32
Stift Wilten Aktuell Jahrgang 17 ∙ Ausgabe 4/2014 Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten Weihnachten 2014

Stift Wilten Aktuell - Weihnachten 2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Citation preview

Page 1: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten AktuellJahrgang 17 ∙ Ausgabe 4/2014

Für Mitbrüder & Freunde

des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Weihnachten 2014

Page 2: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

LEITWORT

Abt Raimund Schreier

OPraem

Papst Franziskus hat im vergangenen Jahr

bei einer Konferenz mit den Generalobe-

ren ziemlich spontan ein „Jahr der Orden“

ausgerufen, das am ersten Adventsonn-

tag dieses Jahres beginnt und am Tag des

Geweihten Lebens, am 2. Februar 2016,

endet.

Damit erinnert er die Gesellschaft an die

Präsenz der Ordensgemeinschaften, die

durch ihr Gebet, ihr Apostolat wie in ver-

schiedensten Werken den Menschen oft

in aller Stille und ohne großes Aufsehen

dienen.

Gleichzeitig feiert unser Prämonstra-

tenserorden im Jahr 2015 ein Jubiläum.

Im kommenden Mai werden es 900 Jahre,

dass unser Ordensgründer, der hl. Norbert

von Xanten, bei einem Ritt nach Vreden

nach dem Aufkommen eines überra-

schenden Gewitters vom Pferd gestürzt ist

und dies als Zeichen Gottes gedeutet hat,

sich zu bekehren, ganz zu Gott umzukeh-

ren, hinzukehren zu einem Leben aus dem

Evangelium.

Zu Weihnachten erneuern wir Prämon-

stratenser unsere Gelübde und verspre-

chen dabei auch die tägliche Bekehrung,

die Umkehr – die conversio. Dieses Wort

kommt vom lateinischen convertere und

bedeutet umdrehen, sich zuwenden. Das

griechische Wort für umkehren heißt me-

tanoein und bedeutet umdenken. Für uns

Christen meint es „wieder im Geist Gottes

denken“.

Das Markusevangelium, das in diesem

kommenden Kirchenjahr an den Sonnta-

gen verlesen wird, beginnt im ersten Ka-

pitel, Vers 4 mit den Worten: „So trat Jo-

hannes der Täufer in der Wüste auf und

verkündigte Umkehr…“. Und die ersten

Worte Jesu bei seinem öffentlichen Auf-

treten in Galiläa waren eine Aufforderung

zur Umkehr: „Kehrt um, und glaubt an

das Evangelium!“ (Mk 1, 15). Hier steht im

Griechischen das Wort „metanoeite“ und

heißt wörtlich „denkt um“!

Das ist auch mein Weihnachtswunsch

für dieses Jahr: dass es uns allen gelin-

gen möge, täglich zu Gott umzukehren,

täglich umzudenken. Dazu hilft uns die

häufige Lektüre des Evangeliums. Wenn

wir uns die Gedanken Jesu einverleiben,

dann werden wir immer mehr so denken,

wie Christus es uns verkündet und vorge-

lebt hat. Dann werden wir auch entspre-

chend handeln und damit helfen, dass

die Welt schöner und friedlicher wird.

Ich wünsche uns, dass wir wie die zwei

Hirten auf dem Titelbild umkehren und hin-

gehen zum göttlichen Kind, das uns seine

Gedanken, sein Denken, seine „Lebens-

philosophie“ ins Ohr und ins Herz flüstert.

Dann wird wirk-lich Weihnachten; dann

wird Weihnachten Wirklichkeit.

Liebe Freunde unseres Stiftes!

Ausschnitt der

Konventkrippe in der

Klausur des Stiftes

Wilten

Page 3: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes

ACTIOEin doppeltes „Jahr des Heiles“

Ordensgemeinschaften in Österreich

Vordenker und Muntermacher

Preis der Ordensgemeinschaften Österreich

Warum lebst du so?

Gebetstreffen der Orden

Tag des geweihten Lebens 2015

communio – contemplatio – conversio

Lerne aus den Jahren der Geschichte

Zirkarietreffen Roggenburg

Törggelen mit dem Hauskonvent

Die Lust an Gott

Ein stetiges Gott ähnlich werden

Die vertraute Formel

Cäcilienmesse

Bekenntnis zu Christus

Evangelii gaudium

CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten

Kirchenmusikalisches Jahresprogramm

Wie die Zeit vergeht

CARITASLaufende Sozialprojekte

COMMUNIODie Montagnacht

Ankündigung Weihnachtsoratoriumll

Umkehr zu Gott

Ein Instrument des Gebetes

1000 Impressionen

Nächstenliebe geht durch den Magen

Ein würdiges Andenken

Erfolgreichster Brenner des Landes

„Die Kirche feiert Weihnachten auch“?

Vier Bischöfe im Gespräch

Marienstatue für Pradler Kirche

Öl für den Frieden

Geschenkideen aus dem Klosterladen

Gottesdienste und Termine

Stift Wilten Aktuell 3

INHALT

2

4

7

8

9

10

10

11

11

12

12

13

13

14

14

15

15

15

16

19

22

25

26

26

27

27

28

28

29

29

30

30

31

31

31

32

Impressum

HerausgeberPrämonstratenser-

Chorherrenstift Wilten

Klostergasse 7

6020 Innsbruck

Tel. 0512/58 30 48

www.stift-wilten.at

Redaktion

Reinhold Sigl

[email protected]

Erscheinungshinweis

4 x im Jahr

Titelbild

Konventkrippe

Stift Wilten

Fotos

Diözese Innsbruck,

Kloster Neustift,

Kloster Roggenburg,

Ordensgemein-

schaften Österreich/

Kati Bruder,

Pfarre Pradl,

Stift Wilten,

Reinhold Sigl

INHALTSVERZEICHNIS

Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf der Stift Wilten-homepage:

www.stift-wilten.at

Page 4: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

Ein doppeltes „Jahr des Heiles“

Generalabt Thomas

Handgrätinger OPraem

Jahr des gottgeweihten Lebens 2014 bis 2016 - Es ist schon wieder ein Jahr her, dass

Papst Franziskus am 29. November 2013 vor

den versammelten Generaloberen für alle

überraschend das „Jahr des gottgeweih-

ten Lebens“ angekündigt hat. Dieses Jahr

begannt nun am ersten Adventssonntag

(30. November 2014) und endet am Fest

der Darstellung des Herrn, am 2. Februar

2016. Damit hat Papst Franziskus das Or-

densleben in den Mittelpunkt der Weltkir-

che gerückt neben dem großen Thema

„Familie“, dem die beiden aktuellen Bi-

schofssynoden gewidmet sind. Vielleicht

ist die Koinzidenz dieser beiden Themen

kein Zufall. Beide Lebens-„stände“, der

‚Ehe- und Familienstand‘ und der ‚Or-

densstand‘ bedingen sich gegenseitig.

Jede Ordensberufung setzt gewöhnlich

eine gute, christliche Familie voraus und

kann nur in einem religiös lebendigen Fa-

milienumfeld heranwachsen. Und eine

Familie lebt aus dem Glauben und Segen

von dem, dem sich Ordensleute in radi-

kaler Weise versprochen und übereignet

haben. Beide Lebensformen stehen unter

der besonderen Verheißung des Herrn, die

Ehe, sakramental geheiligt und geseg-

net, kann und soll fruchtbar werden auf

Kinder und Familie hin, das Ordensleben,

von der Kirche getragen und geschützt,

soll fruchtbar werden in vielfältigem Apo-

stolat und Mission für die Kirche und das

Volk Gottes. Beide Lebensformen haben

aber auch heute mit erheblichen Proble-

men und Schwierigkeiten zu kämpfen. Das

„Instrumentum laboris“ („Die pastoralen

Herausforderungen im Hinblick auf die Fa-

milie im Kontext der Evangelisierung“) für

die außerordentliche Synode beschreibt

das detailliert; und wo die Familien unter

Druck geraten, leiden auch geistliche Be-

rufungen. In manchen Ländern ist das Or-

densleben bereits fast am Verschwinden.

Für das kommende „Jahr des gottge-

weihten Lebens“ sind von Rom aus einige

Schwerpunkte geplant, Treffen der Novi-

zenmeister und Magister, Treffen der jun-

gen Ordensleute, ein Fachkongress zum

gottgeweihten Leben, sicher auch einige

Begegnungen mit dem Papst. Wichtiger

aber ist, was die einzelnen Orden, Kon-

gregationen, die verschiedenen Gemein-

schaften selber aus dieser Steilvorlage

machen. Entscheidender ist, ob wir als

religiosi e religiose dieses Jahr nutzen, zu

einer Vertiefung und Reflexion unserer ei-

genen Berufung und Erwählung, zu einer

Besinnung und Meditation unserer eige-

nen Spiritualität, zu einer Überprüfung un-

serer Sendung in der Kirche und Mission in

der Welt von heute und Morgen. Vielleicht

liegt der Schlüssel nicht in erster Linie wie-

der in einer „auto-referentiellen“ Selbstbe-

schauung, nicht in depressivem Beklagen

des Bedeutungsverlustes und Rückgangs

von Zahlen und Werken, sondern in der

Frage, was will der Herr von uns heute als

diese Gemeinschaft, was sind unsere Stär-

ken und Ressourcen, was wollen wir von

der Liebe Gottes, der wir unsere Berufung

verdanken und die wir in unserem Leben

spüren, den Menschen heute weiterge-

ben. Gefragt ist mehr Aufbruch als Analy-

se, mehr Wagen als Klagen, mehr Offen-

sive als Verwalten. Das Schlüsselwort für

Eheleben wie für Ordensleben wäre dann

die Frage der „Fruchtbarkeit“: Wie können

wir unser geistliches Leben in Gebet und

Gemeinschaft füreinander und für ande-

re fruchtbar machen? Wie und was kön-

nen wir von den Eheleuten lernen, deren

Leben doch auf der gegenseitigen Liebe

und Achtung gründet und die Liebe und

Leben weitergeben wollen? Können wir

als Ordensleute den Familien helfen, ihre

Berufung treu zu leben durch die Vielfalt

unserer pastoralen und edukativen Ange-

4 Stift Wilten Aktuell

In seinem Weihnachtsbrief 2014 fordert der Generalabt des Prämonstratenser-

ordens, Thomas Handgrätinger OPraem, besonders zu einer Besinnung auf die

Stärken und Ressourcen der Ordensgemeinschaften auf.

Page 5: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

Stift Wilten Aktuell 5

bote, durch unseren Einsatz zum Schutz

des Lebens, in unseren verschiedenen

caritativen und sozialen Einrichtungen?

Können wir die Familien bestärken, sie als

die ersten Verkünder des Glaubens an ihre

Kinder, durch unseren in Gemeinschaft

gelebten Glauben, durch unser breites

Gebetsapostolat, durch eine wache und

hingebungsvolle Familienpastoral? „Eine

Kirche, die nicht dient“, so der umstrittene

Bischof Gaillot, „dient zu nichts!“ Ein Or-

densleben, das nicht den Menschen, hier

einmal besonders den so bedrängten Fa-

milien in ihrer vielfältigen Not hilft, hilft nie-

mandem.

