Stadt im Puls · 2016-06-20 · Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft 4 Inhaltsverzeichnis

Stadt im PulsIm Herzen der Stadt im Puls der Zukunft

Bewerbung Landesgartenschau Vreden 2017

Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft

Landesgartenschau Vreden 2017

Stadt VredenBürgermeisterDr. Christoph HoltwischBurgstraße 1448691 Vreden0 25 64 / 3 03-0

Im Auftrag der Stadt Vreden

Goltsteinstraße 87a - D-50968 KölnPhone: 0049-(0)221-98549501Fax: 0049-(0)221-98549550E-Mail: [email protected]: www.ift-consulting.de

RMP Stephan LenzenLandschaftsarchitekten

53177 Bonn Klosterbergstraße [email protected]

Tel 0228/952570 Fax 0228/321083 www.RMP-Landschaftsarchitekten.de


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Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Bürgermeisters 7

Zusammenfassung der Bewerbung 9

1. Die Stadt Vreden und ihre Region 171.1 Geschichtliche Entwicklung 181.2 Lage im Umland 201.3 Bevölkerungs- und Siedlungsfl ächenentwicklung 211.4 Einbindung in das überregionale Verkehrsnetz 221.5 Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus 24

2. Ziele und Maßnahmen der Landesgartenschau 272.1 Ziele und Maßnahmen 282.2 Dringlichkeit 312.3 Bildungslandschaft 332.4 Nachhaltige Stadtlandschaft 34

3. Die Landesgartenschau Vreden 2017 393.1 Städtebauliches Leitbild und Entwicklungsziele 403.2 Konzept der Landesgartenschau 403.2.1 Leitthemen und Leitideen 403.2.2 Räumliches Konzept des Gartenschaugeländes 433.2.3 Einbindung der Vredener Dörfer und der Region 613.3 Verkehrs- und Mobilitätskonzept 633.3.1 Äußere Erschließung 633.3.2 Innere Erschließung 643.3.3 Stellplatzkonzept 673.4 Planungsrechtliche Absicherung 693.5 Eigentumsverhältnisse 70

4. Ratsbeschluss zur Durchführung der Landesgartenschau 71

5. Eckpunkte für ein Marketingkonzept 735.1 Vorbemerkungen 745.2 Zielgruppen 755.3 Werbung 785.4 Verkaufsförderung (Promotion und Messen) 795.5 Vertrieb 815.6 Merchandising 825.7 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 83


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6. Konzeptentwurf für die Folgenutzung 85

7. Konzept zur Einbindung der Bürgerinnen und Bürger 89

8. Eckpunkte zu den Inhalten von Sonderveranstaltungen und Sonderprogrammen 97

9. Kosten-, Finanzierungs- und Zeitpläne 1039.1 Investitionskosten 1049.2 Durchführungskosten 1129.3 Durchführungszeitplan 1189.4 Kosten der Nachnutzung 119

10. Stellungnahme der Aufsichtsbehörde über die fi nanzielle Leistungsfähigkeit des Trägers 121

11. Kooperationspartner / Eckpunkte für ein Sponsoringkonzept 125

12. Unterstützungsschreiben 13112.1 Institutionen 13212.2 Unternehmen 15412.3 Schulen 20112.4 Vereine 21112.5 Privatpersonen 254

13. Presseschau 259

14. Anhang 269 Besuchsprognose 270 Übersichtsplan Gartenschaukonzept 273 Abbildungsverzeichnis 275


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Vorwort des Bürgermeisters

Sehr geehrte Damen und Herren,

Vreden bewirbt sich um die Landesgartenschau 2017 – auf der Basis in-tensiver Bürgerbeteiligung und eines einstimmigen Beschlusses unseres Stadtrates. Hinter der Bewerbung stehen die Vereine, Unternehmen und Institutionen unserer Stadt und zahlreiche Kooperationspartner sowie der gesamte Kreis Borken und unsere niederländischen Nachbarn.

Unserer Bewerbung vorangegangen sind intensive Arbeit, viel Kreativi-tät und eine bewusste Abwägung der Chancen und Risiken. Hierfür dan-ke ich den zahlreichen Aktiven aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung sowie den uns begleitenden Büros! Das erarbeitete Konzept kann sich sehen lassen: Unsere Schwerpunkte „Bildung“ und „Nachhaltigkeit“ sind innovativ für eine Landesgartenschau, doch auch eher „klassische“ The-men – wie der Ausgleich struktureller Defi zite – sind uns ein wichtiges Anliegen.

Die Landesgartenschau begreifen wir in Vreden als Instrument nachhal-tiger Stadtentwicklung. Wir sind bereit, neben den Fördergeldern erheb-liche Eigenmittel einzusetzen, um unserer Stadt einen entscheidenden Impuls für ihre Zukunftsfähigkeit zu geben. Wir wollen die Landesgarten-schau, weil sie unserer Stadt gut tut. Vreden kann so Modell für viele andere vergleichbare Kommunen sein.

Vreden ist ein guter Gastgeber! Bereits jetzt haben wir im Bereich Kul-tur und Natur entlang der Berkel und im übrigen Stadtgebiet sehr viel zu bieten. Die Flamingos im Zwillbrocker Venn und das im Rahmen der RE-GIONALE 2016 geplante „Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland“ sind dabei nur einige Höhepunkte, die den Besucher bei uns erwarten. Die Vredener freuen sich darauf, den Besuchern der Landesgartenschau 2017 unsere Stadt in all ihren Facetten zu präsentieren.

Wir hoffen auf den Erfolg unserer engagierten Bewerbung – für eine Lan-desgartenschau „im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft“!

Dr. Christoph HoltwischBürgermeister

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Im Herzen der Stadt im Puls der ZukunftZusammenfassung der Bewerbung



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Zusammenfassung der Bewerbung

Ziele der Landesgartenschau

Die Stadt Vreden strebt mit der Realisierung der Landesgartenschau 2017 „Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft“ eine wesentliche und nachhalti-ge Verbesserung ihrer städtebaulichen Situation an und will sich als Stadt im ländlichen Raum für die Zukunft aufstellen. Hierbei sieht Vreden in der Schaffung und Erhaltung einer attraktiven Stadt- und Bildungslandschaft eine Voraussetzung für das Überleben des Siedlungsmodells „Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum“ unter den demografi schen Verände-rungen. Die Verwirklichung dieser städtebaulichen Vorstellungen im Rah-men der Landesgartenschau 2017 verspricht dabei einen einmaligen Ent-wicklungsschub – einen „Stadt im Puls“!

Übergeordnet wird ein durchgängiger innerstädtischer Berkel-Grünzug von Nord nach Süd verlaufend geschaffen. Hierdurch entsteht ein kreu-zungsfreies und sicheres Fuß-, Rad- und Schulwegesystem. Fehlende Brückenschläge über die Berkel werden erstellt und vernetzen die Wohn-gebiete mit der Innenstadt und dem Schulcampus. Dieser komplette „Grü-ne Schnitt“ durch die Stadt von Nord nach Süd birgt mit den angrenzenden Stadträndern die gesamte Vielfalt von Nutzungs- und Siedlungsformen einer ländlichen Stadt und bietet so im Rahmen der Landesgartenschau exemplarische freiraumplanerische Antworten auf die gestellten Heraus-forderungen:

• Mit dem Park am Berkelsee wird das bestehende Defi zit an innen-stadtnahen attraktiven Park- und Naherholungsfl ächen behoben. Dabei werden die vorhandenen Potenziale der See- und Uferfl ächen erstmalig ausgeschöpft.

• Die neue Berkelinsel löst als zentrumsnaher innovativer Wohn- und Arbeitsstandort die gegenwärtige gewerbliche und industrielle Nutzung ab. Die Durchgängigkeit des Berkel-Grünzugs wird in Vreden dadurch erstmalig geschaffen. Das Inselerlebnis ensteht durch die Freistellung und Erlebbarkeit von Berkel und Ausbach.

• Der Bereich des Berkelhafens akzentuiert den Eingangsbereich zur Innenstadt. Eine neue Stadtachse verbindet den Grünraum mit dem „Kulturhistorischen Zentrum Westmünsterland“ und der Innenstadt. Durch die Gestaltung von Stufenanlagen wird der historische Berkelhafen in Erinnerung gebracht und für die Vredener und ihre Gäste zu einem neu-en Identitätsort Vredens. Hierdurch wird die von Leerständen bedrohte Innenstadt belebt.

• Der neue Stadtpark an der Berkel wird zum Generationenpark im Zen-trum der Stadt. Die neuen Berkelplätze überwinden den topografi schen

die Garten-schau als „Stadt im Puls“

ein „Grüner Schnitt“ als freiraumpla-nerischer Lösungsansatz


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Einschnitt der Berkel und machen den Fluss damit erstmals im Stadtpark wirklich erlebbar.

• Das neben dem Solarpark gelegene neue Energie-Plus-Wohnen an der Berkel bietet exklusiven Wohnraum im Zentrum der Stadt und zeigt innovative Bau- und Wohnformen für den ländlichen Raum auf.

• Innerhalb des Schulcampus an der Berkel werden die verschiedenenen Schulformen über den Freiraum auf gemeinsamen und gemeinschaftli-chen Flächen integriert.

• Die Berkel-Kunst integriert einen privaten Skulpturenpark in den Berkel-Grünzug zur punktuellen Steigerung der Attraktivität des Freiraumes.

• Der ringförmige Grundriss der Stadt Vreden wird durch pfl anzliche Insze-nierung des Übergangs von Stadt zu freier Landschaft herausgearbei-tet. Dieses Identitätsmerkmal fi ndet auch Ausdruck im Logo der Landes-gartenschau.

• Im Sinne einer vernetzten Vredener Stadtlandschaft werden die an-grenzenden Dörfer, Bauernschaften und der Auenbereich der Berkel in Form eines zweiten Rings in das Landesgartenschau-Konzept eingebet-tet.

• Die planerische Kooperation mit den angrenzenden niederländischen und deutschen Nachbarkommunen soll im Rahmen der Landesgarten-schau intensiviert werden. Nicht nur Vreden wird damit von der Landes-gartenschau profi tieren, sondern auch sein Umfeld. Nachhaltige Synergi-en schaffen so einen zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensraum.

