3
11.1.11 Was hat Sarah Palin mit der Bluttat von Tucson zu tun? Exakt nichts. Anmerkungen zu einer unfairen, einer zum Teil infamen Kampagne Nachdem der Mann, der bei einer politischen Veranstaltung auf sein Opfer geschossen hatte und von Sicherheitsbeamten zu Boden geworfen und gefesselt worden war, wieder sprechen konnte, sagte er: "Ich fühle mich durch den Staat verfolgt." Dieser Mann war nicht Jared Lee Loughner, und das Opfer hieß nicht Gabrielle Giffords. Die Tat geschah vor mehr als zwanzig Jahren. Der Täter, der mit einer Smith & Wesson, Kaliber .38, geschossen hatte, war Dieter Kaufmann. Sein Opfer war Wolfgang Schäuble. Über die Tat und ihre Hintergründe berichtete damals der "Spiegel" ausführlich in einer Titelgeschichte (Heft 43/1990 vom 22. 10. 1990; S. 28): Der Staat, erklärte Dieter Kaufmann bei seiner Vernehmung noch in der Nacht des Attentats, habe ihn "psychisch und physisch bedrängt". "Hart und ungerecht" habe man ihn behandelt, er fühle sich "gefoltert und gequält", in seinem Gerechtigkeitssinn verletzt "und damit auch in meiner Menschenwürde". Als ihm schließlich noch die Hoffnung schwand, "daß sich durch einen Regierungswechsel die Verhältnisse ändern könnten", schlug er zu. Kaufmann zu seinen Vernehmern: "Vielleicht hat meine gestrige Tat dazu beigetragen, politisch etwas auf den Weg zu bringen." In einem Porträt von Jared Lee Loughner zitierte MSNBC diesen mit Sätzen wie: The government is implying mind control and brainwash on the people by controlling grammar. Nearly all the people, who don't know this accurate information of a new currency, aren't aware of mind control and brainwash methods. If I have my civil rights, then this message wouldn't have happen. Die Regierung sätzt Seelenherrschaft und Gehirnwäsche gegen das Volk ein, denn sie hat die Grammatik unter ihrer Kontrolle. Fast alle Leute, die diese richtige Information über eine neue Währung nicht kennen, wissen nichts von den Methoden der Seelenherrschaft und Gehirnwäsche. Wenn ich meine Rechte als Bürger hätte, dann würde es diese Botschaft nicht geb. (Ich habe versucht, die sprachlichen Schnitzer "implying" statt "employing", "happen" statt "happened" in der Übersetzung wiederzugeben). Ganz ähnlich hatte sich 1990 der Attentäter Kaufmann geäußert. Noch einmal der damalige "Spiegel", der aus dem Vernehmungsprotokoll zitiert: Doch dann, mit der Dauer des Verhörs zunehmend, schlich sich das Abwegige und Bizarre ein, geisterten Wahnvorstellungen durch Kaufmanns Geständnis. (...) Das lief über "elektrische Wellen auf den Körper", über quälende "Lauttechnik", über "elektrolytisch erhebliche Schmerzen", die dem ehemals Drogenabhängigen, wie er angab, "im Zwölffingerdarm und im Kopf" zugefügt wurden. "Unter anderem hat der Staat auch versucht, mich sexuell zu erregen." Bei Dieter Kaufmann wurde eine paranoide halluzinogene CONTRIBUTORS TECHNIKNOERGLER NORICUS LLARIAN MEISTER PETZ R.A. LYLLITH ANDREAS DÖDING ULRICH ELKMANN CALIMERO ZETTEL ERLING PLAETHE HERR STEFANOLIX KALLIAS GANSGUOTER KOMMENTARE Sie vermissen die Möglichkeit, die Artikel dieses Blogs zu kommentieren? Hierfür gibt es ein Begleitforum, Zettels kleines Zimmer, das Kurzfassungen aller Beiträge und Links zu ihnen enthält. Es ersetzt die Kommentarfunktion des Blogs und bietet ergänzende Informationen sowie die Möglichkeit, weitere Themen unabhängig von ZR zu eröffnen und zu diskutieren. IMPRESSUM Impressum von "Zettels Raum" und "Zettels kleines Zimmer" STATISTISCHES LETZTE BEITRÄGE Zitat des Tages: Linke Gewalt gegen Opfer des Stal... Mal wieder ein kleines Quiz: Eine Premiere im USR... Notizen zu Sarrazin (9): Sind Sie der typische Sar... Zitat des Tages: "Es ist legitim, Bundeswehrausrüs... Gesine Lötzsch und die Wege zum Kommunismus (1): D... Gesine Lötzsch und die Wege zum Kommunismus (2): R... Marginalie: Huckleberry Finn, purgierte Fassung. P... Zitat des Tages: Gesine Lötzsch, Vorsitzende der P... Dreikönigstreffen. Aufstieg und Fall der FDP. Wie ... Marginalie: Wer wird wie oft zu Talkshows eingelad... ZETTELS RAUM VERNÜNFTIGE GEDANKEN VON GOTT, DER WELT UND DER SEELE DES MENSCHEN, AUCH ALLEN DINGEN ÜBERHAUPT Share 28 More Next Blog» Create Blog Sign In Generated with www.html-to-pdf.net Page 1 / 3

Strahlenfolter Stalking - TI - Dieter Kaufmann & Adelheid Philomena Streidel - Gefoltert und gequält - zettelsraum.blogspot.com

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1 1 . 1 . 1 1

Was hat Sarah Palin mit der Bluttat von Tucson zutun? Exakt nichts. Anmerkungen zu einerunfairen, einer zum Teil infamen Kampagne

Nachdem der Mann, der bei einer

politischen Veranstaltung auf sein

Opfer geschossen hatte und von

S i c h e r h e i t s b e am t e n z u B o d e n

geworfen und gefesselt worden war,

wieder sprechen konnte, sagte er:

"Ich fühle mich durch den Staat

verfolgt."