„900 Jahre Bekehrung des hl. Norbert“

- Es war wohl nach unserer Tradition an

einem heißen Frühsommertag, am 28. Mai

1115, als Norbert mit einem Gefährten auf

dem Weg nach Vreden in ein Gewitter hi-

neinritt, durch Blitz und Donner in Lebens-

gefahr geriet und vom aufgescheuchten

Pferd zu Boden geschleudert in Todes-

angst rief „Was soll ich tun?“ Er vernahm

eine Stimme. Kam ihm ein Psalmenwort in

den Sinn? „Vermeide das Böse und tu das

Gute“ (Ps 37,27). Was auch immer vorge-

fallen war – manche sehen darin ein Art

Damaskus-Erlebnis - Norbert kehrt um, rei-

tet zurück und verändert sein Leben. War

das der äußere Anstoß für eine längst fäl-

lige Umkehr und Bekehrung für ihn, den

Kanoniker, der sich alles offengehalten

hatte, den Vertreter eines Kanonikerstiftes,

das ein geruhsames Leben und Auskom-

men garantierte, einen Geistlichen, einen

Ordensmann ohne tiefe innere Bindung

an den, dem er nach außen anzugehören

vorgab? Norbert kehrt um und beginnt ein

neues Leben, in Askese und Abtötung, in

Betrachtung und Neuorientierung, in ver-

stärktem Suchen und Beten. Da wurde ei-

ner regelrecht angezogen, neu gerufen,

angelockt. „Du hast mich betört und ich

ließ mich betören; du hast mich gepackt

und überwältigt“ (Jer 20,7). Nichts ist mehr

wie zuvor. Wir sehen einen anderen Men-

schen, der nach einer neuen Lebensbe-

gründung und Sinnstiftung sucht, eine to-

tale Bekehrung.

Wenn wir da in unser Leben blicken,

dann ist das nicht so spektakulär gewesen,

nicht unsere Berufung, nicht unsere Bekeh-

rung, nicht unser gewohntes Alltagsleben,

auch wenn wir bei der Profess feierlich die

„Bekehrung unseres Lebens“ versprochen

haben. Dies ist als lebenslanges Bemühen

gedacht, als fortgesetzte Anstrengung,

an uns zu arbeiten, unsere Schwächen zu

bekämpfen, unsere Fehler zu korrigieren,

besser positiv das Gute anzustreben und

in der Liebe zu Gott und zu den Nächsten

zu wachsen. Es stimmt, nichts ist anstren-

gender und fordernder als dieses lebens-

lange Streben nach Vollkommenheit,

nach Heiligkeit: „Seid heilig, denn ich bin

Der hl. Norbert mit dem

symbolisierten Pferd.

Ausschnitt der

Prämonstratenserkrippe

von Georg Eigentler in

der Stiftskirche Wilten

Page 6: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

6 Stift Wilten Aktuell6 Stift Wilten Aktuell

heilig“ (Pe 1,16). Und wir tun da gar nichts

besonders. Jeder Christ ist zu einem ra-

dikalen Leben in dieser Nachfolge und

Übereignung an den Herrn berufen. Und

so ist der Aufruf am Beginn jeder Messe

an alle gerichtet, zuerst einmal die eige-

ne Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit

einzugestehen und den Herrn um sein Er-

barmen und seine verzeihende Nähe an-

zurufen.

Nächstes Jahr gedenken wir also der

Bekehrung unseres Ordensstifters, des 900.

Jubiläumsjahres der “Conversio Sancti

Norberti“. Dabei wissen wir, dass das kei-

ne Ein-Tags-Fliege war, kein beiläufiges

Ereignis, sondern der Auftakt für eine bei-

spielhafte, lebenslange Christusnachfol-

ge „solo Christo duce“. Norbert ändert

konsequent und sehr konkret sein Leben,

seine Kleidung, trägt ein Büßergewand,

verschenkt sein Vermögen, sucht einen

möglichst einfachen Lebensstil, wird ein

passionierter Wanderprediger und will nur

noch eins: „nackt dem nackten Jesus“

folgen. So könnte für uns dieses „Jahr des

gottgeweihten Lebens“ einen eigenen,

ordensspezifischen Charakter bekommen,

was denn konkret Umkehr und Bekeh-

rung für uns persönlich, als Konvent, in der

Gemeinschaft, in unserem Umgang mit

den Menschen bedeutet. Was heißt das

genau, unseren „Weg nach Vreden“ zu

verlassen, unsere erste Berufung, unsere

„erste Liebe“ wieder zu beleben , erneut

ernst zu machen mit einem Arbeiten an

sich, um besser für andere da sein und wir-

ken zu können?

„Umkehr hat den Vorteil“, schreibt Sö-

ding, „dass Gott wieder ins Spiel kommt

und dass nicht nur Institutionen vor Augen

stehen, sondern Menschen“, nicht „das

Klosterleben“, der „Klosterstand“, nicht

unsere eigene Ordenseinrichtung, mein

Kloster, sondern die Menschen darin und

ich darunter.

Umkehr ist eine Sache des ganzen Her-

zens und der ganzen Seele, des vollen

Verstandes und der vollen Kraft. Umkehr ist

immer eine persönliche Entscheidung und

eine persönliche Konsequenz; aber Um-

kehr ist auch die Bewegung einer ganzen

Gemeinschaft, die ihre Sünden loswerden

will – um sich von der Gerechtigkeit Gottes

erfüllen zu lassen: „Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden“ (Mt 6,10).

Wer so betet, mit den Worten Jesu, weiß,

dass Umkehr nicht mit der Bekehrung ab-

getan, sondern eine permanente Dimen-

sion persönlichen und kirchlichen Glau-

benslebens ist.

Wenn wir von diesem Schlüsselwort „Um-

kehr“ ausgehen, das Jesus bei Johannes

dem Täufer schon vorgefunden hat, dann

sollte das nochmals mit den Gedanken

zum „Jahr des gottgeweihten Lebens“

weiter oben korrelieren:

„Umkehr“, Bekehrung, conversio „meint

eine Kehrtwende des Lebens: weg von

der Fixierung auf die Vergangenheit, hin

zu einer Orientierung auf die Zukunft; weg

von der Fixierung auf das Böse, hin zu einer

Orientierung am Guten; weg von der Fi-

xierung aufs Gehabte, hin zur Orientierung

am Verheißenen.“

Es wäre für jede Gemeinschaft eine loh-

nende und sicher spannende Aufgabe

sich darauf einzulassen, in mehreren Haus-

kapiteln und Rekollektionen, in Selbstbesin-

nung und gemeinsamen, vertrauensvollen

Gesprächen: Was hilft mir, was hilft dir, was

hilft uns, was hilft uns weiter in diesem be-

sonderen Jahr, mit unserem Versprechen

„conversio morum meorum“ ernst zu ma-

chen? Und wenn eine Wahl ansteht, wer

könnte uns da am besten inspirieren, die-

sen Weg der Umkehr als Gemeinschaft

zielstrebig und beharrlich zu gehen?

Als Orden sind wir dankbar, einmal für

das Geschenk dieses „Jahres des gottge-

weihten Lebens“, dann im kommenden

Jahr 2015 für das Jubiläumsjahr „900 Jahre

Bekehrung unseres Ordensvaters, des hl.

Norbert“ und schließlich fühlen wir uns wie

jedes Jahr aufgerufen, mit tiefem Glauben

und innerlich bewegt das Hochfest von

Weihnachten zu feiern, das Geburtsfest

des Herrn, dem allein unser Leben geweiht

ist und zu dem wir immer wieder umkeh-

ren und heimkehren dürfen. So wünsche

ich allen Prälaten, allen Mitbrüdern und

Mitschwestern, allen unserem Orden as-

soziierten und verbundenen Frauen und

Die Lebenswende

Norberts (1115),

Bilderzyklus über das

Leben des hl. Norbert

in der Pfarrkirche

St. Norbert in Innsbruck,

Martin Walde 1984.

Page 7: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

Männern ein gesegnetes, frohes Weih-

nachtsfest, viel Freude, Licht und Gnade

„von dem, der unsere Menschennatur an-

genommen hat“ und der uns berufen hat,

ganz tief und profund an dieser Mensch-

werdung teilzuhaben. Ein Dankgebet des

hl. Hermann-Josef von Steinfeld (+1241)

soll uns durch diesen Weihnachtsfestkreis

und das kommende doppelte „Jahr des

Heiles“ begleiten:

„Herr Jesus Christus, wir danken dir, weil

du um unseretwillen Mensch geworden

bist. Schenke uns durch diese unsagbare

Liebe eine wahre und vollkommene Liebe

zu dir. Weil du deine Mutter im Innersten

erfreut hast, so erfreue auch uns an Leib

und Seele. Amen“

+ Thomas Handgrätinger OPraem

Abate Generale

Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Verei-

nigung der Frauenorden Österreich, Abt-

präses Christian Haidinger, Vorsitzender

der Superiorenkonferenz der männlichen

Ordensgemeinschaften Österreichs, und

Elisabeth Plach, Vorsitzende der Arbeitsge-

meinschaft der österreichischen Säkularin-

stitute, präsentierten bereits Ende Septem-

ber bei einer Pressekonferenz in Wien erste

Eckpunkte der kommenden Aktivitäten.

Zwei Projekte wollen die Ordensgemein-

schaften im kommenden Jahr besonders

fördern. Junge Leute, die einen Sozialein-

satz im Ausland absolvieren, sollen finan-

ziell unterstützt werden, und die Initiative

„Solwodi“ soll ausgebaut werden.

Der Verein „Solwodi“ (Solidarity with

Women in Distress/Solidarität mit Frauen

in Not), der in Wien eine Schutzwohnung

für ehemalige Prostituierte und Opfer von

Menschenhandel betreibt, wird von sechs

heimischen Frauenorden getragen. In Ti-

rol soll nun eine weitere Schutzwohnung

entstehen, einige weitere wären dringend

notwendig, so Sr. Mayrhofer: „Wir Ordens-

frauen solidarisieren uns mit diesen ausge-

beuteten Frauen.“

In Österreich gibt es derzeit 115 weib-

liche und 85 männliche Ordensgemein-

schaften. Rund 3.950 Ordensfrauen, 1.500

Ordenspriester und 450 Ordensbrüder

wirken im Land. Die 234 Ordensschulen

werden von rund 50.000 Schülerinnen und

Schülern besucht, in den 30 Ordensspitä-

lern werden jährlich rund 515.000 Patien-

tinnen und Patienten betreut.

Eine Besonderheit stellen die sogenann-

ten Säkularinstitute dar. Mitglieder eines

Ordensgemeinschaften in ÖsterreichOrdensgemeinschaften wollen mit einem vielfältigen Programm das

Ordensleben in Österreich bekannter machen.

Die Tiroler Ordens-

gemeinschaften

präsentierten sich

am 8. Dezember 2014

beim Abschlussfest des

Innsbrucker Diözesan-

jubiläums im Congress

Innsbruck. Auch die

anwesenden Bischöfe

besuchten den Stand.

Page 8: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

8 Stift Wilten Aktuell

Säkularinstituts leben nicht in einer klö-

sterlichen Gemeinschaft sondern „mitten

in der Welt“. „Wir versuchen das Vorbild

Jesu nachzuahmen; wo wir sind, Gottes

Liebe für andere spürbar zu machen“, so

Elisabeth Plach, Vorsitzende der Arbeitsge-

meinschaft der österreichischen Säkularin-

stitute. „Als Laien sind wir eingebunden in

das Berufsleben, in verschiedene Milieus,

wir leben in voller Eigenverantwortung. Es

geht uns um das gelebte Zeugnis, Christ zu

sein unter den Bedingungen der heutigen

Gesellschaft und Kultur. Wir sind offen für

alle Fragen und Probleme unserer Zeit

und engagieren uns in vielen gesellschaft-

lichen Bereichen.“

Die Mitglieder eines Säkularinstituts le-

ben nach den evangelischen Räten von

Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. In re-

gelmäßigen Kontakten untereinander

und gemeinsamen Treffen zur geistlichen

Erneuerung stärken sich die Mitglieder ge-

genseitig in ihren Aufgaben. Derzeit gibt

es zehn Säkularinstitute in Österreich, de-

nen 236 Frauen und ein Mann angehören.

Auch die Säkularinstitute werden sich in-

tensiv am „Jahr der Orden 2015“ beteili-

gen, kündigte Plach an.

Alle Initiativen rund um das Jahr der Or-

den werden unter der Website:

www.jahrderorden.at abrufbar sein.

