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12 Stadt Detmold 6. Hermannsdenkmal Zum Thema „Schein & Sein“ wird am „Tag des of- fenen Denkmals“ eine öffentliche Führung (kos- tenfrei) angeboten. Für den Aufstieg aufs Denk- mal ist jedoch ein reguläres Ticket zu lösen. Beginn: 14.00 Uhr Treffpunkt: Tourist-Info (bitte dort mit Kontaktdaten anmelden) Anmeldung: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Anmelden unter Telefon 05231 621165, www.hermannsdenkmal.de

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Stadt Detmold

6. Hermannsdenkmal

Zum Thema „Schein & Sein“ wird am „Tag des of-fenen Denkmals“ eine öffentliche Führung (kos-tenfrei) angeboten. Für den Aufstieg aufs Denk-mal ist jedoch ein reguläres Ticket zu lösen.

Beginn:­14.00 Uhr

Treffpunkt:­Tourist-Info (bitte dort mit Kontaktdaten anmelden)

Anmeldung:Die Teilnehmerzahl ist begrenzt!Anmelden unter Telefon 05231 621165, www.hermannsdenkmal.de

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Denkmäler genießen ähnlich viel Aufmerksam-keit? Die animierten Bilder zeigen Veränderungen, die mal mehr, mal weniger eindeutig sind.

Jolina Perreth Standort:­Stadtmauer/BruchmauerstraßeFreitag, 10.09., 17.00 Uhr und Sonntag, 12.09., 13.30 Uhr

3. Hattest Du schon einmal Angst? Vielleicht huscht eine Spinne über den Boden, die Leiter ist doch etwas höher als gedacht oder der schmale Gang deutlich zu eng? Es gibt verschiedenste Fak-toren, die einen aufschrecken lassen. Ein Schauer fährt durch den Körper, alle Sinne arbeiten plötz-lich auf Hochtouren und sind geschärfter denn je. Was bedeutet es Angst zu verspüren, und wie komme ich davon los? Lass dich mitnehmen bei einer Fassadenprojektion und erfahre den Raum auf eine ganz andere Art und Weise.

Christine BrinkmeierStandort:­Bruchmauerstraße 46Freitag, 10.09., 18.30 Uhr undSamstag, 11.09, 18.30 Uhr

ein Projekt der TH OWL

Eine Gruppe Studierender der TH OWL, begleitet von Janine Tüchsen, Fachbereich Architektur und Innenarchitektur, hat sich einem Projekt zum dies-jährigen Motto gewidmet: Unsere alltägliche Um-gebung ist gefüllt mit unterschiedlichsten Ebenen und Perspektiven, jenen, die klare und scheinbar objektive Informationen beinhalten und anderen, welche eher emotional und stark persönlich ge-prägt sind. Über die Zeit verschwimmen Realität und Geschichte, Gegenwart und Vergangenheit. Einiges wird vergessen, anderes neu verortet, uminterpretiert oder überlagert. Eine Grenze zwi-schen diesen verschiedenen Wahrnehmungen existiert nicht länger – und hat es vielleicht nie ge-geben. So können wir die Vergangenheit sichtbar machen, aber auch spekulativ in die Zukunft bli-cken und Szenarien für kommende Überlagerun-gen entwickeln. Die Ergebnisse der Projektgruppe werden über den Tag hinweg an verschiedenen Orten in der Stadt präsentiert:

1. Gibt es in unserer Welt für alles einen Schuldi-gen? Haben wir immer eine Wahl? Und wenn es eine Wahl, eine Trennung gibt, ist es dann entwe-der schwarz und weiß, oder hüllt ein Grauschleier unsere „Wahrheit“ ein? Ändert sich die eine, un-abdingbare Wahrheit vielleicht doch, je nachdem, von wo wir schauen? Suchen wir die Antworten in der Geschichte. Sie wird es wissen.

