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Stickstoff-Lost-Einfluss auf die Kaninchen-Spermiogenese

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Page 1: Stickstoff-Lost-Einfluss auf die Kaninchen-Spermiogenese

6 2 0 IIANS GOLDECK: S t i e k s t o f f - L o s f - E i n f l u B a u f d i e Kaninchenspermiogenese. Klinische Wochenschrift

(etwa hinsichtlich der eharakteristischen Krankheits- neigungen der einzelnen Konstitutionstypen) und welche praktischen SchluBfolgerungen sich daraus er- geben, fiihrten wir bereits andernorts ans (Dtsch. Arch. klin. Med., erscheint demn/ichst ;dorf ist aueh das ganze statisfische Material im einzelnen wiedergegeben).

Literatur. B~AV~Mtim~, A.v.: Insulinschock und Heil- krampf in der Psychiatrie. Stuttgart: Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft 1947. - - KOLLEt~, S. : Graphische Tafeln zur Beurteilung stafistiseher Zahlen, 2. Aufl. Leipzig: Theodor S~einkopff 1943. ~--- WIC~KLER, W.: Z. menschl. Vererb.- u. Konstit.lehre 29, 38 (1948). - - WI~KL~R, W., u. E. VOGEL: Arch. f. Psychiatr. 182, 419 0949).

STICKSTOFF-LOST-EINFLUSS AUF DIE KANINCHEN-SPERMIOGENESE. V o n

H A N S G O L D E C K .

Aus der II. Medizinischen Universit~tsklinik t tamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. reed. A. goa t s ) .

Der anti-mitotische Effek~ der Stiekstoff-Lost- Von unseren hgmatotogischen und histologischen Verbindungen auf die blutbildenden Gewebe bei Untersuchungen an Kaninchen, die mit Stickstoff-

Abb. 1. NormMer Kaninchenhoden bei 90father VergrSBerung. Tabuli ausgefitllf mi t lebhafter Zellproliferation,

Abb. 2, Zeig~ ebenfMls bei 90faeher Vergr613erung den J~odenbefur~d eines Kaninchens, das nach insgesamg 15,0 mg Sticks~off-Lost (Trisverbindung) i.v. a(I exitum k~m. Deutlich gest~Srte Spermiogenese, weite Lumina.

Abb. 3. Gibt bei 540father VergrSBerung 4ie rege proliferative Zellb~ldmkg mi t reichlich K~ryokinesen sowie alle Stadien der Spermiogenese beim

Kaninehcn wieder.

menschlichen Hgmoblastosen und im Tierexperiment lieB erwarten, dab auch andere Organe mif lebhafter Zellprolifer~tion gehemmt werden.

Abb. 4. Zeigt, bei gleicher ¥ergr5gerung wie Abb. 3 die spermiogenetische. Vnterfimk~ion bei einem Stieks~off-Lost-Kaninehen, das nach insgesamt

11,6 Illg Trisverbindung i.v. in 9 Tagen s tarb.

Lost (Trisverbindung) intravenSs injiziert wurden, m5chfe ich an dieser Stelle den Ein]lufi au[ die Sper- miogenese herausgreifcn. (Die zusammenfassende

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Jg. 2s, Heft sS/S~ Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. 621 15. September 1950

Mi~teilung nnserer Ergebnisse soll einer sp~teren Pub l ika t i on vorbeha l t en bleiben.)

Die mi t der T r i sve rb indung le tal is ier ten Tiere zeigten e inen deut l ichen Rfiekgang der Spermiogenese, dessen Grad vorwiegend yon der t tShe der Einzel- dosis, weniger yon der Gesamtmenge, abhEngig war.

Von amer ikanischer Sei~e x wurde kfirzlich be- richter, dag sich in den Hodensehni~pr i~para ten yon 30 mi t Stickstoff-Lost behande l t en K r a n k e n post mor t em nu r in 3 F g l l e n = 10% noch eine akt ive Spermiogenese nachweisen lieg. Tierexperimente]le

Sl'Irrz: Cancer 1.~ 383 (1949).

Untersuchungsergebnisse fiber den Einflul~ von Stick- s~off-Lost~ au f die Spermiogenese Iiegen meines ~Vissens im ausl/~ndischen u n d deutschen Schrift~um bisher noch nich~b vor.

