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STARGET IHR MORE THAN IMPLANTS™-MAGAZIN 01 I 2009 SCHWERPUNKT Roxolid TM : Die neue „DNS“ von Implantatmaterialien Exklusiv von Straumann. Round-Table-Gespräch mit Bilal Al Nawas, Jan Gottlow und Stephen Barter – Klinischer Fall von E. Romeo et al Regeneration: Interview mit Andres Stricker zu Straumann ® BoneCeramic – Klinischer Fall zu Straumann ® Emdogain PLUS – Zusammenfassung des 6. Europäischen Workshops über Parodontologie in Ittingen CADCAM: Interview mit James Green – Klinischer Fall „CADCAM-Kronen auf CADCAM-Abutments“ Straumann ® Bone Level Implantat: NIS Zwischenbericht 3 – Klinischer Fall zur Frontzahnästhetik Events: EAO Warschau (Rückblick) – AO San Diego

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STARGETIHR MORE THAN IMPLANTS™-MAGAZIN

01 I 2009

SCHWERPUNKT

RoxolidTM: Die neue „DNS“ von Implantatmaterialien Exklusiv von Straumann. Round-Table-Gespräch mit Bilal Al Nawas, Jan Gottlow und Stephen Barter – Klinischer Fall von E. Romeo et al

Regeneration: Interview mit Andres Stricker zu Straumann® BoneCeramic – Klinischer Fall zu Straumann® Emdogain PLUS – Zusammenfassung des 6. Europäischen Workshops über Parodontologie in Ittingen

CADCAM: Interview mit James Green – Klinischer Fall „CADCAM-Kronen auf CADCAM-Abutments“

Straumann® Bone Level Implantat: NIS Zwischenbericht 3 – Klinischer Fall zur Frontzahnästhetik

Events: EAO Warschau (Rückblick) – AO San Diego

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03 Editorial

SCHWERPUNKT Roxolid™04 Die neue „DNS“

von Implantatmaterialien – exklusiv von Straumann

08 „Implantate mit kleinem Durch-messer zuverlässiger machen“ – ein Round-Table-Gespräch über Roxolid™

14 Klinischer Fall: Implantate aus Titan versus Implantate aus Titan-Zirkonium (Roxolid™) von Eugenio Romeo et al.

Regeneration20 Interview mit Andres Stricker

über seine Erfahrungen mit BoneCeramic

25 Behandlung eines post-traumatischen alveolären Defektes mit Emdogain PLUS von Thomas Bottler und Cornelia Helbling

28 Europäischer Workshop über Parodontologie in Ittingen

Klinischer Fall34 Frontzahnästhetik mit

einem Bone Level Implantat von Michael Vogeler

Produktinformationen38 Bone Level NIS: Erfolg in

allen zugelassenen Indikatio-nen (Zwischenbericht 3)

CADCAM40 Interview mit James Green

über die Vorteile des etkon™-Systems

43 CADCAM-Kronen auf CADCAM-Abutments von Ralf Reinkemeyer

Impressum: STARGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des Hauses Straumann I © Institut Straumann AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I Fax +41 (0)61 965 11 01 I Redaktion: Roberto González I Mildred Loewen I E-Mail: [email protected] I Internet: www.straumann.com/starget I Erscheinungsweise: 4x jährlich I Layout/Design: EMS & P Kommunikation GmbH, www.ems-p.de I Druck: Melter Druck GmbH I Lugwaldstraße 10 I 75417 Mühlacker

Rechtliche Hinweise: Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von STARGET (der Institut Straumann AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufi g mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen

Events49 Rückblick: 17. Jahrestagung

der EAO in Warschau

56 24. Jahrestreffen der AO in San Diego

58 Straumann an der IDS 2009 in Köln

59 Eventübersicht 2009

Simply Doing More64 Literaturhinweise

Abrechnungsfragen67 Erneuerung und Wiederher-

stellung von Suprakonstruk-tionen – Teil 2

INHALT

Internet: www.straumann.de/starget

Page 3: Starget 01/2009 - German

STARGET 1 I 09 03

Liebe Leserinnen und Leser,

seit jeher steht der Name Straumann für die Innovationsführerschaft auf dem Gebiet der

oralen Implantologie und Geweberegeneration. So stellt etwa SLActive® den Gold-Standard bei den Implantatoberflächen der dritten Generation dar und mit dem 2007 eingeführten und äußerst erfolgreichen Bone Level Implantatportfolio wurde die bewährte Straumann Qualität auf dem Gebiet der Knochenniveau-Implantate eingeführt. Jetzt freut es mich sehr, Ihnen mit Roxolid™ bereits wieder die nächste echte Innovation aus unserem Haus ankündigen zu dürfen. Zum ersten Mal wurde ein Material eigens für die spezifischen Bedürfnisse der dentalen Implantologie entwickelt und wir sind davon überzeugt, dass es Ihre tägliche Arbeit um neue, wesentliche Optio-nen erweitern wird.

Roxolid™ von Straumann ist eine einzigartige Materialkombination aus Titan und Zirkonium, die Biokompatibilität mit Stabilität vereint und somit die Sicher-heit und Anwendungsmöglichkeiten von Zahnimplantaten erhöht – mit beein-druckenden und klinisch belegten Resultaten. Roxolid™ weist nicht nur eine um 50 % höhere Materialfestigkeit auf als Titan, sondern kann im Unterschied zu anderen, ebenfalls auf Stabilität ausgelegten Titanlegierungen wie TAV mit einer mikrostrukturierten und hydrophilen Oberfläche ergänzt werden. Das Ergebnis: Roxolid™, in Kombination mit unserer Implantatoberfläche SLActive®, ist nicht nur stabiler, sondern weist gemäß ersten präklinischen Studien im Vergleich zu Titan-Implantaten noch einmal verbesserte osseointegrative Eigenschaften auf.

In dieser Ausgabe von STARGET möchten wir Ihnen Roxolid™ vorstellen. Wir präsentieren Ihnen dazu einen klinischen Fall und ein Round-Table-Gespräch, das mit renommierten Klinkern an der EAO 2008 in Warschau geführt worden ist. Außerdem finden Sie wieder aufschlussreiche Interviews und anspruchs-volle klinische Fälle zu etkon™, Straumann® Bone Level Implantat, Straumann® BoneCeramic und Straumann® Emdogain PLUS.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

IhrSandro Matter

Dr. Sandro MatterHead of Division ProductsStraumann Basel

können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifi zierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln, wenn hierauf nicht gesondert hinge-wiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines derartigen Namens frei möglich wäre.

Produktverfügbarkeit: Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen Straumann-Partner, um Informationen zur Produktverfügbarkeit zu erhalten: Straumann GmbH I Jechtinger Straße 9 I 79111 Freiburg I Tel. +49 (0) 7614 50 10 I Fax +49 (0) 7614 50 1149

EDITORIAL

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ROXOLID™: Die neue „DNS“ von Implantatmaterialien – exklusiv von Straumann

Das erste speziell für Dentalim-plantate entwickelte Material

Straumann hat ein neues und sta-bileres metallisches Material mit überlegenen Osseointegrationseigen-schaften entwickelt: Roxolid™, eine Legierung aus Titan und Zirkonium, ist das erste speziell für die Anforde-rungen der dentalen Implantologie entwickelte Material. Roxolid™ ist 50 % stabiler als reines Titan1, das aktuell meist verwendete Material für Implantate. Äußerst interessante prä-klinische Studienergebnisse, die bei der EAO 2008 in Warschau vorge-

stellt wurden, zeigten die im Vergleich zu Reintitan bessere Osseointegration von Roxolid™.2 Die Kombination von verbesserter Festigkeit und Osseointe-gration ermöglicht eine neue Gene-ration von schmalen Implantaten, die insbesondere in Situationen mit begrenztem Platzangebot von Vorteil sind. Das von Straumann konzipier-te und entwickelte Roxolid™ wird gegenwärtig in sechs Ländern klinisch getestet. Vorläufige Beobachtungen (6–12 Monate) aus dem ersten klini-schen Versuch wurden ebenfalls bei der EAO vorgestellt3 und zeigten viel versprechende Resultate.

1 Materialspezifikation, ASTM F67

2 J. Gottlow et al. Präkli-nische Daten vorgestellt

beim 23. jährlichen Meeting der Academy

of Osseointegration (AO), Boston, und beim

17. jährlichen Wissen-schaftlichen Meeting der

European Association for Osseointegration

(EAO), Warschau3 Barter S. et al. Klini-

sche Daten vorgestellt beim 17. jährlichen Wis-senschaftlichen Meeting der European Associati-on for Osseointegration

(EAO), Warschau, September 2008

STARGET 1 I 0904 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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Warum Roxolid™ überlegen ist Das Material und dessen Einfluss auf die Wirkung von Roxolid™

Das Dilemma: begrenzte Stabili-tät oder Osseointegration

Reines Titan (Grad 4) ist bekannt für seine biologische Verträglichkeit im menschlichen Körper und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Kor-rosion. Die Entdeckung, dass Titan in den Knochen integriert wird (Osseo-integration), machte den Weg frei für seine Verwendung in der orthopädi-schen Chirurgie und anschließend in der implantologischen Zahnmedizin, wo seine physikalischen Eigenschaf-ten ebenfalls wichtig waren, um den sehr starken Kaukräften widerstehen zu können. Da die mechanischen Eigenschaften im Fall von Implantaten mit kleinem Durchmesser (z. B. zum Ersatz eines unteren Schneidezahnes) begrenzt sind, kam die Verwendung alternativer Materialien, wie etwa Titanlegierungen (z. B. Ti-6Al-4V, TAV), ins Spiel. Die zusätzliche Stabilität ging hier jedoch aufgrund schlech-terer Biokompatibilität und Oberflä-cheneigenschaften4, 5 auf Kosten der Osseointegration.

Roxolid™ und SLActive® – eine leistungsfähige Kombination

Um keine Kompromisse eingehen zu müssen – weder bei Stabilität noch bei Osseointegration – entwickelte Straumann das neue Material Roxolid™. Es setzt sich aus den bei-den Elementen Titan und Zirkonium zusammen. Die Kombination dieser beiden Elemente erhöht die Festigkeit des Materials. Laut veröffentlichten Forschungsergebnissen4 sind Titan und Zirkonium die einzigen beiden in der Implantologie verwendeten Metalle, die das Wachstum von Osteoblasten (den knochenbilden-den Zellen, die entscheidend sind für die Osseointegration) nicht hemmen. Ergänzend dazu kann Roxolid™ mit der dritten Generation von Straumann-Oberflächen kombiniert werden: mit SLActive®, dem Gold-standard in der Oberflächentechnolo-gie. Dies im Gegensatz zu anderen Legierungen wie TAV, bei denen die erforderlichen, hochspezialisierten Mikrostrukturierungsprozesse nicht durchgeführt werden können. Die einzigartige Kombination von Roxolid™ und SLActive® erhöht somit die Sicherheit dank der Eigenschaften von Oberfläche und Material.

Die Zusammensetzung des Implantat-materials spielt eine Schlüsselrolle in der dentalen Implantologie, da sie die Faktoren definiert, die zum Implantationserfolg führen. Das Material hat einen direkten Einfluss auf die Implantatfestigkeit (mechani-sche Eigenschaften) und die Osseo-integration (Biokompabilität und Ober-flächeneigenschaften). Diese Eigenschaften sind die Grundvoraus-setzung für das Erzielen erfolgreicher Behandlungsresultate.

4 Steinemann S .G. „Titanium – the materials of choice?“ Periodon-tology 2000, Vol. 17, 1998, 7-215 Wong et al. ‚Effect of surface topology on the osseointegration of implant materials in tra-becular bone‘ J Biomed Mat Res, 1995; 29; 1567-1575

Materialzusammensetzung

Stabilität

Behandlungserfolg

Osseointegration

Abb. 1

ROXOLID™ BEDEUTET: KEINE KOMPROMISSE BEI STABILITÄT UND OSSEOINTEGRATION.

STARGET 1 I 09 05SCHWERPUNKT ROXOLID™

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Der Einfluss auf die Osseointegration

In-vitro-Experimente von Steinemann8 zur Reaktion von Gewebe in Kombi-nation mit verschiedenen Elementen zeigen die hohe Biokompatibilität der Roxolid™-Komponenten (Abb. 3). In der gleichen Publikation stellt Steinemann außerdem fest, dass Titan und Zirkonium die einzigen Elemente sind, die das Wachstum von Osteo-blasten nicht hemmen (basierend auf In-vitro-Testung). In Kombination mit der SLActive®-Oberfläche konnte in einer präklini-schen Studie eine gesteigerte Osseo-integration beobachtet werden9. Die

Der Einfluss auf die Festigkeit Die Materialfestigkeit ist durch die Bruchfestigkeit definiert. Dieser Wert zeigt die Kraft an, die (auf genormte Testkörper) ausgeübt werden kann, be-vor ein Material bricht. Um die Festig-keit von Titan zu erhöhen, wird es mit anderen Elementen legiert. Die Kombi-nation von Titan und Zirkonium gibt dem Material eine überlegene Festig-keit – mit dem Ergebnis, dass die Bruch-festigkeit von Roxolid™ um 50 % höher ist als die von reinem Titan6 (Abb. 2).

Histologie aus einer präklinischen Stu-die zeigt den Unterschied zwischen einer Titan/SLActive®- und einer Roxo-lid™/SLActive®-Oberfläche. Obwohl der Knochen-Implantat-Kontakt ver-gleichbar ist, ist das neu geschaffene Knochenvolumen beim Roxolid™-Implantat signifikant größer (Abb. 4). Auch die Messungen des Ausdreh-moments ergaben einen höheren Wert für das Roxolid™-Material als für Titan. In dieser präklinischen Stu-die zeigten Roxolid™-Implantate mit SLActive®-Oberfläche bei 2 von 3 Osseointegrationsparametern bessere Resultate, d. h. beim Ausdrehmoment und bei der Knochenfläche, während der Knochen-Implantat-Kontakt ähn-lich dem der Titan-Implantate war.

DIE KOMBINATION VON TITAN UND ZIRKONIUM ERGIBT EINE UM 50 % HÖHERE BRUCHFESTIGKEIT.

STARGET 1 I 0906 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

Abb. 2Die Materialeigenschaften gemäß ASTM F67 Norm und internen Spezifikationen7 zeigen eine signifikant höhere Festigkeit bei Roxolid™ gegenüber Titan.

1000

800

600

400

200

0

Roxolid™Titan

+50 %

MPa

Abb. 3Titan (Ti) und Zirkonium (Zr) waren die einzigen Metalle, die keinerlei Wachstumshemmung für Osteoblasten zeigten, während diese bei V, Mo, Cu, Fe, Nb, Ta, Ag und Zn stark ausgeprägt war. Aufgrund dieser Resultate wurde gefolgert, dass innerhalb der untersuchten Materialien Ti und Zr die einzigen sind, welche die Fähigkeit zur Osseointegration aufweisen.8 Eine Titan-Zirkon-Legierung erscheint somit als das am besten geeignete Material für Implantate.

1

0,5

0,2

0,1

,05

,02 3 4 5 6 7

Oste

obla

stena

nzah

l vs.

Kon

trolle

Zn

Fe

Sn

Cu

MoAl Ni

Ag

Nb Ta

ZrTi

Polarisationswiderstand, log ohmcm2

Detektionsgrenze

Kontrollgruppe

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6 Gemäß ASTM F677 Daten in Akten8 S. G. Steinemann, ’Metal implants and surface reactions’ Injury 1996, Vol. 27, Suppl. 3, S-C16 – S-C229 J. Gottlow, M. Dard, F. Kjellson, M. Obrecht, L. Sennerby. Academy of Osseointegration 23. jährliches Meeting, Boston, MA , USA,28. Februar – 1. März 2008; Abs OS-5.

Tabelle 2

Es laufen weitere präklinische Studien zur Untersuchung des Osseointegra-tionsverhaltens von Roxolid™ mit der SLActive®-Oberfläche (Tab. 2).

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kombination von Roxolid™ und SLActive® viel versprechende Resultate zeigt. Sie beeinträchtigt weder die Stabilität noch die Osseointegration (Tab. 1).

Der Einfluss auf den Behand-lungserfolg

Die Labortests und die präklinischen Resultate zeigen ein hervorragendes Verhalten von Roxolid™. Es laufen klinische Studien, um auch klinische Nachweise zu erhalten (Tab. 2).

Erweiterte Behandlungsoptionen dank höherer Stabilität

Die höhere Stabilität ermöglicht eine sichere Verwendung von Implan-taten, besonders, wenn sie einen

Tabelle 1

Stabilität Osseointegration

TAV – sandgestrahlt, säuregeätzt ++ 05

Titan SLA® + +

Titan SLActive® + ++

Roxolid™ SLActive® ++ ++

Thema Studie Nr. Inhalt Autor

Tier

Osseointegration1 Osseointegrations-Überlegenheit Gottlow J. et al.

2 Osseointegration zu verschiedenen Zeitpunkten Cochran D. et al.

Zellantwort 3 Zellantwort für verschiedene Materialien Milz et al.

Men

sch

Klinische Studien

4Pilotstudie zum Beweis der Sicherheit des neuen Materials

Barter S., Stone P.

5Doppelblinder RKV zum Vergleich von Roxolid™ vs. Ti

Al-Nawas B. et al.

6Nicht-interventionelle Studie: Roxolid™ in der täglichen Praxis

Über 40 Zentren

Warum Roxolid™ neue Vorteile für Ihre tägliche Praxis bieten wird

kleinen Durchmesser besitzen. Dank der herausragenden Eigenschaften von Roxolid™ sind schmale Implan-tate zuverlässiger und bieten mehr Behandlungsoptionen. Dies ermög-licht eine hohe Flexibilität bei der

Behandlung. Die Stabilität erlaubt eine Ausweitung der Indikationen. Dadurch kann die optimale Lösung für den Patienten ausgewählt werden.

Abb. 4

Roxolid™/SLActive® Titanium/SLActive®

STARGET 1 I 09 07SCHWERPUNKT ROXOLID™

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Implantate mit kleinem Durchmesser zuverlässiger machenEin Round-Table-Gespräch über Roxolid™, das neue Implantatmaterial von Straumann

18. September 2008 im Westin Hotel in Warschau/Polen

Teilnehmer: Dr. Jan Gottlow, Dr. Stephen Barter und PD Dr. Dr. Bilal Al-Nawas

Moderator: Dr. René Willi, Head of Business Unit Surgical

Die Dres. Al-Nawas (Multicenter-Studie), Gottlow (präklinische Studie) und Barter (Pilotstudie) haben einen bedeutenden wissenschaftlichen Beitrag zur Datenbasis von Roxolid™ geleistet. Bei der EAO 2008 in Warschau fand ein Round-Table-Gespräch mit diesen drei Klinikern statt, um über Erfahrungen, Erwartungen und Möglichkeiten im Zusam-menhang mit dem neuen Implantatmaterial zu diskutieren.

Implantatzuverlässigkeit dank hervorragender Osseo-integration

Seine Stabilität macht Roxolid™ zum Material der nächsten Generation für die zahnärztliche Implantologie. Ergänzend zu seiner hohen Stabi-lität garantiert es mit der SLActive®-Implantatoberfläche eine hervor-ragende Osseointegration. Die Kombination von Roxolid™ und SLActive® ist stark osseokonduktiv, wie die Resultate einer präklinischen Studie zeigen, wodurch sie die Zuverlässigkeit erhöht und eine hohe Sicherheit bietet.

Vereinfachte Verfahren ohne Beeinträchtigung der Vorher-sagbarkeit

Die Verwendung von Implantaten mit kleinem Durchmesser kann die Notwendigkeit einer Augmentation (GBR) bei speziellen Fällen mit geringer Knochensubstanz redu-zieren. Die Implantatfestigkeit spielt aber besonders beim Setzen von schmalen Implantaten eine wichtige Rolle. Aufgrund ihrer Größe sind sie hinsichtlich der zu tragenden Bela-stung höheren Risiken ausgesetzt. Außerdem besteht das höchste Risiko eines Implantatmisserfolgs zwischen zwei und vier Wochen nach der Implantatinsertion10, wenn die Primär-stabilität abnimmt und eine besonders gute Osseointegration wichtig ist. Die Kombination hoher Stabilität und guter Osseointegration führt zu einer Verbesserung der Sicherheit und zur Erweiterung der Behandlungsoptio-nen. Dies macht Verfahren einfacher sowie sicherer und damit effizient für Zahnärzte und Patienten.

Von links nach rechts: Stephen Barter, Jan Gottlow und Bilal Al-Nawas.

10 Raghavendra S., Wood M. C., Taylor

T. D. Early wound healing adjacent to endosseous dental

implants: A review of the literature. Int J Oral

Maxillofac Implants 2005;20(3):425-431.

STARGET 1 I 0908 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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Willi: Es ist ein Privileg für uns, mit derart herausragenden Klinikern Studien über Roxolid™ durchführen zu dürfen. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, uns Ihre Ansichten in dieser Runde mitzuteilen. Bevor wir über Ihre Erfahrungen spre-chen, möchte ich gleich zu Beginn die grundlegende Frage stellen: Brauchen wir tatsächlich ein neues Material?

Gottlow: Wir benötigen immer neue Materialien. Wir waren sehr erfolg-reich mit reinem Titan. Es war lange Zeit das Material der Wahl. Wir wissen, dass wir darauf Oberflächen herstellen können, die eine recht gute biologische Reaktion ergeben. Außer-dem kennen wir die Fakten bezüglich

„Ein neues Material ist dazu da, Probleme zu lösen sowie neue Indikationen und Möglichkeiten zu eröffnen.“ Bilal Al-Nawas

„Wenn man also wirklich schmalere Implantate herstellen möchte, werden neue Materialien benötigt.“ Jan Gottlow

Langzeitbelastung. Wir wissen, dass Titan für die Mehrzahl der Situatio-nen perfekt ist. Aber wir wissen auch, dass seine Stabilität nicht ausreicht, wenn man wirklich den Durchmesser von Implantaten reduzieren will, insbesondere wenn man von einem Implantat mit einem Außensechskant zu einem Implantat mit interner Verbin-dung wechselt. Denn hier wird dann eine Menge an Material reduziert. Wenn man also wirklich schmalere Implantate herstellen möchte, werden neue Materialien benötigt. Es stellt sich die Frage, wo und wann man dünne Implantate braucht.

Barter: Ich bin der gleichen Ansicht wie Jan. Ich bin sicher, dass wir alle klinischen Situationen gesehen

haben, bei denen Implantate mit klei-nem Durchmesser gebrochen sind. Es ist ganz klar, dass wir, wenn wir den Durchmesser reduzieren, etwas Stabiles brauchen, dem wir vertrauen können.

