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SUISA-GV 2011: Neuer Präsident und neue Vorstandsmitglieder Seite 4 Im Studio: Was tun, wenn der Produzent Beteiligung will? Seite 12 Kolumne von IVO: «Zeigt Flagge für die SUISA!» Seite 23 Mitgliederzeitschrift 2.11 SUISA INFO

SUISA INFO · 2016-06-15 · geschlagenen Kandidaten Roman Camen-zind, Marco Neeser, Massimiliano Pani und Géraldine Savary wurden alle klar ge-wählt, letztere gar einstimmig. (Über

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SUISA-GV 2011: Neuer Präsident und neue Vorstandsmitglieder Seite 4

Im Studio: Was tun, wenn der Produzent Beteiligung will? Seite 12

Kolumne von IVO: «Zeigt Flagge für die SUISA!» Seite 23

Mitgliederzeitschrift 2.11

SUISAINFO

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Inhalt

04 SUISA-GV:Werstimmt,bestimmt. 10 SJMW:WosichTalentetreffen. 19 AnnaRossinelli:MehralsSingen.

Unternehmen

04 Genehmigt,gewählt,verjüngtSUISA-Generalversammlung2011

06 BereitfürdiedigitaleZukunftDieneuenMitgliederimSUISA-Vorstand

08 BerichtdesVorstands

SUISA-Stiftung

09 LeichterAufwärtstrendanderMusikmesseFrankfurt

09 jazzahead!aufErfolgskurs

10 Filmmusikpreis,DemotapeClinic,SchweizerischerJugend-musikwettbewerb,SwissTrack

11 Singer/Songwriter-Preis2011

Gut zu wissen

12 Hilfe,derProduzentwillBeteiligung!

14 VergütungenausdenUSAviaASCAPAwards

14 IhrZugangzurSUISA-Werkdatenbank

15 RevisiondesWahrnehmungsvertrags

16 WhoiswhofürMitglieder

18 Die,dieIhrRechtvertreten

Mitglieder

19 NeueMitglieder

20 NachrufeNellaMartinetti,ErnstPfiffner/VerstorbeneMitglieder

21 NachrufPopolLavanchy/Zum100.GeburtstagvonPaulBurkhard

Spotlight

22 Take-awaysausBrüssel

Vermischtes

23 KolumneCarteBlanchevonIVO

Termine

24 VorschauaufkommendeMessenundVeranstaltungen

Redaktionsleitung:ManuLeuenberger(lem)RedaktionelleMitarbeit:XavierDayer,MartinWüthrich(wü),AndreasWegelin,MarcoZanotta,MarcelKaufmann(km),UrsSchnell(urs),FabianNiggemeier,ClaudiaKempf,IrènePhilipp,MonikaKaelin,ErnstMeier(em),IvoSidlerDesign:www.crafft.chDruck:MattenbachAG,Auflage12000Ex.

SUISABellariastrasse82,Postfach782,8038Zürich,T.+41444856666,F.+41444824333

SUISAAv.duGrammont11bis,1007Lausanne,T.+41216143232,F.+41216143242

SUISACentroSanCarlo,ViaSoldino9,6903Lugano,T.+41919500828,F.+41919500829

www.suisa.ch,[email protected]

Fotos:BeatFelber(Titelseite/GV),KasparRuoff(SJMW),DirkWetzel(A.Rossinelli)

