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magazin Winter 2018/19 Nr. 174 1,00 SOL Nr. 5/2018 - P. b. b. Absender: SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil, Sapphog. 20/1, 1100 Wien. 02Z032117 M. Cover: Titelfoto: Jenny Vass. Ein neues Miteinander (siehe S. 4 und S. 7) Mit Beilage: Suffizienz

Suffizienz - Nachhaltignachhaltig.at/pdf/SOL174.pdfchen, neue Konzepte ausarbeiten und umsetzen, Ideen einbringen, vielleicht sogar coole Grafiken oder Videos machen. Jede Hilfe ist

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magazin

Winter 2018/19Nr. 1741,00 €

SOL

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Ein neues Miteinander (siehe S. 4 und S. 7)

Mit Beilage:Suffizienz

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Forderungen der Klima-Allianz an die österreichische Regierungtinyurl.com/sol174c

Allianz für freien Sonntag

www.freiersonntag.at

Neue, kooperative Presseagentur von und für die Zivilgesellschaft

www.cooppa.at

Greenskills-Symposium über die bunte Vielfalt

des nachhaltigen Lebens Sa, 8.12.2018 in Wien

tinyurl.com/sol174e

Keine Bank für

Gemeinwohl, aber eine

Genossenschaft für

Gemeinwohl

tinyurl.com/sol174a

Der Einfluss von nicht

heimischen Tier- und

Pflanzenarten in

Österreich

www.neobiota-austria.

at

„Aufbruch Bremen“

(SOL-Partner) ist auf YouTubetinyurl.com/sol174b

App zum giftfreien

Einkaufen

www.bund.net/toxfox

Dossier: zeitsouverän oder

flexibel?

tinyurl.com/sol174d

Aktionen für mehr

Solidarität in Salzburg

solidarischessalzburg.at

Kinder schützen, Schadstoffe vermeiden

www.nestbau.info

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-magazinLiebe SOL-Leserin, lieber SOL-Leser!

Die Spaltung in unserer Gesellschaft nimmt zu. Soziale Medien mit ihren „Blasen“ tragen dazu bei, aber

auch skrupellose PolitikerInnen, die künstlich Sündenböcke schaffen.

Wir von SOL streben hingegen ein „neues Miteinander“ an.

• Ein Miteinander von „Einheimischen“ und „Zugezogenen“, das auf Menschenwürde und freundliche

Aufnahme setzt und den sozialen Frieden sichert. Du kannst diese Haltung mit deinem Namen auf

einem öffentlich sichtbaren Plakat bekräftigen: siehe Seite 4.

• Ein Miteinander von Menschen verschiedener Religionen. Auch für 2019 bietet SOL einen interkon-

fessionellen Kalender an, der in einem freundschaftlichen Miteinander von Christentum, Judentum,

Islam, Buddhismus und Bahai-Religion entstanden ist. Vielleicht ein gutes Weihnachtsgeschenk? Siehe

letzte Umschlagseite.

• Ein Miteinander von Europa und Afrika. Wie kann eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den

Menschen jenseits des Mittelmeers gelingen? Hans Holzinger zeigt einige Möglichkeiten auf (Seite 8).

In wenigen Monaten stehen wir vor einer wichtigen Entscheidung: Wir wählen das EU-Parlament. Es wird

von uns allen in Europa abhängen, ob sich der Trend zum Nationalismus verstärkt („Land X zuerst“) oder

ob die Vision eines guten Lebens für alle, in einem neuen Miteinander, an Boden gewinnt.

Die Redaktion

Andreas Exner

(Steiermark)

Dan Jakubowicz

(Burgenland)

Joe Gansch

(Burgenland)

Eva Meierhofer

(Steiermark)Mario Sedlak(Wien)

Bobby Langer

(Bayern)

Der Verein SOL ist überparteilich und überkonfessionell und existiert seit 1979. Es gibt ca. 2.000 SOLis in ganz Österreich. Wenn du das SOL-Magazin per Post bekommen willst (4x pro Jahr), reicht eine Einzahlung in belie-biger Höhe (Selbsteinschätzung). Siehe S. 10. Leserbriefe bitte an SOL, Sapphog. 20/1, 1100 Wien oder [email protected]

SOL aktuellSOL-Telegramm ......................................................4Ein „neues Miteinander“ braucht das Land .................7

SolidaritätHilfe durch faire Strukturen .....................................8SOL braucht deine Spende. Warum? ........................10Wir Frauen halten zusammen .................................11„Die Nacht erleuchten“ .........................................12

Ökologie und LebensstilIntelligent heizen mit klugen Köpfen ......................13So werden Linsen zum Festtagsessen ......................14Upcycling-Tipp ....................................................14 Gäste sind ein Segen ............................................16 Symposion Lungau ...............................................18

Kinderseite .........................................................17 SOL-Termine ........................................................18Impressum ........................................................... 6

www.nachhaltig.at

Höchster Standard für Ökoeffektivität. Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle®-Druckprodukte innovated by gugler*. Sämtliche Druckkomponenten sind für den biologischen Kreislauf optimiert. Bindung ausgenommen.

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4 SOL 174 – Winter 2018/19

Wir wollen’s wissen!Schon im Herbst 2015 haben wir euch gebeten, uns eure Meinung zu sagen: Was gefällt euch an unserer Arbeit, was können wir besser machen, welche konkreten Vorschläge habt ihr? Die Ergeb-nisse der Umfrage waren das zentrale Thema un-serer Vorstandsklausur 2016. Wir glauben, dass wir schon einiges von euren Anregungen umge-setzt haben – aber das müsst natürlich ihr beur-teilen!

Bitte helft uns daher, indem ihr rund eine Viertelstunde eurer Zeit investiert und auf www.nachhaltig.at/umfrage18 bis zum 31. De-zember 2018 unsere Fragen beantwortet. Danke!

Für ein neues MiteinanderAuch nach Ende des geförderten Projekts im De-zember möchte sich SOL weiter um die Integrati-

on von Asylberechtigten kümmern (siehe Seite 7). Ein Beitrag dazu ist unsere Plakatkampagne.

Unterschreibe auch du diesen Text! Mit 15 € Druckkostenbeitrag kommt dein vollständi-ger Vor- und Zuname samt PLZ und Ort auf das A2-Plakat, und du bekommst drei Plakate zum Selber-Aufhängen (auf Wunsch auch mehr).

Mehr dazu auf www.nachhaltig.at/miteinander.

Wachstum im WandelSeit 10 Jahren besteht das Netzwerk „Wachstum im Wandel“, bei dem sich auch SOL engagiert. Heuer wird am 14./15. November die vierte in-ternationale „Wachstum im Wandel“-Konferenz in Wien unter dem Titel „Europas Transforma-tion: Wo Menschen zählen“ (Europe’s Trans-formation: Where People Matter) stattfinden (https://wachstumimwandel.at/conference2018). Der Zeitpunkt während der österreichischen EU-Präsidentschaft bietet eine verstärkte Chance, ein internationales Publikum über diese relevan-ten Themen zu informieren.

SOL ist offizieller Partner der diesjährigen Kon-ferenz und wird mit Kim Aigner auch einen Bei-trag zum Arbeitskreis „To Live Better With Less“ geben.

Vernetzung in GrazDie Plattform für gesellschaftlichen Wandel „stei-ermark.gemeinsam.jetzt“ veranstaltete am 14. Oktober das 15. Initiativentreffen in Graz.

Die SOL-Regionalgruppen Graz (Waltraud Geber ist Gründungsmitglied und im Vorstand der In-itiative) und Mürztal waren vertreten. Weitere interessierte und engagierte Gäste waren u.a.: GWÖ, Kumpanei, KAMA, Genossenschaft für Ge-meinwohl, GMOTA, Spektral, Styrrion, Contraste /Redaktion Graz, Talente-Tausch Graz, Foodcoop Krautkoopf, Aktiv Demokratie, Repaircafe.

