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CAMPUS 1 DIENSTAG, 20. OKTOBER 2015 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER @ E-Mail aus ... EDINBURGH International Fashion-Retail-Studentin Sophie Charrois studiert ein Semester in Schottland und freut sich darauf, Land und Leute kennenzulernen. Hallo Reutlingen! Es fühlt sich an, als wären schon Monate vergangen, obwohl ich gerade erst vor ei- ner Woche im britischen Königreich ge- landet bin. Besser gesagt im wunderschö- nen Schottland, welches mich gleich mit seiner in Sonnenlicht getauchten Haupt- stadt Edinburgh und dem witzigen Ak- zent überzeugte. Kaum angekommen, wird man hier von allen ganz herzlich in Empfang ge- nommen – sogar von »Her Royal Highness« der Queen höchstpersönlich, die sich durch Zufall im Nachbarort mei- ner Universität aufhielt. Zu Beginn eines jeden Semesters fin- det man hier eine Reihe von Veranstal- tungen wie Musikfestivals und Kinoaben- de für Neuankömmlinge, wodurch man schnell Kontakt zu Gleichgesinnten und den vielen anderen internationalen Stu- denten aufbauen kann. Ablauf und Auf- bau des Studiums unterscheiden sich auch sehr von den gewohnten Vorgängen in Reutlingen, aber da man an jeder Ecke auf hilfsbereite Menschen stößt, ist das kein Problem. Dies spiegelt für mich den sehr warmherzigen, offenen Lebensstil der Schotten wieder, den ich genau wie das Land selbst in den nächsten Monaten besser kennenlernen will. Ich freue mich auf eine tolle und spannende Zeit mit vie- len neuen Erfahrungen! Grüße aus Edinburgh Sophie Die Queen war schon ganz in der Nähe: Sophie Charrois erkundet Schottland. FOTO: PRIVAT Trainer für die Wissenschaft und den Sport gleichermaßen: Gunter Grünin- ger (links); rechts sein Sport- ler-T-Shirt, Rück- ansicht. FOTOS: PRIVAT Wer studieren will, muss rechnen können. Wer mathematische Auffrischung braucht, für den bietet die Hochschule Hilfe an. »Durchgetragen wird hier niemand«, sagt Prof. Dr. Stephan Pitsch. FOTO: SCHREINERT INTERVIEW Nach elf Jahren gibt Prof. Gunter Grüninger jetzt auch das Amt des Hochschul-Sportbeauftragten ab Der Cheftrainer sagt Ade le-Verein. Bis hin zu Trainerfortbildun- gen, die ich als Ausbilder vereinzelt mal anbiete. Warum ist es für Studierende so wich- tig, neben dem vollen Vorlesungs- plan auch genügend Zeit für Sport zu finden? Grüninger: Darüber könnte man Artikel, wenn nicht Bücher schreiben. Außerdem stellt sich diese Frage nicht nur für Stu- dierende, sondern ebenso für Berufstäti- ge. Es ist ein Ausgleich zur geistigen Ar- beit, man kann die Sorgen des Alltags loslassen, soziale, interkulturelle und fachübergreifende Kontakte knüpfen, die körperliche Leistung steigern, was für seine Gesundheit tun, Fairness und Teamgeist steigern und seine Freizeit sinnvoll ohne finanzielle Belastung ge- stalten. Was wünschen Sie sich für die Zu- kunft vom Hochschulsport? Grüninger: Dass er ungehindert weiter- hin stattfindet, immer passende Räum- lichkeiten zur Verfügung stehen und stets ein zeitgemäßes Sportangebot vor- gehalten werden kann. Nicht zuletzt ei- nen engagierten neuen Sportbeauftrag- ten. (HS) kommen und sehr zufrieden sind mit dem, was man ihnen bietet. Immer wie- der mitzuerleben, welchen Spaß junge Menschen an Sport haben und wie sie daraus neue Energie schöpfen. Geht es für Sie trotzdem sportlich wei- ter? Grüninger: Klar! Bis auf dienstags, wo ich in diesem und nächsten Semester nochmals meine Kurse im Hochschul- sport gebe, bin ich jeden Abend als Do- zent im Bereich Sport und Gesundheit bei Volkshochschulen tätig. Mit Indian Balance sogar sonntagvormittags. Dazu kommen ehrenamtliche Trainer-Tätig- keiten im Verein und eine AG im Rah- men