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S TUDIENFÜHRER Diploma in Wines & Spirits

STUDIENFÜHRER - weinakademie.at · Wine Grapes - A Complete Guide to 1,368 Vine Varieties, including their Origins and Flavours (2012), Jancis Robinson/Julia Harding/ José Vouillamoz;

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STUDIENFÜHRER

Diplomain Wines & Spirits

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Studienführer

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung zum Studienführer.........................5Theorieprüfungen im Rahmen des Diploma inWines and Spirits .................................................................. 5Verkostungsprüfungen im Rahmen des Diplomain Wines and Spirits .............................................................. 5... und zum Schluss ................................................................ 5

Lernunterlagen im Rahmen des Diplomain Wines and Spirits ........................................6Vorwissen ............................................................................... 6Spezifikationen ...................................................................... 6Unterlagen/Literatur im Rahmen derDiploma-Ausbildung ............................................................ 7Literaturliste ...........................................................................................8

Tipps zum Studium ...................................... 16Strukturiertes Lernen im Diploma ................................... 16Planung ................................................................................. 18Lesen und Sammeln von Informationen ........................................ 19Zusammenführung ............................................................................. 20Wiederholung ...................................................................................... 21

Diploma-Prüfungen ...................................... 23Zeitmanagement .......................................................................................................... 24Beantwortung der Frage .............................................................................................. 25Planung der Antwort ................................................................................................... 26Verfassen der Antwort ................................................................................................. 27Unit 1 - Der globale Markt für alkoholischeGetränke ............................................................................... 28Unit 1 schriftliche theoretische Prüfung ........................................ 28Recherche ....................................................................................................................... 28Ablauf der Unit 1 schriftlichen theoretischen Prüfung ........................................... 30Unit 1 Seminararbeit .......................................................................... 34Plagiat, Betrug und Mogeln ........................................................................................ 34Verfassen der Seminararbeit ........................................................................................ 35Rechtschreibung und entsprechendes Layout .......................................................... 38Zitieren und Literaturverzeichnis ............................................................................... 38Anhang .......................................................................................................................... 41Persönlicher Kommentar .................................................................. 43

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Studienführer

Theorieprüfungen im Rahmen derUnit 3, 4, 5 und 6 ................................................................ 44Was versteht man unter kritischem und analytischemDenken? ............................................................................................... 44Fragetypen ........................................................................................... 45Absatzfragen ................................................................................................................. 46Strukturierte offene Fragen ......................................................................................... 51Essay-Fragen (Aufsatzformat) ................................................................................... 54Verkostungsprüfungen im Rahmen derUnit 3, 4, 5 und 6 ................................................................ 58Unit 3 ............................................................................................................................. 59Unit 4, 5 und 6 ............................................................................................................. 60Degustations-Checkliste für die Verkostungen im Rahmendes Diploma in Wines and Spirits .................................................... 61Verwendung der Degustations-Checkliste ................................................................ 62Beispiele für gute Verkostungsnotizen (Wein) .............................. 88Beispiele für gute Verkostungsnotizen (Spirituose) ...................... 92Unit 7 - Diploma-Arbeit .................................................... 95Themenwahl ........................................................................................ 95Themeneinreichung ............................................................................ 96Aller Anfang ... .................................................................................... 97Die Kunst des Schreibens ................................................................. 98Struktur des Projekts ......................................................................... 98Einreichen............................................................................................ 99Zum Abschluss ... ............................................................................... 99

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Einleitung zum Studienführer

Der Wine & Spirit Education Trust und die Weinakademie Österreichbegrüßen Sie im Diploma in Wines and Spirits recht herzlich! DieserStudienführer ist als Anleitung fürs Studium gedacht und soll Sie imRahmen Ihrer Ausbildung unterstützen.

Theorieprüfungen im Rahmen des Diploma in Winesand Spirits

Im Rahmen Ihrer Ausbildung werden zum einen Theorieprüfungenabzulegen, als auch eine Seminararbeit und eine abschließende Diploma-Arbeit zu verfassen sein. Diese Prüfungen zielen darauf ab, Ihr Wissenund Ihr Verständnis über die Weine und Spirituosen der Welt zuüberprüfen. Weiters sollen Ihre Fähigkeiten in Bezug auf Recherche unddas Verfassen von Arbeiten getestet werden.

Da Personen mit den unterschiedlichsten Backgrounds das Diplomaabsolvieren, enthält dieser Studienführer weiters auch Informationenhinsichtlich der verschiedenen Prüfungsmodalitäten.

Verkostungsprüfungen im Rahmen des Diploma inWines and Spirits

Im Rahmen Ihrer Ausbildung werden weiters Verkostungsprüfungenabzulegen sein. Hierbei ist eine detaillierte schriftliche Analyse vonWeinen/Spirituosen gemäß der Degustations-Checkliste abzulegen.

Die Verwendung der Degustations-Checkliste im Rahmen der Verkostungerfordert einiges an Disziplin. Aus diesem Grund enthält dieser Studien-führer auch Informationen über die Anwendung dieser Checkliste.

… und zum Schluss

Die Welt der Weine und Spirituosen ist nicht nur eine faszinierende,sondern auch sehr umfassende zugleich. Das Ziel des Diploma ist es, IhrWissen in Bezug auf die Weine und Spirituosen der Welt zu vertiefen, IhreKenntnisse in Bezug auf die globalen und nationalen Wein- undSpirituosenmärkte zu intensivieren und die Fähigkeit zu entwickeln Weineund Spirituosen professionell zu verkosten und zu bewerten. Obwohldiese Ausbildung natürlich herausfordernd sein wird, hoffen wir, dass Sieim Rahmen des Diploma in Wines and Spirits auch viel Spaß amgemeinsamen Lernen mit StudienkollegInnen haben werden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute und viel Erfolg für IhreAusbildung!

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Studienführer

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Studienführer

Lernunterlagen im Rahmen des Diploma inWines and Spirits

VorwissenDas Diploma baut in allen seinen Elementen auf ein fundiertes Vorwissenaus dem „WSET Level 3 Award in Wines“ auf bzw. auf äquivalentenKursen wie dem Aufbauseminar 2 - Wines and Spirits International derWeinakademie Österreich. Als Vorbereitung hat es sich bewährt, dieKursunterlagen des WSET Level 3 Award in Wines oder des Aufbau-seminars 2 - Wines and Spirits International noch einmal durchzuarbeiten,um das Wissen aufzufrischen. Diese Art der Vorbereitung zeigt Ihnenauch etwaige Wissenslücken auf und hilft Ihnen die Bereiche zuidentifizieren, in denen Sie sich gezielter vorbereiten sollten. Nur so wirdes Ihnen möglich sein das Meiste aus den Seminaren herauszuholen undder Vortragende kann sich auf das Programm des Diploma konzentrieren,anstatt Basiswissen aufzufrischen.

SpezifikationenLesen Sie sich die „Spezifikationen“ bitte genau durch. Jede Prüfungbasiert ausschließlich auf den Seminarinhalten und Lernzielen, die in denSpezifikationen dargelegt sind.

Die Spezifikationen zeigen Ihnen deutlich, was Sie wissen müssen undwas weniger wichtig ist. Zum Beispiel ist es nicht notwendig, jede einzelneAppellation in einer speziellen Region zu kennen, sondern nur jene, diein den Spezifikationen angeführt sind.

In den Spezifikationen sind weiters angeführt:

Zielsetzungen der Ausbildung

Struktur der Diploma in Wines & Spirits Ausbildung

Bewertungsschema jeder Unit

Prüfungsvorschriften

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Studienführer

Unterlagen/Literatur im Rahmen der Diploma-Ausbildung

Für die Unit 2 und Unit 4 wird ein vollständiges Skriptum zur Verfügunggestellt, das es zu lernen gilt. Für die Unit 1 ist ebenfalls ein Skriptumvorhanden, jedoch wird diese Unterlage alleine nicht ausreichen um diePrüfung/Seminararbeit zu bestehen, da sich die zu behandelndenThemen auf alle Bereiche der Wein- und Spirituosenbranche beziehenkönnen. Für die Units 3, 5 und 6 erhalten Sie jeweils eineArbeitsunterlage. Diese sind unter Verwendung von weiterführendenLiteraturquellen auszuarbeiten (The Oxford Companion to Wine vonJancis Robinson - aktuelle englische Ausgabe). Für die Unit 7 werdenkeine Materialien zur Verfügung gestellt, da die zu verwendende Literatur,etc. abhängig vom gewählten Thema ist.

Bitte beachten Sie im Zuge Ihrer Vorbereitungen die aktuellen Lernziele,die Ihnen in den jeweils gültigen Spezifikationen auf unserer Homepagezur Verfügung stehen: www.weinakademie.at

Sämtliche der zuvor genannten Unterlagen inkl. The Oxford Companionto Wine von Jancis Robinson (aktuelle englische Ausgabe, 2015) sowieDas Oxford Weinlexikon von Jancis Robinson (deutsche Ausgabe, 2007)werden den Diploma-Studenten von der Weinakademie Österreich zurVerfügung gestellt.

Im Rahmen der Diploma-Ausbildung ist es unumgänglich über aktuelleEntwicklungen und Trends in der Weinwirtschaft informiert zu sein. Diesermöglicht Ihnen Ihre Studien in einem weiteren Kontext zu betrachtenund stellt sicher, dass Ihre Antworten im Rahmen der Prüfungenfundierter sind.

Internet: Das Internet stellt eine der wichtigsten Informationsquellendar. Einige nützliche Websites finden Sie auf den nächsten Seiten. DieseAuflistung ist jedoch nicht als allumfassend zu betrachten. Aufgrund einersehr schnell sich verändernden Welt ist die Aktualität und Bedeutung dereinzelnen Quellen immer auch zu überprüfen.

Zeitschriften: Es existieren eine Vielzahl von Zeitschriften, die ebenfallswichtige Aspekte und Informationen enthalten können. Einige Beispielefinden Sie auf der folgenden Seite.

Bücher: Bücher über Wein sind oft teuer und können sehr rasch bereitsveraltet sein. Es gibt auch Bücher, die nur schwer zu beschaffen sind.Bitte sehen Sie sich durch die folgende Auflistung nicht gezwungen allediese Bücher zu kaufen. Sie sollen Ihnen einen Überblick über verfügbareLiteraturquellen zu den jeweiligen Themen geben.

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Literaturliste

Allgemein

Der Weinatlas (2014), Hugh Johnson/Jancis Robinson; Verlag:Gräfe und Unzer - deutsch

Wein (2013), André Dominé; Verlag: h. f. ullmann Publishing -deutsch

Der große Johnson (2009), Hugh Johnson/Stephen Brook; Verlag:Gräfe und Unzer - deutsch

Hugh Johnsons Weinwelt (2006), Hugh Johnson; Verlag: Gräfe undUnzer - deutsch

Weingeschichte (2005), Hugh Johnson; Verlag: Gräfe und Unzer -deutsch

Große Weine (2004), Michael Broadbent; Verlag: Gräfe und Unzer -deutsch

Wein von A - Z (2002), Hans Ambrosi; Verlag: Gondolino - deutsch The Sotheby’s Wine Encyclopedia (2011), Tom Stevenson; Verlag:

Dorling Kindersley - englisch Oz Clarke Wine Atlas (2015), Oz Clarke; Verlag: Books Company Lt

- englisch Wine Grapes - A Complete Guide to 1,368 Vine Varieties, including

their Origins and Flavours (2012), Jancis Robinson/Julia Harding/José Vouillamoz; Verlag: Ecco - englisch

Planet Wine (2004), Stuart Pigott; Verlag: Mitchell Beazley - englisch Wine Report, Tom Stevenson; Verlag: Dorling Kindersley Wine Behind the Label, David Moore/Philip WilliamsonWebsite http://www.jancisrobinson.com Google EarthZeitschriften u.a. Weinwirtschaft Wine Business International Vinum - Europas Weinmagazin The Drinks Business Merum

Unit 2 - Weinproduktion

Weinbau (2015), Karl Bauer/Ferdinand Regner/BarbaraSchildberger; Verlag: Agrarverlag - deutsch

Kellerwirtschaft (2015), Robert Steidl; Verlag: Agrarverlag -deutsch

Praxisbuch Bioweinbau (2005), Ilse Maier; Verlag: Agrarverlag -deutsch

Weinbau (2000), Ernst Vogt/Günther Schruft; Verlag: EugenUlmer - deutsch

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Wie Wein entsteht (2000), James Halliday/Hugh Johnson; Verlag:Gräfe und Unzer - deutsch

Understanding Wine Technology (2010), David Bird; Verlag:DBQA Publishing - englisch

Grapes and Wines (2015), Oz Clarke/Margaret Rand; Verlag:Sterling Publishing - englisch

The Science of Wine (2015), Jamie Goode; Verlag: University ofCalifornia Press - englisch

Unit 3 - Weine der Welt

Frankreich - generell The new France (2006), Andrew Jefford/Jason Lowe; Verlag: MITCH

- englisch The Great Wines of France (2006), Clive Coates; Verlag: MITCH -

englisch Hachette Wine Guide; Verlag: Cassell & CoWebsites http://www.inao.gouv.fr/

Bordeaux Die Weinjahrgänge Bordeaux (2011), Thomas Hesele; Verlag: Books

on Demand - deutsch Bordeaux total (2004), Rene Gabriel; Verlag: Orell Fuessli - deutsch Bordeaux: The Wines, The Vineyards, The Winemakers (2012), Oz

Clarke; Verlag: Sterling - englisch The Finest Wines of Bordeaux (2010), James Lawther MW; Verlag:

University of California Press - englisch Bordeaux: Medoc & Graves (2006), Stephen Brooke; Verlag: MITCH

- englisch Wines of Bordeaux (2006), David Peppercorn; Verlag: MITCH -

englischWebsites http://www.bordeaux.com/ http://www.medoc.org/

SüdwestfrankreichWebsites http://www.fvbergerac.com/ http://www.vins-gaillac.com/

Burgund The Finest Wines of Burgundy (2012), Bill Nanson; Verlag:

University of California Press - englisch Inside Burgundy (2010), Jasper Morris MW; Verlag: Berry Bros &

Rudd Press - englisch The Wines of Burgundy (2008), Clive Coates; Verlag: University of

California Press - englisch

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Studienführer

The Wines of Burgundy (2005), Serena Sutcliffe; Verlag: MitchellBeazley - englisch

Burgundy (2006), Antony Hanson; Verlag: MITCH - englischWebsites http://www.bourgogne-wines.com/ http://www.beaujolais.com/

ElsassWebsite http://www.alsacewine.com/

LoireWebsite http://www.vinsvaldeloire.fr/ http://www.vins-centre-loire.com/

Rhône Wine of Northern Rhône (2005), John Livingstone-Learmonth;

Verlag: University of California Press - englischWebsite http://www.vins-rhone.com/

SüdfrankreichWebsites http://www.vindepaysdoc.com/ http://www.languedoc-wines.com/ http://www.coteaux-languedoc.com/ http://www.corsicanwines.com/

Deutschland Deutsche Wein Statistik, Deutsches Weininstitut (wird jährlich

herausgegeben) - http://www.deutscheweine.de/ Weinatlas Deutschland (2007), Dieter Braatz, Ulrich Sautter, Ingo

Swoboda; Verlag: Gräfe und Unzer - deutsch Die 100 besten Weinberge Deutschlands (2006), Frank Kämmer;

Verlag: Hampp - deutsch Die großen Weißweine Deutschlands (2001), Stuart Pigott; Verlag:

Hallwag - deutsch Atlas der deutschen Weine (2000), Hugh Johnson/Stuart Pigott;

Verlag: Hallwag - deutsch The Wines of Germany (2003), Stephen Brooke; Verlag: Mitchell

Beazley - englisch

ÖsterreichWebsite http://www.oesterreichwein.at/

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Ungarn The Wines of Hungary (2003), Alex Lidell; Verlag: Octopus -

englisch

RumänienWebsite http://www.wineromania.com/

Italien Die Weine Südtirols (2006), Jens Priewe/Christoph Tscholl; Verlag:

Collection Rolf Heyne - deutsch Mythos Barolo (2000), Maurizio Rosso; Verlag: Hädecke - deutsch Wines of Italy (2006), Michele Shah; Verlag: Mitchell Beazley -

englisch Barolo to Valpolicella: The Wines of Northern Italy (2006), Nicolas

Belfrage; Verlag: Mitchell Beazley - englisch Brunello to Zibibbo: The Wines of Tuscany, Central and Southern

Italy (2006), Nicolas Belfrage; Verlag: Mitchell Beazley - englischWebsites http://www.italianmade.com/ http://www.chianticlassico.com/ http://www.langhevini.it/ http://www.consorziovalpolicella.it/ http://www.consorziobrunellodimontalcino.it/

Spanien Spanien und seine Weine (2009), David Schwarzwälder/Wolfgang

Hubert/Jürgen Mathäß; Verlag: Hallwag - deutsch Weinlandschaft Spanien (2000), John Radford; Verlag: Hallwag -

deutsch The Finest Wines of Rioja & Northwest Spain (2011), Jesus Barquin;

Verlag: Aurum Press - englisch The Wines of Spain (2006), Julian Jeffs; Verlag: Mitchell Beazley -

englisch Wines of Spain (2005), Jan Read; Verlag: Mitchell Beazley - englisch The Wines of Rioja (2005), John Radford; Verlag: Mitchell Beazley -

englisch The new Spain (2006), John Radford; Verlag: Mitchell Beazley -

englischWebsites http://www.winesfromspain.com/ http://www.riberadelduero.es/ http://www.riojawine.com/

Portugal Portugal und seine Weine (2007), Wolfgang Hubert/David

Schwarzwälder; Verlag: Gräfe und Unzer - deutsch

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Studienführer

The Wines and Vineyards of Portugal (2003), Richard Mayson;Verlag: Mitchell Beazley - englisch

Websites http://www.winesofportugal.info/ http://www.ivv.min-agricultura.pt/

Griechenland The Wines of Greece (2005, neu im Jahr 2018), Konstantinos

Lazarakis; Verlag: Mitchell Beazley - englischWebsite http://www.thegreekwine.com/ http://www.newwinesofgreece.com/

BulgarienWebsite http://www.bulgarianwines.com/

Südafrika Die Weine Südafrikas (2002), Wendy Toerien; Verlag: Heyne -

deutsch Wines of the New South Africa (2013), Tim James; Verlag: University

Press Group Ltd Platter’s South African Wine; Verlag: John Platter (aktuelle Ausgabe)Websites http://www.wosa.co.za/ http://www.sawis.co.za/

Nordafrika Africa Uncorked (2004), John Platter/Erica Platter; Verlag: Kylie

Cathie - englisch

Australien Future Makers: Australian Wines for the 21st Century (2011), Max

Allen; Verlag: Hardie Grant Books - englisch James Halliday’s Wine Atlas of Australia (2014), James Halliday;

Verlag: Hardie Grant Books - englischWebsites http://www.wineaustralia.com/ http://www.wfa.org.au/

NeuseelandWebsite http://www.nzwine.com/

Amerika The Finest Wines of California (2011), Stephen Brook; Verlag: Aurum

Press - englisch

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The Wines of the Napa Valley (2005), Larry Walker; Verlag: MitchellBeazley - englisch

The Wines of Canada (2005), Michael Schreiner; Verlag: MitchellBeazley - englisch

Wines of the Pacific Northwest (2001), Lisa Shara Hall; Verlag:Mitchell Beazley - englisch

The Wines of South America (2003), Monty Waldin; Verlag: MitchellBeazley - englisch

The Wines of Argentina, Chile and Latin America (2003),Christopher Fielden; Verlag: Mitchell Beazley – englisch

The Wines of Chile (2006), Peter Richards; Verlag: Mitchell Beazley- englisch

Websites - Kalifornien http://www.wineinstitute.org/ http://www.napavintners.com/ http://www.scgga.org/ http://www.carneros.com/Websites - USA andere http://www.oregonwine.org/ http://www.washingtonwine.org/ http://www.newyorkwines.org/Website - Kanada http://www.winesofcanada.com/ http://www.winesofontario.org/ http://www.winebc.com/Website - Chile http://www.winesofchile.org/Website - Argentinien http://www.winesofargentina.org/Websites - andere südamerikanische Länder http://www.winesofbrasil.com/ http://www.inavi.com.uy/

Unit 4 - Spirituosen der Welt(Weitere Quellen finden Sie in der Arbeitsunterlage zur Unit 4.)

Cognac Die Welt des Cognacs (2009), Jörg Zipprick; Verlag: Umschau -

deutsch Cognac (2013), Nicholas Faith; Verlag: Infinite Ideas Limited -

englischWebsite http://www.cognac.fr/

ArmagnacWebsite http://www.armagnac.fr/

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Spanischer BrandyWebsite http://www.brandydejerez.es/

Whisky Der Whiskyatlas (2012), Dave Broom; Verlag: Gräfe und Unzer

Verlag GmbH - deutsch Whisky: Alle Marken und Destillerien der Welt (2012), Michael

Jackson; Verlag: Dorling Kindersley - deutsch Das Whiskylexikon (2003), Walter Schobert; Verlag: Fischer -

deutsch Malt Whisky (2011), Charles McLean; Verlag: Mitchell Beazley -

englisch Malt Whisky Companion (2010), Michael Jackson; Verlag:

Penguin UK - englisch Goodness Nose (2010), Richard Paterson/Gavin D. Smith; Verlag:

Neil Wilson Publishing - englisch (Kapitel über Blending)Websites http://www.scotch-whisky.org.uk/ http://straightbourbon.com/ http://www.discus.org/

Rum Rum (2004), Dave Broom/Jason Lowe; Verlag: Christian Verlag

GmbH - deutsch

Gin und Wodka Wodka: Kultur und Genuss (2005), Ian Wisniewski; Verlag:

Hädecke - deutschWebsite http://www.ginvodka.org/

Tequila und MezcalWebsite http://www.crt.org.mx/ http://www.crm.org.mx/ http://www.delmaguey.com/

Unit 5 - Schaumweine der Welt(Weitere Quellen finden Sie in der Arbeitsunterlage zur Unit 5.)

Sekt, Schaumwein, Perlwein (2010), Hans Peter Bach/GerhardTroost/Otto H. Rhein; Verlag: Ulmer - deutsch

Christie’s World Encyclopedia of Champagne and Sparkling Wine(2014), Tom Stevenson/Essi Avellan; Verlag: Sterling Publ Co Inc -englisch

The Finest Wines of Champagne (2009), Michael Edwards; Verlag:Aurum Press Ltd - englisch

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Website http://www.champagne.fr/ http://www.crcava.es/ http://www.prosecco.it/ http://www.discoverproseccowine.it/ http://www.astidocg.it/ http://www.franciacorta.net/

Unit 6 - Aufgespritete Weine der Welt(Weitere Quellen finden Sie in der Arbeitsunterlage zur Unit 6.)

Sherry The Big Book of Sherry Wines, Consejo Regulador DO

Jerez-Xérès-Sherry & Junta de Andalucía Sherry (2016), Julian Jeffs; Verlag: Infinite Ideas Lt - englischWebsite http://www.sherry.org/

Portwein Port and the Douro (2012), Richard Mayson; Verlag: Infinite Ideas

Lt - englischWebsite http://www.ivdp.pt/

Madeira The Wines of Madeira: An Indispensable Guide to the

Wines, Grapes and Producers (2010), Elliott Trevor; Verlag:Trevor Elliott Publishing - englisch

Madeira (2014), Alex Liddell; Verlag: C Hurst & Co Publishers Ldt- englisch

Madeira: The Islands and Their Wines (2016), Richard Mayson;Verlag: Infinite Ideas Limited - englisch

Website http://www.vinhomadeira.pt/

VDN The Wines of the South of France: From Banyuls to Bellet

(2003), Rosemary George; Verlag: Octopus - englischWebsites http://www.languedoc-wines.com/ http://www.roussillon-wines.com/

Rutherglen MuscatWebsites http://www.rutherglenvic.com/ http://www.winemakers.com.au/

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Tipps zum Studium

Strukturiertes Lernen im Diploma

Im Rahmen der Diploma-Ausbildung wird es aufgrund des Stoffumfangsnicht zum Erfolg führen, wenn Sie lange Listen mit Informationenauswendig lernen.

Eine Frage im Rahmen der Unit 3 Theorieprüfung kann z.B. lauten:

„Vergleichen Sie die Qualitätslevels von Cabernet Sauvignon inBordeaux und Napa”.

Bei einem „Ich lerne alles”-Zugang wäre man bei der Beantwortung einersolchen Frage gefordert die Charakteristika von Cabernet Sauvignon undalle Faktoren in den beiden Regionen, die damit in Zusammenhangstehen, zu lernen. Trotz der vielen Details wäre dies in dieser Form nochmachbar. Bedenken Sie jedoch was passiert, wenn Sie plötzlich auch alleanderen Regionen, in denen Cabernet Sauvignon angepflanzt wird,berücksichtigen müssten. Die Menge an Informationen, die man sichmerken müsste, würde exponentiell wachsen.

Um dieses Problem zu bewältigen, empfiehlt es sich gemeinsame Themenzu identifizieren, die Fakten zu einem schlüssigen Ganzen verbindenkönnen. Dieser Zugang ermöglicht es Ihnen egal welche Frage gut zubeantworten.

Wenn wir vom Bordeaux/Napa Beispiel ausgehen, würde dies wie folgtaussehen:

Alles über CabernetSauvignon in Bordeaux

Alles über CabernetSauvignon in Napa

Cabernet Sauvignon

regionale Faktoren inBordeaux

regionale Faktoren inNapa

unstrukturierter Zugang

strukturierter Zugang

unzusammenhängendeInformationen

gemeinsames Thema

regionale Faktoren

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Studienführer

Wenn Sie nun in weiterer Folge über Cabernet Sauvignon in der Toskanasprechen müssten, so würden Sie einfach ein Kästchen mit Informationenüber die regionalen Faktoren in der Toskana ergänzen ohne allgemeineCharakteristika der Rebsorte wiederholen zu müssen.

Mit diesem System schaffen Sie Struktur in Ihre Antworten und Sievermeiden Doppelgleisigkeiten von Informationen.

In einem weiteren Schritt empfiehlt es sich Tools einzubauen. Ausgehendvom vorangegangenen Beispiel würde dies z.B. wie folgt aussehen:

Auf den ersten Blick erscheint dieser Zugang ähnlich dem vorherdargestellten. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied. Die Parameterinnerhalb des Tools Weinbau (z.B. wie reagiert eine Rebe auf Licht, Hitzeund Wasser) sind gegeben und auf die ganze Welt anwendbar. Wenn Siediese Grundlagen beherrschen, so müssen Sie in einem weiteren Schrittnur die wichtigsten Charakteristika in Bezug auf Cabernet Sauvignon unddie regionalen Faktoren in unserem Beispiel z.B. Informationen in Bezugauf Wetter und Klima, Boden, etc. lernen. Wie sich diese einzelnenFaktoren auf den Weinstil bzw. die Qualität auswirken, kann dann ohneviel Aufwand schlüssig abgeleitet werden.

Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Zusammenhang ist es Tools zuidentifizieren, die Themen und Faktoren miteinander verbinden können.Im Rahmen des Diploma sind die folgenden 3 Tools besonders wichtig:

Tool 1: Weinbau Klima und Wetter Topografie und Boden weitere wichtige Aspekte in Bezug auf den Weinbau

Cabernet Sauvignon

Umweltfaktoren inBordeaux

Umweltfaktoren inNapa

WeinbauTool

gemeinsames Thema

regionale Faktoren

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Studienführer

Tool 2: Kellerwirtschaft Traubenverarbeitung Gärung Ausbau Flaschenreifung

Tool 3: Der globale Markt für Weine und Spirituosen Trends in Bezug auf Produktion Konsumententrends

Es handelt sich hierbei jedoch um keine vollständige Auflistung undUnterteilung. Es ist ganz wichtig, dass Sie mit Strukturen arbeiten, die fürSie persönlich Sinn machen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es zu Beginn der Diploma-Ausbildung sehr wichtig ist, dass Sie sich mit den Themen der Unit 1 -Der globale Markt für alkoholische Getränke und Unit 2 - Weinproduktionintensiv auseinandersetzen, da die Themen Weinbau und Kellerwirtschaftsowie auch Aspekte in Bezug auf Markttrends immer auch ein Thema beiallen anderen Units sein werden. Nur wenn Sie die Faktoren im Weinbergund Keller kennen und verstehen, werden Sie nachvollziehen könnenwarum die Weinstile einer Region so sind wie sie sind. Wenn Sie diesesWissen bereits in die weiterführenden Units mitbringen, so werden Sieauch einiges an Zeit einsparen können, da Sie nicht laufend nachlesenmüssen warum sich was wie auswirkt.

Planung

Obwohl der Studienführer einige Tipps für Ihr Studium enthält,empfehlen wir Ihnen, sich etwas Zeit zu nehmen, um Ihren persönlichenLernplan auszuarbeiten. Jede/r StudentIn hat andere Bedürfnisse und lerntanders. Die folgenden Ausführungen sind demnach lediglich alsHilfestellung zu verstehen.

Lernen bedeutet ein kontinuierliches Zusammentragen von Informationenüber eine bestimmte Zeit (in diesem Fall für die Dauer Ihres Diploma-Studiums). Alles auf einmal zu machen, wird zuviel sein und Sie werdenlangfristig nicht davon profitieren. Teilen Sie sich den Lernstoff daher inkleinere Einheiten, die gut zu bewältigen sind, besonders wenn Sie schonlange nichts mehr im klassischen Sinn „gelernt” haben.

Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass Sie sich einen Studien- bzw.Lernplan machen, um alles unter einen Hut zu bringen:

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Lesen Sie sich die Lernziele durch, damit Sie wissen, was Siewissen müssen.

Planen Sie Ihre Lernzeiten und vergessen Sie nicht, dass Siewahrscheinlich auch noch andere Verpflichtungen beruflicher oderprivater Natur haben.

Beginnen Sie frühzeitig mit Ihren Vorbereitungen auf dieSeminare und insbesondere auf die Prüfungen.

Im Zuge Ihrer Vorbereitungen im Rahmen der Diploma-Ausbildung solltenSie sich mit folgenden Punkten auseinandersetzen:

1) Lesen und Sammeln von Informationen2) Zusammenführung3) Verkostung4) Üben der Prüfungsformate5) Wiederholung

Der Schlüssel zum Erfolg im Rahmen des Diploma in Wines and Spiritsliegt weniger in der Stoffmenge, die Ihnen vermittelt werden kann, sondernvielmehr darin, wie viel Sie selbst bereit sind zu lernen.

Lesen und Sammeln von Informationen

Es ist ganz Ihnen überlassen, ob Sie für Notizen einen Computerverwenden, diese handschriftlich niederschreiben oder die relevantenInformationen in den Unterlagen mit einem Marker kennzeichnen. Egalfür welche Form Sie sich entscheiden, hier einige Hinweise und Tipps.

Im vorangegangenen Abschnitt haben wir Ihnen einen strukturierterenWeg in Bezug auf das Lernen vorgestellt. Wenn Sie sich für diese Art desLernens entscheiden, was empfohlen wird, dann sollten Sie dies vonBeginn an in dieser Form tun. In diesem Zusammenhang beachten Sie diefolgenden Punkte:

Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Punkte. Erstellen SieLernkästchen und füllen Sie diese mit den wichtigstenInformationen.

Machen Sie sich Notizen nicht über alles was Sie gelesen haben,sondern nur über jene Dinge, die für Ihre Diploma-Ausbildungwichtig sind.

Im Rahmen Ihrer Vorbereitungen werden Sie verschiedensteQuellen heranziehen und durcharbeiten. Hierbei werden Sie vielezusätzliche Informationen passiv aufnehmen. Wenn Sie sichdarauf konzentrieren einen „guten Überblick” zu erhalten, sowerden diese Informationen ohne viel Aufwand im Gedächtnisgespeichert werden. Viele Experten sind der Meinung, dass passivGelerntes länger gespeichert bleibt, als aktiv Gelerntes.

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Zusammenführung

Hierbei handelt es sich um eine wichtige Zwischenstufe zwischen demBeginn Ihrer Studien und der finalen Wiederholung. In dieser Phasewerden die gesammelten Informationen gesichtet, zusammengeführt undbearbeitet. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung diesePhase zu erreichen. Grundsätzlich kann zwischen zwei wesentlichenSchritten unterschieden werden - primär und sekundär.

Primäre Zusammenführung: Nicht jeder findet diesen Schrittnützlich. Dies ist abhängig davon wie genau Ihre Notizen sind und wieschnell Sie in der Lage waren die wesentlichsten Informationenherauszufiltern. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:

Wenn Sie mit dem Lesen/Sammeln und Notieren vonInformationen beginnen, können Fehler passieren. Die Notizenkönnen in manchen Bereichen zu detailliert, in anderen Bereichenunzureichend, doppelt enthalten oder schwer verständlich sein,wenn Sie diese nochmals durchgehen. Diese Phase bietet Ihnendie Möglichkeit die genannten Probleme zu eliminieren undLernunterlagen zu erstellen, die klar und präzise sind und somitgut gelernt werden können.

Wenn Sie alle Ihre gesammelten Informationen zusammenführen,ist es am besten der Struktur Ihrer zu füllenden Lernkästchen zufolgen. Hier können Sie überprüfen, ob Sie alle notwendigenDetails zur Verfügung und das jeweilige Themengebiet auchverstanden haben.

Lassen Sie in Ihren Notizen ausreichend Platz frei um etwaigezusätzliche Informationen zu einem späteren Zeitpunkt jederzeitergänzen zu können.

Es kann in dieser Phase auch durchaus Sinn machen sein bereitsgesammeltes Wissen zu überprüfen indem man selbstBeispielfragen wählt (wie z.B. das genannte „Vergleichen Siedie Qualitätslevels von Cabernet Sauvignon in Bordeauxund Napa.”) und die wesentlichsten Punkte niederschreibt. Indieser Phase haben Sie die Möglichkeit Ihre Lernwerkzeuge zutesten und zu festigen und gegebenenfalls Adaptierungenvorzunehmen, damit Sie dann rechtzeitig fit für die Prüfung sind.

Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie in dieser Phase noch nichtalles wissen oder Informationen wieder vergessen haben. DasLernen stellt einen permanenten Prozess dar.

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Sekundäre Zusammenführung: Wenn Sie mit dem Lernen beginnen,sollten Sie einen guten Überblick über die wichtigsten Punkte haben. DieInformationsaufnahme erfolgt unterschiedlich schnell. Manche könneneine Vielzahl von Informationen mit wenig Aufwand schnell aufnehmen,während andere etwas mehr Zeit brauchen. Dieses Element kann daherauf unterschiedliche Weise verwendet werden:

Sie können bereits vorhandene Informationen auffrischen undwiederholen.

Sie können weitere Informationen in Ihren Lernkästchenhinzufügen.

Sie können das Prüfungsformat trainieren, indem Sie Beispielevon Fragen unter Prüfungsbedingungen bearbeiten.

Es empfiehlt sich eine Kombination aus allen drei Bereichen.

Wissen über einen längeren Zeitraum aufzubauen, verursacht wenigerStress und hilft Informationen besser zu speichern. Wenn Sie sich z.B. mitder Burgund beschäftigen, so ist es unvermeidbar eine Vielzahl vonInformationen zu lernen. Hier macht es Sinn sich den Lernstoff in kleinereEinheiten einzuteilen (z.B. Aufteilung der Gemeinden). Es empfiehlt sichNICHT sich Teile des Lernstoffs bis unmittelbar vor der Prüfungaufzuheben. In diesem Zusammenhang sei nochmals gesagt, dasseine frühzeitige Vorbereitung für das Bestehen der Prüfungennotwendig ist. Weiters ist es im Zuge Ihrer Vorbereitungenunerlässlich sich mit den verschiedenen Prüfungsformatenauseinander zu setzen und das jeweilige Prüfungsformat zutrainieren.

Wiederholung

In dieser Phase sollten Sie prüfungsfit werden. Hierbei geht es um denletzten Feinschliff und die abschließenden Vorbereitungen im Hinblickauf eine Prüfung. Wenn Sie in dieser Phase noch Informationen sammeln,lesen und zusammenführen müssen, so wird diese Zeit nicht ausreichen,um erfolgreich in eine Prüfung zu gehen.

Was bedeutet prüfungsfit? Es gibt 3 wesentliche Bestandteile:

Alle wesentlichen Informationen und Details, die Sie im Rahmender Prüfung wissen sollten, sind verfügbar und abrufbar.

Die von Ihnen erstellten Lernkästchen funktionieren und derInhalt sowie die Beziehungen zueinander sind im Gedächtnisverankert.

Erholung und Entspannung

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Studienführer

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die beiden ersten Ziele zu erreichen.Es wird empfohlen Wiederholungen in kurzen Einheiten durchzuführenund Pausen dazwischen zu machen.

Lesen Sie sich zu Beginn Ihre Notizen nochmals durch, um einenÜberblick über alle gesammelten und relevanten Informationen zuerhalten. Hierbei werden Sie auch feststellen, welche zusätzlichenInformationen Sie in Ihrem Kernwissen noch ergänzen müssen.

Versuchen Sie sich in dieser Phase jenes zusätzliche Wissenanzueignen, von dem Sie glauben, dass es noch relevant seinkönnte. Aktives Lernen ist hier gefragt. Dieser Zusatz anInformationen ist eines der wesentlichen Elemente um prüfungsfitzu sein.

Testen Sie sich selbst. Versuchen Sie, wie bereits in der Phase derZusammenführung der Informationen, mögliche Fragen, die Sieselbst kreieren, zu beantworten. Bei dieser Aufgabe geht es auchdarum Zusammenhänge zu verstehen und wiedergeben zukönnen. Wir empfehlen Ihnen nicht länger als 5 Minuten über dieBeantwortung einer selbstgestellten Frage nachzudenken. Diesentspricht ungefähr der Zeit in der Prüfung, die Sie für die PlanungIhrer Antwort auf eine Frage aufwenden sollen. Hierbei könnenSie auch feststellen in welchen Bereichen Sie noch Schwachstellenhaben, um diese bis zur jeweiligen Prüfung zu beheben.

Prüfungsvorbereitung. Hierbei sollen Sie versuchen ehemaligePrüfungsfragen in der im Rahmen der Prüfung zur Verfügungstehenden Zeit zu beantworten. Zeitmanagement ist im Rahmender Diploma-Prüfungen ein entscheidender Faktor, der nichtunterschätzt werden darf.

Hilfreich für die Wiederholung kann es auch sein Karteikarten mitein oder zwei für einen Bereich wichtigen Schlagwörternvorzubereiten. Beim Durchlesen sollen Ihnen diese Wörter helfensich an die damit verbundenen Informationen zu erinnern.

Lernen bedeutet aktives Arbeiten. Nervös und gestresst in die Prüfungzu gehen ist jedoch weniger zielführend. Aus diesem Grund ist es wichtigneben dem Lernen auch immer etwas Erholung und Entspannung zusuchen. 24 h vor der Prüfung sollten Ihre Vorbereitungen auf die jeweiligePrüfung abgeschlossen sein.

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Diploma-Prüfungen

Im Rahmen der Diploma-Prüfungen werden die unterschiedlichsten Be-wertungsmethoden eingesetzt, um die gesamte Bandbreite der Seminar-inhalte unter Berücksichtigung der Lernziele abzutesten. Das Trainierender Prüfungsformate sollte immer Teil Ihrer Studien sein.

Folgende Beurteilungsmethoden werden angewendet:

Seminararbeit Multiple-Choice Prüfung schriftliche Theorieprüfungen schriftliche Verkostungsprüfungen Diploma-Arbeit

Unit 1 schriftliche theoretische PrüfungDer globale Markt für undalkoholische Getränke eine Seminararbeit

Unit 2 Multiple-Choice Test bestehend aus 100Weinproduktion Fragen

Unit 3 schriftliche VerkostungsprüfungWeine der Welt von insgesamt 12 Weinen

schriftliche theoretische Prüfungbestehend aus 5 Fragen

Unit 4 schriftliche VerkostungsprüfungSpirituosen der Welt von 3 Spirituosen und eine Theoriefrage

Unit 5 schriftliche VerkostungsprüfungSchaumweine der Welt von 3 Schaumweinen und eine Theorie-

frage

Unit 6 schriftlich VerkostungsprüfungAufgespritete Weine der Welt von 3 Aufgespriteten Weinen und eine

Theoriefrage

Unit 7 Diploma-Arbeit sowie eine 2-seitigeDiploma-Arbeit Zusammenfassung

mündliche Präsentation (Kolloquium)

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In Bezug auf die Prüfungstechnik gibt es vier grundlegende Elemente:

Zeitmanagement Beantwortung der Frage Planung der Antwort Verfassen der Antwort

Zeitmanagement

Die Diploma-Prüfungen sind sehr intensiv. Aus diesem Grund ist es sehrwichtig, dass Sie sich die Zeit während der Prüfungen gut einteilen. Beijeder Frage gibt es eine maximal zu erreichende Punkteanzahl. Wenn IhreAntwort noch so gut sein mag, Sie jedoch nicht alle Teile einer Fragebeantworten, wird es schwierig sein die Prüfung zu bestehen.

Die Prüfungsdauer ist jeweils beschränkt. Deshalb ist es wichtig, dass Sieim Zuge Ihrer Vorbereitungen die Beantwortung von Fragen unterPrüfungsbedingungen trainieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel Sie in der zur Verfügung stehenden Zeit tatsächlich schreibenkönnen. Bei der Beantwortung von Prüfungsfragen geht es nicht darumdem Prüfer alles zu erzählen was Sie zu dem vorgegebenen Themawissen, sondern den Punkt der Frage zu treffen. Es wird auch nicht vonIhnen erwartet, dass Sie angesichts der limitierten Zeit alle relevantenFakten und Informationen wiedergeben können. Beschränken Sie sich beider Beantwortung von Fragen auf die wesentlichsten Punkte, versuchenSie jedoch dennoch jede Frage so detailliert wie möglich zu beantworten.

Unit 1 schriftliche theoretische PrüfungDauer: 75 Minuten

Im Rahmen dieser Prüfung ist 1 Theoriefrage, die aus mehreren Teilenbesteht, zu beantworten. Wieviel Zeit jeweils für die einzelnenAbschnitte aufgewendet werden soll, ist abhängig von deren Gewichtung.Als genereller Richtwert gilt:

10 Minuten für die Planung der Antwort 60 Minuten für das Verfassen der Antwort 5 Minuten zum Durchlesen der Antwort

Unit 2Dauer: 90 Minuten

Hierbei ist ein Multiple-Choice Test bestehend aus 100 Fragen zuabsolvieren. 90 Minuten sind ausreichend um alle Fragen zu beantwortenund auch nochmals zu kontrollieren.

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Unit 3VerkostungsprüfungDauer: 120 Minuten mit einer kurzen Pause dazwischen

Die Verkostungsprüfung besteht aus zwei Teilen, wobei jeder Teil eineStunde dauert, mit einer kurzen Pause dazwischen. Pro Teil ist jeweilsfür 6 Weine eine detaillierte schriftliche Analyse gemäß der Degustations-Checkliste vorzulegen.

TheorieprüfungDauer: 180 Minuten

Im Rahmen der Theorieprüfung müssen 5 Fragen (1 Pflichtfrage und 4aus einer Auswahl von 6) beantwortet werden. Wie Sie sich die Zeiteinteilen, liegt natürlich ganz bei Ihnen. Für das Bestehen der Prüfung istes jedoch unerlässlich für jede Frage ungefähr dieselbe Zeit aufzuwenden,da die Fragen gleich gewichtet sind. Als Richtwert gilt:

5 Minuten für die Auswahl der Fragen und als Puffer über diegesamte Prüfungszeit

35 Minuten pro Frage: 5 Minuten für die Planung der Antwort undzum abschließenden Durchlesen sowie 30 Minuten für dasVerfassen der Antwort

Units 4, 5 und 6Dauer/Unit: jeweils 65 Minuten

Pro Unit ist jeweils für 3 Produkte eine detaillierte schriftliche Analysegemäß der Degustations-Checkliste vorzulegen und eine Theoriefrage(bestehend aus 3 Themen) zu beantworten. Da der Verkostungs- undTheorieteil gleich gewichtet sind, sollen rund 30 Minuten für dieVerkostung und 30 Minuten für die Theorie aufgewendet werden. Diesentspricht ca. 10 Minuten pro Wein/Spirituose bzw. Thema.Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich jedoch etwas mehr Zeit für dieTheoriefrage einzuplanen. Die restlichen 5 Minunten dienen der Planungund Überprüfung der Antworten.

Beantwortung der Frage

Beantworten Sie genau die Frage und erzählen Sie dem Prüfer nicht das,was Sie ihm gerne erzählen möchten.

Bei der Erstellung der Prüfungsfragen wird darauf geachtet, dass dieFragen klar, präzise und eindeutig sind. Dies bedeutet, dass jede FrageSchlüsselwörter enthält, die Ihnen genau verdeutlichen sollen, worauf derFokus Ihrer Antwort liegen soll. Lesen Sie sich jede Frage genau durchund unterstreichen Sie Schlüsselwörter.

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Damit können Sie sicherstellen, dass sich Ihre Antwort auf die konkreteFragestellung bezieht, Sie alle Aspekte, die gefragt sind, behandeln undnicht von der eigentlichen Fragestellung abweichen.

Anbei ein Beispiel einer ehemaligen Unit 3 Prüfungsfrage, die diesenAspekt verdeutlichen soll:

Beschreiben Sie das Klima, die Hauptbodenarten und diewichtigsten Rebsorten in den vier Subregionen der Loire(Gewichtung: 40 %). Erläutern Sie, wie diese und andere Faktorendie Produktion von Muscadet-Sèvre et Maine sur lie, Bonnezeaux,Chinon und Sancerre beeinflussen (Gewichtung: 60 %).

Diese Frage wurde von vielen Studenten weniger gut beantwortet und invielen Fällen bestand das Problem darin, dass die Frage nicht in der Formwie sie gestellt wurde, beantwortet wurde. Die Prüfer erwähnten, dass

viele Kandidaten die Frage nicht genau genug gelesen haben undso verabsäumten die Subregionen der Loire zunächst anhand dergenannten Faktoren zu beschreiben und nicht nur in Bezug aufdie genannten Weine.

viele Kandidaten, die die im ersten Teil der Frage genanntenFakten im zweiten Teil der Fragestellung lediglich wiederholthaben anstatt zu erläutern, wie diese und andere Faktoren dieProduktion der genannten Weine beeinflussen und warum dieseWeine so schmecken wie sie schmecken.

Dieser Hinweis ist wichtig egal um welchen Fragetyp es sich handelt.Wenn Sie z.B. gefragt sind über Islay Malt Whisky zu schreiben, so werdenSie wichtige Punkte verlieren, wenn Sie lediglich über Malt Whisky imAllgemeinen schreiben. Oder, wenn Sie gefragt sind z.B. über rote VDNszu schreiben, so werden Sie für Informationen über auf Muscatbasierende VDNs keine Punkte erhalten.

Planung der Antwort

Im Rahmen von Absatzfragen ist es durchaus möglich, die jeweilige Fragezu bestehen, wenn eine Fülle von relevanten Fakten unstrukturiertwiedergegeben wird.

Wenn es jedoch um längere, strukturierte Antworten geht - im Rahmender Unit 1 und auch oft bei Unit 3 - so wird dieser Zugang zu einemnegativen Prüfungsergebnis führen. Zweifellos sind die besten Antworten- egal um welche Art der Frage es sich handelt - jene, die stimmig sindaufgrund einer gezielten Vorbereitung auf die Prüfung und einer gutenPlanung der Antwort während der Prüfung.

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Studienführer

Verfassen der Antwort

Die Prüfer möchten Ihnen für Ihre Antwort natürlich Punkte geben. Klarist, dass ohne faktisches Wissen keine Punkte vergeben werden können.Jedoch muss angemerkt werden, dass es die Prüfer nicht immer leichthaben Punkte zu vergeben, wenn eine Antwort unstrukturiert verfasst ist.

Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen, dass eine Antwort unklarwird. Im Folgenden möchten wir Ihnen die häufigsten Probleme aufzeigenund Ihnen helfen Ihre Antworten im Rahmen der Prüfungen klarer zuformulieren:

Inhalt nicht Stil

Viele Studenten finden das Verfassen von langen Antworten sehrherausfordernd, weil sie glauben einem gewissen Stil folgen zu müssen,der ihnen nicht entspricht. Das ist nicht der Fall. Am besten ist eseinfaches Deutsch/Englisch zu verwenden.

Bei der Beantwortung von Fragen geht es nicht darum einem literarischenStil zu folgen. Es geht vielmehr darum, dass Sie dem Prüfer zeigen, dassSie das Thema verstanden haben.

Antworten Sie in einfachen Sätzen. Formulieren Sie Ihre Argumente klarund vermeiden Sie komplizierte und ausschweifende Aussagen, die nurverwirren.

Kurze Sätze

Verwenden Sie kurze Sätze, um Verwirrungen zu vermeiden. Diesbedeutet nicht, dass jeder Satz nur eine maximale Wortanzahl haben soll.Vielmehr geht es darum aus einem Satz, der Informationen enthält, dieunterschiedliche Teile betreffen, mehrere Sätze daraus zu machen. Diesmacht Ihre Antwort leichter lesbar und verständlicher.

Kurze Sätze mögen etwas streng wirken. Dies stellt jedoch kein Problemdar. Vergessen Sie nicht, dass es im Rahmen der Prüfungen darum geht,dass Sie Ihr Wissen so schnell und klar wie möglich zu Papier bringen.

Deutsch/Englisch als Zweitsprache

Um das Diploma in Wines and Spirits positiv absolvieren zu können,müssen Sie gutes Deutsch (gültig noch bis Juni 2020) oder Englischbeherrschen.

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Wenn Deutsch/Englisch nicht Ihre Muttersprache ist, so kann esdurchaus passieren, dass Ihre Antworten Rechtschreibfehler,grammatikalische Fehler, etc. enthalten. Es werden hierfür keine Punkteabgezogen, sofern klar ist was Sie damit aussagen wollen. In Bezug aufdas Verfassen der Seminararbeit und der abschließenden Diploma-Arbeitempfiehlt es sich diese Korrekturlesen zu lassen.

Unit 1 - Der globale Markt für alkoholische Getränke

Die Beurteilung der Unit 1 erfolgt über eine schriftliche theoretischePrüfung sowie einer Seminararbeit. Beide Teile sind gleich gewichtet.Sie müssen jeden dieser Teile positiv bestehen, um die Unit 1abzuschließen.

Unit 1 schriftliche theoretische Prüfung

Dem Kandidaten steht jeweils 1 Monat vor dem jeweiligenPrüfungstermin das generelle Thema inklusive einer Anleitung auf derWebsite der Weinakademie Österreich http://www.weinakademie.at/zum Download zur Verfügung. Das Thema ist anhand dieser Anleitungdetailliert zu recherchieren. Im Rahmen der Prüfung wird aus diesemThemenbereich eine Prüfungsfrage formuliert, welche in mehrereTeilbereiche aufgeteilt ist. Diese Frage wird den Kandidaten vorab nichtbekannt gegeben.

Recherche

Bei der Recherche geht es darum zu einem vorgegebenen Themarelevante Informationen zu sammeln und zusammenzuführen, um eineFragestellung beantworten zu können.

Die größte Herausforderung für Studenten besteht darin, wie begonnenwerden soll. Die folgenden Ausführungen sollen Ihnen eine kleineHilfestellung bieten:

Vorbereitung

Lesen Sie sich die jeweilige Anleitung im Rahmen der schriftlichentheoretischen Prüfung genau durch und identifizieren Sie die wichtigstenAspekte, die Sie betrachten sollen.

Bevor Sie mit der Recherche beginnen, machen Sie sich Gedanken überdie folgenden beiden Punkte. Erstellen Sie zunächst eine Liste mit Ihnenbekannten Fakten in Bezug auf das zu recherchierende Thema. MachenSie sich auch Gedanken über mögliche weitere wichtige Aspekte.

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Wenn es z.B. über nationale Marketingorganisationen in derWeinwirtschaft geht, so nutzen Sie auch Ihr Wissen in Bezug auf wie wirdWein gemacht und verkauft sowie Ihre Gewohnheiten als Konsument umMöglichkeiten der Bewerbung von Weinbauregionen zu identifizieren.Denken Sie weiters in einem weiter gefassten, allgemeineren Kontext.Diese beiden Stufen werden Ihnen helfen Ihre Gedanken zu sammeln undauch Schwerpunkte im Rahmen Ihrer anfänglichen Recherche zu setzen.

Beginn der Recherche

Versuchen Sie so viele Informationsquellen wie möglich zu verwenden,z.B.:

Unterlagen/Literatur im Rahmen der Diploma-Ausbildung Internet Weinmagazine und -zeitschriften Bücher

Bitte achten Sie bei der Auswahl aller Informationsquellen, die Sieverwenden, auch immer auf die Vertrauenswürdigkeit!

Zusammenführung

Sobald Sie einiges an Informationen zusammengetragen haben, empfiehltes sich diese zu sichten und zu strukturieren. Dies wird Ihnen helfen IhreAnsichten in Bezug auf wichtige Aspekte auszubilden und Sie werdenauch feststellen, ob Sie ausreichend detaillierte Informationen zurVerfügung haben. In diesem Zusammenhang können die beiden folgendenFragen hilfreich sein:

„Ich glaube, dass X richtig ist. Kann ich dies belegen?” „Die Ansicht von Y stellt X in Frage. Was sind die Stärken und

Schwächen in beider Argumente?”

Diese beiden Fragen sollen Ihnen helfen Bereiche aufzuzeigen, die es zubetrachten gilt, um sich das noch fehlende Wissen anzueignen.

Weitereführende Recherche

Hier geht es um die Recherche der noch fehlenden Informationen. Siekönnen z.B. in ähnlichen Quellen recherchieren. Es empfiehlt sicheventuell auch Meinungsbildner und andere Experten zu befragen, umInformationen aus erster Hand zu erhalten. Meinungen solcher Personenzu integrieren, führt zu mehr Kompetenz und Glaubwürdigkeit, vor allemwenn es darum geht ein persönliches Kommentar abzugeben.

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Studienführer

Diese Phase ist ein permanenter Prozess zwischen dem Sammeln undSichten von weiteren notwendigen Informationen. Sie können dadurchIhr Wissen weiter vertiefen, ihre Ansichten ausformen und die von Ihnenzusammengetragenen Materialien so strukturieren, dass Sie gutvorbereitet in die Prüfung gehen.

