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Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. Dem Sterben ein Zuhause geben Ambulanter Hospiz- & Palliativberatungsdienst

Stufen - Hospiz-Verein Bad Pyrmont...4 „20 Jahre Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.“ „Der Tod gehört zum Leben dazu“ – wie oft hören oder lesen wir diesen Satz, der gleichermaßen

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Hospiz-VereinBad Pyrmont e.V.

Dem Sterbenein Zuhause geben

Ambulanter Hospiz- &Palliativberatungsdienst

202020202020202020JAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHRE

Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.Ambulanter Hospiz- & Palliativberatungsdienst

Koordinatorinnen:Regina Stelter und Jutta Jess

Lortzingstraße 22 | 31812 Bad Pyrmont

Telefon: 0 52 81 - 98 77 16Mobil: 0 52 81 - 98 77 17Telefax: 0 52 81 - 98 77 61

[email protected]

Termine für Beratungsgesprächesind jederzeit möglich.

Sie können uns helfen:• durch Weitertragen des Hospizgedankens• durch eine Mitgliedschaft im Verein• durch � nanzielle Unterstützung

Vereinskonto: Stadtsparkasse Bad PyrmontIBAN: DE85 2545 1345 0002 5066 65Swift-BIC: NOLADE21PMT

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe:Anne Gille, Annette Kleine-Gödde

Datenaufbereitung, Anzeigen und Druck:Albert Matzow GmbH, [email protected], www.matzow.de

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StufenWie jede Blüte welkt und jede Jugenddem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,blüht jede Weisheit auch und jede Tugendzu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.Es muss das Herz bei jedem Lebensrufebereit zum Abschied sein und Neubeginne,um sich in Tapferkeit und ohne Trauernin andre, neue Bindungen zu geben.Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,an keinem wie an einer Heimat hängen.Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise,und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.Es wird vielleicht auch noch die Todesstundeuns neuen Räumen jung entgegensenden,des Lebens Ruf an uns wird niemals enden……

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse

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BegrüßungLiebe Mitglieder, liebe Freunde der Hospizarbeit,der Hospiz-Verein Bad Pyrmont besteht nun im November seit 20 Jahren…. ist das ein Grund zum Feiern?

Wir denken: ja, das ist ein Grund zum Feiern und sich zu freuen!!!!!

Sie werden hier davon lesen, wie es 1994 in Bad Pyrmont mit der Hospizarbeit begann und welche Aufgaben vom Verein heute geleistet werden.

Wir sind in Bad Pyrmont und Umgebung in der sozialen und pflegerischen Landschaft ein fester Bestandteil, und das, obwohl wir „nur“ ehrenamtlich tätig sind. Oder gerade weil wir mit so vielen Ehrenamtlichen die Aufgabe bewältigen! Es sind inzwischen insgesamt mehr als 70 Menschen, die sich für unsere Aufgabe engagieren, und die Stärke der Ehrenamtlichen

ist ihre hohe Motivation, ihre Individualität, ihre vielfältige Kompetenz, die wir sehr gezielt für die unterschiedlichen Tätigkeiten nutzen können. Und dieses große Gut, die Basis unseres Vereins, können wir gar nicht hoch genug schätzen!

Und auch darum organisieren wir zu unserem 20-jährigen Bestehen ein Fest!

Wir wollen unseren großen Zusammenhalt feiern, auf diese Weise wieder einmal auf unser hospizliches Anliegen aufmerksam machen, mit all denen zusammenkommen, die uns unterstützen, mit uns kooperieren, unser Anliegen weitertragen.

Nehmen Sie sich Zeit, durch das Lesen dieser Jubiläumsfestschrift unseren Verein kennenzulernen!

Wir sind stolz darauf, diesem Verein vorzustehen und freuen uns auf weitere aktive Jahre des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont!

Annette Kleine-Gödde Herbert Grondmann 1. Vorsitzende 2. Vorsitzender

Rudolf Anhamm Makrina Kröger Ilona Mack Kassenwart Schriftführerin Beisitzerin

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„20 Jahre Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.“

„Der Tod gehört zum Leben dazu“ – wie oft hören oder lesen wir diesen Satz, der gleichermaßen nüchtern wie beklemmend klingt. So sehr jeder von uns weiß, dass das Leben endlich ist, so sehr ängstigt uns das Sterben. Wir fürchten uns vor dem eigenen Tod und können auch nur schwer den unserer Familienangehörigen, Freunde und Kollegen akzeptieren.

Das Ende des Lebensweges ist sowohl für die Sterben-den als auch für die Angehörigen mit Angst, Schmerz, Trauer und Hilflosigkeit verbunden.

Und doch steht im Vordergrund, die letzte Etappe des Lebens, die Zeit des Abschiednehmens, an den letzten Wünschen auszurichten und so menschenwürdig wie möglich zu gestalten.

Das Sterben menschenwürdig zu gestalten war im Jahre 1967 der Antrieb für Cecily Saunders, mit dem sie das erste moderne Hospiz in London gründete und eine weltweite Hospizbewegung zum Wohle sterbender Menschen und ihrer Angehörigen auslöste. Es war im Jahre 1994, als sich der Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. gegründet und seitdem mit seiner ambulanten Sterbe- begleitung und dem palliativen Beratungsdienst zu einer unverzichtbaren Einrichtung entwickelt hat.

Rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter stehen den Todgeweihten und ihren Nächsten nach besten Kräften zur Seite und unterstützen sie mit Trost, Wärme und Fürsorge in den unterschiedlichsten emotionalen Ausnahmesituationen. Dazu zählt auch die Begleitung des Trauerprozesses von Familien mit

Grußwort des Landkreises Hameln-Pyrmonttodkranken Kindern, die von der Diagnose bis über das Abschied- nehmen hinaus anhält. Der ambulante Kinderhospizdienst des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V. betreut betroffene Eltern und ihre Kinder im gesamten Landkreis Hameln-Pyrmont.

Wie kaum ein anderes Ehrenamt setzt die Hospizarbeit nicht nur ein hohes Maß an Kompetenz und Einfüh-lungsvermögen an den Umgang mit den Betroffenen voraus – dazu gehört auch, die eigene Betroffenheit zulassen sowie mit den eigenen Ängsten vor Trauer und Tod umgehen zu können. Ein schmaler Grat zwischen Hilfe und Selbsthilfe, der den Ehrenamtlichen unglaub- liche Kräfte abverlangt.

Ich bin jeder helfenden Hand des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V. unendlich dankbar, die dafür sorgt, dass dem Sterben ein Zuhause gegeben werden kann. Ihre engagierte und auch öffentlichkeitswirksame Vereins- arbeit hat dazu beigetragen, dass die Hospizarbeit zwischenzeitlich bei den Menschen angekommen ist und ihren Platz in der Gesellschaft gefunden hat.

Der Tod wird seinen Schrecken niemals verlieren, aber mit Hilfe engagierter, einfühlsamer und menschenwür-diger Hospizarbeit kann es gelingen, ihm ein wenig gelassener zu begegnen.

Hameln im September 2014

Landrat Tjark Bartels

Tjark BartelsLandrat,Hameln-Pyrmont

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Liebe Mitglieder des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V.,

die Beschäftigung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer ist angesichts der zunehmenden Bedeutung chronischer und unheilbarer Erkrankungen, des de-mografischen Wandels und der sich ändernden ge-sellschaftlichen Strukturen eine bedeutsame Aufgabe der Gesellschaft. Dieser Aufgabe stellen Sie sich seit nunmehr bereits 20 Jahren ehrenamtlich und überkon-fessionell. Damit schaffen Sie es, das Sterben und den Tod als Teil des Lebens ins gesellschaftliche Bewusstsein zu holen. Sie haben sich seit 20 Jahren dem Gedanken von Cicely Saunders verschrieben: Sie tun, was sie tun können, um Menschen zu helfen, nicht nur in Frieden zu sterben, sondern bis zuletzt menschenwürdig und möglichst schmerzfrei zu leben.

Sie haben gelernt, die Bedürfnisse Sterbender, gleich welcher Kultur, zu erkennen und haben ein offenes Ohr für ihre Signale. Sie geben Nähe und lassen Nähe zu. Sie beten mit Menschen, die dieses wünschen. Sie kön-nen mit Sterbenden lachen und weinen. Sie weichen direkten Fragen nicht aus und scheuen sich nicht vor der Wahrheit. Sie stehen den Angehörigen mit Trost und Rat als Gesprächspartner zur Verfügung, wenn diese sich fragen, warum die Welt sich einfach so weiterdreht. Sie bieten Beratung zu allen Fragen von Tod und Leben an. So ist es auf Ihrer Internetseite nachzulesen. Für die Menschen, die sich Ihnen anvertrauen, und deren Angehörige nehmen Sie sich Zeit, indem Sie den Alltag erleichtern, letzte Wünsche erfüllen und beim Ab-schiednehmen helfen. Damit vermitteln Sie Sicherheit, Geborgenheit, Zuversicht und auch ein Stück Normali-

Grußwort der Stadt Bad Pyrmonttät. Dem Sterben verschaffen Sie einen Platz im Leben. Sie sind damit seit Ihrer Gründung ein Verein, der ganz konkret Bedeutung für das Leben der Menschen hier vor Ort hat.

Der Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. ist aus unserer kom-munalen Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken. Er hat sich seit den Anfängen des Jahres 1994 dank seiner Mitglieder und Mitarbeiter stetig entwickelt und vielen Menschen durch seine hozpizliche Begleitung in schwe-ren Stunden und Tagen geholfen. Dabei darf man nicht vergessen, dass Ihre Mitglieder und Mitarbeiter das Leid der sterbenden, trauernden und Trost suchenden Menschen mit aushalten müssen. Es gebührt Ihnen des-halb unsere uneingeschränkte Anerkennung und unser aufrichtiger Dank dafür, dass die Menschen immer im Mittelpunkt Ihres Wirkens standen und auch in Zukunft weiter stehen werden.

Für diese Zukunft wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihre wich-tige und schwere Aufgabe weiterhin mit Hingabe und Nächstenliebe erfüllen können. Ich wünsche unserer örtlichen Gemeinschaft, dass Sie auch in Zukunft ein starker und verlässlicher Wegbegleiter für die Menschen hier vor Ort sind, die in einer kritischen Lebensphase der vielfältigen Hilfe bedürfen.

Ihr Klaus Blome

Bürgermeister

Klaus BlomeBürgermeister,Bad Pyrmont

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Liebe Mitglieder des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V., liebe Leserinnen und Leser,

als Bürgermeister von einem Verein aus der Nachbarstadt gebeten zu werden, ein Grußwort für ein Jubiläumsheft zu schreiben, ist eher ungewöhnlich.

Grußwort der Stadt LügdeUnd auch für die Angehörigen der im Sterben liegenden Menschen ist diese Zeit meistens ein tiefer Lebenseinschnitt, der sie ausbremst, sie um Orientierung ringen lässt. Auch sie können auf die Hilfe des Hospiz-Vereins zählen.

Die Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung Cicely Mary Strode Saunders hat einmal gesagt:

„Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben.“

Cicely Saunders

Für die Mitglieder des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V. ist dies selbstverständlich. Aber für uns? Lassen Sie uns diese Erkenntnis mit in den Alltag integrieren.

Auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lügde gratuliere ich Ihnen, liebe Mitglieder des Hospiz-Vereins-Bad Pyrmont e.V., zum 20-jährigen Jubiläum Ihres Vereins – verbunden mit einem großen Dank für Ihr herausragendes Engagement in all den Jahren. Natürlich wünsche ich uns allen, dass Sie noch viele weitere Jubiläen feiern können.

Lügde, im Juli 2014

Heinz RekerBürgermeister

Heinz RekerBürgermeister, Lügde

Doch ich habe mich über die Bitte des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont e.V. sehr gefreut. Denn das gibt mir die Gelegenheit, noch mal im Namen aller Lügderinnen und Lügder dem Hospiz-Verein zu danken.

Der Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. – der auch in Lügde wirkt – genießt bei uns Lügdern großes Ansehen. Wie sehr, das zeigte sich zum Beispiel im vergangenen Jahr, am „Lügder Tag des Ehrenamtes“. Der Rat der Stadt Lügde hat an diesem Tag den Hospiz-Verein eingeladen, um ihm im Rahmen einer kleinen Feierstunde für seine uneigennützigen Leistungen zu danken.

Auch wenn die moderne Hospizbewegung bereits Ende der 1960er Jahre entstanden ist, tun wir uns noch immer schwer, Sterbende während ihrer letzten Stunden zu begleiten und trauernden Angehörigen zur Seite zu stehen.

Dafür gibt es viele Gründe: zum Beispiel die Angst davor, irgendwann selbst sterben zu müssen, oder den absehbaren Tod eines Angehörigen akzeptieren zu müssen. Doch dürfen uns diese Ängste nicht dazu verleiten, das Thema zu meiden. Denn das Sterben gehört zum Leben.

In Bad Pyrmont und Lügde ist es der Hospiz-Verein Bad Pyrmont, der uns immer wieder daran erinnert. Er tut es nicht laut, nicht mit Apellen, nicht mit erhobenem Zeigefinger – die Mitglieder des Hospiz-Vereins leben es uns vor, mit ihrem ruhigen, sanften, einfühlsamen Wirken.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es in Artikel 1, Absatz 1, Satz 1 unseres Grundgesetzes. Die Grundrechte sind zwar Abwehrrechte des Bürgers gegenüber dem Staat, aber wir sind auch untereinander verpflichtet, sie jedem Mitmenschen in jeder Situation, in jeder Phase seines Lebens zu gewähren. Doch was tun wir? Wir setzen auf ständigen Wachstum und Gewinn. Und während wir uns darauf konzentrieren, verlieren wir die aus den Augen, die nicht mehr mitkommen, die nicht mehr leistungsfähig, nicht mehr produktiv sind.

Die Mitglieder des Hospiz-Vereins wissen darum. Sie haben verinnerlicht, dass keine noch so tolle Karriere, kein noch so großes Vermögen verhindern kann, dass ein Leben endet, und dass nahezu jeder Mensch dankbar ist, wenn ihm in der letzten Phase seines Lebens jemand zur Seite steht.

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Engagement in einem Verein und ehrenamtliche Tätigkeit sind wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft, es sind wichtige Werte in unserer gewachsenen kulturellen Landschaft.

