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Strategiefolder RZ O.K. Ausd · 2008. 3. 11. · An der Eisbar treffen sie später auf den Austroamerikaner Mr. Jones und kommen ins Gespräch. Frau Planker erzählt vom Skiurlaub

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Szenarioprozess

Methodenexperten von DaimlerChrysler

Vertreter der Winterindustrie

Planungen zu Geschäftsfeld- und Produktstrategien mit großerzeitlicher Reichweite sind meist mit erheblichen Unsicherheiten überdie Entwicklung wichtiger Umfeldfaktoren verbunden. Insbesonderedas zunehmend dynamischere Umfeld mit seinen rasanten technischen Innovationen erschwert unternehmerische Entscheidungen.

Bei klassischen Prognosen werden zumeist die Erfahrungen der Ver-gangenheit linear in die Zukunft projiziert. Diese Methode funktioniert abernicht, wenn sich unerwartete Ereignisse ergeben, die Entwicklungeneine neue Richtung geben.

Statt dessen beschreitet die Österreich Werbung mit der Szenario-Tech-nik einen pragmatischen Weg, die Ungewissheiten der Zukunft zu verringernund methodisch so zu verarbeiten, dass die sich ergebenden Maßnahmen-vorschläge nachvollziehbar, plausibel und zielführend sind.

Die Zukunft des Wintertourismus.

Ein Danke für die Mitarbeit: Michael Doppelmayr/Doppelmayr AG; Norbert Draskovits/Österreichisches Verkehrsbüro; Wolfgang Eder/ Region Nockberge-Bad Kleinkirchheim; Jakob Falkner/Ötztaler Gletscherbahnen; Karin Fischerlehner/Fachverband Seilbahnen Österreichs; Alf Geiger/Reitarena Austria; Alexandra Hölzl/Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit; Ingo Karl/St.Johanner Bergbahnen; Helmut Müller/Input Projektentwicklung; Harald Preissler und Joachim Reske/DaimlerChrysler; Martin Uitz/SalzburgerLand Tourismus; Andreas Zins/Wirtschaftsuniversität Wien; Gerhard Lindner und Rudolf Mertl/Österreich Werbung.

Zukunft positiv gestalten.

Bei Szenario-Prozessen werden komplexe Aufgabenstellungen systematisch erfasst und strukturiert, die wichtigen Einflüsse auf die Fragestellung werden definiert, beschrieben und einzeln in die Zukunft pro-jiziert. Aus der Vernetzung dieser Einflüsse ergeben sich in sich stimmigeZukunftsbilder.

Ziel ist es dabei nicht, nur eine mögliche oder wahrscheinliche Entwicklung zu beschreiben, sondern unterschiedliche Aspekte zu durch-leuchten. Nur dadurch kann man sich auf ein breites Spektrum von Perspek-tiven einstellen.

Szenarien sind also mögliche Beschreibungen der Zukunft, vorderen Hintergrund sich Ziele, Strategien und konkrete Maßnahmenerarbeiten lassen, die ein erfolgreiches Handeln in möglichst vielenzukünftigen Situationen und Umfeldern gewährleisten können.

Die Österreich Werbung hat im Herbst 1999 gemeinsam mit Vertreternaller touristischen Ebenen sowie der Winterindustrie und unter der Leitungder Methodenexperten von DaimlerChrysIer einen Szenario-Prozeß zurZukunft des Wintertourismus abgehalten. Die Ergebnisse dieses Prozessesund deren Ableitungen werden nachfolgend dargestellt und sollen allen Tourismusverantwortlichen dabei helfen, die Zukunft des heimischen Wintertourismus positiv zu gestalten.

Eine definitive Antwort auf Ihre Zukunftsaussichten kann es dabei nichtgeben. Ich bin aber sicher, Sie erhalten Anregungen für Ihre zukünftigentouristischen Planungen.

Ihr

Michael Höferer

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Sun & Beach auch im Winter

Nr.1

Österreich bei Urlaub im Schnee Marktleader

Ausgangslage.Die Hauptreisezeit der Europäer ist der Sommer.