Dieser Mann war nicht Jared Lee

Loughner, und das Opfer hieß nicht

Gabrielle Giffords. Die Tat geschah vor mehr als zwanzig

Jahren. Der Täter, der mit einer Smith & Wesson, Kaliber .38,

geschossen hatte, war Dieter Kaufmann. Sein Opfer war

Wolfgang Schäuble.

Über die Tat und ihre Hintergründe berichtete damals der

"Spiegel" ausführlich in einer Titelgeschichte (Heft 43/1990

vom 22. 10. 1990; S. 28):

Der Staat, erklärte Dieter Kaufmann bei seiner

Vernehmung noch in der Nacht des Attentats, habe ihn

"psychisch und phys isch bedrängt". "Hart und

ungerecht" habe man ihn behandelt, er fühle sich

"gefoltert und gequält", in seinem Gerechtigkeitssinn

verletzt "und damit auch in meiner Menschenwürde".

Als ihm schließlich noch die Hoffnung schwand, "daß

sich durch einen Regierungswechsel die Verhältnisse

ändern könnten", schlug er zu. Kaufmann zu seinen

Vernehmern: "Vielleicht hat meine gestrige Tat dazu

beigetragen, politisch etwas auf den Weg zu bringen."

In einem Porträt von Jared Lee Loughner zitierte MSNBC

diesen mit Sätzen wie:

The government is implying mind control and brainwash

on the people by controlling grammar.

Nearly all the people, who don't know this accurate

information of a new currency, aren't aware of mind

control and brainwash methods. If I have my civil

rights, then this message wouldn't have happen.

Die Regierung sätzt Seelenherrschaft und Gehirnwäsche

gegen das Volk ein, denn sie hat die Grammatik unter

ihrer Kontrolle.

Fast alle Leute, die diese richtige Information über eine

neue Währung nicht kennen, wissen nichts von den

Methoden der Seelenherrschaft und Gehirnwäsche.

Wenn ich meine Rechte als Bürger hätte, dann würde

es diese Botschaft nicht geb.

(Ich habe versucht, die sprachlichen Schnitzer "implying"

statt "employing", "happen" statt "happened" in der

Übersetzung wiederzugeben).

Ganz ähnlich hatte sich 1990 der Attentäter Kaufmann

geäußert. Noch einmal der damalige "Spiegel", der aus dem

Vernehmungsprotokoll zitiert:

Doch dann, mit der Dauer des Verhörs zunehmend,

schlich sich das Abwegige und Bizarre ein, geisterten

Wahnvorstellungen durch Kaufmanns Geständnis. (...)

Das lief über "elektrische Wellen auf den Körper", über

quälende "Lauttechnik", über "elektrolytisch erhebliche

Schmerzen", die dem ehemals Drogenabhängigen, wie

er angab, "im Zwölffingerdarm und im Kopf" zugefügt

wurden. "Unter anderem hat der Staat auch versucht,

mich sexuell zu erregen."

Bei Dieter Kaufmann wurde eine paranoide halluzinogene

Schizophrenie d i a g n o s t i z i e r t , a l s o e i n e F o rm d e r

Schizophrenie, die mit Verfolgungswahn und Halluzinationen

einhergeht. Eine ähnliche Erkrankung hatte Adelheid Streidel,

die im Apri l desselben Jahres 1990 Oskar Lafontaine

niedergestochen hatte und die Äußerungen tat wie "Es gibt in

Europa Menschenfabriken und unterirdische Operationssäle,

wo Leute aus der Bevölkerung körperl ich und geistig

umfunktioniert werden."

Weder bei Streidel noch bei Kaufmann ist damals jemand auf

die Idee gekommen, bestimmte Politiker oder eine bestimmte

politische Bewegung für die Tat mitverantwortlich zu machen

oder auch nur irgendeine derartige Verbindung herzustellen.

Bei Loughner steht die Diagnose noch aus. Daran, daß auch

er psychisch krank ist, gibt es aber kaum Zweifel; auch hier

ist eine paranoide Schizophrenie die wahrscheinlichste

Diagnose. Dazu schreibt heute die Los Angeles Times (LAT)

mit Berufung auf Psychiater:

Loughner's increasingly bizarre and mistrustful

pronouncements, combined with his age — 22 —

suggest to many mental health professionals a

flowering of mental il lness marked by delusional

thinking. People diagnosed with schizophrenia, for

instance, most often begin showing signs of the illness

in their late teens or early 20s, when they suffer

episodes of hallucinations and become preoccupied

with delusions — for instance, of persecution or

conspiracy.

Die zunehmend bizarren und Mißtrauen ausdrückenden

Äußerungen Loughners legen für viele psychiatrische

Fachleute zusammen mit seinem Alter 22 Jahre die

Vermutung einer sich herausbildenden Geisteskrankheit

nahe, die durch Wahnideen geprägt ist. Menschen, bei

denen eine Schizophrenie diagnostiziert wird, zeigen die

ersten Anzeichen für die Krankheit meist in ihren

letzten TeenagerJahren oder früh in den Zwanzigern,

wenn sie unter Anfällen von Halluzinationen leiden und

von Wahnideen verfolgt werden zum Beispiel über

Verfolgung und Verschwörung.

