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Standard aktuell 24. Ausgabe März 2013 Zeitschrift für Qualität in Pflege und Betreuung Deutschland & Österreich D O K U M E N T A T I O N S - U N D I N F O R M A T I O NS L Ö S U N G E N I M G E S U N D H E I T S - U N D S O Z I A L W E S E N G A N Z N A C H B E D A R F Stationäre Altenpflege Mobile Pflege Krankenhaus Klinik Behinderten- hilfen z Das Pflegeneuentwicklungsgesetz (PNG) z Projekt „Software-Einführung“ - ein langer Weg Teil III z Projektbericht „Erfolgreiche Einführung von e-assistz 1 Jahr PKMS - Quo vadis?

Standard aktuell

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Standardaktuell24. Ausgabe März 2013

Zeitschrift für Qualität in Pflege und BetreuungDeutschland & Österreich

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z Das Pflegeneuentwicklungsgesetz (PNG)

z Projekt „Software-Einführung“ - ein langer Weg Teil III

z Projektbericht „Erfolgreiche Einführung von e-assist“

z 1 Jahr PKMS - Quo vadis?

Standard aktuell2

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

nachdem die ersten Monate dieses Jahres bereits schon wieder hinter uns liegen und sich

die ALTENPFLEGE 2013 als wichtiger Branchentreff des Sozialwesens mit großen

Schritten nähert, möchten wir in unserer aktuellen Ausgabe der Standard aktuell natür-

lich nicht versäumen, Sie auf Seite 4 über unsere Messehighlights aus dem Bereich Soft-

warelösungen zu infomieren.

Neben weiteren News zu unseren aktuellen Produktentwicklungen erwarten Sie aber eben-

so ganz aktuelle Informationen zu den Expertenstandards (S. 10) oder ein Resümee und

Ausblick der Entwicklungen zum Thema PKMS (S. 18).

Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig - ver-

passen Sie daher nicht das aktuelle Anwenderin-

terview zu careplan auf Seite 14.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Herzlichst,

Oliver Theißen

inhAltsVerZeichnis

Editorial 2

Das Pflegeneuentwicklungsgesetz PNG 3 von Benjamin Borowski

Messehighlights Altenpflege 2013: Das Prinzip Einfach 4

Formularneuheit: Indikatoren zur Deku-bitusgefährung 6

Projekt „Software-Einführung“ - ein langer Weg Teil III 7Präsentation - Entscheidung-Projektierung von Jens Biere

Neues von den Expertenstandards 10 von Andreas Rüppel

Behindertenhilfe aktuell: Die Pflege rückt immer mehr in den Vordergrund 11 von Nico Scherbarth

Erfolgreiche Projekteinführung e-assist 12 von Nico Scherbarth

Im Interview: DRK Landesverband Nordrhein führt die elektronische Pflegedokumentation care-plan ein 14

Formular-Neuheiten 17• Insulinüberwachung• Beratungsprotokoll

1 Jahr PKMS - Quovadis? 18 von Thomas Schmitz

Aus PKMS 2012 wird PKMS 2013 20 von Andreas Rüppel

Rückblick Software-Anwendertreffen 2012 22 von Jens Biere

Aktuelle Seminartermine 23

Hamburg, März 2013

Oliver TheißenGeschäftsführer

Standard Systeme Editorial

IMPRESSUMHerausgeber: Standard Systeme GmbH, Hamburg.Redaktion: Oliver Theißen, Andreas Rüppel, Jens Biere, Thomas Schmitz, Benjamin Borowski, Nico Scherbarth, Andrea Günther (V.i.S.d.P.).Grafik und Satz: Andrea Günther

Redaktionsanschrift:Standard Systeme GmbHGroßmoorring 7 | 21079 HamburgTel.: 040 767319-0 | Fax: 040 [email protected]

24. Ausgabe März 2013 3

Standard Systeme aktuell

Die wohl wichtigste Neuerung für Pfle-gedienste ist, dass der Patient ab dem 01.01.2013 die Wahlmöglichkeit hat zu ent-scheiden, ob die Leistungen in Komplexen oder nach Zeit vergütet werden sollen. Es obliegt also dem Pflegebedürftigen zu ent-scheiden, welche Leistungen in der verein-barten Zeit erbracht werden. Pflegedienste sind verpflichtet, über diese neue Kostenre-gelung zu informieren. Außerdem müssen Art, Inhalt und Umfang der Leistungen ein-schließlich der vereinbarten Vergütung im Pflegevertrag festgehalten werden. Für die Umstellung der Vergütungs- und Leistungs-vereinbarungen entstehen geschätzte Ko-sten von ca. 3,6 Millionen Euro.

Info: Nach § 89 Absatz 3 und § 120 Absatz 3 SGB XI sind Pflegedienste verpflichtet, als Al-ternative zu den vorher üblichen Leistungs-komplexen, auch Zeitkontingente anzubieten. Falls dieses bis zum 01.01.2013 noch nicht ge-schehen ist, drohen erst mal keine negativen Konsequenzen.

Vor welcher herausforderung ste-hen die Pflegedienste?Der Gesetzgeber hat es anscheinend gut gemeint. Durch das neue Gesetz soll unter anderem erreicht werden, dass sich Pflege-bedürftige die von den ambulanten Pflege-diensten angebotenen Leistungen flexibler und an ihren persönlichen Bedürfnissen ori-entiert zusammenstellen können.Dieses birgt allerdings die Gefahr, dass der Verwaltungsaufwand steigt und Umsatzein-bußen drohen.

„Die vorgesehene Gesetzesänderung zur Leistungsbemessung von Pflegediensten führt zwangsläufig zu deutlichen Preissteige-rungen, die die Politik in Kauf nimmt“, warnt Bernd Tews, Geschäftsführer des bpa und fährt fort: „Gleichzeitig bleibt völlig offen, wie Qua-litätsanforderungen und Personalplanung berücksichtigt werden sollen. Zudem sind es wieder die Pflegedienste, die den Pflegebe-dürftigen eine verwirrende und ungewollte

Das Pflegeneuentwicklungsgesetzt (Png)Was bedeutet es für Pflegedienste?

von Benjamin BorowskiDas Pflegeneuentwicklungsgesetz (PNG) bringt viele Neuerungen mit sich und beschäf-tigt seit Monaten die ca. 12.000 Pflegedienste in Deutschland. Unter anderem sind hö-here Leistungen für Demenzpatienten in den Pflegestufen I und II angesetzt. Pflegende Angehörige sollen entlastet werden und private Zusatzversicherungen sollen durch ei-nen Staatszuschuss gefördert werden (Pflege Bahr). Diverse andere Neuerungen für die Bildung „ambulanter Wohngruppen“ oder auch ein individuellerer Service für Pflegebe-dürftige, die einen Antrag auf Feststellung ihrer Pflegebedürftigkeit stellen, reihen sich im PNG an.

Regelung des Gesetzgebers erklären müssen. Am Ende müssen dann diese Regelungen mit den Kostenträgern verhandelt und leistungs-gerechte Vergütung vereinbart werden. Hier ist der Streit vorprogrammiert.“

In Zeiten wo jeder Preis-Leistung vergleicht, werden die potenziellen Kunden eines am-bulanten Pflegedienstes dies in Zukunft auch vermehrt tun. Verschiedene Angebote werden eingeholt und Pflegedienste ver-glichen, dadurch steigt die Konkurrenzsitu-ation. Nach Meinungen vieler Experten ste-hen Pflegedienste vor großen Problemen, gerade auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Durch viel Leistung in kurzer Zeit befürchten viele eine „Stoppuhrpflege“.

Quellenverzeichnis:

http://www.bpa.de/

Standard aktuell4

Standard Systeme aktuell

Auch dieses Jahr wird, wie mittlerweile schon traditionell, die care-Produktfamilie zur Altenpflegemesse upgedatet.

Die wesentlichsten Neuerungen des Updates befassen sich insbesondere mit dem Dienst-plan e-timer. Beide Programmteile, e-timer und careoffice, werden mit einer neuen und frischen Benutzeroberfläche erscheinen und optisch noch mehr mit careplan verschmelzen. Der Startbildschirm wird konfigurierbar sein und sich an moderne Betriebssysteme anlehnen.

