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Mai 2012 • 4. Jahrgang Das ist Mainz! Wirtschafts- prüfer Michael Bonewitz Hintz & Kuntz Bier – gerührt nicht geschüttelt Mann träumt Frau fährt Ferrari Business Punk Alex braucht keine Fee zum Erfolg Gastronomie Genießen am Rheinufer

Stadtausgabe Mai 2012

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Stadtausgabe mai 2012

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Wirtschafts -prüferMichael Bonewitz

Hintz & Kuntz Bier – gerührtnicht geschüttelt

Mann träumt Frau fährt Ferrari

Business Punk Alex braucht keine Fee zum Erfolg

Gastronomie

Genießen am Rheinufer

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E d i to r i a l

Startup-Unternehmer Can Konsul, Business-Punk Alexander de Vries … so erfolgreich ist Mainz. Nina Rittinghaus, Fotos

von Jacqueline Konrath, Flanieren auf der Rheinpromenade … so schön ist Mainz. In der Reportage: Selbstversuch Betteln … auch das ist Mainz.

Mainz hat viele Gesichter. Wir zeigen die Geschichten, die dahinter stehen. Denn oft sind es die kleinen Erlebnisse und Erfahrungen, die uns Menschen prägen. Und genau diese Vielfalt an Gesichtern macht die Vielfalt unserer Stadt aus. So betrachtet jeder Mainz aus seiner ganz eigenen Perspektive. Wir fügen diese Perspektiven zu einem bunten Mosaik zusammen, das uns die Vielfalt unserer Stadt für einen Moment vor Augen hält.

Genau dann kommt der Moment, an dem wir Spaß an unserer Stadt haben. Und auf die Menschen blicken, die in ihr leben, sie prägen und mitgestalten.

David Weiß, Verlagsleiter

Beauty-Shooting

Miss-SammlungNina Rittinghaus sammelt Miss- Titel wie andere Leute Brief- marken. Unser Fotograf Bernd Siegel hat sie für diese Ausgabe abgelichtet.� Seite�15

das lesen Sie in dieser ausgabe:

das ist Mainz!

Selbstversuch

„Bitte um eine Gabe“Wie ist das „ganz unten“, um sein Geld betteln zu müssen. Wir haben es in der Mainzer Fußgängerzone ausprobiert. Seite�14

Karriere

VorbildunternehmerDer in der Türkei geborene Can Konsul blickt auf einen steilen Aufstieg als Engineering-Partner an fünf Standorten zurück. Seite�12

Fotokunst

Bilder im KopfJacqueline Konrath ist Fotografin im Mainzer Fotostudio Rimbach am Schillerplatz. Jetzt wurde sie als beste Nachwuchsfotografin ausgezeichnet. Seite�6

rheinpromenade

Genießen am WasserDer Sommer ist (fast) da. Die Mainzer zieht es an ihren Fluss. Wir haben uns die Gastronomie am Rheinufer angeschaut Seite�8,�9

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�stadtausgabe mai 2012

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Unter dem Titel „System neu starten?“ widmet sich das 38. Open Ohr Festival vom 25. Mai bis 28. Mai 2012 der gegenwärtigen Aufbruchsstimmung und der weltweiten Protestbewegung. Ausge-

hend von der Finanzkrise 2007 beschäftigt sich die Freie Projektgruppe mit dem Aufbegehren der Menschen und den in 2011 immer lauter werdenden Rufen der Bevölkerung nach einem Wandel. Der arabische Frühling und die Entwicklung in den Euroländern stehen dabei im Mittelpunkt. Das 38. Open Ohr Festival beschäftigt sich mit der Frage nach der Zukunft und dem Ziel dieser Auf-

bruchsbestrebungen. Traditionell wird den Open Ohr Besuchern auch in die-sem Jahr wieder eine Vielfalt an the-matischen Veranstaltungen aus den Sparten Kabarett, Musik, Theater und Film geboten. Alle Acts, wie zum Bei-spiel die französiche Ska und Reggae Gruppe Babylon Circus (siehe Bild),sowie das Programm gibt es unter openohr.de. Die Dauerkarte kostet 34 Euro inkl. VVK. •hox•

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D i e s U n D Da s

38. Open Ohr Festival am Pfingstwochenende auf der Mainzer Zitadelle

Wie geht’s denn nun weiter für europäer und araber?

nach umfangreichen Renovierungsarbeiten zu Beginn des Jahres, eröffnete das Hotel Hyatt

Regency die Türen zum neu gestalteten Restau-rant Bellpepper. Mit der ersten Renovierung des Restaurants seit der Eröffnung des Hotels im Mai 1998, bietet das Hyatt Regency Mainz nun einen neuen kulinarischen Anziehungspunkt, mit einzigartigem Interieurdesign und erstklas-sigen Blick auf den Rhein. Das ehemals schlichte, eher minimalistisch gehaltene Bell-pepper, wurde mit neuem Lichtkonzept und stilvoller Designausstattung in ein gemütliches Restaurant mit Loungecharakter umgestaltet. Extravagante Accessoires, wie pompöse Kande-laber und Anrichten aus roséfarbenem Perlmutt in Muscheloptik, geben dem Raum eine unver-wechselbare Note. Darüber hinaus zaubern meterhohe Vasen und moderne Gemälde eine exklusive Atmosphäre in das zeitgemäße Restau-rant. Bewusst wurde die Raumaufteilung des Bellpeppers neu konzipiert. Eine gemütliche Lounge mit elegantem Sitzsofa im vorderen Teil des Restaurants, umgeben von kleineren runden Tischen, vermitteln bereits beim Betreten den gewünschten Wohlfühlcharakter. Restaurant Bellpepper · Malakoff-Terrasse 1 · 55116 Mainz · Telefon 06131 7311761 •red•

Die sTaDTaUsGaBe Mainz verlost einen Workshop-Platz im Wert von 275 euro

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Nachschuss

Die Gelassenheit der 05er-Herzen

Dass eine Nullnummer gegen das weiß-rote Ballett aus

Bayern – wenn sie denn auf Gegenseitigkeit beruht - für die manchmal so genannten „kleinen Mainzer“ ein großer Erfolg ist, steht außer Frage. Aber gegen den VFL Wolfs-burg? Da muss man schon mal gerade den Klassenerhalt geschafft haben, sonst jubelt darüber auch in Mainz nie-mand.

Die Rekordflut von frühen Toren oder Pfostentreffern der Nullfünfer ist fürs Erste einmal zu Ende. Dafür kann sich nun eine gewisse Ruhe und Gelassen-

So, jetzt steht es auch rechnerisch außer Frage: Die Nullfünfer bleiben erstklas-sig und müssen wegen der Furcht einflößenden Frage keine schlaflosen Nächte mehr haben, ob der 1. FC Köln in seinen letzten beiden Spielen noch 30 Tore schießt. Selten wurden zwei torlose Spiele so begeistert gefeiert wie die gegen Bayern und Wolfsburg.

heit in den Herzen von Spielern, Fans und sonstigen Verantwort-lichen für den Erfolg von Mainz 05 breit machen. Das Klassenziel ist erreicht, mehr ist diesmal auch nicht drin, man kann sich auf die Ferien vorbereiten.

Bekanntlich ist Trainer Tho-mas Tuchel kein großer Freund von Statistiken und sonstigen Spielereien mit Zahlen. Nach eigenen Angaben konzentriert er sich ausschließlich auf Dinge, die seine Mannschaft und er beeinflussen können. Doch so ganz ohne Arithmetik kommt auch der junge Erfolgstrainer nicht mehr aus. Besonders dann, wenn es um so feierliche Dinge wie Jubliläen geht. Und davon gab es ja in letzter Zeit zwei hochkarätige.

Heidel verlängertZunächst waren 20 Jahre Christian Heidel als Manager des FSV zu feiern. Dabei ging fast unter, dass sein Vertrag für fünf weitere Jahre ver-längert wurde. Aber es wäre auch schon einer Beleidigung gleichgekommen, hätten die Medien daraus eine große Sache gemacht. So zufrieden wie man allenthalben mit Trai-ner und Management ist, war klar, dass dies nur als Fußnote in die Vereinsannalen einge-hen wird.