Und so liest sich das Jubiläum „20 Jahre Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.“ schön und der Betrachter nimmt es wohlwollend zur Kenntnis.

Was aber heißt „20 Jahre Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.“?

Das heißt, dass sich die beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospiz-Vereins tagtäglich mit dem Tabuthema „Tod und Sterben“ auseinandersetzen müssen.

Das heißt, dass eine unglaubliche Hilfe und Unterstützung für betroffene Familien und Angehörige in der Bewältigung ihres Alltages über Tage, Wochen, manchmal sogar über Monate hinweg, ermöglicht wird. Der Pyrmonter Hospiz-Verein ist zur Stelle, wenn die Not groß ist, die Menschen sich in den schwierigsten Momenten ihres Lebens befinden.

Die Helferinnen und Helfer sind eine Erleichterung für die Betroffenen, die mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen ist.

Das heißt, dass mit jedem Sterbenden, der betreut wird oder wurde, die Helferinnen und Helfer des Hospiz-Vereins sich mit diesem persönlichen Schicksal und mit den Angehörigen auseinandersetzen müssen.

Grußwort des Staatsbad PyrmontDas heißt, dass hier nicht nur eine logistische und organisatorische, sondern auch eine soziale und emotionale Herkulesaufgabe für alle Beteiligten immer und immer wieder zu bewältigen ist.

Und der Hospiz-Verein steht nicht nur den Sterbenden und deren Angehörigen helfend zur Seite, sondern fängt auch seine hauptamtlich und ehrenamtlich tätigen Mitglieder immer wieder nach oftmals schweren Betreuungen auf.

Deshalb sollte das Jubiläum des Hospiz-Vereins mit seinen stolzen 20 Jahren nicht nur von allen wohlwollend zu Kenntnis genommen werden, sondern von allen in dieser Stadt, in diesem Landkreis, in diesem Land – kurz gesagt, von uns allen als ein ganz besonderes Jubiläum wahrgenommen und ganz besonders wertgeschätzt werden!

Ich wünsche dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont im Namen des Staatsbades Pyrmont viel Kraft und genügend Sponsoren, damit diese Arbeit auch künftig erfolgreich weitergeführt werden kann.

Heinz-Hermann Blome

Kurdirektor

Heinz-Hermann BlomeKurdirektor,Staatsbad Pyrmont

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Herbst 1993 Es finden erste Gesprächsrunden zu hospizlichen Themen statt, initiiert und organisiert durch die Ehepaare Gronewold und Jacob.

Dezember 1993 Nachdem bei einem Gruppentreffen am 13.12.1993 eine Expertin aus Hannoversch Münden von ihrer Arbeit berichtet, entwickelte sich aus der Gesprächsrunde der Arbeitskreis. Er dient dem Austausch über hospizliche Themen und zur Vorbereitung der Gründung eines Hospizvereins in Bad Pyrmont. Über diese Entwicklung berichten die „Pyrmonter Nachrichten“ mit der Überschrift „Arbeitskreis wird gegründet“.

Der Arbeitskreis besteht bis heute und ist nach wie vor die „Ideenschmiede“ für neue Projekte und Angebote des Vereins.

21. November 1994 Gründungsversammlung des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont

Spontan erklären 65 Frauen und Männer ihre Mitgliedschaft im Hospiz –Verein Bad Pyrmont.

Der erste Vorstand:

1. Vorsitzender: Heinz Gronewold 2. Vorsitzender: Walter Heinrichsrüscher Schriftführerin: Annette Kleine-Gödde Kassenwart: Heinrich Bartels Beisitzerin: Dr. Andrea Gold

Die ersten Beiratsmitglieder sind:

Angela Henrici (Ambulante Pflegedienste)

Edeltraut Kleinsorge (Senioren und deren Verbände)

Ursula Jacob (Öffentlichkeitsarbeit)

Schwester Phillipa Beilmann (Unterstützung in inhaltlichen Fragen)

Annemarie Willeke (Verbindungsperson nach Lügde)

Dr. Peter Venghaus (Kontaktperson zum Krankenhaus)

Dr. Hans-Herrmann Zimny (Bindeglied zu den niedergelassenen Ärzten)

Zur Organisationsstruktur des Vereins gehören weiterhin der Arbeitskreis und die Helfergruppe mit Einsatzleitung.

20. März 1995 Die erste öffentliche Veranstaltung:

Eine Podiumsdiskussion mit dem Titel:

„Dem Sterben ein Zuhause geben“, erstmalig auch mit Vorankündigung in den Pyrmonter Nachrichten.

07. November 1996 Gründung des Gesprächskreises für Trauernde, aus dem sich eine konstante Gruppe entwickelt.

Dieser sogenannte „Zuhörkreis“ wird initiiert und geleitet durch das Ehepaar Ursula und Ernst Jacob und Annemarie Willeke. Die Treffen finden 1x monatlich statt.

Dezember 1996 Der Hospiz-Verein schließt sich der Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen an.

1997 Der Verein bietet erstmalig eine regelmäßige Sprechstunde in den Räumlichkeiten des Paritätischen an. Da dieses Angebot wenig Resonanz findet, wird es nach gut einem Jahr wieder eingestellt.

Herbst 1997

Das 100. Mitglied wird begrüßt!

Da zunehmend deutlich wird, dass in Bad Pyrmont die Betreuung im häuslichen Bereich aufgrund der Alters- und Bevölkerungsstruktur immer wieder an Grenzen stößt, unternimmt der Verein erste Versuche, einen Träger für ein stationäres Hospiz zu finden.

Der Thuiner Orden signalisiert sein Interesse und erste Gespräche finden statt.

Von den Anfängen 1993 bis . . . . . . . . . . heute 2014

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Oktober 1998 Die erste Ausgabe des Infoheftes erscheint!

Seitdem erhalten alle Mitglieder und viele Interessierte diese zweimal jährlich erscheinenden Hefte.

Frühjahr 1999 Wechsel an der Vereinsspitze

Heinz Gronewold, mit dessen Namen die Vereinsidentität maßgeblich verbunden ist, legt aufgrund seines bevorstehenden Ruhestands und

seines damit verbundenen Weggangs aus Bad Pyrmont den Vereinsvorsitz nieder. Diese Aufgabe übernimmt Annette Kleine-Gödde.

02.Februar 2000Eröff nung des stationären Hospizes „Mutter Anselma Friedensthal“ in der Trägerschaft des Thuiner Ordens unter der Leitung von Schwester Phillipa Beilmann.

Der Hospiz-Verein ist sehr aktiv an den Vorbereitungen beteiligt und unterstützt die hauptamtlichen Pfl egekräfte durch seine ergänzende ehrenamtliche Begleitung.

Frühjahr 2000

Der Hospiz-Verein mietet in den Räumlichkeiten des Hospizes ein Büro an. Er erhält eine eigene Adresse und Telefonnummer. Bis dahin wurden alle Vereinsaktivitäten aus den privaten Räumlichkeiten der aktiven Mitglieder organisiert.

Die regelmäßige Sprechstunde fi ndet wieder statt und auf Basis der ABM-Förderung beschäftigt der Verein halbtags eine Bürokraft.

Herbst 2002 Um stadtnäher zu sein, mietet der Hospiz-Verein ein Büro im KOMM an. Mit der Installation einer neuen Telefonanlage ist die Einsatzleitung nun immer erreichbar.

April 2000

Das Hospizfrühstück fi ndet erstmalig im KOMM statt. Anfangs leiten es Waltraud Burbas und Hedi Matthias, später Elke Platzer und Monika Eggert. Vor einigen Jahren übernahmen Monika Eggert und Kerstin Pook diese Aufgabe.

Dieses niederschwellige Angebot wird bis heute1 x monatlich, mit Vorankündigung durch die heimische Presse, angeboten.

Dezember 2003

Aufgrund der gesetzlich neu festgelegten Förderungsmöglichkeiten durch die Krankenkassen entschließt sich der Hospiz-Verein, eine hauptamtliche Koordinatorin einzustellen.

Frühjahr 2004

Hildegard Cramer wird als erste Koordinatorin des Hospiz-Vereins Bad Pyrmont eingestellt.

November 2004

Der Hospiz-Verein feiert sein 10-jähriges Bestehen.

Den Auftakt bildet ein Ökumenischer Gottesdienst am 20.11.2004 in der Oesdorfer Kirche mit der Ehrung aller aktiven Ehrenamtlichen. Am 21.11.2004 fi ndet der offi zielle Festakt im KOMM statt.

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2004 - 2005 Entwicklung und Aufbau der ambulanten Begleitung von lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen und deren Familien.

2005 nehmen Gisela Mulzer und Anne Gille am ersten Kinderhospizforum in Essen teil. Dadurch inspiriert kommt es im Arbeitskreis und der Helfergruppe zu kontroversen Diskussionen über die generelle Notwendigkeit einer ambulanten Kinderhospizarbeit.

2006Der Hospiz-Verein bietet erstmalig einen Kurs zur Begleitung von Sterbenden an. Diese Kurse sind heute fester Bestandteil der Vereinsarbeit.

Nach einer öffentlichen Veranstaltung 2006 mit dem Seelsorger Jörg Sbrisny aus dem Kinderhospiz Löwenherz wird deutlich, dass Löwenherz Kinder nicht nur stationär, sondern auch ambulant begleiten möchte und hierzu ein Netzwerk mit schon bestehenden Hospizvereinen, die eine Begleitung für Erwachsene anbieten, aufbauen möchte.

2007 Nach der Teilnahme an mehreren Netzwerktreffen schließt der Hospiz-Verein 2007 einen Kooperationsvertrag mit Löwenherz.

2008Ausbildung der ersten ehrenamtlichen Kinderhospizbegleiter.

Der Hospizverein gründet den „Runden Tisch zur Hospiz- und Palliativversorgung in Bad Pyrmont und Umgebung“ mit allen Einrichtungen, die mit dem Thema Tod und Sterben zu tun haben, um einen guten Austausch und eine bessere Vernetzung vor Ort zu gewährleisten. Der „Runde Tisch“ besteht bis heute.

Nach Bedarf treffen sich hier auf Einladung des Hospiz- Vereins ambulante und stationäre Pflege- und Behin-derteneinrichtungen, das Krankenhaus, das stationäre Hospiz, Ärzte und Seelsorger, der Palliativstützpunkt sowie der Seniorenbeirat der Stadt Bad Pyrmont.

März 2008 Mit Ruth Berge wird eine weitere Koordinatorin eingestellt. Sie übernimmt mit 7 Wochenstunden die Koordination der ambulanten Kinderhospizarbeit, die bis dahin von Anne Gille ehrenamtlich geleistet wird.

November 2009

Der Hospiz-Verein feiert sein 15-jähriges Bestehen!

Statt eines Festaktes bietet der Verein über das Jahr ver-teilt mehre öffentliche Veranstaltungen zum Thema Tod und Sterben, durch Vorträge, Filme, Lesung, etc. an:

Im Sommer gibt es eine große Infobörse aller kooperierenden Einrichtungen, aller Gärtner und Bestatter im Rathaussaal der Stadt Bad Pyrmont.

März / April 2011 Wechsel der Koordinatorinnen, für Ruth Berge kommt Regina Stelter.

November 2011

Der Hospiz-Verein verabschiedet seine erste hauptamtliche Koordinatorin Hildegard Cramer mit einem Festakt in den wohlverdienten Ruhestand.

Dezember 2011

Regina Stelter übernimmt die Stelle von Hildegard Cramer. Als weitere Koordinatorin kommt Jutta Jess hinzu.

Januar 2012

Die Gruppe der „Verwaisten Eltern“ wird gegründet, initiiert und geleitet durch Magdalene Grotehans und Gundula Lüttge.

Die Gruppentreffen finden jeden 3. Dienstag im Monat statt.

Januar 2013

Nach vielen, vielen Jahren bekommt der Hospiz-Verein Bad Pyrmont ein neues Logo und eine neugestaltete Homepage, auf der alle aktuellen Angebote, öffentliche Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten des Vereins ein/angesehen werden können.

2014

Die neue Konzeption und das Curriculum für den Vorbereitungskurs zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung werden fertiggestellt.

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Podiumsveranstaltungen zu:• Ambulanter und stationärer Hospizarbeit• Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Vorträge:• Suizid, der letzte Ausweg• Leben mit Krebs• Spiritualität in der Sterbebegleitung• Umgang mit aktiver Sterbehilfe

Schwerpunktthemen:• Kinderhospizwoche mit verschiedenen Aktivitäten

(Vortrag, Gottesdienst, grüne Bänder)• Organspende (Einzelvortrag und Podiumsdiskussion)

Hospiz und Kino:• Verschiedene Filme in Kooperation mit

dem örtlichen Kino

„Halt auf freier Strecke” „Das Meer in mir” „Elisabeth Kübler-Ross” „Meine Schwestern”

Hospiz und Kultur:• Hospizliche Themen in Märchen• Theaterauff ührungen „Franka geht“ „Du bist meine Mutter“

Benefi zkonzerte:• Schaumburger Land-Streicher, organisiert von

Soroptimisten• Birte Gäbel• Shine a light

Gottesdienste in den verschiedenen Kirchengemeinden in Bad Pyrmont und Lügde

Gründung: 21.11.1994

Mitgliedszahlen:

1994: 65 Personen2014: 267 Mitglieder

Aktive Ehrenamtliche:

1994: ca. 20 Personen, davon10 SterbebegleiterInnen

2014: 73 Personen, davon 50 SterbebegleiterInnen (inklusive5 KinderhospizbegleiterInnen)

Hauptamtliche Mitarbeiter:

ab 2000: ABM-Mitarbeiterin

ab 2004: eine hauptamtliche Koordinatorin, eine Bürokraft auf Honorarbasis

ab 2008: eine geringfügig beschäftigte Koordinatorin dazu

seit 2011: 1,5 Stellen hauptamtliche Koordinatorinnen

abgeschlossene Sterbebegleitungen:

1994: ca. 5 Begleitungen

2011: 76 Begleitungen

2012: 88 Begleitungen

2013: 87 Begleitungen

2014: 70 Begleitungen (bis Ende September)

Vorbereitungskurse:

Seit 2007 insgesamt 7 Kurse mit gesamt 103 Teilnehmern, davon wurden in den Jahren ca. 2/3 als Hospizbegleiter aktiv.

