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Thomas Schneller Medizinische Psychologie Stress, Stressfolgen, Stressbewältigung Burnout und Lebensqualität Dr. Thomas Schneller 23. Mai 2007

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Medizinische Psychologie

Stress, Stressfolgen, Stressbewältigung Burnout und Lebensqualität

Dr. Thomas Schneller

23. Mai 2007

Medizinische Psychologie

Stress, Stressfolgen, Stressbewältigung Burnout und Lebensqualität

Dr. Thomas Schneller

23. Mai 2007

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STRESSSTRESS

Stress ist etwas Persönliches,

denn auf unterschiedliche Belastungen reagieren verschiedene Menschen unterschiedlich.

Beispiel: Eine anstehende Prüfung.

Ein anstehendes erstes „date“.

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Stressoren

Stress-Reaktionen

Stress-Bewältigung

Positiv

Stressfolgen

Stressbewältigungsmethoden

kurzfr.

langfr.

STRESSSTRESS

Stressabfolge

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Was ist Stress?

„Stress“ (engl.): Anpassung, Druck

„Stress“ (med.): unspezifische Reaktion des Körpersauf jede Anforderung, die an ihn gestellt wird

„Stress“ (allg.): weltweit benutztes Schlagwort, das für alles und jedes benutzt wird

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Stress

Stress

Krach!!!

Stress

Einfaches Stressmodell

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Was ist Stress?

Eu-Stress: (griech.): eu = gut, wohl, normal

= normaler, physiologischer Stress, der den Zweck hat,mit einem stereotypen Reaktionsmuster den Menschenauf muskuläre Arbeit vorzubereiten.

Dis-Stress: (griech.): dys = schlecht, fehlerhaft

= wenn körperliche Abreaktion ausbleibt oder wennals Folge zu intensiver oder zahlreicher Stressoren die Stressreaktion übermächtig wird.

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Biologischer Sinn des Stresses

- uraltes genetisches Programm

- Lebenserhaltung durch Flucht- oder Angriffsmechanismus

- bei Gefahr: immense Energiebereitstellung (Adrenalin, Sympathikus)

- blitzartige Mobilmachung aller Körperreserven (Puls, Blutdruck, Atmung)

= Alarmreaktion des Körpers

- modulierbar durch das Gefühl der Kontrolle über die Situation

- Stress ist ein lebenswichtiger Vorgang

und ein natürlicher Verteidigungsmechanismus.

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Bedeutung des Stresses

Krankheit der Gegenwart

alle sind betroffen

gestörtes Gleichgewicht

erhöht die Leistungsfähigkeit

überfordert die Abwehrkräfte

führt zu Unausgeglichenheit

führt zu gesundheitsschädigenden Verh-weisen

führt zu Burnout und Erkrankungen

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• Wie man mit Belastungen fertig wird,

kann man lernen.

• Nicht erst bei Stressfolgeschäden reagieren,

sondern vorbeugend tätig werden.

• Geeignete Mittel zur persönlichen Stress-

bewältigung kennen lernen.

• Wie man mit Belastungen fertig wird,

kann man lernen.

• Nicht erst bei Stressfolgeschäden reagieren,

sondern vorbeugend tätig werden.

• Geeignete Mittel zur persönlichen Stress-

bewältigung kennen lernen.

Stressvorbeugung

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Zusammenhang von Stress und Leistung

Stressausmaß

Leistung

mittlereStress-Dosis

Leistungsleck Leistungsverlust

Leistungs-maximum

Die Yerkes-Dodson-Regel beschreibt den

Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistung („umgekehrt U-förmige Beziehung“)

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Stress und Persönlichkeit

Die persönliche Bewertung entscheidet darüber,was als Stress erlebt wird.

Der Mensch entwickelt aus der persönlichen Veranlagungund seinen Lebenserfahrungen

seine Bedürfnisseseine Einstellungenseine Persönlichkeitseine Fertigkeiten und Bewältigungsstrategienseine Belastbarkeit

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Persönlichkeit 1: Welcher Typ bin ich?