Bildungslandschaften

Ein äußerst wichtiger Faktor für das „Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum“ ist die Existenz und hohe Qualität von Bildungseinrichtungen. Da sich fast alle Bildungseinrichtungen der Stadt Vreden, alle Schulformen, ein Kindergarten sowie das „Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland“ entlang der Berkel aufreihen, wird das Thema Bildung der zentrale und innovative Schwerpunkt der Landesgartenschau: Die Integration von Bildungslandschaften in eine Gartenschau hat Pilotcharakter! Mit der Landesgartenschau wird die Chance genutzt, exemplarisch und unter neuesten pädagogischen Gesichtspunkten diese wertvollen Freiräume zu gestalten. Darin inbegriffen ist die Schaffung eines neuen gemeinsamen Schulcampus für alle weiterführenden Schulen und die Vernetzung aller Bildungsorte über den Berkelraum.

die Entwicklung des Campus– ein Schwer-punktthema der Gartenschau


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Nachhaltige Stadtlandschaft

Nachhaltigkeit bedeutet für die Stadt Vreden nicht nur eine geringe Rück-bauquote. Vielmehr sollen in fachlicher Kooperation mit dem interdiszi-plinären umweltwissenschaftlichen Studiengang der FernUniversität in Hagen und des Fraunhofer Instituts UMSICHT aus Oberhausen die Ziele und Kriterien von Nachhaltigkeit für die Stadt Vreden und ihrer Landesgar-tenschau erarbeitet werden. Anknüpfungspunkte im Gelände der Landes-gartenschau sind die Berkelauen, die Papierfabrik, das Wasserkraftwerk, der Solarpark, das gesamte Energie-Plus-Wohnen und ein noch zu pfl an-zender Ausgleichswald für die erste CO2-bewusste Landesgartenschau.

Lage und Erreichbarkeit

Die Stadt Vreden (Kreis Borken) liegt im westlichen Münsterland, im Übergang von der norddeutschen Tiefebene zum Niederrhein. Sie ist von den umliegenden Großstädten schnell zu erreichen: Enschede 26 km, Münster 64 km, Bottrop (Rand des Ruhrgebietes) 64 km.

Im relevanten Einzugsbereich von bis zu 90 Minuten Fahrtzeit leben über 10 Millionen Menschen. Damit ist für die Austragung einer Landesgarten-schau ein sehr großes Nachfragepotenzial gegeben.

Die für die Landesgartenschau entscheidende Anbindung an das Stra-ßenverkehrsnetz ist durch die nahe gelegenen Autobahnen A 31 (Rich-tung Ruhrgebiet) und A 3 (Niederrhein – Oberhausen – Düsseldorf – Köln) auf deutscher Seite gegeben. Von niederländischer Seite ist sie durch die A 18 und die A 35 (Enschede – Hengelo) gesichert. Die (neue) B70 führt direkt an Vreden vorbei.

Mit dem ÖPNV ist Vreden mit dem Bus aus dem regionalen Umfeld er-reichbar. Zudem bestehen mit dem Bus Anschlussmöglichkeiten an die Bahnhöfe der Nachbarstädte. Sie können während des Zeitraumes der LAGA ausgeweitet werden und den notwendigen Anschluss ans Bahn-system ermöglichen.

Konzept der Landesgartenschau

Das Motto „Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft“ transportiert ab-seits der gärtnerischen Leistungsschau die drei wichtigsten Ideen der Landesgartenschau Vreden 2017.

Inwertsetzung vorhandener Stadt- und Freiräume

über 10 Millio-nen potenzielle LAGA-Gäste

die LAGA Vreden – eine CO2-bewussteGartenschau


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„Im Herzen der Stadt“ – Die Flächen und Maßnahmen der Landes-gartenschau konzentrieren sich auf die Inwertsetzung vorhandener in-nerstädtischer Stadt- und Freiräume und nicht auf die Schaffung neuer Freiräume im Außenbereich. Im Vordergrund steht dabei u. a. die Wei-terentwicklung der naturnahen Flusslandschaft der Berkel und des Aus-bachs unter Berücksichtigung der sich wandelnden Nutzungsprofi le der Vredener Stadt- und Flusslandschaft. Diese dringend notwendige Qualifi -zierung des „Herzens der Stadt Vreden“ dient der Attraktivitätssteigerung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt und verbessert die Lebensquali-tät für alle Vredener Bürger.

„Stadt im Puls“ – Der Puls der Stadt Vreden war die Berkel, sie brachte der Stadt ihre Bedeutung und verband Vreden über die Niederlande mit der Welt. Die Landesgartenschau Vreden 2017 ist eine Gartenschau am und mit dem Wasser. Das Wohnen und Arbeiten am Wasser, die Aufent-haltsqualität und Freizeitaktivitäten am und auf dem Wasser, die Ökologie und Kraft des Wassers werden Themen der Gartenschau. Die Berkel ver-bindet innerhalb der Stadt sowie nach außen mit dem Umfeld. Es wird ein starker „Stadt-Impuls“ für Vreden initiiert.

„Puls der Zukunft“ – Die Landesgartenschau wird Vreden als Stadt im ländlichen Raum für ihre Herausforderungen qualifi zieren. Die Schwer-punktthemen Bildung und Nachhaltigkeit sind hierbei der Schlüssel, Vreden für diese Zukunft fi t zu machen. Der Impuls der Landesgarten-schau soll ansteckend wirken – wie ein ins Wasser geworfener Stein, der weite Kreise zieht.

Marketingkonzept

Für Strategien und Maßnahmen der Vertriebs- und Kommunikationspolitik wurde im Rahmen des vorläufi gen Durchführungshaushaltes ein Budget von 700.000 € veranschlagt (ohne vertriebsbedingte Kosten sowie Per-sonalkosten im Bereich Marketing). Die Wirkung der Marketingaktivitäten kann durch eine intensive Kooperation mit Partnern und Sponsoren ge-steigert werden. Ihre Reichweite orientiert sich an den wichtigsten Quell-gebieten: dem Nahbereich, dem Münsterland mit der Stadt Münster, dem Ruhrgebiet und den Städten der östlichen Niederlande (geographische Kernquellmärkte).

Aufgrund der direkten Grenzlage Vredens sowie der bekannten Garten-affi nität der Niederländer sollte die Landesgartenschau auch international vermarktet werden; im Nahbereich mit eigenen Aktivitäten, sonst über Ko-operationspartner.

die Berkel als Puls der Stadt

Bildung und Nachhaltigkeit: Schlüsselthe-men für die Zukunft von Vreden

eine LAGA für nationales und internationa-les Publikum


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Für die Landesgartenschau Vreden 2017 werden die folgenden Zielgrup-pen als zentral angesehen:

• Familien mit Kindern• Ältere Kinder und Jugendliche• (Jung-) Senioren, „Best-Ager“, „Silver Kids“, weiter zu differenzieren in

„50+“, „60+“ und „70+“• Städte- und Kulturtouristen (vor allem im Tagesbereich)• Aktivtouristen, weiter zu differenzieren nach z. B. Rad-, Kanutouristen

usw. (im Tages- und Übernachtungsbereich)• Gruppen: Vereine und Verbände, Kindergärten und Schulklassen, Bus-

gruppen• Fachpublikum: Personen aus den Bereichen Garten- und Landschafts-

bau, Gärtnereien, Städtebau und Landschaftsplanung, Umweltverbände und -institutionen, Bildungsinstitutionen

Die Intensität der Marketingaktivitäten sollte sich an einer zur Eröffnung hin steigernden Dramaturgie orientierten. Damit wird der Schwerpunkt der Aktivitäten Ende 2016 und Anfang 2017 liegen.

Investitionshaushalt

Für den „Park am Berkelsee“, die „Berkelinsel“, den „Berkelhafen“, den „Stadtpark an der Berkel“ und die weiteren Maßnahmen innerhalb des Berkelgrünzuges werden insgesamt 12,5 Millionen € veranschlagt. Die Kosten der integrierten Schulfl ächen der neuen Bildungslandschaften be-tragen 3,6 Millionen € und die Kosten der Ergänzungsbereiche 750 Tau-send €. Dies ergibt eine Gesamtinvestitionssumme von 16,8 Millionen €. Hierin enthalten sind bereits die Baunebenkosten in Höhe von 15% und Positionen für Unvorhergesehenes in Höhe von 10%. Die Kosten werden gedeckt durch die Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von pauschal 5 Millionen € und einem angenommen Förderungssatz von 50% aus weiteren Förderprogrammen. Hieraus ergibt sich ein anvisierter Kostenanteil der Stadt Vreden für den Investitionshaushalt von 5,9 Millio-nen € zuzüglich des erforderlichen Grunderwerbs.

Durchführungshaushalt

Der Durchführungshaushalt enthält die Mittel ab der Gründung der Durch-führungsgesellschaft bis zum technischen Rückbau der temporären Ein-richtungen und der kaufmännischen Abwicklung nach Abschluss der Lan-desgartenschau.

Schwerpunkt der Marketing-aktivitäten liegt auf Ende 2016 / Anfang 2017

eine Gesam-tinvestition von 16,8 Millionen €


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Der Durchführungshaushalt beträgt netto 7,8 Millionen €. Seine Höhe ...

• resultiert aus den notwendigen Aufwendungen für eine qualitätsvolle Landesgartenschau zur Erreichung der prognostizierten Besucherzahlen (410.000 Besucher inkl. Freikarten bzw. 390.000 zahlende Besucher),

• berücksichtigt die relativ lange Vorlaufzeit und großen Flächen der Lan-desgartenschau Vreden 2017 und

• orientiert sich an den zu erreichenden Zielsetzungen und vorgegebenen Rahmenbedingungen der Stadt.

Der Durchführungshaushalt wird im Wesentlichen durch Erlöse aus den Veranstaltungen fi nanziert (Eintrittsgelder, Mittel aus der Vermögensver-waltung wie Lizenzvergaben, Verpachtungen) sowie durch Sponsoren-beiträge. Zusätzlich werden seitens der Stadt Vreden Durchführungsmit-tel in Höhe von ca. 2,6 Millionen € als Sicherheit eingeplant.

Die Gesamtfi nanzierung der Durchführung wird durch Finanzierungs-vereinbarungen zwischen der Stadt Vreden und der künftigen Durch-führungsgesellschaft der Landesgartenschau sichergestellt. Zu berück-sichtigen ist, dass erforderliche Aufwendungen der Gesellschaft in den Vorbereitungsjahren zu einem wesentlichen Anteil erst durch Eintrittserlö-se im Veranstaltungsjahr kompensiert werden können.

