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Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen Frühling 2011 Gewinne einen Tag mit Min isterpräsident David McAllister

SUbstanz Frühling 2011

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Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen

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Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen Frühling 2011

Gewinne einen Tag mitMinisterpräsidentDavid McAllister

Der 40. Landesdelegiertentag in Hannover

40. Landesdelegiertentag der Schüler UnionWird die neue Oberschule ein Erfolg?

Interview mit Kultusminister Dr. Bernd AlthusmannDie SUbstanz im Gespräch

SV-Seminar in HannoverCoaching für Schülervertretungen

Kreisvorsitzendenkonferenz mit David McAllisterTreffen mit dem Ministerpräsidenten

Landesausschuss in WilhelmshavenIntegration fängt in der Schule an!

10 Jahre WikipediaWie genau ist die Online-Enzyklopädie?

Neue Medien an den SchulenMehr Technik für die Zukunft!

Pro & Contra GanztagsschuleWollen wir den ganzen Tag in Schulen verbringen?

Abschluss und dann?FSJ bei der Konrad-Adenauer-Stiftung

Schule im AuslandVom Schüler zum Lehrer in Bolivien...Der SU'ler Hauke in Bolivien

SchülerrechteWas dürfen wir als Schüler?

Tipps und Tricks für die SchülervertretungAktionstipps für eure Arbeit vor Ort

GewinnspielGewinne einen Tag mit David McAllister

Landesschülerrat NiedersachsenGrußwort vom Vorsitzenden

Was ist die Schüler Union?Sei dabei und werde kostenlos Mitglied!Hier findest du Tipps für deine SV

Redaktionsanschrift:Schüler Union NiedersachsenHindenburgstraße 30, 30175 HannoverTelefon: 0511 27991-48 – Telefax: 0511 27991-40e-Mail: [email protected]► www.su-niedersachsen.de

Chefredakteur: Jonas SolukV.i.S.d.P.: Christopher Sauer, LandesgeschäftsführerLayout und Satz: Jonas SolukRedaktion: Jonas Soluk (so), Tobias Dankert (da), Sebastian Fischer (fi), Kevin Döhe (dö), Steffen Lühning (lü)Auflage: 7.000 Auflage

ImpressumSUbstanz – Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Als weiteren Schwerpunkt dieser SUbstanz ist die Oberschule zu nennen: Wir trafen den Kultusminister Dr. Bernd Althusmann und haben ihn gefragt was die neue Oberschule den Schülerinnen und Schülern bringen soll und ob diese das Lernen wirklich vereinfacht. Mehr dazu und ein ausführliches Interview mit dem Minister kannst du ab Seite 4 lesen.

Wir wünschen dir noch viel Spaß mit der Früh-lingsausgabe der SUbstanz und würden uns sehr freuen, dich demnächst als Mitglied in unserer Mitte begrüßen zu dürfen! Noch mehr Informationen über die Schüler Union und die Möglichkeit zum Onlinebeitritt findest du auf unserer Homepage www.su-niedersachsen.de.

Beste Grüße und vielleicht ja bis zu einer unserer nächsten Veranstaltungen!

Dein,

Jonas SolukLandesvorsitzender der Schüler Union Niedersachsen

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,liebe Mitglieder der Schüler Union,

die neue Oberschule, der doppelte Abiturjahrgang und viele weitere Themen zeigen uns, dass Schulpolitik immer heiß diskutiert wird. Jeden Tag an dem man die Zeitung aufschlägt oder Nachrichten schaut gibt es weitere Debatten darüber, wie die Schulen zu sein haben. Politiker und Verbandsfunktionäre entscheiden hierbei und der wichtigste Teil der Schulen bleibt oftmals ungehört: Wir Schülerinnen und Schüler!Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass wir uns zusammenfinden und uns gemeinsam mit einer starken Stimme für eine vernünftige Bildungspolitik einsetzen! Die Schüler Union Niedersachsen kämpft mit ihren mehr als 1.000 Mitgliedern genau dafür, dass wir gehört werden! Und genau dafür brauchen wir dich:Werde Mitglied der Schüler Union und zeige, dass du mehr kannst als bloß zu jammern! Zeige, dass du es drauf hast und deine Zukunft selber gestalten willst! Auf Seite 19 erfährst du, wie du am besten Mitglied werden kannst, um in einem unserer vielen aktiven Kreis-verbände mitzuarbeiten und mit vielen anderen Mit-schülern Spaß zu haben!Wer wir sind und was für Aktionen wir in der letzten Zeit veranstaltet haben erfährst du ab Seite 4. Gemeinsam haben wir auf unseren Tagungen und Ausschüssen unter anderen mit Fachleuten und Politikern über die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen, wir haben eine Konferenz mit unserem Ministerpräsidenten David McAllister veranstaltet und wir haben uns mit ca. 90 Schülervertretern aus dem ganzen Land getroffen, um auf einem SV-Seminar in Hannover gemeinsam die SV-Arbeit zu verbessern.Weitere Hinweise zur Arbeit in der Schülervertretung findest du auf den Seiten 14-17. Mit Hilfe unserer Rubrik „Schülerrechte“ und den „Tipps und Tricks für die SV-Arbeit“ kannst du an deiner Schule noch mehr für deine Mitschüler tun!