Al-Nawas: Ich stimme ebenfalls zu, doch wir sollten nicht vergessen, dass Reintitan in den meisten Situationen gut funktioniert. Ein neues Material ist dazu da, Probleme zu lösen sowie neue Indikationen und Möglichkeiten zu eröffnen. Wir brauchen klinische Studien. Als Kieferchirurg werde ich häufig mit verrückten Situationen konfrontiert, in denen ich keine Aug-mentationen bei Patienten mit großen Resektionen des Oberkiefers durch-führen kann. Man nimmt einfach alles, was man hat. Die Frage ist, ob es eine große Anzahl solcher Patienten gibt oder ob wir neue Materialien nur für einige wenige Fälle brauchen.

Barter: Wie Sie sagen – das Mate-rial, das wir haben, funktioniert gut, aber wir wissen, dass wir in bestimm-ten, sehr begrenzten Situationen Probleme haben. Dieses Material zielt auf eben diese Situationen ab. Gleichzeitig sind die Erwartungen der Patienten hinsichtlich der ästhetischen Resultate bei der zahnärztlichen Im-plantatbehandlung sehr hoch. Zahn-ärzte, die ein Implantat mit reduziertem Durchmesser verwenden möchten, um die Operation zu vereinfachen,

STARGET 1 I 09 09SCHWERPUNKT ROXOLID™

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müssen vorsichtig sein, da das Implantat möglicherweise nicht alle Funktionen erfüllt, die zu einem guten ästhetischen Ergebnis führen. Wie jedes andere Material könnte auch dieses falsch angewandt werden.

Al-Nawas: Als wir erstmals von dem neuen Material hörten, hatten wir eine interne Diskussion darüber, welche Situation wir damit zu lösen versuchen würden. Obwohl ich Kie-ferchirurg bin und gerne mit Knochen arbeite, meine ich, dass verschie-dene Augmentationsverfahren sehr

schwierig sind, wenn wir ehrlich sind. Nehmen wir beispielsweise einen verkürzten Zahnbogen mit einem sehr schmalen Kieferkamm, wo Sie mit einem Blocktransplantat oder einem Titannetz arbeiten oder auf der anderen Seite eine Zahn-für-Zahn-

Implantation durchführen können. Ich denke, ich würde die Augmentation vermeiden und mich für die Lösung Zahn-für-Zahn entscheiden, beson-ders, wenn ein stabiles Implantat verfügbar ist. Selbst als erfahrener Chirurg denke ich, dass das unser Weg für die Zukunft ist.

Barter: Ich mache auch gerne Transplantatchirurgie, aber trotzdem meine ich, dass wir eine Verpflichtung haben, das einfachste Verfahren zu wählen, mit dem das zuverlässigste Ergebnis in der kürzesten Zeit erreicht wird – vorausgesetzt, wir befriedigen die Erwartungen des Patienten im Hinblick auf Funktion und Ästhetik. Gleichzeitig müssen auch die Kosten berücksichtigt werden.

Al-Nawas: Ich denke, Augmenta-tionen zu vermeiden ist wirklich ein wichtiges Thema. Es gibt eine Ver-schiebung weg von den großen Bek-kenkammtransplantaten, bei denen wir die Patienten stationär aufnehmen. Wenn wir uns die langfristigen Ergeb-nisse ansehen, werden viele dieser Transplantate resorbiert, und es gibt

Probleme. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel schlägt vor, die Komplikatio-nen der Augmentation mit denen von schmalen oder kürzeren Implantaten zu vergleichen.

Es ist interessant, dass sich bislang alle auf die Stabilität von Roxolid™ konzentriert haben, so wie wir es am Anfang bei Straumann taten. Die ersten präklinischen Forschungs-ergebnisse zeigen auch einige vielversprechende Resultate bei der Osseointegrationsfähigkeit dieses Materials. Können Sie uns etwas über Ihre Studien sagen?

Gottlow: Unsere Studie verwendete die Unterkiefer von Zwergschweinen, ein ziemlich dichtes Knochenmaterial. Wir setzten spezielle Implantate mit dem konventionellen Standard-Plus-Körper und einem Vierkantkopf, um die Entfernung zu ermöglichen, und dann hatten wir auch noch ein Knochenkammer-Implantat für die histologische Beurteilung. Das Ziel der Studie war, zu sehen, ob wir die gleiche Einheilungsreaktion von Titan und Titan-Zirkonium erhalten würden,

STARGET 1 I 0910 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

„Wenn wir den Durchmesser reduzieren, brauchen wir etwas

Stabiles.“ Stephen Barter

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wenn sie die gleiche SLActive®-Oberfläche hatten. Das histologische Ergebnis zeigte eine sehr ähnliche Einheilung an beiden Oberflächen. Wir konnten keine Unterschiede beim Knochen-Implantat-Kontakt feststellen. Es gab jedoch Unter-schiede bei der Knochenfläche. Der wichtigste Befund zeigte sich bei der Beurteilung des Ausdrehmoments nach 4 Wochen: Die Titan-Zirkonium-Implantate hatten einen viel höheren Ausdrehmoment-Wert als die Titan-implantate. Bei all den Tieren gab es nur eine einzige Ausnahme – es war also sehr überzeugend. Das Ergeb-nis führt zu einer Frage: Wenn die Oberflächen gleich sind, basierend auf einer konventionellen Analyse im Mikrometerbereich, sind sie dann immer noch gleich, wenn wir in den Nanometerbereich gehen?

Barter: Unsere Studie ist nicht so ele-gant wie die von Jan. Wir setzen die Implantate erstmals bei Menschen. Wir platzierten ein Testimplantat entweder im Ober- oder Unterkiefer teilbezahnter Patienten. Es musste, gemäß Protokoll für das zuvor

verwendete, gewöhnliche Titan-implantat 3,3 mm Regular Neck, mit mindestens einem anderen Implantat von entweder 4,1 mm oder 4,8 mm Durchmesser, einer Brücke oder zwei verbundenen Kronen verblockt wer-den, irgendwo zwischen den beiden zweiten Prämolaren, also nicht in den Molarenregionen. Gegenüber musste sich ein natürlicher Zahn oder ein implantatgestützter, festsitzender Zahnersatz befinden, also keine herausnehmbare Prothese oder ein unbezahnter Kieferabschnitt. Jegliche Extraktionen mussten mindestens 8 Wochen vor der Operation durch-geführt worden sein. Abgesehen von diesen Einschränkungen wurden die üblichen klinischen Verfahren bei Planung und Operation befolgt. Es

„Ich denke, ich würde die Augmentationsverfahren bei schwierigen Fällen vermeiden und mich für die Lösung Zahn-für-Zahn entscheiden, besonders, wenn ein stabiles Implantat verfügbar ist. Selbst als erfahrener Chirurg denke ich, dass das unser Weg für die Zukunft ist.“ Bilal Al-Nawas

war sehr angenehm, in Situationen, die wir normalerweise hätten aug-mentieren müssen, gar nicht an eine Augmentation zu denken. So war sofort klar, dass wir das Ganze ein wenig einfacher machten. Die Implan-tate wurden zwischen 10 und 14 Wochen postoperativ belastet. Die Abdrucknahme erfolgte demzufolge nach 8 bis 10 Wochen und die Ein-gliederung des definitiven Zahnersat-zes nach 12 bis 14 Wochen.

Wir inserierten 22 Testimplantate. Ein Implantat ging durch vollständig fehlende Osseointegration verloren. Wir glauben, dass dies mit einer periapikalen Infektion eines angren-zenden Zahnes zusammenhing. Eine unbeabsichtigt frühe Belastung durch

STARGET 1 I 09 11SCHWERPUNKT ROXOLID™

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Implantat wäre. Es nehmen acht Zen-tren aus ganz Europa teil. Wir haben etwa 90 Patienten in der Studie. Bis jetzt haben wir kein Implantat verlo-ren, außer einem, das wir aufgrund eines Defekts im Transfer-Teil des Implantats nicht inserieren konnten. Wir haben die normale Einheilzeit von 8 Wochen, so dass nun die prothetische Restauration erfolgt. Wir hoffen am AO-Meeting einige Resultate präsentieren zu können. Können wir sagen, dass Roxolid™ ausgeprägte Materialstabilität mit hoher Osseointegration kombi-niert?

Gottlow: Bis jetzt sehen wir eine gute Stabilität und in Bezug auf die Einhei-lung haben wir ein hervorragendes Ergebnis. Deshalb mache ich mir keine Sorgen um Oberfläche oder biologisches Ergebnis. Die wirkliche Frage ist die nach der langfristigen Stabilität.

Al-Nawas: Die Frage nach der Lang-lebigkeit ist noch nicht beantwortet. Es sind bereits zwei Implantate mit

eine Interimsprothese könnte eben-falls dazu beigetragen haben.

Wir überblicken erst 6 Monate seit den Operationen. Der längste Bela-stungszeitraum beträgt 33 Wochen und der kürzeste 5 Wochen. Unsere Daten zur 6-Monats-Überlebensrate besagen, dass wir ein Implantat verloren haben, was in einer sehr kleinen Kohorte relativ signifikant ist, aber wir müssen sehen, wo wir nach einem Jahr stehen, wenn wir etwa 9 Monate Belastung haben. Der kritische klinische Faktor wird meiner Meinung nach sein, ob die Implanta-te mit reduziertem Durchmesser eine langfristige Belastung in der Situation mit reduziertem Knochenvolumen überleben.

Al-Nawas: Als wir die vielverspre-chenden Daten aus dem Tiermodell gesehen haben, und einige der

Daten von Stephen, dachten wir, dass sie sich für eine randomisierte, vergleichende Studie eignen würden. Wir versuchten, sie doppelblind mit einem Split-Mouth-Modell anzule-gen. Normalerweise hat man keine medizinischen Geräte oder Produk-te, die so ähnlich sind, dass damit Doppelblind-Studien durchgeführt werden können. Die Frage war, wie man viele verschiedene Kliniken zusammenbringen und eine größere Zahl von Patienten mit der gleichen Indikation bekommen würde. Wir entschieden uns für den unbezahn-ten Unterkiefer, weil dort überall recht ähnliche Situationen vorliegen würden, dichter Knochen und häufig ein messerscharfer Kieferkamm. Wir hatten bereits zuvor eine Studie unter Verwendung des Locator-Systems und zweier Implantate mit einem Durchmesser von 4,1 mm durchge-führt. Viele Patienten in dieser Serie waren problematisch, da sie Aug-mentationsverfahren benötigten oder die Implantate tatsächlich zu breit für diesen Kieferkamm waren; deshalb dachte ich, dass dies eine gute Versuchsumgebung für das 3,3 mm-

„Die Titan-Zirkonium-Implantate hatten einen viel höheren Ausdrehmoment-Wert

als die Titanimplantate.“ Jan Gottlow

STARGET 1 I 0912 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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Wie kann Roxolid™ den berufli-chen Alltag eines Zahnmediziner beeinflussen? Was wird sich bei der Behandlung der Patien-tenändern?

Gottlow: Es wird sicher interessant sein zu sehen, wie verschiedene Zahn-ärzte diese Implantate in der kürzlich begonnenen nicht-interventionellen Studie verwenden. Ich gehe davon aus, dass sie in den anspruchsvolle-ren Situationen mit dünnem Knochen verwendet werden, als Versuch, Aug-mentationen zu vermeiden. Es gibt auch viele Patienten mit beeinträchtig-tem Immunsystem, bestrahlte Patienten und andere, die keine Implantate erhalten können, wenn dafür Aug-mentationsverfahren erforderlich sind.

Al-Nawas: Sie haben vorhin er-wähnt, dass einige Implantatverfahren und Indikationen ein hohes chirurgi-sches Können erfordern, wie etwa die Sofortimplantation, Blocktrans-plantate und Augmentationen. Viel-leicht lohnt es sich, ein Implantat zu haben, das ein Verfahren erlaubt, das nicht in hohem Maße von den chirur-gischen Fähigkeiten abhängig ist.

Barter: Ja, obwohl wir uns nicht dazu verleiten lassen dürfen, Implantate da zu setzen, wo der Knochen ist: In Situationen mit hohen ästhetischen Ansprüchen müssen Implantate dort hin, wo Zähne sein sollten. Sie müs-sen eine Situation schaffen, die in die-sen Fällen das Setzen des Implantats an die richtige Stelle für den Zahn ermöglicht.

Dr. Gottlow, Dr. Barter und Dr. Al-Nawas vielen Dank für diese interessante Diskussion.

einem Durchmesser von 3,0 mm auf dem Markt, die das Problem lösen würden, doch sie besitzen derzeit keine echte Dokumentation, nicht einmal auf kurze Sicht. Wir haben eine vergleichende, randomisierte Doppelblindstudie zum Roxolid™ 3,3 mm-Implantat begonnen; also tun wir immerhin etwas.

Wenn die gute Osseointegration bestätigt wird, gibt es für Roxolid™ dann auch andere Anwendungs-möglichkeiten als für den kleinen Durchmesser?

Barter: Nun, möglicherweise kürzere Implantate. Es ist schwer zu sagen, weil wir im Moment nur das kurz-fristige Bild sehen können. Es wäre interessant, sich die Ausdrehmoment-Werte und die Histologie jenseits von 4 Wochen anzuschauen. Es gab ähnliche Fragen bezüglich den Anwendungsmöglichkeiten für SLActive®. Eine davon ist die Risikore-duzierung in der frühen Phase. Wenn SLActive®- oder Roxolid™-Implantate wirklich osseokonduktiver wären, dann könnten sie wertvoll sein, um einen frühzeitigen Verlust des Implan-tats aufgrund eines Zusammenbruchs der Osseointegration zu vermeiden. Doch wichtig ist, ob dies auf lange Sicht erhalten werden kann. Wir brauchen wahrscheinlich kein neues Material, das uns nur einen Vorteil über 2 oder 3 Wochen bietet, doch wenn es uns 2 oder 3 Jahre Nutzen bringt, brauchen wir es ganz sicher. Wir haben diese Daten derzeit noch nicht.

Gottlow: Es gibt immer einen Trend in diesen Studien, dass die Osseointe-gration immer gleichwertiger wird, je länger man wartet.

Kieferchirurg an der Universität Mainz/Deutschland. Zusammen mit seinen Kollegen hat er sich auf klinische Versuche mit verschie-denen Implantatsystemen spezialisiert

PD Dr. Dr. Bilal Al-Nawas

Parodontologe an der Universität Göteborg/Schweden in der Forschung sowie an der Branemark-Klinik als Implantatchirurg. Er besitzt außerdem eine Privatpraxis.

Dr. Jan Gottlow

Oralchirurg in einer privaten multidisziplinä-ren Poliklinik. Er lehrt außerdem Oralchirurgie für Absolventen der Fachrichtung Parodonto-logie am Eastham Dental Institute in London/Großbritannien. Zusammen mit Dr. Paul Stone führte er die Human-Pilotstudie zu Roxolid™ durch.

Dr. Stephen Barter

„Ich meine, dass wir eine Verpflichtung haben, das einfachste Verfahren zu wählen, mit dem das zuverlässigste Ergebnis erreicht wird.“ Stephen Barter

STARGET 1 I 09 13SCHWERPUNKT ROXOLID™

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Implantate aus unterschiedlichen Materialien: Straumann® Bone Level Implantate aus Titan versus Implantate aus Titan-Zirkonium (Roxolid™) bei der Rehabilitation des unbezahnten Unterkiefers

von Prof. E. Romeo, Dr. M. Scanferla und Dr. S. Storelli

EinführungDer vorliegende Fall ist Bestandteil einer Multicenter-Studie, deren

Ziel ein Vergleich der Veränderungen der krestalen Knochen-

höhe um Implantate aus Titan-Zirkonium (Roxolid™) und aus Titan

(Grad IV) nach einem Jahr Belastung sowie die Beurteilung von

Unterschieden bei der Überlebens- und Erfolgsrate ist. Diese

Studie ist eine der ersten Studien am Menschen, bei der die neue

Implantatzusammensetzung getestet wird. In-vitro- und Tierstudien1,2

haben bereits nachgewiesen, dass Titan-Zirkonium-Implantate mit

SLActive®-Oberfläche genauso sicher und stabil wie Implantate

aus Titan Grad IV sind, wobei erstere zusätzlich einen verbesserten

Osseointegrationsprozess und ein widerstandsfähigeres Material

bieten. Um die Studienparameter evaluieren zu können, wurden

alle Patienten, die die Einschlusskriterien erfüllten, mit einer Unter-

kiefer-Deckprothese behandelt, die mit dem LOCATOR®-System

auf zwei Implantaten verankert wurde.

1 Daten in Akten2 Gottlow J. et al. Vorkli-nische Daten vorgestellt

beim 23. jährlichen Meeting der Academy

of Osseointegration (AO), Boston, Februar

2008, und beim 17. jährlichen Wissenschaft-

lichen Meeting der Euro-pean Association for

Osseointegration (EAO), Warschau, September

2008

21 3

KLINISCHER FALL

STARGET 1 I 0914 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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Ausgangssituation

Eine 56-jährige Frau stellte sich in unserer Klinik mit dem Wunsch nach einer Implantatversorgung ihres unbezahnten Unterkiefers vor. Es bestanden im Hinblick auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand oder die Implantationsstellen keine Kontraindikationen für eine Implan-tatversorgung.

Die Patientin berichtete, dass sie ihre letzten Zähne vor 12 Mona-ten verloren und erst vor wenigen

Monaten ihre endgültige Prothese erhalten hatte. Einige Zähne hatte sie bei einem Verkehrsunfall vor einigen Jahren verloren. Die übri-gen Zähne gingen aufgrund einer extremen prothetischen Versorgung verloren. Obwohl die vorhandene Totalprothese gut konstruiert war, wünschte die Patientin eine bessere Retention der Unterkieferprothese.

Klinisch gab es keine Anzeichen für Infektionen oder nicht abgeheilte Extraktionsalveolen. Das Weichge-webe erwies sich als stabil und das

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5

4

7

Knochenangebot war augenschein-lich ausreichend für eine Implan-tatinsertion. Die OPG-Auswertung bestätigte, dass die Höhe des vor-handenen Knochens im geplanten Implantationsbereich ausreichte, um vier Implantate im anterioren Unter-kiefer zu setzen (Abb. 1, 2).

Behandlungsplanung

Die Patientin wurde ausführlich über die Unterschiede beim Setzen von zwei oder vier Implantaten aufge-klärt, insbesondere im Hinblick auf

Teilnehmer der Multicenter-Studie

Deutschland Mainz: Prof. Wagner und Dr. Al-Nawas (Leitende Prüfärzte)Regensburg: Prof. Reichert

Belgien Leuven: Prof. Quirynen und Prof. Naerts

Niederlande Amsterdam: Prof. Bruggenkate und Prof. WismeijerGronigen: Prof. Meijer und Prof. Raghoebar

Schweiz Genf: Prof. Müller und Prof. BernardLuzern: Dr. Bottler

Italien Mailand: Prof. Romeo

STARGET 1 I 09 15SCHWERPUNKT ROXOLID™

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die prothetische Versorgung. Sie entschied sich für die Lösung mit 2 Implantaten und einer Verbindung mit Hilfe des LOCATOR®-Systems. Die Patientin wurde dann gebeten, sich in die doppelblinde Multicenter-Studie aufnehmen zu lassen: Sie wurde umfassend darüber aufge-klärt, dass sie zwei Straumann® Bone Level Implantate mit SLActive®-Oberfläche erhält, die jeweils aus verschiedenen Materialien bestehen: eines aus Titan Grad IV, das andere aus Titan-Zirkonium (Roxolid™). Die Seite (links oder rechts), auf der das Roxolid™-Implantat gesetzt wird, soll nach dem Zufallsprinzip erst während der Operation festge-legt werden. Da sich die beiden

Implantatmaterialien nicht sichtbar unterscheiden (mit Ausnahme des Codes auf der Verpackung), wissen weder Chirurg noch Prothetiker, wo das Ti-Zr-Implantat gesetzt wird. Die Patientin erklärte sich mit der Teilnahme an der Studie einver-standen und gab ihre schriftliche Einwilligung.

Chirurgisches Verfahren

Unter Lokalanästhesie wurde eine Inzision entlang des Alveolarkamms bis auf den Knochen durchgeführt, beginnend jeweils hinter dem Austrittspunkt des Mandibulanervs. Distal erfolgten keine Entlastungs-inzisionen, wogegen mesial eine

zusätzliche Inzision nach bukkal ent-lang der Mittellinie des Unterkiefers durchgeführt wurde (Abb. 3). Der Lappen wurde abpräpariert und der Nervaustritt beiderseits am Foramen mentale freigelegt. Die Implantat-lager wurden nach dem vom Her-steller angegebenen Verfahren präpariert – an der Eckzahnposition im dritten und vierten Quadranten. Anschließend wurde jeweils ein Straumann® Bone Level Implantat aus Titan Grad 4 (3,3 mm/10 mm SLActive®) und aus Titan-Zirkonium (3,3 mm/10 mm SLActive®) inseriert (Abb. 4–9).

Es wurde keine Notwenigkeit für eine GBR-Rekonstruktion festgestellt. Im Anschluss wurden transmukosale Gingivaformer eingesetzt sowie der Lappen reponiert und mit einer 4-0-Seidennaht vernäht (Abb. 10). Die Patientin wurde gebeten, ihre Prothese eine Woche nicht zu tra-gen, und kam nach dieser Woche zur Nahtentfernung (Abb. 11, 12). Dabei wurde die Prothese mit

10 8 9

STARGET 1 I 0916 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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einem weichbleibenden Material unterfüttert.

Endgültiger Zahnersatz und Nachkontrollen

Nach 6 Wochen zeigte das OPG eine korrekte Heilung und keinerlei Auffälligkeiten. Klinisch klangen die Implantate bei der Perkussionspro-be korrekt und waren stabil. Die Einheilkappen wurden entfernt und die LOCATOR®--Sekundärteile mit einem Drehmoment von 35 Ncm eingeschraubt. Die Prothese wurde dann mit eingesetzten LOCATOR®-Matrizen unterfüttert. Es wurden blaue Retentionsmatrizen verwendet und die okklusalen Kontakte über-prüft (Abb. 13–21). Nach einem Monat Belastung berichtete die Pa-tientin über keinerlei Beschwerden.

