geschlungen. Charlotte t rug ein rosa Seidenkleid aus Paris u . Mama Ford hatte sich für e in z a r t g r ü n e s Spi tzenkleid ü b e r w e i ß e m Organza ent­schieden.

Leider war die p r äch t ige Auf fahr t der vielen G ä s t e , unter ihnen b e r ü h m t e Vertreter der amerikanischen Geldaris­tokrat ie , durch einen heftigen Platzre­gen etwas ges tö r t , und Arbe i t e r m u ß t e n erst noch e i l ig die g r o ß e n W a s s e r p f ü t ­zen i m Pav i l lon wegwischen, w o es durch ein paar Löcher i m Dach her­e ingeregnet» hatte.

- M A L V E R N . Ein offensichtlich Geistes­kranker Farbiger hat i n dem Arbe i t samt von Maiveun i m amerikanischen Bun­desstaat Arkansas m i t e inem g r o ß k a ­

l ib r igen Gewehr z w e i Menschen erschos sen und fünf wei tere verletzt . Nach der Tat f l oh er i n ein i n der N ä h e gelegenes Stück Land und konnte bald darauf von der Pol izei ge faß t werden .

W i e die Staatsanwaltschaft mi t t e i l t e handelte es sich be i dem T ä t e r u m den 22 jäh r igen Joe Schuler. Anscheinend ha­be er v o n der Tat Aerger gehabt, je­doch seien die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

- M U E N C H E N Aufregende M i n u t e n er­lebten Personal und Patienten der

1 M ü n c h n e r P o l i k l i n i k i n der Pettenhofer-s t r a ß e als i m ersten Stock der K l i n i k e in Brand ausbrach. Nach M i t t e i l u n g der Brandd i rek t ion M ü n c h e n hat ten sich brennbare F l ü s s i g k e i t e n i m Labora tor i ­u m der P o l i k l i n i k e n t z ü n d e t . Das Feu­er g r i f f schnell auf die Einrichtung des Laborator iums ü b e r . Noch w ä h r e n d be i der Feuerwehr die A l a r m k l i n g e l n schri l l ten b e k ä m p f t e n schon Aerzte, und andere Klinikangeste l l te m i t Hand­f e u e r l ö s c h g e r ä t e n den Brand. Nach we­nigen M i n u t e n fuhr bereits der erste Feuerwehrwagen vor der K l i n i k vor. . Da sich inzwischen durch die Chemika­l i en des Laborator iums giftige D ä m p f e und Gase entwickel t hatten, konnten die M ä n n e r der Feuerwehr nur m i t Schutzmasken zum Brandherd v o r d r i n ­gen. Der gefähr l iche Brand i n der v o l l ­belegten K l i n i k wurde gelöscht , ehe er auf andere R ä u m e ü b e r g r e i f e n konn­te.

- M U E N C H E N . Jedes Jahr w ä c h s t die Einwohnerzahl von M ü n c h e n um rund 30.000 an. Die Mil l ionengrenze ist lan­ge ü b e r s c h r i t t e n , und die j ähr l i che Zu­wachsrate zeigt keine Neigung, auch nur ger ingfüg ig z u r ü c k z u g e h e n . Die w i e i h ­re Kollegen i n anderen S t ä d t e n v o n Wohnungsbau, Verkehrsorgen geplanten S t a d t v ä t e r der bayerischen Landeshaupt­stadt freuen sich .zwar ü b e r diese A n ­ziehungskraft, m ö c h t e n aber doch die genauen G r ü n d e wissen. Die Stadtver­wal tung M ü n c h e n hat deshalb, wie mitgetei l t wurde , das Ins t i tu t fü r an­gewandte S ö z i a W i s s e n s d i ä f t - i r i Bad Go­desberg beauftragt, in einer M o t i v f o r ­schung wissenschaftlich exakt die G r ü n ­de zu k l ä r e n , w a r u m M ü n c h e n so be­l iebt ist.

- WANGEN." Beim' Z u s a m m e n s t o ß z w i ­schen dem Sportwagen des Filmschau­spielers Curd J ü r g e n s und einem e n t ­gegenkommenden Mercedes ist in A i -trach bei Wangen (Allgäuj ein 36-jähri­ger Kaufmann aus Memmingen g e t ö ­tet worden . Nach Angaben der Polizei wa r der Wagen des Filmschauspielers von Jü rgensFra i i Simone gesteuert wor­den, w ä h r e n d er selbst auf dem Bei-fahrersitz gesessen hatte. Beide wurden bei dem .Unfa l l nicht verletzt . Der Mer­cedes sei zu we i t auf die l inke Stra-senseite geraten, dabei mi t dem aus M ü n c h e n kommenden Wagen von Curd J ü r g e n s zusammengeprallt und schl ieß­lich an einem Baum zerschellt. Der Mercedes-Fahrer, ebenfalls- ein M e m m i n ­ger Kaufmann f lüchtete nach dem Unfal l zu F u ß , konnte inzwischen jedoch ge­faßt werden. Bei dem Unfa l l wurden zwei weitere Insassen. des Mercedes-Wagens , verletzt .

- WOLFSBURG. Ein bisher e inzigar t i ­ges Experiment i n der deutschen A u ­tomobil-Geschichte ist gestern i n Wol fs -burg geglückt . Der Auto t ranspor t per Hubschrauber. I m Auf t rag eines pr iva ten A u t o - U e b e r f ü h r u n g s d i e n s t e s startete auf einem F r e i g e l ä n d e e in Bundeswehr-Hub­schrauber zu einem Testsflug m i t einem funkelnagelneuen Personenwagen i m La­degeschirr. Nach einem Rundflug setzte der Hubschrauber sicher und ohne Zwischenfal l die Fracht wieder auf die Erde.

Der Wolfsburger A u t o - U b e r f ü h r u n g s ­dienst denkt daran, i n Zukunf t „ei l ige K u n d e n a u f t r ä g e " i m gesamten Bundes­gebiet und i m Aus land auf dem Luf t ­wege zu erledigen. A u ß e r d e m k ö n n e n künf t ig Autowracks nach Unfä l l en v o n der blockierten Fahrbahn mi t dem Hub­schrauber beiseite geschafft werden. Auch i n Schnee und Schlamm stecken­gebliebenen Fahrzeugen w i n k t jetzt „Hil fe von oben".

- N E W YORK. Den amerikanischen Verkehrspol iz is ten stehen schwere Zei­ten bevor. Eine Fi rma i n I l l i no i s hat hat einen Transis torenradardetektor auf den M a r k t gebracht. Das G e r ä t i n der G r ö ß e eines Zigarettenschachtel regis­t r i e r t die Radarstrahlen einer „ V e r k e h r s fal le" für Sduiel l fahrer und erlaubt es den Fahrern, rechtzeitig m i t der Ge-sdjwifld&g'keit herunter I U gehen, der

Preis von r u n d 2.000 bfrs w i r d durch verhinderte Strafmandate mi t Sicherheit i n kurzer Zeit wieder eingenommen.

S A N FRANCISCO. Der amerikanische M u l t i m i l l i o n ä r George Vanderb i l t I I I ist aus dem Fenster eines i m 10. Stock­werks gelegenen Hote lz immer g e s t ü r z t Der 47 jäh r ige hatte dem Vernehmen nach geschäf t l iche Sorgen. Seine Frau die sich i m Bad befand, h ö r t e , wie er nach i h r rief. A l s sie das Wohnz immer betrat, w a r das Fenster offen und Van­derb i l t verschwunden. Sie alarmierte die Hote l le i tung , und der Erbe eines 40-M i l l i o n e n - D o l l a r - V e r m ö g e n s wurde to t vor dem H o t e l aufgefunden. Es steht nicht fest, ob es sich um einen U n ­glücksfa l l oder u m einen Selbstmord handelt .

- W E S T N E W YORK M i t zweieinhalb Jahren is t Florence Jacobs die j ü n g s t e Inhaber in einer Benutzerkarte d e r ö f f e n t liehen Bib l io thek der Stadt West New Y o r k (New Jersey) Da jedoch das M i n ­destalter für die Ausgabe einer - Karte auf sieben Jahren festgesetzt, m u ß Flo­rence sich einem Test durch den Bür ­germeister der Stadt unterziehen.- Mtit Erstaunen nahmen er und einige Jour­nal is ten Kenntnis von dem Wissen des Kindes. Nach Angaben seiner M u t t e r hat es schon 60 Bücher gelesen, m i t ei­nem Jahr das Alphabe t gelernt und kann heute schon ü b e r dreihundert

i schwierige W ö r t e r buchstabieren. Klein-Florence gelang es sogar, ihre

Frager i n eine arge Klemme zu b r i n ­gen, als diese sich nichtsahnend > auf das Gebiet der Weltraumforschung be­gaben. Nicht nur, d a ß sie w u ß t e , wer am 5. M a i 1961 als erster Amer ikaner i n den W e l t r a u m geschossen wurde , nein, sie w a r sogar i n der Lage, eine ge­naue Beschreibung aller Gefahren einer Wel t raumreise zu geben und die Fra­ger i n S p e z i a l a u s d r ü c k e n zu korr ig ieren

- PARIS. Die Arbe i t e r der Renault-Au towerke am Rand von Paris hal ten seit einigen Tagen ihre F r ü h s t ü c k s p a u s e m i t .besonderem G e n u ß i n einem - M u -seum. Mancher Tvlechaniker und F l i eß -bandarbeiter der Fabr ik verzehrt seine Stulle und t r i n k t sein Quantum Wein , w ä h r e n d er gleichzeitig so b e r ü h m t e Ge­m ä l d e w i e die der f r anzö i schen Meis­ter U t r i l l o , Raoal Dufy, Corot, Monet und Pissarb betrachtet. Der Louvre hat dem W e r k die Bilder , die zwei Jahr­hunderte f r anzös i s che r Maler und ei­nen W e r t von rund acht M i l l i o n e n D M r e p r ä s e n t i e r e n , bis zum Monatsende für die Kant ine ausgeliehen, w o sie nun auch die Aufmerksamkei t und Be­wunderung solcher Arbe i t e r erregen, die f r ü h e r ih r F r ü h s t ü c k i m Freien eingenommen hatten. Die Zahl der Kunstbetrachter ist sogar so g r o ß , d a ß sich die Werks le i tung dazu e n t s c h l i e ß e n m u ß t e , die Kant ine um dre i Stunden l ä n g e r bis 17 Uhr geöffne t zu halten.