Unsere vorl~ufige Mit te i lung unters~reich~ die Notwendigkei t einer s t rengen I n d i k a t i o n der Stick- s tof f -Los tanwendung bei unseren Xranken . Beson- ders zur i ickhal tend aber so]lte m a n mi t der kombinier- t e n A n w e n d u n g yon mehreren Stoffen mi t sog. cyto- stat ischer Wi rkung beim gleichen Pat ien~en zu gleicher Zeit sein, solange m a n noch nicht die toxische S t reuung dieser Mittel fibersieht.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

ZUR FUNKTIONELLEN BEDEUTUNG DES SOG. ,,INSUL~REN GANGORGANS" VON FEYRTER.

Von K ~ L GA~D~ und I-L~L~T F ~ R .

Aus dem Physiologisch-Chemisehen Institut (Direktor: Prof.Dr. J. KthtNAl~) und dem Anatomisehen Institut (Direktor: Prof. Dr. K. Z~ml~)

der Universitiit Hamburg.

(Eingegangen am 14. April 1950.)

Zu den Zellelementen des Pankreas, die nicht der exkre- torischen Funktion dienen, gehSren neben den LAlgG]SR~tAI~S- sehen Inseln noch extrainsuli~re Zellen, welche eytologisch den Inselzellen gleichen. Wir meinen jene Ze]lelemente, anf die yon FEY~T~S~(1938) erstmalig unter der Bezeiclmung ,,insu- Igres Gangorgan" hingewiesen worden war, sowie einzelne (intraaein~re Zellen) oder kteine Gm~ppen yon Zellen (int~r- aciniire Zellen), weIehe im Epithel der Driisenendstiieke und im Zusammenhang mit diesen sich vorfmden, i)ber den inkreto- risehen Charakter der LA~c4~J~Assschen Inseln besteht heute kein Zweifel mehr. Zur Frage tier fnnk?sionellen Leistung der besagten extrainsutgren Komponente sind wohl Vermutnngen ausgesprochen worden, abet konkre~e Untersuchungen bislang nicht angestellt worden. Mit den folgenden Ergebnissen soll ein Beitrag zur Kli~rung dieser Frage geliefert werden.

Dem ,,insuli~ren Gangorgan", das allein Gegenstand unserer Untersuchnng war, gehSren alle jene Zellen an, welche in der Einzahl oder als kleinere und arch gr61~ere Grupt?en vom Epithel der G~nge aus gegen das Gangbindegewebe vor- dringen und sich dureh ihren Gehalt an spezifischen, ffir InseL zellen eharakteristisehe Granulationen auszeichnen. Cyto- logiseh unterscheiden sie sich demnach in diesem, sie kennzeieh- nenden ?~[erkmal yon den Zellen der L A ~ n ~ s s c h e n Inse]n niche, befinden sich aber genetiseh gesehen in einer noeh urspriinglicheren toyographischen Situation, d~ sie sieh mit dem Gangepithel noch in Kontdnuita£ oder, falls schon ab- geschnii~% doeh noeh h~ seiner nnmittelbaren Nachbsxsehaft befinden. Wahrend der Entwicktung differenzier~ sich ja bekanntlich das Inselgewebe ans dem Epithet der primitiven Gimge, Driisenschlguche und der Endstticke in grundsiitzlieh der gleichen Art, um sich spi~ter zum ilberwiegenden Teil abznlSsen nnd zu konfignrierten Inseln znsammenzusehliei~en (NEuBERT 1927).

Beim erwachsenen Menschen und bei ausgewachsenen Tieren tritt das ,,insulate Gangorgan" mengenm~Big stark in den Hintergrund und man mul~ nach seinen Elementen meist~ suchen. W~hrend der Entwicklung nnd in den ersten Monaten der Postfetalzei~, ganz besonders aber auch beim Erwaehsenen unter pathologischen Bedingungen (Diabetes me]litns, InseL adenom) zeigt es eine m~chtige Ansbildung (F~a~R, F~¥J~T~n).

