55
Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt www.KnowWare.de 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems Kommunikationsprogramme BBS-Systeme, Online-Dienste und Netzwerke Free!

Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

  • Upload
    others

  • View
    6

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Kontakt mit anderen ...

Start mit

Modem

Torben Kjær

Peter Ravnholt

www.KnowWare.de 1. Ausgabe

108 KnowWare

Kauf, Installation und Konfiguration eines ModemsKommunikationsprogramme

BBS-Systeme, Online-Dienste und Netzwerke

Free!

Page 2: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Acrobat Reader - Bestellung - Autoren gesucht

Acrobat Reader: Wie ...F5/F6 öffnet/schließt die Ansicht Lesezeichen

Strg+F sucht

Im Menü Ansicht stellst du ein, wie die Datei gezeigt wird

STRG+0 = Ganze Seite STRG+1 = Originalgrösse STRG+2 = Fensterbreite

Im selben Menü kannst du folgendes einstellen:: Einzelne Seite,Fortlaufend oder Fortlaufend - Doppelseiten .. Probiere es aus, umdie Unterschiede zu sehen.

Navigation

Pfeil Links/Rechts: eine Seite vor/zurück

Alt+ Pfeil Links/Rechts: Wie im Browser: Vorwärts/ZurückStrg++ vergrößert und Strg+– verkleinert

Bestellung und Vertrieb für den BuchhandelBonner Pressevertrieb, Postfach 3920, D-49029 OsnabrückTel.: +49 (0)541 33145-20Fax: +49 (0)541 [email protected]/bestellen

Autoren gesuchtDer KnowWare-Verlag sucht ständig neue Autoren. Hast du ein Thema,daß dir unter den Fingern brennt? - ein Thema, das du anderen Leutenleicht verständlich erklären kannst?Schicke uns einfach ein paar Beispielseiten und ein vorläufigesInhaltsverzeichnis an folgende Adresse:[email protected] werden uns deinen Vorschlag ansehen und dir so schnell wiemöglich eine Antwort senden.

www.knowware.de

Page 3: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Zu diesem Heft

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

3

Zu diesem HeftEin Modem ist sicherlich die wesentlichste Erwei-terung, mit der du deinen Computer ausstattenkannst. Ein einsamer Computer ist schlicht einComputer. Ein Computer mit einem Modem dage-gen ist mit einer großen Gemeinschaft verbunden,was völlig neue Möglichkeiten eröffnet.

Augenblicklich werden mehr Modems als jezuvor verkauft; das liegt teils daran, daß der Preisfür ein solches Gerät rasant fällt, teils aber auchdaran, daß immer neue Möglichkeiten für seineVerwendung entstehen. Über ein Modem kannst dumit deinem Vetter in Aachen Computerspiele spie-len, kostenlose Programme aus einer BBS beschaf-fen, elektronische Post in alle Welt schicken, dichins Internet einschalten, mit anderen gastronomischInteressierten Rezepte diskutieren, Theaterkartenbestellen, dein Auto verkaufen und vieles anderemehr.

Die Zahl der Möglichkeiten wächst beständig.Kauf, Installierung und vor allem Anwendung einesModems können aber für einen Anfänger zu einemziemlich abschreckenden Erlebnis werden. Indiesem Heft geht es uns darum, den Einstieg zuerleichtern. Unser Ausgangspunkt ist ein PC;allerdings wirst du auch, wenn du einen Macintosh,einen Amiga oder etwas entsprechendes benutzt,etliches in diesem Heft verwenden können.

Unser Text gliedert sich in drei Teile.Im ersten geht es um die Hardware – was ist

eigentlich ein Modem? Hast du bereits eines, dasgut funktioniert, kannst du diesen Abschnittübergehen. Solltest du aber noch kein Modemgekauft haben, oder hast du Schwierigkeiten damit,es zum Funktionieren zu bringen, solltest du ihnsehr sorgfältig studieren.

Der zweite Teil befaßt sich mit der Software –welche Typen von Programmen benutzt man, undwie werden sie konfiguriert und angewendet?

Im dritten Teil geht es um die Möglichkeiten,die dir dein Modem zur Verfügung stellt. In welcheDienste kannst du dich mit seiner Hilfe einschal-ten? Wie verschickst du ein Fax oder elektronischePost? Kannst du dich an den Computer deinerSchwiegermutter anschließen, falls auch sie einModem besitzt? Kannst du mit deiner Freundin inStuttgart spielen, obwohl du selbst in Sankt Peter-Ording wohnst? Wenn du neugierig darauf bist,was du eigentlich mit deinem Modem anstellenkannst, solltest du direkt in diesen dritten Teilspringen.

Findest du einen Fehler im Heft, oder hast duKommentare oder Verbesserungsvorschläge, hörenwir gerne von dir – die nächste Ausgabe wird dannbesser.

Schreibe einfach an die Adresse des Verlags.

Viel Spaß beim Lesen!Peter RavnholtTorben Kjær

Page 4: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

4

Was ist ein Modem?Will man eine Verbindung zwischen zwei Compu-tern herstellen, die nebeneinander stehen, verbindetman sie mit einem Kabel. Dadurch kann man Datenzwischen ihnen austauschen. Stehen die beidenComputer nun in zwei verschiedenen Ecken desLandes, kann man sie nicht ohne weiteres über einKabel miteinander verbinden.

Glücklicherweise gibt es aber bereits Kabel, diefür diesen Zweck verwendet werden können –nämlich die Telefonleitungen, die die Telekomverlegt hat. Allerdings gibt es hier ein Problem:Computer schicken ihre Signale digital, das heißtals Einsen und Nullen; die Telefonleitungen dage-gen vermitteln die Signale analog, also alsSchwingungen im Strom. An diesem Punkt setztdas Modem an. Es erhält vom Computer eindigitales Signal – und setzt dieses in ein analogesum. Dieser Prozeß wird Modulierung genannt.Dieses analoge Signal kann, ganz wie ein normalesTelefongespräch, durch die Telefonleitung laufen.Wenn es den Empfänger erreicht, trifft es dortwieder auf ein Modem.

Und dieses demoduliert das Signal, das heißtverwandelt es wieder in ein digitales Signal,welches nun an den Computer des Empfängersübermittelt wird. Dieser Prozeß gab dem Gerätauch seinen Namen Modem – er setzt sich aus denWörtern MOdulator und DEModulator zusammen.Also sollte es wohl eigentlich der Modem heißen –aber die Computersprache war immer schon einKapitel für sich …

Aufgabe eines Modems ist also einzig undallein, Computern die Kommunikation über dasTelefonnetz zu ermöglichen.

Das Bild stellt dar, wie ein Datenaustausch über dasTelefonnetz prinzipiell verläuft. In der Praxis kanndas allerdings zahllose verschiedene Formenannehmen: Bei den Computern kann es sich umPCs, Macintoshs oder Amigas handeln oder auchum riesige Mainframe-Computer.

Modems gibt es in unzähligen verschiedenenAusgaben, die entweder in den Computer eingebautsind oder als selbständige Einheit neben ihmstehen. Die über sie miteinander verbundenenComputer können im selben Gebäude stehen oderaber in verschiedenen Erdteilen. Ein einzelnerComputer kann über mehrere Modems mit etlichenTelefonleitungen verbunden sein und folglichgleichzeitig viele verschiedene Verbindungenbearbeiten.

Welche Möglichkeiten eröffnen sich, wenn dudeinen Computer mit einem Modem ausstattest?Nun – du kannst mit anderen einzelnstehendenComputern Informationen austauschen; oder dukannst dich in ein Netzwerk einschalten, wie zumBeispiel das Internet. Du kannst auch auf diezahllosen Möglichkeiten der sogenannten BBSseund der Online-Dienste zugreifen. Und endlichkannst du über die meisten Modems ein Faxversenden oder empfangen.

Page 5: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

5

Die Regeln, die festlegen, wie der Datenaustauschzwischen den Modems vor sich gehen soll, werdenin ihrer Gesamtheit ein Protokoll genannt. Es gibtviele verschiedene Protokolle; und jede Verbesse-rung der Modems führt ein neues mit sich. Diemeisten Modems richten sich nach allen offiziellenProtokollen; das bedeutet, daß alle Modems diesel-be Sprache sprechen; allerdings gibt es auch Aus-nahmen – näheres hierzu im Kapitel Protokolle aufSeite 7.

Wenn du dein Modem benutzt, spielt das Tele-fon überhaupt keine Rolle. Im Grunde benötigst dugar keines für diesen Zweck. Was du allerdingsbrauchst, sind eine Telefonsteckdose und einAnschluß bei der Telekom. Die Verbindung mitdem Telefonnetz entsteht schlicht, indem deinModem über ein Kabel mit dem Telefonstecker inder Wand verbunden wird. Dieses Kabel wird beimKauf eines Modems mitgeliefert. Allerdings mußdeine Steckdose sowohl einen Anschluß für dasTelefon als auch einen für Nebengeräte aufweisen– und logischerweise mußt du das Modem in denAnschluß für Nebengeräte setzen. Das bedeutetallerdings auch, daß du normalerweise das Telefonnicht benutzen kannst, während du das Modembenutzt.

Außer dem gewöhnlichen Telefonnetz gibt esauch ein neues digitales Telefonnetzwerk namensISDN (Integrated Services Digital Network). Dadieses Netzwerk ohnehin schon digital arbeitet,braucht man kein Modem, das die Signale inanaloge übersetzt. Aus technischen Gründenbenötigt man allerdings auch hier ein Zwischen-glied zwischen dem Computer und dem ISDN-Netz. Dieses Zwischenglied wird ein ISDN-Adaptergenannt – manchmal allerdings auch ein ISDN-Modem, obwohl es sich eigentlich gar nicht um einModem handelt. Das ISDN-Netz wächst zwar zurZeit explosiv, aber es ist noch nicht allgemeinverbreitet; in diesem Heft beschäftigen wir unsnicht damit.

Page 6: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

6

ModemtypenWenn man ein Modem kauft, muß man mehrereverschiedene Faktoren berücksichtigen, die wir unsim folgenden Abschnitt ansehen wollen.

Intern oder externWas bei einemModem zunächsteinmal ins Auge fällt,ist, ob es intern oderextern ist. Ein inter-nes Modem ist eineSteckkarte, die in denComputer gesetztwird. Ein externes Modem dagegen ist ein selbstän-diges Kästchen, das neben dem Computer steht undüber ein Kabel mit ihm verbunden ist. Ein internesModem erhält seinen Strom vom Computer, wäh-rend ein externes Modem über eine Steckdose mitStrom versorgt wird.

Ein internes Modem benötigt einen Steckplatz imComputer; ein externes beansprucht einen seriellenAnschluß sowie etwas Platz auf dem Schreibtisch.Externe Modems haben eine Leiste mit Leucht-dioden; dadurch ist leichter zu verfolgen, waseigentlich geschieht, wenn das Modem aktiv ist.Dafür sind externe Modems im allgemeinen etwasteurer. Allerdings können sie auch schnell voneinem Computer zu einem anderen versetzt werden.Arbeitest du normalerweise an mehrerenverschiedenen Computern, ist es ziemlich prak-tisch, das Modem mitzunehmen.

Beide Typen haben also ihre Vorzüge wie ihreNachteile; im Grunde ist es vor allem eine Fragedes Temperaments, was man vorzieht.

Übrigens gibt es noch einen weiteren Modem-typ, das PC-Card-Modem, das früher PCMCIA-Modem genannt wurde. PC-Cards sind eine beson-dere Form von Erweiterungskarten, die vor allem inLaptops angewendet werden. Sie benötigen einenspeziellen Steckplatz – einen sogenannten PC-Card-Sockel. Ein solches Modem ist sehr klein,kaum größer als eine Kreditkarte, und entsprechendteuer. Bisher können nur wenige Computer einesolche PC-Card annehmen.

GeschwindigkeitWenn du ein Modem kaufst, ist der wichtigstePunkt die Wahl der Geschwindigkeit. Je schnellerdas Modem ist, desto weniger Zeit wird es benö-tigen, um eine gegebene Menge an Daten zu über-tragen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt – nicht nur,weil es langweilig ist zu warten, sondern auch, weildu für die Zeit, während der du dein Modembenutzt, Geld an die Telekom zahlst. Wenn zweiModems miteinander in Verbindung stehen, tau-schen sie ihre Daten jederzeit mit der Geschwin-digkeit des langsameren aus.

Die beste Art, die Geschwindigkeit zu definie-ren, ist Bits per second (abgekürzt bps). Ein Bit istdie kleinste Einheit in einem Datensignal, also eineeinzelne 0 oder 1. Ein Modem, dessen Geschwin-digkeit als 14.400 bps angegeben wird, kann also ineiner einzelnen Sekunde 14.400 Nullen oder Einsenübertragen.

Das beste wäre, wenn die Geschwindigkeitgrundsätzlich in bps angegeben würde; leider istdie Sache aber etwas komplizierter, da es zweiweitere Arten der Geschwindigkeitsangabe für einModem gibt. Die eine ist Baud, was französischausgesprochen wird. Diese Zahl hängt damitzusammen, wie ein Bit technisch in der Telefon-leitung repräsentiert wird. Für einen Normalver-braucher ist Baud keine besonders wichtigeMaßeinheit, sondern eher schädlich als nützlich.

Allerdings kommt es vor, daß diese Bezeich-nung irrtümlich in der Bedeutung von bps verwen-det wird – in Programmen, Büchern und imFachhandel.

Die letzte Maßeinheit der Geschwindigkeit istZeichen pro Sekunde, auf Englisch Characters persecond (cps). Ein Zeichen kann zum Beispiel einBuchstabe sein; 1000 cps bedeutet also, daß proSekunde 1000 Buchstaben übertragen werdenkönnen. Während der Wert der bps eines Modemsimmer festliegt, kann der cps-Wert je nach Soft-ware oder Verwendung variieren.

Wenn man ein Modem kauft, sollte man denBaud-Wert und den cps-Wert vergessen, auchwenn der Händler etwas anderes behauptet, undsich nur um den angegebenen bps-Wert kümmern.

Im Lauf der Jahre wurden die Modems immerschneller. Anfänglich übertrugen sie 300 bps; diefolgenden Entwicklungsstufen waren 1.200 bps,2.400 bps, 4.800 bps, 9.600 bps, 14.400 bps,19.200 bps und 28.800 bps. Heute gilt alles unter14.400 bps als veraltet. Der beste Rat, den maneinem Modemkäufer geben kann, lautet schlicht:Kaufe das schnellste Modem, das du dir leisten

Page 7: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

7

kannst. Unsere Empfehlung ist, wenigstens ein14.400 bps-Modem zu kaufen. In den weitausmeisten Fällen wird sich das Geld in Form einergeringeren Telefonrechnung wieder einfinden. Ein28.800 bps-Modem ist das schnellste, was es gibt –und es kostet nicht viel mehr als die langsamerenModelle.

Allerdings mußt du, falls du das schnellste28.800 bps-Modem kaufst, einige Faktoren berück-sichtigen, die dich daran hindern können, denvollen Nutzen aus deinem Modem zu ziehen:

• Du mußt wissen, daß die Geschwindigkeit einesModems allein nicht ausreicht, auch wenn sieetwa 19200 bps oder 28800 bps beträgt. Soll dirdas Modem richtigen Spaß machen, muß esdiese Geschwindigkeit über ein anerkanntesProtokoll erzielen.

• Der Computer muß die Daten ebenso schnellempfangen können, wie das Modem sie sendenkann, wenn die Geschwindigkeit zur Geltungkommen soll. Normalerweise kann ein PC näm-lich Daten gar nicht so schnell entgegennehmen,wie ein fixes Modem sie senden kann – einProblem, das für Modems ab 14400 bps gilt.Externe Modems erfordern in solchen Fälleneine besondere Steckkarte. Mehr zu diesemProblem auf Seite 12.

• Schließlich und endlich ist es gar nicht sicher,ob ein 28.800-Modem Daten jederzeit mit dieserGeschwindigkeit überführen wird – auch wennder Computer sie rasch genug übertragen kann.Das liegt daran, daß die Fähigkeit der Telefon-leitungen zu fehlerfreien Übertragungen allmäh-lich ihre Grenzen erreicht. Erlaubt die Leitungs-qualität keine Übertragung mit hoher Geschwin-digkeit, werden sich die Modems automatischauf eine geringere Geschwindigkeit einigen.Und für dieses Problem gibt es leider keinebillige Lösung.

Die technische Entwicklung der Modems ging mitatemberaubender Geschwindigkeit vor sich; nunaber hat sie, so meinen die Experten, ihre Grenzenerreicht. Zwar könnte man vielleicht schnellereModems bauen, aber die Telefonleitungen kämenbei höheren Geschwindigkeiten als 28.800 bpseinfach nicht mehr mit. Kauft man ein 28.800-bps-Modem, hat man sein Geld also ziemlich sicherinvestiert. Mit der heutigen Technik lassen sichschlicht keine wesentlich höheren Geschwindig-keiten erzielen.

Manche Produzenten von Modems führen inihren Reklamen Geschwindigkeiten von 57.600 bpsoder gar 115.200 bps an. Diese phantastischenZahlen haben leider nicht gerade viel mit der Wirk-lichkeit zu tun. Sie entstehen dadurch, daß dieDatenkompression unter den bestmöglichen Ver-hältnissen in die Berechnung einbezogen wird –also ist die Zahl tatsächlich die theoretische obereGrenze für die Übertragung von Daten. Mit einem28.800-bps-Modem kann man im Prinzip 115.200bps pro Sekunde übertragen, falls die Daten extremkomprimierbar sind. In der Praxis ist der Wertnormalerweise wesentlich geringer.

ProtokolleEin Protokoll ist ein Satz von Regeln, der definiert,wie zwei Modems miteinander Daten austauschen.Es gibt eine Unzahl von Protokollen für die Kom-munikation zwischen Modems – Protokolle für dieeigentliche Ausformung des Signals wie auchProtokolle für etwa Fehlerkorrektur oder Daten-kompression, die weiter unten beschrieben werden.Die wichtigsten Protokolle sind die, welche dieForm des Signals bestimmen – und damit dieGeschwindigkeit, mit der das Modem arbeitet.

Tauschen zwei Modems Daten miteinander aus,verhandeln sie zunächst automatisch die Form, inder die Kommunikation erfolgen soll. Sie stellenfest, welches die höchste Geschwindigkeit ist, diebeide benutzen können, und verwenden diese; unddas geschieht, ohne daß der Benutzer einzugreifenbraucht.

Es gibt eine Reihe von offiziellen Protokollen,die international von der ITU (International Tele-communications Union) festgelegt wurden. Sietragen die Bezeichnung eines V. samt einer Zahl,wozu manchmal die Endung bis gefügt wird, dasfranzösische Wort für noch einmal.

Alte Protokolle, die offizielle, nun aber veralteteStandards sind:

V.21 Standard für Modems, die langsamer als1.200 bps arbeiten.

V.22 Standard für 1.200 bps.V.22bis Standard für 2.400 bps.V.32 Standard für 4.800 und 9.600 bps.

Neuere Protokolle – die Einhaltung von wenigstenseinem dieser internationalen Standards ist minimaleAnforderung an ein neueres Modem:

Page 8: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

8

V.32bis Standard für 14.400 bps. Du solltestkein Modem kaufen, das langsamerarbeitet.

V.34 Standard für 28.800 bps.Augenblicklich und vermutlich fürlange Zeit das beste, was man kaufenkann.

Im allgemeinen stellen alle diese verschiedenenStandards kein Problem dar; Modems sind nämlichabwärts-kompatibel, was bedeutet, daß ein V.34-Modem auch mit allen früheren Standards arbeitenkann. In manchen Fällen können aber Problemeauftreten, die daran liegen, daß manche Firmen ihreeigenen inoffiziellen Protokolle festgelegt haben,die sich nicht nach den offiziellen Standardsrichten:

V.FastClass Ein inoffizielles Protokoll für 28.800bps von der Firma Rockwell.

V.32terbo Inoffizieller Standard für 19.200 bpsvon AT&T. Das Smartlink-Modem, dasdieses Protokoll verwendet, nennt esV.32Te oder V.32Ti – je nachdem, obes sich um ein externes oder ein internesModem handelt.

ZyX 16.800 oder 19.200 bps-Protokoll vonZyXEL.

HST US Robotics war die erste Firma, dieHighspeed-Modems herstellte; sie legteihre eigenen Protokolle für 14.400,16.800, 19.200 und 21.600 bps fest.

Das V.FastClass-Protokoll etwa, auch V.FCgenannt, ist ein inoffizielles 28.800 bps-Protokoll,das die Firma Rockwell festlegte, weil sie nicht aufden offiziellen Standard für 28.800 bps wartenwollte. Als dieser Standard namens V.34 dann kam,gab es also zwei verschiedene Protokolle fürdieselbe Geschwindigkeit.

Ein Modem, das nur über V.FC verfügt, kannnicht mit einem Modem reden, das nur V.34 hat. Inder Praxis ist das Problem allerdings nicht beson-ders groß, da alle Modems die alten Standardshaben und also zum Beispiel über V.32bis mitein-ander reden können.

Nur riskiert man dann, daß das teuer erstandene28.800 bps-Modem in der Praxis nie schneller als14.400 bps arbeitet. Die Sache wird noch kompli-zierter: Vor seiner Fertigstellung war der Arbeits-titel von V.34 V.Fast. Dieser vorläufige Namewurde gestrichen, als das fertige Produkt V.34genannt wurde; also gibt es grundsätzlich keinV.Fast. Nur werden leider die BezeichnungenV.Fast und V.FastClass oft miteinander verwech-

selt. Noch schlimmer wird es, wenn man Abkür-zungen wie “VFC”, “Vfast” oder entsprechendeFehlgeburten mit einbezieht.

Wir können nur empfehlen, ein V.34-Modem zukaufen, welches der offizielle Standard ist, und dieFinger von V.FC zu lassen.

Ganz allgemein gilt, daß die inoffiziellen Proto-kolle kein Standard sind, weil sie nicht von anderenModemherstellern befolgt werden. Kauft man zumBeispiel ein V.32terbo-Modem (19.200 bps), kannman mit dieser Geschwindigkeit nur mit anderenV.32terbo-Modems Daten austauschen. Man kannnicht einmal mit anderen 19.200 bps-Modems kom-munizieren, etwa von der Firma ZyXEL, die fürdiese Geschwindigkeit ein anderes Protokoll ver-wendet. Und da V.32terbo kein offizieller Standardist, kann man nicht damit rechnen, daß es funktio-niert.

Man kann aber jederzeit damit rechnen, daß einModem sich an einen alten Standard hält; schlimm-stenfalls unterhält man sich also nur mit einergeringeren Geschwindigkeit als der, zu der dasModem eigentlich befähigt ist.

DatenkompressionViele Modems können die vom Computer erhalte-nen Signale komprimieren. Dieser Vorgang läßtsich mit Pack-Programmen wie zum BeispielPKZIP vergleichen, die eine Datei so packenkönnen, daß sie weniger Platz einnimmt.

Ein Datensignal wird nicht komprimiert, umweniger Platz auf der Festplatte einzunehmen,sondern um Zeit zu sparen. Ein Modem mit Kom-pression komprimiert die Signale in Real Time, dasheißt während sie gesendet werden. Wird einModem mit der Geschwindigkeitsangabe von14.400 bps versehen, wird die Datenkompressionnicht berücksichtigt. Ist sie aktiviert, werdentatsächlich mehr als 14400 bps gesendet. DasAusmaß der Kompression hängt davon ab, welcheArt von Daten man sendet.

Nicht nur die eigentliche Übertragung läuft nachverschiedenen Protokollen ab – auch für die Daten-kompression gibt es verschiedene Protokolle. Dasist aber selten ein Problem, da die meisten Modemsmit allen Protokollen umgehen können. Dieverschiedenen Bezeichnungen sind aber auf derVerpackung angegeben, und grundsätzlich ist esangenehm zu wissen, was sie bedeuten. Dieüblichsten Protokolle für die Datenkompressionheißen V.42bis, MNP 5 und MNP 10.

Page 9: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

9

FehlerkorrekturFehlerkorrektur bedeutet, daß das Modem selbstüberwacht, ob während der Übertragung ein Fehlerauftritt, und gegebenenfalls eingreift. Tritt zumBeispiel eine kurze Störung in der Telefonleitungauf, können einige der empfindlichen Bits schnellverschwinden.

Ein Modem mit Fehlerkorrektur wird aber einensolchen Fehler entdecken und ihn ausbessern, ohnedaß der Benutzer irgend etwas davon merkt. Wiebei der Datenkompression braucht man auch hierannur selten einen Gedanken zu verschwenden, daalle modernen Modems sich nach den normalenProtokollen für die Fehlerkorrektur richten. DieProtokolle werden als V.42, MNP 2-4 und MNP 10bezeichnet.

FabrikatEs gibt viele Firmen, die Modems herstellen.Entscheidend für die eigentliche Kommunikationmit anderen Modems ist aber letztendlich, welcheStandards das jeweilige Modem unterstützt.Allerdings können sich die Modems verschiedenerHersteller in anderen Punkten ziemlich unterschei-den – etwa in ihrer Bedienung und in ihren Mög-lichkeiten. Die mitgelieferte Software – wenn siedenn mitgeliefert wird – kann von unterschiedlicherQualität sein. Das Modem kann mehr oder wenigersimpel zu installieren sein; und schließlich kann derPreis große Unterschiede aufweisen. BekannteModemhersteller sind US Robotics (USR), Hayes,Boca, Aceex, Hornet, Supra und ZyXEL.

