Stationenlernen Menschenrechte (SEK II)

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Stationenlernen Menschenrechte (SEK II)

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Titel: Stationenlernen Menschenrechte (SEK II)

Reihe: Bedeutung, Aspekte und aktuelle Beispiele

Bestellnummer: 55589

Kurzvorstellung: Die Menschenrechte sind ein zentrales Thema im Unterricht der

Sozialwissenschaften und der Politik. Dabei geht es nicht nur um Folter und

Todesstrafe, sondern auch um Themen wie Asyl- und Demonstrationsrecht.

Mit diesem Stationenlernen erarbeiten ihre Schüler und Schülerinnen

selbstständig zentrale Aspekte des Themas Menschenrechte und

konkretisieren sie an aktuellen Beispielen, darunter: China, Russland und

die Türkei.

Warum stellt das Lernen an Stationen einen sinnvollen Unterrichtsverlauf

dar? Die Schüler können den Inhalt selbständig erarbeiten und das

individuelle Lerntempo jeweils anpassen. Dies gewährleistet die

Binnendifferenzierung ohne gesonderte Aufgabenstellung.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten zum Absolvieren der Stationen eine Checkliste, die ihnen durch gezieltes Abhaken der Aufgabenstellung einen Überblick über das Gelernte verschafft. Mit einem Kreuzworträtsel wird die Reihe abgeschlossen und das Erlernte vertieft.

Inhaltsübersicht: • Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials

• Einführender Informationszettel für die Schüler

• Stationspass

• Stationsmatrix und Übersicht über die Kompetenzbereiche

• 13 Stationen, Informationsmaterialien und Aufgaben

• Ausführliche Lösungsvorschläge

• Abschlusstest in Form eines Kreuzworträtsels

• Bewertungsbögen

SCHOOL-SCOUT ⬧ Stationenlernen: Die Menschenrechte Seite 6 von 58

Stationspass zum Stationenlernen „Die Menschenrechte“

Name: ________________________________________

Station Priorität Name der Station Erledigt Korrigiert Fragen

1 Pflicht Recht – Was ist das und warum brauchen wir es?

2 Pflicht Aufgaben des Rechts –

Regeln für gutes Zusammenleben

3a Pflicht Menschenrechte –

Grundlage unserer Rechtsordnung

3b Pflicht Die Geschichte der Menschenrechte

4 Wahl Einschränkung der Menschenrechte – Fallbeispiel:

Briefpost im Unterricht

5 Pflicht Menschenrechtsorganisationen

6 Pflicht Die Todesstrafe – ein zeitgemäßes Instrument des Staates?

7 Pflicht China – Wirtschaftlicher Aufschwung auf Kosten des

Volkes?

8 Pflicht Russland – Machtanspruch und Menschenrechte

9a Pflicht Die Türkei unter Erdoğan und der AKP

9b Pflicht Der gescheiterte Militärputsch und seine Folgen

10a Pflicht Die Islamische Republik Iran

10b Pflicht Der Iran heute

11a Wahl Menschenrechte und Grenzen I: Flüchtlinge in Europa

11b Wahl Fallbeispiel: Lampedusa (Italien)

11c Wahl Fallbeispiel: Melilla (Spanien)

12 Wahl Menschenrechte und Grenzen II: Flüchtlinge in Deutschland

13 Wahl Menschenrechte und nationale Sicherheit: Die Foltermethoden

der CIA


Stationsmatrix zum Stationenlernen „Die Menschenrechte“

Hohe Anforderungen

Station 3b: Sachkompetenz,

Methodenkompetenz, Handlungskompetenz

Station 4: Urteilskompetenz

Station 7: Sachkompetenz,

Methodenkompetenz, Urteilskompetenz

Station 9a: Sachkompetenz,

Methodenkompetenz, Urteilskompetenz,

Handlungskompetenz







Station 11c: Sachkompetenz,


Handlungskompetenz



Mittlere Anforderungen


Methodenkompetenz



Handlungskompetenz







Handlungskompetenz


Methodenkompetenz

Geringere Anforderungen


Methodenkompetenz

Station 2: Sachkompetenz


Methodenkompetenz


Die Grundrechte [Artikel 1-19 des Grundgesetzes] können als

Fundament unseres Staates bezeichnet werden.