Und dann kam der Gegner des gepflegten Zahlenspiels selbst an die Reihe: Am 32. Spiel-tag war Thomas Tuchels 100.

Bundesligaspiel als Trainer, und das auch noch zu Hause in der Coface-Arena.

Und als wenn dies nicht schon genug Anlass zum Feiern gewesen wäre, konnte Mainz 05 an diesem Abend schon den Klassenerhalt 2012 feiern. Gegen den VFL Wolfsburg gab es zwar keinen Fußballleckerbissen auf dem Rasen und schon gar keine Tore, trotzdem aber Zählbares. Mit nunmehr 39 Punkten kön-nen sich die Nullfünfer auf ihre vierte Erstligasaison in Folge freuen. Das Wörtchen „wir“ geht den Fans nun wieder leichter von den Lippen, also soll´s hier noch einmal gesagt beziehungs-weise geschrieben werden: Wir bleiben erstklassig! A propos „wir“, nebenbei sind wir dann ja auch seit dem Abend des 21. April Deutscher Meister, oder? Zumindest ein bisschen. Jürgen Klopp, der die Dortmunder nun zur Titelverteidigung geführt hat, war und ist doch immer noch ein Mainzer. Außerdem wird er - laut eigenen Angaben während der Feier für Christian Heidel - im Jahre 2024 (wenn Tuchel sein Traineramt nach 18 Jahren zur Verfügung stellen wird) in die Coachingzone von Mainz 05 zurückkehren. Warten wir´s ab.

Tuchel tritt auf die BremseAuch wenn Thomas Tuchel im Gegensatz zum Präsidenten Harald Strutz ein bisschen auf die Euphoriebremse tritt, hat er vorzeitig seinen Vertrag bis 2015 verlängert: So rosig für die zukünftige Spielzeit sah es lange nicht mehr aus bei den Nullfünfern. Wie bereits nach der vergangenen Rekordsaison melden einige Bundesligaklubs starkes Inter-

esse an Leistungsträgern der Domstädter an. Namen wie Adam Szalai, Jan Kirchhoff oder auch Heinz Müller sollen auf so mancher Wunschliste anderer Bundesligaklubs auf-getaucht sein. Wenn es dem 05-Management gelingt, diese und andere Garanten des dies-jährigen Klassenerhalts (und hierzu zählt ohne Zweifel auch Müller trotz seines längeren Bankdrückerdaseins) weiter in Mainz zu halten, so dürfte die sportliche Ausgangslage für die kommende Saison um ein Vielfaches besser sein als im letzten Sommer, als man sich von Holtby, Schürrle und Fuchs trennen musste. Nicht zuletzt würde dies auch für den großen Zusammenhalt innerhalb des Teams und für die starke Identifikation mit dem FSV Mainz 05 sprechen. Denn kein Spieler, der sich für diesen Verein verpflichtet, tut dies mit einer Stammplatzga-rantie. Die Spieler kommen somit gar nicht erst in Versu-chung, die launische Diva zu geben, wie es bei so manchem Millionenverein zuweilen üblich ist. Gut, der „alte Neue“, Mohamed Zidan, musste erst einmal ein bisschen gestutzt werden und auf den grünen Teppich zurück gebracht werden, auf dem er wohl in Zukunft auf so manche dem Derbyfieber geschuldete Geste verzichten wird.

Gibt es noch Ziele für die zu Ende gehende Spielzeit? Gewiss, und eines hat auch wieder mit Zahlen zu tun, denn nun geht die Jagd auf die 40-Punkte-Marke los. Also, auf geht´s, Null-fünfer…

•Joe Dersch•

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�stadtausgabe mai 2012

Michael Bonewitz ist der Wirtschaftsprüfer. Er ist Autor, Verleger, Journa-list, Moderator und seit über zwanzig Jahren Restauranttes-ter in Mainz und Rheinhessen. Zugleich ist er Herausgeber und Chefredakteur der renommier-ten MAINZ-Vierteljahreshefte. Infos zu Michael Bonewitz: www.bonewitz.de oder bei Facebook.

Der Wirtschaftsprüfer besucht das „Hintz und Kuntz“ in der Mainzer Innenstadt

Schmökern und schmausen mit schöner Aussicht

R E StAu R A N t t E St

Ben und Leon sind für Jungs momentan die beliebtesten

Vornamen, im tiefen Mittelal-ter waren das Heinrich und Konrad, zwei Namen, die man damals gerne mit Hinz und Kunz abgekürzt hatte. Und weil es so viele davon gab, steht „Hinz und Kunz“ bis heute für „Jedermann“. Genau das ist die Zielgruppe, die das Wirtshaus „Hintz und Kuntz“ in der Fischtorstraße 1 anspre-chen möchte.

Das AmbienteModern schaut es aus, freund-lich und hell, aber auch ein bisschen ungewöhnlich. Wel-ches Restaurant leistet sich schon eine lauschige Lese-Ecke? Und wo hängen Stuhl-lehnen an den Wänden, die wie Hirschgeweihe aussehen? Also setzen wir uns erst mal. Vielleicht auf die Lese-Sessel im 60er Jahre-Look oder doch auf die Restaurant-Stühle, die von Arne Jacobsen stammen sollen, Sitzelemente wie sie auch im Mainzer Rathaus zu finden sind. In jedem Fall sitzt Jedermann bequem.

Der Wirt„Wir wollen zeigen, dass wir Mainzer sind“, schmunzelt Kamil Ivecen, der in der Tür-kei geboren ist und mit acht Monaten nach Deutschland kam. Er hat Jura studiert, aber irgendwann die Liebe zur Gas-tronomie entdeckt. Seine erste Station als stolzer Wirt war das Lomo am Ballplatz. Lomo ist die Abkürzung für Lounge Moguntia. Viele Ideen, die im Lomo erfolgreich sind, hat er auch im „Hintz und Kuntz“ übernommen. Kamil liebt Bücher und lädt regelmäßig zu Lesungen ein – im „Hintz und Kuntz“ konzentriert er sich auf regionale Autorinnen

und Autoren. Mit der Mainzer Sektion von Amnesty Interna-tional arbeitet er zusammen, Kamil kooperiert aber auch mit dem Mainzer Weltladen oder mit den Winzern vom Roten Hang in Nierstein, die ihm inzwischen sogar einen eigenen Riesling abgefüllt haben.

Die PhilosophieIn der Küche vom „Hintz und Kuntz“ schwingen Kamils jüngere Brüder, Özgür und Veli, die Töpfe und Pfannen. Eingekauft wird regional, am liebsten vom Mainzer Wochen-markt, „den haben wir ja direkt vor der Tür“ erklärt Özgür, der im Hotel Freigericht in Alzenau gelernt hat. Der jüngste Spross Veli ging im Bassenheimer Hof bei Michael Müller in die Kochschule. Beide wissen, was Spitzenküche kann, kochen aber im „Hintz und Kuntz“ eher bodenständig und transparent. Ihr Rezept vom hausgemach-

ten „Spundekäsje“ halten sie nicht geheim, es steht im ers-ten Stock an einer Tür ange-schrieben.

Die SpeisekarteRheinhessen Tapas, Tafelspitz oder die grobe Bio-Bratwurst sind die Renner bei den Gäs-ten. Hinzu kommen wech-selnde Tagesgerichte, je nach Marktlage und Saison. Das kulinarische Angebot ist über-schaubar, pfiffig und gekonnt. Bei den Preisen der Speisen halten sich die drei türkischen Brüder an das Portemonnaie von „Hintz und Kuntz“: Main-zer Spundekäse mit Brezeln (2,80 Euro), Rheinhessische Kartoffelcremesuppe (4,20), Frühlingssalat mit gebratenen Garnelen (8,90), Tafelspitz mit Rahmwirsing und Servietten-knödel (9,70), Grobe Bio-Brat-würste mit Rahmwirsing, Kar-toffelpüree und Senf (8,80), auf der Haut gebratenes Zanderfilet an Zitronen-Buttersauce, mit Blattspinat und grünen Band-nudeln (12,80).