SOL-Telegramm

Projekt

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5SOL 174 – Winter 2018/19

Viele interessante Programmpunkte mit anschlie-ßendem gemütlichen Feiern bei gutem „gerette-tem Essen“, Musik und Gesang fanden bei allen Anwesenden großen Anklang.

Bauerngolf-StaatsmeisterschaftAm 18. August fand bei Josef Zotter in der Südstei-ermark die Bauerngolf-Staatsmeisterschaft statt. Staatsmeister wurde das Team „ABWASI“ (Silvia und Walter Schmidbauer mit Abdullah Paimann – siehe Bild); Staatsmeister im Einzelbewerb wurde Hans Mostböck.

Prima Stimmung und – wie immer – gute Ge-spräche über alles Mögliche, von Biolandwirt-schaft bis hin zu nachhaltigen Lebensstilen. Ein SOL-Infotisch war natürlich auch vor Ort. Infos: www.bauerngolf.at.

Frau Morgen und Herr Anderswo – internationalIm Rahmen eines EU-Projekts hatten wir am 9. Oktober in Birkfeld (Stmk.) die Chance, einen Workshop mit ca. 60 Personen – schwedischen und deutschen ProjektteilnehmerInnen sowie heimischen MultiplikatorInnen (Bürgermeiste-rInnen, NGO-VertreterInnen etc.) – zu halten (auf Deutsch und Englisch).

Die ungerechte Verteilung der Ressourcen auf die Kontinente wurde in einem Spiel mit Sesseln ver-deutlicht; 8 „AfrikanerInnen“ hatten gerade mal 2 Sessel zur Verfügung, während es sich 5 „Europäe-rInnen“ auf 13 Sesseln bequem machen konnten ...

Richtig haarig wurde es aber erst, als sich „Frau Morgen“ einmischte und diejenigen Sessel, die die derzeitige Übernutzung der Erde symbo-lisieren, noch für sich (also für zukünftige Ge-nerationen) beanspruchte. Großes Hallo, viel Action, aber am Ende auch viele nachdenkliche Gesichter ...

SOL-SommertreffIm August haben sich einige ehrenamtliche SOLis, SOL-MitarbeiterInnen und Teile des Vorstandes in Wien bei NALELA (Natur, Leben und Landwirt-schaft – eine Bildungswerkstatt auf einem Bau-ernhof mitten in der Wiener Lobau) getroffen, um sich mal abseits von Projektarbeit besser kennen zu lernen. Ein großer Spaß und eine Freude, mit so sympathischen und engagierten Menschen zu-sammen arbeiten und feiern zu dürfen!

Projekt

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6 SOL 174 – Winter 2018/19

Impressum:Medieninhaber, Herausgeber: „SOL – Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil”, Sapphog. 20/1, 1100 Wien (= Redaktionsan-schrift). Druck: Gugler GmbH, Melk. DVR 0544485. ZVR Nr. 384533867. Namentlich gekennzeichnete Artikel drücken die Meinung des Autors / der Autorin aus. Layout: Barbara Huterer.Kontakt für LeserInnen, InserentInnen und AutorInnen: [email protected]: Stephan Neuberger (Obmann), Maria Prem (Ob-mann-Stv.), Petra Bußwald (Schriftführerin), Dan Jakubowicz (Kassier), Mario Sedlak (Kassier-Stv.), Eva Aichholzer, Andreas Exner, Walter Galehr, Josef Gansch, Waltraud Geber, Gerlinde Gillinger, Liesi Löcker, Eva Meierhofer, Barbara Sereinig, Roland Weber, Günter Wind (Beiräte).

Spenden: siehe Seite 10.

ProjektWir haben genugDas Projekt „Wir haben genug“ ist eine Weiterent-wicklung der Hauptkampagne von SOL: „Ich habe genug“. In dem Projekt bieten wir Workshops auf Gemeindeebene im ländlichen Raum an.

Ein Workshop hat bereits in Niederösterreich stattgefunden, weitere fünf Workshops sind im

„Burgenland, Salzburg, Steiermark und Oberös-terreich geplant.

Termine: www.nachhaltig.at/wirhabengenug.

Außerdem entstand das hier beiliegende Sustain-able Austria zum Thema Suffizienz im Rahmen dieses Projekts.

Web-Redakteur gesuchtSOL hat eine neu gestaltete Website auf www.nachhaltig.at und sucht freiwillige Mitarbei-terInnen, die diese mit Inhalten befüllen, Texte und Bilder aktualisieren, mit AutorInnen spre-chen, neue Konzepte ausarbeiten und umsetzen, Ideen einbringen, vielleicht sogar coole Grafiken oder Videos machen. Jede Hilfe ist willkommen!

Du musst kein Profi sein.

Kontaktperson: Mario Sedlak, [email protected]. „Wir haben genug“-Workshop in Lanzenkirchen (NÖ)

[email protected]

... oder eine andere nachhaltige Mailadresse kannst du dir und

FreundInnen bestellen.

Infos: www.nachhaltig.at/shop

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7SOL 174 – Winter 2018/19

Schlagwörter, die derzeit von PolitikerInnen häu-fig zu hören sind: illegale Zuwanderung, geschlos-sene Grenzen, Anlandeplattformen, Islamisierung, Rückkehrzentren, Abschiebung, Außerlandesbrin-gung, …

Schlagwörter, die mir fehlen: Unterstützung bei der Integration, Aufklären der Bevölkerung, Schutz für Verfolgte, Programm für Asylberechtigte, gegen-seitiges Kulturverständnis, Aktionsprogramme, Unterstützen der heimischen Bevölkerung, wir schaffen das, …

Und nein, gleich vorweg: Ich glaube nicht, dass wir alle nehmen können. Aber ich glaube, dass wir derzeit vieles versäumen, an dem kommende Ge-nerationen in Österreich schwer zu tragen haben werden.

Neben der emotional geführten Debatte, wer im Land bleiben darf und wer gehen muss, versäu-men wir derzeit vollkommen, eine engagierte In-tegrationspolitik für jene zu machen, denen sogar der Staat bereits bescheinigt hat, bleiben zu dür-fen, weil sie unseren Schutz brauchen – seit 2016 jährlich über 20.000 Menschen laut BMI-Statistik .

Wer bleiben darf, soll willkommen seinDenn was macht die negative Stimmung mit den Betroffenen, mit jenen, die zu uns geflüchtet sind und bleiben dürfen? Die meisten von ihnen wollen in Frieden leben, ihren Kindern Bildung ermög-lichen, einen guten Job finden, Österreich ken-nenlernen. Das bräuchte Unterstützung, positive Stimmung, Mut machen, kritisches, aber unter-stützendes Hinsehen.

Welche Anstrengungen macht aber die Politik, ma-chen die BürgerInnen, um das gegenseitige Ver-stehen unserer Gesellschaft zu ermöglichen? Der „einfache Mann“, die „einfache Frau“ unterschei-den nicht zwischen AsylwerberInnen und Asylbe-rechtigten, für sie sind alle Flüchtlinge, die – wie viele in der Politik täglich verkünden – die Ursache für all unsere Probleme jetzt sind und noch mehr in der Zukunft sein werden.

Lasst uns ernsthaft darüber nachdenken, was das mit jenen macht, denen der Staat trotz strengster Prüfung zugestanden hat, dass sie bleiben dürfen. Was passiert mit jungen Menschen, die erleben, wie wenig willkommen sie und ihre Familien sind?

