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Staatliche Verteilungspolitik • Motive und Gründe der Verteilungspolitik • Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik • Unterschiedliche Definitionen von Einkommen und Vermögen • Maßzahlen • Messung von Armut

Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

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Staatliche Verteilungspolitik

• Motive und Gründe der Verteilungspolitik

• Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik

• Unterschiedliche Definitionen von Einkommen und Vermögen

• Maßzahlen

• Messung von Armut

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Motive und Gründe der Verteilungspolitik• Machtpolitische Ursachen; Es gibt soziale Gruppen, welche die politische Macht haben ihre Ziele

durchzusetzen (Tullock, 1983)– Arbeitnehmer als größte Wählergruppe aber auch – Arbeitgeber, Industrielle, Bauern; Ärzte oder Frächter als gut organisierte bzw. finanzkräftige Gruppen (Lobby)

Angesichts der ungleicher werdenden Verteilung muss man sich fragen, warum kann die Masse der ärmeren Wähler nicht eine Gleichverteilung verlangen und demokratisch durchsetzen.

– Die Bezieher niedrigerer und mittlerer Einkünfte kennen die tatsächliche Verteilung nicht und/oder erhoffen sich eine Verbesserung der eigenen Position und/oder akzeptieren eine “leistungsgerechte“ Entlohnung (Teichmann, 1983) Besserstellung der „Leistungsträger“

– Die Mehrheit befürchtet, dass Nivellierung die Effizienz senken könnte Angst um den Arbeitsplatz (Lindbeck, 1985)

– Höhere Wahlbeteiligung und Meinungsführerschaft bei den Reicheren (Knappe, 1980)– Gewählt wird nicht nur eine Einkommens- oder Vermögensverteilung bzw. ein entsprechendes

Wirtschaftsprogramm sondern auch andere Ziele und Werte (religiöse und ethische Werte, Rassenhass und Xenophobie vs. Multikulti, ... . (Römer, 2005)

• Ohne Integration von Minderheiten und Unterprivilegierten kommt es zu Kriminalisierung und politischer Radikalisierung; Auch die „Netto-Zahler“ sind an einem störungsfreien Sozialsystem interessiert. (Boulding und Pfaff, 1972)

• Individuen wissen nicht mit Sicherheit, welcher sozialen Klasse sie einmal angehören werden und müssen daher ein Eigeninteresse an folgenden Grundsätzen haben

– Jeder soll gleiches Recht auf das umfangreichste System gleicher Grundfreiheiten haben– Soziale und wirtschaftliche Systeme sind so zu gestalten, dass sie zu jedermanns Vorteil dienen und alle

Positionen und Ämter jedem offen stehen.

Chancengleichheit und MaxMin-Prinzip: Sozialpolitik muss Chancengleichheit garantieren und die Aussichten der Ärmsten maximal verbessern, auch wenn das (nur) mit Verbesserung der Position anderer, reicherer Individuen einhergeht. (Rawls, 1979)

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Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik

Einkommensverteilung– Zur Erreichung anderer, übergeordneter Ziele

• Maximierung der sozialen Wohlfahrt: Unterstellen wir, dass der Grenznutzen mit zunehmendem Einkommen (Konsum) sinkt, so ergibt sich eine maximale soziale Wohlfahrt durch Gleichverteilung der Einkommen

• Sicherung bestimmter politischer und ökonomischer Grundwerte (z.B. Demokratie und dezentrale Marktwirtschaft ist unvereinbar mit extremen Verteilungen)

• Stabilisierungspolitische Ziele: Gleichverteilung senkt die Sparquote und hat expansive Wirkung• Hohes Wirtschaftswachstum: Je ungleicher die Verteilung ist, desto höher ist die Ersparnis, die

Kapitalakkumulation und die Wachstumsrate.

– Gewünschte Einkommensverteilung als eigenständiges Ziel• Leistungsgerechte Verteilung marktmäßige Verteilung: Grenzproduktivitätsprinzip der

Faktorentlohnung; Übertragung des Prinzips der Differentialrente auf alle Faktoren Leistet der mehr der über knappe Faktoren verfügt? Landlord, Mienenbesitzer, Sänger, Schauspieler, Manager vs. Arbeiter oder Beamter.

