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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 1 Update Steuerrecht 2009 Aktuelle Herbstlegistik (AbgÄG, RÄG, AVOG) BBG 2009 (ohne UStG) Sonstige Legistik Steuerreform 2009 + Konjunkturpaket 2009 Neue Richtlinien(entwürfe) WP/StB Prof Dr Karl Bruckner Stand August 2009

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Update Steuerrecht 2009Aktuelle Herbstlegistik

(AbgÄG, RÄG, AVOG)

BBG 2009 (ohne UStG)

Sonstige Legistik

Steuerreform 2009 + Konjunkturpaket 2009

Neue Richtlinien(entwürfe)

WP/StB Prof Dr Karl BrucknerStand August 2009

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Diverse Steueränderungen 2009

• RV AbgÄG 2009

• RV RÄG 2010

• RV AVOG 2010

• ADG (Bankgeheimnis)

• Steueränderungen Sommer 2009 (EStG, BewG, GebG)

• AbgabenverwaltungsRefG 2009

• EU-Finanzvollstreckungsgesetz• Budgetbegleitgesetz 2009 (BBG 2009)• In Planung: Advanced Ruling

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AbgÄG 2009 (Regierungsvorlage)

EStG: § 108h – Zukunftsvorsorge• Veranlagung (PIF, Mitarbeitervorsorgekassen)

– bisher: Aktienquote von 40%– neu: Aktienquote von 30%– neu: Lebenszyklusmodell

• Vertragsabschlüsse ab 1.1.2010• 30% Aktien: bis 45• 25% Aktien: bis 55• 15% Aktien: ab 55

– Umstieg möglich– Börsekapitalisierung: gesetzlich normiert– neu: auch garantieloses Produkt

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AbgÄG 2009 (Regierungsvorlage)• Sonstiges

– Verlängerung erhöhtes Pendlerpauschale (§ 16 Abs 1 Z 6 iVm § 124 b Z 146 b EStG) und Pendlerzuschlag (erhöhte NegativSt bei ANAB - § 33 Abs 9 EStG iVm § 124b Z 139) bis Ende 2010

– § 69 Abs 4 EStG: Änderung Lohnsteuerberechnung bei Auszahlung Urlaubsentgelt durch BUAK (Änderung BUAG)

– § 77 Abs 28 RGV: Verlängerung erhöhtes KM-Geld bis 12/10– § 6 Abs 1 iVm § 26 c Z 16 KStG: Rückerstattungsmöglichkeit für

ausländische Pensionskassen ab 23.9.2005– Alkohol-, Bier-, Mineralöl-, Schaumwein- und Tabaksteuer:

Umsetzung EU-System-RL und und Einführung eines IT-gestützten Verfahrens zur Beförderung und Kontrolle der Beförderung dieser Waren

– Änderung Abgabenexekutionsordnung (Anpassg an EO)Verwertung von Fahrnissen durch Online-Versteigerung

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Rechnungslegungs-ÄnderungsG(RÄG 2010) - UGB-Bilanz - Steuerbilanz

Maßgeblichkeitsgrundsatz

• Vorteile–grundsätzlich 1 Gewinnermittlung (UGB + EStG)–praktikabler

• Problem–unterschiedliche Zielsetzung:

- UGB: Gläubigerschutz, Vorsichtsprinzip

- bilanzpolitische Spielräume

- Wahlrechte

- Steuerbilanz: periodengerechter Gewinn

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RÄG 2010 - Reformüberlegung

• verstärkte Maßgeblichkeit- Anknüpfung an UGB-Bilanz

- Abweichungen in zB § 6 EStG neu

- Voraussetzungen:

- UGB-Bilanz: Wahlrechte einschränken

- RÄG 2010

- Begriffe vereinheitlichen wie zB

- Vermögensgegenstand – Wirtschaftsgut

- beizulegender Wert – Teilwert

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RÄG 2010 (Regierungsvorlage)

• § 189 UGB: Rechnungslegungspflicht– § 189 Abs 1 Z 2 UGB: Rechnungslegungspflicht bei

Umsatzerlösen > 700 TEUR (bisher 400 TEUR)– § 189 Abs 2 Z 2 UGB: qualifiziertes Überschreiten bei > 1 Mio

EUR (bisher 600 TEUR) – anzuwenden auf GJ, die nach 31.12.2009 beginnen – für Eintritt und Entfall der Rechtsfolgen sind neue Werte auch für

vergangene Jahre anzuwenden:Beispiel: Umsätze GJ 2008: 650 TEUR, GJ 2009: 500 TEUR – keine RL-Pflicht in 2010

– Auswirkung der neuen 700 TEUR-Grenze auch § 5-Gewinnermittlung und FB-Eintragungspflicht

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RÄG 2010 (Regierungsvorlage)

• Wahlrechte einschränken– § 198 Abs 3 UGB: Aufhebung des Aktivierungswahlrechtes

für Ingangsetzungs- und Betriebserweiterungskosten für bereits gebildete Aktivposten gelten bisherige Bestimmungen weiter (ND 5J, Ausweis, Ausschüttungsbeschränkung)

– § 203 Abs 3 UGB: zwingende Aktivierung von angemessenen Teilen der Material- und Fertigungsgemeinkosten (wie in § 6 Z 2 lit a EStG) – außer Herstellung wurde schon im VJ begonnen – dann Anhangangabe

– § 203 Abs 5 UGB: Aktivierungspflicht für den entgeltlich erworbenen Firmenwert

– § 207 Abs 2 UGB: Aufhebung Wahlrecht betr Vorverlagerung von Nachstichtagsverlusten bei UV

– Inkrafttreten: JA für GJ, die nach dem 31.12.2009 beginnen

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RÄG 2010 (Regierungsvorlage)

• § 208 UGB – Zuschreibung– generelle Zuschreibungspflicht, Ausnahme gem § 208 Abs 2

UGB entfällt durch RÄG 2010 (= wenn niedriger Wertansatz in Steuerbilanz beibehalten werden darf)