Was lösen tägliche Anfeindungen aus? Wie wird die 2. und 3. Generation jener, die bleiben durften, damit umgehen mit dem, was sie derzeit Negatives erleben? Werden sie zu guten ÖsterreicherInnen werden können?

Die Integration von Fremden ist und war fast im-mer eine schwierige soziale Aufgabe in Gesell-schaften. Gelingen konnte sie meist, wenn das Ge-fühl, angenommen zu sein, eine Chance hatte und wenn aktiv und ernsthaft daran gearbeitet wurde. Viele Privatpersonen und NGOs bemühen sich heu-te auch bei uns – gegen alle politische Propaganda – immer noch darum. Doch es wird zunehmend ein Kampf gegen Windmühlen.

Von der Politik bläst ein kräftiger Gegenwind der negativen Stimmungsmache, ja manchmal kom-men sogar zynische Töne der Verhöhnung für die „Gutmenschen“. Sind wir dabei, unseren nächsten Generationen entwurzelte und enttäuschte Men-schen der zweiten und dritten Generation von Flüchtlingen, die ihren Frust dann freien Lauf las-sen, zu vererben?

Eine selbsterfüllende Prophezeiung?Einige PolitikerInnen bewirken durch ihre Maß-nahmen erst das, wovor sie jetzt warnen. Sie werden es nicht mehr verantworten müssen, versuchen jetzt aber, ihre Mehrheiten da-mit zu sichern. Damit leben werden unsere nächsten Generatio-nen müssen.

Lassen wir das nicht zu! Treten wir ein für ein „neues Mitei-nander“, nicht unkri-tisch, nicht blauäu-gig, nicht entmutigt, aber voll Tatkraft und Selbstbewusst-sein.

Ein erster Schritt: Bekennen wir uns zu einem „neuen Miteinander“ und zeigen wir: Wir sind mehr. Siehe dazu Seite 4.

Ein „neues Miteinander“ braucht das Land!

Persönliche Sichtweisen von Gabriele Huterer.Projekt

Ein Plakat im Rahmen des Projekts „Integration in der Region“ (www.nachhaltig.at/integration)

Ein neues Miteinander ...

... achtet Wert und Würde aller Menschen ... schützt Menschen, die um ihr Leben fürchten müssen

... lässt Fremde in unserer Kultur und Arbeitswelt heimisch werden.

www.nachhaltig.at/integrationEin Projekt von :

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8 SOL 174 – Winter 2018/19

„Wenn Menschheitskatastrophen, deren Ausmaße gegenwärtig nur als Albträume vorstellbar sind, verhindert oder wenigstens gemildert werden sollen, dann wird es nicht mehr genügen, jene Welt, die auch nach der letzten Zählung immer noch die Dritte heißt, mit lächerlichen Almosen zu bedenken, sogenannten Entwicklungshilfen, die in Wahrheit über raffinierte Finanzierungsin-strumente zumeist doch wieder auf europäische Konten zurückfließen, sondern dann müsste der Reichtum dieser Welt endlich und tatsächlich gestreut werden, nicht in Form von Almosen, sondern von menschengerechteren Löhnen und gerechten Preisen.“ So der Schriftsteller Chris-toph Ransmayr in seiner Rede zur Verleihung des Würth-Preises für Europäische Literatur 2018, in der er an die blutigen Verbrechen europäischer Kolonialmächte in Afrika sowie deren Fortwirken bis heute erinnert.

Afrika ist ein bunter und vielfältiger Kontinent, in dem keineswegs alles nur schlecht läuft. Doch es gibt Probleme – selbst gemachte und fremd-verschuldete. Und wie politische Probleme nie mit moralisierenden Zuschreibungen zu erklären sind, gilt es auch in Bezug auf Afrika die struktu-rellen Hürden in den Blick zu nehmen.

Der frühere UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und nunmehrige Berater des UN-Menschenrechtsausschusses Jean Ziegler (Verändere die Welt, München 2016) spricht von einer „misslungenen Dekolonisation“.

Dazu kommt die Fortführung kolonialer Struk-turen. Multinationale Konzerne beuten Afrikas Rohstoffe billig aus und dafür brauchen sie wil-lige PotentatInnen, die an der Ausbeutung betei-ligt werden. Ziegler spricht von der „Abschöpfung staatlichen Mehrwerts“ – man könnte es auch Kleptokratie oder Feudalrente nennen.

Arm trotz ReichtumEinige Beispiele: Guinea verfügt über ein Drit-tel der Bauxit-Reserven des Planeten, beim UNDP-Human Development-Index (HDI) liegt das Land jedoch an 182. Stelle von 188 Staaten. Niger rangiert gar an vorletzter Stelle in diesem Ent-wicklungsranking, besitzt jedoch die zweitgröß-ten Uranvorkommen weltweit. Nutznießer sind Konzerne und die nationalen Eliten. Bekannt sind die reichen Erdölvorkommen Nigerias (152. Stelle im HDI-Ranking). Die Erträge aus den Schürfrech-ten streicht – wie in Afrikas zweitgrößtem Ölpro-duzenten Angola (Rang 149) – die Führungsclique des Landes ein.

Ein Skandal neben den ökologischen Zerstörun-gen durch den Ölmulti Shell, der den Umweltak-tivisten und Literaturnobelpreisträger Ken Sa-ro-Wiwa am Gewissen hat.

Auch mit landwirtschaftlichen Produkten kann man sich bereichern. Die Bauern und Bäuerin-nen im Senegal (Rang 170 im HDI) bekommen für ihre Erdnüsse ein Achtel des durchschnittlichen Weltmarktpreises. Staatliche Einrichtungen des Senegal kaufen die Erdnüsse auf und streichen den Mehrwert ein. Der Coltan-Abbau für unsere PCs und Handys und jener von Rohdiamanten, die trotz offizieller Kontrollen noch immer am Schwarzmarkt gehandelt werden, wären weitere Beispiele.

Ein Drittel der Bevölkerung in Afrika hungert. Zu-gleich gibt es laut Forbes-Magazin mittlerweile 26 Dollarmilliardäre. Nach einer Studie der NGO Global Financial Integrity, die sich um Korruption, Schmuggel, organisiertes Verbrechen und Steu-erflucht kümmert, sind durch anonyme Schein-firmen, undurchsichtige Steuerparadiese und kommerzielle Geldwäsche allein 2011 fast 1.000 Milliarden Dollar aus den ärmsten Ländern der Welt geflossen.

Die Unterbindung dieser Geldflüsse sowie die Ab-kehr von der Kooperation mit Diktatoren – auch wenn sie pseudodemokratisch gewählt sind – ein-schließlich der Unterbindung des Abzugs von Roh-stoffprofiten durch Konzerne wäre ein wirksamer Weg, Entwicklung in Afrika zu unterstützen.

Hilfe durch faire Strukturen

Plädoyer für eine seriöse Debatte über Afrika und die Rolle des demokratischen Westens. Von Hans Holzinger

Mag. Hans Holzinger ist wissenschaftli-cher Mitarbeiter der Robert-Jungk-

Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg, stellvertretender Vorsitzender

des Entwicklungspolitischen Beirats der Salzburger Landesregierung und

Mitglied der SOL-Regionalgruppe Salzburg.

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9SOL 174 – Winter 2018/19

Strukturelle Änderungen statt Almosen der EntwicklungshilfeDie Kritik am bisherigen System der Entwicklungs-hilfe steigt. Jason Hickel von der London School of Economics (Tyrannei des Wachstums, 2018) for-dert die Abkehr vom „Wohltätigkeitsparadigma“: Statt Spendensammeln für die Armen, Großzügig-keiten von Reichen durch diverse Stiftungen sowie den Peanuts staatlicher Entwicklungshilfe brauche es politische Änderungen: faire Handelsbedingun-gen, die Beendigung der Subventionierung der Ag-rarexporte in die Länder des Südens, freien Zugang zu Wissen, was etwa eine Reform des Patentwesens bei Medikamenten und Saatgut erfordern würde, sowie Abkehr von der Schuldknechtschaft. Ange-regt werden Schuldenboykotte bzw. der Abgleich mit den CO2-Klimaschulden der reichen Länder gegenüber den ärmeren.