Die GetränkeFeine Weine vom Roten Hang in Nierstein verraten ein grad-liniges Konzept. Der schmack-hafte, trockene Riesling etwa vom Weingut Müller Schwabs-burg kostet 3,80 im 0,2 l-Glas. Absolut überraschend sind die Bier-Cocktails (0,4 l für 3,80), die Kamil Ivecen selbst kreiert hat. Klarer Favorit: das hausgemachte Tequila-Bier mit Granatapfel, Limetten und Pomeranzenlikör, das könnte der Sommerhit des Jahres wer-den. Es schmeckt erfrischend und echt lecker.

Fazit„Hintz und Kuntz“ macht seinem Namen alle Ehre, ein Restaurant für Jedermann und

Jederfrau, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gutenberg-Museum und mit einzigartigem Blick auf unseren Mainzer Dom. Hier ist den drei türkischstämmigen Mainzern an prominenter Stelle ein überzeugendes Kon-zept gelungen.

Innen ist es zweigeteilt mit Restaurant und Lese-Ecke und ganz ohne Zwang. „Bei uns darf, kann, soll man lesen“, erzählt Kamil, „und wenn ein Gast in sechs Stunden einen Roman ausliest und am Ende nur einen Milchkaffee getrun-

ken hat, dann ist das völlig in Ordnung.“ Zum Glück hat er auch andere Gäste, denn es lohnt sich, neben dem Schmö-kern auch zu schmausen.

Der Service ist aufmerksam und überdurchschnittlich freundlich. Bei schönem Wetter punktet das Hintz und Kuntz auch noch mit einer tollen Terrasse und ansprechender Aussicht.

Und wenn Sie mal einen ungewöhnlichen Digestif pro-bieren möchten, empfehle ich den Killepitsch, der hat‘s in sich und nicht nur 90 Kräuter …

Restauranttest auf Antenne Mainz und als Video im Internet auf WeinEssentVMichael Bonewitz testet als Wirtschaftsprüfer für die Stadtausgabe Restaurants, die von ihm auch im Radiosender ANtENNE MAINZ 106,6 vorgestellt werden. Zudem sind die Restauranttests als Videos im Internet zu sehen. Mehr Infos zu Michael Bonewitz über www.bonewitz.de oder über Facebook.

Die Videos der Restauranttests sind im Internet unter http://www.youtube.com/WeinEssenTV abrufbar.

Hören Sie den Wirtschaftsprüfer Michael Bonewitz jeden Freitag zwischen 17 und 19 Uhr auf Antenne Mainz 106,6.

mit Smartphone einscannen (QR-Code-App erforderlich)

Hintz und Kuntz Fischtorstraße 1 · ��116 Mainz · Telefon: 06131 1444707 · Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 24 Uhr, Dienstag bis Samstag sogar bis 1 Uhr geöffnet. Kein Ruhetag.

Der Renner: Bio-Bratwurst mit Rahmwirsing, Kartoffelpüree und Senf. Sehr beliebt: Frühlingssalat mit Garnelen.

Der Bier-Cocktail – Eigenkreation des Inhabers Kamil mit Granatapfel, Limetten und Pomeranzenlikör.

Kamil Ivecen ist der Inhaber und betreibt auch das „Lomo“ am Ballplatz.

Fotos: Michael Bonewitz

Das „Hintz und Kuntz“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gutenberg-Museum.

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� stadtausgabe mai 2012

Stadtausgabe: Frau Konrath, wie wird man die beste Nachwuchsfotografin Deutschlands?Jacqueline Konrath: Nun, das ist eigentlich zunächst ganz unspektakulär. Ich habe 2011 meine Ausbildung zur Foto-grafin abgeschlossen. Im Rah-men meiner Abschlussprüfung musste ich eine Mappe abge-ben und bin als Klassenbeste automatisch Kammersiegerin und somit für den Landes-wettbewerb angemeldet worden. Und von dort aus gingen meine Unterlagen zum Bundeswettbewerb, immer dieselbe Mappe.Stadtausgabe: Sie wussten gar nichts davon?Konrath: Ich bin von der Indus-trie und Handelskammer- informiert worden. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen würde. Auch nach dem Landeswettbe-werb nicht.Stadtausgabe: Es gab also keine offiziellen Feier?

Konrath: Doch, beim Landes-wettbewerb gab es eine Preis-verleihung; vorher wurde mir nur jeweils per Post mittgeteilt, dass ich eine Runde weiter bin. Stadtausgabe: Mit welchen Bildern haben Sie die Jury überzeugt?Konrath: Die genauen Bewer-tungskriterien kenne ich nicht. Meine Abschlussmappe bestand aus drei Teilen. Ein freies Thema, ein Künstler-portrait und ein vorgegebenes und ein freies Thema. Stadtausgabe: Welche Themen haben Sie denn umgesetzt? Konrath: Im vorgegebenen Thema ging es um die Ver-änderung von organischen Stoffen. Ich habe mich auf den menschlichen Altersprozess konzentriert. Stadtausgabe: Und das freie Thema? Konrath: Mein Thema hieß Ent-menscht. Es war ein psycho-logisches Thema, es ging um eine Art von Selbstfindung, wer oder was ist man über-haupt.

Stadtausgabe: Eine Frau als Marionette inszeniert oder glatzköpfig im Bade-zimmer. Woher nehmen Sie eigentlich diese Ideen? Konrath: Ich mache mir oft tage-lang Gedanken, wie ich abs-trakte Dinge, die ich im Kopf, habe umsetzen kann. Dann baue ich Kulissen, kaufe Dinge auf Flohmärkten oder bei eBay und inszeniere sie so, dass ich dem Bild in meinem Kopf möglichst nahe komme.Stadtausgabe: Also akribische Pla-nungsarbeit. Wie lange haben Sie an jedem einzelnen Foto gearbeitet? Konrath: Mit manchen Bauten war ich einen ganzen Tag beschäftigt, aber vieles wird über Wochen geplant.

Stadtausgabe: Wollten Sie schon immer Fotografin werden?Konrath: Eigentlich wollte ich Maskenbildnerin werden, aber nach einem Praktikum beim Fotografen wurde mir eine Ausbildungsstelle angeboten und ich habe sofort zugesagt. Fotografiert habe ich schon als Kind, aber erst dort habe ich entdeckt, welche Mög-lichkeiten mir die Fotografie bietet. Stadtausgabe: Was sind das für Möglichkeiten?Konrath: Dinge, die mich beschäftigen, die ich im Kopf habe, auszudrücken. Bilder, die Geschichten erzählen. Das ganze drum herum, gestalten

und inszenieren, das macht mir fast noch mehr Spaß, wie das fotografieren selbst.Stadtausgabe: Also auch hier eher abstrakte Themen. Können Sie das bei Ihrer täglichen Arbeit im Mainzer Fotostudio Rimbach ausleben?Konrath: Das ist kein Wider-spruch. Auch die Portrait-Foto-grafie ist eine spannende Her-ausforderung. Ich lerne Men-schen kennen und versuche sie künstlerisch in Szene zu setzen. Aber eigene künstleri-sche Projekte und aufwendige künstlerische Inszenierungen realisiere ich natürlich nur in meiner Freizeit. •Armin Gemmer•Foto: Jacqueline Konrath

Die 23jährigen Harxheime-rin Jacqueline Konrath hat mit ihrer Abschlussmappe nicht nur den Gesellenbrief erhalten, sondern wurde zunächst zur Landessiegerin und dann auch gleich noch zur Bundessiegerin in ihrer Berufssparte gekürt. Die Mappe muss also Eindruck gemacht haben.