Konzeptentwurf für die Folgenutzung

Da mit der Landesgartenschau eine nachhaltige Stadtentwicklung be-zweckt ist, ist nur ein geringer Anteil der Gartenschaufl ächen nach dem Ereignis zurückzubauen. Fast der gesamte Berkelgrünzug bleibt als at-traktive Stadtlandschaft erhalten und als öffentliche Parkanlage zugäng-lich. Insbesondere die Bildungslandschaften sollen langfristig wirken. Allein die pfl egeintensiven Wechselfl or- und temporären Gartenbereiche werden in extensivere Vegetationsfl ächen umgewandelt. Der nördliche Besucherparkplatz wird zurückgebaut.

Einbindung der Bürgerinnen und Bürger

Für die Landesgartenschau ist ein kontinuierlicher kooperativer Planungs-prozeß etabliert worden. Im September und Oktober 2010 gab es mehre-re Planungsworkshops zu verschiedenen Themen mit fachlich versier-ten Bürgern sowie Vereins- und Institutionsvertretern. Im Dezember 2010

eine LAGA als Instrument nachhaltiger Stadtent-wicklung

der Durchfüh-rungshaushalt beträgt 7,8 Millionen €

2,6 Millionen € Sicherheit sind seitens der Stadt eingeplant


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fand eine Bürgerveranstaltung mit mehr als 500 Teilnehmern statt. Im Januar 2011 wurde eine Bürgerwerkstatt mit 80 Bürgern durchgeführt. Unterstützt wurden diese Veranstaltungen durch Veröffentlichungen im Internet und eine Ausstellung. Insgesamt sind 150 schriftliche Anre-gungen und Stellungnahmen bei der Stadt eingegangen. Weitere Bür-gerworkshops, insbesondere mit den Schülern, Eltern und Lehrern der Schulen, stehen in den nächsten Wochen an.

Darüber hinaus wurden zahlreiche Abstimmungsgespräche mit wich-tigen Akteuren geführt. Alle betroffenen Grundstückseigentümer haben ihre Kooperationsbereitschaft signalisiert. Rund 113 Institutionen, Unter-nehmen, Schulen und Vereine haben der Stadt für die Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau schriftlich ihre Unterstützung zu-gesagt. Auch alle benachbarten Kommunen begrüßen die Durchführung einer Landesgartenschau 2017. Mit den niederländischen Nachbarn sind Kooperationen bei Planung, Marketing und Durchführung der Landesgar-tenschau vorgesehen.

Ratsbeschluss

Der Rat der Stadt Vreden hat in seiner Sitzung vom 17.12.2010 die Be-werbung um die Austragung der Landesgartenschau 2017 einstimmig mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen.

Miteinander – Füreinander:Vredener Bür-ger werden in Planung und Durchführung der LAGA eingebunden


Im Herzen der Stadt im Puls der ZukunftDie Stadt Vreden und ihre Region 1



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1. Die Stadt Vreden und ihre Region

1.1 Geschichtliche Entwicklung

Die Stadtgeschichte Vredens beginnt mit ersten Siedlungen in der älteren und mittleren vorrömischen Eisenzeit. Aus Grabungen ist belegt, dass das Gebiet bereits vor gut 10.000 Jahren besiedelt war. Bodenfunde reichen zurück bis etwa in das 5. Jahrhundert vor Christi Geburt.

Erstmals erwähnt wird Vreden 839 als „Fredenna“ in den Xante-ner Annalen, wonach die Reliquien dreier Heiliger – darunter die heilige Felicitas, deren Knochenstaub noch im Altar der Stiftskir-che liegt – nach Vreden überführt wurden.Die Stadtrechte erhielt die bis dato zu den Bistümern Köln und Münster gehörende Gemeinde im 13. Jahrhundert, nachdem sich der Erzbischof von Köln und der Bischof von Münster 1252 dazu verpfl ichteten, Vreden als Stadt auszubauen und zu befestigen.Das zwischenzeitlich von Spanien besetzte (16. Jahrhundert) und zu Frankreich gehörende (19. Jahrhundert) Vreden wurde im Laufe der Zeit mehrfach zerstört. Besonders im Zweiten Weltkrieg fi elen große Teile der Stadt den Luftangriffen zum Opfer.

Im Zuge der Industrialisierung nahmen im 19. Jahrhundert viele Industriebetriebe wie Webereien und Spinnereien in Vreden ihre Arbeit auf. Heute belebt ein gut ausgewogener Mix verschiedener Branchen das Stadtbild.

Die Berkel prägte als Lebensader Vredens maßgeblich die ge-schichtliche Entwicklung der Stadt und verband Vreden auf dem Flussweg lange mit seinen Nachbarn (bis nach Amsterdam).

langeStadtgeschichte birgt kulturel-len Reichtum

Berkel prägte als Lebensader die Stadtge-schichte


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Zu den besonderen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen u. a.

• die Stiftskirche St. Felicitas mit Krypta (Anfang des 11. Jahrhunderts),

• die einzigartige Ringbebauung Ammelsken Kring rund um die Kirche in Ammeloe (1369),

• der den Stadtkern umschließende Butenwall (Rundweg um die Stadt auf dem früheren äußeren Befestigungswall),

• der teilweise erhaltene Umzingelungs-Graben der früheren Stadtbe-festigung im Abschnitt zwischen Wassermühlenstraße und Altstadt,

• der Müürhahnbrunnen, der an die spanische Besetzung zwischen 1590 und 1599 erinnert,

• die Barockkirche Zwillbrock,

• die Pfarrkirche St. Georg, die auf den Fundamenten der 1945 zerstör-ten spätgotischen Hallenkirche steht sowie

• das heutige Rathaus, ein barockes Herrenhaus, das auf den Resten der fürstbischöfl ichen Burg errichtet wurde.

Die bewegte Geschichte der Stadt Vreden kann heute in dem 1977 neu eröffneten Hamaland-Museum verfolgt werden. Dieses wird durch das in der Planung befi ndliche „Kulturhistorische Zent-rum Westmünsterland“ ergänzt, das das kulturelle Gedächtnis der Region werden soll. Es soll zur Gartenschau realisiert sein.

„Kulturgeschicht-liches Zentrum Westmünster-land“ in Planung


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1.2 Lage im Umland

Im Umfeld von maximal 90 Minuten Anreisezeit leben über 10 Mil-lionen Menschen. Damit ist für die Austragung einer Landesgar-tenschau ein großes Nachfragepotenzial gegeben.Die Entfernung zu den nächst größeren Städten (zentralen Orten) beträgt:

• Enschede (NL) 26 km (154 Tsd. Einwohner)• Gronau (Westf.) 28 km (46 Tsd. Einwohner)• Bocholt 30 km (74 Tsd. Einwohner)• Hengelo (NL) 35 km (81 Tsd. Einwohner)• Dorsten 49 km (80 Tsd. Einwohner)• Rheine 56 km (76 Tsd. Einwohner)• Münster 64 km (271 Tsd. Einwohner)• Bottrop 64 km (120 Tsd. Einwohner)• Arnheim (NL) 77 km (142 Tsd. Einwohner)

großesNachfrage-potenzial im Einzugsbereich der LAGA Vreden 2017


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1998 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 21.392 22.220 22.387 22.587 22.723 22.775 22.775 22.641

Einwohner-entwicklung Stadt Vreden

1.3 Bevölkerungs- und Siedlungsfl ächenentwicklung

Insgesamt leben in der ca. 136 km² großen Stadt Vreden 22.641 Einwohner (31.12.2009). Laut Gemeindereferenz des Bundesam-tes für Bauwesen und Raumordnung ist sie dem Gemeindetyp „Kleine Mittelstadt“ zugeordnet. Die Stadt gliedert sich in die Kern-stadt, die fünf Kirchdörfer Ammeloe, Ellewick-Crosewick, Lünten, Wennewick-Oldenkott, Zwillbrock und die fünf Bauerschaften Dö-mern, Gaxel, Großemast, Kleinemast und Köckelwick.

Ein positiver Wanderungssaldo sorgte in den letzten zwölf Jahren für einen Bevölkerungszuwachs von 5,8 Prozent. 2009 zeigt sich ein leichter Einwohnerrückgang von 0,6 Prozent (134 Einwohner), der durch einen leicht negativen Wanderungssaldo zu erklären ist. Dabei handelt es sich v. a. um ausbildungsplatzbedingte Abwan-derung, Familien mit Kindern wandern hingegen zu. Insgesamt gilt der Kreis Borken als „jüngster“ Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Die sozio-demografi schen Entwicklungen innerhalb der Stadt be-gründen einen weiterhin steigenden Bedarf an neuen Wohnfl ä-chen. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der Sparkasse Westmüns-terland gemeinsam mit der LBS für alle Städte und Gemeinden der Kreise Borken und Coesfeld besteht in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten in Vreden noch Bedarf für rund 1.800 Wohnungen bzw. ein Wohnbaufl ächenneubedarf in Höhe von ca. 80-90 ha.

Der Bedarf an neuen Wohnfl ächen errechnet sich dabei aus fol-genden Faktoren:

• HaushaltsverkleinerungDie Haushaltsverkleinerung bewirkt eine – bei gleichbleibender Bevölkerungszahl – steigende Zahl von Haushalten. Diese spielen eine den Wohnungsmarkt bestimmende Rolle, da die Haushalte und nicht Einzelpersonen am Markt als Nachfrager auftreten.

• Zunahme der persönlichen Wohnfl ächeDiese Entwicklung ist durch den höheren Bedarf alleinstehender Personen, in Folge der Änderung in den sozialen Verhaltenswei-sen wie der steigenden Zahl von Partnerschaften, bei denen jeder

erste Folgen des Demo-graphischen Wandels werden auch in Vreden sichtbar


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seine Wohnung behält, oder eine ebenfalls steigende Zahl von Al-leinerziehenden zu erklären. Ein Anstieg der persönlichen Wohn-fl äche von heute etwa 40,5 m² pro Person auf 45 bis 48 m² pro Person in den nächsten 15 Jahren erscheint realistisch.

• Innerstädtische Wanderungen in das StadtzentrumAufgrund der steigenden Wertschätzung der Stadtzentren mit ih-ren öffentlichen und privaten Versorgungseinrichtungen besteht auch in Vreden Potenzial für innerstädtische Wanderungen von den Außenorten in die Kernstadt. Dies hängt mit dem Ansteigen der Zahl älterer Bürger zusammen und hat in anderen Gemeinden bereits zu merklichen Wanderungen fort von peripheren hin zu zentralen Orten geführt.