Auch der Innsbrucker Wirtschaftshistoriker Josef Nussbaumer (Hoffnungstropfen, 2017) bezweifelt den Sinn von Entwicklungshilfe: Die größte Hilfe wäre, wenn wir die armen Länder über weite Stre-cken in Ruhe lassen und sie nicht daran hindern würden, was sie tun möchten. Die Wirtschaftspart-nerschaftsabkommen europäischer mit afrikani-schen Staaten hätten Entwicklung eher behindert als gefördert, so Klaus Schilder vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor Berlin. Zu ungleich seien Chan-cen und Risiken verteilt, zu asymmetrisch sind die politischen Verhandlungsgewichte, zu übermäch-tig die europäischen Wirtschaftsinteressen (Die Freihandelsfalle, 2018).

Entwicklungszusammenarbeit auf gleicher AugenhöheAndere wiederum wie die Global Marshall Plan-In-itiative fordern nicht weniger, sondern bedeutend mehr Entwicklungshilfe. Dies jedoch in Kooperati-on mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Eine Praxis, die in der nichtstaatlichen Entwicklungs-zusammenarbeit von NGOs bereits gut funktio-niert. Im Zusammenhang mit den UN-Sustainable Development Goals zur Abschaffung von Hunger und Armut bis 2030 wird ein „Global Goals Fund“ vorgeschlagen. Gespeist aus einer globalen Abgabe aller Länder von einem Prozent ihres BIPs, würde dies 800 Mrd. Dollar jährlich ergeben – die Hälfte der weltweiten Rüstungsausgaben. Die NGO „Ter-ra“ fordert einen globalen Mindestlohn von einem Dollar pro Arbeitsstunde, was unsere Produkte kaum verteuern, die Lebensbedingungen in den Ländern des Südens aber stark verbessern würde.

Die Hoffnung, mit Entwicklungshilfe Migration zu reduzieren – so die Sichtweise etwa der EU-Staaten –, wird in der Entwicklungsforschung angezweifelt. Auf den Weg machen sich jene, die sich die „Schlep-per“ leisten können, nicht die ganz Armen. Als Trei-ber gilt das Bevölkerungswachstum. Andererseits machen Rücküberweisungen von MigrantInnen mittlerweile mehr aus als die weltweite staatliche „Entwicklungshilfe“, so die Migrationsexpertin Gu-drun Biffl. „Entwicklungshilfe“, die Migrationslän-der mit High-Tech-Grenzschutzequipment ausstat-tet, um weitere Flüchtlinge abzuhalten, ist zynisch. Christian Jakob und Simone Schlindwein von der Berliner taz (Diktatoren als Türsteher Europas, 2017) bringen das Dilemma auf den Punkt: „Von geschützten Grenzen und der Öffnung der Märkte träumt die EU. Von geschützten Märkten und offe-nen Grenzen träumt Afrika.“ Solange dieses Inter-essensdilemma nicht gelöst ist, wird es keine echte Partnerschaft geben.

Erinnern wir uns an die große Auswanderungswelle aus Europa ab dem späten 19. Jahrhunderts, als das Bevölkerungswachstum rasch zunahm und die wirt-schaftliche Entwicklung damit nicht Schritt halten konnte. Ähnlich ist die Lage nun in Afrika. Es geht darum, (an)zuerkennen, dass Migration ein wirksa-mes Mittel für Entwicklung darstellen kann.

Entwicklungszusammenarbeit ist deswegen nicht obsolet. Doch diese muss in „Empowerment“, also Selbstermächtigung und Selbstorganisation der Men-schen investieren – und in Bildung sowie den Aufbau demokratischer Organisationen und Medien.

Gekürzte Fassung eines Artikels in der „Wiener Zeitung“ vom 27.9.2018.

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Das SOL-Magazin ...... zeigt vierteljährlich die Vielfalt unserer Aktivitäten. Der formale Abo-Preis beträgt 3,60 € pro Jahr und ist seit der Vereinsgründung 1979 unverändert. Die realen Kosten sind heute bei weitem höher, aber wir wollen, dass niemand aus finanziellen Gründen aus der Gemeinschaft der SOLis ausgeschlossen ist. Daher bitten wir um eine Zahlung nach Selbsteinschätzung. Das heißt: Wenn du einen beliebig hohen Beitrag leistest, bekommst du ein Jahr lang das SOL-Magazin per Post.

Probeabo: Wir schicken dir gerne zum Kennenlernen die nächsten drei Ausgaben kostenlos und unverbindlich zu. Bitte bestell auf www.nachhaltig.at/shop oder kontaktiere uns (siehe oben).

SOL-Büro:[email protected]

0680/208 76 51Sapphog. 20/1,

1100 Wien

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Bei SOL arbeiten viele Ehrenamtliche für einen solidarischen, ökologischen Lebensstil. Dennoch brauchen wir auch finan-zielle Unterstützer:

• Es fallen Sachkosten an, z.B. Druck (nach höchsten Um-weltstandards) und Porto für unser SOL-Magazin, Büro-miete usw.

• Für die Koordination und Unterstützung der aktiven SOLis, professionelle Verwaltung und Vernetzung mit anderen Initiativen geht es nicht ohne einige Teilzeitangestellte.

• Um unsere Ideen für einen gesellschaftlichen Wandel bei-spielhaft umzusetzen, machen wir Projekte. Diese werden aber nur zu 80-90 % gefördert, den Rest müssen wir aus Eigenmitteln (= Spenden) finanzieren.

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11SOL 174 – Winter 2018/19

Geld fairanlagen

„Ich lebe in Österreich. Aber ich weiß, wie sehr Menschen in Afrika Lebensperspektiven brauchen. Mein Geld bei Oikocredit hilft, die Welt ein bisschen besser zu machen.” Aminatha Gazawi

Angestellte aus WienMitglied und Anlegerin bei Oikocredit

Hinweis: Werbeanzeige der Stichting Oikocredit International Share Foundation, Wertpapierprospekt samt allfälligen Nachträgen abrufbar unter www.oikocredit.at.

01 / 505 48 55www.oikocredit.at

Die Provinz Limpopo im Norden Südafrikas. Im Dorf trifft sich heute eine Gruppe von Frauen. Rinah Ma-thonsi, die Schatzmeisterin, nimmt Platz, und die Sit-zung beginnt.Südafrikas Wohlstand ist in den letzten Jahren ge-wachsen. Jedoch gibt es nach wie vor starke Ungleich-heit, viele Bevölkerungsgruppen leben in großer Ar-mut. Auch die Frauen von Limpopo gehörten dazu. Sie aber haben mithilfe von „The Small Enterprise Foun-dation“ (SEF) ihren Weg gefunden. SEF ist eine 1992 gegründete Mikrokreditinstitution, die mittlerweile rund 180.000 KreditnehmerInnen betreut. 99 % da-von sind Frauen, 100 % leben auf dem Land. SEF ar-beitet seit 2007 mit der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit zusammen, die diese Arbeit unterstützt. Oikocredit investiert in inklusive Finanzdienstleistun-gen wie Mikrokredite, im Bereich der Landwirtschaft und der erneuerbaren Energien. In Österreich legen mehr als 6.000 Personen ihr Geld bei Oikocredit an. Mit den Geldern werden 750 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.