Jacqueline Konrath ist Bundessiegerin

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�stadtausgabe mai 2012

Schablonen liegen ihm nicht. Schon gar nicht irgendwel-

che Denkschablonen. Konse-quent daraus trifft er Definiti-onen lieber selbst. Etwa die des „Business-Punk“, mit der sich Alexander de Vries absolut identifizieren kann. Dass die-ser Business-Punk dann auch rein gar nichts mit den abge-rissenen Gestalten in Schwarz zu tun hat, die mit ihren Hun-den die Fußgängerzonen deut-scher Innenstädte bevölkern, versteht sich von selbst.

Im Zug nach TibetDe Vries bringt es ohne Umschweife auf den Punkt: im Beruf das volle Potential abrufen, keine Hürden ken-nen, für den Erfolg neue Wege einschlagen. Und darüber auf keinen Fall das Leben verpas-sen. Beispielsweise auf einer Zugreise von Peking nach Tibet, die de Vries für seinen kommenden Urlaub geplant hat. Was zugegebenermaßen zu einem Business-Punk auch besser passt, als Halbpension an der Nordsee. Die Grenze hat sich der inzwischen 27-Jährige selbst gezogen. „Ich über-schätze mich nicht. Ich weiß wie alt ich bin und welche Erfahrung ich habe“.

Der richtige „Biss“Es gibt Momente die ein gan-zes Leben prägen können. De Vries, bis dahin, nach eigenen Angaben „ein mittelmäßiger, im deutschen Schultrott gefan-gener Schüler“, erlebte „seinen“ Moment während eines Col-lege-Jahres im kanadischen Montreal.

„Ich saß zur Vorbereitung einer Mathe-Prüfung mit einem Mitschüler in der Bibli-othek und hatte mal wieder überhaupt keinen richtigen

Biss.“ Den hatte hingegen der Mitschüler, bestand auf einer gründlichen Vorbereitung und de Vries zog mit. „Das war der Knackpunkt“, sagt er im Rück-blick, womit er das anspricht, was ihn seitdem permanent begleitet:

Von Ecken und Kanten„Ich habe meinen persön-lichen Stil gefunden. Trotzdem eigne ich mir natürlich Dinge von Menschen an, die mich beeindrucken.“ Ein Steve Jobs hat ihn beeindruckt. Obwohl dem Apple-Gründer einige Ecken und Kanten nachgesagt werden. Oder auch vielleicht gerade deswegen.

„Alles eine Frage der Über-zeugung. Wäre Jobs stromlini-enförmig geschwommen, wäre er nie so erfolgreich gewesen“, sagt de Vries.

Und legt nach. „Wenn die Agentur irgendwann einmal ohne mich läuft, kann ich mir alles mögliche für mich vor-stellen. Und wenn ich davon überzeugt wäre, in einem Surfladen in Australien glück-lich zu werden, würde ich das

sofort in Angriff nehmen“. Auf eine Prognose, wo und in welcher Position er sich im Alter von 40 Jahren sieht, lässt er sich nicht ein. „Interessiert mich zurzeit überhaupt nicht“, sagt er. Selbst wenn es ihm die berühmte Fee anbieten würde einen Blick in die Zukunft zu werfen? De Vries lacht: „Die würde ich heim schicken“.

Zuzutrauen wäre es der Fee aber schon, dass sie de Vries einen Surfladen in Australien zeigen würde. •Joachim Atbach•

Mit Dreiundzwanzig hat er das Marketing-Studium abgeschlossen, kommt aus Höxter in Westfalen, schlägt in Mainz auf und kommt dort gerade recht. Alexander de Vries schlüpft in das frisch gelegte Ei eines Mainzer Fachverlags: die Werbeagentur reinstil. Und das Ei kann er auf den Kopf stellen, der Alex.

reinstil GmbH & Co KGAgentur für Werbung und Ideen Dekan-Laist-Straße 1� 55129 Mainz-Hechtsheimwww.reinstil.de • Full Service Werbeagentur• Dienstleistung - Konzept, Design + Umsetzung

klassischer & digitaler Maßnahmen • Gründung 2009, inhabergeführt• 12 Mitarbeiter• Kunden sind mittelständische Unternehmen

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Der Business Punk

Alexander de Vries * 1985 in Höxter/Westfalen Studium der Medienwirtschaft + Marketing in Bielefeld Geschäftsführer reinstil

Gar nicht klein und trotzdem fein: Die jungen Werber um Alexander de Vries besetzen inzwischen ein komplettes Geschoss des Mainzer Fachverlags Edit Line.

K r E AT I V E Kö P F E

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� stadtausgabe mai 2012

Die Caponniere: Geheimtipp im NordenNur draußen und nur Känn-chen? Weit gefehlt! Die Capon-niere hat auch im Inneren einiges zu bieten. Seit gut fünf Jahren wird der Turm gastro-nomisch genutzt, seit Okto-ber 2011 hat er einen neuen Besitzer, der dort einiges vorhat. Roman Steinwenders gastronomisches Zuhause war zehn Jahre die Pianobar in der Altstadt. „Beim Spaziergang am Rhein habe ich entdeckt, dass der Turm leer steht und war sofort begeistert“, erklärt Steinwender. Und es ging los, bevor es losging. Steinwender brachte seine Kunden mit. Der

Laden brummt schon, obwohl noch viel zu renovieren ist. Im Sommer und bei schönem Wetter gibt es viele, die an der Terrasse einen Stopp einlegen, aber für den Rest des Jahres ist das Innere der Caponniere ein echter Geheimtipp. Besonders für Nachbarn aus der Neustadt.

Hilton: Von der römischen Weinstube zur coolen LoungeSeit nunmehr 43 Jahren gibt es das Mainzer Hilton Hotel, eines der ersten in Europa, und genauso lange das Restaurant am Rhein. Viele kennen die schon in die Jahre gekommene altehrwürdige römische Wein-stube, aber die gibt es nicht

R H e i N u f e R

„eidechsengleich kommen die Mainzer mit den ersten Sonnenstrahlen ans Wasser gekrochen“, so beschrieb jüngst ein Besucher aus einem fernen Land seine eindrücke. unrecht hat er nicht. Kaum ist frühling, schon strömen die Massen zum fluss. Aber wie sieht es mit dem gastrono-mischen Angebot am Rhein aus? Wir sind vom Nordbahn-hof zur eisenbahnbrücke im Süden gewandert und haben uns die wichtigsten Locations angeschaut.

es gibt einiges zu entdecken

Kulinarisches frühlingserwachen am Rhein

Im Bootshaus ver bindet Sternekoch Frank Buchholz sein gastronomisches Konzept mit dem Lebensgefühl am Wasser. Foto: Alexander Sell

Traumhafte Aussichten von der Rheingold-Terrasse auf Promenade und Fluss. Foto: Rheingold

Schon bei den ersten Sonnenstrahlen werden die Liegewiesen intensiv von den Sonnenanbetern genutzt. Foto: Privat

Foto: Alexander Sell

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mehr. Mit der Renovierung des Hotels vor zwei Jahren sind auch die Brasserie und die Weinstube neu gestaltet wor-den. Ihr Angebot richtet sich unterschiedslos an Hotelgäste und Mainzer. In beiden hat der Gast einen traumhaften Blick auf den Fluss. Das Motto „Essen vom Erzeuger“ wird nicht nur gelebt, sondern auch kommuniziert. Gleich am Ein-gang des Restaurants hängen Bilder von den regionalen Zulieferern.

Das Rheingold: Schluss mit dem Kaffee und Kuchen ImageEinfach nur dasitzen und Schiffe beobachten, welcher

Ort wäre dazu besser geeignet, als die exponierte Terrasse auf dem Jockel-Fuchs-Platz. Die Location am Wasser ist über die Rathausbrücke von der Stadt aus genauso gut zu erreichen wie vom Wasser. Aber das Rheingold ist weit mehr als nur ein gemütliches Kaffee mit Ausblick. „Wir wollen weg vom Kaffee und Kuchen Image“, erklärt Rhein-gold Geschäftsführer Claudio Falanga. Seit er das Restaurant vor drei Jahren übernahm, hat es eine erstaunliche Wandlung durchlebt. Aus dem verstaub-ten Ausflugs-Café ist ein schi-ckes Restaurant mit Barlounge geworden, das Besucher mit

Events, gutem Essen und coo-len Drinks lockt.