• WanderungsgewinneUnter Berücksichtigung der guten verkehrlichen Lage und der landschaftlichen Attraktivität von Vreden kann auch für die Zukunft von einem Potenzial an Zuwanderern ausgegangen werden. In der Prognose des Landesamtes für Statistik wird für den Zeitraum 2008-2030 für den Gesamtkreis Borken eine Bevölkerungszu-nahme von über 2,9 Prozent zugrunde gelegt. Das Pestel-Institut zählt Vreden zu den Städten mit hoher Zuwanderung und hat ei-nen Zunahmewert von 6,1 Prozent bis 2020 errechnet. Die Be-zirksregierung Münster geht von einer Bevölkerungszunahme von 7,1 Prozent bis 2025 aus.

• FlexibilitätsreserveIm Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung sind Reserven für nicht bzw. nicht wirtschaftlich realisierbare Flächen notwendig. Dazu gehören z. B. solche, bei denen die Eigentümer überhöhte Preise verlangen oder auch solche, die aus ökologischen Grün-den nicht oder nicht in der gewünschten Zeit zu Bauland entwi-ckelt werden können. In Vreden sind knapp 30 ha Reserven in B-Plänen vorhanden.

1.4 Einbindung in das überregionale Verkehrsnetz

Die Stadt Vreden ist in einer verkehrlich sehr günstigen Lage:

• Im Zuge der Neuordnung der Baulasten wurde die das Stadtgebiet von Vreden querende Landstraße L 572 mit Wirkung zum 1. Januar 2010 zur Bundesstraße (B 70) aufgestuft.

gute Ein-bindung ins überregionale Verkehrsnetz gegeben


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• Über die nächstgelegenen Autobahnen A 31 (ca. 20 km Entfernung) ist das Ruhrgebiet innerhalb von einer Stunde erreichbar. Die Auto-bahnen A 3, A 30 und A 43 liegen in jeweils ca. 35-40 km Entfernung.

• Auf niederländischer Seite beträgt die Entfernung zum Fernstraßen-netz ca. 10-15 km (Nationalstraßen N 18, N 313, N 318 und N 319) bzw. 25 km zu den Autobahnen A 18 und A 35.

An der Gemeindegrenze zu Stadtlohn befi ndet sich der Verkehrs-landeplatz „Flugplatz Stadtlohn-Vreden“, der nicht nur von Segel- und Freizeitpiloten, sondern auch geschäftlich genutzt wird. Die Landebahn hat zurzeit eine Länge von 1.500 Meter, eine Verlän-gerung auf ca. 1.800 Meter ist in Planung. Die nächstgelegenen Verkehrsfl ughäfen Münster-Osnabrück und Düsseldorf sind ca. eine Autostunde entfernt.

Die SchnellBus-Linie S 70 verbindet Vreden mit Ahaus und führt weiter durch das Westmünsterland bis ins Oberzentrum Münster.

Einbindung Vredens in das überregionale Verkehrsnetz


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1.5 Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus

WirtschaftDurch konsequentes unternehmerisches Engagement unterstützt durch eine wirtschaftsfreundliche Kommunalpolitik ist es gelun-gen, Vreden als attraktiven Wirtschaftsstandort zu etablieren.

Prägend für die Wirtschaftsstruktur in Vreden ist ein breit gefächer-ter Branchenmix mit einer hohen Bedeutung des produzierenden Gewerbes, z. B. Schmuckwarenindustrie, graphisches Gewerbe, Holz- und Kunststoffverarbeitung, Stahl-, Maschinen- und Fahr-zeugbau, Textil- und Bekleidungsbetriebe und Papiererzeugung. Dabei liegt der Schwerpunkt ganz eindeutig bei mittelständischen Unternehmen. Einige davon agieren sehr erfolgreich als ‚Global Player‘ auf den weltweiten Märkten. Darüber hinaus gibt es in Vreden viele Handwerksbetriebe, die aufgrund ihrer Leistungs-stärke auch überregional bekannt sind. Das Bau- und Bauneben-gewerbe hat wegen der regen Bautätigkeit einen besonderen Stellenwert. Der tertiäre Sektor ist weniger stark besetzt.

Insgesamt schwankt die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten in Vreden in den letzten Jahren nur leicht um den Wert 7.500. Das verarbeitende Gewerbe ist dabei dominant. Die Zahl der Ein- und Auspendler hält sich in etwa die Waage. Die Arbeitslosenquote in Vreden und im Kreis Borken liegt deutlich unter dem Landes-durchschnitt. Die Kaufkraft der Haushalte ist im Vergleich zum Landesdurchschnitt überdurchschnittlich ausgeprägt.

Kultur und SozialesVreden als kinderreiche und kinderfreundliche Stadt deckt das Bil-dungsangebot für Kinder in vollem Umfang ab.

Die Stadt verfügt über insgesamt 14 Kindergärten bzw. -tagesstät-ten: 7 Kindergärten in Trägerschaft der katholischen Kirchenge-meinde St. Georg, 2 Kindergärten des Deutschen Roten Kreuzes, 3 Einrichtungen des „Hilf mir, es selbst zu tun“ e.V., ein evange-lischer Kindergarten sowie ein privater Montessori-Kindergarten.

In Vreden werden alle Schulformen angeboten:3 Grundschulen sowie 1 Hauptschule, 1 Realschule, 1 Gymnasi-um und 1 Förderschule. Prägend für die Schullandschaft ist der

Vreden ist ein bestens ausgebauter Bildungsstandort

attraktiver, starker Wirt-schaftsstandort mit gesundem Branchen-Mix


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Schulcampus als Standort aller weiterführenden Schulen. Es ist geplant, zum Schuljahr 2012/13 dort eine Gemeinschaftsschule zu gründen.

Das (Weiter-)Bildungsangebot wird ergänzt durch die öffentli-che Bücherei, die Volkshochschule, die Musikschule Vreden e.V. und die Biologische Station Zwillbrock, die neben umfangreichen Umweltbildungsprogrammen auch Exkursionen für Schulklassen oder andere Gruppen anbietet.

Vreden hat zahlreiche kulturhistorische Sehenswürdigkeiten und versteht sich als Kulturstadt im Westmünsterland, was vor allem durch ein attraktives kulturelles Veranstaltungsprogramm sichtbar wird. Das „Alte Rathaus“ ist kulturelles und gesellschaftliches Zen-trum. Dort ist der Sitz der Bürgerstiftung. Zudem ist es Standort des ersten deutschen Scherenschnitt-Museums und eines Cafés.

Insgesamt weit über 100 Vereine, Verbände und Interessensgrup-pen nutzen ein breites Spektrum an vorhandener vielfältiger In-frastruktur.

Kultur ist ein städtischesKernthema

touristischeKernthemensind Rad- und Kulturtourismus

TourismusTouristisch ist Vreden der Tourismusregion Münsterland zugeord-net, die international und bundesweit durch den Münsterland e.V. vermarktet wird (Vreden ist Mitglied).

Eingebettet in die Region des Westmünsterlandes bietet Vreden vielfältige Möglichkeiten des Radwanderns. Gästen steht ein gut ausgebautes Radwegenetz bis in die Niederlande hinein zur Ver-fügung, das durch den bereits feststehenden Ausbau des Berkel-radweges weiter optimiert wird, insbesondere für die grenzüber-schreitende Erholung. Vreden besticht darüber hinaus durch seine vielerorts unberührte Natur, die auf Wanderwegen durch verschiedene Naturschutzge-

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biete rund um Vreden genossen werden kann. Die nördlichste Fla-mingo-Brutkolonie der Welt im Zwillbroker Venn ist weit überregio-nal bekannt. Die Berkel bietet gute Möglichkeiten für Kanutouren.

In der amtlichen Tourismusstatistik sind acht Betriebe mit 220 Bet-ten ausgewiesen, die sich auf 6 Hotels, einen Gasthof und eine Pension verteilen. Hinzu kommen im gesamten Stadtgebiet eini-ge kleinere Beherbergungsanbieter mit insgesamt 94 Betten (ca. 15 Ferienwohnungen und vier Pensionen) sowie ein Wohnmobil-stellplatz mit 40 Stellplätzen, die nicht von der amtlichen Statistik erfasst werden. Die Zahl der Gästeankünfte im gewerblichen Be-reich liegt bei jährlich mehr als 9.800 mit über 17.800 Übernach-tungen.

touristische Angebots- und Nachfrage-kennziffern von Vreden

Jahr Betriebe angebotene Betten

Ankünfte Übernachtungen Ø-Aufenthalts-dauer in Tagen

2009 8 220 9.822 17.878 1,82008 8 220 10.941 19.942 1,82007 8 223 11.219 21.892 2,02006 8 237 10.781 19.390 1,82005 8 226 9.259 17.791 1,92004 8 226 10.020 19.282 1,92003 8 226 12.766 23.112 1,8

REGIONALE 2016Im Jahr 2016 wird Vreden und die gesamte westliche Münster-landregion an der REGIONALE teilnehmen, einem Strukturpro-gramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das im Turnus von zwei bzw. drei Jahren einer jeweils ausgewählten Region die Möglich-keit bietet, in unterschiedlichen Themenfeldern strukturwirksame Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Dabei sollen die Quali-täten und Eigenheiten der Region herausgearbeitet werden, um Impulse für deren zukünftige Entwicklung zu geben.

Ziel der Partnerkommunen ist es, das Hamaland-Museum, das Kreisarchiv, das Archiv der Stadt Vreden sowie das Landeskundli-che Institut Westmünsterland unter einem Dach in Vreden zusam-menzuführen, um so ein umfangreiches „historisches Gedächtnis“ im Westmünsterland zu schaffen. Entstehen soll eine Einrichtung, die ein attraktiver außerschulischer Lernort und Anlaufpunkt für alle ist, die sich für die Kulturgeschichte des Raumes interessie-ren, das „Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland“. Es soll bereits bis zur Landesgartenschau realisiert sein. Die Planungen hierfür wurden mit der Machbarkeitsstudie zur Landesgarten-schau Vreden 2017 abgestimmt.

Synergien mit REGIONALE 2016 möglich

Realisierung Leitprojekt „Kulturhistori-sches Zentrum Westmünster-land“ bis 2016


Im Herzen der Stadt im Puls der ZukunftZiele und Maßnahmen der Landesgartenschau 2



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2 Ziele und Maßnahmen der Landesgartenschau

2.1 Ziele und Maßnahmen

Die Ziele der Landesgartenschau Vreden 2017 sind die nachhal-tige Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung, die Verbes-serung der städtebaulich-freiräumlichen Situation, die naturnahe Entwicklung des Berkel-Grünzuges und die generelle Aufwertung der Lebensqualität im Herzen der Stadt im ländlichen Raum. Um-gesetzt werden diese Ziele durch Schärfung des Stadtprofi ls in den Bereichen Bildung, nachhaltige Stadtentwicklung, innerstäd-tische Erholung und Freizeit, Kulturhistorie und Gestaltungsqua-lität.