– § 6 Z 13 EStG:• nachgeholte Zuschreibungen• steuerneutral• Wertansatz bleibt unten

– massive Kritik bei Begutachtung

• EStR Rz 2584– Identität der Gründe nicht erforderlich– VwGH 22.4.2009, 2007/15/0074

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

• Zusammenführung Bestimmungen aus AVOG über sachliche und aus BAO über örtliche Zuständigkeit

• FÄ-Kategorien (wie bisher): – allg FA – (allg) FÄ mit erweitertem Aufgabenkreis– Besondere FA

• § 3: Möglichkeit der Delegierung• § 4: Übergang Zuständigkeit auf anderes FA berührt nicht

bisherige Zuständigkeit im Berufungsverfahren• § 6: Ende Zuständigkeit: Wenn andere Abgbeh von ihrer

Zuständigkeit Kenntnis erlangt - AbgPfl ist von Übergang der Zuständigkeit in Kenntnis zu setzen - vor Verständigung kann Anbringen weiterhin an bisher zuständiges FA gerichtet werden

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

Sachliche Zuständigkeit:§ 13 AVOG: Finanzämter mit allg Aufgabenkreis• Abs 1 Z 1: sachl Subsidiarzuständigkeit: Erhebung Abgaben, soweit

nicht anderen Abgabenbehörden übertragen• Abs 1 Z 2: Anträge auf Vorsteuerrückerstattung für im Inland

ansässige Unternehmer und Zustellung Erledigung der ausl Abgbeh• Abs 1 Z 3: Vollziehung Aufgaben der Abgbeh lt Ausländer-

beschäftigungsG, AVRAG und Glückspielgesetz• Abs 2: alle Anbringen bei allgemeinen FÄ: „Den Finanzämtern mit

allgemeinem Aufgabenkreis obliegt für das gesamte Bundesgebiet die fristwahrende Entgegennahme von Anbringen der von Finanzämtern zu vollziehenden Abgabenangelegenheiten“

• ACHTUNG: Richtige Bezeichnung des zuständigen Amtes durch Abgpfl erforderlich – sonst keine Fristenwahrung!!

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

§ 14ff AVOG: FÄ mit erweitertem Aufgabenkreis• § 15: KöSt-Ämter (ehemals § 8 AVOG)

– 7 FÄ: FA 1/23 für Wien, NÖ und Burgenland sowie den FÄ Linz, Salzburg-Stadt, Graz-Stadt, Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch

– Entfall historischer Tatbestände (GewSt, Aufsichtsratsabgabe, Feststellung des gemeinen Wertes)

– Aufzählung der konkreten Abgaben als erweiterbarer Katalog (KöSt, USt, StiftEG)

– neu: Erhebung der ESt, KöSt und USt beschränkt Steuerpflichtiger

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

§ 16: Gebührenämter• 5 FÄ: Freistadt Rohrbach Urfahr, Salzburg-Land, Graz-Umgebung,

Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch

§ 17: Erhebung der USt ausländ Unternehmen• unverändert im FA Graz Stadt

§ 18: Rückzahlung Abgaben aufgrund völkerrechtlicher Verträge

• FA Bruck Eisenstadt Oberwarth

Entfallen:• Sonderzuständigkeit des FA 1/23 für beschränkt Stpfl im Bereich

Wien – jetzt bei FA mit erweitertem Aufgabenkreis konzentriert• Sonderzuständigkeit des FA Bregenz Ust/Vst aufgrund Abkommens

Ö-D (ehemals § 13 AVOG) ->Gegenstandslosigkeit dieses Abkommens durch EU-Beitritt

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

§ 19: FA mit besonderem Aufgabenkreis = FA für Gebühren und Verkehrsteuern

• lt VO: Sitz in Wien• Zuständigkeiten:

– Für Wien, NÖ, Bgld: • Gebühren, KVG, GrESt, VersSt, FeuerschutzSt

– Gesamtes Bundesgebiet: • Spielbankabgabe, Konzessionsabgabe, • VersSt, FeuerschutzSt für nicht ansässige Versicherungen

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

Örtliche Zuständigkeit:• Wohnsitzfinanzamt (§ 20):

– Ausschließlich für natürliche Personen zuständig– ESt, USt, DB, Abzugssteuern – auch bei Betrieb

• Betriebsfinanzamt (§ 21): – KöSt, USt, DB, Abzugssteuern und Einkünftefest-stellung für

betriebliche Einkünfte (LuF neu, GW, sE)

• Lagefinanzamt (§ 22): – Einkünftefeststellung VuV plus USt und DB iZm VuV,

Einheitswerte

• ESt/KöSt beschränkt Steuerpflichtiger (§ 23): – Lage-FA bei unbeweglichem Vermögen, ansonst letzter Wohnsitz

bzw FA, dass Kenntnis erlangt

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AVOG 2010 (Regierungsvorlage)

• Stempel- und Rechtsgebühren (§ 24)– FA zuständig, dass als erstes Kenntnis erlangt– Gesellschaftsteuer: Geschäftsleitungs-FA– GrESt: Lage-FA

• Zollämter + Finanzstrafbeh im Wesentl unverändert• Inkrafttreten vermutlich mit 1.7.2010• für Erbschafts-/Schenkungssteuer bleibt AVOG alt• Bei geänderter Zuständigkeit Toleranzfrist 1 Jahr –

Weiterleitung nicht auf Gefahr des Einschreiters!• Entwurf AVOG-Durchführungsverordnung:

Zusammenfassung bisheriger Einzel-VO zum AVOG (zB Wirtschaftsraum-Finanzämter-VO, Unternehmens-gruppenVO, Einheitsbewertungsfusions-VO, Aufgaben-Übertragungs-VO)

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Bankgeheimnis bisher • § 38 BWG = Verfassungsbestimmung• Ausnahmen:

– im Zshg mit Strafverfahren auf Grund einer gerichtlichen Bewilligung (§ 116 StPO) gegenüber Staatsanwaltschaften und Strafgerichten und mit eingeleiteten Strafverfahren wegen vorsätzlicher Finanzvergehen (ausgen FOW) gegenüber den Finanzstrafbehörden;