FaxmodemManche Modems verfügen außer der normalenModemkommunikation auch über die Möglichkeitzu faxen. Das bedeutet, daß du ein Fax direkt ausdeinem PC an ein ganz normales Faxgerät schickenkannst. In einem solchen Fall gibt es also keinModem – und auch keinen Computer – am anderenEnde der Leitung. Das Modem verhält sich schlichtwie ein Faxgerät. Außerdem kannst du selbst aufdeinem Computer ein Fax empfangen, entwedervon einem normalen Faxgerät oder von einemanderen Computer mit Faxmodem.

Ein Faxmodem ist allerdings in einigen Punktennicht so praktisch wie ein Faxgerät. Zunächst ein-mal kannst du es nicht einfach mit einem Papier-bogen füttern: Was du schicken willst, muß –gegebenenfalls als Datei – auf deinem Computerexistieren, ob es nun Text ist oder Bild oder beides.Außerdem kannst du den PC nicht als permanenten

Faxempfänger benutzen – es sei denn, du läßt ihnganztägig laufen.

Dennoch kann es durchaus praktisch sein, ausdem Computer zu faxen; und die meisten Modemssind inzwischen auch Faxmodems. Es ist jedenfallssicherlich die billigste Möglichkeit, ein Faxgerät zuerstehen.

Manche Faxmodems verwenden beim Faxeneine andere Geschwindigkeit als bei der normalenDatenübertragung. Wird ein Faxmodem mit denGeschwindigkeitsangaben 2.400/9.600 bps ausge-liefert, bedeutet das im allgemeinen, daß es mit2.400 bps im Modembetrieb läuft, ein Fax aberviermal schneller senden kann, nämlich mit 9.600bps. Es gibt noch keinen Standard für die Faxüber-tragung mit 28.800 bps; also vermitteln alle 28.800bps-Modems ein Fax mit der Geschwindigkeit von9.600 oder 14.400 bps. Bei normalem Fax-Gebrauch spielt die Geschwindigkeit aber keinegrößere Rolle, da eine Faxseite selten mehr als eineoder zwei Minuten beansprucht.

Man unterscheidet zwischen Class I- und ClassII-Fax. Dieser Unterschied ist vor allem technischerArt und hat für den normalen Benutzer nicht vielBedeutung. Außerdem verfügen die meisten moder-nen Faxmodems über beide Möglichkeiten.

Sprache/VoiceIm allgemeinen kann man sein Telefon nicht benut-zen, solange man das Modem verwendet. Es gibtallerdings spezielle Modems, die den Benutzern amjeweiligen Ende der Leitung durch Druck auf einenKnopf eine Unterhaltung erlauben, während dieDatenübertragung kurzzeitig unterbrochen wird.Allerdings müssen in diesem Falle beide Benutzerüber ein solches Modem verfügen.

Außerdem gibt es Modems, unter anderem vonZyXEL, die als Anrufbeantworter funktionierenkönnen. Man kann über ein solches Modem ebensowie bei einem normalen automatischen Anrufbeant-worter eine Nachricht geben oder empfangen. Daswird möglich durch eine besondere Technik derStimmenkompression. Will man sein Modem soverwenden, muß der Computer ständig einge-schaltet sein.

Solche Modems sind im allgemeinen füramerikanische Telefone bestimmt, deren Hörerdirekt mit dem Modem verbunden werden kann.Die Nachricht für den Anrufbeantworter wird alsoüber den Hörer aufgenommen, ebenso wie even-tuelle Mitteilungen über ihn abgehört werden. Diemeisten deutschen Telefone lassen sich nicht aufsolche Weise mit einem Modem verbinden; will

Page 10: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Was ist ein Modem?

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

10

man diese Funktion benutzen, muß man also einenUmweg nehmen, indem man eine Soundkarte, einMikrofon und spezielle Software auf seinem Com-puter installiert.

Modems dieser Art unterscheiden im allgemei-nen auch zwischen einem normalen “Voice”-Anruf,bei dem jemand mit dir reden will, und einemAnruf von einem anderen Computer oder einemFaxgerät und können jeweils entsprechendreagieren. Schließlich besteht obendrein manchmaldie Möglichkeit, ein moderneres Anrufbeantworter-Programm zu betreiben – etwa von der Art:“Wollen Sie eine Mitteilung hinterlassen, wählenSie 1; wollen Sie wissen, wo ich zur Zeit bin,wählen Sie 2” und so weiter.

Eine ganz neue Technik namens Digital SVD(Simultaneous Voice and Data) macht es möglich,ein Telefongespräch zu führen, während man seinModem benutzt. Das geschieht, indem dieGeschwindigkeit der Datenübertragung herab-gesetzt wird, zum Beispiel von 28.800 auf 14.400bps, worauf die freigewordene Kapazität für dasgleichzeitig ablaufende normale Telefongesprächverwendet wird. Das Telefongespräch muß über diegleiche Leitung laufen wie die Datenübertragung –man kann also nicht seinen Onkel anrufen, währendman Dateien aus dem Internet abruft.

Digital SVD ist ein internationaler Standard –also werden alle Hersteller von Modems auf dieseMöglichkeit zugreifen können. Bisher (August1995) sind allerdings noch keine Modems mitDigital SVD auf dem Markt.

Der ComputertypExterne Modems werden nicht für einen bestimm-ten Computer produziert, sondern können mit allenpersönlichen Computern benutzt werden. Ein unddasselbe Modem kann also mit einem Macintosh,einem PC und einem Amiga betrieben werden –allerdings selbstverständlich nicht gleichzeitig.Wird allerdings Software mitgeliefert, kann diesenicht auf verschiedenen Computern benutzt werden– also sollte man das vor dem Kauf untersuchen.

Interne Modems dagegen werden für einenbestimmten Computertyp hergestellt. Ein internesPC-Modem kann also nicht etwa in einemMacintosh benutzt werden.

SoftwareNormalerweise gehört auch Software zumLieferumfang eines Modems. Das kann zumBeispiel ein Kommunikations- und ein Faxpro-gramm sein. Die Programme sind aber imallgemeinen nicht besonders gut und solltenbaldigst durch andere ersetzt werden.

Was kostet der Spaß?Auf die Dauer wird allerdings vermutlich die Tele-fonrechnung der größte Ausgabeposten sein. Fürdie Telekom spielt es keine Rolle, ob du im Telefonredest oder Daten über die Leitung sendest – beideskostet dasselbe.

Page 11: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

11

Konfiguration und FehlersucheIn populären Artikeln über Modems und ihre Mög-lichkeiten liest man oft Sätze wie “es ist einfacherals du glaubst…”. Die Wirklichkeit beweist oftgenug das genaue Gegenteil – es ist schwieriger alsdu dir vorstellst, vor allem wenn du ein Anfängerbist, was Computer betrifft. Willst du dein neuerstandenes Modem anschließen und zum Funk-tionieren bringen, mußt du dich zunächst über vieleDinge informieren.

Wie das Modem konfiguriert wird, hängt davonab, welchen Modemtyp und welchen Computer dubenutzt. Außerdem spielt es eine große Rolle,welche anderen Geräte du an deinen Computerangeschlossen oder in ihn eingebaut hast. Darummüssen wir uns in den folgenden Abschnitten etwasin technische Einzelheiten vertiefen, um dieverschiedenen Phasen der Konfiguration genauer zubeschreiben.

Wir hoffen, daß die Informationen dieserAbschnitte dich dazu befähigen, selber die eventuellentstehenden Probleme zu lösen. Gelingt uns dasnicht, solltest du zumindest einem “Experten”genauer erklären können, wo dein Problem liegt.Was nun folgt, mag schwer verdaulich und trockenwirken, vor allem wenn du noch ein Anfänger imComputerfach bist – aber die Anstrengung lohntsich.

Die serielle SchnittstelleDie Verbindung eines Computers mit der Umweltläuft über einen Kommunikations-Ausgang ab,nämlich die sogenannte serielle Schnittstelle. DieseSchnittstelle kann die binären Datensignale desComputers, das heißt seine Einsen und Nullen, anetwa ein Modem oder direkt an einen anderen Com-puter vermitteln.

Es gibt zwei Arten von Schnittstellen: dieseriellen und die parallelen. Die seriellen heißen so,weil die Bits eines nach dem anderen in einerlangen Serie durch sie hindurch geschickt werden.Anders bei der parallelen Schnittstelle: hier laufenmehrere Bits gleichzeitig durch, also parallel. Dieparallele Schnittstelle ist zwar leistungsfähiger undschneller als die serielle; im allgemeinen ist sie abervom Drucker belegt, weswegen Modems sokonstruiert sind, daß sie die serielle Schnittstellebenutzen. Diese Schnittstelle arbeitet schnell undeffektiv genug für Modems unter 14.400 bps. Willstdu ein externes Modem mit 14.400 bps oder höherbenutzen, mußt du sicherstellen, daß deine serielleSchnittstelle das von ihrem Typ her schafft. Mehr

dazu findest du im Abschnitt über UART und FIFOauf Seite 12.

Der verbreitete technische Standard für serielleSchnittstellen heißt RS-232C; die Signale werdennach einer Methode versandt, die asynchroneKommunikation genannt wird. Das hängt mit derzeitlichen Positionierung und Plazierung derSignale zusammen, wir wollen aber hier nicht näherdarauf eingehen. Alle Computer und Modems, diesich an diesen Standard halten, können miteinanderverbunden werden. Das ist bei allen Modems undbei allen IBM-kompatiblen PCs der Fall.

Beim Macintosh kommt noch etwas dazu: DieFirma Apple hat den gängigen Standard, RS-232C,verbessert und steuert alle ihre Computer mit ihremeigenen Standard, RS422, aus. Das erfordert aller-dings spezielle achtpolige Stecker und damit auchKabel für den Macintosh; die Modems als solchesind aber verwendbar. Außerdem muß man alsMacintosh-Besitzer darauf achten, daß man einHardware-Handshake-Kabel hat. Was das ist, wol-len wir hier nicht genauer erläutern – nur sagen, daßein anderes Kabel mit Sicherheit zu Problemenführt.

In einem PC werden die seriellen Kommunika-tionsschnittstellen auch COM-Ausgang genannt.Normalerweise hat ein PC zwei dieser Schnitt-stellen, die sich als 9- oder 25-poliger Stecker ander Rückseite des Computers befinden (beimMacintosh wie gesagt als 8-polige Steckdose).

Daß es zwei Artenvon Steckern gibt,kann etwas verwir-ren. Normalerweisewerden bei einerDatenübertragunghöchstens 9 Leiter benutzt, egal ob der Stecker 9oder 25 Pole hat. Der 25-polige Stecker ist einÜberbleibsel aus der Zeit der guten alten XT-PCs -nur brauchen die meisten Modems noch heutediesen Stecker.

In einem PC belegt im allgemeinen die Mauseinen der COM-Ausgänge; ein externes Modemmuß also an den anderen angeschlossen werden.Man kann den PC um zwei COM-Schnittstellenerweitern; in der Praxis tut man das, indem man denCOM-Ausgang 1 und 2 mit einem weiteren Steckerversieht. Man wird jeweils nur zwei Ausgänge

Page 12: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

12

gleichzeitig betreiben können. Mehr zu diesemThema findest du im nächsten Abschnitt.

Möglicherweise findest du an der Rückseitedeines Computers noch weitere ähnliche Stecker;dann ist es nicht immer ganz einfach herauszu-finden, welche zu den COM-Schnittstellen gehörenund welche nicht. Findest du aber einen der beidenStecker, die du auf der Illustration siehst – alsonicht eine Steckdose – so ist es mit Sicherheit derStecker für einen COM-Ausgang.

Weißt du nicht, wie viele COM-Ausgänge indeinem PC sind, kannst du das mit Hilfe einesTestprogramms feststellen – mehr dazu auf Seite13.

Adressen und IRQ-LeitungenWollen wir die Einstellungen eines internenModems und der unterschiedlichen Kommunika-tionsprogramme verstehen, müssen wir den Begriffdes COM-Ausgangs auf einem PC etwas erweitern.

Jeder COM-Ausgang hat eine bestimmteAdresse, unter der ihn der Computer findet. Außer-dem hat jeder COM-Ausgang eine IRQ-Leitung.IRQ steht für Interrupt Request (“Unterbrechungs-Ersuchen”) und ist gewissermaßen eine direkteLeitung zur CPU eines PCs, dem zentralenProzessor. Jeder PC hat eine Reihe von IRQ-Leitungen, die regelmäßig von der CPU geprüftwerden – das heißt mehrere Male pro Sekunde.Über die IRQ-Leitung teilt der COM-Ausgang derCPU mit, ob er Daten zum Lesen hat oder ob erempfangsbereit ist.

Die Standardverteilung der Adressen- und IRQ-Leitungen für die COM-Ausgänge eines PCs siehtfolgendermaßen aus:

Ausgangs-name

Adresse(hex)

IRQ-Leitung

COM1 3F8 (-3FF) 4COM2 2F8 (-2FF) 3COM3 3E8 (-3EF) 4COM4 2E8 (-2EF) 3

Auch andere Einheiten in einem PC haben IRQ-Leitungen und Adressen, zum Beispiel die Fest-platte oder die Soundkarte. Das kann zu Proble-men führen, da es nur eine begrenzte AnzahlIRQ-Leitungen und Adressen in einem PC gibt –normalerweise 16.

Landen zwei verschiedene Einheiten aufderselben Adresse oder Leitung, entsteht vielleichtein Fehler, oder es kann bestenfalls nur jeweils eine

Einheit funktionieren. Das ist unter anderem dannder Fall, wenn du zwei zusätzliche COM-Ausgängeeingebaut hast. Der PC schafft es nicht, vier Aus-gänge zu lesen, und verteilt die Last daher so, daßCOM1 eine IRQ-Leitung mit COM3 teilt undCOM2 mit COM4. Das Ergebnis ist, daß höchstenszwei Ausgänge gleichzeitig arbeiten können; zumBeispiel schließen sich COM1 und COM3gegenseitig aus, da sie dieselbe IRQ-Leitung benut-zen.

Ein Testprogramm kann dir einen Überblickdarüber verschaffen, wie sich deine COM-Aus-gänge und IRQ-Leitungen verteilen – genaueressiehe Seite 13. Eventuelle Probleme mit IRQ- undAdressenkonflikten sind lösbar: du kannst dieAdressen oder IRQ-Leitungen vieler Einheiten ineinem PC ändern. Diese Änderungen müssen an derHardware und gegebenenfalls auch in der Softwarevorgenommen werden und erfordern unter anderem,daß du genauere Anweisungen für die betreffendenGeräte hast. Wie so etwas vor sich geht, wollen wirdort beschreiben, wo das ohnehin aktuell wird –etwa im Abschnitt zur Installation eines internenModems.

UART und FIFODie Elektronik hinter einer seriellen Schnittstellewird UART genannt (Universal AsynchronousReceiver Transmitter). In einem durchschnittlichenPC wird ein Typ benutzt, der 16450 oder 8250heißt, je nach Fabrikat plus/minus ein paarBuchstaben. Ein solcher UART arbeitet schnell –grundsätzlich kann er bis zu 115.200 bps über-tragen, und das sollte von der Geschwindigkeit herfür jedes Modem reichen. In der Praxis wird diesehohe Geschwindigkeit allerdings selten ausgenutzt.Die CPU hat nämlich keine Zeit, die serielleSchnittstelle ständig zu lesen. Statt dessen schautsie regelmäßig alle paar Mikrosekunden nach.

Ein Highspeed-Modem (14.400 bps und höher)kann die CPU leicht ins Schwitzen bringen,besonders auf langsamen Computern oder unterSystemen mit Multitasking wie Windows,Macintosh oder OS/2, die die CPU zeitlich sehrbeanspruchen. Sie schafft es in solchen Fälleneinfach nicht, alle Zeichen zu lesen, die über dieSchnittstelle vom Modem hereinkommen.

Das Ergebnis sind Fehler; die CPU bittet dasModem um eine Wiederholung, dieses gibt denBescheid ans andere Modem weiter, und dasbraucht alles seine Zeit. Du wirst das daran fest-stellen, daß der Strom der Zeichen auf deinemBildschirm ins Stocken gerät – oder daß bei dem

Page 13: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

13

Transfer einer Datei viele “CRC Fehler” auftretenund die Datentransfergeschwindigkeit nachläßt.

In diesem Falle benötigst du einen UART, dersich erinnern kann. Das kann ein normaler 16450-UART nämlich nicht. Schafft es die CPU nicht, ihnzu lesen, liest er einfach das nächste Zeichen undvergißt das erste. Du brauchst einen UART vomTyp 16550, je nach Fabrikat plus/minus ein paarBuchstaben. Ein solcher UART hat einen sogenann-ten 16 Byte-FIFO-Puffer, also eine Art Mini-gedächtnis, das sich an die letzten 16 Zeichenerinnern kann.

FIFO steht für First In First Out; das funk-tioniert so, daß die CPU, wenn sie die Schnittstelleliest, alle Zeichen erhält, die seit dem letzten Leseneingegangen sind. So vermeidet man Unterbrech-ungen im Datenstrom. Alle ordentlichen internenHighspeed-Modems verfügen über einen künst-lichen COM-Ausgang mit eingebautem 16550-UART, also braucht man sich darum keine Sorgenzu machen.

Auf Rechnern von 486er aufwärts kann mansich zur Not ohne einen verbesserten UARTbehelfen, auch wenn man ein 14.400 bps-Modembetreibt. Wir würden dir aber in jedem Falle raten,dir einen 16550-UART anzuschaffen, um eineoptimale und stabile Übertragungsgeschwindigkeitauch für ein externes Highspeed-Modem zu sichern– besonders wenn du Windows oder OS/2 benutzt.

Ein solcher UART ist als Steckkarte mit zweiCOM-Ausgängen erhältlich. Die neuen COM-Ausgänge auf der Karte lassen sich frei numerieren;sie können also als neue Ausgänge figurieren oderals Ersatz für die ursprünglichen. Im letzteren Fallemüssen die alten COM-Ausgänge im PC ausge-schaltet werden. Ob du das alles vom PC-Fachhänd-ler machen läßt oder es selbst versuchen willst, liegtan dir.

Ein Testprogramm wie zum Beispiel MicrosoftDiagnostics kann dich informieren, welcher UART-Typ an den eingebauten COM-Ausgängen odereinem internen Modem liegt. Mehr dazu imnächsten Abschnitt über Testprogramme. Kürzlicherschien ein neuer UART-Typ namens 16650. Erfunktioniert so wie ein 16550-UART, hat abereinen größeren Puffer von 32 Zeichen. Das ergibtbei den wirklich schnellen externen Modems von28.800 bps einen besonders stabilen Datenstrom.TestprogrammeEin Testprogramm kann viel über Hardware, Soft-ware und Konfiguration eines Computers aussagen.Bekannte Beispiele für solche Programme sindCheckIt, Norton SysInfo und Microsoft Diagnos-

tics. Das letztere Programm gehört zum Liefer-umfang von Windows und dem neuen Windows95;in diesem Abschnitt wollen wir es als Beispielbenutzen.

Microsoft Diagnostics wird abgekürzt MSDgenannt; die Datei, die du brauchst, heißtMSD.EXE. Unter Windows reicht es, ein DOS-Fenster zu öffnen und MSD zu schreiben, um dasProgramm zu starten. Hast du einige Male dieEingabe-Taste gedrückt, erscheint eine Über-sicht. Drückst du nun auf C, siehst du einenÜberblick über die COM-Ausgänge des Computers.Das mag etwa so aussehen:

Hier erkennst du hoffentlich einige der technischenFachausdrücke. Im vorliegenden Beispiel gibt eszwei COM-Ausgänge. Wird N/A angegeben,bedeutet das, daß dieser COM-Ausgang nichtexistiert. Port Address gibt die Adresse an,unter der der COM-Ausgang zu finden ist. DiePunkte von Baud Rate bis Clear To Send(CTS) brauchst du nicht zu berücksichtigen. Siesind Einstellungen, die jedes Kommunikationspro-gramm ohnehin überschreiben wird. UART ChipUsed ist interessanter – hier siehst du, welcherUART-Typ am COM-Ausgang sitzt. Eventuellehinzugesetzte Buchstaben, wie in diesem Beispiel16550AF, sind nicht besonders wichtig, da sie nurAngaben zum Hersteller und zur Version des Chipsmachen.

Auch ein Überblick über die Besetzungen derverschiedenen IRQ-Leitungen kann nützlich sein.Du erhältst ihn von der Übersicht in MSD durchden Buchstaben Q. Das kann recht kompliziertaussehen:

Allerdings sind hier nur wenige Dinge von Wich-tigkeit. Willst du sehen, wo die COM-Ausgänge

Page 14: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

14

liegen, dann schau nach ihren Nummernangaben inder Spalte Detected. Links davon steht dieNummer der IRQ-Leitung.

Suchst du nach einer freien IRQ-Leitung für eininternes Modem – mehr dazu im Abschnitt über dieInstallierung eines solchen Geräts – mußt du in derDetected-Spalte nach einem No sehen. In unse-rem Beispiel siehst du das bei der IRQ-Leitung 5.Diese Leitung ist im allgemeinen für eine weitereparallele Schnittstelle vorgesehen (für einenDrucker); in diesem Computer wird sie aber nichtdafür benutzt, also ist die IRQ-Leitung frei.

Installation eines internen ModemsHast du dich zum Kauf eines internen Modemsentschieden, muß es in deinen Computer eingebautwerden. Das kann der Händler, bei dem du esgekauft hast, sicher machen – allerdings wird dasziemlich viel Geld kosten. Bei einem PC ist einsolcher Eingriff im Grunde nicht besonderskompliziert; sehr wahrscheinlich müssen aberetliche Einstellungen im Modem wie auch im PCgeändert werden.

Hast du Lust, das selber zu tun, findest du einegründliche Beschreibung in den folgendenAbschnitten. Natürlich besteht ein gewisses Risiko,daß etwas schiefgeht, wenn du es selber tust; dasRisiko ist aber nicht besonders groß; und es ist ganzangenehm, selber dafür zu sorgen, daß dieHardware optimal eingestellt wird.

Bevor du mit der Installation deines internenModems beginnst, mußt du dich sicherstellen, daßdu alle Handbücher bereit hast. Du mußt nämlichnachschlagen, wie gerade dein PC und dein Com-puter eingestellt werden müssen. Also brauchst dudas Handbuch für das Modem, für die I/O-Karte imPC, also die Karte, an der die COM-Ausgänge imallgemeinen sitzen, und eventuell für die Mutter-platine des PCs – es gibt nämlich PCs, bei denenein oder mehrere COM-Ausgänge hier angebrachtsind. Außerdem benötigst du eine Übersicht überdie Verteilung der COM-Ausgänge und der IRQ-Leitungen in deinem PC. Die kannst du dir wieoben beschrieben mit Hilfe eines Testprogrammsbesorgen.

Alle internen Modems enthalten einen künst-lichen COM-Ausgang, der sich in der Regel aufseine eigene Adresse und IRQ-Leitung einstellenläßt – im Gegensatz zu den üblichen COM-Aus-gängen, die sich die beiden festen IRQ-Leitungen 3und 4 teilen müssen. Das größte Problem bei derInstallation eines internen Modems ist, eine Adresse

und IRQ-Leitung zu finden, die von keiner anderenHardware-Einheit im PC benutzt wird. Wir hoffen,daß unsere Hinweise dir einen Weg durch eventuellauftretende Probleme zeigen.

Einstellungen: IRQ-Leitungen, Adressen undSchnittstellenAuf der Steckkarte findest du mehrere DIP-Schalterund/oder Jumper. Ein DIP-Schalter (DIP-Switch)ist ein Kontakt, der auf ON oder OFF gestellt, dasheißt ein- oder ausgeschaltet werden kann. Jumpersind kleine Plastikhütchen, die so aufgesetztwerden, daß sie bestimmte Pins, also kleineMetallstäbchen, verbinden oder trennen:

Auf unserer Zeichnung sind J1 und J2 geschlossen,während J3, J4 und J5 getrennt sind. J6 und J7sitzen in der Position 1-2, während J8, J9 und J10 inder Position 2-3 sitzen.

DIP-Schalter und Jumper werden dazuverwendet, einige wichtige Punkte in eineminternen Modem einzustellen:

• Welche Kommunikationsschnittstellen-Nummer(COM-Ausgangs-Nr.) das Modem hat

• und je nachdem: unter welcher Adresse• und welcher IRQ-Leitung dieser Ausgang

erreicht wird.

Im Handbuch für das Modem findest du ein paarschematische Vorschläge zur Position der Jumperund/oder DIP-Switches. Es ist wichtig, daß dasModem auf die richtige Schnittstelle, IRQ-Leitungund Adresse eingestellt wird – das ist die Grund-bedingung dafür, daß das Modem und der Rest desComputers zusammenarbeiten können. Zunächsteinmal mußt du wissen, wie viele COM-Schnitt-stellen eigentlich in deinem Computer sind – dasstellst du, wie auf Seite 13 beschrieben, mit Hilfeeines Testprogramms fest.

Anschließend untersuchst du, welche von ihnenbereits benutzt werden, wenn du das Modemanwendest – zum Beispiel belegt die Maus eine.

Page 15: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

15

Außerdem lohnt es sich, zu wissen, was der Com-puter den verschiedenen IRQ-Leitungen zugeteilthat – auch das stellst du mit einem Testprogrammfest. Die folgende Übersicht zeigt dir, wie du dasModem in verschiedenen Situationen einstellenmußt:

Falls du bereits 1 bis 3 COM-Schnittstellen hast:

Einstellungsweise 1– falls das Modem sich auf eine IRQ-Leitungeinstellen läßt und der PC eine Leitung frei hat:1. Du stellst die COM-Schnittstelle des Modems

auf eine im PC noch nicht existierende Nummerein.