[email protected]

Editorial

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ie Oberschule bestimmt die schulpolitische De-batte dieser Tage wie kein anderes Thema:

Durch das Zusammenlegen von Haupt- und Realschulen will die niedersächsische Landesregierung ein zukunfts-fähiges, langfristig zweigliedriges Schulsystem gefunden haben, um insbesondere auch eine Antwort auf den de-mographischen Wandel zu finden. Die Schüler Union Niedersachsen nutzte die Gelegenheit, um vor dem vor-aussichtlichen Beschluss der Gesetzesvorlage im März im Landtag am letzten Samstag die wichtigsten Beteilig-ten zu einer Diskussion im Rahmen ihres 40. Landes-delegiertentages zusammenzubringen.Den Auftakt der konstruktiven Debatten stellte eine Podiumsdiskussion mit Eberhard Brandt, dem Landes-vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissen-schaft (GEW), Gitta Franke-Zöllmer, der Landesvor-sitzenden des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), und Björn Försterling MdL, dem schulpolitischen Sprecher der FDP Fraktion, dar. Unter dem Titel "Bringt uns die Oberschule den Schulfrieden" besprachen die Diskutanten die Zukunftsfähigkeit des Modells "Ober-WW

schule". Dass die Oberschule durchaus ein festes Fun-dament für eine gemeinschaftliche Lösung der bildungs-politischen Herausforderungen sein kann, stellte Förster-ling heraus: "Wir als schwarz-gelbe Regierungskoalition haben unsere Hausaufgaben gemacht, das muss auch die Opposition einsehen." Dem entgegnete Brandt, dass auch mit der Oberschule die grundsätzliche Problematik, nämlich dass Integrierte Gesamtschulen gegenüber an-deren Schulformen benachteiligt würden, nicht angegan-gen wird. Die Landesvorsitzende des VBE unterstrich: "Die Oberschule kann zum Erfolgsmodell werden, wenn sie denn richtig ausgestaltet wird", so Franke-Zöllmer.Im Anschluss an diese Diskussion stand der nieder-WWW

40. Landesdelegiertentag der SU

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KULTUSMINISTER ALTHUSMANN VERTEIDIGT DIE NEUE OBERSCHULE

Schüler Union Niedersachsen diskutiert mit den wichtigsten Beteiligten über die neue Strukturreform.

sächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann für eine längere offene Aussprache zur Oberschule zur Verfü-gung. Er wiederholte mehrmals, dass die Oberschule keine IGS sei, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung der KGS und der schon vorhandenen Zusammenarbeit von Haupt- und Realschulen, verbunden mit integrativen Elementen. Er begründete die langfristige Ausrichtung der niedersächsischen Schulen in ein zweigliedriges System auch mit den Ergebnissen von schulpolitischen Forschungen, die belegen sollten, dass dies das Modell der Zukunft sei.Die Aussprache zu der Analyse dieser neuen Schulform unter den Delegierten und die Verabschiedung eines Thesenpapiers zu der neuen Oberschule brachte jedoch noch einige Befürchtungen mit sich. Neben der Befürchtung, dass durch die Zusammenlegung der Haupt- und Realschule das sehr profilierte nieder-sächsische Realschulprofil geschwächt und das Niveau gesenkt wird, stellt sich nach Ansicht der Schüler Union die Frage, warum den Problemen der heutigen Zeit, insbesondere der demographischen Lage, nicht mit den bestehenden Schulformen entgegnet werden kann. Insbesondere eine intensivere Nutzung des Modells der Kooperativen Gesamtschule würde sich hierbei anbieten, wobei gerade diese Schulform nach Einführung der Oberschule jedoch nicht neu gegründet werden dürfte.Die von Eberhard Brandt ins Spiel genannte intensivere Nutzung der Integrierten Gesamtschulen bleibt für die SU keine gute Ausgestaltung, diese Schulform stellt für die Schüler Union nicht das ideale Lernmodell dar. Neben allen strukturellen Diskussionen müssen wir jedoch die Lernqualität im Auge behalten: Ohne kleinere Klassen, Sozialpädagogen und eine modernere Ausstat-tung unserer Schulen wird keine Schulform zum Erfolgs-modell! (fi)

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Die Diskutanten zusammen mit Jonas Soluk.

Das Plenum des 40. Landesdelegiertentages.

besondere auch aus der Wirtschaft, gro-ße Zustimmung er-halten. Insbesondere die Unterstützung der Unternehmen in un-serem Land für die Oberschule ist für uns von großer Be-deutung, denn Handwerk und In-dustrie werden die Absolventinnen und Absolventen ein-stellen. Wir ziehen bei der Frage der Ausbildungs-, aber auch der Studierfä-higkeit mit der Wirt-schaft an einem Strang und werden diesen Fragen an XX

Interview mit Minister Althusmann

Dr. Bernd Althusmann, gebo-ren 1966 in Oldenburg, ist amtie-render Kultusminister des Landes Niedersachsen. Nach seiner lan-gen Mitgliedschaft im Landtag und seiner Funktion als Staatssekretär im Kultusministerium wurde er im Frühjahr des letzten Jahres zum Minister ernannt.

err Dr. Althusmann, warum brauchen wir die neue Oberschule?

In Niedersachsen wird es in den nächsten Jahren einen erheblichen Schülerrückgang geben – in einigen Regio-nen um 25 bis zu etwa 40 Prozent innerhalb eines Jahr-zehnts. Dieser Herausforderung haben wir uns gestellt. Die Kommunen als Träger der Schulen erhalten mit der Oberschule mehr Gestaltungsmöglichkeiten gerade auch für kleine Schulstandorte. Mit der Einführung der Ober-schule als neuer, flexibler Schulform mit eigenem Profil schaffen wir ab dem Sommer 2011 ein zukunftsfestes Schulsystem für Niedersachsen. Unser Schulwesen wird langfristig im Wesentlichen aus Oberschulen und Gym-nasien bestehen, darüber hinaus können Kommunen ergänzend Gesamtschulen anbieten oder leistungsfähige Hauptschulen oder Realschulen weiter bestehen lassen.

Nach diesen Entscheidungen lassen Sie verlauten, dass sogar vierzügige Integrierte Gesamtschulen zur Neugründung zugelassen werden sollen. Ist dies nicht eine immer weitere Zersetzung des be-währten gegliederten Systems?Im Gegenteil. Es ist nicht damit zu rechnen, dass durch strenge Ausnahmen von der Verpflichtung zu fünf Paral-lelklassen eine große Zahl von Gesamtschulneugründun-gen hinzukommen wird. Die Oberschule ebnet Nieder-sachsen langfristig den Weg in die Zweigliedrigkeit mit Gymnasien und Oberschulen, wobei es in diesem differenzierten Schulsystem weiterhin Hauptschul- und Realschulabschlüsse geben wird. Die IGS ist und bleibt ein Zusatzangebot, das Kommunen anbieten können.