• Leistungsgerechte Verteilung Ausrichtung am subjektiven Arbeitsleid. Leistet derjenige mehr der unwilliger Arbeitet?

• Gleichverteilung. Während der Kulturrevolution in China wurde das Prinzip „Essen aus dem gleichen Reistopf“ praktiziert

• Bedarfsgerechte Verteilung: Nach objektiven Kriterien oder nach subjektiven Kriterien? Objektive Kriterien: Wer mehr Kinder hat, wer krank oder behindert ist, … hat höher Ausgaben und benötigt ein höheres Einkommen.

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Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik

Vermögensverteilung

– Zur Veränderung der Einkommensverteilung

– Zur Erzielung von Chancengleichheit

– Zur Beeinflussung von makroökonomischen Variablen

• Nachfrage sinkt mit der Konzentration des Vermögens• Sparen steigt mit der Konzentration des Vermögens• Arbeitsangebot sinkt mit der Höhe des Vermögens

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Unterschiedliche Definitionen von Einkommen und Einkommensverteilung

• Nach der Quelle des Einkommens (Funktionale Einkommensverteilung)– Klassische (ökonomische) Einteilung: Löhne – Profite – Renten – Royalties

– Sieben Einkunftsarten nach dem Steuerrecht (ist auch statistisch erfassbar)

– VGR Löhne inkl. Lohnsteuer und SV-Beitrag+ Betriebsüberschuss (Saldogröße inkl. Renten, Zinsen u.s.w.)

= Nettonationalprodukt zu Faktorkosten (Volkseinkommen)

• Personelle Einkommensverteilung– Nach Einkommensklassen, Alter, Geschlecht, regionaler Gliederung, …– Brutto- und Nettoeinkommen (nach Leistung bzw. Verfügbarkeit)– Vollzeit- u. Teilzeitbeschäftigte

• Primär- und Sekundärverteilung (Vor und nach staatlicher Einflussnahme)

• HaushaltseinkommenÄquivalenzeinkommen; Haushaltseinkommen pro gewichteten Köpfen; Inkl. oder exkl. Intra-Haushaltstransfers– OECD: Erster Erwachsener 1; zusätzl Erw. 0,7; Kinder 0,5– EU: Erster Erwachsener 1; zusätzl Erw. 0,5; Kinder 0,3– ÖSTAT: Erster Erwachsener 1; zusätzl Erw. 0,8; Kinder je nach Alter 0,33-0,8

• Nominelles und reales Einkommen Preisbereinigung; Kaufkraft)

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0 0

0

Lohneinkommen LohnkostenLohnstückkosten

Volkseinkommen BIP

;

Nettolöhne

Volkseinkommen

Maßzahlen zur funktionalen Einkommensverteilung

Ut t

tt

U Uber t t tt t t

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t

w NLQ

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ANQ w N N NLQ LQ ANQ

ANQ Y N N

NLQ

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Lohnanteil am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland und Österreich 1995 - 2005

50,0

52,0

54,0

56,0

58,0

60,0

62,0

64,0

66,0

68,0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Österreich

Deutschland

OECD22 b)

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Funktionelle Einkommensverteilungund Arbeitslosigkeit

Q: Statistik Austria, W IFO.

56

58

60

62

64

66

68

70

72

74

70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Lohnquote, bereinigtIn %

ArbeitslosenquoteIn %

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Abstand zwischen dem Wachstum der Arbeitsproduktivität und der Reallöhne

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Verteilung der persönl. Einkommen

• Brutto- vs. Nettoeinkommen• Personen vs. Familien• Ungewichtet vs. Gewichtetes Einkommen

(Äquivalenzeinkommen)• Gliederung nach

– Regionen, – Alter, – Geschlecht, – Stellung im Beruf

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Verteilung der Brutto-Einkommen der Arbeitnehmer nach Quintilen

Achtung: Vollzeit- und Teilzeiterwerbseinkommen?

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Verteilung der Netto-Einkommen (exkl. Lohnsteuer und SV-Beiträge)

der Arbeitnehmer

Achtung: Vollzeit- und Teilzeiterwerbseinkommen?