Weitere Infos:

www.ordensgemeinschaften.at bzw.

www.saekularinstitute.at

Mag. Ferdinand Kaineder, Leiter des Mediebüros der Ordensgemeinschaften

Österreich, Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauen-

orden Österreichs, Dr. David Bosshart, Geschäftsführer des Gottlieb Dutt-

weiler Institute for Economic and Social Studies, und Abtpräses Christian

Haidinger, Erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz Österreich

Vordenker und MuntermacherMit einem Gottesdienst ist am 25. November 2014 in der Wiener Konzilgedächt-

niskirche das „Jahr der Orden 2015“ in Österreich offiziell eröffnet worden.

Der Messe standen der Vorsitzende der Su-

periorenkonferenz der Männerorden, Abt-

präses Christian Haidinger, der Linzer Altbi-

schof Maximilian Aichern und zahlreiche

Äbte und Ordensobere vor. Zum Abschluss

des Gottesdienstes erhielten Vertreter der

einzelnen Orden eigens gestaltete Ker-

zen zum „Jahr der Orden“, deren Lichter

die Gemeinschaften das kommende Jahr

über bei ihren Aktivitäten begleiten sollen.

Zum Ordenstag waren mehr als 500 Or-

densleute in die Konzilsgedächtniskirche

nach Wien-Lainz gekommen.

Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der

Vereinigung der Frauenorden, unterstrich

in ihrer Ansprache die Bedeutung der Or-

densleute für Kirche und Gesellschaft als

Vordenker und Muntermacher. Wörtlich

sagte Mayrhofer: „Das Evangelium muss

verkündet, muss gelebt, muss geweckt

werden. Manche dürfen dabei den Weck-

dienst übernehmen, damit die Kirche nicht

schläfrig wird, schwerhörig, schwerfällig.

Manche dürfen die Berufung selbst zum

Beruf machen, dürfen ehelos, arm und ge-

horsam leben und Mut machen: Wer Chri-

stus nachfolgt, kommt nicht zu kurz. Nach-

folger können auch Vordenker sein.“

Ordenschristen seien „Munter-Macher“;

Tag für Tag, und viele seien es im Dienst an

den Menschen auch in der Nacht, so Mayr-

hofer. Der „Weckdienst der Anbetung“ sei

dabei genauso notwendig wie etwa der

„prophetische Weckruf“ an den Rändern

der Gesellschaft.

Page 9: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

Stift Wilten Aktuell 9

Zum zweiten Mal haben die heimischen

Frauen- und Männerorden den „Preis der

Ordensgemeinschaften Österreichs“ für

„engagierte Leistungen an der Schnitt-

stelle zwischen Orden und Gesellschaft“

vergeben. Beim Ordenstag im Wiener

Kardinal-König-Haus wurden Pax-Christi-

Generalsekretär Jusuf Windischer in seiner

Funktion als Mitglied der Vinzenzgemein-

schaft Waldhüttl für das gleichnamige

Roma-Wohnprojekt und die Schwestern-

gemeinschaft Caritas Socialis für ihr Projekt

„Demenz weiter denken“ ausgezeichnet.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit

2012 alle zwei Jahre neu ausgeschrieben.

Die Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl

gründete Preisträger Windischer im Jahr

2012 mit dem Ziel, für Roma eine adäqua-

te Wohnmöglichkeit zu schaffen, während

sie sich in Österreich aufhalten. Das Stift

Wilten stellte bald darauf Räumlichkeiten

im „Waldhüttl“, einem ehemaligen Bau-

ernhof, zur Verfügung und übernahm die

Kosten für nötige Renovierungsarbeiten.

Zwei Jahre nach dem Umbau hat sich nun

gezeigt, was eine Notlage, viel freiwilliges

Engagement und gezielte finanzielle Un-

terstützung bewirken können: Das „Wald-

hüttl“ hat sich zu einem vielschichtigen

Friedensprojekt entwickelt.

Neben der Unterkunft für 25 Roma aus

der Slowakei und Rumänien sind auch ein

großer Gemeinschaftsgarten, eine Her-

berge für Pilger und Reisende, eine Kapel-

le, ein Besinnungsweg und eine Scheune

für kulturelle Veranstaltungen entstanden.

Die Umbauarbeiten selber hätten vor

allem Roma und Pensionisten erledigt, be-

tonte Windischer bei der Preisverleihung.

Für Bernd Wachter, Caritas-Generalse-

kretär und Caritas-Vertreter in der Fachju-

ry, macht das Projekt eine „kleines Stück

Kirche erfahrbar, wie sie uns Papst Franzis-

kus nahe legen würde“. Das „Waldhüttl“

sei ein Lehrstück der Nächstenliebe, des

ökologischen Wirtschaftens, der Integrati-

on und Kulturförderung, sagte Wachter in

seiner Laudatio vor mehr als 500 Ordens-

leuten. Darüber hinaus habe das Stift Wil-

ten mit seinem Engagement gezeigt, wie

der Auftrags zur dienenden Nächstenliebe

ins Heute hinein übersetzt werden könne.

Preis der Ordensgemeinschaften Österreich2014 wurde der Preis an das Roma-Wohnprojekt „Waldhüttl“ und die Caritas-Socialis-Initiative

„Demenz weiter denken“ verliehen.

V.l.n.r.: Abt Raimund

Schreier, Dr. Josef

Windischer (Vinzenzver-

ein Waldhüttl), Dr. Otto

Friedrich (Die Furche),

Sr. Beatrix Mayrhofer,

Präsidentin der Vereini-

gung der Frauenorden

Österreichs, Mag. Bernd

Wachter (Caritas Öster-

reich), Sr. Karin Weiler

(Caritas Socialis), Abt-

präses Christian Haidin-

ger, Erster Vorsitzender

der Superiorenkonferenz

der männlichen Ordens-

gemeinschaften Österrei-

chs, Christina Hallwirth-

Spörk (Caritas Socialis).

Page 10: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

10 Stift Wilten Aktuell

Zwischen 22. Jänner und 22. Oktober

2015 werden unterschiedliche Spirituali-

täten vorgestellt. Jeder Abend beginnt

mit einem Impuls der Referentin bzw. des

Referenten. Nach einem anschließenden

Gespräch gibt es die Möglichkeit, in der

Kapelle des „Hauses der Begegnung“

eine Kostprobe der jeweils vorgestellten

Ordensspiritualität zu ‚verschmecken’.

Zum Abschluss wird zum persönlichen Ge-

spräch bei Brot, Aufstrichen und Wein ein-

geladen.

Am 25. Juni 2015 spricht Abt Raimund

Schreier über die prämonstratensische Spi-

ritualität „Das Charisma des hl. Norbert“.

Die Vorträge beginnen jeweils um 19.00

Uhr im Haus der Begegnung, Rennweg 12,

Innsbruck.

Den Folder mit allen Terminen finden Sie

unter: www.stift-wilten.at

Ihn

nie getroffen

nie gesprochen

nie berührt

nie umarmt

nie geküsst

- doch eins mit ihm

weil glaubend

Alfred Krismer

(Ausschnitt aus dem Bild

„Credo“ von Hans Seifert)

Warum lebst du so?Am 10. Dezember 2014 fand im Madonnensaal der Theologischen Fakultät in

Innsbruck der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe zum „Jahr der Orden“ statt.

Gebetstreffen der OrdenIm „Jahr der Orden“. laden die Ordensgemeinschaften der Diözese Innsbruck

einmal monatlich zu einem Gebetstreffen ein. Alle Gläubigen sind herzlich zur

Teilnahme eingeladen.

12. Dezember 2014 • 16.00 Uhr Ewige Anbetung, Innsbruck

31. Jänner 2015 • 14.00 Uhr Stift Wilten, Tag des geweihten Lebens

20. Februar 2015 • 16.00 Uhr Franziskaner, Innsbruck

20. März 2015 • 16.00 Uhr Karmel St. Josef und St. Teresa, Innsbruck

17. April 2015 • 16.00 Uhr Jesuitenkolleg, Innsbruck

22. Mai 2015 • 16.00 Uhr Serviten, Innsbruck

26. Juni 2015 • 16.00 Uhr Herz-Jesu-Schwestern, Hall

17. Juli 2015 • 16.00 Uhr Thurnfeld und Kreuzschwestern, Hall

21. August 2015 • 16.00 Uhr Barmherzige Schwestern, Innsbruck

18. September 2015 • 16.00 Uhr Redemptoristen, Innsbruck

23. Oktober 2015 • 16.00 Uhr Don Bosco Schwestern, Baumkirchen

20. November 2015 • 16.00 Uhr Stift Stams, Stams

Page 11: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

ACTIO

Einkleidung in der

Stiftskirche Wilten

Zum Auftakt findet in der Stiftskirche Wilten

um 14.00 Uhr eine feierliche Vesper statt,

die von Stiftsorganist Kurt Estermann und

dem Zweiten Organisten Dominik Bern-

hard mit Werken für zwei Orgeln musika-

lische gestaltet wird.

Anschließend werden Ordenschristen

„aus ihrem Leben erzählen“. Besondere

Aktivitäten zum „Jahr der Orden“ in der

Diözese werden ebenfalls an diesem Tag-

vorgestellt.

Alle Interessierten sind herzlich eingela-

den, am Tag des geweihten Lebens teil-

zunehmen.

Tag des geweihten Lebens 2015Am Samstag, den 31. Januar 2015 laden die Ordensgemeinschaften der

Diözese Innsbruck ganz besonders zur Teilnahme ein.

Stift Wilten Aktuell 11

communio – contemplatio – conversioIm Rahmen der Laudes am 22. November 2014 wurden Jürgen Baumberger

und Matthias Giner mit dem weißen Ordenskleid der Prämonstratenser ein-

gekleidet. Jürgen erhielt Leopold und Matthias Nathanael als Ordensnamen.

„Wenn ich euch jetzt mit unserem weißen

Ordensgewand bekleide, so ist dies ein

Zeichen für die 3 c: communitas, contem-

platio, conversio.

Das weiße Kleid ist wie eine Art Partner-

look. Wir gehören als Gemeinschaft, als

communio mit gemeinsamen Idealen und

Zielen zusammen.

Das weiße Kleid erinnert an die Engel in

leuchtenden, weißen Gewändern im lee-

ren Grab Jesu. Sie verkünden, dass Chri-

stus auferstanden ist, mit dem wir verbun-

den sind in der contemplatio – im Gebet,

in der Liturgie; Ihn beten die Engel an bei

Tag und bei Nacht.

Das weiße Kleid – ungefärbte Wolle war

billiger - erinnert an ein Bußgewand. Es ist

Zeichen unserer täglichen Umkehr, unserer

conversio.

Daran sollt Ihr denken, wann immer Ihr

dieses Ordenskleid anziehen werdet“ riet

Abt Raimund den beiden Novizen.

Tag des geweihten Lebens in der Stiftskirche Wilten

fr. Nathanael und fr.

Leopold nach der Einklei-

dung mit den Familien,

Freunden und Abt

Raimund im Stiftsgarten

Page 12: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

12 Stift Wilten Aktuell

ACTIO

Vor der Gedenktafel für

Br. Gereon.

Wir brauchen die leben-

dige Erinnerung! Wir

dürfen nicht vergessen!

„Denk an die Tage der

Vergangenheit!“ (Dtn

32,7). Die Erinnerung

gibt den Toten wieder

eine Stimme, ein Gesicht.

Sie wird zum Appell für

die Gegenwart und die

Zukunft!

Lerne aus den Jahren der GeschichteAm 5. Oktober 2014 wurde in Kartitsch in Osttirol eine Gedenkgottesdienst

zum 70. Todestag von Br. Gereon Josef Außerlechner OPraem gefeiert.