Ausgabe

2. 2011

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Editorial

Liebe Mitglieder,

dank Ihnen ist die schweizerische Musiklandschaft reich an blühender Krea-tivität, und es ist mir eine grosse Ehre, dieses lebendige Schaffen unterstützen zu können. Doch um diesen kreativen Reichtum weiter zu ermöglichen, müs-sen wir die Rechte der Komponisten schützen. Dieses Urheberrecht, das dür-fen wir nicht vergessen, ist ein wertvolles Erbe der humanistischen Werte des 18. Jahrhunderts, dem Jahrhundert der Menschenrechte. Ich habe mich ganz besonders darüber gefreut, dass EU-Kommissar Michel Barnier in seinem Beitrag beim World Copyright Summit 2011 in Brüssel Vic-tor Hugo zitierte. Das ausgewählte Zitat macht die Bedeutung des geistigen Eigentums sehr deutlich: «Sämtliche alten monarchischen Gesetzgebungen haben bislang das literarische Eigentum negiert. Mit welchem Ziel? Mit dem Ziel der Unterwerfung. Ein Schriftsteller mit literarischem Eigentum ist ein freier Schriftsteller. Ihm das Eigentum zu nehmen, bedeutet, ihm seine Un-abhängigkeit zu nehmen.» Man kann den Schriftsteller getrost durch den Komponisten ersetzen, die Sache bleibt die gleiche: Das geistige Eigentums-recht garantiert uns allen unsere Unabhängigkeit als Kulturschaffende.Vor dem Hintergrund dieses Zitats lässt sich noch besser die Naivität und Ig-noranz derjenigen ermessen, die heute versuchen, diese wertvolle Errungen-schaft unserer Zivilisation namens Urheberrecht anzugreifen. Zwar wissen wir, dass das Anhören eines musikalischen Werkes in erster Li-nie eine persönliche Erfahrung und erst in zweiter Linie einen Akt des Kon-sums darstellt. Die Erfahrung hat einen spirituellen Wert, aber der Konsum muss auch einen wirtschaftlichen Wert haben – dies ist unabdingbar für die würdige Förderung des künstlerischen Schaffens. Während meines Mandats als Präsident werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten voll und ganz nicht nur für den Schutz, sondern auch für die Aufwertung der Musik engagieren, gemeinsam mit der Geschäftsleitung der SUISA, mit dem Vorstand und mit Ihnen, den Mitgliedern unserer Genossen-schaft. An dieser Stelle möchte ich auch meinem Vorgänger Hans Ulrich Leh-mann meinen aufrichtigen Dank für sein grosses Engagement für eben diese Aufwertung aussprechen.

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.

Xavier Dayer

«Um kreativen Reichtum weiter zu ermöglichen, müssen wir die Rechte der Komponisten schützen.»

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Unternehmen

die nächste Generalversammlung (2012) über die Nachfolge von Thierry Mauley-Fervant, Beat Lüthi und Jean-Pierre Ma-thez befinden müssen.

Glanzresultat für SavaryZügig und weitgehend einstimmig wur-den gleich zu Beginn die statutarischen Geschäfte – Genehmigung von Jahres-rechnung, Revisions- und Jahresbericht – verabschiedet. Anschliessend kam es zu den Ersatzwahlen in den Vorstand. Die vor-geschlagenen Kandidaten Roman Camen-zind, Marco Neeser, Massimiliano Pani und Géraldine Savary wurden alle klar ge-wählt, letztere gar einstimmig. (Über die Menschen hinter den neuen Gesichtern im SUISA-Vorstand mehr auf der folgenden Doppelseite.) Das bisherige Vorstandsmit-

Die letzte Generalversammlung unter Prä-sident Hans Ulrich Lehmann sorgte für eine kleine Überraschung: Der Antrag aus den Reihen des Schweizerischen Musik-verlegerverbands (SVMV) auf Amtszeitbe-schränkung wurde mit einer knappen Zweidrittelmehrheit gutgeheissen. Mit der Amtszeitbeschränkung soll gewährleistet werden, dass in wechselhaften Zeiten

jüngere Leute mit aktuellem Wissen schneller zum Zug kommen. Neu können im Vorstand Mitglieder maximal 16 Jahre (4 Perioden) und Kommissions-Vorsitzen-de höchstens 20 Jahre (5 Perioden) betei-ligt sein. Die Amtszeitbeschränkung gilt jedoch nicht für den Präsidenten oder die Präsidentin der Genossenschaft. Als erste Konsequenz dieser neuen Regelung wird

Die Generalversammlung der SUISA hat am 18. Juni in Bern die Weichen für eine Verjüngung des Vorstands gestellt. So wurden vier neue Vorstandsmitglieder gewählt und eine Amtszeitbe-schränkung eingeführt. Die Limitierung der Amtszeitperioden hat zur Folge, dass an der GV 2012 weitere drei Vorstandssitze neu zu besetzen sind.