Ablauf der Unit 1 schriftlichen theoretischen Prüfung

Wie bereits erwähnt, wird jeweils 1 Monat vor dem jeweiligenPrüfungstermin das generelle Thema inklusive einer Anleitungveröffentlicht. Sie sollten in der Lage sein aus der jeweils zur Verfügunggestellten Anleitung die Schlüsselthemen, auf welche sich Ihre Recherchebeziehen soll, abzuleiten. Im folgenden ein Beispiel einer solchenAnleitung:

Diploma in Wines & SpiritsUnit 1: Der globale Markt für alkoholische Getränke

Anleitung für Kandidaten zur schriftlichen theoretischenPrüfung

Die Bedeutung von nationalen Marketingorganisationen für dieWeinwirtschaft

Viele Wein produzierende Länder haben nationaleMarketingorganisationen. Ein Beispiel hierfür ist das DeutscheWeininstitut. Das Deutsche Weininstitut beschreibt sich auf seinerHomepage unter der Sektion „Wir über uns” auszugsweise wie folgt:

„Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die zentrale Kommunikations- undMarketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Kernaufgabe des DWI ist es,die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durchwettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern. ImDWI mit Sitz in Mainz engagieren sich unter der Leitung der GeschäftsführerinMonika Reule derzeit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Belangeder deutschen Weinwirtschaft. Hinzu kommen die “Informationsbüros für deutschenWein” in den wichtigsten Auslandsmärkten für den deutschen Weinexport.”

Ein zweites Beispiel stellt das Wine Institute of California dar, das seineAufgabe wie folgt beschreibt:

„Das Wine Institute of California wird vom Department of Agriculturein Washington DC im Rahmen eines landwirtschaftlichenExportprogramms finanziert. Das Ziel ist das Ansehen kalifornischerWeine und die Verkäufe außerhalb der USA zu steigern.

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In den wichtigsten Märkten wie Großbritannien, Kanada, Japan undKontinentaleuropa sind eigene Büros eingerichtet. Teilzeitmitarbeiteroder PR-Unterstützung gibt es in in den aufstrebenden Märkten desFernen Ostens.”

Bei solchen nationalen Marketingorganisationen beeinflusst oft die Höhedes zur Verfügung stehenden Budgets und auch dessen Herkunft derenArbeitsweise. Daraus resultieren auch die unterschiedlichsten Strategien,die diese Marketingorganisationen verfolgen, um ihre Weine zu promoten.

Es gab in der Weinwirtschaft schon immer viel Diskussion über dieSinnhaftigkeit solch nationaler Marketingorganisationen. In manchenFälle (z.B. Wine Australia) wird diesen Organisationen eine signifikanteRolle in der Entwicklung und dem Aufbau von Schlüsselmärktenzugeordnet. In anderen Fällen (z.B. Italien) bestehen keine nationalenWeinmarketingorganisationen bzw. wurden deren Aktivitäten großteils alswenig erfolgreich eingeschätzt.

ANLEITUNG FÜR KANDIDATEN:

Strategie und Struktur für die Vorbereitung der Kandidaten

Führen Sie eine Recherche durch basierend auf den Informationen derzuvor dargestellten Thematik. Die Ergebnisse dieser Recherche sollen imRahmen der Prüfung verwendet werden, um zu demonstrieren, dass Siedas Thema verstanden und die gesammelten Daten/Informationen genauanalysiert haben.

Die Prüfung zu diesem Thema findet am ... statt. Die Prüfungsdauer beträgt1 Stunde 15 Minuten. Es dürfen KEINE Notizen oder andere Referenzenim Rahmen dieser Prüfung verwendet werden. Im Rahmen der Prüfungwerden konkrete Fragestellungen aus dem oben dargestellten Themenbereichzu beantworten sein. Es müssen ALLE Teilfragen beantwortet werden.

Ihre Antwort MUSS im Aufsatzformat (Essay Format) mit einer klarenStruktur inklusive einer kurzen Einleitung und Schlussfolgerungpräsentiert werden. Wo möglich, sollten Sie beim Hauptteil Ihrer Arbeitauf die von Ihnen verwendeten Quellen, aus welchen Sie dieInformationen entnommen haben, hinweisen.

Der Prüfer wird bei der Beurteilung folgende Punkte beachten: Demonstration, dass die in der Antwort verwendeten

Informationen von der Wirtschafts- und der allgemeinen Pressebzw. aus den Kursunterlagen sowie weiteren Quellen entnommenwurden.

Hinweise, dass die recherchierten Informationen und Beispielesorgfältig studiert und analysiert wurden, bevor sie verwendetwurden.

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Demonstration von eigenständigem Denken. Gute Präsentation/Layout und strukturiertes Denken. Die Kandidaten müssen alle Teilbereiche der Frage behandeln und

benötigen 55 %, um eine positive Beurteilung zu erhalten.

Bezugnehmend auf das vorweg angeführte Beispiel können die folgenden3 Schlüsselthemen identifiziert werden:

a) Nationale Marketingorganisation für die Weinwirtschaft, ihreLeitbilder und ihre Bedeutung in Bezug auf die Förderung desAbsatzes der Weine des jeweiligen Landes

b) Budget und dessen Herkunft, das den nationalenMarketingorganisationen zur Verfügung steht und dieAuswirkungen auf deren Arbeitsweise

c) Diskussion über Sinnhaftigkeit und die Zukunft solcherMarketingorganisationen

Nachdem Sie die Schlüsselthemen herausgearbeitet haben, beginnen Siemit Ihrer Recherche basierend auf den Informationen der jeweilsdargestellten Thematik. Im Zuge Ihrer Recherche ist es wichtig immerwieder auch auf die jeweilige Anleitung zurückzugreifen und die bereitsgesammelten Informationen zu sichten und strukturieren.

Der Unterschied zur Seminararbeit besteht darin, dass die konkreteFragestellung, wie bereits erwähnt, im Rahmen der schriftlichentheoretischen Prüfung den Kandidaten vorab nicht bekannt gegeben wird.Die Fragestellung wird sich ausschließlich auf den in der Anleitungdargestellten Themenbereich beziehen. Versuchen Sie jedoch nichtAntworten vorzufertigen, weil Sie glauben zu wissen, was im Rahmen derPrüfung gefragt werden wird. Dies könnte Sie im Rahmen der Prüfungdazu verleiten eine dieser Antworten zu verwenden ohne auf dieeigentliche Fragestellung einzugehen, was sich negativ auf IhrPrüfungsergebnis auswirken würde.

Die Prüfung

Wenn Sie im Rahmen der Prüfung den Prüfungsbogen öffnen, so findenSie zum einen nochmals die vorab zur Verfügung gestellte Anleitung zudem jeweiligen Themenbereich gefolgt von den zu beantwortendenPrüfungsfragen. Die Prüfungsfrage wird grundsätzlich in mehrereTeilbereiche aufgeteilt sein, von denen immer alle beantwortet werdenmüssen.

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Im folgenden nun die Fragestellungen, die in Bezug auf das zuvordargestellte Thema inkl. der Anleitung im Rahmen der Prüfung gestelltwurden:

a) Geben Sie einen Überblick über die Leitbilder und die wichtigstenZielsetzungen der verschiedenen nationalen Marketing-organisationen. Beschreiben Sie die Aktivitäten, die dieseMarketingorganisationen zur Erreichung ihrer Ziele durchführen.(Gewichtung: 40 %)

b) Woher kommt das Budget für die Finanzierung der nationalenMarketingorganisationen? Diskutieren Sie etwaige damitverbundene Probleme. (Gewichtung: 30 %)

c) Wie erfolgreich sind Ihrer Meinung nach solche nationalenMarketingorganisationen hinsichtlich Entwicklung und Aufbau vonMärkten für die Weine ihrer Länder? Stimmt bei diesenMarketingorganisationen das Kosten-Nutzen-Verhältnis?Entwickeln Sie Verbesserungsvorschläge für die Arbeit vonnationalen Marketingorganisationen. (Gewichtung: 30 %)

Ihre Antwort MUSS im Aufsatzformat (Essay Format) mit einer klarenStruktur präsentiert werden. Der Aufbau Ihrer Antwort muss wie folgtsein:

kurze Einleitung Hauptteil: Hier sollten Sie die einzelnen Prüfungsfragen nach

einander abarbeiten. Es soll klar ersichtlich sein, welche Frage Siegerade beantworten. Hier kann es helfen Kapitelüberschrifteneinzufügen. Die Angabe der Gewichtung der einzelnenPrüfungsfragen zeigt Ihnen wie wertig die jeweilige Teilfrage ist.Je wertiger desto mehr Aufmerksamkeit (Umfang) sollten Sie demjeweiligen Bereich widmen. Wo möglich, sollten Sie beimHauptteil Ihrer Arbeit auch auf die von Ihnen verwendetenQuellen, aus welchen Sie die Informationen entnommen haben,hinweisen.

kurze Schlussfolgerung

Im Rahmen der Prüfung müssen Sie zeigen, das Sie das Thema verstandenhaben. Ihre Argumente müssen stichhaltig sein und durch Beispieleuntermauert werden.

Da Sie eine Vielzahl von Informationen im Rahmen Ihrer Recherchegesammelt haben, jedoch nicht alle Fakten und Daten verwendenkönnen, ist eine genaue Planung Ihrer Antwort bevor Sie mit demSchreiben beginnen sehr wichtig.

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Es gibt kein oberes oder unteres Limit in Bezug auf die Wortanzahl. DiePrüfungsdauer beträgt 75 Minuten und es wird von Ihnen erwartet, dassIhre Argumente detailliert und gut durchdacht sind. Dies wird nur möglichsein, wenn Ihre Antwort einen gewissen Umfang hat. Als Richtwert füreine gute und ausreichend detaillierte Antwort können Sie von rund 5 A4-Seiten mit durchschnittlicher Handschriftgröße ausgehen. Weitersmöchten wir Sie darauf hinweisen, dass KEINE Referenzen oder sonstigeUnterlagen im Rahmen der Prüfung verwendet werden dürfen.

Unit 1 Seminararbeit

Im Rahmen Ihrer Ausbildung muss eine Seminararbeit (Umfang 2.500 bis3.000 Wörter) verfasst werden. Die Themen inklusive einer Anleitungwerden gegen Ende eines akademischen Jahres (beginnt am 01. Augustund endet am 31. Juli des folgenden Jahres) üblicherweise Ende Mai/Anfang Juni auf der Website der Weinakademie Österreichwww.weinakademie.at veröffentlicht. Für jeden verfügbaren Abgabe-termin steht ein Seminararbeitsthema zur Verfügung.

Wichtig im Rahmen des Verfassens der Seminararbeit ist, dass Sieimmer genau der vorgegebenen Struktur der Anleitung zumjeweiligen Seminararbeitsthema folgen!

Plagiat, Betrug und Mogeln

Alle Informationen aus externen Quellen sind zu zitieren. Sollten Sieversuchen das Diploma mit betrügerischen Mitteln zu erreichen, wirddies von der WSET Prüfungskommission streng geahndet. Abschreibenaus Büchern, Artikeln, elektronischen Medien, dem Internet oder voneinem anderen Studenten, selbst wenn die Passagen umgeschriebenwerden, wird als Plagiat eingestuft. Plagiieren heißt, geistiges Eigentumanderer stehlen: Geschriebenes und Erfindungen sind persönlichesEigentum.

Auch das Zitieren ohne Anführungszeichen bei direkten Zitaten wird alsPlagiat bewertet.

Das Abschreiben von Arbeiten eines anderen Studenten wird strengstensgeahndet, da nicht anzunehmen ist, dass es unabsichtlich geschehen ist.Verleihen Sie Ihre Notizen oder Seminararbeit nicht an eine andere Person,wenn Sie nur den geringsten Verdacht haben, dass diese abschreibenmöchte. Es kann schwierig werden zu beweisen, dass Sie die ursprünglicheVersion verfasst haben. Da die Seminararbeit individuellen Charakterhaben soll, schreiben Sie sie selbst und alleine und nicht in einer Gruppe.

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Die Strafen für Abschreiben reichen von negativen Beurteilungen derSeminararbeit bis zum negativen Abschluss der Unit bzw. derDisqualifizierung von sämtlichen zukünftigen Diploma-Prüfungen.Bestraft werden sowohl das Original als auch die Kopie, sofern nichtfestgestellt werden kann, welches was ist.

Verfassen der Seminararbeit

Die Planung ist auch beim Verfassen der Seminararbeit sehr wichtig. DieArbeit ist als Einheit zu sehen und die einzelnen Abschnitte gemäß derAnleitung sollen in Ihrer Seminararbeit auch deutlich ersichtlich sein,indem Sie Ihre Arbeit z.B. in Kapitel einteilen, Überschriften verwenden,etc.

Ihre Arbeit muss weiters die richtige Länge haben (2.500 – 3.000 Wörter).Arbeiten mit weniger als 2.500 Wörtern werden negativ bewertet werden.Arbeiten, die mehr als 3.000 Wörter haben, werden nur bis zum 3.000.Wort korrigiert. Alles was darüber hinaus geht, wird nicht mehr zurBeurteilung herangezogen. Nicht zur Wortanzahl mitgezählt werden:

Inhaltsverzeichnis Tabellen-/Abbildungsverzeichnis Überschriften Texte in Tabellen, Diagrammen, etc. Fußnoten Literaturverzeichnis Anhang

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass Tabellen/Diagramme, Fußnoten, Anhang, etc. nicht dazu verwendet werdendürfen Informationen unterzubringen, die in den eigentlichen Textgehören und für das Verständnis essentiell sind. In so einem Fallwerden diese ebenfalls zur Wortanzahl mitgezählt werden.

In Bezug auf das Verfassen der Seminararbeit empfiehlt es sich in 4Schritten vorzugehen:

Schritt 1 – Verstehen der Frage und Beschaffung von Informationsmaterial

Lesen Sie sich die Anleitung zum jeweiligen Seminararbeitsthema genaudurch und identifizieren Sie Schlüsselwörter.

Versuchen Sie, so früh wie möglich mit der Recherche zu beginnen:Gedanken können in Ruhe ausreifen und Sie haben Zeit, Ihre Erstversuchezu überprüfen.

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Nur selten ist es notwendig, ein Buch vom Anfang bis zum Schluss zulesen, um Material für einen Bericht oder einen Aufsatz zu bekommen.Wählen Sie aus, was Ihnen für Ihr Thema relevant erscheint. Dazu müssenSie wissen, wonach Sie suchen. Dazu einige Tipps:

a) Beginnen Sie, indem Sie eine kurze Liste Ihnen bekannter Faktenerstellen und arbeiten Sie diese durch. Das hilft beim Durchdenken derFragestellung und zeigt auf, welche Bereiche Sie sich noch genauererarbeiten müssen.

b) Machen Sie eine Liste jener Themen, die für Ihre Arbeit wichtig sind,auch wenn Sie noch nichts darüber wissen sollten. Das hilft ebenfalls beider Auswahl der Literatur. Beim Lesen werden Sie weitere Bereicheentdecken. Listen Sie sie auf und schauen Sie sich später diese genaueran.

c) Versuchen Sie, so viele unterschiedliche Quellen wie möglich zu nutzen.Wenn ein Themenbereich neu für Sie sein sollte, beginnen Sie mit einemkurzen Überblick z.B. mit Einträgen aus Lexika oder Einleitungstextenvon Büchern. Verwenden Sie diese, um die Kernthemen zu definierenund arbeiten Sie sich dann zu Fachliteratur, Forschungsberichten,Fachzeitschriften, etc. durch.

d) Die Diploma-Arbeitsunterlagen der jeweiligen Unit und Ihre Notizenaus den Seminaren können wichtig sein, sollten aber nie eins zu einsübernommen werden. Suchen Sie nach Quellen, die gegenteiligeMeinungen vertreten und glauben Sie nie einer einzigen Quelle. Amwichtigsten ist es, nicht zu kopieren.

e) Führen Sie ein Notizbuch oder einen Karteikasten. Wenn Sie Notizenmachen, schreiben Sie nicht lange Texte ab - notieren Sie nur dierelevanten Punkte. Machen Sie sich immer auch eine Notiz in Bezug aufdie Quelle, um gegebenenfalls jederzeit wieder darauf zurückgreifen zukönnen. Diese Informationen benötigen Sie weiters auch hinsichtlichZitieren und für die Erstellung eines Literaturverzeichnisses.

Schritt 2 – Schreiben der Seminararbeit

Machen Sie sich zu Beginn einen genauen Plan. Bevor Sie mit demSchreiben Ihrer Arbeit beginnen, sollten Sie bereits wissen, was Sieschreiben werden. Zu diesem Zeitpunkt kann es vielleicht hilfreich seinsich mit Diploma-KollegInnen auszutauschen.

Schreiben Sie einen ersten Entwurf Ihrer Seminararbeit auch wenn Siedas Gefühl haben, dass Sie die max. Wortanzahl von 3.000 Wörternüberschreiten. Versuchen Sie im Stil klar und präzise zu sein.

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Wenn Sie Ihren ersten Entwurf fertig gestellt haben, legen Sie Ihre Arbeitfür einige Tage beiseite, um diese dann erneut zu lesen. Sie werden sehen,dass Sie nach einer Pause Ihre Arbeit kritischer betrachten können.

Schritt 3 – Durchsicht der Seminararbeit

Sie sollten Ihre geschriebene Arbeit kritisch lesen und bei Bedarf dieWortanzahl reduzieren. Lesen Sie sich jeden Absatz genau durch. Dabeisollten Sie sich 2 Fragen stellen: 1. „Welche Aussage möchte ich tätigen?”- Wenn Sie eine Schaffenspause zwischen dem Erstentwurf und derDurchsicht der fertigen Arbeit eingelegt haben, werden Sie kritischer Ihrereigenen Arbeit gegenüber sein können und es wird Ihnen auch leichterfallen etwaige unnötige Informationen herauszufiltern und zu eliminierenbzw. Absätze, die nun als weniger gut empfunden werden, umzuschreiben;2. „Kann ich diese Aussage effizienter ausdrücken?” - Hier soll versuchtwerden getätigte Aussagen auf den Punkt zu bringen und eventuellunnötige Verbindungswörter, Adjektive und Adverbien zu eliminierenohne das jeweilige Argument abzuschwächen.

Diese Methode soll Ihnen bei der Reduzierung der Wortanzahl helfen.Sollte dies nicht zum Erfolg führen, empfiehlt es sich Ihren Erstentwurfder Seminararbeit nochmals durchzulesen und Beispiele, die nichtunbedingt notwendig sind, zu eliminieren. Belassen Sie nur jene Beispielein Ihrer Arbeit, die am effektivsten Ihre Aussagen untermauern.

Wenn Ihre Arbeit weniger als 2.500 Wörter umfasst, so haben Sie dasjeweilige Thema nicht ausreichend detailliert behandelt. Das Auffüllenmit Adjektiven und Adverbien wird in diesem Fall nicht ausreichen, umeine positive Bewertung der Arbeit zu erhalten. In diesem Fall sollten Siesich die Anleitung zum Seminararbeitsthema nochmals durchlesen undüberprüfen, ob Ihre Arbeit auch alle zu behandelnden Punkte enthält unddiese auch ausreichend detailliert abgehandelt wurden.

Schritt 4 – abschließender Feinschliff der Arbeit

Folgendes muss Ihre Arbeit beinhalten: Seminararbeitsdeckblatt - siehe Seite 42 Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis

Weiters kann Ihre Arbeit folgendes beinhalten: Tabellen-/Abbildungsverzeichnis Anhang

Abschließend sollte die Seminararbeit auch nochmals Korrektur gelesenwerden.

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Rechtschreibung und entsprechendes Layout

Das Verfassen einer guten schriftlichen Arbeit ist auch noch von anderenPunkten als dem Inhalt abhängig. Deshalb werden im Rahmen desVerfassens der Seminararbeit auch max. 20 Punkte für Präsentation(Rechtschreibung, Grammatik, Lesbarkeit, Literaturverzeichnis undFußnoten) sowie Struktur/Stil (Zusammenhang, Flair, Lesefluss undVerwendung von Beispielen) vergeben.

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die folgenden Punkte:

Ihr Deutsch (gültig bis Juni 2020)/Englisch sollte gut genug sein,um den Inhalt Ihrer Arbeit verständlich darzustellen. Arbeiten mitRechtschreib- und Grammatikfehlern sowie einer schlampigenPräsentation lenken vom Inhalt ab und können aus diesem Grundzu einem Punkteabzug führen. Für das Verfassen derSeminararbeit steht ausreichend Zeit zur Verfügung, um auchdiese Dinge entsprechend zu korrigieren. Wenn Deutsch/Englischnicht Ihre Muttersprache ist, so findet dies bei der KorrekturBerücksichtigung.

Wenn Sie Ihre Arbeit mittels Computer geschrieben haben,können Fehler durch das Verwenden von Rechtschreib-programmen sehr leicht identifiziert und ausgebessert werden. ImBedarfsfall lassen Sie Ihre Seminararbeit auch Korrekturlesen.Außerdem kann der Seminararbeit durch das Verwenden vonFormatierungs-programmen ein professionelles Layout verpasstwerden. Der Großteil der Studenten schreibt die Seminararbeitmittels Computer. Sie können Ihre Seminararbeit jedoch auch perHand verfassen. Sie werden keine Punkte verlieren, vorausgesetztIhre Handschrift ist leserlich und die Arbeit ist strukturiert.

Eine ansprechende Präsentation kann erreicht werden durch dasVerwenden von unterschiedlichen Schriftgrößen, Fettmode,Aufzählungszeichen, etc. Es bleibt Ihnen überlassen wofür Siesich entscheiden, es soll sich jedoch durch die ganze Seminararbeitziehen.

Zitieren und Literaturverzeichnis

Das Zitieren und auch die Erstellung eines Literaturverzeichnisses sindebenfalls bedeutend im Rahmen des Verfassens der Seminararbeit. Dieskann in dieser finalen Phase erfolgen, sofern nicht bereits während demSchreiben die einzelnen verwendeten Quellen zitiert und parallel dasLiteraturverzeichnis erstellt wurde.

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Zitieren

Im Rahmen des Verfassens der Seminararbeit werden Sie eine Vielzahlan Quellen verwenden. Eine genaue Angabe der Quellen, die es demLeser ermöglicht nachzuvollziehen, auf welches Material genau Bezuggenommen wird, ist das Zeichen einer qualitativ hochwertigen Arbeit.Korrektes Zitieren ist ein Teil des Verfassens der Seminararbeit und kannzum Punkteabzug führen, wenn dies nicht gemacht wird.

Zitieren ist aufgrund der folgenden Punkte wichtig:

Es zeigt dem Leser welche Quellen Sie im Rahmen IhrerSeminararbeit herangezogen haben. Dies dient als Nachweisdafür, dass Sie das Thema ausreichend detailliert recherchierthaben.

Es zeigt dem Prüfer welche Informationen von Ihnen selbstkommen bzw. welche Informationen Sie aus anderen Quellenverwendet haben. Indem Sie alle in Ihrer Seminararbeitverwendeten Quellen offenlegen, kann das Risiko eines Plagiatsausgeschaltet werden.

Fußnoten ermöglichen es Ihnen einzelne Fakten, die Sie alsZusatzinformationen für wichtig erachten jedoch den Leseflussdes eigentlichen Textes stören würden, unterzubringen. Bittebeachten Sie jedoch Fußnoten nicht dazu zu benutzenInformationen abzuladen, die keinen Platz mehr im eigentlichenText haben.

Beim Zitieren ist es wichtig folgendes zu beachten. Zitieren können Siein der Form von Fußnoten oder direkt im Text unter der Verwendung vonKlammern. Entscheiden Sie sich für eines dieser Systeme im Rahmen desVerfassens der Seminararbeit. Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch dieZitierweise in der Form von Fußnoten, da diese den Textfluss nichtstören.

Sämtliche fremde Inhalte der Seminararbeit müssen zitiert werden.Wörtliche Wiedergaben im Text sind unter Anführungszeichen zu setzen(z.B. Kommentar oder Aussage eines Experten). Wörtliche Wiedergabensollen nur einen Bruchteil Ihrer Arbeit ausmachen. Die meisten in IhrerSeminararbeit verwendeten Informationen sollen sinngemäßwiedergegeben werden. Bei sinngemäßen Wiedergaben ist in der Fußnote„vgl.” oder „siehe” anzuführen. Tabellen, Diagramme, Karten, etc.müssen ebenfalls betitelt werden. Um Publikationen eines oder mehrererAutoren innerhalb eines Jahres zu unterscheiden, werden Buchstaben a,b, c, etc. nachgestellt (z.B. Robinson (2007a), S. 132).

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Beispiel für die Zitierweise direkt im Text:… (Robinson, J. (2015), S. 132) …

Beispiele für die Zitierweise in der Form von Fußnoten: Ein Autor:

1vgl. Robinson, J. (2015), S. 132 bei einem wörtlichen Zitatwürden Sie „vgl.” weglassen; dies gilt auch für alle folgendenBeispiele

Mehrere Autoren:2vgl. Johnson, H., Robinson, J. (2014), S. 50 - 52

Kein Autor, sondern ein Herausgeber :3vgl. ÖWM (2010), S. 117

Kein Autor:4vgl. o.V. (2003), S. 80

Keine Jahresangabe, keine Seitenangabe:5vgl. Schlumberger (o.J.), o.S.

Internet:6vgl. Taittinger (2010), Online oder Taittinger (2010), S. 22

Persönliche Gespräche, Telefonate, E-Mails, etc.:7vgl. Szigeti, P. (2010), persönliches Gespräch8vgl. Szigeti, P. (2010), E-Mail-Kommunikation

Literaturverzeichnis

Weiters muss Ihre Seminararbeit ein Literaturverzeichnis beinhalten.Ansonsten wird es zu einem Punkteabzug kommen.

Das Literaturverzeichnis soll am Ende Ihrer Seminararbeit stehen undalle Quellen beinhalten, die Sie im Rahmen der Seminararbeitherangezogen haben. Im Rahmen des Verfassens der Seminararbeit giltes so viele Quellen wie möglich zu nutzen, um ausreichend detaillierteFakten, Argumente, Beispiele, etc. zur Verfügung zu haben.

Das Literaturverzeichnis sollte wie folgt gestaltet werden:

Ordnen Sie Ihr Literaturverzeichnis nach Art der verwendetenQuellen (z.B. Bücher, Magazine, Internetseiten) oder nach Thema

Die Quellen sollen alphabetisch nach dem Familiennamen desAutors sortiert werden und grundsätzlich die folgendenInformationen enthalten:

o Name des/der Autors/Autoren oder Herausgeber/so Titel des Buches/Artikels, etc.o Erscheinungsort und Verlago Erscheinungsdatum

Bei der Angabe von Websites immer die genaue URL angeben undauch das Datum, an welchem Sie die Information entnommenhaben.

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„Kursiv” kann verwendet werden, um das Literaturverzeichnisleichter lesbar zu machen.

Anbei einige Beispiele zur besseren Darstellung:

Bücher:Ein AutorRobinson, J. (2015): The Oxford Companion to Wine, Oxford,Oxford University Press

Mehrere AutorenJohnson, H., Robinson, J. (2014): Der Weinatlas, München, Gräfe& Unzer Verlag

Kein Autor, sondern ein HerausgeberÖWM (Hrsg.) (2010): Dokumentation Österreichischer Wein, AusgabeSeptember 2010

Artikel in Magazinen/Zeitschriften:Bertram, J. (2011): Australien - Druckvolles Comeback. In:Wein+Markt, Nr. 3/2011, S. 22 - 26

Websites:WSET, URL: http://www.wset.co.uk, Stand: 01. September 2015OIV (2008): Für internationale Wettbewerbe für Wein und Spirituosenweinbaulichen Ursprungs, URL: http://www.oiv.int, Stand: 25.August 2008

Persönliche Gespräche, Telefonate, E-Mails, etc.:Szigeti, P. (2010): Persönliches Gespräch zur Verwendung alternativerDegorgier-Vorrichtungen, Sektkellerei Szigeti, Gespräch am 10.September 2010 in Gols

Anhang

Im Bedarfsfall können Sie Ihrer Arbeit noch einen Anhang beifügen (z.B.Abzug eines Interviews, das Sie im Rahmen der Recherche durchgeführthaben oder Informationen/Unterlagen, deren Einsicht schwierig bzw.unmöglich ist). Bitte jedoch diesen, ebenso wie Fußnoten, nicht dazu zuverwenden zusätzliche Informationen, die keinen Platz mehr imeigentlichen Text finden, hier zu deponieren. Der Anhang sowie auch dieFußnoten werden grundsätzlich nicht zur Wortanzahl mitgezählt. Wirmöchten Sie nochmals darauf hinweisen, dass sollten hier jedochInformationen enthalten sein, die für das Verstehen der Arbeit essentiellsind, so werden diese ebenfalls zur Wortanzahl mitgezählt werden.