Im Rahmen einer Führung konnten sich die

Teilnehmer - aus Wilten waren neben Abt

Raimund Schreier auch Verwalter Rudolf

Mair und, damals noch als Postulanten,

fr. Leopold Baumberger und fr. Nathana-

el Giner dabei - ein Bild von den bereits

erfolgreich absgeschlossenen und den

noch anstehenden Renovierungsmaß-

nahmen der Roggenburger Gemein-

schaft machen.

Zirkarietreffen in RoggenburgVom 26. bis 27. Oktober 2014 fand im Prämonstratenserkloster Roggenburg

eine Arbeitssitzung der deutschsprachigen Zirkarie unseres Ordens statt.

Abt Raimund Schreier erinnerte im Rah-

men des Festgottesdienstes an die wich-

tigsten Lebensstationen von Br. Gereon:

Vor 70 Jahren ist Br. Gereon Josef Au-

ßerlechner im KZ Dachau auf grausame

Weise umgekommen. Als drittes von sie-

ben Geschwistern ist er am 4. September

1904 in Kartitsch zur Welt gekommen. Am

19. Mai 1928 wurde Josef durch Abt Hein-

rich Schuler im Prämonstratenserstift Wil-

ten eingekleidet und bekam den Ordens-

namen Gereon. Am 22. Mai 1932 legte

er die Ewige Profess ab. „Als einfacher

Laienbruder drängte er sich nicht in den

Vordergrund, sondern versah in frommer

Demut die ihm übertragenen Arbeiten. Er

war ein verlässlicher Gärtnergehilfe im Stift

und trug für die Speiseaufträger die Mit-

verantwortung“, so schreibt unser früherer

Archivar Dr. Fritz Steinegger. Am Bartlmä-

tag, also am 24. August des Jahres 1939

wurde das Stift Wilten vom Gauleiter Hofer

aufgehoben. Alle Chorherren mussten das

Stift verlassen. Viele übersiedelten in Pfar-

reien, drei Mitbrüder flohen nach Brasilien

und einige Laienbrüder wurden in ihren

Familien aufgenommen, so auch Br. Ge-

reon von seinem leiblichen Bruder Oswald.

Jemand aber hatte den Nazis hinter-

tragen, dass dieser „arbeitsscheue Bet-

bruder“ auch, wie alle anderen Männer,

in den Kriegsdienst für Hitler ziehen sollte.

Deshalb wurde Br. Gereon verhaftet und

am 2. März 1943 nach Dachau einge-

liefert. Er bekam die Häftlingsnummer

44.970. Ehemalige KZ-Mithäftlinge haben

bestätigt, dass Br. Gereon entgegen der

offiziellen Mitteilung nicht durch einen Flie-

gerangriff den Tod gefunden hat, sondern

an den Folgen von schweren Misshand-

lungen gestorben ist. Aufseher haben ihn

auf dem Rücken über eine Treppe gezerrt

und dann die Wachhunde auf ihn gehetzt.

Page 13: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 13

ACTIO

P. Max Heine-Geldern

hat Architektur und Phi-

losophie studiert.

Er ist seit sieben Jahren

im Jesuitenorden und

derzeit Leiter der mk im

Jesuitenkolleg Innsbruck.

Nach der Vesper zusammen mit dem De-

kan der Augustiner Chorherren in der Vik-

torkapelle des Klosters Neustift folgte ein

gemütlicher Törggeleabend.

Törggelen mit dem HauskonventAm 30. Oktober 2014 machte der Hauskonvent des Stiftes einen Ausflug nach

Neustift in Südtirol.

Die Lust an GottAm 15. November 2014 fand im Stift Wilten ein Berufungstag für Erwachsene

mit P. Max Heine-Geldern SJ statt.

Zu Beginn seiner Ausführungen zitierte

P. Heine-Geldern den ehemaligen Limbur-

ger Bischof Franz Kamphaus, der einmal

sagte: „Der größte Mangel der Kirche hier-

zulande ist, dass die Lust an Gott verloren-

gegangen ist.“

„Leben in der Lust an Gott bedeutet für

mich übersetzt die Berufung zu leben; Ant-

wort zu geben auf die Liebe Gottes mit

meinem Leben“, so P. Heine-Geldern.

Glauben ist für ihn ein Beziehungsge-

schehen, für das es keine logische Formel

oder ein wissenschaftliches Experiment

gibt. „Wir Menschen können versuchen

den Glauben zu begründen, aber letztlich

bleibt die Entscheidung für Gott ein Sprung

ins Ungewisse, ein Wagnis, das - hoffentlich

- von Leidenschaft und Lust erfüllt ist. Wie

jede Beziehung braucht auch die Glau-

bensbeziehung ein tägliches, frische Ja.“

so P. Heine-Geldern.

Eine für alle Menschen - nicht nur für Or-

denschristen - wertvolle Hilfe diese Bezie-

hung zu stärken und zu vertiefen, sind für

ihn dabei die evangelischen Räte „Armut,

Keuschheit und Gehorsam“. Sie sind für

P. Heine-Geldern die Antwort auf die be-

dingungslose Liebe Gottes.

Das Augustiner

Chorherrenstift Neustift

Page 14: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

14 Stift Wilten Aktuell

ACTIO

Der Pantheon in Rom wurde anfangs

des zweiten Jahrhunderts im Auftrag von

Kaiser Hadrian über dem Vorgängerbau

errichtet, und zwar als ein Tempel, der al-

len Göttern geweiht ist. Daher kommt der

griechische Name Pantheon – allen Göt-

tern geweiht. Nach dem Untergang des

antiken Rom wurde es 609 in eine christ-

liche Kirche umgewandelt und erhielt

den Namen „Sancta Maria ad Martyres

– hl. Maria bei den Märtyrern“. Man hatte

nämlich aus den Katakomben eine große

Zahl von unbekannten Märtyrern hierher

überführt. Der Weihetag dieser Kirche ist

der 13. Mai 609, wie gesagt - geweiht der

Gottesmutter Maria und den vielen heili-

gen Märtyrern. Dieses Weihefest ist der An-

fang des Hochfestes Allerheiligen.

Das Fest Allerheiligen erinnert uns, dass

wir Glaubende Gott immer ähnlicher

werden, immer mehr Liebende, und dass

wir jetzt schon teilnehmen dürfen an der

himmlischen Liturgie, in der wir mit allen En-

geln und Heiligen einstimmen in das große

„Kadosch, kadosch, kadosch.“ „Sanctus,

sanctus, sanctus“. „Heilig, heilig, heilig,

Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Er-

füllt sind Himmel und Erde von deiner Herr-

lichkeit.“

Abt Raimund bei der Predigt in der Stiftskirche Wilten

Ein stetiges Gott ähnlich werdenZu Allerheiligen predigte Abt Raimund Schreier über die geschichtiche Entste-

hung und Bedeutung des Festes.

Wir brauchen die vertraute Formel. Wir

brauchen dieses vertraute Gebet, beson-

ders in Situationen, in denen wir oft keine

Worte finden, in denen wir nach rechten

Worten regelrecht ringen. Da brauchen

wir solch vertraute Formeln. Gerade in der

Stunde des Abschiednehmens, in der Ster-

bestunde werden wir froh sein, wenn uns

solche Gebete wie von selbst über die Lip-

pen gehen.

Die vertraute FormelZu Allerseelen rief Abt Raimund die Gläubigen besonders dazu auf, die Gebete

zu einem „vertrauten Schatz“ zu machen.

Beim Gottesdienst am

Abend musizierte die

Capella Wilthinensis

das Requiem KV 626

von Wolfgang Amadeus

Mozart

Page 15: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 15

ACTIO

Christkönig in der

Stiftskirche Wilten

CäcilienmesseAm 14. November 2014 wurde der Gottesdienst zu Ehren der hl. Cäcilia von

Rom, der Patronin der Kirchenmusik, von der Stadtmusikkapelle Wilten und

den Wiltener Sängerknaben musikalisch gestaltet.

Bekenntnis zu ChristusAm letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem Christkönigsonntag, hörten die

Gläubigen die sogenannte „Weltgerichtsrede“ aus dem 25. Kapitel bei Matthäus.

Abt Raimund fasste sie in seiner Predigt fol-

gendermaßen zusammen: „Was vor Gott

zählt, ist die selbstlose, selbstverständliche

Zuwendung zum Nächsten, der meine Hil-

fe braucht. Daran, so sagt uns Jesus, ent-

scheidet sich euer ewiges Heil, entschei-

det sich, ob ihr auch himmelwärts steigt.

Die Entscheidung fällt täglich. Wichtig ist

nicht so sehr, ob wir uns dessen bewusst

sind, sondern dass wir es tun.“

Wiltener Sängerknaben

Die Stadtmusikkapelle Wilten in der Basilika

Evangelii gaudiumDrei Gesprächsabende zu „Evangelii gaudium“ im Abt-Schuler-Saal in Wilten

mit Univ.-Prof. Roman Siebenrock. Wir laden Sie herzlich ein teilzunehmen.

Die Gesprächsabende finden immer an

einem Mittwoch statt und beginnen je-

weils um 19.30 Uhr (bis ca. 21.00 Uhr).

Mittwoch • 25. Februar 2015Mittwoch • 25. März 2015 Mittwoch • 22. April 2015

Page 16: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

16 Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO

Text:

D. Klemens H. Halder

OPraem

Ab der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts wird

ein Bischof auf Säben im Eisacktal ober-

halb von Klausen erwähnt. Er unterstand

dem Erzbischof von Aquileja – am Nord-

rand der Adria. Der Bischofssitz Säben

lag in der Folgezeit fast 200 Jahre lang

am nördlichen Rand des Einflussgebietes

der Langobarden. Das Südtiroler Wipptal

aber, ab ungefähr Sterzing nach Norden,

und Nordtirol gehörten in dieser Zeit of-

fensichtlich zum Machtbereich der Fran-

ken. Diese fränkische Zone dürfte vom

schweizerischen Chur aus, der Haupt-

stadt der ehemaligen römischen Provinz

Raetia prima (Raetia I), verwaltet worden

sein. Es liegt nahe, dass der größte Teil

von Nordtirol in jener Zeit zum Bistum Chur

gehörte. Das würde auch die vielen frän-

kischen Kirchenpatrozinien des 7. und 8.

Jahrhunderts in Nordtirol erklären.

Tassilo III., der von 757 bis 788 bairischer

Herzog war, konnte sodann seinen Einfluss

auch auf das Inntal, das Eisacktal und

das Südtiroler Pustertal ausdehnen. In

dieser Zeit nahm Bischof Alim von Säben

verstärkt Kontakt zu Tassilo und zu Baiern

auf, obwohl das Bistum noch zum Me-

tropolitansprengel von Aquileja gehörte;

Säben dürfte damals auch für den Nord-

tiroler Raum bis zum Zillerfluss maßgeblich

geworden sein.

Anlässlich einer Mission Karls des Groß-

en zugunsten Papst Leos III. gegen Ende

797 war unter den 12 Königsboten auch

Bischof Arn von Salzburg. Dieser über-

brachte dem Papst den Auftrag König

Karls, in Baiern die Metropolitanverfas-

sung einzuführen und ihn, Arn, zum Erzbi-

schof dieser neuen Kirchenprovinz zu er-

heben. Am 20. April 798 vollzog Leo III. die

Begründung der neuen Kirchenprovinz

und unterstellte auch Bischof Alim von Sä-

ben dem Erzbischof von Salzburg; damit

war die Loslösung unseres Gebietes von

Aquileja vollzogen.

Als sich durch den Sturz Tassilos 788 die

Herrschaftsverhältnisse in unserem Raum

grundlegend geändert hatten, hört in

den Geschichtsquellen die Nennung

des Stammes der Breonen auf. Gut 800

Jahre lang waren sie im mittleren Inntal,

im Silltal und im Südtiroler Wipptal von

besonderer Bedeutung. Sie standen im

Dienst der jeweiligen Herrschermacht für

die lokale Gütererzeugung, für den Trans-

port und für die zivile und militärische Si-

cherung der Wege in diesem wichtigen

Durchzugsraum. Da die Franken nach

788 endgültig sowohl das Gebiet nördlich

Zur Geschichte des Stiftes Wilten9. Kapitel - Die Bischöfe von Säben/Brixen und Nordtirol beziehungsweise

Wilten vom 9. bis 11. Jahrhundert. Die Besiedlung Tirols durch Baiern.

