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Aus der inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu J~ink~iping(Schweden). Studien iiber den kolloidosmotischen (onkotiscben) Drnck. XVI. Mitteilung: Uber die Tagesschwankungenund die arte- riovengse Differenz des kolloidosmotischen Druekes im Blutserum. Von Eskil Kylin. (Eingegangen am 25. V. 1931.) Die Bestimmung des kolloidosmotisehen Druekes hat, wie die Unter- suehungen .yon Sehade und Nitarbeitern, Krogh, Iversen, Naka- zawa, Govaerts, Barath, Paul 5Ieyer, Kylin, Strandqvist, Oelkers, ttorster, lgeeht-Johansen u. a. m. gezeigt haben, ftir die Xlinik eine so gro/3e Bedeutung gewonnen, dab wir diese Untersuehungs- methode nieht lgnger entbehren k~nnen. Besonders wiehtig ist sie, um Sti~rungen des Wasserhaushalts ngher keimen zu lernen. Ftir diesen Zweek ist es abet notwendig, die physiologisehen Sehwan- kungen des kolloidosmotisehen Druekes zu kennen. Zwar sind die Nor- malwerte fttr diesen Druek sehon yon mehreren Forsehern bestimmt wor- den (Sehade undClaussen, Iversen, Govaerts, Kylin und Stralld- qvist u. a.m.). Es fehlen indessen noeh Untersuehungen tiber seine Sehwankungen, die wghrend des Tages naeh Zufuhr z. B. von Wasser und eiwei/3reieher Nahrung in normalen Orenzen entstel~en. Nan ist geneigt, zu xTermuten, dab der kolloidosmotisehe Druek dureh die versehiedenen Einfltisse, denen der lgenseh w~thrend des Tages ausgesetzt ist, in gewissen Grenzen beeinflugt wird, und zwar in der Riehtung, dab dureh Zufuhr yon Fltissigkeit der kolloidosmotisehe Druek sinkt und dureh Zufuhr von ei- weil3reieher Nahrung steigt. Um diesen ~angel in unseren Kenntnissen zu beseitigen, habe ieh die folgenden Untersuehungen angestellt. Dabei ist der kolloidosmotisehe Druek gMehzeitig im ven6sen und arteriellen Blute bestimmt worden, und

Studien über den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck

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Aus der inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu J~ink~iping(Schweden).

Studien iiber den kolloidosmotischen (onkotiscben) Drnck.

XVI. Mi t te i lung : Uber die T a g e s s c h w a n k u n g e n u n d die a r t e - r iovengse Di f fe renz des ko l lo idosmot i s chen Druekes im

Blu t se rum.

Von

E s k i l K y l i n .

(Eingegangen am 25. V. 1931.)

Die Bestimmung des kolloidosmotisehen Druekes hat, wie die Unter- suehungen .yon Sehade und Nitarbeitern, Krogh, Ive r sen , Naka- zawa, Govaer t s , Ba ra th , Paul 5Ieyer, Kyl in , S t r a n d q v i s t , Oelkers , t t o r s t e r , l g e e h t - J o h a n s e n u. a. m. gezeigt haben, ftir die Xlinik eine so gro/3e Bedeutung gewonnen, dab wir diese Untersuehungs- methode nieht lgnger entbehren k~nnen. Besonders wiehtig ist sie, um Sti~rungen des Wasserhaushalts ngher keimen zu lernen.

Ftir diesen Zweek ist es abet notwendig, die physiologisehen Sehwan- kungen des kolloidosmotisehen Druekes zu kennen. Zwar sind die Nor- malwerte fttr diesen Druek sehon yon mehreren Forsehern bestimmt wor- den (Sehade undClaussen , Ive r sen , Govaer t s , Kyl in und St ra l ld- qvis t u. a.m.). Es fehlen indessen noeh Untersuehungen tiber seine Sehwankungen, die wghrend des Tages naeh Zufuhr z. B. von Wasser und eiwei/3reieher Nahrung in normalen Orenzen entstel~en. Nan ist geneigt, zu xTermuten, dab der kolloidosmotisehe Druek dureh die versehiedenen Einfltisse, denen der lgenseh w~thrend des Tages ausgesetzt ist, in gewissen Grenzen beeinflugt wird, und zwar in der Riehtung, dab dureh Zufuhr yon Fltissigkeit der kolloidosmotisehe Druek sinkt und dureh Zufuhr von ei- weil3reieher Nahrung steigt.

Um diesen ~angel in unseren Kenntnissen zu beseitigen, habe ieh die folgenden Untersuehungen angestellt. Dabei ist der kolloidosmotisehe Druek gMehzeitig im ven6sen und arteriellen Blute bestimmt worden, und

92 E. KYLIN:

zwar sowohl morgens friih am niichternen ~enschen als aueh nach ver-

schieden zusammengesetzten ~ahlzeiten, ebenso nach Wasserzufuhr allein.