Die Stadt verspricht sich davon• Eine Stabilisierung der Einwohnerzahl bzw. ein moderates Bevölke-

rungswachstum durch eine verbesserte Wohn- und Arbeitsqualität bzw. Standortqualität,

• Festigung des attraktiven Schulstandort Vredens,

• nachhaltige Energiebereitstellung aus regenerativen Energiequellen,

• neue Arbeitsplätze in Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben,

• eine Stärkung der Versorgungsfunktion des Einzelhandels im Stadt-zentrum sowie

• eine größere Attraktivität Vredens für den Städte- und Erholungstou-rismus

Das Konzept der Landesgartenschau ist eingespannt und ab-gestimmt auf aktuelle Planungsprozesse der Stadt Vreden:• Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2010-2025

• Städtebaulicher Rahmenplan Innenstadt

• Konzept „Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland“

Aus diesen Planungen ergeben sich für die zukünftige Ent-wicklung und das Gartenschau-Konzept folgende städtebau-lich- landschaftliche Ziele:• Ausbau des Berkelsees zu einem lokalen Freizeit- und Erholungs-

schwerpunkt

• Gestaltung eines durchgängigen Berkel-Grünzuges: Beseitigung von Querungspunkten, Aufwertung der „Berkelinsel“ durch Verlagerung störender Industrie- und Gewerbeunternehmen

• Ausbildung von generationsübergreifenden Freiraumangeboten

Schärfung des Stadtprofi ls in den Bereichen Bildung und nachhaltige Stadtentwicklung

Stärkung der Versorgungs-funktion des Einzelhandels im Stadtzentrum


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• Konzentration auf hochwertige Bildungseinrichtungen als Qualitäts-merkmal

• Landschaftlich-funktionale Vernetzung der Kernstadt mit den benach-barten Dörfern und Bauerschaften

• Funktional-gestalterische Aufwertung der innenstadtnahen Berkel-Freiräume, insbesondere der historischen Keimzelle des Stifts- kirchenareals und des „Kulturhistorischen Zentrums Westmüns-terland“, sowie deren Vernetzung

die LAGA als Instrument der Stadtent-wicklung

Somit ist die Landesgartenschau Vreden 2017 Instrument• für die Schaffung und Sicherung hochwertiger Freizeit-, Grün-, Schul-

und Wohnfl ächen,

• zur Stärkung der Wirtschaft in den Bereichen Einzelhandel und Dienstleistung, Gewerbe und Industrie, Tourismus und Gastronomie, Gartenbau und Bauwirtschaft; dies insbesondere im grenzüberschrei-tenden Austausch und Konsens,

• zum Erhalt der umgebenden Naturlandschaften und zur Sicherung von Naturschutz und Ökologie,


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• zur Förderung der nachhaltigen ökologischen sowie einer verantwor-tungsbewußten konventioneller Landwirtschaft,

• zum Aufbau einer auf regenerativen Energien basierenden Energie-versorgung,

• der Zukunftsfähigkeit der ländlichen Stadt im demografi schen Wan-del,

• zur Bewahrung und In-Wert-Setzung des kulturhistorischen Erbes,

• zur Bündelung von Aufgaben, die zeitnah verwirklicht werden können, und ein Instrument

• zur Steigerung der Gestaltungsqualität, die ohne Landesgartenschau schwer oder überhaupt nicht erzielbar wäre.

Mehrwert für Stadt und Region

Mit der Durchführung der Landesgartenschau können in Vreden folgende Synergieeffekte erreicht werden:• Stärkung des bürgerlichen Engagements,

• Erhöhung des Bekanntheitsgrades,

• Verbesserung des Stadtimages,

• Stärkung des Bewußtseins der Bevölkerung für Kultur, Landschaft und gestalterischer Qualitäten,

• Überwindung der grenzüberschreitenden Barrieren und Reduzierung der Nachteile der Grenzlage

• Qualitätssteigerung als Wohnstandort für den ansässigen Unterneh-men fehlende Fachkräfte

Hieraus wird deutlich, dass die Stadt Vreden mit der Ausführung der Landesgartenschau ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung nachkommt und durch die Investitionen zudem einen hohen Mehrwert für Stadt und Region generiert. Aufgrund der engen Verzahnung von nachhaltiger Stadtlandschaft

Erhalt der umgebenden Naturland-schaften und Sicherung von Naturschutz und Ökologie


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und zukunftsweisenden Bildungslandschaften entsteht ein unver-wechselbares integratives Gesamtkonzept mit Pilotcharakter für das Land.

Qualität der innerstädtischen SiedlungsergänzungenDie zur Landesgartenschau 2017 bereits fertiggestellte Energie-Plus-Siedlung am „Sonnengarten“ (Solarpark) soll in möglichst hohem Maße die Anforderungen der Nachhaltigkeit auf Basis der Defi nition der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit (DGNB) erfüllen und einen der Landesgartenschau angemessenen Qua-litätsstandard bieten. Angestrebt wird eine innovative Siedlungs-struktur, die demografi sche und sozioökonomische Veränderungen (z.B. steigende Zahl älterer Mitbürger, Zunahme der Berufstätigkeit, Verkleinerung der Haushalte) berücksichtigt und folgenden damit verbundenen Anforderungen gerecht wird:

• ökologische und soziale Anforderungen,

• fl ächenschonendes Bauen,

• Energie-Plus: hohe Energieeffi zienz und -produktion,

• kleinere Grundstücke,

• kleinere Gärten,

• Wohnen in enger Nachbarschaft,

• innovative Sonderformen wie Wahlverwandtschaften oder Service-Wohnen sowie

• günstige Grundstückkosten

2.2 Dringlichkeit

Insbesondere in Zeiten knapper kommunaler Kassen muss sich Vreden auf sich stetig verändernde wirtschaftliche und soziale An-forderungen einstellen. So gilt es

• die zentralörtliche Funktion als Mittelzentrum zur Versorgung der Bür-ger zu sichern,

• die Umwelt zu schützen,

• die bislang eher unbekannte Stadtmarke „Vreden“ zu etablieren und

die LAGA steigert die Attraktivität als Unter-nehmens-standort

nachhaltige Siedlungs-entwicklung gemäß aktuellerAnsprüche


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Neue Möglichkeiten sind zu erschließen und mangelhafte Zustän-de zu beseitigen! Die im Folgenden dargestellten Defi zite unter-streichen die Dringlichkeit einer auf die Zukunft ausgerichteten Gartenschau-Konzeption. Die Mängel betreffen vor allem

• funktionale und gestalterische Defi zite im Natur- und Freiraum Ber-kelaue,

• die mangelnde Integration, Erkennbarkeit und Qualität des Eingangs-bereiches zur Innenstadt Vreden sowie

• funktionale und gestalterische Defi zite der Schulaußenfl ächen und deren Konzeption.

Möglichkeiten nutzen, Mängel beseitigen

• die Attraktivität als Unternehmensstandort durch gute Bildungsstruk-turen, hohe und attraktive Lebensqualität, höheren Bekanntheits-grad sowie eine ökologisch-moralische Profi lierung als nachhaltige, ressourcenschonende, CO2-bewusste Stadt im ländlichen Raum zu erhalten.


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2.3 Bildungslandschaft

Vreden verfügt als kinderreiche und kinderfreundliche Stadt über

die Grundschulen St. Norbert und St. Marien. Für die Schulkinder aus den Kirchdörfern und den westlichen Bauerschaften besteht seit einigen Jahren die Hamaland-Grundschule. Diese verfügt über drei Standorte in den Kirchdörfern Ellewick, Ammeloe und Lünten.Seit der Zusammenlegung der St.- Georg-Schule und der Walbert-Schule verfügt die Stadt über eine Hauptschule mit zwei Standor-ten. Dauerhaft wird es nur noch einen Standort im Schulcampus geben. Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler der Stadt Vreden die Möglichkeit die Hoimar von Ditfurth-Realschule oder das Gymnasium Georgianum zu besuchen. Perspektivisch sollen Haupt- und Realschule zu einer Gemeinschaftsschule zu-sammengefasst werden. Die St. Felicitas-Förderschule ist seit 2006 eine gebundene Ganztagsförderschule und gilt ab dem Schuljahr 2010/11 als Kompetenzzentrum.Alle Schulen, bis auf die Norbert- und die Hamaland Grundschule, liegen unmittelbar an der Berkel und damit im direkten Einzugsbe-reich des angedachten Gartenschaugeländes.

Die öffentliche Bücherei hält mit ihren 28.000 Medieneinheiten für alle „Leseratten“ entsprechenden Lesestoff bereit. Ein umfang-

Innerhalb des Stadtgebietes bedarf es dringend einer durchgän-gigen Grünraumverbindung sowie einer verbesserten Vernetzung durch bzw. über die Berkel. Darüber hinaus ist die Erlebbarkeit die-ses stadtgeschichtlich bedeutsamen und das Stadtbild prägenden Flusses für Bürger und Gäste der Stadt deutlich zu steigern.

Integration von Bildungsland-schaften in die LAGA – ein Pilotprojekt!


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reiches Umweltbildungsprogramm sowie Exkursionen bietet die Biologische Station Zwillbrock für Schulklassen und andere Grup-pen an. Die Musikschule Vreden e.V. bietet von der musikalischen Früherziehung bis hin zum Orchester und zur Jazzband für jeden Musikinteressierten das Richtige. Für die Erwachsenenbildung bietet die Volkshochschule eine Vielzahl von Kursen in vielen ver-schiedenen Wissensgebieten sowie für Hobby und Freizeit an.

2.4 Nachhaltige Stadtlandschaft

Stadtlandschaften – werthaltig und nachhaltigWas bedeutet Nachhaltigkeit in der Landschaftsarchitektur und daraus resultierend für eine Landesgartenschau?

Nachhaltige Landschaftsarchitektur stützt sich auf die fünf Blätter, Qualitäten oder Kriterienkategorien, wie sie die Deutsche Gesell-schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) defi niert hat. Diese Qua-litäten umfassen Ökologie, Ökonomie, sozial-kulturelle Aspekte, Technik und Prozess sowie die Standortqualität, welche separat bewertet wird. Dieses Zertifi zierungstool für nachhaltige Gebäude kann als Kriterienkatalog auch für den Freiraum und die Durchfüh-rung einer Gartenschau dienen.