von der Kooperation Ganztagsschu- DAS GESPRÄCH FÜHRTE JULIANE SCHREINERT REUTLINGEN. Elf Jahre lang war Prof. Gunter Grüninger für den Hochschul- sport zuständig – als Koordinator, Orga- nisator und Trainer. Ein Jahr nach seiner Pensionierung gibt er nun das Amt ab. GEA-Campus lässt im Interview die Zeit mit ihm Revue passieren. GEA: Was bedeutet Ihnen der Hochschulsport? Gunter Grüninger: Ich habe im Laufe der Jahre sehr viel (Frei-)Zeit und Ener- gie darin investiert. Viele Investitionen in Sportgeräte und Erweiterungen bezüg- lich der Kursangebote sind auf mein En- gagement zurückzuführen. Für mich als Chemie-Professor war es eine willkom- mene Abwechslung zur wissenschaftli- chen Tätigkeit an der Hochschule. Auch im Sportprogramm selbst war ich dank meiner Trainerlizenzen im Bereich Group Fitness sowie Breiten- und Prä- ventionssport aktiv. Der häufige Umgang mit den Studierenden im Sportbereich hat mich ihnen näher gebracht. Welche Sportart haben Sie am liebsten unterrichtet? Grüninger: Das kann ich gar nicht ein- deutig beantworten. Bei den Teilneh- mern war der Kurs »Rücken-Bauch-Bei- ne-Po« am beliebtesten und bei 40 bis 80 Teilnehmern fühlt sich natürlich auch ein Trainer wohl. Trotzdem habe ich meine Wurzeln in der Step Aerobic. Ein intensives Herz-Kreislauf-Training mit viel Choreografie auf aktuellste Popmu- sik – da kommt Freude an der Bewegung auf! Was werden Sie an Ihrem Amt am meisten vermissen? Grüninger: Ungezwungenen Umgang mit jungen Menschen, der so nur im Sport möglich ist. Mit Leuten umgeben zu sein, die freiwillig und gerne zu einem Vorbereitungskurse – Mathematik ist für viele Studiengänge an der Hochschule wichtig. Doch oft fehlen bei den Erstsemestern die Grundlagen Studium vor dem Studium VON JULIANE SCHREINERT REUTLINGEN. Mathematik ist eines der Fächer, das bereits in der Schule nicht die meisten Fans für sich gewinnen kann. »Das brauche ich später nie wie- der!« ist jedoch ein Satz, der nicht unbe- dingt zutrifft. Denn auch in nicht-natur- wissenschaftlichen Studiengängen spielt die Mathematik bereits in den ersten Se- mestern eine entscheidende Rolle. Doch Durchfallquoten von 30 Prozent in der Mathematik-Prüfung sind keine Selten- heit. Um den Studierenden in diesem Be- reich unter die Arme zu greifen, hat die Hochschule Reutlingen Mathe-Vorberei- tungskurse eingerichtet. Vorkenntnisse immer heterogener »Wir haben in den Vorlesungen fest- gestellt, dass vielen Erstsemester-Studie- renden die Grundlagen fehlen. Bruch- oder Potenzrechnung stellen für viele ein Problem dar. Das ist Schulstoff, der noch vor der 10. Klasse unterrichtet wird«, erklärt Prof. Dr.-Ing. Stephan Pitsch vom Studiengang International Project Engineering. Gründe dafür gibt es viele. Zum einen tauchen in den Lehrplä- nen der Schulen wichtige Themen gar nicht mehr auf, zum anderen fehlt die Zeit zum Verinnerlichen des Stoffes. Bis zum anstehenden Test wird das Wissen gepaukt, danach der Reset-Knopf für neuen Speicherplatz im Kopf gedrückt. Hinzukommt, dass für Studierende, die über den zweiten Bildungsweg einstei- gen, der Mathe-Unterricht lange zurück- liegt. Denn die klassische Reihenfolge Schule, Abitur, Studium ist heute gar nicht mehr so klassisch. Im Südwesten steht die Hochschulzugangsberechtigung auch Meistern, Absolventen gleichwerti- ger beruflicher Fortbildungen und nach entsprechender Eignungsprüfung beruf- lich Qualifizierten mit dreijähriger Be- rufserfahrung offen. Die Studierenden- landschaft wird also immer heterogener. Ob Textil & Design, Technik, Ange- wandte Chemie, Informatik oder ESB Business School – es gilt, Studierenden aller Fakultäten über die große Mathe- Hürde zu helfen. Während an