Zur T e c h n i k ist zu bemerken, dab der kolloidosmotische Druck bei diesen Untersuehungen aus au~eren Griinden noch mit der ~e thode nach

K r o g h und N a k a z a w a best immt wurde. Die ~e thode ist sehr zuver- l~ssig und gibt fiir den Geiibten Wert% deren Fehlergrenzen meist nicht grSBer als 10 mm H20 sind. Den theoretischen Bedenken gegen diese l~e-

rhode, die ich zusammen mit y o n P e i n 1 in einer friiheren ~i t te i lung n~ther erSrtert hab% kommt bei diesen physiologischen Untersuchungen keine Bedeutung zu.

Um die Fehlergrenzen, mit denen man bei dieser ]~ethode zu reehnen �9 hat, noehmals n~her zu untersuchen, babe ich in 35 F~llen Doppelbe-

st immungen desselben Serums gemacht. Diese Doppelbestimmungen sind in der Tabelle 1 eingetragen. Wit finden, dal~ der Untersehied zwischen den beiden Ablesungen rile 15 mm H~O iiberstieg; in nur 3 F~llen war er mehr als 10 mm H20, die Durchschnittsabweichung untereinander betrug 5,0 mm H20.

Tabelle 1. D o p p e l b e s t i m m u n g e n desse lben Serums.

Ablesnng Unterschied Ablesung Unterschied 1. 2. I. 2.

374 347 348 352 836 357 854 350 308 338 383 333 370 352 861 361 335 366

377 334 343 347 337 345 352 352 303 335 376 336 376 352 365 364 345 374

3 t3 5 5 1

12 2 2 5 3 7 3 6 0 4 3

10 8

369 351 335 354 355 34O 330 335 348 300 380 367 337 389 365 342 337

371 348 343 356 356 336 328 320 351 303 324 374 340 380 363 349 344

Durchschnitt

2 3 8 2 1 4 2

15 3 3 6 7 3 9 2 7 7

5,0

Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 76.

Studien fiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druek. XVI. 93

Ftir die Bestimmungen, auf denen diese Arbdt ful]t, ist gleiehzeitig arterie]les Blur aus der Art. braehialis, und venOses Blut aus der Vena mediana eubiti entnommen worden. Im ganzen habe ieh 134 Bestim- mungen des kolloidosmotisehen Druckes in dieser Untersuchungsserie ausgeftthrt: Nehrere davon sind dureh Doppelbestimmungsn kontrolliert.

Die Eiweil~menge ist mit dem P u l f r i c h s c h e n Refraktometer be-

stimmt.

Um die Tagesschwankungen des kolloidosmotischen Druekes festzustellen, hegte ieh ursprfinglieh die Absieht, bei demselben Individuum arterielles und venSses Blur w~hrend eines Tages dreimal zur Bestimmung zu entnehmen, und zwar morgens fr~ih auf niiehternen Magen, 2 Stunden naeh dem Frfihstiick, und 2 Stunden nach dem Mittagessen. Indessen war es nicht mOglieh, die einzelnen Individuen so oft an einem Tage zu punktieren. Ieh mul~te deshalb yon meinem ursprttngliehen Plan abstehen und einen anderen Weg w~hlen. Dabei bin ieh folgendermagen verfahren:

Zuerst habe ich in 25 F~llen den kolloidosmotischen Druck im axteriellen und ven6sen Blute bei Individuen mit nflehternem Magen bestimmt. Dann folgte bei 23 anderen Individuen die Bestimmung 2 Stunden naeh einem Fr~ih- stfick, das aus 300--400 ecru Milch, dazu Brot mit Butter bestand, gleiehfalls sowohl im arteriellen ~ie im venSsen Bhte. Welter habe ieh bei 10 Individuen wieder im arteriellen und venSsen Blute den kolloidosmotisehen Druek 2 Stun- den nach dem Mittagessen gemessen. Das Bfittagessen bestand aus 150 ecru Suppe, 2 Eiern, 150 g Fleisch mit Kartoffeln und Brot. Zuletzt ist bei 10 Indi- viduen der kolloidosmotisehe Druek tells auf nfiehternen Magen und tells 1--2 Stunden naeh dem oTrinken yon 400 ecru Wasser bestimmt worden.

Alle Individuen, die in dieser Serie untersueht worden sind, waren als Kranke in der Abteitung bettl~gerig. Betreffs des Wasserstoffwechsels waren sie als gesund anzusehen. Sie litten an Krankheiten, die auf diesen S~offweehsel keinen Einflu~ ausiiben, wie z. B. Ischias, Sclerosis dissemi- nata oder anderen organischen Nervenkrankheiten, Rheumatismus mus- eulorum usw., oder sie waren zur Begutaehtung wegen Verdaeht auf Lun- gentuberkulose, Ulcus ventriculi usw. ins Krankenhaus eingeliefert wor- den.