AltenPflege 2013: Das Prinzip EinfachUmfangreiches Update der care - Produktfamilie

&• Neue Statistik nach Vollbeschäftigteneinheit im Dienstplan

• Übersicht über verplante Arbeitszeiten

• Optimierte Übersicht und erleichterte Verplanung nach Qualifikation

• Neue Filteroptionen der verplanten Mitarbeiter nach Qualifikation

• Wesentlich erweitere Übersicht der Salden im Dienstplan

• Neue Auswertung der Differenz von verplanter und geleisteter Arbeitszeit

• Historie der Mitarbeiterbereiche in den Personalstammdaten

• Möglichkeit des Ausdrucks zusätzlicher Informationen auf dem Dienstplan (z. B. Übergabezeiten)

• Optimierter Ausdruck des Dienstplans

• Grundsätzliche Überarbeitung der Lohn-Schnittstelle

• Vielfältige Performance- und Usability-Verbesserungen

Softwarelösungen

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Mit ebenso umfangreichen Highlights wartet das neue Update careplan 2.4 auf:

• Integration der roten Liste (zusätzliche Option)

• Überarbeitete Medikamentenliste

• Neue Ausdrucke in der Medikamentenverwaltung

• Integrierte Beratungsprotokolle zu allen Risikopotenzialen der nationalen Expertenstandards

• Überarbeitete und erweiterte Terminkalenderfunktion (Serienfunktion)

• Übersicht aller offenen Fragen an einen Arzt

• Neue Erinnerungsfunktion an durchzuführende Risikoassessments

• Integrierte Feuerwehrliste

• Integrierte Schmerzlokalisation

• Alternative Dekubitus-Risikoeinschätzung (RiAs)

• Neue Beweglichkeitsanalyse

...und vieles mehr

Auch das Controlling- und Statistikmodul carecontrol ist überarbei-tet und erweitert worden. Beinahe alle Auswertungen können nun graphisch dargestellt, gefiltert und in den Ausdruck gebracht werden. Neue Kategorien erleichtern das Auffinden von gewünschten Informationen, so dass noch mehr Zeit im administrativen Bereich durch die Leitungskräfte eingespart werden kann!

Sie setzen noch keine Software der care - Produktfamilie ein?Gerne vereinbaren wir für Sie einen unverbindlichen Termin mit einem unserer Regionalverkaufsleiter für eine Präsentati-on bei Ihnen vor Ort. Rufen Sie uns einfach unter der Telefonnummer 040 – 767319-0 an oder senden Sie uns eine Mail an [email protected].

Wir freuen uns auch auf Ihren Besuch auf der AltenPflege 2013 vom 09. - 11.04.2013 in Nürnberg an unserem Messe-stand in Halle 4 Stand Nr. 4-357. Erleben Sie

Das Prinzip EinfachWir freuen uns auf Sie!

Standard aktuell6

Standard Systeme Innovationen

formularneuheit:Indikatoren zur Dekubitusgefährdung (Blatt Nr. 82.515)Laut der Aussage des Expertenstandards aus dem Jahr 2000, empfahl der DNQP ausdrücklich nach standardisierten Einschätzungs-skalen, wie z. B. Braden, Waterlow oder Norton, ein Dekubitusrisiko am Bewohner/Patienten zu identifizieren. Nach der Überarbeitung

des Expertenstandards aus dem Jahre 2010 hat man diese Vorgehensweise revidiert.

Der Expertenstandard setzt voraus, dass eine Pflegefachkraft mittels eines systema-tischen Vorgehens das Dekubitusrisiko al-ler Patienten(innen)/Bewohner(innen), bei denen eine Gefährdung nicht ausgeschlos-sen werden kann, beurteilt. Dies geschieht unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrags und danach in individuell festzu-legenden Zeitabständen sowie unverzüg-lich bei Veränderungen der Mobilität, der Aktivität oder bei Einwirkung von externen Faktoren (z. B. Sonden, Katheter), die zu er-höhter und/oder verlängerter Einwirkung von Druck und/oder Scherkräften führen. (Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege – 1. Aktualisierung, DNQP 2010).

Die am meisten eingesetzte standardisierte Einschätzungsskala zur Dekubitusrisikoer-kennung war die Bradenskala. Sie gibt nach wie vor gute Hinweise darauf, ob eine Ge-fährdung im Bereich Dekubitus bestehen könnte. Allerdings hat sich das Punktesy-stem als nicht aussagekräftig erwiesen, da keine adäquate Aussage darüber getroffen werden konnte, ob ein tatsächliches Risiko besteht. So konnte es vorkommen, dass man nach der Auswertung auf einen Punktewert von 20 gekommen ist, aber entgegen der Bradenskala (über 18 Punkte = kein Risiko)

auf einen Blick über den aktuellen Status in-formieren kann. Falls bereits eine Wunddo-kumentation angelegt worden ist, wo noch differenziertere Informationen zum Deku-bitus hinterlegt sind, kann der Mitarbeiter einfach die Checkbox „s. Wunddokumen-tation“ ankreuzen, um in diesem Fall eine Doppeldokumentation zu vermeiden. Das Formular bietet die Möglichkeit insgesamt 12 Einschätzungen des Dekubitusrisikos vorzunehmen.

Das neue Formular indikatoren zur Deku-bitusgefährdung ist ab sofort über die Be-stellnummer 82.515 im Standard Systeme Onlineshop unter www.standardsysteme.de erhältlich.

trotzdem ein Risiko bestand.

Daher hat Standard Systeme nach den Emp-fehlungen des aktuellen Expertenstandards ein Assessment entwickelt, wobei die Pfle-gefachkraft bei ihrer fachlichen Einschät-zung eines Dekubitusrisikos unterstützt wird. Es werden Bereiche beurteilt, die den Pflegekräften schon von der Bradenska-la her geläufig sind. In diesen Bereichen sind verschiedene Faktoren genannt, die die Pflegekraft in ihrer Einschätzung hand-lungsleitend unterstützen soll. Je nachdem ob ein oder mehrere Faktoren zutreffen oder auch nicht, wird dementsprechend im Auswertungsbereich einfach ein Ja oder Nein angekreuzt. Wenn ein Risiko in einem oder mehreren Bereichen besteht, muss die individuelle Ausprägung des Risikos/der Risiken in der Problembeschreibung der Pflegeprozessplanung beschrieben werden, wobei die vorgegebenen Beispiele/Faktoren auch als Formulierungshilfe genutzt werden können.Außerdem besteht die Möglichkeit bei einem bestehenden Dekubitus - direkt auf dem Formular durch Ankreuzen - die vom Arzt diagnostizierte EPUAP Kategorie zu do-kumentieren. Dies trägt dazu bei, dass sich jeder Mitarbeiter im interdisziplinären Team

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Standard Systeme Software

Projekt „Software-Einführung“ - ein langer wegTeil 3: Präsentation - Entscheidung - Projektierung

von Jens BiereNachdem im erstem Teil dieser Serie grundsätzliche Vorbereitungen auf dem Weg zur Softwareauswahl getroffen und wichtige Prozes-se analysiert wurden, wurden anschließend konkrete Anforderungen an die kommende Software und die Anbieter formuliert.Die nächsten und damit entscheidenden Schritte stehen nun an. Die Softwareanbieter, die in die engere Auswahl kommen, werden eingeladen Ihre Produkte zu präsentieren. Auf Grundlage dieser Präsentationen werden spätestens jetzt Angebote erstellt, um eine Entscheidung zu treffen. Darauf folgt die umfassende Phase der Implementierung und Realisierung.

Die oben aufgeführten Prozessschritte empfehlen sich aus verschiedensten Grün-den in eben dieser chronologischen Ab-folge. Häufig wird in der Praxis nach einer ersten Internet-Recherche ein Angebot von verschiedenen in Frage kommenden Anbie-tern eingeholt, ohne dass vorher eine Soft-ware angeschaut oder präsentiert wurde. Hiermit nimmt man sich die Möglichkeit, eine Software kennen zu lernen und zu erwerben, die den Prozessen in Ihrer Ein-richtung entspricht, nur weil der Preis ggf. um ein paar hundert Euro höher ist als die Software anderer Anbieter. Zum Vergleich der Softwareprodukte komme ich auch spä-ter noch einmal. Der Preis ist letztendlich wichtig und nicht unerheblich, aber eine Entscheidung für eine elektronische Pflege-dokumentation ist eine Entscheidung über einen längeren Zeitraum. Diese Entschei-dung sollte nicht an einem „verschmerz-baren Preisunterschied“ hängen! Schließlich

müssen viele Pflegende in Ihrer Einrichtung tagtäglich mit diesem Dokumentations-medium arbeiten - der Preis sagt vorerst nichts über die Qualität des Produktes aus.