SUISA-GENERALVERSAMMLUNG2011

Genehmigt, gewählt, verjüngt

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Unternehmen

Obere Reihe (v.l.): Betty Legler eröffnet die Versammlung mit einem rockigen Set. Die drei neuen Vorstandsmitglieder Roman Camen-zind, Massimiliano Pani und Marco Neeser haben gut lachen. Untere Reihe (v.l.): Die Brüder Rene (Coal) und Reto Burrell sind Stammgäste an der SUISA-GV. Hans Ulrich Lehmann nimmt zum letzten Mal als Präsident teil. Direktionsmitglied Irène Philipp begrüsst den Komponisten und Dirigenten Mario Beretta.

glied Xavier Dayer wurde, ebenfalls glanz-voll, zum neuen Präsidenten der SUISA ge-wählt (siehe auch Editorial auf Seite 3).Ihren Abschied aus der Verteilungs- und Werkkommission nahmen anlässlich der GV 2011 die drei Mitglieder Christoph Bau-mann, Carlo Brunner und Kurt Heilinger. Die gewählten Nachfolger sind Thomas Fessler, Stephan F. Peterer und Jost Ribary.

Tiefere Hürden für GV-AnträgeBislang mussten Mitglieder Anträge zu-handen der Generalversammlung in der Vorjahresversammlung anmelden und für das Folgejahr traktandieren lassen. Diese schwerfällige Bestimmung wurde auf An-trag des Vorstands geändert und gutgeheis-sen. Neu können Mitglieder Begehren, die von mindestens 50 Mitgliedern unterstützt werden, bis zum 20. Januar des gleichen Jahres für die GV einreichen.

Im gleichen Zug hat die Generalversamm-lung weitere Statutenänderungen ange-nommen. Die wichtigsten Neuerungen sind in Kürze:Zu Ziffer 9.2.3: Zur Generalversammlung kann künftig auch per E-Mail eingeladen werden. Verhandlungsgegenstände und Anträge sind zu nennen, Anträge zu erläu-tern. Bilanz, Betriebsrechnung und Revisi-onsbericht werden in der SUISA aufgelegt und auf der Website veröffentlicht. Der bis-her übliche Versand des Jahresberichts an alle Mitglieder entfällt. Jedes Mitglied kann jedoch die Zustellung des Jahresbe-richts einschliesslich Bilanz, Betriebsrech-nung und Revisionsbericht verlangen.

Text: Martin Wüthrich Fotos: Beat Felber (GV); zVg (Fessler, Peterer, Ribary)

Ort und Zeitpunkt derGeneralversammlung

Wir danken den 768 Teilnehmern der Mitgliederumfrage von Anfang 2011 über die Durchführung der General-versammlung. Eine Mehrheit wünscht die Veranstaltung am Samstagvormit-tag. Eine knappe Mehrheit will, dass sie alternierend in verschiedenen Orten stattfindet. Mögliche Durch-führungsorte werden nun evaluiert.Geeignete Lokale sind jedoch manchmal auf lange Zeit ausgebucht. Die nächste Generalversammlung findet deshalb am 23. Juni 2012 nochmals in Bern statt.

Der Produzent und Arrangeur Thomas Fessler (Jg. 1965) begann seine Karriere als Gitarrist/Songwriter

bereits in einer Kinderband. Nach zahlreichen Produktionen und Tourne-en als Gitarrist begann er 1996 als Produzent zu arbeiten und gründete 1998 die Gitarrenwerkstätte Gitarren-Total in Zürich. Er schreibt, spielt und produziert für Sina, Michael von der Heide, Plüsch, Florian Ast, 77 Bombay Street, Linard Bardill, Adrian Stern und viele weitere.

Stephan F. Peterer (Jg. 1963) absolvierte eine Lehre als Musik-verleger und studierte Betriebswirtschaft.

Nach Tätigkeiten in internationalen Verlagen stieg er 1983 im familieneige-nen Musikunternehmen ein. Heute ist er Eigentümer und Geschäftsführer des Musikverlags Edition Melodie. Daneben engagiert er sich in ASMP (Verband der schweizerischen Musikproduzenten), SVMV (Schweizerische Vereinigung der Musikverleger) und als Delegierter der Phonoproduzenten in der Gesellschaft SWISSPERFORM.