Einteilung der Grundrechte:

a) nach der Personengruppe, für die sie gelten: (Welche Grundrechte für wen?)

1. Menschenrechte

“Jeder”/ “Alle Menschen”

Beispiele:

2. Staatsbürgerrechte

“Jeder Deutsche...”

Beispiele

b) nach ihrem Inhalt: (Welche Ziele haben die

Grundrechte?)

1. Freiheitsrechte

Beispiele:

2. Gleichheitsrechte

Beispiele:

3. Schutz- und Unverletzlichkeitsrechte

Beispiele:


Station 3b: Die Geschichte der Menschenrechte

MATERIAL 1: GLEICHES RECHT FÜR ALLE?

Die Idee, dass alle Menschen gleiche Rechte vor dem Staat und der Gesellschaft haben, geht bereits

auf die Philosophen im antiken Griechenland zurück. Schon sie vertraten den Gedanken, dass

Freiheit und Gleichheit Konzepte sind, die für jeden

Menschen auf der Welt gelten müssen. Dennoch war die

praktische Anwendung dieser Grundrechte weit entfernt

von dem, was wir heute unter Menschenrechten

verstehen: In der Antike hatten wohlhabende Familien

Sklaven und nur Männer galten als Menschen, denen

diese Rechte vollständig zustanden.

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit herrschten die

Könige mit einem absoluten Herrschaftsanspruch und das Volk hatte keinerlei Mitspracherecht, was

die Gestaltung der Politik betraf. Auch die Hexenverbrennungen und die Anwendung von Folter

stehen nicht in Einklang mit der uns heute bekannten Formulierung der Menschenrechte. In Europa

erschien mit der „Magna Charta Liberatum“ 1215 und ihrer Erweiterung, der „Habeas Corpus Akte“

1679 in England schließlich ein Dokument, welches die Bürger vor willkürlicher Verhaftung schützte

und eine richterliche Überprüfung garantierte.

Erst im Europa des 18. Jahrhunderts wurde die Idee der allgemeinen

Menschenrechte wissenschaftlich erläutert und von Philosophen wie

Immanuel Kant, John Locke und Jean-Jacques Rousseau publiziert. Der

Mensch wird in der Epoche der Aufklärung als ein Vernunftwesen anerkannt,

welches aus seiner „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ mit Hilfe der

unabänderlichen Rechte ausbrechen muss. Die Humanisten argumentierten

vor allem mit dem Naturrecht, welches jedem Menschen zustehe und

unabhängig von seiner Staatszugehörigkeit, seiner kulturellen und religiösen

Herkunft gültig sei. Dieses Naturrecht kann jedoch in nationalstaatlichen

Verfassungen niedergeschrieben werden und damit zum Bürgerrecht werden, welches bei

Verletzung und Nichteinhaltung eingeklagt werden kann (z.B. „Virginia Declaration of Rights“ von

1776; Verabschiedung der Menschen- und Bürgerrechte in der französischen Nationalversammlung,

1789).

Obwohl die genannten Verfassungen und Dokumente wichtige Schritte auf dem Weg zu

unveräußerlichen Menschenrechten waren, schlossen sie doch alle Frauen sowie bestimmte

Sokrates, Antisthenes, Chrysippos, Epikouros

(commons.wikimedia.org / Matt Neale)

Immanuel Kant

(commons.wikimedia.org / unbekannt)


Station 8: Russland – Machtanspruch und Menschenrechte

MATERIAL 1: MACHT UND MODERNISIERUNG?