- M U E N C H E N . Die deutsche Andenexpe d i t i on 1961 ist Von einem schweren U n ­glück betroffen worden .Wie die Sekt ion Ober land des Deutschen Alpenvereins mi t Leute, s ind drei junge M ü n c h e n e r Bergsteiger i m Hochgebirge der A n d e n i n der Gegend von L imau i n Peru töd­l ich a b g e s t ü r z t . Bei den drei T o t e n han­delt es sich u m Manf red Jordan, 23 }afr re, He lmut Albrecht und G ü n t e r Wolf beide 24 Jahre, alle i n M ü n c h e n w o h n ­haft.

Zu dem schweren Unglücksfa l l kam es bereits am 15. Juni i m mi t te lperua­nischen Hochgebirge, nachdem die acht k ö p i i g e Expedi t ion i n den Wochen z u ­vor mehrere Gipfe l bezwungen hatte Die drei Bergsteiger s t ü r z t e n m i t e i ­ner S c h n e e w ä c h t e , etwa 1000 Meter tief ab, und bl ieben zerschmettert i m Ab­grund liegen. Ihre Leichen konnten , w i e die Exped i t ion nach M ü n c h e n melde te, noch nicht geborgen werden.

Die deutsche Andenexpedi t ion 1961, die i m A p r i l dieses Jahres nach Süd­amerika aufgebrochen war , steht unter der Lei tung des erfahrenen M ü n c h e n e r A l p i n i s t e n Hors t Wels . Die Sektionslei­tung Ober land des Alpenvereins hat der Expedi t ion empfohlen, angesichts des tragischen Ung lücks ihre Unternehmung abzubrechen.

- DOVER. I m Bett seiner G r o ß m i u t t e r hat der 36 jähr ige E n g l ä n d e r Bob Plat­ten den Aermelkana l zwischen St.Ma»-garet und Calais i n rund sechs Stunden ü b e r q u e r t . Das Bett w a r auf z w e i Schwimmer mont ier t , die von einem A u ß e n b o r d m o t o r angetrieben worden. Ueber die B e w e g g r ü n d e seiner aben­teuerlichen Fahrt befragt, sagte Platten er habe den Kanal ledigl ich auf u n g e w ö h n l i c h e Weise . kreuzen wolt#n.

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Nommer 91 M i e 9

R U H I G U N D K L A R I N D E R L I N I E ist der sommerliche K o s t ü m h u t l i n k s aus wertvollem, braunen Bakustroh. Die breite Bandgarnitur ist aus grob geflochtenem Phrntasiestroh. R e c h t s : E i n Hut für heitere un­beschwerte Sommertage mit hochstrebenden Samtstreifen. Farbstellung: W e i ß und Ananas.

Habe ich auch das Gas abgestellt? Kleine Ängste - große Beklemmung

W i r haben al le einen T ick — sei er nun g r ö ß e r oder k le iner . Gestehen w i r den Herren der S c h ö p f u n g zu, d a ß sie die g r ö ß e r e n füi sich i n Anspruch nehmen d ü r f e n , dann b le ib i noch eine Menge k le iner Ticks für uns Frauen ü b r i g . Z u m Beispiel die Angst , i m falschen Z u g zu fahren oder i n e inem Wagen, der auJ dem Abste l lg le is a b g e h ä n g t werden sol l . Es ist eine k le ine Angst , aber sie kann unendl ic l . bek lemmend werden.

Aehnl iche Aengste q u ä l e n Tausende von Hausfrauen jeden Tag i m t rau ten He im. M o r ­gens be im Einkaufen „ H a b e ich eigent l ich da? L ich t i m Bad ausgeknipst? U m - Himmels w i l l e n — ich werde doch nicht den T o p f m i t der W ä s c h e auf dem Herd stehen gelassen haben!" Das D u m m e bei solchen V e r g e ß l i c h ­kei ten ist es. d a ß sie al le m i t t äg l i chen , zur Gewohnhe i t gewordenen Handgr i f fen zu tun haben, d ie e inem so i n Fleisch und B l u t ü b e r ­gegangen s ind, d a ß m a n sich m i t dem besten W i l l e n nicht mehr besinnen kann , ob man sie n u n getan ha t oder nicht. Die Folgen aber k ö n n e n f ü r c h t e r l i c h sein.

W e i l Gas, Lampe oder Radio abschalten ein mechanischer Vorgang ist, kann man sich auch k a u m dazu zwingen, ihn jetzt b e w u ß t auszu­f ü h r e n . M a n k a n n b e w u ß t Kaffee t r i n k e n ,

aber das Schlucken geht automatisch — und so v e r h ä l t es sich auch bei den sich stets wiederholenden Handgr i f fen i m Haushalt.

Abe r a l l diese s c h ö n e n Erkenntnisse sind kein Trost , wenn einen die q u ä l e n d e n Zweife l befallen, „ h a s t e nun, haste nicht?" Wie kann man sie loswerden, wie w i r k s a m b e k ä m p f e n ?

Es g ib t kein A l l h e i l m i t t e l gegen diesen we i t ­verbrei te ten Tick. Wenn Sie davon so stark befallen s ind, d a ß es Sie d r ä n g t , nicht nur e inmal nachzusehen, ob auch alles in Ordnung sei, sondern zehnmal , und zwar schnell hintereinander , so ist es besser, wenn Sie gleich zu e inem Psychologen gehen, der Ihnen den Tick austreibt.

Is t es nicht ganz so schl imm, dann gehen Sie m i t rigorosen M i t t e l n der Selbsterziehung dagegen an. Z w i n g e n Sie sich jedesmal vor dem Weggehen oder vor dem Schlafengehen einen k le inen Rundgang durch d ie Wohnung zu machen, auf dem Sie alles i n O r d n u n g b r i n ­gen. K o m m e n die B e f ü r c h t u n g e n dann doch, zwingen Sie sich, nicht mehr nachzusehen.

Die Gesundheit hat wieder Vorrang Urlaub und etwas Ruhe allein genügen natürlich nicht

Der Wunsch nach Gesundhei t i s t heute g r ö ­ß e r denn je. Diese interessante Feststel lung ergab sich aus einer g r o ß e n Umfrage i n der Bundesrepubl ik . Nahezu jeder Befragte war u m d ie E r h a l t u n g seiner Gesundhei t besorgt Auf f ä l l i g ist, d a ß zwei D r i t t e l a l ler Erwach­senen sich Gedanken ü b e r eine r icht ige Er­n ä h r u n g machen. Sie haben den W e r t einei gesunden Kos t f ü r d ie E r h a l t u n g der L e i ­s tungskraf t und als vorbeugenden K r a n k ­heitsschutz e rkannt .

Dieser gesteigerte Wunsch nach Gesundheit i s t ke in Z u f a l l . E r ist e igent l ich n u r die z w a n g s l ä u f i g e Folge jener wachsenden K r a n k -h e i t s a n f ä l l i g k e i t , die uns a l len heute zu schaf­fen macht. D i e U n r u h e unserer Zei t , die Hetze, der L ä r m und e r h ö h t e r Arbeitseinsat7 s ind die t ieferen Ursachen d a f ü r .

Ha t m a n vor kurzem noch geglaubt, diese gesundheit l ichen Belastungen m i t einer ent­spannenden Ruhepause auffangen zu k ö n ­nen, so wissen w i r heute, d a ß e in U r l a u b a l ­l e in nicht mehr g e n ü g t , die e r s c h ö p f t e n K r a f t -und Nervenreserven aufzufrischen. O r g a n i ­sche und funk t ione l l e S c h ä d e n , die sich ü b e r

Monate oder gar ü b e r Jahre en twicke l t haben, k ö n n e n sich nicht in kurzen Ferienwochen z u r ü c k b i l d e n .

V i e l w i r k s a m e r ist das systematische V o r ­beugen, d ie Steigerung der A b w e h r k r a f t i m Al l t ag . Dabei spiel t d ie E r n ä h r u n g , die ge­sunde Kost , eine wicht ige , j a v ie l le icht ent­scheidende Rolle. Es ist eine Erkenn tn i s der modernen Mediz in , d a ß Gesundheit und Er ­n ä h r u n g nicht zu t rennen s ind. Eine falsche Kost kann zu K r a n k h e i t e n f ü h r e n , « i n e ge­sunde E r n ä h r u n g dagegen beugt vor und kann sich sogar hei lsam auswi rken .

Was ist n u n bei der Zusammensetzung des Speisezettels zu beachten? Die wicht igs te V o r ­aussetzung ist eine Mischkost , die sich aus den d re i Grundbestandte i len Koh lenhydra t e , Fet t und E i w e i ß zusammensetzen sol l und reichliche Mengen an V i t a m i n e n und W i r k ­stoffen e n t h ä l t . Letztere f inden w i r vo r a l l em in Obst und G e m ü s e . Koh lenhyd ra t e s ind i n fast a l len N a h r u n g s m i t t e l n enthal ten . B e i m Fett steht neben der B u t t e r die Margar ine . Sie soll te sowohl als Auf s t r i ch als auch als Beigabe zu a l len Speisen verwende t werden .