Zahlen des Vereins

Hospiz-VereinBad Pyrmont e.V.Ambulanter Hospiz- &Palliativberatungsdienst

Wichtige Veranstaltungen des Vereins

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Wenn ich auf die 20 Jahre zurückblicke, die wir nun in Bad Pyrmont hospizlich aktiv sind, die ich persönlich auch mit erlebt habe, so ist schon deutlich festzustellen, dass sich das alles sehr verändert hat. Kaum ein ande-rer sozialer Bereich hat sich so rasant und mit breiten Facetten entwickelt wie die Hospizarbeit. Im Rückblick empfinde ich viel Dankbarkeit, dies alles miterlebt zu haben, Menschen kennengelernt zu haben, denen es wichtig war, eine Hospizbewegung zu gründen und etwas Gutes zu entwickeln…..

Als wir anfingen, uns mit dem Thema zu beschäftigen, waren wir ein Kreis engagierter, am Thema „Hospiz“ interessierter Menschen, die, angespornt durch Einzel-ne, die zuvor schon Berührung hatten, begannen, sich mit hospizlichen Fragen auseinander zu setzen.

Damals gab es einzelne Initiativen im Land, es gab auch bereits eine Landes-Arbeitsgemeinschaft Hospiz, die aber noch in den Anfängen steckte, es gab erste stationäre Hospize, die ausschließlich auf der Basis von Spenden arbeiteten, und es gab 1993 in Braunschweig den ersten Hospizkongress hier in der Region.

Die Teilnahme dort war ein Schlüsselerlebnis für uns, die wir von Bad Pyrmont dort hinreisten, dort gab es Berüh-rung zu den Pionieren der Hospizarbeit, viele Grundin-formationen und Infos von den Anfängen aus anderen Städten und damit den größten Motivationsschub, auch bei uns am Ort einen Verein zu gründen.

Vorgaben gab es lediglich im formalen Bereich, aber nicht im hospizlichen Kontext, selbst die Vorbereitung auf die sehr sensible und neue Tätigkeit war kaum

definiert. Es gab zwar z.B. in Celle erste Veröffentlichun-gen zu Schulungskriterien, aber das war weit weg, wir suchten vor Ort einen eigenen Weg.

Ambulante Hospizarbeit war eine ausschließlich ehren-amtliche Angelegenheit, die sich sehr in den privaten Bereich der Aktiven ausdehnt. Es gab die Gastfreund-schaft der Kirchengemeinden, in Bad Pyrmont bes. der katholischen Gemeinde, dort wurden die Gruppen- sitzungen abgehalten, aber es gab kein Vereinsbüro, keine Büroausstattung, niemand dachte z.B. über PC-Vernetzung o.ä. nach.

Wir haben uns langsam an das Thema herangetastet, inhaltlich gearbeitet, eine Haltung entwickelt, eine Sat-zung für den Verein formuliert und Vorstellungen davon entwickelt, wie die praktische Arbeit aussehen könnte.

Nach der Vereinsgründung gab es den Vorstand, aber vor allem viele Ehrenamtliche, die aktiv werden wollten. Aus den Reihen wurde eine „Einsatzleitung“ bestimmt, also eine Ehrenamtliche, die die Erstbesuche machte und die Sterbebegleiter dann einsetzte. Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir die Arbeit gestalten wollten, wo wir die Menschen begleiten wollten, welche anderen hospizlichen Themen noch zu bedenken sind.

Langsam entwickelte sich eine Struktur, und von diesem kontinuierlichen Herantasten an das Thema profitieren wir noch heute, baute sich doch auf diese Weise eine Vereinsorganisation auf, die sich sehr bewährt hat und – bei allen Neuerungen – bis heute Bestand hat.

Die Neuerungen kamen Schritt für Schritt, ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Hospizarbeit war die Aufnahme der Tätigkeit in die gesetzlichen Bestim-mungen des Sozialgesetzbuches. Damit wurde seitens des Gesetzgebers ein wichtiges Zeichen gesetzt und die Hospizarbeit erhielt auch formal einen Stellenwert, war nicht länger die Angelegenheit einer weniger Idealisten.

Es begann Ende der 90er Jahre mit der gesetzlichen Regelung der Finanzierung stationärer Hospizbetreu-ung, die dann auch möglich machte, dass wir hier am Ort über die Errichtung eines stationären Hospizes

Hospizarbeit – früher und heute

Die Akten standen bei uns zuhause, die schriftlichen Tätigkeiten wurden zuhause erledigt und viele Abspra-chen auch in privaten Kontexten geregelt. Die vereins- eigene Bücherei, die langsam anwuchs, wurde in einer Klappkiste aufbewahrt und zu den Treffen mitgenom-men.

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nachdenken konnten; letztlich der Anfangspunkt zur Eröffnung des Hospizes „Mutter Anselma Friedensthal“ im Februar 2000.

Mit diesem Schritt bekam die Hospizarbeit insgesamt mehr Akzeptanz, die Menschen konnten sich unter hospizlicher Begleitung eher etwas vorstellen, wenn auch die bis dahin spärlichen Anfragen nach häuslicher Begleitung durch unseren Verein noch mehr zurück- gingen.

Für den Verein war es auch in anderer Hinsicht ein wichtiger Zeitpunkt, gab es doch seitdem erstmals ein Vereinsbüro. Die Hospizarbeit wurde aus den privaten Bezügen herausgeholt und wurde öffentlicher, es gab mit dem Büro einen Anlaufpunkt für Beratung, für die Ehrenamtlichen, für alle hospizlichen Fragen.

Eine gravierende Veränderung erfuhr die Vereins- arbeit, als die gesetzliche Finanzierung auf die ambulante Hospizarbeit ausgeweitet wurde und wir uns nach ausführlicher Beratung und einem Votum der Mitgliederversammlung 2004 entschlossen, die ausschließliche Ehrenamtlichkeit aufzugeben und eine hauptamtliche Koordinatorinnenstelle einzurichten.

Wir haben uns lange damit auseinandergesetzt, und das aus verschiedenen Gründen:

• Nach unserem Verständnis sollte die Ehrenamtlichkeit der Hospizarbeit bewahrt werden, mit der Einstellung einer hauptamtlichen Koordinatorin haben wir dieses Prinzip verlassen.

• Damit verbunden kam bei vielen Aktiven des Vereins die Befürchtung auf, der Stellenwert der Ehrenamt- lichen könne sich deutlich verringern.

• Verbunden mit der Entscheidung war die Abhängig-keit von den Kostenträgern (den Krankenkassen) und die Akzeptanz derer Formalien, z.B. einer ausführli-chen Dokumentation der Tätigkeit, ein Bereich, der vielen Ehrenamtlichen sehr schwer fiel.

• Wir haben eine große Veränderung der Rahmenbe- dingungen erlebt, mit denen umgegangen werden muss, angefangen von einem großen finanziellen Etat, einer ständigen Abhängigkeit von den Kosten-trägern und ihren veränderbaren Kriterien der Finan-zierung bis hin zu der Doppelstruktur Ehrenamt und hauptamtliche Mitarbeiter.

Vor allem der letzte Aspekt hat besonders die Vor-standsarbeit deutlich verändert. Ging es bei Vorstands-entscheidungen bis dahin zu einem großen Teil um hospizliche Fragen, um Themen für die Öffentlichkeits-arbeit, um die Diskussion einzelner Fälle, so verlagerte sich dies nun zum Teil auf andere Vereinsgremien. Der Vorstand befasst sich seitdem zu einem großen Teil mit „Arbeitgeberfragen“, ein Thema, das bei Vereins- gründung überhaupt keine Rolle spielte und ein großes Umdenken erforderte, für einen ehrenamtlichen Vor-stand durchaus auch eine Herausforderung darstellt.

Und wir erleben es als große Verantwortung, den mittlerweile sehr großen Jahresetat des Vereins verant-wortungsvoll zu führen, haben wir damit doch nicht

nur eine Verpflichtung unserem Anliegen gegenüber, sondern auch den Mitarbeitern, deren Stellen von einer sehr gründlichen und formal korrekten Handhabung der ganzen Formalien abhängen.

Trotz dieser ganzen schwierigen Konstruktionen sind wir weiterhin davon überzeugt, mit der Errichtung der hauptamtlichen Stellen einen wichtigen und

Annette Kleine-Gödde

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richtigen Schritt gegangen zu sein, die Entscheidung hat sich als Glücksfall herausgestellt (grundsätzlich und auch mit der Besetzung durch die Personen, die wir dafür gefunden haben), der den Verein sehr viel weitergebracht hat:

• Die Vertretung des Vereins nach außen erfolgt kontinuierlich durch die Koordinatorinnen, die Vernetzung des Vereins mit anderen Einrichtungen vor Ort, die mit uns kooperieren, ist somit gut gewährleistet.

• Die Ehrenamtlichen, die für den Verein tätig sind, fühlen sich von den Koordinatorinnen gut betreut, haben in ihnen ständige Ansprechpartnerinnen, können sich so sehr intensiv auf die einzelnen Begleitungen und Beratungen einlassen, da sie sich selbst vom Verein getragen fühlen.

• Die hospizliche Beratung des Vereins für alle Menschen, seien es Angehörige von Sterbenden, seien es Trauernde oder Bürger, die zu bestimmten Themen Beratungsbedarf haben, wie z.B. Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, ist fundiert gesichert, da die Koordinatorinnen über ein breites hospizliches Wissen verfügen und über die Dachverbände und Kooperationspartner auch ständig die aktuellen Infos erhalten.

• Durch die aktive und vernetzte Arbeit der hauptamt- lichen Koordinatorin konnte der Kreis der Ehren- amtlichen nach fundierter Schulung und Vorbe- reitung vergrößert und die Anzahl der Begleitungen in Bad Pyrmont und Umgebung ausgebaut werden, so dass es inzwischen erforderlich wurde, eine zweite Koordinatorinnenstelle zu schaffen.

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Und wir haben weitere Herausforderungen zu meistern, die Hospizlandschaft ist in ständiger Bewegung. Durch die Einrichtung von Palliativstützpunkten, durch die Kriterien der SAPV, der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, der wachsenden Akzeptanz des Themas in der sozialen Landschaft ist die Hospizbewegung gefragt, sich neu zu positionieren, sich mit neuen Fragen zu beschäftigen. Zu diesen neuen palliativ-medizinisch-pflegerischen Aspekten kommt die aktuelle Diskussion um die Fragen der aktiven Sterbehilfe hinzu, und auch dazu werden wir uns eine Haltung erarbeiten müssen.

Fazit: Es bleibt spannend, und ich freue mich auf weitergehende fundierte und interessante Hospizarbeit in unserem Verein.

Annette Kleine-Gödde

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Wer jemals einen Artikel über seinen Arbeitsplatz geschrieben hat, kann nachvollziehenden, dass sich ein leichtes Grübeln über die Dinge einstellt.

Es kommen Gedanken, die wieder verworfen werden, die klarer sehen lassen, die im Arbeitsalltag oft unter-gehen.

Wenn anschließend bewusst wird, dass seit fast drei Jahren der Gang zur Arbeit noch immer (oder fast immer) Freude macht, kann von Glück gesprochen wer-

spricht, beschäftigen wir uns heute mit folgenden Fragestellungen:

• Was genau braucht es an Koordination durch „Professionelle“ in der ehrenamtlichen Sterbebe- gleitung?

• In welchen Ausmaß beeinflussen Richtlinien, Vor-gaben der Kostenträger, Fragen zur Qualitätssiche-rung, Datenschutz und vieles mehr das eigentliche Bemühen um Sterbebegleitung? Wie ist dazu unser Standpunkt?

• Wieviel Tätigkeit darf hauptberuflich sein, ohne dass eine Bürgerbewegung darunter leidet?

• Wie erlebt und lebt man einen Arbeitsplatz inmitten von engagieren Ehrenamtlichen und einem ehren-amtlichen Arbeitgeber?

• Wie geht es weiter mit der Hospizbewegung, die in der Vergangenheit in der Gesellschaft viel bewegt hat und sich jetzt behaupten muss in einem enger werdenden Palliativangebot?

• In welcher Form darf/muss dabei von Konkurrenz gesprochen werden?

Fragen, die unseren Berufsstand in jeder Hinsicht be-schäftigen und vielschichtig diskutiert werden.

Doch nun zum eigentlichen Auftrag des Artikels, nämlich:

Was macht man da eigentlich und wozu seid ihr da?

Der wichtigste und der allgemein bekannteste Teil unsere Arbeit besteht in der eigentlichen Organisation der Begleitung.

Die Rolle der Koordinatorin den. Ich persönlich möchte sagen, dass dieser Arbeits-platz ein ganz besonderer ist.

Man ist mit seiner ganzen Persönlichkeit der Arbeit aus-gesetzt, aber auch in den unterschiedlichsten Bereichen angerührt und mal mehr oder weniger schmerzlich getroffen. Eine Besonderheit eben!!!

Nachdem in der Vergangenheit die Frage geklärt wurde, ob ambulante Hospizarbeit hauptberufliche Koordi-natoren/innen benötigt und was dagegen oder dafür

Regina Stelter und Jutta Jess

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Die erste Kontaktaufnahme zur Familie, zu dem Ster-benden aber auch zu den versorgenden Einrichtungen, den Pflegediensten und Hausärzten ist ein Teilbereich.

Herauszuhören, was die Familie und der Betroffene benötigen, um sich in dieser existentiellen Situation besser zu fühlen, ist oftmals die erste Handlung bei den anfänglichen Kontakten.

Als Koordinatorin ist ein guter Kontakt zu den ehren-amtlichen Begleitern eine grundlegende Voraussetzung. Menschen begleiten Menschen - das heißt, dass ich mit meiner gesamten eigenen Person, meinen Schwächen, meiner eigenen Verletzlichkeit und Bedürftigkeit, aber auch mit meinen eigenen Stärken und Ressourcen und Geschichte als Mensch, der ich bin, in eine heraus- fordernde ehrenamtliche Begleitungssituation gehe.

Dass ich Menschen zur Seite stehe, die in der letzten Lebensphase, in der letzten Lebenskrise einen Men-schen an der Seite haben möchten. Jemanden, der nicht in einer Rolle oder in einer Funktion an ihrer Seite auftaucht, sondern sich auf Augenhöhe einlässt auf das, was dort geschieht. Niemand der es besser weiß, der Antworten hat, der weiß wie es geht, oder eine Aufgabe erfüllen muss.