Ein Grund für diese Ausgestaltung der Oberschule und das Entgegenkommen der CDU in Blick auf die erleichterten Rahmenbedingungen zur Neu-gründung einer IGS ist ein parteiübergreifender „Schulkonsens“. Was macht Sie so sicher, dass die Oppositionsparteien und deren nahestehenden In-teressengruppen auf dieses Entgegenkommen ein-gehen? Der Landesvorsitzende der SPD Nieder-sachsen, Olaf Lies MdL, hat ihre Bildungsgipfel und ihre strukturellen Vorschläge gerade erst als „enttäuschend“ bezeichnet.Mir geht es um die Zukunft unserer Kinder und ein optimales Bildungsangebot, nicht um ideologische Debatten und auch nicht um einen erzwungenen Konsens. Die Landtagsopposition hat sich an der Frage der Zügigkeit von Gesamtschulen in den vergangenen Monaten regelrecht festgebissen. Das bedaure ich sehr, denn die Pläne von CDU und FDP haben von Seiten der Kommunen und vieler Bildungsverbände, aber ins-XX

allen Schulformen weiter höchste Priorität einräumen. Solche Fragen sind mir wichtiger als ein Konsens - auch wenn er bei unseren Gesprächen greifbar nahe war -, der von einigen offenbar aus wahltaktischen Gründen gar nicht gewollt wird.

An unseren Schulen gibt es noch viel anzupacken, was es zwischen den Reformen nicht zu vergessen gilt: Was haben Sie konkret vor, um die Lernbe-dingungen an unseren Schulen zu verbessern und die Qualität des ganzen Schulsystems zu steigern?Wir wollen die Unterrichtsqualität verbessern und die Klassenobergrenzen absenken, insbesondere kurzfristig in den Eingangsklassen an Gymnasien und Realschulen. Konkret werde ich mich außerdem dafür einsetzen, dass unserer Lehrkräfte wieder mehr Zeit für die individuelle Förderung des einzelnen Schülers haben. Bürokratie und empirische Studien sind wichtig, sollten aber ein notwendiges Maß nicht überschreiten. Bereits in Vorbereitung ist die flächendeckende gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung – für die Planungen zur Umsetzung der gesamtgesellschaft-lichen Herausforderung „Inklusion“ werden wir das Jahr 2011 intensiv nutzen.Und mir ist die Ausbildungsfähigkeit an allen Schulformen wichtig. Dies werden wir mit Sozialpädagogen an allen Oberschulen intensiv angehen!

Vielen Dank für das Gespräch! (so)

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Schüler Union intern

ie SV-Seminare der Schüler Union stellen schon eine lange Tradition dar. Jedes Jahr aufs

neue lädt die SU alle Schülervertretungen in Niedersachsen nach Hannover ein, um ihre SV-Arbeit zu verbessern. In drei verschiedenen Workshops werden die SVler dabei von erfahrenen Referenten trainiert, um für alles weitere fitter zu sein als je zuvor. Neben den SV-Grundlagen und der Projektplanung wurden die Teilnehmer auch in ihren rhetorischen Fähigkeiten geschult.

Einen Tag lang gemeinsam Spaß haben, ein bisschen diskutieren und sich fortbilden: Wobei manche Schüler vielleicht an langweiliges Absitzen denken, haben wir XXXXXX

Eine Teilnehmerin aus der Nähe von Oldenburg lobte die ganze Veranstaltung: „Unsere Schülervertretung ist sehr schwach aufgestellt. Kaum einer hat Lust mitzuarbeiten und ich hab' an der ganzen Schule nur zwei wirkliche Mitstreiter – dabei ist es so wichtig, dass wir zum Beispiel im Schulvorstand für uns Schüler eine starke Stimme erheben können.Umso besser ist es, dass die SU solche Seminare veranstaltet. Es hat mir wirklich geholfen und ich bin auch gleich Mitglied der SU geworden!“

Die Schüler Union lädt jetzt schon alle Schü-lervertretungen für das nächste Seminar im Herbst 2011 ein. Die Einladungen werden rechtzeitig an alle Schülervertretungen des Landes geschickt. (fi)

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SCHÜLER UNION COACHT SCHÜLERVERTRETER AUS GANZ NIEDERSACHSEN

Rund 90 Teilnehmer treffen sich in Hannover zum SV Seminar

Christoph Dreyer MdL und Jonas Soluk erörternmit den Teilnehmern die aktuelle Schulpolitik.

zusammen mit allen Teilnehmern das Gegenteil bewiesen. Das Engagement für die eigene Schülerschaft muss nicht langweilig sein!Nach einer interessanten Diskussion über die aktuelle Schulpolitik mit dem Landtagsabgeordneten Christoph Dreyer in den Tag gestartet begann die Workshopphase. Abwechselnd in jeden der drei Workshops rotierten alle Teilnehmer während des Seminars und tauschten sich zwischendurch oder beim Mittagessen über ihre Erfahrungen aus.

Besonderes Interesse fanden die Rhetorik Workshops.

Das SV-Seminar wird eröffnet: 90 engagierte Schülervertreter sind nach Hannover gereist!

„ “Es hat echt super vielSpaß gemacht heute!

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Schüler Union intern

DAVID MCALLISTER BESUCHT KREISVORSITZENDENKONFERENZ

„Die Arbeit in der Schüler Union hat mir immer sehr viel Spaß gemacht!“

LANDESAUSSCHUSS IN WILHELMSHAVEN BESCHÄFTIGT SICH MIT INTEGRATION

Wochenendevent der SU verbindet Politik und Party!

er Niedersächsische Ministerpräsident und Lan-desvorsitzende der CDU Niedersachsen, David

McAllister, war bei einer Kreisvorsitzendenkonferenz der Schüler Union Niedersachsen in Hannover zu Gast. Der Landeschef, einst selber aktives Mitglied der SU Niedersachsen, nutzte die Chance den anwesenden Schülerinnen und Schülern seine Erinnerungen und Erlebnisse aus der Zeit seines Engagements in der SU zu schildern. "Die Arbeit als Besitzer im Kreisvorstand der Schüler Union hat mir immer sehr viel Spaß gemacht - aber zum Kreisvorsitzenden hab ich es nie gebracht", scherzte der niedersächsische Landesvater in lockerer Atmosphäre. Aber nicht nur das aktive Mitwirken der SU'ler war Thema - in der offenen Diskussionsrunde sprachen die Jungpolitiker auch die zum Teil sehr schlechten Zustände an den Schulen an. Vielen Anwesenden bereitete dabei die maroden Gebäude und veralteten Einrichtungen sorgen: "Wenn es in manche XX