Eine Camping-Apotheke ist wichtig! Gefahr für Verletzungen aller Art

Eine j ä h e St ichf lamme — ein Aufschre i — u n d schon ist es passiert. M u t t i hat sich am kippenden Kocher ganz g e h ö r i g die Hand ver­b rann t , da das h e i ß e Oel aus der Pfanne aus­gerechnet ü b e r die Finger floß. V a t i s t ü r z t e herbe i und begann die k le ine Reiseapotheke zu d u r c h w ü h l e n . Eine Brandsalbe oder Binde, das einzige, was M u t t i w i r k l i c h geholfen h ä t t e , w a r n a t ü r l i c h nicht zu f inden. So b l ieb nichts anderes ü b r i g , als noch i n der Nacht e inen w e i t entfernten A r z t aufzusuchen.

Betrachtet m a n sich e inma l , w i e k ü m m e r ­l i c h eine Campingapotheke von den meisten Campingf reunden eingerichtet w i r d , dann setzt es einen k a u m i n Erstaunen, d a ß sie sich nu r i n den wenigsten F ä l l e n selbst zu helfen ver­m ö g e n . Was aber kann alles passieren, wenn m a n 14 Tage oder l ä n g e r auf Camping tour un terwegs is t !

Da g i b t es i n erster L i n i e die v ie len M ö g ­l i chke i t en zu k le inen Verle tzungen. U n d wer denk t auch daran, d a ß die O r t s v e r ä n d e r u n g u n d das g e ä n d e r t e Essen zu erheblichen Be­schwerden f ü h r e n k ö n n e n . Reichlicher Obst­g e n u ß , z u m Beispiel i m S ü d e n , kann zu D u r c h f a l l f ü h r e n . Gegen i h n s ind Kohle tab le t ­t en oder auch schwarzer Tee am besten ge­e i g n e t Der Tee m u ß a l lerdings b i t t e r ge­t r u n k e n werden. Bei Frauen t r i t t h ä u f i g Ver­s topfung auf. E in gutes A b f ü h r m i t t e l soll te daher ebenfalls zur Hand sein.

K i n d e r werden gerade b e i m Camping h ä u ­fig v o n Halsschmerzen heimgesucht. E i n ent­

sprechendes M i t t e l zum Gurge ln , ü b e r m a n ­gansaures K a l i oder fü r arge F ä l l e auch ve r ­d ü n n t e s Wassersuperoxyd, soll te sich i n der Apotheke befinden. Z u Verle tzungen k o m m t es auch durch das beliebte . B a r f u ß l a u f e n , v o r a l l em bei K i n d e r n . Sie bergen stets die Ge­fahr einer Verschmutzung und d a m i t einer In f ek t i on . Ausreichendes Verbandsmater ia l , desinfizierende M i t t e l und eine reinigende Salbe sind für solche F ä l l e unbedingt anzu­raten.

Z u den h ä u f i g s t e n Beschwerden z ä h l t der Sonnenbrand. Da besonders die K i n d e r i n dieser Beziehung recht u n v e r n ü n f t i g s ind, empf ieh l t sich d}e M i t n a h m e eines Gegenmi t ­tels. Wer Vorsorge gegen Ungeziefer treffen w ü l , packt a m besten ebenfalls e in wi rksames M i t t e l ein. Gegen Verg i f tungen ist e in Brech­m i t t e l und ein a n s c h l i e ß e n d get runkener Magentee geeignet. Magenmi t t e l g ib t es i n zahlreichen A r t e n i n jeder Apotheke zu kaufen.

Kopfschmerztablet ten d ü r f e n auf keiner Fa l l fehlen. Sie sollen auch bei h ä u f i g auf­tretenden rheumatischen Beschwerden, denen gerade Campingfreunde ausgesetzt sind, w i r k ­sam sein.

D a m i t aber nicht genug Wer zu seiner Ruhe kommen w i l l , n i m m t am besten eine Packung gewachster Wat tekuge ln m i t . die einen z u v e r l ä s s i g e n L ä r m s c h u t z bieten A u f C a m p i n g p l ä t z e n ist es auch bei Nacht recht laut .

Erfrischende Reisspeisen mit Obst Ideale Gerichte für sommerliche Tage

Tm Sommer s ind ka l t e Reisspeisen m i t Obst eine reine Freude. Sie erfrischen, beleben u n d k r ä f t i g e n . Hie r e in paar V o r s c h l ä g e :

Reiscreme mit Kirschen Z u t a t e n : 200 g glasierten Reis, '/•» L i t e r

M i l c h , 8 B l a t t w e i ß e Gelat ine, lU L i t e r s ü ß e Sahne, 80 g Zucker, 1 S t ü c k c h e n Van i l l e . 1 P fund d u n k l e Kirschen.

Reis waschen, i n leicht gesalzenem Wasser abkochen, a b g i e ß e n und m i t M i l c h , V a n i l l e und Zucker weichkochen. Gela t ine au f lö sen , pas­sieren, zu d e m fer t igen Reis geben, k a l t r ü h ­r e n u n d i m Augenbl ick des Stockens die fest­geschlagene Sahne unterziehen. Die Creme i n eine m i t Wasser a u s g e s p ü l t e F o r m fü l len , ka l t s tel len, nach einigen Stunden s t ü r z e n und m i l den m ö g l i c h s t en tkern ten Kirschen garnieren

Reis mit Erdbeerguß Z u t a t e n : 1 Pfund Erdbeeren, 300 g Reis

M u c h , abgeriebene Zitronenschale, 150 g Z u k -ker , 7 B l a t t w e i ß e Gelat ine.

Den verlesenen, m i t h e i ß e m Wasser meh­re re Ma le a b g e b r ü h t e n Reis i n Wasser und 1 Prise Salz 10 M i n u t e n kochen. Reis auf ein Sieb s c h ü t t e n und m i t der M i l c h und Z i t r o ­nenschale weich kochen. Den fer t igen Reis s ü ß e n , i n eine a u s g e s p ü l t e F o r m geben und einige S tunden k a l t stel len. Erdbeeren durch e i n Sieb streichen, restl ichen Zucker und auf­g e l ö s t e Gela t ine u n t e r r ü h r e n u n d den s tok-

kenden E r d b e e r g u ß löffelweise ü b e r den ge­s t ü r z t e n Reis geben Mi t Mande lmakronen verzieren.

Reissuppe Zuta ten : 80 g Reis. 1 Pfund Stachelbeeren.

150 g Zucker. Z i m t . Reis nach dem Waschen mi t etwas Zucker

und Z i m t i n g e n ü g e n d Wasser weichkochen Restliche F lü s s igke i t a b g i e ß e n und den Reis e rka l ten lassen Stachelbeeren m i t etwas Was­ser weichkochen, nach Belieben s ü ß e n und ebenfalls kal t stellen Vor dem Servieren den Reis i n die Suppentel ler ver te i len , Stachel­beeren d a r ü b e r g e b e n und die Suppe m i l S c h n e e k l ö ß c h e n garnier t auf den Tisch b r i n ­gen.

Mit Fruchtsauce Zuta ten : 300- -400 g glasierten Reis, IV.»

Pfund Himbeeren oder Brombeeren, 8 Bla t t w e i ß e und 4 B la t t rote Gelat ine, Zucker.

Reis waschen und i n leicht gesalzenem Was­ser 20—25 M i n u t e n kochen, da rau fh in mi t ka l t em Wasser abschrecken und auf einem Sieb abtropfen lassen. Himbeeren m i t lU L i t e r Wasser auf k le iner F l a m m e Saft ziehen las­sen und durchsieben A u f 1 L i t e r Fruchtsaft die oben angegebene Menge der Gela t ine e in ­weichen, a u s d r ü c k e n , m i t dem Saft vermischen und i m M o m e n t des Stockens den gekochten Reis u n t e r r ü h r e n . K a l t s tel len. E ine ka l t e Vanil lesauce dazu servieren.

E i w e i ß is t daneben reichl ich i n Fischen ent ­hal ten.

Auch der Wer t des Getre idekorns für die Gesundheit d a r f n icht u n t e r s c h ä t z t werden. Es e n t h ä l t w e r t v o l l e V i t a m i n e u n d Wirks tof fe , d ie besonders b e i m V o l l k o r n b r o t e rha l ten bleiben. Eine g r o ß e Rol le spielen auch die G e t r ä n k e . So zeigen z u m Beispiel neue U n t e r ­suchungen, d a ß Kaffee heute i n koffe inarmer F o r m wesentl ich b e k ö m m l i c h e r is t und m i t der Ausschaltung der negat iven Ka f f eewi r ­kung vor a l l em vor n e r v ö s e n Reizungen schü tz t , die heute so of t zum Ausgangspunkt schwerer K r a n k h e i t e n werden k ö n n e n .

Wer also g e s ü n d e r leben w i l l und seine Leis tungskraf t und Frische bis i n ein hohes A l t e r e rha l ten m ö c h t e , der soll te sich diese

Kleine Weisheiten Es gibt Frauen, deren Leben in drei

Abschnitte zerfällt: Erst fallen sie ihrem Vater auf die Nerven, später ihrem Mann und zuletzt ihrem Schwie­gersohn.

Den Menschen erkennt man am be­sten an den Dingen, die er zu verab­scheuen vorgibt. Es sind meist Dinge, die er tun würde, wenn er den Mut dazu hätte.