– im Falle der Verpflichtung zur Auskunftserteilung nach § 41 Abs. 1 und 2, § 61 Abs. 1, § 93 und § 93a BWG;

– bei Todes des Kunden gegenüber Abhandlungsgericht, Gerichtskommissär;– wenn der Kunde minderjährig oder pflegebefohlen ist, gegenüber Vormundschafts-

oder Pflegschaftsgericht;– wenn der Kunde schriftlich zustimmt;– für allgemein gehaltene bankübliche Auskünfte über wirtschaftliche Lage eines

Unternehmens (wenn es Auskunftserteilung nicht ausdrücklich widerspricht);– soweit die Offenbarung zur Klärung von Rechtsangelegenheiten aus dem

Verhältnis zwischen Kreditinstitut und Kunden erforderlich ist;– hinsichtlich Meldepflicht § 25 Abs 1 ErbStG;– bei Verpflichtung zur Auskunftserteilung an FMA gemäß WAG und BörseG

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Bankgeheimnis bisher

• Problem bisher: • VwGH 26.7.2006, 2004/14/0022• Bankgeheimnis ist grenzüberschreitend im gleichen

Umfang zu wahren wie im innerstaatlichen Bereich• Informationsverpflichtung nur bei bereits eingeleitetem

Finanzstrafverfahren im ersuchenden Staat wegen Vorsatzdelikt (Steuerhinterziehung)

• Gleichartigkeit des Verfahrens auch im Ausland erforderlich (Anfechtungsmöglichkeit)

• Dadurch international kritische Beurteilung Öster-reichs (insbesondere Druck auch von Deutschland)

• Folge: Österreich auf grauer OECD-Liste!

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Bankgeheimnis neu: ADG

• Amtshilfe-DurchführungsG (ADG), BGBl 2009/102:• NR-Beschluss 1.9.2009, Veröffentlichung BGBl 8.9.2009• Öffnung des Bankgeheimnisses für Anfragen ausländ

Steuerbehörden, damit Österreich von der grauen „OECD-Liste“ gestrichen wird

• Schafft innerstaatliche Grundlage für Umsetzung Art 26 OECD-MA in DBAs; § 38 BWG bleibt unverändert

• Wirksam erst durch Umsetzung Art 26 OECD-MA in den jeweiligen DBAs (bzw TIEAs)

• Durchbrechung Bankgeheimnis nur für ausländ Amtshilfeersuchen (keine Ablehnungsgrund mehr für Amtshilfe); in Ö ansässige Steuerpflichtige ohne wirtschaftl Auslandsbezug sind nicht betroffen

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Amtshilfe-Durchführungsgesetz (ADG)

• Auskunftserteilung nur zu konkreten Fällen und nur nach Erschöpfung aller innerstaatlichen Möglichkeiten des Anfragestaates

• Anfragestaat muss nicht mehr nachweisen, dass Finanzstrafverfahren eingeleitet worden ist, sondern Auskunft bei allen Abgabenangelegenheiten

• Keine automatischen Auskünfte und keine „Fishing expeditions“ – allerdings genügt vermutlich Angabe von Namen und Bank

• Verständigung des Kontoinhabers – Bescheid über Antrag - RM-Möglichkeit nur an VwGH/VfGH

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Amtshilfe-Durchführungsgesetz (ADG)

• ACHTUNG: Schwächung Bankgeheimnis auch im Inland:

• Auch in Ö unbeschränkt Steuerpflichtige mit Auslandsbezug (zB Österreicher mit Betriebsstätte in D) sind von Änderungen betroffen!

• Alle Bankauskünfte gehen über österr Finanz (BMF), diese kann die Auskünfte auch für ihre eigenen (österr) Besteuerungszwecke verwerten - kein Verwertungs-verbot im Inland!!

• Bei RM an VwGH: Wenn VwGH keine aufschiebende Wirkung gewährt, wird Auskunft erteilt!

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AbgabenverwaltungsRefG 2009, BGBl I 2009/20

• Allgemeine Bestimmungen/Verfahrensrecht der BAO gelten ab 1.1.2010 auch für Erhebung Landes- und Gemeindeabgaben.

• Trotz teilweiser Vereinheitlichung bleiben viele BAO-Bestimmungen für Landes-/Gemeindeabgaben unanwendbar (zB UFS-Verfahren - Bestimmungen über Rechtsmittelverfahren und -behörden der Gemeinden und Länder bleiben unverändert)

• Aufnahme allgemeine Rückzahlungssperrvorschrift für rechts-widrige Abgaben, die von einem Anderen getragen wurden, in BAO (Vorbild LAOs: Stichwort „Bereicherungsverbot bei Getränkesteuer“) – gilt für Bundesabgaben rückwirkend mit 1.1.2001!

• Derzeit können EU-widrige Steuerbescheide innerhalb Verjährungsfrist durch Antrag nach § 299 BAO aufgehoben werden. Ab 1.11.2009 können EU-widrige Steuerbescheide nur innerhalb der für alle Steuerbescheide geltenden 1-Jahres-frist ab Bekanntgabe (§§ 299/302 BAO) berichtigt werden

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AbgabenverwaltungsreformG 2009

• KommStG: Eigenständige Haftungsbestimmung für Vertreter von Abgabenschuldnern (zB Geschäftsführer), die sich an schärferer Haftungsbestimmung der Wiener LAO orientiert

• Eigene Strafbestimmungen im KommStG, die den Bestimmungen des Finanzstrafgesetzes über Abgabenhinterziehung und Finanzordnungswidrigkeiten nachgebildet sind (bisher Bestrafung nach Verwaltungsstrafgesetz)

• Da sowohl Haftungs- wie auch Strafbestimmungen des KommStG keine Inkrafttretensbestimmungen beinhalten, sind diese Normen bereits mit 26.3.2009 in Kraft getreten

• Finanzstrafgesetz: Die Geltung der Bestimmungen über die Selbstanzeige wurde auf das landesgesetzliche Abgabenstrafrecht ausgedehnt