Schulen reinregnet und in anderen kein Film geschaut werden kann, weil der 20 Jahre alte Videorekorder nicht funktioniert, wie soll man da vernünftig lernen kön-nen?", fragte beispielsweise Lukas Voß, der Kreisvor-sitzende der Schüler Union Rotenburg/Wümme. Dabei verwies David McAllister darauf, dass die niedersächsi-sche Landesregierung schon einige Anstrengungen unter-nommen hat, um die Lernqualität weiter zu steigern. Es müssten aber auch noch weitere Mittel in die Sanierung der Schulen gesteckt werden, so McAllister. Für Detailfragen standen im Anschluss des Fachgesprächs mit David McAllister noch Ulff Konze und Bernward Schlossarek aus der Staatskanzlei zur Verfügung. Die beiden profilierten Bildungspolitiker beantworteten de-taillierte Fragen zur aktuellen Faktenlage im Kultus-ressort. Am Ende waren sich alle einig: Besonders die freundliche und offene Art von David McAllister hat alle anwesenden Funktionsträger der SU beeindruckt. (fi)

Die Teilnehmer der Kreisvorsitzendenkonferenz und Ministerpräsident David McAllister.

utzende Delegierte und Gäste der Schüler Union haben sich auf einem Landesausschuss der SU

Niedersachsen in Wilhelmshaven zum Thema Integration ausgetauscht. Gemeinsam mit interessanten Referenten wie beispielsweise Hans-Werner Kammer als örtlichen Bundestagsabgeordneten und Abdou Ouedrago vom Niedersächsischen Integrationsrat. Neben den Diskussionen zur Integration besichtigten die Teilnehmer auch den großen Marinestützpunkt in Wilhelmshaven. Vom Samstag auf den Sonntag der Veranstaltung wurden die politischen Debatten von einer großen Party aufgefrischt. (lü) Die Diskussionsteilnehmer des Ausschusses.

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Aktuelles

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10 JAHRE ONLINELEXIKON: HAUSAUFGABEN? WIKIPEDIA!

Klar, Wikipedia nutzt fast jeder Schüler für seine Hausaufgaben. Aber wie genau ist die Enzyklopädie?

immy Wales, der Gründer der Wissensenzyklo-pädie Wikipedia, wird mit Preisen überhäuft: Als

der 44 Jahre alte Amerikaner 2001 zusammen mit seinem Kollegen Larry Sanger das das Online-Lexikon an den Start gehen ließen, träumten sie nach eigenen Angaben davon allen Menschen „freies Wissen“ zur Verfügung zu stellen. Scheinbar ein Erfolg – Wikipedia steht auf der Liste der meistgenutzten Websites auf Platz 5, die 15 Mio. Artikel in 240 Sprachen werden monatlich von weit mehr als 400 Mio. Menschen ge-

nutzt. Doch langsam gerät

Wikipedia zusehends in Kritik. So trafen sich kürzlich auf einer Konferenz in Leipzig zu dem Thema „Wiki-pedia: Ein kritischer Standpunkt“ deutschsprachige Au-toren und Wikipedia-Forscher, um gemeinsam darüber zu diskutieren, welche Kriterien über die Relevanz und Qualität eines Artikels entscheiden. Denn die grund-sätzliche Idee, alle an der Wikipedia teilhaben zu lassen, ist schon lange nicht mehr gewahrt. Seitdem nur noch rund 300 Administratoren darüber entscheiden, welche Artikel veröffentlicht und welche gelöscht werden hat Wikipedia enorm an Transparenz eingebüßt. Durch die Anonymität der Admins weiß niemand genau über welche Qualifikation diese verfügen, dass sie über das Erscheinen der Artikel urteilen können.Das betrifft auch die rund 100.000 Autoren im deutsch-sprachigen Raum, von denen sich immer wieder zahlrei- che Autoren enttäuscht von der Wissens-Plattform ab- wenden. Von überprüfbarer Genauigkeit ist Wikipedia also noch weit entfernt. Über die Hintergründe und Prinzipien der „Lösch- kriege“, von denen Experten sprechen, informiert „Wiki-Watch“, ein Projekt der Europa-Universität in Frankfurt/Oder. Manchmal lohnt es sich also bei den Hausaufgaben auch das ein oder andere Buch zu Rate zu ziehen und nicht ausschließlich auf Wikipedia zu vertrauen! Das Verwenden von mehreren Quellen zu einem Thema stellt in jedem Fall die beste Art der Recherche dar. (so)

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GOLDENE KLOBÜRSTE

Kreisverbände suchen die dreckigsten Schulklos.

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Viele Kreisverbände der SU Niedersachsen suchten die dreckigste Schultoilette im ganzen Land. Mit die-sem Projekt will die Schüler Union auf den inakzepta-blen, verdreckten und ungepflegten Zustand vieler Schultoiletten hinweisen, wobei es nicht nur um Ver-schmutzung, sondern auch um Vandalismus geht. Vor allem aber wollen wir aktiv gegen diese unzumutbaren Zustände, die derzeit an vielen Schulen in Nieder-sachsen herrschen vorgehen, denn letzten Endes ist dies kein wirklich neues Problem. Solch eine Aktion braucht selbstverständlich Unterstützung und die gab es reichlich. Viele Schülerinnen und Schüler in Nieder-sachsen schickten unzählige Fotos ein. Es zeigte sich sogar, dass selbst Lehrer uns Fotos schickten, auf de-nen eine Lehrertoilette abgebildet war. Aber das ist keine Ausrede: Wenn jeder das Klo sauber verlässt, können wir dieses Problem bald zu den Akten legen.