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Persönlicher Kommentar

Egal ob es um die Unit 1 schriftliche theoretische Prüfung oder die Unit1 Seminararbeit geht, in beiden Teilen sind Sie gefragt einen persönlichenKommentar abzugeben. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil im Rahmender Unit 1.

Wenn Sie einen persönlichen Kommentar verfassen, so ist es nichtausreichend lediglich Ihre persönliche Meinung zum Ausdruck zu bringen.Es geht auch darum, dass Sie die Meinung, die Sie vertreten durchArgumente, Beispiele, etc. untermauern können und auch aufzeigen,warum Sie eine andere Sicht der Dinge nicht teilen.

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Theorieprüfungen im Rahmen der Unit 3, 4, 5 und 6

Für viele StudentInnen sind die Diploma-Prüfungen inbesondere derTheorie herausfordernd. Die Gründe liegen zum einen in dem zum Teilgroßen Stoffumfang, zum anderen in der Tatsache, dass bei derBeantwortung nicht nur faktisches Wissen, sondern manchmal auchkritisches und analytischen Denken gefragt ist.

Was versteht man unter kritischem und analytischemDenken?

Grundsätzlich können 2 Arten von Fragestellungen im Rahmen desDiploma unterschieden werden:

Fragen, bei denen es darum geht eine Fülle von relevanten Faktenwiederzugeben.

Kritische und analytische Fragen, bei denen es darum geht aufBasis der vorhandenen Informationen zu erklären, warum Dingesind wie sie sind und wie diese verändert werden können.

Der Unterschied zwischen diesen Fragestellungen in Bezug auf dieBeantwortung kann anhand der folgenden 3 Beispiele dargestellt werden:

Frage 1) „Was für ein Weinstil ist ein roter Châteauneuf-du-Pape?”

Bei dieser Frage geht es lediglich darum dem Prüfer zu sagen, was einroter Châteauneuf-du-Pape ist. Eine akzeptable Antwort wäre z.B. „roterChâteauneuf-du-Pape ist ein körperreicher Rotwein mit relativ weichemTannin, mittlerer Säure und hohem Alkohol”.

Faktische Fragen finden Anwendung bei den Absatzfragen im Rahmender Unit 3 und Unit 4 - 6 Prüfungen.

Frage 2) „Warum handelt es sich bei Châteauneuf-du-Pape umeinen körperreichen Rotwein mit hohem Alkohol und relativweichem Tannin?”

Bei dieser Frage geht es nicht mehr nur um eine faktische Wiedergabe vonInformationen, sondern auch um Begründungen. Bei solchen Fragen sindSie gefordert die Faktoren im Weinberg und im Keller und wie sich dieseauf den jeweiligen Weinstil auswirken, zu erläutern.

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Hierbei handelt es sich um eine typische Fragestellung im Rahmen derUnit 3 Prüfung. Wenn Sie im Rahmen von Absatzfragen bei Unit 3 undUnit 4 - 6 Prüfungen auch Informationen nennen, die über das faktischeWissen hinausgehen, so werden Sie Bonuspunkte erhalten. Bitte beachtenSie jedoch, dass solche Informationen im Rahmen von Absatzfragen nichtimmer möglich oder relevant sind!

Frage 3) „Die durchschnittlichen Alkohollevels bei Châteauneuf-du-Pape sind in den letzten Jahren angestiegen. Was sind dieHauptgründe dafür? Was, wenn überhaupt, sollen Produzentenunternehmen, um diesen Trend zu verlangsamen oderumzukehren?”

Diese Frage beinhaltet eigentlich 2 Fragen, die beantwortet werdenmüssen.

Erstens sollen Sie erläutern, warum die Alkohollevels in den letztenJahren angestiegen sind (ähnlicher Zugang wie bei Frage 2).

Zweitens ist zu evaluieren, ob es Möglichkeiten gibt diesem Trendentgegenzuwirken. Weiters wird es bei der Beantwortung dieser Fragenotwendig sein über die Aspekte „Ursache und Auswirkung”hinauszugehen und Châteauneuf-du-Pape in einem weiter gefasstenKontext zu betrachten. Sie müssen Kenntnisse darüber haben, welcheMöglichkeiten bestehen. Basierend auf diesem Wissen formulieren SieIhre Meinung was in Zukunft passieren soll und warum. Lediglich dieeigene Meinung wiederzugeben, wird nicht ausreichend sein. Es istwichtig Ihre Meinung basierend auf den Aspekten des Weinmarktes durchfundierte Argumente zu untermauern.

Mit dieser Art der Fragestellung, die typisch für die Unit 1 ist, können Sieauch bei der Unit 3 Prüfung konfrontiert werden.

Fragetypen

Im Rahmen der Theorieprüfungen im Diploma können verschiedeneFragetypen Anwendung finden:

Absatzfragen strukturierte offene Fragen Essay-Fragen (Aufsatzformat)

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Absatzfragen

Absatzfragen finden Anwendung in verschiedenen Formaten in den Units3, 4, 5 und 6.

Im Rahmen der Unit 3 Prüfung bestehen solche Fragestellungenüblicherweise aus 6 Themen, von denen 5 ausgewählt werden undin 30 Minuten beantwortet werden sollen.

Bei den Unit 4, 5 und 6 Prüfungen handelt es sich bei der einenzu beantwortenden Theoriefrage immer um eine Absatzfragebestehend aus 3 Themen, die in 30 Minuten beantwortet werdensollen.

Um bei einer Absatzfrage viele Punkte zu erreichen ist es entscheidend,so viele relevante Fakten wie möglich in einfachen Sätzen in einer kurzenZeit niederzuschreiben. Es macht Sinn zu Beginn eines Absatzesaufzuzeigen, was der/das Gegenstand/Thema des nun folgendenAbsatzes ist. Wenn Sie beispielsweise im Rahmen einer Absatzfrage zuCarmenère über die sechs wichtigsten Produzenten von Carmenèreschreiben sowie die Stile und Preise der einzelnen Weine miteinandervergleichen, werden Sie sicherlich einige Punkte erhalten, Sie werdenjedoch auch sicherlich Punkte verlieren, wenn Sie nicht anführen, dassCarmenère eine Rotweinsorte ist, die hauptsächlich in Chile angebautwird sowie weitere typische Charakteristika dieser Rebsorte aufzeigen(Farbe, Geschmack, Struktur, usw.). Die Punkte für dieseBasisinformationen sind einfach und schnell zu holen.

Im Rahmen der Prüfungen habe Sie je nachdem um welche Unit es sichhandelt rund 6 - 10 Minuten pro Thema Zeit. Das Zeitmanagement istein sehr wichtiger Faktor. Da im Rahmen einer Absatzfrage für jedesThema nur eine maximale Punkteanzahl erreicht werden kann, muss diegeforderte Anzahl an Themen beantwortet werden, um ausreichendPunkte für eine positive Bewertung zu erhalten. Dies trifft insbesondereauf Absatzfragen im Rahmen der Unit 3 Prüfung zu. Wenn Sie hier nichtinnerhalb von kurzer Zeit sicher sind, ob Sie zu den 5 Themen eineausreichend detaillierte Antwort verfassen können, sollten Sie sichüberlegen, ob Sie nicht besser eine andere Frage wählen sollten.

Planung der Antwort

Bei allen Fragestellungen stellt eine gewisse Planung der Antwort einenwichtigen Faktor dar. So auch bei Absatzfragen, da dadurch vermiedenwerden kann auf für das jeweilige Thema wichtige Punkte imPrüfungsstress zu vergessen.

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Im Zuge Ihrer Prüfungsvorbereitungen empfiehlt es sich daher auchAntwortmuster für mögliche Themenbereiche, wie die folgenden,vorzubereiten. Diese Muster können Ihnen auch bei der Beantwortungvon anderen Fragen eine gute Hilfestellung bieten. Bitte beachten Siejedoch, dass es sich hierbei um eine beispielhafte Aufzählung handelt unddiese nicht der Vollständigkeit entspricht.

Fragen über Rebsorten:Name/n (inkl. Synonyme)FarbeCharakteristika (z.B. dünnschalig/dickschalig, frühreifend/spätreifend)WeinstileFaktoren im Weinberg (z.B. geeignete Bodentypen)Faktoren im Keller (z.B. warum ist die Rebsorte für einenbestimmten Weinstil geeignet, Vinifizierungsmethoden)

Wie bereits erwähnt, führen Sie immer auch die Basisinformationen anwie z.B., dass Palomino eine Weißweinsorte ist. Sie werden hierfür nurPunkte erhalten, wenn Sie diese auch zu Papier bringen. Denken Sieimmer auch über Ursache und Auswirkung nach. Z.B. ist TourigaNaçional eine dickschalige Rebsorte mit kräftigem Tannin, aber warumist sie für die Portweinherstellung von Bedeutung und welche Qualitätenliefert sie.

Fragen in Bezug auf Prozesse:Weinberg

Klima und Wetter (damit verbundene Vorteile und Risiken)Boden (Charakteristika und ihre Bedeutung)Rebschnitt (Techniken und ihre Vor- und Nachteile)Lese (Methoden und ihre Vor- und Nachteile)Kosten

KellerArbeiten nach der LeseMöglichkeiten der Extraktion (vor, während oder nach der Gärung)und Gärung (z.B. Gärtemperatur, Hefe)Reifung (z.B. nicht gereift, oxidativ, unter Florhefe; Einsatz vonHolz/Eiche)Kosten

Hier sind Informationen hilfreich, die Sie im Rahmen der Unit 2 -Weinproduktion gelernt haben. Wichtig in diesem Zusammenhang ist,wie sich die einzelnen Faktoren auf den Stil, die Qualität und den Preisdes jeweiligen Produktes auswirken und natürlich auch das WARUM.

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Fragen über Produzenten:GeschichteSchlüsselweine und Markenwichtige Märkte im In- und Ausland (Trends)zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen

Neben dem historischen Background ist es immer auch wichtig up to datezu sein und über aktuelle Gegebenheiten und Entwicklungen Bescheidzu wissen. Diageo z.B. ist im Besitz vieler Marken. Sie werdenwahrscheinlich nicht in der Lage sein alle diese Marken aufzulisten,darum geht es aber auch nicht. Wichtiger ist, dass Sie Kenntnisse überdie allgemeine Strategie haben und einige Marken kennen, die in diesemZusammenhang besonders wichtig sind.

Beispiel für eine Absatzfrage

Absatzfragen können generell gehalten sein, es gibt jedoch auch Fragen,bei welchen der zu betrachtende Gesichtspunkt eingeschränkt wird (z.B.Schreiben Sie einen kurzen Aufsatz über die Produktion von ... oderSchreiben Sie, mit Bezug auf Nord- und Südamerika einen kurzen Aufsatzüber ...).

Anbei nun ein Beispiel für eine Absatzfrage:

Schreiben Sie, mit Bezug auf Mittel-/Zentral- und Südosteuropaeinen kurzen Aufsatz zu FÜNF der folgenden Themen:

a) Wachaub) Tokaji Szamorodnic) Kadarkad) Dôlee) Murfatlarf) Welschriesling

Die folgenden Antworten stammen von einem Kandidaten, der die Prüfungbestanden hat. Es ist ein klassisches Beispiel wie an diese Art von Frageherangegangen werden kann/sollte. Der Kandidat zeigt solides allroundWissen und hat die geforderte Anzahl an Themen abgehandelt.

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a) WachauTal, westlich von Krems in Niederösterreich, Österreich. Mitteleuropäisches Klima,kurze, kalte Winter, warme Sommer und lange, warme Herbstsaison (ideal für dasAusreifen von Riesling und Grünem Veltliner), Granit- und Lössböden; steil zurDonau hin abfallende Weingärten. Die steilen Hänge und das enge Donautal erzeugenein Mikroklima, das während des Tages warm ist, weil die Sonneneinstrahlung vomFluss reflektiert wird, und kühl während der Nacht, was den Trauben ein gewissesSäureniveau erhält. Die Trauben profitieren auch von der vom Granitbodenabstrahlenden Wärme. Hier und auf den dickeren Auflagen von Löss an denHangfußlagen werden die Top-Rieslinge Österreichs in allen Reifestufen erzeugt.Hervorragende Grüne Veltliner werden in drei Stilen produziert, aufsteigend nachAlkoholgehalt und Mostgewicht, jedoch alle trocken - vom leichten bis zum kräftigen,diese sind Steinfeder, Federspiel und Smaragd.

b) Tokaji SzamorodniIn der Region Tokajhegyalja in Nordostungarn auf vulkanischem Untergrund derZempler Berge erzeugter Wein. Der Boden ist eine Mischung aus Tuff, vulkanischerLava und Obsidian. Zwei Hauptrebsorten - Furmint und Harslevelü. BesonderesMikroklima, die Nähe des Flusses Bodrog kann im Herbst zu Botrytis führen.Szamorodni kann süß oder trocken sein, je nachdem ob die Trauben von Botrytisbefallen sind oder nicht.

Die Trauben werden nicht selektioniert bei der Ernte, sondern gemeinsam gelesen,gepresst und vergoren, die gesunden Trauben entziehen den von Edelfäule befallenenZucker. In gebrauchter Eiche zwei Jahre gereift, mit Luftzufuhr für eine gewollteOxidation.

c) KadarkaAutochthone rote Qualitätsrebsorte in Ungarn. Kleine, dickhäutige Beeren könnensehr gute Qualitäten erzeugen, sehr aromatisch, wenn die Erträge niedrig gehaltenwerden; zwei Jahre in Eiche gelagert. Die besten Kadarka kommen aus Szekszardin Südungarn; heißes kontinental beeinflusstes Klima der Ungarischen Tiefebene.Kadarka war der Hauptbestandteil im Stierblut, einem Rotwein, der in zweiRegionen Ungarns hergestellt wird, wobei der Anteil heute immer öfter durch CabernetSauvignon und Merlot ersetzt wird.

e) MurfatlarWeinregion im Südosten von Rumänien beim Schwarzen Meer. Die Sommer sindheiß, der Herbst lang und warm, was beste Bedingungen für Süßweine ergibt. VomSchwarzen Meer her weht untertags eine kühlende Brise. Wegen des kalkhältigenBodens wurde bereits früh Chardonnay eingeführt, in der Post-Reblaus-Ära(ursprünglich mit der Absicht, champagnerartige Weine zu produzieren). Durch dasKlima entstehen einige der berühmtesten rumänischen Süßweine aus Chardonnayund anderen weißen Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Pinot Gris und Traminer.Die Nähe des Schwarzen Meeres bedeutet aber auch, dass in der Nacht es niemalswirklich kalt wird, den Trauben fehlt manchmal die Säure.

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f) WelschrieslingEine Rebsorte, die in ganz Zentraleuropa verbreitet ist. In Ungarn heißt sie OlaszRizling , in anderen Ländern Laski Rizling. Nur in Österreich wird sieWelschriesling genannt und ist nur dort als Qualitätsrebsorte ausgezeichnet.Möglicherweise ist das das Ergebnis einer sorgfältigeren Behandlung in Österreich.

Aus Welschriesling werden trockene Weine erzeugt, die leichtgewichtig sind, sehrblasses zitronengelb mit leicht floralem Geruch; leicht und angenehm am Gaumen,mit einer guten Säure, einer Fruchtnase, die an Zitrus erinnert. Aus der Rebsortewerden auch Top Prädikatsweine erzeugt, außerdem Ausbruch, Strohwein undEiswein. Diese werden vor allem im Burgenland her gestellt, wobei dieSpitzenqualitäten aus dem Neusiedlersee-Hügelland, den Hügeln am Westufer desNeusiedlersees rund um die Stadt Rust, kommen.

Im Gegensatz dazu ein Beispiel, wie es nicht sein sollte. Hier geht esjedoch nicht darum, einen Kandidaten anzuschwärzen. Von dergeforderten Anzahl (FÜNF) an Themen wurden nur 4 beantwortet. Diegegebenen Antworten sind schwach und mangelhaft. Zum Teil sind dieInformationen auch völlig falsch.

a) WachauWeinbauregion in Bulgarien, in der Weine aus heimischen Rebsorten erzeugt werden.Diese Weine werden in Großbritannien als Fassweine für manche Marken importiert.

b) Tokaji SzamorodniEine der Ortschaften im Nordosten Ungarns, in der hochqualitative Tokajer erzeugtwerden. Alle Tokajer-Stile werden hier produziert. Die meisten dieser Weine werdennach Großbritannien exportiert.

e) MurfatlarWeinbaugebiet in Rumänien, wo vor allem Weine aus klassischen Rebsortenproduziert werden: Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay etc. Viele dieserWeine werden nach Großbritannien exportiert und über Supermärkte verkauft.

f) WelschrieslingWeiße Rebsorte, die in ganz Zentraleuropa sehr verbreitet ist. Sie ist mit LaskiRizling verwandt und ergibt trockene, leichte Weine von mäßiger Qualität. Sie isteine der zentraleuropäischen Rebsorten, die als Fassweine auf den britischen Marktkommen.

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Strukturierte offene Fragen

Diese Art der Fragestellung beschränkt sich ausschließlich auf die Unit 3Prüfung.

Wenn Sie eine Frage dieser Art beantworten, so sollten Sie sich Ihre Zeitgut einteilen. Eine exakte Planung ist bei solchen Fragestellungenbesonders wichtig, um eine gut strukturierte Antwort verfassen zukönnen.

Planung der Antwort

Die Planungsphase enthält 3 wesentliche Punkte:

Identifizieren Sie zunächst was gefragt ist. Identifizieren Sie die Schlüsselargumente. Nennen Sie Beispiele, die jedes Argument untermauern.

Es gibt keine allgemeingültige Strategie in Bezug auf die Beantwortungsolcher Fragestellungen. Die zu Beginn dieser Unterlage dargestellteVerwendung von Lernkästchen und auch die beispielhaft angeführtenAntwortmuster bei den Absatzfragen können hier eine Hilfestellung beider Beantwortung solcher Fragen bieten.

Beispiel für eine strukturierte offene Frage

Was sind die Stärken (Gewichtung: 50 %) und Schwächen(Gewichtung: 50 %) der Weine aus dem Elsass aus der Sicht desKonsumenten?

Identifizieren Sie was gefragt ist: Dieser erste Schritt ist wichtig, umsicherzustellen, dass Sie den Kern der Frage treffen.

Aus der Sicht des Konsumenten - es ist hier nicht notwendigallgemeine Informationen über Weinbau und Kellerwirtschaft imElsass einfließen zu lassen

Stärken und Schwächen - da beide Teile gleich gewichtet sind,müssen die Stärken und Schwächen auch gleich detailliertbehandelt werden

Elsass

Identifizieren Sie Schlüsselargumente: Die Frage verdeutlicht, dasssich Ihre Antwort auf die Konsumentensicht beziehen soll. Aus diesemGrund wäre es z.B. sinnvoll zu Beginn jene Faktoren anzuführen, dieKonsumenten beeinflussen eine Weinbauregion positiv oder negativ zusehen. Mögliche Faktoren wären:

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Weinstile und -qualitäten Bezeichnungsvorschriften Image der „Marke” Elsass

Nennen Sie Beispiele: Finden Sie Schlüsselbeispiele, die IhreArgumente untermauern und auf denen Ihre Antwort aufgebaut werdenkann. Streichen Sie irrelevante Informationen. Wenn Sie der Meinung sind,dass in Bezug auf das genannte Beispiel Bodentypen wichtig sind für denKonsumenten, so müssen Sie sicherstellen, dass Sie dies auch begründenkönnen. In diesem Zusammenhang wären vielleicht anstatt derBodentypen der Bereich Rebsorten und die verschiedenen Spielartensinnvoller als Argument heranzuziehen. Für viele Konsumenten ist derBereich Bodentypen eher nebensächlich.

Im folgenden ist eine mögliche Antwortstruktur für das zuvor genannteBeispiel dargestellt. Bitte betrachten Sie dies jedoch nicht als zwingend.Auch weitere andere Punkte hätten hier genannt werden können.

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Weinstile und -qualitäten

große Bandbreite an Stilen(von trocken bis süß)

Top-Qualitäten(z.B. Clos St. Hune)

frische, saubere, ausdrucks-starke Rebsortenweine

die sehr charaktervollenWeine können für vieleKonsumenten zuherausfordernd sein

keinen “Champion-Stil” wiein Bordeaux oder Burgund

zum Teil weniger bekannteRebsorten, kaum Rotwein-produktion (Pinot Noir einzigbedeutende Rotweinsorte,oftmals auf weniger gutenLagen angepflanzt)

SchwächenStärken

Bezeichnungsvorschriften

einfache AC-Struktur (Alsace,Alsace Grand Cru)

Nennung der Rebsorten aufdem Etikett (momentan sehrpopulär bei denKonsumenten)

Flötenform der Flascheoftmals nicht so überzeugend

altmodisch gestalteteEtiketten

Süßegrad keine klareKommunikation auf demEtikett ob der Wein süß odertrocken ist

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Verfassen der Antwort

Wie auch immer Sie Ihre Planung in Bezug auf die Beantwortung einerFrage durchführen, müssen Sie schlussendlich die von Ihnenidentifizierten Argumente in einer Antwort zusammenführen.

Wenn wir von der zuvor dargestellten Struktur ausgehen, so kann jedesKästchen als Absatz gestaltet werden. In Bezug auf wie diese einzelnenAbsätze zu einem Ganzen zusammengeführt werden können, sollenIhnen die folgenden Informationen etwas helfen.

Einleitung und Schlussfolgerung: Grundsätzlich sind eine Einleitungund Schlussfolgerung bei solchen Fragestellungen nicht verpflichtend.Nichtsdestotrotz können eine kurze Einleitung und Schlussfolgerungdurchaus Sinn machen und für mehr Klarheit bei Ihrer Antwort sorgen.

Einleitung: Die besten Einleitungen sind kurz und kommenschnell zum Punkt. 3 – 5 Sätze sind vollkommen ausreichend.Wenn Sie sich bei dieser Art der Fragestellung für eine Einleitungentscheiden, sollten Sie den Kontext kurz darstellen undaufzeigen was Sie in Ihrer Antwort darlegen werden.

Es kann durchaus vorkommen, dass Sie während dem VerfassenIhrer Antwort teilweise vom ursprünglichen Plan abweichen. Ausdiesem Grund kann es durchaus sinnvoll sein diesen Teil erst zumSchluss zu ergänzen, um genau dem zu entsprechen worüber Siedann tatsächlich geschrieben haben.

Schlussfolgerung: Auch dieser Teil kann sehr kurz ausfallen undsoll lediglich die Schlüsselargumente nochmals zusammenfassen.Wenn gefragt, kann hier auch kurz seine persönliche Meinungabgegeben werden.

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Stärken

„Marke“ Elsass

hohe Reputation, sehrpopulär

starke Herkunft (traditionelleProduzenten, touristischbeliebt, hohe Reputation imgastronomischen Bereich)

hohe Reputation jedochbeschränkte Verfügbarkeit

welchen Weinstil habe ichhier? oft sehr verwirrend

keine allgemeineVermarktungsschiene, wie istes mit „think aromatic white,think Alsace“??

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Präsentation der Antwort: Je klarer und strukturierte Sie IhreAntworten verfassen, desto leichter wird sich einer Prüfer beim LesenIhrer Arbeit tun. Verwenden Sie Überschriften, unterstreichen SieSchlüsselwörter oder setzen Sie wo sinnvoll Aufzählungszeichen ein.Beim Verwenden von Aufzählungen beachten Sie jedoch, dass diese Formausschließlich verwendet oft nicht ausreicht, um eine solche Form derFrage positiv zu bestehen. Versuchen Sie grundsätzlich in ganzen Sätzenzu schreiben, um Ihre Arbeit leichter lesbar zu machen.

Wie verfasst man einen Absatz: Je Absatz soll ein Argument behandeltwerden. Formulieren Sie dieses in der Form eines Satzes. Die weiterenSätze eines Absatzes sollen zur Untermauerung des jeweils dargestelltenArguments verwendet werden. Ihre Antwort sollte auch klare Beispielebeinhalten, die Ihre Argumente unterstützen oder Ausnahmenverdeutlichen.

Wie sollen die Absätze angeordnet werden: Grundsätzlich empfiehltsich die generelle Reihenfolge wie in der jeweiligen Frage angeführt,beizubehalten. Dies bedeutet z.B. im vorangegangenen Beispiel, dasszuerst die Stärken und dann die Schwächen abgehandelt werden sollten.In weiterer Folge sollte dann die Anordnung der einzelnen Absätze nachWichtigkeit erfolgen. In Bezug auf Fragen, wo es z.B. um denProduktionsprozess geht, ist es sinnvoll die Struktur an die Reihenfolgedes jeweiligen Prozesses anzupassen.

Essay-Fragen (Aufsatzformat)

Diese Art der Prüfungsfrage stellt für viele Kandidaten die größteHerausforderung dar. Doch weisen Essay-Fragen mehrGemeinsamkeiten als Unterschiede im Vergleich zu den strukturiertenoffenen Fragestellungen auf.

Im folgenden nun die Formulierung des vorher angeführten Beispiels inder Form einer Essay-Frage:

Was sind die Stärken und Schwächen der Weine aus dem Elsass ausder Sicht des Konsumenten? (Gewichtung: 80 %)Glauben Sie, dass die Stärken die Schwächen aufwiegen?(Gewichtung: 20 %)(Ein Aufsatzformat ist bei der Beantwortung dieser Frage gefordert.)

Gemeinsamkeiten

Zeitplanung 3-stufige Planungsphase Zugang des Schreibens ist derselbe vom Stil der Sprache über die

Darstellung bis zum Schreiben selbst

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Wenn Sie sich die Frage nochmals durchlesen, werden Sie feststellen, dassSie dieselben Informationen wie bei der Formulierung als strukturierteoffene Frage verwenden hätten können.

Unterschiede

Das hauptsächliche Unterscheidungsmerkmal besteht darin, dass imVergleich zu offenen strukturierten Fragen es im Rahmen von Essay-Fragen notwendig ist einen persönlichen Kommentar abzugeben.

Kommen wir nun wieder zum angeführten Beispiel zurück. Nachdem Siejene Stärken und Schwächen, die Sie aus Konsumentensicht für wichtigerachtet haben, aufgelistet haben, ist es notwendig zu definieren wasKonsumenten wirklich wollen. Vielleicht sind Sie der Meinung, dassKonsumenten einen gleichbleibenden, gut trinkbaren Weinstil mit einerVerpackung, die ihnen genau sagt was sie bekommen, bevorzugen unddie Konsumenten zufrieden sind, wenn Sie genau diesen Wein auswählen.Wenn wir z.B. die Bezeichnungsvorschriften als Beispiel heranziehen,können die Aspekte „Nennung der Rebsorte auf dem Etikett“ und„einfache AC-Struktur“ als wichtiger angesehen werden, als die Aspekte„Flaschen in Flötenform“, „altmodisch gestaltete Etiketten“ und„Unklarheiten in Bezug auf den Süßegrad“. Vielleicht werden Sie jedochanmerken, dass der Aspekt in Bezug auf Restzucker der bedeutendste ist,da es dem Konsumenten anhand der Verpackung/des Etiketts unmöglichist, nachzuvollziehen was er bekommt.

Verfassen der Antwort

Um den Prüfer davon überzeugen zu können, dass Ihre Analysen korrektsind, muss die Struktur der Antwort etwas anders gestaltet werden.