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Sonstige Gesetzesänderungen

• Novelle BewG - neuer § 80 Abs 5 BewG (BGBl I 2009/80)Elektronische Übertragung der für EHW erforderlichen Angaben aus Grundbuch +Kataster an Finanz, automatisierte Weiterverarbeitung für EHW-Wartung

• Novelle EStG - § 34 Abs 9 EStG (BGBl I 2009/79)2.300 EUR pa Absetzung von Kinderbetreuungskosten: nicht nur für Kinder bis 10. Lj, sondern auch für behinder-te Kinder bis 16. Lj (Betreuungskosten insoweit absetz-bar, als sie pflegebedingte Geldleistungen übersteigen)

• Novelle GebG - § 14 TP 9 (BGBl I 2009/79)Änderung Gebühren für Reisepässe + Personalausweise

• EU-Finanzvollstreckungsgesetz (BGBl I 2009/19) Insbesondere Vollstreckung Geldstrafen von Finanz und Zoll in EU

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BBG 2009, BGBl I 2009/52

• Steuerliche Änderungen im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes 2009, insbes– EStG– KStG– UStG (siehe gesonderter Vortrag Dr Melhard)– StiftEGSt, GebG, GrEStG– KommStG, FLAG– NovaG

• BGBl I 2009/52 vom 17.6.2009

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BBG 2009 – EStG (1)

• § 2 Abs 8 Z 3: Verpflichtende Eintragung von Auslandsverlusten in Steuererklärung – Verstoß = Finanzordnungswidrigkeit

• § 3 Abs 1 Z 13 lit b: 500 € steuerfreier Zuschuss des AG zu Kinderbetreuungskosten – Meldepflicht des AN bei Änderung der Verhältnisse (bzw § 41: Pflichtveran-lagung, wenn Meldepflicht nicht erfüllt wird)

• § 3 Abs 1 Z 16 c: Pauschale Fahr- und RK-Ersätze an Sportler, Schiedsrichter und Sportbetreuer (zB Trainer) bei gemeinnützigen Sportvereinen bis zu 30 € pro Tag bzw 540 € pm (Freibetrag!) steuer- und SV-frei

• § 4 Abs 4 Z 1 lit c: Entfall verpflichtender Ausweises der geleisteten BMSVG-Beiträge in der Steuererklärung

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BBG 2009 – EStG (2)

• § 5 Abs 1: auch außerhalb des UGB normierte RLG-Pflichten führen bei Gewerbebetrieben zu § 5-Gewinnermittlung (zB VerG)

• § 18 Abs 3 Z 2: Änderung Einschleifregelung Topf-SA - von 36.400 € bis 60.000 € (bisher 50.900 €) abzügl SA-Pauschale (60 €)

• § 20 Abs 1 Z 6: GrESt und Nebenkosten bei unentgeltlicher Übertragung von Liegenschaften gelten als nicht absetzbare Personensteuern

• § 25 Abs 1 Z 3 lit e: Rückzahlungen von als SA abgesetzten Beiträgen für freiwillige Weiterversiche-rung einschl Nachkauf von PV-Versicherungszeiten sind voll steuerpflichtig (Lohnzettel durch PV etc)!

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BBG 2009 – EStG (3)

• § 27 Abs 1 Z 1 lit d; § 93 Abs 2 Z 1 lit f etc: Ausschüttung von körperschaftsteuerlichen Agrargemeinschaften unterliegen 25% KESt mit Veranlagungsoption (Reaktion auf VwGH)

• § 37 Abs 5: Betriebsaufgabe bzw –veräußerung durch EA-Re – 7 Jahresfrist für Halbsatzbegünstigung gilt in Hinkunft auch für Übergangsgewinne (derzeit nur für Veräußerungsgewinne)

• § 40: Erstattung von Absetzbeträgen (Negativsteuer) in Hinkunft über normale Veranlagung innerh von 5 Jahren (Entfall gesonderter Verfahren und Formular)

• § 69 Abs 6, § 89: Änderungen bei Lohnzetteln durch Insolvenz-Entgelt -Fonds

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BBG 2009

KStG• Gruppenbesteuerung:

– wirtschaftliches Ausscheiden ausländischer GM

• § 10 KStG:– EU/EWR-Portfoliodividenden

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BBG 2009 – Gruppenbesteuerung

§ 9 Abs. 6 KStG – ausländische GM– „Dem Ausscheiden ist ein Verlust der

Vergleichbarkeit iSd § 4 Z 1 lit c UmgrStG gleichzuhalten.“

– damit: wirtschaftliches Ausscheiden– Nachversteuerung– Beispiele:

• Betriebsveräußerung

• Schrumpfen des Betriebes

– Maßstab: jeweilige Jahr der Verlustentstehung

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BBG 2009 - § 10 KStG neu

• Ausgangssituation: VwGH – Portfoliodividenden bei Beteiligung < 10%

• Neuausrichtung:– europarechtliche Vorgaben– praktikabel

• Beteiligungsertragsbefreiung erweitert (Abs 1 – gilt unabhängig von Beteiligungsausmaß und Frist):

– Z 5: EU-Körperschaften gem Anlage 2 zum EStG– Z 6: vergleichbare EWR-Körperschaften,

• mit umfassender Amt- und Vollstreckungshilfe

– intern. Schachtel (mindestens 10% für mindestens 1 Jahr): unverändert

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BBG 2009 - § 10 KStG neu

• Befreiung:– bis 10%: nur EU/EWR– ab 10%: auch Drittstaaten

• 2 Methodenwechsel (Missbrauchsklausel)– § 10 Abs. 4 KStG: internationale Schachtel

• niedrige Besteuerung + Passiveinkünfte

– § 10 Abs. 5 KStG: EU/EWR-Portfoliobeteiligungen• insb: ausländischer KöSt-Satz unter 15%

– dann § 10 Abs 6 : Wechsel zu Anrechungsmethode – Anrechnung ausländ KöSt

• Inkrafttreten: alle offenen Veranlagungen

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BBG 2009 - § 13 Abs 2 KStG neu

Privatstiftung mit Auslandsbeteiligung• PS ist mit ausländischen Beteiligungserträgen iSd § 10

Abs 1 KStG befreit – bisheriger Vorbehalt, dass Befreiung nur zusteht, wenn für Erträge keine Entlastung auf Grund von DBA erfolgt, entfällt

• AUSNAHME von Befreiung: Es liegt ein Anwendungsfall des § 10 Abs 4 oder 5 (Missbrauchsverdacht) vor – dann Wechsel zu Anrech-nungsmethode (§ 10 Abs 6) – Missbrauchsverdachtsfall war bei Privatstiftungen bisher nicht vorgesehen!