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(dö)

Aktuelles

SCHULTECHNIK OFTMALS VÖLLIG VERALTET

Schüler Union fordert den Einsatz modernerer Medien!

ede Schülerin und jeder Schüler kennt eine Si-tuation, bei der die schuleigene Technik versagt

hat. Oftmals funktionieren die DVD-Player nicht, die Computer-Netzwerke spinnen oder der Beamer kann nicht angeschaltet werden: Was für uns im täglichen Umgang sehr nervig sein kann, ist im 21. Jahrhunderts auch lange nicht mehr zeitgemäß. Ohne das Wissen mit moderner Informationstechnologie umgehen zu können, W

teresse an gut ausgebildeten Schulabsolventen die später als Mitarbeiter zur Verfügung stehen.Neben diesen Investitionen müssen weitere Bemühungen folgen, um die teils desaströsen Zustände an unseren Schulen zu beheben. Daher fordern wir von der Landesregierung einen klaren Schwerpunkt auf die moderne Ausstattung unserer Schulen zu legen. Nur so bleibt die Bildung in Niedersachsen zukunftsgerichtet! (fi)

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Neue Technik braucht das Land – und unsere Schulen!

sind wir nicht fit für die Zukunft. Das hat auch das Kultusministerium erkannt und auch schon vor einiger Zeit versucht diesem Trend der alternden Technik an den Schulen entgegenzuwirken. Mit dem „Aktionsprogramm n-21“ beispielsweise wurden mehr als 80 Mio. Euro in die IT-Ausstattung unserer Schulen investiert. Das Geld dieses Public-Private-Partnership-Projektes stammt nicht nur aus Steuergeldern, auch viele Wirtschafts-unternehmen wie VW, die Telekom oder TUI haben sich daran beteiligt. Denn auch diese privatwirtschaftlichen Betriebe haben ein In- X

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Pro & Contra Ganztagsschule

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PRO & CONTRA GANZTAGSSCHULEN

Den ganzen Tag in der Schule abhängen? Ist die Ganztagsschule das richtige für uns?

► Arne Fill iesVorsitzender des Landes-schülerrates13. Klasse des Windt-horstgymnasiums SU Kreisverband Meppen

► Pascal BotheKreisvorsitzender Schüler Union Goslar13. Klasse des Ratsgym-nasiums GoslarSU Kreisverband Goslar

ufgrund der ver-pflichtenden Un-

terrichtsstundenzahl und der Verkürzung der Abi-turzeit auf 8 Jahre findet immer mehr Unterricht verpflichtend am Nach-mittag statt. Würden nun am Nachmittag weitere Pflichtstunden anfallen, so hätten Schülerinnen und Schülern keine Zeit mehr für ihre Hobbys, denen sie z.B. in Vereinen nachge-hen. Außerdem denke ich,

n meinen Augen ist der Ausbau der

Ganztagsschulen in Nie-dersachsen weiter voran-zutreiben. Für mich sind dabei folgende Faktoren entscheidend:Zunächst haben die Schü-ler die Möglichkeit, in der Gruppe Hausaufgaben zu erledigen, zu lernen oder auch soziale Kontakte zu pflegen. Besonders der Aspekt der Hausaufgaben und des Lernens sorgt für

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dass es eine fatale Entwicklung ist, wenn der Staat Eltern zunehmend die Erziehung von Kindern und Jugendlichen abnimmt und Eltern somit immer mehr aus dieser Verantwortung genommen werden. Auch nimmt durch die fehlende Freizeit der für die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit notwendige Einfluss des Freundeskreises (vom Schüler selbstbestimmten Peer Group) ab, da die Fähigkeit zum Aufbau eigener sozialer Netzwerke verloren geht, da schlicht und ergreifend die Zeit fehlt, denn schließlich ist der Schultag nach dem Nachmittags-angebotes noch nicht beendet: Es folgen die Erledi-gung der letzten Hausaufgaben und vor allem das Lernen für Tests und Arbeiten, welches nicht in der Schule stattfinden kann. Befürworter des Ganztags-systems behaupten, dass Schülerinnen und Schüler dieses nicht wahrnehmen würden, wenn es nicht verpflichtend sei, haben einen Fehler in ihrer Rech-nung: Ich bin der Meinung, dass es lediglich eine Frage der Attraktivität des Angebots ist, die über eine Teil- oder Nichtteilnahme entscheidet: Wird z.B. ein gutes, für alle bezahlbares Mittagessen, was auch allen schmeckt und eine Hausaufgabenbetreuung, wie sie die Eltern nicht leisten können angeboten werden und für die Schülerschaft interessant sind angeboten, so werden die Angebote – wie positive Beispiele zeigen – auch sehr gerne wahrgenommen. Entscheidend ist hierbei also auch, dass der „normale Standardunterricht“ nicht einfach fortgesetz wird, sondern Extra-Kompetenzen vermittelt werden, die Schule nicht bietet.

eine gewisse Verlässlichkeit, auch für den Lehrer. A-ber auch die Eltern wissen, dass ihr Kind gut aufge-hoben ist und diese Dinge erledigt werden. Zudem passiert dies unter Anleitung eines Lehrers. Es ist also davon auszugehen, dass die Bearbeitung der Aufgaben auf einem anderen Niveau und unter an-derer Betreuung passiert als bei einer Bearbeitung zu Hause. Zudem sorgt dies dafür, dass die Kinder mit den meisten Aufgaben bereits fertig sind, wenn sie aus der Schule nach Hause kommen. Ebenso ist da-von auszugehen, dass die Ganztagsschule den Zu-sammenhalt zwischen Schülern und Lehrern fördert, da am Nachmittag in der Schule meistens spielerisch sportliche Themen behandelt werden. Des Weiteren führt die Ganztagsschule auch zu einer Entlastung vieler Eltern: ihr Beruf lässt eine Betreuung der Kin-der oftmals nicht zu. Durch eine Ganztagsschule ist dieser Aspekt abgedeckt. Es scheint unstrittig, dass eine Betreuung durch Lehrer sicher auch dem Kind mehr bringt, als eine Betreuung am Nachmittag ohne schulischen Bezug. Zudem ergibt sich leider die Situ-ation, dass einige Eltern wesentliche Aufgaben in der Erziehung nicht mehr wahrnehmen können. Und sein wir doch einmal ehrlich: Leider scheitert es in einzel-nen Familien auch schon an einem warmen Mittag-essen für die Kinder. Klar muss jedoch bleiben, dass der Erziehungsauftrag klar weiterhin bei den Eltern liegt. Die Schule und der Staat sollen nur unterstützen. Und das kann eine Ganztagsschule – gerade bei jüngeren Schülern – sicherlich besser als eine Schule, die um 13.00 Uhr endet.