Raissa Haferkamp, Bruno NeßStandort:­Anna-Maria-Tintelnot-TweteSamstag, 11.09, 17.00 Uhr und Sonntag, 12.09., 15.00 Uhr

2. Was wären wir ohne unsere Denkmäler? Wie wichtig und identitätsstiftend sind sie für die Ge-sellschaft? Das Hermannsdenkmal ist eines  der bekanntesten Denkmäler in Detmold und gar nicht wegzudenken. Aber wie verhielte es sich, wenn es niemals gebaut worden wäre? Hätte dort etwas anderes entstehen können? Und welche weiteren

7. Geschichtete Realitäten –

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9. Alte Pauline, Bielefelder Straße 3

Dieses Bauwerk – errichtet durch den Detmolder Frauenverein – wurde nach modernen Gesichts-punkten als Kinderbewahranstalt konzipiert, eine Nutzung, die 77 Jahre (1874 – 1951) erhalten blieb. Es ist bedeutend für die Geschichte der Menschen in Detmold, weil es einerseits die bürgerschaft-liche Verpflichtung gegenüber den Kindern aus sozial schwachen Kreisen belegt und anderer-seits das Werk der Fürstin Pauline, die ihren Staat als fürsorgliche und in vielfältiger Hinsicht fort-schrittliche Regentin führte, am Leben erhält. Das belegt eindrucksvoll auch die Namensgebung der Einrichtungen, welche das Bauwerk nutzten: Die im Jahre 1802 von der Fürstin selbst gegründete Kinderbewahranstalt wurde nach der Übernah-me durch den Frauenverein zu Detmold im Jahre 1848 zur Erinnerung an ihre Gründerin 1857 in Paulinen-Anstalt umbenannt. Ab 1952 nutzte die Mädchenbürgerschule die Räumlichkeiten, was 1958 – entsprechend einem Ratsbeschluss – die Umbenennung der Schule in Paulinenschule zur Folge hatte. Nach deren Auszug stellte man das Gebäude der Kulturinitiative Detmold e. V. als un-abhängiges Kulturzentrum zur Verfügung. Das Ge-denken an die Fürstin Pauline wird auch von der jüngeren Detmolder Bevölkerung tradiert durch die Bezeichnung „Alte Pauline“. Schon daraus ist ersichtlich, dass dieses, auch nach dem Abbruch des Westflügels im Jahre 1956 eindrucksvolle Ge-bäude – ebenso wie die Namensgeberin – einen Bestandteil der kulturellen Identität der Detmol-der Bevölkerung darstellt.

Geöffnet:­12.00 – 18.00 Uhr

Filmvorführung:­Dokumentation über die Besetzung und den Abbruch der Klingenbergschen Fabrik

8. Der alte Weinbergfriedhof –

vom Friedhof zum Park

Ein Kleinod zwischen Paulinenstraße und Beneke-straße. Angelegt im 18. Jahrhundert, als der Platz auf dem Pestfriedhof vor dem ehemaligen Lem-goer Tor zur Neige ging, wurde dieser Friedhof bis Ende des 19. Jahrhunderts genutzt. Seitdem hat es viele Veränderungen gegeben. Doch dass es sich hier um besonders schützenswerte Grab-denkmäler handelt, wurde schon früh erkannt: bereits 1920 waren sie durch das Lippische Hei-matschutzgesetz geschützt. Wer weiß schon, wie sich dieser Friedhof im Laufe der Zeit zum Park veränderte und welche Bedeutung er heute hat? Bei einem Rundgang zur Geschichte dieses Parks wollen wir die Vergangenheit, Gegenwart und Zu-kunft betrachten.

Führung:­Samstag 11.09., 15.00 Uhr, Catrin Will, Stadt Detmold – Denkmalpflege Carl-Heinz Helwig, Stadtführer

Treffpunkt:­Willy-Brandt-Platz, Brücke Friedrichstaler Kanal

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

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11. Erlöserkirche

Schon Anfang des 11. Jahrhunderts ist die Det-molder Kirche erwähnt und damit historisch von großer Bedeutung. Städtebaulich bildet sie mit dem Rathaus den Kern der bürgerlichen Altstadt. Die kunstgeschichtlich bemerkenswerte, verhält-nismäßig niedrige Halle mit kuppeligen Gewöl-ben und rechteckigem Chor folgt einer in dieser Region verbreiteten Sonderform der Gotik. Die großen Fenster zeigen reiches Maßwerk. Ein für die Ausprägung der Weserrenaissance kunstge-schichtlich wichtiges Beispiel stellt der Turm mit Helm (1564/92) dar. Im Innern ist die einheitliche historische Ausstattung für den reformierten Got-tesdienst im Wesentlichen erhalten geblieben. Die Barockorgel mit einem Prospekt aus 15 nebenein-ander aufgeteilten Pfeilerfeldern stammt von dem Orgelbaumeister Johann Markus Oestreich aus Oberbimbach bei Fulda. Nach jahrelanger Bauzeit wurde sie 1795 fertiggestellt und im Januar 1962 unter Verwendung der Register aus der Reforma-tionszeit behutsam restauriert und erweitert. Eine erneute Restaurierung erfolgte im vorletzten Jahr.