Schlussfolgerung

Die SLActive®-Oberfläche ermög-licht eine schnellere und bessere Osseointegration. Die neue Titan-Zirkonium-Legierung Roxolid™ ist vielversprechend und kombiniert die Biokompatibilität von Titan und die überlegene Festigkeit von Zirkonium. In-vitro-Tests haben eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Biegekräften gezeigt1. Eine Studie an Zwergschweinen2 hat noch bessere Resultate hinsicht-lich der Osseointegration ergeben. Die Verbesserung der Festigkeit des Implantatmaterials kann dem Zahnarzt die Verwendung von Implantaten mit reduziertem Durch-messer ermöglichen, ohne die Osseointegration zu beeinträchti-gen. Auch wenn die Doppelblind-Multicenter-Studie gerade erst begonnen hat und eine dreijährige Evaluierung erforderlich ist, um mögliche Unterschiede festzustellen,

1 Daten in Akten2 Gottlow J. et al. Vorkli-nische Daten vorgestellt beim 23. jährlichen Meeting der Academy of Osseointegration (AO), Boston, Februar 2008, und beim 17. jährlichen Wissenschaft-lichen Meeting der Euro-pean Association for Osseointegration (EAO), Warschau, September 2008

STARGET 1 I 09 17SCHWERPUNKT ROXOLID™

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Prof. Eugenio Romeo

Staatsexamen in Medizin und Chirurgie 1984 an der Universität Mailand/Italien

Leiter der Abteilung Implantatprothetikan der Universität Mailand seit 1992

Außerordentlicher Professor seit 2005

Autor zahlreicher Lehrbücher sowie nationaler und internationaler Veröffent-lichungen

Vorsitzender des Kurses zur Perfektio-nierung in der oralen Implantologie an der Universität Mailand

ITI-Fellow

Dr. Massimo Scanferla

Staatsexamen in Medizin und Chirurgie an der Universität Mailand/Italien

Weitere Studien in Implantologie in Italien und Dänemark

Zusammenarbeit mit der Abteilung Implantat-prothetik an der Universität Mailand (Prof. Eugenio Romeo)

Referent des Kurses zur Perfektionierung in der oralen Implantologie an der Universität Mailand

Tutor an der Fakultät für Odontologie

Privatpraxis in Mailand

Dr. Stefano Storelli

PhD in Implantologie und Prothetischer Rehabilitation

Staatsexamen in Odontologie und Zahn-ärztlicher Prothetik an der Universität Mailand/Italien

Zusammenarbeit mit der Abteilung Implan-tatprothetik an der Universität Mailand (Prof. Eugenio Romeo)

Referent des Kurses zur Perfektionierung in der oralen Implantologie an der Universität Mailand

Autor zahlreicher nationaler und internatio-naler Veröffentlichungen und redaktionelle Mitarbeit an verschiedenen Projekten

ITI-Mitglied

Privatpraxis in Mailand

haben zum jetzigen Zeitpunkt die beiden Implantate das gleiche klini-sche Erscheinungsbild, wobei keine Nebenwirkungen registriert wurden. Wenn dieser Trend bei den künf-tigen Beurteilungen bestätigt wird, könnte Roxolid™ das Material der Wahl für die Herstellung zahnärzt-licher Implantate werden.

Danksagung

Die Autoren möchten Frau Dr. Anna Bivio für ihre wertvolle Hilfe und Unterstützung bei der Sammlung und Analyse der Daten danken.20 21

1918

STARGET 1 I 0918 ROXOLID™ SCHWERPUNKT

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„Straumann® BoneCeramic hat sich bei uns als Standard etabliert.“Ein Interview mit Dr. Dr. Andres Stricker aus Konstanz/Deutschland über seine langjährige Erfahrung mit dem vollsynthetischen Knochenersatzmaterial von Straumann.

INTERVIEW

Herr Dr. Stricker, was ist Ihrer Mei-nung nach das wichtigste Kriterium für den Einsatz eines Knochenersatz-materials?

Das Material muss die Anforderun-gen erfüllen, die man an ein wis-senschaftlich und klinisch fundiertes Ersatzmaterial stellt. Es muss unbe-dingt osteokonduktiv sein – also als

Leitschiene fungieren – und dabei nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Volumenstabilität garan-tieren. Die Knochenzellen müssen in der Lage sein, das Material rasch zu erschließen und dann durchset-zen zu können. Letztendlich sollte das Ersatzmaterial langfristig durch nachgewachsenen, neu gebildeten Knochen ersetzt – oder besser: sub-

Straumann® BoneCeramic ist ein vollsynthetisches Knochenersatzmaterial aus 60 % Hydroxylapatit (HA)

und 40 % Tri-Calcium-Phosphat (TCP) in homogener Zusammensetzung. Morphologie und Zusammen-

setzung von BoneCeramic wurden entwickelt, um eine fortschreitende Substitution durch körpereigenen

Knochen zu ermöglichen. Die TCP-Komponente verleiht Resorptionsfähigkeit, während das Hydroxyl-

apatit eine zu schnelle Remodellierung verhindert und so die Wiederherstellung und den Erhalt des

Knochenvolumens während des Heilungsprozesses unterstützt. Dr. Andres Stricker berichtet im vor-

liegenden Interview über seine mehrjährige Erfahrung mit Straumann® BoneCeramic, welches er seit

Markteinführung einsetzt.

„Ich kann sagen, dass die Patienten den Einsatz ausnahmslos positiv

aufnehmen – gerade auch aufgrund der überzeugenden klinischen Ergebnisse,

die dazu vorliegen.“

STARGET 1 I 0920 REGENERATION

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stituiert – werden. Für den Praktiker ist zudem ein einfaches Handling bei der Applikation von Bedeutung.

Wann haben Sie mit dem Einsatz von Straumann® BoneCeramic begonnen und was hat Sie bewegt, sich gerade für dieses Knochen-ersatzmaterial zu entscheiden?

Bei uns wird das Material seit April 2005 regulär und kontinuierlich eingesetzt. Anfänglich noch zurück-haltend, um die ersten eigenen Ergebnisse abzuwarten. Die Indika-tionsstellung wurde dann aber bald kontinuierlich erweitert. Die Entschei-dung für ein Knochenersatzmaterial war eine langfristige Entwicklung, die weg vom ausschließlich autologen Knochen hin zu Substituten geführt hat. Dies, weil die intraoralen Spen-derareale bei einigen Indikationen limitiert sind und wir unseren Patienten nicht immer die Knochenentnahme

aus der Beckenregion zumuten wollen. Die Zielsetzung war Volumenaufbau und -erhalt bei möglichst geringgradi-ger Patientenmorbidität. Voraussetzung war allerdings, dass im Vergleich mindestens gleich gute klinische Ergeb-nisse vorgewiesen werden können. Und eben diese Voraussetzungen werden durch das vollsynthetische BoneCeramic von Straumann erfüllt.

Bei welchen Indikationen setzen Sie Straumann® BoneCeramic ein?

Die initiale Indikation war der exter-ne Sinuslift, zunächst in simultanen, dann auch in zweizeitigen Verfahren. Momentan wird BoneCeramic zu-

sätzlich auch für internen Sinuslift, laterale Augmentation, Bonesplitting und für die Augmentation von Extrak-tionsalveolen verwendet, also alles knochenaugmentative Maßnahmen, bei denen das zu gering dimensio-nierte knöcherne Lager verstärkt wer-den muss, um dem zu inserierenden Implantat eine stabile Verankerung für den langfristigen Erhalt der Strukturen bieten zu können.

Wie ist die Akzeptanz auf Patienten-seite für den Einsatz von Knochen-ersatzmaterial?

Ich kann sagen, dass die Patienten den Einsatz ausnahmslos positiv

„Die biphasische Struktur ist von Vorteil, da die Kno-chenzellen einwachsen können und das Material

dann auch schrittweise ersetzt wird. Auf diese Weise ist der Volumenerhalt gewährleistet, da eine zu

schnelle Resorption zum Kollaps und damit zum Verlust des Augmentates führen würde.“

STARGET 1 I 09 21REGENERATION

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„Bei mehr als 300 durchgeführten Sinusliften mit Straumann® BoneCeramic mit einer durchschnittlichen

Einheilzeit von 5 Monaten konnten wir bis zum jetzigen Zeitpunkt mit Straumann-Implantaten eine

Implantatüberlebensrate von 99,5 % erzielen.“

aufnehmen – gerade auch aufgrund der überzeugenden klinischen Ergeb-nisse, die dazu vorliegen. In der Pa-tientenaufklärung kommt viel weniger Diskussionsbedarf auf, da der Begriff „vollsynthetisch“ eindeutig definiert ist. Im Gegensatz dazu besteht bei anderen Materialien – ob protein-haltige Substanzen, Bovin oder Equin – sicherlich ein zusätzlicher Erklä-rungsbedarf.

Straumann® BoneCeramic ist ein homogenes biphasisches Kalzium-phosphat mit resorptiven Eigen-schaften. Hat diese Eigenschaft eine wesentliche Rolle in Ihrer Erfahrung mit dem Material gespielt und wenn ja, bei welchen Indikationen?

Straumann® BoneCeramic ist als graduell resorbierbar zu bezeichnen. Unsere Histologien haben gezeigt, dass das Material nach vier bzw. sechs Monaten noch nicht komplett ersetzt worden ist, sondern teilweise noch vorhanden war. Aber eine deutliche Knochenapposition um die Partikel herum ist sichtbar. Hier ist die biphasische Struktur von Vorteil, da die Knochenzellen einwachsen können und das Material dann auch

schrittweise ersetzt wird. Auf diese Weise ist der Volumenerhalt gewähr-leistet, da eine zu schnelle Resorption zum Kollaps und damit zum Verlust des Augmentates führen würde.

Im ästhetischen Bereich konnten wir eine sehr schöne Ausformung des Hartgewebes und damit auch des darauf liegenden Weichgewebes beobachten. Diese Eigenschaft ist in bestimmten Fällen durchaus von Rele-vanz. Hier ist wichtig, dass eine Kno-chenintegration stattfindet, das Mate-rial vom Knochen gut akzeptiert wird und volumenstabil bleibt. Eventuell verbleibende Restpartikel, welche zwar integriert, aber noch nicht substituiert sind, können gegebenenfalls eine Resorptionsbarriere bilden, die das ästhetische Ergebnis kurzfristig, aber vor allem auch langfristig stabil hält.

Wie ist Ihre Erfahrung in Bezug auf den Erhalt des Knochenvolumens?

Der Knochenvolumenerhalt ist durch Stabilität gekennzeichnet. Gerade bei den zahlreichen lateralen Aug-mentationen, die wir durchgeführt haben, zeigt sich bis zum jetzigen Zeitpunkt eine stabile Ausformung

um das periimplantäre Gewebe. Bei einigen Patienten konnten wir das auch über dreidimensionale iCAT-Tomographien nachweisen.

Wie verhält sich Straumann® BoneCeramic im anspruchsvollen anterioren Bereich?

Im ästhetischen Bereich ist Gewebe-verlust besonders schwerwiegend, Strukturerhalt muss hier deshalb gewährleistet werden. Hier haben wir oft Straumann® BoneCeramic mit einer resorbierbaren Membran und autologem Knochen im Schichtverfah-ren kombiniert. Auf die teilweise sehr weit denudierte Implantatoberfläche werden Knochenchips aus der Boh-rung oder durch Abschaben aus der Nachbarregion mit unseren modifi-zierten Millerfeilen angelagert. Als zweite Schicht wird mit Blut befeuch-tetes Straumann® BoneCeramic auf-getragen und mit der resorbierbaren Membran zusammengehalten. Bei einfachem Anlagern ohne Membran wäre die Gefahr zu groß, dass das partikuläre Material in das Vestibulum abrutscht und damit die Ossifikation um das Implantats fehlschlägt. Da einem stabilen Hartgewebe eine stabile Weichgewebeausformung folgt, kann man zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt von sehr guten ästhetischen Ergebnissen sprechen.

Sie kombinieren also auch auto-logen Knochen mit Knochenersatz-material. Aufgrund welcher Kriterien entscheiden Sie sich jeweils für den Einsatz von Eigenknochen?

Wir kombinieren gerne autologen Knochen mit Ersatzmaterial. Aller-

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Page 23: Starget 01/2009 - German

dings verfolgen wir mehr die Philoso-phie des Schichtens, weniger die des Mischens. Beim Sinuslift werden die Materialien nicht vermengt, statt-dessen werden die Knochenchips aus der Tuberregion auf die Implan-tatoberfläche gebracht, um dort die Knochenintegration zu gewährleisten. Der Rest des zu füllenden Sinusvo-lumens wird mit Straumann® Bone-Ceramic 500–1 000 aufgefüllt.

Wenn der Patient keine Entnahme von Eigenknochen wünscht oder die knöchernen Entnahmeareale zu ge-ring sind, kommt bei uns ausschließ-lich Knochenersatzmaterial zum Ein-satz. Dies hat zur Konsequenz, dass die Einheilzeit des Augmentates um zwei Monate verlängert wird.

Wie stellen Sie bei zweizeitigen chirurgischen Verfahren den richti-gen Zeitpunkt für die Implantation fest, wenn Knochen zuvor mit Straumann® BoneCeramic augmen-tiert worden ist?

Bei zweiphasigen Verfahren, wo ausschließlich mit BoneCeramic

augmentiert worden ist, warten wir jeweils ein halbes Jahr. Dies ist eine erfahrungsbasierte Durchschnittszeit. Die Ergebnisse werden von unseren Biopsien bestätigt. Nach weiteren sechs Monaten post implantationem wird dann die prothetische Versor-gung durch den überweisenden Kollegen durchgeführt. Mit der Bei-mengung von in der Knochenmühle partikuliertem autologen Knochen und aus der retromolaren Region kann diese Zeitspanne von 6 auf 4 Monate reduziert werden.

Welche Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die Sekundärstabili-tät gemacht, wenn Knochen mit Straumann® BoneCeramic augmen-tiert wurde?

Die jeweilige Entscheidung für eine simultane oder sekundäre Implan-tation bei Sinuslift wird durch den Restknochengehalt und das Design des zu inserierenden Implantats beeinflusst. Kann das zu inserieren-de Implantat primärstabil im orts-ständigen Restknochen verankert werden, streben wir eine simultane

„Mit der Beimengung von in der Knochenmühle partikuliertem autologen Knochen und aus der retromolaren Region kann die Wartezeit zur Implantation von 6 auf 4 Monate reduziert werden.“

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Promotion in Medizin und Zahnmedizinan der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg/Deutschland

Wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie (Prof. Dr. Dr. R. Schmelzeisen) in Freiburg

Diverse Forschungsaufenthalte (Universityof Michigan, Harvard University, Universityof Louisville, University of Miami)

Oralchirurgische Überweiserpraxis inKonstanz mit Schwerpunkt Implantologieund Parodontologie

Publikationen zu verschiedenen Themen(Implantologie, Augmentationsverfahren,Distraktion, Sofortbelastung, Weichge-webemanagement, Tissue-Engineering)

Inhaber von verschiedenen Patenten undLizenzen (u.a. bidirektionaler V2 Distraktor,Micro-Knochenmühle, Stufen-Osteotom,Alveolarkamm-Retractor, Ergoplant Implantations-Instrumentenserie)

Wissenschaftliche und klinische Tätigkeit am Universitätsklinikum Freiburg

Referententätigkeit im In- und Ausland

Dr. Dr. Andres Stricker

Literatur

L. Cordaro, Dieter D. Bosshardt, Piermario Palattella, Walter Rao, Giuseppe Serino, Matteo Chiapasco. Maxillary sinus grafting with Bio-Oss® or Straumann® Bone Ceramic: histomorphometric results from a randomized controlled multicenter clinical trial. Clin. Oral Impl. Res. 19, 2008; 796–803.

Z. Artzi, Miron Weinreb, Guy Carmeli, Rony Lev Dor, Michel Dard,Carlos E Nemcovsky. Histomorphometric assessment of bone forma-tion in sinus augmentation utilizing a combi-nation of autogenous and hydroxyapatite/biphasic tricalcium phosphate graft materials at 6 and 9 months in humans. Clin. Oral Impl. Res. 2008; 19: 686-692

G.-G. K. Zafiropoulos, O. Hoffmann, A. Kasaj, B. Willershausen, O. Weiss, T. E. Van Dyke. Treatment of intrabony defects using guided tissue regeneration and autogenous spongiosa alone or combined with hydroxyapatite/beta tricalcium phosphate bone substitute or bovine-derived xenograft. Periodontol 2007; 78: 2216-2225.

S. J. Froum, S. S. Wallace, S.C. Cho, N. Elian, D. P.Tarnow. Histomorphometric comparison of a biphasic bone ceramic to anorganic bovine bone for sinus augmentation: 6- to 8-month postsurgical assessment of vital bone formation. A pilot study. Int. J. Periodontics Restorative Dent. 2008; 28: 273-281.

Schwarz F., M. Herten, D. Ferrari, M. Wieland, L. Schmitz, E. Engelhardt, J. Becker. Guided bone regeneration at dehiscence-type defects using biphasic hydroxylapatite + beta tricalcium phosphate (BoneCeramic®) or a collagen-coated natural bone mineral (BioOss Collagen®): an immunohistochemical study in dogs. International Journal of Oral & Maxillo-facial Surgery 2007; 36:1198-1206.

Jensen SS, Yeo A, Dard M, Hunziker E, Schenk R, Buser. Evaluation of a novel bipha-sic calcium phosphate in standardized bone defect. Clin Oral Impl Res. 2007; 18: 752-760.

Implantation im Sinne des Patienten an. Dieser muss somit nur einen operativen Eingriff auf sich nehmen und kann dabei gleichzeitig von einer beschleunigten Gesamtre-habilitationszeit profitieren. Diese Vorgehensweise darf zwar nicht auf Kosten der klinischen Sicherheit angewandt werden, wird jedoch aus der klinischen Erfahrung unter-stützt: bei mehr als 300 durchgeführ-ten Sinusliften mit BoneCeramic mit einer durchschnittlichen Einheilzeit von 5 Monaten konnten wir bis zum jetzigen Zeitpunkt mit Straumann- Implantaten eine Implantatüberle-bensrate von 99,5 % erzielen.

Ihr bisheriges Gesamtfazit zu Straumann® BoneCeramic?

Unser Ziel ist es stets, den Patienten möglichst schnell mit so wenigen Eingriffen wie möglich zu rehabili-tieren – bei geringster Morbidität und langfristig funktionellen und ästhetischen Ergebnissen. Mit mittler-weile knapp über 1 000 Anwen-dungen ist BoneCeramic für uns ein äußerst wertvolles Hilfsmittel gewor-den, wenn augmentative Maßnah-men angewandt werden müssen. Aufgrund seiner vollsynthetischen Komponenten, der Volumenkonstanz und der sehr hohen Erfolgsquote hat es sich bei uns als Standard etabliert.

STARGET 1 I 0924 REGENERATION

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Behandlung eines posttraumatischen alveolären Defektes mit Straumann® Emdogain PLUSvon Dr. Dr. Thomas Bottler und Dr. Dr. Cornelia Helbling

Ausgangslage

Ein 17-jähriger Patient erlitt Anfang Januar 2007 einen Unfall mit einer Alveolarfortsatz-Fraktur in Regio 31/41. Die Fraktur wurde im Ortho-pantomogramm (OPG) alio loco nicht diagnostiziert und versorgt (Abb. 1). Aufgrund persistierender Schmerzen im Frakturgebiet wurde uns der Patient anschließend erst am 8. Februar 2007 vorgestellt. Die Fraktur war demnach über 1 Monat

unentdeckt geblieben und bis zu diesem Zeitpunkt nicht behandelt worden. Bei unserer Untersuchung stellten wir ein ausgeprägtes Kno-chen- und Weichgewebsdefizit in Regio 31/41 fest (Abb. 2). Die Sondierungstiefe betrug mesiobukkal an Zahn 41 insgesamt 13 mm. Zu diesem ersten Untersuchungszeitpunkt lag allerdings keinerlei Zahnbe-weglichkeit oder Beweglichkeit des Alveolarfortsatzes mehr vor.

Einführung

Alveolarfortsatz-Frakturen können in der Standarddiagnostik gerade im Frontzahnbereich leicht überse-

hen werden. Bei fehlender Schienung der Fraktur kann dies zu einer unvollständigen Knochenheilung füh-

ren. Als Folge kann eine große Osteolyse mit möglicher Zahnlockerung und Attachmentverlust entstehen.

Der folgende klinische Bericht veranschaulicht den Gebrauch von Straumann® Emdogain PLUS

(Straumann® Emdogain in Kombination mit Straumann® BoneCeramic) im Rahmen einer posttraumati-

schen Osteolyse am Alveolarfortsatz. Das ambitionierte Ziel bestand darin, den massiv verlorenge-

gangenen parodontalen Halteapparat und den Knochen zu regenerieren.

Abb. 1: Posttraumatisches Rönt-genbild. Die Alveolar-fortsatzfraktur in Regio 31/41 wurde im Ortho-pantomogramm alio loco nicht diagnostiziert und versorgt.

Abb. 2: Ausgeprägtes Knochen- und Weichgewebsdefizit in regio 31/41, 1 Monat posttraumatisch.1 2

STARGET 1 I 09 25REGENERATION

Page 26: Starget 01/2009 - German

Chirurgisches Vorgehen

Zunächst entschieden wir uns, trotz fehlender Beweglichkeit der Zähne noch eine Schienung mittels lingu-alem Retainer von Regio 33–43 durchzuführen. Zur Evaluation der Ausdehnung der Osteolyse und Säu-berung der Wurzeloberfläche erfolg-te anschließend am 20.02.2007 eine offene Kürrettage (Abb. 3–5). Hierbei wurde nach einer marginalen Inzision und seitlichen Entlastungen der Mukoperiostlappen bis weit nach basal mobilisiert. Zur Vermeidung von Rezessionen wurden keine Ent-lastungsschnitte angelegt. Die groß-flächige Ablösung des Periostes war aufgrund der Defektgröße notwen-dig. Der Defekt und die Wurzelober-fläche wurden vorsichtig gesäubert und das Granulationsgewebe ent-fernt. Ein Frakturspalt war im Bereich der bukkalen Knochenlamelle nicht mehr zu sehen.