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Abschluss und dann?

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ABSCHLUSS UND DANN?

Nach der Schule absolvieren viele Schüler ein FSJ. Die SUbstanz hat einen besucht...

Hannes vor dem Logo seines jetzigen Arbeitgebers.

er Sulinger Abiturient Hannes Hogeback absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr

(FSJ) „Politik“ bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Bildungswerk Hannover.

Hallo Hannes, wie kommst du auf ein FSJ bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Hannover?Nach meinem Abitur in meiner Heimatstadt Sulingen im Landkreis Diepholz hab ich mich gefragt, wie ich mein Interesse für Politik und Geschichte sinnvoll ausleben kann um herauszufinden, ob ich in diesen Bereichen oder im Bereich der Bildung später gerne arbeiten würde. Im Internet bin ich dann auf das FSJ Politik gestoßen. Nachdem ich bei der „Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung“ (LKJ) auf die Konrad-Adenauer-Stiftung als Einsatzstelle aufmerksam gewor-ben bin, habe ich mich dort beworben, mich im Bewer-bungsverfahren durchgesetzt und bin nun seit September letzten Jahres hier FSJ'ler. Neben der KAS gibt es 14 weitere Einsatzstellen im FSJ Politik in Niedersachsen, zum Beispiel Gedenkstätten, Jugendverbände oder Frak-tionen. Mehr Infos gibt’s unter www.kas.de/hannover.

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Einer von vielen Referenten war Joachim Gauck.

Und was sind deine Aufgaben hier bei der Konrad Adenauer Stiftung?Neben dem Tagesgeschäft begleite ich die Konrad-Adenauer-Stiftung auf Veranstaltungen, mache Fotos, schreibe Berichte, führe Recherchen durch, plane Veranstaltungen mit und arbeite an den Internetprä-senzen. Aktuell plane ich einen „Schüler-Politik-Tag“ in Hannover – ein eigenständiges Projekt, um den Schülern bestimmter Schulen ein wenig Lust auf Politik zu machenDadurch bin ich momentan sehr stark eingespannt. Ne-W

ben meiner Praxisarbeit bei der KAS habe ich im FSJ auch 25 Bildungstage die veranstaltet werden, um die FSJ'ler weiterzubilden, zu orientieren und zusammen-zuführen. Im Februar zum Beispiel werde ich mit den 14 Freiwilligen aus dem FSJ Politik zur internationalen Ju-gendbegegnungsstätte Kreisau in Polen fahren und wir werden uns dort mit polnischen Jugendlichen treffen. Man lernt wirklich tolle Leute kennen – eine spannende Erfahrung.

Das klingt ja nach einer Menge Spaß...Das ist es wirklich. Nicht nur, dass man interessante Kontakte mit vielfältigen Menschen knüpfen kann, besonders auch die Themen unserer Arbeit sind wirklich spannend. Ein Highlight war beispielsweise eine Veranstaltung mit Joachim Gauck, die wir in der Nähe von Hannover veranstaltet haben. Das war schon sehr beeindruckend.

Hast du schon Pläne für die Zeit nach deinen 12 Monaten FSJ?Meine Pläne bauen auf den Schwerpunkten meines FSJ auf: Ich würde gerne Politik und Geschichte studieren und mir die Möglichkeit offen halten, Lehrer zu werden. Außerdem habe ich vor, ehrenamtlich mein Engagement auch in der Kommunalpolitik auszubauen.

Vielen Dank für das Gespräch! (lü)

Schule im Ausland

VOM SCHÜLER IN DEUTSCHLAND ZUM LEHRER IN BOLIVIEN

Der SU'ler Hauke Diers ist nach seinem Abschluss für ein Jahr in die dritte Welt, um zu helfen.

ach Bolivien?! Was willst du denn da, du kennst das Land und die Kultur doch gar nicht und

Spanisch sprichst du auch nicht. Und hast keine Angst vor den ganzen Krankheiten die es da gibt, oder vor der Kriminalität?“ So in etwa sahen die Reaktionen aus, als ich mich für einen einjährigen Freiwilligendienst in Bolivien, einem der ärmsten Länder Südamerikas, entschieden habe und auch wenn ich nach außen hin immer den Furchtlosen gespielt habe, trafen diese Reak-tionen doch relativ genau die Ängste, die mich auch be-wegt haben. Da hat sich natürlich die Frage gestellt: Lohnt sich das überhaupt?Aber erstmal kurz zu mir: Ich heiße Hauke Diers, bin 18 Jahre alt und habe im Sommer 2010 in Hannover mein Abitur gemacht. Seit August 2010 arbeite ich im Rahmen eines Freiwilligendienstes an einer Primarschule in Bolivien als Englischlehrer und gestalte Nachmittags-aktivitäten mit den Schülern wie z.B. einen Fußball-nachmittag oder einen Leseclub. Wie jeder junge Mensch stand ich nach dem Schulabschluss vor der Frage: „Was nun?“. Bei meiner Suche nach einem spannenden Auslandstrip bin ich auf das „weltwärts“-Programm des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaft liche Zusammenarbeit gestoßen. „Weltwärts“ macht es Jugendlichen möglich einen sozialen Freiwil-ligendienst in einem Entwicklungsland zu leisten, der als Zivildienst anerkannt wird. Das Programm hilft bei der Beantragung des Visums und veranstaltet Seminare vor, während und nach dem Auslandsjahr um die Freiwilligen möglichst gut vorzubereiten und zu betreuen. Neben der ideellen Unterstützung ist der größte Vorteil die Über-