Nun zu den U n t e r s u c h u n g e n selbst. Den kolloidosmotisehen Druck bei den Individuen mit niiehternem )fagen habe ieh in 25 F~llen bestimmt. Im arteriellen Blute sehwankte er zwischen 310 und 375 mm H20, mit einem Nittelwert yon 343 mm H20. Im vsnSsen Blute zwisehen 300 und 375 mm HeO, mit einem N[ittelwert von 337 mm H20. Im arte- riellen Blute war also der N[ittelwert zwar ein ganz wenig hSher als im venSsen Blute, der Untersehied ist jedoch so kMn, dal~ ihm keine Be@u-

94 E. KYLIN:

tting zugemessen werden kann. In einzelnen Fallen land ich im arteriellen Blur ein wenig hShere Werte, in anderen Fiillen war der kolloidosmotische Druck im venSsen Blut etwas hSher. Ich kann also der Auffassung yon Pau l Meyer 1 zustimmen, d ~ der kolloidosmotische Druck bei ntichter- hen Individuen ungef~ihr gleieh hoch im arteriellen wie im venSsen Blute ist.

In einer frtiheren Serie habe ieh bereits in 23 Fallen den kolloidosmo- tischen Druck im ve~liisen Blute bei ntichternen Individuen bestimmt. In diesen Untersuchungen schwankte er zwischen 296 und 430 mm H20, mit einem ~{ittelwert yon 337 ram. Nur in 3 F~llen lagen die Werte tiber 370 mm H20. Die Ergebnisse in beiden Serien stimmen also gut tiberein.

Bemerkenswert ist, daft der Eiweii~gehalt des Blutserums, der mit dem Pulfr ichsehen Apparat bestimmt wurde, im Durchsehnitt etwas h~here Werte im ven5sen als im arteriellen Blute zeigte (ira venSsen Blute 7,72%, im arteriellen Blute 7,52% ]m Durchsehnitt). Der Untersehied ist nur klein, seheint mir jedoeh einer Bemerkung wart, weil wit spiiter das- selbe Verhalten wiederfinden werden.

Da der Durchschnittswert des kolloidosmotisehen Druekes im Arte- rienblute ganz wenig hSher, der Eiwei~]gehalt aber etwas niedriger als im Venenblute war, folgt dal'aus, da~ der kolloidosmotische Druck pro Pro- zent EiweiB im arteriellen Blur etwas hSher war als im venSsen (im arte- riellen Blute 47,5%, im venSsen 43,5%).

In Tabelle 2 sind die einzelnen Werte eingetragen. In 23 F~llen habe ich ferner den kolloidosmotisehen Druek 2 Stunden

naeh einem Frtihstiick bestimmt, das aus (300--)400 cem Milch, dazu Brot mit Butter bestand. Wie wit in Tabelle 3, die die gefundenen Werte ent- hiilt, sehen kSnnen, habe ich in diesen F~tllen ftir den kolloidosmotisehen Druek konstant hShere Werte im arteriellen Blute als im venSsen gefun- den. Sie sehwankten zwisehen 325 und 385 mm tt20 , mit einem ~ittel- wert yon 359 mm im axteriellen Blute, im venSsen z~dschen 296 und 370 toni geO, mit einem h![itte]wert yon 323 mm HuO, Der Durchsehnitts- wart fiir das Eiwei~ war aueh hier etwas bSher im venSsen Blute als im arteriellen. Der kolloidosmotisehe Druek pro Prozent Eiweil] war im Durchsehnitt ftir das arterielle Blur 45,1 und fiir das venSse 40,9. Der Unterschied im kolloidosmotischen Druek des Arterien- und Venenblutes, d. h. die arteri0venSse Differenz des kolloidosmotisehen Druekes betrug 5--75 mm HuO. Im DurchsChnitt war die Differenz 35 mm ttuO.

t Klin. Wochenschrl 1931, Nr. 12.

Studien fiber den kolloidosmotischen (onkotisehen) Druck. XVI. 95

Tabelle 2. iNt ichternwerte des k o l l o i d o s m o t i s c h e n Druekes .

Name

G. g .

K.E. J. Gr. H. Ka. A.T. E.B. G.A. K.K. G.B. D.J. K.J . H.P. G. Sv. G.J. Sv. J. H. Sj. LL. W.P. E.K. A.P. A.A. H.K. ]~i. A. S.H. O.J. H.O.

