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LinkedIn-Studie: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht 18.05.2020 13:17 CEST Studie zur mentalen Gesundheit: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht Die Corona-Krise stellt uns alle vor nie dagewesene Herausforderungen.Neben der Sorge um unsere Gesundheit, wird seit Wochen das Arbeitsleben auf den Kopf gestellt. Während systemrelevante Berufsgruppen das öffentliche Leben und das Gesundheitssystem am Laufen halten, haben andere die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Doch das derzeitige Homeoffice ist kein gewöhnliches: Angst vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, die Doppelbelastung, wenn neben der Arbeit auch Kinder beschult, beschäftigt und bekocht werden müssen – die Krise lässt ein normales Arbeiten selten zu und belastet die Menschen.

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LinkedIn-Studie: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht

18.05.2020 13:17 CEST

Studie zur mentalen Gesundheit: Wie esden Deutschen im Homeoffice geht

Die Corona-Krise stellt uns alle vor nie dageweseneHerausforderungen.Neben der Sorge um unsere Gesundheit, wird seit Wochendas Arbeitsleben auf den Kopf gestellt. Während systemrelevanteBerufsgruppen das öffentliche Leben und das Gesundheitssystem am Laufenhalten, haben andere die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Doch dasderzeitige Homeoffice ist kein gewöhnliches: Angst vor Kurzarbeit oderArbeitslosigkeit, die Doppelbelastung, wenn neben der Arbeit auch Kinderbeschult, beschäftigt und bekocht werden müssen – die Krise lässt einnormales Arbeiten selten zu und belastet die Menschen.

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Seit Februar hat LinkedIn auch auf seiner Plattform vermehrte Diskussionenund Beiträge darüber verzeichnet, wie Mitglieder mit em Corona-Virus, demdamit einhergehenden neuen Arbeitsalltag und der psychischen Belastungumgehen. In einer weltweiten Studie zur mentalen Gesundheit hatLinkedIn deshalb über 2.000 Arbeitnehmer*innen und Unternehmer*innen inDeutschland befragt, wie es ihnen bei der Arbeit in der Selbstisolation geht.Was stresst sie? Wo hakt es, was läuft besser? Und was tun sie, um gesunddurch diese Zeit zukommen?

Das persönliche Stresslevel: eine Frage der Resilienz – und derArbeitsbedingungen

Wie Menschen auf eine Krise reagieren, ist eine Frage der persönlichenStressresistenz. Doch im Hinblick auf die Arbeitssituation spielen auch andereFaktoren, wie die Art der Tätigkeit, die Berufserfahrung und das Geschlecht,eine Rolle. Fühlen sich die Deutsche in Zeiten von Corona generellgestresster von ihrer Arbeit? Die Antwort: zweigeteilt. Die einen nehmen esgelassener, die anderen hingegen reagieren mit Anspannung. „Alles gut“ sagtknapp die Hälfte der Befragten (49,5%), doch für immerhin ein Drittel (30,2%)mindern Angst und Überreizung das tägliche Wohlbefinden. Mit dem Alterstellt sich wiederum eine gewisse Gelassenheit ein: 71,9 Prozent derGeneration 55+ fühlen sich nicht zusätzlich gestresst. Auch die Stellung imJob spielt eine Rolle. Gestresster als der Durchschnitt fühlen sich laut Studieknapp die Hälfte der ungelernten Kräfte (48,7%), Arbeitnehmer auf Senior-Manager-Level (44,4%) sowie auf Führungsebene (47,1%).

Die Deutschen machen täglich Überstunden

80 Prozent der Deutschen leisten in der Krise Mehrarbeit – fast 30 Prozentvon ihnen sogar vier oder mehr Stunden pro Tag. Die Arbeitstage beginnenfrüh und enden spät: Vor allem die jüngeren Arbeitnehmer (86,9 % der 25- bis34-Jährigen) starten vor 9 Uhr, aber nur gut ein Drittel fährt vor 18 Uhr denRechner wieder herunter. Unter Zeit- und Performance-Druck steht jederFünfte (21,9%). Ihre Strategien, um ihre Effektivität unter Beweis zu stellen:Sie loggen sich früher ein und später aus, schreiben Mails auch nachFeierabend. Ein weiteres Zeichen von Verunsicherung: Jüngere Arbeitnehmer(20,6%) tendieren dazu, gegenüber ihren Kollegen zu übertreiben, 14 Prozentvon ihnen erfinden sogar Telefonate und Meetings, um möglichst beschäftigtzu wirken. Auch hier zeigt sich wieder: je älter, desto gelassener. 85,4 Prozentder Generation 55+ verzichten auf solche Tricks (im Vergleich: 39,7% der 16-

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bis 24-Jährigen). Und auch die Frauen spielen unabhängig von derAltersgruppe in der Mehrheit (62,8%) mit offenen Karten (Männer: 54,9%).

„Interessant ist, dass besonders jungen Menschen das mobile Arbeiten imQuarantäne-Modus auf Dauer zu schaffen macht, obwohl sie im Unterschiedzu älteren Generationen wesentlich versierter im Umgang mit modernerTechnik sind. Das könnte auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen sein:Zum einen ist die Unsicherheit bei Berufseinsteigern größer – sowohl imHinblick auf die eigenen Fähigkeiten als auch in Bezug auf die Jobsicherheit.Zum anderen spielen für junge Menschen soziale Aspekte der Arbeit einegrößere Rolle“, erläutert Prof. Tim Hagemann, Experte für Arbeits- undGesundheitspsychologie an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld.