Nicht einmal ein Drittel der jährlichen Auslands-urlaubsreisen fallen in die Wintersaison.

Zudem dominieren auch im Winter die Sun & Beach Urlaube. Nur 12% aller Winter-urlaube werden im Schnee verbracht.

Beinahe die Hälfte der Schneeurlaube derEuropäer gehen nach Österreich.

Der Hauptkonkurrent Frankreich liegt mit einemMarktanteil von 14 % deutlich dahinter. Italien unddie Schweiz folgen mit je 11 % Marktanteil auf denweiteren Rängen.

Nahezu die Hälfte aller Auslandsreisender Europäer in den Schnee werden von Deutschen unternommen. Mit deutlichemAbstand folgen als Quellmärkte die Niederlande,Großbritannien und Belgien.

Jeweils rund ein Fünftel aller Reisen der Deutschen sind Schneeurlaube, Urlaube amMeer oder Städtereisen. Damit ist der Winter-urlaub im Schnee bei den Deutschen weitausbeliebter als im europäischen Durchschnitt.Zudem ist Österreich das mit Abstand belieb-teste Urlaubsziel für Schneeurlaube.

Sowohl die Entwicklungen der Nächtigun-gen (52 Mio. 1998/99) als auch die der Touris-museinnahmen (öS 102 Mrd. 1998/99) habeneinen eindeutig positiven Verlauf.

Die Wintersaison gewinnt auch gegenüber derSommersaison stetig an Bedeutung.

Die Hauptherkunftsmärkte für ÖsterreichsWintertourismus sind Deutschland mit rund50% Nächtigungsanteil und der Inlandsmarktselbst mit knapp einem Viertel aller Nächtigungen.

Österreich

Frankreich

Italien

Schweiz

Quelle: IPK, European Travel Monitor, Auslandsreisen der Europäer 1998

Österreich ist Marktleaderbei Urlaub im Schnee.

47%

14%

11%

11%

Meerurlaub

Städtereise

Rundreise

Schneeurlaub

Erholungsurlaub

Quelle: IPK, European Travel Monitor, Auslandsreisen der Europäer 1998

Sonne, Sand und Meer dominiert auch im Winter.

22%

20%

14%

12%

12%

Tourismuseinnahmen im Winter.

Quelle: Statistik Österreich

Nationenmix im Winter 1998/99.

Rest 20%

Großbritannien 3%Schweiz 2%Belgien 2%Italien 2%

Polen 1 %Frankreich 1 %Dänemark 1 %

Deutschland 49%Niederlande 8%

Österreich 23%Deutschland

Niederlande

Großbritannien

Belgien

Dänemark

Schweden

Quelle: IPK, European Travel Monitor, Auslandsreisen der Europäer 1998

Deutsche bevorzugen Österreich. 44%

13%

5%

5%

Zielländer der Deutschen

Österreich 69%

Schweiz 13%

Italien 10%

Frankreich 3%

4%

4%

110 –105 –100 –

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Quelle: Wifo, Werte in ATS MRD.

Impressum: Inhaber und Verleger: Österreich Werbung, Margaretenstraße 1, 1040 Wien. Druck: Fa. Gerin, Wolkersdorf. Coverfoto: Peter Poby. Grafik: Trenkler, Wien.

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Allen Szenarien liegen Faktoren zugrunde, deren künftige Entwicklungen schon heute deutlich absehbar sind. Die aus diesen Entwicklungsperspektiven abgeleiteten Handlungsempfehlungen sollten daher unabhängig davon, welches Szenario letztendlich am ehesten eintrifft, verwirklicht werden. Sie sind die Basisvoraussetzungen für Konkurrenzfähigkeit in der Zukunft.

Winterpotential wächst

Multioptionaler Konsument will Angebotsvielfalt.

Frühes Erlernen fördert spätere Ausübung.

Gruppe der „jungen Alten“ wächst.

Zugangserleichterung durch Geräteentwicklungen.

Guides/Animateure.

Familienangebote.