Zeit der Eindeutschung

der Tiroler Örtlichkeits-

namen,

Kartographie:

E. Gärtner, 2004

Page 17: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 17

CONTEMPLATIO

als auch südlich der Alpen beherrschten,

war die militärische Funktion der Breonen

hinfällig.

Nun wanderten verstärkt Baiern in den

Tiroler Raum ein. Von den alten Tiroler

Siedlungsorten ausgehend wurde in de-

ren Umkreis die landwirtschaftlich ge-

nutzte Fläche allmählich durch Rodung

erweitert. Es begann auch die intensivere

Erschließung neuer Gebiete, vor allem

der wenig bewaldeten Hochtäler; dort

überlieferte romanische und vorroma-

nische Namen zeigen an, dass diese Ge-

genden schon vorher durch Weide- und

Almwirtschaft genutzt worden waren.

Große Flächen der Haupttäler bedeckte

noch der Wald, der als Weidegebiet und

für die Jagd diente.

Spätestens bis zum 11. Jahrhundert ein-

gedeutscht wurden die Bezirk Kufstein,

Kitzbühel, Rattenberg, auch große Tä-

ler, die eine Durchzugsmöglichkeit nach

Süden boten wie das Zillertal samt dem

Ahrn- und Tauferertal; weiters das Inntal

von Innsbruck bis Landeck, das Gebiet

von Leutasch und Seefeld, das Ötz- und

Pitztal, auch einige weitere Gebiete in

Südtirol. Die anderen Teile Tirols wurden

im 12. und in der ersten Hälfte des 13.

Jahrhunderts eingedeutscht.

In den ladinischen Gebieten der Südti-

roler Dolomiten und im schweizerischen

Graubünden hat sich die romanisierte

lateinische Sprache bis heute erhalten.

Im Alpengebiet hatte sich wie überall

im römischen Reich nach der Eroberung

durch Drusus und Tiberius (15 v. Chr.)

schnell die römische Kultur und Lebens-

weise durchgesetzt. Im Osten des Reiches

blieb die hochstehende Kultursprache

Griechisch weiterhin Verkehrssprache.

Wie auch sonst im Westen des Reiches

wurde bei uns wohl spätestens nach drei

Generationen das Lateinische die allge-

meine Sprache. Diese hatte so viele Jahr-

hunderte bis zur allmählichen Durchset-

zung des Deutschen Geltung.

Schon 901 war von König Ludwig dem

Kind Bischof Zacharias von Säben der

Meierhof Prihsna geschenkt worden, zu

dem wohl der ganze Brixner Talkessel ge-

hörte. Nachdem König Otto I. (936-973)

die Ungarn 955, die seit 899 durch plün-

dernde Scharen große Teile West- und

Südeuropas in Schrecken versetzt hatten,

bei Augsburg entscheidend geschlagen

hatte und 962 in Rom zum römischen Kai-

ser gekrönt worden war, hat sich die Si-

cherheit im Reich und auch in unserem

Land beträchtlich erhöht. Dieser Umstand

mag die Bischöfe von Säben bewogen

haben, ihren Sitz vom unwegsamen Fels-

hügel in den viel bequemeren Brixner Tal-

kessel zu übersiedeln. Auch die Romzüge

der ottonischen Kaiser erforderten die

Präsenz der Bischöfe in Brixen. Bischof Al-

buin (ab ca. 977-1006) dürfte um 990 die

endgültige Verlegung des Bischofssitzes

vorgenommen haben.

In Wilten könnte in der Spätantike staat-

licher Besitz in die Hand des Bischofs

übergegangen sein, als dieser mögli-

cherweise auch zivile Leitungsaufgaben

übernehmen musste. Wie in der Überlie-

ferung über Haymo, den sagenhaften

Gründer des Wiltener Klosters deutlich

wird, dürfte dieses Kloster aber zunächst

von einem weltlich Großen gegründet

worden sein. Nach der vorher erwähnten

Änderung der politischen Verhältnisse

Der hl. Albuin an der

Fassade des Innsbrucker

Domes, von H. Andre

1957.

Quellen:

Heitmeier, Inntal, 338f,

341.

Josef Gelmi, Kirchenge-

schichte Tirols. Inns-

bruck – Wien – Bozen

1986, 22.

Heitmeier, 35-38, 241-

247.

Josef Riedmann, Das

Mittelalter, in: Geschich-

te des Landes Tirol Bd 1,

285-289.

Heitmeier, Tafel XXI,

Zeit der Eindeutschung

der Tiroler Örtlichkeits-

namen.

Johannes Kramer, Wie

das Lateinische nach

Südtirol kam. In: Der

Schlern, 75. Jg, 2001,

675-686.

J. M. Bak, UNgarn in:

LMA, Bd VIII, 1997,

1224-1227.

Josef Gelmi, Geschichte

der Kirche in Tirol. Inns-

bruck 2001, 49f.

Heitmeier, Inntal, 351;

Heitmeier, Herrschersta-

tionen, 208-210; Schuler,

Die Stiftskirche, 10f.

Page 18: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

18 Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO

wird der Bischof von Säben wieder Zugriff

auf den Besitz im Großraum Innsbruck ge-

habt haben. Als vom Bischof von Säben/

Brixen ein Traditionsbuch (Verzeichnis der

Rechtsgeschäfte, die sich auf Schenkung

bzw. Tausch von Gütern beziehen) ange-

legt wurde, wird von der ersten darin fest-

gehaltenen Handlung gesagt: „Actum

est ad Uuiltinam“ (vollzogen in Wilten).

Der Bischof hielt sich also damals in Wilten

auf; der Zeitpunkt dieser Handlung war

zwischen 907 und 925. Ende des 10. Jahr-

hunderts übergibt die edle Frau Gundrat

ihren Besitz in Volders der Kirche des hl.

Laurentius und des hl. Kassian. Es wird da-

mit die Laurentiuskirche in Wilten gemeint

sein, die durch die Beifügung des Bistums-

heiligen Kassian als zugehörig zu Säben/

Brixen gekennzeichnet wird. Auch in Be-

zug auf das 11. Jahrhundert scheinen bi-

schöfliche Handlungen in Wilten auf. Das

macht deutlich, dass Wilten schon im 10.

und 11. Jahrhundert ein Mittelpunkt der

kirchlichen Leitung und der Güterverwal-

tung des Bischofs von Säben/Brixen in

Nordtirol war. So wird verständlich, dass

bei der Einsetzung der Prämonstratenser

in Wilten gegen 1138 es der Bischof von

Brixen war, der dort dem neuen Orden

die Seelsorge und Güter übergab.

Die hll. Ingenuin und

Albuin, Deckenfresko

über der Orgel,

von J. M. Strickner 1752,

in der alten Höttinger

Pfarrkirche in Innsbruck.

Blick über den Talkessel

von Brixen, Südtirol,

Richtung Norden.

Page 19: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 19

CONTEMPLATIO

Kirchenmusikalisches JahresprogrammEin musikalischer Streifzug durch die Vokal- und Instrumentalmusik des kommenden Jahres.

Eines ist bei der Erstellung des kirchen-

musikalischen Jahresprogrammes immer

gleich – meine ersten Gedanken gelten

der Gestaltung des Triduum Paschale.

Von Gründonnerstag bis zur Osternacht

feiern wir einen einzigen Gottesdienst.

Diese Durchgängigkeit soll auch in der

Musik zu erkennen sein. Gleichzeitig bie-

ten gerade diese bedeutenden Tage

aber auch die Möglichkeit, eine große

musikalische Bandbreite zu zeigen.

In der Messe vom Letzten Abendmahl

spielt der Gregorianische Choral eine

große Rolle, v.a. zur Fußwaschung gibt

es kaum andere Musik, die so geeignet

ist. Weil dieser Gottesdienst in der Basilika

gefeiert wird, bietet sich eine große Chor-

Orgel-Messe an. Wer weiß schon, dass

auch Robert Schumann sich in seiner

Düsseldorfer Zeit mit katholischer Kirchen-

musik beschäftigt hat? Kyrie und Gloria

werden also aus seiner „Missa Sacra“, der

Rest des Ordinariums choraliter im Wech-

sel mit der Gemeinde gesungen. Neben

einem „Tantum ergo“ von Anton Bruck-

ner ist v.a. Kurt Estermanns „Hoc corpus“

zu beachten. Diese vor zwei Jahren von

der Capella Wilthinensis uraufgeführte

Motette verwendet als Ausgangsmaterial

ebenfalls den Choral und passt wunder-

bar zur Kommunionspendung am Grün-

donnerstag.

Kurt Estermann, uns natürlich v.a. als

Stiftsorganist bekannt, ist auch als Or-

dinarius für Kirchliche Komposition am

Mozarteum Salzburg tätig. Es ist also nur

folgerichtig, dass seine Musik auch in Wil-

ten eine große Rolle spielt. Für den Kar-

freitag komponiert er eine Passion und

Improperien zur Kreuzverehrung. Beide

Werke werden in der Feier vom Leiden

und Sterben Christi ihre Uraufführung erle-

ben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass

es für zeitgenössische Musik zur Passion

eine erstaunlich hohe Akzeptanz bei den

Gottesdienstbesuchern gibt, v.a. dann,

wenn wie bei der heuer gesungenen

Passion von Franz Danksagmüller, klar er-

kennbar ist, dass ein Komponist bemüht

ist, sein Schaffen in den Dienst der Liturgie

zu stellen. Da das von Kurt Estermann mit

Sicherheit zu erwarten ist, freue ich mich

selbst sehr auf die Neuschöpfungen.

Die Osternacht ist der Höhepunkt des

Kirchenjahres. Aus musikalischer Sicht

stellt sie aber eine große Herausforderung

dar. Heute neigen wir dazu, Freude au-

tomatisch mit Triumph gleichzusetzen. In

der Musik bedeutet das dann möglichst

laut, möglichst permanent strahlendes

C-Dur. Und ja, natürlich ist die Osternacht

auch das. Sie ist der Sieg des Lebens über

den Tod. Aber wenn wir uns den Beginn

der Feier vorstellen, dann geht es zu-

nächst noch nicht um diesen zur Schau

gestellten Triumph. Vielmehr ist es die in-

nere Freude, die Unruhe, die uns bewegt,

die im Exultet erstmals deutlicher wird und

sich dann langsam Raum schafft. Die Os-

ternacht ist in gewisser Weise ein Crescen-

Stiftskapellmeister

Norbert Matsch

Capella Wilthinensis

Liebe Freunde unserer Abtei!

Musica SacraWilthinensis

Kirchenmusik im Stift Wilten

Jahresprogramm 2015

Stift Wilten

Das Jahresprogramm

2015 der Musica

Sacra Wilthinensis ist in

gedruckter Form und auf

der Stift Wilten-home-

page (www.stift-wilten.

at/Musik) verfügbar.

Page 20: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

20 Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO

do. Unsere noch unsichere Freude wird

immer mehr zur Gewissheit – Christus ist

auferstanden! Musikalisch versuchen wir

das spürbar zu machen, um letztendlich

doch mit den strahlenden Möglichkeiten

der Bläser- und Orgelklänge unsere Freu-

de auszudrücken.

Den Morgen des Ostersonntags feiern

wir dann mit Musik von Heinrich Schütz

und Andrea Gabrieli. Dabei wird die hi-

storische Orgel von Daniel Herz eine tra-

gende Rolle übernehmen. Sie ermöglicht

es uns, in mitteltöniger Stimmung und im

Chorton, also ca. 462 Hz , zu musizieren.