Persönlichkeitstyp Csind nicht übermäßig wettbewerbsorientiert

sind gute Teamplayer

wissen, was sie vom Leben wollen

haben eine Vielzahl von Interessen

sind gute Zuhörer

zeigen ihre Gefühle

scheinen nie unter Druck zu stehen

pers. Zufriedenheit ist ihnen wichtiger

als was andere über sie denken

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Persönlichkeit 2: Welcher Typ bin ich?

Persönlichkeitstyp Astarkes Streben nach Wettbewerb

Angst vor Kritik

latente Feindseligkeit gegenüber anderen

Perfektionsstreben, hohes Planungsbedürfnis

Hetze, Zeitdruck, Ungeduld

verstecken ihre Gefühle

verdrängen Ruhebedürfnisse

hoher RR, Arteriosklerose, Herzinfarkt

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Transaktionales Stressmodell von Lazarus 1981

Belastende Situation„etwas geht schief“

Primäre Bewertung: Einschätzen der Situationrelevant / irrelevant - Bedrohungspotential„ich muss was tun!“ - „das kann ins Auge gehen“

Sekundäre Bewertung: Einschätzen eigener Kompetenzen„das habe ich noch nie gekonnt!“„diesmal muss ich es schaffen“

„diesem ständigen Druck bin ich nicht gewachsen“

Stressreaktion

? ?

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6010 20 30 40 500

50

40

39

29

26

25

21

20

17

16

15

15

13

13

7

Zeit-/Termindruck

schwerwiegende Krankheit/Tod

zu viel Arbeit

Doppelbelastung Haushalt/Beruf

private/familiäre Probleme

Angst vor Arbeitsplatzverlust

schwierige Aufgaben

Probleme mit Vorgesetzten

neue Arbeitsmethoden/-techniken

Probleme mit Kollegen

Schichtarbeit

Überforderung in Schule/Universität

Probleme mit Freunden/Bekannten

Überforderung am Arbeitsplatz

Sexuelle Probleme

Psychosoziale Stressoren DAK Studie 1997 n = 1000 Deutsche

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60%0% 10% 20% 30% 40% 50%

hohe Verantwortung

häufige Störungen

Zeitdruck

mangelnde Information

unklare Anforderungen

Arbeitsbedingungen (z. B. Lärm, Hitze)

Arbeitszeiten (z. B. Schicht)

persönliche Spannungen

Geistige Anstrengung

Konflikte mit Vorgesetzten

körperliche Anstrengung

gesundheitliche Probleme

langweilige Aufgaben

ethische Konflikte

Konkurrenz mit Kollegen

Stressoren am Arbeitsplatz DAK Studie 1997 n = 1000 Deutsche

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+

-

0

Hoher Widerstand

Geringer

Widerstand

Alarmphase Phase des Widerstands

Phase der Erschöpfung

(Tod) Unterste ToleranzgrenzeTod

Durch Anpassung erhöhter Widerstand

Normaler Widerstand

Stresssyndrom nach Selye

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Stressoren

Belastung im Privatleben

Berufliche Überlastung

Finanzieller Druck

Soziale Belastung

Einschränkung durch andere

Mangelnde Anerkennung

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Stress – was ist das eigentlich?

STRESSOR

Stressreaktion

Körper GedankenGefühle

Verhalten

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Stressreaktionen

Körper Gedanken Gefühle

Verhalten

z. B.:

• Puls Blutdruck

• Muskelspannung

• Atemfrequenz

• Blutgerinnung

• Verdauung

• Immunkompetenz

• Sexualfunktion

z. B.:

• Angst

• Ärger

• Enttäuschung

• „immer ich“

• „das schaffe ich nie“

•„jetzt ist alles aus“

• „ich muss das ganz alleine schaffen“

z. B.:

• hastig und verkrampft arbeiten

• gereizt gegenüber anderen

• mangelnde Planung und Übersicht

• fehlende Pausen

• Rauchen

• „nebenbei Essen“

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pränatal kindlich jugendlich erwachsen alt krank

Entwicklungsabhängige Stressreaktionen

Individuelle Stressintensität

Allgemeine Stressoren:

Psychosozialer Stress

Beziehungsprobleme mit Personen und Institutionen:

Unkontrollierte staatliche Gewalt, Krieg, Terror, Gesellschaftliche Kontakte

Mutter

Freunde, Geschwister Vater, Mutter

Schule, „peergroup“, Familie

Familie Lebens-partnerBeruf

Altersheim Familie

Krankenhaus Familie

Entwicklungsabhängige psychosoziale Stressoren

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HHN-Achse / Sympathikus

Zentralnervensystem

(spez. limbisches System)

Hypothalamus [Corticotropin –Releasing – Hormon (CRF) ]

Hypophyse [Corticotrpin(ACTH) ]

Nebennierenrinde (Cortisol )

Immunsystem (Thymus, Milz, Lymphknoten)

Sympathikus

Nebennierenmark (Adrenalin , Noradrenalin )

Herz – Kreislauf – System

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NN: Adrenalin

Organ: Rezeptor:

Reaktion:

Wirkungen:

Bronchien Herz Venen Arterien Skelettmuskel Leber Fettgewebe

Dilatation

Zunahme der Herz-frequenz, Kontraktion

Konstriktion

Kon -striktionHaut, Viscera

Dilatation

Muskel, Koronarien

Glyko-genolyse

Glyko-genolyse

Lipolyse

Ventilation verbessert

Blutfluss zu Muskel, Herz und Gehirn erhöht Lactat im

Blut steigtBlutglucose

steigt

freie Fettsäuren

im Blut steigen

Sauerstofftransport zu Muskel, Herz und Gehirn erhöht

Erhöhung von:

Lactat zu Herz und Leber

Glucose und freien Fettsäuren zu Muskel,

Herz und Gehirn

β β α α β β β β

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Erschöpfung Physik./chem. S.

Krankheit

Viren, Bakterien, Parasiten

Schmerz Lärm Licht

Psychosoziale S. aversive Si-

tuation

Körper Psyche

Rezeptoren

ZNS

Stressoren

Stresswahr-nehmung, -verarbeitung

Stress-reaktionen

Stress-folgen

Coping: Vermeidung Prävention

Verbesserung der Verarbeitungs-Strategien

Verbesserung der Reaktions-mechanismen

Änderung im Lebensstil, Pharmako-, Physio-, Psycho-therapien

Neuroendo. System

Kognition

Emotion

Motivation

Zelluläre und molekulare Netzwerke

Organe Gewebe

Immunsystem

präventive, reaktive Abwehr

angeborene, erworbene Immun-reaktion

physiol. Reaktionen, Verhalten, Motorik

psychische Reaktionen

Erfolg Misserfolg

gute Lebensqualität, Gesundheit

verminderte Lebensqualität, Krankheit

Übersicht Stressoren >> Stressfolgen

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Stress

am

Arbeitsplatz

Gesundheitsrisiken

Gesundheitsverhalten (Rauchen, Alkohol,

Ernährung, Bewegung) individuelle Vorerfahrung,

Coping, Genepositive Faktoren negative Faktoren

Anerkennung

hoher Handlungs-spielraum

höhere Vielseitigkeit

Information und Mitsprache

Zusammen-arbeit

soziale Integration

angenehmes Klima

niedriger sozioökonomischer Status

„high cost/low gain“ „effort/reward

imbalance“soziale Isolation

Arbeitsplatz-stressorenKollegen/

Vorgesetzter

Qualität/Quantität der Arbeit

physische/zelluläre Stressoren

(Haltung/Lärm/Hitze)

Schutz- und Stressfaktoren am Arbeitsplatz

Anforderungs-Kontroll-Modell Gratifikationskrisen-Modell

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Stressreaktionen

nachlassende Leistungsfähigkeit

sich schwach fühlen

nicht abschalten

Muskel-verspannungen

sich Sorgen machen

Einige kurzfristige Stressfolgen

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sich Sorgen machen

Muskel-verspannungen

nicht abschalten

sich schwach fühlen

nachlassende Leistungsfähigkeit

Circulus vitiosus von Stressfolgen

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Fragebögen zu den Stressursachen

… chron. krankes KindHeirat

zu spät sein ÜberforderungScheidung

Ärger mit KinderfrauHaftstrafe

Auseinandersetzung Auseinandersetzung mitmit Partner/in dem Chef

Tod eines nahen Angeh.

ungewollt kinderlosGeburt ersten Kindes

„daily hassles“ bzw. chronische stress-hafte Lebensbedingungen

„critical life events“Checklisten-Methode

Alltagsstress Berufliche StressorenKritische Lebensereignisse

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Erhebungsbogen über Stressursachen im ärztlichen Beruf

Bitte kreuzen Sie je Aussage das Kästchen an, das das Ausmaß Ihrer Zustimmung trifft:

1 2 3 4stimmt stimmt stimmt stimmt

gar nicht ein wenig weitgehend vollkommen

Ich fühle mich belastet durch....