Jost Ribary (Jg. 1961) stammt aus einer Musikerdynastie und spielte bereits als Jugendlicher in der

Formation Geschwister Ribary. Neben Akkordeon, Klarinette und Saxofon beherrscht er auch Kontrabass und Klavier. Als Komponist umfasst sein Katalog 45 Werke für verschiedenste Besetzungen. Heute spielt Jost Ribary in mehreren Blasmusikformationen und unterrichtet Saxofon.

Drei neue Mitglieder der Verteilungs- und Werkkommission

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Unternehmen

Géraldine Savary (Jg. 1968, Ständerätin SP Waadt) stammt aus Bulle und wohnt in Lausanne. Nach ihrem Studium in Politik-wissenschaften arbeitete sie während vie-ler Jahre als Journalistin. Im Ständerat hat sie ein derweilen überwiesenes Postulat eingereicht, in dem der Bundesrat beauf-tragt wird, einen Bericht über das Aus-mass der Musikpiraterie im Internet und mögliche dagegen zu ergreifende Mass-nahmen zu erstellen.

SUISAinfo: Weshalb haben Sie sich in den Vorstand der SUISA wählen lassen?Géraldine Savary: Weil das künstlerische Schaffen meines Erachtens unser Interes-se verdient. Und weil es darum geschützt werden muss. Das Urheberrecht ist keine leere Phrase und jede künstlerische Arbeit verdient es, entlöhnt zu werden.

Welches Wissen und welche Erfahrungen bringen Sie für die Vorstandstätigkeit mit?Ich bin Ständerätin und Mitglied der par-lamentarischen Kommission für Rechts-fragen und der Kommission für Wissen-schaft, Bildung und Kultur (WBK). Die Rechtskommission behandelt auch Geset-zesfragen, die das Urheberrecht betreffen. Zudem bin ich Präsidentin der Fondation

Bereit für die digitale ZukunftDie neuen Mitglieder im SUISA-Vorstand

Géraldine Savary

CMA, der Westschweizer Stiftung für Pop- und Rockmusik.

Was für Themen liegen Ihnen als SUISA-Vorstandsmitglied besonders am Herzen?Ich erwarte mit Ungeduld den Bericht des Bundesrates zu meinem Postulat zum Ur-heberrecht im Internet.

Welche Musik hat Sie zuletzt stark beein-druckt bzw. tief berührt, und warum?Die von Mama Rosin. Von dieser Genfer Band wird man künftig mehr hören.

Massimiliano Pani

Urheberrechtsgesellschaften. Entsprechend geehrt fühle ich mich, in den Kreis des SUISA-Vorstands gewählt worden zu sein.

Welches Wissen und welche Erfahrungen bringen Sie für die Vorstandstätigkeit mit?Ich hatte das Glück, in beinahe allen Berei-chen, die einem modernen Musiker heute offen stehen, arbeiten zu können. Ich habe mit italienischen Künstlern zusammenge-arbeitet, bin als Produzent für Sony und EMI tätig gewesen und habe für fiktionale Formate in TV und Film wie auch für Wer-bung komponiert. Im Vorstand versuche ich mich nützlich zu machen mit meiner vielseitigen Erfahrung, die sich ständig verändert, wie meine Arbeit.

Was für Themen liegen Ihnen als SUISA-Vorstandsmitglied besonders am Herzen?Die Online-Verwertungsrechte werden in Zukunft der Schlüssel zur Sicherstellung einer angemessenen Entlöhnung für Urhe-ber sein. Man muss maximal mögliche Klarheit über die Arbeit der Web-Betreiber anstreben, die wie Monopolisten den Mu-sikverkauf im Internet vereinnahmen. Meiner Meinung nach sollten diese der SUISA nicht pauschal, sondern detailge-nau zahlen müssen.

Welche Musik hat Sie zuletzt stark beein-druckt bzw. tief berührt, und warum?Als Arrangeur gehört es zu meinen beruf-lichen Aufgaben, Musik aller Genres anzu-hören und über aktuelle Trends informiert zu sein. Wenn ich mir etwas Zeit für mich allein gönne, dann geniesse ich Puccini, Ravel, Piazzolla, Chet Baker ... bedeutet das, dass ich älter geworden bin ...?