• Gilt ab 18.6.2009

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BBG 2009 – sonstige Änderungen

• Stiftungseingangssteuer– Zuwendung von Liegenschaften – Schulden nur bis zum 3-fachen

EHW absetzbar– Beseitigung Redaktionsversehen bei Befreiungsbestimmungen

• Erbschaftssteuer– Entfall der Meldepflichten nach §§ 24 Abs 1, 25 und 26 ErbStG ab

1.8.2008• GebG

– Div Änderungen bei Gebühren für österr Staatsbürgerschaft, div Befreiungen für Eingaben (zB Studien- und Prüfungs-angelegenheiten der Pädagog Hochschulen; Diebstahls- und Verlustanzeigebestätigungen; Zuwendungen an Privatstiftungen, die unter StiftEG fallen)

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BBG 2009 – sonstige Änderungen

• KommStG und FLAG:

Freie Dienstverhältnisse unterliegen ab 1.1.2010 der Kommunalsteuer (3%) und dem DB-FLAF (4,5%)!!

Begründung: 13%iger GFB!!

Wesentliche Verteuerung für freie Dienst-verhältnisse!

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Sonstiges

VO vom 20.1.2009 • betreffend Festsetzung von

Erlebenswahrscheinlichkeiten für die Bewertung von Renten und dauernden Lasten – Berücksichtigung neuer Sterbetafeln!

VfGH 20.6.2009, G 13/09 – 8: • Aufhebung § 34 Abs 7 Z 2 EStG mit Ablauf 31.12.2010

§ 34 Abs 7 Z 2 EStG„Leistungen des gesetzlichen Unterhalts für ein Kind, das nicht dem Haushalt des Steuerpflichtigen zugehört und für das weder der Steuerpflichtige noch sein mit ihm im gemeinsamen Haushalt lebender (Ehe)Partner Anspruch auf Familienbeihilfe hat, sind durch den Unterhaltsabsetzbetrag gemäß § 33 Abs. 4 Z 3 abgegolten.“

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In Planung: Advanced Ruling

Geltende Rechtslage:• Auskünfte über verwirklichte Sachverhalte

• Allgemein: Auskunftspflichtgesetz• Lohnsteuerauskunft: EStG• Zollauskunft (zB Tarif, Ursprung): Zollkodex

• Auskünfte über noch nicht verwirklichte Sachverhalte• freiwillig (durch Finanzamt oder BMF, individuell oder

standardisiert wie zB EAS)

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In Planung: Advanced Ruling• Geplante Neuregelung für Advanced Ruling:

• abgabenrechtliche Beurteilung auf Antrag• im Zeitpunkt des Antrages noch nicht verwirklichter Sachverhalt• in Bescheidform vom zuständigen Finanzamt• gegen Kostenersatz• einseitig bindend

Mögliche Themen: Rechtsfragen iZm Umgründungen, Unternehmensgruppen, Verrechnungspreise Ev Betriebsansiedlungen und Neugründungen

Bescheidwirkung Rechtsanspruch auf auskunftskonforme Besteuerung bei

Sachverhaltsidentität bei Änderung oder Aufhebung von Abgabenvorschriften erlischt

Verbindlichkeit im Rechtsmittelverfahren bekämpfbar

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Steuerreform und Konjunkturbelebung 2009

• StRefG 2009 (BGBl I 2009/26 v 31.3.2009)

• KonjunkturbelebungsG 2009 (BGBl I 2009/27)

• dazu EStR-Wartung 2009

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Der neue ESt-Tarif ab 2009

EinkommenGrenz-

steuersatzBetroffene

Fälle

bis 11 000 €(bisher 10.000 €) 0,00% 2.700.000

ab 11 000 bis 25 000 € (bisher 10.000 – 25.000 €)

36,50%(bisher 38,3333%) 2.400.000

ab 25 000 bis 60 000 € (bisher 25.000 – 51.000 €)

43,2143%(bisher 43,5962%) 1.235.000

ab 60 000 €(bisher ab 51.000 €) 50,00% 200.000

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ESt-Tarif 2009: § 33

Nur Berechnungsformel, kein DurchschnittssteuersatzEinkommen Einkommensteuer in Euro

über 11 000 € (Eink. – 11 000) x 5 110bis 25 000 € 14 000

über 25 000 € (Eink. – 25 000) x 15 125 + 5 110bis 60 000 Euro 35.000

über 60 000 € (Eink. – 60 000) x 0,5 + 20 235

Vorteil aus Tarifstufen bis 60 T€ daher 9.765 €

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ESt-Tarif 2009: Graphische Darstellung

Grenzsteuersätze Arbeitnehmer (Angestellte)im Vergleich 2008 zu 2009

ohne Sechstelbegünstigung für Lohnsteuerpflichtigebezogen auf steuerpflichtiges Einkommen

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Steuerpflichtiges Einkommen

Ste

ue

rsa

tz

Grenzsteuersatz laufender Bezug 2008 Grenzsteuersatz laufender Bezug 2009

36,50%

43,2143%

38,333%

43,596%

50,000%

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ESt-Tarif 2009: Entlastung – graph Darstellung