Wintersport und Erlebniswochen für Kinder/Jugendliche.

Spezielle Package-Angebote und Cards für Senioren.

Geräteverleih am Berg und unterschiedliche Ausübungsbereiche.

Winterpotential wächst.

Druck auf Schneeurlaub steigt.Ökologisch intakte Natur.

Touristische Sicherheit.

Elektronischer Zugang zum Produkt via neuer Medien.

Basic Requirements.Individualität und Multioptionalität der Kunden.

Suche nach Abwechslung.

Orts- und regionale Erlebniscards.

Angebotsvielfalt mit regionaler Positionierung und „add on value“.

Durchgängige Dienstleistungsketten.

Nachfrage nach Angebotsvielfalt steigt.

Generell kann davon ausgegangen werden, daß der weltweite Destinationswettbewerb weiter steigt und sich die Bedeutungdes Preis/ Wettbewerbsverhältnisses noch erhöht. Daher wirdauch der Druck auf das international betrachtet kleine Segment desWinterurlaubes in den Bergen insbesondere durch Warmwas-serangebote im Winter stark zunehmen.

Für Österreich bedeutet das den Aufbau und die klare Positionie-rung von Destinationen, eine verstärkte Angebotsbündelung,die Bildung von Dachmarken und eine weitere Intensivierung vonKooperationen im Marketingbereich.

Das Winterpotential selbst wird weiter steigen, da es vergleichs-weise mehr Menschen gibt, die schon Wintersporterfahrunghaben, was einer späteren Ausübung förderlich ist.

Zudem wächst die Gruppe der „aktiven Alten“ weiter an und Entwicklungen am Gerätesektor ermöglichen einen einfachenZugang zum Wintersport, wodurch zusätzliche Kundenpotentialeangesprochen werden.

Weltweiter Destinationswettbewerb. (v.a. Sun & Beach)

Preis/Wettbewerbsverhältnis.

Aufbau und klare Positionierung von Destinationen.

Angebotsbündelung und Bildung von Dachmarken.

Kooperationen im Marketingbereich.

Druck auf Winterurlaub in den Bergen steigt.

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Generelle Zukunftserwartungen.Zunehmen wird auch die Nachfrage nach Angebotsvielfalt im Winter, da auch die Individualität und Multioptionalität der Konsumenten weiter zunimmt. Das Urlaubserlebnis muß dabeijedoch einfach zugänglich sein.

Um diesen Entwicklungen zu entsprechen, wird es notwendig sein, Orts- und regionale Erlebniscards breit einzuführen. Zusätzlich sind Angebotsvielfalt mit regionaler Positionierung und Zusatz-nutzen zu gewährleisten und die Dienstleistungsketten müssen nichtnur perfekt sondern auch durchgängig sein.

Zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit Österreichs im Winter ist eineökologisch intakte Umwelt Grundvoraussetzung.

Auch alle Sicherheitsbedürfnisse der Konsumenten müssen erfülltsein. Dies betrifft nicht nur die Sicherheit vor Kriminalität, sondern aucheine gute medizinische Betreuung, die rasche Erreichbarkeit der Urlaub-sorte, eine ausreichende Schneelage, die Sicherheit vor Lawinen-abgängen etc.

Auch der elektronische Zugang zum Produkt via neuer Medien isteine weitere Basis zur Konkurrenzfähigkeit.

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Schnee-Erlebnisse nicht mehr vorhanden.

Alternative Angebotsausrichtungen notwendig.

Künstliche Erlebniswelten mit österreich-typischen Themen als Ersatzprodukt.

Wenige hochgelegene Wintersportinseln erhalten.Himmel & Hölle. Schnee Ade.

Klasse und Masse.

Individualität und Standardisierung.

Globale Franchise-Systeme.

All-In Preise als Entscheidungskriterium.