Massimiliano Pani (Jg. 1963, SUISA-Mit-glied seit 1979) ist schweizerisch-italieni-scher Doppelbürger und wohnt seit 1967 in Lugano. Er studierte Rechtswissenschaf-ten (in Mailand) und Musik (bei Mario Robbiani und Celso Valli). Seit 30 Jahren ist er als Produzent und Komponist in den Sparten Pop/Rock und Jazz tätig und schreibt auch für TV, Film und Werbung.

SUISAinfo: Weshalb haben Sie sich in den Vorstand der SUISA wählen lassen?Massimiliano Pani: SUISA ist auf der ganzen Welt bekannt und anerkannt als eine der seriösesten und bestverwalteten

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Unternehmen

Roman Camenzind (Jg. 1976, SUISA-Mit-glied seit 1996) ist mit seiner Firma Hit-Mill AG erfolgreich als Autor und Produ-zent u.a. für Baschi («Bring en hei»), Bligg («Rosalie»), Adrian Stern, Lovebugs und Francine Jordi tätig. Von 2004 bis 2007 ar-beitete er bei Universal Music als Artist & Repertoire Manager. Danach leitete er von 2007 bis 2008 als Geschäftsführer die Phonag Records.

Roman Camenzind

SUISAinfo: Weshalb haben Sie sich in den Vorstand der SUISA wählen lassen?Roman Camenzind: Ich wollte diese Ver-antwortung annehmen, weil die SUISA für uns Komponisten wichtig ist. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass sie das auch bleibt.

Welches Wissen und welche Erfahrungen bringen Sie für die Vorstandstätigkeit mit?Ich bin seit langem Komponist und war viele Jahre in der Musikvertriebsindustrie tätig. Bevor ich mich mit der Musik selbst-ständig machen konnte, war ich Software-Entwickler und kenne mich daher auch mit der Informatik gut aus.

Was für Themen liegen Ihnen als SUISA-Vorstandsmitglied besonders am Herzen?Das Internet stellt die Urheberrechtsgesell-schaften weltweit vor neue Herausforde-rungen, die jetzt und nicht erst in ferner Zukunft angegangen werden müssen. Die Rechtslage ist noch immer schwammig und intransparent. Es wird mehr Musik konsumiert denn je, nur kommt das nicht den Urhebern zugute.

Welche Musik hat Sie zuletzt stark beein-druckt bzw. tief berührt, und warum?Als mir meine bald 2-jährige Tochter ein Kinderlied vorgesungen hat. Es brauchte zwar einige Wiederholungen, bis ich es er-kannte, aber es hat schlussendlich funktio-niert und Papa hat euphorisch applaudiert.

Text/Interviews: Manu Leuenberger Fotos: Beat Felber

Marco Neeser

Marco Neeser (Jg. 1970, SUISA-Mitglied seit 1995) hat sich zum einen als Musiker und Produzent der Bands Swandive und Division Kent einen Namen gemacht. Zum anderen hat er an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert (Dissertati-on: «Der Künstlervertrag in der Musikin-dustrie») und ist seit zehn Jahren als Rechtsanwalt tätig.

SUISAinfo: Weshalb haben Sie sich in den Vorstand der SUISA wählen lassen?Marco Neeser: Es liegt mir am Herzen, ge-rade in diesen turbulenten Zeiten, in de-nen die Musikindustrie von Umwälzungen erschüttert und sogar das Urheberrecht ge-nerell in Frage gestellt wird, meinen Bei-trag für die Musikschaffenden zu leisten.

Welches Wissen und welche Erfahrungen bringen Sie für die Vorstandstätigkeit mit?Als Musiker habe ich bis heute mit zwei Bands vier Alben veröffentlicht und diese teilweise über ein eigenes Label sowie ei-nen eigenen Musikverlag veröffentlicht. Als Rechtsanwalt beschäftige ich mich hauptsächlich mit Fragen rund um Musik, Film und Medien. Ich kenne die Aspekte des Musikmachens und der Musikverwer-tung aus eigener Erfahrung.

Was für Themen liegen Ihnen als SUISA-Vorstandsmitglied besonders am Herzen?Die grösste Herausforderung für die SUI-SA wird sein, die Veränderungen, die der technische Fortschritt mit sich bringt, auf-zunehmen. Die digitale Musik-Verwertung über neue Vertriebskanäle und Medien führt zu neuen Rahmenbedingungen, de-nen Rechnung getragen werden muss.