1. häufiges Arbeiten unter Zeitdruck

7. die Behandlung unkooperativer Patienten

8. körperliche Beschwerden aufgrund meiner Arbeit

9. Helferinnen, die meine Anordnungen nicht korrekt umsetzen

10. die Ungewissheit über die zukünftige gesundheitspolitische Entwicklung

11. die gedankliche Weiterbeschäftigung mit beruflichen Problemen in meiner Freizeit

12. die körperliche Nähe zum Patienten während der Behandlung

13. die Vielzahl der Verwaltungsaufgaben in meiner Praxis

Fragebogen zu den Stressursachen

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Erhebungsbogen über Stressursachen im ärztlichen Beruf

1 2 3 4stimmt stimmt stimmt stimmt

gar nicht ein wenig weitgehend vollkommen

Ich fühle mich belastet durch....

24. die Behandlung kleinerer Kinder

27. die Behandlung einer zu großen Zahl von Patienten pro Tag

28. Spannungen in der Zusammenarbeit mit dem Personal

29. das Herunterschrauben meiner Qualitätsansprüche aus wirtschaftlichen Gründen

30. alle Störungen die meine Arbeit unterbrechen

31. das Gefühl sich zu verbiegen, um Patienten halten können

Am meisten fühle ich mich belastet durch:

........................................................................

Fragebogen zu den Stressursachen

Bitte kreuzen Sie je Aussage das Kästchen an, das das Ausmaß Ihrer Zustimmung trifft:

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Erfassung von Stressbewältigungsmustern (Janke & Erdmann 1997)

Wenn ich durch irgendwen oder irgendetwas beeinträchtigt, innerlich erregt oder aus dem Gleichgewicht gebracht worden bin . . .

0 1 2 3 4stimmt gar nicht kaum möglicherweise wahrscheinlich sehr wahrscheinlich

Stressverarbeitungsfragebogen SVF 52

… beschäftigt mich die Situation hinterher noch lange

… habe ich den Wunsch, dieser Situation so schnell wie möglich zu entkommen

… mache ich mir Vorwürfe

… versuche ich, meine Erregung zu bekämpfen

… denke ich, ich habe die Situation nicht zu verantworten

… bin ich froh, dass ich nicht so empfindlich bin wie andere

… geht mir die Situation lange nicht aus dem Kopf

… suche ich nach etwas, was mir Freude machen könnte

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SVF 52 - Subtests mit Beispiel-Items (1)

… mache ich einen Plan, wie ich dieSchwierigkeiten aus dem Weg räumen kann

Situationskontrollversuche

… erfülle ich mir einen lang ersehnten Wunsch

Ersatzbefriedigung

… tue ich etwas, was mich davon ablenktAblenkung von Situationen

… denke ich, mich trifft keine SchuldSchuldabwehr

… sage ich mir, du kannst damit fertig werden

Positive Selbstinstruktion

… sage ich mir, du darfst die Fassung nicht verlieren

Reaktionskontrollversuche

… nehme ich das leichter als andere in der gleichen Situation

Herunterspielen durch Vergleich mit anderen

Beispiel-ItemSubtestbezeichnung

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SVF 52 - Subtests mit Beispiel-Items (2)

… neige ich dazu, schnell aufzugebenResignation

… beschäftigt mich die Situation noch lange hinterher

Gedankliche Weiterbeschäftigung

… möchte ich am liebsten einfach weglaufenFluchttendenz

… nehme ich mir vor, solchen Situationen in Zukunft aus dem Weg zu gehen

Vermeidungstendenz

… suche ich bei mir selbst die SchuldSelbstbeschuldigung

… bitte ich jemand, mir behilflich zu seinsoziale Unterstützung

Beispiel-ItemSubtestbezeichnung

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Das Burnout-Syndrom

Was bedeutet burned out?