Geöffnet:­15.00 – 17.00 Uhr

Programm:­17.00 Uhr, Orgelkonzert mit Kreuzorganist Holger Gehring, Dresden

Anmeldung:www.detmold-ost.de

10.­Stadtrundgang:­Auf­den­ersten­Blick …

... scheint alles völlig klar zu sein: Wir kennen das Detmolder Stadtbild und halten es für historisch, als sei es immer schon so gewesen. Aber ist das wirklich so? Stimmen unsere Sehgewohnheiten mit der geschichtlichen Wahrheit überein? Gibt es womöglich Geheimnisse, von denen wir bisher nichts ahnten? Im Rahmen eines etwa zweistündi-gen Rundgangs durch die Altstadt werden wir die-sen Fragestellungen auf den Grund gehen. Blicken Sie hinter die Kulissen beziehungsweise Fassaden und erfahren Sie mehr über Bauwerke, an denen Sie möglicherweise bisher achtlos vorbeigegan-gen sind. Hierbei werden wir den Schwerpunkt nicht nur auf die heute noch bestehenden Gebäu-de legen, sondern auch anhand historischer Auf-nahmen in die Vergangenheit schauen. Aber auch ein echter Blick ins Innenleben eines der ältesten Häuser der Stadt wird Sie sicher staunen lassen. Wir erfahren einiges über die Entwicklung der Altstadt, und es wird deutlich, dass auch Detmold kein immerwährendes Freilichtmuseum, sondern eine Stadt mitten in der andauernden Entwicklung und Veränderung ist. Während des Rundgangs können Sie sich testen, ob Sie den Schein vom tat-sächlichen Sein unterscheiden können - lassen Sie sich überraschen!

Termin:­14.00 Uhr

Treffpunkt:­Lange Straße in Höhe von Hausnummer 4

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

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1523 die Burg. Seit 2004 wird die Ruine ergraben und hat überraschende Funde zu Tage gebracht. Nicht nur die Größe und Festigkeit der Mauern lässt Rückschlüsse auf das Machtbewusstsein der Dynastie zur Lippe zu, auch die weiteren Funde verdeutlichen, dass die Lipper zum Hochadel des Heiligen Römischen Reiches gehörten. Was – heu-te als Ruine erhalten und aufwendig erforscht und saniert ist, repräsentiert für Westfalen-Lippe in besonders eindrucksvoller Weise den Typus der klassischen hoch- bis spätmittelalterlichen Adels-burg. Am Tag des offenen Denkmals® kann die gesamte Burganlage unter Leitung der fachkun-digen Mitglieder des Vereins Die Falkenburg e. V. besichtigt und die Spuren ihres ehemaligen Seins erkundet werden.

Führungen:­10.00 – 16.00 Uhr

Treffpunkt:­Schutzhütte unterhalb der Burg

Ansprechpartner*innen:Frank Huismann, Cornelia Müller-Hisje, Jörn Saak, Ingo Ziser, Elke Treude, Christian Fasselt, Dieter Jooß