2. Die IRQ-Leitung des Modems stellst du auf einefreie IRQ-Leitung im PC.

3. Falls möglich, stellst du die Adresse desModems auf die Standardadresse der gewähltenSchnittstelle (siehe Seite 12).

Einstellungsweise 2– falls sich die IRQ-Leitung auf dem Modem nichteinstellen läßt oder es keine freie IRQ-Leitung gibt:1. Du stellst die COM-Schnittstelle des Modems

auf eine im PC bereits existierende Nummer ein.2. Die entsprechende Schnittstelle im PC stellst du

ab, da die Schnittstelle des Modems diesen Platzübernimmt.

Oder:

1. Du stellst die COM-Schnittstelle des Modemsauf eine im PC noch nicht existierende Nummerein –

2. und mußt dich daran gewöhnen, daß der“Partner-Anschluß” der gewählten Schnittstellenicht gleichzeitig mit dem Modem aktiv seinkann.

Falls du bereits 4 COM-Schnittstellen hast:

Einstellungsweise 1– falls das Modem sich auf eine IRQ-Leitungeinstellen läßt und der PC eine Leitung frei hat:1 Du stellst die COM-Schnittstelle des Modems

auf eine beliebige Nummer ein.2 Die entsprechende Schnittstelle im Computer

schaltest du aus, da das Modem ihre Stelleübernimmt.

3 Die IRQ-Leitung im Modem stellst du auf einefreie Leitung ein.

4 Falls möglich, stellst du die Adresse desModems auf die Standardadresse der gewähltenSchnittstelle (siehe Seite 12).

Einstellungsweise 2– falls sich die IRQ-Leitung nicht auf das Modemeinstellen läßt – oder es schlicht keine freie IRQ-Leitung gibt:1 Du stellst die COM-Schnittstelle des Modems

auf eine im PC bereits existierende Nummer ein.2 Diese letztere stellst du im PC ab – und mußt

dich daran gewöhnen, daß der “Partner-Anschluß” der gewählten Schnittstelle nichtgleichzeitig mit dem Modem aktiv sein kann.

Was die größten Einstellungsschwierigkeitenbereitet, sind die IRQ-Leitungen. Manche Einstel-lungsmöglichkeiten erfordern das Ausschalten einerCOM-Schnittstelle im Innern des PCs. Dazubenutzt man genau wie im Modem Jumper oderDIP-Schalter – entweder auf der I/O-Karte, also derKarte, auf der die COM-Schnittstelle sitzt, oderseltener auf der Mutterplatine. In der jeweiligenGebrauchsanweisung ist angegeben, wie die Jumperoder Schalter eingestellt werden müssen, um einebestimmte Schnittstelle auszuschalten (disable).

Schauen wir uns ein Beispiel aus dem prallenLeben an. Torben hat für seinen PC ein internesModem erstanden. Seine Maschine ist mit zweiCOM-Schnittstellen ausgestattet. Dessen ist er sichaber nicht ganz sicher – also untersucht er die Sachemit dem Testprogramm MSD, das mitteilt, daß derComputer die Schnittstellen COM1 und COM2 hat.Torben durchblättert das englische Handbuch seinesModems und findet eine Übersicht, die angibt, wieCOM-Schnittstelle und IRQ-Leitung mit Hilfe vonDIP-Schaltern auf dem Modem eingestellt werden.

Da die IRQ-Leitung also eingestellt werdenkann, wählt er die Einstellungsweise 1. Zunächststellt er die COM-Schnittstelle des Modems auf dieNummer 3 ein. Dann muß die IRQ-Leitung auf einefreie Nummer gestellt werden. Nun wird dasTestprogramm erneut aktiviert – und teilt mit, daßdie IRQ-Leitung 5 frei ist; also wird das Modem soeingestellt. Adressen lassen sich auf TorbensModem nicht einstellen; diesen Punkt übergeht eralso. Schließlich setzt er das Modem in den Compu-ter; das wird im nächsten Abschnitt beschrieben. Istdas Modem am rechten Ort, kann er mit demTestprogramm überprüfen, ob alles richtigeingestellt ist.

Bevor du Zusatzgeräte für deinen Computerkaufst, solltest du untersuchen, ob sie eine freieIRQ-Leitung, Adresse oder COM-Schnittstelleerfordern. Ist das der Fall, mußt du feststellen, obsie mit deinen übrigen Geräten zusammenarbeiten

Page 16: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

16

können. Der Fachhändler ist nämlich nicht ver-pflichtet, dir dein Geld zurückzuzahlen, wenn deineEinkäufe aufgrund von Geräten, die sich bereits indeinem Computer befinden, nicht funktionieren.

Endlich mußt du wissen, daß Windows mancheKonfigurationen von COM-Schnittstellen nichtversteht. Es ist nämlich nicht imstande, ein “Loch”in der Reihe der Schnittstellen zu überspringen.Gibt es zum Beispiel eine COM1, aber keineCOM2, und du setzt dein internes Modem aufCOM3, so kann Windows dieses Modem nichtfinden.

Die einzige Lösung für dieses Problem ist,solche “Löcher” zu vermeiden – in diesem Falle,indem du das interne Modem auf COM2 stellst.

Einsetzen eines internen Modems in einen PC

Das interne Modem muß in einen freien Steckplatzim Innern des PCs gesetzt werden. Also mußt dudas Gehaüse öffnen. Zunächst mußt du aber denComputer ausschalten! Ist dein PC ein Tower-modell, solltest du ihn hinlegen, so daß du ihnwährend der Operation nicht umkippst.

Bevor du mit der Hand in die Maschine greifst,achte darauf, daß statische Elektrizität für Compu-terteile tödlich sein kann. Also empfiehlt es sich,zunächst eine Heizung oder etwas entsprechendesanzufassen; das entlädt dich, und nun besteht keineGefahr, daß ein mikroskopischer Funken von deinerHand eine Komponente zerstört. Nimm deinenEingriff nicht in einem Raum mit synthetischenTeppichen vor – dieser Bodenbelag ist einTummelplatz für statische Elektrizität.

Im Innern eines PCs gibt es eine Reihe vonSteckplätzen, die haüfig bereits von einer Grafik-karte und einer Steuerkarte für die Festplatte besetztsind. Diese Steckplätze können unterschiedlichaussehen; manche sind etwa etwas länger, da siemoderne, schnelle Steckkarten unterstützen, wieVESA-BUS oder PCI-BUS (siehe unser Bild). Dusolltest einen freien Steckplatz ohne eine solcheVerlängerung benutzen, da ein internes Modem nur

einen üblichen AT-BUS-Steckplatz benutzt. Ineinem Steckplatz mit beispielsweise VESA-BUS-Erweiterung wird es zwar funktionieren, die höhereGeschwindigkeit aber nicht ausnutzen.

Bevor du die Modemkarte in den Steckplatzsetzt, mußt du das davor sitzende Schutzblechentfernen. In manchen PCs ist dieses Blechfestgeschraubt; in anderen muß es mit Hilfe einesSchraubenziehers abgebrochen werden. In diesemFall fehlt dir eine Schraube, wenn die Kartebefestigt werden muß. Ist dein Fachhändler nichtbereit, dir freundlichst eine Handvoll Schrauben zuüberlassen, solltest du dir einen anderen Händlerbesorgen.

Nun könntest du eigentlich daran gehen, dieKarte einzusetzen. Schiebe eventuelle Leitungenbeiseite und drücke die Karte vorsichtig in denSteckplatz. Spürst du einen Ruck, müßte sie richtigsitzen. Vergiß nicht, sie festzuschrauben – aller-dings nicht zu fest; die Karte soll nur an ihrem Platzfestgehalten werden.

Jetzt bist du soweit, daß du dein neues Gerät aus-probieren kannst. Warte mit dem Schließen desGehäuses, bis du sicher bist, daß alles funktioniert.Nur: Rühre nichts in der Maschine an, während sieläuft.

Installation eines externen ModemsBevor du ein externes Modem kaufst, mußt dusicherstellen, daß dein Computer eine freie COM-Schnittstelle hat. Diese muß ein 25-poliger Steckersein, da die meisten Modems mit einem solchenKabel geliefert werden (hast du einen Macintosh,benötigst du ein Hardware-Handshake-Kabel miteinem 8-poligen Stecker am einen Ende – derandere Stecker muß 25 oder 9 Pole haben). Hat deinPC nur eine 9-polige Schnittstelle, benötigst dugegebenenfalls einen Adapter. Ein solcher Adapterbesteht aus einem 25-poligen und einem 9-poligenStecker, die durch ein Kabel an den korrektenLötstellen verbunden sind.

Page 17: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

17

Du solltest keinesfalls den Adapter benutzen, dermit der Maus geliefert wird! Dieser Adapterverbindet nämlich nicht alle Leitungen, die für eineModemverbindung notwendig sind.

Hast du mehr als zwei COM-Schnittstellen,mußt du daran denken, daß der “Partner” dergewählten Schnittstelle nicht gleichzeitig benutztwerden kann. Oft setzt man die Maus auf COM1und das Modem auf COM3. Das Ergebnis: dieMaus blockiert das Modem, da COM1 und 3 dieIRQ-Leitung teilen. Arbeitet dein Modem mit14.400 oder mehr bps, mußt du untersuchen, ob diebenutzte Schnittstelle mit einem schnellen UARTbesetzt ist (Siehe Seite 12).

Lampen und Schalter des externen ModemsEin externes Modem ist mit einer Reihe kleinerLämpchen versehen, die Auskunft über denjeweiligen Aktivitätsstand des Modems geben. Esgibt viele verschiedene dieser Lämpchen, und es istnicht sicher, ob dein Modem die kompletteSammlung hat. Hier folgt nun eine Übersicht überdiese Lämpchen und ihre Bedeutung. Einige Punktewerden im nächsten Abschnitt genauer erläutert:

Page 18: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

18

Bezeichnung BedeutungHS: High Speed gibt an, ob das Modem High Speed benutzt, also mehr als 9.600 bpsAA: Auto Answer Leuchtet dieses Lämpchen, reagiert das Modem bei einem Anruf. Mehr zur

Auto Answer-Funktion auf Seite 24.CD: Carrier Detect Die Carrier Detect-Lampe leuchtet, wenn das Modem in Datenaustausch mit

einem anderen Modem steht.OH: Off Hook Leuchtet die Off Hook-Lampe, hat das Modem “den Hörer abgehoben”. Das

heißt, daß dein Telefon keine Anrufe entgegennehmen kann.RI: Ring Indicator Existiert nur auf wenigen Modems und leuchtet, wenn ein Anruf das Modem

erreicht.DTR / TR:Data Terminal Ready

Gibt an, ob der Computer betriebsbereit ist. Ist oft ausgestellt, bis ein Kommuni-kationsprogramm aktiviert wird.

DSR / MR:Data Set Ready

MR steht für Modem Ready, was dasselbe bedeutet wie DSR. Die Funktion istsimpel: leuchtet die Lampe, ist das Modem arbeitsbereit.

CTS: Clear To Send Leuchtet diese Lampe, teilt das Modem dem Computer mit, daß er senden kann.CTS wird im allgemeinen für die Flow Control benutzt (Siehe Seite 23).

RTS:Request To Send

Leuchtet, wenn das Modem vom Computer darauf aufmerksam gemacht wird,daß er Daten übertragen will. Wird wie der obige Punkt CTS für die FlowControl benutzt.

TXD / TD / SD:Transmit Data

Flackert oder leuchtet, wenn der Computer Daten überträgt, die das Modemweitersendet.

RXD / RD:Receive Data

Flackert oder leuchtet, wenn das Modem Daten aus der Telefonleitungempfängt, die es an den Computer weiterleitet.

EC: Error Correction Leuchtet diese Lampe, benutzt das Modem eine Form der Fehlerkorrektur.SQ: Signal Quality Diese Lampe sollte möglichst während der gesamten Dauer einer Modemver-

bindung leuchten – tut sie das nicht, ist die Leitungsqualität schlecht.TST: Test Manche Modems können sich auf verschiedene Weise selbsttätig testen.

Leuchtet diese Lampe, wird ein solcher Test vorgenommen.Manche Modems haben auch Schalter:

Bezeichnung BedeutungSchalter: Data/Voice Dieser Schalter wechselt zwischen einer Datenverbindung und einer normalen

Telefonverbindung (Voice). Führst du ein Telefongespräch und aktivierst diesenSchalter, wird das Modem sich einschalten und eine Datenverbindung entwederaktivieren oder aber beantworten, je nach der Stellung des Ans/Org-Schalters.Der Partner am anderen Ende der Leitung muß seinen Ans/Org-Schalter in dieentgegengesetzte Position stellen.Besteht bereits eine Datenverbindung, wird ein Druck auf den Schalter dieVerbindung auf ein normales Telefongespräch umstellen – der Partner amanderen Ende der Leitung muß entsprechend handeln.

Schalter: Ans/Org Definiert die Funktion des Data/voice-Schalters: entweder Answer(beantworten) oder Originate (aufbauen). Siehe oben.

Page 19: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

19

Die letzten Verbindungen – und es geht los!

Hast du dein internes oder externes Modem instal-liert, nimmst du die letzten Anschlüsse vor. Auf derRückseite des Modems sitzen zwei viereckigeStecker: “To line” und “to phone”. Achte darauf,daß du “to line” mit der Telefonsteckdose verbin-dest, während “to phone” gegebenenfalls für einnormales Telefon vorgesehen ist:

Das linke Kabel wird im allgemeinen mit demModem geliefert; den speziellen Stecker amTelefon dagegen erhält man in Deutschland nurselten. Statt dessen kannst du ein Adapterkabelbenutzen, das du bei der Telekom oder einemRadiohändler bekommst. Der Vorteil einesAnschlusses wie auf der Zeichnung ist, daß dasTelefon gänzlich abgekoppelt wird, wenn dasModem benutzt wird. Das erleichtert smarteWechsel zwischen dem Datentransfer und einerVoice-Verbindung, also einem normalen Telefon-gespräch, während eines und desselben Anrufs.

Es passiert auch nichts, falls das Telefon wäh-rend des Modembetriebs abgehoben wird – dieserVorteil verschwindet allerdings, wenn es mehrereTelefone im Haus gibt. Wird das Modem nichtbenutzt, kann man das Telefon benutzen, ohneRücksicht darauf, ob Computer und Modemeingeschaltet sind. Du kannst das Telefon aucheinfach in die Steckdose stecken.

Ein schneller Test des ModemsBenutzt du Windows oder Macintosh, wird dich einschneller und einfacher Test informieren, ob eineVerbindung zum Modem besteht. Du startest dasProgramm “Terminal”, das im Zubehör liegt, bzw.ein Mac-Terminalprogramm, zum Beispiel ZTerm.Beim ersten Mal mußt du eine COM-Schnittstelle

wählen. Es empfiehlt sich, die anzuwählen, an derdas Modem angeschlossen ist … Nun schreibst du:

AT

Das Terminalprogramm sollte möglichst OK ant-worten. Eigentlich ist es das Modem, das die Ant-wort gibt! Kommt kein OK, mußt du dich wohl oderübel an das Kapitel Fehlersuche machen. Das Ter-minalprogramm von Windows ist sehr simpel undläßt sich praktisch nur dazu verwenden, ein Modemzu testen. Im Kapitel über Terminalprogramme aufSeite 28 präsentieren wir ein höher entwickeltesProgramm, nämlich Telix für Windows.

Hast du Windows nicht, kannst du deinenModemtest auch direkt aus dem DOS-Promptheraus vornehmen. Das ist etwas umständlicher –du kannst nämlich nicht sehen, was das Modemantwortet. Also müssen wir es dazu bringen, daß eseinen Laut von sich gibt. Versuche es mit folgen-den Befehlen im DOS-Prompt – statt n schreibst dudie Nummer der Schnittstelle, an der das Modemsitzt:

ECHO ATZ >COMn

Dieser Befehl neutralisiert das Modem. Ist deinExemplar extern, werden nun einige seiner Lampenleuchten. Du schreibst:

ECHO ATDT >COMn

Nun solltest du das Freizeichen des Telefons ausdeinem Modem hören. Zuletzt schreibst du:

ECHO ATH0 >COMn

Das veranlaßt das Modem, den Hörer aufzulegen.

Page 20: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Konfiguration und Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

20

FehlersucheIn diesem Abschnitt wollen wir einige der häufigsten Fehler und ihre Ursachen/Lösungen beschreiben.

Problem Das Modem reagiert nicht auf den Test unter Windows/Das Modem arbeitet nicht mit Windows zusammen

Ursache/Lösung Unter Control Panels/Systemsteuerun und Anschlüsse siehst du Einstellungen fürjede COM-Schnittstelle. Alle Kommunikationsprogramme, die wir ausprobierten,haben diese Einstellungen ignoriert und ihre eigenen vorgenommen. Unteradvanced/erweitert ist es aber wichtig, daß die Schnittstelle genau auf die Adresseund IRQ-Leitung eingestellt ist, die der hardwareseitigen Einstellung entspricht.Denke auch daran, daß Windows Probleme hat, wenn die Schnittstellen einen Platzüberspringen, wie auf Seite 16 beschrieben.

Problem Das Modem reagiert nicht auf den Test im DOS-Prompt.Ursache/Lösung Vielleicht sind die Parameter der COM-Schnittstelle nicht richtig eingestellt.

Schreibe direkt im DOS-Prompt

MODE COMn: BAUD=2400 PARITY=NONE DATA=8 STOP=1RETRY=NONE

n ist hier die Nummer der Schnittstelle, auf die das Modem gestellt ist.

Problem Wenn das Modem eingeschaltet ist, funktioniert die Maus nicht.Ursache/Lösung Die vom Modem benutzte COM-Schnittstelle liegt auf derselben IRQ-Leitung wie

die Maus. Hast du ein internes Modem, änderst du die IRQ-Leitung auf derSteckkarte. Andernfalls mußt du es mit einer anderen COM-Schnittstelle versuchen.

Problem Nach der Installation des internen Modems startet der Computer nicht.Ursache/Lösung Schalte den PC aus und sieh nach, ob alle Anschlüsse an seiner Rückseite wie vorher

verbunden sind. Prüfe, ob du während der Installation die Steckkarte fest in denSteckplatz gesetzt hast. Untersuche weiterhin, ob du eventuell andere Leitungen imInnern des PCs gelöst hast. Hilft das alles nicht, entferne die Modemkarte undschalte den PC wieder ein. Funktioniert er jetzt, hast du vermutlich eine schlechteIRQ-Leitung an der COM-Schnittstelle des Modems gewählt.

Problem Sind Computer und Modem eingeschaltet, klagen Anrufer Über einenPfeifton im Hörer nach ein- oder zweimaligem Klingeln.

Ursache/Lösung Das Modem kann vom Hersteller so eingestellt sein, daß es “den Hörer abhebt”(Auto Answer); in diesem Fall vermutet es am anderen Ende der Leitung einen Com-puter. Diese Funktion wird durch einen AT-Befehl abgestellt, nämlich “ATS0=0” –mehr dazu auf Seite 25.

Problem Alle Möglichkeiten wurden ausprobiert, aber das externe Modem will nichtfunktionieren.

Ursache/Lösung Es gibt etliche sonderbare Fehlerquellen. Ist das Modem mehr oder wenigerzugedeckt, kann es überhitzt werden, was zu Fehlern führt. Manche Computer-bildschirme haben eine so starke magnetische Ausstrahlung, daß ein neben ihnenstehendes Modem beeinflußt werden kann. Sind mehrere Telefone im Haushaltangeschlossen, können sie Leitungsstörungen verursachen, die das Modembeeinflussen.

Page 21: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

21

Software für das ModemIst das Modem angeschlossen, muß die Verbindungzwischen ihm und dem Computer hergestellt wer-den. Das geschieht über Software in der Form einesKommunikationsprogramms, das die Aufgabe hat,die richtigen Befehle ans Modem zu schicken, dieVerbindung herzustellen und aufrechtzuerhaltenund die gesendeten und empfangenen Daten kor-rekt zu verarbeiten.

Online-Dienste wie Datex-J (BTX) oder dieHomebanking-Systeme verschiedener Bankenwerden mit einem maßgeschneiderten Programmgesteuert. Bei solchen Programmen sieht manselten den Strom von Zeichen, den Modem undComputer austauschen – statt dessen werden dieDaten “hinter dem Schirm” verarbeitet und demBenutzer zum Beispiel in einer grafischen Benut-zeroberfläche präsentiert. Das erleichtert dieAnwendung und macht alles übersichtlicher. Auchdie Konfiguration derartiger Programme bereitetkeine großen Schwierigkeiten.

Möchtest du dich in verschiedene BBSse oderdie Anschlüsse bestimmter Internet-Anbietereinschalten, gibt es keine jeweils maßgeschnei-derten Programme. Statt dessen benutzt du einallgemeines Terminalprogramm. Die grundlegendeFunktion eines solchen Programms ist, die vomModem empfangenen Zeichen auf dem Bildschirmsichtbar zu machen und die auf der Tastaturgeschriebenen Zeichen ans Modem weiterzugeben.Datenkommunikation mit einem Modem ist alsotextgebunden – es gibt hier keine coolen Bilder inhoher Punktauflösung. Allerdings kann man seinenText oft in Farben darstellen, und du wirst etlichephantasievolle Bilder sehen, die über Text erstelltwurden.

Kommunikationsprogramme und WindowsUnter Umständen können Probleme mit Kommu-nikationsprogrammen entstehen, die unter Win-dows arbeiten. Das liegt daran, daß Windows dieCOM-Schnittstellen über einen sogenannten Kom-munikationstreiber selbständig steuert. Der Treiberin den Windows-Versionen 3.0 und 3.1 kann beiGeschwindigkeiten über 19.200 bps Schwierig-keiten bekommen und kann außerdem die Vorteileeines 16550-UART nicht besonders gut nutzen. Inder Version 3.11 wurde der Treiber verbessert, sodaß er nun selten Probleme bereitet.

Falls du Probleme mit deinem Kommunika-tionstreiber unter Windows hast, gibt es vielealternative Treiber auf dem Markt. Manche

Kommunikationsprogramme für Windows bringenselber einen verbesserten Treiber im System an.

Es ist keine besonders gute Idee, DOS-Kommu-nikationsprogramme unter Windows zu betreiben –es sei denn, du hast einen schnellen PC mitwenigstens einem 486DX-Prozessor und einer16550-UART-Karte. DOS-Programme erhaltennämlich nur einen kleinen Teil der Prozessorlei-stung und können daher die vom Modem weiter-gegebenen Daten nicht besonders schnell lesen.

TerminalprogrammeEs gibt eine recht große Anzahl von Terminalpro-grammmen von sehr unterschiedlicher Qualität.Wir wollen die Eigenschaften beschreiben, dieallen diesen Programmen gemeinsam sind, undanschließend drei der besten Shareware-Termi-nalprogramme genauer betrachten. Beim Kaufeines Modems wird oft ein recht simples Termi-nalprogramm mitgeliefert. Diese Programme sindauf die Dauer selten sehr anwendbar; für die erstenTests sind sie aber gar nicht schlecht – und mankann mit ihrer Hilfe ein besseres Programm auseiner BBS beschaffen. Außerdem haben sie denVorteil, daß sie garantiert so konfigurierbar sind,daß sie zum Modem passen.

In einem Terminalprogramm wird man zunächsteinmal mit dieser Konfiguration konfrontiert. Dasdazu notwendige Menü wird in der Regel durchALT-O aktiviert. Hier wird eine Unzahl vonEinzelheiten zur Zusammenarbeit von Modem,Computer und Terminalprogramm festgelegt.Manche Terminalprogramme können automatischdie angeschlossene Hardware untersuchen undselbst die richtigen Einstellungen vornehmen.Andere haben außerdem fertige Modemeinstellun-gen für viele Modemfabrikate. Diese automatischenEinstellungsmöglichkeiten solltest du unbedingtbenutzen.

Eine detaillierte Beschreibung jeder Konfigura-tionsmöglichkeit, die dir begegnen kann, würde zuweit führen. Eine Grundregel ist, Einstellungen,deren Bedeutung du nicht kennst, unverändertstehen zu lassen. In den TerminalprogrammenTerminate und Telix For Windows sind Hilfstextefür alle Konfigurationsmöglichkeiten integriert. Imfolgenden werden wir vor allem die Bedeutung derfundamentalen Konfigurationsmöglichkeitenbeschreiben, die entscheidend dafür sind, ob dasProgramm überhaupt arbeiten kann. Es ist nichtnotwendig, jede einzelne Konfiguration genau zustudieren; lies nur, was du selbst brauchst. Glück-

Page 22: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

22

licherweise funktionieren Terminalprogramm undModem oft gut unter der voreingestellten Konfigu-ration.

Grundsätzliche COM-Schnittstellen-Konfigu-rationIn den fundamentalen Konfigurationsmöglichkeitendes Terminalprogramms kennst du nun hoffentlichBegriffe wie Schnittstellennummer, IRQ-Leitungund Adresse. Diese Punkte müssen natürlich soeingestellt werden, daß sie zur Hardware passen.Bist du dir nicht sicher, wie sich IRQ-Leitungenund Adressen in deinem PC verteilen, falls du zumBeispiel das Modem nicht selbst installiert hast,kannst du das mit Hilfe eines Testprogrammsfeststellen, wie auf Seite 13 beschrieben.