Diese Finanzierung ermöglicht auch die Arbeit von SEF, welche unter anderem die Beratung der Kredit-nehmerInnen umfasst. Dazu finden, wie an diesem Tag, regelmäßig Treffen statt. Die Frauen tauschen sich untereinander aus und sorgen dafür, dass alle ihre Kredite zurückzahlen. Schatzmeisterin Mathon-si hat schon viele Frauen beraten. Sie selbst hat eine schwere Zeit hinter sich: Ihr Mann verließ sie und verkaufte das gemeinsa-me Haus. Sie wurde Mit-glied bei SEF und nutzte ihren ersten Kredit von umgerechnet 60 €, um den Lagerbestand ihres Lebensmittelgeschäfts auszubauen. Einen weite-ren Kredit von 750 € setz-te sie für den Hausbau und die Zahlung der Schulge-

bühren ihrer Kinder ein. Obwohl sie bereits viele Ziele erreicht hat, strebt sie nach mehr: Sie träumt davon, ein Auto für ihr Unternehmen zu besitzen.Auch Fani Mokgoloboto ist bei der Sitzung anwesend. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende verkauft sie selbstgenähte Röcke und Haushaltswaren. Auch sie ist seit zehn Jahren Kundin und Mitglied von SEF. Ihr gefallen der Zusammenhalt sowie die relativ niedri-gen Zinsen. Mit den Krediten konnte sie ihr Haus reno-vieren und einen Kühlschrank sowie Nähmaterialien kaufen. Die meisten KundInnen von SEF nutzen ihre Kredite, um einerseits Material für ihr Unternehmen zu erwerben und andererseits ihre Wohnsituation zu verbessern. Die Mütter sparen, um die Ausbildung der Kinder bezahlen zu können. Sie alle schätzen die gewonnene Selbstständigkeit.SEF gehört zu den bekanntesten Mikrokreditinstitu-tionen in Südafrika und wird auch mithilfe von Oi-kocredits Unterstützung weiterwachsen. Ihrem sozialen Auftrag bleibt sie treu. Die Frauen von Limpopo zählen darauf.

Wir Frauen halten zusammen!

Gemeinsam finden die KreditnehmerInnen der „The Small Enterprise Foundation“ Wege aus der Armut.

Regelmäßig kommen die Frauen zur Beratung und zum gegenseitigen Austausch. Fotos © Opmeer Reports

Schatzmeisterin Mathonsi (links) und Vorsitzende Mok-goloboto (Mitte). Fotos © Opmeer Reports

Geld fairanlagen

„Ich lebe in Österreich. Aber ich weiß, wie sehr Menschen in Afrika Lebensperspektiven brauchen. Mein Geld bei Oikocredit hilft, die Welt ein bisschen besser zu machen.” Aminatha Gazawi

Angestellte aus WienMitglied und Anlegerin bei Oikocredit

Hinweis: Werbeanzeige der Stichting Oikocredit International Share Foundation, Wertpapierprospekt samt allfälligen Nachträgen abrufbar unter www.oikocredit.at.

01 / 505 48 55www.oikocredit.at

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12 SOL 174 – Winter 2018/19

Weihnachtsaktion 2018 „Die Nacht erleuchten“Das alternative Geschenk des Entwicklungshilfeklubs

bringt Licht zu Schulkindern in Sierra Leone

Tipps einer Aktivistin für nachhaltiges EssenVon Greti Mayer

Um abends, nach Einbruch der Dunkelheit zu ler-nen, braucht es Licht. Aber die Familien in Sierra Leone haben kaum Zugang zu Elektrizität. Ohne Licht können die Kinder nicht lernen, viele bre-chen die Schule vorzeitig ab. Ohne Bildung blei-ben die Zukunftsaussichten für die junge Genera-tion düster.

Doch es gibt eine Lösung: Solarlampen, die leicht zu bedienen sind. Diese werden untertags durch Sonnenenergie gespeist und geben dann mindes-tens vier Stunden helles Licht.

Durch jedes Weihnachts-Anstatt-Billet um 10 € erhält ein Schulkind eine Solarlampe, damit es auch nach Einbruch der Dunkelheit lernen kann.

Auf dem diesjährigen Geschenk-Billet befindet sich ein stilisierter Stern, der gemeinsam mit klei-nen „Christbaumkugeln“ in der Dunkelheit leuch-tet.

Der Erlös der Weihnachtsaktion kommt zu 100 % Familien in Sierra Leone zugute.

Spenden sind steuerlich absetzbar.

Bestellungen und Rückfragen bitte an: Entwicklungshilfeklub, Julia Hadinger, Tel. 01 7205150, [email protected], www.entwicklungshilfeklub.at.

Auf Grund meiner Initiative stellt der „Verein Impulse Krems“ einem „Koch“ die Küche als „interkulturelle Bühne“

zur Verfügung. 10-15 Gäste sind eingeladen und erfahren beim gemeinsamen Essen mehr über Esskulturen, Rezepte usw. Termine auf www.krems-interkulturell.at/aktionen

Beim Zukunftsforum vom Verein EBI¹ im Dezem-ber 2017 traf ich Rudolf Hoheneder vom Hawaru-hof, einer solidarischen Landwirtschaft in Nieder-

österreich. Es entstand eine neue Idee: Haltbares und Fermentiertes im Abo-System anbieten. Fer-mentieren ist eine uralte Methode, um Lebensmit-tel haltbar zu machen. Jeder kennt Sauerkraut, das im Winter eine gute, heimische Vitamin-C-Quelle ist. Es kann aber fast jedes Gemüse so fermentiert und haltbar gemacht werden. Seit Oktober 2018 bin ich Landwirtin und betreue ein „Fermentari-um“: www.fermentarium.at

Ein persönliches Anliegen von mir: „Unsere Erde gehört nicht nur uns, sondern auch den Kindern unserer Kinder.“ Unter diesem Motto biete ich eine Reihe von Kursen über nachhaltiges Essen und über die 17 SDGs (die UN-Ziele für Nachhal-tige Entwicklung) an. Geeignet für Eltern, Kinder, Lehrer und Schulklassen.

Kontakt: [email protected]

(1) Eigenständige Bildungsinitiativen Waldviertel, www.verein-ebi.at

Wie jedes Jahr präsentiert SOL auch heuer die Aktion des Entwicklungshilfe-Klubs.

Und wie jedes Jahr sagen wir auch heuer: „Entwicklung braucht Spenden.

SOL aber auch. Bitte bedenkt beides ...“

Greti Mayer arbeitete 25 Jahre in Konzernen als Lebensmitteltechnologin

und Food-Designerin. Dann merkte sie ihre wahre Berufung: Menschen

natürliche, gesunde und nachhaltige Ernährung näherbringen.

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13SOL 174 – Winter 2018/19

Intelligent heizen mit klugen KöpfenErfahrungsbericht über den Einsatz intelligenter Heizkörper-Thermostatventile.

Von Stephan Neuberger, SOL-Taskforce Energie und Umwelt

Die Heizung ist einer der größten Energieverbrau-cher im Haushalt. Einmal im Jahr sollte kontrol-liert werden, ob alle Heizkörper dicht sind und der Druck passt. Wenn Luft in den Radiatoren ist, muss diese herausgelassen werden, damit die Heizungs-wärme effizient abgegeben werden kann.

Eine weitere lohnenswerte Maßnahme ist das An-bringen von Thermostatventilen an Heizkörpern. Bei richtiger Anwendung werden Räume auf der gewünschten Temperatur gehalten, und eine Über-heizung wird vermieden. In diesem Artikel geht es jedoch nicht um herkömmliche mechanische Ther-mostatköpfe¹, sondern um elektronische.