Einleitung: Im Falle von Essay-Fragen ist eine Einleitung zwingenderforderlich. 2 Gründe dafür sind:

Definieren Sie sämtliche Aspekte, die die Frage als nicht ganz klaroffen lässt. Am Beispiel von Elsass zeigen Sie auf was IhrerMeinung nach für Konsumenten wichtig ist, um Ihre Meinung inBezug auf ob es mehr Stärken als Schwächen gibt, zuuntermauern.

Zeigen Sie den Kontext Ihrer Antwort auf. Es kann auch Sinnmachen, aufzuzeigen, warum das jeweilige Thema für dieWeinwirtschaft von Bedeutung ist.

Im Rahmen von Essay-Fragen sollte die Einleitung etwas detaillierterausfallen. Auch hier sind jedoch zu lange Einleitungen reineZeitverschwendung.

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Hauptteil: In diesem Teil legen Sie alle Informationen in Bezug auf dasjeweilige Thema dar, gefolgt von Fakten und Beispielen zurUntermauerung. Es ist absolut in Ordnung, wenn Sie für die DarstellungÜberschriften, etc. verwenden (z.B. in Bezug auf das vorangegangeneBeispiel: Überschrift „Stärken” und Überschrift „Schwächen”).

Schlussfolgerung: Im Falle von Essay-Fragen ist auch eineSchlussfolgerung zwingend erforderlich. Hier sollen die wichtigstenEckpunkte zusammengefasst und ein persönlicher Kommentarabgegeben werden.

Beispiel für eine Essay-Frage

Anbei noch ein anderes Beispiel für eine Essay-Frage.

Erklären Sie die starke Verbreitung von Syrah/Shiraz in jüngsterZeit in vielen Weinbaugebieten der Welt. (Ein Aufsatzformat ist bei derBeantwortung dieser Frage gefordert.)

Einige Kandidaten konzentrierten sich zu sehr auf allgemeineInformationen wie z.B. „wo Syrah wächst“, ohne zu besprechen warum.Es gab auch einige Verwirrung über die Definition von „in jüngster Zeit“.Die Prüfungsjury dachte dabei sicher nicht an Jahrhunderte, sondern anZeiträume von etwa zehn Jahren. Kandidaten, die sich vor allem daraufkonzentrierten die Weine der Rhône mit jenen Australiens zu vergleichen,haben dafür keine Punkte erhalten, weil sie vom Thema abgewichen sind.

Wo Anmerkungen zu Australien in Hinsicht auf jüngste Entwicklungenwichtig waren, z.B. die Abkehr von Fassweinen hin zu Premiumweinen,die Benennung bestimmter Regionen oder Böden für Premiumweine, etc.,dort waren Punkte zu holen.

Nur wenige Kandidaten erwähnten das Offensichtliche - nämlich, dasstrotz der steigenden Verbreitung weltweit, Syrah in Frankreich nur 2 %aller Rotweintrauben ausmacht, obwohl sie zu den klassischen Weinender Rhône wie Côte Rôtie oder Hermitage zählt.

Es gab sehr gute Anmerkungen über die Gründe dieser Verbreitung - wieerhöhter Rotweinkonsum, die Anpassungsfähigkeit der Rebsorte (sowohlreinsortig als auch im Cuvée zeigt sie einiges), ihre Wandlungsfähigkeit(würzig, pfeffrig im kühleren Klima, üppig und voll in der HitzeAustraliens), ihr Reifungspotenzial und ihre Qualitäten im Weinberg, guteErträge bei guter Widerstandskraft gegen Krankheiten. Beispiele fürjüngste Auspflanzungen waren oft unklar, vage oder zu eng gefasst (wiez.B. Australien).

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Über die Ursachen für die Verbreitung von Syrah in Frankreich selbstwar man sich einigermaßen sicher - die Steigerung von reinsortigen „Vinde Pays“-Weinen, die verstärkte Auspflanzung von cépages améliorateur,Rebsorten, die klassische Verschnittpartner sind, weil sie zur Verbesserungvon Cuvées beitragen. Weitere erwähnenswerte Regionen wärenKalifornien (Rhône Rangers, Central Coast, Sonoma), Südafrika (Paarlund Stellenbosch, zurückhaltenderer Stil als Australien, gutesReifungspotenzial) und Südamerika.

Der folgende Text ist ein gutes Beispiel für eine hohe Bewertung. Erenthält eine gute Erklärung für die Gründe der Verbreitung von Syrahmit guten Beispielen aus anderen Teilen der Welt. Mit etwas mehr Detailshätte das Ganze leicht ein „Pass with Distinction“ (mit Auszeichnungbestanden) werden können, aber es ist auf jeden Fall ein Beispiel für eineausgewogene Behandlung des Themas:

Syrah wurde in Südfrankreich mit offenen Armen als „cépage améliorateur“empfangen - als Rebsorte, die Körper, Struktur und zusätzliches Aroma zu dentraditionellen Rebsorten wie Carignan, Mourvèdre, Cinsault und Grenache einbringt.Heute wird Syrah in vielen der Cuvées des Südens verwendet und ist die dominierendeRebsorte im Languedoc. Als Folge davon ist Syrah jetzt sehr beliebt als reinsortigerWein des Südens in der Vin-de-Pays-Liga - des allgegenwärtigen Vin de Pays d’Oc.

Vielleicht ging das auf Kosten der Popularität von Neue-Welt-Weinen, im speziellenAustraliern. Früher wurde er vor allem als Massenweinrebsorte gesehen, geeignetfür Weine niedriger Qualität, die im Tetrapack zu haben sind. In den letzten Jahrenwurde er immer mehr als reinsortiger Wein oder als Teil von hochqualitativen Cuvéesrespektiert.

Er braucht Sonne und Wärme, und Australien hat beides, was hohe Erträge bringt,aber bei Ertragsbeschränkung wurden qualitativ hochwertigere Fruchtaromen erzielt.Im Cuvée mit anderen Qualitätsrebsorten (Cabernet Sauvignon im Speziellen) inAustralien hat er den Markt erobert. In Australien gibt es glücklicherweise vielealte Shirazweingärten, aus denen Shiraz in Topqualitäten erzeugt wird - dazugehört auch Grange von Penfolds und Henschkes Hill of Grace.

Shiraz beginnt auch in Australien eine gute Bandbreite an Charakteren zu zeigen:vom großen vollmundigen, fetten, dunklen Wein aus Barossa bis zum eher kräutrigen- pfeffrigen Typus aus kühleren Gegenden (Coonawarra).

Zweifellos hat das Anzeigen von australischen Gewächsen am britischen Markt mitvielen mittelpreisigen, gut gemachten Shiraz-Cuvées zur Profilierung der Rebsortebeigetragen - und zu seiner Popularität in der ganzen Welt. In wärmeren Gegendenloten Weinmacher ihr Können aus - vom Te Mata Estate in Hawkes Bay inNeuseeland über Südafrika und Chile, bis in die traditionelleren Gebiete - imAlentejo in Portugal wurde kürzlich Shiraz ausgepflanzt.

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Shiraz/Syrah scheint in den vergangenen 20 Jahren erwachsen geworden zu sein -die Rebsorte wird als relativ pflegeleicht erkannt, bringt gute Erträge aufunterschiedlichsten Böden und braucht viel Sonne und Wärme. In guten Lagen istShiraz verlässlich und ergibt Weine mit kräftiger Farbe, Körper und Frucht.

Er lässt sich gut mit anderen Sorten verschneiden, er reagiert gut auf Eiche und vorallem, dank der Australier, ist er leicht und gut vermarktbar. Die Bandbreite isterstaunlich, von den Massen Shiraz/Cabernet-Verschnitten aus Südostaustralienbis zu den erhabenen, alten Côte-Rôtie-Weinen aus der Nördlichen Rhône - miteinem Schuss Viognier, um ihm diese wunderbare parfümierte Nase zu verpassen,die ihn zu einem Sieger macht.

Verkostungsprüfungen im Rahmen der Unit 3, 4, 5und 6

Der Bereich der Wein- und Spirituosendegustation hat im Diploma einenhohen Stellenwert. Die professionelle Verkostung von Weinen undSpirituosen stellt eine Herausforderung dar und bedarf einer umfassendenVerkostungserfahrung, die es sich aufzubauen gilt. Im Rahmen desDiploma geht es demnach darum professionelle Wein-/Spirituosen-verkostungs- und Wein-/Spirituosenbewertungsfähigkeiten zu ent-wickeln. Die Verkostung erfolgt - als Blindverkostung - gemäß derDegustationscheckliste Wein bzw. Spirituosen um einen systematisierten,logisch strukturierten Zugang zur Wein-/Spirituosenverkostungfestzulegen.

Folgende Punkte sind in Bezug auf die Verkostungsprüfungen wichtig:

1. Identifizieren und beschreiben Sie die Weine undSpirituosen gemäß der Degustationscheckliste Weinbzw. SpirituosenJeder Verkoster reagiert unterschiedlich sensibel auf dieverschiedenen Komponenten (z.B. Süßegrad, Säure undTannin) im Wein/in der Spirituose. Es wird jedochvorausgesetzt, dass Sie mit zunehmender praktischerVerkostungserfahrung und Training in der Lage sind IhreEindrücke an jene von Verkostungsexperten anzugleichen.Das bedeutet, dass Sie in der Lage sein sollten dieKomponenten eines/r Weines/Spirituose gemäß derDegustationscheckliste im Verhältnis zu anderen Weinen undSpirituosen zu evaluieren.

2. Weiters müssen Sie in der Lage sein auf Basis IhrerWeinbeschreibungen Folgerungen in Bezug aufQualität, Tinkreife/Reifungspotenzial, Herkunft,Rebsorte/n, Stil innerhalb der Kategorie und/oderProduktionsmethode abzuleiten.

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3. Weiters müssen Sie in der Lage sein auf Basis IhrerSpirituosenbeschreibungen Folgerungen in Bezug aufQualität, Herkunft, Rohmaterial, Stil innerhalb derKategorie und/oder Produktionsmethode abzuleiten.

Für den Erfolg bei den Verkostungsprüfungen ist es unumgänglich eineVielzahl an Weinen und Spirituosen zu verkosten und gemäß derDegustationscheckliste zu evaluieren und zu beschreiben.

Im Rahmen der Unit 3, 4, 5 und 6 Prüfung werden jeweils Flightsbestehend aus 3 Weinen/Spirituosen zu verkosten sein. Die jeweiligenFlights können eine Gemeinsamkeit aufweisen. Ist dies der Fall, so kannes diesbezüglich einen Hinweis darauf geben (z.B. „Die Weine 1 – 3stammen alle von DERSELBEN Rebsorte” oder „Die Weine 1 – 3 habeneine Gemeinsamkeit in Bezug auf das Herkunftsland” oder auchspezifischer „Die Weine 1 – 3 kommen alle aus Spanien”). Es kann auchder Fall sein, dass es keinen Hinweis auf die Gemeinsamkeit gibt. Dannkönnen Sie gefragt sein die Gemeinsamkeit der jeweiligen 3 Weine zuidentifizieren unter Angabe einer Begründung, warum Sie zur jeweiligenSchlussfolgerung kommen.

Unit 3

In der Unit 3 Prüfung sind 12 Weine zu verkosten. Die Unit 3Verkostungsprüfung dauert 2 h und ist in 4 Flights zu je 3 Weinenaufgeteilt, wobei es nach der Verkostung der ersten beiden Flights (Dauer1 h) eine Pause gibt und anschließend mit den beiden weiteren Flights(Dauer 1 h) fortgesetzt wird. Sie müssen über alle 4 Flights hinwegzumindest 55 % erreichen, um eine positive Beurteilung im Rahmen derUnit 3 Verkostungsprüfung zu erhalten.

Da Sie im Rahmen der Unit 3 Prüfung eine gesonderte Benotung für dieUnit 3 Verkostungsprüfung und die Unit 3 Theorieprüfung erhalten,müssen Sie z.B. bei einer negativen Beurteilung der Unit 3 Theorieprüfungund einer positiven Beurteilung der Unit 3 Verkostungsprüfung nur mehrdie Unit 3 Theorieprüfung wiederholen. Für eine positiveGesamtbeurteilung der Unit 3 müssen Sie jedoch beide Teile (Verkostung,Theorie) für sich bestehen.

Die Weine im Rahmen der Unit 3 Verkostungsprüfung können sich aufalle Bereiche des Lehrplans der Unit 3 beziehen. Die Auswahl der Weinebeschränkt sich nicht auf jene Beispiele, die in der Unit 3Arbeitsunterlage angeführt sind.

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Die Unit 3 Verkostungsprüfung besteht aus 4 Flights:

Verkostungsprüfung Teil 1(Dauer 1 h)Frage 1: Beschreibung gemäß der Degustationscheckliste Wein von

3 Weinen ganz oder überwiegend von derselben Rebsorte, diein einem abschließenden Teil auch identifiziert werden soll.Es ist auch immer eine Begründung anzuführen.

Frage 2: Beschreibung gemäß der Degustationscheckliste Wein von3 Weinen, die dasselbe Herkunftsland oder dieselbeHerkunftsregion haben oder eine andere Gemeinsamkeit (z.B.in Bezug auf weinbauliche oder kellerwirtschaftlicheAspekte) aufweisen, das/die in einem abschließenden Teilauch identifiziert werden soll. Es ist auch immer eineBegründung anzuführen.

Verkostungsprüfung Teil 2(Dauer 1 h)Frage 3: Beschreibung gemäß der Degustationscheckliste Wein von

3 Weinen, die dasselbe Herkunftsland oder dieselbeHerkunftsregion haben, sich jedoch durch unterschiedlicheQualitätslevels auszeichnen. Hier sind Sie gefragt IhreFähigkeit unter Beweis zu stellen unterschiedlicheQualitätslevels von Weinen zu identifizieren und detailliertzu evaluieren.

Frage 4: Beschreibung gemäß der Degustationscheckliste Wein von3 Weinen, die aus allen Gebieten ausgewählt werden können,die in der Unit 3 relevant sind (Blindverkostung).

Die einzelnen Flights können jeweils nur aus Weiß-, Rot-, Rosé- undSüßweinen oder einem Mix bestehen.

Unit 4, 5 und 6

Die Unit 4, 5 und 6 Prüfung besteht jeweils aus einer Verkostungsprüfungvon 3 Produkten und 1 Theoriefrage. Im Rahmen dieser Prüfungenwerden beide Teile zusammengezählt und sie müssen über beide Teilemind. 55 % erreichen, um eine positive Beurteilung für die jeweilige Unitzu erhalten. Sollten Sie demnach z.B. beim Theorieteil der Unit 5 sehrgut abschneiden und die Verkostungsprüfung nicht so gut ausfallen, sokann es trotzdem sein, dass Sie ein positives Gesamtergebnis für diejeweilige Unit erhalten.

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In den meisten Fällen werden im Rahmen der Verkostungsprüfung zurUnit 4, 5 und 6 unterschiedliche Produkte zu verkosten sein. Es kannjedoch auch vorkommen, dass die 3 zu beurteilenden Produkte eineGemeinsamkeit haben, die genannt werden kann oder auch nicht oder essich auch um 3 Produkte handelt, die dieselbe Herkunft haben sich jedochin Stil und/oder Qualität unterscheiden.

Auch hier muss angemerkt werden, dass die im Rahmen derPrüfung ausgewählten Produkte sich nicht auf jene beziehenmüssen, die in der Arbeitsunterlage zur Unit 4, 5 und 6 angeführtsind.

Degustations-Checkliste für die Verkostungen imRahmen des Diploma in Wines and Spirits

Die Degustationscheckliste legt einen systematisierten, logischstrukturierten Zugang zur Wein-/Spirituosenverkostung fest, dereingehalten werden muss, um eine vollständige, detaillierte Produkt-beschreibung abzugeben. Sie setzt sich aus 2 Teilen zusammen: einembeschreibenden Teil und einem bewertenden Teil. Die Degustations-checkliste enthält weiters ein „Lexikon” mit beschreibenden Wörtern inBezug auf Geruchs- und Geschmackskomponenten sowie ergänzendeEindrücke in Bezug auf einige der strukturgebenden Komponenten.

Im beschreibenden Teil der Degustationscheckliste geht es um eineobjektive Beschreibung des im Glas befindlichen Produkts in Bezug aufOptischer Eindruck, Geruch und Geschmack. Hierbei geht es darum diefolgenden beiden Fähigkeiten zu überprüfen:

1. korrekte Bewertung der einzelnen Komponenten desProdukts

2. Beschreibung in der Form, dass es für jedermannnachvollziehbar ist, wie sich das jeweilige Produkt präsentiert,auch wenn er/sie dieses nicht verkostet hat

Im zweiten Teil, dem bewertenden Teil, geht es darum, Folgerungenbasierend auf den Informationen im beschreibenden Teil ableiten zukönnen. Die wichtigsten Fähigkeiten in Bezug auf das Ableiten vonFolgerungen sind:

Präsentation einer gut begründeten Qualitätsbeurteilung Bewertung des Trink- und Reifungspotenzials inkl. Begründung

Im Rahmen der Verkostungsprüfung kann nach weiteren Aspekten wiez.B. Herkunftsland und/oder Herkunftsregion, Rebsorte(n)/Rohmaterial,Stil innerhalb der Kategorie, Produktionsmethode gefragt werden. Siemüssen Ihre Wahl auch begründen, wenn verlangt.

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Verwendung der Degustations-Checkliste

Die Degustationscheckliste besteht aus 2 Spalten, die linke Spalte mit denKategorien (bilden den Rahmen für eine systematische Bewertung) unddie rechte Spalte mit den Begriffen zur Wein-/Spirituosenbeschreibung.Weiters enthält die Degustationscheckliste ein „Lexikon” mitbeschreibenden Wörtern in Bezug auf Geruchs- und Geschmacks-komponenten sowie ergänzende Eindrücke in Bezug auf einige derstrukturgebenden Komponenten.

Seien Sie bei Ihren Verkostungsnotizen so präzise wie möglich. WählenSie bei den beschreibenden Elementen, die durch einen Bindestrichgetrennt sind, immer nur EINEN Begriff aus. Wenn Sie z.B. der Ansichtsind, dass in Bezug auf den Optischen Eindruck sowohl rubinrot alsoauch granatrot zutreffend wäre, so entscheiden Sie sich für einen derBegriffe. Der Marking Key würde in so einem Fall beide Farbtöneenthalten und Sie würden dann egal für welchen der beiden Begriffe Siesich auch entscheiden einen Punkt erhalten. Bitte weiters zu beachten,dass die Verwendung von alternativen Begrifflichkeiten (z.B. strohgelboder kirschrot in Bezug auf den Farbton; frische Säure ohneQuantifizierung dieser) hier keine Punkte bringen.

Ist bei den beschreibenden Elementen „z.B.” angeführt, so können Sieeinen, mehrere oder auch keinen dieser Begrifflichkeiten wählen, abhängigdavon was zu dem jeweiligen Produkt zu sagen wäre. Bei den Geruchs-und Geschmackskomponenten sind die Primäraromen, Sekundäraromenund Tertiäraromen immer genau zu spezifizieren (Das Nennen vonausschließlich übergeordneten Begriffen ist NICHT ausreichend!).Verwenden Sie hierfür die im „Lexikon” angeführten Begriffe.

In Bezug auf „mittel(-/+)” ist zu sagen, dass es sich hierbei NICHT umeinen Zwischenschritt zwischen „niedrig/wenig, etc”. und „mittel” oder„mittel” und „hoch, etc”. handelt, sondern um eine Unterteilung von„mittel” selbst. Dies bedeutet, dass bei Einordnung einer Komponenteeines Weines im mittleren Bereich 3 Möglichkeiten zur Verfügung stehen:mittel ODER mittel(-) für etwas weniger als mittel ODER mittel(+) füretwas mehr als mittel. Diese Unterteilung ist deshalb von Bedeutung, daviele der zu beschreibenden Komponenten eines Weines im mittlerenBereich liegen und so eine Differenzierung des mittleren Bereichesmöglich ist. Sie sollten jedoch in diesem Zusammenhang nicht dazuverleitet sein sich bei Ihren Verkostungsnotizen ausschließlich immittleren Bereich zu bewegen. Wenn ein Wein z.B. niedrig in der Säureist oder kraftvoll im Alkohol, dann ist dies auch so in IhrerVerkostungsnotiz anzuführen.

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Ihre Verkostungsnotizen sind in der Form von ganzen Sätzen zuverfassen. Halten Sie die Sätze kurz und einfach. Der Aufbau kann immerderselbe sein. Das Schreiben in ganzen Sätzen im Vergleich zu reinenAufzählungen kostet nicht mehr Zeit, macht Ihre Verkostungsnotizenjedoch verständlicher.

Optischer Eindruck

Beim optischen Eindruck können Sie max. 2 bzw. 3 Punkte erreichen:

gültig für Unit 3, 4, 5 und 6Klarheit 0 PunkteFarbtiefe 1 PunktFarbton 1 PunktAndere Eindrücke 0 bzw. 1 (bei Unit 4 für Anisées) Punkt/eGESAMT 2 bzw. 3 (bei Unit 4 für Anisées) Punkte

Wenn Sie z.B. folgendes im Rahmen einer Verkostungsnotiz anführen -sofern es natürlich stimmt - würden Sie die 2 Punkte erhalten: „Der Weinist von mittlerem zitronengelb”.

Klarheit

Sie erhalten keine Punkte für die Benennung, dass ein/e Wein/Spirituoseklar ist, weil grundsätzlich davon auszugehen ist, dass alle gezeigtenProdukte klar und fehlerfrei sind.

Farbtiefe

Die Farbtiefe können Sie am besten beurteilen, wenn Sie das Glas ineinem 45° Winkel betrachten. Im Falle von Rotweinen können Sie auchdirekt in das Glas sehen und prüfen, wie gut Sie den Stiel des Weinglasessehen können.

Farbton

Bezüglich des Farbtons ist es wichtig, diesen immer genau zu spezifizieren(z.B. zitronengelb und nicht gelb oder rubinrot und nicht rot). VergleichenSie immer auch den Farbton im Kern mit dem am Rand. Der am meistenvorkommende Farbton bei Weißweinen ist „zitronengelb“. Weist ein Weingrüne Reflexe auf, so würde man dies als „grüngelb“ beschreiben. Hatein Wein orange oder braune Farbnuancen, so wäre der Farbton als„goldgelb“ zu bezeichnen. Bei Weinen mit intensiven Brauntönen wäreder Farbton dann als „bernstein“ oder „braun“ zu beschreiben(grundsätzlich handelt es sich hierbei um sehr alte Weine oder Weine mitOxidation).

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Der am meisten vorkommende Farbton bei Rotweinen ist „rubinrot“. BeiWeinen mit deutlichen violetten oder blauen Farbnuancen wäre derFarbton als „purpur“ zu beschreiben. Weist ein Wein orange oder brauneReflexe auf, so ist dieser als „granatrot“ zu beschreiben, wenn der Farbtonmehr ins rötliche als in braune bzw. als „gelbbraun (tawny)“, wenn derFarbton mehr ins braune als ins rötliche geht. Der Farbton „braun“ wirdnur verwendet, wenn es keine roten Farbnuancen mehr in einem Weingibt.

Der Großteil der Roséweine können mit „lachsfarben“ beschriebenwerden. Dieser Farbton liegt zwischen „pink“ (Äquivalent von „purpur“bei Rotweinen) und „orange“ (Äquivalent von „granatrot“ beiRotweinen). Weiters ist auch der Farbton „zwiebelschalenfarben“(Äquivalent von „gelbbraun (tawny)“ bei Rotweinen) möglich.

Bei den Spirituosen besteht diese Kategorie aus 2 Zeilen. Die erste Zeileenthält Farbtöne, die im Laufe der Reifung einer Spirituose im Eichenfassauftreten können. Die zweite Zeile weist Farbtöne auf, typisch fürSpirituosen, die eingefärbt wurden. Bei der Beurteilung des Farbtons gehtes jedoch nicht darum festzustellen, ob eine Spirituose ihre Farbe nun voneiner Eichenfassreifung hat oder eingefärbt wurde. Es geht ausschließlichdarum jenen Farbton auszuwählen, der auf die jeweilige Spirituosezutrifft.

Andere Eindrücke

Beim Optischen Eindruck können weiters auch andere Merkmale (z.B.Schlieren, Depot, CO2, Mousseux) beobachtet werden, jedoch werdenhierfür keine Punkte vergeben mit Ausnahme bei der ProduktgruppeAnisées. Hier können Sie 1 Punkt in Bezug auf Andere Eindrückegenerieren. Neben der „Farbtiefe“ und dem „Farbton“ soll hier nämlichauch Bezug auf den Einfluss der Zugabe von Wasser genommen werden(„Louche-Effekt“).

Geruch

Beim Geruch können Sie max. 6 bzw. 7 Punkte erreichen:

gültig für Unit 3, 4, 5 und 6Reintönigkeit 0 PunkteIntensität 1 PunktGeruchskomponenten max. 5 PunkteEntwichlungsstadium 0 bzw. 1 (nur Unit 4) Punkt/eGESAMT 6 bzw. 7 (nur Unit 4) Punkte

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Reintönigkeit

Sie erhalten keine Punkte für die Benennung, dass ein/e Wein/Spirituosesauber ist, weil grundsätzlich davon auszugehen ist, dass alle gezeigtenProdukte im Rahmen der Verkostungsprüfung vorverkostet und somitfehlerfrei und sauber sind. (Nichtsdestotrotz sollten Sie als Diploma-Student in der Lage sein die wichtigsten Weinfehler (z.B. TCA,Reduktion, Oxidation, flüchtige Säure, Brettanomyces, Weine, die ihrenHöhepunkt überschritten haben, Böckser) zu identifizieren.)

Intensität

Wenn Sie Ihre Nase über das Glas halten und ohne zu schnüffeln sofortAromen wahrnehmen können, dann kann der Wein als „ausgeprägt“beschrieben werden. Wenn Sie Ihre Nase tief in das Glas halten und trotzschnüffeln kaum etwas wahrnehmen können, ist der Wein als „zart/dezent“ zu beurteilen. Ein Wein kann sich natürlich auch zwischen diesenBandbreiten bewegen.

Bei den Spirituosen reicht die Bandbreite von „neutral“ (z.B. nichtaromatisierter Wodka) über „zart/dezent“ und „mittel“ bis hin zu„ausgeprägt“.

Geruchskomponenten

Bei Wein gibt es die folgenden 3 Hauptaromagruppen:

Primäraromen Sekundäraromen Tertiäraromen

Versuchen Sie zunächst die Aromen, die Sie in einem Wein erkennen ineine der oben angeführten Hauptaromagruppen einzuteilen (BeachtenSie, dass nicht in jedem Wein Aromen jeder Kategorie vorkommenmüssen!). In einem nächsten Schritt beschreiben Sie jeweils genau dieAromen in jeder Hauptaromagruppe, die Sie identifiziert haben. Es hilftsehr oft bei der Definierung eines Aromas, wenn man zuerst generellerdenkt (z.B. Frucht, Gewürz oder Pflanze) danach erst spezifisch (z.B.welche Frucht?, welches Gewürz?). Bitte zu beachten: Diewahrgenommenen Primäraromen, Sekundäraromen und Tertiäraromensind immer genau zu spezifizieren (z.B. Erdbeere anstatt rote Frucht).Das Nennen von ausschließlich übergeordneten Begriffen ist NICHTausreichend und bringt keine Punkte! Verwenden Sie hierfür die im„Lexikon” angeführten Begriffe.

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Zu den Primäraromen zählen Aromen der Trauben (also Aromen, dievon den Trauben kommen wie z.B. fruchtige, florale und krautige Aroma-und Geschmackskomponenten) und Aromen der alkoholischen Gärung(z.B. Aromen nach Banane und Kirschwasser bei Rotweinen, die mittelsKohlensäuremaischung hergestellt wurden).