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Verteilung der Netto-Äquivalenz-Einkommen der Haushalte nach Quintilen

Achtung: Studenten- und Junghaushalte und Intrahaushaltstransfers

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Prinzipien für Ungleichheitsmaße

1 2 1 2

1 2 1 2

, , sei ein Ungleichheitsmaß für die Verteilung , ,

(AP) : Austausch des Einkommens zwischen Individuen ist irrelevant.

, , , , , , , ,

(P

n n

i j n j i n

I y y y y y y

I y y y y y I y y y y y

Anonymity Principle

1 2 1 2 1 2

P) : Die Größe der Grundgesamtheit (Anzahl der Bevölkerung) ist irrelevant.

, , , , , , ,

(RIP) : Das absolute Einkommensniveau ist ir

n n nI y y y I y y y y y y

Population Principle

Relative Income Principle

1 2 1 2

relevant

wichtig ist die relative Einkommensposition.

, , , ,

(PDP) : Ein regressiver Einkommenstransfer (von Arm zu Reich)

macht die V

n nI y y y I y y y

Pigou - Dalton Principle

1 1

erteilung ungleicher

, , , , , , wenn ; 0i j n i j n i jI y y y y I y y y y y y

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1 2 3

1

11

Gegeben Personen mit den Einkommen , , ,

1

1 exp ln

ln

Statistische Verteilungsmaße

n

n

A ii

n n

nM i i

ii

n y y y y

Yy

n n

y yn

Das arithmetische Mittel (Durchschnittseinkommen)

Das geometrische Mittel

M

: Häufigster Wert; Größte Häufigkeit in einer eingipfeligen Verteilung

: die Hälfte der Einkommensbezieher verdienen weniger als .

: Das ärmste Drittel der Einkommensbezieher v

odalwert

Median

1. Terzil

erdienen weniger als .

: Das ärmste Viertel der Einkommensbezieher verdienen weniger als .

: Die 10% der ärmsten Einkommensbezieher verdienen weniger als .

1. Quartil

1. Dezil

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Häufigkeitsverteilung

Einkommen

Anzahl derEinkommens-empfänger

Modal-wert

Mittel-wert

Geom. Mittel

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Einige Ungleichheitsindizes

2

1

1 1 1: Varianz

0 völlige Gleichverteilung : 1 0,1

1 völlige Ungleichverteilung

: Wieviel % aller P

n

iiA A

G

A

V yn

C

Variationskoeffizient

Champernowns C - Wert

Durchschnittslage

21

ersonen beziehen ein Einkommen

: Wieviel % aller Personen beziehen ein Einkommen < Modalwert

1 2 (Formulierung nach Sen): 1 0,1

ln

A

n

iiA

i i

<

nG y n i

n n

y yT n

Y

Modallage

Gini - Koeffizient

Theil - Index :

1 1

, wobei

Eine Umverteilung von Reich zu Arm senkt den Wert von 0, ln

1Gleichverteilung: : 0

extreme Einkommenskonzentration: : 0; 1; ln

n n

ii i

i

i i

Y yY

T n

yi TnY

y yi j T n

Y Y

Page 21: Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

Der Atkinson Index

Definieren wie als Ungleichverteilungsaversionsparameter

1 geringere soziale Ungleichverteilungsaversion (hohe soziale Akzeptanz von Ungleichheit)

1 höhere soziale Ungleichverteilungsaversion (ge

1

11

1

1

ringe soziale Akzeptanz von Ungleichheit)

1für 1: 1 ;

1für 1: 1 exp ln 1 ;

Der Atkinson Index gibt den Wohlfahrtsverlust an, der durch die Un

n

ii

ni G

i A A

A yn

yA C

n

gleichverteilung entsteht.

z.B. wenn 30% Man würde - bei gleicher Verteilung - nur 70% des gesamten Einkommens

benötigen um die gleichen sozialen Nutzen zu er

A zielen.