Die Präsentationwichtigstes kriterium für den Zeitpunkt der Präsentation ist die effektive Bereit-schaft, in einem absehbaren Zeitraum eine Entscheidung zu treffen und eine Umstel-lung auf das neue Medium zu realisieren (vgl. Meißner, Althammer, 2012, S. 65). Ist dies nicht der Fall, verblasst die Erinnerung an die verschiedenen Systeme wahrschein-lich sehr schnell und die eingesetzte Zeit von Ihnen und Ihren Mitarbeiter(inne)n ist umsonst gewesen.nehmen sie sich je nach Umfang der Prä-sentation ausreichend Zeit für die Präsenta-tion und schauen Sie sich ggf. auch noch an-dere Produktteile wie die Abrechnung oder den Dienstplan an. Dies können je nach Um-

fang 2 - 5 Stunden sein. Legen Sie die Prä-sentation nicht nur in die Übergabezeit von einer zur nächsten Schicht, sondern dekla-rieren Sie sie bespeilsweise als „Fortbildung“ - mir ist es mehr als einmal passiert, dass vor oder nach einer Software-Präsentation nach einem Teilnahmezertifikat gefragt wurde. Am besten nutzen Sie bei der Präsentation auch das von Ihnen erstellte lastenheft als checkliste (siehe Teil II dieser Artikel-Serie in der Ausgabe Nr. 23 der Standard aktuell),

Softwarelösungen

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Standard Systeme Software

um offene oder unklare Fragen zu klären.

Im Vorfeld der Vorbereitung der Präsenta-tion ist es außerdem ungemein wichtig, alle den Prozess betreffenden Bereiche einzula-den und an der Präsentation teilhaben zu lassen. Wie der Titel dieser Artikel-Serie be-reits verdeutlichte, ist die Softwareauswahl auch Chefsache. Neben dem Geschäftsfüh-rer, dem Inhaber oder dem Einrichtungs-leiter sollte ggf. auch die IT-Abteilung ihre relevanten Fragen im Rahmen der Präsen-tation stellen können. Mitarbeiter(innen) der sozialen Betreuung sind genauso wichtig wie die Hauswirtschaftsleitung oder die Verwaltungsmitarbeiter(innen). Denken Sie immer daran, dass eine zeit-gemäße umfassende Softwarelösung viele Bereiche der Einrichtung unterstützt. Sollten hier Fragen offen bleiben, weil die Betreffenden nicht an der Präsentation teil-genommen haben, können Sie vielleicht nicht wie gewünscht eine zeitnahe Ent-scheidung treffen. In einer professionellen Präsentation sollten jederzeit produktspezifische so-wie inhaltliche Fragen möglich sein. Die Präsentatoren sind sichere und erfahrene Mitarbeiter(innen) des Anbieters. So fin-den Sie möglicherweise auch sehr schnell heraus, wie pflegefachlich das Unterneh-men ist - nicht, dass Sie dem Anbieter noch pflegefachliche Basisthemen erklä-ren müssen (Stichwort „Bananenprodukt“ > siehe auch Teil II dieser Artikel-Serie). Stellen Sie alle Ihre Fragen - nur so können Sie sich später sicher sein, dass die Software

zu Ihnen, Ihrer Einrichtung sowie Ihren Ab-läufen und Prozessen passt!Vermeiden Sie häufiges Verlassen der Präentation(en), da Sie so ggf. wichtige Teilaspekte versäumen. Dies kann Ihre Ent-scheidungsfähigkeit negativ beeinflussen. Stellen Sie das Telefon auf einen anderen Apparat um und informieren Sie Ihre Kolle-gen, dass Sie die nächsten Stunden nicht zu sprechen sind.Erst wenn all Ihre Fragen geklärt sind, und Sie sich sicher in der Beurteilung des gezeigten Programms sind, sollte die Präsentation beendet werden. Wenn Sie sich mehrere Softwareprodukte anschauen, sollte dies in möglichst kurzen Zeitabständen hintereinander geschehen. Je nach Ihren Wünschen können Sie sich auch zwei Anbieter an einem Tag anschau-en. So ist dann die Vergleichbarkeit der ver-schiedenen Programme für Sie einfacher. Es bedeutet aber sicherlich auch einen erhöh-ten Aufwand, bis zu 8 Stunden am Stück konzentriert zuzuhören und zu kommuni-zieren.

Die Angebote - fast wie im „Dschun-gel der handytarife“Die Angebotsstellung der interessanten und in Frage kommenden Anbieter ist der nächste logische Schritt im Prozess. Doch, wer hier schon einmal Angebote angefor-dert hat, weiß, dass die Angebote der ver-schiedenen Anbieter ganz unterschiedlich aufgebaut sind: • Unterschiedliche Lizenzmodelle nach Ar-

beitsplätzen, nach Bewohnerzahlen, nach gleichzeitigen Nutzern etc. werden auf-

geführt (vgl. Teich, Kolbenschlag, Reiners, 2007, S. 56).

• Es werden ggf. nur die Basismodule an-geboten, um den Eingangspreis niedrig zu halten. Dies reicht in der Regel nicht aus, um eine umfassende Dokumentation durchzuführen. Für jedes weitere Modul muss gezahlt werden und das kann teuer werden!

• Schulungen werden gar nicht, separat oder nur stundenweise ausgewiesen. So erscheint der Preis eines Anbieters zu-nächst weit unter dem der anderen An-bieter. Lassen Sie aber die Schulungen im gleichen Umfang durchführen, wird es in der Regel um ein Vielfaches teurer!

• Die monatlichen Kosten für die Software-pflege und Hotline variieren ebenfalls stark. Hier ist es wichtig, sich als Kunde den Leistungsumfang deutlich erklären zu lassen. Außerdem können Angebote vom Endpreis her sehr niedrig sein, aller-dings sind dann die monatlichen Kosten wiederum um ein Vielfaches höher!

Sollten Sie Fragen zu den Angeboten an die Anbieter haben, zögern Sie nicht nachzufra-gen. Fragen Sie nach Modulen und Modul-namen, wenn Ihnen die Zusammensetzung des Angebots unklar ist. Besser dreimal mehr gefragt haben, als sich nachher zu är-gern (vgl. Meißner, Althammer, 2012, S. 68). Zu den Projektkosten gehören auch die Ne-benkosten für Anreise, Übernachtung der Mitarbeiter der Firma und Spesen. Auch dies sollte im Projektbudget Berücksichtigung finden und in den Angeboten aufgeführt sein.

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Standard Systeme Software

Minuten thema15 Begrüßung

• Kurze Vorstellungsrunde• Wünsche und Erwartungen

45 Vorgespräch über Erfahrungen und allgemeine Informationen, z. B. Ein-führungsprozess (Dauer und Ablauf )• Programmschulung bei den neuen Mitarbeitern• Zufriedenheit mit dem Programm allgemein

60 - 90 Gang über einen ausgwählten Wohnbereich• Vorgehen bei der Neuaufnahme• Erstellung Pflegeplanung• Dienstübergabe• Leistungsdokumentation• Übersicht Controlling

30 - 60 Nachgespräch und noch offene Fragen, z. B.• Wahrnehmung Service & Support• Wahrnehmung Systemfunktionalität und Sicherheit• Wahrnehmung Updates

Abschluss und Gesprächsende

Der referenzkundenbesuchSollte bei Ihnen der Wunsch vorhanden sein, sich vorab ein Meinungsbild aus der Praxis (und nicht von der anbietenden Fir-ma) einzuholen, bietet sich ein Referenz-kundenbesuch an. Meißner und Althammer haben eine sehr praktikable Checkliste für einen solchen Besuch zusammengestellt (siehe Abb. 1).Auch hier gilt, ähnlich wie bei den Präsen-tationen, dass man am besten mehrere Referenzkundenbesuche in einem mög-lichst kurzen Zeitraum absolviert. So ist die Vergleichbarkeit eher gegeben und eine entscheidungsfähige Basis kann geschaf-fen werden. Vereinbaren Sie im Vorfeld ein

Zeitfenster von 2 – 3 Stunden (s.o.) mit der Einrichtung, die Sie besuchen. So haben beide Seiten Planungssicherheit und man kann den Rahmen besser organisieren und effektiv nutzen.

Die entscheidungDie Präsentationen sind gemacht, die Ange-bote gesichtet, die Referenzkunden mögli-cherweise besucht. Jetzt steht die Entschei-dung für die von Ihnen favorisierte Software an.Wenn Sie Ihre Wahl getroffen und das Software-Unternehmen darüber informiert

haben, fängt das Projektmanagement und eine umfassende Planung unter Berück-sichtigung vieler Faktoren und organisato-rischer Apekte an. Vergessen Sie auch nicht, die Anbieter zu informieren, die aus dem Rennen sind. Dies erspart Ihnen und den beteiligten Unternehmen eine Menge an Telefonaten und Nachfragen!Aus diesem Grund habe ich mich entschie-den diese Serie um einen weiteren teil iV „Die Projekt- und umsetzungsphase“ zu ergänzen. Denn die nun folgende Zeit ist für die erfolgreiche Implementation der Soft-warelösng in Ihrer Einrichtung / in Ihren Ein-richtungen eine ganz entscheidende.