der Wei- terbildungsstiftung der Hochschule be- reits seit einiger Zeit Vorbereitungskurse für bestimmte Studiengänge angeboten werden, konnte nun das Repertoire für alle erweitert werden. In der »Fachgrup- pe Grundlagen« haben sich alle Professo- ren, die an der Hochschule Mathe oder Physik unterrichten, zusammengetan und ein Programm auf die Beine gestellt. So startete in diesem Wintersemester zum ersten Mal der Online-Vorkurs Ma- thematik. Über 250 Teilnehmer haben sich für das »Studium vor dem Studium« auf der Plattform Relax angemeldet, um in einem Einstufungstest ihr Wissen zu prüfen. »In einem verpflichtenden Test während des Semesters muss dann die Zulassung zur Matheprüfung erworben werden. Wir wollen so die Studierenden darin unterstützen, sich von Anfang an mit den relevanten Inhalten auseinan- derzusetzen«, so Pitsch. Für jeden Lerntyp etwas dabei Damit Interessenten und Bewerber di- rekt wissen, was auf sie zukommt, ha- ben die Professoren außerdem eine Übersicht der benötigten Mathe-Kennt- nisse pro Studiengang erstellt. Zusätzlich zum Online-Kurs gibt es Präsenz-Ange- bote wie die Mathe-Werkstatt. An zwei Terminen pro Woche wird Christoph Heisel im Lernzentrum in einer offenen Sprechstunde bei Matheproblemen zur Seite stehen. Zudem gibt es Tutorien, in denen Studierende aus höheren Semes- tern ihre Kommilitonen unterstützen. Für jeden Lerntyp sollte also etwas dabei sein. Doch ein kleiner Haken bleibt: »Viele, die Unterstützung im Be- reich Mathe oder auch Physik benötigen, nehmen die Angebote leider nicht wahr. Daher ist es auch Aufgabe von uns Pro- fessoren, dafür zu werben, dass es nicht schlimm ist, sich Hilfe zu holen. Die Stu- dierenden müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, durchgetragen wird hier niemand!«, so Prof. Dr. Pitsch. (HS) www.reutlingen-university.de/ deinevorbereitung Eine Seite des GEA in Zusammenarbeit mit der Hochschule Reutlingen. www.gea.de/campus DIE ZAHL 12 Mitglieder zählt derzeit der Hochschul- rat. Er setzt sich aus internen Hochschul- angehörigen und externen Wirtschafts- vertretern zusammen und trägt die Ver- antwortung für die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule. (HS) TIPPS UND TERMINE Studium Generale startet REUTLINGEN. Welche Wünsche, Vor- stellungen und Ängste haben Studieren- de, wenn sie an ihre berufliche Zukunft denken? Fühlen sie sich durch ihre Bil- dungsinstitutionen gut vorbereitet oder was würden sie ändern? In was für einer Gesellschaft wollen sie leben und wie wollen sie diese mitgestalten? Diese und andere Fragen beantworten Studierende der Reutlinger Hochschulen in Form ei- nes Films. Zum Auftakt der Vorlesungs- reihe »Studium Generale« am Mittwoch, 28. Oktober, um 19.15 Uhr wird der Film gezeigt und anschließend darüber disku- tiert. Podiumssprecher sind Prof. Dr. Ga- briela Tullius von der Hochschule Reut- lingen, Prof. Dr. Holger Eschmann von der Theologischen Hochschule Reutlin- gen, Freiberuflerin Donata Plettenberg und Studierende der Hochschulen. Ver- anstaltungsort: Theologische Hochschu- le Reutlingen, Friedrich-Ebert-Straße 31, Aula (Lehrgebäude). Eintritt frei! Tag der offenen Tür REUTLINGEN. Einmal im Jahr öffnet die Hochschule Reutlingen ihre Türen: Am Samstag, 21. November 2015, von 10 bis 17 Uhr haben Interessenten wieder die Gelegenheit, die Hochschule persönlich kennen zu lernen! Studierende, Profes- soren und Mitarbeiter informieren über das Studienangebot, Praxis- und Aus- landssemester und geben Einblicke in Labore, Werkstätten und Maschinenhal- len. Schnuppervorlesungen, Vorführun- gen und Mitmachaktionen runden das Angebot ab. Veranstaltungsort: Campus der Hochschule, Alteburgstraße 150.