Da wir alle unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist die Voraussetzung für einen gelingenden Einsatz, dass wir Koordinatorinnen die Ehrenamtlichen mit ihren Stärken und Schwächen kennen und einschätzen können, in welcher Situation wer passt. Wir entscheiden dann, welcher Begleiter

bei einer neuen Anfrage in einer Begleitung eingesetzt werden kann.

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit für alle Beteiligten, die Begleitung abzulehnen. Oftmals ist der Alltag belastet oder eigene Befindlichkeiten lassen eine solche intensive zwischenmenschliche Begegnung nicht zu.

Ein ehrlicher und offener Austausch mit der Koordi-natorin darüber ist eine Grundvoraussetzung, da wir sonst dem Sterbenden, der Familie und dem Begleiter nicht gerecht werden.

In der weiteren Begleitung wird der Ehrenamtliche den hauptsächlichen Kontakt zur Familie haben. Bei Veränderungen oder wechselnden Bedürfnissen in der

Familie, sowie bei langen Begleitungen findet immer wieder ein Kontakt oder ein Besuch der Koordinatorin in der Familie bzw. bei dem Sterbenden statt.

Zusätzlich werden regelmäßig Gespräche zwischen Ehrenamtlichen und Koordinatorin geführt.

Folgende Fragen bewegen uns immer wieder:

• Wie ist die Situation zurzeit in der Familie?

• Wie oft sind die Einsätze verabredet?

• Gibt es Veränderungen bei Angehörigen oder beim Allgemeinzustand des Sterbenden?

• Ist die Situation für alle Beteiligten noch aushaltbar? Was braucht es, wenn nicht?

• Ist Kontakt und Austausch zum Netzwerk wie Pflege-dienst, Hausarzt usw. notwendig?

Aber auch:

• Halte ich meine Rolle ein?

• Werde ich durch die Situation in der Familie an eige-ne Erlebnisse in meinem Leben erinnert? Wenn ja, wie kann ich mich abgrenzen?

• Beziehe ich bei den Familienangehörigen in Konflik-ten Stellung oder kann ich allen gegenüber neutral bleiben?

• Projiziere ich eigene Erlebnisse in die Begleitung? Wenn ja warum und was kann ich tun?

Der Begleiter muss in der Lage sein, immer wieder seine Situation zu reflektieren und den Austausch mit der Koordinatorin suchen. Die „Gesunderhaltung“ des

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Begleiters ist eine der hautsächlichen Aufgabenberei-che der Koordinatorinnen.

Das setzt natürlich ein großes Vertrauensverhältnis zwi-schen allen Beteiligten sowie eine große Offenheit und einen wertschätzenden Umgang aller voraus.

Zusätzlich verpflichten sich die Ehrenamtlichen zu regelmäßiger Supervision, um mit einem externen Supervisor ihre Situation zu besprechen.

Wie viele Begleitungen ein Ehrenamtlicher übernimmt, entscheidet jeder selbst. Die Koordinatorin sorgt für entsprechende Pausen zwischen den Begleitungen. Selbst eine Begleitung im Jahr ist genauso gern ge- sehen wie jemand, der größere zeitliche Möglichkeiten zur Verfügung hat.

Ein weiterer Aufgabenbereich unserer Arbeit ist die Kontaktpflege zu Betroffenen, aber auch zu den Ein-richtungen, die sich mit uns am Ort um Sterbende und ihre Angehörigen kümmern, ohne die wir nicht aus-kommen. Sich immer wieder ins Gespräch bringen und die anfängliche Schwellenangst überwinden zu helfen, ist ein Teil vom Alltag.

Die zusätzliche Netzwerkarbeit, der Austausch zwi-schen allen Beteiligten muss immer wieder angeregt werden. Die unterschiedlichen eingeschalteten Versorger (Pflegedienst, Hausarzt, Palliativ-Stützpunkt, Krankenhaus, Seelsorge usw.) tragen mit unterschied-lichen Kompetenzen dazu bei, dem Sterbenden und seiner Familie Unterstützung und Hilfe zu geben. Die

psychosoziale Begleitung durch den ehrenamtlichen Hospizbegleiter ist eine weitere tragende Säule im ge-samten System. Nur gemeinsam kann eine umfassende und ganzheitliche Versorgung stattfinden.

Den Übergang von der Krankenrolle in die Rolle eines Sterbenden stellt jeden Menschen vor eine große Herausforderung. Das Sterben zulassen können, so genommen zu werden wie ich bin, nicht auf die Rolle eines Sterbenden reduziert zu werden ist ein großes Bedürfnis vieler Menschen in der letzten Lebensphase.

Die soziale Einbettung des Sterbenden, Fragen und Ängste, die diesen Prozess begleiten, die Schmerzen, dem eignen Tod zu begegnen sind auf gleicher Ebe-ne zu betrachten wie medizinische und pflegerische Problemfelder.

Das Zusammenspiel zwischen Pflege, Betroffenen, Medizin, Palliativ Medizin und der ehrenamtlichen Ster-bebegleitung ist weiterhin eine große Herausforderung - und gelingt nicht immer. Wir setzen uns dafür ein, das ist auch die ureigene Aufgabe der Hospizbewegung: Eine ganzheitliche Versorgung der Sterbenden und ihrer Familien, nicht die Beschränkung auf pflegerische und palliativmedizinische Versorgung, sondern ein Begleiten in jeder Hinsicht, darin verstehen wir unsere Rolle.

Regina Stelter

„Adieu“, sagte der Fuchs.

„Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Aus:„Der kleine Prinz“ von Antoine de Exupéry

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Die ehrenamtlichen Sterbebegleiter

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Der HelferkreisWir berichten heute mit ein bisschen Stolz darüber, was sich entwickelt hat aus dem, was wir uns vor nun schon 20 Jahren vorgenommen hatten!

Wir wollten Hospizarbeit leisten, wir wollten uns Men-schen in ihrer letzten Lebensphase zuwenden! Helfen wollten wir, dass Kranke in Würde, selbstbestimmt und in ihrer individuellen Art und Situation ihr Leben bis zum Ende leben können. Hierbei wollten wir sie beglei-ten, ihnen hilfreich zur Seite stehen oder auch einfach achtsam bei ihnen sein. Wir wollten uns den Gefühlen von Trauer und Angst anteilnehmend und mitfühlend öffnen. Wir wollten auch die Angehörigen mit einbe-schließen.

Damals waren wir eine sehr kleine Gruppe. Wir taste-ten uns an die Anforderungen gemeinsam heran. Wir beschäftigten uns vor allem mit dem eigenen Sterben, mit unseren Gefühlen und Ängsten den Tod betreffend. Dann machten wir Rollenspiele zur Besuchssituation, hatten dann die Erfahrung der ersten Begleitung eines Kranken. Danach reflektierten wir gemeinsam das Erfahrene.

Wir lernten immer besser die kleinen, oft auch versteck-ten Signale der Kranken wahrzunehmen, zu deuten und zu verstehen. Wir brachten auch mehr und mehr den Mut auf, den Fragen der Sterbenden zu begegnen, sie manchmal sogar zu beantworten. Wir lernten auch, die Ängste auszuhalten, manchmal mildernd abzubauen. Erst allmählich differenzierten sich die verschiedenen Themen heraus, entstanden die verschiedenen Arbeits-

gruppen im Verein. Wir gründeten den Helferkreis. Die ehrenamtliche Einsatzleitung fand am privaten Telefon zu Hause statt.

Heute sind wir eine Gruppe von über 50 Ehrenamtli-chen, die sich für den Einsatz bereithalten. Es sind Män-ner und Frauen verschiedenen Alters, Berufstätige und auch Rentner. Jeder in unserer Gruppe hat eine andere Motivation für die Begleitungsarbeit und gerade darum können wir für die so unterschiedlichen zu begleiten-den Menschen Helfer finden, die passen könnten.

In fast jedem Jahr läuft ein Kurs für neue Helfer in Theorie und Praxis.

Die ehrenamtliche Einsatzleitung wurde inzwischen von zwei hauptamtlichen Koordinatorinnen übernommen, die nun immer ansprechbar sind. Wir treffen uns einmal im Monat mit einem Supervisor in einem geschützten Raum in schön gestalteter Atmosphäre. Unser Thema sind die erlebten Begleitungen. Es herrscht eine Atmo-sphäre des Vertrauens. Wir tragen unsere Gedanken und die angeklungenen Gefühle zusammen und denken ge-meinsam über die Entwicklung einer Begleitung nach. Das ist sehr hilfreich. Es erweitert den Blickwinkel, es tut gut, weil es bestätigt. Oder es löst unsere Spannung auf, weil es Erklärung schafft und es tröstet. Wir alle stehen dem Leben positiv gegenüber. Wir sind dankbar dafür, dass fremde Menschen uns ganz nah an sich heranlas-sen und uns Vertrauen schenken.

Sabine von Bodecker

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Der ArbeitskreisSchon 1993 trafen sich in Bad Pyrmont Frauen und Männer, um die Situation Kranker und Sterbender zu diskutieren und die Lage der Betroffenen zu verbessern. Zunächst waren es Menschen, die beim Verlust eines Angehörigen schlechte Erfahrungen gemacht hatten und Menschen aus sozialen Berufen, deren Alltag der Umgang mit Kranken war und die nicht länger akzeptie-ren wollten, dass Sterben und Tod tabuisiert wurden.

Diese Basisgruppe hat den Anstoß zur Hospizarbeit hier am Ort gegeben, 1994 entstand aus der Initiative der Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.

Im Arbeitskreis wurden und werden die Weichen für die Ausrichtung des Vereins gestellt, gravierende Aspekte der Arbeit diskutiert und Entscheidungen vorbereitet. So wurde in diesem Gremium die Vereinsstruktur entwickelt, die inhaltliche Ausgestaltung festgelegt; seitdem gibt es ein transparentes Organigramm des Vereins und eindeutige Verantwortlichkeiten innerhalb der verschiedenen Gruppen.

Hier wurden hospizliche Grundsatzentscheidungen getroffen, z.B. die Frage geklärt, in welchen Kontexten die Begleitung Sterbender durch Ehrenamtliche erfolgen soll. Es wurden konzeptionelle Überlegungen zu Einsätzen des Vereins z.B. im Altenheim oder im Krankenhaus angestellt und die notwendigen Kontakte geknüpft.

Vom Arbeitskreis aus ging die Initiative, sich mit der Notwendigkeit der Errichtung eines stationären Hospizes zu befassen und es wurde hier auch inhaltlich

vorbereitet. Auch wurde der Gesprächskreis für Trauernde und das Hospizfrühstück von hier aus konzipiert.

Im Arbeitskreis wurde vorüberlegt, ob die Schaffung einer hauptamtlichen Koordinatorenstelle für den Verein der richtige Schritt sein kann und auch, ob sich der Verein der Kinderhospizarbeit zuwenden sollte, ob diese Aufgabe zu bewältigen ist und wie sie ausgestaltet werden könnte.

Nicht immer herrschte gleich Einigkeit über diese Fragen. Manchmal wurde auch laut und kontrovers diskutiert, aber es kam immer zu einer zufriedenstellenden Einigung, bei gravierenden Fragen nach Diskussion im Arbeitskreis dann auch mit dem Vorstand als Entscheidungs- und Verantwortungsgremium des Vereins.

Im Arbeitskreis werden die Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit überlegt, diskutiert und umgesetzt. Es werden hier auch rechtliche und inhaltliche neue Aspekte besprochen und dazu eine hospizliche Haltung entwickelt. Themen in den letzten Jahren waren u.a. die Charta der Hospizarbeit, die gesetzlichen Neuerungen der Vorsorge, Rituale der Sterbebegleitung in anderen Kulturen und vieles mehr.

Im letzten Jahr war das Thema „Organspende“ Schwerpunktthema mit mehreren Veranstaltungen, aktuell befasst sich der Arbeitskreis mit den neuen Überlegungen zur aktiven Sterbehilfe.

Auch werden hier die aktuellen Anstöße der Dachverbände besprochen und entschieden, ob neue Themen und Inhalte aktiv übernommen werden sollen, aktuell steht das Thema „Hospiz und Schule“ auf der Agenda.

Und das macht die Stärke des Vereins aus: Der Arbeitskreis als Ideenschmiede stellt neue Ideen auf eine gesunde Basis, gibt dem Vorstand die Gewissheit, dass die Aktiven Neuerungen mittragen und inhaltlich mitgestalten. So konnte der Verein wachsen, einen sicheren Platz im sozialen Gefüge des Gemeinwesens erlangen und überzeugt durch eine sehr fundierte Umgehensweise mit allen Fragen zum Thema Tod und Sterben.

Der Arbeitskreis ist für jeden offen, der erste Eindrücke von der Arbeit des Vereins gewinnen will, ohne sich gleich zu intensiver Mitarbeit oder auch zur Begleitung Sterbender zu verpflichten. Interessierte und Mitstreiter sind uns jederzeit herzlich willkommen. Wir brauchen viele Aktive mit ganz unterschiedlichen Talenten und Schwerpunkten, und zur Klärung der eigenen Rolle für den Verein ist der Arbeitskreis genau die richtige Runde!

Die Treffen finden jeden 2. Montag im Monat, im Gemeindehaus der katholischen Kirche in der Bathildisstraße 14, statt.

Beginn um 18.00 Uhr, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Die Mitglieder des Arbeitskreises

Arbeitskreis 2014

Arbeitskreis 2000

Arbeitskreis 2012

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„Niemand soll dir das Recht auf deine Trauer nehmen, doch du musst damit nicht allein bleiben.“

Wir Trauerbegleiter bieten in monatlichen Gruppenge-sprächen unsere Hilfe an, um trauernden Menschen die ersten Schritte auf dem neuen Lebensweg zu erleich-tern. Den Gruppentreffen geht eine erste Kontaktauf-nahme mit der Trauerbegleiterin voraus.

Dann kommt es in der Regel zunächst zu einem Ein-zelgespräch, das dem gegenseitigen Kennenlernen dient. Dieses Gespräch kann je nach Wunsch an einem neutralen Ort, z.B. in einem Café, im „KOMM“ oder auch in der Wohnung des oder der Betroffenen stattfinden. Stellt sich allerdings heraus, dass der oder die Betroffe-ne an Gruppengesprächen nicht teilnehmen möchte, sind selbstverständlich auch mehrere Einzelgespräche möglich.

Die Ausbildung zur ehrenamtlichen Trauerbegleitung fand an mehreren Wochenendseminaren statt und endete mit einem Kolloquium und Zertifikat.