Die Kanzel: Neue Stühle – neues ProgrammSeit 16 Jahren mietet das Hyatt im Sommer von der Stadt das Terrain, auf dem der Biergar-ten „Kanzel“ steht. Der Vertrag verlängert sich jeweils um fünf Jahre, und für Hyatt-Wirt-schaftsdirektor Dominik Stro-bel gibt es auch keinen Grund, die Kooperation zu hinterfra-gen. „Der Biergarten gehört in unser Gesamtkonzept, mit dem wir für jeden ein Angebot schaffen“, erklärt Strobel und erläutert: „Mit dem exklusiven Malakoff Hofgarten, dem Res-taurant Bellpepper, den Rhein-terrassen und der Kanzel bie-ten wir ein vierstufiges Ange-bot, das von der Luxusklasse bis zum einfachen Biergarten alle Zielgruppen bedient.“ Auch hier tut sich was. Stand die Kanzel früher für frisch gezapftes Bier, so stehen jetzt einige Änderungen an, verrät uns der Wirtschaftsdirektor. Einfach und gemütlich soll es bleiben, aber kein reiner Biergarten mehr sein. In der Kanzel wird es Weine im guten Preis- Leistungsverhältnis geben. Passend dazu müssen auch die Bierbänke weichen. „Wir bekommen nächste Woche gemütliche Stühle“, erklärt Strobel, er scheint sich schon drauf zu freuen.

Das Bootshaus: Kulinarische Landmarke im Süden Seit sich Sternekoch Frank Buchholz am Victor-Hugo-Ufer niedergelassen hat, ist das Bootshaus die neue

Landmarke am südlichen Rheinufer, sowohl optisch als auch kulinarisch. Die Wahl des Namens ist kein Zufall, denn das schon von weitem sicht-bare Gebäude erinnert nicht nur an ein Bootshaus, es steht auch dort, wo der Mainzer Ruder-Verein (MRV) früher seine Sportgeräte lagerte. Als klar war, dass das über 60 Jahre alte Vereinsgebäude einem neuen weichen soll, entschieden sich die MRV-Ver-antwortlichen auch im Bereich Gastronomie ganz neue Wege zu gehen. Mit dem Sterne-koch Buchholz haben sich die Ruderer einen Partner ins Boot geholt, der das Domizil am Rhein kulinarisch bereichert und gleichzeitig das Lebensge-fühl am Wasser in sein gastro-nomisches Konzept einbindet. Was würde besser an diese Stelle passen, als das neue vom Yachtbau inspirierte Gebäude. Buchholz war von Beginn an in die Planungen eingebun-den, das merkt man, denn das Thema Boot wird innen und außen konsequent umge-setzt. Das gilt nicht nur für die Architektur des Gebäudes, sondern wird auch in vielen kleinen liebevollen Details im Interieur immer wieder aufge-griffen. Auch das Seepferd als Motiv und Logo begegnet dem Besucher mehrfach. Im Inne-ren dominiert eine klare Lini-enführung mit viel Licht. Das Bootshaus ist das zweite Res-taurant des Sternekochs. Im Gegensatz zur Gourmetküche im Gonsenheimer Stammhaus steht das Bootshaus für bür-gerliche bodenständige Küche. •Armin Gemmer•

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Vor der Kulisse der beleuchteten Theodor-Heuss-Brücke hat die Rheinpromenade auch in der Nacht ein besonderes Flair. Foto: Lars O. Knigge

Foto: Rheingold

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10 stadtausgabe mai 2012

Möbel Schwaab Geschäfts-führer Birger Schwaab

bringt es vor zahlreichen Gäs-ten aus Wirtschaft, Gesell-schaft und Politik auf den Punkt: „80 Jahre – so alt wird selten ein Betrieb, schon gar nicht in der Möbelwirtschaft. Und das ist ein Grund stolz zu sein und zu feiern.“

Beispielhaft für den unter-nehmerischen Elan, der seit

eh und je das familiengeführte Unternehmen prägt, ist schon sein Beginn, in den 30er Jah-ren des vergangenen Jahrhun-derts.

Mit ganz geringen Eigen-mitteln wagte der gerade arbeitslos gewordene Hans Schwaab, Vater von Birger Schwaab, damals noch in Wackernheim, den Sprung in die Selbstständigkeit. Nach

kleinen Anfängen, Ausstellun-gen in Scheunen und Wirt-schaftssälen, siedelte die Firma 1939 nach Ingelheim um.

Die 50er und 60er Jahre brachten das Wirtschaftswun-der und den Aufstieg zum Lokalchampion. 1973 tritt Bir-ger Schwaab ins Familienun-ternehmen ein, dass er später gemeinsam mit seinem Bruder Heiko Schwaab als geschäfts-führender Gesellschafter leitet.

Meilensteine waren dann der Bau der heutigen Küchen-welt am Nahering 1995 und 1998 die Ersteigerung des

ehemaligen Möbel Franz Komplexes an der Autobahn-Ausfahrt Ingelheim-West. Einen wirtschaftlich gefähr-lichen Einschnitt bedeutet der Großbrand im Dezember 2003, woraus der Wiederaufbau mit einem Stockwerk mehr resul-tierte. Die Neueröffnung des trend discounts war dann im September 2004 ein Riesen-erfolg. „Ich bin sehr glücklich, feststellen zu können, dass wir bis jetzt unseren Platz unter den führenden Möbelunter-nehmen der Region behaupten konnten und in diesem Jahr

wieder ein Wachstum vermel-den können. Auch Angesichts neu entstehender Konkurrenz blicken wir positiv in die Zukunft“, sagte Schwaab.

„Die Generationen, die Möbel Schwaab geführt haben und führen zeichnet unterneh-merisches Gefühl aus, das man nirgendwo lernen kann“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Richard Patzke.

So sei Möbel Schwaab neben Boehringer und dem Wein zu einem Markennamen der Stadt geworden.

•Jo Baldauf•

M a i n z e r W i rt sc h a f t

am Samstag, 16. Juni, findet auf dem Sportgelände des

TSV Schott Mainz zum siebten Mal der Zehn-Stunden-Bene-fizlauf „Run for Children“ statt. Schon jetzt haben sich fast 40 Mannschaften angemeldet. Interessierte Läufer und Spon-soren können sich informieren und anmelden unter www.runforchildren-mainz.de. Getreu dem Motto „Helfen kann so einfach sein“ kommt es beim „Run for Children“ nicht auf sportliche Höchst-leistungen an, sondern auf das soziale Engagement für einen guten Zweck. Wie in den ver-gangenen Jahren wird der Erlös wieder regionalen Kin-derhilfsprojekten zu Gute

kommen. „Wir hoffen wieder auf viele Teilnehmer und die Unterstützung zahlreicher Sponsoren, damit wir erneut kranken, behinderten und sozial benachteiligten Kindern nachhaltig helfen können“, wirbt Schirmherr Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der Schott AG.

Im letzten Jahr nahmen rund 100 Teams mit 2800 Läufern an dem zweitgrößten Laufevent in Mainz nach dem Gutenberg-Marathon teil. Die Spendensumme betrug fast 210 000 Euro. Organisiert wird der „Run for Children“ seit 2006 auf Initiative und mit Unterstützung der Schott AG. •Jo Baldauf•

rUn fOr chiLDren – Jetzt anmelden und mitlaufen

runde für runde für Kinderhilfsprojekte

Boehringer ist gerüstet: Im Geschäftsjahr 2011 konnte

der Umsatz um 6,2 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro gesteigert werden, wie auf der Jahres-pressekonferenz berichtet. Mit einer sehr wettbewerbsfähigen eigenen Forschung sichere Boehringer erfolgreich und nachhaltig seine Unabhängig-keit als Familienunternehmen. „Dank unserer kontinuier-lichen Investitionen in die

eigene Forschung und Ent-wicklung stehen wir am Beginn einer neuen Wachs-tumsperiode“, so Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung.