7 Wochen postoperativ zeigte sich ein leicht verbessertes Knochenniveau bei allerdings weiterhin massivem

Defekt interdental 31/41 (Abb. 6). Die Sondierungstiefen betrugen 9–11 mm. Wir entschieden uns nun zum zusätzlichen Aufbau des Paro-dontaldefektes mit Straumann® Emdogain PLUS. Bei diesem Eingriff wurde erneut der bukkale Lappen abpräpariert. Nach Konditionie-rung der Wurzeloberfläche mit Straumann® PrefGel (24 % EDTA) wurde wie üblich mit Kochsalzlö-sung gespült. Die Applikation von Emdogain erfolgte zuerst direkt auf der Wurzeloberfläche. Der verblie-bene Teil Emdogain wurde direkt im Blister mit Straumann® BoneCeramic gemischt. Das daraus resultierende Gemisch hat genau die Konsistenz, die sich nach unserer Erfahrung am besten zur Füllung eines großen Defektes handhaben lässt. Damit konnte der Defekt vollständig auf-gefüllt werden. Der Lappen wurde anschließend problemlos und spannungsfrei primär interdental mit Supramid® (Resorba GmbH & Co. KG, Nürnberg) 4-0 vernäht. Unserer Erfahrung nach erzielt man im paro-dontalen Bereich mit Nahtmaterial,

welches feiner als 4-0 ist, kein besse-res Resultat. Der Patient erhielt eine Antibiotikaprophylaxe mit Amoxicillin über 3 Tage. Zusätzlich spülte der Patient mit 0,12 % Chlorhexidin über einen Zeitraum von 4 Wochen. Es traten kaum postoperative Schwel-lungen und Schmerzen auf. Das Fadenmaterial wurde erst 14 Tage postoperativ entfernt. Interdentalhy-giene durfte der Patient für insgesamt 6 Wochen nicht durchführen.

Bei der 6-Monats-Kontrolle fanden wir klinisch (Abb. 7) ein vollständig verheiltes Parodont vor. Das Kno-chenniveau entsprach zu diesem Zeitpunkt bereits der Höhe der Nachbarzähne, die Sondierungstiefe war an allen Stellen der Unterkiefer-Front 3 mm. Eine nur minimale Blutung trat in Regio 31 mesial auf.

Bei der 12-Monats-Kontrolle (Abb. 8) waren weiterhin stabile parodontale Verhältnisse bei unverändertem Kno-chenniveau im Röntgen vorhanden.

Abb. 4: Tiefer Defekt nach offener Kürrettage.

Abb. 5: Tiefer Defekt nach offener Kürrettage.

Abb. 6: Persistenter Interdentaldefekt, 7 Wochen postoperativ. Die Sondierungstiefen betrugen 9–11 mm. Entschluss zur Wieder-holung des chirurgischen Ein-griffs unter Verwendung von Straumann® Emdogain PLUS.

Abb. 3: Klinischer Befund vor der Kürrettage zur Entfernung des Granulationgewebes, 1 Monat posttraumatisch.

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großen Defekt, der aufgrund man-gelnder Diagnostik alio loco über einen Zeitraum von fast 2 Monaten verschleppt wurde. Ein längeres Zuwarten ohne operativen Eingriff wäre unserer Meinung nach nicht zu rechtfertigen gewesen. Wir führten daher die beschriebene Osteoplastik mit Emdogain und BoneCeramic durch. Der Erfolg gibt dieser Behand-lungsmethode eindrucksvoll Recht. Straumann® Emdogain PLUS vereint die regenerativen Fähigkeiten1 und die belegte langfristige Wirksamkeit2 von Emdogain mit der erforderlichen Stabilität für breite Defekte von Bone-Ceramic.

Im vorliegenden Fall kann von einem beeindruckenden Ausmaß der Knochenregeneration gesprochen werden. Das Indikationsspektrum von Emdogain kann unserer Meinung nach um solche posttraumatischen oralchirurgischen Fälle erweitert werden. Zur weiteren Evaluation sind allerdings weitere kontrollierte Studien bei traumatischem Knochenverlust notwendig.

Resultate

Sechs Monate postoperativ waren die Sondierungstiefen kleiner oder gleich 3 mm. Es traten keine Rezessio-nen der defektassoziierten Interden-talpapillen oder des bukkalen Gingi-vasaumes auf. Der Attachmentgewinn betrug somit im vorliegenden Fall eindrucksvolle 10 mm. Blutung auf Sondierung trat nur minimal auf, der bukkale Weichgewebsrand befand sich auf idealer Höhe. Alle Zähne im Unterkiefer sind weiterhin vital und reagieren auf CO2-Schnee. Der Patient kann keine Veränderung des klinischen Erscheinungsbildes im Ver-gleich zum prätraumatischen Zustand feststellen. Das Ergebnis kann daher als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden.

Schlussfolgerungen

Der Alveolarfortsatz hat nach einer Fraktur auch ohne die Applikation von Emdogain ein großes Regene-rationspotenzial. Im demonstrierten Fall handelt es sich um einen sehr

1 Hammarström J Clin Periodontol 1997; 24; 658 and 669

2 Sculean et al. Int J Periodontics Restorative Dent. 2007; 27: 221

Abb. 7: Situation 6 Monate nach Zweitein-griff. Sondierungstiefen sind reduziert auf ≤ 3 mm, alle Zähne sind vital.

Abb. 8: 12-Monats-Kontrolle mit radio-logisch vollständig verheiltem Parodont und Knochenniveu ent-sprechend der Nachbarzähne.

Clinical Research Manager am Institut Straumann in Basel/Schweiz (2004–2005)

Facharzt Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie(2005)

Oberarzt Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kantonsspital Luzern, Dr. Dr. J. Kuttenberger (2005–2008)

Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“ (2007)

Praxis für Kieferchirurgie in Baden/Schweiz(2008)

Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Bottler

Assistenzärztin an der Chirurgischen Klinik des Stadtspitals Triemli Zürich/Schweiz, Prof. Dr. U. Metzger (2002–2003)

Assistenzärztin an der Klinik für Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie Universitäts-spital Zürich, Prof. K. W. Grätz (2004–2006)

Assistenzärztin an der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie am Kantonsspital Luzern/Schweiz, Dr. Dr. J. Kuttenberger (seit 2006)

Dr. med. Dr. med. dent. Cornelia Helbling

7 8

STARGET 1 I 09 27REGENERATION

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Parodontales Gewebe-Engineering und Regeneration: Konsensusthema beim 6. Europäischen Workshop über Parodontologie

2.–6. Februar 2008 in der Kartause Ittingen in Thurgau/Schweiz

RÜCKBLICK

Im Februar 2008 hatte die Euro-pean Academy of Periodontology (EAP), ein ständiger Ausschuss der European Federation of Perio-dontology (EFP), 73 Forscher und klinische Experten aus Europa und Übersee zu einem fünftägigen Konsens-Meeting über „Zeitgemäße Parodontologie” eingeladen. Fünf Arbeitsgruppen befassten sich mit den Themen „Innovationen in der parodontologischen Praxis”, „Paro-dontales Gewebe-Engineering und Regeneration”, „Kritische Punkte bei

der Knochenregeneration”, „Peri-implantäre Infektionen” und „Paro-dontale Erkrankung und Gesundheit”. Der Bericht über die Veranstaltung mit 24 Reviews und fünf Konsens-Berichten wurde kürzlich im Journal of Clinical Periodontology veröffent-licht.1 Im Workshop über Parodonta-les Gewebe-Engineering und Rege-neration waren Schmelz-Matrix-Proteine und Straumann® Emdogain, die kommerziell verfügbare Form eines Schmelz-Matrix-Derivats, ein wesentlicher Aspekt in den Diskussio-

Hintere Reihe von links nach rechts: Kuonen, P. (Bibliotheks-assistent), Jepsen, S., Fourmousis, I., Van der Velden, U., Hughes, F., Etienne, D., Sculean, A., Vordere Reihe von links nach rechts: Yilmaz, S., Sicilia, A., Palmer, R., De Sanctis, M., Cortellini, P., Trombelli, L., Christgau, M., Bosshardt, D., Cairo, F.

1 J Clin Periodontol 2008;35 (Suppl 8).

nen. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die wissenschaft-lichen Arbeiten zu diesem speziellen Thema. Die vollständigen Reviews und Konsensuspapiere können im Supplement zum Journal of Clinical Periodontology nachgelesen werden.

STARGET 1 I 0928 REGENERATION

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eines streng systematischen Ansatzes wurden Daten aus insgesamt 103 Arbeiten, die die Einschlusskriterien erfüllten, analysiert. Die Resultate zeigen, dass EMPs eine Vielzahl von Zellarten sowie Zellattachment, Ausbreitung und Chemotaxis, Zellpro-liferation und -überleben, Expression von Transkriptionsfaktoren, Wachs-tumsfaktoren, Zytokine, extrazelluläre Matrixbestandteile und andere Makromoleküle sowie schließlich die Expression von an der Regulierung der Knochenremodellation beteiligten Molekülen beeinflussen. Demnach ist ein großer Bestand an Daten verfüg-bar, die die Anwendung von EMPs für die parodontale Regeneration unterstützen.

In den meisten Studien zeigten EMPs ein gesteigertes Zellattachment von epithelialen Zellen, gingivalen Fibroblasten und PDL-Fibroblasten, während die Adhäsion von osteoge-nen Zellen abhängig vom Differen-zierungs-/Reifungsstatus gefördert wurde. EMD hatte auch eine chemo-taktische Wirkung auf endotheliale

Dr. D. Bosshardt

Biologische Mediatoren in der parodontalen Regeneration: ein Überblick über Schmelz-Matrix-Proteine auf zellulärer und moleku-larer Ebene

Die erste Abhandlung in dieser Ses-sion, von Dr. D. Bosshardt, betraf die wissenschaftlichen Nachweise auf zellulärer und molekularer Ebene für Schmelz-Matrix-Proteine (enamel matrix proteins, EMPs) in der regene-rativen Parodontaltherapie.2 Trotz der Tatsache, dass EMPs seit mehr als zehn Jahren im klinischen Gebrauch sind3 und ein großer Bestand an klinischen und histologischen Daten den vorteilhaften Effekt für die regenerative parodontale Therapie belegt, sind die zugrunde liegenden Mechanismen auf der zellulären und molekularen Ebene bislang nicht ausreichend bekannt. Das Ziel der Abhandlung war deshalb die Analy-se dieser spezifischen Funktionen von EMPs. Nach einer umfangreichen Literaturrecherche unter Verwendung

Zellen. Die Daten über die Zellprolife-ration zeigen, dass EMPs die Prolife-ration von PDL-Fibroblasten über gin-givale Fibroblasten fördern, wogegen die Wirkung auf epitheliale Zellen zytostatisch (jedoch nicht zytotoxisch) zu sein scheint. Die Proliferation osteogener Zellen ist am ausgepräg-testen bei Zellen in frühen Reifungs-/Differenzierungsstadien. Gesteigerte Zellmigration und -proliferation führt in vitro bei Verwendung von PDL-Fibroblasten, gingivalen Fibroblasten und osteoblastenähnlichen Zellen zu beschleunigter Wundauffüllung. Außerdem konnte gezeigt werden, dass EMPs die Vaskularisation stimu-lieren und die Anzahl endothelialer Zellen erhöhen. EMD und insbeson-dere sein Vehikel PGA (Proplylen-Glycol-Alginat) zeigten auch antibak-terielle Eigenschaften.

Ergänzend zu diesen Effekten auf zellulärer Ebene werden verschiede-ne Auswirkungen auf die Expression von Transkriptions- und Wachstums-faktoren berichtet. Es wurde gezeigt, dass EMPs die Expression von Trans-

2 Bosshardt DD. Biological mediators and periodontal regeneration: a review of enamel matrix proteins at the molecular and cellular levels. J Clin Periodontol 2008:35 (Suppl 8):87-105. 3 Straumann Emdogain, Institut Straumann AG, Basel, Switzerland.

STARGET 1 I 09 29REGENERATION

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Dr. L. Trombelli und Dr. R. Farina Klinische Ergebnisse mit bioaktiven Wirkstoffen alleine oder in Kom-bination mit Augmentation oder gesteuerter Geweberegeneration

Die Dres. L. Trombelli und R. Farina beurteilten den klinischen Effekt von bioaktiven Wirkstoffen in intraossären und Furkationsdefekten.4 Wenngleich die Knochenaugmentation und die gesteuerte Geweberegeneration (guided tissue regeneration, GTR) alleine oder in Kombination in der Literatur intensiv untersucht wurden, lässt sich mit diesen Methoden eine vollständige und vorhersagbare Rekonstruktion parodontaler Gewebe schwer erreichen. Die Übersichtsar-beit zielte deshalb darauf ab, den Effekt der Verwendung bioaktiver Wirkstoffe alleine oder in Kombinati-on mit Knochentransplantaten und/oder GTR zu bestimmen. Zu diesen bioaktiven Wirkstoffen gehörten Emdogain, rekombinanter humaner aus Thrombozyten stammender Wachs-tumsfaktor-BB (rhPDGF-BB), plättchen-reiches Plasma (PRP), Peptid P-15, insulinähnlicher Wachstumsfaktor (IGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF) und knochenmorphogenetische Pro-teine (bone morphogenetic proteins, BMPs). Die verfügbaren veröffent-lichten Nachweise wurden in drei verschiedenen Kategorien analysiert: 1. „Proof-of-Principle” (Berichte über beschreibende Studien), 2. Klinische Wirksamkeit (nur unter Einschluss randomisierter kontrollierter Versu-

Schlussfolgerungen

„EMPs steigern die Zellproliferation von PDL- und gingivalen Fibroblasten sowie von Zellen der Osteoblasten- und Chondrozyten-Linie. EMPs haben biologische Effekte auf Zellen der Osteoblastenlinie, einschließlich einer Hochregulierung von Markern der Knochenbildung.”

Palmer RM, Cortellini P Periodontal tissue engineering and regeneration: Consensus report of the Sixth European Workshop of Periodontology. J Clin Periodontol 2008; 35 (Suppl.8): 83-86.

skriptionsfaktoren im Zusammenhang mit der Differenzierung von Osteo-blasten/Zementoblasten wie auch Chrondroblasten steigern. In Bezug auf die Genexpression regulieren EMPs an frühen Entzündungsprozes-sen beteiligte Gene herunter, wäh-rend Gene, die Moleküle zur Förde-rung von Wachstums- und Reparatur-vorgängen kodieren (einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf TGF-ß, BMP-2, BMP-7, PDGF-AB und VEGF) hochreguliert werden. EMPs fördern auch die Gesamt-Proteinsynthese und die Synthese spezifischer extrazel-lulärer Matrixmoleküle. Schließlich zeigen Studien, die den Einfluss auf das Knochenremodellierungs-

Regulationssystem beurteilen, einen Einfluss von EMPs durch Modulation der OPG- und RANKL-Expression, wodurch sie indirekt am Knochenre-modellierungsprozess beteiligt sind.

Die Übersichtsarbeit stellt fest, dass die Datenanalyse aussagekräftige Nachweise dafür liefert, dass EMPs die Wundheilung und Bildung von neuem parodontalem Gewebe fördert. Hinsichtlich der praktischen Bedeutung steht ein umfangreicher Bestand an Informationen zur Verfü-gung, der eine biologische Begrün-dung für den Einsatz von EMPs für die parodontale Regeneration liefert.

STARGET 1 I 0930 REGENERATION

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che – RKVs – und systematischer Reviews – SRs) und 3. Kombination mit Knochentransplantaten und/oder GTR. Die Anzahl der verfügbaren Studien war mit Abstand am größten für Emdogain mit 111 Studien, die aufgenommen werden konnten, ver-sus 19 Studien für PRP, 10 für P-15 und 6 für PDGF. Mit Ausnahme von Emdogain, sind RKVs zur Beurteilung der klinischen Wirksamkeit verschie-dener biologischer Wirkstoffe rar. Emdogain war der einzige biolo-gische Wirkstoff, für den SRs, der höchste Grad an Evidenz, verfügbar sind.

Mehrere Berichte zeigten substanti-elle CAL-Gewinne nach Applikation von Emdogain in intraossäre Defekte, häufig begleitet von einer röntgenolo-gisch beurteilten Defektfüllung. Bei mit Emdogain behandelten Furkationsde-fekten konnte eine Fallserie wie auch ein RKV analysiert und CAL- sowie PD-Verbesserungen im Vergleich zur Baseline bestätigt werden, die auf Dauer erhalten blieben. Darüber hin-aus wurde Emdogain in Kombination mit verschiedenen Arten von Kno-chentransplantatmaterialien (autogen,

Klinische Bedeutung

„Aussagekräftige Nachweise sprechen für die klinische Anwendung von Emdogain für die parodontale Regeneration in intraossären Defekten.”

Palmer RM, Cortellini P Periodontal tissue engineering and regeneration: Consensus report of the Sixth European Workshop of Periodontology. J Clin Periodontol 2008; 35 (Suppl.8): 83-86.

allogen, xenogen und alloplastisch) in intraossären Defekten evaluiert werden. Die Daten zeigen, dass die Kombination die klinische Perfor-mance im Vergleich zu Emdogain alleine verbessern kann, wogegen die zusätzliche Anwendung einer GTR-Membran das Behandlungsre-sultat nicht weiter verbesserte.

Alle drei SRs zeigen signifikante Verbesserungen bei postoperativem CAL, PD und röntgenologischer mar-ginaler Knochenhöhe, wenn Emdo-gain mit offener Kürettage nach Auf-klappung alleine verglichen wurde.

In Bezug auf Emdogain schloss die Übersichtsarbeit, dass Emdogain alleine oder in Kombination mit Transplantaten wirkungsvoll für die Behandlung intraossärer Defekte verwendet werden kann und die klinischen Resultate offensichtlich langfristig stabil sind. Hinsichtlich der praktischen Bedeutung verfügt gegenwärtig nur Emdogain über solide Nachweise für seine Anwen-dung in intraossären Defekten, ent-weder alleine oder in Kombination mit Knochentransplantatmaterialien.

4 Trombelli L, Farina R. Clinical outcomes with bioactive agents alone or in combination with grafting or guided tissue regeneration. J Clin Periodontol 2008;35 (Suppl 8):117-135. 5 Cairo F, Pagliaro U, Nieri M. Treatment of gingival recession with coronally advanced flap procedures: a systematic review. J Clin Periodontol 2008;35 (Suppl 8):136-162.

Dr. F. Cairo, Dr. U. Pagliaro und Dr. M. Nieri

Behandlung von Gingivarezessio-nen mit koronalen Verschiebelap-pen: eine systematische Übersicht

Die Dres. F. Cairo, U. Pagliaro und M. Nieri führten eine systematische Auswertung zur Behandlung von gin-givalen Rezessionsdefekten der Mil-ler Klasse I und II durch.5 Ästhetische Probleme oder Hypersensibilitäten im Wurzelbereich erfordern häufig eine Therapie bukkaler Gingivare-zessionen, wobei eine vollständige Bedeckung der Wurzel mit gesun-dem Aussehen des Gewebes und eine minimale Sondierungstiefe die Behandlungsziele sind. Der koronale Verschiebelappen (coronally advan-ced flap, CAF) ist ein sehr häufiger Ansatz, um eine Wurzeldeckung zu erreichen. Die systematische Übersichtsarbeit beurteilte dieses Verfahren und die klinischen Vorteile ergänzender Hilfsmittel wie Bindege-webstransplantate (connective tissue graft, CTG), Barrieremembranen oder Emdogain. 25 randomisierte kontrollierte Versuche von mindestens 6 Monaten Dauer, die über 530 Patienten und 794 Defekte berichten, wurden in die Übersicht aufgenom-

STARGET 1 I 09 31REGENERATION

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Emdogain ist seit mehr als 10 Jahren im klinischen Einsatz. Die Reviews beim 6. Europäischen Workshop über Parodontologie bestätigen die eindrucks-vollen präklinischen und klinischen Nachweise, die verfügbar sind, und ver-deutlichen die wichtige Rolle von Straumann Emdogain bei der Behandlung von parodontalen und Rezessionsdefekten.

Der 6. Europäische Workshop über Parodontologie wurde durch nicht zweckgebundene Fördermittel von der Institut Straumann AG unterstützt. Straumann hatte keinen Einfluss auf das Programm oder auf die Über-legungen des Europäischen Workshops.

Klinische Bedeutung

„Die Verwendung von Emdogain kann die Rate der mit einem koronalen Verschiebelappen erreichten kompletten Wurzeldeckung erhöhen.”

Palmer RM, Cortellini P Periodontal tissue engineering and regeneration: Consensus report of the Sixth European Workshop of Periodontology. J Clin Periodontol 2008; 35 (Suppl.8): 83-86.

6 McGuire MK, Nunn ME. Evaluation of human recession defects treated with coronally advanced flaps and either enamel matrix derivative or connective tissue. Part I: Comparison of clinical parameters. Journal of Periodontology 2003; 74: 1110-1125.

CAF + CTG6 berichtete eine durch-schnittliche Wurzeldeckung von 95,1 % in der Emdogain-Gruppe und von 93,8 % in der CTG-Gruppe (Differenz nicht statistisch signifikant).

Die Übersicht kommt zu dem Schluss, dass Emdogain oder CTG in Ver-bindung mit einem koronalen Ver-schiebelappen die Wahrscheinlich-keit erhöht, eine komplette Wurzel-deckung bei Rezessionen der Miller Klasse I und II zu erhalten. Hinsicht-lich der praktischen Bedeutung soll-ten diese Methoden in Verbindung mit CAF erwogen werden, um die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Wurzeldeckung zu erhöhen.

tate nicht verbesserte und mit einer hohen Komplikationsrate verbunden war. Andere Ergänzungen wie etwa PRP, azelluläre dermale Matrix oder humanes, von Fibroblasten stammen-des dermales Ersatzmaterial konnten keinen Vorteil gegenüber CAF alleine zeigen. Demnach konnten also zwei Behandlungsformen, CAF + Emdogain und CAF + CTG, die Ergebnisse gegenüber CAF alleine verbessern. CAF + CTG war mit einem höherem KT-Gewinn verbunden, aber Emdogain + CAF schien das ein-fachere Verfahren zu sein und erfordert keine Spenderregion für die Entnahme des CTG. Eine Split-Mouth-Studie mit direktem Vergleich von CAF + Emdogain mit

men. Die Befunde ergaben, dass der koronale Verschiebelappen ein sicheres und effektives Verfahren zur Wurzeldeckung und zur Reduzierung der Rezession ist, doch die Meta-Analyse zeigt, dass die Ergänzung des Verfahrens durch Emdogain die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine voll-ständige Wurzeldeckung zu erhalten (p = 0,003), und zu einer stärkeren Reduktion der Rezession, höherem CAL-Gewinn und Breitenzunahme von keratinisiertem Gewebe (kerati-nized tissue, KT) führt, verglichen mit CAF alleine. Die Ergänzung des CAF mit CTG führt in ähnlicher Weise zu besseren Ergebnissen als CAF alleine, wogegen die Ergänzung durch Barrieremembranen die Resul-

STARGET 1 I 0932 REGENERATION

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Frontzahnästhetik mit einem CADCAM-Sekundärteil aus Zirkondioxid von etkon auf einem Straumann® Bone Level Implantat von Dr. Michael Vogeler

AusgangslageEine 46-jährige Patientin, Nichtraucherin in gutem allgemeinen Gesundheitszustand, stellte sich mit

einer Frontzahnlücke Regio 21 vor. Diese ist das Resultat eines Frontzahntraumas im Alter von 12

Jahren. Der Zahn 21 war 12 Monate vor dem Untersuchungszeitpunkt – nach insuffizienter endodon-

tologischer Behandlung und zweimaligen endochirurgischen Eingriffen bei persistierender Entzündung

extrahiert worden. Eine Brückenversorgung lehnte die Patientin ab und ein herausnehmbarer Zahn-

ersatz war aus beruflichen Gründen (Konzertflötistin) nicht möglich. Die klinische Untersuchung zeigte

folgende Merkmale: ein adultes, parodontal gesundes und teilbezahntes Gebiss, kariesfreie und mit

kleinflächigen Kunststofffüllungen versorgte Nachbarzähne 11 und 22, eine mit einem adhäsiv an den

Nachbarzähnen 11 und 22 befestigten Konfektions-Kunststoffzahn versorgte Regio 21. Als ungünstig

erwies sich die hohe Lachlinie (Abb. 1). Der Alveolarkamm zeigte einen Defekt des Hart- und Weich-

gewebes mit vertikaler und starker horizontaler Komponente auf. Es lag eine gute Plaqueentfernung

durch die Patientin vor. Die Okklusion und Laterotrusion waren unauffällig (Abb. 2).