Fachbegriff, der in den USA Mitte der 70-erund in Europa Mitte der 80-er Jahre entstand und seither intensiv untersucht wurde.

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Das Burnout-Syndrom

Burn out –berufsbedingter Motivations-verlust mit den Symptomen:

LeistungsverlustResignationErschöpfungReizbarkeitSchwierigkeiten im Umgang mit Patienten und Kollegen

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Das Burnout-Syndrom

Hauptursachen:

anhaltender Disstress am Arbeitsplatzenttäuschte RollenerwartungenSchwierigkeiten im Umgang mit Patienten / Klienten

gefährdeter Personenkreis:

hoch motivierte, sozial eingestellte Personenmit hohen Anforderungen an sich selbstund hochgesteckten Zielen

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Überforderungsreaktionen nach lang anhaltendem oder überdosiertem Stress

man fühlt sich anhaltendmüde, verspannt, verkrampft, energie- und lustlos

man findet keine Freude mehr an der Arbeit und am Leben

man zeigt kognitive, emotionale, vegetativ-hormonelle und muskuläre Überforderungsreaktionen

Das „burn-out-Syndrom“

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Das burn-out-Syndrom: Überforderungsreaktionen

Chron. Müdigkeit, Schlafstörungen,Infekte, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Gastritis, Verdauungsbeschwerden

Nervosität, Gereiztheit,Angst, Unsicherheit, Aggressionen, Apathie,

Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit

Störungen der Konzentration, des Gedächtnisses; Tagträume;

Scheuklappen, Realitätsflucht

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Teufelskreis / Verlauf

Initialer Leistungsverlust oderNichterreichen der Ziele vermehrte Anstrengungen

„mehr arbeiten“

am Rande der LeistungsfähigkeitKonzentration nur auf Beruf

hochgesteckte Ziele werdentrotzdem nicht erreicht

Anstieg der Symptomewie Unausgeglichenheit

Querelen im TeamÄrger in der Familie

man fühlt sich überfordert,nicht verstanden, sozial isoliert

eigene Hilflosigkeitinnere Kündigung

Berufsaufgabe !

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Burnout-Symptome nach Burisch (1994)

Depression, Schuldgefühle, Selbstmitleid, Ungeduld, Stimmungsschwankungen, Apathie, Misstrauen, Intoleranz

Emotionale Reaktionen

Konzentrationsschwäche, Ungenauigkeit, innere KündigungAbbau

Schwächung des Immunsystems, Schlafstörungen, Alpträume, Muskelverspannungen, Schmerzen, Alkoholmissbrauch

Psychosomatische Reaktionen

Desillusionierung, Verlust an Empathie, Widerwillen, Zynismus, Überdruss

Reduziertes Engagement

Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit Verzweiflung

Gleichgültigkeit, Aufgeben von Hobbies, Interessenlosigkeit, Einsamkeit

Verflachung

Steigerung des Einsatzes, Verdrängung von Enttäuschungen, chronische Müdigkeit, Energiemangel, Unausgeschlafenheit

Anfangssymptome

SymptomeKategorie

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Christina Maslach, Sozialpsychologin (1982) Burnout als Syndrom von:

Emotionaler Erschöpfung EEFolge der ständigen Belastung durch zu viele zwischenmenschliche Kontakteman fühlt sich überbeansprucht und ausgelaugt

Depersonalisierung DPabgestumpfter und gefühlloser Umgang mit PatientenMenschen werden zu Fällen/Nummern reduziertZynismus nach Aufgabe der Ideale

Reduziertes persönliches Leistungsempfinden LEmangelndes Gefühl der KompetenzGefühl von Ineffizienz: man fühlt sich Aufgaben nicht mehr gewachseneigene Leistungen werden ignoriert

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Maslach und Leiter (2001)

Heute ist Burnoutnicht mehr nur Problem von überengagierten Helfern,sondern betreffe alle Berufstätigen auf allen Ebenen.