Steuerreform 2009 -Gesamtentlastung pro Jahr

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1.600

Bruttomonatsgehalt

in E

UR

Entlastung

ab einem Bruttomonatsgehalt von EUR 5.800 beträgt die

Entlastung EUR 1.350,-

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ESt-Tarif 2009: Entlastungswirkungen

Höchstentlastung 1.350 € pa ab Monatsbrutto 5.800 € (= steuerpflichtiges Einkommen 60 T€)

Steuerfrei sind: • ArbeitnehmerInnen bis brutto 16 870 € pa

(Rechtslage 2008: 15 605 Euro)• PensionistInnen bis brutto 14 944 € pa

(Rechtslage 2008: 13 650 € pa)• Selbständige (einschl 13% Gewinnfreibetrag):

bis Jahreseinkommen 12 713 € (Rechtslage 2008: 10 060 €)

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ESt-Tarif 2009: Sonstige Folgeänderungen

• Grenzpendlerregelung § 1 Abs 4 (Option auf unbeschränkte Steuerpflicht): Anpassung Grenze für schädliche Auslands-einkünfte von 10.000 € auf 11.000 €

• § 42 Abs 1 Z 3 – Grenzen für Steuererklärungspflicht– Keine ns Einkünfte: Einkünfte > 11.000 €– Mit ns Einkünften (zB Nebeneinkünfte > 730 €, mehrere ns

Einkünfte): Einkünfte > 12.000 €

• § 102 Abs 3 - Veranlagung beschränkt Steuerpflichtiger: Hinzurechnungsbetrag wird von 8.000 € auf 9.000 € erhöht (2.000 € sollen wie bisher steuerfrei bleiben!)

• Freigrenze für sonstige Bezüge (67 Abs 1 Satz 2 EStG): wird von 2.000 € auf 2.100 € angehoben; weiters Anpassung Ein-schleifregelung für Veranlagung sonstiger Bezüge (§ 41 Abs 4)

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KonjunkturbelebungsG 2009

§ 7a EStG: vorzeitige Abschreibung iHv 30%:– abnutzbare, körperliche WG des AV,

ausgenommen:• Gebäude (inkl Mieterinvestitionen)• PKW & Kombi (außer Fahrschule, mindestens 80% gewerbl

Personenbeförderung, zB Taxi), Luftfahrzeuge, GWG, gebrauchte WG

• Erwerb von Untern unter beherrschenden Einfluss des Stpfl• Anschaffung/Herstellung vor 1.1.2009 begonnen

– bei Anschaffung/Herstellung• von 1.1.2009 bis 31.12.2010, nicht Inbetriebnahme

– für natürliche wie juristische Personen

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KonjunkturbelebungsG 2009

Besonderheiten:– lineare AfA in 30% integriert!!– Weniger als 30% nicht möglich – max 100% Abschreibung– Bilanzierer: Ausweis in UGB-Bilanz– Teilbeträge AK/HK – kein Wahlrecht! – Ausschluss § 12 EStG:

• keine Übertragung stiller Reserven („insoweit“ – siehe Rz 3258 EStR-Wartung 2009)

– § 4 Abs. 3: Verzeichnis gem. § 7 Abs. 3

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Stundungseffekt der vorzeitigen Abschreibung

Anschaffungskosten Maschine: 100 000 €, Nutzungsdauer: 5 Jahre Anschaffung und Inbetriebnahme im Juli 2009 (2009: Halbjahres-AfA = 10 %),

Abschreibungsverlauf: 2009 2010 2011 2012 2013 2014mit vorzeitiger AFA 30.000 20.000 20.000 20.000 10.000 0ohne vorzeitige AFA 10.000 20.000 20.000 20.000 20.000 10.000Differenz 20.000 0 0 0 -10.000 -10.000Körperschaftsteuer- -5.000 0 0 0 2.500 2.500Ersparnis(-)/mehrbelastung(+)Barwert -5.000 0 0 0 2.057 1.959Summe Barwert: - 984 € (Ersparnis)

Abgezinst mit 5 % beträgt der Barwert der KöSt-Ersparnis rd 984 €, ds 0,98 %der Investition von 1000.000 € ( bei ESt: rd 2 %). Bei 10-jähriger ND erhöhtsich Barwert Steuerersparnis auf 1,62 % (KöSt) bzw 3,23 % (ESt) der Investition.

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StRefG 2009: Gewinnfreibetrag (GFB)

• Eckwerte:– Freibetrag § 10 EStG ab 2010 von 10% auf 13% erhöht,

weiterhin maximal 100.000 EUR– für alle betrieblichen Einkunfts- und Gewinn-

ermittlungsarten– dafür: Auslaufen von § 11a EStG– kein Investitionserfordernis bis 30.000 € (Grundfreibetrag)– Darüber hinaus: Investitionsbedingter GFB mit

Investitionserfordernis– Steuerpolitisch: Ersatz für Sechstelbegünstigung bei

Lohnsteuer + Vereinfachung

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GFB – StRefG 2009

natürliche Personen:

–Gewinnermittlung eines „Betriebes“• betriebsbezogene Betrachtung• Alle Gewinnermittlungsarten

–GFB bis zu 13% (auch teilweise Inanspruchnahme möglich)

–höchstens 100.000 €

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GFB – StRefG 2009

Unterteilung:

• Grundfreibetrag:– bis 30.000 €: kein Investitionserfordernis– mehrere betriebliche Einkünfte

• Grundfreibetrag frei zuordenbar• bei keiner Zuordnung: im Verhältnis der Gewinne

• investitionsbedingter Gewinnfreibetrag– ab 30.000 € Gewinn– Investitionserfordernis

• neue Bezeichnung: GFB statt FiBG

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GFB – StRefG 2009

• Pauschalierung: nur Grundfreibetrag

• Mitunternehmerschaften– Inanspruchnahme nur durch Gesellschafter– entsprechend Gewinnanteil– daher: MU insgesamt - GFB mit Deckelung 100.000

€ - MU sind daher benachteiligt!!– Rz 3843 Entw EStR-Wartung 2009: Zuordnung

Investitionen nach Vermögensbeteiligung ?– verfassungsrechtlich problematisch?