12. Die Falkenburg bei Detmold-Berlebeck – Sitz der Edelherren zur Lippe

Die heute als Ruine erhaltene Falkenburg der Edelherren zur Lippe im Teutoburger Wald bei Berlebeck war einst eine der mächtigsten Burgan-lagen Westfalens. Ab ca. 1194 von Bernhard II und seinem Sohn Hermann II erbaut, bildete sie bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts das Zentrum der lippi-schen Landesherrschaft und überstand mehrere kriegerische Konflikte. „Glänzender war ihr Adel als ihrer Güter Besitztum“, schreibt Magister Justi-nus als Einleitung des Lippifloriums, jenes Helden-gedichts aus dem 13. Jahrhundert, das die Taten des Edelherrn Bernhard II. zur Lippe verklärt. Eben diesem Edelherrn gelang es innerhalb einer Gene-ration, seinem Haus eine so nie wieder erreichte politische Stellung zu verschaffen. Sein Sohn Hermann II und der Enkel Bernhard III weiteten dann die Herrschaft im heutigen Lippe aus und festigten sie. Der Herrschaftsbereich der Familie ist heute noch im Namen des Kreises Lippe gegen-wärtig. Erst eine selbst verschuldete Feuersbrunst im Jahre 1453, die im Verlauf eines Festgelages ausbrach, beschädigte die Falkenburg stark. Trotz erfolgter Instandsetzung verlor sie nach und nach an Bedeutung, bis sie schließlich in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts komplett aufgegeben und verlassen wurde. Die letzten Pfandnehmer, Diet-rich von der Borgh und seine Söhne, verließen

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Eishaus angebaut. Dieser Bauabschnitt bildet eine eigene architektonische Einheit. Nicht sichtbar, aber von außerordentlicher Größe und Weitläu-figkeit sind die unterirdischen Lagerkeller (Eiskel-ler). Diese sind aus Bruchstein und Ziegelsteinen erbaut und gewölbt. Das neue Sudhaus wird auf der Nordseite von einem steinernen Falken, der einen Krug in seinen Fängen hält, bekrönt. Bis heute ist die Entstehungsgeschichte der Falken-krugbrauerei an den einzelnen Bauteilen ablesbar geblieben. Kommen Sie mit auf einen Rundgang zur Bau- und Wirtschaftsgeschichte. Für die Be-sichtigung der Gewölbekeller wird wasserfestes Schuhwerk und unempfindliche Kleidung unbe-dingt empfohlen.

Führungen:­Samstag, 11. 09., Eiskeller 10.00 Uhr, Eiskeller und Schule 12.30 Uhr, Petra Schröder-Kaiser, Architektin

Treffpunkt:­jeweils Haupteingang im Innenhof

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

Im Osten Detmolds, auf einem Steilhang gelegen, erhebt sich die ehemalige Brauerei Falkenkrug. In ihrer Entwicklung ist sie wesentlicher Bestandteil der Ortsgeschichte und von besonderer Bedeu-tung für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt Detmold. Sie ist Dokument für die Ar-beits- und Produktionsverhältnisse im Brauerei-wesen und zeichnet sich durch eine besonders qualitätvolle Architektur aus. Ihre Entstehungs-geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der auch heute noch fast unverändert erhaltene Gebäudekomplex entstand zwischen 1857 und 1880. Er zeigt sich zur Talseite mit altem Sud-, Brau- und Wohnhaus sowie dem mächtigen, auf quadratischem Grundriss errichteten Mälzhaus, überragt von einem hohen Schornstein. Die Ge-bäude bestehen überwiegend aus Bruchstein mit Fenster- und Türgewänden sowie Ziergesimsen in Sandstein bzw. Backstein (Mälzhaus). Die Archi-tektur bedient sich der neugotischen Formenspra-che. Durch Rückgriff auf das Burgenmotiv erhält dieser Teil der Anlage einen repräsentativen sowie wehrhaften Charakter. Neben zahlreichen Erwei-terungsbauten erfolgte 1911 nochmals eine nen-nenswerte Erweiterung der Anlage. Rückwärtig an das Mälzhaus zur Blomberger Straße hin wurden ein neues Sudhaus, ein Maschinenhaus sowie ein

13. Ehemalige Falkenkrug-Brauerei, heute Waldorfschule, Blomberger Str. 67

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Geöffnet:13.00 – 16.00 Uhr

Führungen:­Rainer Schnitger, Zimmerermeister, in Verbindung mit Führungen im Herrenhaus/Haus der Kirche

Anmeldung:­Alle Informationen unter www.detmold.de

15. Gut Herberhausen, ehem. Herrenhaus

Das ehemalige Rittergut Herberhausen, das erst-mals 1411 urkundlich erwähnt ist, kam schon Ende des 18. Jahrhunderts durch Zwangsverkauf in bürgerlichen Besitz. Das Herrenhaus, wie es sich