Kinder, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit – wenn sich das Gedankenkarussell dreht

Ein Viertel der Männer fühlt sich im Homeoffice leichter abgelenkt. Ein Grundist der regelmäßige Medienkonsum zum Thema Corona (25,9%), der Zeit undAufmerksamkeit bindet. Auch die Angst vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeitführt zu weniger Effizienz am Heimarbeitsplatz – für Frauen mehr (22,2%) alsfür Männer (15%). Dazu kommt in vielen Fällen die Doppelbelastung vonHomeoffice und Kinderbetreuung, klagen die 35- bis 44-Jährigen (39%). Auchhier gibt es bundesweite Unterschiede: Überdurchschnittlich gestresstreagieren beispielsweise die Thüringer (46,2%) auf die Unvereinbarkeit vonFamilie und Arbeit im Quarantäne-Modus, im Saarland sind es dagegen nur7,7 Prozent.

Lieber Kollege: Du fehlst mir!

Für die einen vermeintlich ein „Luxusproblem“, unter den Menschen imHomeoffice aber durchaus ein relevantes Thema: das fehlende Miteinandermit den Kollegen. 43,3 Prozent der Deutschen vermissen ihre Kollegen, unterden Berufseinsteigern ist es sogar mehr als die Hälfte (53,3%). Im Schnittfühlten sich 19,4 Prozent der Befragten „einsam und isoliert“. Auch sonstigeVorzüge des Bürolebens fehlen ihnen: Das gewohnte technische Equipmentwünschen sich vor allem Arbeitnehmer aus dem Bankensektor (44,1%), derWerbe-und Marketingbranche (54,4%) sowie Berufseinsteiger (52,6%).Letzteren fehlen außerdem die kleinen sozialen Events, die das Arbeitslebenfür gewöhnlich bereichern: interne Geburtstagsfeiern oder After-Work-Drinks(36,2%).

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Mehr Zeit mit der Familie – das Homeoffice hat auch positive Seiten

Die Menschen im Homeoffice können der ungewohnten Arbeits- undLebenssituation auch Positives abgewinnen. Denn was normalerweise oft zukurz kommt, gewinnt aktuell an Bedeutung. Mehr Quality Time mit derFamilie genießen 44,9 Prozent der Befragten. 28,4 Prozent der Frauen gebenan, sich gesünder zu ernähren (Männer: 22%). Sportlich gehen vor allem die24-bis 35-Jährigen (30,5%) durch den neuen Alltag. Eine größereProduktivität stellen immerhin knapp 30 Prozent der Deutschen bei sich fest.

„Die Studie bestätigt die positiven Aspekte, die dem Homeoffice schon immerzugesprochen wurden: Das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht es uns,private und berufliche Pflichten besser miteinander zu vereinbaren.Beispielsweise fallen lange Arbeitswege weg – wodurch wir mehr Zeit haben,um etwa zu kochen oder Sport zu treiben“, erklärt Hagemann. „Allerdingsmüssen wir aufpassen, die gewonnene Zeit nicht durch noch mehr digitaleMeetings zufüllen – solche Bumerang-Effekte können sich leicht einstellen.“

Strategien aus der Krise

Gegen den Kollegen-Blues hilft den Befragten am besten die (digitale)verbale Kommunikation (45%). Darüber hinaus fahren die Deutschen imHomeoffice verschiedene Strategien, um ihre Work-Life- Quarantäne-Balancezu finden: Sport wie Yoga, Pilates und Krafttraining (37,2%) undEntspannungsübungen (28,8%) helfen ihnen beim Ausgleich (Frauen liegenmit plus 10 Prozent jeweils über dem Durchschnitt). Vor allemGeschäftsführer (über 50%) sehen Sport als hilfreiches Mittel zur Stärkung dermentalen Fitness, Manager setzen besonders auf Entspannungsübungen(37%). Und nicht zuletzt helfen kognitive Beschäftigungen wie Sudokus,Kreuzworträtsel, Puzzles (20%) oder das Lesen von Büchern und Magazinen(26,2%) den Menschen. Vorausgesetzt, der Lesestoff hat weder mit der Arbeitnoch mit Corona zutun.

Mit über 675 Millionen Mitgliedern weltweit und über 14 MillionenMitgliedern im deutschsprachigen Raum ist LinkedIn das größte digitaleNetzwerk für beruflichen Austausch, Information, Inspiration,Weiterentwicklung und Jobs. Wir vernetzen berufstätige Menschen und helfenihnen dabei, im Beruf erfolgreich und zufrieden zu sein. In der LinkedInCommunity teilen unsere Mitglieder ihre Beiträge in einem professionellen

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Rahmen und unterstützen sich gegenseitig. Die Mitgliedschaft ist dabei fürsie in großem Umfang kostenlos.

In Deutschland beschäftigen wir mittlerweile über 150 Mitarbeiter auf dieStandorte München und Berlin verteilt. Unseren Kunden aus den BereichenRecruitment, Marketing, Sales und Learning bieten wir umfassendeMöglichkeiten, Mitarbeiter und potenzielle Mitarbeiter sowie weiteregeschäftliche Zielgruppen zu erreichen, für sich zu begeistern und zuentwickeln.

Mit dem LinkedIn Economic Graph zeichnen wir die erste digitale Abbildungdes weltweiten Arbeitsmarktes. Datenbasiert visualisieren wir gegenwärtigeTrends in Echtzeit und laden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und NGOs zurDiskussion darüber ein, wie wir als Gesellschaft auf die Veränderungenunserer Zeit reagieren können.

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