Reich ist nur, wer arm an Bedürf­nissen ist.

Die moderne Musik wurde vor allem deshalb erfunden, weil man hier nie­mals eine falsche Note spielen kann.

Dinge zu Herzen nehmen. Der U r l a u b a l l e in und eine gelegentliche Ruhepause g e n ü g e n heute nicht mehr, u m den Anforde rungen u n ­serer hastreichen Ze i t zu g e n ü g e n . Wich t iger ist die systematische Vorbeugung m i t einer gesunden E r n ä h r u n g , die dem Organismus S t ä r k e und A b w e h r k r a f t zugleich schenkt.

Dr . Char lo t t e B e r g

K O R N B L U M E N B L A U grüßt dieses modische K l e i d aus einfachem Leinen. Die b r a u n - w e i ß e Blende betont die Jumperform und trägt der derzeitigen V o r ­liebe für Asymmetrie eine gewisse Rechnung.

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Die Sonne belebt oder schädigt Vorsicht, wenn Krankheiten aufkeimen

Wir sind gewohnt, wenn wir im Sommer b r a u n ge­brannt aus den Ferien oder von einem verlängerten Wochenende nach Hause kommen, diesen schönen Grundton als ein Zeichen ungetrübter Gesundheit zu betrachten. Tatsache ist, daß durch die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts die menschliche Haut nicht nur gebräunt, sondern in ihr auch das sogenannte Son­nen-Vitamin D erzeugt wird Vitamin D spielt im Kalk-und Phosphor-Stoffwechsel des Menschen eine ent­scheidende Rolle Wir können uns also freuen, wenn wir auf diesem kostenlosen Weg über das Sonnenbaden eine Vitaminaufladung erhalten, die unter Umständen Vorräte für mehrere Monate schafft.

Aber außer den kurzwelligen UltraviolettstTahlen, die nur die Hornhaut erreichen außer den längeren Ultra-

violettwellen. die in die Unterhaut und die Pigmentzellen des Bindegewebes ein­dringen, gibt es auch die Infrarot- und die Wärmestrahlen, die uns ebenfalls durch die Sonne beschert werden Ihre Wirkungen sind nicht immer so erfreu­lich, wie es im ersten Augenblick scheinen mag

Forschungen haben bewiesen, daß durch die Alpha-Tiefstrahlung Herz und Leber geschädigt werden können wenn man die Haut ohne jeden Schutz der Sonnenstrahlung aussetzt

Der Weg vom Sonnenbrand zum Sonnenstich ist viel kürzer als man häufig glaubt. Wenn heute an der Riviera an den Bahnhofsausgängen der großen Badeorte Beamte de? Stadtverwaltung stehen, um dreisprachige Zettel zu ver­teilen mit Anleitungen zum Sonnenbaden, so hat dieser Eifer seinen t iefen Sinn: Man macht darauf aufmerksam, daß die Sonnenbestrahlung am Meer — ebenso wie in den Bergen und in einer Grünlandschaft - bedeutend stärker ist als unter den Dunsthauben der Großstädte Unvermittelt wird den Menschen schwarz vor den Augen, sie fühlen Ohrensausen sie fallen in Ohnmacht, und wenn dann das Herz nicht durchhält kann ein Sonnenstich übel enden.

Hier sind einige Tips zum Schutz dei Haut . K e i n Sonnenbaden, wenn irgend­welche Krankheiten vorliegen beginnen oder noch nicht ganz abgeklungen sind — Am ersten Tag nur Bestrahlung des Körpers, nicht des Kopfes, und nach Möglichkei' nicht länger als 10 bis IS M i n u t e n für Brust und Rücken — Dann langsam die Be­strahlung des Oberkörpers oder des ganzen Körpers Tag für Tag um zehn Minuten steigern Sonnen­bäder dürfen niemals über zwei Stunden ausgedehnt werden, wobei selbstverständlich ist daß man während dieser Zeit sich bewegt, spielt und badet.

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L A N D U N B E G R E N Z T E R M Ö G L I C H K E I T E N

Der F a l l K u b a hat Washington mit einem Schlage klargemacht, wie groß die Gefahr des Kommunismus und des „Castrismus" in Lateinamerika ist. Kennedy will die Ver­säumnisse seiner Vorgänger wiedergutmachen und den besonders gefährdeten südameri­kanischen Staaten Hilfe gewähren. Eines der am meisten gefährdeten Länder ist Kolum­bien, wo ein Sechstel der Bevölkerung an chronischer Unterernährung leidet.

B L I C K A U F O A S Z E N T R U M V O N B O G O T A der Hauptstadt Kolumbiens . Sie l iegt, v e r k e h r s m ä ß i g schwer z u g ä n g l i c h , auf einer Hoch­fläche der ös t l i chen Kord i l l e r en , 2650 Meter ü b e r dem Meer und z ä h l t 650 000 Einwohner . Bogota weist neben p r i m i t i v e n Bauten viele H o c h h ä u s e r auf und wurde i . J . 1538 g e g r ü n d e t .

I N P O P A T A N gibt es viele H ä u s e r i m K o l o n i a l s t i l . Die Depar­tements-Hauptstadt i m S ü d e n Kolumbiens is t Sitz eines Erzbisehofs u n d einer U n i v e r s i t ä t .

W i r k l i c h e n Fr ieden ha t K o l u m ­bien i n seiner langen Geschichte nicht i m m e r gekannt . Entdeckt w u r d e das L a n d i m Jahre 1500, jedoch n icht v o n K o l u m b u s , des­

sen Namen es t r ä g t , sondern von dem Spa­nier Alfonso de Ojeda. Nach l a n g j ä h r i g e n F r e i h e i t s k ä m p f e n e r k l ä r t e n d ie K o l u m b i e r 1813 die vö l l i ge U n a b h ä n g i g k e i t v o n Spanien, doch vier Jahre s p ä t e r kehr ten die Spanier tu rück . Ers t 1819 konn te S imon B o l i v a r den entscheidenden Sieg e r r ingen . Spanien hatte das Spiel u m K o l u m b i e n ve r lo ren .

Eines der d ü s t e r s t e n K a p i t e l i n der k o l u m ­bianischen Geschichte begann 1946, als die lange Ze i t dominante L ibera le Par te i aus­einanderbrach. I h r e U n e i n i g k e i t e r laubte es den Konserva t iven , an d ie Macht zu k o m ­men. Sie begannen alsbald einen U n t e r d r ü k -kungsfeldzug gegen i h r e R iva l en . D i e Folge davon w a r e in B ü r g e r k r i e g , der i n fast zehn Jahren r u n d 280 000 Todesopfer kostete, mehr als alle bisherigen kolumbianischen B ü r g e r ­kriege zusammen.

Der B ü r g e r k r i e g f ü h r t e 1953 zur M i l i t ä r ­d ik ta tu r un te r Rojas P i n i l l a , doch auch der konnte das B l u t v e r g i e ß e n n icht stoppen. Z w a r sprach man un te r seiner Herrschaft n u r von B a n d i t e n ü b e r f ä l l e n , aber das ä n d e r t e an den Tatsachen nichts.

Die beiden bis auf's B l u t verfe indeten Par -t e e n v e r b ü n d e t e n sich 1957, u m P i n i l l a zu s t ü r z e n . Der D i k t a t o r w u r d e g e s t ü r z t u n d g ing nach Spanien ins E x i l . Se i tdem hat K o l u m ­bien ein Zweipar te ien-Sys tem, das auf der ganzen W e l t e i n m a l i g is t .

Die große Gefahr Nach der neuen Verfassung des Landes

Wird der P r ä s i d e n t j ewe i l s f ü r v i e r Jahre ge­w ä h l t . Der Burgf r i eden der beiden Parteien, der auf 16 Jahre befr is tet i s t , sieht d a r ü b e r hinaus vor , d a ß jewei l s au f einen konserva­t iven P r ä s i d e n t e n einer der L ibe ra l en zu f o l ­gen h a t I m Par lament , i n den Prov inz - , den Stadt-, j a sogar i n den D o r f b e h ö r d e n sitzen gleichviel Ver t r e t e r der beiden Par te ien.

Dami t schien das g r ö ß t e P r o b l e m des L a n ­des gelös t , der innere Fr ieden wiederherge­stellt . Indes, der lange B ü r g e r k r i e g , d ie K o r ­rup t ion u n d d ie sozialen V e r h ä l t n i s s e b rach­ten neue Gefahren. E t w a zwei der 13 M i l ­l ionen K o l u m b i a n e r haben keine feste A r ­beit, kennen ke ine gesundheit l iche F ü r s o r g e ; ih re K i n d e r gehen n icht zu r Schule, w e i l es nicht genug Schulen g ib t .

Moskau e rkann te d ie Chance u n d begann i n K o l u m b i e n d ie krassen G e g e n s ä t z e z w i ­schen dem Reich tum der G r o ß g r u n d b e s i t z e r und der A r m u t der Massen auszuspielen. A l s i n Kuba Castro a l l en Grundbes i tz enteignete, wurde er von den A r m e n Ko lumbiens z u m Ido l erhoben.