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CAMPUS1DIENSTAG, 20. OKTOBER 2015 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER

@ E-Mail aus ...EDINBURGH

International Fashion-Retail-StudentinSophie Charrois studiert ein Semester inSchottland und freut sich darauf, Landund Leute kennenzulernen.

Hallo Reutlingen!

Es fühlt sich an, als wären schon Monatevergangen, obwohl ich gerade erst vor ei-ner Woche im britischen Königreich ge-landet bin. Besser gesagt im wunderschö-nen Schottland, welches mich gleich mitseiner in Sonnenlicht getauchten Haupt-stadt Edinburgh und dem witzigen Ak-zent überzeugte.

Kaum angekommen, wird man hiervon allen ganz herzlich in Empfang ge-nommen – sogar von »Her RoyalHighness« der Queen höchstpersönlich,die sich durch Zufall im Nachbarort mei-ner Universität aufhielt.

Zu Beginn eines jeden Semesters fin-det man hier eine Reihe von Veranstal-tungen wie Musikfestivals und Kinoaben-de für Neuankömmlinge, wodurch manschnell Kontakt zu Gleichgesinnten undden vielen anderen internationalen Stu-denten aufbauen kann. Ablauf und Auf-bau des Studiums unterscheiden sichauch sehr von den gewohnten Vorgängenin Reutlingen, aber da man an jeder Eckeauf hilfsbereite Menschen stößt, ist daskein Problem. Dies spiegelt für mich densehr warmherzigen, offenen Lebensstilder Schotten wieder, den ich genau wiedas Land selbst in den nächsten Monatenbesser kennenlernen will. Ich freue michauf eine tolle und spannende Zeit mit vie-len neuen Erfahrungen!

Grüße aus EdinburghSophie

Die Queen warschon ganz in derNähe: SophieCharrois erkundetSchottland.

FOTO: PRIVAT

Trainer für dieWissenschaftund den Sportgleichermaßen:Gunter Grünin-ger (links);rechts sein Sport-ler-T-Shirt, Rück-ansicht.

FOTOS: PRIVAT

Wer studieren will, muss rechnen können.Wer mathematische Auffrischung braucht,

für den bietet die Hochschule Hilfe an.»Durchgetragen wird hier niemand«,

sagt Prof. Dr. Stephan Pitsch.FOTO: SCHREINERT

INTERVIEW Nach elf Jahren gibt Prof. Gunter Grüninger jetzt auch das Amt des Hochschul-Sportbeauftragten ab

Der Cheftrainer sagt Adele-Verein. Bis hin zu Trainerfortbildun-gen, die ich als Ausbilder vereinzelt malanbiete.

Warum ist es für Studierende so wich-tig, neben dem vollen Vorlesungs-plan auch genügend Zeit für Sport zufinden?

Grüninger: Darüber könnte man Artikel,wenn nicht Bücher schreiben. Außerdemstellt sich diese Frage nicht nur für Stu-dierende, sondern ebenso für Berufstäti-ge. Es ist ein Ausgleich zur geistigen Ar-beit, man kann die Sorgen des Alltagsloslassen, soziale, interkulturelle undfachübergreifende Kontakte knüpfen, diekörperliche Leistung steigern, was fürseine Gesundheit tun, Fairness undTeamgeist steigern und seine Freizeitsinnvoll ohne finanzielle Belastung ge-stalten.

Was wünschen Sie sich für die Zu-kunft vom Hochschulsport?

Grüninger: Dass er ungehindert weiter-hin stattfindet, immer passende Räum-lichkeiten zur Verfügung stehen undstets ein zeitgemäßes Sportangebot vor-gehalten werden kann. Nicht zuletzt ei-nen engagierten neuen Sportbeauftrag-ten. (HS)

kommen und sehr zufrieden sind mitdem, was man ihnen bietet. Immer wie-der mitzuerleben, welchen Spaß jungeMenschen an Sport haben und wie siedaraus neue Energie schöpfen.

Geht es für Sie trotzdem sportlich wei-ter?

Grüninger: Klar! Bis auf dienstags, woich in diesem und nächsten Semesternochmals meine Kurse im Hochschul-sport gebe, bin ich jeden Abend als Do-zent im Bereich Sport und Gesundheitbei Volkshochschulen tätig. Mit IndianBalance sogar sonntagvormittags. Dazukommen ehrenamtliche Trainer-Tätig-keiten im Verein und eine AG im Rah-men von der Kooperation Ganztagsschu-

DAS GESPRÄCH FÜHRTEJULIANE SCHREINERT

REUTLINGEN. Elf Jahre lang war Prof.Gunter Grüninger für den Hochschul-sport zuständig – als Koordinator, Orga-nisator und Trainer. Ein Jahr nach seinerPensionierung gibt er nun das Amt ab.GEA-Campus lässt im Interview die Zeitmit ihm Revue passieren.