Welche Musik hat Sie zuletzt stark beein-druckt bzw. tief berührt, und warum?Die letzten vier gekauften Alben, die mich aufgrund ihrer Intensität einfach berührt haben, sind: Lykke Li – «Wounded Rhymes», Pantha du Prince – «Black Noise», Archive – «Controlling Crowds», A Place to Bury Strangers – «Exploding Head».

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Unternehmen

Der Vorstand und seine Kommissionen trafen sich im ersten Halbjahr 2011 zu zwei Sitzungsrunden: Am 13./14. April in Zürich, und – vor der Generalversamm-lung – am 17. Juni in Bern. Bei den Früh-jahrssitzungen vom April stand der Be-schluss über die Jahresrechnung 2010 im Zentrum. Die Rechnung schloss dank frei werdenden Rückstellungen von 5 Mio. Franken mit einem erfreulichen Zuwachs der Verteilsumme. Der Vorstand beschloss deshalb, auf allen Abrechnungen im Jahr 2011 eine Zusatzverteilung von fünf Pro-zent der Abrechnungssumme auszurich-ten. Der Vorstand genehmigte auch den Jahresbericht 2010 und beschloss, dass diese Publikation aus Kostengründen nur noch auf Bestellung an die Mitglieder ver-sandt wird.

Der Vorstand nahm insgesamt drei Beför-derungen im Kader der SUISA vor: Dani-el Köhler wurde zum Leiter der Lizenzie-rungsabteilung «Vervielfältigungen, Sendungen und neue Medien» ernannt, sein Kollege Wolfgang Rudigier zum Ab-teilungsleiter «Verteilung In- und Aus-land». Ebenfalls befördert wurde Dora Zeller, und zwar zur Direktionsassisten-tin und Stabsstellenleiterin des Sekretari-ats der Generaldirektion.

Der Vorstand verabschiedete einen Muster-Subverlagsvertrag, der analog dem Muster-Verlagsvertrag und mit diesem abge-

stimmt auf der SUISA-Website zur Verfügung steht. Er beschloss im Weite-ren, das von der Nationalphonothek in Lugano beim Bund eingereichte Gesuch um Übernahme zu unterstützen.

Die Sitzungen vom 17. Juni in Bern stan-den ganz im Zeichen der Vorbereitung der diesjährigen Generalversammlung. Der Vorstand ernannte den scheidenden Präsi-denten Hans Ulrich Lehmann zum neuen Ehrenmitglied der SUISA. Diese Ehre kommt auch Dr. Alfred Meyer zuteil, der bis Mitte 2010 die SUISA als Generaldirek-tor geführt hat.

Im Frühjahr 2011 war eine Umfrage über Ort und Zeitpunkt der Generalversamm-lung durchgeführt worden. Angesichts der Resultate der Umfrage beschloss der Vor-stand, dass die Generalversammlung wei-terhin am Samstagvormittag im Juni statt-finden soll, ab 2013 nach Möglichkeit jedes zweite Jahr nicht in Bern, sondern in einer anderen Region.

Der Vorstand wurde informiert über die Ergebnisse der Hauptverteilung vom 7.  Juni 2011. Es konnten rund 53,1  Mio. Franken verteilt werden. Inklusive der

in der Frühjahrssitzung beschlossenen Zusatzverteilung ist dieser Betrag um 4,8 Prozent höher als im Vorjahr.

Der Vorstand wählte weiter Vincent Sal-vadé (stellvertretender Generaldirektor) als Arbeitgebervertreter in den Stiftungsrat der Personalvorsorgestiftung der SUISA und Irène Philipp (Direktorin des Departe-ments Mitglieder) in den Stiftungsrat der Stiftung Zwyssighaus Bauen.