N genug ist, um davon gut zu Leben. Um sich für so eine Förderung zu qualifizieren benötigt man eine Entsende-organisation, die Kontakte ins Gastland hat und dort die Verbindung zum sozialen Projekt herstellt. In meinem Fall ist diese Organisation das Bistum Hildesheim, das schon seit 20 Jahren eine Partnerschaft mit der boli-vianischen Kirche hat. Für die Freiwilligen werden Gast-familien ausfindig gemacht, ein Sprachkurs und Seminare veranstaltet, die konkreten Einsatzprojekte organisiert und außerdem ist für die Freiwilligen in Notfällen immer jemand zu erreichen. Um als Freiwilliger bei einer Organisation angenommen zu werden muss man sich natürlich bewerben, wobei die Auswahlkriterien der Organisationen z.T. sehr unter-schiedlich sind. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sozialer Einsatz für die Bewerbung wichtiger ist als die schulische Leistung. Natürlich macht sich auch ein politisches Engagement bei der SU immer gut im Lebenslauf ;)Einen sehr guten Überblick über die möglichen Einsatz-länder und die jeweiligen Organisationen bietet die Website www.weltwaerts.de.Aber eines steht fest, die Mühe der Bewerbung und Vorbereitung lohnt sich! Man lernt und erfährt sehr viel über sich selbst und über die schöne, weite Welt. Etwas ganz praktisches, was man sich aneignet, ist die Sprache des Gastlandes. Ich wusste vor meinem Bolivienaufent-halt nur, dass „playa“ Strand heißt, konnte aber ansons-ten kein Wort Spanisch. Durch einen einmonatigen In-tensivsprachkurs habe ich die Grundlagen vermittelt be-kommen, wobei das beste Training natürlich der Alltag ist. Allein schon um die Nachrichten und den Fußball-

Schule im Ausland

nen, man findet immer Motivation und Möglichkeiten seine Sprachkenntnisse auszubauen ;) Eine weitere Fähigkeit die man hier lernt ist das Verständnis für andere Kulturen. Zum Beispiel hat die Uhrzeit in Boli-vien eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Wenn man sagt, „Wir treffen uns um vier um weiterzuarbeiten“ kann man trotzdem noch ganz entspannt seine Siesta halten und erst um fünf zur Arbeit kommen und man wird immer noch einer der ersten sein. Das liegt daran, dass man sich in Bolivien in erster Linie Zeit für die Sachen nimmt, die zum aktuellen Wohlbefinden beitragen. Wenn man allerdings erst eine Stunde nach Abfahrtszeit ganz entspannt zum Busbahnhof schlendert, wird man auf die schmerzhafte Weise lernen, dass die Bolivianer nicht in allen Belangen so unpünktlich sind :) Gerade diese Fähigkeit sich gedanklich in andere Kulturen einzufügen und zu verstehen, warum die Menschen so handeln wie sie handeln, wird in unsere globalisierten Welt immer wichtiger und hilft einem somit im späteren Leben enorm weiter. Eine andere Erkenntnis, die man aus einem Aufenthalt in der dritten Welt ziehen kann, ist das Verständnis für die Weltwirtschaft aus Sicht der Schwachen. Wer einmal die Silberminen von Potosi be-sichtigt hat und sieht unter welchen mittelalterlichen Be-dingungen dort z.T. schon Jugendliche schuften, die auf Grund der Arbeitsbedingungen nur eine Lebenserwar-tung von um die 50 Jahre haben, wird sich das nächste Mal schon fragen, wie es der Fond „Silver Mining Cen-tral and South America“ wieder geschafft hat 8% Ren-dite abzuwerfen. Das mag vielleicht ein etwas überspitz-

Nächstenliebe noch niemandem geschadet. Eine weitere Chance zur Selbsterkenntnis bietet der Arbeitsplatz im Ausland. Während man in Deutschland fünf Jahre Päda-gogikstudium hinter sich bringen muss, um als Referen-dar vor einer Klasse zu stehen, stand ich schon weniger als fünf Monate nach meinen Abiprüfungen alleine vor 30 Kindern und musste ihnen Spaß am Englisch lernen bereiten. Außerdem bietet jeder Tag in einem Entwick-lungsland einem die Gelegenheit, eine kleine lustige Ge-schichte zu erleben. Es fängt damit an, dass es ohne Su-permarkt gar nicht so einfach ist, die Lebensmittel zu bekommen, die man gerne möchte und hört damit auf, dass man mal eben während der Busfahrt Katzenbabys zum Kauf angeboten bekommt. Hierbei ist natürlich trotz des etwas anderem bolivianischen Speiseplan das zweite Phänomen keine Lösung für das erste ;) Obwohl ein Aufenthalt in einem Entwicklungsland jede Menge Vor-teile mit sich bringt, muss man trotzdem gut abwägen, ob man auch bereit ist, die Opfer zu bringen, die eine solche Mission mit sich zieht, womit sich wieder die Ausgangs-frage vom Beginn dieses Textes stellt. Zum Einem die Trennung von Freundin, Familie und Freundeskreis und das Hintersichlassen der eigenen Kultur, zum anderen der geringere Lebensstandard. Im Großen und Ganzen finde ich, dass die Vorteile überwiegen und dass ein Auslandsjahr in der dritten Welt ein Abenteuer ist, das man nie wieder vergisst. Also keine Angst, denn „Frem-de sind Freunde, die man nur noch nicht kennen gelernt hat“. Wer noch Fragen hat kann mir gerne eine Email schicken: [email protected] . Auf die Antwort

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Schülerrechte

WAS DÜRFEN WIR ALS SCHÜLER? WAS MÜSSEN WIR? HIER DIE ANTWORTEN!

Oftmals fühlen wir uns als Schüler schlecht behandelt. In vielen Fällen lohnt ein Blick in die Gesetze. (da)

Die Schüler Union

beantwortet eure

Fragen zur Schule!

Martin (14) aus Lüneburg fragt: Unsere Klassenlehrerin schickt uns in der Pause immer raus auf den Schulhof! Sie sagt, dass wir frische Luft schnappen sollen, damit wir uns besser konzentrieren können. Darf sie das denn auch, wenn es draußen kalt ist?