Quellenverzeichnis:

1. Medizinischer Dienst der Spitzenverbände (MDS),

SEG 2 – Pflege, Stellungnahme „Anforderungen

an eine EDV-gestützte Pflegedokumentation“,

Stand 04.08.2006

2. Teich, I., Kolbenschlag, W., Reiners, W. (2008). Der

richtige Weg zur Softwareauswahl, (9., neu bear-

beitete und erweiterte Auflage). Berlin: Springer-

Verlag.

3. Ammenwerth, E. & Mahler, C. (2003). Auswir-

kungen der EDV-gestützten Pflegedokumentati-

on. In: Ammenwerth, E., Eichstädter, R. & Schra-

der, U. EDV in der Pflegedokumentation. (S. 103

– 113). Hannover: Schlütersche.

4. Meißner, A. & Althammer, T. (2012), Pflegedoku-

mentation mit EDV – Richtig entscheiden–erfolg-

reich einführen, Hannover: Vincentz Network.

Abb. 1: Checkliste Referenzkundenbesuch, Quelle Meißner, Althammer, 2012, S. 67

Standard aktuell10

Standard Systeme aktuell

neues von den expertenstandards:Die 1. Aktualisierung des Expertenstandards Sturzprophy-laxe in der Pflege (2013) steht zur Verfügung

von Andreas rüppel

bungsbezogene Risikofaktoren). Innerhalb der 3 Ebenen strukturieren sich entspre-chend zugeordnet insgesamt 15 Faktoren. Neu sind die Risikofaktoren Antihyperten-siva (blutdrucksenkende Arzneimittel) und Polypharmazie (die Einnahme von minde-stens 5 unterschiedlichen Medikamenten) im Bereich medikamentenbezogene Risiko-faktoren. In den umgebungsbezogenen Risikofak-toren wurden die freiheitsentziehenden Maßnahmen hinzugenommen. Diese An-passungen sind die logische Konsequenz nach 6 Jahren Erfahrung in der Umsetzung der Ursprungsfaktoren.

Der weg ist das ZielNach wie vor setzt der Expertenstandard auf die fachliche und strukturierte, aber auch individuelle Einschätzung dieser Faktoren. Das bedeutet, es geht nicht darum, durch einfaches Abarbeiten der kriterien ein Vorhandensein des risikofaktors festzu-halten, sondern um die einschätzung, ob dieser erkannte faktor auch für ein wirk-

Nun ist es geschafft, der überarbeitete Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege aus dem Jahr 2006 ist seit Ende Januar 2013 veröffentlicht und bestellbar. Doch welche Veränderungen kommen auf die einzelnen Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwe-sen zu?

Zuerst einmal gilt es zu betonen, dass diese Aktualisierung für die interdisziplinäre Gül-tigkeit und das damit betonte Zusammen-spiel in der Versorgung gefährdeter Men-schen ein Hauptkriterium darstellt.

was ist neu?Neben einigen Anpassungen in der Wort-wahl der Begriffe zur Zielsetzung und Be-gründung wurden auch die Sturzrisikofak-toren entsprechend der Rückmeldungen aus der Praxis überarbeitet. Statt der Un-terteilung in intrinsische und extrinsische Risikofaktoren wurden 3 Ebenen geschaffen (personenbezogene Risikofaktoren, medi-kamentenbezogene Risikofaktoren, umge-

liches sturzrisiko bei diesem Menschen steht!Wenn beispielsweise ein erblindeter Mensch zu Beginn einer pflegerischen Ver-sorgung anhand der Sturzrisikofaktoren eingeschätzt wird, müsste der Faktor „Seh-beeinträchtigung“ mit einem „Ja“ als beste-hende Möglichkeit gekennzeichnet sein. Al-lerdings bedeutet dies noch nicht, dass der Betroffene in jedem Fall auch sturzrisikoge-fährdet ist. Wenn dieser blinde Mensch sich sicher in der Umgebung (z. B. Pflegeeinrich-tung) innerhalb des ihm vertrauten Terrains frei bewegt, ist er nicht mehr oder weniger gefährdet, als ein sehender Mensch.

wir sind für sie da!Die Firma Standard Systeme hat selbstver-ständlich die neuen Risikofaktoren in ihren lagergeführten Systemformularen über-nommen und bietet hier auch weiterhin Unterstützung in der Umsetzung der neuen Anforderungen.

Sprechen Sie uns einfach an - wir sind für Sie da!

Organisation

Dokumentation professionell gelöst!

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Die Pflege rückt immer mehr in den Vordergund Einrichtungen der Behindertenhilfe im strukturellen Wandel

von nico scherbarth

Standard Systeme aktuell

Menschen mit psychischen und physischen Veränderungen sind noch bis vor wenigen Jahren unter Umständen nicht sehr alt gewor-den, haben aber heute im Vergleich eine bedeutend höhere Lebenserwartung. Dank der Forschung schreitet die Technik unaufhaltsam voran, neue Medikamente kommen auf den Markt und das Wissen über die ein oder andere Labilität betroffener Menschen wächst. Doch dieses Phänomen bringt parallel einige Veränderungen, insbesondere in den stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe, mit sich. Wo bislang die soziale Betreuung und Aktivitätenplanung im Vordergrund standen, und die Pflege nur minimal einher ging, sind die grund- und behandlungspflegerischen Leistungen heute mindestens genauso wichtig, wenn diese nicht sogar die Priorität erlangen.

Dass diese Verzahnung irgendwann greifen würde, war bekannt; so schnell jedoch, da-mit haben nicht alle gerechnet. Diese Thematik liegt aber mittlerweile bei Personalern der meisten Träger auf dem Tisch. Der Grund: Entsprechend geschultes Pflegepersonal muss gefunden werden. Nur wenige SGB XII-Einrichtungen weisen nebst pädagogischen Mitarbeiter(inne)n auch eine ausgeprägte pflegerische Belegschaft auf.

was also muss passieren? Die Lösung ist eine langfristige prak-tische Schulung der bestehenden Mitarbeiter(innen) oder die Suche nach spe-zialisiertem Fachpersonal. Einer anonymen Umfrage zufolge werden sich insbesondere kleine Einrichtungen aus Kostengründen eher nicht dafür entschei-den, Personal aufzustocken, sondern dieses eher „auszutauschen“. Denn immerhin ist

alles eine Frage der Quote, und diese be-stimmt letztlich auch das Budget.

eigentlich nicht neuDie Gründe dafür lassen sich ganz einfach erklären. Nur mit der pflegerischen Praxis allein ist es nicht mehr getan. Denn ge-nau diese wird explizit vorgeschrieben. Wenigen Mitarbeiter(inne)n in der Behin-dertenhilfe ist der Begriff „Expertenstan-dard“ bekannt. Und dabei müssen doch sowohl stationäre Einrichtungen der Al-tenpflege sowie auch Behindertenbetreu-ung (wenn der primäre Kostenträger im SGB XI-Bereich liegt) gleichermaßen da-nach arbeiten. Bisher wurde es von den Prüfinstanzen geduldet, dass die Experten-standards in Behinderteneinrichtungen noch nicht implementiert wurden. Nun sind aber weitere Fortbildungen erforderlich und es ist mit einer erheblich steigenden und veränderten Dokumentation zu rechnen,

die den Ausmaßen der Dokumentation in der stationären Altenpflege gleich kommt.

fazitSind also Menschen mit psychischer und physischer Labilität aufgrund des tech-nischen Fortschrittes Schuld daran, dass unter Umständen bestehendes Personal freigesetzt werden muss, um den Wünschen und Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft gerecht werden zu können? Dass hier ein Zusammenhang besteht, kann absolut be-jaht werden. Jedoch braucht keiner Angst um seinen Job haben. Heute und morgen wird sich sicher noch nichts ändern. Jedoch sollten Personaler und Geschäftsführer langfristig die entsprechenden Strukturen prüfen und die Lage im Auge behalten. Dann gibt es auch kein böses Erwachen, auch dann nicht, wenn sich die gesetzliche Lage vielleicht einmal von heute auf mor-gen ändern würde.

Standard aktuell12

Standard Systeme Software

Die ersten schritte - ganz einfachMit den ersten praktischen Schritten war die zum Teil anfängliche Skepsis, insbesondere bei den älteren Mitarbeiter(inne)n, schnell der Neugier auf die elektronische Lösung gewichen.Der Aufbau der Benutzeroberfläche von e-

assist ist logisch und intuitiv bedienbar, so dass eine effektive Nutzung des Systems bereits nach nur kurzer Einweisung schnell

gewährleistet ist.Vor allem für die täglichen wiederkeh-renden Dokumentationserfordernisse sind die Hauptmenüpunkte schnell verinnerlicht und anwendbar, ohne dass eine vollständige Kenntnis sämtlicher Inhalte von e-assist

notwendig ist. Das schaffte Sicherheit und Entspannung für die Mitarbeiter(innen), die sich innerhalb Ihres lebhaften Tagesgeschäf-tes einarbeiten mussten. Die Möglichkeit, die Aktivitäten der Mitarbeiter(innen) im System durch Zugriffs-rechte zu steuern, wirkte der Angst entge-gen, aus Versehen etwas zu löschen.Ein zusätzlicher Vorteil im Rahmen der Einfüh-rung von e-assist: Den Mitarbeiter(inne)n der Wohnheims standen für neu entstandene detailliertere Fragen jederzeit die von Stan-dard Systeme geschulten Multiplikatoren der Einrichtung zur Seite. Somit ist es jeder Ein-richtung möglich, selbst die Geschwindig-keit und den Umfang für den Umstieg vom

Papier zur elektronischen Dokumentation zu bestimmen.