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Szenarien der Zukunft.Die Zukunft ist nicht genau vorhersagbar. Mittels der Szenariotechnik können aber mögliche Bilder von der Zukunft erarbeitet werden, die in sich schlüssig sind. Mittels solcher Zukunftsbilder kann man sich schon heute auf mögliche Entwicklungen einstellen und rechtzeitig die notwendigenMaßnahmen für weitere Konkurrenzfähigkeit setzen.Zur besseren Verständlichkeit werden die Szenarien in Form von Geschichten aufbereitet. Dabei ist zu bedenken, daß voraussichtlich keines der Szenariengenau so wie beschrieben eintrifft. Die generellen Eckpfeiler der Zukunftsbilder sind allerdings gültig. Vorstellbar sind auch Mischformen oder ein gleich-zeitiges Eintreffen mehrer Szenarien.

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Himmel & Hölle

Familie Planker kann sich nur jeden zweiten Winter einen richtigen Skiurlaub leisten. Um dennoch nicht ganz auf den Spaß verzichten zu müs-sen, gönnen sich die Plankers ab und zu einen Tag im Ski-Dome, der ausdem ehemaligen Ernst Happel Stadion in Wien entstanden ist. Dort liefernsie sich Schneeballschlachten mit den anderen Besuchern, fahren Ski aufden beiden Pisten, erleben spannende Snowboard-Freestyle Bewerbe undgeniessen ein Picknick an der Schneebar - und das alles um den Familien-All Inklusive Preis von Euro 89.90,–.

Am Abend fahren sie mit der Abenteuer-Robbahn, deren Strecke rund umden Ski-Dome verläuft.

An der Eisbar treffen sie später auf den Austroamerikaner Mr. Jones undkommen ins Gespräch. Frau Planker erzählt vom Skiurlaub im letzten Jahr.Für Euro 699.90,– genoß die Familie einen All Inclusive Urlaub ineinem der unzähligen McSKI-Ressorts. Im Internet haben sie die freienAngebote auf der Restplatzbörse gesichtet und sich schließlich entschieden.Das Package beinhaltete sämtliche Leihsportgeräte, die Liftpässe, die Unter-bringung samt Halbpension. Da der gesamte Wintersportort zum McAllWorld-Unternehmen gehört, war es egal, in welchem der vielen Restaurantsdie Plankers ihre Mahlzeiten genossen. Die Menüs inklusive je einemGetränk pro Person waren im Package beinhaltet. „Vorgegebene Essenszei-ten nimmt man bei den günstigen Preisen gerne in Kauf!“ meint Frau Planker.

Der Geschäftsführer des McHotels, in welchem die Familie wohnte, istFranchisenehmer bei McAll World. Dieser Konzern bietet weltweitSommer- und Winterurlaubsangebote auf „All Inclusive“-Basis für die „kleine“ Brieftasche. Durch eine ausgeklügelte Logistik werden alle mit McAllWorld zusammenarbeitenden Tourismusregionen gleichmäßig ausgelastet.

Zur Vermeidung langer Wartezeiten bei den Liften gibt es ein speziellesLeitsystem, welches die im Package beinhalteten Pisten anzeigt.Wer andere, nicht beinhaltete Abfahrten bzw. Lifte benützen will, muß extrazahlen. Natürlich werden diese Kosten direkt über das Handy abgebucht -zeitaufwändige und umständliche Kartenkäufe gibt es schon lange nichtmehr. Pist-Pricing nennt man das. Schneequalität und Panorama sind ent-scheidend für den Gesamtpreis des jeweiligen „Package“ bzw. dafür, obdiese in einem der verschiedenen All Inclusive-Angebote beinhaltet sind.„Tiefschnee-Abfahrten waren nicht drin. Für die mußten wir extra zahlen.Das war zwar teuer, aber es hat sich für zwei mal fahren gelohnt!“ sagt HerrPlanker.

An einem Tag war das Wetter nicht so schön. Da haben sich viele Urlau-ber im McVirtual eingefunden, einer großen Kuppelhalle am Berg, in derman alle möglichen Sportarten virtuell absolvieren und sich anschließend indiversen kleinen Bars und Restaurants vergnügen kann.