In den USA wird jetzt darüber diskutiert, ob man die

psychiatrische Versorgung so verbessern kann, daß solche

Fälle rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Auch

darüber berichtet der Artikel der LAT.

So weit ist dies eine Geschichte über Psychiatrie und

Verbrechen. Mit Politik hat sie nur insofern etwas zu tun, als

d i e Wahn ideen pa rano ide r Sch i zoph rene r o f t das

Verfolgtwerden durch den Staat in irgend einer Weise

einschließen; so daß dann, wenn es zu einem Gewaltausbruch

kommt, dieser nicht selten einen Politiker oder anderen

Repräsentanten des Staats trifft.

Wie aber behandeln unsere Medien dieses Thema? Sehen Sie

sich einmal diesen Artikel an. Er war gestern ab kurz vor

sieben Uhr abends stundenlang der Aufmacher von "Spiegel

Online".

Illustriert ist er mit einem Porträt nicht etwa des Täters oder

seines Opfers Giffords, sondern von Sarah Palin! Und zwar

mit einem Foto, das diese als zähnefletschende Bestie zeigen

soll. Überschrift: "Debatte um Attentat von Arizona Sarah

Palin im Fadenkreuz".

Die Autorin, Annett Meiritz, berichtet überwiegend sachlich

und enthält sich einer eigenen Stellungnahme. Das aber,

worüber sie berichtet, ist nachgerade infam zu nennen. Da

wird beispielsweise Sarah Palin mit der Tat in Verbindung

gebracht, weil es auf ihrer FacebookSeite eine Karte der

USA gibt oder gab, auf der bestimmte Wahlbezirke markiert

sind, welche die Republikaner von den Demokraten bei den

letzten Wahlen erobern wollten. Die Markierungen kann man,

wenn man will, als Fadenkreuze deuten. Die Demokraten

haben zu einem ähnlichen Behuf einmal eine Art stilisierte

Schießscheiben verwendet.

Daß der Täter Loughner diese Karte jemals gesehen hat, ist

unwahrscheinlich; geschweige denn, daß sie ihn bizarre

Vorstellung dazu bewogen haben könnte, das Attentat zu

planen. Es gibt nicht die Spur eines Hinweises darauf, daß er

Sarah Palin überhaupt politisch nahesteht oder daß er

irgendeine Verbindung zur Tea Party hat.

Das spielt für die linke Propaganda aber alles keine Rolle.

Loughner hat in Arizona geschossen. In Arizona gibt es eine

starke TeaPartyBewegung. Also ist diese, also ist Sarah

Palin jedenfalls mitschuldig an der Tat. So wird es behauptet.

So unanständig benimmt sich die USLinke mit ihrer

Propaganda.

Und viele unserer Medien beten es nach. In Deutschland

nicht nur "SpiegelOnl ine"; beispie lsweise auch die

"Süddeutsche Zeitung". Jenseits des Kanals im Guardian der

(linke amerikanische) Journalist Michael Tomasky. Er brachte

es fertig, die Schüsse auf Gabrielle Giffords mit "rechter Wut"

in Verbindung zu bringen, die "in der konservativen DNA

kodiert" sei.

Den Vogel abgeschossen hat aber die Huffington Post, die

führende linke Webzeitung der USA. Dort hat ein gewisser

Michael Kieschnick einen Artikel "Praying for Palin" (Für Palin

beten) publiziert, der zum Abstoßendsten gehört, das ich

jemals zu einem solchen Thema gelesen habe:

So far, Sarah Palin has offered up prayers for the

v ict ims on Facebook. ( . . . ) Yes, the v ic t ims of

yesterday's political shootings deserve our prayers. But

those who helped create the toxic soup of our

relentless 24 hour a day rhetoric where opponents

deserve the firing line (...) deserve a very different

sort of prayer.

I pray that Sarah Palin's heart be transformed that

the hate that so clearly underlies her rhetoric be

replaced with love for those she opposes. That she

ponders the message of the one she worships Jesus

would not have put cross hairs on anyone. I hope that

in the privacy of her own soul she prays for forgiveness

for the rhetoric she has used to win votes, drive

ratings, sell books and promote their Facebook pages. I

hope that she receives strength to change her path.

Bisher hat Sarah Palin auf Facebook Gebete für die

Opfer angeregt. (...) Aber diejenigen, mit deren Hilfe

die vergiftete Suppe einer Rhetorik entstand, die

tagein, tagaus von den Gegnern sagt, daß sie in die

Schußlinie gehörten (...), verdienen ein Gebet ganz

anderer Art.

Ich bete dafür, daß das Herz von Sarah Palin sich

wandle daß der Haß, der so klar ihrer Rhetorik

zugrundeliegt, durch Liebe zu denen abgelöst werden

möge, denen sie widerstreitet. Daß sie die Botschaft

dessen in sich bewegen möge, den sie verehrt Jesus

hätte niemanden mit einem Fadenkreuz markiert. Ich

hoffe, daß sie in der Abgeschiedenheit ihrer Seele um

Vergebung für die Rhetorik bitte, die sie benutzt hat,

um Stimmen zu erhalten, um Umfragen zu beeinflussen,

Bücher zu verkaufen und auf FacebookSeiten für diese

zu werben. Ich hoffe, daß ihr die Stärke zuteil wird,

ihren Weg zu ändern.

Kieschnick fordert die Leser der Huffington Post auf, diese

"Petition" zu unterzeichnen; und laut Annett Meiritz haben

das bereits mehr als hunderttausend getan.