Alter in Jahren

19 39 42 24 56 3O

53 27 38 25 34 30 24 39 39 24 20 18 4O 43 21 19 30

Durchschnitt

Arterle kolloid-

osmotischer Druck

310 346 317 365 345 347 325 320 350 35O

355 354 345 336 376 345 349 351 342 330 347 370 348 327 340

343,6

:Eiweil3 in %

7,30 7,85 7,43 8,28

7,42 7,20 7,42 8,06 7,85 8,28 7,20 7,42 8,21 7,20 8,71 7,52 6,77 7,36 7,20 6,55 7,42 8,16 6,81 7,42 6,98

7,52

Vene kolloid-

osmo$iseher ])rack

800 320 327 310 355 350 324

307 342 373 350 35O 355 338 350 350 355 329 339 325 335 335 338 335 328

336,6

EiweiB in %

7,87 7,63 8,30

7,85 7,42 8,06 8,28 8,06 8,59 7,42 7,42 8,71 7,20 8,92 7,63

7,63 7,24 6,59 7,46 8,08 6,98 7,63 6,81

7,72

Dieser Befund s t immt mit den Ergebnissen B a r a t h s gut iiberein. B a r a t h l hat Untersuchungen tiber die arteriovenSse Differenz des kol- loidosmotischen Druckes verSffenflicht und gefunden, dal] der kolloid- osmotisehe Druck im arteriellen Blute zwischen 335 und 385 mm I-I20, im ven6scn zwischen 320 und 360 mm H20 sehwankt. Er land also eine

arteriovenSse Differenz yon 20 mm tteO. B a r a t h hat indessen nicht an- gegeben, zu welchen Tageszeiten, ob vor oder nach Nahrungsaufnahme, das Blut entnommen worden ist. Da seine Ergebnisse so gut mit meinen nach dem Frtihstiick tibereinstimmen, m@hte ich annehmen, da{] er seine Blutproben ungefi~hr 2 Stunden nach dem Frtihsttick o tier u n t e r •hn- l i c h e n B e d i n g u n g e n entnommen hat.

I Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 114.

96 E. KYLZ~:

Tabelle 3.

Der ko l l o idos m o t i s che Druck 2 S tunden nach dem Frt ihs t t ick.

]~]-affie

J . L . E,J. D.K. F.K. E.L. A.'P. E.J. K.L. Br. J. A. Bl. W.K. A.B. A.D. 0 G . G. Kr. A.B. G. S. K.H. W.S. S.S. 0. S. W.K. J.K.

Alter in ffahren

Arterie kolloid-

osmotischer Druck

Eiweil3 in %

Vene ko]loid-

osmotischer Druck

48 48

23 47 55 63 21 38 18 65 55 72 28 27 67 52 44 60 20 27 26 29 59

Durchschuitt

379 380 330 383 350 375 380 350 376 340 365 350 350 350 330 326 325 375 383 376 383 375 330

359,2

7,85 8,42 7,63 8,49 8,24 8,92 8,78 7,63 8,28 7142 8,06 6,55 6,93 7,85 6,55 7,85 6,98 6,55 8,28 7;20 7fl3 8,06 6,77

7,69

304 310 300

310 335 354 320 360 328 296 330 322 296 305 321 300 330 310 330 370 355 305

323

Eiweil3 in %

7,95 9,78 8,06 8,34 8,49 8,06 9,35 7,81 8,49 7,36 8,49 6,77 7,04 7,52 6,59 8,28 7,85 6,77 8,28 7,63 7,85 7,85 6,98

7,90

In zehn Fi~llen habe ieh dann noeh den kolloidosmotisehen Druek des Blutes 2 Stunden nach dem ){ittagessen best immt. Die erhaltenen Werte sind in der Tabelle 4 eingetragen. Der kolloidosmotische Druck in] arteriellen Blute sehwankte, wie wir sehen, zwisehen 333 und 385 mm KeO mit einem )/[ittelwert yon 356 mm HeO. Das entspricht also recht gut dem ~i t te lwer t naeh dem Friihstiick und bedeutet eine deutliche Erh(i- hung gegeniiber den Werten bei niichternem Magen.

Im venOsen Blute schwankte der ko]loidosmotische Druck zwischen 325 und 370 mm HeO mit einem ~fittolwert von 348 ram. Dieser Wert bedeutet gMchfalls eine ErhShung gegentiber dem Niichtern- wert. Auch hier waren die Eiweigwerte im Venenblute hSher als im Arterienblute.

Studien tiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck. XVI. 97

Tabelle 4.

Der k o l l o i d o s m o t i s c h e D r u c k 2 S t u n d e n n a c h dem ~ i t t a g e s s e n .

Name

~ . J ~

S.J. M. Sj. I .L . H.O. H.J. K.K. E.A. 84. K. D.B.

Alter in J a h r e n

24 39 39 24 36 23 21 30 39 17

Durchschnitt

Arter ie kolloid-

osmot i scher Druck

363 343 374 345 380 333 354 350 337 385

356

]Eiwei$ in %

8,49 7,42

7,52

7,63 7,44 7,58 8,06

7,55

Yene kolloid-

osmot i seher Druck

363 338 374 333 350 343 335 348 324 370

347,8

Eiwei8 in %

8,71 7,42

7,63

7~63 7,63 7,48 8,06

7,79

Wir ha t ten also gefunden, da/] nach demEssen der kolloidosmotische Druck im arteriellen Blute stieg. Im venSsen 19lute fanden ~4r eine Stei-

gerung nur unter der Bedingung, dab der Untersuchte wenig Fliissigkeit

erhielt, l~ach dem Friihstiick, bei dem der Untersuchte mehr Fliissigkeit

(400 ccm) bekam, stieg wohl der kolloidosmotische Druck im arteriellen

Blute, sank indessen im venSsen Blute.