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Beteiligung als atypisch stiller Gesellschafter

EU

Gewinn = € 1 Mio

atypisch stille Beteiligung

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 54

Zusammenschluss zu Mitunternehmerschaft

EU 1

Gewinn = € 500.000 Gewinn = € 500.000

EU 2MU

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 55

GFB – StRefG 2009

Begünstigte Wirtschaftsgüter:– körperliche abnutzbare Anlagegüter:

• wie bisher: ND = 4 Jahre– Ausnahmekatalog in Abs 4 (zB Pkw usw)

• neu:– auch Gebäude (Beginn tatsächl Bauausführung nach

31.12.2008)– inländischen Betrieb/Betriebsstätte zuzurechnen –

funktionelle Zugehörigkeit– Wertpapiere (lt § 14 Abs 7 Z 4 EStG):

• Wertpapierersatzbeschaffung bei vorzeitiger Tilgung– Nachversteuerung bei Ausscheiden vor 4 Jahren (Ausnahme

höhere Gewalt und behördlicher Eingriff)

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 56

GFB – StRefG 2009

Geltendmachung:– Grundfreibetrag: steht dem Stpfl immer zu– investitionsbedingter GFB

• getrennter Ausweis in Steuererklärung (Rz 3833 EStR):– investitionsbed. GFB mit körperlichen Anlagegütern– investitionsbed. GFB mit Wertpapieren

• Verzeichnis für Wirtschaftsgüter (Rz 3835 EStR) getrennt nach

– körperlichen Anlagegütern– Wertpapieren– Vorlage qn Finanzamt auf Verlangen

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GFB – StRefG 2009

• Inkrafttreten:– GFB: ab Veranlagung 2010

• Auslaufen § 11a EStG:– letztmalig für Veranlagung 2009– Variante:

• pauschale Nachversteuerung mit 10%• dann § 11a letztmalig für Veranlagung 2008• und keine Entnahmebegrenzung mehr für 2009 und

Folgejahre

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Spenden - Betriebsausgaben

Neuordnung: § 4a EStG• „Zuwendungen aus dem Betriebsvermögen“

– Z 1: zur Forschung, Erwachsenenbildung– Z 2: an Museen usw.– Z 3, 4: Spendenabzug neu

• max. 10% des Gewinnes des Vorjahres• Begünstigte Zwecke:

– mildtätige Zwecke (im Wesentlichen in Ö oder EU/EWR)– Bekämpfung von Armut und Not in Entwicklungsländern – Hilfestellung in Katastrophenfällen

• Nicht: Tier- und Umweltschutz– verfassungsrechtlich problematisch?

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 59

Spenden - Betriebsausgaben• begünstigte Spendenempfänger:

– „Mildtätige“ Organisationen (Z 3 lit a - Geld- und Sachspenden):• Körperschaften und KöRs,• vergleichbare EU/EWR-Körperschaften.

– „Mildtätige“ Sammelvereine (Z 3 lit b - nur Geldspenden!)– im Zeitpunkt der Zuwendung in Liste eingetragen

• Voraussetzungen für Liste (mildtätige Org.)– ausschließlich gemeinnützig– seit 3 Jahren im Wesentlichen begünstigte Zwecke– sonst nur eingeschränkt wirt. Tätigkeit– Verwaltungskosten: max. 10% der Spenden

• Vorliegen der Voraussetzungen– Bestätigung durch WP im Rahmen einer JA-Prüfung– Veröffentlichung auf BMF-Homepage

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 60

Spenden - Sonderausgaben

Sonderausgaben (Z 3 – nur Geldspenden):– Geldzuwendungen an begünstigte Körperschaften

• Voraussetzung ab 2011:– Bekanntgabe SV-Nummer (bzw. europ. KennNr.)– Organisation: Datenübermittlung bis 28.2.

• 2009 + 2010:– mit Beleg (keine SV-Nr.)

• Evaluierung Spendenabzug: Prüfungsbeirat

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Spenden – Maximale steuerliche BegünstigungBeispiel: Gewinn aus selbständiger Tätigkeit 2008 € 100.000 Einkünfte aus Vermietung 2008 € 20.000Steuerpflichtige Einkünfte 2008 € 120.000

Mögliche absetzbare Spenden in 2009:

- € 10.000 (10 % des Gewinnes) als BA für bisherige Spendenbegünstigung (zB Forschung, Erwachsenenbildung, Museen)

- € 2.000 (10 % restl Einkünfte) als SA für bisherige Spendenbegünstigung

- € 10.000 (10 % des Gewinnes) als BA für neue Begünstigung (mildtätige Zwecke etc)

- € 12.000 (10 % der stpfl Einkünfte) als SA für neue Begünstigung

- € 34.000 = 28,33 % des Vorjahreseinkommens – Steuerersparnis € 17.000

Zusätzlich können noch unbegrenzt Spenden iZm Katastrophen abgesetzt werden, wenn damit Werbewirkung verbunden ist

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Kinderbetreuung: Zuschuss Arbeitgeber

Steuerfrei - § 3 Abs. 1 Z 13 lit b– max. 500 € pro Kind und KJ bis zum 10. Lebensjahr– alle AN oder bestimmte Gruppen – Betreuung:

• öffentliche Kinderbetreuungseinrichtung (KBE)• private Kinderbetreuungseinrichtung (Landesgesetz)• „pädagogisch qualifizierte Person“ (Ausnahme

haushaltszugehörige Angehörige) – siehe Erlass– Auszahlungsmodalität:

• direkt an Betreuungsperson oder Einrichtung• Gutschein („Betreuungsmarkerl“) für KBE

– Anknüpfung: KAB (mehr als 6 Monate)

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Kinderbetreuung: Zuschuss Arbeitgeber

„Pädagogisch qualifizierte Person“– Gesetzeswortlaut: vage– Gesetzesmaterialien: Tagesmütter– Erlass:

• Au-Pair-Kräfte (ca. 2-tägige Schulung)• Babysitter ab 16 (mindestens 8 Stunden, wenn älter als

21; sonst mindestens 16 Stunden)• betreuende Oma• Frage Einkünfte: Selbständig oder unselbständig?