Vorteile, die überzeugenAus Sicht der Multiplikatoren lagen die Vor-züge von e-assist schnell auf der Hand. Aber auch allen anderen Mitarbeiter(inne)n er-schlossen sich schnell die umfassenden Vor-teile der elektronischen gegenüber der bis-herigen handschriftlichen Dokumentation:• Mit e-assist steht dem Betreuungs-

personal die Dokumentation über alle Be-wohner jederzeit griffbereit per Mausklick zur Verfügung - Zeitersparnis garantiert.

• Jegliche Dokumentation ist für jede(n) Mitarbeiter(in) problemlos lesbar, ohne sich mit der Entzifferung von verschie-denen Handschriften auseinander setzen zu müssen.

• Die Datensammlung ist nun in kürzester Zeit abrufbar und ermöglicht einen sehr guten Gesamtüberblick.

ElektronischeBetreuungs-

dokumentation

erfolgreiche Projekteinführung Das Wohnheim der Lebenshilfe Zittau berichtet

von nico scherbarthNach sehr anschaulichen und kompetenten Einführungsseminaren im Mai 2012 und der anschließenden Übernahme aller relevanten Daten sowie der Einführung aller Mitarbeiter(innen) in das System der elektronischen Betreuungsdokumentation e-assist, startete das Wohnheim der Lebenshilfe in Zittau im Januar 2013 mit den nach ihren Bedürfnissen individuell ausge-wählten Themen der täglichen Dokumentation über das PC gestützte System. Um auch anderen Einrichtungen der stationären Behindertenhilfe einen Einblick in das erfolgreiche Projekt der Software-Einführung und die Vorteile aus der Umstellung auf eine elektronische Betreuungsdokumentation e-assist zu geben, hat das Wohnheim seine Erfahrungen in dem folgenden Bericht zusammengefasst.

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Standard Systeme Software

• Das Betreuungspersonal kann ortsun-abhängig von allen Dienstzimmern die Dokumentation für verschiedene Wohn-bereiche vornehmen.

• Die „Briefkasten“-Funktion ermöglicht ei-nen schnellen direkten Austausch wich-tiger und persönlicher Informationen und fand daher bei den Mitarbeiter(inne)n des Wohnheims schnell großen Anklang.

• Mit den vielseitigen Filtermöglichkeiten von e-assist kann das Betreuungs-personal gezielt auf die benötigten In-formationen zugreifen. Dadurch wird ein schneller Überblick über das Tages-geschehen sowie auch über definierte zurückliegende Zeiträume sichergestellt und die zeitaufwendige Suche nach Infor-mationen vermieden.

• Die schnelle und übersichtliche Zusam-menstellung von z. B. Vitalwerten bietet insbesondere für Arztkonsultationen ei-nen wertvollen Vorteil im Vergleich zur papiergestützten Dokumentation.

• Die Funktion „Was ist noch zu tun“ stellt sicher, dass keine der geplanten Leistun-gen versäumt wird. Dies ist besonders hilfreich, wenn die Mitarbeiter(innen) kurzfristig in anderen Wohnbereichen arbeiten müssen. Mit nur 2 Klicks auf der Benutzeroberfläche bietet e-assist

hier einen schnellen Überblick vor dem Dienstbeginn wie im Rahmen der Kon-trolle vor Dienstende.

unser fazitEin wichtiger Aspekt unserer Entscheidung für e-assist war, dass viele unserer ein-richtungsbezogenen Wünsche ergänzend in die Softwarelösung integriert werden konnten. Kleine Mängel ließen sich im direkten Ge-spräch mit unserem verantwortlichen Regionalfachberater von Standard Systeme auf dem kurzen Wege klären.

Unser Gesamtfazit zu e-assist: Ein um-

nico scherbarthregionalverkaufsleiter ostdeutschland

fassendes zeitgemäßes Dokumentations-system, das den Bedürfnissen der statio-nären Behindertenhilfe in jeder Hinsicht gerecht wird.

Weitere Informationen zur Einrichtung erhal-ten Sie unter www.lebenshilfe-zittau.de.

` Das Hauptmenü von e-

assist orientiert sich am Regelkreis der Betreuung und ermöglicht den direkten Zugriff auf alle Menüpunkte Ihrer täglichen Arbeit. Mit der TOUCH-Version von e-assist dokumentie-ren Sie ganz einfach per Fingertipp an einem PC mit Touch-Oberfläche an jedem gewünschten Ort, z. B. mit einem CareVan e-desk di-rekt bei Ihrem Bewohner.

Als Diplom-Betriebswirt (BA) im Gesundheitswesen verfügt Nico Scherbarth über umfangreiche Kenntnisse der Strukturen von Kran-kenhäuser, Altenpflege- sowie Be-hinderteneinrichtungen. Basierend auf seiner beruflichen Erfahrung im Bereich der Softwarekonzeption besitzt er außerdem ein vielseitiges technisches Know-how.Seit September 2010 ist Nico Scher-barth bei Standard Systeme als Regi-onalverkaufsleiter Ostdeutschland für die Betreuung stationärer und ambulanter Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe zuständig.

Standard aktuell14

Standard Systeme im Gespräch

herr Münstermann, können sie un-seren leserinnen und lesern einfüh-rend ein paar informationen zu ihren einrichtungen, deren Ausrichtung bzw. schwerpunktsetzungen geben?Herr Münstermann: „Der DRK-Landesverband Nordrhein e.V. ist nicht nur einer der Spitzenver-bände der Freien Wohlfahrtspflege in NRW, er ist darüber hinaus u.a. auch Träger von vier sta-tionären Einrichtungen:• Multikulturelles Seniorenzentrum „Haus

am Sandberg“, DuisburgDas Multikulturelle Seniorenzentrum „Haus am Sandberg“ wurde im Januar 1997 eröff-net und verfügt über 92 vollstationäre Plät-ze. Bereits im Vorfeld der Errichtung wurde das Pilotprojekt „ESA“ (Ethnischer Schwer-punkt Altenhilfe) zur Konzipierung eines „in-ternationalen Altenheims“ gestartet. In Koo-peration zwischen dem DRK-Landesverband Nordrhein e.V. als Träger der Einrichtung und dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung an der Gerhard-Mer-cator-Universität Duisburg, wurde das drei-jährige Projekt, gefördert durch die Stiftung

Wohlfahrtspflege, durchgeführt. Schwer-punkt war u.a. die interkulturelle Organisati-onsentwicklung, d.h. die Belegschaft und die angebotenen ‚Dienstleistungen‘ sollten sich interkulturalisieren.Dass dies erfolgreich umgesetzt wurde, zei-gen nicht zuletzt das unverändert hohe me-diale Interesse und die vielen nationalen wie internationalen Besuchsanfragen.

• DRK Seniorenhaus Moosheide, WillichSeit seiner Gründung 1974 ist das DRK Seniorenhaus Moosheide eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Einrichtung mit umfangreichen Angeboten. Es entspricht durch seinen Umbau 2005 modernsten An-forderungen an ein senioren- und pflegege-rechtes Leben und Wohnen.Das DRK Seniorenhaus Moosheide bietet für seine 82 Bewohner ein durchdachtes und kompetentes Konzept mit zahlreichen Dienstleistungen für ältere Menschen. Die vollstationäre Einrichtung wird ergänzt um einen solitäre Kurzzeitpflege-Bereich für 13 Gäste und angegliederte seniorengerechte Wohnungen.