Verse von Anselm Grün:

Der Abschied lässt mich alleine zurück,

ich fühle mich einsam, keiner versteht mich.

Keiner geht mit mir in meiner Trauer!

Die Bekannten machen einen Bogen um mich,

Sie meiden mich, Sie wissen nicht, was sie mit mir reden sollen.

Ich will meine Trauer teilen,

aber es ist keiner da, der sie sich anhören will.

Sie wollen den Todesfall schnell hinter sich bringen,

Sie wollen sich nicht verunsichern lassen.

So bin ich allein mit mir.

Barbara Begerau und Detlef Knoke durchlaufen z.Z. die intensive Ausbildung in systemischer Trauerbegleitung und schließen diese im Frühjahr 2015 ab.

Dazu einige Gedanken einer Betroffenen:

Ist das wirklich so? Es ist so, wir konnten schon oft darü-ber reden. Wir haben es selbst erfahren müssen! Es ist gut so, dass es unsere Trauergruppe gibt, so kann man weinen und lachen, ohne bei den Mitmenschen Anstoß zu erregen. Danke für die monatliche Gelegen-heit dazu.

Der Gesprächskreis trifft sich jeden 3. Montag im Monat von 15.30 - ca. 17.00 Uhr im „KOMM“ , Lortzingstr. 22 , 31812 Bad Pyrmont.

Else Anhamm

Der Gesprächskreis für Trauernde

Gisela Mulzer, Else Anhamm

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Das HospizfrühstückMiteinander in gemütlicher Umgebung ein gemüt- liches Frühstück einnehmen, ja, das lieben viele Menschen.

Aber wie passt das nun mit dem Begriff „Hospiz“ zusammen? Frühstücken und gleichzeitig über das Sterben sprechen, geht das überhaupt?

Wer einmal teilgenommen hat, wird sich das nicht mehr fragen. Alle sind herzlich willkommen, die sich für das jeweilige Thema interessieren oder ganz einfach zuhören möchten, was andere auf dem Herzen haben. Oft sind es doch Gedanken und Probleme, die uns alle bewegen. Gewiss sind es immer ernste Fragen, die oft die Grundlagen unseres Lebens betreffen, aber es geht nicht immer nur um das Sterben direkt.

Es geht um die Trauerbewältigung oder Fragen der Lebensqualität, des Zuhörens, des Alleinseins und des Umgangs der Mitmenschen mit Trauernden. Auch ganz praktische Fragen werden thematisiert, zum Beispiel wie lange man einen Angehörigen zu Hause pflegen sollte oder überhaupt kann. Weiter werden immer einmal wieder die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Demenz besprochen.

Es werden keine langen Vorträge gehalten. Es gibt Denkanstöße, so wird aus der Frühstücksrunde schnell eine Gesprächs-/Erzählrunde. Für so manchen Teilneh-mer ist es befreiend, dass Tränen in diesem Kreis kein Tabu sind.

Es wird oft so zugehört, wie Außenstehenden es viel-leicht in ihren Kreisen höchst selten erleben. Es gibt ein Stück Angenommen-Sein, Zuwendung und etwas

Geborgenheit. Die jeweilige Runde wird oft zu einer Gemeinschaft mit Nehmen und Geben.

An so einem Vormittag gibt es zwischendurch auch mal ein herzhaftes Lachen, was allen sehr gut tut.

Das Hospizfrühstück ist offen für jeden und soweit un-verbindlich, als man einfach mal kommen kann, ohne sich gleich zum Wiederkommen verpflichtet zu fühlen. Andererseits ist es so verbindlich, dass sich alle Teilneh-mer trauen, ganz persönlich von sich zu sprechen.

Kerstin Pook

Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren,

dass man für andere Menschen etwas sein kann.

Dietrich Bonhoeffer

Monika Eggert, Kerstin Pook

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In Deutschland gibt es ca. 23.000 Kinder, die an einer lebensverkürzenden Krankheit oder Behinderung leiden. Die Versorgung dieser Kinder und ihrer Familien durch stationäre Kinderhospize ist in der Bundesrepub-lik flächendeckend gegeben. Anders als im stationären Erwachsenen Hospizbereich, in dem Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet und betreut werden,

eine angenehme und genussvolle Zeit zu bereiten, da-mit sie möglichst gestärkt wieder nach Hause zurück-kehren können.

Sie sind aber auch ein Ort, an dem sich die Familien behutsam auf Abschied und Tod eines Kindes vorberei-ten können.

Was aber geschieht, wenn die Familien wieder nach Hause zurückkehren?

Über die stationäre Versorgung hinaus wurde seit 2006 durch das Kinderhospiz Löwenherz ein Kooperations-modell mit ambulant arbeitenden Hospizvereinen ent-wickelt mit dem Ziel, die betroffenen Kinder / Familien auch ambulant zu versorgen. Aufgabe der ambulan-ten Kinderhospizarbeit ist es, die Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Eltern und Geschwister zu unterstützen. Hierfür werden ehrenamtliche Mitar-beiter/innen an sechs Wochenenden durch ein eigens hierfür entwickeltes Curriculum des Kinderhospizes Löwenherz ausgebildet und supervisorisch begleitet.

Durch aufwendige und lang andauernde Pflege, die ständige Auseinandersetzung mit Krankheit, schwe-rer Behinderung, Sterben, Tod und Trauer sind Eltern oft am Ende ihrer Kräfte. Negative Auswirkungen auf Partnerschaft und Geschwisterkinder sowie drohende soziale Isolation sind häufig vorprogrammiert.

Die ehrenamtlichen Begleiter/innen orientieren sich an den Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen der betroffenen Kinder, der Geschwister und der Eltern.

Die Kinderhospizarbeit

bieten die stationären Kinderhospize schwerpunktmä-ßig die Möglichkeit, schwerkranke und schwerstbe-hinderte Kinder vorübergehend (max. 28 Tage im Jahr) aufzunehmen und damit die Familien für diese Zeit von der oft jahrelangen intensiven Pflege ihrer Kinder zu entlasten. Hier bemühen sich Fachkräfte, den unheilbar erkrankten Kindern, deren Eltern und Geschwistern

Sabine Schauer, Klaus Pape, Monika Dreischer, Regina Stelter (Koordinatorin Kinderhospizarbeit),Detlef Knoke, Uta Heißmeyer

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„Mama, eigentlich haben wir doch drei Leben……

Zuerst eins im Himmel,dann hier auf der Erde, und dann wieder im Himmel;

unser richtiges Zuhause ist doch im Himmel!“

Verene Deege, 6 Jahre

Jegliches Handeln erfolgt in enger Absprache mit den Eltern, die als „Fachleute“ für die Belange ihrer Kinder angesehen werden. Konkrete Angebote können sein:

Für die betroffenen Kinder:

Gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der vorhandenen Fähigkeiten, wie z.B. Vorlesen, Spielen, Spaziergänge, Ausflüge.

Für die Eltern:

Freiräume schaffen, in dem sie bei dem Kind bleiben; praktische Unterstützung und Entlastung der Familie im Alltag; für Gespräche über ihre Sorgen und Nöte be-reit stehen; Austausch herstellen mit anderen betroffe-nen Eltern oder Selbsthilfegruppen; Kontakte ermögli-chen zu anderen Institutionen oder zum Kinderhospiz Löwenherz.

Für die Geschwisterkinder:

Zeit für sie haben; mit ihnen spielen, etwas unterneh-men, bei den Schulaufgaben helfen; Gesprächspartner sein für alle auftauchenden Fragen, die ihre besondere Situation betreffen.

Ambulante Kinderhospizarbeit leistet keine Kinder- krankenpflege. Sie ersetzt weder Nachbarschaftshilfe noch psychologische, therapeutische oder seelsorgeri-sche Fachkräfte.

Die ehrenamtlichen Begleiter/innen stehen den betrof-fenen Kindern/Familien regelmäßig und zuverlässig zur Verfügung.

Die Begleitzeiten werden den Bedürfnissen der Famili-en entsprechend abgestimmt. Das Angebot ist für die Familien kostenfrei.

Die fünf ausgebildeten Kinderhospizbegleiter/innen des Hospiz-Vereins Bad-Pyrmont sind für den gesam-ten Landkreis Hameln-Pyrmont zuständig. Seit 2007 wurden/werden sieben Familien betreut.

Uta Heißmeyer

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Manchmal weißt du nicht mehr weiter

bist nur traurig, wenig heiter,

weinst vielleicht den ganzen Tag

glaubst, dass dich kein Mensch mehr mag.

Denkst du dann an solchen Tagen:

„Warum muß ich mich so plagen?“

Klage nicht und denke dran,

LöwenHerzen stecken an:

Refrain:

Hast du dann ein LöwenHerz,hilft es über manchen Schmerz.Macht dich stark und schenkt dir Mut,hilft bei Traurigkeit und Wut.Gibt dir Kraft und Zuversicht,lässt dich niemals mehr im Stich.LöwenHerzen können strahlen,bunte Wunderwelten malen,jeder der ein solches hat,wird nicht mehr so schnell schachmatt!

Manchmal scheint die Sonne nichtund dir fehlt das helle Licht.Manchmal packt dich große Wutund es schwindet aller Mut.

Löwenherzen können strahlenHymne des Kinderhospizes Löwenherz (Musik Konstantin Wecker, Text Heidi Schrader)

Manchmal bist du klein und schwach

und die Freude lässt stark nach.

Klage nicht und denke dran,

LöwenHerzen stecken an.

Refrain:

Hast du dann ein LöwenHerz,

hilft es über manchen Schmerz.

Macht dich stark und schenkt dir Mut,

hilft bei Traurigkeit und Wut.

Gibt dir Kraft und Zuversicht,

lässt dich niemals mehr im Stich.

LöwenHerzen können strahlen,

bunte Wunderwelten malen,

jeder der ein solches hat,

wird nicht mehr so schnell schachmatt!

Macht dich stark und gibt dir Power,

hilft bestimmt auch dir auf Dauer,

macht dich frei und unbeschwert,

LöwenHerzen sind was wert.

Schenken Glück und Fröhlichkeit

Heute und für alle Zeit!

Prominente wie Helmut Schmidt, Yoko Ono, Udo Lindenberg und der Dalai Lama haben Bilder gemalt, um auf ihre ganz persönliche Art und Weise die Kinderhospizarbeit zu unterstützen.

Die Ausstellung „Ein großes Herz fürkleine (Löwen)Herzen“ wird am 4. Februar 2015 im„Museum im Schloss Bad Pyrmont“ eröff net undist dort bis zum 12. April zu sehen.

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Im Januar 2012 haben wir die Gruppe „Verwaiste Eltern“ gegründet. Diese Gruppe soll einmal monatlich Eltern, die ein Kind verloren haben, einen Raum zum Austausch über Ihr Schicksal bieten.

Manchmal ist der Prozess der Trauer sehr lang, schwer und kräftezehrend. Das Umfeld wird ungeduldig, Kontakte werden minimiert oder sogar abgebrochen. Die Menschen sind mit sich und ihrer Trauer allein. Die Gruppe soll ein Angebot für weiterführende, begleitende und unterstützende Möglichkeiten sein.

Das Angebot wurde von Eltern unterschiedlichen Alters rasch angenommen. So treffen sich Eltern im Alter von 20 J. bis ins höhere Alter hinein. Alle verbindet das gleiche Schicksal und viele ähnliche Erfahrungen. Der Altersunterschied spielt keine Rolle. Auch das Alter der verstorbenen Kinder ist nicht wichtig. Das Verbindende ist das Erleben des Verlustes, die damit verbundenen Gefühle und Erfahrungen.

Hier haben wir einige Antworten festgehalten, was den Eltern die Gruppe bedeutet:

„Die Gruppe bietet einen geschützten Raum, in dem wir offen reden können, und wir fühlen uns von den Anderen verstanden, weil alle ein gleiches oder ähnliches Schicksal tragen. Jeder kann sich in den Anderen hineinversetzen.“

„Wir nehmen uns vorbehaltlos in unserem Schmerz, unserer Trauer und unseren verschiedenen begleitenden Gefühlen an. Das tröstet und gibt Halt.“

„Die Erfahrungen der anderen Gruppenmitglieder, z.B. auch derer, die schon vor längerer Zeit ein Kind verloren haben, helfen uns, uns zu reflektieren, nachzudenken und auch Hoffnung zu schöpfen.“

„In dem gemeinsamen Mittragen können wir auch lachen, uns Alltägliches und Erfreuliches mitteilen. Der Humor hat einen Platz.“

Die Gruppe ist offen für jeden und freut sich über An-dere, die gerne kommen, teilnehmen und reden oder einfach nur dabei sein möchten.

Magdalene Grotehans und Gundula Lüttge

Die Gruppe „Verwaiste Eltern“

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Wir haben auch viel Spaß miteinander, können gut gemeinsam feiern und lachen!

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Der gesellschaftliche Auftrag der HospizbewegungVor einigen Jahren hat Franco Rest, einer der führenden Köpfe der Hospizbewegung Deutschlands, bei einem Vortrag in Hameln sinngemäß gesagt: Das Ziel der Hospizbewegung müsse es sein, sich überflüssig zu machen. Dieser Satz, den man zunächst durchaus verwirrt aufnehmen kann, hat mich damals wie heute tief bewegt.

Was ist nun damit gemeint?

Die hospizliche Bewegung gibt es hier in Deutschland erst seit den 1980er Jahren (Quelle, auch im Weiteren: Deutscher Hospiz- und Palliativverband).

Und es ist offensichtlich, dass sich in der palliativen Versorgung der Menschen in dieser Zeit vieles zum Guten gewendet hat.

Inzwischen gibt es in Deutschland etwa 1500 ambulante Hospizdienste, wie unseren Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.. Zudem haben wir gut 200 stationäre Hospize, wie das Hospiz Mutter Anselma Friedensthal.

War es noch vor 40 Jahren gar nicht so selten, dass Menschen alleine, ohne Beistand starben, weil sie schlichtweg niemanden hatten, der sich um sie kümmerte, so ist heute in weiten Teilen der Republik dafür gesorgt, dass diejenigen, die Beistand in der letzten Phase ihres Lebens möchten, diesen Beistand auch bekommen können.

Hier sind vor allem die Hospiz-Vereine oder stationäre Hospize tätig, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche.

Warum also sollten wir das Ziel haben, uns überflüssig zu machen?