Es waren d ie Vere in ig ten Staaten, die n u n einen leisen Druck auf d ie Regierung i n B o ­gota a u s ü b t e n . Washington r i e t d r ingend zu Reformen u n d s tel l te den m a ß g e b l i c h e n P o l i ­t i k e r n Ko lumbiens K u b a als Beispiel einer v e r p a ß t e n Chance h in . Kennedy w a r berei t , zu helfen. E r versprach D o l l a r m i l l i o n e n , d ie a u s d r ü c k l i c h f ü r den B a u von K r a n k e n h ä u ­sern u n d Schulen sowie f ü r d ie Anschaffung landwir tschaf t l icher G e r ä t e verwende t w e r ­den sollen. Prest ige-Projekte , w i e sie leider heute i m Rahmen der En tw ick lungsh i l f e so oft v e r w i r k l i c h t werden, s ind n icht vorgese­hen. W o f r ü h e r eine Hacke auf dem Feld benutzt wurde , soll nun e in Pflug eingesetzt werden, nicht aber e in T r a k t o r , denn m i t so r e v o l u t i o n ä r e n Dingen w i e e inem T r a k t o r hat man i n ä h n l i c h gelagerten F ä l l e n schlechte Erfahrungen gemacht.

I n Washington ist m a n sich indes w o m ö g ­lich noch mehr als i n Bogota k l a r d a r ü b e r , d a ß die geplante „ f r i ed l i che R e v o l u t i o n " einem W e t t l a u f m i t der Ze i t g le ichkommt.

In Bogota Bogota g e h ö r t zu den ä l t e s t e n S t ä d t e n S ü d ­

amerikas. Jimenez de Quesada g r ü n d e t e es i m Jahre 1538 und gab i h m den w o h l k l i n g e n ­den Namen Santa Fe de Bogota. Noch heute is t diese Stadt stolz auf ih re T r a d i t i o n , auf ih re spanische Vergangenheit , aber auch auf den s ü d a m e r i k a n i s c h e n Volkshelden S imon Bol iva r . Seinen Namen t r ä g t der g r o ß e v i e r ­eckige Platz i m Herzen der Al t s t ad t .

A u f jenem Platz las Pater Las Casas die erste Messe i n einer k le inen Ki rche , an deren Stelle heute sich d ie m ä c h t i g e Ka thedra le er­hebt. H ie r begannen auch die ersten Unruhen , die schl ießl ich zur Revolu t ion gegen die spa­nische Herrschaft f ü h r t e n . A u f dem gleichen Platz w u r d e der Galgen err ichtet , an dem der spanische General M o r i l l o d ie Pa t r io ten v o m Leben zum Tode b e f ö r d e r n l i eß .

Der Platz ha t die Jahrhunder te ü b e r s t a n ­den, ohne sein Gesicht wesent l ich zu ä n d e r n .

Die Stadt selber m u ß t e sich d a m i t abfinden, d a ß neben e h r w ü r d i g e n Bauten H o c h h ä u s e r entstanden, d a ß die Motor is ie rungswel le Ve r -kehrsprobleme schuf

E i n Generalplan, der auf das Jahr 1949 z u r ü c k g e h t , sah eine drastische Sanierung Bo­gotas vor. Die Elendsviertel sollten verschwin­den, bre i te S t r a ß e n sol l ten die neuen H a u p t ­verkehrsadern b i lden. A u f dem Papier sah das alles sehr schön aus, aber m i t den zehn Jahren, die fü r die Neugestal tung vorgesehen waren , k a m man nicht aus. Der T r a u m von Bogota als der „ S t a d t von morgen" ist bisher noch nicht v e r w i r k l i c h t .

Das Gold von Eldorado Einige Stunden von der Landeshauptstadt

en t fe rn t l iegt i n m i t t e n einer u n b e r ü h r t e n Berglandschaft der See von Guatavi ta . E r is t fast k re i s rund und soll vulkanischen U r -

D I E R E P U B L I K K O L U M B I E N hat reiche Bodenschä t ze . A u ß e r Kohlen , Schwe­fel , Salz und Oel finden sich Pla t in , Gold, S i l ­ber, Eisen, Kupfer , Z i n n und Quecksilber hier.

DIESES D E N K M A L zu Ehren Ferdinands von Aragonien u n d Isabellas von Kas t i l i en wurde an der E i n ­fahr t von Bogota i n modernem S t i l err ichtet .

sprungs sein. Sein Name besagt n u r wenig , und doch is t er identisch m i t dem sagenhaf­ten Eldorado.

Die spanischen Konquis tadoren, Abenteure r und Schatzsucher haben i m m e r wieder nach Eldorado gesucht. Einige von ihnen glaubten, es sei eine Stadt, i n der die S t r a ß e n m i t Go ld gepflastert seien, w o die Schweine aus g ü l d e n e n T r ö g e n f r ä ß e n .

Zahllose Expedi t ionen s ind a u s g e r ü s t e t w o r ­den, u m den Schatz von Eldorado zu f inden , Hunder te von wagemutigen M ä n n e r n bezahl ­ten ih ren Goldhunger m i t dem Leben.

Die Indios jener Gegend kannten die al te Sage von Eldorado, aber sie sprachen nicht d a r ü b e r .

Nach dieser Sage opferte einst e in K ö n i g jedes Jahr an einem best immten Tage Go ld und Edelsteine i m See von Guatavi ta . Der A n l a ß dazu ist mythologisch. Es he iß t , seine

G e m a h l i n habe sich i n den Go t t des Sees v e r ­l ieb t u n d sei zu i h m hinabgestiegen. U m sie zur R ü c k k e h r zu bewegen, fuhr der K ö n i g jedes Jahr m i t einem Boot auf den See hinaus und brachte i h r Gaben i n Go ld und Edelstei­nen. A n l ä ß l i c h dieser „ W a l l f a h r t " t r u g der K ö n i g keine Kle ider , sondern eine „ z w e i t e Hau t " aus Goldstaub, und so entstand die L e ­gende v o n E l Dorado — dem „ V e r g o l d e t e n " . Die Sage v o n einer Stadt gleichen Namens k a m erst s p ä t e r auf. Sie d ü r f t e eine E r f indung der Indios sein, die die Schatzsucher i r r e l e i t en wo l l t en .

A l e x a n d e r von H u m b o l d t , einer der ers ten Forscher, der dem Geheimnis des Sees v o n Guatav i ta auf die Spur kam, s c h ä t z t e den G o l d w e r t des h ie r ruhenden Schatzes auf mehr als eine M i l l i a r d e . D i e Bergungsversuche haben bisher n u r Teilergebnisse gezeitigt. I m ­m e r h i n : i n einem der Museen von Bogota bewundern die G ä s t e seit v ie len Jahren G o l d ­schmuck i m W e r t von einigen M i l l i o n e n , der aus dem See s tammt .

Smaragdfieber Besonderes G l ü c k ha t ten einige Ede l s te in ­

sucher. I n der kolumbianischen P r o v i n z B o -yaca e r s p ä h t e n zwe i J ä g e r e in G ü r t e l t i e r . U m seinen Ver fo lge rn zu en t r innen , g rub es sich, w i e es seine A r t ist, i n den Boden e in . Doch die J ä g e r wa ren schneller. Sie zogen das T i e r am Schwanz heraus, ehe es ganz ve r schwun­den war . Zwischen den Pfoten der Beute f a n ­den sie i n L e h m eingebettet einen e i g r o ß e n Smaragd.

Das h ö r t sich w i e e in M ä r c h e n an, doch Smaragde g e h ö r e n zu den wicht igs ten E x ­p o r t g ü t e r n des Landes. Jedes Jahr w e r d e n r u n d 35 M i l l i o n e n K a r a t jener g r ü n e n E d e l ­steine a u s g e f ü h r t , und Kenne r sagen, d a ß d ie i n K o l u m b i e n gefundenen Smaragde von u n ­vergleichl icher Q u a l i t ä t seien.

Der F u n d l ö s t e einen Rausch aus. E t w a 5000 M ä n n e r machten sich auf den Weg i n den U r w a l d . B a l d zeigte es sich, d a ß d ie i n

\ der N ä h e von Pena Bianca gelegenen V o r ­k o m m e n al le bisher bekannten wei t i n den Schatten stel l ten.

D i e Regierung i n Bogota w a r ob dieser E n t ­deckung alles andere als f roh . Z u m einen w a r sie n icht i n der Lage, i n diesen D i s t r i k t e n fü r O r d n u n g zu sorgen; denn d o r t herrscht noch immer wei tgehend das Recht des S t ä r k e ­ren. Z u m anderen aber besteht die Gefahr , d a ß durch das neuerliche Ueberangebot d i e Preise verdorben werden .

Inzwischen b e m ü h t sich die Bank von K o ­lumbien , die Steine aus Boyaca aufzukaufen, sie i n i h r en Tresoren zu „ s t a u e n " u n d so den M a r k t vor dem Ueberangebot abzuschirmen.

Im Hintergrund: der Panama-Kanal K o l u m b i e n ist e in L a n d der unbegrenzten

M ö g l i c h k e i t e n . Es v e r f ü g t ü b e r bedeutende O e l v o r k o m m e n u n d bisher n u r w e n i g e r ­schlossene B o d e n s c h ä t z e , es is t der z w e i t ­g r ö ß t e Kaf fee -Expor teur u n d f ü h r t l a n d w i r t ­schaftliche Erzeugnisse aus. Das L a n d k ö n n t e einen sehr hohen Lebensstandard haben, w e n n der Re i ch tum n ich t i n den H ä n d e n e iner ü b e r a u s d ü n n e n Oberschicht w ä r e , d i e sich k a u m sozialer Verpf l ichtungen b e w u ß t is t .

E i n G r o ß t e i l der B e v ö l k e r u n g besteht aus Kreo len . V o n den indianischen U r e i n w o h n e r n s ind n u r r u n d 100 000 ü b r i g geblieben.