• DRK Seniorenhaus Steinbach, Bonn„Leben, wo andere Urlaub machen“ - das DRK-Seniorenhaus Steinbach bietet seinen bis zu 78 Bewohnern alle Voraussetzungen dafür, denn es liegt direkt an der Rheinpro-menade im Bonner Stadtteil Mehlem mit direktem Blick auf Königswinter und das Sie-bengebirge samt Petersberg und Drachen-fels in einem parkähnlichen Gelände mit altem Baumbestand.1963 eröffnet, wurde das damalige „Alten-

Drk landesverband nordrhein führt die elek- tronische Pflegedokumentation careplan ein

standard systeme im interview mit lutz MünstermannDer DRK Landesverband Nordrhein stellt zurzeit erfolgreich seine Dokumentation auf die elektronische Softwarelösung careplan von Standard Systeme um.Wir haben dem verantwortlichen Ressort-Leiter Herrn Lutz Münstermann im Rahmen dieses Projekts einige wichtige und interessante Fragen zu der Entscheidung und zum Projekt gestellt:

elektronischePflege-

dokumentation

24. Ausgabe März 2013 15

Standard Systeme im Gespräch

heim Haus Steinbach“ komplett neu errich-tet und im Sommer 2002 wieder bezogen. Heute entspricht unsere Pflegeeinrichtung modernsten Anforderungen an senioren- und pflegegerechtes Wohnen. Neben der Pflegeeinrichtung befindet sich mit dem „Domicile am Rhein“ ein Angebot des betreuten Wohnens mit exklusiver Aus-stattung.

• DRK-Haus „Am Volksgarten“ in Mön-chengladbachSeit seiner Gründung im Jahre 1982 ist das Haus ein weit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Wohn- und Pflegeheim für Men-schen mit körperlichen Behinderungen.Es bietet Einzelapartments für 72 Bewohne-rinnen und Bewohner. Im Jahr 2005 wurde

das Gebäude renoviert und entspricht heu-te modernsten Anforderungen an behin-derten- und pflegegerechtes Wohnen.“

welche Beweggründe gab es für die einführung einer elektronischen Pflegedokumentation?Herr Münstermann: „Im Vordergrund stand der Wunsch, den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern ein Werkzeug an die Hand zu geben, das es Ihnen ermöglichen sollte, die knappe Ressource „Zeit“ effizient zu nutzen. So sollte der Spagat zwischen den Kernaufgaben „Pfle-ge am Menschen“ und „Dokumentation“ ge-meistert werden.“

welche gründe gaben den Aus-schlag für die lösung careplan? wie haben sie ihre Mitarbeiter moti-viert, diesen schritt erfolgreich mit-zugehen?Herr Münstermann: „Von vorneherein wur-den die Pflegeteams der Häuser – vertreten durch die PDLs und Wohnbereichsleitungen – in das Auswahlverfahren direkt eingebunden. Die vorgeschlagenen Anbieter mussten ihre Softwarelösungen vor diesem „Expertenkreis“ präsentieren und sich den kritischen Fragen zur Praktikabilität stellen. Die Bewertung und – letztlich einstimmige - Entscheidung fiel dann in separaten Beratungen innerhalb der Teams für das Produkt careplan der Stan-dard Systeme GmbH aus Hamburg.Nachdem auch die IT-Abteilung grünes Licht gegeben hatte - careplan läuft, wie ge-fordert, in einer neuen Citrix- Umgebung auf einem der Server des Landesverbandes in Düs-seldorf - stand der Implementierung nichts mehr im Wege.“

Mit welchem konzept haben sie die elektronische Pflegedokumentation eingeführt?Herr Münstermann: „careplan wurde ab August 2012 innerhalb weniger Wochen für alle vier Einrichtungen eingerichtet. In diese Zeit fallen auch die jeweils 3-tägigen Multipli-katorenschulungen in den Häusern. Bemer-kenswerte technische Probleme traten trotz der Komplexität der Aufgabe (zentrale Daten-bank) nicht auf. „

Abb.: Strahlende Gesichter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK Landesverbandes Nordrhein bei der Projekt-Abschlussbesprechung - Jens Biere (6. von rechts), Verkaufsleiter Software Standard Systeme, Lutz Münstermann (4 von. rechts), Referatsleitung Alten- und Behindertenhilfe, mit seinem Team.

Standard aktuell16

welche „hürden“ oder rahmenbe-dingungen gilt es aus ihrer erfah-rung bei der umsetzung eines sol-chen Projektes zu beachten? was möchten sie anderen interessierten kolleginnen und kollegen, einrich-tungen und trägern gerne mit auf den weg geben, die einen solchen umstellungsprozess anstreben?Herr Münstermann: „Größtes Handicap sind die ‚Beharrungskräfte‘ bei den späteren Be-nutzern. Die Umstellung bedeutet – das ist nicht bestreitbar – erst einmal zusätzlichen Aufwand. Die Sinnhaftigkeit, einen neuen Weg zu beschreiten, erschließt sich nicht je-dem, da ja „eigentlich alles funktioniert“, d.h. man hat sich mit den Unzulänglichkeiten des

vorhandenen Systems arrangiert. Wichtig ist es daher, über eine nahe und tatsächliche (!) Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter die Neugier auf die Veränderung zu wecken und die Motivation auf einem hohen Niveau zu halten. Gerade in der Phase der kon-kreten Umstellung, in der Alt und Neu parallel zueinander existieren, bedarf es seitens der „Führungsspieler“ eines hohen Engagements und einer gewissen Frustrationsresistenz. Von vorneherein müssen bei der zeitlichen Planung ausreichend Pufferzeiten eingebaut werden – bei der Umstellung sollen möglichst alle Mitarbeiter auch eine reelle Chance ha-ben, mitgenommen zu werden.“

wie beurteilen sie ihre entschei-

dung für die elektronische Pflegedo-kumentation nun rückblickend?Herr Münstermann: „Die Entscheidung für eine elektronische Pflegedokumentation war wohlüberlegt, die Entscheidung für care-

plan ist aufgrund der umfassenden Beteili-gung der Pflegekräfte im hohen Maße akzep-tiert – sie kann daher nur als richtig bewertet werden. “

wer ist in ihren einrichtungen An-sprechpartner für das Projekt?Herr Münstermann: „Für den Träger bin ich als Referatsleitung Alten- und Behindertenhil-fe Ansprechpartner für das Projekt der elektro-nischen Pflegedokumentation.“

Standard Systeme im Gespräch

kontakt Drk landesverband nordrhein:

Anschrift: Auf‘m Hennekamp 7140225 Düsseldorf

Ansprechpartner Projekt „Einführung careplan“:Lutz MünstermannTel.: 0211-3104-290, E-Mail: [email protected], www.drk-nordrhein.de

Abb.: Holger Schäper, Regionalverkaufsleiter Nordrhein-Westfalen bei Standard Systeme, schult die Mitarbeiterinnen der Einrichtung im Umgang mit der elektronischen Pflegedokumentation careplan.

22. Ausgabe März 2012

Standard Systeme Innovationen

17

formular-neuheit:Insulinüberwachung (Blatt Nr. 82.516)Die Insulintherapie nimmt im Zuge zuneh-mender Multimorbidität einen immer ernst-zunehmenderen Stellenwert ein.Eine Injektion in gleichbleibende Applika-tionsareale des subkutanen Fettgewebes, prädestiniert den Betroffenen für die Entste-hung einer Lipohypertrophie. Bereits meh-rere Studien zeigten, dass ein rotierender Wechsel der Injektionsstelle, die optimale Möglichkeit für einen Schutz des Gewebes darstellt.Hierzu hat Standard Systeme für seine Kun-den in der stationären und ambulanten Pfle-

Bestellen Sie jetzt unter www.stan-dardsysteme.de das neue Formular „Insulinüberwachung“ (Bestell-nummer 82.516) für die stationäre bzw. ambulante Pflege.

formular-neuheit:Beratungsprotokoll (Blatt Nr. 82.490/stationär & 82.491/ambulant)

ge das Formular „Insulinüberwachung“ neu entwickelt. Hiermit hat das Pflegepersonal die optimale Möglichkeit, den gemessenen Blutzuckerwert, das verabreichte Insulin so-wie die Injektionsstellen zu evaluieren und die Injektion, anhand des Rotationsmusters nach Quadranten, exakt und effizient zu do-kumentieren.Die Angabe des ärztlich angeordneten Schemas zur Insulintherapie auf dem „In-sulinüberwachungs-Formular“ erleichtert die Übersichtlichkeit der Therapie und opti-miert den Dokumentationsaufwand.

Das neu entwickelte Formular „Beratungs-protokoll“ ermöglicht dem Pflegepersonal die übersichtlich gebündelte Erfassung und Darstellung von bis zu 6 Beratungen ihrer Bewohner bzw. Patienten auf einem Formu-lar und gewährleistet eine direkte Übersicht über alle wichtigen Informationen sowie zu

berücksichtigende Risiken. Der Vorteil für die Einrichtungen: Das Pflegepersonal wird einfach durch das Formular geführt und sämtliche wichtigen Informationen können detailliert und ohne großen Aufwand er-fasst werden.Beginnend mit der Auswahl einer Erst- oder Wiederholungsberatung sowie der Informa-tionen zu dem zu beratenden Bewohner / Patienten erfolgt die Aufnahme des Bera-tungsthemas/der Beratungsthemen inklu-sive entsprechenden Informationen zum Beratungsinhalt sowie zu den vorgeschla-genen Maßnahmen. Bei Bedarf ist ergän-zend eine Bewertung der vorgeschlagenen Maßnahmen möglich:

• Führt der Bewohner/Patient die Maßnah-men selber durch?