Ich denke, dass an dieser Stelle unser gesellschaft-licher Auftrag ins Spiel kommt, der uns als Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. zweifellos gegeben ist.

Wir haben es in den letzten zwanzig Jahren nicht nur geschafft, einen gut funktionierenden ambulanten Hospizdienst zu etablieren und bei der Errichtung des stationären Hospizes maßgeblich mitzuwirken.

Wir haben es, gemeinsam mit Anderen, darüber hinaus geschafft, das Bewusstsein der Menschen in Bad Pyrmont und Umgebung in einer Weise zu bilden, dass das Sprechen und die Auseinandersetzung über und mit dem Tod nicht mehr ein Rand- oder Tabuthema ist, sondern ein Thema, das mitten in unserer Gesellschaft platziert ist. Wir werden dabei nicht nur von allen Kirchengemeinden, der Politik und den örtlichen und regionalen Medien unterstützt, sondern von vielen, vielen engagierten Mitbürgerinnen und -bürgern.

Nur gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir es immer mehr schaffen, eine Gesellschaft mit hospizlichem Gedankengut zu etablieren. Und darum ging und geht es Franco Rest:

Wir sind dann am Ziel und letztendlich „überflüssig“, wenn hospizliche Gedanken, also die Gedanken um ein Leben, in dem das Sterben und der Tod nicht ausgeklammert werden, für den überwiegenden Teil unserer Mitmenschen ganz normal zum Alltag dazu gehören.

Dann, wenn das erreicht ist, ist auch unser gesellschaftlicher Auftrag erfüllt, dann benötigen wir keine ambulanten und stationären Hospizdienste mehr, dann wird es keine Menschen mehr geben, die ungewollt einsam und allein sterben, weil Jede und Jeder bereitsteht, sich zu kümmern.

Eine Utopie – vielleicht.

Aber es kann ja sein, dass wir dies noch erleben werden; wir sind auf jedem Fall auf einem guten Weg dahin und wir werden so lange unseren Dienst an der Gesellschaft fortsetzen, bis diese Utopie Wirklichkeit wird.

Herbert Grondmann

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Spirituelle Dimensionen der HospizarbeitDer Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. ist ein religiös unabhängiger Verein. In ihm arbeiten evangelische und katholische Christinnen und Christen, Menschen anderer Religionszugehörigkeit und sicher auch Menschen ohne „verbriefte“ Glaubenszugehörigkeit.

Letztendlich wissen wir das gar nicht so genau, weil wir niemanden nach der Religionszugehörigkeit fragen, wenn er oder sie sich bei uns engagieren will.

Auch die Menschen, die wir betreuen, fragen wir nicht nach Religion oder Konfession – es sei denn, sie haben von sich aus das Bedürfnis, uns über ihre Nähe oder Ferne zu Gott zu berichten.

Ganz bewusst gehören wir auch weder der Diakonie, noch der Caritas, noch einer Organisation der freien Wohlfahrtspflege an. Wir waren, sind und bleiben in unserem Denken und Handeln unabhängig.

Dennoch sind wir ein Verein, der durch seine christliche Spiritualität geprägt ist. Zu unseren Gründervätern gehören mit Heinz Gronewold ein evangelischer und mit Walter Heinrichsrüscher ein katholischer Geistlicher. Viele Frauen und Männer, die in unserem Verein hilfreich wirken, sind in den evangelischen oder katholischen Kirchengemeinden Bad Pyrmonts und Umgebung fest verwurzelt.

Ich glaube, dass unser christliches Fundament für unsere Arbeit sehr wichtig ist: Die Tradition der Nächstenliebe und das Wissen, dass die uns anvertrauten Menschen Geschöpfe Gottes und somit

unsere Brüder und Schwestern sind, ist für viele von uns Motivation den oft nicht einfachen Gang mit den Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu gehen.

Noch einmal ganz deutlich: Es gibt auch andere Motivationen, Menschen zu helfen und diese sind qualitativ genauso wertvoll und richtig und dürfen und sollen auch in unserem Hospiz-Verein gelebt werden. Trotzdem halte ich es für wesentlich, dass wir weiterhin die christlichen Traditionen pflegen. Die Kirchengemeinden in Bad Pyrmont und Lügde unterstützen uns dabei sehr.

So stellen sie uns ihre Pfarr- oder Gemeindehäuser seit Beginn an kostenfrei für unsere jährliche Mitglieder-versammlung zur Verfügung und so feiern wir immer wieder Gottesdienste, die unter dem Hospizgedanken stehen. So ja auch zu unserem Jubiläum, um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen.

Vielen unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen hilft es in der Begleitung sterbender Menschen sehr, dass sie christlich geprägt sind. Wir wissen alle, dass sich am Ende des Lebens die wirklich wichtigen Fragen auf ein Minimum reduzieren. Und eine der wesentlichsten Fragen ist dabei: „Was kommt danach“, oder „kommt noch was danach“? An dieser Stelle wüsste ich persönlich sicher nicht, was ich antworten sollte, wenn ich nicht religiös geprägt wäre.

Die Vorstellung, dass nach dem Leben nichts mehr ist – das wäre für mich unerträglich. Was nun wirklich nach dem Sterben kommt, dass wissen wir letztendlich

nicht. Es ist aber tröstlich, dass wir in der christlichen Hoffnung leben können, im Jenseits mit denen, die uns vorangegangen sind und denen, die uns noch folgen, in irgendeiner Art zusammen sein zu können.

Herbert Grondmann

Herbert Grondmann

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Unsere PartnerWir leben von der Kooperation mit anderen Institutionen und freuen uns sehr über die Zusammenarbeit in vielen Bereichen.

aber z.B. auch:

• die ambulanten und stationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe sowie der Krankenpflege

• die niedergelassenen Ärzte und die Palliativmediziner vor Ort

• die Seelsorger, Kirchengemeinden und Bestatter

• die Nachbarvereine, besonders die Koordinatorinnen der näheren Umgebung

• viele Schulen, die beginnen, sich mit dem Thema zu beschäftigen

• die Krankenkassen, von denen wir gefördert werden

• die Gremien der Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Radio), ohne die wir unsere Ideen nicht verbreiten könnten

• und viele andere

Zu den Kooperationspartnern gehören:

• die Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen, bei der wir Mitglied sind: von der LAG bekommen wir immer aktuelle Informationen, aber auch bei schwierigen inhaltlichen Fragen eine kompetente Beratung und Fortbildungsangebote, besonders für die Koordinatorinnen

• das stationäre Hospiz am Ort: wir unterstützen dort bei Bedarf durch ehrenamtliche Tätigkeit, besonders bei Wechsel von ambulant betreuten Betroffenen in die stationäre Einrichtung

• der Palliativstützpunkt im Landkreis: wir sind Vertragspartner und werden vom Stützpunkt bei Bedarf mit angefragt

• das Kinderhospiz Löwenherz: dort durchlaufen unsere Kinderhospizbegleiter die Ausbildung, erhalten über Löwenherz Supervision, die Einsätze bei Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern werden von dort koordiniert

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Hospiz LAG NiedersachsenLiebe Hospizbewegte Frauen und Männer in Bad Pyrmont und Umgebung!

Ihr Motto „dem Sterben ein Zuhause geben“ verstehe ich im doppel-ten Sinn. Zum einen gibt es den gesellschaftlichen Anspruch der Hospizar-beit wieder, dass Sterben wieder zu Hause möglich wird und gleichzeitig,

Ulrich DomdeyVorsitzender

gemeinschaft Niedersachsen, die von dem offenen Austausch und Engagement ihrer Mitglieder lebt. Auch für diese Mitgestaltung herzlichen Dank.

Ihnen, die Sie in Kirche, Politik oder anderen Instituti-onen Verantwortung in Bad Pyrmont und Umgebung tragen, möchte ich ganz herzlich zu solchen Frauen und Männern in der Hospizgruppe hier in Bad Pyrmont gratulieren. Denn diese tragen in Ihrer Stadt mit Ihren Einrichtungen auch in schwierigen Lebenslagen zu einem menschlichen Miteinander bei.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute für Ihre Arbeit. Dass Ihre Arbeit segensreich ist, davon bin ich überzeugt und deshalb ruht der Segen auch auf Ihrer Arbeit.

Ulrich DomdeyVorsitzender

Celle, im September 2014

Danken möchte ich jedoch nicht nur denen, die die Hospizarbeit angeschoben haben, sondern allen Ehrenamtlichen, die sich in den unterschiedlichsten Aufgaben der Hospizarbeit eingesetzt haben und noch einsetzen. Denn Hospizarbeit ist ja nicht nur Beglei-tung, Hospizarbeit ist auch Öffentlichkeitsarbeit und Organisation, manchmal auch eine Geduldsprobe und eine Schule dafür zu lernen, mit Frustration umzuge-hen.

Doch zu allererst ist Hospizarbeit eine Haltung, eine Haltung, die den Menschen, die uns anfragen, bedin-gungslos gegenübertritt.

Sich auf den anderen, oftmals mir unbekannten Menschen einzulassen, bedeutet Risiko, das bedeutet flexibel zu sein und sich den Fragen zu stellen, die der andere mir stellt. Das ist nicht immer leicht.

In der Zeit, die ich die Hospizgruppe Bad Pyrmont kenne, ist sie mir als eine sehr aktive Gruppe Ehrenamt-licher und mit einem ebensolchen Vorstand begegnet, die sich gemeinsam den in der Hospizarbeit immer wieder neuen Herausforderungen engagiert und zupackend stellt. Das zeigt sich auch an Ihrer regen Teil-nahme an Veranstaltungen der Hospiz Landesarbeits-

dass Sterben in unserem Miteinander nicht verdrängt wird, sondern als Teil des alltäglichen Lebens ver- standen wird.

An beiden Themenaspekten arbeiten Sie als Hospiz- Verein nun schon seit 20 Jahren erfolgreich. Ich selbst war schon ein paar Mal bei Ihnen in Bad Pyrmont und konnte mich davon überzeugen. Danken möchte ich Ihnen allen, die sie sich in diesen 20 Jahren in der Hospizarbeit engagieren. Wenn man bedenkt, dass die Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft erst 1993 gegründet wurde, so gehören Sie fast zu 100 % zur Hospizent- wicklung in Niedersachsen.

Bei der Gründung Ihrer Hospizgruppe gab es vielleicht 20 Hospizgruppen. Heute sind es 127 Hospizgruppen und -vereine sowie 23 stationäre Hospize mit über 15.000 Ehrenamtlichen und ca. 700 Hauptamtlichen. Sie sind ein Teil dieser großen Hospizfamilie oder, wie es heute heißt, mit ihr vernetzt.

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Kinderhospiz Löwenherz, wir sind da – wir tragen mit „Löwenherz“ kooperiert seit 2008 mit dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont

Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind an einer unheilba-ren Krankheit leidet, erschüttert dies die ganze Familie. Plötzlich ist alles anders. Alles dreht sich nun rund um die Uhr um die Pflege und Versorgung.

Manchmal sind es Monate, oft Jahre, in denen die Eltern bis an den Rand der Erschöpfung gefordert werden. Bis zu vier Wochen im Jahr finden diese Familien Entlastung im stationären Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz in Syke. Die „restlichen“ 48 Wochen des Jahres sind sie zu Hause häufig auf sich selbst gestellt. Doch sie sind nicht allein.

Unterstützung erhalten sie von ambulanten Kinder-hospizbegleitern. Getreu dem „Löwenherz“-Leitspruch „Wir sind da, wir tragen mit – im Leben und im Ster-ben“, kooperiert der Verein Kinderhospiz Löwenherz in Niedersachsen mit rund 30 Hospizvereinen. Er schult Ehrenamtliche dieser Dienste in der Kinderhospizarbeit und bietet ihnen Vernetzung an.

Einer der ersten dieser Kooperationspartner ist der Hospiz-Verein Bad Pyrmont. „Löwenherz“ hat seit 2008 insgesamt sechs Ehrenamtliche des Vereins geschult, die vom Hospiz-Verein Bad Pyrmont eingesetzt werden, wenn eine Familie mit einem unheilbar erkrankten Kind dringend Hilfe benötigt.

Zurzeit sind vier Kinderhospizhelfer in der Begleitung eines Kindes beziehungsweise eines Jugendlichen aktiv. Sie betreuen die schwerstkranken Kinder für

einige Stunden in der Woche zu Hause, spielen mit den Geschwistern und haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte. Manche Eltern suchen aber auch einen ein-fühlsamen Gesprächspartner, der sie auf dem Weg der Krankheit und in der Trauerphase begleitet.

Vor ihrem ersten Besuch in einer Familie werden die künftigen Kinderhospizbegleiter von „Löwenherz“ in-tensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet. Einhundert Stunden umfasst die Schulung, in der sich die Ehrenamtlichen mit den Besonderheiten der Kinderhospizarbeit vertraut machen können. Denn anders als bei der Hospizarbeit mit Erwachsenen, wo es in der Regel um die Begleitung der letzten Tage und Stunden im Leben eines Menschen geht, werden die unheilbar erkrankten Kinder und Jugendlichen oft über Jahre begleitet.

Auch die Rolle der Kinderhospizhelfer ist eine besonde-re: Sie stärken das Familiensystem. Dabei geht es nicht darum, Experten in die Familien zu schicken, sondern Menschen, die den Alltag begleiten, sich in die häus- liche Situation einfühlen und ihr Handeln reflektieren. Eine große Herausforderung für die Ehrenamtlichen, die bereit sein müssen, sich in der Vorbereitung auch mit der eigenen Sterblichkeit und dem Tod auseinander- zusetzen.

Außerdem vermittelt die Schulung den Umgang mit dem erkrankten Kind, trainiert die Kommunikation und informiert über häufige Krankheitsbilder. Dazu gehören beispielsweise erblich bedingte degenerative Krank-heiten und Stoffwechselerkrankungen wie Mukopoly-saccharidose (MPS), genetische Fehlbildungen sowie

schwere Hirnschäden, die durch Sauerstoffmangel bei der Geburt oder durch Unfälle verursacht wurden, aber auch Krebs oder Aids.

Fanny Lanfermann, Leiterin der ambulanten Kinder-hospizarbeit bei „Löwenherz“, freut sich über die gute Zusammenarbeit mit dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont in den vergangenen Jahren. „Die Kooperation ist sehr vertrauensvoll, partnerschaftlich und überaus kollegial“, betont sie. Lanfermann lobt insbesondere auch das gro-ße Engagement des Hospiz-Vereins, Kinderhospizarbeit öffentlich zu machen.