Je geringer desto gleicher ist die Verteilung und desto geringer sind die Wohlfahrtsverluste durch

Ungleichverteilung

A

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GE (Generalisierte Entropie) Maße

21

1

1

1 11 ; 0

wobei: 0 : Gleichverteilung

10 ln

11 ln

ni

i A

nA

IIi i

ni i

Ii

yGE GE

n

GE

GE Tn y

y yGE T

n Y Y

Page 23: Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

Lorenzkurve und Ginikoeffizient

Kumulierte Anteile des Einkommens in %

Kumulierte Anteile der Einkommensbezieher in %

100%

100%

A

B

12

2

1 2

Gleichverteilung

0 0

extreme Ungleichvert.

0 1

Ginikoeffizient

A B

AG A

A B

B

A G

B G

Page 24: Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

Lorenzkurve und Robin-Hood-Index

Kumulierte Anteile des Einkommens in %

Kumulierte Anteile der Einkommensbezieher in %

100%

100%

A

B

Strecke AB ist der Robin-Hood Index. Er approximiert den Prozentanteil der Einkommen, der von Individuen über dem Durchschnitt zu Individuen unter dem Durchschnitt transferiert werden müsste, um Gleichverteilung herzustellen

Page 25: Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

Lorenzkurve und Ginikoeffizient

Kumulierte Anteile des Einkommens in %

Kumulierte Anteile der Einkommensbezieher in %

1

1

A

B

3

1 10

3

1 10

1

2

1 11

2 2

i i i ii

i i i ii

B y y n n

G B y y n n

y1

n1

y2

y3

n2 n30

Page 26: Staatliche Verteilungspolitik Motive und Gründe der Verteilungspolitik Einkommen und Vermögen als Ziele der Verteilungspolitik Unterschiedliche Definitionen

Vergleichbarkeit von Lorenzkurven

Kumulierte Anteile des Einkommens in %

Kumulierte Anteile der Einkommensbezieher in %

100%

100%

Problem:

Beim intertemporalen Vergleich, beim Vergleich von sozialen Gruppen oder von Regionen kommt es oftmals zu Überschneidungen von Lorenzkurven.

In diesem Fall ist keine eindeutige Aussage hinsichtlich der Ungleichmäßigkeit der Verteilung möglich und auch das unterschiedliche Niveau der Einkommen wird vernachlässigt

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Vergleichbarkeit von Lorenzkurven

Kumulierte Anteile der Einkommensbezieher in %100%

Lösungsansatz: GLK (Generalized LK)

Dabei werden die Lorenzkurven mit dem Mittelwert des Einkommens skaliert

Lorenzkurve:

( )

Generalized

( ) ( )

y LK n

LK

GLK n LK n

:

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n y n.y n.ln(y) n% (n.y)% kum(n%) kum((n.y)%) n.(y-Ma)2 (Gini)

4 1.000 4.000 28 2,0% 0,1% 2,0% 0,1% 1358659600 0,000016 2.000 32.000 122 8,0% 0,8% 10,0% 0,9% 4860878400 0,000830 4.000 120.000 249 15,0% 3,1% 25,0% 4,0% 7142547000 0,007470 9.000 630.000 637 35,0% 16,2% 60,0% 20,2% 7614943000 0,084840 15.000 600.000 385 20,0% 15,4% 80,0% 35,7% 784996000 0,111820 30.000 600.000 206 10,0% 15,4% 90,0% 51,1% 2234498000 0,086810 50.000 500.000 108 5,0% 12,9% 95,0% 64,0% 9345249000 0,05756 100.000 600.000 69 3,0% 15,4% 98,0% 79,4% 38949149400 0,04304 200.000 800.000 49 2,0% 20,6% 100,0% 100,0% 1,30422E+11 0,0359

200 3.886.000 1.852 100,0% 100,0% 2,02713E+11 0,4281

arithmet. Mittel 19.430 (Mittelwert)geometr. Mittel 10.526Modalwert 9.000 (häufigster Wert)

Champernowns C 45,8%Durchschnittslage 80,0% verdienen höchsten den Mittelw ert

Modallage 60,0% verdienen höchsten den Modalw ert

Variationskoef. 1,64Gini-Koeffizient 0,29

Lorenzkurve

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

% der Einkommensbezieher

% d

er E

inko

mm

en

Beispiel zu den Verteilungsmaßen

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Ginikoeffizienten in den Weltregionen

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Inzidenz des Steuer und TransfersystemsGini Koeffizienten: Mittelwerte und Konfidenzintervalle