Die erfolgreichen Einfüh-rungen innovativer Präparate seien ein Beleg dafür, dass sich die langfristigen Investitionen in die eigene Forschung aus-zahlen. So habe Boehringer Ingelheim allein im Jahr 2011

in Deutschland mehr als 1,5 Milliarden Euro in die For-schung investiert.

Um weiterhin neue innova-tive Medikamente wie Pradaxa und Trajenta entwickeln zu können, ist es Ziel des Unter-nehmens, kontinuierlich einen Teil der Umsatzerlöse in die Forschung zu investieren. •red•

Boehringer-Vorstand verbucht ein erfolgreiches Geschäftsjahr

Beginn einer neuen Wachstumsphase

80 Jahre Möbel schwaab in ingelheim

Markenname in der gesamten region

Sprecher der Unternehmensleitung Prof. Dr. Dr. Andreas Barner: erfreuliche Unternehmensentwicklung.

Prosit 80. Geburtstag: Landrat Claus Schick, Birger Schwaab, Annette Schneider, Oberbügermeister Ralf Claus, IHK-Hauptgeschäftsführer Richard Patzke, Heidrun Schwaab und Heiko Schwaab (v. li.).

Auch in diesem Jahr mit großer Beteiligung – Startschuss zum Lauf für einen guten Zweck: Schott „Run for Children“.

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stadtausgabe mai 2012 11

Ab sofort können sich alle Fahrradbegeisterten kosten-

los bei der MVG registrieren las-sen und die melonengelben Räder an den bereits aufgestell-ten 55 Stationen in Mainz und Bodenheim gegen Gebühr aus-leihen.

Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne, der Mainzer Oberbür-germeister Michael Ebling,

Verkehrsdezernentin Katrin Eder sowie MVG-Geschäfts-führer Jochen Erlhof freuten sich anlässlich des Fahrradak-tionstages „Mainz setzt aufs Rad – aber sicher“ auf dem Gutenbergplatz über das große Interesse von Bürgern und Medien zum Start von „MVG-meinRad“.

Aktuell sind im Mainzer Stadtgebiet etwa 50 Ver-mietstationen mit rund 300 Rädern aufgestellt und in Betrieb, außerdem wer-den testweise bereits sechs Fahrradvermietstationen in Bodenheim betrieben. Und in den nächsten Wochen und Monaten werden Zug um Zug weitere Stationen und Räder hinzukommen. Auch in den ehemaligen Mainzer Vororten Kastel und Kostheim sowie in Budenheim sind Stationen vorgesehen.

Das Ziel: Bis zum Herbst 2012 werden im Tarifgebiet der MVG bis zu 1000 Fahrräder

rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr an etwa 120 Stationen verfügbar sein.

Die Mainzer Verkehrsgesell-schaft hatte 2009 beim Bun-

deswettbewerb „Innovative öffentliche Fahrradverleihsys-teme – neue Mobilität in Städ-ten“ gemeinsam mit der Stadt mit ihrem Konzept „MVG-

meinRad“ unter 44 Bewerbern den ersten Preis gewonnen. •red•Foto: red

1.000 prämierte Räder 100 Stationen* 24 Stunden am Tag* nach dem Endausbau Mitte 2012

www.facebook.com/MVGmeinRad

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M a i n z i g a r t i g M o b i l

Die Testphase ist erfolgreich abgeschlossen, ab jetzt kann jeder Bürger in Mainz und Umgebung das neue Fahrradvermietsystem der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) nutzen. Am heutigen Samstag, 21. April 2012, fiel auf dem Theatervorplatz in Mainz der offizielle Startschuss für „MVGmeinRad“.

„MVGmeinRad“: Ab sofort können alle mitradeln – 55 Stationen bereits in Betrieb

Mainzer Fahrradvermietsystem erfolgreich gestartet

M A i n z M o B i l

„Gut Rad“ und überhaupt nicht teuer, finden Verkehrsdezernentin Katrin Eder, Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne, Oberbürgermeister Michael Ebling und MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof.

Page 12: Stadtausgabe Mai 2012

12 stadtausgabe mai 2012

Eines ergab sich aus dem anderen, geboren aus Lei-

denschaft und dem Bedarf des Marktes. Heute blickt der in der Türkei geborene 52-Jäh-rige auf einen steilen Aufstieg als Engineering-Partner an fünf Standorten, plant, entwi-ckelt und konstruiert mit sei-nen Ingenieuren Maschinen und Komponenten für die Automobil- und Zulieferindus-trie oder die inform Ingenieure unterstützen beratend und als Projekt- oder Versuchsingeni-eure die Projekte vor Ort bei den verschiedenen Kunden. Ob es um das Thema Elektro-mobilität geht, zukunftswei-sende Technologien, erneuer-bare Energien und viele Bereiche mehr, Konsul weiß: „Visionen sind der Antrieb für Fortschritt und Entwicklung.“ Aktuell sucht er mehr als 200 neue Ingenieure und Techni-ker, die er mit Freude an der Arbeit an das Unternehmen binden und mit denen er den Erfolgsweg weiter beschreiten möchte.

Vom Maschinenschlosser zum VisionärAm Anfang stand das Auto im Vordergrund, Komponenten für die Fahrzeugindustrie und der Anlagenbau wie Ferti-gungsstraßen samt Robotern wurden bei inform konzipiert. Doch für Can Konsul begann

das alles schon viel früher. Schon als Kind spielte er vor-rangig mit Fischer-Technik. „Meistens waren es Autos, die so entstanden.“ Nach einer Ausbildung als Maschinen-schlosser und anschließend zwei Jahren Tätigkeit als Geselle merkte er, dass noch

Wenn Can Konsul sein Gegenüber im Gespräch freundlich anblickt und über sein Unternehmen „inform GmbH“ mit Zentrale im Gutenberg-Park in Mainz-Hechtsheim spricht, gibt es keine Denkpausen, kein Äh und kein Oh, aber auch nichts auswendig Gelerntes. Einzig die Begeisterung für seine Arbeit springt über. Und genau so konsequent wie seine Schilderung ankommt, so stringent und beharrlich hat er seine Ziele verfolgt.

Firmengründer Can Konsul – Leidenschaft als Erfolgsrezept

„Mein Traum war es, ein Unternehmen zu gründen!“

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mehr Potenzial vorhanden war. „Mir fehlte die Perspek-tive“, erzählt der sympathische Mann weiter. Das Abitur folgte nach und diesem ein Maschi-nenbaustudium. Can Konsul hat keine Zeit vertrödelt. Wo andere sich mit Kellnerjobs über Wasser hielten, erprobte er sich nebenher als Werk-student in einem Ingenieur-büro und nennt dies „eine hervorragende Parallele, das Studium mit der Praxis zu verbinden“. Nach dieser Zeit arbeitete er zehn Jahre in einem größeren Ingenieurbüro als Konstrukteur, entwickelte Fahrzeugkomponenten, wurde Projekt- und Gruppenleiter und schließlich Abteilungslei-ter, absolvierte parallel noch ein BWL-Studium und berei-tete während dieser Zeit eine eigene Firmenkonzeption vor.

Gründung in MainzCan Konsul lächelt, als er zurückdenkt. Nun hatte er alles unter einem Hut. Sein Professor, der die Abschluss-arbeit in Marketing betreute, vermittelte den Kontakt zum Technologiezentrum Mainz, wo Can Konsul mit zwei Mitar-beitern 1995 in die Selbststän-digkeit startete. Inform war geboren und wuchs rasant die Höhe.