Ursache:tiefgreifende Veränderungen des Arbeitslebensund des sozialen Umfeldes

Stichworte:Wertewandel, Globalisierung, Profitorientierung, Automatisierungstraffes human ressource managementRechte werden beschnitten; Konkurrenzdenken gefördert;Verlust von Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl

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Maslach und Leiter (2001)

Die zunehmende Strukturierung und Ausgestaltung des Arbeitsplatzesund die Auflösung sozialer Strukturen reduzieren die Berufstätigkeit auf den Verdienst von Geld,was dauerhaft als Motivation nicht ausreichend ist und einen Prozess des Ausbrennens begünstigt.

Burnoutals Diskrepanz zwischen dem Wesen des Menschen und dem,was er in seiner Arbeit tun muss.

Als Verstoß und Verschleißvon Werten, Würde, Geist und Willen.

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Stressmanagement und Stressbewältigung

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Stressbewältigung 1

Wie versuchen Sie, mit Stress fertig zu werden?

• kurze Pausen einlegen• am offenen Fenster tief durchatmen• autogenes Training oder Joga• Alkohol trinken• verreisen• über die Probleme reden• eine rauchen• eine schwierige Aufgabe gut vorplanen• Ausgleichssport• eine Tasse Kaffee trinken• abreagieren, fluchen

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Stressbewältigung 2

Jede Stresssituation erfordert eine maßgeschneiderte Methode,um angemessen mit ihr fertig zu werden.

Optimale Stressbewältigung setzt einumfangreiches und flexibles Repertoire

an Bewältigungsstrategien voraus.

Die Bewältigungstechnik mussindividuell und der Situation angepasst sein.

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Stressbewältigung

Entspannung Ernährung

LebensfreudeAusgleichssport

Soziale Unterstützung

Stressbewältigungsmöglichkeiten

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Im Laufe des Lebens erlernte Stressbearbeitungsstile

handlungsbezogene („Problem anpacken“)

• Angriff, Flucht

• Inaktivität

• Rückzug

• ...

intrapsychische (kognitive Prozesse)

• Wahrnehmungs-, Denk- u. Vorstellungsprozesse, z. B. um den Stressor anders zu be-werten

• Ablenken, Umdeuten, Leugnen (langfristig oft stresserhöhend)

• ...

Objektive Bedingungen (Entschärfung der Situation)

Subjektive Bedingungen (Unterstützung der per-sönlichen Kompetenz)

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Problemorientierte Bewältigung

Veränderung der Umwelt (Stressoren) wird angestrebt oderVeränderung eigener Merkmale (Ziele, Gewohnheiten, Ansprüche)

Beispiele:o Aufgaben delegiereno Zeitplanung veränderno Fortbildungen besucheno Nein sagen lerneno Perfektionsansprüche relativiereno Klärungsgespräche führeno nach Unterstützung sucheno Aufgaben gezielt strukturiereno persönliche Prioritäten neu definieren

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Reaktionsorientierte Bewältigung

Regulierung und Kontrolle der körperlichen und emotionalen ReaktionenUnterscheidung in kurzfristige und langfristige Erleichterungen

Beispiele:o Einnahme von Psychopharmakao Entspannungsübungeno Ablenkungsversucheo Bagatellisiereno joggen, Sport treibeno schreien, poltern, weineno Ärger hinunterschluckeno Hobbies nachgeheno Freundschaften pflegen

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Stressbewältigungsmethoden

Wagner-Link und Kaluza nennen:

Systematische ProblemlösungZeitmanangementAllgemeine EntspannungMuskuläre Entspannung (AT, PMR)AtemtechnikenInnere Bilder, PhantasiereisenSport und FitnessZufriedenheitserlebnisseEinstellungen ändernFertigkeiten aufbauenSoziale Ressourcen

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Selbstbeobachtung in belastenden Situationen

Situation Reaktion

Wo? Wann? Was geschieht? Was spüre ich körperlich?

Was denke und fühle ich?

Was tue oder sage ich?

Problemlösetraining nach Kaluza

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Schema zum Problemlösen

Was ist das Problem?

Wie sieht eine typische Situation aus?

Ideen zur Bewältigung Auswahl

Problemlösetraining nach Kaluza

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Was ist zu tun? Konkrete Schritte planen!

Was? Bis wann?

Im Alltag handeln. Ich setze meinen Plan in die Tat um!