Abb. 1: Ausgangssituation mit hoher Lachlinie.

Abb. 2: Intraorale Situation, Detailansicht.

Abb. 3: Digitale Volumentopographie Regio 21.

21

6

Abb. 4: Ausgangssituation nach Entfernen des Kunststoffprovisoriums.

Abb. 5: Horizontale und vertikale Defektmorphologie.

Abb. 6: Implantatschulter 1,5 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze der Nachbarzähne.

54

3

STARGET 1 I 0934 KLINISCHER FALL

Page 35: Starget 01/2009 - German

Vorgehensweise

BehandlungsplanungZur Beurteilung des Restknochens im zahnlosen Bereich 21 wurde eine dreidimensionale Röntgendiagnostik durchgeführt. Die DVT-Aufnahme zeigte den Verlust der bukkalen Kno-chenwand, kombiniert mit vertikalem Knocheneinbruch (Abb. 3).

Chirurgisches VorgehenEs erfolgte eine palatinale Schnitt-führung im zahnlosen Bereich 21, eine sulkuläre Schnittführung bei 11, 22 und eine distale vertikale Entlas-tung von Zahn 22. Dabei zeigte sich ein ausgedehnter vertikaler und horizontaler bukkaler Defekt, wie anhand der digitalen Volumento-mographie zu erwarten war. Die Implantatbettpräparation wurde

Abb. 8: Augmentation.

Abb. 7: Optimale Position des Implantates nach palatinal.

7 9

10

8

Abb. 9: Postoperatives OPT.

Abb. 10: Freilegung.

gemäß des chirurgischen Protokolls für Straumann® Bone Level RC Implantate durchgeführt. Das Implan-tat (Ø 4,1 mm, Regular CrossFit™, 12 mm SLActive®) erzielte trotz aus-gedehnter bukkaler Fenestrationen eine optimale Primärstabilität, da das apikale Drittel in sehr dichtem Knochen verankert werden konnte. Die hydrophile Straumann® SLActive-Oberfläche begünstigt hier einen

Abb. 11: Einbringen des Gingivaformers (Höhe 4 mm, Ø 4,5 mm).

Abb. 12: Röntgenkontrolle.

11

12

STARGET 1 I 09 35KLINISCHER FALL

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raschen Osseointegrationsprozess (Abb. 4–7).

Um sichtbare Gewindegänge abzu-decken und Kontur sowie Volumen des Alveolarkamms zu rekonstru-ieren, wurde die laterale Augmen-tation simultan mit der Implantation durchgeführt. Dazu wurden die freiliegenden Windungen mit auto-logen Knochenspänen sowie mit 0,25 g (0,3 cm3) Straumann® BoneCeramic (400–700 μm) ab-gedeckt (Sandwich-Technik). Vor dem Wundverschluss wurde der augmentierte Bereich mit einer Kolla-genmembran (Double-Layer Technik) abgedeckt (Abb. 8). Zusätzlich wurde ein horizontaler Weichgewe-

beaufbau mittels Bindegewebstrans-plantat aus der Gaumenregion durchgeführt und ein postoperatives OPT angefertigt (Abb. 9).

Prothetisches VorgehenNach 10 Wochen Einheilzeit wurde das Implantat freigelegt und zur primären Ausformung des Weich-gewebstrichters ein konischer Gin-givaformer (Höhe 4 mm, Ø 4,5 mm) aufgeschraubt (Abb. 10–12). 2 Wochen nach Freilegung erfolgte die Abformung (Abb. 13–15). 10 Tage später wurde das proviso-risch zementierte Langzeitprovisori-um inseriert (Abb. 16–21).Nach 6-monatiger Tragezeit und Ausformung des Weichgewebes

Abb. 14: Abformpfosten für offenen individuellen Löffel.

Abb. 15: Verschraubter Abformpfosten.

Abb. 17: Kunststoffverblendetes, metallverstärktes Provisorium.

Abb. 16: PEEK-Aufbau für Provisorium.

Abb. 13: Abformung.

16 1817

151413

durch das Provisorium wurde erneut abgeformt (individueller Löffel) und der definitive Zahnersatz angefertigt. Es wurde ein CADCAM-Abutment aus Zirkondioxid von etkon gefräst. Anschließend wurde eine vollke-ramische Einzelkrone hergestellt und zementiert (Abb. 22, 23). Die röntgenologische Kontrolle zeigte stabile und homogene periimplantä-re Verhältnisse (Abb. 24).

Behandlungsergebnis und SchlussfolgerungDas Follow-up nach einem Jahr zeigt klinisch harmonische und reizfreie gingivale Verhältnisse sowie röntge-nologisch konstante periimplantäre knöcherne Strukturen (Abb. 25).

Abb. 18: Individualisiertes provisorisches Sekundärteil.

STARGET 1 I 0936 KLINISCHER FALL

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19

Vorträge über Implantologie in Europa und den USA

ITI-Fellow

Helge Liebetanz, Zahntechnikermeisterinfo@zahntechnik-liebetanz.dewww.zahntechnik-liebetanz.de

Dr. Michael [email protected]

Spezialist für Prothetik (DGZPW)

Seit 2006 Facharztausbildung für Oral-chirurgie an der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg/Deutschland; Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Dr. R. Schmelzeisen

Autor und Co-Autor von wissenschaftlichenPublikationen über Implantologie, Präimplantationschirurgie und Oralchirurgie

Abb. 19: Situation nach Entfernen des Gingivaformers.

Abb. 21: Provisorische Krone in situ.

Abb. 24: Abschlussröntgenkontrolle.

Abb. 22: Eingeschraubtes Zirkondioxid-Abutment.

Abb. 25: Kontrolle nach 12 Monaten; stabile Weichgewebsverhältnisse.

Abb. 20: PEEK-Aufbau in situ.

Abb. 23: Die definitiv eingesetzte Krone zeigt ein erfolgreiches Ergebnis druch gezieltes Gingiva-managment; Gewinn an interdentaler Papille mesial und distal.

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2322

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25

Eine Implantation in Kombination mit GBR, bei kombiniert horizontal vertikalen Kammdefekten in ästhe-tisch anspruchsvollen Fällen ist wahr-scheinlich eine der schwierigsten Situationen für den Behandler. Das Implantat muss in einer perfekten Position platziert werden – unabhän-gig vom jeweiligen Knochendefekt.

Der Alveolarkamm muss durch eine geführte Knochenregeneration mit-tels Membrantechnik und Knochen-ersatzmaterial rekonstruiert werden, um das ästhetische Ergebnis der Behandlung vorhersagen zu kön-nen. Es ist entscheidend, dass der Behandler über das Wissen verfügt, wie verschiedene Biomaterialien sich

in ihrer Funktion unterscheiden, um ein ästhetisch unzureichendes Ergeb-nis zu vermeiden. Die Verwendung von Straumann® BoneCeramic in dem hier beschriebenen anspruchs-vollen Fall ermöglichte eine langfri-stig erfolgreiche Wiederherstellung von Ästhetik, Phonetik und Funktion.

STARGET 1 I 09 37KLINISCHER FALL

Page 38: Starget 01/2009 - German

Straumann® Bone Level Implantat NIS: Erfolg bei allen zugelassenen Indikationen

Berücksichtigung von dentalen und systemischen Risikofaktoren

Bis Juli 2008 sind 843 Patienten mit 1 501 Implantaten behandelt worden. Dentale Risikofaktoren (z. B. Knochendefekte, Bruxismus, Paro-dontitis, unzureichende Mundhygie-ne) wurden bei 38,3 % der Patienten festgestellt, während systemische Risikofaktoren bei 13,8 % vorlagen. Die meisten Patienten erhielten ein oder zwei Implantate (Abb. 1); die durchschnittliche Anzahl der Implan-tate pro Patient betrug 1,8. Fast die Hälfte (47 %) der Implantate wurden in der ästhetischen Zone gesetzt (Abb. 2, 3).

ZWISCHENBERICHT 3

EinleitungWie in den beiden letzten Ausga-ben von STARGET1 möchten wir Ihnen ein weiteres Update über die Nicht-Interventionelle Studie (NIS) zum Straumann® Bone Level Implan-tat liefern. Da die Ergebnisse klini-scher Versuche mit zahnärztlichen Implantaten von einer Reihe von Faktoren beeinflusst werden können, einschliesslich der Auswahl des Zent-rums sowie der Patienten-Einschluss-/Ausschlusskriterien, ist es möglicher-weise schwierig, die in formalen klinischen Versuchen erreichten hohen Erfolgs- und Überlebensraten bei einer speziell definierten Gruppe von Patienten, die von erfahrenen Zahnärzten behandelt werden, auf eine alltägliche klinische Praxisum-gebung zu extrapolieren. Das Ziel dieser nicht-interventionellen Studie war demnach die Dokumentation der Erfolgs- und Überlebensrate von Bone Level Implantaten bei Verwen-dung für alle zugelassenen Indikati-onen in der täglichen Praxis für die Dauer von bis zu drei Jahren.

Abb. 1: Anzahl von Implantaten pro Patient

1 Weitere Informationen siehe STARGET 2.2008 und 3.2008

600

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400

300

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100

0

Anzahl Implantate1 2 3 4 5 6 7 8

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nten

STARGET 1 I 0938 PRODUKTINFORMATIONEN

Page 39: Starget 01/2009 - German

Hohe Erfolgsquote bei einer breiten Palette von chirurgischen und prothetischen Verfahren

Bei den meisten Implantaten (56,4 %) wurde ein geschlossenes Einheil-verfahren gewählt; in 34,7 % der Fälle wurde eine transmukosale und in 8,5 % der Fälle eine teilgedeckte Behandlung bevorzugt. Augmenta-tionen wurden an etwas mehr als der Hälfte (55 %) der Implantations-stellen durchgeführt. In der Mehrheit (61,6 %) der Fälle wurde konventi-onell belastet. Von den insgesamt 578 dokumentierten endgültigen

Abb. 2: Implantatverteilung im Oberkiefer

Abb. 3: Implantatverteilung im Unterkiefer

Zahnposition (FDI)48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38

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Restaurationen waren 348 (60,2 %) Einzelkronen, 165 (28,6 %) Brücken, 44 (7,6 %) Totalprothesen und 11 (1,9 %) Teilprothesen. Bis heute gin-gen nur 12 Implantate verloren.

Schlussfolgerung: Zuverlässigkeit auf KnochenniveauDie aus der NIS erhaltenen Daten demonstrieren den exzellenten Erfolg des Straumann® Bone Level Implan-tats in der täglichen Praxis, bei allen zugelassenen Indikationen, und die Resultate sind mit denen aus kontrol-lierten klinischen Versuchsanordnun-gen vergleichbar.

Zahnposition (FDI)18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28

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teSTARGET 1 I 09 39PRODUKTINFORMATIONEN

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„Das ist das erste Mal seit Jahren, dass mich ein restauratives Produkt wirklich begeistert hat.“James Green, B.D.S., über die Vorteile des etkon™ CADCAM-Systems von Straumann. Ein Interview mit Sue Karran, DCP- und ITI-Mitglied.

Herr Green, wie sind Sie zum etkon™ System gekommen?

Durch Ashley Byrne vom Byrnes Dental Laboratory in Oxford. Ashley ist ein sehr erfahrener Zahntechni-ker, der mit führenden Zahnärzten zusammengearbeitet hat, darunter auch mit dem legendären Mike Wise, um seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern. Ich habe Ashleys Ansichten stets respektiert. Als er mich anrief und sagte: „Ich habe jetzt endlich ein CADCAM-

Hatte Ashley Recht mit seiner Begeisterung über etkon™?

Ja! Die Passform von etkon™ Versorgungen ist erstaunlich; das ist das erste Mal seit Jahren, dass mich ein restauratives Produkt wirklich begeistert hat. Ich habe Hunderte von Kronen eingepasst. Wenn man eine etkon™ Krone einprobiert, kann man deutlich fühlen, wie exakt und wunderbar sie passt und abschließt. Als ich andere CADCAM-Kronen ausprobiert habe, habe ich kein ein-ziges Mal das gleiche hohe Niveau an Genauigkeit festgestellt – diese Systeme sollen ja angeblich präzise sein, doch die Passform war stets unterschiedlich und oft enttäuschend.

Haben sich Ihre Arbeitstechniken durch die Verwendung von etkon™ geändert?

Das ist eine interessante Frage. Obwohl etkon™ meine Präparati-onstechniken nicht beeinfl usst hat, ergaben sich zwei wesentliche Vorteile. Erstens besteht eine breite Palette von Wahlmöglichkeiten bei der marginalen Gestaltung, die

ich zur Verbesserung der Ästhetik integrieren kann. Zweitens steht mir eine umfangreichere Auswahl von re-staurativen Optionen zur Verfügung. etkon™ hat so viele Möglichkeiten eröffnet – deshalb begeistert mich dieses System so sehr.

Können Sie jetzt Verfahren anwen-den, die vor etkon™ nicht möglich waren?

Ja, auf jeden Fall. Wir können weit gespannte Restaurationen sowohl auf Metall- als auch Zirkoniumbasis anfertigen. Die Arbeiten sitzen außerordentlich gut, sie sind wirklich extrem genau. Einer der ersten kom-plizierten Fälle, die Ashley und ich versorgten, war ein Patient, der nur noch wenige eigene Zähne besaß und keine Implantate wollte. Wir präparierten seine verbliebenen fünf Zähne und das etkon™ System fräs-te dann die Primärkronen mit dem von uns gewählten Konuswinkel (in diesem Fall 3 Grad). Wir nahmen dann eine Fixationsabformung vor. Das etkon™ System stellte einen gefrästen Steg her, der perfekt passte. Dann war es eine einfache

INTERVIEW

„Die Verwendung von etkon™ hat meine Präparationstechniken

nicht beeinfl usst.“

System gefunden, von dem ich wirklich begeistert bin”, war mein Gedanke also: „OK, das muss ich ernst nehmen“. Insbesondere, da mir meine bisherigen Erfahrungen mit der CADCAM-Technologie gezeigt hat-ten, dass die Passgenauigkeit nicht das Niveau hatte, das ich normaler-weise erwarte.

STARGET 1 I 0940 CADCAM

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Haben Sie das etkon™ Zerion™ Material schon verwendet?

Wir haben mit Einzelzahnversor-gungen begonnen und erweitern nun die Grenzen immer mehr. Das etkon™ Zerion™-Material ist mit einer Biegefestigkeit von 1 300 MPa sehr stabil, verglichen mit den meisten anderen Materialien auf Zirkoniumbasis, die einen Wert von etwa 1 100 Mpa besitzen.1 Ich war zum ersten Mal glücklich bei der Versorgung weit gespannter Brücken mit Zirkoniumdioxid. Ich habe mich sogar an die Behandlung einer dista-len Freiendsituation mit Zirkoniumdi-oxid gewagt, was ich vorher niemals getan hätte. Wenn es eine Situation erfordert, habe ich jetzt also das Vertrauen, dass mich die Qualität der Passform und die Festigkeit des Materials nicht im Stich lassen.

Sache, das Acrylat einzuarbeiten, um die beste Deckprothese fertig-zustellen, die ich jemals eingesetzt habe. Ashley sagte zu mir, dass er niemals in der Lage gewesen wäre, diesen Grad an Genauigkeit mit irgendeiner konventionellen Technik herzustellen. Der Patient war absolut begeistert. Wir erreichten dieses tolle Resultat, weil die Komponenten von etkon™ exakt gefräst waren, perfekt passten und ineinander glitten. Das ist nur ein Beispiel, bei dem uns plötzlich Möglichkeiten offen standen, die zuvor sehr viel teurer und schwieriger zu erreichen gewesen wären. Wir verwenden das System jetzt auch zur Herstel-lung von Präzisionsgeschieben und sogar für vollkeramische Maryland-Brücken.

„Als ich andere CADCAM-Kronen ausprobiert habe, habe ich kein einziges Mal das gleiche hohe Niveau an Genauigkeit festgestellt.“

Ändern Sie die Art der Gestaltung Ihrer Restaurationen?

Eine der weiteren Annehmlichkeiten des etkon™ System ist, dass wir mit sehr standardisierten Präparations-

und Restaurationsformen begonnen haben und dann allmählich, mit zunehmender Gewöhnung an das System, den Metallkragen auf eine so geringe Ausdehnung reduzieren konnten, dass es so aussieht, als wäre überall nur Keramik. Ashley kann die Ränder der Restaurationen

1 Biegefestigkeit (3-Punkt-Biegung) gemäß ISO 6872

STARGET 1 I 09 41CADCAM

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präzise steuern; sie sind so winzig, dass man sie wirklich nicht sieht, praktisch wie ein Vollkeramik-Rand, ohne dass das Metall zurückgeschlif-fen werden muss. Das, oder wenn der Zahn selbst aggressiv präpariert werden muss, kann für den Techniker eine schwierige Aufgabe sein. Es gibt keine Änderungen an meiner Präparationsform, keine zusätzliche Reduktion der Zahnsubstanz – aber alle ästhetischen Vorteile, die man sich wünschen kann.

Übernehmen Sie ähnliche Techniken bei etkon™ Zerion™-Restaurationen?

Ja, wir reduzieren den Zirconia-Kragen am Käppchen, machen ihn kleiner und kleiner und können dann dem Patienten problemlos einen vollkeramischen Rand anstelle eines opaken Zirconia-Kragens geben. Es geht immer wieder nur darum, die unbegrenzten Möglichkeiten des

Stellen variieren. Wenn Sie eine zusätzliche Verstärkung aufgrund der Zahnform brauchen oder das Brückengerüst auf besondere Weise gestalten möchten, geht auch das sehr einfach – die Möglichkeiten sind wie bereits gesagt unbegrenzt.

Erläutern Sie die Vorteile von etkon™ auch Ihren Patienten?

Sicher. Ich lasse sie wissen, dass die Passform von etkon™ hervorragend ist, dass es für die Unterkonstruktion 5 Jahre Garantie gibt und wir ein brei-teres Spektrum ästhetischer Optionen haben, um das wunderbare Resultat zu erreichen, das sie sich wünschen.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne hinsichtlich etkon™ Restaurationen aus?

Die Einführung von etkon™ war sicherlich eine Offenbarung für meine Praxis. Als Zahnarzt genieße ich das Erlebnis, Fälle zu planen, die auf ver-schiedene Arten ausgeführt werden können. Meine Patienten sind begei-stert von der Passform und dem Kom-fort der etkon™ Versorgungen. Und je mehr Möglichkeiten ich entdecke, desto mehr freue ich mich darüber und auf die künftigen Entwicklungen, die noch bevorstehen.

„Und je mehr Möglichkeiten ich entdecke, desto mehr freue ich mich darüber

und auf die künftigen Entwicklungen, die noch bevorstehen.“

Absolvent der Newcastle Dental School, 1990

Erfahrener Zahnarzt auf den Gebieten kosmetische ästhetische und restaurative Zahnheilkunde

Leiter einer Privatpraxis in Oxford/England

Ehemaliger klinischer Ausbilder, Department of Restorative Dentistry, Guys Hospital, London/England

Führender Referent und Leiter von praktischen Kursen über Kronen- und Brückentechnik

James Green, B.D.S.

Systems zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten. Das etkon™ System hat mehr Spielraum als jedes andere CADCAM-System, das ich je ver-wendet habe. Bei etkon™ können wir Zementdicke und Wandstärke des Materials an verschiedenen

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CADCAM-Kronen auf CADCAM-Abutmentsvon Dr. Ralf C. Reinkemeyer

Der vorliegende klinische Fall von Dr. Ralf Reinkemeyer ist der erste Teil einer zweiteiligen Folge über prothetische

Gesamtlösungen, die erfolgreich mit CADCAM-Technologie von etkon realisiert wurden. Der zweite Fall von

Dr. Juliane Richter erscheint in STARGET 2.2009 und zeigt eine mit etkon-Technologie unterstützte Galvanoteleskop-

prothetiklösung.

Ausgangssituation

Die Patientin stellte sich im Juni 2002 erstmals in der Praxis des Autors vor. Die vorhandene Neu-versorgung war alio loco erfolgt und im Dezember 2001 fertigge-stellt worden. Der Grund des Kom-mens waren die dunklen unteren Frontzähne sowie Abplatzungen an der vorhandenen Neuversorgung (Abb. 1, 2). Am Zahn 23 traten zudem zunehmend Beschwerden auf, die Kronenversorgung 17 und 24–27 war etwa 20 Jahre alt und insuffizient mit Randkaries (Abb. 3, 4). Nach der Röntgenkontrolle stellte sich heraus, dass Zahn 23 apikal

im Rahmen der Implantatversorgung verletzt worden war (Abb. 5). Trotz endodontischer Behandlung musste der Zahn schließlich entfernt werden.

Im Rahmen des Erstbefundes und der anschließenden Modellanalyse wurde eine deutliche Infraokklusion rechts mit zentrischen Frühkontakten

links und insuffizienten Okklusions-kurven festgestellt. Die Patientin wurde der Rechtslage entsprechend aufgeklärt und entschied sich, den vorbehandelnden Arzt zur Nach-besserung aufzusuchen. Ende 2003 entschied sich die Patientin dann zur angeratenen funktionellen Vorbe-handlung mittels Schienentherapie, in deren Verlauf eine deutliche

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Abb. 1: Ausgangslage.

Abb. 2: Ausgangslage.