Databits / Stopbits / ParityWenn die COM-Schnittstelle mit dem Modemkommuniziert, läuft das über binäre Signale ab,also über Einsen und Nullen. Diese Signale müssenfür jedes Zeichen auf eine ganz bestimmte Weisearrangiert werden – das heißt: mehrere Bits werdenals sogenannte Databits zu Zeichen kombiniert, diedann durch sogenannte Stopbits voneinandergetrennt werden. Manchmal wird ein weiteres Bit,ein sogenanntes Paritätsbit, zur Kontrollehinzugefügt.

In allen Terminalprogrammen kann manfestlegen, wie viele Databits und Stopbits es gebensoll und ob ein Paritätsbit nach einer geraden(Even) oder ungeraden (Odd) Zeichenanzahlhinzugefügt oder ganz weggelassen (None) werdensoll. Es ist unumgänglich, daß du dieselbe Data-bits/Stopbits/Parity-Einstellung benutzt wie derComputer, mit dem du in Verbindung stehen willst.Die übliche Einstellung ist 8 Databits, 1 Stopbitund kein Paritätsbit, und Terminalprogramme sindunmittelbar so eingestellt.

Allerdings gibt es einige wenige Stellen, zumBeispiel Compuserve, die eine andere Einstellungbenutzen – im allgemeinen machen sie aber selberdarauf aufmerksam. Oft steht die Databits/Stop-bits/Parity-Einstellung direkt hinter der Telefon-nummer eines BBS, etwa “8-1-N”, was bedeutet: 8Databits, 1 Stopbit und kein Paritätsbit (das N stehtfür None = Keines).

GeschwindigkeitenDer nächste Punkt ist die Einstellung derGeschwindigkeit in einem Terminalprogramm. Indiesem Zusammenhang gibt es einige technischeBezeichnungen, die oft genannt werden. Der Stromder Daten zwischen zwei Computern über Modemskann folgendermaßen illustriert werden:

DTE steht für Data Terminal Equipment undbezeichnet den Computer, während DCE, was fürData Communication Equipment steht, das Modemmeint. Vermutlich wirst du diese Abkürzungen imHandbuch des Modems finden. DTE Speed ist dieGeschwindigkeit, mit der der Computer mit demModem kommuniziert; DCE Speed bezeichnet dieGeschwindigkeit, mit der sich die beiden Modemsunterhalten.

Diese beiden Geschwindigkeiten haben nichtunbedingt denselben Wert; tatsächlich ist dieGeschwindigkeit zwischen Modem und Computeroft höher als die zwischen den Modems. Benutztdas Modem Datenkompression (siehe Seite 8),kann seine Übertragungsgeschwindigkeit nämlichhöher sein als angegeben; je nach dem Grad dermöglichen Komprimierung (manches kann ohnehinschon gepackt und daher nicht weiter komprimier-bar sein) kann es sich um bis zu 100% Geschwin-digkeitszuwachs handeln.

Diese Tatsache läßt die Einstellung derGeschwindigkeit der COM-Schnittstelle etwasirreführend erscheinen. Hier wird eingestellt, wieschnell die Schnittstelle kommunizieren soll – nichtetwa, wie schnell das Modem arbeitet. Die Schnitt-stelle sollte immer auf wenigstens die maximaleGeschwindigkeit des Modems gestellt werden. Esgibt bestimmte feste Werte für die Einstellung derSchnittstelle:

Benutzt dein Modem Datenkom-pression, solltest du dieGeschwindigkeit der Schnittstelleauf den doppelten Wert desModems stellen und aufrunden!Erreichst du hier eineGeschwindigkeit von 19.200 odermehr, ist ein 16550–UART sehr zu empfehlen,besonders bei 486SX oder langsameren PCs oderwenn du Windows oder OS/2 benutzt.

2.400 bps9.600 bps19.200 bps38.400 bps57.600 bps115.200 bps

Page 23: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

23

Bei 57.600 bps ist ein solcher UART notwen-dig, egal wie kräftig dein PC ist. Hier wäre zuerwähnen, daß PCs älteren Datums (XTs) an derCOM-Schnittstelle höchstens bis auf 19.200 ein-gestellt werden können. Darum empfiehlt sich beieinem PC XT kein 14.400 bps- oder schnelleresModem.

Benutzt dein Modem keine Datenkompression,kannst du die Geschwindigkeit der Schnittstelle aufdie des Modems einstellen. Alle Modems von14.400 bps und darüber benutzen allerdings Kom-pression.

Benutzt du einen 16550-UART, mußt dusicherstellen, daß das Terminalprogramm diesenauch ausnutzt. Eine typische Konfiguration heißtUse 16550 FIFO; diese ist einzuschalten. In man-chen Programmen kann man hier eine Zahl schrei-ben, die die Anzahl der Zeichen festlegt, mit dersich der Puffer des 16550 füllen soll, bevor er dieCPU darum bittet, gelesen zu werden. 8 bytes, alsoeine halbe Füllung, ist ein guter Standardwert.

Alles dies drehte sich um die Geschwindigkeitder COM-Schnittstelle. Was das Modem betrifft,arbeitet es jederzeit mit der größtmöglichenGeschwindigkeit, es sei denn, du hast es mit einemdirekten AT-Befehl anders eingestellt. Mehr dazuim entsprechenden Abschnitt auf Seite 23.

Flow ControlWie aus dem letzten Abschnitt hervorging, arbeitendie verschiedenen Glieder des Kommunikations-prozesses oft mit unterschiedlichen Geschwindig-keiten. Also muß der Datenstrom “harmonisiert”werden, so daß kein Glied der Kette Daten emp-fängt, ohne empfangsbereit zu sein. Das erreichtman durch die sogenannte Flow Control, dieFlußkontrolle; hierdurch erhält der Empfänger dieMöglichkeit, dem Sender mitzuteilen, ob er emp-fangsbereit ist oder nicht. Zwischen zwei Modemswird die Flußkontrolle automatisch aktiviert –allerdings nur, wenn ein Protokoll mit Fehler-korrektur verwendet wird, zum Beispiel V.42bis.Zwischen Computer und Modem gibt es dreiFormen der Flußkontrolle:• CTS/RTS: Dies ist die meistbenutzte Form. Der

Computer ist mit dem Modem über eine 9-po-lige Leitung verbunden; unter diesen Polen sindCTS (Clear To Send) und RTS (Request ToSend). Geht dem Computer die Luft aus, setzt erdas RTS-Signal, das heißt dessen Spannung, auflow, worauf das Modem eine Pause in derÜbertragung einlegt. Entsprechend kann diesesdas CTSSignal auf low setzen, wenn der Com-

puter zuviel Druck macht. CTS/RTS wird Hard-ware-gebundene Flußkontrolle genannt.

• Xon/Xoff: Diese Form der Flußkontrollebenutzt zwei verschiedene Zeichen, um Startoder Stop zu sagen. Diese Zeichen werden inden Datenstrom ans Modem eingesetzt, das aufsie reagiert, sie aber nicht weitersendet. DerNachteil dieser Form ist, daß die Start/Stop-Kodierungen als normale Zeichen gesendetwerden. Und das kann zu Mißverständnissenführen, wenn nämlich die gesendeten Datenzufällig und ungewollt ein Zeichen derXon/Xoff-Kodierung enthalten. Diese Form derFlußkontrolle wird Software-gebunden genanntund nur dann angewendet, wenn es nicht zuumgehen ist.

• DSR/DTR: Diese Form der Flußkontrolle funk-tioniert so wie CTS/RTS, nur benutzt sie zweiandere Leitungen. Allerdings wird sie sehrselten verwendet.

Modemkonfiguration:AT-Befehle und Modem-AntwortenAußer den vielen Punkten, die im Terminalpro-gramm eingestellt werden müssen, muß auch dasModem selbst konfiguriert werden. Es ist vonvornherein darauf programmiert, auf eine Reihevon Befehlen, Zeichen vom Computer, zu reagie-ren.

Durch diese Befehle wird das Modem zumBeispiel dazu veranlaßt, eine Nummer zu wählen,den Hörer aufzulegen oder verschiedene Konfigu-rationsmöglichkeiten für sich selbst einzustellen.Modembefehle beginnen mit einem AT, was fürAttention, Aufmerksamkeit, steht; anschließendwerden Befehlskodierungen eingegeben. DieseBefehlskodierungen werden logischerweise AT-Befehle genannt. Im allgemeinen sorgt das Termi-nalprogramm selber dafür, daß die notwendigenAT-Befehle ans Modem weitergegeben werden.Dennoch ist es sicher eine gute Idee, bei der Konfi-guration diese Befehle etwas genauer zu studieren.Ist das Modem offline, das heißt nicht mit einemanderen Modem verbunden, kannst du Befehle anes direkt in deinem Terminalprogramm schreiben.Wie wir bei dem kleinen Test des Modems unterWindows zeigten, kannst du AT schreiben,worauf das Modem, falls alles funktioniert undrichtig konfiguriert ist, OK antwortet. Ein Modemantwortet immer mit einem OK, wenn ein AT-Befehl empfangen und verstanden wurde. In unse-

Page 24: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

24

rem Beispiel folgte keine Befehlskodierung auf AT;daran stört sich das Modem aber nicht.

Fast alle Modems richten sich nach dem Stan-dard für AT-Befehle, den seinerzeit der Modem-hersteller Hayes aufstellte – daher die oft beschwo-rene Hayes-Kompatibilität. Da Modems aber, wasihre eingebauten Fähigkeiten betrifft, sehr verschie-den sind, werden für jedes Modemfabrikat weitereAT-Befehle hinzugefügt, die nur für gerade diesesModem Geltung haben.

Manche Modemhersteller ändern die originalenHayes-Befehle leicht oder erweitern sie. Darumenthalten alle Modemhandbücher eine Beschrei-bung sämtlicher benutzbarer AT-Befehle. Aller-dings wirst du feststellen, daß viele AT-Befehle,

auch solche, die nicht Hayes-kompatibel sind, sichin verschiedenen Modems wiederfinden.

Die folgenden Schemata beschreiben die AT-Befehle, die im allgemeinen eine Rolle für dieFunktionsfähigkeit des Modems spielen. Wir wol-len keinesfalls eine Übersicht aller AT-Befehlegeben – das können die Handbücher viel besser.Darum ist es auch nicht sicher, ob alle Befehle zudeinem Modem passen; du erhältst aber zumindesteinen Eindruck davon, was die verschiedenen AT-Befehle vermögen. Du schreibst zunächst einmalAT und fügst dann mehrere Befehlskodierungenhinzu – zum Beispiel AT E1 L3 N7.Zwischenräume können ausgelassen werden.

AT-Befehle für “Handlungen”+++ Dies ist der einzige AT-Befehl, der nicht mit einem “AT” beginnt. Die drei Pluszeichen werden als

die Escape-Sequenz des Modems bezeichnet; sie werden ans Modem gegeben, wenn es mitten ineiner Verbindung steht und du ihm dennoch einen AT-Befehl schicken willst. Empfängt dasModem diesen Befehl, setzt es die Verbindung zum anderen Modem auf Warteposition, schreibtOK und ist bereit, AT-Befehle entgegenzunehmen. Mit der Eingabe von AT O reaktivierst du dieVerbindung zum anderen Modem.

ATZ Stellt das Modem auf seine Grundkonfiguration zurück. Viele Modems sind mit mehrerenGrundkonfigurationen versehen, zwischen denen du über eine nach dem Z eingesetzte Zahl wählenkannst. Vielfach kann man eine Grundkonfiguration ändern: Du konfigurierst das Modem übereine Reihe von AT-Befehlen und gibst dann einen abschließenden Befehl, der diese Konfigurationals Grundkonfiguration des Modems speichert. Solche Grundkonfigurationen werden im NVRAMdes Modems gespeichert – einem Speicher, dessen Inhalt auch nach dem Abschalten des Modemsnicht verlorengeht.Willst du das Modem auf die vom Hersteller festgelegte Grundkonfiguration resetten, die nichtgeändert werden kann, benutzt du dazu bei den meisten Modems AT&F.

ATDTnr Veranlaßt das Modem, eine Telefonnummer zu wählen. Meldet sich am anderen Ende der Leitungein Modem, wird nun eine Datenverbindung zwischen den beiden Modems etabliert. DT steht fürDial Tone; das Modem wird die Nummer mit Hilfe der Multifrequenztechnik wählen, also mitTönen. Auf DT folgt die Nummer; außerdem können bestimmte Spezialzeichen benutzt werden:

, hält eine kleine PauseW wartet auf einen neuen Freiton; Nach der Wahl der Nummer versucht das Modem nicht, eine Daten

verbindung herzustellen.ATDPnr Wie oben, nur wird hier die Nummer über das Pulswahlverfahren gewählt, also wie bei einem

Telefon mit Drehscheibe.ATH0 Bricht die Verbindung ab (hang-up).ATH1 Das Modem hebt den Hörer ab, ohne eine Nummer zu wählen. Dieser Befehl wird vor allem in

BBS-Systemen benutzt, wenn eine Pause in der Serie der Anrufe nötig wird.ATA Auto Answer-Modus. Hierdurch hebt das Modem den Hörer ab und versucht, eine

Datenverbindung herzustellen.ATO Setzt das Modem wieder auf Online-Status, wenn vorher ein +++ -Befehl gegeben wurde.

Page 25: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

25

Alle Terminalprogramme haben eine Konfigura-tionsmöglichkeit, in der du eine Serie von Befehlenfestlegen kannst, die bei jedem Start des Pro-gramms ans Modem gegeben werden. In der Konfi-guration des Terminalprogramms wird dies alsModem Init String bezeichnet. Sinn der Sache ist,das Modem in die für die Zusammenarbeit mit demTerminalprogramm gewünschte Konfiguration zu

setzen. Manchmal funktioniert dieser Init-Stringproblemlos. Andere Male kann die Suche nach derperfekten Modemkonfiguration aber zu einemlangen Prozeß werden – und es empfiehlt sich sehr,das Modemhandbuch zu lesen, um festzustellen,welche AT-Befehle für gerade dein Modem benutztwerden, und zu experimentieren.

Standard-AT-Befehle zur KonfigurationATXn Legt fest, wie detailliert das Modem Auskunft über das Ergebnis eines Anrufs geben soll. Im

nächsten Schema wird angegeben, welcher x-Wert für eine gegebene Antwort Minimum ist. Derallgemein verwendete Wert ist X4.

ATMn Legt fest, wie laut das Modem sein soll:M0 Lautsprecher immer ausgeschaltetM1 Lautsprecher aktiv bis zur Herstellung der Datenverbindung.M2 Lautsprecher immer eingeschaltet.M3 Lautsprecher aktiv, bis am anderen Ende abgehoben wird.

ATNn Legt die Lautstärke des Klingelns fest – nach einer Skala von 0-7.ATSr=n Legt den Wert eines der Register des Modems fest. Diese Register sind die Speicherzellen des

Modems. Im allgemeinen gibt es 10-100 Speicherzellen in einem Modem. Dieser Befehl teilt alsodem Register r den Wert n zu. Im nächsten Schema siehst du einige Beispiele für Register.

ATSr? Liest das Register r im Modem – der Wert erscheint auf dem Bildschirm.

Nicht immer Standard-AT-Befehle zur KonfigurationAT&Cn Zwischen dem Computer und dem Modem gibt es eine Leitung, die Carrier Detect

genannt wird (abgekürzt CD oder DCD). Das Signal auf dieser Leitung teilt mit, ob dasModem eine Datenverbindung mit einem anderen Modem registriert.

&C0 CD ist jederzeit eingeschaltet, ob nun eine Datenverbindung besteht odernicht. Das ist nützlich, falls das Terminalprogramm eine Verbindungabbricht, kurz nachdem sie hergestellt wurde.

&C1 CD ist nur eingeschaltet, wenn das Modem eine Datenverbindung regi-striert.

AT&Dn Eine weitere Leitung zwischen Modem und Computer wird Data Terminal Readygenannt – abgekürzt DTR. Sie teilt im allgemeinen mit, ob der Computer arbeitsbereit ist,kann aber auch verschiedene andere Funktionen haben:

&D0 Das Modem ignoriert DTR und verhält sich jederzeit so, als wäre es einge-schaltet.

&D1 Hat je nach Modemtyp verschiedene Funktionen. Wird selten benutzt.&D2 Wird DTR abgestellt, legt das Modem den Hörer auf. Wird oft benutzt.&D3 Wie &D2 – außerdem resettet dieser Befehl das Modem.

Einige erwähnenswerte ModemregisterS0=n Der Wert dieses Registers legt fest, wie oft das Telefon klingeln soll, bevor das Modem

den Hörer abnimmt, um eine Datenverbindung aufzubauen. Ist der Wert Null, reagiert dasModem nicht auf das Telefon.

S11=n Legt die Dauer in Millisekunden eines jeden Tones fest. Willst du dein Modem zwingen,schneller zu wählen, kannst du diesen Wert bis auf 55 senken.

Page 26: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

26

Empfängt das Modem einen AT-Befehl, antwortet es. Die Antwort kann nach Wunsch mehr oderweniger detailliert ausfallen; und das kann eine Rolle dafür spielen, wie gut sich das Terminalpro-gramm während des Prozesses auf dem Laufenden hält. Es folgt ein kurzer Überblick über die Ant-worten, die das Modem geben kann:

Modem-Antwort Bedeutung ATXnOK Das Modem hat einen AT-Befehl empfangen, verstanden und aus-

geführt.ATX0

CONNECT Eine Datenverbindung zu einem anderen Modem wurde hergestellt. ATX0

RING Das Telefon klingelt! ATX0

NO CARRIER Eine Datenverbindung wurde unterbrochen. ATX0

ERROR Das Modem hat nicht verstanden, was ihm gesagt wurde. ATX0

NO DIAL TONE Kein Freiton (das Modem wartet darauf). ATX4

BUSY Besetztzeichen. ATX3

NO ANSWER Das Telefon wurde am anderen Ende nicht abgehoben. ATX3

RINGING Das Modem ruft an. ATX3

Auf vielen Modems gibt es ATX-Werte bis zu 7. Diese Werte ergeben in Verbindung mit demCONNECT-Bescheid vielfach eine genauere Beschreibung der benutzten Geschwindigkeiten und Pro-tokolle. Weiteres hierzu findest du in deinem Modemhandbuch.

TerminalemulationDie Terminalemulation legt fest, wie die vomModem empfangenen Zeichen auf dem Bildschirmwiedergegeben werden. Die simpelste Form derTerminalemulation, TTY, schreibt alle vom Modemgesendeten Zeichen Zeile für Zeile Schwarz aufWeiß. Das ist nicht gerade sehr spannend; unddarum hat man bessere Emulationen entwickelt, dieden Text färben und sich mit dem Cursor auf demBildschirm bewegen lassen. Die meistbenutzteunter ihnen ist ANSI oder ANSI-BBS.

Hier sind bestimmte Zeichenkombinationen alsKodierungen etwa für Farbwechsel definiert. DieTerminalemulation wird auf diese Zeichen/Kodie-rungen hin die Farbe wechseln, nicht aber dieZeichen selbst auf den Bildschirm setzen. Falls dunun eine andere Terminalemulation gewählt hastals der Computer am anderen Ende der Leitung,ergibt das ein fürchterliches Bild auf dem Schirm.Deine Emulation ignoriert die Zeichen/Kodierun-gen, die im Text stehen, oder mißversteht sie, undauf dem Bildschirm erscheint der Text als einDurcheinander von merkwürdigen Zeichen.

In vielen Terminalprogrammen kannst du überALT-T zwischen verschiedenen Terminalemula-tionen wählen. Willst du dich in ein BBS einschal-ten, benutzt du so gut wie immer ANSI-BBS. Inmanchen Internet-Anschlüssen und im Compu-Serve benutzt du VT-100 oder VT-102.

StandardbefehleHast du dein Modem zufriedenstellend konfigu-riert, rufst du an; und nun liegt der weitere Verlaufan dem Computer, den du anrufst. Der meistbe-nutzte Befehl eines Terminalprogramms ist dahervermutlich ALT-D – er aktiviert das Telefonbuchdes Programms. Hier gibst du zum Beispiel dieNummern von BBS-Systemen ein und legst außer-dem Punkte wie Data/Stop/Parity und Terminal-emulation für die jeweilige Nummer fest.

Wählt dein Modem eine Nummer und erhält dieAntwort eines Modems am anderen Ende derLeitung, so wird es die Mitteilung CONNECT geben– gegebenenfalls auch Geschwindigkeit und ange-wandte Standards; dann wird es die gewünschtenDaten überführen oder entgegennehmen. Die Ter-minalemulation sorgt wie gesagt dafür, daß die vomModem kommenden Zeichen deutlich und korrektauf dem Bildschirm wiedergegeben werden. Nunöffnet sich die Welt da draußen, und es wirdspannend! Wird die Verbindung abgebrochen,kehrst du zu deinem eigenen Computer zurück;entweder unterbricht das Modem am anderen Ende,oder du gibst du ALT-H ein, woraufhin deinModem den Hörer auflegt.

Eine weitere erwähnenswerte Funktion in Ter-minalprogrammen ist die sogenannte Capture-Funktion, die im allgemeinen durch ALT-L akti-viert wird; nun schreibt das Programm alles, wasauf dem Bildschirm erscheint, in eine Datei, deren

Page 27: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

27

Namen du selbst bestimmst. Ein erneutes Tippenvon ALT-L schaltet diese Funktion wieder aus.Capture kann zum Beispiel benutzt werden,wenn du in einem BBS interessante Informatio-nen findest, die du speichern und vielleichtdrucken willst.

DatentransferprotokolleHast du eine Verbindung über dein Modem herge-stellt, willst du sicher ab und zu eine Datei in dei-nen Computer laden oder aus ihm senden. Fürdiesen Vorgang benutzt man zwei amerikanischeWörter. Wenn du eine Datei auf deinen PC lädst,nennt man das downloaden; sendest du eine Datei,heißt es uploaden. Wird eine Datei überführt, über-nimmt ein sogenanntes Dateiübertragungsprotokollden Datenfluß zu/von deinem Modem. Dieses Pro-tokoll dirigiert die Daten zu einer Datei bzw. ausihr bei einem Download bzw. Upload. Es kann indas Terminalprogramm integriert oder aber einselbständiges Programm sein, das vom Terminal-programm gestartet wird.

Es gibt viele exotische Übertragungsprotokolle,die alle behaupten, schneller zu sein als die ande-ren. Das verbreitetste und anerkannteste heißtZmodem; es ist schnell und stabil. Die neuestenVersionen von Telix und Terminate haben diesesProtokoll und noch einige andere integriert. Einigeder modernsten Protokolle können Up- und Down-load parallel und damit gleichzeitig ablaufen lassen.Dafür sind diese Programme nicht gerade einfachzu konfigurieren. Die zwei bekanntesten sindvermutlich BiModem und HS/Link.

Obwohl das Zmodem-Protokoll vorzuziehen ist,gibt es einzelne Online-Dienste, etwa CompuServe,die es nicht unterstützen. Hier kann man andere

Protokolle benutzen wie Xmodem oder Ymodem,die entsprechend angewendet werden, aber nicht soschnell arbeiten.

Die Aktivierung eines Datentransferprotokollserfolgt manchmal automatisch; in anderen Fällenmußt du es selbst durch einen Tastendruck starten –im allgemeinen Bild Up/Bild Down. Manche Ter-minalprogramme können nämlich erkennen, daßder Computer am anderen Ende der Leitung einenDatentransfer beginnt, und starten daraufhin auto-matisch das notwendige Protokoll.

Wird ein Download aus diesen oder jenen Grün-den vorzeitig abgebrochen, speichern viele Proto-kolle das empfangene Teilstück der Datei – so zumBeispiel Zmodem. Wird der Transfer später erneutgestartet, beginnt das Protokoll von selbst dort, wounterbrochen wurde. Ein unterbrochener Downloadkann auch dazu führen, daß der Computer amanderen Ende stur die Datei weitersendet und soeinen Strom von Sperrmüll auf deinem Bildschirmablädt. Ein wiederholtes Drücken auf STRG-Xwird das wahrscheinlich beenden.

Etwas über Telix (DOS-Version)Telix für DOS ist ein anerkanntes und stabiles Ter-minalprogramm, das leicht zugänglich ist. Leiderenthält die DOS-Version keine Hilfefunktion; alsomußt du wohl oder übel das in einer Datei mitge-lieferte Handbuch studieren, um Antworten aufdeine etwaigen Fragen zu finden. Allerdings bietetdir das Programm eine rasche Übersicht über dieverschiedenen Tastaturkürzel, wenn du ALT-Zdrückst. Telix zeichnet sich dadurch aus, daß eseine eigene Programmiersprache namens SALTenthält, mit deren Hilfe du das Programm “lehren”kannst, zum Beispiel ein BBS anzurufen und dort

Page 28: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Software

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

28

bestimmte Dinge automatisch zu erledigen. Weißtdu ohnehin etwas über Programmierung, kann dirdas viel bringen.

Telix ist ein gutes Terminalprogramm unterDOS für Anfänger; wahrscheinlich funktioniert esschon beim ersten Mal. Später kannst du immernoch ein komplizierteres Programm wählen. EineRegistrierung der DOS-Version von Telix kostet59$.

Etwas über TerminateTerminate ist ein aus Dänemark stammendes Ter-minalprogramm – allerdings in englischer Sprache.Es hat verblüffend viele Möglichkeiten; das istnatürlich sehr positiv, macht aber das Programmschwer zugänglich – besonders für Anfänger. Imübrigen werden im großen und ganzen dieselbenTastaturkürzel verwendet wie in Telix – plus einigeweitere für die zahlreichen neuen Möglichkeiten.Hat man also bereits Erfahrung mit Telix, kann manTerminate ziemlich problemlos benutzen.Das gezeigte Bild ist typisch für Terminate – wirsind in einem BBS und schauen uns Dateien an.Einer der Vorteile von Terminate ist, daß das Pro-gramm eine BerechnungsMöglichkeit für die Tele-fonrechnung integriert hat. Du teilst ihm mit, wasein Anruf wann und wohin kostet; es kann nun mitziemlicher Genauigkeit die Rechnungsbeträgeberechnen, und du weißt laufend, was dir deinModem an Betriebskosten abknöpft.