Problemlösetraining nach Kaluza

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Stressbewältigungsmethoden: Genusstraining

Zufriedenheitserlebnisse schaffen einen Ausgleich:Ausüben von Dingen, die Spaß machenZeit für Muße und Erholung - Hobbies

Kino, Theater, KonzerteAusstellungen, MuseenStädtereisen, Kurzurlaubmusizieren, werkengemütlich faulenzenGäste einladenKörperpflege, WellnessZärtlichkeiten, SexHobbies, Essen gehen

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Entspannungsverfahren

Autogenes Training AT (nach Schulz 1936)

Progressive Muskelrelaxation PMR (nach Jacobson 1972)

Joga (diverse Formen)

Meditation

Sauna, Massage

BARRIEREN:• schwer zu lernen• es erfordert Zeit

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Stressbewältigungsmethoden

Einstellungen ändern

Stresserzeugende Einstellungen:

o Ich bin vom Pech verfolgto Ich muss allen gefalleno Ich bin für alles verantwortlicho Man kann sich auf niemanden verlasseno Keiner hat das Recht, mich zu kritisiereno Ich muss besser sein als die andereno Ich habe überhaupt keine Problemeo Perfekte Menschen brauchen keine Hilfeo Je weniger ich offen von mir zeige,

um so bessero Alle sollen mich lieben und achten

Ursache für Stress liegt oft in uns selbst.Gedanken, Einstellungen, Erwartungenbeeinflussen unsere Bewertungen.

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Zeitmanagement - Übersicht

Setzen zeitlicher PrioritätenLeben um zu arbeiten, oder arbeiten um zu leben?

Zeit wahrnehmenKontrolliert die Zeit uns, oder kontrollieren wir die Zeit?

Zeitliche EngpässeWelche sind selbst verursacht?Welche sind uns aufgedrückt?

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Zeitmanagement 1: Wie nutzen Sie Ihre Zeit?

Schlaf

Arbeit

Familie

Familie

Ideal: Wie möchten Sie gerneIhre Zeit verbringen?

Schlaf

Arbeit

Freunde

Freunde

Hobbies

Hobbies

Sport

Sport

Aktuell: Wie verbringen SieIhre Zeit?

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Zeitmanagement 2: Wie vergeht Zeit?

Wir haben alle pro Woche 168 Stunden zur Verfügung.

o Wir können sie nicht aufheben für später, wenn wir sie

dringender benötigen.

o Wenn sie vergangen ist, ist sie vergangen.

o Wir verbringen sie mit dem, was wir tun.

o Es gibt keine Zugaben!

o Je nachdem was wir machen, „fliegt die Zeit“

oder sie erscheint uns unendlich.

Zeit ist eine Ressource, die gut verwaltet sein will, damit wir unsere gewünschten Lebensziele erreichen.

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Stressmanagement: Kann ich mich verändern?

Don´t try anything dramatic like overnight conversion!

Identifizieren Sie jene Verhaltensweisen, die Sie gerne ändern möchten.

Setzen Sie sich Ziele für jede Veränderung.

Nun finden Sie Zwischenziele für jedes Gesamtziel.

Versuchen Sie Schritt für Schritt Ihr Ziel zu erreichen.

Überlegen Sie sich Belohnungen für jedes Ziel.

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Verwendete Literatur

Kaluza G: Gelassen und sicher im Stress. Springer, Berlin 2007

Rensing u.a.: Menschen im Stress. Spektrum, HD, 2006

Wagner-Link A: Der Stress. TKK-Broschüre, Hamburg 2007

Zimbardo, Gerrig: Psychologie. Pearson, München 2004

Gibbons, Newton: Stress solutions for the overstretched BDJ, London 1998

Burisch M: Das Burnout-Syndrom. Springer, Berlin 2001

Maslach, Leiter: Die Wahrheit über Burnout. Springer, Wien 2001

Pines AM u.a.: Ausgebrannt. Klett-Cotta, Stuttgart 2000

KKH: Weißbuch Prävention - Stress? Springer, Heidelberg 2006

Pfalzgraf D: Stress, Stressbewältigung und Berufszufriedenheit bei Zahnärzten. Zahnmed. Diss., MH-Hannover 1999

Faridani E: Burnout bei Zahnärzten. Zahnmed. Diss., MHH 2004

von Quast C: Stress bei Zahnärzten. IDZ, Materialien Bd 17 1996