Tabelle 5. Der k o l l o i d o s m o t i s c h e D r u c k vor und n a c h dem T r i n k e n yon 400ccm Wasser .

Alter N a m e in

J ah ren

~ . K .

I .L . 24 W.P. 20 A.P. '[ 40 A.A. 43 H.K. 21 S.K. 30 ]~. 2/. 19 O.J. - - H.O.

Vor d e m Tr inken

Arter ie

kolloid- Eiweil~ osmot , in % D r u e k

Vene kolloid- osmot . :Eiweil3 Druck in %

351

349 342 330 347 348 370 327 340

- - 329

6,77 355 7,20 339 6,55 325 7,42 335 6.81 338 8,16 335 7,42 335 6,98 328

344,8 1 6,98

7 , 4 2

7,24 6,59 7,46 6,98 8,08 7,63 6,81

Durchschnitt 335,5 7,17 Archly f. exper imen t . Pa th . u. Pha rmako l . Bd. 161.

iN~ach dem Trinken Blut- - - - - - / ent-

Arterie ] Vene nahme kolloid- [ kolloid- [ [ ~~ osmot ]~iweiB o~mot EiweiB ~

�9 " o / . ~ " " o ~tlln- Druck m ,o Druck m /o den

370 333 363 385 351 352 370

i

367 346

7,53 6 83 7120

7,36 7,20

7,46 7,20

7,22

b

370 337 346 381 353 343 304 365 328 332

345,9

7

359,6

- - 2

7,63 2 6,98 2 7,42 1

- - 1

7,42 1 7,42 2 7,85 2 7,24 2 7,42 2

7,6

98 E. KYLIN :

Diese Ergebnisse veranlagten reich, den Einflu~ yon Wasserzufuhr allein auf den kolloidosmotischen Druck zu untersuchen. Ich habe zu die- sere Zweck in zehn Fallen den kolloidosmotischen Druck erst morgens frtih bei niichternen Individuen und dann 1--2 Stunde~l spi~ter bei den- selben Individuen nach dem Trinken yon 400 ccm Leitungswasser be- stimmt. Die Resultate, die in Tabelle 5 eingetragen sind, zeigen, dal~ der k o l l o i d o s m o t i s c h e D r u c k in allen Fiil len im a r t e r i e l l en B lu te stieg. Im venSsen Blute sank er in drei, stieg in sechs Fi~llen. Vor dem Trinken war der Durchschnitt des kolloidosmotischen Druckes im arte- riellen Blute 344,8, nach dem Trinken 359,6 mm H20 ; im venSsen Blute vor dem Trinken 335,5, und nach dem Trinken 345,9 mm I-I20.

Tabelle6. Der kolloidosmotische Druck im venOsen Blute v o r u n d nuch dem Trinken yon 1000ccm Wasser bei Nierenkranken.

Rote ~Blut- Kolloidosmo- Kolloidosmo- EiweiB

kbrperchen tischer Druck tischer Druck in %

in mg pro % Eiwei6

1. Brita L., 18 Jahre alt 27. III. Vor dem Trinken

nach 1 Stunde ,, 3 Stunden ,~ 6 ~

2. Mimmi W., 35 Jahre alt 25. IV. Vor demTrinken

nach 1 Stunde ., 3 Stuaden , 6 . , 24 ,

3. Aug. S. 4. V. Vor dem Trinkea

nach 1 Stunde ,. 3 Stundea'

4. Lisa Br., 26 Jahre alt 22. IV. Vor dem Trinken

nach 1 Stunde ~, 2 Stunden

4

5. Hulda G. ~ " Vor dem T r i n k e n

15. V. nach 1 Stunde I

, 3 Stunden I .. 6 . L

280 292 295 272

180 120 240 280 278

326 317 257 294

253 178 210 198

253 275 265 i

J

269

7~85 2,92 7,85 2,79 8,49 3,19 7,85 2,94

6,55 3,74 5~90 3,58 6,98 3,92 6,98 4,14 6,98 3,90

7,63 5,40 8,34 4,16 8~71 4,98 7,77 4,74

7~26 4,10 6,55 3,87 6,98 4,51 6,77 4,29

8,28 5,06 - 8,06 5,64 7,74 5,86 7,74 5,46

36 37 34 34

27 20 34 40 39

42 38 30 38

34 27 31 29

31 33 34 34

Studien tiber den kolloidosmotisehen (onkotischen) Druek. XVI. 99

Der Eiweil3gehalt wurde immer wieder im Venenblute etwas hSher als im Arterienblute gefunden.