• Lehnt der Bewohner/Patient die Maßnah-men ab oder akzeptiert er diese?

Die mögliche Kennzeichnung der Übernah-me der Maßnahmen in die Pflegeplanung stellt eine enge Verknüpfung von Pflege und Beratung sicher.Die Unterschrift des Bewohners/Patienten unterhalb des jeweiligen Beratungsproto-kolls als Bestätigung der Kenntnisnahme der einzelnen Beratungsdetails gewährlei-stet die Rechtssicherheit der stationären bzw. ambulanten Einrichtung im Falle von Rechtsansprüchen und Schadensersatzfor-derungen.

Standard aktuell18

Standard Systeme Krankenhaus

1 Jahr PkMs - Quo vadis?Rückblick - Ausblick - Fazit

von thomas schmitzDas erste Jahr PKMS „für alle“ ist rum und die beteiligten Anwender fragen sich: Hat sich der Aufwand der Entwicklung und/oder Einführung für unser Haus eigentlich gelohnt? Leider ist diese Frage nicht so ohne weiteres zu beantworten.

rückblickBis einschließlich 2010 waren meine Kolle-gen und ich landauf landab damit beschäf-tigt, den einzelnen Einrichtungen die The-matik nahe zu bringen. Wir haben informiert und uns mit den Pflegedienstleitungen, Dokumentationsassistenten und Medizin-controllern ausgetauscht, mit welchem er-forderlichen Aufwand welche Zusatzerlösge-nerierung möglich ist. Nicht wenige Leitungskräfte zeigten sich damals eher zurückhaltend bzw. abwartend, häufig abgeschreckt durch den verhältnis-mäßig hoch erscheinenden Aufwand der Einführung einer papiergestützten oder EDV-basierten PKMS-Dokumentation, ver-bunden mit den Einführungsschulungen der Mitarbeiter(innen) und nicht zuletzt, den erforderlichen Umsetzungskontrollen im laufenden Tagesgeschäft. Hier stand sehr oft das Argument im Raum, dass die ursprüng-lich vorgesehenen € 300,00-500,00 Mehrer-lös nur wenig Attraktivität besaßen.

herbst 2010 - Der wandelDann wurde PKMS im Herbst 2010 plötzlich zum Thema in der managementorientierten Krankenhaus-Fachpresse (ku, f&w etc.) und

von den – eigentlich - abwartenden Pfle-gedienstleitungen wurde seitens der Ge-schäftsführungen die zeitnahe Einführung von PKMS dringlich eingefordert. Dies mag nicht verwundern, stand doch nunmehr ein 4-stelliger Zusatzerlös als Option im Raum. Aus Perspektive des Managements musste doch auch „nur noch“ aufgeschrieben wer-den, was bis dato an (hoch aufwendiger) pflegerischer Leistung ohnehin schon er-bracht wurde.

unterschiedliche VorgehensweisenSehr viele Einrichtungen entschlossen sich dann PKMS (doch) zu dokumentieren. Dabei nahm die Art der Dokumentation die unter-schiedlichsten Züge an. Da gab es die im Hau-se tätigen Pflegekräfte, die im Rahmen eines Pflegaufbaustudiums eine Studien-, Seme-ster- oder Diplomarbeit schrieben, im Rah-men derer sie dann ein Formular, manchmal auch ein einfaches EDV-Tool, entwickelten. Es gab Pflegekräfte, die deutschlandweit zur Fortbildung geschickt wurden, um dann dieses frisch erworbene Wissen ins Haus zu tragen, verbunden mit dem hären Wunsch der Betriebsleitung, so kostengünstig viel Wissen zu „importieren“ und sich dann direkt

auch ein Formular hausintern entwickeln zu lassen. Und letztlich gab es zahlreiche Häu-ser, die sich an die etablierten Dokumenta-tionsanbieter wandten, verbunden mit dem – verständlichen – Wunsch, mit möglichst wenig Aufwand, auch dieses zusätzliche „Do-kumentationsmonster“ zu zähmen.

1 Jahr PkMs - status heuteWie auch immer die Dokumentation aus-sieht, von einem flächendeckenden Erfolgs-modell zu sprechen, erscheint nach dem 1. Jahr Echtbetrieb eher vermessen.Die meisten Einrichtungen, die uns bis heu-te Auskunft über ihre Erfahrungen mit dem Thema PKMS gegeben haben, berichten von den unterschiedlichsten Alltagsproblemen. Da gibt es etwa die fehlende 2. Pflegekraft, um z. B. eine Lagerungsmaßnahme durch-zuführen. Oder aber die 2. Pflegekraft ist bei der Maßnahmenumsetzung zugegen, aber das gleichsam erforderliche 2. Handzeichen im Durchführungsnachweis wird vergessen. In dem Zusammenhang treten immer wie-der verschiedene Unzulänglichkeiten der gesamten Dokumentation zutage. Fest steht, dass es PKMS wie nur wenige pflegerische Themen der letzten Jahre geschafft hat, die

24. Ausgabe März 2013 19

Standard Systeme krankenhaus

Einrichtungen über den Status quo ihrer Patientendokumentation nachdenken zu lassen!Ein immer noch oft geäußertes „Problem“ ist die nicht ausreichende Verweildauer der Patienten. „Warum soll ich denn mit dem PKMS-Blatt anfangen, wenn ich doch vor-her weiß, dass er nicht lange genug bleibt!“, eine immer wiederkehrende Äußerung in unseren PKMS-Schulungen. Die Antwort darauf ist ebenso banal wie logisch: Um letztlich einen verwertbaren Nachweis er-brachter Leistungen zu haben; insbesonde-re, wenn es um die zeitweilige Erfordernis der 2. Pflegekraft geht!

Der Blick in die ZukunftOb PKMS ein Erfolgsmodell wird, das auch noch von Nachhaltigkeit zeugt, darüber lässt sich heute nur spekulieren.Viele Verantwortliche in den praktizierenden Häusern berichten davon, dass sie „nur“ 10, 20, manchmal bis zu 50 Patienten im Jahr 2012 (oder dem vorangegangenen Opti-onsjahr 2011) hatten, die nach dem PKMS eingestuft wurden und auch noch über eine abrechnungsrelevante Zeitspanne im Haus geblieben sind. Denn neben den zu-vor beschriebenen strukturellen Fehlerquel-len (Vergessen des 2. Handzeichens etc.) wird als häufiger Grund für die anhaltende Skepsis ins Feld geführt, dass in Zeiten zu-nehmender Verweildauerverkürzungen nur wenige Patienten so lange liegen würden, dass sie zu einem tatsächlichen PKMS-Erlös führen würden. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten PKMS-Patienten zeitgleich

kaum mehr als 3-4 Leistungsbereiche tan-gieren, so ist dies Argument nur schwer-lich zu entkräften. Verbunden mit dem originären Zweck eines Krankenhausaufent-haltes, nämlich der Wiederherstellung bzw. Verbesserung des Gesundheitszustandes, ist naturgemäß dann auch die „Gefahr“, dass der Patient zwar einen längeren Kranken-hausaufenthalt hinter sich zu bringen hat, allerdings dabei eine so hinreichende Zu-standsverbesserung eintritt, dass er eben kein PKMS-Patient mehr ist.

fazitUnter’m Strich kann konstatiert werden, dass die Thematik PKMS in vielen Häusern noch nicht richtig angekommen ist. Sicher gibt es schon heute zahlreiche Häuser, die einen teils bedeutenden, u.U. 6-stelligen Zusatzerlös durch PKMS generieren. Trotz-dem werden erst die nächsten Jahre zeigen, wohin die Reise geht; insbesondere unter monetären Gesichtspunkten. Denn bei aller Freude seitens der „erfolgreichen“ Häuser, so werden die Einrichtungen, die einfach keine oder nur wenige PKMS-Patienten zu betreuen haben, solange die Verlierer sein, bis es für mehr Pflege auch mehr Geld (im System) gibt. Eine bloße Umverteilung der vorhandenen Mittel galt zwar schon in der Vergangenheit als vermeintliche politische Wunderwaffe, konnte aber praktisch nie durch Nachhaltigkeit überzeugen!

thomas schmitzkey Account Managerkrankenhaus

Als Dipl.-Betriebswirt (FH) mit Schwerpunkt Gesundheitsökono-mie verfügt Thomas Schmitz über fundierte fachliche Kenntnisse der betrieblichen Prozesse des Gesund-heitswesens.Umfangreiches Wissen bezüglich der Anforderungen an ein optimales Qualitätsmanagement im Kranken-haus erwarb sich Thomas Schmitz innerhalb seiner Zusatzausbildung zum DGQ-Qualitätsmanager für das Gesundheitswesen®.Seit 2008 betreut Thomas Schmitz im Rahmen seiner Aufgabe als Key Account Manager Krankenhaus sämtliche Einrichtungen des Gesund-heitswesens in der Region Nordrhein-Westfalen sowie deutschlandweit Einkaufsgemeinschaften und Händ-ler.