Abb. 3: Ausgangslage Oberkiefer.

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Abb. 4: Ausgangslage Unterkiefer.

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Abb. 5: OPG.

CADCAM zur erfolgreichen Unterstützung einer prothetischen Gesamtlösung, Teil 1

STARGET 1 I 09 43CADCAM

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Besserung der Beschwerden erzielt werden konnte und den erstmali-gen Verzicht von Schmerzmitteln erlaubte.

Anfang 2004 erfolgte eine erneute Aufklärung der insuffizienten Ver-sorgung und die Erläuterung eines Therapiekonzeptes. Die Patientin schreckte zu diesem Zeitpunkt noch vor den Kosten und dem vorge-schlagenen Rechtsweg (Gutachten, Vergleich mit Vorbehandler und möglichem Rechtsanwaltsbeizug) zurück.

In den folgenden zwei Jahren ver-schlechterte sich die emotionale Situation der Patientin dramatisch, eine Behandlung war teilweise nicht mehr möglich. Nach Konsultation

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von verschiedenen Behandlern und emotionalen Einbrüchen aufgrund der fortdauernden unbefriedigen-den Situation fand sich die Patientin im November 2007 wieder in der Praxis des Autors ein. Mittlerweile war sie mit einem Gesamtversor-gungskonzept einverstanden; eine festsitzende – und ausdrücklich ästhetische – Versorgung mit Inte-gration der Unterkieferfront. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Patientin ausdrücklich auf sehr weiße Zähne bestanden hat und auch nach dem Wax-up in Hell-weiß bei ihrem Wunsch geblieben ist. Nach Abschluss der Behand-lung und dem Recall zeigte sie sich hochzufrieden mit ihren Zähnen und deren Farbe.

Vor Behandlungsbeginn wurde mit der Patientin eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung, paro-dontale Behandlung und ein eng-maschiges Recall vereinbart.

Planung

In Zusammenarbeit mit dem Dental-labor wurde der Behandlungsablauf festgelegt und die zu erwartenden Herausforderungen – Tulpendesign, Statik, Kraftverteilung auf kleinere Brückensegmente, Idealisierung der Okklusionskurven, Okklusionskon-zept – diskutiert.

Zur besseren Planung der neu zu setzenden Implantate wurde die alte Konstruktion entnommen (Mesostruktur aus alten Octa-

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Abb. 11: Silikonschlüssel Oberkiefer.

Abb. 8: Abformlöffel Oberkiefer.

Abb. 6: Gesetzte Implantate Oberkiefer.

Abb. 9: Wax-up Oberkiefer.

Abb. 7: Abformung Oberkiefer.

Abb. 10: Wax-up Oberkiefer, Okklusalsicht.

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Aufbauten und neueren synOcta®-Komponenten). Es folgten Abfor-mungen, Fotodokumentation und anschließende Modell- und Röntgenanalyse zur Festlegung der definitiven Versorgung und Bestim-mung der zusätzlichen Implantat-positionen.

Anhand der einartikulierten Modelle wurden die neuen Implantate, mit beratender Unterstützung von Straumann-Außendienstmitarbeitern und Herrn ZTM Christian Hannker, festgelegt. Die zusätzlichen Implan-tate sollten kleinere, statisch günsti-gere Brückenverbände ermöglichen.

Trotz eingehender Beratung der Patientin mit dem Ziel einer Explan-tation Regio 13 und Regio 35,

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sowie einer Verschiebeplastik mit FST an Regio 21, entschied sie sich nur für die zusätzlichen Implantate Regio 14, 24, 25 und 37. Aufgrund der sich zwischenzeitlich verschlech-ternden psychischen Verfassung der Patientin wurde auf weitergehende plastische Maßnahmen verzichtet. Die Implantatposition 37 wurde gewählt, da aufgrund der extremen Distalangulation der beiden Implan-tate 35, 36 eine Implantation Regio 34 unmöglich war (Abb. 5). Die Statik erlaubte aber keine beidseiti-ge Extensionsbrücke.

Umsetzung

Die Implantate dienen nach durch-geführter Modellanalyse als Pfeiler-vermehrung an strategisch günstigen

Positionen, um die Kräfte auf kleine-re Brücken verteilen zu können. Die Implantation erfolgt bei guter Knochenqualität in Regio 14 (RN Standard Plus 4,1/12 mm), 24 (RN Standard Plus 4,1/12 mm), 25 (RN Standard Plus 4,8/12 mm) und 37 (WN Standard Plus 4,8/ 10 mm) gemäß Modellplanung. Aufgrund der guten Knochenqua-lität und hohen Primärstabilität der Implantate erfolgte 4 Wochen spä-ter in zwei Terminen die Abformung im Oberkiefer und Unterkiefer mit jeweiliger Präparation der Restzähne (Abb. 6–8).

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Abb. 14: CADCAM-Mesostrukturen 11 und 21.

Abb. 12: etkon_visual Software – CADCAM-Abutment synOcta®.

Abb. 15: CADCAM-Mesostrukturen 11 und 21 eingegliedert.

Abb. 13: CADCAM-Mesostrukturen 11 und 21.

Abb. 16: Übertragungshilfe Oberkiefer.

Abb. 17: Unterkieferfront.

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an deutlich entspannter und in einer allgemein guten seelischen Verfas-sung.

Laborverfahren

Nach Herstellung der ersten Meis-termodelle wurden im Ober- und Unterkiefer diagnostische Wax-ups erstellt und anhand von Silikon-schlüsseln die optimalen Sekun-därteile ausgewählt. Auf einigen Implantatpositionen konnten konfek-tionierte Sekundärteile überzeugen (Abb. 9–11). Für ein schöneres Emergenzprofil und zur Anhebung des Zementspaltes wurden an den Positionen 11, 13, 21 und 46, 47 individuell gefertigte CADCAM-Abutments aus Titan hergestellt. Zunächst wurde das Emergenzprofil am Modell optimiert, wofür der

21 22 23

Besonderer Wert wurde auf die Ausgestaltungsmöglichkeiten der Pontics gelegt. Eine Verlagerung der Implantatschultern erfolgte mit-tels sehr schonender Präparation an den Tulpen. Die „unsicheren“ Zähne 31 und 41 wurden auf Wunsch der Patientin in der Präparationssitzung extrahiert. Eine kleine Vestibulum-plastik vereinfacht die spätere Aus-gestaltung der Pontics (Abb. 17). Eine temporäre Unterkieferbrücke wird nach abgeschlossener Wund-heilung noch mit einem Unterbrand versehen.

In einer weiteren Sitzung wurden die individuellen Titan-Mesostruktu-ren anprobiert. Aufgrund der perfek-ten Passung ist nicht zu erkennen, wo die Mesostruktur aufhört und die Schulter anfängt.

Die individuellen Sekundärteile auf den Implantaten wurden nun direkt abgeformt. Auf der Mesostruktur wurde eine erste Wachseinprobe durchgeführt. Die Wachsfarbe (hell-stes Weiß) wurde von der Patientin auf Anhieb gutgeheißen.

Nach elektronischer Vermessung und Registrierung erfolgte eine Roh-brandeinprobe und Feinabstimmung zusammen mit dem Zahntechniker-meister im Praxislabor.

Nach der definitiven Eingliederung der Oberkiefer- und der temporären Eingliederung der Unterkieferarbeit konnte eine starke Veränderung im Erscheinungsbild der sehr zufriede-nen Patienten festgestellt werden. In den darauffolgenden Kontrolltermi-nen wirkte sie von diesem Zeitpunkt

Abb. 21: Seitenansicht Gerüste und Kappen.

Abb. 22: Verblendete Versorgung für Oberkiefer.

Abb. 23: Versorgung Oberkieferfront.

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Abb. 18: CADCAM-Gerüste und Kappen.

Abb. 19: Gerüste und Kappen für Oberkiefer.

Abb. 20: Gerüste und Kappen für Unterkiefer.

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Abb. 24: Versorgung Oberkieferfront.

Abb. 25: Versorgung in Okklusion.

Abb. 26: Kombination Mesostruktur und finale Versorgung.

Silikonschlüssel des Wax-ups eine optimale Kontrolle bietet (Abb. 11). Die gewünschte Form des Meso-abutments wird nun in Wachs modelliert und dann im etkon_es1 Scanner digitalisiert und am Bild-schirm weitermodelliert (Abb. 12). Die Software erkennt sofort, ob die bevorzugte Form realisierbar ist oder ob Korrekturen vorgenommen wer-den müssen. Wichtige Parameter zur Erhaltung von Minimumgeometrien werden automatisch ergänzt. Nach dem Datenversand wird der Aufbau im Straumann Fertigungszentrum her-gestellt. Die individuellen Titanabut-ments formen die Weichteile optimal aus und erleichtern das Entfernen des Zements beim Eingliedern der Versorgung (Abb. 13–15). Zum leichteren Eingliedern der Sekundär-teile werden Übertragungsschlüssel aus Patern Resin (GC) angefertigt. Eine Verwechslung der Sekundärtei-le untereinander und ein Verdrehen wird so ausgeschlossen (Abb. 16).

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Abb. 27: Oberkiefer versorgt.

Abb. 28: Unterkiefer versorgt.

Beim Gerüstdesign wollte man sich nicht ausschließlich auf die CADCAM-Technologie verlassen und hat ein vollständiges Gerüst-wax-up erstellt, um eine bestmög-liche Keramikunterstüzung zu gewährleisten.

Die Unterkiefer-Frontzahnsituation (Abb. 17) brachte eine weitere Herausforderung mit sich: Da die grazilen Stümpfe der präparierten Zähne nicht in eine Gesamtein-schubrichtung zu bringen waren, entschied man sich für die Undercut-Funktion der neuen etkon_visual

4.3 Softwareversion, denn die neue 5D-Technologie von etkon erlaubt in einem solchen Fall auch die Ferti-gung von unterschnittigen Objekten. In der Praxis bedeutet dies, dass leicht divergierende Stumpfachsen auch in Brückengerüste umgesetzt werden können. Ein zeitintensives und oft nicht mögliches Nachprä-parieren entfällt auf diese Weise ebenso wie ein aufwändiges Tei-lungsgeschiebe.

Beim Verblenden der Zirkongerüste (Abb. 18–21) bestand die Her-ausforderung darin, die besonders

STARGET 1 I 09 47CADCAM

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helle B1 mit „Leben zu füllen“ (Abb. 22–26). Die komplette Re-konstruktion des Seitenzahnbereiches wurde natürlich auch unter funktio-nellen Gesichtspunkten gestaltet. Die optimale Passung und die Stabilität der Zirkoniumdioxidgerüste eignen sich hervorragend zur Versorgung von individualisierten Implantatabut-ments. Selbst der Materialmix aus Titan-Mesostrukturen und Zerion-Gerüsten stellt kein Problem dar, konnten doch nahezu nahtlose Über-gänge geschaffen werden. Gerade die CADCAM-Abutments stellen ein perfektes Bindeglied zwischen Zahnform und Implantaten dar; leichte Korrekturen von Implantat-position und -achse werden pro-blemlos ausgeglichen (Abb. 26).

Fazit

Aus einer sehr unbefriedigenden Versorgung, die sich auch direkt auf die psychische Verfassung der Patientin ausgewirkt hatte, konnte in enger Zusammenarbeit zwischen Patientin, Zahnarzt und Zahntechni-ker eine gute Gesamtlösung erreicht werden (Abb. 27–29). Es muss an dieser Stelle betont werden, dass

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Abb. 29: Abschluss.

Abb. 30: Abschluss Frontansicht.

Abb. 31: Abschluss Seitenansicht.

Dr. med. dent. Ralf C. Reinkemeyer

Ausbildung zum Zahntechniker

Studium der Zahnmedizin an der Universität Bonn/Deutschland

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn im Bereich der zahn-ärztlichen Prothetik mit Schwerpunkt Funktionsdiagnostik

Seit 1997 eigene Praxis in Wagen-feld/Deutschland mit Interessenschwer-punkten ästhetische Zahnheilkunde, komplexe Sanierungen, Funktions-diagnostik, zahnärztliche Hypnose

Hypnoseausbildung bei DGZH und DGH

Referententätigkeit bei der DGH

eine noch weitergehende gingivale Optimierung aufgrund der spezifi-schen Situation der Patientin bisher noch nicht durchgeführt wurde. Aufgrund einer günstigen Lippen-linie ist die Patientin aber mit ihren Zähnen äußerst zufrieden (Abb. 30, 31). Es konnte eine stabile Front-/Eckzahnführung eingestellt werden. Die Okklusionskurve im III. Quadranten wurde optimiert, konnte aber aufgrund der alten, in diesem Bereich deutlich zu hoch und zu schräg inserierten Implantate nicht perfekt ausgeführt werden (Abb. 25). Nach einer Tragephase von ca. 10–12 Monaten ist eine erneu-te osteopathische Behandlung mit anschließender elektronischer Ach-siographie geplant. Anschließend wird die Unterkieferversorgung mit der Option einer Feinstkorrektur definitiv zementiert.

Danksagung

Der Autor dankt besonders dem Dentallabor Bellmann und Hannker für die gute Zusammenarbeit und seinem Praxisteam für das große Engagement.

STARGET 1 I 0948 CADCAM

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18.–20. September 2008 in Warschau/Polen im PKIN Kongresszentrum

RÜCKBLICK

Präsentation in historischem Ambiente

Als eines der weltweit größten und wichtigsten Branchentreffen zog die 17. Jahrestagung der European Association for Osseointegration auch dieses Jahr wieder über 2 500 Besucher aus 64 Ländern an. Das PKIN (Palast der Kultur und Wissenschaften), in dem die EAO 2008 stattfand, wurde 1955 im monumentalen Stil der

17. Jahrestagung der European Association for Osseointegration (EAO)

osteuropäischen Nachkriegsära erbaut und ist Warschaus größtes Konferenzzentrum. Die größte Halle, die „Kongresowa“ bot auf drei Stockwerken Platz für bis zu 3 000 Personen. Der infor-mative und aufwändig gestaltete Straumann-Stand, konzeptionell gut in die Saalarchitektur einge-passt, erfreute sich regen Inte-resses.

STARGET 1 I 09 49EVENTS

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Straumann EAO Symposium „Excellence in All Solutions“

Wie immer zeigten viele der Teil-nehmer auch großes Interesse für das Straumann Symposium zum diesjährigen Thema „Excellence in All Solutions“, an dem renommierte Kliniker (Jan Gottlow, Stephen Barter, Christoph Hämmerle, Irena Sailer) zu Materialien und Verfah-ren der nächsten Generation sowie ihren Einfl uss auf die tägliche Praxis referierten. Siehe dazu unsere Zusammenfassung auf Seite 52.

Mit bloßer Körperkraft konnte er jeweils eine aus Reintitan und eine aus Roxolid™ gefertigte Stange verbiegen. Die unterschiedliche Biegefestigkeit beider Werkstoffe war gewissermaßen „am eigenen Leib“ erlebbar: die aus einer Titan/Zirkonium-Legierung gefertigte Roxolid™-Stange weist – im Ver-gleich zu Reintitan – eine 50 % höhere Stabilität auf, und erforderte somit beim Verbiegen einen spürbar höheren Kraftaufwand.

Im Zeichen von Roxolid™ und etkon™

Schwerpunkte des diesjährigen Auftritts von Straumann waren das etkon™ CADCAM-System und natürlich das innovative, von Straumann entwickelte und an der EAO offi ziell vorgestellte Implan-tatmaterial Roxolid™. Die enorme Stabilität dieses speziell für Dental-implantate konzipierten Materials konnte der interessierte Besucher an einer eigens zu diesem Zweck aufgebauten Apparatur testen.

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der Wissenschaft gewidmeten und sicherlich auch intensiven Tage mit einer ausgelassenen Feier ausklin-gen lassen konnten.

„Top Secret Party“

Gleich im Anschluss an das Straumann Symposium konnten sich die Gäste mit Shuttlebussen zum „Instytut Energetyki“ chauffi eren lassen. Die physikalische Versuchs-anstalt bot eine ganz besondere und reizvolle Kulisse für die diesjäh-rige Straumann Party, die stilmäßig ganz im Zeichen des berühmtesten Geheimagenten „im Dienste Ihrer Majestät“ stand. Ein entsprechendes Showprogramm sorgte dafür, dass die Gäste die zurückliegenden,

STARGET 1 I 09 51EVENTS

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„Excellence in All Solutions” – Straumann Unternehmensforum am 17. EAO-Kongress

Material- und Oberflächeneigen-schaften als Schlüsselfaktoren für Erfolg Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Jan Gottlow standen die Implan-tateigenschaften, da die Charakte-ristika von Implantatmaterial und -oberfläche Schlüsselfaktoren für

den Implantaterfolg sind. So ist bei-spielsweise die Implantatoberfläche ein wichtiger Faktor bei der Osseo-integration. Es gibt deutliche Unter-schiede zwischen Implantaten mit maschinierter und rauer Oberfläche, die noch weiter durch Modifikatio-nen der Oberflächentopographie und -chemie beeinflusst werden. Beispielsweise haben Untersuchun-gen mit Straumann® SLActive einen größeren Knochen-Implantat-Kontakt (bone-to-implant contact, BIC) und eine höhere Grenzflächen-Scher-festigkeit als SLA® demonstriert. Ergänzend zeigte eine kürzlich durchgeführte präklinische Studie zur Beurteilung von SLActive®-Im-plantaten im Vergleich zu Implanta-ten mit der TiUnite-Oberfläche ein signifikant höheres Ausdrehmoment für SLActive®-Implantate nach 3 Wochen; unter Berücksichtigung der größeren Implantatfläche bei TiUnite war der Unterschied bei der Scherfestigkeit für SLActive® sowohl nach 3 als auch 6 Wochen signifi-kant größer.

Roxolid™ – neues Implantat-material mit überlegenen Eigenschaften

Ein neues Implantatmaterial wurde ebenfalls besprochen. Der neue Werkstoff, eine Legierung aus Titan und Zirkonium, trägt den Namen Roxolid™ und besitzt gegenüber Reintitan überlegene mechanische Eigenschaften. Eine biomechanische und histologische Untersuchung von Implantaten aus Roxolid™ und Titan, beide mit der SLActive®-Oberfläche, wurde in einer präklinischen Studie durchgeführt. Die Resultate zeigten ein signifikant stärkeres Knochen-wachstum rund um die Roxolid™-Implantate. Die Ausdrehmomente für das neue Material waren ebenfalls signifikant höher, wogegen der BIC dem von Titan glich. Dies deutet darauf hin, dass Roxolid™ mit SLActive®-Oberfläche im Ver-gleich zu Reintitan mit SLActive® die gleichen oder bessere Ergebnisse aufweist.

19. September 2008 in Warschau/Polen

Am Symposium von Straumann unter dem Titel „Excellence in All Solutions“ hielten renommierte

Referenten Vorträge, die sich mit Materialien und Verfahren der nächsten Generation sowie ihrem

Einfluss auf die tägliche Praxis befassten.

Lesen Sie hierzu auch unser Round-Table-Gespräch auf Seite 8.

RÜCKBLICK

Dr. Jan Gottlow, Universität Göteborg/Schweden

EIGENSCHAFTEN VON IMPLANTATEN DER NÄCHSTEN GENERATION

Dr. Jan Gottlow

STARGET 1 I 0952 EVENTS

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Neue Möglichkeiten für Situatio-nen mit reduziertem Durchmesser Die Vorteile von Implantaten mit reduziertem Durchmesser in bestimmten Situationen wurden von Dr. Stephen Barter erläutert. Solche Implantate können unter bestimmten Umständen durch Vereinfachung der Behandlung, Vermeidung einer Augmentation und Senkung der Kosten vorteilhaft sein. Sie besitzen jedoch auch eine reduzierte Flä-che für die Osseointegration und können Probleme im Hinblick auf eine mögliche Fraktur wie auch die Reduzierung der prothetischen Behandlungsoptionen bereiten. Die verbesserte Festigkeit und die hervorragenden Osseointegrations-eigenschaften von Roxolid™ können deshalb neue Möglichkeiten für Implantate mit reduziertem Durch-messer eröffnen.

Vorteilhafte Erweiterung des Indi-kationsspektrums mit Roxolid™

Dr. Barter präsentierte vorläufige Ergebnisse aus einer klinischen Pilot-studie mit Roxolid™-Implantaten mit 3,3 mm Durchmesser bei 22 teilbe-zahnten Patienten, die darauf aus-gelegt war, Implantatüberleben und -erfolg, krestale Knochenverände-rungen und Weichgewebskonturen für die Dauer von bis zu 3 Jahren zu beurteilen. In dieser Studie wur-den die Roxolid™-Implantate mit Straumann Titanimplantaten mit 4,1 oder 4,8 mm Durchmesser verblockt, gemäß des Standardprotokolls für Implantate mit reduziertem Durch-messer. Unter den 21 Patienten, die beim Nachkontrolltermin nach 6 Monaten beurteilt worden waren, zeigte sich ein Implantat-Misserfolg; dieses Implantat war in Knochen vom Typ III gesetzt worden. Der Misserfolg beruhte offenbar auf einer Schwellung und periimplan-tären Schleimhautentzündung in Folge einer übergreifenden apika-

len Infektion des Nachbarzahns. Dr. Barter demonstrierte das verein-fachte operative Vorgehen anhand einiger ausgewählter Fälle. Er wies auch darauf hin, dass das Roxolid™-Implantat ein vollständiges Sortiment prothetischer Komponenten für eine effektive Restauration besitzt. Roxolid™ bietet demnach eine vorteilhafte Indikationserweiterung für die bestehenden Straumann-Implantatlinien.

Dr. Stephen Barter, Perlan Specialist Dental Center in Eastbourne/Großbritannien

NEUE IMPLANTATE MIT REDUZIERTEM DURCHMESSER

Dr. Stephen Barter

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Etablierte klinische Verfahren sind die Basis In dieser gemeinsamen Präsenta-tion erklärten Prof. Dr. Christoph Hämmerle und Dr. Irena Sailer die klinischen Konzepte für eine erfolg-reiche Behandlung und stellten fest, dass diese stets auf etablierten klinischen Verfahren basieren soll-ten. Zu den wichtigen Faktoren für ein erfolgreiches Ergebnis gehören korrekte Diagnose, Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten, das chirurgische Protokoll und die Auswahl der Implantate. Die Inser-tion von Implantaten auf Gewebe-niveau kann weniger invasiv sein und ein vereinfachtes prothetisches Protokoll haben, wogegen Implan-tate auf Knochenniveau verbesserte Möglichkeiten für das Weichge-websmanagement und größere Fle-xibilität bieten können. Straumann® Bone Level Implantate mit Plattform-Switching und entweder gedeckte oder transmukosaler Einheilung wurden in einer präklinischen Studie

evaluiert.1 Die Ergebnisse zeigten sehr geringe Veränderungen der krestalen Knochenhöhe nach 6 Monaten Belastung.