Gibt es überhaupt irgendwelche Hinweise auf das, was den

Täter beeinflußt haben könnte? Ja, es gibt sie. In einem

seiner Videos hat er seine Lektüre genannt: Unter anderem

"Mein Kampf" und das Kommunistische Manifest.

Das nun, anders als Sarah Palin, in der Tat zur Gewalt

aufruft.

© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Mit Dank an

Thomas Pauli. Titelvignette: KarlEduard von Schnitzler,

der Meister linker Agitation. Foto: Bundesarchiv, Bild

183417510001.

POSTED BY ZETTEL AT 12:21

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TECHNIKNOERGLER

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MEISTER PETZ

R.A.

LYLLITH

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ULRICH ELKMANN

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ERLING PLAETHE

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KALLIAS

GANSGUOTER

K O M M E N T A R E

Sie vermissen die Möglichkeit, dieArtikel dieses Blogs zukommentieren? Hierfür gibt es einBegleitforum, Zettels kleinesZimmer, das Kurzfassungen allerBeiträge und Links zu ihnen enthält.Es ersetzt die Kommentarfunktiondes Blogs und bietet ergänzendeInformationen sowie dieMöglichkeit, weitere Themenunabhängig von ZR zu eröffnen undzu diskutieren.

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Impressum von "Zettels Raum" und"Zettels kleines Zimmer"

S T A T I S T I S C H E S

L E T Z T E B E I T R Ä G E

Zitat des Tages: Linke Gewalt gegen

Opfer des Stal...

Mal wieder ein kleines Quiz: Eine

Premiere im USR...

Notizen zu Sarrazin (9): Sind Sie der

typische Sar...

Zitat des Tages: "Es ist legitim,

Bundeswehrausrüs...

Gesine Lötzsch und die Wege zum

Kommunismus (1): D...

Gesine Lötzsch und die Wege zum

Kommunismus (2): R...

Marginalie: Huckleberry Finn,

purgierte Fassung. P...

Zitat des Tages: Gesine Lötzsch,

Vorsitzende der P...

Dreikönigstreffen. Aufstieg und Fall

der FDP. Wie ...

Marginalie: Wer wird wie oft zu

Talkshows eingelad...

Z E T T E L S R AUMV E R N Ü N F T I G E G E D A N K E N V O N G O T T , D E R W E L T U N D D E R S E E L E D E S M E N S C H E N , A U C H A L L E N

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1 1 . 1 . 1 1

Was hat Sarah Palin mit der Bluttat von Tucson zutun? Exakt nichts. Anmerkungen zu einerunfairen, einer zum Teil infamen Kampagne

Nachdem der Mann, der bei einer

politischen Veranstaltung auf sein

Opfer geschossen hatte und von

S i c h e r h e i t s b e am t e n z u B o d e n

geworfen und gefesselt worden war,

wieder sprechen konnte, sagte er:

"Ich fühle mich durch den Staat

verfolgt."

Dieser Mann war nicht Jared Lee

Loughner, und das Opfer hieß nicht

Gabrielle Giffords. Die Tat geschah vor mehr als zwanzig

Jahren. Der Täter, der mit einer Smith & Wesson, Kaliber .38,

geschossen hatte, war Dieter Kaufmann. Sein Opfer war

Wolfgang Schäuble.

Über die Tat und ihre Hintergründe berichtete damals der

"Spiegel" ausführlich in einer Titelgeschichte (Heft 43/1990

vom 22. 10. 1990; S. 28):

Der Staat, erklärte Dieter Kaufmann bei seiner

Vernehmung noch in der Nacht des Attentats, habe ihn

"psychisch und phys isch bedrängt". "Hart und

ungerecht" habe man ihn behandelt, er fühle sich

"gefoltert und gequält", in seinem Gerechtigkeitssinn

verletzt "und damit auch in meiner Menschenwürde".

Als ihm schließlich noch die Hoffnung schwand, "daß

sich durch einen Regierungswechsel die Verhältnisse

ändern könnten", schlug er zu. Kaufmann zu seinen

Vernehmern: "Vielleicht hat meine gestrige Tat dazu

beigetragen, politisch etwas auf den Weg zu bringen."

In einem Porträt von Jared Lee Loughner zitierte MSNBC

diesen mit Sätzen wie:

The government is implying mind control and brainwash

on the people by controlling grammar.

Nearly all the people, who don't know this accurate

information of a new currency, aren't aware of mind

control and brainwash methods. If I have my civil

rights, then this message wouldn't have happen.

Die Regierung sätzt Seelenherrschaft und Gehirnwäsche

gegen das Volk ein, denn sie hat die Grammatik unter

ihrer Kontrolle.

Fast alle Leute, die diese richtige Information über eine

neue Währung nicht kennen, wissen nichts von den

Methoden der Seelenherrschaft und Gehirnwäsche.

Wenn ich meine Rechte als Bürger hätte, dann würde

es diese Botschaft nicht geb.

(Ich habe versucht, die sprachlichen Schnitzer "implying"

statt "employing", "happen" statt "happened" in der

Übersetzung wiederzugeben).

Ganz ähnlich hatte sich 1990 der Attentäter Kaufmann

geäußert. Noch einmal der damalige "Spiegel", der aus dem

Vernehmungsprotokoll zitiert:

Doch dann, mit der Dauer des Verhörs zunehmend,

schlich sich das Abwegige und Bizarre ein, geisterten

Wahnvorstellungen durch Kaufmanns Geständnis. (...)