Zu den Sekundäraromen zählen Aromen des Produktionsprozessesnach der alkoholischen Gärung. Hierbei kann es sich um Aromen vomEichenfassausbau (z.B. Vanille, Toast) handeln. Es zählen aber auchnussige, buttrige Aromen vom biologischen Säureabbau oder hefige,cremige, Biskuit-Aromen von einer Hefesatzlagerung dazu.

Tertiäraromen haben ihren Ursprung im Reifungsprozess. DerReifungsprozess kann oxidativ (z.B. lange Reifung im Eichenfass)erfolgen, wodurch Aromen von Kaffee, Toffee, Karamell und Schokoladeentstehen oder auch reduktiv (lange Flaschenreifung), was sich inpikanten Aromen wie Pilze, Gemüse und erdigen Noten ausdrückt. Inbeiden Fällen verändern sich durch den Reifungsprozess diePrimäraromen allen voran die Fruchtaromen. Diese verlieren an Frischeund können einen getrockneten oder gekochten Charakter aufweisen. Indiesem Zusammenhang ist jedoch zu beachten, dass Aromen nachgetrockneten und/oder gekochten Früchten auch in jugendlichenWeinen, die aus getrockneten Trauben oder Trauben aus heißen Klimatahergestellt wurden, vorkommen können.

Bei den Geruchskomponenten können max. 5 Punkte generiert werden.Sie werden jedoch nicht je angeführte Aromakomponente 1 Punkterhalten, sondern die Punkte werden danach vergeben wie vollständig undpräzise der jeweilige Wein beschrieben wurde - die Vergabe der Punkteerfolgt demnach nach Aromaclustern:

Wenn ein Wein z.B. sehr einfach im Stil ist, so wird es schwierigsein 5 Aromakomponenten zu definieren.In diesem Fall macht es mehr Sinn die Einfachheit eines Weinesdeutlich zu machen, gefolgt von einer generellen Einschätzungdes Charakters des Weines (z.B. der Wein präsentiert sich neutral,wirkt marmeladig und parfümiert, etc.) sowie natürlich derNennung von spezifischen Aromen (z.B. Zitrone, Grapefruit,Birne, etc.) anstatt einer Auflistung von Aromakomponentenohne aufzuzeigen wie sich diese darstellen (z.B. klar oderverwaschen, frisch oder gekocht/gebacken, etc.).

Bei komplexen Weinen tritt der umgekehrte Fall ein, nämlich, dassdie Nennung von 5 Aromakomponenten oft nicht ausreicht, umdie gesamte Komplexität des jeweiligen Weines auszudrücken.

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Wenn z.B. ein sehr komplexer, barriquegereifter Chardonnay zurVerkostung steht und dieser mit den Worten „Mango, roter Apfel,Ananas, Pfirsich, Rosine” beschrieben wird, so wäre dies keinepräzise und vollständige Beschreibung des Weines, da keineAromen in Bezug auf den Fassausbau erwähnt wurden.

Um demnach bei den Geruchskomponenten die 5 Punkte zu erhalten, istes wichtig folgendes zu beachten:

Stellen Sie sicher, dass Sie alle wichtigen Aromakomponenten(Primäraromen, Sekundäraromen, Tertiäraromen), die auf denjeweiligen Wein zutreffen, anführen und teilen Sie die Aromen insinnvolle Gruppen.Es kann hilfreich sein sich Schlüsselfragen zu stellen, um wichtigeCharakteristika nicht zu übersehen. Erweist sich ein Wein z.B. alseinfach primärfruchtig, so wird wahrscheinlich eine kurzeAuflistung von Aromakomponenten oder anderen Deskriptorenaus einem oder zwei Aromacluster ausreichen. Es kann auchwichtig sein zu definieren, ob sich die Frucht eher frisch (Hinweisauf z.B. frühe Lese oder kühle Wachstumsbedingungen) odermarmeladig/tropisch (Hinweis auf z.B. spätere Lese oder heißeWachstumsbedingungen) präsentiert.

Verwenden Sie zur Beschreibung die Begriffe des „Lexikons“. Seien Sie spezifisch! Punkte im Rahmen der Verkostungs-

prüfungen werden nur für spezifische beschreibende Begriffevergeben. Wenn ein Wein z.B. Aromen von Steinobst aufweist,so muss dieses spezifiziert angeführt werden wie z.B. Pfirsich,Aprikose, Nektarine. Nur das Wort „Steinobst“ zu nennen, bringtkeine Punkte. Hier sei nochmals gesagt, dass es bei derDefinierung eines Aromas helfen kann, wenn man zuerstgenereller denkt (z.B. Frucht, Gewürz oder Pflanze) danach erstspezifisch (z.B. welche Frucht?, welches Gewürz?).

Das Denken in Aromaclustern trägt zur Objektivität bei und verhindert,dass Sie wichtige Aromakomponenten vergessen. Wir möchten Siejedoch nochmals darauf hinweisen, dass Ihre Verkostungsnotizenvollständig und präzise sein müssen, um alle zu vergebenden Punktegenerieren zu können.

BeispieleWeine mit ausschließlich PrimäraromenWenn sich ein Wein ausschließlich primärfruchtig präsentiert, so werdenSie für eine richtige Beschreibung hierfür auch die 5 Punkte erhalten.Wichtig ist jedoch, dass aus Ihrer Verkostungsnotiz klar hervorgeht, obsich der jeweilige Wein sehr einfach (in diesem Fall beschreiben Sie dieEinfachheit z.B. ein Wein mit einfachen, neutralen grünen Fruchtaromen(Birne, Apfel, Stachelbeere)) oder sich die Primärfruchtigkeit eherkomplex zeigt.

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In einem komplexen Wein kann sich mehr als nur eine Art vonPrimärfruchtigkeit zeigen (z.B. tropische Fruchtaromen nachPassionsfrucht sowie krautige, grüne Noten bei einem qualitativhochwertigen Marlborough Sauvignon Blanc). Im Fall des zuvordargestellten Marlborough Sauvignon Blanc z.B. würden diePrimäraromen demnach in 2 Cluster eingeteilt werden, wobei für jedesCluster Punkte vergeben werden. Basierend auf dem zuvor dargestelltenBeispiel kann dies wie folgt aussehen:

max. 3 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen (z.B. Litschi,Melone, Passionsfrucht)

max. 3 Punkte für die Nennung von krautigen Aromen (z.B. grünePaprikaschote, Tomatenblatt, Spargel, schwarzes Johannisbeer-blatt)

Da bei der Kategorie der Geruchskomponenten jedoch nur max. 5Punkte möglich sind, können entweder

max. 3 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 2Punkte für die Nennung von krautigen Aromen

ODER max. 2 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 3

Punkte für die Nennung von krautigen Aromen

generiert werden. Nur wenn Sie demnach Aromen aus beiden Clusternanführen, würden Sie die 5 Punkte auch erhalten.

Weine mit Primär- und SekundäraromenIn diesem Fall erfolgt die Einteilung der Geruchskomponenten in einPrimäraromacluster und Sekundäraromacluster, für welche jeweils eineAnzahl von Punkten generiert werden kann.

Für einen Cabernet Sauvignon, der Aromen von dunklen Früchten undsubtilen Eichenfassaromen aufweist z.B. kann die Punktverteilung wiefolgt aussehen:

max. 4 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen (z.B. schwarzeJohannisbeere, Brombeere, Heidelbeere, schwarze Pflaume)

max. 2 Punkte für die Nennung von Eichenfassaromen (z.B.Toast, Zedern, Rauch)

Da bei der Kategorie der Geruchskomponenten jedoch nur max. 5Punkte möglich sind, können entweder

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max. 3 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 2Punkte für die Nennung von Eichenfassaromen

ODER max. 4 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 1

Punkt für die Nennung von Eichenfassaromen

generiert werden. Die Punkteverteilung auf die einzelnen Cluster istdavon abhängig wie wichtig die jeweilige Komponente im jeweiligen Weinist. Auch hier gilt, nur wenn Sie demnach Aromen aus beiden Clusternanführen, würden Sie die 5 Punkte auch erhalten.

Ein eichenfassgereifter Cabernet Sauvignon kann auch 2Primäraromacluster (eines für dunkle Früchte und eines für krautigeAromen) aufweisen. In diesem Fall kann die Punktverteilung wie folgtaussehen: max. 3 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen max. 2 Punkte für die Nennung von krautigen Aromen max. 2 Punkte für die Nennung von Eichenfassaromen

Da bei der Kategorie der Geruchskomponenten jedoch nur max. 5Punkte möglich sind, können entweder

max. 3 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 1Punkt für die Nennung von krautigen Aromen und max. 1 Punktfür die Nennung von Eichenfassaromen

ODER max. 2 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 2

Punkte für die Nennung von krautigen Aromen und max. 1 Punktfür die Nennung von Eichenfassaromen

ODER max. 2 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen und max. 1

Punkt für die Nennung von krautigen Aromen und max. 2 Punktefür die Nennung von Eichenfassaromen

ODER max. 1 Punkt für die Nennung von Fruchtaromen und max. 2

Punkte für die Nennung von krautigen Aromen und max. 2Punkte für die Nennung von Eichenfassaromen

generiert werden. Nur wenn Sie demnach Aromen aus allen Clusternanführen, würden Sie die 5 Punkte auch erhalten.

Weine mit Primär-, Sekundär- und TertiäraromenWenn ein Wein (Rioja Reserva) z.B. neben Primäraromen einenHolzeinfluss und auch bereits Reifenoten zeigt, so kann diePunktverteilung wie folgt aussehen:

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max. 2 Punkte für die Nennung von Fruchtaromen (z.B. roteJohannisbeere, rote Kirsche, Orangenschale)

max. 2 Punkte für die Nennung von Eichenfassaromen (z.B.Vanille, Toast, Kokosnuss)

max. 2 Punkte für die Nennung von Aromen der Flaschenreife(z.B. Leder, erdig, Pilz, Wild)

Die Punkteverteilung auf die einzelnen Cluster ist wieder davon abhängigwie wichtig die jeweilige Komponente im jeweiligen Wein ist. Auch hiergilt, nur wenn Sie demnach Aromen aus allen Clustern anführen, würdenSie die 5 Punkte auch erhalten.

Auch in Bezug auf Spirituosen gilt es die Geruchskomponenten sodetailliert wie möglich zu beschreiben. Wie bei einfachen Weinen wird esauch bei neutralen/einfachen Spirituosen schwierig 5 Aroma-komponenten zu definieren. Aus diesem Grund macht es hier ebenfallsmehr Sinn die Einfachheit der jeweiligen Spirituose deutlich zu machen,gefolgt von einer generellen Einschätzung des Produktes. Vergessen Sieweiters auch nicht, eine etwaige Veränderung der Geruchskomponentenbzw. des Charakters der Spirituose nach der Zugabe von Wasser zuevaluieren. Auf der Rückseite der Degustationscheckliste für Spirituosenist ebenfalls ein „Lexikon” mit in Gruppen eingeteilten beschreibendenWörtern in Bezug auf Geruchs(und Geschmacks)komponenten zufinden. Auch hier gilt die Aromen immer genau zu spezifizieren. DasNennen von ausschließlich übergeordneten Begriffen ist auch hierNICHT ausreichend und bringt keine Punkte.

Entwicklungsstadium (NUR für Unit 4 relevant)

Wenn eine Spirituose als „ungereift” eingestuft wird, so kann sie in derNase durchaus etwas alkoholisch wirken und es werden auch keineAromen der Eichenfassreifung wie Vanille, cremig oder Toast spürbarsein. Es gibt auch Spirituosen, die zwar ungereift erscheinen (farblos inBezug auf den Farbton) jedoch etwas Zeit im Holz verbracht haben (dieFarbe von der Fassreifung wurde anschließend einfach wieder durchFiltration entfernt). Hier sind zarte Anzeichen der Holzfassreifungmöglich. Umgekehrt gibt es eine Reihe von günstigen Spirituosen, derenintensive Farbe durch die Zugabe von Karamell herbeigeführt wurde. Diefehlenden Aromen der Reifung sind ein Anzeichen dafür. Es handelt sichhierbei meist um einen Verschnitt von vorwiegend „ungereiften” odermaximal „etwas gereiften” Spirituosen. Spirituosen, die einemReifungsprozess unterzogen wurden, können als „etwas gereift”, „gereift”oder „sehr gereift” eingestuft werden. Eine Spirituose wäre als „etwasgereift” einzustufen, wenn diese solange gereift wurde, dass erste Eichen-fassaromen spürbar sind. „Gereift” wäre eine Spirituose, wenn dieEichenfassaromen vollständig im Aromenprofil integriert sind und aucherste Aromen des Reifungsprozesses vorhanden sind.

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Spirituosen, die einem sehr langen Reifungsprozess unterzogen wordensind, können als „sehr gereift” eingestuft werden. Sie können Aromen vonPilzen, zersetztem Laub, Holzpolitur aufweisen sowie Noten vongetrockneten Früchten oder Fruchtkuchen. Diese Aromen werden auchals „rancio” bezeichnet. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Frage,wie kurz ist „kurz” und wie lange ist „lang”? Dies ist insbesondereabhängig von den Reifebedingungen (allen voran Temperatur undTemperaturunterschiede). In heißen und bei sehr stark schwankendenBedingungen (z.B. Kentucky) können bereits nach 4 - 5 Jahren sehrgereifte Aromen auftreten, während ein schottischer Whisky mitderselben Reifeperiode als „etwas gereift” einzustufen wäre.

Geschmack

Die Verteilung der Punkte beim Geschmack sieht folgendermaßen aus:

In Bezug auf Weine erhalten Sie jeweils 1 Punkt für die richtigeEinschätzung von „Süßegrad”, „Säure”, „Alkohol”, „Körper”,„Geschmacksintensität” und „Abgang”. In Bezug auf „Geschmacks-komponenten” und „Andere Eindrücke” können Sie bei Wein bis zu 4Punkte generieren.

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SüßegradAlkoholKörperGeschmacksintensitätGeschmackskomponentenAndere EindrückeAbgang (Länge)Abgang (Qualität)GESAMT

Spirituosen1 Punkt1 Punkt1 Punkt1 Punkt2 - 3 Punkte max. 30 - 1 Punkte Punkte1 Punkt1 Punkt9 Punkte

SüßegradSäureTannin (Quantität)Tannin (Qualität)AlkoholKörperGeschmacksintensitätGeschmackskomponentenAndere EindrückeAbgangGESAMT

Stillweine/Schaumweine/Aufgespritete Weineweiß/rosé1 Punkt1 Punkt0 Punkte0 Punkte1 Punkt1 Punkt1 Punkt3 - 4 Punkte max. 40 - 1 Punkte Punkte1 Punkt10 Punkte

Stillweine/Schaumweine/Aufgespritete Weinerot1 Punkt1 Punkt1 Punkt1 Punkt1 Punkt1 Punkt1 Punkt3 - 4 Punkte max. 40 - 1 Punkte Punkte1 Punkt12 Punkte

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Sie können die 4 Punkte erreichen indem Sie lediglich Geschmacks-komponenten anführen (Bitte beachten Sie jedoch, dass Sie nicht jeangeführte Aromakomponente 1 Punkt erhalten werden, sondern diePunkte danach vergeben werden wie vollständig und präzise das jeweiligeProdukt beschrieben wurde. Die Vergabe der Punkte hinsichtlichGeschmackskomponenten erfolgt demnach wie auch im Geruch nachAromaclustern. Die max. 4 zu erreichenden Punkte können Sie demnachnur generieren, wenn Sie Aromen aus allen identifizierten Aromaclusternexplizit anführen.). Wenn Sie hierfür keine 4 Punkte schaffen, haben Siedie Möglichkeit 1 Punkt durch die richtige Benennung eines relevantenAspektes in der Kategorie „Andere Eindrücke” wettzumachen.Hinsichtlich Rotweine (inkl. Schaumweine und Aufgespritete Weine) istein zusätzlicher Aspekt zu betrachten, nämlich Tannine. Punkte werdenhier nur vergeben, wenn dieser Aspekt auch richtig eingeschätzt wird.

Weiters ist zu beachten, dass bei Wein bei einer signifikantenFehleinschätzung in Bezug auf die strukturgebenden Komponenten„Süßegrad”, „Säure”, „Alkohol”, „Körper”, „Tannin” oder„Geschmacksintensität” die maximal zu erreichenden Punkteanzahl um1 Punkt reduziert wird. Beispiel: Wenn Sie z.B. bei einem RutherglenMuscat, der mit „üppig süß“ zu beschreiben ist, beim Süßegrad „trocken“,„off-dry (fast trocken)“, „halbtrocken“ oder „halbsüß“ anführen, soverlieren Sie nicht nur den einen Punkt aufgrund der Fehleinschätzunghinsichtlich Süßegrad, sondern es kommt auch die oben beschriebeneReduktion der Gesamtpunkte beim Geschmack zum Tragen. Würden Siein so einem Fall den Süßegrad als „süß” beschreiben, so erhalten Sie zwarnicht den Punkt aufgrund der Fehleinschätzung hinsichtlich Süßegrad, eswürde jedoch zu keiner Reduktion der Gesamtpunkte beim Geschmackkommen, weil die Fehleinschätzung hier weniger schwerwiegend ist.

In Bezug auf Spirituosen erhalten Sie jeweils 1 Punkt für die richtigeEinschätzung von „Süßegrad“, „Alkohol“, „Körper“, „Geschmacks-intensität“, „Abgang (Länge)“ und „Abgang (Qualität)“. In Bezug auf„Geschmackskomponenten” und „Andere Eindrücke” können Sie beiSpirituosen bis zu 3 Punkte generieren, wobei Sie für „AndereEindrücke” max. 1 Punkt erreichen können. Wie bei Wein werden Punktenur vergeben, wenn diese Aspekte auch richtig eingeschätzt werden. Beieiner Fehleinschätzung einer der Kategorien wird man zwar den Punktfür die jeweilige Kategorie nicht erhalten, eine Reduzierung der maximalzu erreichenden Punkteanzahl beim Geschmack bei einer signifikatenFehleinschätzung in Bezug auf die strukturgebenden Komponentenkommt jedoch bei den Spirituosen NICHT zur Anwendung.

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Süßegrad

Der Süßegrad wird durch den wahrgenommenen Zuckergehalt im Weinbestimmt. Die Einteilung erfolgt in „trocken”, „off-dry (fast trocken)”,„halbtrocken”, „halbsüß”, „süß” und „üppig süß”. Eine Angabe desRestzuckers in g/l sollte nicht gemacht werden. Auch in Bezug aufSchaumweine ist der Süßegrad wie oben angeführt darzustellen. Für dieNennung der gesetzlichen Bezeichnungen (z.B. brut, demi-sec, etc.)werden Sie keinen Punkt erhalten. Ein demi-sec Champagner z.B., dereinen Restzuckergehalt von 32 - 50 g/l aufweisen muss, ist im Rahmender Verkostungsprüfung demnach als „halbsüß” oder „süß” zubeschreiben abhängig vom wahrgenommenen Süßegrad.

In Bezug auf Spirituosen ist der Süßegrad ein Indikator dafür, wie vielZucker eine Spirituose beinhaltet. Es gibt jedoch auch einigeAromastoffe (z.B. Lakritze), die süß schmecken. Spirituosen enthaltennach der ersten Destillation keinen Zucker. Zucker wird entwederzugegeben oder spaltet sich während der Fassreifung auf. Der Großteilder Spirituosen kann deshalb als „trocken” beschrieben werden. Es gibtjedoch einige wenige Spirituosen, die als „off-dry (fast trocken)”eingestuft werden können (z.B. einige Rums oder Bourbons). GewissenSpirituosen kann etwas Zucker zugegeben werden. Dieser wird häufignicht wahrgenommen und dient eher dazu die Spirituose am Gaumenetwas abzumildern. Es gibt jedoch durchaus Spirituosen (z.B. Pastis) mitdeutlich spürbarer Süße. Diese sind dann als „süß” zu beschreiben.

Säure

Die Säure verleiht einem Wein Frische. Die bedeutendsten Säuren imWein sind die Wein- und Äpfelsäure (vom Traubensaft) oder Milchsäure(umgewandelte Äpfelsäure in allen Rotweine und vielen Weißweinen).Manchmal wird Säure auch zugesetzt.

Im Rahmen des Verkostungsprozesses wird die Säure an den Seiten derZunge in der Form eines scharfen, prickelnden Gefühls wahrgenommen.Säure regt den Speichelfluss im Mund an, dabei entsteht ein „wässriges“Mundgefühl. Je „wässriger“ der Mund und je länger dieses Gefühlandauert, desto höher ist der Säuregehalt in einem Wein. Weine mitniedriger Säure zeichnen sich hingegen durch ein breites, weiches odersogar schales Mundgefühl aus.

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Beachten Sie jedoch, dass der Süßegrad den Säuregehalt maskieren kann.Achten Sie daher besonders bei einem sehr süßen Wein auf einenverstärkten Speichelfluss im Mund. Dies ist ein Indikator für einen hohenSäuregehalt. (Auch der Alkohol kann ein Brennen verursachen. Deshalbist es auch hier wichtig immer auf einen verstärkten Speichelfluss zuachten.)

Grundsätzlich ist der Säuregehalt in Rotweinen geringer als inWeißweinen. Wenn Sie demnach einen Rotwein zur Beurteilung haben,dann setzen Sie ihn immer im Verhältnis zu anderen Rotweinen. Diesbedeutet, es gibt eine Säureskala für Weiß- und Roséweine und eine fürRotweine.

Für die Beurteilung von Schaumweinen und aufgespriteten Weinenwerden dieselben Skalen wie für Rot-, Weiß- oder Roséwein verwendet.

Tannin

Tannine werden vorwiegend aus den Traubenschalen (bei Rotweinen undnur selten bei Weißweinen) und Eichenholz (eichenholzgereifte Rot- undWeißweine) extrahiert. Die Extraktion aus den Traubenstielen und denKernen ist ebenfalls möglich.

Tannine bewirken ein Austrocknen und erzeugen ein raues Gefühl imMund. Sie verleihen dem Wein eine reichhaltigere Textur und machen sichauch durch Bitterkeit bemerkbar. Der adstringierende und austrocknendeEffekt ist insbesondere am Zahnfleisch der vorderen Zähne spürbar,während die Bitterkeit eher im hinteren Teil des Mundes verspürt wird.

In Bezug auf Weiß- und Roséweine ist es grundsätzlich nicht notwendigTannine anzusprechen. Bei Weißweinen mit Schalenkontakt (kann zueiner wachsartigen Bitterkeit führen) oder mit intensivem Holzeinfluss(kann zu leichter Adstringenz im Wein führen) sowie bei kräftigenRoséweinstilen kann bei Bedarf bei der Qualitätsbeurteilung daraufeingegangen werden.

Bei Rotweinen ist der Tanningehalt immer anzusprechen. Miss-interpretationen in Bezug auf den Tanningehalt sind möglich, da sich dieTannine unterschiedlich präsentieren können: unreife Tannine zeigen sichoft sehr adstringent, während reife Tannine für mehr strukturelle Füllesorgen. Es verlangt einiges an Erfahrung, um zum Schluss zu kommen,dass sich ein z.B. Cabernet Sauvignon im Einstiegsbereich aus nicht ganzreifen Trauben im mittleren Tanninbereich befindet und die Tanninetrotzdem sehr adstringent und rau wirken, während ein qualitativhochwertiger Shiraz aus einer heißen Region ein kräftiges, samtig weichesTannin aufweisen kann, obwohl die Tannine nur eine geringe Adstringenzaufweisen.

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In Bezug auf das Tannin bei Rotweinen ist immer auch die Qualitätanzusprechen. Es kann eine Aussage wie reif die Tannine wirken, getätigtwerden: Unreife Tannine sind adstringent, bitter und können „grün”schmecken, während reife Tannine für mehr Fülle und Körper sorgen.Alternativ können Sie auch die „Körnung” oder Textur von Tanninenbeschreiben. Stellen Sie sich die Frage, fühlen sich die Tannine weich anoder rau? Grundsätzlich weisen reife Tannine eine feinere Textur auf alsunreife, die rauer wirken.

Alkohol

Hohe Alkoholgehalte verursachen ein heißes, brennendes Gefühl. Umden Alkoholgehalt nicht mit dem Säuregehalt zu verwechseln, ist eswichtig darauf zu achten, ob ein verstärkter Speichelfluss im Mundfestgestellt werden kann (würde für eine hohe Säure sprechen) oder sichder Wein am Gaumen eher „dickflüssig” und viskos (würde für einenhohen Alkoholgehalt sprechen) zeigt. Bitte beachten Sie, dass ein Weinsowohl einen hohen Alkohol als auch eine hohe Säure haben kann.

Der Alkoholgehalt kann als „mittel(-/+)” beschrieben werden, wenndieser zwischen 11 und 13,9 % vol. liegt.

Innerhalb dieser Bandbreite wäre ein Alkoholgehalt zwischen 11 und 11,9% vol. als „mittel(-)”, zwischen 12 und 12,9 % vol. als „mittel” undzwischen 13 und 13,9 % vol. als „mittel(+)” einzustufen. Unter 11 % vol.wäre der Alkohol als „leicht” und bei mehr als 14 % vol. als „kraftvoll”zu beurteilen.

In Bezug auf aufgespritete Weine beginnt der Alkoholgehalt ab 15 % vol.Die mittlere Bandbreite bewegt sich hier zwischen 17 und 19 % vol.

Bei den Spirituosen geht es nicht darum eine Quantifizierungvorzunehmen, sondern ob sich der Alkohol als „weich“, „integriert/harmonisch“, „wärmend“ oder „scharf“ präsentiert. Ethanol verleihtGewicht oder auch eine gewisse Öligkeit und trägt somit zu mehr Körperbei. Junge Spirituosen und jene mit vielen congeners können „scharf ” sein.Bei den meisten Spirituosen kann der Alkohol jedoch als „wärmend”beschrieben werden, nämlich dann, wenn dieser ein wärmendes jedochnicht unangenehmes Gefühl am Gaumen hinterlässt. Einige Spirituosenweisen nur einen geringen Gehalt an congeners auf oder diese wurden durcheine gewisse Periode der Reifung entfernt. Der Alkohol kann hier als„intergriert/harmonisch” beschrieben werden. Sehr gereifte oder sehrreine Spirituosen können einen Alkohol aufweisen, der als „weich” zubeschreiben ist.

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Körper

Der Körper bezeichnet den strukturellen Eindruck eines/r Weines/Spirituose. Es handelt sich hierbei um keinen einzelnen Bestandteil,sondern um einen Gesamteindruck von verschiedenen strukturellenKomponenten. In vielen Fällen steuert der Alkohol viel zum Körper bei.Auch der Zucker- und Fruchtextrakt können zu mehr Körper beitragen,wohingegen eine hohe Säure einen Wein eher schlanker erscheinen lässt.Grundsätzlich lässt ein hoher Tanningehalt einen Wein kraftvoller wirken,als Weine mit geringerem Tanningehalt.

Die Beurteilung des Körpers ist bei Weinen, die kraftvoll im Alkohol sindsowie kräftige Tannine und intensive Geschmackskomponentenaufweisen (= „kraftvoller” Körper) oder bei Weinen, die leicht im Alkoholund hoch in der Säure sind und feingliedrige Geschmackskomponentenaufweisen (= „schlank” im Körper) relativ einfach. Bei Weinen hingegen,die z.B. süß, hoch in der Säure und leicht im Alkohol sind, ist eineEinschätzung des Körpers oft nicht ganz so einfach. In solchen Fällensoll die Einschätzung darauf basieren, welcher dieser Faktoren ammeisten zur Textur eines Weines beiträgt.