Ergebnisse der klinischen Studi-en zum Straumann® Bone Level Implantat

Die Resultate einer vergleichen-den, randomisierten klinischen Multicenter-Studie wurden ebenfalls vorgestellt, die Straumann® Bone Level Implantate bei 146 Patienten in 12 Zentren in sieben Ländern beurteilte. Diese Studie verwende-te gleichfalls entweder gedeckte oder transmukosale Einheilung. Bis jetzt gab es nur einen einzigen Implantat-Misserfolg und keine ernsthaften behandlungsbedingten Nebenwirkungen. Die mittlere Ver-änderung der Knochenhöhe nach 6 Monaten ist minimal: -0,29 ± -0,42 mm. Es läuft derzeit auch eine größere nicht-interventionelle Studie, in der die Straumann Bone Level Implantate bei allen zugelassenen

Indikationen gesetzt werden dürfen. Bisher wurden 1 501 Implantate bei 843 Patienten gesetzt. Bislang wur-den nur 12 Implantat-Misserfolge festgestellt. Alle Implantate waren mindestens 8 Monate in situ.

Neue Möglichkeiten bei der GBR mit PEG-Membranen

Andere neue Entwicklungen gibt es im Bereich der gesteuerten Kno-chenregeneration, insbesondere bei Membranen. Die bisher verwende-ten Membranen waren traditionell aus Kollagen oder ePTFE. Neuere Entwicklungen jedoch brachten die Einführung von Membranen aus Polyethylenglycol (PEG), kreuzver-netztem Kollagen oder Polyglycolid. Ein klinischer Versuch zur Evaluie-rung einer PEG- oder Kollagenmem-bran in Kombination mit einem anor-ganischen bovinen Knochenmineral, der von Clinical Oral Implants Research angenommen wurde, hat gezeigt, dass die PEG-Membran im Hinblick auf Defektbeseitigung dem

Prof. Dr. Christoph Hämmerle und Dr. Irena Sailer, Universität Zürich/Schweiz

VON DEN ENTSCHEIDUNGSKRITERIEN ZUM ERFOLGREICHEN BEHANDLUNGSERGEBNIS

STARGET 1 I 0954 EVENTS

Page 55: Starget 01/2009 - German

1 Jung RE, Jones AA, Higginbottom FL, Wil-son TG, Schoolfield J, Buser D, Hämmerle CH, Cochran DL. The influ-ence of non-matching implant and abutment diameters on radio-graphic crestal bone levels. J Periodontol 2008;79:260-270.2 Jung RE, Holderegger C, Sailer I, Khraisat A, Suter A, Hämmerle CH. The effect of all-ceramic and porcelain-fused-to-metal restorations on marginal peri-implant soft tissue: a randomi-zed controlled clinical trial. Int J Periodontics Restorative Dent 2008;28:357-365.3 Jung RE, Pjetursson BE, Glauser R, Zembic A, Zwahlen M, Lang NP. A systematic review of the 5-year survival and complication rates of implant-supported single crowns. Clin Oral Implants Res 2008;19:119-130.

traditionellen Kollagen gleichkommt. Die PEG-Membran, die in flüssiger Form geliefert wird, hat jedoch den Vorteil einer potenziell größeren Flexibilität.

Überlebens- und Erfolgsraten von metallkeramischen und voll-keramischen Kronen Die prothetische Behandlungspla-nung ist ebenfalls entscheidend für erfolgreiche Ergebnisse. Sie umfasst die korrekte Auswahl des Sekun-därteils (d. h. Materialart, Standard- oder individualisierte Form etc.), die von der Position des Implantats, dem Schleimhauttyp (d. h. girlan-denförmig, hoch oder niedrig) und dem Austrittsprofil beeinflusst wird. Die manuelle Individualisierung des Sekundärteils kann zeitaufwändig sein, wogegen die CADCAM-Fräsung anhand einer gescannten Wachsmodellation eine einfachere und zuverlässigere Methode ist. Die Wahl zwischen einem Kera-mik- oder Metallsekundärteil hängt hauptsächlich von der Dicke der Mukosa und der Farbe der Nach-barzähne ab. Die Auswirkung des Sekundärteiltyps auf die Farbe des periimplantären Weichgewebes wurde bereits demonstriert.2 Auch

die Stabilität des Sekundärteils kann in die Überlegungen einbezogen werden. Zirkonium-Sekundärteile haben jedoch eine hervorragende Frakturfestigkeit gezeigt, die zu guten klinischen Überlebensraten geführt hat. Unter Berücksichtigung der Rekonstruktion zeigt eine Über-sicht über implantatgestützte Kro-nen, dass die Überlebensraten bei vollkeramischen Kronen niedriger sein können als bei Metallkeramik-kronen. Es gab jedoch keine Studi-en, die metallkeramische versus vollkeramische Kronen in der glei-chen Studie beurteilten.3 In einer kürzlich durchgeführten, randomi-sierten, kontrollierten klinischen Stu-die ergab sich kein Unterschied bei den Überlebensraten von metall-keramischen und vollkeramischen Implantatkronen nach 3 Jahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Planung und Diagnostik als entscheidend für erfolgreiche Implantationsergebnisse hervorge-hoben wurden, gefolgt von den Faktoren, die im Zusammenhang mit der Platzierung des Implantats, dem postoperativen Management der Mukosa und der prothetischen Rekonstruktion stehen.

Prof. Dr. Christoph Hämmerle und Dr. Irena Sailer

Die Präsentationen von Dr. Gottlow und Dr. Barter finden Sie unter dieser Adresse: www.straumann.com/eao2008-presentations

STARGET 1 I 09 55EVENTS

Page 56: Starget 01/2009 - German

Die Schwerpunkte dieser Präsentation sind in Extraktionsalveolen gesetzte Einzelzahnimplantate, klinische Konzepte in Regionen mit mehreren fehlenden Zähnen und Diskussion über Potenziale und Indikationen neu eingeführter Implantate auf Knochen-niveau im Vergleich zu Implantaten auf Weichgewebeniveau. In diesem Zusammenhang wird die Wichtigkeit einer Augmentation der fazialen Kon-tur an unzulänglichen Implantations-stellen hervorgehoben, um eine vor-

Dr. Urs Belser, Universität Genf/Schweiz

Dr. Daniel Buser, Universität Bern/Schweiz

Das 24. Jahrestreffen der AO findet im San Diego Convention

Center in San Diego, Kalifornien, statt und bietet drei Tage lang

wissenschaftliche Vorträge. Besuchen Sie Straumann am Messe-

stand 413, um mehr Informationen über neue Entwicklungen in der

Implantologie zu erfahren, die hilfreich bei komplizierteren Fällen

sind. Für interessierte Zahnärzte werden auch praktische Demons-

trationen angeboten.

Straumann Corporate Forum Am Donnerstag, 26. Februar, sponsert Straumann von 8.00–11.45 Uhr

ein Unternehmensforum mit drei international angesehenen Referenten.

hersagbare, dauerhafte Ästhetik zu erreichen. Die Resultate der neuesten Studien, bei denen die Prinzipien der frühzeitigen Implantatinsertion und -restauration angewandt wurden und objektive ästhetische Parameter für die Ergebnisbeurteilung enthalten, werden vorgestellt. Abschließend werden neuartige restaurative Optio-nen besprochen, basierend auf CADCAM-Technologie, Sekundärtei-len/Komponenten aus Zirkonium und vollkeramischen Kronen.

Optimale Ästhetik bei hoher Vorhersagbarkeit und geringem Komplikationsrisiko

Dr. Daniel Buser, Universität Bern/SchweizDr. Urs Belser, Universität Genf/Schweiz

VORSCHAU

26.–28. Februar 2009 im Convention Center in San Diego/USA

A New Wave in Implant Therapy 24. Jahrestreffen der American Academy of Osseointegration

STARGET 1 I 0956 EVENTS

Page 57: Starget 01/2009 - German

Dr. Frank Schwarz, Universität Düsseldorf/Deutschland

Modifi kationen spezifi scher Ober-fl ächeneigenschaften wie Topogra-phie, Struktur, Chemie, Oberfl ächen-ladung und Benetzbarkeit wurden untersucht, um die Osseointegration von Titanimplantaten vorhersagbar zu verbessern. Diese Material-Modi-fi kationen haben wahrscheinlich einen signifi kanten Einfl uss auf die Implantatstabilität bei Frühbelastungs-verfahren sowie auf das klinische

Ergebnis der Knochenregeneration an unzulänglichen Implantationsstel-len. Die Präsentation wird zeigen, dass Oberfl ächeneigenschaften einen ausgeprägten Effekt auf die Hartgewebsintegration von Titan-implantaten haben, und wie Bio-materialien für GBR-Verfahren die Regeneration während der Knochen-augmentation unterstützen können.

Der Einfl uss der Oberfl ächen-technologie auf die Knochen-regeneration an Implantaten

Dr. Frank Schwarz, Universität Düsseldorf/Deutschland

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die offi zielle Website des Meetings unter www.osseo.org.

San Diego ist die zweitgrößte Stadt Kaliforniens. Hier gibt es über 100 Kilometer Strände und ein freundliches mediterra-nes Klima an fast 365 Tagen im Jahr. Sie grenzt an Mexiko, den Pazifi schen Ozean, die Anza-Borrego-Wüste sowie die Laguna Mountains und bietet eine fast grenzenlose Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen, wodurch die Stadt Gäste aller Altersklassen aus der ganzen Welt anzieht.

STARGET 1 I 09 57EVENTS

Page 58: Starget 01/2009 - German

Auf der letzten IDS im Jahr 2007 präsentierten sich den über 100 000 Fachbesuchern aus 149 Ländern rund 1 750 Firmen aus 55 Ländern.

Besuchen Sie uns in Halle 4.2 am Stand G80/J89

Auch wir freuen uns sehr darauf, Sie in Halle 4.2 am Straumann-Stand begrüßen zu dürfen. Auf einer Fläche von 450 m2 wer-den wir unsere Themenbereiche Implantologie, Prothetik, CADCAM und orale Geweberegeneration ausführlich präsentieren. Selbstver-ständlich bieten wir auch den nicht deutschsprechenden Kunden und Interessenten eine kompetente mut-tersprachliche Betreuung an.

Wo die gesamte Dentalbranche zusammenfi ndet

Die IDS, die alle zwei Jahre in Köln stattfi ndet, ist die unbestrittene Leitmesse der internationalen Den-talbranche. Auch 2009 wird die IDS als Präsentationsplattform und Treffpunkt für alle Marktteilnehmer aus Zahnmedizin und Zahntechnik wieder zukunftsweisende Weichen stellen und spannende Impulse vermitteln. Fachleute aus aller Welt können hier, wo sich der gesamte globale Markt in einmaliger An-gebotsbreite widerspiegelt, neue Produkte, Techniken und Perspekti-ven entdecken und diskutieren.

Weitere Informationen fi nden Sie auf der offi ziellen IDS-Website: www.ids-cologne.de

24. – 28. März 2009 in Köln/Deutschland auf dem Kölner Messegelände

VORSCHAUVORSCHAU

Straumann an der Internationalen Dentalschau 2009

Impressionen von der IDS 2007.

STARGET 1 I 0958 EVENTS

Page 59: Starget 01/2009 - German

LAND

Australien 13.–15. März Australian Dental Expo ADX Perth www.ada2009.com

Australien 4.–7. November Australasian Osseointegration Society AOS Broadbeach - www.aosconference.com.au 7th Biennial Conference Gold Coast

Österreich 23.–27. April Parodontologie Parodontologie St. Wolfgang www.oegp.at

Österreich 3.–6. Juni 59. Jahrestagung der Deutschen DGMKG Wien www.mkg-chirurgie.de Gesellschaft für MKG-Chirurgie

Österreich 1.–3. Oktober Österreichischer Zahnärztekongress ÖZÄK Innsbruck www.zaek-innsbruck2009.at

Belgien 19.–20. März Dentistry: Science and Future VBT Antwerpen www.vbt.be

Belgien 28. März 2ème Rendez-vous des Cercles SMD Brüssel www.dentiste.be

Belgien 14.–16. Mai VVT Congres 2009 VVT Hasselt www.vvt.be

Belgien 24. Oktober Conférence International de dentisterie CIDAE Brüssel www.cidae.be/cidae esthétique et adhésive

Brasilien 24.–28. Januar Congresso Internacional de CIOSP Sao Paulo www.ciosp.com.br Odontologia São Paulo

Brasilien 30. April–2. Mai XXIII Congresso Brasileiro de SOBRAPE Belo Horizonte www.sobrape.org.br/ Periodontologia area_associados

Brasilien 15.–18. Juli Congresso Internacional de CIORJ Rio de Janeiro www.aborj.org.br Odontologia Rio de Janeiro

China 26. Februar– 14th Dental South China International Dental South Guangzhou www.dentalexpo.cn 1. März Expo China

China 23.–27. Mai 19th International Conference on Oral ICOMS Shanghai www.19icoms.com and Maxillofacial Surgery

China 7.–11. Mai 31th Asia Pacific Dental Congress APDC Hong Kong www.apdc2009.org

China 10.–13. Juni 14th China International Dental Equipment Sino Dental Beijing www.sinodent.com.cn & Affiliated Facilities Exhibition

China 28.–31. Oktober 13th China International Exhibition & DenTech China Shanghai www.dentech.com.cn Symposium on Dental Equipment, Technology & Products

Dänemark 5.–7. März Scandinavian Dental Fair 2009 Scandefa Kopenhagen www.scandefa.dk

Dänemark 5. Mai ITI Danish National Congress ITI Nyborg www.iti.org

Deutschland 22.–24. Januar „60 Years of Quintessence Meeting Quintessence Berlin www.quintessenz.de/60 Jubiläumskongress 60 Jahre Quintessenz“

Deutschland 24.–28. März Internationale Dental-Schau IDS Köln www.ids-cologne.de

Deutschland 14.–16. Mai 5. Gemeinschaftstagung der DGI, ÖGI, DGI/ÖGI/SGI Berlin www.dgi-ev.de SGI

Deutschland 21.–23. Mai Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft ADT Stuttgart www.ag-dentale- für Dentale Technologie technologie.de

Kalender der weltweit wichtigsten Dentalveranstaltungen2009

LAND DATUM VERANSTALTUNG KURZFORM STADT WEBSITE

STARGET 1 I 09 59EVENTS

Page 60: Starget 01/2009 - German

LAND

Deutschland 10.–12. September 44th Meeting of the International IADR-CED München www.ced2009.org Association for Dental Research Continental European Division

Deutschland 5.–7. November Deutscher Zahnärztetag ZÄ-Tag München www.dgzmk.de

Deutschland 28. November Symposium der DGI DGI-Symposium Mannheim www.dgi-ev.de

Finnland 15.–16. Mai ITI Weekend Finland ITI Weekend Helsinki www.iti.org

Finnland 27.–29. August Scandinavian Society for Prosthetic SSPD Naantali www.congress.utu.fi/ Dentistry sspd2009

Finnland 12.–14. November Finnish Dental Congress and Exhibition Odontologi Helsinki www.apollonia.fi

Frankreich 23.–24. Januar 2ème congrès ITI France ITI Congrès Paris www.iti.org/congres-france

Frankreich 29.–31. Januar International Master Course on IMCI Paris www.euromedicom.com Implantology

Frankreich 24.–28. November Association Dentaire Française ADF Paris www.adfcongres.com

Irland 22.–26. April Irish Dental Association Annual IDA Kilkenny www.dentist.ie Conference

Italien 30.–31. Januar „Congresso Nazionale – Implantologia SIO Bologna www.osteointegrazione.it Osteointegrata: interdisciplinarità e nuove tecnologie“

Italien 6.–7. Februar III Congresso Nazionale della sezione ITI Mailand www.iticongresso2009.it italiana dell‘ ITI

Italien 7.–9. Mai Osteology Simposio Nazionale Osteology Rom www.osteology-roma.org

Italien 29.–30. Mai 5° Workshop – L‘ era dell‘implantologia Quintessenza Napoli www.quintessenzaedizioni. e della protesi digitale com

Italien 9.–10. Oktober Società Italiana di Chirurgia Orale SICOI Milano www.sicoi.it ed Implantologia

Japan 14.–15. Februar ITI Congress Japan 2009 ITI Congress Tokyo www.iti-congress.jp/en

Japan 15. März Japanese Association for Dental Research JADR Tokyo www.soc.nii.ac.jp/jadr

Japan 20.–21. Juni The Academy of Clinical Dentistry ACD Tokyo www.ago.ac

Japan 25.–27. September Japanese Society of Oral Implantology JSOI Osaka www.jsoi.org

Kanada 5.–7. März Pacific Dental Conference PDC Vancouver www.pdconf.com/ cms2009

Kanada 30. April–2. Mai Ontario Dental Association Annual ODA Toronto www.youroralhealth.ca Meeting

Kanada 23.–26. Mai Journee Dentaires Internationales JDIQ Montreal www.ordredesdentistes du Quebec duquebec.qc.ca

Kanada 19.–20. Juni Canadian Academy of Periodontology CAP Muskoka www.cap-acp.ca Annual Meeting

Kanada 24.–26. September Canadian Academy of Restorative CARDP Montreal www.cardp.ca Dentistry & Prosthodontics

LAND DATUM VERANSTALTUNG KURZFORM STADT WEBSITE

STARGET 1 I 0960 EVENTS

Page 61: Starget 01/2009 - German

KURZFORM STADT WEBSITEDATUM VERANSTALTUNGLAND

Kanada 12.–17. Oktober Canadian Association Oral & CAOMS Toronto www.caoms.com Maxillofacial Surgery Annual Meeting (joint with AAOMS)

Korea 7.–8. März The Korean Academy of Oral & KAOMI Seoul www.implant.or.kr Maxillofacial Implantology

Korea 28.–29. März The Korean Academy of Implant Dentistry KAID Seoul www.kaid.org

Korea 17.–19. April The Korean Academy of Prosthodontics KAP Seoul www.kap.or.kr

Korea Mai The Korean Academy of Periodontology KAP Seoul www.kperio.org

Korea Juni Seoul International Dental Exhibition SIDEX Seoul www.sidex.or.kr

Mexiko 3.–6. Juni Congreso Escuela Militar de Odontología SEDENA Mexico City www.sedena.gob.mx

Mexiko 24.–26. September VI Congreso Nacional E Internacional AMIB Guadalajara Jal. www.amibdental.com De Implantología Bucal

Mexiko 29.–31. Oktober Congreso Nacional E Internacional ADM Mexico City www.adm.org.mx De La ADM

Monaco 1.–3. Oktober 18th Annual Scientific Meeting of the EAO Monte Carlo www.eao.org European Association for Osseointegration

Neuseeland 8.–9. Mai New Zealand Association of NZAPRD Wellington www.nz-prosthodontists. Prosthodontists and Restorative Dentists org.nz

Neuseeland 18.–20. Juni 2009 Dental Expo: Showcasing MIANZ Auckland www.workz4u.co.nz Excellence in Dentistry

Portugal 16.–18. April 2nd Congresso Nacional de Orto-Pério Spodf/SPPI Oporto www.spodf.pt

Schweden 4.–6. Juni 6th Congress of the European Federation Europerio Stockholm www.europerio6.net of Periodontology

Schweden 9.–11. September Annual Meeting of the Swedish Society SFOP Halmstad www.sfop.se for Prosthodontics (Tylösandsdagarna)

Schweden 10.–11. Oktober Annual Meeting of the Swedish KKF Uppsala www.kkf.nu Association of Oral and Maxillofacial Surgeons (KKFs årsmöte)

Schweiz 22.–28. März Schweizerische Zahnärtze Gesellschaft: SSO St. Moritz www.sso.ch Möglichkeiten und Grenzen der Zahnerhaltung

Schweiz 4.–6. Juni Schweizerische Zahnärtze Gesellschaft SSO Interlaken www.sso.ch

Schweiz 26.–27. Juni Schweizerische Gesellschaft für SSOS Cham www.ssos.ch Oralchirurgie und Stomatologie

Schweiz 3.–5. September Schweizerische Gesellschaft für SSP Zürich www.parodontologie.ch Parodontologie, Jahrestagung

Schweiz 11.–17. Oktober „Schweizerische Zahnärtze Gesellschaft: SSO Flims www.sso.ch Oralchirurgie und Stomatologie für den Privatpraktiker“

Singapur 1.–5. September Annual Congress of the FDI World FDI Singapore www.fdiworldental.org Dental Federation

STARGET 1 I 09 61EVENTS

Page 62: Starget 01/2009 - German

LAND KURZFORM STADT WEBSITEDATUM VERANSTALTUNGLAND

Spanien 29.–31. Januar Forum Dental del Mediterraneo FDM Barcelona www.puntex.es

Spanien 13.–14. März VII Congreso ITI Ibérico ITI Ibérico Madrid www.iti.org/congreso- iberico

Spanien 13.–15. Mai 20th Congreso Nacional de la Sociedad SECOM Bilbao www.secom.org Española de Cirugía Oral y Maxilofacial

Spanien 17.–19. September 7th Congreso Anual de la Sociedad SECIB Almería www.secibonline.com/web Española de Cirugía Bucal

Spanien 9.–10. Oktober 39th Reunión Anual de la Sociedad SEPES Barcelona www.sepes.org Española de Prótesis Estomatológica

Spanien 12.–14. November 43th Reunión Española de la SEPA Las Palmas www.sepa.es Sociedad Española de Periodoncia y Osteintegración

UK 13.–14. März The Aesthetic Dentist Show Aesthetic Dentist Birmingham www.aesthetic-dentist.co.uk

UK 7.–9. Mai Association of Dental Implantology 2009 ADI Birmingham www.adi.org.uk Biennial Congress & Exhibition

UK 11.–13. Dezember British Association of Oral Surgeons BAOS Birmingham www.baos.org.uk Conference

USA 28. Januar– Yankee Dental Congress Yankee Boston, MA www.yankeedental.com 1. Februar

USA 25.–26. Februar American Academy of Fixed AAFP Chicago, IL www.fixedprosthodontics. Prosthodontic‘s Annual Meeting org

USA 26.–28. Februar Academy of Osseointegration‘s AO San Diego, CA www.osseo.org Annual Meeting

USA 26. Februar– Chicago Mid-Winter Meeting Mid-Winter Chicago, IL www.cds.org 1. März

USA 1.–4. April Joint meeting of the International, IADR, AADR, Miami, FL www.iadr.org American and Canadian Association CADR for Dental Research

USA 23.–24. April ITI Congress USA ITI Scottsdale, AZ www.iti.org

USA 12.–15. September Academy of Periodontology‘s AAP Boston, MA www.perio.org Annual Meeting

USA 1.–4. Oktober American Dental Association‘s ADA Honolulu, HI www.ada.org Annual Meeting

USA 4.–7. November American College of Prosthodontic‘s ACP San Diego, CA www.prosthodontics.org Annual Meeting

USA/ 12.–17. Oktober American Association of Oral and AAOMS Toronto www.aaoms.orgKanada Maxillofacial Surgery‘s Annual Meeting (joint with CAOMS)

VAE 10.–12. März UAE International Dental Conference & AEEDC Dubai www.aeedc.com Arab Dental Exhibition

STARGET 1 I 0962 EVENTS

Page 63: Starget 01/2009 - German
Page 64: Starget 01/2009 - German

IMPLANTATE

Fischer K, Stenberg T, Hedin M, Sen-

nerby L. Five-year results from a

randomized, controlled trial on early

and delayed loading of implants

supporting full-arch prosthesis in

the edentulous maxilla. Clin Oral

Implants Res 2008;19(5):433-441.