Bei der ökologischen Qualität stehen im Vordergrund der Treib-hauseffekt, das Mikroklima, der Trinkwasserverbrauch, die Biodi-versität, der Primärenergiebedarf, die Ökobilanz und die Fläche-ninanspruchnahme. Insbesondere vergleichbare und verlässliche Ökobilanzen der verwendeten Materialien, Ausstattungsgegen-stände und Pfl anzen fehlen gänzlich. Hier besteht dringender

nachhaltige Landschafts-architektur basiert auf fünf Qualitäten


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Handlungsbedarf der Anbieter.

Bei der ökonomischen Qualität einer Freianlage steht die Minimie-rung der spezifi schen Kosten im Vordergrund. Bewertet werden die Lebenszykluskosten (LZK) sowie die Wertstabilität des Objektes.

Die LZK sind für eine Gartenschau in großen Teilen Neuland, für das Facility Management der Gebäude aber schon Alltag. Es müs-sen somit gleiche Standards zum Zwecke der Vergleichbarkeit und insbesondere für die Zertifi zierung gefunden werden. Nichtsdesto-trotz sollte dieser Paradigmenwechsel sofort Anwendung fi nden, da auch bei den Außenanlagen die Herstellungskosten nur 15 % der gesamten LZK ausmachen.

Bei der technischen Qualität wird die Reinigungs- und Instand-haltungsfreundlichkeit der Freianlagen sowie die Rückbaubarkeit, die Recyclingfreundlichkeit und Demontagefreudigkeit der Objekte, aber auch die Haltbarkeit, Einfachheit oder Schnelligkeit der Her-stellung von Bedeutung sein. Innerhalb der Kategorie Prozessqualität werden im Wesentlichen die Qualität der Planung und die Qualität der Bauausführung über weitere Kriterien bewertet. Primäres Ziel ist es, möglichst frühzeitig nachhaltige Aspekte in die Planung mit einzubeziehen sowie den Bauprozess auf die bevorstehende Umsetzung möglichst zielge-


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nau zu fi xieren – beispielsweise über spezielle Regelungen in der Leistungsbeschreibung und/oder dem Leistungsverzeichnis. Auch der Energieeinsatz, sprich CO2-Verbrauch, beim Bau durch Bautechnik und insbesondere durch das GaLa-Bau-Unternehmen ist im Prozess zu minimieren und sollte gewichtiges Vergabekri-terium werden.

Die sozio-kulturelle Qualität ist bei der Planung, Herstellung und Pfl ege des Lebenszyklus von Stadt- und Bildungslandschaften besonders sorgsam abzuwägen mit dem Ziel, das Wohlbefi nden, den Komfort und die Gesundheit des künftigen Nutzers zu sichern. Bewertet werden u. a. der akustische sowie visuelle Komfort, die Barrierefreiheit, die Umnutzungsfähigkeit, die Zugänglichkeit und die Sicherung der gestalterischen und städtebaulichen Qualität im Wettbewerb.

Nachhaltige Freiraumgestaltung von Landesgartenschauen schließt eine attraktive Umgebung ein, ausbalanciert mit dem lokalen Klima und minimierter Ressourcenzufuhr (Materialien, Pfl anzen, Pestizide, Dünger, Wasser).

Alle Qualitäten (ökonomische, soziale, technische und öko-logische) werden in den Planungs-, Bau- und Lebenszyklus integriert, um einen Mehrwert durch nachhaltige Stadtland-schaften zu erreichen.

Nachhaltigkeit bedeutet für die Stadt Vreden nicht nur eine ge-ringe Rückbauquote. Im Sinne einer nachhaltigen Landesgarten-schau sollen in fachlicher Kooperation mit dem interdisziplinären umweltwissenschaftlichen Studiengang der FernUniversität in Ha-gen und des Fraunhofer Instituts UMSICHT aus Oberhausen die Ziele und Kriterien von Nachhaltigkeit für die Stadt Vreden 2017, die Fluss-, Stadt- und Bildungslandschaften sowie das Event der Landesgartenschau erarbeitet werden. Ziele für die Stadt Vreden sind die Versorgung des Stadtgebiets mit regenerativen Energien und der Bau und die Durchführung der ersten CO2-bewussten Landesgartenschau. Anknüpfungspunk-te im Gelände der Landesgartenschau sind die Berkelauen, die Papierfabrik, das Wasserkraftwerk, der Solarpark, das gesamte Energie-Plus-Wohnen und ein noch zu pfl anzender Ausgleichs-wald für die erste CO2-bewusste Landesgartenschau. Die Formu-lierung „CO2-bewusst“ zeigt das hohe Realitätsbewusstsein des verfolgten Ansatzes: Die Schaffung einer CO2-Neutralität scheint

die nachhaltige Freiraumge-staltung einer LAGA schließt eine attraktive Umgebung ein

Kooperation mit einem umwelt-wissenschaftlich Studiengang

primäres Ziel ist diefrühzeitige Einbeziehung von Aspekten der Nachhal-tigkeit in die Planung


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unrealistisch - der Anspruch eines größtmöglichen Ausgleichs je-doch nicht.

Da die Stadt, das Land NRW und die betreuenden Büros mit diesem Ansatz Neuland betreten, bedarf es der intensiven wis-senschaftlichen Zusammenarbeit und Beratung. Hier fl ießen das Wissen der Institute und der Dozenten ein. Insbesondere die not-wendige konkrete Maßnahmenbegleitung bzw. -erarbeitung durch Semester- und Abschlussarbeiten der einzelnen Fachgebiete bie-tet eine kostenverträgliche wissenschaftliche und ergebnisorien-tierte Zuarbeit. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis ist ein Gewinn für beide Seiten und ergänzt das Konzept der Bil-dungslandschaften.

In diesem zeitgemäßen Ansatz einer Landesgartenschau liegt ein großer Legitimationsgewinn für dieses Förderinstrument bzw. diesen Veranstaltungstyp, der im Interesse aller sein sollte.

der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis als Gewinn

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Im Herzen der Stadt im Puls der ZukunftDie Landesgartenschau Vreden 2017 3



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3 Die Landesgartenschau Vreden 2017

3.1 Städtebauliches Leitbild und Entwicklungsziele

Die Stadt Vreden strebt mit der Realisierung der Landesgarten-schau 2017 „Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft“ eine we-sentliche und nachhaltige Verbesserung ihrer städtebaulichen Situation an und will sich in wirtschaftlicher und demografi scher Hinsicht als Stadt im ländlichen Raum für die Zukunft aufstellen. Hierbei sieht die Stadt in der Schaffung und Erhaltung einer at-traktiven Stadt- und Bildungslandschaft eine Voraussetzung für das Überleben des Siedlungsmodells „Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum“. Die Verwirklichung im Rahmen der Landesgar-tenschau 2017 verspricht dabei einen einmaligen Entwicklungs-schub – einen „Stadtimpuls“!

Als übergeordnete Strukur entsteht ein durchgängiger innerstäd-tischer Berkel-Grünzug von Nord nach Süd verlaufend. Hierbei wird ein kreuzungsfreies Fuß-, Rad- und Schulwegesystem ge-schaffen. Fehlende Brückenschläge über die Berkel werden er-gänzt und vernetzen Wohngebiete, Innenstadt und Schulcampus miteinander. Dieser „Grüne Schnitt“ durch die Stadt von Nord nach Süd birgt mit den angrenzenden Stadträndern die ganze Vielfalt von Nutzungs- und Siedlungsformen einer ländlichen Stadt und gibt im Rahmen der Landesgartenschau exemplarische freiraum-planerische Antworten, auf deren Herausforderung.

3.2 Konzept der Landesgartenschau

Das Motto „Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft“ transpor-tiert, neben der intensiven Darstellung der gärtnerischen Leis-tungsschau, die drei wichtigsten Säulen der Landesgartenschau Vreden 2017.

3.2.1 Leitthemen und Leitideen

„Im Herzen der Stadt“ – Die Flächen und Maßnahmen der Lan-desgartenschau konzentrieren sich, auch vor dem Hintergrund der demografi schen Perspektiven, auf die Inwertsetzung vorhan-dener innerstädtischer Stadt- und Freiräume, nicht auf die Schaf-fung neuer Freiräume im Außenbereich.

die Stadt Vreden positioniert sich für die Zukunft

Berkel-Grünzug als „Grüner Schnitt“


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Thematisiert werden die verschiedenen und sich wandelnden Nutzungsprofi le der Vredener Stadt- und Flusslandschaft, beein-fl usst durch benachbarte Nutzungen. Neben den Aspekten der Nutzergruppen und Freiraumtypologi-en steht zudem die Weiterentwicklung der naturnahen Flussland-schaft der Berkel und des Ausbachs im Vordergrund. Diese drin-gend notwendige Qualifi zierung des „Herzens der Stadt Vreden“ dient auch der Steigerung der Attraktivität des Einzelhandels-standortes Innenstadt, und verbessert die Lebensqualität für alle Vredener Bürger.

„Stadt im Puls“ – Dass eine Landesgartenschau neue Impulse für eine Stadt bringen soll, ist selbstverständlich. Der Puls der Stadt Vreden war und ist der Fluss „Berkel“. Der Fluss brachte und bringt der Stadt ihre Bedeutung, verbindet innerhalb der Stadt sowie über die Stadtgrenzen hinaus mit Dörfern, Bauerschaften und den Niederlanden.Die Landesgartenschau Vreden 2017 ist eine Gartenschau am und mit dem Wasser. Das Wohnen und Arbeiten am Wasser, die Aufenthaltsqualität und Freizeitaktivitäten am und auf dem Was-ser, die Ökologie und Kraft des Wassers werden zu Themen der Gartenschau.

Inwertsetzung vorhandener innerstädtischer Stadt- und Freiräume


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„Puls der Zukunft“ – Das Konzept der Landesgartenschau ver--

Stadtgebietes. Auch wird die Landesgartenschau Vreden in seiner

die Schlüssel, Vreden zukunftsfähig aufzustellen. Weitere He-rausforderungen stellen u. a. die Versorgung mit regenerativen

der Erhalt von „Wohnen und Arbeiten auf dem Land“ dar. Die Stadt nutzt das Instrument „Landesgartenschau“ als Puls- und Impulsgeber für diese anstehenden Aufgaben und schärft so ihr

LAGA prägt Bedeutung der Stadt Vreden – innen und außen

die Berkel: derPuls der Stadt – gestern, heute und morgen

Die Landesgartenschau in Vreden soll als ein grenzüberschrei-

sieht sich die Stadt in ihrem Vorhaben auch als Ideengeber für andere Kommunen.