Wir fanden also, dal3 entgegen meiner ursprtingliehen Vermutung, dureh das Trinken von 400 eem Wasser der kolloidosmotisehe Druek er- hSht wurde. Bemerkenswert ist, dag der Eiwei/3gehalt gleiehfalls naeh dem Trinken stieg, und zwar sowoht im arteriellen als im ventisen Blur. Es erseheint mir unmSglieh, zur Zeit mit Bestimmtheit zu sagen, wodureh diese Versehiebungen bedingt sind.

Naeh Zufuhr yon grSgeren Fltissigkeitsmengen kann man vM grS- 13ere Sehwankungen naehweisen. Ieh habe in fiinf Fi~llen den kotMdosmo- tisehen Druek im Blute naeh dem Trinken yon 1000 eem Fltissigkeit ver- gleichend bestimmt und konnte sti~rkere Veranderungen feststellen, wie wit aus der Tabelle 6 ersehen kSnnen. Diese Fi~lle betrafen allerdings Nie- renkranke, weshalb die VerhNtnisse nieht nfit meinen gegenwartigen gntersuehungen vergleiehbar sind. Die Bestimmungen naeh peroraler Zu- fuhr yon 1000 eem Wasser zeigen uns indessen, da6 grol]e Sehwankungen sowohl naeh oben wie unten dureh Zufuhr yon grogen Fliissigkeitsmengen bei Nierenkranken hervorgerufen werden ktinnen.

Ergebnisse. Durch die Untersuchungen, tiber die ich trier berichtet habe ist

e rs tens die wichtige Tatsaehe festgestellt worden, da$ der kol loid- osmot ische Druck im Ver lauf eines Tages nur u n b e d e u t e n d e n S c h w a n k u n g e n u n t e r w o r f e n ist. Wasser- und Nahrungszufuhr in normalen Grenzen hat nur eine geringe Wirkung auf die Konstanz des kolloidosmotisehen Druckes.

Im arteriellen Blur sehwankt der kolloidosmotisehe Druek unter den verschiedenen physiologisehen Einfiiissen, die bier untersueht worden sind, zwisehen 310 und 385 mm It20. Und doeh umfal3t mein ~aterial lficht weniger als 58 Falle, die unter den versehiedensten Bedingungen, denen der igensch normalerweise wi~hrend eines Tages ausgesetzt ist, untersueht sind. 5{eine Befunde stimmen aueh sehr gut tiberein mit den Ergebnissen Bara ths , dem einzigen, der bis jetzt auger dem Verfasser eingehende Untersuehungen tiber den kolloidosmotisehen Druek im arte- riellen Blute verSffentlieht hat.

Im venSsen Blute schwankte der kolloidosmotisehe Druck unter phy- siologischen VerhNtnissen gleichfalls nur unbedeutend. In den yon mir in dieser Serie untersuehten 58 Fi~llen variierte er zwisehen 295 und 370 mm H20. Die Ergebnisse Ba ra ths stimmen auch in dieser Bezie- hung gut mit den meinigen tiberein.

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lO0 E. KYLII~:

Auf Grund dieser Tatsachen, die wir hier festgestellt haben, kSnnen wir also den Schlul] ziehen, daB der ko l lo idosmot i sche Druck un te r phys io log ischen Verh~iltnissen sehr gut regu- l ie r t wird.

Zwei tens haben diese Untersuchungen die Tatsache ergeben, dab der kolloidosmotische Druck dutch physiologische Einfliisse zu vergndern ist, aber nur in sehr engen Grenzen. Der kolloidosmotische Druck im ar- teriellen Blute, der normaliter bei n~ichternen Individuen einen Mitte]- wert yon 343 mm H~O zeigte, stieg nach der lgahlzeit im Durchschnitt un- gefiihr um 15 mm I~20 an.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dab nach dem Trinken yon 400 ccm Wasser der kolloidosmotische Druck stieg. ~an ist vielleich gene~gt, zu vermuten, dab der kolloidosmotische Druck - - in der Annahme, daI] die Wasserzufuhr eine Hydr~tmie bedingt - - unter diesen Verh~ltnissen sinken wt~rde. Die ErhShung des kolloidosmotischen Drucks des a r t e r i e l l e n Blu tes war indessen so konstant und wurde in keinem von den zehn F~tllen vermiBt, dab es unmOglich ist, dieser Tatsache keine Beachtung zu schenken. Hierzu kommt noch, dab der EiweiBgehalt des B]utserums gleichfalls stieg, was gegen eine Verw~sserung spricht.

Der kolloidosmotische Druck des venSsen Blutes lag meistens etwas niedriger a]s im arteriellen Blute und folgte im allgemeinen seinen Schwankungen. Eine Ausnahme land ich indessen nach dem Fr~ih- st~ick. Wahrend der ko l lo idosmot i sche I ) ruck im a r t e r i e l l en B h t e nach dem Essen anges f i egen war, war er im venSsen Blute niedriger . Nach dem Friihst~ick ve r schoben sich also die Werte im a r t e r i e l l en B h t e nach oben u n d i m venSsen Blute nach unten. Die Schwankungen waren im allgemeinen zu groin, um durch Fehlerquellen der ~ethodik erklart werden zu kfnnen.