14. Gut Herberhausen, Torhaus

Der etwa um 1800 errichtete Fachwerkbau auf Natursteinsockel und mit Tonziegeln gedecktem Krüppelwalmdach begrenzt den Hofraum der Gutsanlage nach Osten. Der langgestreckte Bau-körper hat mittig zwei nebeneinander liegende Querdurchfahrten und zum Hof hin weitere Ein-fahrtstore, auf beiden Seiten flankiert von Wohn- und Wirtschaftsräumen. Die mächtigen Torständer mit kurzen, geraden Kopfbandverstrebungen zum Rähm (= oberer Abschluss der Fachwerkband- bzw. der Holzrahmenkonstruktion) stehen auf sich nach oben verjüngenden Sandsteinpostamenten. Schon im 19. Jahrhundert wurden die Tordurch-fahrten mit Fachwerk zugesetzt, sind jedoch nun wieder freigestellt worden. Das Fachwerkgebäude hat man durchgreifend saniert.

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16. Gut Herberhausen, ehem. Kuhstall

Der ehemalige Kuhstall auf Gut Herberhausen ist ein langgestreckter, gut 45 m langer und 11 m breiter Fachwerkbau an der Südseite des Gutsho-fes, der 1787 errichtet worden ist. Der Baukörper besteht aus 22 Gebinden und wird durch eine bauzeitliche Querwand in einen längeren östli-chen und einen etwas kürzeren westlichen Teil unterteilt. Über dem Unterbau erstreckt sich ein Hochsäulendachwerk mit angeblatteten Verstre-bungen. Der östliche Gebäudeteil wurde durch ein mittleres Tor in der Giebelwand erschlossen und wird durch zwei Reihen von freistehenden Stän-dern mit gefasten (= abgeschrägten) Kanten und Kopfbändern dreischiffig gegliedert. Der westli-che Gebäudeteil war kleinteiliger gegliedert. Hier gab es eine Querdurchfahrt mit Torbögen in der nördlichen und südlichen Traufwand, die später zugesetzt worden sind. Der westliche Giebel ist als zweifach auf Stichbalken vorkragender Fach-werkgiebel mit ehemals sichtbarer Backsteinaus-fachung repräsentativ gestaltet gewesen. In der Mittelachse gab es eine Eingangstür und darüber zwei große Ladeluken sowie zwei seitliche kleine-re Türen. Die Raumstrukturen dieses Gebäude-teils sind wohl um 1900 aufgegeben und durch firstparallele Unterzüge mit kopfbandverstrebten Ständern ersetzt worden. Der Fachwerkbau wurde umfänglich saniert.

Geöffnet:­13.00 – 16.00 Uhr

Führungen:­Valerie Duray, Leitung Möbelspende Stadt Det-mold, in Verbindung mit Führungen im Herren-haus/Haus der Kirche

Anmeldung:­Alle Informationen unter www.detmold.de

heute darstellt, ließ Heinrich Christian Eberhard Niemeyer bauen. Vom Vorgängerbau ist leider nichts überliefert. Zum denkmalwerten Gebäu-debestand gehören neben dem Herrenhaus auch das Torhaus, der Speicher, ein Kuhstall, ein Gar-tenpavillon, ein im Wald gelegener Friedhof und zwei Arbeiterhäuser am nordwestlichen Ende des Waldes. Das villenartige Wohnhaus auf hohem Bruchsteinsockel mit Ziegelfassade und Werkstein imitierender Putzgliederung wurde 1897 errichtet. Durch Vorbauten, Risalite und einen Achteckturm mit spitzer Haube ist der Rechteckkörper vielglied-rig gestaltet. Den Eingang unter einer Arkade mit einer mächtigen Säule auf der linken Seite, er-reicht man über eine geschwungene zweiläufige Freitreppe. Im Inneren gliedert ein Querflur den Grundriss, der mit einer verzierten hölzernen Po-desttreppe endet. Die bauzeitliche historistische Ausstattung mit aufwändig gestalteten Türen, die mit Verdachungen versehen sind, sowie die Holz-vertäfelungen und die Fenster der Hauptfassade wurden behutsam restauriert. Die Ölfarbmalerei einer Decke im Erdgeschoss konnte freigelegt, gereinigt und partiell ergänzt werden und gibt nun einen Eindruck von den Wohnvorstellungen der gehobenen Bürgerschicht um 1900. Andere Stuckdecken wurden repariert, indem fehlende Teile der Stuckvouten nachgegossen wurden. Die für die Entstehungszeit typischen Schablonenma-lereien sind für die Wandgestaltung wieder auf-gegriffen worden. Nach zweijähriger Umbau- und Sanierungsphase wird das ehemalige Herrenhaus seit 2003 als Gemeindezentrum „Haus der Kirche“ genutzt. Im Hochparterre steht seitdem auch ein Andachtsraum zur Verfügung.