So war „Löwenherz“ in den vergangenen Jahren mehr-fach zu Informationsveranstaltungen und Vorträgen eingeladen, beispielsweise zum Geschwister-Vortrag „Und wer fragt uns?“, in dem der Bruder eines unheilbar erkrankten Mädchens über seine Erfahrungen gespro-chen hat.

Neben der Versorgung in Niedersachsen, wo es derzeit insgesamt 34 Begleitungen gibt, unterstützen Ehren-amtliche des „Ambulanten Kinderhospizdienst Löwen-herz Bremen und Umzu“ Familien mit schwerstkranken Kindern zu Hause.

Das Angebot wird ergänzt durch das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz. Es liegt am Rande von Syke, rund 20 Kilometer von Bremen entfernt. Hier kön-nen die erkrankten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam mit ihren Familien für einige Tage oder Wochen zu Gast sein. Das Konzept: Leben bis zum letzten Atemzug. Und das in einer liebevollen

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Atmosphäre, mit Geborgenheit und viel Zuwendung. Ein professionelles Team übernimmt die umfassende Versorgung.

Der Aufenthalt hat das Ziel, die Familien zu entlas-ten und zu stärken. Beide Häuser haben jeweils acht Pflegezimmer sowie separate Räume für die Eltern und Geschwister. In einem drei mal vier Meter großen Bewegungsbad können die Gäste entspannen und sich vom warmen Wasser tragen lassen. Etwa 250 Familien können jährlich aufgenommen werden. Die Hälfte der laufenden Kosten für den Betrieb des Kinder- und Ju-gendhospizes wird durch Spenden finanziert.

Weitere Informationen unter:www.kinderhospiz-loewenherz.de

Fanny Lanfermann, Leiterin der ambulanten Kinder-hospizarbeit bei „Löwenherz“ (Mitte) mit den beiden Koordinatorinnen für Niedersachsen Beate Tichy und Kirsten Höfer.

Bild: Kinderhospiz Löwenherz e.V.

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Herbst Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

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Liebe Mitglieder des Hospiz-Vereins,

zunächst möchte ich Ihnen zu Ihrem 20-jährigen Jubiläum recht herzlich gratulieren.

Wir, das gesamte Hospiz-Team in „Mutter Anselma“, freuen uns mit Ihnen.

Das hat einen besonderen Grund:

Aus Ihrem Hospiz-Verein ist unser stationäres Hospiz entstanden. Herr Pastor Gronewold hatte vor 14 Jahren die Vision, neben dem Hospiz-Verein auch ein stationäres Hospiz entstehen zu lassen. Der damalige Vorstand hat diese „Vision“ umgesetzt.

So gesehen sind wir verwandt!

Wir haben das selbe Ziel, den Sterbenden und ihren Angehörigen aus ganzem Herzen gut zu sein und mit Sachkenntnis und Aufmerksamkeit zu helfen.

Wir möchten viel geben:

Zuwendung, Geduld, Standhalten, Schmerzlinderung, ein gutes Wort, eine Umarmung, Zuhören - in einem Wort zusammengefasst - Lebensqualität.

Grußwort des Hospiz-Teams „Mutter Anselma“

SchwesterM. Cordula Stoll

Diese Aufgabe verbindet uns, Sie als ambulanten Hospiz-Verein und uns als stationäres Hospiz.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, im Namen des gesamten Hospiz-Teams, von Herzen den Segen Gottes und alles Gute für die Zukunft.

Ihre Schwester M. Cordula Stoll

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Palliativstützpunkt Hameln-Pyrmont - Gemeinsam helfen Der Palliativstützpunkt Hameln-Pyrmont und die Arbeit mit dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.

Der Palliativstützpunkt Hameln-Pyrmont hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranken Menschen, deren Restlebenszeit leidensbedingt absehbar begrenzt ist, stützend zur Seite zu stehen.

Seit 6 Jahren arbeiten Vorstand und Koordinatorinnen gemeinsam mit allen Beteiligten Hand in Hand, um den Erkrankten die letzte Zeit im Leben im Kreise ihrer Angehörigen so angenehm wie möglich zu gestalten. Es geht nicht mehr darum, die Ursache der Krankheit zu bekämpfen, sondern Beschwerden weitestgehend zu lindern.

So soll z.B. durch eine ausreichende, individuell ange-passte Schmerzmedikation, schmerzfreie Mobilisation, adäquate Lagerung, Vermeidung von Atemnot, Juckreiz und ähnliches eine Lebensqualität erreicht werden, die das verbleibende Dasein noch lebenswert macht. Ein weiteres Hauptaugenmerk der Palliativversorgung zielt darauf ab, dass der Erkrankte in seiner selbst gewählten, zumeist der gewohnten Umgebung verbleiben kann.

Dies wird durch die vom Stützpunkt koordinierte Beteiligung von Hausärzten, speziell ausgebildeten Palliativmedizinern, Palliativ-Care- Pflegefachkräften, Therapeuten, Sanitätshäusern, Apotheken, Seelsorgern, Krankenhäusern, Hospizen und Hospizvereinen gesi-chert. So ist ein großes Team entstanden, in dem jeder das in seinem Bereich möglichstes beiträgt, um den Betroffenen zu helfen.

Gerade der seelische und spirituelle Beistand gibt den Erkrankten und seinen Angehörigen die erforderliche Kraft, besser mit der Situation umzugehen.

So hat sich in den letzten Jahren besonders positiv die Zusammenarbeit mit dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. entwickelt. Die Koordinatorinnen erfragen

Stefanie Thiedke (Büro), Ute Watzlaw-Schmidt (Vorstand), Michael W. Scheider (Vorstandsvors.), Barbara Mengerßen (Koordinatorin), Ina Heinzelmann (Koordinatorin), Claudia Getschmann (Koordinatorin), Dr. Frank H. Heithecker (2. Vorstandsvors.)

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bei den Betroffenen den Bedarf einer seelischen Unterstützung und informieren den Hospiz-Verein. Dieser nimmt Kontakt für einen ersten Besuch auf.

Es kommt sehr häufig vor, dass Mitarbeiter des Hospiz-Vereins, ggf. gemeinsam mit einer der Koordinatorinnen und dem Palliativarzt, dem Erkrankten und seinen Angehörigen in den letzten Augenblicken gemeinsam zur Seite stehen.

Ein Team, bei dem jeder weiß, was zu tun ist, wie man sich in dieser Situation verhält und wie man helfen kann. Aber nicht nur im Moment des Sterbens, sondern schon vorher ist der Hospiz-Verein involviert.

Man trifft sich zumeist zu Hause beim Erkrankten und führt intensive, spirituelle oder auch fröhliche Gespräche, die für alle eine Erleichterung und entspannende Abwechslung sind. Sofern es der Gesundheitszustand zulässt und es dem Wunsch des Erkrankten entspricht, werden auch kleine gemeinsame Ausflüge, und sei es nur in den eigenen Garten, ermöglicht.

Selbstverständlich steht der Hospiz-Verein auch nach dem Ableben des Erkrankten bereit, um die Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung zu stützen.

Durch diese koordinierte Zusammenarbeit kann jeder Betroffene mit seiner Erkrankung vernünftig und auch optimistisch umgehen.

Denn er weiß, dass er - zum gegebenen Zeitpunkt - geborgen von Familie, Freunden und den Partnern des Palliativstützpunktes Hameln-Pyrmont in einer sicheren und gewohnten Umgebung nach seinen Wünschen mit seinem Leben abschließen kann.

Es gratuliert zum Jubiläum

Palliativstützpunkt Hameln-PyrmontSüntelstraße 35 • 31785 HamelnTelefon: 0 51 51/8 22 38 36 * Fax: 0 51 51/8 22 38 70

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„Wenn Sie mich brauchen, ich bin für Sie da“Wie die Geschwister Martina Deppe und Andrea Wesemann die Hilfe des Hospiz-Vereins erfahren haben

Wenn die Geschwister Martina Deppe und Andrea Wesemann heute an das Frühjahr 2013 zurückdenken, denn kommt bei beiden immer wieder das Gefühl der Traurigkeit hoch, Tränen steigen in die Augen und es fällt ihnen auch heute - Monate nach dieser Zeit - schwer, über die letzten Wochen und Tage ihrer geliebten Mutter zu reden.

Doch bei all der Traurigkeit kommt auch das Gefühl der großen Dankbarkeit hervor. Dankbarkeit für die enorme Hilfe und Unterstützung, die sie damals in diesen schweren Stunden von der Diakonie Lügde und vom Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. erfahren haben. „Ohne diese Hilfe hätten wir es nicht geschafft“, sagen die beiden Schwestern.

Im Dezember 2012 feierte ihre Mutter Margret Deppe ihren 85. Geburtstag. „Den wollte sie unbedingt erreichen“, erinnert sich Martina. Auch wenn sie vorher schon mal Herzprobleme hatte, war Margret Deppe mit 84 Jahren noch sehr fit. Sie wohnte seit Jahrzehnten mit im Haus ihrer Tochter Andrea und Schwiegersohn Horst sowie den Enkelkindern in Elbrinxen.

Die rüstige Seniorin gehörte vielen örtlichen Vereinen an, war immer mit dabei, ging viel mit ihren Freundinnen spazieren. Sie hatte ihren eigenen Haushalt, liebte die Gartenarbeit und bestimmte ihr

Leben selbst. Und bis zu ihrem 85. Geburtstag fuhr sie sogar noch Auto.

Doch dann kam die Wende. Im Januar 2013 erhielt Margret Deppe eine schlechte Diagnose. Wie lange sie noch leben würde, war ungewiss. „Die ersten Wochen, vielleicht auch Monate verliefen noch ganz gut“, erinnert sich Andrea, die gemeinsam mit der Familie die Versorgung und Pflege übernahm.

Schon bald brauchte die Mutter einen Rollator als Gehhilfe. „Wir konnten sehen, wie ihre Kraft von Woche zu Woche nachließ“, sagt Tochter Andrea. Die Pflege wurde immer aufwendiger. Die Familie zog mehr oder weniger in die Wohnung ihrer Mutter im Haus. Sie waren rund um die Uhr für ihre Mutter da, versuchten alles allein zu schaffen. Doch auch sie kamen an die Grenze ihrer Kraft.

Die Diakonie aus Lügde wurde zur Hilfe geholt. Sie übernahmen die Pflege. „Dieser Schritt war für Mutti schon sehr schwierig. Sie war immer eine selbstbestimmte Frau, die jetzt auf die Hilfe anderer angewiesen war. Das war für sie hart, aber sie war so tapfer und auch stolz, sie hat sich nicht beklagt“, sagt Tochter Andrea.

Dann kam der Tipp der Diakonie-Mitarbeiter, sie sollten doch mal beim Hospiz-Verein anrufen, dort gäbe es Hilfe. „Die Koordinatorin kam sofort und wir haben gesprochen. Es war für mich hilfreich mit ihr zu sprechen und zu fühlen, da kommt Hilfe. Sie hat

auch mit Mutti lange gesprochen und auch sie war ganz entspannt und ruhig nach dem Gespräch. Sie hat dann überlegt, wen sie uns von den ehrenamtlichen Helfern zur Unterstützung schicken könnte. Sie hat uns dann eine Ehrenamtliche des Vereins empfohlen. Und das war ein absoluter Glücksfall für uns“, sagt Andrea. Bis dahin musste sie sich immer zerreißen, wenn sie irgendwo einmal hin musste. Sie wollte ihre Mutter doch nicht allein lassen. Doch mit der Begleiterin vom Hospiz-Verein kam eine ganz große Hilfe ins Haus.

„Es harmonisierte sofort, es funktionierte auf Anhieb. Das war sehr angenehm“, erinnert sich Tochter Andrea und kann sich auch heute noch daran erinnern, was für eine große Erleichterung die Hilfe der ehrenamtlichen Helferin war. Sie kam mehrfach in der Woche, setzte sich zur schwerkranken Mutter. „Sie hat ihr aus der Zeitung vorgelesen und sie haben sich viel erzählt. Da sie auch das Lipperland kennt, gab es viele Anknüpfungspunkte. Sie kannte viele Leute und macht auch Gartenarbeit, und so freute sich Mutti immer schon auf den Besuch“, erinnern sich die Töchter.

Doch von Woche zu Woche, von Tag zu Tag verschlechterte sich der Zustand von Magret Deppe. Sie brach in sich zusammen, wie es ihre Töchter ausdrücken. Im Mai 2013 ging es dann dem Ende zu.

Als die Hospizbegleiterin das letzte Mal ging, sagte sie zu mir, wenn sie mich brauchen, ich bin für sie da. Irgendwie hat sich dieser Satz in mir festgesetzt. Auch die Diakonie machte Andeutungen, dass meine Mutter

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die Nacht vielleicht nicht schaffen könnte. Aber ich wollte das erst nicht annehmen“, sagt Martina, die die Nacht bei ihrer Mutter bleiben wollte. Tochter Andrea hatte sich etwas zurückgezogen, sie hatte keine Kraft mehr.

„Ich war dann mit meiner Mutter allein. Doch schon bald merkte ich, dass ich mit dieser Situation völlig überfordert war. Es ging ihr immer schlechter und ich wusste nicht, was ich machen sollte“. Da hat sie sich an den Satz der Hospizhelferin erinnert: „Wenn sie mich brauchen, ich bin für sie da“. „Ich habe sie in meiner großen Not in der Nacht angerufen. Eine halbe Stunde später war sie da. Wir haben dann meine Mutter in ihren letzten Stunden abwechselnd oder zusammen begleitet“, sagt Martina.

Wenn sie heute darüber spricht, empfindet sie immer noch eine große Dankbarkeit. „Sie wusste einfach, was zu tun war. Mit einfachen Handgriffen hat sie meiner Mutter Linderung verschafft. Sie hat mit ihr gesprochen und das Sterben leichter gemacht“. Und auch für Martina waren diese schweren Stunden leichter durch die Hospizhelferin. „Ich war nicht mehr allein mit der Situation und die Gespräche mit ihr taten gut, haben mir sehr geholfen. Es war angenehm, sie an meiner Seite zu haben. Durch sie konnte meine Mutter in Ruhe gehen“, sagt sie.