Mr. Jones hat den Schilderungen der Plankers aufmerksam zugehört. Erist selbständiger Unternehmer und gerade auf einem Kurzurlaub in Wien.Bei dieser Gelegenheit wollte er sich den Ski Dome ansehen, in dem er alsKind (damals war es noch das Ernst Happel Stadion) Fußballspiele seinerLieblingsmannschaft Rapid miterlebt hatte.

Mr. Jones, mittlerweile in den USA ansässig, bucht seine Winterurlaubeüber Ski DeLuxe, wo er ein Topservice, vom Zuhause-Abgeholtwerdenüber die Reise von den USA bis zum Zielort, über das Spitzen-Hotel und dasvielfältige Sportangebot inklusive Individual-Betreuung bis hin zurRückreise, bekommt. Selbst um sein Gepäck kümmern sich die Mitarbeitervon Ski DeLuxe.

„So habe ich heuer schon 14 wunderbare Tage verbracht und freue michschon auf nächsten Ski-Urlaub in meiner alten Heimat!“

Den siebenten Winter hintereinander bleibt in den tiefer gelegenen Regionen nun schon der Schnee aus. Darunter leiden nicht nurdie direkt betroffenen Orte unterhalb von 1000 m Seehöhe. Die gesamteWinterindustrie wird davon berührt, da mit dem ausbleibenden Schnee dasBedürfnis nach Urlaub im Schnee deutlich sinkt. Die Experten prophezeien sogar einen dauerhaften Niedergang des Schneeurlaubes, da die positiven Kindheitserinnerungen an Schnee ein wichtiges Motivfür das „Erlebnis Schnee” im späteren Leben sind und immer weniger Menschen diese Erfahrung aufgrund der gestiegenen Schneegrenzemachen.

Ein großes Problem ist auch, daß es kaum noch Schulschikurse gibt,wodurch den Kinder die schönen Erfahrungen des gemeinsamen Schifah-rens nicht mehr ermöglicht werden. Alles in allem ist der Urlaub im Schnee„out“ und die Flucht aus dem Winter in die warmen Urlaubsdestina-tionen nimmt ständig zu.

Einige Orte helfen sich mittels Überdachung ihrer Pisten, um denmaschinell hergestellten Schnee dauerhaft länger zu konservieren. Neuer-dings wächst das Angebot künstlich gekühlter Hänge. Durch ausgeklü-gelte Wärmepumpsysteme wird dem Boden Temperatur entzogen, die dannwieder zur Heizung der Hotels und Gasthäuser verwendet wird. Die meistenjedoch haben versucht, sich mit alternativen Angebotsausrichtungenzu positionieren. Einige haben dies erfolgreich geschafft.

Claudia und Thomas Schlainzer sind nach wie vor begeisterte Skifahrer. Allerdings können sie es sich nicht leisten, in einem der letzten hochgelegenen Wintersportinseln Urlaub zu machen, wo der Chef von Thomas gerne urlaubt. Deshalb haben die Schlainzers über das Internetein preisgünstiges fünftägiges All-Inklusive Paket in einem ehemalssehr gut gehenden Kärntner Skiort gebucht.

Die gesamte Skiwirtschaft befindet sich in einem Teufelskreis, aus demnur schwer herauszukommen ist. Die gesunkene Nachfrage seitens derKonsumenten führte zu einer dramatischen Kürzung der Marketingbud-gets und zu gesunkener Investitions- und Innovationsbereitschaft.Das jedoch macht es immer schwieriger, neue Kunden zu werben.

Auch die Qualität der gesamten Dienstleistungskette vor Ort hatgelitten. Noch vor wenigen Jahren konnten die Schlainzers den elektri-schen Orts-Shuttle benutzen. Dieser ist mittlerweile eingestellt. Auch das Lieblings-Restaurant von Frau Schlainzer, in dem das Paar vor Jahren ihrensechsten Hochzeitstag gefeiert hatte, gibt es nicht mehr. Da auch der Skiverleih, der an das Sportgeschäft im Ort angeschlossen war, geschlossenhat, müssen die Schlainzers ihre Ausrüstung kaufen. Bei den Liften wärenInvestitionen dringend nötig, da sonst der eine oder andere bald eingestelltwerden muß. Die vorhandenen Schneekanonen funktionieren zum Glückgut, aber wer weiß, wie lange noch...