Standard aktuell20

Aus PkMs 2012 wird 2013 -Ein Jahr von mehr oder weniger erlösender Relevanz!

von Andreas rüppel

Somit steht für einige Häuser immer noch die Frage der ausreichenden Dokumen-tation im Raum. Dies ist schließlich ein ausschlaggebender Punkt bei der Geneh-migung. Liegen korrekte Gründe und In-terventionen auf Grundlage des gültigen PKMS vor, so muss auch die dazugehörige Zusatzdokumentation (Bewegungs-/La-gerungspläne, Trink-/Ernährungsproto-kolle, ggf. Berichte oder auch Konzepte/

Standard Systeme Krankenhaus

Wieder ist ein Jahr mit PKMS verstrichen. Allerdings war es das erste Jahr mit möglicher Erlösfähigkeit bei korrekt doku-mentiertem und kodiertem OPS. Die Erfahrungen der Kliniken sind sehr unterschiedlich, da viele Krankenhäuser noch immer keine konkreten Rückmeldungen über den MDK-Verfahrensstand der gemeldeten PKMS-Fälle, bis zum Jahresende, erfahren haben.

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Standards…) vollständig mit eingereicht werden. Aber selbst hierzu gibt es wenig bis keine einheitlichen Aussagen – oft ist es auch MDK-abhängig, welches aber nicht unbedingt mit Mehraufwand einhergehen muss. Nach vielen Rückmeldungen emp-fehlen auch wir, sich bei Unklarheiten in der PKMS-Abbildung direkt mit dem zuständi-gen MDK in Verbindung zu setzen um den Dokumentationsanforderungen Genüge zu

tun. Sicherlich werden sich in den nächsten Wochen und Monaten für viele Häuser diese Fragen noch klären. Da jährlich eine Überar-beitung der jeweils gültigen PKMS-Version ansteht, werden auch einige der eingereich-ten Verbesserungsvorschläge Anwendung finden.

Natürlich ändern sich auch im neuen PKMS 2013 einige Punkte, die wir für Sie in Kurzform zusammengestellt haben:

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24. Ausgabe März 2013 21

Standard Systeme krankenhaus

leistungsbereich A körperpflege

GründeG5 Die BMI-Angabe von mind. 35 kg/m² - Wegfall „Körpergewicht von mind. 180 kg“

G11 Der Hinweis auf das Assessment Atemskala nach Bienstein wurde entfernt.

Interventionen

A1 Der Hinweis auf Gründe des PKMS E bei vorliegenden Erschwernisfaktoren entfällt.

A2 Hier heißt es nur noch Mehrfachwaschungen (-körperpflege entfällt).

A3 Waschtraining nach dem Affolter-Konzept wurde hinzugefügt.

leistungsbereich B ernährung

Gründe G5 Siehe G5 im Leistungsbereich A Körperpflege.

Interventionen B4 Maßnahmenplanung ersetzt Konzept.

leistungsbereich c Ausscheiden

GründeG4 Aus Umlagern wird Lagern.

G5 Siehe G5 im Leistungsbereich A Körperpflege.

leistungsbereich D Bewegen / sicherheit

Gründe

G 1 /G4

Aus Umlagern wird Lagern.

G5 Siehe G5 im Leistungsbereich A Körperpflege.

Interventionen

D1 Wegfall Dokumentation im Lagerungsplan o.ä.

D2 Text geändert mit gleicher Bedeutung – Wegfall von Verweis der Dokumentation im Lagerungsplan o.ä.

D5 Mikrolagerungen sind ausgenommen.

leistungsbereich e kommunikation

Interventionen E2 Wegfall „durch klientenzentrierte Gespräche“

Die dokumentatorischen Änderungen im aktuellen PKMS E 2013 in der Übersicht:

Im Oktober 2012 trafen sich in der Firmenzentrale der Standard Systeme GmbH in Hamburg Anwenderinnen und Anwen-der der care-Produktfamilie aus den Bereichen der stationären Altenpflege und Behindertenhilfe. Eingeladen wurde zu einem sektorenübergreifenden Informationsaustausch, kombiniert mit aktuellen Fachthemen, Vor-trägen und einem bunten Rahmenprogramm am Abend.

Standard Systeme Events

Standard aktuell22

2 Tage lang konnten sich die Softwarekunden der Standard Systeme GmbH über die aktuellsten Entwicklungen der care-Produktfamilie, kommende Updates und anstehende Neuentwicklungen informieren. Nach einer führung durch die firmenzentrale begann das Tagungspro-gramm mit einem Überblick über das aktuelle Produktportfolio durch den Verkaufsleiter Software der Standard Systeme GmbH, Herrn Jens Biere.Sehr interessiert hörten die Teilnehmer sich anschließend die Ausfüh-rungen zu den geplanten softwareerweiterungen und neuentwick-lungen in allen Produktbereichen durch unseren Entwicklungsleiter, Herrn Ralf Richter, an.Hier konnten deutlich Erwartungshaltungen und Wünsche der Kunden mit in die Produktweiterentwicklung einfließen, so dass in jedem Ent-wicklungszyklus der praxisorientierte Ansatz der care-Produkte klar focussiert ist.

Neben den produktbezogenen Informationen ergänzten ebenso pflege-fachliche themen das Tagungsprogramm - ein klares Alleinstellungs-merkmal von Standard Systeme im Markt, da hier die Kompetenz aus 40 Jahren Erfahrung in der Pflege und Betreuung einfließt. Letztendlich ist dies auch ein Grund für viele Kunden, die Software aus Hamburg einzu-setzen, denn IT-Know-How wird hier mit praxisbezogener Erfahrung per-fekt kombiniert.Am ersten Tag rundete somit ein Vortrag zum thema „einschätzung des kontrakturrisikos aus pflegewissenschaftlicher sicht“ den Tag erfolgreich und mit vielen interessanten Informationen ab.

Nach dem Check-In in einem Hamburger Hotel unweit der Firmenzentra-le wurde dann zu Abend gegessen, um anschließend gemeinsam einen Musicalbesuch auf der Reeperbahn zu genießen.

rückblick software-Anwendertreffen 2012 -Infomationen & Erfahrungsaustausch im Fokus

von Jens Biere

24. Ausgabe März 2013 23

Standard Systeme Events

Im Mittelpunkt des zweiten Tages stand zum Einen ein reger Austausch der Kunden mit den Entwicklern der care-Produktfamilie, hier insbeson-dere zum Update des careplan 2.4 und des neuen Controlling-Mo-duls carecontrol.Auch hier konnten durch die Eingaben der Anwender noch einmal wich-tige Hinweise zur Optimierung und Erweiterung des Softwarefunktions-umfangs gesammelt werden.Desweiteren informierte der international renommierte Datenschutz-beauftragte Dirk Mülot über aktuelle Datenschutzanforderungen im Bereich der Alten- und Behindertenhilfe.Das erst einmal als „trocken“ erscheinende Thema wurde durch seinen äußerst lebhaften Vortrag mit vielen Praxisbeispielen und Lösungen aus dem Berufsalltag schnell zu einem Wechselspiel zwischen den Teil-nehmern und dem Referenten. Deutlich wurde in der Diskussion aber auch, dass das Thema Datenschutz einen noch zu geringen Stellenwert in vielen Einrichtungen zu haben scheint. Hier haben die Ausführungen von Herrn Mülot sicherlich wertvolle Anregungen und Impulse geben können.

Die Rückmeldung der Teilnehmer(innen) war durchweg begeistert und die Vorfreude auf das nächste Anwendertreffen in diesem Jahr ist bereits groß. Einigen hat es so gut gefallen, dass sie ihren Mitarbeitern dieses „Event“ als Prämie für gute Leistungen versprechen!Wir möchten uns bei allen Kunden recht herzlich für zwei aufschluss-reiche, interessante, lebhafte und schöne Tage bedanken.

Wir freuen uns, Sie und Ihre Mitarbeiter(innen) auf dem Anwen-dertreffen 2013 erneut begrüßen zu dürfen - achten Sie einfach auf unsere Veranstaltungsankündigungen per Post und per E-Mail!

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DasPrinzipEinfachSoftware-Anwendertreffen 2013Termin in Kürze!

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