Für die großen Motetten von Heinrich

Schütz sind das wunderbare Voraussetz-

ungen. Das Ordinarium wird alternierend

mit Figuralmusik von Andrea Gabrieli und

Gregorianischem Choral mit der Ge-

meinde gestaltet. Obwohl mir natürlich

bewusst ist, dass die „Missa Lux et origo“

die eigentliche österliche Chorlamesse

ist, habe ich mich entschieden, dafür die

„Missa de angelis“ zu wählen. Im Stift Wil-

ten sind wir in der glücklichen Lage, diese

Messe choraliter mit der ganzen Gemein-

de zu singen.

Die Feierliche Ostervesper mit Tauf-

wasserritus beschließt den Ostersonntag.

Musikalisch wird der Vormittag nahtlos

fortgesetzt. Die Herz-Orgel mit ihrer au-

ßergewöhnlichen Stimmung findet aber-

mals Verwendung. Nun singt die Capella

die Psalmen und das Magnificat mit dem

Konvent und der Gemeinde alternatim.

Das Kirchenjahr bietet viele weitere Hö-

hepunkte. Bereits am 5. Fastensonntag

gehört die Geistliche Abendmusik zur

Passion zu den Fixpunkten. In der Matt-

häus-Passion von Johann Theile werden

erstmals neben der Capella Wilthinensis

auch die Puellae Wilthinenses zu hören

sein.

Auch die Liebhaber der Klassischen Kir-

chenmusik werden nicht zu kurz kommen.

Am Aschermittwoch, zu Fronleichnam,

am Norbertisonntag, zu Mariä Himmel-

fahrt und zum Abschluss des Säkulums

steht Mozart am Programm. Zu Allerhei-

ligen kommt Schuberts Messe in G, am

Christtag 2015 gibt es Haydns Theresien-

messe zu hören und erstmals in der Stifts-

kirche singt die Capella zu Pfingsten Beet-

hovens Messe in C.

Besonders am Herzen liegt mir die Ma-

rianische Andacht am Freitag der Säku-

lumswoche. Immer wieder habe ich äl-

tere Wiltener erzählen gehört, wie schön

das früher war, als noch die Gänsbacher-

Litanei gesungen wurde. Herr Grill, der

ehemalige Chorleiter, gab den entschei-

denden Hinweis, wo die alten Noten zu

finden wären, und nun steht einer Wie-

deraufnahme dieser Tradition nichts mehr

im Wege. Johann Baptist Gänsbacher

war oftmals Gast im Stift und ein nicht nur

für Tirol bedeutender Komponist.

In seinem Vorwort zu unserem Musika-

lischen Jahresprogramm geht Abt Rai-

Schola Gregoriana

Wilthinensis

Puellae Wilthinenses

Page 21: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 21

CONTEMPLATIO

mund auf das „Jahr der Orden“ und in

Folge auf das Stundengebet und beson-

ders auf die Vesper ein. Die Gestaltung

der Vesper an den hohen Feiertagen

gehört zu den schönsten kirchenmusika-

lischen Aufgaben. Zu den jedes Jahr ge-

stalteten Gottesdiensten kommen 2015

noch zwei besondere hinzu. Die Innsbru-

cker Festwochen der Alten Musik werden

mit einer Vesper abgeschlossen – am 28.

August, also am Hochfest des Hl. Vaters

Augustinus. Und am 18. Oktober begehen

wir den 350. Jahrestag der Weihe der ba-

rocken Stiftskirche. Dieses Jubiläum wird

mit der 1. Vesper von Kirchweih am Vor-

abend festlich eröffnet. Beide Male steht

Musik von Claudio Monteverdi im Mit-

telpunkt. Im August ist es die Sammlung

„Selva morale et spirituale“ – im Oktober

die berühmte Marienvesper. „Marienves-

per zu Kirchweih? Geht das?“ – Es geht,

wenn man Monteverdis Werk als Samm-

lung begreift, aus der man klug auswählt.

„Aha, also nicht die ganze?“ – Nein, nicht

die ganze, wie man sie von Aufnahmen

her kennt. Aber der „ganze Monteverdi“,

wenn man akzeptieren kann, dass diese

Sammlung immer für und nur für die Litur-

gie und gedacht war.

Wenn ich unser künftiges Programm

durchblättere, wird mir selbst ein wenig

mulmig zumute, denn neben all den er-

wähnten Höhepunkten stehen da noch

Namen wie Stravinsky, Johann Joseph

Fux, Leonhard Lechner u.v.m. Aber Pa-

pier ist geduldig, da kann man alles hin-

schreiben. Für die Umsetzung braucht es

neben einer gehörigen Portion Glück vor

allem Menschen, die die Freude an der

Kirchenmusik teilen und ihr Talent einbrin-

gen.

Und noch ein letzter Gedanke: Nicht

die Größe und Berühmtheit eines Werkes

stehen im Vordergrund. Oftmals sind es

gerade die kleiner besetzten oder unbe-

kannteren Werke, die besondere Freude

machen. Mit der „Messe modale“ von Je-

han Alain oder dem „Psalmenproprium“

von Hans Haselböck verbinde ich selbst

wunderbare kirchenmusikalische Erleb-

nisse. Erstere durfte ich bereits als Sänger-

knabe kennenlernen. Vielleicht geht es

unseren Sängerknaben ähnlich, wenn sie

heute anspruchsvolle Motetten von Arvo

Pärt so zu Gehör bringen, dass einem als

Zuhörer das Herz aufgeht.

Wesentliche Teile des musikalischen Pro-

grammes entstehen nicht nur in meinem

Kopf, sondern haben ihren Ursprung im

ständigen Austausch mit befreundeten

Musikern. „Musiker sind nicht nur die Ver-

längerung ihres Instrumentes“ sagt Niko-

laus Harnoncourt. Wie Recht er hat! Viele

Musiker bringen weit über das grundsätz-

liche Musizieren ihre Erfahrung uneigen-

nützig ein und tragen so zu einer würdigen

Gestaltung unserer Gottesdienste bei.

Diesen „Ideengebern“ im Hintergrund sei

an dieser Stelle einmal herzlich gedankt!

Wiltener Sängerknaben

Chorus Wilthinensis

Page 22: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

22 Stift Wilten Aktuell

CONTEMPLATIO

Ich muss zugeben, eigentlich wollte ich

zunächst gar nicht Kirchenmusik studie-

ren, es schon gar nicht zu meinem Beruf

machen, wie ich 1984 studienhalber nach

Wien übersiedelt bin. Mein Ziel war es,

Orgelspiel und Komposition noch gründ-

licher zu erlernen. Das Kirchenmusikstudi-

um an der damaligen Wiener Musikhoch-

schule lief eher nebenher (ich glaubte ja,

durch meine vorangegangenen Studien

nicht wenig zu wissen und zu können).

Zudem konnte ich ja bereits als Organist

im Karmeliterkloster im X. Wiener Gemein-

debezirk nach bestandenem Probespiel

und Vorlage etlicher Musikdiplome eine

Kirchenmusikstelle als „wirklich Angestell-

ter“ der Erzdiözese Wien antreten. Die

fünf Sonntagsdienste in der Fastenzeit,

vier Messen und dazu noch eine Kreuz-

wegandacht sind mir noch - vor allem

durch die viermal gehörte gleiche Pre-

digt - gut in Erinnerung. Zusätzlich hatte

ich noch zwei Wochendienste zu bespie-

len.

Ich schicke das voraus, weil ich seit

1989 Stiftsorganist am Stift Wilten bin. Die-

ses Amt hat für mich zunächst eher be-

schaulich begonnen - drei immerhin un-

terschiedliche Sonntagsdienste, nämlich

die Laudes als Morgenlob, die Konvent-

messe als zentrale Feier und die Vesper

als Tagesbeschluss. Dazu unter der Wo-

che zusätzlich zwei Tage mit diesen drei

Gottesdiensten. Täglich gäbe es noch im

Klosterablauf die Mittagshore, doch die

wurde seit je her selten cum organo ge-

halten.

Zudem stand in meiner Anfangszeit

zunächst „nur“ die große Stiftsorgel von

1964 zur Verfügung, dazu allerdings die

wunderbare historische Chororgel von

Daniel Herz. Sie wurde jedoch in der Li-

turgie aufgrund ihrer besonderen Eigen-

heiten selten gespielt. Logischerweise

kam es schließlich 1996 zum Bau einer

dem Bedarf entsprechenden modernen

Chororgel - was zur Folge hatte, dass sich

die zwei bespielten Wochentage mit zwei

Wie die Zeit vergehtwieder ein neues kirchenmusikalisches Jahresprogramm.

Stiftsorganist

Kurt Estermann

Festorgel von

Verschueren Orgelbouw

Page 23: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 23

CONTEMPLATIO

zusätzlichen Tagen verdoppelten. Ein Ver-

gleich mit der Mobilität drängt sich mir

auf; wer den Fuhrpark erweitert und das

Straßenmaterial verbessert, der hat mit

entsprechendem Verkehrsaufkommen

zu rechnen. Ich war damals tatsächlich

fast täglich, und das auch im Winter bei

Tiefschnee, noch mit dem Fahrrad von

Hochhötting Richtung Stift Wilten und re-

tour unterwegs - seit 1998 wohne ich mit

meiner Familie in der Haymongasse. Das

hat zwar meine körperliche Kondition

nicht verbessert, sehr wohl zumindest ei-

nen Aspekt des Verkehraufkommens.

Zwei Ereignisse haben meine Tätigkeit

als Wiltener Stiftsorganist noch einmal sehr

beeinflusst. Zunächst das ab 2001 erschie-

nene „Antiphonale zum Stundengebt der

Praemonstratenser“. Das sind drei dicke

Bände mit allen zu singenden Teilen des

Offiziums, für jeden einzelnen Tag. Eine

wesentliche Aufgabe des Stiftsorganisten

ist es, diese Gesänge in geeigneter Wei-

se zu unterstützen und zu fördern. Dieses

Jahr ist übrigens ein vierter Band erschie-

nen, ein aktualisiertes lateinisches Vespe-

rale.

Und zum zweiten die 2008 abgeschlos-

sene Restaurierung der Stiftskirche. Der

musikalische Fuhrpark wurde in jenem

Jahr durch zwei neue Orgeln ausgebaut.

Schon 2003 waren sowohl die historische

Daniel-Herz-Chororgel in der Stiftskirche,

wie auch die historische Reinisch-Orgel in

der Basilika Wilten restauriert worden. Um

das Bild mit dem Verkehrsaufkommen zu

strapazieren; musikalisch gesehen wur-

den also Autobahnen errichtet.

Damit bin ich beim kirchenmusika-

lischen Jahresprogramm angelangt. 2015

ist als „Jahr des gottgeweihten Lebens“

von Papst Franziskus angekündigt, der

Blick richtet sich auf das Leben in und

mit einem Orden. Die Entscheidung dazu

geschieht zwar in grundsätzlicher Weise,

doch noch mehr im täglichen Vollzug.

Der Kirchenmusiker ist dabei in künst-

lerischer Sicht mindestens in zwei Rich-

tungen gefordert. Einerseits die über-

nommenen Traditionen zu pflegen, zu

erhalten, ständig in der Ausführung zu

verbessern und den Zeitumständen an-

zupassen. Eine Fülle an Repertoire steht

zur Verfügung, am Bewußtmachen dieser

reichen Vergangenheit muss ständig ge-

arbeitet werden. Andererseits gilt es aus

diesen Traditionen neue Formulierungen

zu ergründen, zu erproben - und gegebe-

nenfalls wieder zu verwerfen. Die richtige

Spannung zwischen dem scheinbar Be-

währten und dem empfundenen Neuen

zu finden, darin liegt die lebendige He-

rausforderung.