„Der Grund für die Grün-dung in Mainz war, dass sich Menschen für mein Vorhaben interessierten, und das Techno-logiezentrum, wo mich nam-hafte Firmen unterstützten“, gibt der Mainzer Unternehmer preis. Nach 2002 konzentrierte sich das Unternehmen auf Engineering Aktivitäten in den Bereichen Powertrain (Motor

und Getriebeentwicklung) und auf Entwicklungsaufgaben im Bereich der Energietech-nik. Nach 2007 fügte Konsul weitere Schwerpunkte hinzu. Projektmanagement und Qualitätsmanagement seien hier nur genannt, Schott und andere Weltunternehmen wie Siemens, Daimler, Audi und BMW wurden Kunden, für die inform verschiedenste Engi-neering Aufgaben übernimmt.

Wachstum durch BegeisterungSelbst konzentriert sich Can Konsul mittlerweile darauf, seine Firma nach außen zu vertreten und Kontakte zu Unternehmen und Menschen aufzubauen. Zusammen mit seinen Vertriebsmitarbeitern und Experten setzt er sich mit viel Leidenschaft und Begeis-terung dafür ein, Geschäfte anzubahnen und die Kunden bei der Lösung ihrer techno-logischen Herausforderungen zu beraten und bei der Umset-zung zu unterstützen. „Ich bin das Gesicht für den Kunden, der Repräsentant nach außen.“ Personell wie qualitativ soll das Unternehmen weiter-wachsen, dafür gibt es bereits einen Fünfjahresplan in ver-schiedene Wachstumsmärkte, die inform auf Grundlage der Vision und Strategie in Angriff nehmen wird.

Für die Strategieentwick-lung, Markt- und Business Development sowie Personal-entwicklung steht inzwischen ein weiterer Geschäftsführer, Dr. Markus Hilleke, denn zu den mittlerweile 250 Mitar-beitern sollen mehr als 200 weitere hinzukommen. Damit wird sich Konsuls „Firmen-Familie“ fast verdoppeln und das Unternehmen „einen signi-fikanten Sprung nach vorne“ machen.

Konsul lebt Hobby und Beruf in einem und das sollen nach seiner Vorstellung auch die Angestellten. „Mein Traum war immer, ein Unternehmen zu gründen, in dem sich Men-schen wohlfühlen und ihre Leidenschaft im Job ausleben können“, sagt er. Das ist ihm wichtig, denn von sich selbst weiß er: „Aus der Leidenschaft erwächst auch der Erfolg.“

•Helene Braun•Fotos: Helene Braun

Weitere infos: www.inform-gmbh.de

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stadtausgabe mai 2012 13

durch die Stadt registriere ich erfreut den tastenden Fede-rungskomfort. Slalom um Kanaldeckel? Unnötig, die Federung schluckt sie ebenso wie kleinere Asphalthügel. Einmal mehr ist es auch das im Ferrari California serien-mäßig implantierte Doppel-kupplungsgetriebe, das den Umgang mit der zur Verfügung stehenden Motorleistung, ich bin Herrscherin über sage und schreibe 490 PS, so reizend einfach gestaltet. Die hoch wie runter höchst geschmei-digen Gangwechsel und die Lust fördernd eingearbeiteten Zwischengasstöße bringen die Meriten des V8-Saugers so überzeugend zur Geltung, dass ich es zuweilen als Qual empfinde, sie aufgrund der gesetzlichen Restriktionen nicht noch ausgiebiger in vollen Zügen genießen zu können. Zu gerne hätte ich den Blitzstart in nur 3,8 Sekunden getestet. Was ich mir allerdings nicht entgehen lasse, ist es, die ferraritypische Klangwolke zu

wagens zurück und öffne lässig per Knopfdruck das faltbare Hardtop des Wagens, um ihr auch Einblicke ins traumhaftschöne Innere zu gewähren.

SexyGanz hinreißend finde ich das Gesicht mit der tief schnüf-felnden Nase. Der einmalige elegante Schwung in den vor-deren Kotflügeln, das stromli-nienförmige Profil sowie das kraftvolle Hinterteil mit den vier Auspuffrohren machen den Ferrari California schon optisch zu einem Auto mit viel Sexappeal. Das Cockpit ist gänzlich mit Leder ausgeschla-gen, die sportlichen Schalen-sitze ergonomisch perfekt und äußerst komfortabel. Beson-deres Interesse weckt sofort das steil stehende Lenkrad mit den netten „Spielsachen“ oben drauf, namentlich dem roten Starterknopf und der ebenso originellen wie praktikablen Manettino-Armatur, mit der man zwischen den drei ver-

schiedenen Fahrmodi, comfort und sport sowie einem reinen Rennstreckenmodus, wählen kann.

RaumwunderIch frage mich, was der alte Enzo Ferrari wohl dazu gesagt hätte, dass der neue Califor-nia mit einem Kofferraum punktet und kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wenn ich allerdings an meine oftmals vollgepackte und aus-ladende Tennistasche denke, die im Kofferraum des neuen California locker Platz finden würde, bin ich dankbar für die innovative und sinnvolle Wei-terentwicklung des sportlichen Italieners, dessen Fahreigen-schaften ich nun auf der kur-vigen Strecke hinauf zum hes-sischen Feldberg testen darf.

Alltagstauglicher LuxusIch merke schnell, dass der California ein Ferrari ist, der nicht in Supersportwa-gen-Sphären schwebt. Und das ist gut so. Auf dem Weg

genießen, in dem ich in einer Unterführung mal geschwind richtig Gas gebe. Gänsehaut-feeling inklusive!

Sicherer Fahrspaß Er hat einen großen Ahnen und das Zeug ihm ebenbürtig zu sein – wenn auch unter anderen Vorzeichen. Wäh-rend der 250 California der 1950er Jahre wohl ganz im Zeichen des Rennsports stand, genügt der aktuelle Ferrari California auch und besonders alltagstauglichen Komfortan-sprüchen. Außerdem kann das Technikpaket, dass die Italiener mit dem California geschnürt haben, überzeugen: Die in Transaxle-Bauweise konfigurierte, aus V8-Sauger und Doppelkupplungsgetriebe bestehende Antriebseinheit agiert ebenso feinfühlig wie die zupackende Karbon-Kera-mik-Bremse und sorgt für die ausgewogene Balance zwi-schen Fahrspaß und Sicher-heit. •Annette Pospesch•Fotos: Annette Pospesch

Ein unglaubliches Glücksge-fühl durchflutet mich und

die Vorfreude, gleich mit einem echten Ferrari bei mei-ner Freundin Britta vorzufah-ren, ist kaum auszuhalten. Wohl wissend, dass ich dieses Mal mit meinem Testwagen, einem schwarzen Ferrari Cali-fornia, den Vogel abgeschossen habe.

Und tatsächlich: Britta ist zum ersten Mal völlig sprach-los und ihr sonst so lockeres Mundwerk wird durch ein fassungsloses stummes Stau-nen ersetzt. Aber Britta wäre nicht Britta, wenn sie nicht nach einem kurzen Moment der Sprachlosigkeit wieder ihre Fassung zurück gewinnen würde und restlos begeistert ausruft: „Meraviglioso, bel-lissimo!, um dann aber, mit neidvollem Unterton in der Stimme, nachzuschieben: „ist der nicht eine Nummer zu groß und zu schnell für dich?“

Ich genieße diesen Moment, lehne mich entspannt in den Sportledersitz meines Traum-

Hier geht’s zum Ferrari-Video

http://bit.ly/IrG4gS

So viele Traumwagen – und welcher davon ist nun der Richtige? Auf der Suche nach interessanten Autos, wurde unsere Redakteurin Annette Pospesch dieses Mal bei Ferrari fündig. Corenn Lange von der Autohaus Ulrich GmbH in Frankfurt stellte ihr den Ferrari California für eine Probefahrt zur Verfügung.