Kennedys P l a n sol l K o l u m b i e n das Schick­sal Kubas ersparen, aber i n Wash ing ton i s t m a n sich k l a r d a r ü b e r , d a ß es m i t G e l d a l ­l e i n n ich t getan i s t D i e M ä n n e r , d ie i n K o ­l u m b i e n d ie Macht haben, so sagt m a n i n Washington , m ü s s e n der E n t w i c k l u n g Rech­n u n g t ragen u n d sich d a r ü b e r k l a r sein, d a ß eine a l l zu konserva t ive E ins te l lung zu e inem Fiasko f ü h r e n m u ß , d a ß sie d e m „ C a s t r i s m u s " u n d d a m i t Moskau Vorschub leistet . A l s A l ­t e rna t ive e r g ä b e sich noch eine R ü c k k e h r P i -n i l l a s u n d d a m i t eine neue auf's M i l i t ä r ge­s t ü t z t e D i k t a t u r . Rojas P i n i l l a t r a f i m A p r i l 1961 wieder i n Bogota e in , nachdem er sich eine Chance fü r d i e M a c h t ü b e r n a h m e ausge­rechnet hatte. Selbst seine ehemal igen F r e u n ­de ä u ß e r t e n sich ü b e r seine Aussichten v o r ­sichtig, was i m m e r auch i h r e G r ü n d e fü r d i e Z u r ü c k h a l t u n g gewesen sein m ö g e n .

I n den ü b r i g e n H a u p t s t ä d t e n A m e r i k a s w a r man offener. D o r t h i e ß es, K o l u m b i e n habe nicht mehr v i e l Zei t . Es m ü s s e seine Probleme lösen , w e n n es nicht das „ K u b a S ü d a m e r i k a s " werden wol le .

A l s s ü d l i c h e s Nachbar land Panamas, des­sen zwei Wel tmeere verb indender K a n a l f ü r ganz A m e r i k a von g r ö ß t e r Bedeutung is t , spiel t K o l u m b i e n i n der P o l i t i k de r wes t l ichen H e m i s p h ä r e eine ü b e r r a g e n d e Rol le .

S I M O N B O L I V A R zu E h r e n w u r d e das Nat iona ldenkmal „Puente de Boyaca" an der SleMe errichtet, w o die ent ­scheidende Schlacht i . J . 1813 zewonnsn wurde.

Z U M W Ö C H E N T L I C H E N M A R K T I N O T A V A L O s t r ö m e n a m Sonnabendmorgen die i n den umliegenden Gebirgen wohnenden Ind iane r her ­bei . Die M ä n n e r tragen Zöpfe . Sie sind m i t F i lzhu t , Poncho-Urnhang und w e i ß e n Hosen bekleidet . A u f dem R ü c k e n t racen sie i h r e Waren : T e x t i l i e n , Wol le , F ä d e n und Ponchos.

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71 Seite -• I T . V I T H E R Z E I T O N 8 Donnerstag, den 29. j u n j

Amerikaner schätzen „Heiße Hunde" Großfahndung Sanfte Tauben werden zur I an^^e W ü r s t e l h e i ß e n die „ F r a n k f u r t e r " in

Wien - und die „ W i e n e r " i n Frank­furt. A u f Bahnsteigen in deutschspra-diigen L ä n d e r n werden sie kurz als „ H e i ß e " angeboten. In Amer ika haben sie sich als „Ho t Dogs" (he iße HundeJ » i n g e b ü r g e r t . M a n sagt, der Name kom­me von der Aehnl ichkei t des sanft ge­bogenen W ü r s t c h e n s mi t dem h e r a b h ä n ­genden Bäuchle in eines Dackels. Jeden­falls sind die „Hot Dogs" eine amerika­nische „ N a t i ö n a l s p e i s e " . Mehr als eine halbe Mi l l i a rde „he iße Dackel" werden pro Jahr gegessen.

Zu verschiedenen Zeiten werden i n v e r s c h i e u ü u e n Bundesstaaten „Hot Dog" Tage, -Wocnen und sogar -Monate ab­gehalten, wobei das W ü r s t e l e s s e n von den r ü h r i g e n Handelskammern eifr ig propagiert w i r d . Es gibt W ü r s t e l e ß -Wet tbewerbe mi t stattl ichen Preisen. „Hot D o g " - K ö n i g i n n e n , „ g o l d e n e " n ä m ­lich in Goldpapier gewickelte) „ D o g s " für s t äd t i s che W ü r d e n t r ä g e r , meterlan­ge „ H u n d e " und al ler le i Wurst iges mehr.

I « englischen Parlament

Einmal machte ein echt-amerikanischer „Ho t Dog" i m englischen Parlament von sich reden. Es handelte sich um einen wer tvol len , aus purem Gold hergestell­ten Vertreter dieses Nationalgerichts, den der Verband amerikanischer W ü r ­stelerzeuger dem englischen Bruderver­band schenkte. Das a c h t z e h n k a r ä t i g e W ü r s t c h e n , das i n einem ebenfalls „gol­denen" Brö tchen lag, reiste von der amerikanischen Botschaft zum engli­schen Landwirtschaftsminister , der es dann feierlich dem Vertreter der b r i t i ­schen W ü r s t e l e r z e u g e r ü b e r r e i c h t e . Da­rauf erhob ein Abgeordneter seine Stimme und verlangte von der Regie­rung Rechtfertigung d a r ü b e r , wa rum da« M i n i s t e r i u m mi t dieser Transak t ion behelligt werden m u ß t e .

„Franks" und „ W i e n i e s " E in amerikanischer „ H o t - D o g " - K o n s u -

ment macht keinen Unterschied zwischen „ F r a n k f u r t e r n " und „ W i e n e r n " , vielfach »totl ich a b g e k ü r z t zu „ F r a n k s " ; und „ W i e n i e s ' . Die gelehrten „ P r o f e s s o r e n

A m Ende des 1. Jahrhunderts — so berichtet die Chron ik — gab es i n ei­nem schlesischen O r t eine Sensataion dann dort zeigte sich eines Tages der Beaernsohn Chr is toph M ü l l e r mi t et-aam Goldzahn. .

W i e ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von dem „ N a t u r w u n d e r " über das ganze Schlesierland. Von we i t her kamen Menschen, um den jungen Mann zu bestaunen, dem ein i ' indi-ser Goldschmied einen Goldzahn ein­gesetzt hatte. U m zu erfahren, w i e sich dieser 'goldene Zahn i n den Augen (tos Volkes ausmachen w ü r d e , wurde die Man ipu la t i on heimlich vorgenom­men. Wahrscheinlich be fü rch te te der Goldschmied, dass man ihn zum „He­xenmeister" stempele, falls bekannt würde, d a ß er den Goldzahn eingesetzt habe. Der Bauernsohn aber verr ie t nichts ü b e r das Geheimnis; i m Ge­genteil , er l ieß sich ü b e r a l l bestaunen und trat für gutes Geld auf den Jahr­m ä r k t e n auf.

W i e nicht anders zu erwarten, er­weckte der Goldzahn M ü l l e r s auch das Interesse der Gelehrten, Sie dach­ten d a r ü b e r nach, welche Bewandtnis •5 mit dem Zahn haben k ö n n t e der ganz p lötz l ich i m M u n d gewesen sei Einige Gelehrten waren der Meinung d a ß das Wasser i n jener Gegend gold­ha l t ig sein - m ü s s e , andere sprachen sich ü b e r für ein Wunde r aus. Sba U n i v e r s i t ä t s p r o f e s s o r untersuchte Müller zu dessen heimlicher Freude mehrmals und legte dann seine A n ­stalten i n einem lateinisch geschriebe-MO Buche dar. Der Professor ü b e r dessen A u s f ü h r u n g e n man heute n u r laxhea kann, glaubte wahrhaf t ig an flBeroatürliche E inwi rkungen und ghig sogar so wei t , den Goldzahn als e in „d toadenze i chen Gottes" für das „Hei-Mg* R ö m i s c h e Reich Deutscher N a t i o n " Ml erklären und daraus al ler le i Fo l ­gefungen für das Schicksal des Reiches a* l iehen.

Mit der Zeit glaubte das Volk fest d—an, d a ß Müllers Goldzahn nicht an-d a m sein könnte als ein „Naturwun­der" und Müller blieb daher lange

der Wurstolog. : e" e r k l ä r e n , d a ß Frank­furter i m ' 1 6 . luhrlr.mtlert in Frankfurt „ e r f u n d e n " werden seien, als man dort der eingesa c;nen und getrockneten W ü r s t e ü b e i l u i s s i g geworden sei. Die „ F r a n k f u r t e r " sind l ä n g e r und dicker als die „Wiener"., die im 19 lahrhun-dert ös t e r re i ch i sche Einwar.;:«-. . r nadi Amer ika geh: :cht haben sollen

A u ß e r den Philologen und His tor i ­kern haben Vch auch Vo!kswirtschaf('ier m i t dem „Hol Dog" beschäft igt und die Beliebtheit der W ü r s l c h e n zu deuten versucht „Hut Dogs". e r k l ä r e n sie, sei­en leicht zu e i zeugen, zu verpacken und zu kochen. Sie seien preiswert , hiel ten sich lange im Küh l sch rank , verlockten zu raschem Ankauf, b r äch t en guten Verdienst - und schmeckten obendrein ausgezeichnet. Auch besonders nahrhaft scheinen sie zu sein, wie Untersuchungs­berichte von Heeresverwaltung und Landwir t scha l t sminis te r ium so ernst u. gewissenhaft bezeugen, als sei die Re­de von lebenswichtigen Weizenernten oder t o l l k ü h n e n Wel t raumfahr ten .