Als Beispiel möchte ich die Aufgabe an-

sprechen, für die Karfreitagsliturgie 2015

die „Passio Secundum Joannem“ neu zu

vertonen. Die Aufgabe ist eine ambitio-

nierte - jedoch eine nicht unbedingt not-

wendige. Aber im Bewußtsein einer Tag

für Tag gut gestalteten Liturgie wird klar,

dass besonders zentrale Feiern immer

wieder neu erfahrbar geformt werden

müssen. Das Werk ist noch nicht kompo-

niert, deshalb nur einige Vorgedanken:

die gesprochene Fassung dauert etwa 20

Minuten, eine musikalisch gefasste sollte

nicht viel länger sein. Das kann bei so viel

Text ein Problem darstellen, das ich mit

zwei Sprechern als Evangelisten zu lösen

hoffe. Drei Gesangssolisten und einige In-

strumente werden dazu unterschiedliche

emotionale Schichten liefern. Angemerkt

sei, dass ein kleines Orgelpositiv und die

Orgel von Franz II. Reinisch

Page 24: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

24 Stift Wilten Aktuell

große Festorgel eine wichtige Rolle spie-

len werden. Ich fühle mich bei diesem

Projekt sehr herausgefordert eine Werk-

struktur zu schaffen, die zugleich neu wie

unmittelbar erfahrbar sein will.

Beim Blättern im neuen Jahrespro-

gramm sehe ich noch weitere eigene

Kompositionen, Werke, die für bestimmte

liturgisch geprägte Anlässe entstanden

und so im Jahreslauf ihren genauen Platz

finden; auch das ist eine Form von Schön-

heit. In der Mehrzahl sind natürlich Musik-

werke zu finden, die dem reichen Schatz

der Tradition der Musica Sacra entstam-

men.

Nicht vergessen werden darf, dass

auch neue Orgeln nach bestimmten

Vorbildern gebaut werden. So auch die

Festorgel der Stiftskirche, die sich in ihrer

Ausrichtung an barocken Klanganlagen

orientiert, die besonders im nördlichen

Europa zu finden sind. Dementsprechend

sind Kompositionen aus diesem Raum

und der entsprechenden Zeit besonders

gut realisierbar. 2015 sind zwei Orgel-

meister berücksichtigt, die diesem Ide-

al besonders entsprechen: Franz Tunder

und Nicolaus Bruhns, der erste Vorgänger

von Dietrich Buxtehude an der Marienkir-

che in Lübeck, der zweite Lieblingsschüler

von Buxtehude. Ihre Orgelwerke sind vor

allem durch virtuose Toccaten und ausla-

dende Choralfantasien geprägt, die mit

dramatischen Gesten und einem Geist

visionärer Mystik erfüllt sind.

Leichtfertiger und verspielter ist die

Orgelmusik aus dem Süddeutsch-Itali-

enischen Raum. Beispiele dafür geben

Franz Xaver Schnizer, im 18. Jahrhundert

Organist am Benediktinerstift Ottobeuren,

oder Andrea Lucchesi, Zeitgenosse von

Wolfgang Amadeus Mozart.

Wenn auch viel Orgelmusik aus dem

19. Jahrhundert geboten wird, zum Bei-

spiel frühe Orgelwerke von Josef Gabriel

Rheinberger und Antonín Dvořák, eine

Hauptrolle bleibt Johann Sebastian Bach

vorbehalten. Verstärkt wird seine Stellung

durch Musik seiner Vorgänger und Lehrer,

genannt seien dafür Johann Kuhnau und

Georg Böhm.

Beschließen möchte ich diese kurze Vor-

schau mit einem Rückblick. Die Faszinati-

on und die Herausforderung, die täglich

im Klosteralltag zu erleben und zu leisten

ist, habe ich vor allem durch das Kirchen-

musikstudium gelegt erhalten - das ist

mir im Nachhinein bewußt geworden.

Das Zusammenspiel von sehr vielen un-

terschiedlichen musikalischen Disziplinen

unter einem einigenden Gesichtspunkt

studiert zu haben, das hilft, seinen eige-

nen Weg in der Gemeinschaft sehr unter-

schiedlicher Menschen finden zu können.

CONTEMPLATIO

Chororgel von

Daniel Herz

Chororgel von

Orgelmakerij Gebr. Reil

Page 25: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

Stift Wilten Aktuell 25

CARITAS

Laufende SozialprojekteAuch 2015 werden durch das Stift Wilten wieder soziale Projekte in Tirol und

in verschiedenen Krisenregionen der Welt unterstützt. Ein kurzer, unvollstän-

diger Überblick.

Text: Verwalter Rudolf

Mair

Afrika - In Niger, einem der ärmsten Länder

der Welt, hat Sr. Marie Catherine Kingbo die

Schwesterngemeinschaft der Dienerinnen

Christi gegründet. In Maradi hat diese sehr

erfahrene Frau aus Senegal, ehemalige Or-

densoberin einer großen Kongregation, vor

zirka sechs Jahren eine Mission begonnen.

Maradi befindet sich in einer der feindse-

ligsten Regionen des Landes. Durch die

Unterstützung und den Schutz des Sultans

konnte Sr. Kinbgo mehrere Projekte in An-

griff nehmen, vor allem aber wird dort den

Schwächsten und Ärmsten geholfen. Nah-

rungsmittelmangel und Analphabetismus

sind die schlimmsten Belastungen. Frauen

und Mädchen sind wie so oft leider beson-

ders benachteiligt. Dazu kommt in jüngster

Zeit auch in dieser Region die große Angst

vor der aufkeimenden Aggression bzw. der

Verfolgung kleiner christlicher Gemein-

schaften durch extremistische Islamisten.

In diesem sehr schwierigen Umfeld ist es ist

die Absicht der Schwesterngemeinschaft

vor allem den Frauen und Kindern zu die-

nen bzw. zu helfen. Inzwischen gibt es dort

neben den Unterkünften für die Schwe-

stern eine Schule und eine Krankenstation.

Eine Kapelle wurde errichtet, hauptfinan-

ziert aus Spenden des Abtjubiläums 2012.

Sr. Kingbo verbringt von Zeit zu Zeit ein

paar Erholungstage in Tirol bei Familie Ho-

finger in Mutters. In dieser Zeit kommt es

meist zu einem Treffen mit dem Abt, bei

dem sie über die aktuelle Situation in Ma-

radi berichtet.

Libanon - Die St. Antonius-Schwestern

vom Guten Hirten führen ein Zentrum in

einem Armenviertel der Stadt Beirut, in

welchem vor allem Flüchtlinge betreut

werden. Die Situation ist äußerst prekär auf-

grund der sehr hohen Zahl an Flüchtlingen

aus dem Irak und aus Syrien. Besonders

liegen den Schwestern die traumatisierten

Kinder am Herzen, die nicht zur Schule ge-

hen können, da die öffentlichen Schulen

im Libanon keine Plätze haben. Es ist nun

gelungen eine Schule für 50 Flüchtlings-

kinder zu eröffnen. Für Kinder, die bisher

zwischen den Autos im unvorstellbaren Ver-

kehr Beiruts bettelten, weil sie keine Mög-

lichkeit hatten, eine Schule zu besuchen.

Neben Raummiete, Versorgung der Kinder

und Schulmaterialien, müssen vor allem

auch drei Lehrergehälter für das laufende

Schuljahr finanziert werden.

Verein für Obdachlose - Im vergangenen

Jahr ist der Verein für Obdachlose an das

Stift Wilten mit der Anfrage bzw. Bitte heran-

getreten, ob es möglich wäre, im Bereich

des Stiftes Räumlichkeiten für die Installati-

on einer zweiten Teestube zu bekommen.

Leider konnten wir hier keine Hilfestellung

anbieten. Allerdings kam es zur Zusage,

dass das Stift über einen Zeitraum von drei

Jahren einen Betrag zur Teil-Finanzierung

des Gehalts eines Sozialarbeiters leistet. Unterstützung für die

Frauen und Kinder in

Maradi

Page 26: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

COMMUNIO

26 Stift Wilten Aktuell

Die MontagnachtDie Jugendlichen der Wiltener Stiftspfarreien sind mit einer Vesper in St.

Bartlmä und Taizé-Gebeten in St. Norbert in das neue Schul- und Studienjahr

gestartet.

Ankündigung WeihnachtsoratoriumEs ist bereits Tradition, dass am vierten Adventsamstag - das ist heuer der

20. Dezember - in der Basilika Wilten das Weihnachtsoratorium von Johann

Sebastian Bach erklingt.

Unter der Leitung von Johannes Stecher

bringen die Wiltener Sängerknaben ge-

meinsam mit den Tenor- und Bass-Solisten

Paul Schweinester und Matthias Hoffmann

- zwei ehemalige Wiltener Sängerkaben

- und dem Barockorchester Academia

Jacobus Stainer heuer erstmals alle sechs

Kantaten an einem Tag zur Aufführung.

Das erste Konzert (Kantaten 1-3) findet um

16.00 Uhr statt, das zweite Konzert (Kanta-

ten 4-6) beginnt um 20.00 Uhr.

Es gibt heuer zwei wesentliche Neue-rungen: Erstmals sind in der Basilika Wilten

sämtliche Plätze durchnummeriert – jede/r

BesucherIn kann also bei rechtzeitiger Bu-

chung seinen/ihren Lieblingsplatz reservie-

ren.

Neben der Möglichkeit, nur eines der

beiden Konzerte zu besuchen, gibt es

auch heuer wieder eine günstige Kombi-

karte für das gesamte Weihnachtsorato-

rium. NEU ist das Angebot, zwischen den

beiden Veranstaltungen ein spezielles

3-gängiges „Weihnachtsoratorium-Menü“

in einem Wiltener Gastronomiebetrieb

(wahlweise im Gasthof „Riese Haymon“

oder im Gasthof „Bierstindl“, beide in un-

mittelbarer Nähe zur Basilika Wilten) zu ge-

nießen.

Karten sind bei der Innsbruck Informa-

tion (Burggraben 3, Tel.: 0512-5356), bei

allen Raiffeisenbanken und sonstigen

Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen sowie an der

Abendkasse erhältlich. Kinder bis zum voll-

endeten 14. Lebensjahr haben freien Ein-

tritt, benötigen aber eine Platzkarte.

Die Wiltener Sänger-

knaben in der Basilika

Wilten

Page 27: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

COMMUNIO

Stift Wilten Aktuell 27

Am 15. Oktober 2014 stand Abt Raimund

Schreier dem Festgottesdienst in der Klo-

sterkirche in Mühlau vor. Er wünschte den

ehrwürdigen Schwestern und Mitchristen,

dass „dieses Jubiläum, 500 Jahre Geburt

der hl. Teresa von Jesus ein Gnadenjahr

werden möge, ein Jahr, in dem wir jeden

Tag aufstehen und von neuem beginnen.

Möge es uns gelingen, uns gegenseitig zu

ermutigen, ständig umzukehren, umzu-

denken (griechisch: metanoein), uns ganz

Gott zuzuwenden, um in einer tiefen Ein-

heit mit ihm die Welt zu verändern und zu

erneuern.“

Nach dem Gottesdienst

wurde ein Originalbrief-

Fragment

der hl. Mutter

Teresa von Jesus

an P. Prov. Hieronymus

Gracian, vom 22. Juni

1576, gezeigt

Umkehr zu GottDer Karmelorden begeht 2015 das Jubiläumsjahr „500 Jahre Geburt der hl.

Teresa von Àvila“.

Die Walcker-OrgelIm Jahre 1964 ließ die noch junge Pfarre Hl.

Familie Wilten-West eine Orgel aufstellen.

Sie wurde von der Firma Walcker & Ma-

yer aus Guntramsdorf in Niederösterreich

gebaut. Die Orgelweihe war am 24. Okto-

ber 1964. Seither erfreuen sich die Gottes-

dienstbesucher an ihrem Klang. Mit zwei

Manualen und einem Pedal, 16 Registern

und 1243 Pfeifen, gehört das Instrument zu

den größeren Orgeln der Stadt Innsbruck.