Mein Test beginntIm Herbst 2017 stattete ich 3 Heizkörper meiner 50-m²-Wohnung mit elektronischen Ventilen aus. Wie so oft hat man die Qual der Wahl: vom High-End-System um über 100 € pro Heizkörper bis zum 10-€-Ventil ist alles zu finden. Beraten von einem Branchenkenner, entschied ich mich für das System der Firma Tado.² Dieses ist zwar hochpreisiger (in Summe 270 €), dafür aber mit vielen Funktionen am letzten Stand der Technik ausgeführt und op-tisch zudem sehr ansprechend. Für die volle Ein-sparwirkung braucht das System Internetzugang. Die Steuerung erfolgt über ein Smartphone.

Nach der Montage, die nicht son-derlich schwierig war und ca. 45 Minuten dauerte, hinterlegte ich per App für jeden Raum einen Zeit-plan und eine Soll-Temperatur, wo-durch die Räume bedarfsgerecht beheizt wurden. Die Temperatur kann auch direkt am Thermostat-kopf, der über einen eigenen Tem-peratur- und Feuchtefühler ver-fügt, eingestellt werden.

Das Intelligente an den Köpfen ist, dass auf Wunsch die Temperatur automatisch abgesenkt wird, wenn alle BewohnerInnen bzw. deren Smartphones das Haus verlassen haben. Ist ein/e BewohnerIn auf dem Heimweg, wird automatisch wieder aufgeheizt, was ein hohes Maß an Komfort und Einsparung

ermöglicht. Auch lokale Wettervorhersagen sowie thermische Gebäudeeigenschaften werden in die Regelung miteinbezogen. Auf der App sind alle Entwicklungen in Form von Grafiken abrufbar. So-gar ein monatlicher Einsparungsbericht mit vielen Tipps zur Verbesserung des Raumklimas (bspw. Schimmelvermeidung) steht zur Verfügung. Das System ist dabei nicht auf Heizkörper beschränkt; auch Fußbodenheizungen, Heizkessel und sogar Klimaanlagen können gesteuert und optimiert werden.

Erwartungen bei Weitem übertroffenFazit: Um vergleichsweise wenig Geld lässt sich eine umfassende Heizungssteuerung realisieren, ohne zu sehr in die Bestands-Infra-struktur (Kessel, Wärmeabgabesys-teme) eingreifen zu müssen. Der Wärmeverbrauch konnte bei mei-ner Nutzung bzw. Wohnung ohne Komfortverlust um sagenhafte 70 % verringert werden, was eine Ersparnis von rund 250 €/Jahr be-deutet. Die klugen Thermostatven-tile haben sich somit bereits nach gut einem Jahr amortisiert. Das Sys-tem braucht zwar vier Batterien pro Heizkörper und Jahr, ansonsten gibt es aber kaum etwas auszusetzen. Die Bedienung ist einfach, und man hat Spaß am Heizkosten-Sparen.

Elektronisches Thermostatventil.

(1) Mechanische Thermostatventile: www.haustechnikverstehen.de/thermostat-heizung(2) www.tado.at

Screenshot der tado-App.

Gruppe

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14 SOL 174 – Winter 2018/19

So werden Linsen zu einem FesttagsessenMäggi Kokta kocht umweltschonend ohne Tierprodukte.

Wer gerne weniger Fleisch essen und trotzdem g´schmackig genießen möch-te, überrascht sich selbst und seine Gäs-te sicher mit einem deftigen Linsenbra-ten. Mit Beilagen wie Erdäpfelsalat und Reis ist er beliebtes Sonntags-Essen und mit Rotkraut und Erdäpfel-Knö-deln serviert macht er sogar zu Weih-nachten gute Figur.

Das Rezept ist einfach:

1. 500 g gekochte braune Linsen waschen und in einer großen Schüssel mit einer Gabel oder ei-nem Püree-Stampfer grob zerdrücken; einzelne Linsen sollen noch sichtbar sein.

2. 3 EL gemahlene Leinsamen in einem Glas mit 5 EL Wasser verrühren. 5 Min. quellen lassen.

3. Inzwischen in einer Pfanne 1 große, gewürfelte Zwiebel, 3 gehackte Knoblauchzehen und 200 g fein blättrig geschnittene Champignons

in 4-5 EL Olivenöl einige Minuten anrösten und etwas salzen.

4. Leinsamen, Pfanneninhalt, 80 g kleinblättrige Haferflocken, 50 g Semmelbrösel, 1 TL getrock-neten Majoran, 3 EL Tomatenmark, 3-4 EL Sojasauce und 4 EL Ketchup zu den Linsen geben und mit den Händen oder einem Knethaken alles gut vermengen.

5. Die Linsenmasse sollte kompakt, aber nicht zu bröckelig sein. In letzterem Fall löffelweise Wasser dazugießen und unterkneten. Mit Stein-salz gut würzen, eher mehr Salz als gewohnt verwenden, da die Linsen und Haferflocken viel Salz aufnehmen.

6. In eine geölte Kastenform pressen und bei Ober-/Unterhitze und 180° ca. 50 Min. braten.

7. Herausnehmen, mind. 20 Min. auskühlen lassen und dann anschneiden. Ich mache den Braten oft am Vortag und erwärme ihn im Backrohr.

Notizblock aus altem Stehkalender

1. Alten Stehkalender in gewünschter Größe aussuchen.

2. Die Verbindung zwischen den Karton-Rückwänden trennen.

3. Den Kalender nun so zusammenklappen, dass alle Kalenderblätter zwischen den beiden Kartons sind.

4. Den Kalender so drehen, dass du die leeren Rücksei-ten der Kalenderblätter jetzt zum Schreiben nutzen kannst.

5. Auf der Vorderseite kannst du deinen Upcycling-No-tizblock noch mit einem hübschen Bild (hier aus dem letzten SOL-Kalender) oder einem Flyer bekleben.

Viel Spaß, Kim Aigner

Kontakt: [email protected]

1. Stehkalender

2. Rückwände trennen

3. und 4. Zusammenklappen und umdrehen

5. Notizblock bekleben

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16 SOL 174 – Winter 2018/19

Fast in jeder Kultur gibt es Märchen oder Sagen wie das diesem dänischen Märchen, in denen zer-lumpte Fremde um ein Obdach ansuchen, meis-tens von Reichen abgelehnt, dafür aber von Armen aufgenommen und aufs Beste bewirtet werden. Diese erkennen dann, dass sie Engel, Heilige oder Gott selbst zu Gast hatten.

In dem Märchen tritt eine starke Symbolik auf. So wurden Widder und Stier den Gästen als Speise serviert. Das wa-ren früher Opfertiere, und die Bewirtung hat etwas von einem ritu-ellen Opfer, da die Gäste ja – auch wenn die Gast-geber es nicht wussten – Boten Gottes waren.

Arm und Reich sind im Märchen vor allem Seelen-zustände. Arme sind in ihrer Situation erstarrt, es braucht einen Aufbruch. Sie können sich aber auf ihre Instinkte verlassen und wissen, was zu tun ist. Bei den Reichen ist ihre Seele erstarrt, sie sind auf sich fixiert, ihre Instinkte abgestorben. So lehnen diese die segensreichen Gäste zuerst ab. Die Ar-men nehmen sie, ohne etwas dafür zu verlangen, auf und werden dafür belohnt. Das weckt in den reichen NachbarInnen Neid und Gier. Sie bewirten dann die Gäste zwar aufs Allerbeste, aber nur aus Berechnung. Ihre Strafe bleibt zwar überschaubar, ist aber demütigend genug.