AU ToT E ST

Traumwagen Ferrari California F1

California Dreaming auf Italienisch

Ferrari California F1:

8 Zylinder 4297 ccm · 490 PS von 0 auf 100: 3,8 sec V-max: 310 Km/h Verkaufspreis: 189 600 Euro

Corenn Lange /Autohaus Ulrich: Noch eine wichtige Ergänzung zur Innenausstattung: Der Kunde hat die Wahl zwischen einer Gepäckablage oder, wie beim Testwagen, zwei Rücksitzen, auf denen kleinere Kinder Platz finden - in beiden Fällen mit praktischer Durchreiche in den Kof-ferraum. 340 Liter Volumen schluckt der Ferrari California bei geschlos-senem Dach, 100 Liter weniger, wenn es zusammengefaltet obenauf liegt. Selbst dann reicht der Platz noch für einen großen Reisekoffer.

Page 14: Stadtausgabe Mai 2012

14 stadtausgabe mai 2012

Es ist später Vormittag. Die Temperatur ist mehr als

kühl. Trotz meiner Unterlage, auf der ich mit angewinkelten Beinen kauere, kriecht die Kälte nach einigen Minuten bis unter die Haut.

Da ich keine Geschäftsleute behelligen will, habe ich mich neben ein Restaurant gesetzt, das um diese Stunde noch nicht geöffnet hat.

Ich habe mir einen Din-A-4-Zettel vorbereitet. „Bitte ganz

Ganz unten. Im wahrsten Sinn der beiden Worte sitze ich auf dem Fußgänger-zonenpflaster der Mainzer Altstadt. „Sitzung machen“, heißt das, was ich mache, bei Menschen, die vom Betteln leben oder sogar leben müssen.

Selbstversuch in der Mainzer Fußgängerzone

„Bitte ganz herzlich um eine Gabe …“

StA dt l E B E n

herzlich um eine Gabe“, steht darauf in großen, gut lesbaren Buchstaben, ohne Ausrufe-zeichen geschrieben. Ich habe mich sehr bewusst gegen „Bin in großer Not!“, „Ich habe Hun-ger!“ oder „Bitte im Namen Gottes um Barmherigkeit!“ entschieden. Ich halte das Schild auch nicht in den Hän-den, es liegt vor mir auf dem Pflaster. „Bitte ganz herzlich um eine Gabe.“

Generell hasten die Pas-santen blicklos an mir vorbei. Was mir irgendwie sogar recht ist. „Ganz unten“ zu sein ver-ursacht überhaupt kein gutes Gefühl. Und noch etwas regis-triere ich schnell. Schlechtes, kaltes Wetter ist kein gutes Spendenwetter.

Kommt es gelegentlich dazu, dann geht das Geldspen-den, oder besser gesagt die „Geldübergabe“ ganz schnell. In der Regel zwischen 15 und zwanzig Sekunden dauert es, wenn jemand auf mich zukommt und mir Geld in den Becher wirft. Blickkontakt findet dabei keiner statt. Nur, man spürt es sehr deutlich, dass auf einem herabgeschaut wird. Finden die Spender nicht sofort Kleingeld, verharren sie fast immer im gleichen Abstand, während sie in ihrem Portemonnaie nach Münzen kramen. Ganz überwiegend sind es Frauen, die spenden.

Ein Mann, etwa 50 Jahre alt, sehr gut gekleidet, braune, blitzblanke Schuhe mit schwarzem Stockschirm über den rechten Unterarm gehängt, kommt auf mich zu und sagt: „Ich gebe Bettlern

grundsätzlich nichts. Schließ-lich leben wir in einem funk-tionierenden Sozialstaat. Da braucht niemand zu Betteln. Auch Du nicht.“ Dann dreht er sich um und geht.

Eine ältere Dame gibt 50 Cent. „Aber kein Alkohol oder Drogen kaufen, hören Sie“, mahnt sie mit leiser Stimme. Ich nicke.

Eine junge Frau mit ihrem Kind an der Hand nähert sich. „Ich kann Sie verstehen“, sagt sie. „Als ich nach der Geburt meiner Tochter ganz allein da stand, war ich fast auch so weit wie Sie.“

Die Frau legt einen Euro in den Becher. „Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute“, verabschiedet sie sich. Nach etwa zehn Schritten dreht sie sich nochmals nach mir um und winkt. Irgendwie scheu.

Dann setzt es Anmache pur. „Mädelchen, du bist doch ein ganz süßer Käfer. Das hast Du doch überhaupt nicht nötig. Komm ich lad’ dich auf nen’ Kaffee ein. Oder en Bier. Oder was du auch sonst willst. Kannst es Dir aussuchen.“ Ich schaue zu dem Sprecher hoch. Mitte 40 ist er. Auffallend dunkelrote Gesichtsfärbung. Unrasiert. Schwarze Jeans mit abgetretenem Saum trägt

er. Die beigen Turnschuhe machen einen abgetretenen Eindruck. Die Hände hat der Mann in den Hosentaschen. Raucht während er spricht. Dann kramt er in der Hosenta-sche um einen zerknüllten 20-Euro-Schein hervorzuziehen. Den streicht er glatt, bevor er ihn mir vor das Gesicht hält. Ich schüttele energisch mit dem Kopf.

„Was ist, willst Du etwa mehr?“ fragt er laut. „Nein, lassen Sie mich bitte in Ruhe“, sage ich.

Gott sei dank dreht er sich sofort um und geht. „Dreck-stück. Scheiß Bettelvolk“, höre ich ihn laut sagen.

Als Limit für „ganz unten“ hatte ich mir eine Stunde gesetzt. Die knapp vier Euro, die sich in meinem Becher angesammelt haben, gebe ich in den Opferstock einer nah gelegenen Kirche. •Marie-Juliane Kent•Foto: Jo Baldauf

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Verlag und Herausgeber:Medien Verlag Reiser GmbHKurt-Schumacher-Straße 56, 55124 MainzHR Mainz B 40331Geschäftsführerin und alleinige Gesellschafterin: Barbara Petermann(Angaben gemäß §9 IV LMG) Telefon: 06131/57 63 70Fax: 06131/57 63 719E-Mail: [email protected]

ViSdp: Barbara Petermann M.A.

Bezug: Auslagestellen im Mainzer Stadtgebiet

redaktionsleitung: Joachim [email protected]

redaktion und Fotos:Helene Braun, Joachim Dersch, Armin Gemmer, Ralph Keim, Marie-Juliane Kent, Annette Pospesch, Andreas Schermer

Anzeigenleitung:Dennis Maier, Tel. 06131/57 63 712Mobil: 0160/90 55 05 [email protected] 01/2011

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druck: Druck- und VerlagshausFrankfurt am Main GmbHRathenaustraße 29–3163263 Neu-Isenburg

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Page 15: Stadtausgabe Mai 2012

stadtausgabe mai 2012 15

Das Model Der FotografDas Hair-Styling

Nina Rittinghaus 23 JahreJunior Product Manager, Model (Maße: 90-62-89)

Bernd Siegel44 JahreFotografenmeisterMainz

Touchdown:

Nina kommt an – und wie!

Schillerplatz 22 · 55116 Mainz · Tel. 06131 9723838

International im vergangenen Jahr. Modenschauen läuft die 23-jährige Mainzerin inzwischen auf der ganzen Welt. Ihre erste Hauptrolle – in einem Pilotfilm für eine TV-Serie – hat Nina ebenfalls schon mit Erfolg gespielt. Nina kommt eben an – ganz ohne Zweifel.

Nina Rittinghaus kommt an. Woran man das merkt? Nun ja, unter an-derem daran, dass sie Titel sammelt wie andere Leute Briefmarken. Miss Model of the World in 2009. Miss Tourism Planet, Miss Motors, Miss World League of Beauty and Fashion in 2010, Miss Ocean

Les femmes de Mayence – Mainzer Frauen wird präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Bernd Siegel. Siegel ist Inhaber des Mainzer Foto-Studios Rimbach. Für Ninas Styling war die Lancaster Beauty Lounge zuständig. Das Outfit hat Galeria Kaufhof Mainz zur Verfügung gestellt.

Mehr Fotos von Nina:

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Page 16: Stadtausgabe Mai 2012

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