– Problem: missbrauchsicher• zB (ausländische) Haushälterin• daher: gewisse Ausbildung

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STEUERUPDATE 2009 Prof Dr Karl Bruckner 64

Kinderbetreuungskosten: ag Belastung

Außergewöhnliche Belastung:– max. 2.300 € pro Kind und KJ (nicht: Verpflegg,

Fahrtkosten, Schulgeld, Vermittlungskosten)– absetzbar ohne Selbstbehalt– bis zum 10. Lebensjahr– Betreuung:

• öffentliche Kinderbetreuungseinrichtung• private Kinderbetreuungseinrichtung• „pädagogisch qualifizierte Person“

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Kinderbetreuungskosten: ag Belastung

• abzugsberechtigt:– Stpfl. (KAB) und (Ehe)Partner– auch Unterhaltsverpflichtete (UAB)

• einvernehmliche Aufteilung• ansonsten: im Verhältnis der Kostentragung• daher: Angabe der SV-Nr. des Kindes

• Verhältnis zu Zuschuss AG– grds. nebeneinander– nicht für dieselben Kosten– max. 2.800 (2.300 + 500)

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KAB und Kinderfreibetrag

systematische Neuausrichtung:

• bisher KAB:– Abzug von der Steuerschuld– progressionsunabhängiger Steuervorteil– jedes Kind ist gleich viel „wert“– KAB: ab 2009 auf 58,40 €/pro Monat erhöht

• neu Kinderfreibetrag: § 106a– Abzug von der BMGL– Geltendmachung nur über (AN-)Veranlagung

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Kinderfreibetrag neu

Kinderfreibetrag: § 106a– grundsätzlich: 220 €

• steuersystematischer Akzent

– bei Splitting: 132 €• 2 x 60%• Stpfl. (KAB für mehr als 6 Mon) und (Ehe)Partner

– Splitting: bei Doppeleinkommen• UAB: Unterhaltsverpfl. und Stpfl. (KAB)

– im Rahmen der Veranlagung• Angabe SV-Nr. des Kindes

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Steuerreform 2009 – sonstige Änderungen

• Erhöhung Unterhaltsabsetzbetrag wegen Anhebung KAB von – 25,50 € für 1. Kind auf 29,20 €– 38,20 € für das 2. Kind auf 43,80 €

– 50,90 € für ab dem 3. Kind auf 58,40 € • Erhöhung absetzbarer Kirchenbeitrag von 100 € auf

200 € ab 2009• Auslaufen der Steuerbefreiungen für „stock options“

mit 31. März 2009 • KESt-Befreiung (§ 94 Z 6 lit e) für begünstigte

Spendenzuwendungen von Stiftungen wird auf alle Zuwendungen iSd § 4a EStG ausgedehnt (ab 2009)

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Richtlinien-Projekte

• Entwurf EStR-Wartungserlass 2009• Stiftungsrichtlinien 2009• Verrechnungspreisrichtlinien 2009• Entwurf Wartungerlass Vereinsrichtlinien• Entwurf LStR-Wartungserlass

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Rz 104 EStR derzeit

Höchstpersönliche Tätigkeiten:• Rz 104 derzeit:

Vergütungen für höchstpersönliche Tätigkeiten demjenigen zuzurechnen, der die Leistung persönlich erbringt

– ab 1.7.2009– aber: Änderung in Begutachtung

• Frage Salzburger Steuerdialog:

– betrifft das auch Konzerngestellung?

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Salzburger Steuerdialog: Rz 104 EStR

• Steuerdialog:– Rz 104 bezieht sich auf zwischengeschaltene GmbH– zudem: „leere GmbH“

• GmbH verfügt über keinen eigenen, sich von der natürlichen Person abhebenden Betrieb und kann die Marktchanchen nicht selbst nutzen

– Beurteilung im Einzelfall» Beschäftigung von Mitarbeitern?

• nicht zB: Gärtner-GmbH, Freiberufler• Bsp: Sportler, Aufsichtsrat, Professor?

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Rz 104 Entwurf EStR-Wartungserlass 2009

Bei einer „zwischengeschaltenen“, unter dem Einfluss des Steuerpflichtigen oder seiner Angehörigen stehenden Kapitalgesellschaft erfolgt insbesondere dann eine Zurechnung der Einkünfte an die natürliche Person, wenn die Kapitalgesellschaft über keinen eigenständigen, sich von der natürlichen Person abhebenden geschäftlichen Betrieb verfügt und selbst Marktchancen nicht nutzen kann. Dies ist idR bei Vergütungen für höchstpersönliche Tätigkeiten der Fall (zB Schriftsteller, Vortragende, „Dritt-anstellung“ von Vorständen, Stiftungsvorständen und Aufsichtsräten). Bloß vorbereitende Tätigkeiten oder Hilfs-tätigkeiten zu einer höchst-persönlichen Tätigkeit in der Kapitalgesellschaft (zB Sekretariat) stellen keinen eigen-ständigen, sich abhebenden geschäftlichen Betrieb dar.

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Stiftungsrichtlinien 2009

• Neufassung Stiftungsrichtlinien• Einarbeitung diverser Gesetzesänderungen

– Stiftungseingangssteuer– Schenkungsmeldegesetz– neue Substanzrückzahlung und Gründung von Substiftungen– Neuregelung Auslandsbeteiligungen

• Neue Aussagen zu Übertragung stiller Reserven• Behandlung ausländischer Stiftungen

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Verrechnungspreisrichtlinien 2009

• Ein rd 90-seitiger Diskussionsentwurf liegt zur Begutachtung vor

• Zusammenfassung der OECD-Verrechnungspreis-grundsätze, OECD Studie „Transfer Pricing Aspects of Business Restructurings“, „AOA – Authorized OECD Approach“ für die Gewinnzuordnung an Betriebsstätten

• Einarbeitung diverser EAS und VwGH-Erkenntnisse