Geöffnet:­13.00 – 16.00 Uhr

Führungen:­immer zur vollen Stunde

Anmeldung: Teilnehmerzahl auf 6 Pers./Führung begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

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portal und zwei Seiteneingänge

erschlossen. Unter der Orgelempore hin-

ter dem Hauptportal, um drei Stufen abgesenkt, befin-

det sich die Taufhalle mit Taufstein. Die innere Ausstattung erfolgte schrittweise im Ver-lauf von 15 Jahren und schloss mit dem Einbau der 35-Registerorgel 1966 ab.

Die bemerkenswerten Bleiglasfenster, nach Entwürfen von Ludwig Becker und Hubert Spier-ling fertigte die Firma Peters aus Paderborn. Eine gotische Mondsichelmadonna hat ihren Platz ne-ben dem südlichen Seiteneingang gefunden.

Geöffnet:­ganztägig

Führungen:­Samstag, 11.09., 15.00 und 16.00 Uhr, Clemens HeugerSonntag, 12.09., 12.30 Uhr, Orgelführung mit Kirchenmusiker G. Schwarz

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

17. Kath. Heilig-Kreuz-Kirche, Schubertplatz

Der Kirchenbau nach den Plänen von Prof. Hermann Gehrig und Architekt Josef Lucas wurde, nach leidenschaftlichem Rin-gen zwischen dem damaligen Pfarrer Augustinus Reineke und der Diözesanverwaltung Paderborn um die zukunftsweisende Grundrisskonzepti-on mit freistehendem Altar, im Mai 1950 mit der Grundsteinlegung begonnen und bereits im Sep-tember 1951 eingeweiht.

Im Grund- und Aufriss ist die Kirche als Dop-pelkirche angelegt. Im Hauptkirchenraum mit basilikalem Querschnitt und flacher Holzkas-settendecke ist der freistehende Altar auf einer sechsstufigen Empore am südwestlichen Ende positioniert und nimmt damit Normen und Richtli-nien des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1963 über die liturgische Gestaltung der Kirchen- und Altarräume vorweg. Die um drei Stufen höher gelegene Werktagskirche mit Umgang ist den Raumproportionen entsprechend niedriger und mit eigenem Altar ausgestattet. Sie war anfangs auch Sakramentskapelle und durch einen Vorhang vom Hauptraum abgetrennt. Der Turmriegel als Pendant zur Werktagskirche wird über das Haupt-

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19. Palaisgarten Detmold

Der seit 1984 unter Denkmalschutz stehende Pa-laisgarten in Detmold zählt zu den herausragen-den historischen Parkanlagen in Ostwestfalen-Lippe. Angelegt wurde der Palaisgarten als hortus conclusus, als verschlossener Garten, bei dem ba-rocken Lustschlösschen Favorite, heute Palais ge-nannt. Die ursprünglich barocke Gartenanlage mit axial angelegten Wegen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem englischen Landschafts-park umgestaltet und auf seine heutige Größe von 7,5 ha erweitert. Aus dieser Zeit stammen die zahlreichen Wasserspiele und viele der exotischen Baumarten wie Tulpenbaum, Flusszeder oder die beiden erhaltenen Mammutbäume, die Fürst Le-opold III. 1858 von einer Italienreise mitbrachte. Besonderheiten der Parkanlage sind mehrere Baumsäle aus heimischen Laubbaumarten, an-gepflanzte Rondelle, von denen die sogenannten 12 Apostel eine der markantesten Baumgruppen darstellen sowie weite und abwechslungsreiche Wiesenräume. Der von dem bedeutenden Gar-tenarchitekten Prof. Hermann Mattern Ende der 1960er Jahre gestaltete Rosengarten bildet die jüngste Zeitschicht in der Parkanlage und bindet den Neubau des Konzerthauses der Hochschule für Musik in den Palaisgarten ein. Die Parkanlage ist im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen. Die durch die Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW sanierten histori-schen Wasserspiele werden im Sommerhalbjahr in den frühen Abendstunden illuminiert.