Betreffs des Verhaltens des kolloidosmotischen Druckes ira venSsen Blute fanden wir also einen grunds~tzliehen Untersehied naeh dem Friih- st[ick und nach dem ~ittagessen. Nach dem Friihstiick sank der kolloid- osmotische Druck im venSsen Blute, naeh dem lgittagessen stieg er an. Es besteht aber ein gewisser Unterschied in den beiden Nahlzeiten. Das Frt~hstiick ist wasserreieh, abet eiweiBarm, das ~r ist wasser- grmer, aber eiweiBreicher. Ob dieser U~ltersehied in den Versuchsbedin-

I Nach der Zufuhr gr6Berer 3Iengen Flfissigkeit wurden in einigen F~illen grol]e Senkungen des kolloidosmotischen Druckes im ven~ sen Blute gefunden. Das arterielle Blur war leider nicht untersucht worden. Diese Werte wurden allerdings bei nicht gesunden Leuten geflmden und sind deshalb in dieser Zu- sammenstellung eigentlich nicht verwertbar.

Studien tiber den kolloidosmotisehen (onkotischen) Druck, XVI. 101

gungen ausreiehend ist, um die versehiedenen Resultate zu erklgren, ist noeh zu prtifen.

Sehwer zu erklgren sind die Ergebnisse, dab naeh dem Trinken yon 400 eem Wasser der kolloidosmotisehe Druek wie aueh der Eiweil]gehalt sowohl im arteriellen wie im venSsen Blnte anstiegen.

Die Sehwankungen naeh Essen und Trinken, wie ieh sie hier in Kt~rze erwhhnt habe, sind im allgemeinen wohl grOl3er, als dal] sie dutch die Fehlerquellen in der )[ethodik erkl~rt werden kSnnten, sie sind indessen zu klein, um weitgehende Sehlt~sse zu erlauben. W~hrend des Lebens kommt es st~ndig zu einem Austanseh yon Wasser zwisehen Blur und Ge- webe. Dieser Flt~ssigkeitsstrom B l u r - Gewebe bewegt sieh immer in beiden Richtungen, unter versehiedenen Bedingungen kann er aber in einer Riehtung tiberwiegen. Dadureh mtissen physio]ogisehe Sehwan- kungen in der Zusammensetzung des Blutes und damit aueh in seinem Ei- weil3gehalt zustande kommen. Eine ~nderung des kolloidosmotisehen Druekes in gewissen Grenzen ist auf diese Weise erkl~rlieh.

D r i f t e n s ermOgliehen diese Untersuehungen, eine Streitfrage, die in der letzten Zeit entstanden ist, n~her zu beleuehten. Ktirzlieh hat B a~ r a th Untersuehungen verOffentlieht, naeh denen er gefunden hat, dag der kolloidosmotisehe Druek im arteriellen B]ute immer etwas hOher liegt a]s im venOsen/3lute. Pau l m e y e r dagegen ha~ diesen Befnnd nicht be- stgtigen kSnnen. Er hat gefunden, dab der kolloidosmotisehe Druek unter physiologisehen VerMltnissen immer gleieh hoeh im ven6sen und arte- riellen Blute ist.

Dureh die Untersuehungen, die ieh hier vorgelegt babe, ersehen wir, da~ morgens auf nt~ehternen Nagen der kolloidosmotisehe Druek im ar- teriellen und venSsen Blute bei ungef/~hr denselben Ziffern lag. In einigen F~llen war er etwas hSher, in anderen etwas niedriger im arteriellen als im venSsen Blute. Der Durehsehnitt war im arterMlen Blute etwas hSher alsim venSsen. Der Untersehied war indessen so klein, dal~ ibm keine Be- deutung zukommt, obwohl er vielMeht etwas grSBer war als der Dureh- sehnittsfehler der l~[ethodik.

Dasselbe Verhalten betreffs der arteriovenSsen Differenz des kolloid- osmotischen Druekes babe ich naeh dem ~{ittagessen gefunden. Aueh bier war der Durehsehnitt far den kolloidosmotisehen Druek e~was hSher im arte- riellen als im venSsen Blute; der Untersehied war jedoeh nut unbedeutend.

Ganz andere Ergebnisse land ieh naeh dem Frahsttiek, nach welehem die Differenz deutlieh war und bedeutend grS/?er, als daJ] man sie dutch Fehlerquellen erkl~.ren kSnnte. Aueh naeh dem Trinken yon Wasser war +die Differenz deutlieh gr~l]er.