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Schnee Ade.

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Ski, Snow & More.Schifahren weiterhin wichtigste Sportausübung.

Aber Vielfalt ist „in“.

Berg & Schnee sind Bühne.

Easy Cards mit Zugang zu Einrichtungen, Geräten und Animation.

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Ski, Snow & More.

Das All-In Angebot für den heurigen Winterurlaub hat Frau Beimer mitder Fernbedienung über ihr TV-Gerät gebucht: einfach, schnell und praktisch. Nachdem sie und ihr Mann - natürlich nach eingehender Diskussion mit ihren beiden Kindern - die virtuellen Wintersportange-bote im Internet durchgesurft hatten, haben sich die Beimers schließ-lich für Sölden entschieden.

Die Hotels in einer für die Beimers entsprechenden Preiskategorie habensie - von der Empfangshalle über den Skistall, die Sauna und den Frühstücksaal bis hin zu den Zimmern - in einer dreidimensionalen Anima-tion virtuell im Internet durchwandert, um sich „Ihr“ Hotel auszusuchen.Natürlich gehört es zu der Kette von Herbergen, die für gleichbleibendhohe Qualität bürgt - darauf legen die Beimers großen Wert.

Bei ihrer Unterkunft angelangt, wird die Familie bereits vom Geschäfts-führer herzlich empfangen. Die noch während der Anreise per Handygeäußerten Wünsche stehen bereit:

Herr Beimer wollte ein warmes Wannenbad - beim Einchecken wird dieBadewanne bereits automatisch gefüllt. Frau Beimer hat sich ihren Lieblingsfilm bestellt - sie braucht nur noch den Fernseher einzuschaltenund mit Ihrem Chipkarten-Zimmer-Schlüssel das Internet Videosystem zu aktivieren.

Der nächste Tag bietet Abwechslung pur: Während Herr Beimer esvorzieht, Ski zu fahren, möchte seine Frau lieber langlaufen.

Tochter Angelika ist abenteuerlustig und geht - unter Anleitung einesGuide - Eisklettern. Für den Nachmittag hat sie sich schon zum Ausprobie-ren der neuen Kurzschi angemeldet. Diese sind schon - entsprechend ihrerelektronisch abgerufenen Daten - vorbereitet.

Ihr Bruder Thomas möchte gleich rasanter einsteigen. Er hat schon amVorabend beschlossen, Eissegeln zu gehen. Der „Söldener Sportkanal”, deralle in und um Sölden möglichen Sportarten im Einsatz zeigt, hat es ihmschmackhaft gemacht. Nach dem Frühstück geht es mit dem Shuttle-Buszum Piburgersee, wo bereits ein Guide auf die Gruppe Eissegler wartet.Vielleicht wird Thomas zur Entspannung am Nachmittag Schneeschuh-wandern gehen oder sich in der Therme verwöhnen lassen.

Im Ötztal stehen den Urlaubern mehrere Rent-Huts zur Verfügung. In diesen kann man alle verfügbaren Wintersportgeräte ausleihen. Nach einmaliger Gratis-Schnuppermöglichkeit kann man sich entscheiden.Es ist nicht nötig, die Geräte am selben Rent-Hut abzugeben, an dem mansie geliehen hat. Sie werden vom Söldner Sportservice alle zwei Stundenauf alle Rent-Huts gleichmäßig verteilt. So wird z. B. die erste Abfahrt mitTubes bezwungen, von dort geht es dann ev. mit dem Snowboard weiter. Auf diese Weise können die verschiedensten Fun-Geräte unter Anleitungvon Guides ausprobiert werden. Für diejenigen, die eine neue Sportarttesten, aber nicht gleich stürzen wollen, gibt es an den Talstationen dergrößeren Lifte sogenannte Virtual Try Simulatoren. Mit ihrer Hilfe kannman - ohne jedes Risiko - Sportgeräte in der virtuellen Realität ausprobieren.