Die Schwestern Martina Deppe und Andrea Wesemann sind dem Pyrmonter Hospiz-Verein so dankbar. „Die Begleitung war sehr herzlich und menschlich. Wir

haben vorher nicht gewusst, was für eine qualifizierte Unterstützung der Hospiz-Verein anbietet. Wir können jedem in ähnlicher Situation nur raten, keine Scheu zu haben, den Hospiz-Verein anzusprechen und um Hilfe zu bitten. Für uns waren sie in diesen schweren Stunden da, das werden wir ihnen niemals vergessen.

Ein großes Dankeschön!“

Nicole Lödige

Schick mir keinen Engel,der alle Dunkelheit bannt, aber einen,der mir ein Licht anzündet.

Schick mir keinen Engel,der alle Antworten kennt,aber einen,der mit mir die Fragen aushält.

Schick mir keinen Engel,der allen Schmerz wegzaubert, aber einen,der mit mir Leid aushält.

Schick mir keinen Engel,der mich über die Schwelle trägt,aber einen,der in dunkler Stunde noch flüstert„fürchte dich nicht“

Elisabeth Bernet

Schick mir keinen Engel

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Hospizarbeit… auf einem guten Weg

Bis in die 80iger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden Sterben und Tod in Einrichtungen des Gesundheitswesens nach Möglichkeit ignoriert. Wenn der Begriff „austherapiert“ gefallen war, fehlten die Worte. Hilflosigkeit im Umgang mit Betroffenen und Unfähigkeit, das Tabuthema anzusprechen, prägten den Umgang miteinander.

Jeder der konnte, auch Ärzte und Pfleger, machte um den Todkranken einen großen Bogen und ging auch Nahestehenden aus dem Weg. Wem dies nicht möglich war, antwortete auf Fragen ausweichend oder suchte

nach fadenscheinigen Erklärungen. Mit Floskeln wie „Kopf hoch“, „Es wird schon wieder werden“, wurde oft jedes ernsthafte Gespräch im Keim erstickt. Natürlich spüren Kranke dieses sofort und fühlen sich verraten und verlassen.

Mit viel Glück war ein Seelsorger in der Nähe, der sich tröstend und stützend kümmern konnte. Aber auch Seelsorger gab es nicht wie Sand am Meer und so blie-ben viele Betroffene mit Ihrer Angst und ihren Sorgen allein.

Ein unerträglicher Zustand, nur Frustration bei allen Beteiligten. Ermutigt durch das Bekanntwerden der Arbeit von Cicely Saunders und Elisabeth Kübler-Ross, den Pionierinnen der Hospizbewegung, wurden auch bei uns immer mehr Menschen aktiv. Sie wollten diese unwürdigen Zustände beenden.

Das Anliegen, Krankheit, Sterben und Tod aus der Tabu-zone zu holen, war ein langer, oft dorniger Weg, gepflas-tert mit Ablehnung, bis hin zu bösesten Anfeindungen.

Dieser Weg ist in den Kreisen der Professionellen inzwischen bewältigt. Die Zeiten, in denen in Kranken-häusern und Heimen in Badezimmern und Wäschekam-mern gestorben wurde, sind endgültig vorbei. Bestatter dürfen am Tag und durch den Haupteingang die Häuser betreten. Einen Verstorbenen abzuholen war viele Jahre, in den meisten Häusern, eine Nacht- und Nebelaktion durch die Hintertür, oft durch den Keller.

Wenn früher Ärzte sagten, wir können nichts mehr für sie tun, wird heute der Kollege mit der Fachweiterbil-

dung Palliativmedizin hinzu gezogen, Krankenhäuser richten Palliativstationen ein. Ambulante Pflegedienste beschäftigen zunehmend Palliativ-Care Fachkräfte und wo die häusliche Versorgung an ihre Grenzen stößt, finden Kranke für die letzte Zeit ihres Lebens liebevolle Aufnahme in stationären Hospizen.

Da ist unglaublich viel geleistet worden. Die Hospiz- initiativen, die oft als Vereine organisiert sind, haben engagiert für ihre Idee geworben und haben auf allen Ebenen bei der Umsetzung der nötigen Veränderungen, die Akteure unterstützt. Die Profis am Kranken- und Sterbebett haben ihren Weg gefunden, die ehrenamtli-chen Hospizler und ihre Arbeit sind anerkannt, aber die Arbeit noch lange nicht erledigt.

Die Hospizbewegung will sich nicht damit zufrieden ge-ben, dass Ärzte und Pflegekräfte den Erkrankten beglei-ten. Erst wenn Angehörige und Freunde ganz selbstver-ständlich Krankheit und den Sterbeprozess begleiten, wird die Aufgabe der Hospizbewegung erfüllt sein.

Auf diesem Weg, mitten ins Bewusstsein der Gesell-schaft, sind wir ein großes Stück weiter gekommen, haben ihn aber noch nicht abschließend bewältigt. Und so geht die Arbeit der Hospizinitiativen weiter. Aller-dings ist der Kreis der Interessierten, ebenso der von Förderern und Unterstützern, mit den Jahren immens gewachsen. Dieser Erfolg zeigt, dass die Hospizarbeit auf dem richtigen, einem guten Weg ist.

Hildegard Cramer

Hildegard Cramer,hauptamtliche Koordinatorin von 2004 bis 2012

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Wie werde ich ehrenamtlicher Sterbebegleiter?Die ehrenamtliche Tätigkeit hat sich in den vergange-nen Jahren auch in der hospizlichen Begleitung sehr gewandelt. So wird vorausgesetzt, dass Vereine, die von den Krankenkassen gefördert werden, Ehrenamtliche nur nach einer qualifizierten Ausbildung einsetzen.

Diese Ausbildung wird im Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V. seit 2006 angeboten. Seitdem haben 103 Teilneh-mende den Kurs abgeschlossen, von denen heute 51 als ehrenamtliche Mitarbeitende tätig sind.

Im Mai 2005 wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz eine „Qualitätsanforderung zur Vorbereitung Eh-renamtlicher in der Hospizarbeit“ als Qualitätsstandard festgelegt, der die Grundlage für den Kurs bietet.

Dort heißt es u.a.: „Die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Menschen stehen im Zentrum der Hospiz- arbeit.“ Um auf diese Bedürfnisse einzugehen, ist es für den Ehrenamtlichen wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu dem Sterbenden und den Angehörigen aufzubauen. Das gelingt aber nur, wenn die Bereitschaft besteht,

• sich persönlich mit dem Thema Sterben und Tod aus-einander zusetzen,

• eigene und Erfahrungen anderer zu reflektieren und zu respektieren,

• sich selbst in den Begleitungen mit den Sterbenden und ihren Angehörigen zurückzunehmen und sich an dessen Bedürfnissen zu orientieren.

In dem Vorbereitungskurs für Ehrenamtliche hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen und Hintergrundwissen zu den

verschiedenen Themen zu erwerben. Alle, die Interesse an dieser Fortbildung haben, werden zu einem Ge-spräch eingeladen, in dem sich Bewerbende und die Koordinatorinnen einen Einblick verschaffen können, ob der Kurs für den Bewerber geeignet ist.

Der Kurs setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem Grundkurs – dem Praxiseinsatz – dem Vertiefungskurs.

Der Grundkurs beschäftigt sich mit der eigenen Hal-tung zu Sterben und Tod, Gesprächsführung mit Ster-benden und Angehörigen, Biografie- Arbeit, Abschieds-ritualen und Kennenlernen des Netzwerkes.

Es folgt der Praxiseinsatz, in dem die Teilnehmer im en-gen Kontakt mit den Koordinatorinnen einen Sterben-den und dessen Angehörige begleiten.

Die vielfältigen Erfahrungen, die während der Beglei-tungen gemacht wurden, werden im Vertiefungskurs unter fachlicher Anleitung aufgearbeitet. Ergänzung findet der Kurs durch Informationen über die Patienten-verfügung, die Vorsorgevollmacht und das Betreuungs-recht, sowie über Bestattungs- und Friedhofsrecht.

Die Teilnahme des Kurses verpflichtet nicht zur Mitar-beit im Verein, denn auch Menschen, die sich persönlich mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigen wollen, tragen den Hospizgedanken weiter.

Am Ende des Kurses erhält jeder Teilnehmer ein Zertifi-kat und wird zu einem Abschlussgespräch eingeladen, in dem unter anderem geklärt wird, ob eine Mitarbeit im Verein gewünscht wird.

Jutta Jess

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• all denen, die als Ehrenamtliche für unseren Verein zur Verfügung stehen und sich sehr aktiv engagieren

• den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, die oftmals über ihre Arbeitszeit hinaus sehr motiviert unser Anliegen weitertragen

• allen, die uns ihr Vertrauen schenken, indem sie sich in schwieriger Lebenssituation auf unsere Begleitung einlassen

• allen Kooperationspartnern, die mit uns „auf Augenhöhe“ zusammenarbeiten

• den Dachverbänden, besonders der LAG Hospiz Niedersachsen, für viele fachliche Unterstützung

• den Pyrmonter Institutionen, die uns Räumlichkeiten für einzelne Aktionen zur Verfügung stellen, besonders der katholischen Kirchengemeinde, aber auch den evangelischen Gemeinden, der Stadt, den Quäkern, dem Staatsbad u.a.

• allen Spendern und Sponsoren, ohne die wir viele Aufgaben nicht hätten umsetzen können

• den Krankenkassen, ohne deren Förderung wir die Vereinsstruktur nicht so aufrechterhalten könnten

• der heimischen Presse, die uns bei der Darstellung unserer Aktivitäten sehr behilflich ist, regelmäßig über den Verein berichtet

• und all denjenigen, die wir hier vergessen haben zu erwähnen………

aber auch

• allen, die zu dieser Festschrift aktiv Beiträge zur Verfügung gestellt haben und dadurch dazu beitragen, ein umfassendes Bild der Tätigkeiten und Kooperationen des Hospiz-Vereins zu verdeutlichen

• allen, die zur Vorbereitung des Jubiläums, des Gottesdienstes oder des Festaktes, beigetragen haben

• allen, die uns dabei praktisch, ideell und auch finanziell unterstützt haben

Der Vorstand

DANKEWir sagen danke. . . .

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Stufen…Hermann Hesse ....................................................................................................................................................................................................................... 2 Begrüßung .......................................................................................................................................................................................................................................................... 3 Grußwort Landkreis Hameln-Pyrmont ........................................................................................................................................................................................ 4Grußwort Stadt Bad Pyrmont ............................................................................................................................................................................................................. 5Grußwort Stadt Lügde .............................................................................................................................................................................................................................. 6Grußwort Staatsbad Pyrmont ............................................................................................................................................................................................................. 7 So fing manches an...... .............................................................................................................................................................................................................................. 8Von den Anfängen 1993 bis heute 2014 ................................................................................................................................................................................... 9Wichtige Veranstaltungen und Zahlen des Vereins .......................................................................................................................................................... 12Auch das war wichtig ................................................................................................................................................................................................................................. 13 Hospizarbeit früher und heute .......................................................................................................................................................................................................... 14Die Rolle der Koordinatorin .................................................................................................................................................................................................................. 17Der Helferkreis ................................................................................................................................................................................................................................................. 20Der Arbeitskreis .............................................................................................................................................................................................................................................. 22 Der Gesprächskreis für Trauernde .................................................................................................................................................................................................. 24 Das Hospizfrühstück ................................................................................................................................................................................................................................... 25 Die Kinderhospizarbeit ............................................................................................................................................................................................................................. 26 Löwenherzen können strahlen .......................................................................................................................................................................................................... 28Die Gruppe „Verwaiste Eltern” ............................................................................................................................................................................................................. 29Wir haben viel Spaß miteinander...... ............................................................................................................................................................................................. 30Der gesellschaftliche Auftrag der Hospizbewegung ....................................................................................................................................................... 32Spirituelle Dimensionen der Hospizarbeit ............................................................................................................................................................................... 33 Unsere Partner ................................................................................................................................................................................................................................................. 34Hospiz LAG Niedersachsen ................................................................................................................................................................................................................... 35Kinderhospiz Löwenherz, wir sind da – wir tragen mit ................................................................................................................................................. 36Herbst, Rainer Maria Rilke ...................................................................................................................................................................................................................... 38 Stationäres Hospiz ........................................................................................................................................................................................................................................ 39 Palliativstützpunkt - gemeinsam helfen ..................................................................................................................................................................................... 40Wenn Sie mich brauchen, ich bin für Sie da ............................................................................................................................................................................ 42Hospizarbeit… auf einem guten Weg ......................................................................................................................................................................................... 44Wie werde ich ehrenamtlicher Sterbebegleiter? ................................................................................................................................................................ 45Wir sagen Danke! ........................................................................................................................................................................................................................................... 46

Inhaltsverzeichnis

Hospiz-VereinBad Pyrmont e.V.

Dem Sterbenein Zuhause geben

Ambulanter Hospiz- &Palliativberatungsdienst

202020202020202020JAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHRE

Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.Ambulanter Hospiz- & Palliativberatungsdienst

Koordinatorinnen:Regina Stelter und Jutta Jess

Lortzingstraße 22 | 31812 Bad Pyrmont

Telefon: 0 52 81 - 98 77 16Mobil: 0 52 81 - 98 77 17Telefax: 0 52 81 - 98 77 61

[email protected]

Termine für Beratungsgesprächesind jederzeit möglich.

Sie können uns helfen:• durch Weitertragen des Hospizgedankens• durch eine Mitgliedschaft im Verein• durch � nanzielle Unterstützung

Vereinskonto: Stadtsparkasse Bad PyrmontIBAN: DE85 2545 1345 0002 5066 65Swift-BIC: NOLADE21PMT

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe:Anne Gille, Annette Kleine-Gödde

Datenaufbereitung, Anzeigen und Druck:Albert Matzow GmbH, [email protected], www.matzow.de

Impressum:

Redaktionelle Verantwortung:Annette Kleine-Gödde (verantwortlich), Anne Gille, Nicole Lödige

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Hospiz-VereinBad Pyrmont e.V.

Dem Sterbenein Zuhause geben

Ambulanter Hospiz- &Palliativberatungsdienst

202020202020202020JAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHREJAHRE

Hospiz-Verein Bad Pyrmont e.V.Ambulanter Hospiz- & Palliativberatungsdienst

Koordinatorinnen:Regina Stelter und Jutta Jess

Lortzingstraße 22 | 31812 Bad Pyrmont

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