Das lief über "elektrische Wellen auf den Körper", über

quälende "Lauttechnik", über "elektrolytisch erhebliche

Schmerzen", die dem ehemals Drogenabhängigen, wie

er angab, "im Zwölffingerdarm und im Kopf" zugefügt

wurden. "Unter anderem hat der Staat auch versucht,

mich sexuell zu erregen."

Bei Dieter Kaufmann wurde eine paranoide halluzinogene

Schizophrenie d i a g n o s t i z i e r t , a l s o e i n e F o rm d e r

Schizophrenie, die mit Verfolgungswahn und Halluzinationen

einhergeht. Eine ähnliche Erkrankung hatte Adelheid Streidel,

die im Apri l desselben Jahres 1990 Oskar Lafontaine

niedergestochen hatte und die Äußerungen tat wie "Es gibt in

Europa Menschenfabriken und unterirdische Operationssäle,

wo Leute aus der Bevölkerung körperl ich und geistig

umfunktioniert werden."

Weder bei Streidel noch bei Kaufmann ist damals jemand auf

die Idee gekommen, bestimmte Politiker oder eine bestimmte

politische Bewegung für die Tat mitverantwortlich zu machen

oder auch nur irgendeine derartige Verbindung herzustellen.

Bei Loughner steht die Diagnose noch aus. Daran, daß auch

er psychisch krank ist, gibt es aber kaum Zweifel; auch hier

ist eine paranoide Schizophrenie die wahrscheinlichste

Diagnose. Dazu schreibt heute die Los Angeles Times (LAT)

mit Berufung auf Psychiater:

Loughner's increasingly bizarre and mistrustful

pronouncements, combined with his age — 22 —

suggest to many mental health professionals a

flowering of mental il lness marked by delusional

thinking. People diagnosed with schizophrenia, for

instance, most often begin showing signs of the illness

in their late teens or early 20s, when they suffer

episodes of hallucinations and become preoccupied

with delusions — for instance, of persecution or

conspiracy.

Die zunehmend bizarren und Mißtrauen ausdrückenden

Äußerungen Loughners legen für viele psychiatrische

Fachleute zusammen mit seinem Alter 22 Jahre die

Vermutung einer sich herausbildenden Geisteskrankheit

nahe, die durch Wahnideen geprägt ist. Menschen, bei

denen eine Schizophrenie diagnostiziert wird, zeigen die

ersten Anzeichen für die Krankheit meist in ihren

letzten TeenagerJahren oder früh in den Zwanzigern,

wenn sie unter Anfällen von Halluzinationen leiden und

von Wahnideen verfolgt werden zum Beispiel über

Verfolgung und Verschwörung.

In den USA wird jetzt darüber diskutiert, ob man die

psychiatrische Versorgung so verbessern kann, daß solche

Fälle rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Auch

darüber berichtet der Artikel der LAT.

So weit ist dies eine Geschichte über Psychiatrie und

Verbrechen. Mit Politik hat sie nur insofern etwas zu tun, als

d i e Wahn ideen pa rano ide r Sch i zoph rene r o f t das

Verfolgtwerden durch den Staat in irgend einer Weise

einschließen; so daß dann, wenn es zu einem Gewaltausbruch

kommt, dieser nicht selten einen Politiker oder anderen

Repräsentanten des Staats trifft.

Wie aber behandeln unsere Medien dieses Thema? Sehen Sie

sich einmal diesen Artikel an. Er war gestern ab kurz vor

sieben Uhr abends stundenlang der Aufmacher von "Spiegel

Online".

Illustriert ist er mit einem Porträt nicht etwa des Täters oder

seines Opfers Giffords, sondern von Sarah Palin! Und zwar

mit einem Foto, das diese als zähnefletschende Bestie zeigen

soll. Überschrift: "Debatte um Attentat von Arizona Sarah

Palin im Fadenkreuz".

Die Autorin, Annett Meiritz, berichtet überwiegend sachlich

und enthält sich einer eigenen Stellungnahme. Das aber,

worüber sie berichtet, ist nachgerade infam zu nennen. Da

wird beispielsweise Sarah Palin mit der Tat in Verbindung

gebracht, weil es auf ihrer FacebookSeite eine Karte der

USA gibt oder gab, auf der bestimmte Wahlbezirke markiert

sind, welche die Republikaner von den Demokraten bei den

letzten Wahlen erobern wollten. Die Markierungen kann man,

wenn man will, als Fadenkreuze deuten. Die Demokraten

haben zu einem ähnlichen Behuf einmal eine Art stilisierte

Schießscheiben verwendet.

Daß der Täter Loughner diese Karte jemals gesehen hat, ist

unwahrscheinlich; geschweige denn, daß sie ihn bizarre

Vorstellung dazu bewogen haben könnte, das Attentat zu

planen. Es gibt nicht die Spur eines Hinweises darauf, daß er

Sarah Palin überhaupt politisch nahesteht oder daß er

irgendeine Verbindung zur Tea Party hat.

Das spielt für die linke Propaganda aber alles keine Rolle.

Loughner hat in Arizona geschossen. In Arizona gibt es eine

starke TeaPartyBewegung. Also ist diese, also ist Sarah

Palin jedenfalls mitschuldig an der Tat. So wird es behauptet.

So unanständig benimmt sich die USLinke mit ihrer

Propaganda.

Und viele unserer Medien beten es nach. In Deutschland

nicht nur "SpiegelOnl ine"; beispie lsweise auch die

"Süddeutsche Zeitung". Jenseits des Kanals im Guardian der

(linke amerikanische) Journalist Michael Tomasky. Er brachte

es fertig, die Schüsse auf Gabrielle Giffords mit "rechter Wut"

in Verbindung zu bringen, die "in der konservativen DNA

kodiert" sei.