Ein weiterer Vorteil ist, daß das Programm einAnrufsystem für das Fidonet integriert hat.Allerdings erfordert das ein weiteres Programm,um Post zu packen, zu entpacken und zu verteilenund um sie zu schreiben und zu lesen. DiesesZusatzprogramm heißt TerMail und wurde vomselben Programmierer hergestellt – was wohl kaumüberrascht.

Terminate ist das billigste der drei Programme.Allerdings erhältst du kein gedrucktes Handbuchoder so etwas für dein Geld; du bekommst abereinen elektronischen Schlüssel, der das Programmmit deinem Namen versieht und einige weitereMöglichkeiten öffnet.

Etwas über Telix für WindowsEin guter Vorschlag für ein seriöses Terminalpro-gramm unter Windows wäre wohl Telix Für Win-dows (TFW). Das Programm ist ebenso stabil wiedie DOS-Version kombiniert mit den Vorteilen dergrafischen Benutzeroberfläche. Es ist sehr über-sichtlich aufgebaut und erleichtert dem Anfängerdurch zahlreiche Symbole und Hilfstexte dieArbeit. Gleichzeitig kann man sich aber auch insProgramm vertiefen und komplizierte Einstellungenvornehmen.

Wie die DOS-Versionen hat auch diese Versiondie Programmiersprache SALT integriert.Außerdem wurde eine wichtige Aufnahmefunktionhinzugefügt, die zum Beispiel alle deine Entschei-dungen in einem BBS speichern kann. Das Ergeb-nis ist ein SALT-Programm, das wieder und wiederabgespielt werden kann. Auf diese Weise kannst dudas Programm zum Beispiel lehren, wie es eineDatei aus deinem Lieblings-BBS holt; anschließendkann es das dann automatisch tun.

Im Verhältnis zur DOS-Version hat TFW einigeweitere Möglichkeiten. Dafür kostet es leiderziemlich viel Geld – 99 Dollars.

Page 29: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Fehlersuche

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

29

Fehlersuche

Problem Obwohl ich Hang-up (ALT-H) in meinem Terminalprogramm wähle, legt dasModem nicht den Hörer auf.

Ursache/Lösung

Soll das Programm den Hörer auflegen, schickt es normalerweise die nötigen AT-Befehle ans Modem. Welche das sind, kannst du unter dem “Hang-up String” inseiner Konfiguration nachschlagen. Funktioniert das nicht, kannst du die Spannungin der DTR-Leitung (Data Terminal Ready) zwischen Computer und Modem her-absetzen. Das veranlaßt das Modem, die Verbindung abzubrechen, wenn es miteinem AT&D2-Befehl konfiguriert wurde. In vielen Terminalprogrammen muß dieDTR-Methode unter dem Punkt Drop DTR to hang-up oder einem entsprechendeneingestellt werden.

Problem Kurz nachdem das Modem anrief und die Verbindung hergestellt wurde,verschwindet sie wieder.

Ursache/Lösung

Dafür kann es viele Gründe geben:• Arbeitet dein Modem mit 14.400 bps oder mehr, kann die kleinste Leitungs-

störung zum Problem werden. Gib dem Modem einen AT-Befehl, der seineGeschwindigkeit herabsetzt – den findest du im Handbuch – oder rede mit derTelekom.

• Manche Modems legen den Hörer auf, wenn sie sich mit dem anderen Modemnicht über das Fehlerkontroll-Protokoll einigen können. Auch hier hilft dir deinModemhandbuch. Ein AT-Befehl, der dies oder die Fehlerkorrektur abstelltoder aber sie auf ein bestimmtes Protokoll festlegt, kann in diesem Fall helfen.

• Der CD (Carrier Detect)-Leiter zwischen Modem und Computer teilt mit, obeine Verbindung besteht. Geht seine Lampe aus oder flackert sie wegen einerschlechten Leitungsqualität, unterbrechen manche Kommunikationsprogrammedie Verbindung. Bei einem externen Modem kann dieser Leiter fehlerhaft seinoder gar fehlen.

Problem Das Modem soll anrufen und nichts geschieht.Ursache/Lösung

Untersuche die folgenden Punkte:• Ist die Telefonleitung tot oder nicht korrekt mit dem Modem verbunden?• Ist das Modem blockiert? Stell es aus und wieder ein – bei einem internen

Modem stell den Computer aus und wieder ein.• Vielleicht hat das Modem Schwierigkeiten, den Freiton zu hören. In diesem Fall

hilft ein ATX0-Befehl in der Konfiguration.Problem Eine Zmodem-Dateitransfer “blockiert”.Ursache/Lösung

Es gibt inzwischen ziemlich viele Zmodem-Protokolle, die nicht alle zueinanderpassen. Hast du die Wahl zwischen mehreren verschiedenen, so probiere sie aus.Achte besonders auf ein Protokoll namens ZedZap – es wird oft irrtümlich Zmo-dem genannt, weil es dieselbe Transmissionstechnik anwendet; es arrangiert aberseine Daten in größeren Blöcken, die ein normales Zmodem-Protokoll nicht ver-steht.

Page 30: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

30

BBS und FidoNetFunktionieren Modem und Software, kannst dudich endlich über die Möglichkeiten hermachen,die dir ein Modem gibt. Hier wäre zunächst derBegriff BBS zu nennen und das damit verbundeneFidonet.

BBSBBS steht für Bulletin Board System (Anschlag-tafel-System). Das solltest du aber nicht zu wort-getreu auffassen. Ein BBS ist wesentlich mehr alseine elektronische Anschlagtafel. Es ist ein Treff-punkt für zahlreiche PC-Benutzer, ein Forum fürDebatten und eine reiche Quelle von Angeboten anProgrammen und Informationen.

Jedes BBS hat seinen eigenen ganz persönlichenStil; zum Beispiel kann es ein großes Angebot anProgrammen eines bestimmten Typs haben. Mankann auch BBS-Systeme finden, die auf bestimmteThemenkreise spezialisiert sind, von der Schiffahrtbis zur Schlangenzucht. Andere wieder werden voneiner Firma unterstützt oder gehören ihr undvertreten ihre Interessen.

Ein BBS kann allgemein zugänglich oder privatsein. Ist es allgemein zugänglich, findest du seineNummer auf einer BBS-Liste. Du kannst es ohneEinschränkungen anrufen und seine Möglichkeitennutzen. Alle in diesem Heft angeführt BBS-Syste-me sind allgemein zugänglich. Willst du ein priva-tes BBS nutzen, mußt du seine Telefonnummer unddie Genehmigung, es zu nutzen, dir direkt beimBetreiber holen.

Der Aufbau eines BBSRein technisch besteht ein BBS aus einem Compu-ter mit Modem, auf dem ein BBS-Programm läuft.Hast du über dein Terminalprogramm angerufen,übernimmt das BBS-Programm den Datenverkehrund sorgt dafür, daß du dich in den Menüs umher-bewegen, Dateien holen und Briefe lesen oderschreiben kannst. Jeder, der etwas von Computernund Modems versteht, kann sein eigenes BBSeinrichten; die meisten dieser Systeme in Deutsch-land werden privat betrieben – ob sie nun öffentlichzugänglich sind oder nicht. Der Betreiber einesBBS wird SysOp genannt – eine Abkürzung fürSystem Operator. Im allgemeinen sind das netteLeute, die dir gerne helfen, dich zurechtzufinden.Der Aufbau eines BBS läßt sich wie unten gezeigtdarstellen:

Ein BBS kann von unterschiedlichster Größe sein.Die kleinsten haben nur eine einzelne Telefonlei-tung und sind vielleicht nur abends oder nachtsgeöffnet. Die größten haben bis zu zwanzig Leitun-gen und sind durchgehend empfangsbereit; aberbekanntlich kommt es nicht unbedingt nur auf dieGröße an. Du wirst bald entdecken, daß jedes BBSseine eigene Atmosphäre hat.

Page 31: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

31

Das Menüsystem eines BBSSchauen wir uns nun an, was du siehst, wenn du ein BBS anrufst. Ist dieses System mit dem soge-nannten FidoNet-Postsystem ausgestattet, und das sind die meisten, erscheint zunächst folgende odereine entsprechende Mitteilung:

* Network Address 2:238/999.0 Using Portal of Power v0.62_/286Press ESC, to enter BBS

Das Postsystem meldet so, daß es zum Austauschelektronischer Post bereit ist. Willst du ins eigent-liche BBS, drückst du auf ESC – manchmal mußtdu das zweimal tun. Nach einem Begrüßungs-Bild-schirm wirst du um Name und Password gebeten.Rufst du das BBS zum ersten Mal an, mußt du dichzunächst registrieren – mehr dazu im nächstenAbschnitt.

Bist du gut durch die Passwordschleuse gekom-men, siehst du die neuesten Mitteilungen desSysop. Es wird nachgesehen, ob Post für dich vor-liegt und welche neuen Dateien seit dem letztenMal hinzugekommen sind. Und endlich endest duin einer Art Hauptmenü. Der Menüaufbau einesBBS sieht folgendermaßen aus:

Ein typisches Hauptmenü wäre etwa das folgende:

Hauptmenü

B) Postbereiche F) Dateibereiche N) Neuheitsmenü

X) Statistik Æ) Konfig. ändern L) Benutzerliste

H) Hilfsfunktion K) SysOp anrufen !) Beenden

Wahl (44 Min):

Die Minutenangabe unten zeigt, wie lange manmaximal noch im BBS bleiben kann. Eine solcheEinschränkung sichert, daß das BBS nicht stunden-lang von einer einzelnen Person besetzt wird.

Die Menüs eines BBS sind entweder deutschoder englisch gehalten, haben aber denselbenInhalt. Oft kann man bei der Registrierung zwi-schen den beiden Sprachen wählen; in anderenFällen muß man sich aber damit abfinden, daß allesauf Englisch abläuft.

Ein gutes BBS verfügt über eine Hilfefunktion,die seine Anwendung erläutert. Im allgemeinen gibtes im Bulletin-Menü einen Punkt, der die Regelndieses BBS angibt. Es empfiehlt sich, diese Dingebeim ersten Besuch eines Systems zu lesen – daserspart dir später viele Probleme.

Wählst du Dateibereiche, kann das Menüfolgendermaßen aussehen:

Page 32: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

32

Dateibereich (Bereich 1: Dateienlisten m.m.)

N) Neuer Bereich U) Upload S) Suche Dateiname

F) Dateienliste D) Download -) Hauptmenü

H) Hilfsfunktion K) SysOp anrufen !) Beenden

Wahl (43 min):

Die Dateien sind nach thematischen Bereichengeordnet. In einem großen BBS können das meh-rere Hundert Bereiche sein. Eine ungeschriebeneRegel ist, daß der erste Bereich Dinge enthält, diefür einen Neuling im BBS von Interesse sein könn-ten – zum Beispiel eine Liste über die Dateiendieses BBS oder eine Liste anderer BBS-Systeme.

Im Dateimenü wählst du einen Bereich undsiehst dir dann an, was er enthält. Manche BBS-Systeme haben eine Funktion namens Tag Files,mit deren Hilfe du die Dateien kennzeichnenkannst, für die du dich interessierst; wählst du dannspäter Download, sind die Dateien bereits gewählt.Allerdings solltest du nicht zu viele Dateien aufeinmal wählen – sonst wird es schnell zu einigenMegabytes, und das wird ziemlich teuer.

Der Sinn der Funktionen Upload und Downloadergibt sich von selbst. Du schreibst einen Dateina-

men und wählst ein Transferprotokoll. In manchenBBS-Systemen kann man frei downloaden; andereerfordern ein gewisses Gleichgewicht in der Mengeder Uploads und Downloads – beispielsweise etwa1:10, was bedeutet, daß du für jede 10Kb, die dudir holst 1Kb uploaden solltest.

Die Suchfunktion kann sehr nützlich sein, wenndu eine bestimmte Datei schnell finden willst. DasBBS nennt dir alle Dateien, die dein Suchwort imNamen oder in ihrer Beschreibung enthalten. Führtdeine Suche unmittelbar zu keinem Ergebnis, ver-such’s noch einmal mit einigen Worten, die viel-leicht in der Beschreibung der Datei enthalten sind.Schließlich wollen wir uns den Postbereich ineinem BBS ansehen. Ein typisches Menü sieht hierfolgendermaßen aus:

POSTBEREICH

L) Post lesen S) Post schreiben E) Post löschen

C) Post scannen C) Nach Post sehen O) Bereich

H) Hilfsfunktion K) SysOp anrufen !) Beenden

Wahl (43 Min):

Die Post ist wie die Dateien nach thematischenBereichen geordnet, von denen die meisten zumFidoNet gehören; hier können dessen Benutzer ausnah und fern alle möglichen Themen diskutieren.Die Briefe in diesen Konferenzen, wie diese Berei-che im FidoNet heißen, können von jedermanngelesen werden. Im nächsten Abschnitt wirst dumehr über dieses Netz erfahren.

Ein Bereich kann mehrere hundert Briefe ent-halten; die alle zu lesen, braucht Zeit. Darum gibtes oft eine Art Scanfunktion, mit deren Hilfe du direinen raschen Überblick über die Briefe und ihrenInhalt verschaffst. Übrigens merken sich vieleBBS-Systeme, wie weit du das letzte Mal mit demLesen kamst, und schlagen dir beim nächsten Anrufautomatisch vor, dort zu beginnen.

Willst du nach Post sehen, werden alle Berei-che, in denen möglicherweise Briefe für dichliegen, gescannt. Normalerweise wird die Postautomatisch gecheckt, wenn du dich in ein BBSeinwählst.

Willst du einen Brief schreiben, erscheint einneues Bild auf dem Schirm; hier kannst du deinenBrief loswerden. Bist du fertig mit ihm, drückst dunormalerweise Strg-Z oder Strg-S. Hast duSchwierigkeiten, erhältst du Hilfe durch Eingabevon Strg-H.

In jedem BBS gibt es lokale Postbereiche, dienur für dieses System gelten. Alle anderen Bereichestehen Benutzern in ganz Deutschland offen. Bevordu einen lokalen Brief abschickst, kannst du ihn als

Page 33: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

33

privat erklären, was dazu führt, daß nur der Emp-fänger ihn lesen kann.

Die Funktion Post löschen hat vermutlich nurBedeutung für private Briefe von dir oder an dich.Alle übrigen Briefe in den verschiedenen Bereichenwerden nach einer bestimmten Zeit automatischgelöscht.

Noch ein Punkt ist wichtig: In einem BBS, dasvon einer Firma unterstützt wird oder ihr gehört,kommst du nicht an Reklamen vorbei. Wie imFernsehen tauchen diese zwischen den Mitteilun-gen auf dem Bildschirm auf. Oft sind das buntePreislisten und Sonderangebote, und manchmalmuß man beim Tasten vorsichtig sein, wenn mannicht plötzlich entdecken will, daß man etwasbestellt hat.

Zugang und RegistrierungRufst du ein BBS an, wirst du zunächst einmal nachName und Password gefragt. Ist dies dein ersterAnruf, kennt das System deinen Namen natürlichnoch nicht. Also wird dir vorgeschlagen, daß dudich registrierst. Das ist im allgemeinen kostenlos,da das BBS ein Interesse daran hat, vieleTeilnehmer zu sammeln.

Die Registrierung selbst erfolgt, indem du eineReihe von Fragen auf dem Bildschirm beant-wortest. In den meisten BBS-Systemen teilen sichdie Fragen in zwei Frageschemen. Das erste gehörtzur Benutzerliste des BBS – das zweite betrifft nurdich und den SysOp. In verschiedenen BBS-Systemen werden unterschiedliche Fragen gestellt;wir wollen uns aber ansehen, was du im erstenSchema höchstwahrscheinlich beantworten mußt:

Name: Hier schreibt man normalerweise seinenrichtigen Namen; grundsätzlich kannst du aberauch etwas anderes schreiben. Dafür kann es dreigute Gründe geben:

1 Du hast einen häufigen Namen, den auch einanderer Benutzer des BBS hat.

2 Du hast einen sehr langen Namen, den duabkürzen willst.

3 Du bist in der Öffentlichkeit bekannt undmöchtest dein Privatleben sichern.

Bedingung für die Benutzung eines anderenNamens ist, daß du im Fragenschema für denSysOp deinen richtigen Namen und Adresseangibst.

Die Möglichkeit, einen anderen Namen zubenutzen, ist also nicht für Leute berechnet, die

sich Donald Duck, Mega Blaster oder ähnlicheSpaßigkeiten nennen wollen. Von den meistenBBS-Systemen aus kann man Briefe im FidoNetschreiben (mehr dazu später); und hier mußt duschon einen vernünftigen Namen ins Absenderfeldschreiben, wenn du willst, daß man dich ernstnimmt. Benutzt du einen anderen Namen, solltestdu ein Email an den SysOp schreiben, um sicherzu-stellen, daß das in Ordnung ist.

Adresse: Deine Adresse. Die anderen Benutzer desBBS werden allerdings nur die Zeile mit derPostleitzahl und der Stadt sehen.

Tlf.Nr: Hier wird oft sowohl nach der Voice- alsauch nach der Data-Nummer gefragt. Voice stehtfür die Nummer, über die du normalerweise Tele-fongespräche führst. Data ist die Nummer, über diedeine Datenverbindung läuft. Die meisten benutzenfür beide Zwecke die gleiche Nummer.

...Und jetzt zu den technischen Fragen, die dirvermutlich gestellt werden:

ANSI-Kodierungen / ANSI Farbe und Grafik:Hier wird gefragt, ob du als TerminalemulationANSI verwendest. Das ermöglicht gut aufgemachtefarbige Texte. Wenn du kannst, solltest du ANSIbenutzen – es sieht lebendiger aus und ist außerdempraktisch!

AVATAR-Kodierungen: Hier geht es ebenfallsum die Terminalemulation. Manche Terminalpro-gramme können gleichzeitig mit ANSI undAVATAR umgehen. Bist du nicht sicher, was deinTerminalprogramm vermag, solltest du hier Neinwählen.

IBM-PC-Zeichensatz: Rufst du nicht von einemIBM-kompatiblen Computer aus an, solltest du hierNein antworten. Der IBM-PC-Zeichensatz enthältnämlich etliche grafische Zeichen, die sich zumBeispiel nicht im Zeichensatz eines Amiga odereines Macintosh finden.

Bildschirmzeilen: Im normalen Textmodus einesPC gibt es 25 Textzeilen auf dem Bildschirm. Dieunterste wird vom Terminalprogramm in Beschlaggenommen; also stehen dem BBS 24 Zeilen zurVerfügung. Arbeitest du mit einem Textmodus, dermehr als 25 Zeilen voraussetzt, mußt du dich ansZählen machen. Deine Zahl wird vom BBS benutzt,

Page 34: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

34

das nun freundlicherweise eine Pause macht, sobaldder Bildschirm sich mit Zeilen gefüllt hat.

Pause nach jedem Bild: Hier solltest du Ja wäh-len. Das System wird dich, wenn der Bildschirmgefüllt ist, um eine Eingabe bitten, bevor es weiter-macht.

Bildschirm nach jedem Bild erneuern: Ist derBildschirm gefüllt, und du tippst, um weiterzu-machen, schickt das System entweder eine Kodie-rung, die den Bildschirm erneuert, so daß wiedervon vorn angefangen wird – oder der Text scrollteinfach aufwärts.

Vollbild-Editor benutzen: Benutzt du ANSI oderAVATAR als Terminalemulation, kannst du hierruhig Ja antworten. Das stellt dir eine praktischeTextverarbeitung zur Verfügung, wenn du Briefeim System schreibst.

Hot-keys: Triffst du eine Entscheidung zwischenden Menüs im System, erfolgt das über Druck aufeine bestimmte Taste und anschließend Enter.Aktivierst du Hot-keys, ist der Druck auf Enterüberflüssig – was etwas praktischer ist. MancheBBS-Systeme aktivieren diese Funktion grundsätz-lich, ohne überhaupt zu fragen.

Password: Hier solltest du ein gutes Passwordwählen, so daß niemand unter deinem Namen dasBBS anrufen kann. Denke daran, dein Passwordnicht zu vergessen! Grundsätzlich empfiehlt essich, für verschiedene BBS-Systeme verschiedenePasswords zu benutzen. Im Telefonbuch des Termi-nalprogramms gibt es oft ein Feld neben jederNummer, in das du das benutzte Password schrei-ben kannst. Tust du das, solltest du darauf achten,daß jeder, der deinen Computer benutzt, Zugang zudeinen Passwords hat.

Das zweite Fragenschema ist wie gesagt nur fürden SysOp bestimmt. Im allgemeinen erscheint es,sobald du das erste ausgefüllt hast; manchmal mußtdu aber über einen Menüpunkt des BBS selbst ent-scheiden, ob du es beantworten willst. Fast diesel-ben Fragen tauchen hier erneut auf. Wie gesagt istes wichtig, daß du hier deinen korrekten Namenund Adresse schreibst. Die Angaben sind nämlichnur dir und dem SysOp zugänglich. Sie dienen vorallem dazu, ihm/ihr Information über dich zugeben. Kennt der /die SysOp deinen korrekten

Namen und Adresse, ist es auch weniger wahr-scheinlich, daß du das System mißbrauchst.

Hast du die Fragen beantwortet, kannst du oftauf Entdeckungsreise im System gehen – allerdingshast du noch einen begrenzten Zugang zu den Post-und Dateisektionen. Der Sysop wird deineRegistrierung vermutlich im Lauf des Tagesentdecken; hast du vernünftig geantwortet, erhältstdu von nun an Zugang als normaler Benutzer.

IEMSIIn vielen Terminalprogrammen gibt es dieMöglichkeit, Namen, Password und vorgezogeneKonfiguration automatisch an ein BBS zu schicken.Diese Funktion heißt IEMSI, was für InteractiveElectronic Mail Standard Identification steht. Duaktivierst sie unter der Konfiguration des Pro-grammes und bestimmst gleichzeitig, welcheInformationen automatisch ausgetauscht werdensollen. Unter anderem wird diese Funktion vonTelix Für Windows und Terminate unterstützt.

In der Praxis übernimmt die IEMSI-Funktiondas Kommando, sobald die Verbindung zum BBShergestellt ist. Auf dem Bildschirm erscheint einkleines Fenster, das einige Informationen über dasBBS enthält. Nach kurzer Zeit bist du durch dieZugangsprozedur hindurch und kannst dasKommando wieder übernehmen.

Diese Funktion darf nicht aktiv sein, wenn duein BBS das erste Mal anrufst; andernfalls werdendie einleitenden Registrierungsfragen, etwa nachNamen und gewünschtem Password, automatischerledigt, ohne daß du eine Möglichkeit hast,einzugreifen oder die Antworten gutzuheißen. Hastdu dich erst einmal registriert, ist es aber einunbedingter Vorteil, IEMSI zu benutzen – derLogon, das heißt der Anruf und die anfänglichenTasteneingaben, laufen automatisch und damitwesentlich schneller ab.

ChatFrüher oder später wirst du mit dem SysOp einenChat führen. Das geht so vor sich, daß ihr einanderdirekt auf dem Bildschirm schreibt. Solltest duverwirrt im BBS umhersuchen – und das tut mananfänglich oft –, kann der SysOp sich melden undmit dir chatten, um dir zu helfen. In denMenüsystemen des BBS gibt es auch eine Möglich-keit namens Page sysop, Yell, oder Sysop rufen.Wählst du sie, gibt der Computer des SysOp einenTon von sich; ist er oder sie in der Nähe und hatZeit, wird er auf einen Chat vorbeikommen.

Page 35: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

35

Weißt du noch nicht, was ein Smiley ist, ist diesder rechte Ort, so ein Kerlchen kennenzulernen. Esist das schriftliche Gegenstück eines Lächelns füreinen Computerbenutzer. Es gibt vieleverschiedene Smileys; der einfachste hat folgendesAussehen::-)Legst du deinen Kopf auf die Seite, siehst duein lächelndes Gesicht. Smileys werden beimChatten und beim Schreiben von Email benutzt. IhrSinn ist vor allem, zu verhindern, daß man einandermißversteht – besonders was Spaß und Ernstbetrifft; man sollte ihre Anwendung aber nichtübertreiben, auch wenn Lächeln gesund ist.

Bezahlende BenutzerFast alle BBS-Systeme bieten die Möglichkeit, füreinen festen monatlichen Betrag zum bezahlendenBenutzer zu werden. Als solcher erhält manbestimmte Vorrechte; das kann zum Beispiel einlängerer täglicher Zugang sein oder die Erlaubnis,mehr downzuloaden – vielleicht gar unbegrenzt.Ein weiterer Bonus für bezahlende Benutzer ist oftder Zugang zu weiteren Dateienbereichen.

Benutzt du ein bestimmtes BBS sehr häufig,empfiehlt es sich, bezahlender Benutzer zu werden.Das kostet meist nicht sehr viel – etliche Systeme,die wir kennen, kosten weniger als 40 DM im Jahr.Gleichzeitig unterstützt du den SysOp, den esetliches Geld kostet, das BBS-System am Laufenzu halten. Kurz: bezahlende Benutzer tragen dazubei, daß das BBS weiterhin funktioniert.