Führung:­Samstag, 11.09., 19.00 – ca. 21.00 Uhr, Bernd Milde, LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen

Treffpunkt:­Informationstafel beim Delphin-Brunnen.

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

18. Die Glasmalereien im Leopoldinum

Das heutige Schulgebäude des Leopoldinums wurde 1907 errichtet und mit ein paar besonderen Schmuckstücken ausgestattet: den farbigen Blei-verglasungen der Glasmalereianstalt Ferdinand Müller, Quedlinburg. Gestiftet von Schülern und Familien, die sich der Schule verbunden fühlten, schmücken sie – heute das Treppenhaus und die Aula. Bereits seit der Gotik eine populäre Tech-nik, die sich in ihren Grundzügen – heute kaum verändert hat, gab es dennoch stets zeitliche Prä-gungen in der Gestaltung von Glasmalereien. So kamen auch in der Epoche des Jugendstils neue Elemente hinzu, von denen sich einige in den Fenstern des Leopoldinums finden. Wir nutzen die Möglichkeit, einmal ganz nah heranzutreten an diese traditionsreiche Handwerkskunst und aus nächster Nähe etwas über ihre Herstellung, ihre Materialien und Techniken zu erfahren sowie über einen wertschätzenden Umgang mit diesen erhal-tenswerten Objekten.

Führung:­11.00 und 13.00 Uhr, Simone Stritzker, M.A., Konservierung/Restaurierung

Treffpunkt:­Innenhof

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

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architektur informieren. Passend zum Orgeljahr 2021 ist auch die Schlosskapelle zu besichtigen – eine einmalige Chance!

Zudem bieten wir Ihnen ein kleines Rahmen-programm und gastronomisches Angebot, um Ihren Besuch am Tag des offenen Denkmals ab-zurunden.

Geöffnet:­11.00 – 17.30 Uhr

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl begrenzt!Telefon 05231 700214 (Mo. – Fr. 8 – 13 Uhr),www.schloss-detmold.de

20.­­Offene­Türen­im­Detmolder­ Residenzschloss

Das Detmolder Residenzschloss bildet den histo-rischen Stadtkern Detmolds und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das im 16. Jahrhundert im Renais-sancestil erbaute Schloss war viele Jahrhunderte der Wohn- und Herrschaftssitz der Grafen und Fürsten zur Lippe. Auch heute wird das Haus von der Familie zur Lippe bewohnt. Anlässlich des Ta-ges des offenen Denkmals öffnen wir exklusiv und kostenfrei einige Türen. Schlendern Sie durch den Roten Saal und erleben Sie hautnah die Barockat-mosphäre eines repräsentativen Appartements. Im Ahnensaal können Sie sich über die Geschichte der Herrscherfamilie und die spannende Raum-

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Eigentümer einer der ältesten noch vorhandenen Hofanlagen des Ortsteils etwas zur Geschichte der Gebäude und in Heidenoldendorf geht es dann um Zeichen früherer Epochen, die man an und unter einer modernen Kirche finden kann. Den Ab-schluss bildet ein Blick hinter die repräsentative historistische Häuserzeile der Moltkestraße, wo sich Sein und Schein ein interessantes Stelldich-ein geben.

Termin:­Samstag, 11.09., 11.00 – ca. 15.00 Uhr, Renate Hoffmann, Innenarchitektin, in Zusam-menarbeit mit dem ADFC Kreis Lippe(20 km, auch für Gelegenheitsradler*innen)