Gastfreundschaft früherSchon im Alten Testament gibt es eine solche Ge-schichte: Abraham begegneten bei den Eichen von Mamre drei Fremde, die er demütig in sein Zelt lud und sie fürstlich bewirtete. Diese waren Engel. Gastfreundschaft war schon im Alten Testa-ment ein Gottesgebot. Seinen Sinn hatte es in der nomadischen Kultur. Fremde waren rechtlos und schutzlos. Mit der gastlichen Aufnahme wurden sie Teil des Stammes und genossen seinen Schutz. Es war sogar eine Ehrverletzung, wenn man je-manden nicht gastfreundlich aufnahm; ja, man war verpflichtet, den Gast mit dem eigenen Leben zu beschützen.

Das Christentum übernahm dieses Gebot. Klöster waren sogar angehalten, Gäste zu behandeln, als käme Christus selbst. Jedoch gab es auch schon Kritik. So entlarvte Dionysos Chrysostomos die Gastfreundschaft Wohlhabender als schönen Schein, bei dem es vor allem darum ging, die ei-gene Leistung mit Zinsen entlohnt zu bekommen. Diese Kritik kommt auch in dem Märchen von den Weihnachtsgästen zutage.

Gastfreundschaft heuteGastfreundschaft ist in jeder Kultur tief verwur-zelt, in vielen afrikanischen und arabischen Län-dern gilt sie heute noch als höchstes Gut. In Tansa-nia gibt es die Redensart „Gäste sind ein Segen“. Auf Reisen nach Afrika¹ habe ich die Gastfreund-schaft dort oft erfahren dürfen.

In den letzten Jahren war im Rahmen der vielen Flüchtlinge oft von Gastfreundschaft die Rede – mit positiver und negativer Kritik. Betrachten wir die Geschichte der Gastfreundschaft, sollten wir vielleicht auch überlegen, ob nicht jede/r von uns einmal in die Lage kommen kann, Hil-fe zu brauchen, und wir deshalb in dem Maß, das uns mög-lich ist, unser Herz für andere öffnen sollten – ohne da-bei unsere Leistung verzinst zurückbe-kommen zu wollen.

Quellen:Günter Kieser, Wörterbuch der Märchensymbolik, 2. Auflage 2009, Param Verlag

Christoph Wetzel, Das große Lexikon der Symbole, 2. Auflage 2011, Primus Verlag

Gerd Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole – Bilder und Zeichen der christlichen Kunst, Diederichs Verlag 1998

Die Bibel – Einheitsübersetzung, Verlag Herder Freiburg-Basel-Wien

Benedikt, Ordensregel, genehmigte Lizenzausgabe der Verlags-gruppe Weltbild GmbH, Augsburg, 2008

Erich Ackermann (Hrsg), Märchen und Geschichten zur Winter-zeit, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1997

Gäste sind ein SegenSolidarität kann sehr bereichern, sagt nicht nur SOL, sondern auch das Märchen

„Die Weihnachtsgäste“. Von Eva Meierhofer

(1) www.nachhaltig.at/SOL172.pdf, S. 12-13

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Der Plapperstorch Seite für Kinder und Eltern

Hallo Kinder, hier ist wieder euer Plappi! Weihnachten steht wieder vor der Türe! Habt ihr schon eure Wunschzettel geschrieben? Es ist schön, sich lange auf das Fest zu freuen, aufgeregt zu sein und sich dann noch mehr zu freuen, wenn genau das unter dem Baum liegt, was man sich gewünscht hat. Das ist auch der Sinn des Schenkens, jemandem eine Freude zu machen. Aber wie viele Menschen denken da eigentlich noch daran? Und ehrlich, wie viele Geschenke bleiben nach dem Fest in irgendeiner Ecke stehen? Wie wäre es, wenn wir zu Weihnachten einmal einfach Freude schenken?

Überlege einfach einmal: Was würde deinen Eltern Freude machen? Vielleicht wenn du, ohne dass sie dich auffordern müssen, das Geschirr abtrocknest oder den Müll rausbringst? Oder hörst du öfters von ihnen, du sollst nicht so viel Cola trinken oder deine Schultasche am Abend für den nächsten Tag einräumen? Auf dieser Seite findest du einen Entwurf für einen Gutschein. Versuche, den abzuzeichnen, abzupausen oder auszuschneiden. Dann schreibe hinein, was du deinen Eltern – oder jemand anderem – schenken willst. Zum Beispiel 10 x Geschirr abtrocknen oder eine Woche auf Cola ver-zichten. Gib ihn dann in ein schönes Kuvert und lege ihn zu Weihnachten unter den Christbaum. Bis zum nächsten Weihnachtsfest können deine Eltern ihn dann einlösen.

Gutschein

Mit diesem Gutschein schenke ich:

von: für:

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18 SOL 174 – Winter 2018/19

SOL-TermineAlle Termine sind öffentlich. Kommt und bringt Freundinnen und Freunde mit!

Wien

Niederösterreich

RG Wiener Neustadt

Mo., 28. Jänner, 18.30: SOL-Regionalgrup-pentreffen.

Ort: Büro der eNu (Energie- und Um-weltagentur NÖ), Bahng. 46. Infos: Waltraud Ebner, [email protected], 0664 231 3085, und Joe Gansch, [email protected], 0676 83 688 205

RG Ybbstal – Die Muntermacher (MUMA)

Fr., 14. Dezember, 16.00-20.00, Sa., 15. De-zember 12.00-20.00, So., 16. Dezember 12.00-18.00: Adventmarkt „Stille Weih-nacht“mit Kunsthandwerk, Schmied, Kinderjugendkapelle und vieles mehr.

Die Muntermacher schenken Glühmost, Tee und Schmankerl regionaler Bauern und Bäuerinnen aus.

Ort: Schloss Ulmerfeld, Burgweg 1, 3363 Ulmerfeld.

Kontakt: Martin Heiligenbrunner, 0676 885 113 14. Weitere Details und aktuelle Infos auf www.diemuntermacher.at

Steiermark

RG Graz

So., 9. Dezember, 15.00: Glühweintrinken/Gespräche/Vernetzung am Christkindl-markt von steiermark.gemeinsam.jetzt und SOL.

So., 27. Jänner, und So., 24. Februar, jeweils 14.00: SOL-Exkursion. Wir besuchen nachhaltige Initiativen in der Steier-mark. Treffpunkt bei Waltraud Geber, Ringsiedlung 26, 8111 Judendorf-Straß-

engel. Bitte tel. Anmeldung wegen Fahr-gemeinschaften.

Kontakt: Waltraud Geber, 0664 118 64 12, [email protected]

Talentetausch Graz

Fr., 7. Dezember, ab 16.00: Advent-Tausch-abend

Mi., 30. Jänner, ab 20.00: Talente-Tausch -abend

Mi., 27. Februar, ab 19.00: Talente- Tausch-abend

Ort: Pfarre St. Leonhard, Pfarrsaal, Leon-hardplatz 14, 8010 Graz

Info: Erika Waldhauser, 0699 1111 22 64, [email protected], www.talentetauschgraz.at

RG Mürztal

Jeden letzten Samstag im Monat ab 10.00 im Gasthaus Hiaslwirt in Kapfen-berg-Diemlach „Frühstück mit mir“, ein Frühstück mit Möglichkeit zur Diskus-sion. Im Anschluss herzliche Einladung zum Spielenachmittag, es können eigene Spiele mitgebracht werden.

Jeden ersten Mittwoch im Monat herzliche Einladung zum Kräuterstammtisch.

Da Ort und Uhrzeit von Termin zu Termin festgelegt werden, bitte bei Interesse an Eva wenden.

Wir planen Ausflüge zu Orten der Hoff-nung, um zu sehen, wo und wie unsere Prinzipien Solidarität – Ökologie – Lebensstil zum Teil schon verwirklicht werden. Das planen wir von Monat zu Monat. Wer Interesse hat, kann sich bei Eva melden.