Etikette und NormenBevor du dich nun an die Erforschung der zahl-losen BBS-Systeme in Deutschland machst, wollenwir kurz erwähnen, was man dort als gutes undschlechtes Benehmen betrachtet.

Der plötzliche Zugang zu den Unmengen anDateien in einem BBS kann ziemlich überwältigendsein. Mißbrauche diese Möglichkeit nicht, indemdu alles, was du kannst, downloadest – hole dirlieber nur das, was du wirklich benötigst. Denkedaran, daß letztendlich deine eigeneTelefonrechnung davon betroffen wird. Hast du eingutes Programm, das anderen nützlich sein könnte,wirkt es jederzeit positiv, es an ein BBSupzuloaden. Vielfach erhält man dafür einenhöheren Status. Für das Uploaden und Downloadengilt eine entscheidende Regel: Raubkopien jederArt sind verboten! Du riskierst Tod und Teufel,wenn du eine Raubkopie uploadest. Untersuchealso jedesmal, ob das Programm als Shareware,

Freeware oder Public Domain, das heißt als freikopierbares Programm herausgegeben wurde.

Hast du dich in einem BBS registriert, erhältstdu vielfach die Möglichkeit, im FidoNet zu lesenund zu schreiben. Hier empfiehlt es sich, eineZeitlang nur Briefe zu lesen und erst später zuschreiben. Das gibt dir ein Gefühl für die “Musik”sowie eine Vorstellung von den geschriebenen undungeschriebenen Regeln, die es im FidoNet gibt.Die wichtigste unter diesen Regeln ist: Schreib nettans FidoNet, und das FidoNet schreibt dir nett.

FidoNetFidoNet ist ein weltweites Netzwerk von BBS-Systemen, die elektronische Post miteinanderaustauschen. Es wurde 1984 von zwei Amerikanernals Hobby gestartet – mit einem Programm, dasnach dem Hund des Programmierers genanntwurde; seitdem hat es sich zum größten Amateur-Netzwerk der Welt entwickelt. Auch inDeutschland ist das FidoNet recht verbreitet undwird durch mehrere hundert BBS-Systemekostenlos angeboten. Die elektronische Post wirdim FidoNet in sogenannte Email-Konferenzenaufgeteilt. Das sind Bereiche, in denen man einbestimmtes Thema diskutiert, indem man einanderschreibt. Jedermann kann alle Briefe lesen; aufdiese Weise beteiligt man sich an einer Diskussionoder verfolgt sie auf Abstand. Augenblicklich gibtes 600 deutsche Email-Konferenzen zuverschiedenen Themen sowie wenigstens 800 aufEnglisch. Die Themen der verschiedenenKonferenzen sind sehr weit gestreut, also sollte sichfür jeden Geschmack etwas finden.

In mehreren Punkten unterschiedet sich dasFidoNet von den entsprechenden Möglichkeiten fürEmail-Diskussionen, die es zum Beispiel imInternet gibt. Vor allem ist es für jeden kostenloszugänglich, der ein Modem und die richtigeSoftware besitzt. Das FidoNet hat wesentlich mehrdeutschsprachige Email-Konferenzen als dasInternet. Die vielen Konferenzen werden moderiert,was bedeutet, daß eine Person, die Moderatorgenannt wird, dazu gewählt wurde, zu überwachen,daß man sich an das Thema der Konferenz hält undsich allgemein anständig benimmt. So wirdgesichert, daß der Inhalt einer Konferenz nicht zureiner Anarchie verkommt, wie das im Internetleider ab und zu passiert.

Das FidoNet wird von den vielen tausend BBS-Systemen überall in der Welt aufrecht erhalten. Fastalle diese Systeme betreiben ein bestimmtes

Page 36: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

36

Postprogramm, das sich damit befaßt, Post ansFidoNet zu senden und sie dort zu holen. Wird einBrief von einem Ort zum andern geschickt, findeter über Modems seinen Weg von einem Computerzum nächsten, bis er seinen Bestimmungsorterreicht. Man nennt diese Art, Email zu schicken,Echo Mail, und die verschiedenen Konferenzenwerden oft Echo Mail Areas genannt.

Die Verteilung von Echo Mail läuft auf jedemeinzelnen Postsystem automatisch ab, meistensnachts. Ein FidoNet-Brief erreicht daher seinenBestimmungsort innerhalb von Deutschland häufigim Lauf eines Tages. Ins Ausland kann es einigeTage dauern.

Das FidoNet läßt sich als ein recht gemütlichesNetz bezeichnen. Im praktischen Bereich kann esProbleme geben: zum Beispiel ist der Zugang vomFidoNet zu anderen Netzen wie etwa dem Internetleicht instabil. Auch kann man nicht immer sosicher sein wie im Internet, daß ein Brief insAusland ankommt. Insgesamt ist das FidoNet aberein hervorragender Ausgangspunkt fürNetzwerkserforschungen.

Zugang zum FidoNetDer Zugang zum FidoNet ist einfach. In denmeisten BBS-Systemen kannst du dich nämlich ineine Postsektion einwählen, wo Briefe an einige derKonferenzen im FidoNet gelesen und geschriebenwerden. Diese Lösung solltest du aber nuranwenden, wenn du dieses Netz etwas“beschnuppern” willst. Sobald du aber aktiver anihm teilnimmst und viele Briefe in mehrerenKonferenzen schreibst und liest, wirst duentdecken, welche Vorteile es bietet, Point ineinem BBS zu sein.

Als Point erhältst du die Möglichkeit, dieFidoNet-Post offline zu lesen. Das bedeutet, daß siemit Hilfe eines speziellen Programms automatischübers Telefon geholt wird, worauf du sie in allerRuhe lesen kannst. Hast du Briefe beantwortet oderneue Beiträge für Konferenzen geschrieben, rufteben dieses Programm abschließend im BBS anund lädt die Briefe ab. Abgesehen von diesemVorteil kannst du als Point auch private Emailschreiben, die nur vom Empfänger gelesen werdenkann; im FidoNet nennt man das Netmail. Duerhältst deine eigene FidoNet-Adresse und kannstüber Netmail Briefe an andere Netze schreiben,zum Beispiel ans Internet.

Leider ist die Software, die man als Pointverwendet, nicht immer leicht zu konfigurieren. Dubenötigst drei verschiedene Programme:

• Ein Anrufprogramm, das die Post holt –Mailer genannt. Zu den häufig benutzten Pro-grammen dieses Typs gehören Portal OfPower, FrontDoor und Binkley. Ihre Konfigu-rierung erinnert in vielem an ein Terminalpro-gramm.

• Ein Sortierprogramm, das die Post aus- undeinpackt und sie ordnet. Dieser Programmtypheißt Tosser/Scanner; hier melden sichNamen wie Squish oder Gecho.

• Ein Programm zum Lesen und Schreiben vonBriefen. Dieser Typ wird oft Mail-Editor oderBrief-Editor genannt. Ein bekanntes Beispielheißt GoldEd.

Es gibt jedoch einige wenige Programme, die allediese Funktionen integrieren.

Möchtest du gerne ein Point werden, mußt duzunächst ein BBS finden, das Points akzeptiert. Eslohnt sich, mit Rücksicht auf die Telefonrechnungein nahegelegenes System zu wählen – möglichsteines, dessen SysOp gerne hilft, falls Problemeauftreten.

Oft hält der SysOp ein fertiges “Paket” bereit,also die notwendigen Programme mit einerStandardkonfigurierung, die du leicht anpassenkannst. Allerdings mußt du dich darauf einstellen,etwas unter DOS zu arbeiten und dieKonfigurierungen mit einem Text-Editor zu ändern.Hast du Angst davor, kannst du möglicherweiseden SysOp überreden, daß er ein Paket speziell fürdich konfiguriert – dann ist er allerdings auchbesonders nett! Übrigens heißt der SysOp im Point-Zusammenhang dein Boß.

Das sieht zwar vielleicht ziemlich überwälti-gend aus – dennoch ist es unbedingt empfehlens-wert, Point zu sein. Die Post kannst du holen, wanndu Lust hast; gerne täglich. Wie groß das jeweiligetägliche Paket wird, hängt davon ab, an wievielKonferenzen du teilnimmst und wieviel in ihnengeschrieben wird.

Es gibt viele Einzelheiten zum Thema des Pointim FidoNet, auf die wir mit Rücksicht auf dieLänge des Heftes nicht eingehen können. Nunsolltest du aber wenigstens eine Vorstellung davonhaben, welche Möglichkeiten es gibt und was eserfordert.

Etikette und NormenWie schon im BBS-Abschnitt gesagt, ist dasFidoNet nett zu dir, wenn du nett zu ihm bist. In

Page 37: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

BBS und FidoNet

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

37

jeder Konferenz sendet der Moderator ab und zueinen Brief mit den Regeln dieser Konferenz.Einige Dinge werden dir in allen Konferenzenbegegnen:• Schreibe niemals in irgendeiner Konferenz

Unfreundlichkeiten an Leute. FreundlicheKritik ist natürlich ganz in Ordnung. Wenn duaber unbedingt einem anderen FidoNet-Benutzer sagen willst, er sei ein Idiot, dann tudas über Netmail; so erhält nämlich nur erden Brief, und die vielen anderen Benut-zer/Leser können unbekümmert weiterlesen.

• Reklame und Kaufs- und Verkaufsanzeigensind verboten, außer in speziell eingerichtetenKonferenzen.

• Vergiß nie: Obwohl du an eine bestimmtePerson in einer FidoNet-Konferenz schreibst,können alle deinen Brief lesen. Wird dasThema zu persönlich, oder fällt es aus dem

Rahmen der Konferenz, schreibt euch direktüber Netmail oder in einer eher relevantenKonferenz.

Natürlich kann man viele Fehler begehen –besonders anfänglich. Das ist ganz ok; die anderenBenutzer werden dich schon darauf aufmerksammachen, wenn etwas schiefgeht.

Schließlich wäre noch zu erwähnen, daß dueinem Brief, den du über Netmail schickst, eineDatei anfügen kannst. Willst du das tun, sendest duden Brief als Crashmail. Das hört sich ziemlichdramatisch an, bedeutet aber schlicht, daß deinMailerprogramm den Brief direkt an das BBSschickt, dem der Empfänger als Pointangeschlossen ist. Also belastet das nur deineeigene Telefonrechnung. Crashmail kann übrigensauch als eine Art Expreßbrief benutzt werden.

Weitere Möglichkeiten für dein ModemBBS-Systeme und das FidoNet sind nicht dieeinzigen Möglichkeiten, die dir dein Modemeröffnet. Im folgenden Abschnitt findest duInformationen zu weiteren Netzwerken undOnline-Diensten. Jeder von diesen ist eine ganzeWelt für sich, über die ein komplettes Buch zuschreiben wäre. Dieser Abschnitt kann also nichtmehr als eine Einführung geben, die dir helfenkann, zu entscheiden, ob das etwas für dich ist.

Das InternetDas Internet besteht aus einer enormen Menge anComputernetzwerken, die sich zu einem großenNetzwerk zusammengeschlossen haben. Ungefähr30 Millionen Menschen in 80 Ländern sind mit ihmverbunden. Du kannst im Internet eine Unzahl vonDatenbanken durchsuchen, alle möglichen Pro-gramme downloaden, mit anderen Leuten Compu-terspiele spielen, elektronische Post senden, deinHobby mit anderen Interessierten diskutieren undvieles andere mehr.

Dieses Netz entwickelt sich rasend schnell, undständig gibt es neue Möglichkeiten für seineBenutzung. Willst du einen Anschluß erlangen,mußt du den Zugang bei einer der deutschenFirmen kaufen, die ihn anbieten. Dafür bezahlst dueinen festen Grundpreis und manchmal eineAbgabe pro Minute; das gibt dir das Recht, denComputer der Firma anzurufen, der dich dann indas übrige Internet weitervermittelt.

Das Internet bietet eine unglaubliche Mengevon Möglichkeiten an. Zu den wichtigsten gehörenfolgende:

• Email an alle 30 Millionen Benutzer desInternets und an einen Großteil der übrigenNetzwerke und Online-Dienste in der ganzenWelt.

• World Wide Web, ein grafisches und sehrbenutzerfreundliches Werkzeug, mit dessenHilfe du frei zwischen Millionen von Doku-menten umherspringen kannst, die Text,Klang und Bilder enthalten.

• Freeware- oder Shareware-Dateien über dassogenannte FTP (File Transfer Protocol) aufdeinen eigenen Computer holen. Das könnenProgramme, Texte, Bilder oder alles möglicheandere sein.

• Mehr als 14000 Informationsgruppen, dieNewsgroups, in denen man Antwort auf seineFragen findet oder Hobbys, Kunst, Wissen-schaft, Computer oder gar schlimmeres dis-kutieren kann.

• Anschluß an Computer, die Computerspiele,Suchen in Datenbanken oder etwas ganzanderes anbieten.

Das sind nur einige wenige der zahllosen Möglich-keiten. Die ständige Entwicklung hat kürzlich unter

Page 38: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

38

anderem dazu geführt, daß man über das Internettelefonieren oder Radio hören kann.

Die Firmen, die einen Internet-Anschlußanbieten, unterscheiden zwischen einer direktenund einer indirekten Form des Anschlusses:

• Bei einem indirekten Anschluß rufst du genauwie bei einem BBS mit einem Terminalpro-gramm an. Das gibt dir den Zugang zu einemMenü, das dir mehrere Möglichkeiten eröff-net. Ein indirekter Internet-Anschluß ist reintextbasiert – du kannst hier keine Bilder oderFilme auf den Bildschirm zaubern. Darumkannst du hier die Möglichkeiten des WorldWide Web nicht recht nutzen, das eigentlichder am schnellsten wachsende Bereich imInternet ist. Der indirekte Anschluß ist imVergleich zum direkten allmählich veraltet.

• Bei einem direkten Anschluß benutzt du nichtdein Terminalprogramm, sondern mußt dienotwendige Software für das Internet auf dei-nem eigenen Computer haben. Diese Soft-ware kaufst du entweder als Sammelpaket,oder du versuchst es mit den zahlreichenFreeware- oder Shareware-Programmen, dieangeboten werden. Ein direkter Anschluß istetwas komplizierter zu konfigurieren, weil duselber die notwendigen Programme einstellenmußt. Dafür gibt er aber auch wesentlichmehr Möglichkeiten: Du erhältst eine grafi-sche Benutzeroberfläche für das Internet, unddu bestimmst selbst, welche Programme dubenutzen willst.

Das Internet ist eine ganze Welt für sich, diekennenzulernen nicht ganz unkompliziert ist.Benutzt du aber gerne die Möglichkeiten eines BBSoder Online-Dienstes, wird es dir sicher Nutzenbringen.

Auch wenn du keinen eigentlichen Zugang zumInternet hast, kannst du Briefe dorthin senden. Fastalle anderen Netzwerke und Online-Dienste stellendiese Möglichkeit zur Verfügung. Mehr zu diesemThema findest du in den Heften Wie startet man insInternet? und Auf ins World Wide Web.

Online-DiensteOnline-Dienste sind größere kommerzielleSysteme, die einem viele verschiedene Dingeermöglichen. International gibt es zum BeispielFirmen wie Compuserve – ursprünglich ein ameri-kanisches Unternehmen, das es nun auch in Europagibt.

In Deutschland gibt es zum Beispiel T-Online.Es gibt im Grunde keine genaue Definition desUnterschiedes zwischen einem BBS und einemOnline-Dienst; normalerweise wendet man dieletztere Bezeichnung an, wenn es sich um eingrößeres System handelt, das etliche Benutzergleichzeitig beherbergen kann und bei dem Geldauf die eine oder die andere Weise eine Rolle spielt.Das mag ein Preis pro Minute Anschlußzeit seinoder eine Abonnementsgebühr oder beides.

Im Gegensatz zu den meisten BBS-Systemen,die mit jedem beliebigen Terminalprogrammangerufen werden können, erfordern Online-Dienste im allgemeinen ein für den jeweiligenDienst geeignetes Programm. Dieses Programmwird Client oder Clientprogramm genannt; das Pro-gramm, das den Dienst betreibt, nennt man Server.

Darum erhältst du nur Zugang zu einem Online-Dienst, wenn es ein Clientprogramm für deinenComputer gibt. Hast du zum Beispiel einenMacintosh, während der gewünschte Online-Dienstnur Programme für Windows enthält, kommst duhalt nicht herein. Wir wollen nun kurz einige derOnline-Dienste beschreiben, zu denen man inDeutschland Zugang hat.

Page 39: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

39

T-ONLINENach BTX und BTX Plus heißt der Online Dienstder deutschen Telekom jetzt T-Online. Er beher-bergt BTX und BTX Plus sowie die neue grafischeOberfläche die sich Kit nennt. Weterhin bietetT-Online einen Internetzugang und die MöglichkeitE-Mails zu verschicken.

Die wohl umfangreichsten Angebote in T-On-line sind Fahr- und Flugpläne, Hotellisten, Mitfahr-gelegenheiten, Last-Minute Anbieter, Reisen,Homebanking, PC-Shopping, deutschsprachigeNachrichten, Telefonauskunft, Bildung, Sport undWettervorhersagen. Es gibt ebenfalls ein großesAngebot an Diskussionsforen, und natürlich dürfenauch PC Soft- und Hardwarehersteller nicht fehlen.Wenn dich vorallem Informationen zum ThemaComputer Hard- und Software interessieren, findestdu zwar einige Foren mit diesen Inhalten, jedochwirst du mehr in deinem Internetzugang oder beiCompuserve finden.

Auch T-Online hat seine eigene Zugangssoft-ware, die im allgemeinen als Decoder bezeichnetwird. Es gibt zwei Möglichkeiten, an den Decoderzu kommen: Zum einen halte Auschau nach Com-

putermagazinen – manchmal liegt eine T-OnlineCD im Heft, auf der nicht nur die gesamteZugangssoftware ist, sondern meist auch noch eineDemonstration zu T-Online. Die zweite Möglich-keit ist, bei der Telekom unter der T-Online-Info-nummer anzurufen; hier erfährst du alles, was duzum Onlinedienst wissen möchtest, und du kannstdir die Zugangssoftware zuschicken lassen. DerWebbrowser, die Zugangssoftware für Internet, istbereits im T-Online Decoder integriert. Decodersind für Windows und OS/2 vorhanden und dem-nächst auch für Macintosh.

Zentrale Beratung T-Online Tel: 01300149,diese Telefonnummer ist nicht kostenpflichtig.

In Deutschland ist T-Online mit ca 900000Teilnehmern der wohl mitgliederstärkste Online-dienst. Ein Vorteil für Teilnehmer, die Englischnicht gerade zu ihren Stärken zählen, ist, daßeigentlich alles in deutscher Sprache geschriebenist. Lediglich beim Internetzugang wird man fastausschließlich mit englischen Texten zu tun haben.Wie auch bei anderen Onlinedinsten mußt du fürdie Leistungen bezahlen. Die derzeitigen Tarifesehen so aus:

Monatliche T-Online Gebühr 8,- DMNutzungsgebühr pro Minute von 8.00-18.00 Uhr 6 Pfennige (3,60 DM pro Stunde)Nutzungsgebühr pro Minute von 18.00-8.00 Uhr,außerdem Sonn- und Feiretags ganztags

2 Pfennige (1,20 DM pro Stunde)

BTX Plus pro Minute (Zusätzlich zu denNutzungsgebühren)

6 Pfenninge

Internet und E-Mail pro Minute (Zusätzlich zu denNutzungsgebühren)

5 Pfennige (3,- DM pro Stunde)

Stand: 6/96Hinzu kommen noch die normalen Telefongebüh-ren. T-Online ist im gesamten Bundesgebiet zumOrtstarif zu bekommen.

BTX ist der älteste Dienst den die Telekomanbietet, er ist fast ausschließlich Textorientiert.Das Gegenstück BTX Plus ist in seinem Umfangder Angebote größer und mehr grafisch orientiert.Was bedeutet das? Am besten zeigen wir euch diebeiden ersten Übersichtsseiten von BTX und BTXPlus. Von diesen kannst du dein Themengebietwählen und so in die Onlinewelt eintauchen.

Dieses Fenster wird angezeigt, wenn du imDecoder die T-Online-Übersicht auswählst. Dieeinzelnen Angebote werden hier durch Eingabeder Zahlenkombination über dieTastatur getroffen;

Page 40: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

40

deine Eingabe erscheint in der linken unteren Eckedes Fensters. Eine weitere Möglichkeit ist, perMausklick auf das jeweilige Thema eine Auswahlzu treffen. Auf diese Weise hangelst du dich durchdie Angebote. Es ist auch möglich, durch Eingabeeiner bekannten Seite direkt zu einem Angebot oderForum zu kommen. Das machst du, indem du aufden Menüpunkt „gehe zu“ klickst und hier dieentsprechende Seite eingibst.

Für Neulinge in T-Online empfehle ich euch alserstes die Tehmen „Hilfen“ und „Infos“ aus der T-Online Übersicht anzusehen. Hier wirst du überwichtige Seiten informiert wie z.B., Wie bedieneich T-Online?, Wo kann ich mein Kennwortändern? Onlinezeit und kosten? Fragen zumInternet, Informationen zu Preisen.

BTX Plus liefert einem nicht nur mehr Dienste,sondern auch den Genuß einer bunten grafischenOberfläche. Hier wird die auswahl durch Maus-klicks getroffen. Nachteil hierbei ist allerdings dasjede neue Seite die eine Grafik enthält von T-On-line erst überdas Modem eingeladen werden muß,das dauert zum Teil sehr lange. Hast du die Seiteersteinmal geladen wird sie auf deinem Computergespeichert, so daß nicht jedesmal dieselbe Grafikneu eingeladen werden muß. Leider sind noch nichtalle Angebote mit dieser grafischen Oberflächeausgestattet. So ist man hier und da erstaunt dasman auf einmal wieder in einem reinen Textfeldlandet, so wie in Btx.

CompuServe (CIS)CompuServe, auch CompuServe InformationService oder CIS genannt, ist der größte Online-Dienst der Welt. Seine Heimstatt sind die USA;man kann sich aber auch in Deutschland einschal-ten. Hier kann man Programme downloaden,Datenbanken durchsuchen, Computerspiele spielen,Waren kaufen, in einer Unzahl von sogenanntenForen diskutieren und elektronische Post senden.Außerdem gibt es bisweilen sogenannte Online-Konferenzen, in denen berühmte Personen, von BillGates bis zu Elvis Costello, Fragen der Teilnehmerbeantworten.

Es gibt in der ganzen Welt fast drei MillionenBenutzer; und was Umfang und Möglichkeitenbetrifft, kann hier nur das Internet mithalten. Derüberwiegende Teil der angebotenen Foren undDienste sind in Englisch, jedoch gibt es in mehre-ren Bereichen bereits deutschsprachige Foren oderNachrichten.

Sieht man die gesamte Fülle der Angebote, sobietet Compuserve mehr Möglichkeiten als irgend-ein andere deutscher Onlinedienst. Die Preisstruk-tur bei Compuserve ist anders als bei T-Online.

Monatl. Beitrag 19.95 DMOnline Stunden nach denFreistunden

4.95 DM

Premium Dienste diese Dienst können in unter-schiedlichen Währungenangegeben werden und gehenab 2.95 $

Stand: 6/96

Der erste Monat in Compuserve kostet keinenmonatlichen Beitrag und du hast 10 Freistunden umden Onlinedienst so richtig zu erforschen. Ab demzweiten Monat zahlst du 19.95 DM und hastimmernoch fünf Freistunden. Die Premium Dienstekosten immer zusätzlich, auch wenn du deineFreistunden noch nicht voll ausgenutzt hast.

Du kannst dich in CompuServe mit einemnormalen Terminalprogramm einkoppeln oder abermit einem besonderen Clientprogramm namensCompuServe Information Manager (CIM). DiesesProgramm gibt es für DOS, Windows undMacintosh. Es gibt verschiedene Möglichkeiten,Mitglied zu werden:

Page 41: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

41

1. Du rufst bei CompuServe an, und meldestdich als Mitglied an. Dann erhältst du einkostenloses sogenanntes Membership-Kit, dasdas Klientprogramm CIM sowie die notwen-digen übrigen Informationen enthält.

2. Du kaufst ein Modem, dem ein Membership-Kit beigelegt ist.

3. Du kaufst eine Computerzeitschrift, die eineDiskette oder CD-ROM mit dem CIM-Pro-gramm enthält. Die Windows- und Macin-tosh-Versionen installieren ein Symbolnamens “Membership sign up”, das du dop-pelklickst. Nun schreibst du die erforderli-chen Angaben; du wirst um eine Serial Num-ber und eine Agreement Number gebeten, dieauf der Diskette oder der CD-ROM stehen.

4. Hast du Zugang zum Internet, kannst du eineTELNET-Verbindung zu compuserve.comherstellen oder aber deinen Web-Browser aufhttp://www.compuserve.com richten. Hierfindest du weitere Anweisungen, was zu tunist, um Benutzer von CompuServe zu werden.

Welche Methode du auch verwendest – in jedemFalle mußt du die Nummer deiner internationalenKreditkarte angeben, zum Beipiel VISA, umZugang zu erhalten, oder aber du läßt CompuServeden Beitrag im Lastschriftverfahren von deinenBankkonto abbuchen. Der Verbrauch wird aufdeinem Konto verrechnet.

CompuServe über ein Terminalprogramm oderdas Internet

Willst du dich über ein normales Terminalpro-gramm in CompuServe einwählen, tust dufolgendes, sobald du ID (Kennzeichen) undPassword erhalten hast:

• Du stellst dein Terminalprogramm auf7 Databit und Even Parity und rufst an.

• Wenn du aufgefordert wirst, deinen HOST:anzugeben, drückst du CIS

• Wenn du um ID und Password gebeten wirst,gibst du diese an.