Eine Inszenierung über die Stadtgrenzen hinaus gelingt, indem -

zungsbereichen vernetzt werden. Es entsteht eine Vredener Erholungslandschaft bzw. Kulturlandschaft. Durch das Zu-sammenführen dieser Teilbereiche ergeben sich starke Syner-gieeffekte für den Stadtkern, die Dörfer; die niederländischen


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-tourismus im Zwillbrooker Venn. Ein vielfältiges Angebot soll zu

3.2.2

zwei Kernbereiche, welche am Eingang zur Innenstadt kurz durch einen nicht eingezäunten Abschnitt voneinander getrennt werden. Das Areal verfügt somit über zwei Haupteingangsbereiche mit angegliederter Stellplatzanlage und unmittelbarem Anschluss an

Innenstadt.

Ausprägung zieht.

Die Teilbereiche und ihr Ausstellungs- bzw. Gestaltungskonzept

BerkeldurchläuftLAGA-Arealals „Blauer Faden“


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Berkelsee

Der südlichste Bereich des Gartenschaugeländes umfasst inklusive aller Wasserfl ächen ca. 11,3 ha und bildet einen der zwei Haupteingangsbe-reiche.


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Eine Öffnung in dem Erdkörper eines Begrenzungswalls inszeniert den Auftakt zur Gartenschau. Das Gelände des Berkelsees ist derzeit noch durch eine fehlende Gestaltsprache, isolierte Lage und das Fehlen von Freizeitinfrastrukturen – ausgenommen einer temporären Gastronomie in den Sommermonaten – geprägt. Diesen Defi ziten steht jedoch ein hohes landschaftliches und räumliches Potenzial gegenüber.

Unter Berücksichtigung der sensiblen naturnahen Bereiche wird ne-ben gärtnerischen Ausstellungsfl ächen insbesondere das Wassererleben über Sitzstufen oder andere Aufenthaltsvarianten in Szene gesetzt.Neben der stärkeren Integration der Wasserfl ächen in den Naherholungsraum erhält der Park durch einen großen Wasserspielplatz (Idee des Vredener „Bündnis für Familie“) eine adäquate Attraktion. Weitere mögliche Themen sind ein Aktivpark, ein Generationenpark oder der Garten als Therapie.

Ihm vorgelagert ist der Besucherparkplatz Süd auf einem schon befestig-ten Gelände der Fa. Schmitz Cargo Bull. Die Stellplatzanlage bietet Raum für 1500 Pkw und 30 Reisebusse sowie die Infrastruktureinrichtungen Kasse, Information, WC und Sanitäter. Auf der Fläche fallen nur geringe Kosten für eine temporäre Markierung der asphaltierten Fläche an.

Defi ziten steht ein hohes landschaft-liches und räumliches Potenzial gegenüber


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Durch die Anlage einer kleinen neuen Fußgängerbrücke wird die fehlende Anbindung in die angrenzenden Wohnbereiche geschaffen. Diese Neu-installationen werden durch eine Renovierung der Wegefl ächen, Möblie-rung und der sonstigen Ausstattung abgerundet.

Das Berkelsee-Areal erhält in südliche Richtung einen neuen Übergang zu dem naturnahen Berkelauen-Raum außerhalb des Stadtringes. Nach Norden entsteht eine neue Unterführung unter der Brücke der Overberg-straße als barrierefreie Anbindung an den nächsten Gartenschaubereich der „Berkelinsel“. Wegen der Unterführung kann diese wichtige inner-städtische Verkehrsader auch während der Gartenschau offen bleiben. Langfristig ensteht dadurch eine verkehrssichere Fuß- und Radwegean-bindung zum Berkelsee.


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Berkelinsel

Das ca. 4 ha große Areal der Berkelinsel bildet mit seinen gewerblichen und industriellen Nutzungen den „Pfropfen“ innerhalb des Grünzugsys-tems der Berkelaue.


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Um das Planungsziel der Kontinuität und Durchgängigkeit dieses „Grünen Schnittes“ durch die Stadt Vreden zu erreichen, waren in diesem Bereich die größten planerischen Überlegungen und Strategien anzustellen. Alle Beteiligten sind der Überzeugung, dass mit der erarbeiteten Trans-formation des Raumes der „Knoten“ der stadträumlichen Problemstellung durchschlagen ist und eine wichtige perspektivische Verbesserung im Herzen der Stadt entstehen wird. Die Landesgartenschau-Dynamik be-wirkt den Rückbau der Ausbachstraße und die Herausnahme des motori-sierten Verkehrs. Der Busbahnhof wird an eine verkehrstechnisch und stadträumlich bes-sere Position am Viehmarkt-Platz verlagert. Die Gewerbehallen und der Standort der GiRo-Werke werden ebenfalls ausgelagert. Die Papierfabrik bleibt auf ihren Flächen bestehen und erhöht eine verbesserte, weil ex-klusive Erschließung.


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Da ihr Areal durch eine Brücke der Straße „Up der Hacke“ autark erschlos-sen ist, tangiert die Papierfabrik den freien Fuß- und Radverkehr nicht. Thematisch wird die Papierfabrik in das Ausstellungskonzept integriert, indem die Herstellung von Recycling-Papier den Besuchern präsentiert wird. Die Herstellung von Recycling-Papier mit regenerativer Energiever-sorgung zeigt innerhalb des Geländes die zukunftsfähige und nachhaltige Arbeitswelt in Vreden. Durch die Wegnahme der anderen Industriebauten wird die „Berkelin-sel“ als Vredener Stadtinsel erlebbar. Auch die Ausbachmündung in die Berkel wird inszeniert. Eine der vorhandenen Hallen wird während der Gartenschau als Blumenhalle bzw. als Gastronomie-Standort an den Ber-kelstufen genutzt. Der Besucher verläßt dann in Richtung Norden den eingezäunten ein-trittspfl ichtigen Bereich. Hier kann er dann entweder direkt den zweiten Kernbereich betreten oder über die Bahnhofstraße in die Kernstadt von Vreden gelenkt seine Mittagszeit verbringen.

Nach der Gartenschau wird auf diesen hochwertigen Innenstadtfl ächen der Berkel-Grünzug fortgeführt und die Insel als neuer Ort für zentrums-nahes Wohnen und Arbeiten aktiviert. Ein Pilotprojekt für Vreden, hoch-wertig und nachhaltig.

die LAGA-Dynamik bewirkt den Rückbau der Ausbachstraße


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Berkelhafen – Stadtpark an der Berkel

Der ca. 5 ha umfassende Bereich des „Berkelhafens“ und des Stadtparks erstreckt sich entlang der Berkel zwischen der Bahnhofstraße und der Wi-dukindstraße. Der innerstädtische Eingangsbereich wird dem „Kulturhis-torischen Zentrum Westmünsterland“ und dem Berkel-Wasserkraftwerk vorgelagert.


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Das “Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland“ soll von der Stadt Vreden und dem Kreis Borken bis zur Eröffnung der Landesgartenschau als kulturhistorisches Bildungszentrum ausgebaut werden. Es wird inte-grativer Bestandteil der Landesgartenschau, sowohl mit seinen direkten Museumsarealen als auch mit thematischen „Garteninseln“ auf dem Ge-lände. Das Berkel-Wasserkraftwerk wird für die Ausstellungsthematik der nach-haltigen und ressourcenschonenden, regenerativen Energiegewinnung didaktisch für den Besucher aufgearbeitet und ist ebenfalls integrativer Bestandteil der Ausstellung.Dieser Abschnitt des Berkel-Grünzugs ist die Nahtstelle zur Kernstadt. Eine neue Kulturachse von der Stiftskirche über die Berkelspitze über zwei Brücken bis zur St. Marien-Grundschule bildet diesbezüglich nicht nur eine Verzahnung der Stadtbereiche über die Berkel. Sie ist auch eine spürbare und sichtbare Verbindung der Kernstadt mit dem neuen „Kultur-historischen Zentrum“ und dem neuen städtischen Ufer der Berkel, den Stufen am „Berkelhafen“.


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Diese Verortung erfolgt an historischer Stelle des alten Berkelhafens. Sie würdigt die wirtschaftliche und historische Bedeutung der Berkel-Schiff-fahrt für Vreden und holt die Stadt an den Fluss. An der Berkelspitze wird das Ende der Insel markiert und ein attraktiver Aufenthaltspunkt mit wei-tem Berkelblick geschaffen.

Unter diesen Prämissen sind räumlich strukturell und insbesondere infrastrukturell erhebliche Verbesserungen auch für die perspektivi-sche Dauernutzung notwendig. Auf dem Gelände wird der vorhandene Spielbereich aufgewertet. Von hieraus wird auch das Areal der Stiftskir-che, der Keimzelle der Stadt, erschlossen. Insbesondere die Verortung des Beitrages Denkmal und Grabgestaltung und ein Bibelgarten bilden at-traktive Ausstellungspunkte innerhalb dieses historischen Ortes. Entlang der Berkel wird die Wegeführung aus der 5 m hohen Hochlage punktuell an den direkten Wasserrand geführt.

Der westliche Teil des Stadtparks wird aus seinem Zustand der Mitte des letzten Jahrhunderts in einen gestaltvollen Stadtpark des 21. Jahrhun-derts verwandelt. Ausstellungsfl ächen der Gärtnerischen Berufe können hier verortet werden. Vorhandene Gehölzstrukturen bleiben erhalten und bilden die Kulisse für die neuen Flächenbelegungen. Dieser Erhalt der Gehölzkulissen ist bis auf den Bereich des Berkelhafens Maxime für die Umsetzung der präsentierten Konzepte. Als Fortführung der barrierefreien und verkehrssicheren Wegeführung des Berkel-Grünzuges erhält die Brücke der Widukindstraße eine neue Rampenunterwegung. Damit bleibt diese bedeutende Verkehrsanbin-dung an die Innenstadt auch während der Landesgartenschau erhalten.

Das Gelände der Westmünsterländischen Hofanlage – der Außenbereich des Hamalandmuseums – wird zusammen mit dem Ostteil des Stadtparks renoviert. Dieser Ort wird für die Besucher ein Ausstellungsmagnet sein. Das Areal ist für die Vredener ein wichtiger Ort für Freiluftveranstaltungen mit mehreren Tausenden Besuchern an einem Wochenende. Dies soll während der Gartenschau hier fortgesetzt und gesteigert werden.

ein gestaltvoller Stadtpark des 21. Jahrhunderts


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Berkel – Sonne und Wohnen

Der nächste Abschnitt des Grünzuges umfasst ca. 4,5 ha. Er gliedert sich thematisch und räumlich deutlich in einen Ost- und Westteil.