Kontakt: Eva Meierhofer, 0664 322 1662, [email protected]

RG Leibnitz

Jeden ersten Freitag im Monat 17.00-19.00: Treffen im „Fleur de Café“, Grazergasse 3, Leibnitz. Unser Hauptthema ist der interkulturelle Gemeinschaftsgarten. Wir plaudern und planen das neue Gartenjahr. Um Voranmeldung wird ge-beten. Wir freuen uns auf dein Kommen.

Kontakt: Susanne Stoff, 0650 489 03 12, [email protected]

RG Arnfels „Garten Mosaik – Kulturen verbinden“

Winterpause! Kontakt: Racheli Ninio, 0681 1040 5003, [email protected], Facebook: Gemeinschaftsgarten Mosaik - Kulturen verbinden.

RG St. Johann bei Herberstein*

Mi., 12. Dezember, 9. Jänner und 13. Februar, jeweils 19.00: Tauschtreffen im Haus der Frauen, 8222 St. Johann b. Herberstein 7.

Kontakt: Maria Prem, 03113 2077 oder 0650 351 42 29, [email protected]

RG Hartberg*Fr., 21. Dezember, 19.00: Tauschtreffen in

Schildbach Nr. 28Weitere Termine sind noch nicht fixiert.Kontakt: Maria Gigl, 0664 4577 346,

[email protected]

RG Gleisdorf*

Mi., 19. Dezember, 19.00: Tauschtreffen im Gemeindesaal Ungerdorf Nr. 161, 8200 Gleisdorf.

Weitere Termine sind noch nicht fixiert.

Kontakt: Ursula Ellmer-Schaumberger, 0664 366 12 13, [email protected]

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19SOL 174 – Winter 2018/19

* Gruppe ist im Talentenetz Oststeiermark. Tauschtreffen sind offen für alle Interessierten! Maria Prem, 03113 2077, [email protected]

Oberösterreich

RG Linz

Mi., 12. Dezember, 19.00-21.00: SOL Linz besucht „wir gemeinsam“.

Weihnachts-Tausch- & Plauschtreffen mit Kekserltausch.

TiL Langholzfeld, 4061 Pasching, Adalbert Stifter Straße 31, Straßenbahnl. 3/4 Exit PlusCity, www.wirgemeinsam.net

Mi., 9. Jänner, 6. Februar, 20. März, jeweils 18.00: SOL-Treffen im URBI@ORBI (Bethlehemstraße 1a) – Themen wer-den noch festgelegt.

Die aktuellen Termine sind auch auf www.urbiorbi.at -> Veranstaltungen -> SOL einsehbar!

Nähere Infos: Barbara Sereinig, 0676 8776 6003, [email protected], www.urbiorbi.at

RG Almtal – ARGE Umweltschutz Almtal

Derzeit keine Termine.

Kontakt: ARGE Umweltschutz Almtal, Heidi Lankmaier, [email protected], 0650 98 60 800

Burgenland

RG Nordburgenland – panSol

Derzeit keine Termine. Kontakt: Günter Wind, 0680 2326415, [email protected]

RG Oberwart

Mi., 28. November, 16.00: Integration in der Region: Abschluss (Was ist gelungen?) und Auftakt zu einem neuen Mitein-ander (siehe Seite 7). Ort: Maierho-fer-Mühle an der Lafnitz (bei Markt Allhau; Navi: „Unterlungitz 56“)

Kontakt: Dan Jakubowicz, 0680 1311 185, [email protected].

RG Jennersdorf*

Mo., 28. Jänner, 18.30: Tauschtreffen bei IDUNA, Hauptstraße 27, 8380 Jenners-dorf.

Kontakt: Friedensreich Wilhelm, 03329 48099, [email protected]

Kärnten

RG Kärnten - Bündnis für Eine Welt/ÖIE

Wöchentlich jeden Dienstag ab 18:00 VOLXKÜCHE zum Reden, Vernetzen, Erfahrungen austauschen. Ort: Begeg-

nungszentrum „Im Kreml“, Ludwig-Wal-terstraße 29 in Villach. Im Rahmen der Volxküche: Jeden Dienstag von 18:30-19:00 Treffen der „CSA - Villach“

Info: Eva Aichholzer, 0699 1039 3393, [email protected]

Salzburg

RG Salzburg-Stadt

Derzeit keine Termine. Kontakt: Walter Galehr, 0662 660010, [email protected]

RG Lungau

Fr., 16. November, bis So., 18. November: Lungauer Herbstsymposion 2018 (siehe unten).

Kontakt: Liesi und Peter Löcker, 06476 297, [email protected]

Tirol

RG Tirol

Derzeit keine Termine. Kontakt: Brigitte Kranzl, 0512 585037, [email protected]

Infos auch unter: www.transition-tirol.net

Unmengen von verschiedenen Giften werden auf unsere Nahrungsmittel ausgebracht, so werden z.B. Äpfel bis zu 35x pro Saison gespritzt. Diese Gifte machen nicht nur die Umwelt kaputt, son-dern sind auch für die KonsumentInnen bedenk-lich.

Ist es möglich, den Biosphärenpark Lungau als giftfreie Region auszurufen? Können wir auf alle diese Pestizide verzichten? Wie gefährlich sind diese Gifte? Welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt, diskutieren wir beim Lungauer Herbstsym-posion 2018 am Biohof Sauschneider.

Freitag 19:30: Film „Das Wunder von Mals“ (pes-tizidfreie Gemeinde in Südtirol), anschließend Diskussion mit Regisseur Alexander Schiebel.

Samstag 13:30: „Unser tägliches Gift – die unter-schätzte Gefahr“ (Johann Zaller, Agrarökologe an der Uni Wien).

Danach: „Förderung der Artenvielfalt in Gemeinden“ (Dominik Linhard, GLOBAL 2000).

19:30: Podiumsdiskussion „Giftfreie Region Lungau? Wie ist eine Umsetzung möglich?“ (Johann Zaller, Dominik Linhard, Regional-verband Lungau, Alexander Schiebel, Malser Initiative)

Sonntag ab 9:00: Symposions-Brunch „Essen wir uns eine bienenfreundliche Landschaft!“

Siehe auch www.nachhaltig.at/lungau18.pdf.

Ort: Biohof Sauschneider, St. Margarethen.

Infos und Anmeldung: Liesi und Peter Löcker, [email protected], 06476 297.

Herbstsymposion von SOL-Lungau: „Lebendig“

Giftfreier Lungau - bienenfreundliche Region. Fr., 16. – So., 18. November.

Foto Gunther Naynar

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-Kauf-Nix-Liste:˳ Brauche ich das?˳ Wie viel habe ich davon bereits?˳ Wie oft werde ich es benutzen?˳ Wie lange wird es halten?˳ Kann ich es auch von Bekannten leihen?˳ Habe ich nicht schon etwas, was genauso ist?

˳ Kann ich ohne das Ding auch leben?˳ Kann ich es selbst reparieren?˳ Will ich das auch wirklich?˳ Was mache ich damit, wenn ich es nicht mehr brauche?˳ Wer bekommt mein Geld dafür?˳ Ist es ökologisch, fair und nahe produziert?

Und falls du dann doch ein Geschenk suchst ...... Überkonfessioneller SOL-Kalender 2019 ... Gutschein für ein SOL-Abo

... Rezeptmappe „MAhL ZEIT für Fernes“Nah & nachhaltig nachkochen

Gutschein für ein Jahres-Abo des -Magazins für Solidarität

Ökologie

Lebensstil

weil ich weiß, dass du genug hast.

weil Wissen zum Handeln führt.

weil gute Nachrichten gut tun!

von

für

9 €

Nach Selbstein- schätzung

Nicht vergessen: Sa., 24.11.18 Kauf-Nix-Tag

12 €

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