Den Vogel abgeschossen hat aber die Huffington Post, die

führende linke Webzeitung der USA. Dort hat ein gewisser

Michael Kieschnick einen Artikel "Praying for Palin" (Für Palin

beten) publiziert, der zum Abstoßendsten gehört, das ich

jemals zu einem solchen Thema gelesen habe:

So far, Sarah Palin has offered up prayers for the

v ict ims on Facebook. ( . . . ) Yes, the v ic t ims of

yesterday's political shootings deserve our prayers. But

those who helped create the toxic soup of our

relentless 24 hour a day rhetoric where opponents

deserve the firing line (...) deserve a very different

sort of prayer.

I pray that Sarah Palin's heart be transformed that

the hate that so clearly underlies her rhetoric be

replaced with love for those she opposes. That she

ponders the message of the one she worships Jesus

would not have put cross hairs on anyone. I hope that

in the privacy of her own soul she prays for forgiveness

for the rhetoric she has used to win votes, drive

ratings, sell books and promote their Facebook pages. I

hope that she receives strength to change her path.

Bisher hat Sarah Palin auf Facebook Gebete für die

Opfer angeregt. (...) Aber diejenigen, mit deren Hilfe

die vergiftete Suppe einer Rhetorik entstand, die

tagein, tagaus von den Gegnern sagt, daß sie in die

Schußlinie gehörten (...), verdienen ein Gebet ganz

anderer Art.

Ich bete dafür, daß das Herz von Sarah Palin sich

wandle daß der Haß, der so klar ihrer Rhetorik

zugrundeliegt, durch Liebe zu denen abgelöst werden

möge, denen sie widerstreitet. Daß sie die Botschaft

dessen in sich bewegen möge, den sie verehrt Jesus

hätte niemanden mit einem Fadenkreuz markiert. Ich

hoffe, daß sie in der Abgeschiedenheit ihrer Seele um

Vergebung für die Rhetorik bitte, die sie benutzt hat,

um Stimmen zu erhalten, um Umfragen zu beeinflussen,

Bücher zu verkaufen und auf FacebookSeiten für diese

zu werben. Ich hoffe, daß ihr die Stärke zuteil wird,

ihren Weg zu ändern.

Kieschnick fordert die Leser der Huffington Post auf, diese

"Petition" zu unterzeichnen; und laut Annett Meiritz haben

das bereits mehr als hunderttausend getan.

Gibt es überhaupt irgendwelche Hinweise auf das, was den

Täter beeinflußt haben könnte? Ja, es gibt sie. In einem

seiner Videos hat er seine Lektüre genannt: Unter anderem

"Mein Kampf" und das Kommunistische Manifest.

Das nun, anders als Sarah Palin, in der Tat zur Gewalt

aufruft.

© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Mit Dank an

Thomas Pauli. Titelvignette: KarlEduard von Schnitzler,

der Meister linker Agitation. Foto: Bundesarchiv, Bild

183417510001.

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NORICUS

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MEISTER PETZ

R.A.

LYLLITH

ANDREAS DÖDING

ULRICH ELKMANN

CALIMERO

ZETTEL

ERLING PLAETHE

HERR

STEFANOLIX

KALLIAS

GANSGUOTER

K O M M E N T A R E

Sie vermissen die Möglichkeit, dieArtikel dieses Blogs zukommentieren? Hierfür gibt es einBegleitforum, Zettels kleinesZimmer, das Kurzfassungen allerBeiträge und Links zu ihnen enthält.Es ersetzt die Kommentarfunktiondes Blogs und bietet ergänzendeInformationen sowie dieMöglichkeit, weitere Themenunabhängig von ZR zu eröffnen undzu diskutieren.

I M P R E S S U M

Impressum von "Zettels Raum" und"Zettels kleines Zimmer"

S T A T I S T I S C H E S

L E T Z T E B E I T R Ä G E

Zitat des Tages: Linke Gewalt gegen

Opfer des Stal...

Mal wieder ein kleines Quiz: Eine

Premiere im USR...

Notizen zu Sarrazin (9): Sind Sie der

typische Sar...

Zitat des Tages: "Es ist legitim,

Bundeswehrausrüs...

Gesine Lötzsch und die Wege zum

Kommunismus (1): D...

Gesine Lötzsch und die Wege zum

Kommunismus (2): R...

Marginalie: Huckleberry Finn,

purgierte Fassung. P...

Zitat des Tages: Gesine Lötzsch,

Vorsitzende der P...

Dreikönigstreffen. Aufstieg und Fall

der FDP. Wie ...

Marginalie: Wer wird wie oft zu

Talkshows eingelad...

Z E T T E L S R AUMV E R N Ü N F T I G E G E D A N K E N V O N G O T T , D E R W E L T U N D D E R S E E L E D E S M E N S C H E N , A U C H A L L E N

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1 1 . 1 . 1 1

Was hat Sarah Palin mit der Bluttat von Tucson zutun? Exakt nichts. Anmerkungen zu einerunfairen, einer zum Teil infamen Kampagne

Nachdem der Mann, der bei einer

politischen Veranstaltung auf sein

Opfer geschossen hatte und von

S i c h e r h e i t s b e am t e n z u B o d e n

geworfen und gefesselt worden war,

wieder sprechen konnte, sagte er:

"Ich fühle mich durch den Staat

verfolgt."