Bei 24 Patienten wurden insgesamt 139 Straumann-Implantate (von 142 gesetzten) belastet; 16 Patien-ten erhielten eine Sofort- und acht eine verzögerte Belastung. Über einen Zeitraum von 5 Jahren betrug der Implantatverlust in der sofort und verzögert belasteten Gruppe 5,3 % bzw. 4,3 %. Der mittlere Knochen-verlust war um Kontrollimplantate mit -0,8 ± 1,2 mm versus -0,3 ± 1,1 mm höher, doch der marginale Knochen-rand lag bei sofort belasteten Implan-taten mehr koronal (2,9 ± 1,1 mm versus 3,7 ± 1,2 mm), und ein Kno-chenverlust von mehr als 3 mm zeig-te sich bei 4,4 % der sofort belaste-ten Implantate, jedoch bei keinem mit verzögerter Belastung. Es gab demnach keine wesentlichen Unter-schiede zwischen beiden Gruppen im Hinblick auf die langfristige Kno-chenreaktion.

STRAUMANN® EMDOGAIN

Casarin RCV, Del Poloso Ribeiro É,

Nociti FH Jr, Sallum AW, Sallum EA,

Ambrosano GMB, Casati MZ.

A double-blind randomized clinical

evaluation of enamel matrix derivative

proteins for the treatment of proximal

class-II furcation involvements. J Clin

Periodontol 2008;35(5):429-437.

Fünfzehn Patienten mit jeweils zwei gegenüberliegenden Furkations-defekten mit Sondierungstiefen ≥ 5 mm wurden durch offene Küret-tage und EDTA-Konditionierung mit oder ohne Zugabe von EMD behandelt. Die vertikalen und horizontalen klinischen Attachment-gewinne waren mit EMD etwas höher (vertikale Zunahmen von 0,54 ± 0,95 mm versus 0,39 ± 1,0 mm; horizontale Gewinne von 1,36 ± 1,26 mm versus 1,21 ± 2,28 mm), doch dies war nicht signifikant. Es fanden sich auch keine signifikanten Unterschiede bei den vertikalen und horizon-talen Knochenhöhen; die Zahl der verbleibenden Klasse II-Furkationen unterschied sich bei den beiden Gruppen allerdings signifikant.

Cortellini P, Nieri M, Prato GP, Tonetti

MS. Single minimally invasive surgical

technique with an enamel matrix

derivative to treat multiple adjacent

intra-bony defects: clinical outcomes

and patient morbidity. J Clin Period-

ontol 2008;35(7):605-613.

In einer Kohortenstudie wurde eine minimal-invasive chirurgische Technik für 44 intraossäre Defekte bei 20 Patienten angewandt, mit EMD-Applikation auf die Wurzelober-flächen. Ein primärer Nahtverschluss konnte an allen Stellen erreicht und erhalten werden. Der mittlere CAL-Gewinn (klinischer Attachment-Level) nach 1 Jahr war signifikant erhöht (4,4 ± 1,4 mm; p < 0,0001), was einer Defektbeseitigung von 83 ± 20 % entspricht. Die mittlere verbleibende Sondierungstiefe betrug 2,5 ± 0,6 mm. Die Patien-tenmorbidität war begrenzt; 12 Patienten berichteten von leichten Beschwerden während des Eingriffs und sechs Patienten hatten mäßige postoperative Schmerzen, die mehr als 24 Stunden anhielten.

AUSGEWÄHLTE LITERATUR AUS AKTUELLEN FACHZEITSCHRIFTEN1

LITERATURHinweise

1Die Abstracts der zitierten Artikel sind öffentlich über die

Datenbank PubMed (www.pubmed.gov)

zugänglich. Die vollstän-digen Artikel können

dort kostenpflichtig ange fordert werden.

STARGET 1 I 0964 SIMPLY DOING MORE

Page 65: Starget 01/2009 - German

implants: 3-year results from a pro-

spective multicentre study. Clin Oral

Implants Res 2008;19(7):693-703.

Insgesamt 62 Patienten erhielten 250 Straumann Monotype-Implan-tate (je vier Implantate bei 60 Pa-tienten, je fünf Implantate bei zwei Patienten), wobei der endgültige Zahnersatz nach 1 Woche einge-setzt wurde. Nach 1 und 3 Jahren konnten 61 Patienten (244 Implan-tate) bzw. 49 Patienten (194 Implantate) evaluiert werden. Die Implantatüberlebensraten und Zahn-ersatzerfolgsraten betrugen 98,55 %bzw. 100 %. Die mittlere krestale Knochenresorption betrug 0,87 mm bzw. 0,93 mm nach 1 und 3 Jahren; die Ergebnisse sind mit denen ähn-licher Studien vergleichbar.

Fugazzotto PA. Shorter implants in clin-

ical practice: rationale and treatment

results. Int J Oral Maxillofac Implants

2008;23(3):487-496.

Eine retrospektive Analyse identifi-zierte 2073 Straumann Implantate von < 10 mm Länge (6, 7, 8 oder 9 mm), die über einen Zeitraum von 7 Jahren bei 1774 Patienten gesetzt wurden. Die kumulativen

Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften.

Cafiero C, Annibali S, Gherlone E,

Grassi FR, Gualini G, Magliano A,

Romeo E, Tonelli P, Lang NP, Salvi

GE, and on behalf of the ITI Study

Group Italia. Immediate transmucos-

al implant placement in molar extrac-

tion sites: a 12-month prospective

multicenter cohort study. Clin Oral

Implants Res 2008;19(5):476-482.

Konische Straumann-Implantate wur-den bei 82 Patienten sofort in mola-ren Extraktionsalveolen gesetzt (ein Implantat pro Patient) und an allen Stellen eine begleitende gesteuerte Knochenregeneration durchgeführt. Nach 12 Monaten betrug die Implantat-Überlebensrate 100 %. Es traten keine Komplikationen auf. Es ergaben sich signifikante Verän-derungen der mesialen und distalen Knochenhöhe nach 12 Monaten. Die Resultate zeigten, dass eine sofortige transmukosale Insertion mit TE-Implantaten ein sicheres und vor-hersagbares Verfahren zum Ersatz von Molaren ist.

Arvidson K, Esselin O, Felle-Persson

E, Jonsson G, Smedberg J-I, Soder-

strom U. Early loading of mandibular

full-arch bridges screw retained after

1 week to four or five Monotype

Implantatüberlebensraten waren 98,1 % bei Implantaten für Einzelkro-nen und 99,7 % bei Implantaten für festsitzenden Zahnersatz mit kurzer Spannweite. Kürzere Implantate zeigten demnach ähnliche Überle-bensraten wie längere Ausführungen.

STRAUMANN® SLACTIVE

Zöllner A, Ganeles J, Korostoff J,

Guerra F, Krafft T, Brägger U. Imme-

diate and early non-occlusal loading

of Straumann implants with a chemi-

cally modified surface (SLActive) in

the posterior mandible and maxilla:

interim results from a prospective

multicenter randomized-controlled

study. Clin Oral Implants Res

2008;19(5):442-450.

Bei 266 Patienten wurden 383 Straumann SLActive-Implantate gesetzt und entweder sofort (197 Implantate) oder früh (186 Implan-tate) belastet. Eine Zwischenanalyse nach 5 Monaten Belastung zeigte Implantatüberlebensraten von 98 % bzw. 97 % in der sofort bzw. früh belasteten Gruppe. Es gab einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen bei der durch-schnittlichen Veränderung der Kno-

STARGET 1 I 09 65SIMPLY DOING MORE

Page 66: Starget 01/2009 - German

Der durchschnittliche Gesamtanteil von Knochen betrug 34,8 ± 10,3 % (28,6 ± 7,8 % bzw. 41,6 ± 8,3 % nach 6 und 9 Monaten). Der mittle-re Anteil des Partikelbereichs 24,5 ± 10,4 %. Straumann® BoneCeramic zeigte demnach Biokompatibilität und Osteokonduktivität.

Froum SJ, Wallace SS, Cho S-C, Elian

N, Tarnow DP. Histomorphometric

comparison of a biphasic bone ceramic

to anorganic bovine bone for sinus

augmentation: 6- to 8-month postsurgi-

cal assessment of vital bone formation.

A pilot study. Int J Periodontics Restora-

tive Dent 2008;28(3):273-281.

Es wurde Straumann® BoneCeramic (SBC) oder anorganischer boviner Knochen für eine bilaterale Sinus-augmentation bei 12 Patienten ver-wendet (je ein Material pro Sinus). Trepanbohrer-Biopsien wurden nach 6–8 Monaten aus 21 Kiefer-höhlen entnommen. Die histometrische Analyse zeigte einen durchschnitt-lichen Anteil an vitalem Knochen von 28,35 % bzw. 22,27 % für SBC und anorganischen bovinen Knochen. Die Menge an restlichem Transplantatmaterial betrug 28,4 % bzw. 26,0 %. Beide Materialien zeigten Osteokonduktivität und die Fähigkeit zur Unterstützung der Bil-dung neuen Knochens.

chenhöhe (Sofortbelastung 0,81 ± 0,89 mm versus 0,56 ± 0,73 mm bei Frühbelastung). Es wurde auch eine signifikante Auswirkung von Behand-lungszentrum sowie Interaktion von Zentrum und Behandlungsform beobachtet, was darauf hindeutet, dass die Veränderungen möglicher-weise vom Behandlungszentrum abhängen.

STRAUMANN® BONECERAMIC

Artzi Z, Weinreb M, Carmeli G,

Lev-Dor R, Dard M, Nemcovsky CE.

Histomorphometric assessment of

bone formation in sinus augmentation

utilizing a combination of autogenous

and hydroxyapatite/biphasic trical-

cium phosphate graft materials: at 6

and 9 months in humans. Clin Oral

Implants Res 2008;19(7):686-692.

Straumann® BoneCeramic (HA/TCP biphasisches Calciumphosphat) wurde im Verhältnis von 1:1 mit auto-genem Knochen für Sinusaugmentati-on und gleichzeitige Implantatinserti-on bei 28 Patienten verwendet. Kno-chenproben wurden nach 6 und 9 Monaten von allen Patienten außer einem entnommen. In allen Fällen wurde neu gebildeter Knochen um die Transplantatpartikel beobachtet, dessen Verlauf dem Umriss der Partikel in direktem Kontakt folgte.

Ausgewählte Literatur aus aktuellen

Fachzeitschriften.

Cordaro L, Bosshardt DD, Palatella P,

Rao W, Serino G, Chiapasco M.

Maxillary sinus grafting with Bio-

Oss or Straumann Bone Ceramic:

histomorphometric results from a

randomized controlled multicenter

clinical trial. Clin Oral Implants Res

2008;19(8):796-803.

Bei 37 Patienten wurden 48 Kieferhöhlen entweder mit anorga-nischem bovinem Knochen (ABB, 23 Kieferhöhlen) oder Straumann® BoneCeramic (SBC, 25 Kieferhöh-len) augmentiert. Nach 180–240 Tagen wurden Implantatlager geschaffen und Biopsien entnom-men; die Biopsien von 56 % bzw. 81 % der Test- bzw. Kontrollstellen waren messbar. Neuer Knochen in engem Kontakt mit Transplantatpar-tikeln wurde bei beiden Gruppen beobachtet, ohne signifikante Unter-schiede bei mineralisiertem Kno-chen (21,6 ± 10,0 % versus 19,8 ± 7,9 % für SBC bzw. ABB). Der Knochen-Transplantat-Kontakt war signifikant stärker bei ABB (48,2 ± 12,9 % versus 34,0 ± 14,0 %), doch in der SBC-Gruppe zeigte sich signifikant weniger restliches Transplantatmaterial (26,6 ± 5,2 % versus 37,7 ± 8,5 %), mit mehr Weichgewebekomponenten. Beide Materialien eignen sich demnach für die Sinusaugmentation.

STARGET 1 I 0966 SIMPLY DOING MORE

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STARGET 1 I 09ABRECHNUNGSFRAGEN 67

Beispiel Nr. 3Befund:42–44 und 21–25 Brücke auf Im-plantat, beide erneuerungsbedürftig

Erneuerung und Wiederherstellung von Suprakonstruktionen – Teil 2

In der STARGET Ausgabe 3.2008 wurde bereits der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses

(G-BA) zur Bestimmung der Befunde und der Regelversorgungsleistungen, für die Festzuschüsse zu

gewähren sind, dargestellt. Darüber hinaus erfolgte die Auflistung der Kriterien für die Ausnahmefälle

nach ZE-Richtlinie Nr. 36 und die zugehörigen zahntechnischen Leistungen des BEL II nach § 88 Abs. 1

SGB V. Inhalt dieser Publikation sind Beispiele zu den Befundklasse 7.2–7.4.

Therapie:42–44 und 21–25 vollkeramisch verblendete Brücke, neue Sekundär-teile auf Implantat

Die R-Zeile bei 42–44 und 21–25 wird nicht ausgefüllt, da für derar-tige Suprakonstruktionen bis zum 31.12.2004 keine Kostenbeteili-gung durch die GKV erfolgte und somit auch keine „Regelversorgung“ existierte. Aus dem Kürzel „sw“ ist

7.2 Erneuerungsbedürftige Suprakonstruktion, die über den Befund nach Nr. 7.1 hinausgeht, je implantatgetragene Krone, Brückenanker oder Brückenglied, höchstens viermal je Kiefer

nicht ableitbar, ob sich darunter eine Krone, ein Brückenglied oder ein ersetzter Zahn befindet. Wenn Ihre Praxis-EDV es ermöglicht, kann eine genauere Definition des Befundes mit einem weiteren Symbol angege-ben werden, z. B, „skw“ und „sbw“.

TPRB

BRTP

SKM

sw23swi

f1848f

SBM

sw2434i

1747k

SKM

sw2535

1646

k2636

k1545

2737

k1444sw

SKM

f2838f

k1343sw

SBM

TPRBTPRBRTP

1242sw

SKM

1141

SKM

sw2131

SBM

sw2232i

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ABRECHNUNGSFRAGENSTARGET 1 I 0968

Festzuschuss:OK 4 x 7.2, 5 x 2.7UK 3 x 7.2, 3 x 2.7

Die Befundklasse 7 beinhaltet keinen Festzuschuss für Verblen-dungen. Die Verblendung einer Einzelkronen auf Implantat wird deshalb (innerhalb der Verblend-grenze 44–34 und 15–25) nach Festzuschuss 1.3 berechnet, die Ver-blendung eines Brückenankers oder Brückenglieds (innerhalb der Ver-blendgrenze 44–34 und 15–25) nach Festzuschuss 2.7.

Im OK wird eine fünfgliedrige Brük-ke erneuert, allerdings kann maxi-mal nur 4x der Festzuschuss 7.2 je Kiefer berechnet werden. Der Festzuschuss für die Verblendungen dagegen wird entsprechend der Verblendgrenze nach tatsächlichem Umfang angesetzt.

BEMA:Kein BEMA – Brücken sind immer andersartig.

Anlage BEMA-HKP, (GOZ):OK/UK 1 x 006OK, UK 2 x 51721, 23, 25, 44, 42 5 x 50022, 24, 44 3 x 507

Außervertraglich:Ggf. 800erter, ca.15 x 905, ggf. 100/101/PZR usw.

GOZ-Nr. 905 fällt nur dann ein- oder mehrfach an, wenn das (alte) Sekundärteil vom Implantat entfernt werden muss. Hierbei muss im Einzelfall geprüft werden, welches Sekundärteil in der Suprakonstruktion integriert ist und ob es in situ verblei-ben kann oder gegen ein Neues ausgewechselt wird.

In der Herstellungszeit der neuen Suprakonstruktionen werden i.d.R. die vorhandenen Versorgungen als Provisorium genutzt. Bei Änderungen können dafür die entsprechenden Ziffern für Provisorien berechnet werden.

Beispiel Nr. 4Befund:12,11 Krone auf Implantat erneue-rungsbedürftig46 Extraktion45, 47 Krone auf Zahn/Implantat, erneuerungsbedürftig

Therapie:12, 11 vollkeramisch verblendete zementierbare Kronen auf Implantat45–47 vollkeramisch verblendete zementierbare Brücke auf Zahn und Implantat

12, 11, 47 neue Sekundärteile auf Implantat

Festzuschuss:OK 2 x 7.2, 2 x 1.3UK 1 x 2.1

Zahn 46 muss extrahiert werden, zudem sind die Kronen auf Zahn 45 und auf Implantat 47 erneue-rungsbedürftig. Es wird eine zahn- und implantatgetragene Brücke mit vollkeramischen Verblendungen angefertigt. Da die Brücke nach der Versorgung teilweise zahn- und implantatgetragen wird, ist die erneuerungsbedürftige Suprakon-struktion 47 einem natürlichen Zahn gleichzustellen:

A. Allgemeines, Nr. 1, Absatz 2Bei der Feststellung der Befunde wird Zahnersatz einschließlich Suprakonstruktionen natürlichen Zähnen gleichgestellt, soweit der vorhandene Zahnersatz noch funk-tionstüchtig ist oder die Funktions-tüchtigkeit, z. B. durch Erweiterung, wiederhergestellt werden kann.

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STARGET 1 I 09ABRECHNUNGSFRAGEN 69

UK: Kein BEMA – Brücken sind immer andersartig.

Anlage BEMA-HKP, (GOZ):OK/UK 1 x 006OK, UK 2 x 51712, 11 2 x 22045 1 x 501, 22746 1 x 50747 1 x 500

Außervertraglich:Ggf. 800erter, 9-mal 905, ggf. 100/101/PZR usw.GOZ-Nr. 905 fällt nur dann ein- oder mehrfach an, wenn das (alte) Sekundärteil vom Implantat entfernt werden muss. Hierbei muss im Einzelfall geprüft werden, welches Sekundärteil in der Suprakonstruktion integriert ist und ob es in situ verblei-

Beispiel Nr. 5Befund:24, 34 defekte Verblendung der Implantatkronen

Therapie:24 vestibuläre Verblendung der Implantatkrone im Mund erneuern (Ausnahmefall nach ZE-Richtlinie Nr. 36)34 Entfernung der verschraubten Implantatkrone und neue vesti- buläre Verblendung im Labor (Ausnahmefall nach ZE-Richtlinie Nr. 36)

Der Festzuschuss 7.3 kann nur für den Verblendbereich (15–25, 34–44) berechnet werden. Der Festzuschuss 7.4 ist gegebenenfalls zusätzlich berechnungsfähig.

Die Befundklasse nach 7.3 kann sowohl eine Regel- als auch eine gleich- oder andersartige Versor-gung darstellen. Die Verblendungs-reparatur kann dabei sowohl direkt (im Mund) oder auch indirekt (im Labor) erfolgen.

Bei Erneuerungen und Erweiterungen von festsitzenden, nach der Versor-gung teilweise zahngetragenen Supra-konstruktionen werden bereits vorhan-dene Suprakonstruktionen ebenfalls natürlichen Zähnen gleichgestellt.

BEMA:OK: Kein BEMA – es handelt sich nicht um eine Einzelzahnlücke, andersartig Versorgung

ben kann oder gegen ein Neues ausgewechselt wird.

In der Herstellungszeit der neuen Suprakonstruktionen werden i.d.R. die vorhandenen Versorgungen als Provisorium genutzt. Bei Änderungen können dafür die entsprechenden Ziffern für Provisorien berechnet werden.

7.3 Wiederherstellungsbedürftige Suprakonstruktion (Facette), je Facette

7.4 Wiederherstellungsbedürftiger festsitzender rezementier-barer oder zu verschraubender Zahnersatz, je implantatge-tragene Krone oder Brückenanker

TPRB

BRTP

23sw

f1848f

2434

17 47 sw KSKM

2535k

1646kxBBM

k2636b

1545kwKKM

2737k

1444

f2838f

1343

TPRBTPRBRTP

SKM

sw1242

SKM

sw1141

2131

2232

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ABRECHNUNGSFRAGENSTARGET 1 I 0970

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Bitte beachten Sie, dass eine Beantwortung Ihrer Fragen berufs-bedingt nicht immer sofort erfolgen kann.

Festzuschuss:24, 34 2 x 7.334 1x 7.4

BEMA:24 1 x 24bi 34 1 x 24ai, 1 x 24bi

Anlage BEMA-HKP, (GOZ):34 ggf. 1 x 509

Material- und Laborkosten24 Materialkosten für direkte Verblendung34 Laborkosten

Beispiel Nr. 6Befund:12, 42 defekte Verblendung der Implantatkronen43 überkront und intakt

Therapie:12 Entfernung der transversalver-schraubten Implantatkrone und neue vollkeramische Verblendung im Labor (Ausnahmefall nach ZE-Richtlinie Nr. 36) 42 vestibuläre Verblendung der Implantatkrone im Mund erneuern (kein Ausnahmefall)

Festzuschuss:12, 42 2 x 7.312 1 x 7.4

BEMA:Kein BEMA12 vollkeramische Verblendung ist nicht Inhalt der GKV42 vestibuläre Verblendung erneu-ern ist nicht Inhalt der GKV, da der Ausnahmefall „Einzelzahnlücke“ nach ZE-Richtlinie Nr. 36 nicht erfüllt ist (Nachbarzahn 43 weist eine Krone auf).

Anlage BEMA-HKP, (GOZ):12 1 x 232, ggf. 50942 1 x 232

Material- und Laborkosten42 Materialkosten für direkte Verblendung12 Laborkosten

Weitere Beispiele zu den Befund-klassen 7.5–7.7 folgen in der STARGET-Ausgabe 1.2009.

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