Hautlos auf den Markt Ein durchschnittlicher „Hot Dog" be­

steht aus 56 Prozent Wasser, 23 Pro­zent Fett und 15 Prozent Prote in; der Rest sind Minera l i en und Vi tamine . Mehr als 90 Prozent der i n Amer ika verkauften W ü r s t e l gelangen „ h a u t l o s " auf den Mark t , sie sind in eine leichl entfernbare Z e l l u l o s e h ü l l e gepackt. Das staatliche Gesundheitsamt verlangt, d a ß W ü r s t c h e n i n Paketen verkauft werden, die einen b e h ö r d l i c h e n Stempel tragen, der jedoch nur g e w ä h r t w i r d , w e n n der Fleischinhalt und andere Zutaten ange­geben sind und ü b e r p r ü f t werden k ö n ­nen.

„Ho t Dogs" sind i n A m e r i k a l ä n g s t „hof fäh ig" geworden. K ö n i g i n Elizabeth YOn England, und Prinz Phi l ip l i eßen sich, als- sie Amer ika bereisten, einige M a l „ H o t - D o g - e s s e n d " knipsen. U n d Eleanor Roosevelt hat sogar gestattet, d a ß i h r B i l d von einer W ü r s t e l f i r m a zu Reklamezwecken verwendet wurde . — ohne d a ß sie Gefahr laufen m u ß t e , da­durch i n der E i n s c h ä t z u n g des Publ i ­kums „auf den H u n d zu kommen" .

Zei t hindurch der meistbestaunte M a n n i n Schlesien. A b e r eines Tages ge­schah etwas Unerwartetes: Der Gold­zahn, der sehr wahrscheinlich eine I m i t a t i o n war, begann sich zu ver fä r ­ben und seinen Glanz zu ver l ieren der Goldschmied wol l t e sich zu der V e r ä n d e r u n g des Zahns nicht ä u ß e r n I m N u ver lor der vielbestaunte M a n n sein Ansehen, und schließl ich sperrte man i h n als Scharlatan ein. Das war das Ende des „ W u n d e r s " , . Der U n i ­v e r s i t ä t s p r o f e s s o r l ieß dann auch schnell seih Buch verschwinden. Goldkronen wie man sie heute kennt, entstanden erst i m 19. Jahrhundert.

Marrakesch W i e oft hat man H o l l y w o o d einen

langsamen, aber nidi ' . aufzuhaltenden langsamen Untergang vorausgesagt ! Vers t immte K r i t i k e r waren es, pessimis­tische Produzenten, Schauspieler, die zum Fernsehen abwanderten. Abe r a l ­lem Geunke zum Tro tz ; noch b lüh t das Fi lmgeschäf t in den USA und m i t ihm H o l l y w o o d mi t seinen Trabanten­s t ä d t e n Cluver Ci ty - Hauptsi tz der Met ro G o l d w y n Mayer, Burbank und Glendale.

U n d noch mehr seine magische A n ­ziehungskraft ist so g r o ß geblieben, d a ß jetzt sogar s e r i ö s e Po l i t ike r beschlos­sen ein zweites H o l l y w o o d zu g r ü n d e n allerdings nicht i m sonnigen Kal i fo rn ien sondern einige tausend Mei len ent­fernt i n Nordaf r ika . Die marrokkanische Regierung b i l l ig te einen Plan, nach dem riesige Fi lmstudios in Marrakesch errichtet werden sollen.

Wahrscheinlich erinnerte man sich daran, wieso — vor nunmehr genau 50 Jahren - die amerikanische F i lm­industr ie gerade H o l l y w o o d zu i h r em Hauptquar t i e r erkor. „Schu ld" w a r sein günst iges K l ima , dos es e rmögl ich t , fast das ganze Jahr hindurch i m Freien zu filmen und somit viele Atelier­kosten zu sparen. „Nun, was die K a -lifornier in dieser Hinsicht zu bieten haben, dem brauchen wir gor nicht

nach Ausbrechern L O N D O N . In London läuf t eine G r o ß ­fahndung nach zehn H ä f t l i n g e n des W a n d s w o r t h - G e f ä n g n i s s e s , die mi t Hi l fe von a u ß e n entkamen und in zwei Kraftwagen i m Londoner Verkehrsge­w ü h l untertauchten. Die Häf t l inge , die in einer der W e r k t s t ä t t e n des Gefäng­nisses arbeiteten hatten zwei W ä c h l e r niedergeschlagen und waren an zw»i Seilen, die sich von ihren Arbei ts­p l ä t z e n mitnahmen, ü b e r die A u ß e n -mauern gestiegen. Offenbar ist dabei einer von ihnen verletzt worden. D i e Haftanstalt Wan. i . vvo i - lh ist überfül l t I n der vergangenen Woche wurde die Zahl der Beamten v e r s t ä r k t , nachdem es zu Raufereien und Messerstechereien unter Gefangenen gekommen war .

Die Chinesen erfanden Spaghetti

Schon z w e i t a u s e n d Jah re vo r d e m Beg inn unserer Z e i t r e c h n u n g kann ­t e n u n d schätz ten d i e Ch inesen e in Ge r i ch t , das d e n Spahet t i v o n heu te sehr ähn l i ch w a r . Die ch ines ische Te igmasse k o n n t e g e f o r m t u n d ge ­t r o c k n e t u n d f ü r spä te ren G e b r a u c h a u f b e w a h r t w e r d e n . Bei d e n Fein­schmecke rn des Fernen Ostens er­f r e u t e sich d i e Speise sehr g rosser W e r t s c h ä t z u n g .

Deutsche so l len es g e w e s e n sein d i e d ieses Ger i ch t in Europa e in ­f ü h r t e n , d o c h d i e I ta l iener ve rs tan­d e n dessen Z u b e r e i t u n g besser als jene ande re N a t i o n . I n te ressan te rwe i se g a b es auch bere i ts im v i e r z e h n ­ten J a h r h u n d e r t in I ta l ien e ine b l ü ­h e n d e "Pas ta " I ndus t r i e .

In F rankre ich b e g a n n e n sich d i e Spaghe t t i erst im f ü n f z e h n t e n Jahr­h u n d e r t e ine r b e s o n d e r e n Be l i eb the i t z u e r f r e u e n . D ie Franzosen ve rs tan ­d e n es auch d e r Z u b e r e i t u n g d e r Spaghe t t i neue Sei ten a b z u g e w i n n e n U n d m a n be r i ch te t v o n e i n e m Gast­w i r t i n Tours , dass se ine Spaghe t t i ­ge r i ch te so b e r ü h m t u n d so w o h l ­schmeckend w a r e n , dass selbst Kö­n i g Louis X I I I s ich' h ie r e i n m a l e i n ­f a n d , u m d iese Spez ia l i ta t v o n Tours an O r t u n d Ste l le zu v e r z e h r e n .

In de r " N e u e n W e l t " w u r d e n d i e v e r s c h i e d e n e Spaghe t t i - u n d M a k k a ron i -Ger i ch te besonders v o n d e n Ein­w a n d e r e r n aus I ta l ien u n d aus Frank­re ich e i n g e f ü h r t . Sie s ind heu te in N o r d a m e r i k a k a u m w e n i g e r be l i eb t als in Europa.

nachzustehen!" dachten sich die M ä n n e r der marokkan i schen Regierung. Das Kl ima von Marrakesch der süd l i chen Hauptstadt Marokkos , die i n eine herr­liche Oase gebettet ist und 1962 ge­nau 900 Jahre alt w i r d , zeichnet sich durch eine besondere M i l d e aus. Was läge n ä h e r , als den Werbesolgan mi t dem g r o ß e internat ionale Fi lmkonzerne zu langfrist igen hohen Investierungen angeregt werden sollen, m i t dem schö­nen Wet te r in Verb indung zu bringen „ M a r r a k e s d i hat 360 Sonntage i m Jahr" lautet er.

Rosig blickt man dann auch i n die Zukunf t . Das Fernsehen, dessen Kon­kurrenz den westlichen Fi lmleuten graue Haare, schlaflose Näch te und schon manche leere Kasse brachte, hat weder i n Nordaf r ika noch i m Nahen Osten begonnen. Hie r ü b t die f l immernde Le inwand, w e i l ih r immer noch etwas von der Sensation des Neuen anhaftet we i t e rh in einen starken Zauber auf die B e v ö l k e r u n g aus.

' l i eber 200 Kinos m i t insgesamt etwa 120.000 S i t z p l ä t z e n stehen den m a r r o k k a nischen B ü r g e r n zur Verfügung, W ä h ­rend die männliche Bevölkerung Nord­afrikas, vor allem Jugendliche, sich oft vor den Eingängen drängt, sieht man als seltsamen Gegensatz ver-

W e r London besuch t , lässt sich na­tü r l i ch b e i m Füt te rn d e r Tauben au f d e m T ra fa lga r Square f o t o g r a f i e r e n d i e e b e n so u n l ö s b a r m i t d e m Platz d e r Ne lson-Säu le u n d d e r N a t i o n a l G a l l e r y v e r k n ü p f t s i n d , w i e i h re A r t ­genossen in V e n e d i g z u m B i ld des M a r k u s p l a t z e s g e h ö r e n .