Dieser Mann war nicht Jared Lee

Loughner, und das Opfer hieß nicht

Gabrielle Giffords. Die Tat geschah vor mehr als zwanzig

Jahren. Der Täter, der mit einer Smith & Wesson, Kaliber .38,

geschossen hatte, war Dieter Kaufmann. Sein Opfer war

Wolfgang Schäuble.

Über die Tat und ihre Hintergründe berichtete damals der

"Spiegel" ausführlich in einer Titelgeschichte (Heft 43/1990

vom 22. 10. 1990; S. 28):

Der Staat, erklärte Dieter Kaufmann bei seiner

Vernehmung noch in der Nacht des Attentats, habe ihn

"psychisch und phys isch bedrängt". "Hart und

ungerecht" habe man ihn behandelt, er fühle sich

"gefoltert und gequält", in seinem Gerechtigkeitssinn

verletzt "und damit auch in meiner Menschenwürde".

Als ihm schließlich noch die Hoffnung schwand, "daß

sich durch einen Regierungswechsel die Verhältnisse

ändern könnten", schlug er zu. Kaufmann zu seinen

Vernehmern: "Vielleicht hat meine gestrige Tat dazu

beigetragen, politisch etwas auf den Weg zu bringen."

In einem Porträt von Jared Lee Loughner zitierte MSNBC

diesen mit Sätzen wie:

The government is implying mind control and brainwash

on the people by controlling grammar.

Nearly all the people, who don't know this accurate

information of a new currency, aren't aware of mind

control and brainwash methods. If I have my civil

rights, then this message wouldn't have happen.

Die Regierung sätzt Seelenherrschaft und Gehirnwäsche

gegen das Volk ein, denn sie hat die Grammatik unter

ihrer Kontrolle.

Fast alle Leute, die diese richtige Information über eine

neue Währung nicht kennen, wissen nichts von den

Methoden der Seelenherrschaft und Gehirnwäsche.

Wenn ich meine Rechte als Bürger hätte, dann würde

es diese Botschaft nicht geb.

(Ich habe versucht, die sprachlichen Schnitzer "implying"

statt "employing", "happen" statt "happened" in der

Übersetzung wiederzugeben).

Ganz ähnlich hatte sich 1990 der Attentäter Kaufmann

geäußert. Noch einmal der damalige "Spiegel", der aus dem

Vernehmungsprotokoll zitiert:

Doch dann, mit der Dauer des Verhörs zunehmend,

schlich sich das Abwegige und Bizarre ein, geisterten

Wahnvorstellungen durch Kaufmanns Geständnis. (...)

Das lief über "elektrische Wellen auf den Körper", über

quälende "Lauttechnik", über "elektrolytisch erhebliche

Schmerzen", die dem ehemals Drogenabhängigen, wie

er angab, "im Zwölffingerdarm und im Kopf" zugefügt

wurden. "Unter anderem hat der Staat auch versucht,

mich sexuell zu erregen."

Bei Dieter Kaufmann wurde eine paranoide halluzinogene

Schizophrenie d i a g n o s t i z i e r t , a l s o e i n e F o rm d e r

Schizophrenie, die mit Verfolgungswahn und Halluzinationen

einhergeht. Eine ähnliche Erkrankung hatte Adelheid Streidel,

die im Apri l desselben Jahres 1990 Oskar Lafontaine

niedergestochen hatte und die Äußerungen tat wie "Es gibt in

Europa Menschenfabriken und unterirdische Operationssäle,

wo Leute aus der Bevölkerung körperl ich und geistig

umfunktioniert werden."

Weder bei Streidel noch bei Kaufmann ist damals jemand auf

die Idee gekommen, bestimmte Politiker oder eine bestimmte

politische Bewegung für die Tat mitverantwortlich zu machen

oder auch nur irgendeine derartige Verbindung herzustellen.

Bei Loughner steht die Diagnose noch aus. Daran, daß auch

er psychisch krank ist, gibt es aber kaum Zweifel; auch hier

ist eine paranoide Schizophrenie die wahrscheinlichste

Diagnose. Dazu schreibt heute die Los Angeles Times (LAT)

mit Berufung auf Psychiater:

Loughner's increasingly bizarre and mistrustful

pronouncements, combined with his age — 22 —

suggest to many mental health professionals a

flowering of mental il lness marked by delusional

thinking. People diagnosed with schizophrenia, for

instance, most often begin showing signs of the illness

in their late teens or early 20s, when they suffer

episodes of hallucinations and become preoccupied

with delusions — for instance, of persecution or

conspiracy.

Die zunehmend bizarren und Mißtrauen ausdrückenden

Äußerungen Loughners legen für viele psychiatrische

Fachleute zusammen mit seinem Alter 22 Jahre die

Vermutung einer sich herausbildenden Geisteskrankheit

nahe, die durch Wahnideen geprägt ist. Menschen, bei

denen eine Schizophrenie diagnostiziert wird, zeigen die

ersten Anzeichen für die Krankheit meist in ihren

letzten TeenagerJahren oder früh in den Zwanzigern,

wenn sie unter Anfällen von Halluzinationen leiden und

von Wahnideen verfolgt werden zum Beispiel über

Verfolgung und Verschwörung.

In den USA wird jetzt darüber diskutiert, ob man die

psychiatrische Versorgung so verbessern kann, daß solche

Fälle rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Auch

darüber berichtet der Artikel der LAT.

So weit ist dies eine Geschichte über Psychiatrie und

Verbrechen. Mit Politik hat sie nur insofern etwas zu tun, als

d i e Wahn ideen pa rano ide r Sch i zoph rene r o f t das

Verfolgtwerden durch den Staat in irgend einer Weise

einschließen; so daß dann, wenn es zu einem Gewaltausbruch

kommt, dieser nicht selten einen Politiker oder anderen

Repräsentanten des Staats trifft.