Anläßlich des 50. Jahrjubiläums der „Kö-

nigin der Instrumente“ lud die Pfarre zu

einem Orgel- und Trompetenkonzert ein.

Am Weihetag wurde eine Festmesse mit

anschließender Orgelmatinee gefeiert.

Ein Instrument des GebetesSeit 50 Jahren prägt der Klang der Walcker-Orgel in der Pfarre Hl. Familie

Wilten West das geistliche Geschehen in der Pfarrkirche.

Hl. Messe in der

Klosterkirche

Page 28: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

28 Stift Wilten Aktuell

COMMUNIO

Licht ist eine Einladung. Mit dem Licht un-

zähliger Kerzen haben Jugendgruppen in

der Diözese Innsbruck am 31. Oktober 2014

in der „Nacht der 1000 Lichter“ eingela-

den, Kirchen, Kapellen, Klöster und Gärten

in einem neuen Licht zu sehen - im Licht

einer größeren Liebe, die jede Dunkelheit

erhellt.

1000 ImpressionenDie „Nacht der 1000 Lichter“ am Vorabend von Allerheiligen in der Pfarrkir-

che Neupradl, in der Borgias-Kapelle/Tulfes, in der Pfarrkirche Rinn und im

Pfarrgarten Völs.

„Tankstelle menschlicher Wärme.“ So hat

P. Wolfgang Pucher es auf den ersten Vin-

zibus, der seit 1. Dezember 1991 täglich in

Graz unterwegs ist, drucken lassen.

1996 kam Klaus Christler die Idee, „dass

wir sowas auch in Innsbruck brauchen“.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten

gibt es den Innsbrucker Vinzibus, so wie er

heute geführt wird, seit 2004.

Hilfebedürftige Menschen werden täg-

lich an zwei Stellplätzen in Innsbruck in

der Zeit von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr mit

warmem Essen, Gebäck und Tee versorgt.

Die Caritas stellt den Bus zur Verfügung.

Die HelferInnen arbeiten alle ehrenamt-

lich.

Nächstenliebe geht durch den MagenDer Vinzibus fährt seit 10 Jahren durch Innsbruck und bringt obdachlosen und

bedürftigen Menschen ein kostenloses Mittagessen.

Page 29: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

COMMUNIO

Abt Raimund Schreier segnete die Anwe-

senden und die Gräber. Zahlreiche For-

mationen sorgten für einen würdigen Rah-

men. Die Ehrensalven schossen erstmals

zwei Kompanien: Jene aus Amras und

Cortina d´Ampezzo.

Gräbersegnung am

Tummelplatz

Ein würdiges AndenkenAm 9. November 2014 fand an der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz in

Amras - 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges - eine Gedenkfeier für

die Gefallenen der Freiheits- und Weltkriege statt.

Otto Permoser (hintere

Reihe, 4. von rechts) - der

erfolgreichste Brenner

der letzten 20 Jahre

Bei der 20. Tiroler Schnapsprämierung am

14. November 2014 zeigte sich einmal

mehr, dass die Elite der Brenner ihr Hand-

werk perfekt beherrscht. Der strengen

internationalen Jury stellten sich 132 Be-

triebe mit 587 Produkten. Die Abendgala

im Centrum für Chemie und Biomedizin in

Innsbruck war der krönende Höhepunkt.

Im festlichen Rahmen wurden die be-

gehrten Trophäen überreicht.

In Anerkennung und Würdigung der

hervorragenden Leistungen durch ihre

zahlreichen Landes- und Sortensiege in

den vergangen 20 Jahren erhielten “die

Besten der Besten“ eine besondere Aus-

zeichnung.

Seit 2004 steht unser Mitarbeiter Otto

Permoser alljährlich am Podest und ist

damit jener Schnapsbrenner, der im Lau-

fe der zwanzigjährigen Prämierung am

meisten Siege einheimsen konnte. „Zwölf

Sortensiege und sechs Landessiege“, wie

DI Wendelin Juen von der Landwirtschafts-

kammer Tirol bestätigt.

Lieber Otto, wir gratulieren Dir ganz herz-

lich zu Deinen Erfolgen!

Erfolgreichster Brenner des LandesDie Tiroler Schnapsbrenner haben in den vergangenen 20 Jahren die Qualität

der Edelbrände in unglaubliche Höhen getrieben.

Page 30: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

COMMUNIO

In seiner Predigt lud Prior Florian Schomers

OPraem die Anwesenden ein, „Talente“

bestmöglich im Sinn der Gemeinschaft

und des Miteinander einzubringen und zu

nutzen.

Bei der anschließenden Tagung im

Gasthof Bierstindl rief der Ehrenpräsident

des österreichischen Krippenverbandes,

D. Wernher Seifert OPraem, in seinem Im-

puls die Teilnehmer auf, im persönlichen

Umfeld klar Stellung für unseren Glauben

zu beziehen. Speziell in einer Zeit, wo Chris-

ten immer häufiger gefragt werden: „Was,

die Kirche feiert Weihnachten auch?“

„Die Kirche feiert Weihnachten auch“?Mit einem Festgottesdienst in der Basilika Wilten wurde der Landeskrippen-

tag des Tiroler Verbandes am 16. November 2014 eröffnet.

Prior Florian Schomers

bei der Predigt

Vier Bischöfe im GesprächGleich vier Bischöfe nahmen am 22. November 2014 an einem Gesprächsabend

im ORF Tirol Studio 3 in Innsbruck teil.

Die Bischöfe zogen im Gespräch mit den

beiden ORF Redakteuren Peter Jung-

mann (Tirol) und Patrick Rina (Bozen-

Brixen) eine kleine Bilanz zum Jubilä-

umsjahr der Diözese Innsbruck. Ihr Blick

richtete sich aber auch nach vorne und

sie fragten nach der Zukunft der katho-

lischen Kirche im Land.

30 Stift Wilten Aktuell

Am Podium vertreten

waren die vier Bischöfe

Manfred Scheuer (Diö-

zese Innsbruck), Franz

Lackner (Erzdiözese

Salzburg), Luigi Bres-

san (Erzdiözese Trient)

und Ivo Muser (Diözese

Bozen-Brixen)

Page 31: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

COMMUNIO

Architekt Josef Schmitz hatte hier

auf seinen Plänen 1905 eine sitzen-

de Madonna mit Kind vorgeschla-

gen, handelt es sich doch bei der

Pradler Kirche um eine Marienkir-

che. Eine solche Darstellung ist

aber nie zur Ausführung gelangt. Es

fehlte am Geld. Auf den Kirchen-

bau folgten wirtschaftliche Krisen-

zeiten und die beiden Weltkriege.

Auf Initiative des bisherigen Prad-

ler Pfarrers Siard Hörtnagl OPraem

hat der Südtiroler Bildhauer Walter

Kuenz hat ein Modell geliefert, wie

er sich eine Statue an der Fassa-

de vorstellen könnte. Es sollte nicht

einfach eine Nachbildung einer

romanischen Madonna sein, son-

dern ein Kunstwerk der heutigen

Zeit. Dieses wurde nun realisiert.

Das Werk wurde aus Marmor „Por-

tugallo Rosso“ gehauen, hat eine

Höhe von etwa zwei Metern und

ein Gewicht von 1250 kg. Das fer-

tige Kunstwerk wurde am 24. No-

vember 2014 emporgezogen und

in der Nische befestigt.

Marienstatue für Pradler KircheSchaute man auf die Frontfassade der Kirche, so fiel bisher eine

leere Nische unter dem Giebel auf.

XXXXXXXXXXXX

Geschenkideen aus dem Klosterladen

Neuheiten im Sortiment finden Sie auch auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at

Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr, Samstag: 8:00 - 12:00 Uhr

Im Klosterladen finden Sie zahlreiche hauseigene Produkte - wie z. B. Wiltener Stiftsschokolade, Wiltener Schnaps,

Wiltener Murmeltiersalbe, ...

Norbert von Xanten - Der Gründer des Prämonstratenserordens und seine Zeit

Das Leben und Wirken unseres Ordensgründers Norbert von Xanten -

im Umfeld des 12. Jahrhunderts - steht im Zentrum des Buches von

Mitbruder Klemens H. Halder OPraem.

Stift Wilten GeschenksboxZwei „Edle Tropfen“ aus der stiftseigenen Schnapsbrennerei gemein-

sam mit den dazu passenden „Himmlischen Genüssen“ der Wiltener

Stiftsschokolade machen die - mit einem echten Brandstempel verse-

hene - Holzbox zu einem individuellen, hochwertigen Geschenk.

Der Ritterorden vom Heiligen

Grab zu Jerusalem hat es sich

zur Aufgabe gemacht, die

Christen im Heiligen Land durch

den Verkauf von Olivenöl aus

Taybeh – Palästina zu unter-

stützen. Da der Verkauf nicht

nur die Selbstkosten abdecken,

sondern auch der Mehrerlös

für soziale Zwecke verwendet

werden soll, wird der halbe Liter

„Natives Olivenöl extra“ um €

10,00 angeboten.

Das Olivenöl wird unter ande-

rem auch wieder im Klosterladen

des Stiftes Wilten verkauft, kann

aber auch direkt beim Leitenden

Komtur der Komturei Innsbruck

bezogen werden: Ing. Engelbert

Pfurtscheller, Reinhardweg 3,

6176 Völs.

Mobil: 0664/2306726 oder

[email protected]

Öl für den Frieden

Die Statue wird emporgezogen

Page 32: Stift Wilten Aktuell - Weihnachten  2014

24. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn22.30 Uhr vor der Mette in der Stiftskirche

Musik für zwei Orgeln

23.00 Uhr Christmette in der Stiftskirche

Wilhelm Lechleitner CRSA

Pastoralmesse

Orgelwerke von Marcel Dupré

„Il est né, le divin enfant“

und Johann Sebastian Bach

Sinfonia aus der Ratswahlkantate BWV 29

Capella und Chorus Wilthinensis

25. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn10.30 Uhr Pontifikalamt in der Basilika

Karl Koch

Festmesse zu Ehren der Geburt unseres

Herren Jesu Christi op. 7

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Präludium und Fuge in C-Dur BWV 547

Capella Wilthinensis

18.00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche

Psalmen und Magnificat

alternatim mit dem Konvent

Capella Wilthinensis

Gastorganist Martin Riccabona

19.00 Uhr Eucharistiefeier in der Stiftskirche

Orgelwerke von Louis Claude Daquin

X. Noël

26. Dezember Hl. Stephanus – Zweites Patrozinium der Stiftskirche10.30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

Proprium im Gregorianischen Choral

Orgelwerke von Carl Philipp Emanuel Bach

Sonata in g-moll Wq 70/6

Schola Gregoriana Wilthinensis

18.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche

Orgelwerke von Max Reger

„Christus, der ist mein Leben“ op. 67

31. Dezember Jahresabschlussmesse18.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche

Joseph Haydn

Missa Sti. Nicolai

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Toccata in F-Dur BWV 540

Capella Wilthinensis

4. Jänner 2. Sonntag nach Weihnachten18.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche

Orgelwerke von Franz Tunder

„Herr Gott, dich loben wir“

19.00 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche

Hans Haselböck

Psalmenproprium

Anton Heiller

„Grad dort“

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

„In dir ist Freude“ BWV 615

Capella Wilthinensis

6. Jänner Erscheinung des Herrn18.00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche

Orgelwerke von Samuel Scheidt

„Wie schön leucht´uns der Morgenstern“

19.00 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche

Weihnachtliche Chormusik

Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

Toccata und Fuge in d BWV 565

Wiltener Sängerknaben

Johannes Stecher, Leitung

31. Jänner Tag des geweihten Lebens14.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche

Musik für zwei Orgeln

Gottesdienste und Termine

An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung. Das Jahresprogramm 2015 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.