Hast du Zugang zum Internet, kannst du dich, wiegesagt, einwählen, indem du eine TELNET-Verbin-dung zu compuserve.com herstellst.

Die Bedienung von CompuServe ist verhältnis-mäßig einfach. Du startest mit einer Übersicht, demTopmenü, in das du durch Druck auf T jederzeitzurückkehren kannst:

You have entered basic services

CompuServe TOP

1 Access Basic Services 2 Member Assistance 3 Communication/Bulletin Bds. 4 News/Weather/Sports 5 Travel 6 The Electronic Mall/Shopping 7 Money Matters/Markets 8 Entertainment/Games 9 Hobbies/Lifestyles/Education10 Reference11 Computers/Technology12 Business/Other Interests

Enter choice! _

Du wählst einen Punkt im Menü, indem du dieentsprechende Zahl drückst. So kannst du dichabwärts durch die Menüs bewegen, bis du findest,wonach du suchst. Alle Dienstleistungen, die etwaskosten, werden durch ein + oder ein $ gekennzeich-net. Hat ein Menüpunkt keine dieser Kennzeich-nungen, gehört er zu den Basic Services, die nichtskosten. Sobald du eine Leistung beanspruchst, dienicht kostenlos ist, erhältst du eine Mitteilung: Youhave left basic services. Nun bezahlst du$2.95 pro Stunde, bis die Mitteilung erscheint: Youhave entered basic services. Du kannstjederzeit M drücken, um ins vorige Menü zurück-zukehren. Du kannst allerdings auch direkt in einThema springen, indem du go und den Namendes entsprechenden Menüs schreibst. Du kannstetwa mit folgenden starten:

Page 42: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

42

go welcome Ein guter Startpunkt mit vielenRatschlägen für den Anfänger.

gowillkommen

Ist ein guter Startpunkt um hilfen zubekommen. Hier befindet sich derKundendienst, du kannst dieCompuserve Software downloaden.

go newmember Informationen für Neulinge.go basic Zeigt ein Menü über alle kostenlosen

Angebote. Reichliche Unterhaltung fürmehrere Stunden.

go rates Preisinformationengo billing Eine Übersicht über deinen persön-

lichen Verbrauch.go files Hier erhältst du Zugang zu deinem

eigenen Dateienbereich. Unter anderemkannst du Dateien up- oderdownloaden.

go help Das versteht sich vermutlich vonselbst.

go mail Hier kannst du Post an andere Benutzerdes CompuServe oder im Internetsenden. Bis zu 90 Briefe pro Monatsind kostenlos.

go specials Schau nach, ob Online-Konferenzenangesetzt sind.

go cim Hast du das Clientprogramm nochnicht, kannst du es hier downloaden.

go mall Tausende von käuflichen Waren.

Find ist ein weiterer praktischer Befehl, mit dessenHilfe du alles über ein bestimmtes Thema erfahrenkannst. Schreibst du etwa find modem, erscheintein Menü mit Hinweisen zu allen Bereichen imCompuServe, in denen du Informationen überModems findest. Du beendest deinen Anruf mitBYE.

CompuServe über den CompuServe Informa-tion Manager

Hast du nicht bereits das CIM-Klientprogramm,wenn du dich bei CompuServe registrierst, solltestdu es so schnell wie möglich downloaden (GOCIM). Mit seiner Hilfe wird die Benutzung vonCompuServe nicht nur einfacher, sondern auchspannender.

Benutzt du CIM, verläuft die Einwahl in denCompuServe automatisch. Bist du online, erscheinteine Übersicht wie die auf dem Bild gezeigte. Dukannst dich in ein Angebot einklicken, indem dusein Symbol anklickst; kennst du seinen Namen,kannst du aber auch direkt dorthin gehen. DasSymbol mit der Ampel entspricht GO; die Serviceshaben selbstverständlich dieselben Namen wieoben erwähnt.

Internet im CompuServe

Du kannst elektronische Post vom CompuServe insInternet schicken. Außerdem kannst du aber aucheinen eigentlichen Zugang zum Internet erhalten.Dazu wählst du go internet, um zu sehen,welche Möglichkeiten es gibt. Es handelt sich umeinen sogenannten indirekten Internet-Zugang, beidem du dich über ein Menü im CompuServe insInternet einschaltest.

Weiterhin kann dir CompuServe ein Programmnamens NetLauncher anbieten, das dir einendirekten und grafischen Zugang zum Internetverschafft.

Page 43: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Weitere Möglichkeiten für dein Modem

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

43

Microsoft Network (MSN)Microsoft Network ist Microsofts Versuch, sichunter anderem gegen das Internet und CompuServezu behaupten. MSN ist ein integrierter Teil desneuen Betriebssystems Windows 95. Bis aufweiteres kann dieses Netzwerk nicht auf anderenBetriebssystemen benutzt werden – auch nicht aufWindows 3.1 oder 3.11. Der Inhalt dieses Online-Dienstes gleicht den meisten anderen:Diskussionsgruppen, Datenbanken zum Durch-suchen, Dateien zum Downloaden, Chat-Serviceund so weiter. Es wird aber etwas dauern, bis MSNsoviel Inhalt hat wie die alten Online-Dienste, zumBeispiel CompuServe. Dafür ist dieses Netzwerkallerdings überaus benutzerfreundlich. Alles läuftüber Symbole und Fenster ab – wie alles andere inWindows 95, man merkt kaum, daß man online ist.

Nach der Installation von Windows 95 liegt dasAnrufprogramm für Microsoft Network als Symbolauf dem elektronischen Schreibtisch. Beim erstenAnklicken dieses Symbols mußt du dich einerRegistrierungsprozedur unterziehen, während derdu Namen, Adresse und Kreditkartennummerangibst. Das Programm ruft eine Nummer an; duwählst ein Mitglieds-ID und ein Password. Hast dudich registriert, erhältst du Zugang zum Online-Dienst.

HomebankingHomebanking bedeutet, daß du bestimmte Bank-geschäfte online erledigen kannst. Normalerweisegeht es hier um die Möglichkeit, Geld zu über-weisen, die Saldos deiner Konten zu überprüfen,Girorechnungen oder Bankrechnungen zu bezahlenund ähnliches mehr.

Allmählich gibt es etliche Banken, die Home-banking anbieten; was du aber im einzelnen überdas Modem erledigen kannst, hängt von derjeweiligen Bank und ihrem Angebot ab. In denmeisten Fällen ist das kostenlos, wenn du festerKunde der Bank bist.

Page 44: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Modemverbindung

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

44

Modemverbindung zwischen einzel stehenden ComputernAußer für etablierte Netzwerke, BBS-Systeme undOnline-Dienste kannst du dein Modem auch fürmehrere andere Zwecke benutzen. Du kannst zumBeispiel eine Verbindung zwischen zwei durch-schnittlichen einzel stehenden Computern herstel-len. Hier kannst du etwa Texte oder Programme anandere weitergeben, oder du kannst mit einemPartner in einer anderen Ecke deines Landes – oderauch der Welt, was allerdings teuer werden kann –Spiele spielen. Beim Schreiben dieses Heftestauschten wir die wachsende Textdatei über unsereModemverbindung miteinander aus.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, zweiComputer so miteinander zu verbinden:

• Die einfachste wird angewandt, wenn manComputerspiele spielt, die über das Modemablaufen. Hier sind die beiden Computergleichberechtigt, und das Programm kümmertsich um die gesamte Kommunikation, wenndie Verbindung erst hergestellt ist.

• Eine etwas kompliziertere Weise ist, daß dereine Computer als Host, als “Wirtsmaschine”,für den anderen Computer funktioniert. Mankönnte sagen daß der eine Teilnehmer kurz-fristig ein Mini-BBS errichtet, das der andereTeilnehmer über seinen eigenen Computerbesucht. Während der Benutzer beim Host-Computer angeschlossen ist, kann er Dateienup- oder downloaden oder mit dem anderenreden, der kurzzeitig zum SysOp seines eige-nen Mini-BBS geworden ist.

HostmodusDie meisten Terminalprogramme lassen sich in denHostmodus versetzen. Das bedeutet, daß das Pro-gramm bereit ist, einen Anruf von einem anderenComputer anzunehmen und als Host zu agieren,also dem Benutzer dieses Computers einige Mög-lichkeiten zur Verfügung zu stellen – wie zumBeispiel eine Liste der Dateien auf dem Hostcom-puter, das Downloaden von Dateien, das Lesen vonTextdateien oder die Hinterlegung einer Mitteilung.

Der Besitzer des Computers, der zum Hostcom-puter wurde, braucht im Grunde gar nicht da zusein, damit der Anrufer seine Anliegen erledigenkann. Grundsätzlich könnte man seinen Computer24 Stunden am Tage im Hostmodus laufen lassenund so sein eigenes BBS einrichten. Das wäreallerdings ein sehr simples BBS mit nur wenigenMöglichkeiten. In der Praxis benutzen die meisten

BBS-Systeme nicht ein gewöhnliches Terminalpro-gramm, sondern ein komplizierteres BBS-Pro-gramm – einen Programmtyp also, der speziell fürden Hostmodus geschrieben wurde.

Die Verbindung zwischen zwei Computernerfordert keinesfalls, daß dasselbe Terminalpro-gramm für Hostmodus bzw. Anruf benutzt wird.Du kannst also, auch wenn du mit Terminate ar-beitest, ohne weiteres Verbindung mit einem PCaufnehmen, der Telix im Hostmodus verwendet.

Die meisten Terminalprogramme werden durchein einfaches Kommando oder durch das Anklickeneiner Schaltfläche namens Hostmodus in diesenModus versetzt. Allerdings sollten bestimmteDinge bereitstehen, damit ein Anruf bei einemComputer im Hostmodus zu einem Erfolgserlebniswird.

Zum Beispiel sollte es normalerweise einUpload- und ein Download-Verzeichnis geben.Alle Dateien, die beim Host abgeholt werdenkönnen, sollten im Upload-Verzeichnis liegen,während alle beim Host abgeladenen Dateien imDownload-Verzeichnis landen. Manche Termi-nalprogramme können gar nicht erst in den Host-modus eintreten, wenn diese Verzeichnisse nichteingerichtet wurden. Es empfiehlt sich sehr, dieseVerzeichnisse von den Verzeichnissen zu trennen,die du etwa bei einem Besuch in einem BBSanwendest.

Um dich vor Irrtümern zu sichern, kannst dudeine Verzeichnisse folgendermaßen benennen:

up Verzeichnis für Dateien, die du währendder normalen Arbeit zum Beispiel an einBBS uploaden willst

down Verzeichnis für Dateien, die du aus demBBS holst.

hostdown Download-Verzeichnis für deinen Com-puter als Host, also Endstation fürDateien, die an dich geschickt werden.

hostup Upload-Verzeichnis für deinen Computerals Host – hier plazierst du also Dateien,die von anderen geholt werden können.

Die Up- und Download-Verzeichnisse sind vomStandpunkt des Host aus benannt: Dateien, die indein System herein wandern, landen im Hostdown– solche, die aus ihm hinaus gehen, müssen imHostup liegen. Das mag deinem Anrufer etwasmerkwürdig vorkommen – er uploadet Dateien inden Hostdown und downloadet aus dem Hostup –

Page 45: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Modemverbindung

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

45

aber es ist nun einmal die übliche Art, dieseVerzeichnisse zu benennen.

Die meisten Terminalprogramme bieten dieMöglichkeit, einen Anruf zu simulieren, der sich anden Hostmodus des Programms richtet. So kannman selbst an seinem eigenen Computer so tun, alsob man an einem anderen PC säße und den eigenenComputer im Hostmodus anriefe. Es empfiehlt sich,das auszuprobieren, bevor man den ersten richtigenAnruf empfängt. In Terminate und Telix wird dieSimulation gestartet, indem man den Hostmodusaktiviert und anschließend L tastet – für Local testmode.

Sehen wir uns ein Beispiel an. Torben ruft bei Peteran, um ihn um die Datei MODEM.TXT zu bitten. Die

beiden wählen Peters Computer als Host. Also mußTorben anrufen und die Datei aus Peters Computerauf seinen eigenen downloaden. Handelt es sich umeine umfangreiche Datei, empfiehlt es sich, siezunächst einmal zu packen, etwa mit PKZIP; inunserem Beispiel begnügt sich Peter damit, dieDatei im Download-Verzeichnis des Hostanzubringen. Torben soll in etwa einer Minutewieder anrufen.

Peter startet nun sein Terminalprogramm – indiesem Falle Telix für Windows – und aktiviert denHostmodus. Auf dem Bildschirm erscheintfolgendes:

Reading configuration file ...Checking existence of download directory ...Checking existence of upload directory ...Sending Modem Init string...ATZOKSending Auto-Answer string...Host Mode: Waiting for call...(Press Esc to exit, or 'L' for local test mode).

Nun steht das Programm im Hostmodus und ist bereit, einen Anruf entgegenzunehmen. WolltePeter untersuchen, wie ein solcher Anruf für den Anrufer aussieht, könnte er durch Druck auf Leinen Anruf simulieren. Nun aber beläßt er das Programm auf Warteposition, bis das Telefonklingelt. Zum Glück ist es Torben mit seinem Terminalprogramm – wäre es ein normaler Anru-fer, hörte der einige recht unangenehme Töne und wüßte wohl nicht, was ihm geschähe. AufPeters Bildschirm erscheint folgende Mitteilung:

Incoming call. Sysop: press Esc to exit, or END to terminate user.ATS0=1OK

Peter ist nun also SysOp auf seinem eigenen Mini-BBS und kann als solcher einen eventuellenAnruf abweisen. Torben wird nun um die Angabe seines Namens gebeten. Folgende Mitteilungerscheint auf beiden Bildschirmen:

Please enter your full name: Torben Kjaer"Torben Kjaer", correct? (y/n): y

Da Torben zum ersten Mal anruft, muß er sich zunächst kurz registrieren:

No user "Torben Kjaer" on file; re-type name? (y/n): nNo user "Torben Kjaer" found in user file.Do you want to register? (Y/N): yPick a password (16 characters maximum): *****Re-enter your password to verify: *****

Torben ist nun als vorübergehender Benutzer auf Peters vorübergehendem BBS registriert undhat die Wahl zwischen folgenden Befehlen:

Page 46: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Modemverbindung

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

46

(F) File listing (C) Chat with the Sysop(T) Type a file (H) Help(U) Upload a file from you to us (G) Goodbye(D) Download a file from us to you

Die weitere Benutzung ergibt sich von selbst. Torben bittet durch Druck auf D darum, eineDatei downzuloaden, und wählt anschließend das Dateiübertragungsprotokoll ZModem:

Command: d

(M) Modem7 (G) G-1K-Xmodem (H) Help(S) Sealink (Y) Ymodem (C) Cancel(X) Xmodem (E) Ymodem-G(1) 1K-Xmodem (Z) Zmodem (recommended)

Which protocol, or H for help ? z

Schließlich muß er natürlich den Namen dergewünschten Datei angeben:

Download what file(s)? modem.txt

Hat Peter nicht vergessen, die Datei im Upload-Verzeichnis anzubringen, wird sie nun auf TorbensComputer überführt. Das ganze hätte natürlich auchumgekehrt ablaufen können, so daß Peter TorbensComputer-als-Host angerufen und die Datei upge-loadet hätte. Beide Methoden sind gleichwertig.Allerdings empfiehlt es sich, daß der erfahrenereder beiden Benutzer als Host agiert.

Bei seinem nächsten Anruf kann sich Torbendurch Name und Password identifizieren. Peter undTorben können miteinander auf dem Bildschirmreden, indem sie den Chat-Modus (ALT-Y)wählen; wollen sie allerdings nur kurze Bescheidgeben, können sie sie schlicht nach dem Promptschreiben. Außerdem können sie den Telefonhörernehmen, Hang-Up wählen (ALT-H) und wie ineinem normalen Gespräch miteinander weiterreden.

Dadurch verschwindet die Verbindungzwischen den Modems – daher der Name Hang-Up– nicht aber die zwischen den Telefonen. Alsokönnen sie weiterreden, selbst wenn sie die Termi-nalprogramme beenden oder gar den Computerausschalten.

Oft ist es recht praktisch, eine solche Verbin-dung mit einem kurzen Telefongespräch zu been-den. Du kannst zum Beispiel nach dem Prompt denText VOICE! schreiben, um deinen Partner daraufaufmerksam zu machen, daß du mit ihm redenwillst.

Andere Terminalprogramme weisen in ihrerBenutzung leichte Unterschiede auf; im großen und

ganzen gibt der Hostmodus aber in allen Program-men dieselben Möglichkeiten. Will man ein eigent-liches BBS starten, welches wesentlich mehr kann,als was wir gezeigt haben, läßt sich das auchmachen. Die meisten Terminalprogramme stellendem Benutzer die Möglichkeit zur Verfügung,seine eigenen Scriptdateien zu programmieren. Dassind Programme, die sich am ehesten mit denMakros in einer Textverarbeitung vergleichenlassen. Über eine solche Scriptdatei kann man zumBeispiel die Ankopplung an einen häufig benutztenOnline-Dienst automatisieren. Will man sein eige-nes BBS einrichten, kann man eine Scriptdateischreiben, die das Terminalprogramm in den Host-modus versetzt.

Die Script-Programmierung verläuft in jedemTerminalprogramm anders; daher wollen wir hiernicht darauf eingehen.

Unser Beispiel zeigte eine sehr einfache Verbin-dung, bei der keinerlei Sicherheitsmaßnahmenvorgenommen wurden. Grundsätzlich hätte sichjeder x-beliebige einschalten können. Das ist auchganz in Ordnung, wenn es nur darum geht, daßjemand eine einzelne Datei holen will, während derandere am Computer sitzt und sieht, was abläuft.Willst du kompliziertere Dinge tun, etwa den Com-puter laufen lassen, während du selbst nicht da bist,und mehreren Leuten erlauben, bei dir anzurufen,ist das viel zu unsicher.

In diesem Falle mußt du den Hostmodus ingeschlossenem Zustand betreiben, was bedeutet,daß sich nur Personen mit bestimmten Namen undPasswords einschalten können. Die meisten Termi-nalprogramme erlauben dir, eine Reihe von Namenmit ihrem jeweiligen Password einzugeben; diese

Page 47: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Modemverbindung

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

47

sind anschließend als einzige zum Zugang in deinSystem befähigt.

Du kannst den Benutzern auch unterschied-lichen Status zuteilen, bis hin zur vollkommenenKontrolle über dein System, so daß er etwa deineFestplatte formatieren kann, falls er das will. Dasist vermutlich keine besonders gute Idee …

Spiele über das ModemGute Spiele werden noch besser, wenn man sie miteinem Partner spielt. Viele PC-Spiele lassen sichübers Modem spielen; allerdings sollte man nichtvergessen, daß das ein teurer Spaß werden kann,wenn man stundenlang spielt. Die meisten Spielestellen recht hohe Anforderungen ans Modem, undunter 14.400 bps läuft nichts so richtig.

Die Spielweise der meisten Modemspiele ergibtsich im großen und ganzen von selbst. BeideSpieler müssen das Spiel auf ihrem PC haben;außerdem müssen beide Modemtyp, Schnittstelle,Geschwindigkeit und anderes wählen.

Endlich wählt einer der beiden einen Menü-punkt namens Wait for call oder so ähnlich,während sein Partner Make call oder manchmalOriginate wählt. Nun ruft das Programm an –entweder eine voreingestellte Nummer, oder esfragt, wo angerufen werden soll. Den Rest erledigtes automatisch. Im allgemeinen hat derjenige, deranruft, die Kontrolle, das heißt er wählt dieOptionen und startet oder stoppt das Spiel.

Allmählich gibt es etliche Spiele, die überModem laufen können. Wacky Wheels machtSpaß; allerdings hat das Programm einen Fehler,der beim Spielen über Modems Probleme gebenkann. Angeblich erscheint demnächst eine neueVersion 1.2, in der der Fehler ausgebessert ist.Außerdem kannst du folgende Spiele ausprobieren:Heretic, Magic Carpet, Descent, Indycar, NASCARRacing, Battlechess, 688Sub, Populous I und II,Rise of the triad, Merchant Prince, MedievalWarriors, Metal Marines und Powerdrome.

So gut wie alle Flugsimulatoren können überModem laufen. Allerdings sollten beide Spieler dasjeweilige Spiel bereits kennen, da man andernfallshalbstundenweise umherfliegen kann, ehe maneinander begegnet. Folgende Beispiele wären zunennen: F29 Retaliator, Dogfight, Falcon 3.0, F-15Strike Eagle, F-18 Hornet, MIG-29, Wing Com-mander Armada, Warcraft, Air Warrior, FlightSimulator 5.0 und Knights of the Sky.

Schließlich gibt es eine Reihe von Spielen, die,während dies geschrieben wird, noch nicht erschie-nen sind, aber laut Produzenten im Lauf von 1995

herauskommen und über Modem laufen werden:Battle Isle II, Blood Bowl, CivNet (Civilization fürmehrere Spieler), Iron Assault, Mechanisms, OneMust Fall, Pro League Football, Slipstream 5000,Superkarts und Warcraft II. Viel Spaß am Joystick!

Page 48: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

E-mail

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

48

Faxen mit dem ModemVermutlich war dein Modem mit einem mitge-lieferten Faxprogramm ausgestattet. Wenn du nichtbesonders viel oder kompliziert faxt, kannst dusicher dieses Programm benutzen. Abgesehendavon gibt es Faxprogramme als Shareware wieauch als Kaufprogramme. Außerdem ist in Win-dows 3.11 ein recht akzeptables Faxprogrammintegriert, das wir am Ende dieses Abschnittsbeschreiben wollen.

Ein Fax sendenDu kannst ein Fax auf mehrere verschiedeneWeisen aus deinem Faxprogramm senden. WelcheMethode du anwendest, das hängt vom Dokument-typ ab und davon, was in deinem Faxprogrammmöglich ist.

Ein Dokument im Faxprogramm selberschreiben oder zeichnen und es schickenDie meisten Faxprogramme verfügen über einenEditor, in dem du ein Fax mit Text und manchmalauch mit Bildern oder anderer Grafik erstellenkannst. Bist du mit dem Ergebnis zufrieden, läßt dues senden. Das Faxprogramm bittet um die Num-mer des Empfängers; ist die mitgeteilt, wird dasFax losgeschickt.

Eine bereits vorliegende Datei sendenDu kannst auch eine bereits vorliegende Datei einesanderen Programm senden – etwa Textdateiendeiner Textverarbeitung oder eine Zeichnung auseinem Malprogramm. Allerdings kannst du nichtjeden Dateityp senden; das Faxprogramm verstehtnämlich kaum alle möglichen und unmöglichenDateiformate, die die unterschiedlichen Programmebenutzen. Darum begrenzt sich diese Möglichkeitin Wirklichkeit auf die gängigsten Text- undGrafikformate.

Irgend etwas aus irgendeinem ProgrammsendenDie meisten Faxprogramme für Windows – und fürMacintosh – verfügen über eine dritte Möglichkeit,die alle Probleme der anderen Methoden umgeht.Sie ergibt sich dadurch, daß zum Faxprogramm einspezieller Treiber gehört, der so tut, als wäre er einDruckertreiber. Er läßt sich in jedem Windows-bzw. Macintosh-Programm benutzen, das dir dieMöglichkeit zum Drucken gibt. Du wählst nunschlicht und einfach das Faxprogramm als

Druckeinheit. Wie du das machst, hängt vomjeweiligen Programm ab, ist aber selten sehrkompliziert (im Mac aktivierst du in der AusWahlden Faxprinter).

Willst du nun im betreffenden Programm deinDokument ausdrucken, wird es nicht an denDrucker geschickt, sondern an dein Faxprogramm,das dich daraufhin fragt, an welche Nummer dufaxen willst. Das Dokument wird anschließend imPrinzip auf der Faxmaschine des Empfängers“gedruckt”. Dieser geniale Trick bedeutet, daß eskeine Probleme mit unterschiedlichen Formaten inverschiedenen Programmen gibt. Jedes Programm,das ein Dokument drucken kann, kann dasselbeDokument auch faxen.

Verfügt dein Faxprogramm über diese Möglich-keit, wirst du die beiden anderen kaum benötigen.Es lohnt sich nicht, mühsam den Editor des Faxpro-gramms zu erlernen, wenn du dich an eine Textver-arbeitung oder ein Malprogramm gewöhnt hast, dasebensoviel und noch viel mehr kann. Im Grundebrauchst du dich gar nicht mehr mit deinemFaxprogramm zu befassen, wenn du es erstinstalliert hast.

Gleichgültig, welche der drei Methoden duverwendest, so kannst du eine oder mehrere Seitenfaxen. Liest der Empfänger dein Fax, erscheint amoberen Rand jeder Seite eine einzelne kleinge-druckte Zeile, die Absender und Empfänger samtDatum, Zeit und, bei mehreren Seiten,Seitennummer enthält.

In den meisten Faxprogrammen hat man dieMöglichkeit, eine sogenannte Cover Page für seineFaxe zu erstellen. Das ist eine zusätzliche Seite mitfestem Inhalt, die jeweils als erste Seite geschicktwird. Wie diese Vorderseite aussieht, bestimmst duselber. Du könntest hier vernünftigerweise deinenNamen und Adresse und eventuelle andere Anga-ben einsetzen; außerdem kann es nützlich seinmitzuteilen, daß Fax von einem Modem geschicktwurde – dann vermutet der Empfänger nicht, daßdu ein normales Fax hast. Sei aber vorsichtig mitVorderseiten, wenn du faxt. Denke daran, daß dudas Papier des Empfängers benutzt. Sendest du nureine einzelne Textseite, kann die Vorderseite leichtüberflüssig wirken.