Das Inselsystem des Pankreas setzt sich ans zwei verschie- denen ZelI~ypen, den A- und B-Zellen zusammen, welehen eine verschiedene Fnnk$ion oblieg?~. Die A-Zellen sind der Ent- stehungsor~ des dutch Glykogenabbau in der Leber den Blut- zucker erhShenden Glucagons, die B-Zellen die Produzen~en des Insulins (vgl. GA1SD~, F~]~]~ nnd KAST~ISt' 1950). Beziig]ieh dieser cytologischen Zusammensetzung ist zwisehen den LA~GEn~ANsschen Insein und de m,,insnl~tren Gangorgan" ein bemerkenswerter Unterschied in quantitativer ttinsicht festzustellen. Wghrend in den LA~¢~xA~sschen Inseln die insulinproduzierenden B-Zeilen gegeniiber den glucagonprodu-

zierenden A-Zellen in einem durchschnit~liehen Verh~ltnis yon 5:1 zahlenm~i~ig bei weitem iiberwiegen, liegen im ,,insu- l~ren Gangorga.a" die VerhMtnisse gerade umgekehrk Hier iiberwiegen die versilberbaren, den A-Zellen der Inseln gleichenden Elemente bei weitem. Die B-Zellen ~reten zahlen- m~Big ganz in den Hintergrund. Das Vorherrschen des A-Zel- lensystems im ,,insuli~ren Gangorgan" ist sowohl im normalen Zustand als auch bei hyperplastischen Wucherungen desselben, z. B. in Bauchspeicheldrfisen yon Zuckerkranken und Insel- adenomtr~gern evident.

Bei nnseren Untersuchungen war die Fragestellung darauf gerichtet, ob aul3er der cytologischen Ubereinstimmung der Zellarten des ,,insul~ren Gangorgans" mit denen der LA~Gnam~sschen Inseln und ihrer genetisehen Beziehungen zueinander auch in funktioneller Hinsicht Beweise fiir ihre IdentitEt erbraeht werden kSnnen. Mit anderen WorSen heiBt dies zu entscheiden, ob die ilberwiegend versilberbaren Zellen des Gangorgans ~ats~chlich A-Zellen auch im funktionelten Sinne sind, was dureh den Nachweis der Glucagonproduk~ion Yerifizier~ werden k~innte.

Der Versuch, aueh Insulin in Gangpraparaten nachzu- weisen, wurde nicht gemacht, da es infolge des sp~rlichen Vorkommens yon B-Zellen unwahrscheinlich war, die mSg- licherweise darin anzutreffenden geringen Mengen yon Insulin mit der fiblichen Methodik zu erfassen.

Als Un~ersuchungsobjekt wahlten wir das Gangsystem yon Pferdebanchspeicheldrfisen, well an diesem einerseits die morpho]ogischen Verhi~ltnisse des Gangorgans yon FEY~T~ und seinem Schiller BAVlVIA~ (1939) besonders eingehend untersucht worden sind und zum anderen die Gr51~e der G~nge und die Dicke der bindegewebigen Wandung sieh ffir die iso- lierende 1)r~paration als besonders geeignet erwiesen.

Die groi~en St~mme der Ausfiihrungsgi~nge wurden pr~- paraiorisch dermai3en isoliert, dab an der AuBenfl~che der bindegewebigen IVandung kein exokrines Psmenchym ha.ften blieb, das Epithel selbst aber im Inneren mit dem ,,insul~ren Gangorgan" unversehrt erhalten war. Dies gelingt deswegen unschwer, welt die strohhalm- bis bleis~iftdicken Hautgange und die einmfindenden Haupt~ste sich infolge ihrer dieken bindegewebigen Wandung als milchig-wei~liche R6hren deut- lich yon dem gelbbr~nnlichen Parenehym abheben. Auch kleinste Reste yon Drfisenlappchen fallen auf der weil3en Unterlage sofort ins Auge. Die Vollsti~ndigkeit der Enffernung ist durch Lupenkontrolle und mikroskopische Untersuchung gesichert worden. Die sorgfaltige Kontrolle ist deswegen eine so uner]~filiche Bedingung, well eine eventuelle Aktivit~t der Extrakte sonst auf die Anwesenheit yon Drfisenlappchen- resten und in diesen vielleicht enthaltenen LA~GE~-a~sschen Inseln zuriickgefiihrt werden kSnnCe. Aus demselben Grunde wurde auch anf eine Pri~parafion der kleineren G~nge ver- zichte~.

Nach Fests~elIung des Gewichtes wurden die isolierten Gi~nge zusammengerol]t, mi~ Hilfe des Gefriermikrotoms geschnitzel~ und in verdiinntem, salzsanrem Alkohol auf- gefangen. Um eine mSgliehst volls~gndige Extraktion zu erzielen, haben wir die feinen Gewebsschni~zel noeh mi* Quarz- sand zerrieben.

Bei dem weiteren Vorgehen far den Glucagonnachweis sind wir im wesentlichen den Angaben yon SUTIqEI~LAI~D und CORI (1948) gefolgt, da nur mit der yon diesen Autoren geiib~en