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Der Westbereich trägt den Titel „Berkel – Sonne und Wohnen“. Dies be-zieht sich auf die bereits realisierte Umwandlung des Kläranlagenareals zu einer Solarkraftwerksanlage, dem „Sonnengarten“, und der bewusst zur Gartenschau thematisierten und ausgestellten neuen Siedlung Ener-gie Plus-Wohnen an der Eschstraße.

Beides sind Themen der Nachhaltigkeit einer Stadt im ländlichen Raum und insbesondere bei den Außenbereichen der neuen Häuser ein land-schaftsarchitektonisches Ausstellungsthema. Die neue Solaranlage wird in das Parkgerüst integriert.

Energie und Wohnen als Ausstellungs-thema


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Den beiden Bereichen vorgelagert, bietet der neue Berkelspielplatz Raum für siedlungsnahes Spielen im Berkel-Grünzug. Neue Wege setzen die Verbindungsfunktion der Berkelaue fort. Entlang dieser neuen Route wird eine Infopfad der Nachhaltigkeit angelegt. Über eine neue Brücke wer-den West- und Ostteil über die Berkel miteinander verbunden. Auf diese Weise werden auch die östlichen Siedlungsareale mit dem Schulcampus verbunden.


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Schulcampus an der Berkel

Der neue 2 ha umfassende Schulcampus liegt mit dem Großteil seiner Außenfl ächen innerhalb des Gartenschaugeländes. Er bildet den Höhe-punkt der Ausstellungs- sowie stadt- und freiraumplanerischen Intention der Bildungslandschaften.


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Bestandteil dieser Landschaften sind die sich entlang der Berkel aufrei-henden Schulareale der St. Felicitas-Förderschule, der St. Marien-Grund-schule, der St.-Georg-Schule und der Hoimar von Ditfurth-Realschule so-wie des Gymnasium Georgianum.

Innerhalb des Schulcampus sollen in Form eines Pilotprojektes Bil-dungsräume neu positioniert werden. Dabei gilt es insbesondere, die verschiedenene Schulformen über den Freiraum auf gemeinsamen und gemeinschaftlichen Flächen zu integrieren. Die zum Schuljahr 2012/13 vorgesehene Gründung einer Gemeinschaftsschule im Schulcampus un-terstützt diese Integration schulorganitorisch.Das Thema Bildung ist für die Stadt Vreden und ihre Gartenschau ele-mentar und wird mit der Unterstützung von Lehrern und Schülern für die Besucher hochinformativ und unterhaltend aufbereitet. „MIT und IN der Natur Lernen“ ist die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung unse-rer Gesellschaft und steht auch als Ausstellungsthema einer Gartenschau sehr gut zu Gesicht.

Bildung ist für die Stadt Vreden und ihre LAGA elementar


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Die Zugangsbeschränkungen für Schüler und Lehrer sind funktional leicht lösbar. Ebenso wird es unzugängliche Bereiche für die Gartenschaube-sucher auf dem Schulareal geben müssen. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass der größte Besucherandrang an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien sich mit den unterrichtsfreien Zeiträumen deckt.


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Berkelgrün

Der nördlichste Abschnitt des Gartenschaugeländes umfasst eine Flä-chengröße von 6,5 ha und bildet den Ausgangspunkt für die aus den Nie-derlanden anreisenden Besucher.


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Auf den Flächen neben dem Friedhof wird eine temporäre Stellplatzanla-ge für 1.000 Pkw und 15 Busse mit direkter Anbindung über die Zwillbro-cker Straße an die Ringstraße erstellt. Diese Flächen umfassend, ist eine ca. 4.000 Bäume zählende Anpfl anzung vorgesehen. Diese ist Bestand-teil des Ausgleichs für die CO2-bewusste Gartenschau. Von hier ausge-hend, gelangt der Besucher über den Haupteingang mit allen erforderli-chen Infrastrukturen über eine Berkelbrücke in den Skulpturenpark.

Diese Parkanlage mit Kunstobjekten ist im Eigentum eines Vredener Künstlers und wird für den Besucher zugänglich und erlebbar sein. Der Park rundet das Ausstellungsprogramm und die Vielfältigkeit der Raum-charaktere des Berkel-Grünzuges ab. Er ist verheißungsvoller und einla-dender Auftakt für einen Besuch der Gartenschau. Neue Berkelwege verbinden den Nordteil mit der Innenstadt entlang der Berkel und bilden unter der Ringstraße führend einen Anschluss an die Berkelaue.

Skulpturenpark als verheißungs-voller Auftakt der LAGA


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3.2.3 Einbindung der Vredener Dörfer und der Region

Eine weitere Zielsetzung der Landesgartenschau Vreden 2017 ist die Einbindung der Vredener Dörfer sowie der Region (auch grenzüberschreitend) in das Landesgartenschau-Konzept. Vreden ist Teil der bereits gut vernetzten münsterländischen Kul-turlandschaft, die sukzessiv weiterentwickelt wird. Dennoch soll diese Vernetzung durch die Landesgartenschau einen neuen Schub erhalten, und zwar auch grenzüberschreitend.

Hauptzielsetzung ist – neben der Steigerung der Unterstützung der Landesgartenschau im Binnenmarketing – die Besucher der Landesgartenschau zu Wiederholungsbesuchen zu animieren, und zwar auch nach Veranstaltungsende. Hiermit sollen auch ver-stärkt Übernachtungstouristen für Vreden und die Region gewon-nen werden.

Im Rahmen des Bürgerworkshops wurden bereits potenzielle Außenstandorte in den Dörfern defi niert, z. B. externe Veran-staltungsstätten, Öffnung von Hofanlagen und Privatgärten als Außenstandorte, vorhandene Naturschutzgebiete und Routen (Flamingoroute). Zudem wurden konkrete Ideen zur Einbindung der Dörfer und der Region in die Landesgartenschau entwickelt, z. B. durch Themen-/ Informationspunkte, Veranstaltungsmöglich-keiten sowie Ausstellungsbereiche auf dem LAGA-Gelände für die Dörfer und Nachbarstädte.

Konkretisiert wurde bereits die Idee einer Landesgartenschau-Route zur Vernetzung aller Dörfer im Vredener Stadtgebiet. Sie ist ringförmig um den Stadtkern angelegt. Diese Route soll schwer-punktmäßig als Radrundweg mit entsprechenden Serviceange-boten (Übersichtsfl yer mit Karte, Radverleih am LAGA-Gelände und in Außenstandorten etc.) angelegt sein, aber auch für andere Zielgruppen nutzbar sein, z. B. Fußgänger, Pferdekutschfahrten, (Bus-) Gruppen. Zudem soll die Barrierefreiheit für mobilitätsbe-schränkte Zielgruppen (gehbehinderte und/oder ältere Menschen, Familien mit Kinderwagen u. a.) gegeben sein.

Mit der Route sollen die bestehenden Attraktionen und Sehens-würdigkeiten in den Dörfern für die Besucher erlebbar gemacht werden (siehe Karte). Hierzu zählen u.a.:• Doemern mit Reit- und Schützenhalle und dem Wandergebiet

Doemer Höchte

Einbindung der Kirchdörfer und Bauer-schaften sowie der Nachbar-kommunen

Bürger haben bereits viele Ideen für die Einbindung der Dörfer und Region geliefert

LAGA-Route mit Natur- und Kultur-attraktionen durch Bürger entwickelt


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• Antoniusheim

• Naturschutzgebiet Schwattet Gatt (Bauerschaft Köckelwick)

• Lünten mit der Lüntener Mühle und den Lüntener Fischteichen als Naturwandergebiet mit „Grünem Grenzübergang“ zum niederländi-schen „Buurser Venn“

• ehemaliges Munitionsdepot

• Oldenkott als grenzüberschreitendes Dorf

• Ammeloe mit seinem historischen Dorfkring, dem Heimathaus Nol-des (Gastwirtschaft, Bäckerei und Laden aus dem 19. Jahrhundert) und dem Naturschutzgebiet „Ammeloer Venn“ (Bauerschaft Wenne-wick)

• Ellewick mit Kapelle, Prozessionsweg und Feuchtwiesengebiet/ Wei-devogelreservat ‚Ellewicker Feld‘ (Beispielstandort für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz)

• Zwillbrock mit der Barockkirche, dem Natur- und Vogelschutzgebiet Zwillbrocker Venn (über 100 Vogelarten, u. a. dem nördlichsten Flamingo-Brutgebiet der Welt) und der dort ansässigen Biologischen Station sowie dem Maislabyrinth

• Werkstattladen „Floral und Kreativ“ im Haus Früchting (Einrichtung für Menschen mit Behinderung)

Durch die bestehende gute Anbindung der vorhandenen Attraktio-nen in den Dörfern an die (über-)regionalen und grenzüberschrei-tenden Routen- und Wegesysteme wird gleichzeitig die Verknüp-fung der Landesgartenschau mit der Region sichergestellt. Zudem sollen neue touristische Angebote in den Kirchdörfern und Bauerschaften entwickelt werden, z. B. eine Milchroute zur Dar-stellung der Formen der Landwirtschaft oder eine Aufbereitung ehemaliger Schmugglerrouten im Grenzgebiet.

Diese ersten Ideen zur Einbindung der Dörfer und der Region sollen unter enger Beteiligung der Bürgerschaft sowie der Partner aus den Nachbarkommunen nach Zuschlag der Landesgarten-schau weiterentwickelt und konkretisiert werden.


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3.3 Verkehrs- und Mobilitätskonzept

3.3.1 Äußere Erschließung

IndividualverkehrErfahrungsgemäß steht für die Besucher einer Landesgarten-schau – selbst bei optimal durch den ÖPNV erschlossenen LAGA-Standorten – der Individualverkehr im Vordergrund.Die heutige Erschließung des Gartenschaugeländes ist verkehrs-technisch günstig. Vreden ist zwar nicht direkt an das Bundes-autobahnennetz angeschlossen, jedoch führen gut ausgebaute Zubringerstraßen und Bundesstraßen schnell dorthin und ge-währleisten einen guten Anschluss an die nahen Ballungsräume in Deutschland und in den Niederlanden.

gute Anbindung für den Indi-vidualverkehr vorhanden

äußere Erschließung von Vreden

NL

Ruhr-gebiet

A35 NL

Nieder-rhein

Bürger-entwurf für die Landesgarten-schau-Route

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Stadt im Puls · 2016-06-20 · Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft ++ Im Herzen der Stadt im Puls der Zukunft 4 Inhaltsverzeichnis