Nach dem Fall der Mauer und der deutschen Einheit verlor die zuvor machtvolle Sowjetunion

international stark an Bedeutung. Die Weltpolitik konzentrierte sich nicht mehr auf den Gegensatz

zwischen West und Ost, sondern auf die Europäische Integration. Erst mit der Machübernahme

durch Wladimir Putin im Jahr 2000 setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung für das größte Land der

Erde ein. Grund für diesen Aufschwung sind nicht zuletzt die immensen Energieressourcen, die

Russland in Form von Öl und Gas verkaufen kann. Russland allein verfügt

über ein Drittel des weltweiten Gasvorkommens und sowie über das

zweitgrößte Kohlevorkommen auf der Erde. Vor allem Europa ist von

Russland als Energielieferant abhängig. Durch die Verstaatlichung vieler

Energieunternehmen kann Russland Öl- und Gasreserven als

außenpolitisches Druckmittel in politischen Verhandlungen nutzen und

Preise fast willkürlich festlegen. Bei Nichtzahlung der oft willkürlich

erhöhten Preise können die Gas- und Öl-Lieferungen sogar komplett

eingestellt werden. Dies machte der Konflikt mit der Ukraine deutlich,

der im März 2005 zum ersten Mal aufflammte.

Obwohl sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre

der Lebensstandard für viele Menschen in Russland verbessert hat, verbreitert sich die Kluft

zwischen Arm und Reich zusehends. Vor allem in ländlichen und isolierten Regionen kommt es durch

Missstände immer wieder zu Korruption. Wer diese Missstände und die damit verbundenen

Korruptionen aufdeckt, droht selbst von russischen Behörden ins staatliche Visier genommen zu

werden. Durch die stark eingeschränkte Meinungsfreiheit in Russland werden diese Missstände

jedoch nur sehr selten aufgedeckt, da staatliche Medien nicht darüber berichten dürfen.

Bei den Wahlen von 2011 wurde von internationalen Wahlbeobachtern ebenfalls die gezielte

Wahlmanipulation kritisiert, bei der die Partei „Geeintes Russland“ um Ministerpräsident Wladimir

Putin und Präsident Dimitry Medwedjew die absolute Mehrheit erringen wollte. Bereits vor dem

eigentlichen Wahltag wurden jedoch Wahlurnen mit bereits abgegeben Stimmzetteln gefunden.

Außerdem wurden Wähler am Wahltag massiv eingeschüchtert, sodass diese gar nicht mehr wählten

oder sich gezwungen sahen die Partei „Geeintes Russland“ zu wählen.

Präsident Wladimir Putin (commons.wikimedia.org /

Presidential Press and Information Office )


Türkei, sich auch weiterhin auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit zu bewegen und den

Putschversuch nicht zum Anlass zu nehmen, um unliebsame politische Gegner auszuschalten.

Somit gehört die Türkei zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit. Nach

dem Putschversuch im Juli 2016 wurden weit über 100 Journalisten verhaftet, rund 150 Medien

geschlossen und mehr als 700 Presseausweise annulliert. Kritische Journalisten stehen unter

Generalverdacht. Die wenigen noch verbliebenen unabhängigen Medien arbeiten in ständiger Angst.

Wiederholt wurde ausländischen Journalisten die Akkreditierung verweigert oder die Einreise

verwehrt. Daneben ersticken die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen vieler wichtig.

Aufgaben:

1. Recherchieren Sie einige bekannte Fälle, in denen Journalisten und Schriftsteller in der Türkei unter Berufung auf Artikel 301 angeklagt wurden und stellen Sie sie kurz Ihren Mitschülern vor.

2. In der ersten Version hieß es im Artikel noch „Türkentum”. Übertragen Sie die Situation auf Deutschland. Was könnte hier in einem Fall von „Beleidigung des Deutschtums” wohl unter Strafe gestellt werden? Begründen Sie Ihre Vorschläge!

3. Die AKP-Regierung hat immer wieder den Wunsch nach einer Aufnahme der Türkei in die EU betont. Welche Argumente sprechen dafür und welche dagegen? Diskutieren Sie Ihre Ergebnisse mit Ihrem Lernpartner.

Warum sollte die Türkei der Europäischen Union beitreten dürfen?

Warum sollte die Türkei nicht der Europäischen Union beitreten dürfen?

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Auszug aus:

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