Wie aber behandeln unsere Medien dieses Thema? Sehen Sie

sich einmal diesen Artikel an. Er war gestern ab kurz vor

sieben Uhr abends stundenlang der Aufmacher von "Spiegel

Online".

Illustriert ist er mit einem Porträt nicht etwa des Täters oder

seines Opfers Giffords, sondern von Sarah Palin! Und zwar

mit einem Foto, das diese als zähnefletschende Bestie zeigen

soll. Überschrift: "Debatte um Attentat von Arizona Sarah

Palin im Fadenkreuz".

Die Autorin, Annett Meiritz, berichtet überwiegend sachlich

und enthält sich einer eigenen Stellungnahme. Das aber,

worüber sie berichtet, ist nachgerade infam zu nennen. Da

wird beispielsweise Sarah Palin mit der Tat in Verbindung

gebracht, weil es auf ihrer FacebookSeite eine Karte der

USA gibt oder gab, auf der bestimmte Wahlbezirke markiert

sind, welche die Republikaner von den Demokraten bei den

letzten Wahlen erobern wollten. Die Markierungen kann man,

wenn man will, als Fadenkreuze deuten. Die Demokraten

haben zu einem ähnlichen Behuf einmal eine Art stilisierte

Schießscheiben verwendet.

Daß der Täter Loughner diese Karte jemals gesehen hat, ist

unwahrscheinlich; geschweige denn, daß sie ihn bizarre

Vorstellung dazu bewogen haben könnte, das Attentat zu

planen. Es gibt nicht die Spur eines Hinweises darauf, daß er

Sarah Palin überhaupt politisch nahesteht oder daß er

irgendeine Verbindung zur Tea Party hat.

Das spielt für die linke Propaganda aber alles keine Rolle.

Loughner hat in Arizona geschossen. In Arizona gibt es eine

starke TeaPartyBewegung. Also ist diese, also ist Sarah

Palin jedenfalls mitschuldig an der Tat. So wird es behauptet.

So unanständig benimmt sich die USLinke mit ihrer

Propaganda.

Und viele unserer Medien beten es nach. In Deutschland

nicht nur "SpiegelOnl ine"; beispie lsweise auch die

"Süddeutsche Zeitung". Jenseits des Kanals im Guardian der

(linke amerikanische) Journalist Michael Tomasky. Er brachte

es fertig, die Schüsse auf Gabrielle Giffords mit "rechter Wut"

in Verbindung zu bringen, die "in der konservativen DNA

kodiert" sei.

Den Vogel abgeschossen hat aber die Huffington Post, die

führende linke Webzeitung der USA. Dort hat ein gewisser

Michael Kieschnick einen Artikel "Praying for Palin" (Für Palin

beten) publiziert, der zum Abstoßendsten gehört, das ich

jemals zu einem solchen Thema gelesen habe:

So far, Sarah Palin has offered up prayers for the

v ict ims on Facebook. ( . . . ) Yes, the v ic t ims of

yesterday's political shootings deserve our prayers. But

those who helped create the toxic soup of our

relentless 24 hour a day rhetoric where opponents

deserve the firing line (...) deserve a very different

sort of prayer.

I pray that Sarah Palin's heart be transformed that

the hate that so clearly underlies her rhetoric be

replaced with love for those she opposes. That she

ponders the message of the one she worships Jesus

would not have put cross hairs on anyone. I hope that

in the privacy of her own soul she prays for forgiveness

for the rhetoric she has used to win votes, drive

ratings, sell books and promote their Facebook pages. I

hope that she receives strength to change her path.

Bisher hat Sarah Palin auf Facebook Gebete für die

Opfer angeregt. (...) Aber diejenigen, mit deren Hilfe

die vergiftete Suppe einer Rhetorik entstand, die

tagein, tagaus von den Gegnern sagt, daß sie in die

Schußlinie gehörten (...), verdienen ein Gebet ganz

anderer Art.

Ich bete dafür, daß das Herz von Sarah Palin sich

wandle daß der Haß, der so klar ihrer Rhetorik

zugrundeliegt, durch Liebe zu denen abgelöst werden

möge, denen sie widerstreitet. Daß sie die Botschaft

dessen in sich bewegen möge, den sie verehrt Jesus

hätte niemanden mit einem Fadenkreuz markiert. Ich

hoffe, daß sie in der Abgeschiedenheit ihrer Seele um

Vergebung für die Rhetorik bitte, die sie benutzt hat,

um Stimmen zu erhalten, um Umfragen zu beeinflussen,

Bücher zu verkaufen und auf FacebookSeiten für diese

zu werben. Ich hoffe, daß ihr die Stärke zuteil wird,

ihren Weg zu ändern.

Kieschnick fordert die Leser der Huffington Post auf, diese

"Petition" zu unterzeichnen; und laut Annett Meiritz haben

das bereits mehr als hunderttausend getan.

Gibt es überhaupt irgendwelche Hinweise auf das, was den

Täter beeinflußt haben könnte? Ja, es gibt sie. In einem

seiner Videos hat er seine Lektüre genannt: Unter anderem

"Mein Kampf" und das Kommunistische Manifest.

Das nun, anders als Sarah Palin, in der Tat zur Gewalt

aufruft.

© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Mit Dank an

Thomas Pauli. Titelvignette: KarlEduard von Schnitzler,

der Meister linker Agitation. Foto: Bundesarchiv, Bild

183417510001.

POSTED BY ZETTEL AT 12:21

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