Geschmacksintensität

Wie beim Geruch, muss auch im Geschmack immer die Intensität einesProduktes angeführt werden.

Geschmackskomponenten/Andere Eindrücke

Auch im Geschmack sind spezifische Geschmackskomponenten zunennen. Grundsätzlich sollen sich die Aromakomponenten der Nase amGaumen widerspiegeln.

Es ist jedoch durchaus möglich, dass am Gaumen weitere Aromen zumVorschein kommen. Während pikante, erdige, würzige Noten sowieAromen vom Fassausbau am Gaumen meist präsenter sind als in derNase, ist es bei fruchtigen und floralen Aromen eher umgekehrt. Bittebeachten Sie: Die max. 4 zu erreichenden Punkte für Geschmacks-komponenten bei Wein erhalten Sie nur, wenn Sie von jedemidentifizierten Aromacluster auch etwas anführen.

In der Kategorie „Andere Eindrücke“ kann bei Wein in Bezug auf diefolgenden beiden Aspekte bei Bedarf Bezug genommen werden: Textur(Kann als das Mundgefühl eines Weines beschrieben werden, erzeugtdurch das Zusammenspiel von Viskosität, Säure und Adstringenz(Tannin) eines Weines. In Bezug auf Schaumweine stellt das Mousseuxoft einen wichtigen Bestandteil der Textur dar.) und CO2 (Wenn Sie beieinem Stillwein augenscheinlich Kohlensäure am Gaumen wahrnehmen,so ist es ausreichend nur das Wort CO2 anzuführen).

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Für die Kategorie „Andere Eindrücke“ können Sie max. 1 Punktinnerhalb der 4 Punkte, die für Geschmackskomponenten bzw. AndereEindrücke zur Verfügung stehen, erreichen. Es ist kein Muss in derKategorie „Andere Eindrücke“ etwas anzuführen, wo es sinnvollerscheint, sollten Sie dies jedoch tun zwecks Vollständigkeit IhrerVerkostungsnotiz.

Auch in Bezug auf Spirituosen ist es möglich, dass Aromen, die in derNase nicht wahrnehmbar waren am Gaumen zusätzlich zum Vorscheinkommen aufgrund der Wärme in der Mundhöhle. Aus diesem Grund wirdempfohlen die Spirituose für einige Sekunden im Mundraum zu behalten,um etwaige Unterschiede in Bezug auf Aromakomponenten feststellenzu können. Auch hier gilt es die Geschmackskomponenten so präzise unddetailliert wie möglich zu beschreiben. In Bezug auf Spirituosen kann esweiters sinnvoll sein anzuführen, wie sich der Charakter der Spirituosedurch die Zugabe von Wasser verändert.

Auch bei den Spirituosen kann in der Kategorie „Andere Eindrücke“ aufweitere wichtige Aspekte (z.B. Tannin, Textur) bei Bedarf Bezuggenommen werden. Für die Kategorie „Andere Eindrücke“ können Sieauch bei den Spirituosen max. 1 Punkt innerhalb der 3 Punkte, die fürGeschmackskomponenten bzw. Andere Eindrücke zur Verfügung stehen,erreichen. Auch hier ist es kein Muss, wo es sinnvoll erscheint, solltenSie dies jedoch auch hier tun zwecks Vollständigkeit IhrerVerkostungsnotiz.

Abgang

Als Abgang bezeichnet man jene Eindrücke, die Sie nach demHinunterschlucken oder Ausspucken des/r Weines/Spirituosewahrnehmen.

Wie lange ein/e Wein/Spirituose im Abgang spürbar ist, ist auch einwichtiger Indikator in Bezug auf Qualität.

Grundsätzlich kann ein Abgang als „kurz” beschrieben werden, wenndieser nur wenige Sekunden anhält. Ein sehr feiner Wein z.B. kann sichim Abgang 1 Minute oder mehr präsentieren. In diesem Fall würde manden Abgang durchaus als „lang” bezeichnen. Bitte beachten Sie jedoch,dass diese Zeitspannen nicht absolut gelten, da das Empfinden der Dauervon Person zu Person variieren kann. Man wird jedoch in der Lage seinobjektiv sich darüber einig zu werden, bei welchen von z.B. 2 verkostetenWeine der Abgang länger ist.

In Bezug auf Spirituosen ist neben der Länge des Abgangs („kurz”,„mittel”, „lang”) auch die Qualität des Abgangs zu beurteilen. Hierbeigeht es darum in Bezug auf die Komplexität der im Abgang spürbarenAromacharakteristika eine Aussage zu treffen.

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Eine Vielzahl der Spirituosen werden verschiedene Aromakomponenten(vom Rohmaterial, Eichenfass oder Reifeprozess) aufweisen und sindsomit mit „etwas Komplexität” zu beschreiben. Einige Spirituosen sindnicht besonders nachhaltig und die Aromen präsentieren sich rein und klarsind jedoch eher einfach. Diese wären als „einfach” einzustufen. Einigequalitativ hochwertige Spirituosen können als „sehr komplex” eingestuftwerden, wenn sie sich durch eine komplexe Aromenabfolge auszeichnen.

Folgerungen

Die verbleibenden Punkte entfallen auf den abschließenden Teil(Folgerungen). In diesem abschließenden Teil kann u.a. nach Folgendemgefragt werden:

Unit 3, 5 und 6 Qualitätsbeurteilung inkl. Begründung Trinkreife/Reifungspotenzial inkl. Begründung Herkunftsland und/oder Herkunftsregion sowie Begründung,

wenn verlangt Rebsorte/n sowie Begründung, wenn verlangt Stil innerhalb der Kategorie sowie Begründung, wenn verlangt

(nur in Bezug auf Schaumweine und Aufgespritete Weine) Produktionsmethode sowie Begründung, wenn verlangt (nur in

Bezug auf Schaumweine und Aufgespritete Weine)

Unit 4 Qualitätsbeurteilung inkl. Begründung Herkunftsland und/oder Herkunftsregion sowie Begründung,

wenn verlangt Rohmaterial sowie Begründung, wenn verlangt Stil innerhalb der Kategorie sowie Begründung, wenn verlangt Produktionsmethode sowie Begründung, wenn verlangt

Zur Info: Im Rahmen der Verkostungsprüfungen sind Preiskategorie bzw.Alter eines Weines (in Jahren) nicht prüfungsrelevant.

Es ist ganz wichtig, dass Sie die jeweilige Frage immer genau lesen, damitSie genau das beantworten, was von Ihnen verlangt wird. Je mehr PunkteSie für eine Kategorie erreichen können, umso detaillierter sollte IhreAntwort ausfallen.

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Qualität

Bei der Qualitätsbeurteilung geht es um den Gesamteindruck eines/rWeines/Spirituose relativ zu anderen verkosteten Weinen/Spirituosenauf Basis der strukturellen Komponenten (z.B. Säure, Tannin, Alkohol)und den Geruchs- und Geschmackskomponenten. Für die Beurteilungder Qualität gibt es eine Vielzahl von Kriterien.

Zunächst ist über den Qualitätslevel im Allgemeinen eine Aussage zutreffen, d.h. dass ein/e Wein/Spirituose in eine der Qualitätskategoriengemäß der Degustationscheckliste einzuordnen ist. In einem 2. Schritt istauch immer eine Begründung anzuführen, warum ein/e Wein/Spirituoseeher „einfach” oder eben „außergewöhnlich” ist. In diesem Zusammen-hang können bei Wein Aspekte wie z.B. Balance/Harmonie, Intensität,Länge, Komplexität, Rebsortentypizität, Reifungspotenzial, Mousseux(bei Schaumweinen), etc. behandelt werden, wobei nicht immer alle dieseParameter für jeden Wein relevant sein müssen bzw. es sich hier keinesfallsum eine vollständige Aufzählung aller wichtigen Kriterien in Bezug aufdie Qualitätsbeurteilung handelt. In Bezug auf Spirituosen können indiesem Zusammenhang z.B. Balance, Länge, Intensität, Komplexität,Eichenholzcharakter, etc. beurteilt werden.

Für die richtige Einordnung in die jeweilige Qualitätskategorie (z.B. „gut“)können Sie grundsätzlich 1 Punkt erhalten, die verbleibenden Punkteerhalten Sie für Ihre Ausführungen in Bezug auf warum Sie der Meinungsind, dass ein/e Wein/Spirituose z.B. mit „guter Qualität“ einzustufen ist.Das bedeutet, dass Sie einen Großteil der zu vergebenden Punkte nur beieiner entsprechenden und ausreichend detaillierten Begründung erhaltenwerden!

Qualitätsbeurteilung - Wein

Ein Wein kann als „gut” beschrieben werden, wenn Süße, Säure, Tanninund Frucht balanciert und alle Komponenten integriert sind. Der Weinist fehlerfrei, weist etwas Komplexität und Konzentration auf und isttypisch für eine Rebsorte oder Region. Ein Wein kann als „mittelmäßig”beschrieben werden, wenn er sich nicht ganz balanciert zeigt, die Fruchteher verwaschen wirkt oder der Charakter keinen genauen Rückschlussauf eine Rebsorte oder Region zulässt, er jedoch trinkbar ist. Präsentiertsich ein Wein als sehr einfach und unbalanciert, so kann die Qualität als„einfach” beschrieben werden. Ist ein Wein fehlerhaft, so ist die Qualitätauch dahingehend zu benennen. Weine von „sehr guter” Qualität bringendie Rebsortencharakteristik und auch den regionalen Charakter nochklarer zum Ausdruck. Der Wein kann auch mehr Eleganz, Konzentration,Länge und/oder Komplexität aufweisen und die Bewertung mit „gut”wäre zu wenig.

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„Außergewöhnlich” ist ein Wein, wenn er frei von jeglicher Kritik ist undsich perfekt balanciert, konzentriert und ausdrucksstark mit hoherKomplexität oder Reinheit abhängig vom Stil präsentiert.

Nachdem Sie sich für eine Qualitätskategorie entschieden haben, müssenSie wie bereits zu Beginn erwähnt immer auch eine Begründung anführen.Je mehr Punkte zur Verfügung stehen, je detaillierter müssen IhreAusführungen sein.

Der folgende Leitfaden soll Ihnen helfen:

Wenn Sie einen Wein als „außergewöhnlich” beschreiben, müssenSie ausreichend detaillierte Argumente anführen, die diesuntermauern.

Wenn Sie einen Wein als „einfach” einschätzen, dann nennen SieArgumente, warum dieser nicht in einer der höherenQualitätskategorien eingestuft werden kann.

Bei der Einordnung eines Weines in die Kategorien „mittelmäßig”,„gut” oder „sehr gut” nennen Sie immer mehrere positiveArgumente, die für die Einordnung in die entsprechendeKategorie stehen und ein oder zwei negative Argumente warumder jeweilige Wein nicht in eine höhere Qualitätskategorieeingestuft werden kann.

Gründe für QualitätBei der anschließenden geforderten Begründung, kann u.a. folgendesbeurteilt werden:

Balance/HarmonieHier kann z.B. auf die Balance/Harmonie von Aromen, den strukturellenKomponenten, des Weines im gesamten, eingegangen werden. Es ist nichtausreichend zu sagen, dass ein Wein „balanciert“ oder „harmonisch“ ist,Sie müssen immer auch das WIE und WARUM erläutern und wie sichdies auf die Gesamtqualität eines Weines auswirkt. In Bezug auf diestrukturellen Komponenten (z.B. Süße, Säure, Tannin, Alkohol) kann esauch sinnvoll sein ergänzende Eindrücke zu nennen und zu beschreiben(siehe z.B. Rückseite der Degustationscheckliste).

Intensität/LängeBei der Intensität geht es um die Konzentration von Aromen und denExtrakt. Je konzentrierte und ausdrucksstärker sich ein Wein im Geruchund Geschmack präsentiert, desto höher wird die Qualität sein. Weinemit nur wenigen und verwaschenen Aromen sind meist von wenigerhoher Qualität. Bitte beachten Sie jedoch, dass ein hohes Maß anKonzentration einer bestimmten Aromagruppe sich auch wieder negativauf die Balance eines Weines auswirken kann.

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Die Intensität steht in engem Zusammenhang mit der Länge, am Abgangund auch am Gaumen (z.B. sind die Aromen mundfüllend). Weine miteinem langen Abgang präsentieren sich meist konzentrierter, während esWeinen mit einem kurzen oder einfachen Finish oft an Intensität mangelt.Achten Sie auch hier immer auf die Balance - ist der Gesamteindruckharmonisch oder unbalanciert, weil am Abgang ein Element zu dominanterscheint.

Komplexität, Rebsortentypizität und StiltypizitätKomplexität kann erreicht werden zum einen durch eine Vielzahl anwahrnehmbaren Fruchtaromen zum anderen durch eine Kombination ausPrimär-, Sekundär- und Tertiäraromen.

Nicht alle qualitativ hochwertigen Weine müssen komplex sein, manchmalkann z.B. die Rebsortentypizität einen Wein großartig machen. Wie beider „Balance/Harmonie“ reicht es auch bei der „Komplexität“ nicht auseinen Wein als komplex ohne einer weiteren Begründung zu beschreiben.Auch hier müssen Sie auf das WIE und WARUM eingehen. Insbesonderebei aromatischen Rebsorten (z.B. Riesling, Muskat) kann dieRebsortentypizität ein Qualitätskriterium sein.

Ein qualitativ hochwertiger Wein wird auch eine gewisse Typizität inBezug auf einen bestimmten Stil aufweisen und eventuell auchCharakteristika seiner Herkunft.

ReifungspotenzialManchmal kann auch das Reifungspotenzial eines Weines von Bedeutungfür die Qualität sein. Wenn sich ein Wein mit ausreichend Konzentration,Säure (und Tannin) präsentiert, so steht dies für das Reifungspotenzialeines Weines und impliziert, dass es sich hier um einen qualitativhöherwertigen Wein handeln muss.

Qualitätsbeurteilung - Spirituosen

Die Schlüsselfrage in Bezug auf die Qualitätsbeurteilung bei Spirituosenist: Handelt es sich hierbei um ein typisches Beispiel seiner Art?Präsentiert sich die Spirituose balanciert und frei von Fehlern und weistsie Charakteristika auf, die klar verdeutlichen, dass es sich hierbei umeinen Stil der jeweiligen Kategorie handelt, wäre sie als „gut” zubeschreiben. Fehlen diese Charakteristika oder wirkt die Spirituoseunbalanciert, so kann diese als „mittelmäßig” oder sogar „einfach”beschrieben werden, abhängig davon wie unbalanciert sie erscheint bzw.wie wenig typisch sie ist. Spirituosen mit guter Balance, zusätzlicherKomplexität und Typizität (vor allem im Abgang) können als „sehr gut”beschrieben werden. Befinden sich diese Komponenten auf einem nochhöheren Niveau, so wäre eine Spirituose „außergewöhnlich”.

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Wie bei Wein, nachdem Sie sich für eine Qualitätskategorie entschiedenhaben, müssen Sie immer auch eine Begründung anführen. Je mehrPunkte zur Verfügung stehen, je detaillierter müssen Ihre Ausführungensein.

Gründe für QualitätBei der anschließenden geforderten Begründung, kann u.a. folgendesbeurteilt werden:

BalanceDominiert eine Aromakomponente (z.B. Torf, Wacholder, Anis) so kanneine Spirituose sehr schnell fade oder eindimensional wirken. ScharferAlkohol oder zu viel an Süße, Bitterkeit oder Adstringenz könnenebenfalls dazu führen, dass eine Spirituose unharmonisch wirkt. Andersals bei Wein muss jedoch auch die Verwendung der jeweilige Spirituosein Betracht gezogen werden. Scharfer Alkohol bei Spirituosen, dieunverdünnt getrunken werden sollen, spricht eher für eine einfachereQualität, während gerade solche Cocktails den gewissen „Kick” verleihenkönnen.

Länge/KomplexitätEin balancierter, harmonischer Abgang mit anhaltenden komplexenAromakomponenten spricht für ein Produkt von hoher Qualität.Einfachere Spirituosen zeichnen sich oft durch nur ein oder zwei ehereindimensionalen Aromakomponenten aus, die sich sehr schnell wiederverflüchtigen. Weiters können sie noch dazu unattraktiv und unbalancierterscheinen.

Die besten Spirituosen zeichnen sich grundsätzlich durch eine komplexeAromenvielfalt aus basierend auf der Verwendung von qualitativhochwertigen Rohmaterialien, der Entstehung von komplexen Aromendurch den Destillations- und Reifungsprozess, etc. Es gibt jedochdurchaus Spirituosen (z.B. nicht aromatisierter Wodka), die bewusst sogemacht sind und sich nur kurz und einfach im Abgang präsentieren. InBezug auf die Einschätzung der Qualität sollte man bei solchenProdukten auch die Typizität heranziehen.

Trinkreife/Reifungspotenzial (NUR für Unit 3, 5 und 6 relevant)

Dass Trinkreife/Reifungspotenzial eines Weines ist zunächst in eine derKategorien gemäß der Degustationscheckliste einzuordnen. Wenn fürdiese Kategorie nur 1 Punkt generiert werden kann, so ist es ausreichenddie gewählte Kategorie zu nennen. Stehen mehr als 1 Punkt zurVerfügung, so müssen Sie wie bei der Qualitätsbeurteilung Ihre Wahlbegründen, warum Sie den Wein in der jeweiligen Kategorie sehen undauch eine Einschätzung dahingehend, wie lange der Wein in derentsprechenden Kategorie noch verbleiben wird. Je mehr Punkte erreichtwerden können, umso detaillierter müssen Ihre Ausführungen ausfallen.

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Die Degustationscheckliste beinhaltet einige Faktoren, die Sie für IhreBegründung heranziehen können: z.B. Konzentration, Säure, Tannin,Entwicklungsstadium der Geruchs- und Geschmackskomponenten.

Wenn es um die Trinkreife eines Weines geht, sollten Sie sich zu Beginndie Frage stellen, ob ein Wein überhaupt von einer Reifung profitierenwürde.

Ist ein Wein z.B. eher von Frucht dominiert, niedrig in der Säure oderweist er nur wenig Tannin auf, dann kann dieser meist in die Kategorie„jetzt trinken: ist nicht für Reifung oder weitere Lagerung geeignet”eingeordnet werden. Wenn von einem Wein erwartet wird, dass erfruchtdominiert ist und er nur eine geringe Tannin- oder Säurestrukturaufweist, aber dieser Wein jedoch bereits seine Frische verloren oderAromen entwickelt hat, die unangenehm erscheinen und dieseKomponenten störend sind, dann wäre er als „zu alt” zu beurteilen.

Präsentiert sich ein Wein mit einer sehr straffen Struktur in Bezug aufSäure oder Tannin und zeichnet sich dieser durch eine hoheAromenkonzentration aus, dann könnte dieser Wein von einer gewissenReifung durchaus profitieren. In diesem Fall ist es wichtig Überlegungenanzustellen, wie sich der Wein durch eine weitere Reifung in der Flascheweiterentwickeln würde.

Grundsätzlich wird mit zunehmender Reife die Primärfruchtigkeit einesWeines abnehmen und pikante, erdige, würzige Noten stärker zumVorschein kommen. Tannine werden weicher werden. Der Alkoholgehaltwird sich nicht verändern, der Säuregehalt und Zuckerlevel werden etwasabgeschwächt werden (wobei Süßweine mit zunehmender Reife nur sehrlangsam beginnen trockener zu schmecken).

Abhängig von Ihrer Analyse ist dann eine jeweilige Einschätzungdurchzuführen, ob ein Wein als „kann jetzt getrunken werden, hat abernoch Reifungspotenzial” oder als „zu jung” einzustufen ist. Ein Weinkann als „kann jetzt getrunken werden, hat aber noch Reifungspotenzial”eingestuft werden, wenn er zwar trinkbar ist, aber sich in der Flaschedurchaus noch weiterentwickeln und interessanter werden würde. Als „zujung” würde ein Wein klassifiziert werden, wenn er sich in einigen Jahren,um vieles besser präsentieren würde und es Verschwendung wäre, denWein zum jetzigen Zeitpunkt zu konsumieren. Präsentiert sich ein Weinbereits am Höhepunkt, so wäre dieser als „jetzt trinken: ist nicht fürReifung oder weitere Lagerung geeignet” zu beschreiben. Als „zu alt”können Sie einen Wein klassifizieren, wenn Sie der Meinung sind, dassdieser den Höhenpunkt bereits überschritten und sich in derVergangenheit um vieles besser präsentiert hat.

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Bitte beachten Sie: In Bezug auf die Kategorie „kann jetzt getrunkenwerden, hat aber noch Reifungspotenzial” muss keine Zeitspanne,innerhalb derer sich der Wein noch verbessern würde, angegeben werden.Es ist jedoch notwendig jene strukturellen Komponenten anzuführen, diefür das Reifungspotenzial eines Weines verantwortlich sind und zubeschreiben wie sich diese Komponenten (inkl. Aromakomponenten)über die Zeit verändern werden und warum.

Der Wein im KontextIn Bezug auf die folgenden Kategorien erhalten Sie die jeweilsangegebenen Punkte (üblicherweise 1 oder 2) für eine richtigeEinschätzung. Eine Begründung ist jeweils nur anzuführen, wennverlangt, wofür dann weitere Punkte zur Verfügung stehen.

Identifizieren des Herkunftslandes und/oder der Herkunftsregion

Um die Herkunft eines Weines identifizieren zu können, bedarf es anWissen, Erfahrung und natürlich auch etwas Glück. Ihre Verkostungs-fähigkeiten spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Auch wenn Sie z.B. richtig erkennen, dass es sich um einen aromatischenWeißwein aus einer Premium cool climate Region der Alten Welt handelt,stehen dennoch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Ist in soeinem Fall neben der Identifizierung der Herkunft auch eine Begründunggefordert, können Sie trotz einer falschen Einschätzungdes/r Herkunftlandes und/oder -region beim Begründungsteil Punkteerhalten, wenn Sie schlüssige Argumenten anführen können, warum esdieses Land oder diese Region Ihrer Meinung nach ist.

Wenn es darum geht eine Herkunft zu identifizieren, so sollen Ihnen diefolgenden Überlegungen eine Hilfestellung bieten:

Scheint es, dass der Wein eher von einer wärmeren Region (reifereFruchtaromen, vollerer Körper, kraftvoller im Alkohol, niedrigerin der Säure, reifere Tannine) oder eher einer kühleren Region(frischere Fruchtaromen, schlankerer Körper, höher in der Säureund eventuell adstringierendere Tannine) kommt?

Präsentiert sich der Weine eher im Stil der Alten oder NeuenWelt? Es gibt Rebsorten wie z.B. Chardonnay, wo dieUnterschiede nur sehr gering ausfallen. Bei wiederum anderenRebsorten wie z.B. Pinot Noir können sich die Unterschiededeutlicher zeigen. Pinot Noir aus der Neuen Welt ist meistfruchtiger mit einem klarer definierten Fruchtcharakter undweniger markanten Elementen wie Säure und Tannin, währendPinot Noir aus der Alten Welt meist pikanter im Charakter unddie strukturgebenden Komponenten (Säure und Tannin) stärkerausgeprägt sind.

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Natürlich kann diese Aussage nicht als allgemeingültig verstandenwerden, da es auch in der Neuen Welt Produzenten gibt, diepikante, strukturierte Weine im Alte Welt-Stil erzeugen undumgekehrt auch in der Alten Welt leicht strukturierte, fruchtigeWeine hergestellt werden.

Wenn Sie gefragt werden ein/e Herkunftsland und/oder -region für einenWeinflight zu identifizieren (z.B. im Rahmen der Unit 3 Verkostungs-prüfung) und dies zu begründen, diskutieren Sie detailliert diegemeinsamen Charakteristika dieser Weine und warum diese für das/diejeweils gewählte Herkunftsland und/oder -region sprechen. Relevant indiesem Zusammenhang kann u.a. sein: wie sich die strukturellenKomponenten (z.B. Säure, Alkohol) präsentieren, spezifische Geruchs-und Geschmackskomponenten, Hinweise auf Produktionstechniken(z.B. Einsatz von Eiche, oxidativer Ausbau), Hinweise in Bezug auf dasKlima (warm oder kühl oder dazwischen). Weiters diskutieren Sie fürjeden der Weine, wo es Unterschiede gibt, die Dinge, die ihn innerhalbdes Flights einzigartig machen, jedoch typisch für eine bestimmte Regionsind.

Wenn Sie eine Herkunftsregion nennen sollen, seien Sie immer sospezifisch wie möglich (z.B. „Haut-Médoc“ anstatt „Bordeaux“ oder„Napa“ anstatt „Kalifornien“).

Identifizieren der Rebsorte/n

Um die Rebsorte/n eines Weines identifizieren zu können, bedarf es wieauch bei der Herkunft an Wissen, Erfahrung und natürlich auch etwasGlück. Auch hier spielen Ihre Verkostungsfähigkeiten eine wichtige Rolle.

Sind Sie gefragt eine Rebsorte/n zu identifizieren, stellen Sie sichzunächst die folgende Frage: Kann ein typischer Rebsortencharakterfestgestellt werden? In Bezug auf Weißweine kann es vielleicht hilfreichsein die Rebsorten in aromatische (z.B. Muscat, Riesling, SauvignonBlanc, Viognier) und eher neutralere (z.B. Chardonnay, Pinot Blanc, PinotGrigio, Garganega, Trebbiano) einzuteilen. Innerhalb dieser Einteilungkönnen dann Aromakomponenten (fruchtig/floral oder pflanzlich, etc.),Süßegrad und Säuregehalt und der Einsatz von Eiche weitere Hinweiseliefern. In Bezug auf Rotweine kann es Sinn machen, diese in dickschalige(ergeben farbintensive Weine; z.B. Cabernet Sauvignon, Syrah/Shiraz,Malbec, Carmenère) und dünnschalige (ergeben weniger farbintensiveWeine; z.B. Pinot Noir, Nebbiolo, Sangiovese, Grenache) einzuteilen.Auch hier können Aromen (fruchtig, pflanzlich, würzig oder pikant, etc.)sowie der Tannin-, Alkohol- und Säuregehalt und auch die Textur derTannine weitere Hinweise liefern.

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Wenn Sie zusätzlich bei einem Weinflight nach einer Begründung gefragtwerden, warum diese Rebsorte/n, diskutieren Sie, wie auch bei derHerkunftsfrage, detailliert die gemeinsamen Charakteristika dieser Weineund warum diese für die jeweilige/n Rebsorte/n stehen. Relevant indiesem Zusammenhang kann auch hier u.a. sein: wie sich diestrukturellen Komponenten präsentieren, spezifische Geruchs- undGeschmackskomponenten, Hinweise auf Produktionstechniken,Hinweise in Bezug auf das Klima. Weiters diskutieren Sie für jeden derWeine, wo es Unterschiede gibt und ihn jedoch typisch für eine bestimmteRebsorte/n machen.

Stil innerhalb der Kategorie (NUR für Unit 5 und 6 relevant)

Im Rahmen der Verkostungsprüfungen für Schaumweine undAufgespritete Weine kann nach dem jeweiligen Weinstil innerhalb derKategorie gefragt werden. Sie sollten in der Lage sein sowohl dieKategorie als auch den Stil des entsprechenden Weines zu identifizieren:

Unit 5In Bezug auf die Unit 5 handelt es sich z.B. bei „Champagner“ oder„Cava“ um Kategorien, bei „Vintage“ oder „Non-Vintage“ um Stileinnerhalb dieser Kategorien.

