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62 Subcut. Injection v. Chininumhihydrochloric. - Einfl. d. arabisch. Gumniis. Subcntene Irijectiori von Chininum bihydrochloricum. Es wird ausser dem speciell fur diesen Zweck geeigneten Chininum hydrochloricum carbamidatum hier und da, besonders auch in Italien, noch Chininum bihydrochloricum zu subcutanen Einspritzungen ver- wendet. Gegeniiber den haufig lautgewordenen Klagen uber unan- genehme ijrtliche Erscheinnngen bei Anwendung dieses letzteren Mittels heinerkt Dr. G a 1 i g n an i , dass solche hauptsachlich in einer Verunreinigung des Praparats mit Chlorbaryum ihre Ursache haben. Dasselbe wird ja clurcli Wechselzersetzung aus Chininbisulfat und Chlorbaryum erhalten, und ist bei ungenugendem Bisulfat die Gefahr einer Reimischung von Chlorbaryum sehr nahe liegend. Man wird deshalb gut daran thnn , das Chininum bihydrochloricum jeweils vor Ingebrauchnahme mit einigen Tropfen Schwefelsaure auf einen etwaigen Gehalt an Chlorbaryum zu untersuchen. Nur den Arzt interessirt der weiterhin gegebene Rath, nach der Einspritzung durch gelinden Druck auf die betreffende Stelle die Diffusion der injicirten Lasung zu unterstiitzen. fL’Orosi, Settembre 1882J Dr. G. V. lJeber den Eiiifluss des arabischen Gammis bei gewis- sen chemisehen Reactionen sagen J. Lefort und P. Thibault, die Gegenwart gewisser organischer Kijrper in Salzliisungen vermag die Bildung einer grossen Zahl von Niederschlagen zu verhindern. Von Weinsaure ist dieser Einfluss bekannt; nach Versuchen der Verf. besitzen mehrere neutrale Kiirper und besonders arabisches Gummi denselben ebenfalls. Auf diesem Prinzip beruht die thera- peutische Anwendung von lijslichem Schwefelquecksilber , welche seit mehreren Jahren Dr. Lambron mit dem Wasser von Luchon macht. Giesst man nemlich in dieses Schwefelwasser eine wassrige Liisung von Quecksilberchlorid , so bildet sich sofort ein Nieder- schlag yon Schwefelquecksilber , der als schwarzes Pulver auf den Boden des Gefasses niederfallt. Wird jedoch der Quecksilberchlo- ridltsung ein Zusatz von Gummisyrup , Sarsaparillsyrup etc. gemacht und diese Mischung in Wasser voii Luchon gegossen und zwar in etwas griisserem Verhaltniss als der Schwefelgehalt dieses Wassers, so bildet sich kein Niederschlag, selbst nicht nach einem Contact von mehreren Wochen. Die Annahme Dr. Luchons, es sei hierbei die chemische Ein- wirkung suspendirt, so dass sich kein Schwefelquecksilber bilde , ist nicht zulassig. Das im Syrup enthaltene Gummi verhindert die Fiillung, die sicher erfolgt , wenn man z. B. den Gummisyrup durch einfachen Zuckersyrup oder Glycerin ersetzt. Die Reaction erfolgt ebenso mit Schwefelwasserstoffwasser oder Liisungen von einfach Schwefelnatrium. Die Verf. untersuchten nun, ob Gummi in gleicher Weise die k’allung verschiedener Schwefelmetalle verhindert , wenn sie mit passend verdunnten Lijsungen arbeiteten. Sie bereiteten deshalb von einfach Schwefelnatrium eine titrirte Lasung, die 1,7 g. Schwe-

Subcutene Injection von Chininum bihydrochloricum

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Page 1: Subcutene Injection von Chininum bihydrochloricum

62 Subcut. Injection v. Chininum hihydrochloric. - Einfl. d. arabisch. Gumniis.

Subcntene Irijectiori von Chininum bihydrochloricum. Es wird ausser dem speciell fur diesen Zweck geeigneten Chininum hydrochloricum carbamidatum hier und da, besonders auch in Italien, noch Chininum bihydrochloricum zu subcutanen Einspritzungen ver- wendet. Gegeniiber den haufig lautgewordenen Klagen uber unan- genehme ijrtliche Erscheinnngen bei Anwendung dieses letzteren Mittels heinerkt Dr. G a 1 i g n an i , dass solche hauptsachlich in einer Verunreinigung des Praparats mit Chlorbaryum ihre Ursache haben. Dasselbe wird ja clurcli Wechselzersetzung aus Chininbisulfat und Chlorbaryum erhalten, und ist bei ungenugendem Bisulfat die Gefahr einer Reimischung von Chlorbaryum sehr nahe liegend. Man wird deshalb gut daran thnn , das Chininum bihydrochloricum jeweils vor Ingebrauchnahme mit einigen Tropfen Schwefelsaure auf einen etwaigen Gehalt an Chlorbaryum zu untersuchen. Nur den Arzt interessirt der weiterhin gegebene Rath, nach der Einspritzung durch gelinden Druck auf die betreffende Stelle die Diffusion der injicirten Lasung zu unterstiitzen. fL’Orosi, Settembre 1882J Dr. G. V.

lJeber den Eiiifluss des arabischen Gammis bei gewis- sen chemisehen Reactionen sagen J. Lefor t und P. Thibaul t , die Gegenwart gewisser organischer Kijrper in Salzliisungen vermag die Bildung einer grossen Zahl von Niederschlagen zu verhindern. Von Weinsaure ist dieser Einfluss bekannt; nach Versuchen der Verf. besitzen mehrere neutrale Kiirper und besonders arabisches Gummi denselben ebenfalls. Auf diesem Prinzip beruht die thera- peutische Anwendung von lijslichem Schwefelquecksilber , welche seit mehreren Jahren Dr. Lambron mit dem Wasser von Luchon macht. Giesst man nemlich in dieses Schwefelwasser eine wassrige Liisung von Quecksilberchlorid , so bildet sich sofort ein Nieder- schlag yon Schwefelquecksilber , der als schwarzes Pulver auf den Boden des Gefasses niederfallt. Wird jedoch der Quecksilberchlo- ridltsung ein Zusatz von Gummisyrup , Sarsaparillsyrup etc. gemacht und diese Mischung in Wasser voii Luchon gegossen und zwar in etwas griisserem Verhaltniss als der Schwefelgehalt dieses Wassers, so bildet sich kein Niederschlag, selbst nicht nach einem Contact von mehreren Wochen.

Die Annahme Dr. Luchons, es sei hierbei die chemische Ein- wirkung suspendirt, so dass sich kein Schwefelquecksilber bilde , ist nicht zulassig. Das im Syrup enthaltene Gummi verhindert die Fiillung, die sicher erfolgt , wenn man z. B. den Gummisyrup durch einfachen Zuckersyrup oder Glycerin ersetzt. Die Reaction erfolgt ebenso mit Schwefelwasserstoffwasser oder Liisungen von einfach Schwefelnatrium.

Die Verf. untersuchten nun, ob Gummi in gleicher Weise die k’allung verschiedener Schwefelmetalle verhindert , wenn sie mit passend verdunnten Lijsungen arbeiteten. Sie bereiteten deshalb von einfach Schwefelnatrium eine titrirte Lasung, die 1,7 g. Schwe-