Manche Faxprogramme lassen dich auch einenBriefkopf erstellen, der wie eine Cover Page funk-tioniert, aber nur wenige Zeilen am oberen Randder ersten Seite füllt.

Page 49: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

E-mail

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

49

Ein Fax empfangenIn der Praxis benutzen viele sicher ihr Faxpro-gramm nur, um Faxmitteilungen zu senden; es istnämlich ziemlich umständlich, mit seiner Hilfe einFax zu empfangen. Das liegt daran, daß man dazunatürlich seinen Computer eingeschaltet und dasFaxprogramm aktiviert haben muß. Der Sendermuß dich also zunächst anrufen und bitten, das zuerledigen, bevor er faxen kann.

In dem meisten Faxprogrammen ist es rechtsimpel, ein Fax zu empfangen. Es ist nur notwen-dig, daß das Faxprogramm läuft und auf Empfangeingestellt ist. Dafür sorgt man, indem man Answer,Receive oder etwas ähnliches wählt. Einige Faxpro-gramme unter Windows und Macintosh enthaltenein Residente Faxprogramm – ein Faxprogramm,das im Hintergrund läuft und auch dann empfangs-bereit ist, wenn du in irgendeinem anderen Pro-gramm arbeitest.

Was geschieht eigentlich, wenn jemand an dichfaxen will und du hebst in der Annahme, das sei einnormaler Anruf, den Hörer ab? Erkennst du dasSignal als Faxsignal, legt du in vielen Fälleneinfach auf, startest dein Faxprogramm (falls nichtein Hintergrundprogramm läuft) und wählst Answeroder Receive. Dann wird das Fax normalerweiseproblemlos ankommen.

Hast du unter Windows oder Macintosh einFaxprogramm, das im Hintergrund läuft, mußt duwissen, daß es zu Problemen führen kann, falls duandere Programme benutzt, die das Modem anwen-den. Benutzt du ein Terminalprogramm oder einKommunikationsprogramm, können unerklärlicheFehlermeldungen oder andere Problemeauftauchen, die am Hintergrundprogramm liegen.

Darum solltest du dieses Programm jedesmalbeenden, wenn du das Modem für etwas anderesbrauchst. Bist du dir nicht sicher, ob du auf deinemWindows-PC ein Hintergrundprogramm installierthast (manche Faxprogramme aktivieren ihr Exem-plar automatisch während der Installation), tastestdu Strg-Esc. Dadurch erhältst du eine Übersichtüber alle offenen Windows-Programme. Ist einHintergrund-Faxprogramm offen, kannst du esunmittelbar beenden, indem du es markierst und“schließen” anklickst.

Microsoft Mail/Fax for WorkgroupsBenutzt du Windows for Workgroups 3.11, hast dubereits ein recht akzeptables Faxprogramm, dessenKonfiguration allerdings etwas kompliziert ist – esist nämlich in ein Programm namens Microsoft

Mail integriert. Aufgabe dieses Programms ist eseigentlich, in einem lokalen Netzwerk Post zuversenden; du kannst es aber auch zum Faxenbenutzen, selbst wenn du nicht an ein Netzwerkangeschlossen bist. Um das Programm zu benutzen,mußt du eine Arbeitsgruppe Postbüro erstellthaben.

Zunächst wählst du Systemsteuerung und hierdas Symbol Faxmodem. Wähle Nur Fax und klickeOK. Dann klickst du auf Hinzufügen... und wählsteinen Punkt aus der Liste, je nach der Schnittstelle,an die dein Modem angeschlossen ist. Du wirst nunum deine eigene Faxnummer gebeten. Schreibeauch die Landesnummer (für Deutschland 49). Hastdu noch kein ArbeitsgruppePostbüro erstellt, fragtWindows nun, ob du das Mailprogramm startenmöchtest, um das zu tun. Damit bist du einverstan-den, also drückst du auf Microsoft Mail.

Nun kannst du diese Arbeitsgruppe Postbüroerstellen: du tastest den Namen eines Briefkastens(zum Beispiel deinen eigenen Namen) und einenZugangscode (vergiß ihn nicht!). Das Programmbittet dich, eine Mitteilungsdatei namensmsmail.mmf zu öffnen. Die gibt es noch nicht, dadu deine Arbeitsgruppe Postbüro noch nicht erstellthast. Also wählst du Neu... , und die Datei wirdeingerichtet. Endlich startet das nun konfigurierteMicrosoft Mail.

Aus dem MailprogrammEin Fax aus Microsoft Mail senden ist dasselbe wieeinen Brief zu senden. Du wählst die SchaltflächeNeuer Brief und füllst das Dialogfeld An folgender-maßen aus: fax: nnnnnnnn, was für die Nummerdes Empfängers steht. Dann schreibst du einenText, gibst ihm eine Überschrift und fügst je nach-dem ein Dokument hinzu, etwa eine Word-Datei.Bist du fertig, wählst du Send.

Aus einem anderen ProgrammDu kannst auch ein Dokument einer Textverarbeitung,eines Malprogramms oder eines entsprechenden Pro-gramms faxen. In den gängigsten Programmen, etwaMicrosoft Word, erscheint schlicht ein neuer Punktnamens Senden im Dateimenü. In anderen Pro-grammen mußt du den Drucker wechseln und dabeiMicrosoft at Work Fax wählen, worauf du dasDokument zum Druckvorgang gibt. In beiden Fällenfragt dich das Faxprogramm, wohin du senden willst,worauf du antwortest: fax:nnnnnnnn – wie immerstehen die n für die anzuwählende Nummer.

Page 50: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

E-mail

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

50

E-mailEmail bedeutet elektronische Post. Das sindTextdateien, die von einer persönlichen Adresse aneine andere geschickt werden – was von wenigenSekunden bis zu mehreren Tagen dauern kann, jenach Absende- und Empfangsort.

Willst du elektronische Post versenden,benötigst du eine persönliche Adresse an irgend-einer Stelle. Das kann ein bestimmtes Netzwerkoder ein bestimmter Online-Dienst sein – etwa dasInternet, T-Online oder das FidoNet. Wie du deinenBrief schreibst, hängt ganz und gar vom jeweiligenSystem ab. Du startest ein spezielles Mailprogrammoder aktivierst einen Menüpunkt mit dem NamenPost oder einem entsprechenden.

Nun öffnet sich ein Editor, in dem du deinenBrief schreibst. Außerdem mußt du diesen Brief anden Empfänger adressieren, damit das Systemweiß, wo der Brief hin soll. Du mußt die Email-adresse des Empfängers kennen, um ihm oder ihrPost zu senden. Dieser Punkt ist der kritischste imUmgang mit elektronischer Post – diesePostadressen können nämlich in verschiedenenSystemen sehr unterschiedlich aussehen. ZumBeispiel lautet Peters Adresse im Internetfolgendermaßen:

[email protected]

Dagegen sieht seine FidoNet-Adresse so aus:

2:238/87.27

Und im dänischen Gegenstück zu T-Online, Diatel,hat er gar keine eigentliche Adresse, sondern wirddurch Namen, Telefonnummer und physischeAdresse definiert.

Befindet man sich im gleichen Netzwerk oderOnline-Dienst wie der Empfänger, ist esnormalerweise nicht schwer, den Brief zuadressieren. Man schreibt in diesem Falle einfachdie Adresse so, wie sie im jeweiligen Netz oderDienst aussieht. Ist man im Internet und schickt

einen Brief an Peter im Internet, schreibt man andie Adresse [email protected]. Ist man im FidoNetund will dort Peter schreiben, richtet man seinenBrief an 2:238/87.27

Was aber, wenn man Briefe quer durch dieverschiedenen Netze oder Dienste senden will? Inweitaus den meisten Fällen läßt sich das machen –nur ist es komplizierter. Möglich wird das, weil sogut wie alle Netze und Dienste mit dem globalenNetzwerk Internet verbunden sind – also kann mandieses Netz als Zwischenstation für seine Postbenutzen, wie auf dem Bild gezeigt. Das ist aberauch kompliziert, weil die verschiedenen Systemesehr unterschiedliche Adressenformate benutzen.Will man einen Brief aus dem FidoNet an einenFreund im CompuServe schicken, hat man alsozwei Probleme:

• Es gibt keine direkte Verbindung zwischenden beiden Diensten.

• Und selbst wenn es eine gäbe, könnte man dieCompuServe-Adresse seines Freundes nichtbenutzen, weil die Computer im FidoNet sienicht verstehen würden.

Die Lösung des ersten Problems ist, den Brief überdas Internet zu senden, mit dem beide Netzeverbunden sind. Und die Lösung des zweitenProblems ist, die Adresse so umzuformulieren, daßalle drei beteiligten Systeme, das Absendersystem,das Internet und das Empfängersystem, sieverstehen können.

Darum ist es gar nicht so schlecht, wenn maneine gewisse Vorstellung davon hat, wie sichAdressen im Internet aufbauen. Eine Internet-adresse besteht aus drei Teilen: einem Benutzer-namen, dem Zeichen @ und der Adresse des Com-puters, mit dem der Benutzer verbunden ist. EinBeispiel ist die Emailadresse des amerikanischenPräsidenten:

[email protected]

Der Präsident hat also den Benutzernamenpresident und ist mit einem Computer mit derAdresse whitehouse.gov verbunden. Einbescheideneres Beispiel wäre Torbens Adresse:

[email protected]

Torben hat also den Benutzernamen torbenjk undist mit einem Computer mit der Adresse imv.aau.dkverbunden. Diese Adresse gibt unter anderem an,daß es sich um einen Computer in Dänemark(dk)

Page 51: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

E-mail

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

51

handelt. Willst du mehr wissen, findest du das imHeft Wie startet man ins Internet.

Sendest du Email über das Internet, kannst dunicht damit rechnen, daß die deutschen Buchstabenä, ö, ü und ß diese Reise unbeschadet überstehen –auch dann nicht, wenn du diese Buchstabenproblemlos im jeweiligen Netz oder Dienstbenutzen kannst. Sie haben in solchen Fällen eineTendenz, als ganz andere Zeichen beim Empfängerzu landen und den Text fast unlesbar zu machen.Also übersetzt du diese Zeichen am besten in ae,oe, ue und ss.

Diese Übersetzungen von Adressen undZeichen zwischen verschiedenen Netzen undDiensten können ziemlich kompliziert wirken; aberda immer mehr Leute Adressen bei verschiedenenDiensten bekommen, werden sie entsprechendnotwendiger.

Bist du an Computernetzen interessiert, kannstdu schnell mit drei bis vier verschiedenenEmailadressen in unterschiedlichen Netzen enden.Wenn irgend möglich, solltest du nur eine dieserAdressen veröffentlichen – dann brauchst du nur aneiner Stelle nach Post zu sehen. Dafür solltest dudiese Adresse dann so oft wie möglich untersuchen– wenigstens einmal pro Tag – wenn du Emailernsthaft benutzen willst.

Allmählich benutzen viele Leute Email genau-soviel wie normale Post; und hier rechnet niemanddamit, daß der Empfänger einen Brief drei Wochenungelesen liegen läßt.

Wir wollen uns nun kurz anschauen, wie manPost aus den verschiedenen Netzen und Dienstenans Internet oder den umgekehrten Weg schickt.Befinden sich Sender und Empfänger beideaußerhalb des Internets, so daß dieses nur alsZwischenstation verwendet wird, muß man selbstdie folgenden Angaben kombinieren, um die rechteVorgangsweise zu finden. Vielfach kann dasVersenden elektronischer Post also kompliziertwerden – aber es funktioniert!

FidoNetInterne Postadressen haben im FidoNet folgendesFormat: "n:nn/nnn.n", zum Beispiel 2:238/87.27.Diese Nummern sind überhaupt nicht zufällig. Dieerste Zahl gibt die Zone an. Das ist derübergeordnete Erdteil – etwa 1=USA, 2=Europa,... . Die zweite Zahl bezeichnet die Region. Daskann ein Land oder ein Landesteil sein. Die dritteZahl kennzeichnet den sogenannten Node oderKnoten, der auf ein bestimmtes BBS verweist. Dieletzte Zahl ist die Pointnummer – hier hat jederPoint-Benutzer im BBS seine eigene Nummer.

Willst du nur an das eigentliche BBS schreiben,das heißt an seinen SysOp, läßt du schlicht diePoint-Nummer weg. Das Ham Spirit BBS inDänemark hat zum Beispiel die Adresse 2:238/87.Peter im Ham Spirit BBS hat die FidoNet-Adresse2:238/87.27.

Willst du Post aus dem Internet ins FidoNetsenden, tust du das an folgende Adressierung:

[email protected]

Die Zahlen 1-4 werden mit den entsprechendenZahlen in der FidoNet-Adresse des Empfängersersetzt – allerdings muß man auf die umgekehrteReihenfolge achten. Will man Post an Peter Ravn-holt senden, der die FidoNet-Adresse 2.238/87.27hat, wird der Brief also so adressiert:

[email protected]

In der Praxis landet ein solcher Brief zunächsteinmal in einem sogenannten Gateway. Das ist einComputer, der Briefe von einem Netz ins anderesendet. Dieses Gateway, dieses Tor, sendet also denBrief ans FidoNet weiter. Gateways habenallerdings das Problem, daß sie nicht immer ganzverläßlich sind. Es ist also nicht sicher, ob deinBrief von einem Netz ins andere kommt. Besondersdie Gateways zwischen dem FidoNet und demInternet sind aus irgendwelchen Gründenproblematisch.

Willst du Post vom FidoNet ins Internet senden,gibt es auch dafür Gateways. Du mußt allerdingsPoint in einem BBS sein – dann kannst du aberauch Netmail schreiben. Ein Brief mußfolgendermaßen adressiert werden:

Page 52: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

E-mail

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

52

Von: Dein NameAn: UUCPAdresse: Gateway-Adresse, siehe Schema.Thema: Schreib, was du willst----------------------------------------------------------------------To: Internet-Adresse<Leere Zeile 1>Hier kannst du mit dem eigentlichen Brief beginnen.

Sehen wir uns ein Beispiel an, in dem Peter über das holländische Gateway auf 2:25/25 an TorbensInternet-Adresse [email protected] schreibt:

Von: Peter RavnholtAn: UUCP Adresse: 2:25/25Thema: Hallo! Es funktioniert!--------------------------------------------------------------------To: [email protected]

Hallo Torben! Solltest du diesen Brief erhalten, funktioniert dasholländische Gateway auf 2:25/25.

Du mußt die obigen Anweisungen unbedingt befolgen. Vergiß nicht, die deutschen Buchstaben ä, ö, üund ß mit ae, oe, ue und ss zu ersetzen. Wir haben etliche Gateways getestet; die verläßlichsten habenwir in folgender Tabelle zusammengefaßt:

FidoNet-Adresse Sendet automatischaus dem Internet

Ort Zeit

2:317/6 NEIN Österreich 1-2 Tage2:203/125 JA Schweden 3-4 Tage2:25/25 JA Holland 3-4 Tage2:201/2119 NEIN Schweden 2-3 Tage2:5047/12 JA Rußland 2-3 Tage1:105/42 JA USA 2-3 Tage2:2494/103 NEIN Deutschland 7-14 Tage

Manche Gateways senden automatisch aus demInternet. Schickst du über eines dieser GatewaysPost ans Internet, kommen Briefe von dort auto-matisch durch dasselbe Gateway.

Hat ein Brief sein Ziel nicht innerhalb der in derTabelle angegebenen Frist erreicht, mußt du davonausgehen, daß er entweder verlorengegangen istoder daß es sehr lange dauern wird, bis erankommt. Ein Gateway kann sich auch plötzlichschließen, und dann muß man ein neues finden.

Benutzt du Gateways zwischen dem FidoNetund dem Internet, solltest du beachten, was alsMißbrauch betrachtet wird:• Sehr lange Briefe zu schreiben (mehr als 10

Seiten).• Dateien an Briefe anzufügen.• Dich über das FidoNet an Mailing Lists im

Internet zu beteiligen.

• Über das FidoNet Email FTP, also Email-Dateitransfers, aus dem Internet durchzuführen.

Diese Begrenzungen liegen an der Struktur desFidoNets. Sobald ein Brief quer durch dieses Netzgesendet wird, belastet er die Telefonrechnungeines jeden BBS, das er passiert. Normale Briefesind recht problemlos, da sie nicht viel Raumeinnehmen. Wächst die Größe aber, kann das eineteure Sache werden für viele unschuldige SysOps,und du läufst Gefahr, sehr unpopulär zu werden.

Page 53: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

53

CCITT Alte Bezeichnung für ITU-T.download Dateien aus einem Online-Dienst, einem BBS oder einem Netzwerk auf den eigenen

Computer holen.dual mode Ein typisches EDV-Wort, das für etwas benutzt wird, das sich auf zweierlei Weise

erledigen läßt. In Verbindung mit Modems wird es manchmal für solche verwendet,die sowohl V.34 als auch V.FC benutzen können.

firmware Ein programmierbarer Chip, eine Art Zwischenstufe zwischen Hardware undSoftware. Viele Modems werden durch einen solchen Firmware-Chip kontrolliert. DieChips einiger Modemhersteller lassen sich über Software umprogrammieren, so daßman praktisch ein neues Modem erhält. Andere Chips können ausgebaut und ersetztwerden. So kann man unter anderem ein altes Modem auf ein neues Protokollupgraden.

freeware Kostenlose Software, die frei kopiert und benutzt werden kann.hang-up Das Modem zum Auflegen veranlassen.host Ein Computer funktioniert als “Wirt” für andere Computer, das heißt er bietet Mög-

lichkeiten, die die anderen Computer (und natürlich ihre Benutzer) ausnutzen können.ITU-T International Telecommunication Union. Eine internationale Vereinigung, die unter

anderem die offiziellen Standards für Modemkommunikation festlegt.logon / login einen anderen Computer über ein Modem anrufen und sich identifizieren.logoff / logout Eine Datenverbindung zu einem anderen Computer beenden, die man durch ein Logon

startete.Null-Modem Ein serielles Kabel, das zwei nebeneinander stehende Computer unmittelbar

miteinander verbindet. Ein Null-Modem ist nicht übers Telefonnetz verbunden und hatnichts mit einem richtigen Modem gemein.

online “drauf” sein – was heißt, daß man mit einem anderen Modem verbunden ist, ob diesesnun in einem BBS, einem Online-Dienst oder einem Netzwerk steht. Man redet zumBeispiel von der Online-Zeit, also der Zeit, während der man an einen Dienstangeschlossen ist.

offline Wenn man nicht online ist.PC-Card Kleine Erweiterungskarten, so groß wie Kreditkarten, vor allem für Laptops. Außer

PC-Card-Modems gibt es zum Beispiel PC-Card-Festplatten und PC-Card-Netzwerkskarten.

PCMCIA Wird nun wesentlich benutzerfreundlicher PC-Card genannt.Protokoll Ein Satz technischer Regeln für den Verlauf einer Datenübertragung. Zwei Modems

müssen sich nach demselben Protokoll richten, wenn sie miteinander kommunizierenwollen.

Radiomodem Eine besondere Form der Modemkommunikation läuft drahtlos über Amateurradio ab.Das ist möglich dank der Hilfe des sogenannten Packet Network. Nötig sind einAmateurradio samt Sendegenehmigung und ein spezielles Radiomodem, das ganzanders funktioniert als ein normales Modem.

public domain Programme, die frei kopierbar sind und deren Bezahlung freiwillig ist.shareware Software, die frei kopiert werden kann – man ist aber verpflichtet, für ihre dauernde

Benutzung zu bezahlen (wird registrieren genannt).split speed Wenn Modems Daten mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten senden und

empfangen können.TELNET Ein Protokoll und ein Programm, das im Internet dazu verwendet wird, sich in einen

anderen Computer einzuschalten.upload Dateien vom eigenen Computer an ein BBS, einen Online-Dienst oder ein Netzwerk

senden.

Page 54: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

Stichwort

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

54

Adapter, 16ANSI, 26asynchron, 11AT-Befehle, 23AT-BUS, 16Auto Answer, 18; 20; 24AVATAR, 33baud, 6BBS, 30BiModem, 27Bits per second, 6Boß, 36Carrier Detect, 18; 25; 29Chat, 34CIS, 40COM-Ausgang, 11CompuServe, 40CompuServe Information Service, 40Crashmail, 37Databits, 22Datenkompression, 8DCE, 22Digital SVD, 10DIP-Switches, 14download, 27DTE, 22Echo Mail, 36elektronische Post, 50Email, 50E-post, 50Escape-Sequenz, 24externes Modem, 6Fax for Workgroups, 49Faxmodem, 9Fehlerkontrolle, 7; 9; 18Fehlerkorrektur, 29FidoNet, 35Flow Control, 23Gateway, 51Hayes, 24High Speed, 18Homebanking, 43Host, 44Hostmodus, 44Hot-keys, 34HS/Link, 27IEMSI, 34Init String, 25internes Modem, 6Internet, 37IRQ-Leitung, 12ISDN, 5Jumpers, 14Klient, 38Klientprogramm, 38Knoten, 51

Kompression, 8Mail-Editor, 36Mailer, 36Moderator, 35Modulierung, 4Netmail, 36Node, 51Off Hook, 18Online-Dienste, 38parallele Schnittstelle, 11Parität, 22Password, 34PCI-BUS, 16Point, 36Protokoll, 5Region, 51Ring Indicator, 18RS-232C, 11serielle Schnittstelle, 11Server, 38Smiley, 35Spiele, 47Sprache, 9Stopbits, 22SVD, 10SysOp, 30Telix, 19; 21; 27; 28Terminalprogramm, 21Terminate, 21; 27; 28Testprogramm, 12Tosser/Scanner, 36UART, 11; 12; 13; 21upload, 27UUCP, 52V.32bis, 8V.32terbo, 8V.34, 8V.FastClass, 8VESA-BUS, 16Voice, 9Zmodem, 27Zone, 51

Page 55: Start mit Modem - download.knowware.de · Kontakt mit anderen ... Start mit Modem Torben Kjær Peter Ravnholt 1. Ausgabe 108 KnowWare Kauf, Installation und Konfiguration eines Modems

�������������

© Torben Kjær, Peter Ravnholt & KnowWare Verlag - 11-09-00

Zu diesem Heft.................................................................. 3Was ist ein Modem? ........................................................... 4

Modemtypen ..................................................................... 6Intern oder extern........................................................... 6Geschwindigkeit ............................................................ 6Protokolle....................................................................... 7Datenkompression.......................................................... 8Fehlerkorrektur .............................................................. 9Fabrikat .......................................................................... 9Faxmodem...................................................................... 9Sprache/Voice ................................................................ 9Der Computertyp ......................................................... 10Software ....................................................................... 10Was kostet der Spaß?................................................... 10

Konfiguration und Fehlersuche ...................................... 11Die serielle Schnittstelle.................................................. 11

Adressen und IRQ-Leitungen ...................................... 12UART und FIFO.......................................................... 12Testprogramme ............................................................ 13

Installation eines internen Modems ................................ 14Einstellungen: IRQ-Leitungen, Adressen undSchnittstellen................................................................ 14Einsetzen eines internen Modems in einen PC ............ 16

Installation eines externen Modems................................ 16Lampen und Schalter des externen Modems ............... 17

Die letzten Verbindungen – und es geht los! .................. 19Ein schneller Test des Modems ................................... 19

Fehlersuche ..................................................................... 20Software für das Modem ................................................. 21

Kommunikationsprogramme und Windows ................ 21Terminalprogramme........................................................ 21

Grundsätzliche COM-Schnittstellen-Konfiguration .... 22Databits / Stopbits / Parity ........................................... 22Geschwindigkeiten....................................................... 22Flow Control ................................................................ 23Modemkonfiguration: AT-Befehle und Modem-Antworten .................................................................... 23Terminalemulation ....................................................... 26Standardbefehle ........................................................... 26Datentransferprotokolle ............................................... 27

Etwas über Telix (DOS-Version) ................................ 27Etwas über Terminate .................................................. 28Etwas über Telix für Windows .................................... 28

Fehlersuche ..................................................................... 29BBS und FidoNet.............................................................. 30

BBS................................................................................. 30Der Aufbau eines BBS................................................. 30Das Menüsystem eines BBS ........................................ 31Zugang und Registrierung ........................................... 33IEMSI .......................................................................... 34Chat.............................................................................. 34Bezahlende Benutzer ................................................... 35Etikette und Normen.................................................... 35

FidoNet ........................................................................... 35Zugang zum FidoNet ................................................... 36Etikette und Normen.................................................... 36

Weitere Möglichkeiten für dein Modem ........................ 37Das Internet.................................................................. 37

Online-Dienste ................................................................ 38T-ONLINE................................................................... 39CompuServe (CIS)....................................................... 40Microsoft Network (MSN) .......................................... 43

Homebanking.................................................................. 43Modemverbindung zwischen einzel stehendenComputern........................................................................ 44

Hostmodus ................................................................... 44Spiele über das Modem................................................ 47

Faxen mit dem Modem .................................................... 48Ein Fax senden................................................................ 48

Ein Dokument im Faxprogramm selber schreibenoder zeichnen und es schicken..................................... 48Eine bereits vorliegende Datei senden......................... 48Irgend etwas aus irgendeinem Programm senden........ 48

Ein Fax empfangen ......................................................... 49Microsoft Mail/Fax for Workgroups .............................. 49

Aus dem Mailprogramm .............................................. 49Aus einem anderen Programm..................................... 49

E-mail ................................................................................ 50FidoNet ........................................................................ 51

�� �������