Unit 6In Bezug auf die Unit 6 handelt es sich z.B. bei „Sherry“, „Port“,„Madeira“ oder „Vin Doux Naturels“ um Kategorien innerhalb derer esverschiedene Stile gibt: für „Sherry“ z.B. die Stile „Fino“, „Amontillado“oder „Oloroso“; für „Port“ z.B. die Stile „Ruby“, „Reserve Ruby“,„Tawny“ (mit Altersangabe), „LBV“ oder „Vintage“; für VDN z.B. dieStile „Banyuls“ oder „Maury“; für „Madeira“ wird eine Altersangabe odereine äquivalente Bezeichnung (z.B. 10-Year-Old oder Old Reserve/Reserve Velha) erwartet.

In weiterer Folge kann zusätzlich eine Begründung (z.B. „Welche Aspektein Ihrer Verkostungsnotiz führen zu dieser Schlussfolgerung?“) verlangtsein, wofür Sie dann weitere Punkte erhalten können.

Produktionsmethode (NUR für Unit 5 und 6 relevant)

Im Rahmen der Verkostungsprüfungen für Schaumweine undAufgespritete Weine kann weiters nach der Produktionsmethode gefragtwerden. In weiterer Folge kann zusätzlich eine Begründung (z.B. „WelcheAspekte in Ihrer Verkostungsnotiz führen zu dieser Schlussfolgerung?“)verlangt sein, wofür Sie dann weitere Punkte erhalten können.

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Unit 5Bei der Unit 5 geht es primär darum, ob ein Wein mittels traditionellerMethode oder Tankgärungsverfahren hergestellt wurde. Z.B. könnten Siebei einem Prosecco anführen, dass das Fehlen von brotigen/Biskuit-Aromen, die typisch für Autolyse sind, auf die Herstellung mittelsTankgärungsverfahren hinweisen.

Unit 6Bei der Unit 6 geht es darum wie eine Wein ausgebaut wurde. Z.B.könnten Sie in Bezug auf einen trockenen Amontillado anführen, dassdie hefigen, pikanten Aromen auf eine Reifung unter Florhefe, jedoch dieFarbe der Weines „bernstein“ und die Tertiäraromen auf einenanschließenden oxidativen Ausbau hinweisen.

Die Spirituose im KontextIn Bezug auf die folgenden Kategorien erhalten Sie die jeweilsangegebenen Punkte (üblicherweise 1 oder 2) für eine richtigeEinschätzung. In weiterer Folge kann auch bei Spirituosen zusätzlich eineBegründung verlangt sein, wofür dann weitere Punkte zur Verfügungstehen.

Identifizieren des Herkunftslandes und/oder der Herkunftsregion

In einem ersten Schritt versuchen Sie die Spirituose in eine derSpirituosenkategorien einzuteilen und überlegen Sie sich in welchenLändern/Regionen eine solche Art von Spirituosen hergestellt wird. Dannversuchen Sie den Spirituosenstil zu bestimmen und welcheCharakteristika für die jeweilige Herkunft stehen (z.B. Kombination ausGeruchs- und Geschmackskomponenten, Hinweise auf Reifung).

Identifizieren des Rohmaterials

In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, dass Sie sich dieSchlüsselaromen von verschiedenen Spirituosen sowohl von ungereiftenals auch gereiften Vertretern einprägen (Spirituosen basieren aufverschiedenen Rohstoffen (Trauben, Getreide, Agave, Zuckerrohr,etc.)).

In einem weiteren Schritt sollten Sie Serien bestehend aus ungereiftenund Serien bestehend aus gereiften Spirituosen verkosten, um zuverstehen, wie sich das Profil einer Spirituose durch Reifung verändert.Sie sollten weiters sowohl Flights von Spirituosen vom selbenRohmaterial als auch Flights von Spirituosen basierend aufunterschiedlichen Rohmaterialien verkosten.

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Stil innerhalb der Kategorie

Auf Basis Ihrer Verkostungsnotiz, ordnen Sie in einem ersten Schritt diejeweilige Spirituose in eine der Spirituosenkategorien (z.B. „Weinbrand“,„Whisky“, „Wodka“, „Gin“, „Tequila“, „Rum“) ein und identifizieren Sieanschließend den Stil innerhalb der jeweiligen Kategorie: z.B. „Cognac“bei „Weinbrand“, „Single Malt Whisky“ oder „Bourbon“ bei „Whisky“,„Golden Rum“ oder „Dark Rum“ bei „Rum“, „Londony Dry Gin“ bei„Gin“. Ist eine Begründung verlangt, argumentieren Sie auf Basis derstrukturellen Komponenten und der Geruchs- und Geschmacks-komponenten der jeweiligen Spirituose und führen Sie an, warum dasjeweilige Profil für den gewählten Stil steht.

Bei Cognac, Armagnac und Tequila verwenden Sie auch dieEtikettenbezeichnungen in Bezug auf die Reifung (z.B. „VS“, „VSOP“,„XO“ bei Cognac und Armagnac, „reposado“, „añejo“ bei Tequila).

Produktionsmethode

In diesem Abschnitt kann nach verschiedenen Aspekten des Produktions-prozesses einer Spirituose gefragt werden (von der Vergärung desRohmaterials über die Destillation bis hin zur Reifung). Je nachFragestellung gilt es dann die entsprechenden Details anzuführen und beiBedarf zu begründen.

Beispiele für gute Verkostungsnotizen (Wein)

Pinot Grigio aus Italien im Einstiegsbereich

Optischer Eindruck:Der Wein ist von blassem zitronengelb.

Geruch:Der Wein ist von dezenter Intensität mit Aromen von sehr einfacher,neutraler, grüner Frucht (Birne, Apfel, Grapefruit).

Geschmack:Der Wein ist trocken, mit mittel(-) Säure, mittel(-) Alkohol, schlankemKörper und dezenter Geschmacksintensität. Einfache, neutraleFruchtaromen nach Birne, Äpfel und Grapefruit. Der Abgang ist kurz.

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Detaillierte Qualitätsbeurteilung:Mittelmäßige Qualität. Der Wein ist sauber und fehlerfrei. Der Weinzeichnet sich durch eine gute Balance zwischen der mittel(-)Säurestruktur und den eher neutralen Fruchtaromen aus. Die eher dezenteGeschmacksintensität und der kurze Abgang sind zwar typisch für diesenWeinstil, weisen jedoch auf eine nur mittelmäßige Qualität hin. Der Weinpräsentiert sich sehr neutral und einfach mit nur wenigRebsortencharakter. Er ist leicht zu trinken und wenig ausdrucksstark.

Trinkreife/Reifungspotenzial:Jetzt zu trinken: ist nicht für Reifung oder weitere Lagerung geeignet. DemWein mangelt es an Säurestruktur und es ist nicht zu erwarten, dass derWein weitere interessante Aromen entwickelt. Er sollte jung getrunkenwerden (innerhalb der nächsten 12 Monate), da die Aromen schnellverblassen werden.

Pinot Grigio aus Italien von hoher Qualität

Optischer Eindruck:Der Wein ist von mittlerem zitronengelb.

Geruch:Der Wein ist von mittlerer Intensität mit Aromen von frischem Steinobst(Pfirsich, Aprikose) und Anklängen von grünen Früchten (Birne) undtropischen Früchten (Banane) sowie süße Würze (Ingwer).

Geschmack:Der Wein ist trocken, mit mittlerer Säure, mittel(+) Alkohol, mittleremKörper und mittel(+) Geschmacksintensität. Aromen von frischemSteinobst (Pfirsich, Aprikose), grüner Frucht (Apfel) und süßer Würze(Ingwer). Der Abgang ist mittel(+) und leicht wachsig.

Detaillierte Qualitätsbeurteilung:Sehr gute Qualität. Der Wein zeigt einen klaren und ziemlich komplexenFruchtcharakter (reicht von frischen Pfirsichnoten bis hin zu tropischenund würzigen Aromen) auf. Dies spricht für reife, jedoch nicht überreifeTrauben, die hier verwendet wurden. Der Wein ist durchauscharaktervoll, obwohl er keine anderen Hinweise auf Komplexität (jungund ohne Holzeinfluss) zeigt. Sehr gute Balance zwischen Frucht undSäure, gute Konzentration im Geschmack. Im Abgang ist der Wein etwaswachsig, was ihn etwas bitter erscheinen lässt. Dies ist jedoch typisch fürdiesen Pinot Grigio-Stil aus Italien und nicht störend. Der Weinpräsentiert sich jedoch nicht so komplex und konzentriert, um alsaußergewöhnlich beschrieben werden zu können.

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Trinkreife/Reifungspotenzial:Jetzt zu trinken: ist nicht für Reifung oder weitere Lagerung geeignet. DerWein hat genung Substanz (aufgrund der Fruchtkonzentration und derSäurestruktur) seine Qualität noch in den nächsten 2 - 3 Jahren zu halten.Es werden sich jedoch keine weiteren interessanten Aromen entwickeln.

Wein 1Cabernet Sauvignon aus Chile im Einstiegsbereich (1 Jahr alt)

Optischer Eindruck:Der Wein ist intensiv purpur.

Geruch:Der Wein ist von ausgeprägter Intensität mit Aromen von reifen und zartmarmeladigen dunklen Beerenfrüchten (Schwarze Johannisbeere,Brombeere), kräutrigen Noten (Eukalyptus, grüner Pfeffer) und Anklängevon Eichenholzaromen (Toast).

Geschmack:Der Wein ist trocken, mit mittlerer Säure, mittlerem, weichen Tannin,mittel(+) Alkohol, mittlel(+) Körper und mittlerer Geschmacks-intensität. Aromen von reifen, marmeladigen dunklen Beerenfrüchten(Schwarze Johannisbeere, Brombeere), Eukalyptus und würzigenEichenholzaromen. Der Abgang ist mittel(-).

Detaillierte Qualitätsbeurteilung:Gute Qualität. Der Wein ist sauber und zeigt eine gute Balance zwischenFrucht und Tannin. Die Eichenholzaromen sind präsent, dominieren denWein jedoch nicht. Er zeigt einen klaren Rebsortencharakter (CabernetSauvignon) mit den typischen Aromen nach dunklen Beerenfrüchten undkräutrigen Noten, wobei die Fruchtaromen etwas überreif undmarmeladig wirken. Der Wein ist nicht sehr komplex und obwohl dieNase sehr viel verspricht, schwächelt er am Gaumen und weist nicht dieSubstanz eines wirklich guten Cabernet Sauvignon auf. Aus diesemGrund ist der Wein nur gut und nicht sehr gut.

Trinkreife/Reifungspotenzial:Jetzt zu trinken: ist nicht für Reifung oder weitere Lagerung geeignet. DerWein weist eine gute Fruchtintensität und Tanninstruktur auf und solltein den nächsten 2 - 3 Jahren konsumiert werden, da er abbauen wird.

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Wein 2Haut-Medoc Cru Bourgeois von sehr hoher Qualität (10 Jahre alt)

Optischer Eindruck:Der Wein ist von mittlerem granatrot.

Geruch:Der Wein ist von mittlerer Intensität mit Aromen von dunklenBeerenfrüchten (Schwarze Johannisbeere, schwarze Kirsche), etwaskräutrig (Minze), Anklänge von Eichenholzaromen (Vanille) undausgeprägten Tertiäraromen (erdig, Zedern, Tabak).

Geschmack:Der Wein ist trocken, mit mittel(+) Säure, mittlerer weicher, feinerTanninstruktur, mittlerem Alkohol, mittlerem Körper und mittlererGeschmacksintensität. Aromen von Schwarzer Johannisbeere, Tabak underdige Noten. Der Abgang ist mittel(+).

Detaillierte Qualitätsbeurteilung:Sehr gute Qualität. Der Wein ist zwar nicht so konzentriert, jedoch wirkter sehr elegant und zeigt trotz des Alters eine gewisse Frische undLebendigkeit (aufgrund der frischen Säure). Die Aromen können dieseSäure gut balancieren, jedoch fehlt es im Allgemeinen für eineaußergewöhnliche Qualität an Konzentration. Es handelt sich hierbei umeinen Wein im klassischen Bordeaux-Stil, der eine gewisse Komplexitätaufgrund der Flaschenreife zeigt.

Trinkreife/Reifungspotenzial:Jetzt trinken: ist nicht für Reifung oder weitere Lagerung geeignet. DerWein wirkt gereift und zeigt bereits ausgeprägte Tertiäraromen (Zedern,erdig). Er befindet sich bereits am Höhepunkt und wird sich nicht weiterverbessern. Deshalb sollte er in den nächsten 3 - 5 Jahren konsumiertwerden.

Wein 3Cabernet Sauvignon aus Napa von außerordentlich hoher Qualität(5 Jahre alt)

Optischer Eindruck:Der Wein ist von intensivem rubinrot.

Geruch:Der Wein ist von ausgeprägter Intensität mit Aromen von reifen dunklenBeerenfrüchten (schwarze Kirsche, Brombeere), ausgeprägteEichenholzaromen von hoher Qualität (Toast, Vanille, Gewürznelke) undAnkläge von Tertiäraromen (schwarze Oliven, erdige Noten).

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Geschmack:Der Wein ist trocken, mit mittel(+) Säure, kräftigem samtigen Tannin,kräftigem wärmenden Alkohol, kraftvollen Körper und ausgeprägterGeschmacksintensität. Aromen von dunkler Kirsche und Toast. DerAbgang ist lang.

Detaillierte Qualitätsbeurteilung:Außergewöhnliche Qualität. Der Wein zeigt einen ausgeprägtenRebsortencharakter (Cabernet Sauvignon) mit Aromen nach reifen jedochnach wie vor frisch wirkenden dunklen Beerenfrüchten, straffen jedochsehr feinen Tanninen und einer lebendigen Säure. Die konzentrierteFrucht harmoniert mit den intensiven Eichenholzaromen. Die Balancezwischen Frucht und Eichenholzaromen und der hohe Extraktgehaltsprechen für eine hohe Komplexität dieses Weines. Die Struktur undKonzentration dieses Weines stützen den Alkohol, der integriert ist,jedoch sehr hoch. Ein herausragendes Beispiel für einen PremiumCabernet Sauvignon aus der Neuen Welt.

Trinkreife/Reifungspotenzial:Kann jetzt getrunken werden, hat aber noch Reifungspotenzial. Diekonzentrierte Frucht und das hohe Tannin stehen in Balance. Der Weinhat auch einen hohen Extraktgehalt, wodurch man davon ausgehen kann,dass sich dieser Wein in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln wirdbevor der Wein seinen Höhepunkt erreicht.

Die Rebsorte in Wein 1 - 3 ist:Cabernet Sauvignon

Begründen Sie Ihre Wahl:Die dunkle Farbe (Wein 1 und 3) ist ein Hinweis auf eine dickschaligeRebsorte. Die hohe Qualität (Wein 2 und 3) spricht für eine klassischeRotweinsorte. Der kräutrige Charakter (Wein 1 und 2) steht mehr für eineBordeaux-Rebsorte als für Syrah/Shiraz, ebenso die frische Säure vonWein 2. Die ausgeprägten und klaren Aromen nach dunklen Früchten(Wein 1, 2 und 3) sowie das hohe Tannin (Wein 3) sprechen eher fürCabernet Sauvignon als für Merlot.

Beispiele für gute Verkostungsnotizen (Spirituose)

nicht aromatisierter Wodka

Optischer Eindruck:Die Spirituose ist wasserweiß und farblos.

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Geruch:Die Spirituose ist von der Intensität her neutral mit einfachenAromakomponenten von Getreide, Mehl und Zitrus. Die Spirituose istungereift.

Geschmack:Die Spirituose ist trocken, mit integriertem/harmonischem Alkohol,schlankem Körper und neutraler Geschmacksintensität. EinfacheAromakomponenten nach Getreide und Zitrus. Weiche Textur und einenkurzen, einfachen Abgang.

Qualitätsbeurteilung:Gute Qualität. Der Alkohol ist gut integriert und die Textur ist imGesamten weich. Obwohl sich die Aromakomponenten eher neutralpräsentieren, zeigt diese Spirituose dennoch etwas Charakter vomRohstoff (Getreide), was für gute Qualität spricht, jedoch mangelt esetwas für eine bessere Beurteilung.

VSOP Cognac

Optischer Eindruck:Die Spirituose ist von blassem goldgelb.

Geruch:Die Spirituose ist von mittlerer Intensität mit floralen Noten und Aromenvon getrockneten Früchten (Rosinen, Sultaninen, Zitrusschalen) undwürzigen Eichenholzaromen (Vanille, Toast). Die Spirituose ist gereift.

Geschmack:Die Spirituose ist off-dry (fast trocken), mit integriertem/harmonischemAlkohol, mittlerem Körper und mittlerer Geschmacksintensität. FloraleNoten und Aromen von getrockneten Früchten und Eichenholzaromen.Weiche Textur und einen mittleren Abgang mit etwas Komplexität undvon Süße getragen.

Qualitätsbeurteilung:Sehr gute Qualität. Feine Balance zwischen den delikaten und komplexenAromen vom Rohstoff (Trauben) und den Aromen von derEichenfassreifung. Es fehlt jedoch etwas an Tiefe und Konzentration. DieAromen sind gut integriert, der Alkohol ist ebenfalls integriert/harmonisch mit einem guten Mundgefühl. Dies wird unterstützt von derspürbaren Süße, die im Abgang jedoch zu aufdringlich wirkt. Dies undaufgrund der mangelnde Tiefe und Konzentration nicht außergewöhnlich.

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sehr gereifter Rum

Optischer Eindruck:Die Spirituose ist von intensivem bernstein.

Geruch:Die Spirituose ist von ausgeprägter Intensität mit Aromen von tropischenFrüchten (reife Bananen, Melone, Mango), getrockneten Feigen,Eichenholzaromen (Vanille, Zimt) und rancio-Aromen (Karamell, Toffee,schwarzer Melassesirup). Die Spirituose ist sehr gereift.

Geschmack:Die Spirituose ist off-dry (fast trocken), mit integriertem/harmonischemAlkohol, kraftvollem Körper und ausgeprägter und komplexerGeschmacksintensität. Aromen von tropischen Früchten, Eichenholz-aromen und rancio-Noten (Karamell, Toffee, pikant). Feine, weicheTextur und einen langen, sehr komplexen Abgang.

Qualitätsbeurteilung:Außergewöhnliche Qualität. Die fruchtigen Esteraromen kombiniert mitden pikanten Aromen der langen Reifung resultieren in eine Spirituosemit sehr tiefgründigen und komplexen Aromen von der Nase über denGeschmack bis hin zum Abgang. Sehr gute Balance zwischen Süße undden dezent bitteren pikanten Charakteristika. Dies in Kombination mitdem integrierten/harmonischen Alkohol verleiht dieser Spirituose einezusätzliche Struktur, die die komplexen Aromen unterstützt.

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Unit 7 - Diploma-Arbeit

Bitte lesen Sie noch einmal den Abschnitt über die Unit 1 Seminararbeitdurch, bevor Sie mit der Unit 7 beginnen.

Bevor Sie mit dem Verfassen Ihrer Diploma-Arbeit beginnen, ist einProjektentwurf einzureichen, der genehmigt werden muss.

Sie können den Entwurf für Ihre Diploma-Arbeit erst einreichen, wennFolgendes erledigt ist:

- Unit 2 wurde positiv abgeschlossen,- Unit 3 Theorieprüfung wurde positiv abgeschlossen und- die Seminararbeit wurde eingereicht und positiv beurteilt.

Das beweist, dass Sie die Prinzipien der Weinproduktion verstandenhaben, über das notwendige Wissen zu den Weinen und Weinbauländernder Welt verfügen sowie Erfahrung im Verfassen einer Arbeit mitbringen.

Themenwahl

Sie suchen sich das Thema selbst aus.

Der Umfang Ihrer Arbeit soll mindestens 4.000, maximal 5.000 Wörterbetragen. Die Regeln für die Wortzählung sind dieselben, wie sie für dieSeminararbeit gelten.

Die Arbeit zur Unit 7 ist mit einer „Mini-Dissertation“ vergleichbar, einemstrukturierten, durchargumentierten Bericht über ein nicht zu umfang-reiches Forschungsthema. Die Wahl eines Themas ist nicht immer leicht.Wie bei jedem Forschungsprojekt versucht man etwas zu erforschen, ohnezu wissen was dabei herauskommt oder wie umfangreich die Sache werdenwird. Hier sind einige allgemeine Regeln, die bei der Themenwahl helfensollen:

Nehmen Sie sich etwas vor, das für Sie bewältigbar ist, nicht zuumfangreich und nicht zu zeitraubend. Sie müssen sich die Fragestellen, ob das Thema in der erforderlichen Wortanzahl bzw. in dervorgegebenen Zeit abgeschlossen werden kann.

Suchen Sie sich ein Thema, das Sie interessiert. Das motiviert undgibt Ihnen genügend Anreize für die Beschäftigung damit. Weitersbietet dies eine Möglichkeit zur Spezialisierung und um Ihre Stärkenauszuspielen. Wählen Sie ein Thema, das Sie beruflich weiterbringenkönnte.

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Vielleicht suchen Sie sich auch ein Thema, das für Ihren Arbeitgeberwichtig ist, sodass er es unterstützt. Sie könnten im GegenzugVorschläge zur Verbesserung von Service oder Produktenunterbreiten.

Wählen Sie etwas, das sich nicht zu sehr mit einem der Seminar-arbeitsthemen deckt. Wenn es zu große Ähnlichkeiten gibt, wirddas Projekt bereits im Vorbereitungsstadium abgelehnt werden undSie riskieren eine negative Beurteilung.

Wählen Sie ein Thema mit einer Problemlösungskomponente bzw.über das Sie diskutieren können. Ein Thema, bei dem Sie nur Faktenzusammentragen und aufzählen, wird nicht genehmigt werden.

Bevor Sie sich auf ein Thema festlegen, studieren Sie die bereitsgenehmigten Diploma-Arbeitsthemen auf der Homepage derWeinakademie Österreich. Themen, die bereits in früheren Jahren vonanderen Kandidaten gewählt wurden, sind auf eine bestimmte Zeitgesperrt. (http://www.weinakademie.at/)

Themeneinreichung

Bevor Sie sich für ein Thema entscheiden, sollten Sie sich in die jeweiligeThematik eingelesen und erste Recherchen durchgeführt haben.

Das gewählte Thema müssen Sie bei der Weinakademie Österreichzunächst einreichen und genehmigen lassen, bevor Sie mit dem Verfassender Diploma-Arbeit beginnen können.

Die Themeneinreichung muss mit dem dafür vorgesehenenAntragsformular erfolgen. Dies enthält folgende Punkte:

Titel

Zielsetzung der Arbeit

Gliederung

Vorgeschlagene Quellen

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Der Prüfer sieht sich das Konzept an um sicher zu stellen,

dass das Thema geeignet ist und den Kriterien in den„Spezifikationen“ entspricht.

dass Ihre Referenzmaterialien dem Thema entsprechen und überdie für das Diploma geforderte Basisliteratur hinausgehen.

Der Prüfer wird Ihr Thema genehmigen oder es Ihnen zur Überarbeitungzurückgeben. In diesem Fall können Sie es überarbeitet noch einmaleinreichen. Entspricht das von Ihnen gewählte Thema nicht den Kriteriender Unit 7, so kann dieses auch abgelehnt werden. In diesem Fall mussein neues Thema gewählt und zur Genehmigung eingereicht werden.

Aller Anfang ...

Nachdem Ihr Thema akzeptiert worden ist, können Sie mit der Arbeitbeginnen. Wie Sie das angehen, hängt weitgehend von Ihrem Thema ab.Eine gute Möglichkeit ist zunächst mit Hintergrundrecherchen zubeginnen, was Sie zu Ideen und Quellen für zukünftige Teile führen wirdund womit Sie sich in das Thema vertiefen können. Verwenden Sie soviele unterschiedliche Quellen wie möglich, z.B. Internet, Zeitungen/Magazine, Interviews - vieles kann relevant sein.

Halten Sie immer Ausschau nach möglichemInformationsmaterial.

Wann auch immer Sie etwas lesen oder notieren, halten Sieimmer alle bibliographischen Details fest. Diese Informationenbenötigen Sie für das Zitieren und auch für die Erstellung desLiteraturverzeichnisses. Ein Karteikasten ist für diese Art derArbeit sehr nützlich.

Konzentrieren Sie sich beim Lesen auf das Thema, sobald Siesich einen generellen Überblick verschafft haben - halten Siesich immer vor Augen, dass Sie das aus einem bestimmtenZweck lesen.

Beginnen Sie mit dem Schreiben so bald wie möglich. Es gibtkeine Vorschrift, die besagt, dass Sie zuerst die Recherchenabgeschlossen haben müssen, und dann in drei Wochen allesniederschreiben müssen.

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Die Kunst des Schreibens

Im Folgenden einige Tipps zum Schreiben selbst:

Verwenden Sie lieber kurze als lange Sätze.

Gehen Sie sparsam mit der Interpunktion um. Denken Siedaran, dass es mehr gibt als Beistrich und Punkt.

Schreiben Sie objektiv - bleiben sie unpersönlich.

Struktur des Projekts

Die Hinweise, die im Abschnitt zur Unit 1 Seminararbeit gegeben wurden,treffen auch auf die Diploma-Arbeit zu. Die folgende Checkliste sollIhnen nochmals eine Hilfestellung bieten:

Einleitung Das Thema klar festgelegen Erklärung, weshalb es wert ist sich damit zu befassen Kurz die angewandten Methoden umreißen Eingrenzung Aufzählung der Kapitel und Abschnitte, die folgen werden

Hauptteil der Diploma-ArbeitDie folgenden Tipps können angewandt werden, wenn Sie Ihre Arbeit inKapitel oder Abschnitte unterteilen.

In jedem Abschnitt sollte eine wichtige Frage beantwortetwerden.

In jedem Abschnitt sollten weiters mehrere, kleinere Fragenbehandelt werden.

Verwenden Sie Überschriften und andere Unterteilungen, umden Leser zu führen.

Entwickeln Sie ihre Argumente Schritt für Schritt. Jeder Absatz sollte für sich gelesen, einen Sinn ergeben.

Schlussfolgerung Besprechen Sie, in welchem Ausmaß Sie Ihre Ziele erreicht

haben. Fassen Sie jene Fragen zusammen, die noch unbeantwortet

sind. Geben Sie Empfehlungen.

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Danksagung(zählt nicht zu der vorgeschriebenen Wortanzahl) Danken Sie jenen, die Ihnen geholfen haben in einem oder

zwei Absätzen.

Anhang(zählt nicht zu der vorgeschriebenen Wortanzahl) Wichtige Unterlagen (z.B. Abschriften von Interviews), auf die

Sie in Ihrer Arbeit Bezug genommen haben. Fotos oder anderes voluminöseres Material zur Illustration

ihrer schriftlichen Arbeit.

Literaturverzeichnis(zählt nicht zu der vorgeschriebenen Wortanzahl) Listen Sie alle Quellen auf, die verwendet wurden. Alle Quellen, aus denen im Text zitiert wurde, müssen

angeführt werden. Verwenden Sie hierzu die Vorlagen, wie sie im Abschnitt

zur Unit 1 Seminararbeit angegeben wurden.

Einreichen

Sie können Ihre Diploma-Arbeit erst einreichen, wenn Sie alle anderenUnits positiv abgeschlossen haben.

Ihre Arbeit sowie die 2-seitige Zusammenfassung reichen Sie bei derWeinakademie Österreich zu jenem Datum ein, das von der WeinakademieÖsterreich festgelegt wurde. Die fertige Arbeit ist in ausgedruckter Formper Post sowie per E-Mail, die 2-seitige Zusammenfassung nur per E-Mail zu übermitteln.

Zum Abschluss ...

Wenn Sie Ihr Abschlussprojekt in Angriff nehmen, vergessen Sie nicht,dass dies nur ein Teil Ihrer Arbeit für das Diploma ist. Vergessen Siedarüber hinaus nicht, dass Sie auch noch für die anderen Units lernensollten.

Viel Erfolg!

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