GEA: Was bedeutet Ihnen derHochschulsport?

Gunter Grüninger: Ich habe im Laufeder Jahre sehr viel (Frei-)Zeit und Ener-gie darin investiert. Viele Investitionen inSportgeräte und Erweiterungen bezüg-lich der Kursangebote sind auf mein En-gagement zurückzuführen. Für mich alsChemie-Professor war es eine willkom-mene Abwechslung zur wissenschaftli-chen Tätigkeit an der Hochschule. Auchim Sportprogramm selbst war ich dankmeiner Trainerlizenzen im BereichGroup Fitness sowie Breiten- und Prä-ventionssport aktiv. Der häufige Umgangmit den Studierenden im Sportbereichhat mich ihnen näher gebracht.

Welche Sportart haben Sie am liebstenunterrichtet?

Grüninger: Das kann ich gar nicht ein-deutig beantworten. Bei den Teilneh-mern war der Kurs »Rücken-Bauch-Bei-ne-Po« am beliebtesten und bei 40 bis 80Teilnehmern fühlt sich natürlich auchein Trainer wohl. Trotzdem habe ichmeine Wurzeln in der Step Aerobic. Einintensives Herz-Kreislauf-Training mitviel Choreografie auf aktuellste Popmu-sik – da kommt Freude an der Bewegungauf!

Was werden Sie an Ihrem Amt ammeisten vermissen?

Grüninger: Ungezwungenen Umgangmit jungen Menschen, der so nur imSport möglich ist. Mit Leuten umgebenzu sein, die freiwillig und gerne zu einem

Vorbereitungskurse – Mathematik ist für viele Studiengänge an der Hochschule wichtig.Doch oft fehlen bei den Erstsemestern die Grundlagen

Studium vor dem StudiumVON JULIANE SCHREINERT

REUTLINGEN. Mathematik ist eines derFächer, das bereits in der Schule nichtdie meisten Fans für sich gewinnenkann. »Das brauche ich später nie wie-der!« ist jedoch ein Satz, der nicht unbe-dingt zutrifft. Denn auch in nicht-natur-wissenschaftlichen Studiengängen spieltdie Mathematik bereits in den ersten Se-mestern eine entscheidende Rolle. DochDurchfallquoten von 30 Prozent in derMathematik-Prüfung sind keine Selten-heit. Um den Studierenden in diesem Be-reich unter die Arme zu greifen, hat dieHochschule Reutlingen Mathe-Vorberei-tungskurse eingerichtet.

Vorkenntnisse immer heterogener

»Wir haben in den Vorlesungen fest-gestellt, dass vielen Erstsemester-Studie-renden die Grundlagen fehlen. Bruch-oder Potenzrechnung stellen für viele

ein Problem dar. Das ist Schulstoff, dernoch vor der 10. Klasse unterrichtetwird«, erklärt Prof. Dr.-Ing. StephanPitsch vom Studiengang InternationalProject Engineering. Gründe dafür gibt esviele. Zum einen tauchen in den Lehrplä-nen der Schulen wichtige Themen garnicht mehr auf, zum anderen fehlt dieZeit zum Verinnerlichen des Stoffes. Biszum anstehenden Test wird das Wissengepaukt, danach der Reset-Knopf für

neuen Speicherplatz im Kopf gedrückt.Hinzukommt, dass für Studierende, dieüber den zweiten Bildungsweg einstei-gen, der Mathe-Unterricht lange zurück-liegt. Denn die klassische ReihenfolgeSchule, Abitur, Studium ist heute garnicht mehr so klassisch. Im Südwestensteht die Hochschulzugangsberechtigungauch Meistern, Absolventen gleichwerti-ger beruflicher Fortbildungen und nachentsprechender Eignungsprüfung beruf-lich Qualifizierten mit dreijähriger Be-rufserfahrung offen. Die Studierenden-landschaft wird also immer heterogener.