A b e r d i e z u t r a u l i c h e n T ie re , d i e sich in so f o t o g e n e n Posen au f Schu l t e rn , A r m o d e r Kop f d e r Lon­d o n f a h r e r n iede r lassen , s ind n ich t n u r d i e w o h l b e s t g e n ä h r t e n V ö g e l in g a n z G r o ß b r i t a n n i e n , s o n d e r n — be i a l le r Rund l i chke i t — e i n D o r n i m A u g e des b r i t i schen M i n i s t e r i u m s f ü r O e f f e n t l i c h e A r b e i t e n . Sie w a c h s e n s ich zu e ine r L a n d p l a g e aus, ver ­schmutzen d i e W ä n d e d e r u m l i e g e n ­d e n G e b ä u d e , d e r e n Besitzer f ü r I n s t a n d h a l t u n g s a r b e i t e n Tausende aus g e b e n müssen . Seit J a h r e n ve rsuch t das M i n i s t e r i u m m i t List u n d Tücke , d i e Tauben u n d l ä r m e n d e n Stare z u b e w e g e n , sich ande ro r t s n iede rzu las ­sen. A b e r o f f e n s i c h t g e f ä l l t d e n V ö ­g e l n d i e W e i t e d e r T ra fa lga r Square i m V e r e i n m i t d e r re i ch l i chen N a h ­r u n g so g u t das a l le Ve rsuche , s ie f o r t z u l o c k e n , b i sher v e r g e b l i c h w a ­r e n .

A u c h jene r o b u s t e G e m ü t e r , d i e

Ueber Geschmack l äß t sich bekannt­lich nicht strei ten. Manche Leute zum Beispiel essen gerne Kakteen. I n der N ä h e der s ü d k a l i f o r n i s c h e n Stadt San Diego gibt es einen Mann , der auf zehn Hektar Land ausschl ieß l ich diese ku r io ­sen Leckerbissen züch te t . Soweit das Auge reicht, sieht man g r o ß e , fleischi­ge G e w ä c h s e wie junge O b s t b ä u m e i n Reihen stehen. Diese Kakteen z ä h l e n zur Gattung Opunt ia und haben dicke, stachelige Teller , die grotesk aufeinan-dersitzen. Die S t ä m m e sind vier bis fünf Meter hoch. Der Besitzer der Plan­lage, Mis ter Maniscalco, ein „ G e n t l e ­manfarmer" in w e i ß e r Hose, w e i ß e m Hemd und w e i ß e m Hut , deutet auf die K a k t e e n f r ü c h t e , die auf den „ T e l l e r n " wachsen: „Wi r verkaufen nicht die Kak­teen selbst, sondern nur diese F r ü c h t e . Man nennt sie K a k t u s ä p f e l oder Sta­chelbirnen."

Der Farmer pflückt geschickt eine Frucht, ohne sich zu stechen. „Ein paar Wochen vor der Ernte, solange die Frucht noch auf der Pflanze sitzt, be­ginnen w i r mi t dem A b b ü r s t e n der Sta­cheln. Frucht um Frucht. Hunder t tau­sende. W i r stellen ein Dutzend Land­arbeiter an, die wochenlang nichts an­deres tun, denn für diese Arbe i t gibt es noch keine Maschine." Die Knospen kommen i m F r ü h j a h r heraus, i m Som­mer gleicht die Farm einem Meer gel-

schleierte Frauen an ihnen vorbeige­hen, für die der Innenraum eines Kinos wahrscheinlich immer noch eine unbekannte W e l t ist.

Was für Fi lmstre i fen werden gezeigt? Da M a r o k k o bisher keine eigene F i lm­p r o d u k t i o n aufzuweisen hat, b l ü h t e der Impor t . Die Amer ikaner , die jähr l ich ü b e r 200 Filme drehen, damit aber erst an 3. Stelle h in te r Japan (538 Filme in 1959) und Ind ien (310 Fi lme i m gleichen Jahr) stehen, nahmen die Chance wahr und ü b e r s c h w e m m t e n die Kinos h a u p t s ä c h l i c h mi t Cowboyf i lmen denen die Bezeichnung „ z w e i t k l a s s i g " noch vie l Ehre antut. Bei soviel i m ­perialistischer I n f i l t r a t i o n " durfte die Sowjetunion na tü r l i ch nicht ruhen. Ein Massenangebot von Ostb lockf i lmen, für Nordaf r ika und den Nahen Osten war die kommunist ische „Gegenof fen ­sive" Angesichts dieser Flut a u s l ä n ­discher Fi lme ist es ve r s t änd l i ch , d a ß der Ruf nach seiner eigenen F i lmpro ­duk t ion erscholl. Ka i ro ist hier zum Schrittmacher geworden: mi t fast 50 Fi lmstre i fen pro Jahr, ist Aegypten heute der bedeutenste F i lmproduzent i n A f r i k a und Vorderas ien.Man w i r d sich also i m nordafrikanischen H o l l y w o o d genannt Marrakesch, schon recht viel Mühe geben m ü s s e n , um z u n ä c h s t we­nigstens diesen Vorsprung aufzuholen

sich g e l e g e n t l i c h e in saftiges Tau chen in d e r P fanne e rho f f t hatten, h e n sich schmäh l i ch enttäuscht: bj d o n s T a u b e n e r w i e s e n sich als ä ßerst u n g e n i e ß b a r e V ö g e l , ihr Fleisc ist zäh u n d s c h w e r verdaulich.

Je tz t e r h o f f t das Ministerium f" O e f f e n t l i c h e A r b e i t e n , e in neues Mi te l g e f u n d e n z u h a b e n , den Taube das Ü b e r n a c h t e n au f der National G le ry zu v e r l e i d e n . Simse und Brüstu g e n w u r d e n m i t e iner fingerdicke Ga l le r t sch ich t bes t r i chen , auf der di V ö g e l k e i n e n rech ten Halt fin u n d so u m ih re Nach t ruhe betröge w e r d e n . Ent rüste t z o g e n sie ein paar Häuser w e i t e r u n d l ießen sich zw Nach t a u f d e n a n d e r e n Gebäuden ni d e r , so m u ß das Min is ter ium auc d iese m i t H i l f e se iner übrigens völ l i g unschäd l i ch u n d harmlosen "A' s c h r e c k u n g s w a f f e " v o r den Vögel; schü tzen .

Es w i r d d e n Tauben mithin nichts anderes ü b r i g b l e i b e n A m Tage sind s ie g e r n g e s e h e n e Gäste auf dem Trt f a l g a r Squa re , uner läß l iches Requisit d e r e i f r i g e n Fo tog ra fen und die Freu­d e d e r Tour i s ten — ihr Nachtlager abe r müssen s ie w o h l oder übel in d i e w e i t e r e n t f e r n t e Nachbarschaft v e r l e g e n .

ber K a k t e e n b l ü t e n , i m Herbst wird ge­erntet. Die w i l d e n Pflanzen, die auf der nahe gelegenen Wiese wachsen, brau­chen weder Wasser noch Sdiutzstoffe gegen Krankhei ten oder Insekten; aber die k u l t i v i e r t e n Kakteen müssen, wie O b s t b ä u m e behandelt werden. Sie In-n ö t i g e n v i e l Wasser, damit sie die l%-w ü n s c h t e n F rüch te i n gute Qualität „ p r o d u z i e r e n " k ö n n e n .

Auch Rinder fressen Kakteen Zur Ernte schneiden w i r die Frucht IO

ab, d a ß ein kleines Stück des Blattes an ih r haften b le ib t" , , sagt der Farmer. „Auf diese Weise hal ten sich die Früch­te am besten, wenn w i r sie nach New York schicken."

„Nach New Y o r k ? W e r iß t denn dort Stacherbirnen?"

„Haup t säch l i ch eingewanderte Italie­ner, w i e ich selbst!" lächelt Bernardo Maniscalca. „Süd i t ad iene r vor allem. In Sizi l ien iß t man diese Früch te sehr ger­ne — w i r nennen sie dor t Indianerfei­gen . . ." I n f r ü h e r e r Zei t haben aueb Indianer diese F r ü c h t e gegessen. Sie trockneten sie und hoben sie für die Winte rmonate auf. Noch heute findet man gelegentlich i m S ü d w e s t e n Ameri­kas und entlang der mexikanischen Grenze Leute, die aus den Kaktusfrüch­ten eine A r t Marmelade erzeugen. Eine andere Kakteenart , Cholla, deren Pflan­zen wie dicke F ä s s e r aussehen, enthält eine weiche Masse, aus der ein dick­f lüss iges G e t r ä n k gewonnen wird. E« w a r i m trockenen Westen bei den In­dianern einst sehr beliebt. Auch Rin­der fressen bei anhaltender Dürre die v e r h ä l t n i s m ä ß i g saftigen Kakteen.wenn der Farmer vorher die Stacheln wegge­brannt hat.

6 Franken pro Stück In den Betriebshallen die den Kak­

teenfeldern angeschlossen sind, sortie­ren Mädchen, alle mit Lederhandschu­hen und starken Leinenschürzen ausge­rüstet, die bereits entstachelten Kaktus-äpfel nach ihrer Größe, wickeln «»• Früchte blitzschnell in Seidenpapier und legen sie in kleine offene Kisten auf ei­nem LaufbancL Eine Maschine ver­schließt die Kistchen. Draußen warten Lastwagen, die sie zum Bahnhof bnp-gen, wo schon ein Kühlwagen bereit­steht. Der Kakteen-Farmer Maniscalco erntet etwa 20 Waggonladungen im Jahr die alle nach New York gehen, wo sie, je nach Größe, für etwa 6 Franken pro Stück verkauft werden. E s gibt z w e l

Sorten: rote, die ungefähr wie Wasser­melonen schmecken, und gelbe, die Geschmack an Bananen erinnern.

„Nicht al lzuviele Menschen essen Sta­chelbirnen", sagt Maniscalco, „aber « 8

gibt auch nur ganz wenige:, die sie züch­t e n In Kal i fornien bin ich der einzige! Er lächelt stolz: „Ich habe also wirklich ein Monopo l . . .-"

Der erste Goldzahn

soll zweites Hollywood werden

Kakteen sind auch zum Essen da