Schüler Union: Es gibt keine verbindliche Regelung im Niedersächsischen Schulgesetz, die

besagt, dass Schüler nach draußen geschickt werden dürfen. Allerdings dürfen die

Lehrkräfte Weisungen erteilen, die durch die Schüler zu befolgen sind. Am besten schaust

du mal in die Schulordnung. Hier wird sowas meistens geregelt. Sollte es keine Regelung

geben, solltest du am besten mit deiner Schülervertretung reden, sodass gemeinsam mit

allen eine verbindliche Regelung für alle Beteiligten geschafft werden kann!

Maria (17) aus Osnabrück fragt: Letztens habe ich während der normalen Pause eine SMS geschrieben. Plötzlich kam ein Lehrer zu mir und meinte: „Gib‘ mir bitte Dein Handy. Deine Eltern können es abholen!“ Ohne Vorwarnung – ohne nach irgendeinem Grund zu fragen. Das kann der doch nicht einfach so machen, oder? Ist das dann erlaubt?

Schüler Union: Liebe Maria, in diesem Fall kann leider keine generelle Antwort geben. Es gibt

keinen „Handy-Paragraphen“ oder eine ähnliche Regelung. Hier ist einzig und allein die Schul-

ordnung deiner Schule entscheidend. So hat zum Beispiel eine Schule in Ronnenberg (bei

Hannover) festgelegt, dass man das Handy zwar mit in die Schule bringen darf, dieses

allerdings ausgeschaltet in der Schultasche bleiben

muss. Dies hat den Vorteil,

dass man im Notfall das

Handy einschalten kann

und eben kurz zu Hause

anrufen kann! Am besten

suchst du Kontakt mit der

Schülervertretung, damit es

eine einheitliche und ver-

bindliche Regelung an dei-

ner Schule gibt! Im Zweifel

solltest du aber immer

darauf achten nicht unbe-

dingt notwendige Ge-

spräche vor oder nach der

Schule zu erledigen. Dann

hast du auch mehr Zeit

für deine Freunde.

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Schülerrechte

Torben (19) aus Cloppenburg fragt: Ich mache in diesem Jahr Abitur und verstehe nicht, wieso ich nicht in der alten Raucherecke unserer Schule rauchen darf. Ich meine: Ich bin 19 Jahre alt und darf somit rauchen! Überall darf man es – nur hier in der Schule nicht und das, obwohl wir doch den ganzen Tag hier sind. Ich verstehe das einfach nicht…

Schüler Union: An allen niedersächsischen Schulen herrscht seit dem 1. August 2005 ein

striktes Rauchverbot auf dem Schulgelände, sowie während Schulveranstaltungen

außerhalb des Schulgeländes. Hiervon gibt es keinerlei Ausnahme. Rauchen musst du

also nun außerhalb des Schulgeländes. (RdErl. d. MK v. 3.6.2005 - 23-82 114/5 (SVBl

7/2005 S.351) - VORIS 21069)

Marian (15) fragt: Wir haben uns mit ein paar Leuten zusammen getan und haben eine neue Schülerzeitung ins Leben geru-fen. Nachdem wir zur Sicherheit dem Schul-leiter Bescheid gegeben haben, hat er ge-sagt, dass er gerne vorab die Zeitung lesen

möchte und Änderungen vornehmen möchte. Wir wollten das nicht. Daraufhin mein- te er, dass wir dann damit rechnen müssen, dass wir eine Klassenkonferenz bekommen würden und mit einer Strafe rechnen müssen! Brauchen wir davor Angst zu haben?

Schüler Union: Nein! Ihr braucht keine Angst zu haben. Der Schulleiter darf die Zeitung

nicht kontrollieren und darf Euch auch keine Sanktion anbieten. Ihr habt das Recht eine

Schülerzeitung oder ein Flugblatt auf dem Schulgelände zu verteilen. Ihr müsst diese von

keiner Person „prüfen“ lassen! Achtung: Allerdings solltet ihr natürlich darauf achten, dass

ihr keine Lehrer oder andere Personen beleidigt oder ins Lächerliche zieht.

(§87 NSchG)

Nicole (15) aus Hannover fragt: Ich bin von der Klasse gewählt unsere Klasse in der Klassenkonferenz zu vertreten! Was habe ich nun eigentlich für Aufga- ben übernommen? Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich dort machen soll und muss...

Schüler Union: Eine Klassenkonferenz entscheidet im Allgemeinen über folgende Dinge:

Das Zusammenwirken der Fachlehrkräfte, die Koordinierung der Hausaufgaben, die

Beurteilung des Gesamtverhaltens der Schülerinnen und Schüler, wichtige Fragen der

Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, also der Eltern. Außerdem bespricht die

Klassenkonferenz die genaue Beschaffenheit und über spezielle Umstände der Zeugnisse,

der Versetzung der Schülerinnen und Schüler, die Abschlüsse der jeweiligen Schule, die

Übergänge zwischen den Schulformen, Überweisungen an andere Schulen, Zurücktre-

ten und Überspringen von Klassen-

stufen. Vor allem die letzten Punkte

sind wichtig. Bei Fragen der Versetzung

haben Schüler und Eltern aber nur Be-

ratungsrecht und dürfen nicht mit ab-

stimmen! Aber generell ist es sehr

wichtig, dass Mitschüler wie du die

Schülerschaft dort vertreten! (§35 NSchG)

Tipps und Tricks für die SV

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Die To-Do-Liste:► Regelmäßige oder einen einmaligen Termin „zur Probe“ für die Sprechstunde fnden.► Termine innerhalb der Schülervertretung aufteilen und die genauen Aufgaben koordinieren.► Einen Verantwortlichen finden, der die Anliegen und Probleme der Schülerinnen und Schüler an die dafür zuständigen Stellen weitergibt.

Die Probleme offen ansprechen hilft weiter!

Mjamm Mjamm: Kuchen kommt immer gut an!

Gewinnspiel

GEWINNSPIEL

Gewinne einen Tag mit David McAllister! (fi)

GRUßWORT DES LANDESSCHÜLERRATES

Der Vorsitzende, Arne Fillies, zur Schüler Union.

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