Ob Textil & Design, Technik, Ange-wandte Chemie, Informatik oder ESBBusiness School – es gilt, Studierendenaller Fakultäten über die große Mathe-Hürde zu helfen. Während an der Wei-terbildungsstiftung der Hochschule be-reits seit einiger Zeit Vorbereitungskursefür bestimmte Studiengänge angebotenwerden, konnte nun das Repertoire füralle erweitert werden. In der »Fachgrup-pe Grundlagen« haben sich alle Professo-ren, die an der Hochschule Mathe oderPhysik unterrichten, zusammengetanund ein Programm auf die Beine gestellt.So startete in diesem Wintersemesterzum ersten Mal der Online-Vorkurs Ma-thematik. Über 250 Teilnehmer habensich für das »Studium vor dem Studium«auf der Plattform Relax angemeldet, umin einem Einstufungstest ihr Wissen zuprüfen. »In einem verpflichtenden Test

während des Semesters muss dann dieZulassung zur Matheprüfung erworbenwerden. Wir wollen so die Studierendendarin unterstützen, sich von Anfang anmit den relevanten Inhalten auseinan-derzusetzen«, so Pitsch.

Für jeden Lerntyp etwas dabei

Damit Interessenten und Bewerber di-rekt wissen, was auf sie zukommt, ha-ben die Professoren außerdem eineÜbersicht der benötigten Mathe-Kennt-nisse pro Studiengang erstellt. Zusätzlichzum Online-Kurs gibt es Präsenz-Ange-bote wie die Mathe-Werkstatt. An zweiTerminen pro Woche wird ChristophHeisel im Lernzentrum in einer offenenSprechstunde bei Matheproblemen zurSeite stehen. Zudem gibt es Tutorien, indenen Studierende aus höheren Semes-tern ihre Kommilitonen unterstützen.

Für jeden Lerntyp sollte also etwasdabei sein. Doch ein kleiner Hakenbleibt: »Viele, die Unterstützung im Be-reich Mathe oder auch Physik benötigen,nehmen die Angebote leider nicht wahr.Daher ist es auch Aufgabe von uns Pro-fessoren, dafür zu werben, dass es nichtschlimm ist, sich Hilfe zu holen. Die Stu-dierenden müssen ihr Schicksal selbst indie Hand nehmen, durchgetragen wirdhier niemand!«, so Prof. Dr. Pitsch. (HS)

www.reutlingen-university.de/deinevorbereitung

Eine Seite des GEA in Zusammenarbeitmit der Hochschule Reutlingen.

www.gea.de/campus

DIE ZAHL

12Mitglieder zählt derzeit der Hochschul-rat. Er setzt sich aus internen Hochschul-angehörigen und externen Wirtschafts-vertretern zusammen und trägt die Ver-antwortung für die Entwicklung undWettbewerbsfähigkeit der Hochschule.

(HS)

TIPPS UND TERMINE

Studium Generale startetREUTLINGEN. Welche Wünsche, Vor-stellungen und Ängste haben Studieren-de, wenn sie an ihre berufliche Zukunftdenken? Fühlen sie sich durch ihre Bil-dungsinstitutionen gut vorbereitet oderwas würden sie ändern? In was für einerGesellschaft wollen sie leben und wiewollen sie diese mitgestalten? Diese undandere Fragen beantworten Studierendeder Reutlinger Hochschulen in Form ei-nes Films. Zum Auftakt der Vorlesungs-reihe »Studium Generale« am Mittwoch,28. Oktober, um 19.15 Uhr wird der Filmgezeigt und anschließend darüber disku-tiert. Podiumssprecher sind Prof. Dr. Ga-briela Tullius von der Hochschule Reut-lingen, Prof. Dr. Holger Eschmann vonder Theologischen Hochschule Reutlin-gen, Freiberuflerin Donata Plettenbergund Studierende der Hochschulen. Ver-anstaltungsort: Theologische Hochschu-le Reutlingen, Friedrich-Ebert-Straße 31,Aula (Lehrgebäude). Eintritt frei!

Tag der offenen TürREUTLINGEN. Einmal im Jahr öffnet dieHochschule Reutlingen ihre Türen: AmSamstag, 21. November 2015, von 10 bis17 Uhr haben Interessenten wieder dieGelegenheit, die Hochschule persönlichkennen zu lernen! Studierende, Profes-soren und Mitarbeiter informieren überdas Studienangebot, Praxis- und Aus-landssemester und geben Einblicke inLabore, Werkstätten und Maschinenhal-len. Schnuppervorlesungen, Vorführun-gen und Mitmachaktionen runden dasAngebot ab. Veranstaltungsort: Campusder Hochschule, Alteburgstraße 150.