Wenn die Beimers untertags auch nicht immer auf denselben Pisten undmit denselben Sportgeräten unterwegs sind - für den ersten Abend habensie sich bereits einen gemeinsamen Platz in der „Authy-Hütte“ reservierenlassen, natürlich direkt vom WAP-Handy aus, einfach während der Fahrt aufdem Schilift. Die Hütte ist urig, gemütlich und bietet sowohl lokale als auchinternationale Speisen und Getränke. Ganz dem Trend der Zeit entsprechendwird Authentizität hier groß geschrieben. Während die Kinder nach demAbendessen mit der Gondel zurückfahren, haben die Eltern noch einen romantischen Abend mit Champagner und sanfter Musik in einemKuschel-Iglu gebucht...

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Ökowinter.Die zunehmende Ressourcenverknappung, von der nicht zuletzt das

Trinkwasser betroffen ist, schlägt sich auch auf den Tourismus nieder. Verkehrsüberlastung und Umweltverschmutzung rufen die Europäische Union auf den Plan. Ein grundlegender Strukturwandel imSteuersystem ist unumgänglich, Ökosteuern sind angesagt.

Aber auch in der europäischen Bevölkerung steigt das Umweltbewußt-sein ständig an. Die Folge ist eine immer höhere Sensibilität für einenschonenden Umgang mit unseren Ressourcen.

Durch die Teuerungsmaßnahmen bei Treibstoffen ist vor allem derFernreisesektor betroffen. Im Nahbereich gibt es, gestützt durch steuerbe-günstigte energie- und umweltschonende Massenverkehrsmit-tel, nach wie vor eine hohe Reisetätigkeit. Die traditionelle Abhängigkeitdes österreichischen Tourismus von Gästen, die maximal 500 KilometerAnreisestrecke bewältigen wollen, ist somit von Vorteil. Außerdem kannsich Österreich erfolgreich mit einem ökologisch ausgerichtetenTourismus positionieren. Mit diesem zeitgemäßen Zugang wird eineausreichend große und zugleich kaufkräftige Schicht angesprochen,die bereit ist, für ökologisch orientierten Urlaub auch etwas tiefer in dieTasche zu greifen.

Herr Szegetes und seine Freunde gehören zu dieser Gruppe Urlauber. Für sie bedeutet Erholung nicht zuletzt die sportliche Betätigung in einersauberen und gesunden Umwelt. Und genau die bekommen sie in Österreich geboten. Die höheren Preise nehmen sie dafür gerne in Kauf,garantieren diese doch im Gegenzug kurze Wartezeiten bei den Liftenund keine überlaufenen Pisten. Die Zahl der Urlauber pro Berg iststreng limitiert, um die Ressourcen zu schonen. Die europaweite Koor-dination der Urlaubszeiten ermöglicht sowohl eine Entlastung des Ver-kehrs als auch eine gleichmäßige Auslastung der Betriebe.

Die zwei Wochen Winterurlaub, die Herr Szegetes jedes Jahr zusammenmit seinen Freunden in den österreichischen Bergen verbringt, werden ihmaber auch teilweise unter dem Titel „Kur“ von seiner Privatversicherungabgegolten, da die Höhenluft gesundheitsfördernde Wirkung hat, wie dievor ein paar Jahrendurchgeführte AMAS-Höhenstudie bestätigt. Die Anreise bewältigen die Österreich-Fans preisgünstig im „Öko-Rapid“der „Europäischen Bahnen Union“, der mit allen Raffinessen modernerUnterhaltungselektronik ausgestattet ist. Bei dieser Form der ökologischenund streßfreien Urlaubsfahrt, vergeht für Herrn Szegetes und seine Freundedie Zeit - im wahrsten Sinne des Wortes - wie im Zug!

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Ressourcenschonende nachhaltige Bewirtschaftung.

Umweltnutzung kostet Geld.

Konzentration auf Nahmärkte.

Verkehrsorganisation und Entzerrung.

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