102 E. KYLIN :

Durch diese Untersuchungen kann ich also gewissermal~en sowohl die Auffassung yon B a r a t h als auch die yon Paul ]~[eyer bestiitigen. Unter physiologischen Verhiiltnissen kann der kolloidosmotische Drack, wie ~ e y e r gefunden hat, im arteriellen undvenSsen Blute gleich hoch sein, er kann indessen auch, wie B at at h gefunden hat, hSher im arteriellen als im venSsen Blute sein. Diese Tatsache scheint auch natiirlich, da die ttShe des kolloidosmotischen Druckes eine Folge des prozentualen Eiwei~- gehaltes ist. Selbstverst~ndtich iindert sich auch der prozentuale Eiwei/L gehalt mit dem Wassergehalt, der sich durch Zufuhr oder Abflul~ yon Wasser verschieben kann. Da die Gewebe eine Depotfunktion filr Wasser besitzen, so ist es natiirlich, dal3 unter verschiedenen Bedingungen das arterielle Blut wasserreicher oder wasser~rmer als das venSse sein kann. Besonders deutlich konnte ich diese "4nderungen in der Differenz im kolloidosmotischen Druck des arteriellen und venSsen B]utes wiihrend der Entstehung und Ausschwemmung yon 0demen zeigen. Wahrend der Entstehung des (~dems war der kolloidosmotische Druck im venSsen Blute hiiher als im arteriellen, wahrend der Ausschwemmung dagegen htiher im arteriellen als im venSsen Blute. Die arterioven5se Differenz war unter gewissen Bedingungen eine sehr groge (s. welter in Nit- teilung XIV, Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 77).

Z u s a m m e n f a s s u n g :

1 . Um die physiologischen Tagesschwankungen des kolloidosmoti- schen Druckes zu erforschen, habe ich an 58 stoffwechselgesunden Indi- viduen den kolloidosmotischen Druck zu verschiedenen Tageszeiten und nach verschiedenen physiologischen Einfliissen bestimmt.

2. Ms wichtigsten Befund konnte ich eine grol3e Konstanz des kolloid- osmotischen Druckes gegeniiber verschiedenen physiologischen Einftiissen feststellen.

3. Morgens frtih auf ntichternen 3Iagen fand ich Werte ftir den kol- loidosmotischen Druck im arteriellen Blute zwischen 310 und 375 mm HeO, mit einem 5iittelwert yon 343 ram, im venSsen Blute zwischen 300 und 375 mm H20 mit einem ~ittelwert yon 337 ram.

4. Nach dem Essen stieg der kolloidosmotische Druck im arteriellen Blute etwas an, und zwar so, da6 er im arteriellen Blute einen 1V[ittelwert yon 355--359 mm I-IeO, verschieden nach verschiedenen ~ahlzeiten, zeigte. Im venSsen Blute land ich verschiedene Verhalfnisse, je nachdem, ob das Essen wasserarm oder wasserreich war. Nach einem relativ wasser- armen l~ittagessen fand ich eine Steigerung auch im venSsen Blute, ~iach

Studien tiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck. XVI. 103

einem wasserreichen Frtihstiick land ich eine Senkung des kolloidosmo- tischen Druckes im venSsen Blute.

5. :Nach dem Trinken yon 400 ccm Wasser land ich sowohl nach 1 ale auch nach 2 Stunden ira allgemeinen eine Steigerung des kolloidosmo- tischen Druckes sowohl im arteriellen als im venSsen BIute.

6. Der kolloidosmotische Druck yon n t i ch t e rnen I n d i v i d u e n liegt im allgemeinen bei ungefi~hr denselben Werten im venSsen wie im arteriellen Blur. In einzelnen Fifllen konnten jedoch Verschiedenheiten festgestell~ werden, und zwar war bier der kolloidosmotische Druck im venOsen Blute niechiger ale im arteriellen oder auch umgekehrt. Nach einer fliissigkeitsreichen )iahlzeit mit wenig Eiwei~ stieg der kolloidosmo- tische Druck im arteriellen Blute, sank abet im venSsen. Dadurch ent- stand eine deutliche arteriovenSse Differenz des kolloidosmotischen Druk- kes. Nach einer eiweil]reichen ~ahlzeit mit wenig Fliissigkeit stieg der kolloidosmotische Druck sowohl im arteriellen als anch im venSsen Blute. Die arteriovenSse Differenz trat dabei nicht so deuflich hervor. Nach dem Trinken von 400 ccm Wasser stieg der kolloidosmotische Druck im allgemeinen sowohl im arteriellen wie im venSsen Blute an, die Steigerung im arteriellen Blute war jedoch im Durchschnitt ganz wenig grSl~er als im ven.Ssen, wodurch die Differenz ein bil~chen deutlicher hervortrat.

Die in den Punkten 4--6 erwi~hnten Verschiebungen waren nicht in jedem einzelnen Fall zu fin@n, sondern traten nut in den Durchschnitts- werten hervor. Die Verschiebungen sind zu klein, um ihnen grS]ere Be- deutung zumessen zu kSnnen. Wahrscheinlich muB man bier mit indi- viduellen Verschiedenheiten rechnen.