Treffpunkt:­Bruchberg, am Schlossgraben

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

21.­Radtour­zum­Tag­des­offenen­Denkmals

Schlosshotel, Erbbegräbnis Herberhausen, Esel-stein, Hof Tente, Hofanlage am Azaleenweg, Dorf-kirche (oder auch „ev. ref. Kirche“) Heidenolden-dorf, Moltkestraße. „Sein & Schein“ – unter dem diesjährigen Motto des Denkmaltages radeln Sie mit Trinkwasser und Proviant versehen, unterbro-chen von einigen Kurzführungen, auf steigungs-armer Route vom Detmolder Bruchberg über Herberhausen und Nienhagen nach Pivitsheide, dann über Heidenoldendorf zurück zur Stadt. Am Treffpunkt werden Sie zunächst erfahren, warum der Schein des einstigen Großprojektes „Schloss-hotel“ schon nach kurzer Zeit verblasste und dem harten Sein weichen musste. Die ersten Kilometer führen dann zum Erbbegräbnis Herberhausen, das mit teilweise großem künstlerischen Anspruch die Besitzerfolge des Gutes dokumentiert. Danach geht es auf stillen Naherholungswegen zum Bo-dendenkmal Eselstein und weiter zum ehemaligen Hof Tente in Nienhagen mit seiner ungewöhnlich kleinen Leibzucht. In Pivitsheide V.L. erzählt der

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man zu jener Zeit gelebt, gewohnt und gearbei-tet hat und welche Häuser seitdem am wenigsten verändert worden sind. Am Ende unseres Rund-ganges besteht die Möglichkeit, einen Blick in eines der Fachwerkhäuser in der Adolfstraße zu werfen, um so eine Vorstellung über das Zusam-menleben von Mensch und Tier unter einem Dach vor 350 Jahren zu erhalten.

Führung:14.00 – 15.30 Uhr Catrin Will, Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde

Treffpunkt:­Rathaustreppe auf dem Marktplatz

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

22. Leben im mittelalterlichen Detmold, für Kinder und Jugendliche im­Alter­von­8 – 12­Jahren

Gemeinsam unternehmen wir eine Zeitreise in das mittelalterliche Detmold und bewegen uns im Grundriss der Stadt, so wie er 1660 angelegt war. Im historischen Stadtkern ist die bauliche Entwicklung Detmolds seit jener Zeit noch immer gut erkennbar. Dem Ort liegt ein festes Straßen-schema zu Grunde, welches man auch bei anderen Stadtgründungen des 13. Jahrhunderts ähnlich fin-det. Wir starten auf dem Marktplatz am Rathaus, wo sich vor 370 Jahren noch der Friedhof um die Erlöserkirche herum befand. Vorbei am Fürstli-chen Residenzschloss, damals noch komplett vom Burggraben umgeben und Mitte des 16. Jahrhun-derts von der Burg zum Schloss im repräsentati-ven Stil der Weserrenaissance ausgebaut, ziehen wir innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern einmal durch Detmold und schauen uns an, wie

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alten Bauernhöfe, über die noblen Villen und die später erbauten zeitgenössischen Wohnhäuser umfangreich recherchiert und viele Geschichten der ehemaligen Bewohner zusammengetragen. Ein Buch über die bauliche Entwicklung ist bereits erschienen.Info: www.regionalanalysen.de/Friedrichshoehe.htm

Führungen:Samstag 11.09., 15.00 UhrSonntag 12.09., 15.00 Uhr, Dr. Hans-Joachim Keil

Treffpunkt:­Ecke Friedrichshöhe/Friedrich-Pieper-Straße (Nähe der Buslinie 701, Haltestelle Friedrichshöhe)

Anmeldung:­Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Pers. begrenzt!Alle Informationen unter www.detmold.de

23. Führung durch die Villenkolonie Friedrichshöhe

Das gut situierte Bürgertum hat seit jeher ver-sucht, die persönlichen Wohnbedingungen so angenehm wie möglich zu gestalten und auch die Stellung innerhalb der Gesellschaft nach außen zu repräsentieren. Insbesondere da, wo die finanziel-len Mittel ausreichend verfügbar waren, konnten aufwendige Villenbauten errichtet werden, die ei-nen ganz besonderen Wohngenuss versprachen. Während bis um 1900 diese Villen eher in direkt an die Innenstadt angrenzenden Lagen entstan-den, entwickelte sich nach der Jahrhundertwende zunehmend der Trend, in reizvoller Natur mit be-sonders schönen Ausblicken wohnen zu wollen. Dies war die Geburtsstunde der Villenkolonien, so auch der Villenkolonie Friedrichshöhe im nörd-lichen Teil von Heiligenkirchen. Einige Nachbarn, die in der ehemaligen Villenkolonie Friedrichshö-he wohnen, haben über die in der Nähe liegenden