Schliesslich beschloss der Vorstand einen neuen Wahrnehmungsvertrag für Urheber oder deren Erben. Ebenso wurde über eine neue Regelung für die freiwillige Möglich-keit zur Einreichung von Belegexemplaren auf elektronischem Weg via Internet be-funden. Aus Kostengründen wollte die Ge-schäftsleitung mit dem neuen Wahrneh-mungsvertrag die geltende Regelung abschaffen, bei Werkanmeldungen ein Be-legexemplar einreichen zu müssen. Die Mitgliederabteilung erhält zurzeit jährlich über 20 000 Belegexemplare in Form von Handelstonträgern, oft aber in Form von selbst gebrannten CDs (rund 14 000) in ei-nem vom Anmeldenden selbst gewählten Datei-Format. Diese Tonträger müssen derzeit archiviert werden, ohne dass sicher ist, ob die Aufnahme in fünf oder zehn Jahren noch abspielbar ist. Der Vorstand hat nun grünes Licht gegeben für eine Lösung, bei welcher Belegexemplare auf freiwilliger Basis eingereicht werden kön-nen, allerdings nur über die neuen Online-Dienste und in elektronischer Form.

Artikel zum neuen Wahrnehmungs-vertrag siehe Seite 15.

Text: Andreas Wegelin und Marco Zanotta

Bericht des Vorstands

Dank einer erfreulichen Finanz-situation beschloss der Vorstand für 2011 eine Zusatzverteilung von fünf Prozent. Und schon bald soll das obligatorische Belegex-emplar bei der Werkanmeldung der Vergangenheit angehören.

Zusatzverteilung von 5 % der Abrechnungssumme

Jahresbericht nur noch auf Bestellung

Muster-Subverlagsvertrag auf suisa.ch

Lehmann und Meyer neue Ehrenmitglieder

GV ab 2013 an alternierenden Orten

Neuer Wahrnehmungsvertrag Freiwillige Belegexemplare

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SUISA-Stiftung

Leichter Aufwärtstrend an der Musikmesse Frankfurt

Sie hat die Wirtschaftskrise der letzten Jahre gut gemeistert, die Musikmesse Frankfurt. Auch in finanziell schwierigen Zeiten wollen die Branchenver-treter nicht auf die weltweit wichtigste Messe für Musikin-strumente, Noten und Zubehör verzichten. Im Gegenteil: Vom 6. bis 9. April 2011 konnte die Messe mit 1511 Ausstellern aus rekordverdächtigen 50 ver-schiedenen Ländern gegenüber dem Vorjahr wieder einen leichten Zuwachs verzeichnen (2010: 1496). Von den über 75 000 Besuchern kamen insgesamt 1472 aus der Schweiz, die damit hinter Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien Rang 5 unter den Besuchernationen belegte.Am angestammten Platz in Halle 3.1 präsentierte sich auch der Gemeinschaftsstand Schweizer Verleger, organisiert und finan-ziert von der SUISA-Stiftung für Musik und von der SUISA. Die attraktive Plattform nutzten dieses Jahr neun Schweizer Firmen zur Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen. Etwas näher kamen sich Aussteller und Besucher beim Stand-aperitif, zu dem die SUISA und die SUISA-Stiftung gemeinsam mit dem Schweizerischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main am Nachmittag des 7. April 2011 einluden. Generalkonsul Pius Bucher beehrte die Anwesenden auch dieses Jahr mit einem kurzen Grusswort, das an dieser Stelle nochmals herzlich ver-dankt sei. (km)

≥ www.suisa.ch/de/suisa-stiftung/projekte/messen/frankfurt2011

jazzahead! auf Erfolgskurs

Bei ihrer sechsten Ausgabe vom 28. April bis 1. Mai 2011 brach die jazzahead! auf allen Ebenen die Rekorde: Mit 2007 Fachteilneh-mern (2010: 1500), 357 ausstellenden Firmen aus 30 Nationen (2010: 276 aus 23) und einer Gesamtbesucherzahl von 5689 (2010: 4562) verzeichnete die internationale Jazzmesse zur Freude der Bremer Organisatoren ein Wachstum von über 22 Prozent.Diese Steigerung schlug sich nicht nur in der erweiterten Ausstel-lungsf läche nieder, sondern auch im üppig ausgebauten Show-case- und Rahmenprogramm, das sich erstmals nicht nur in und um das Bremer Congress Centrum abspielte, sondern in der ge-samten Freien Hansestadt. «Damit haben wir unser Ziel erreicht, die jazzahead! nicht nur als Fachmesse, sondern auch als Kultur-event zu etablieren, das die ganze Stadt miteinbezieht», so Ulrich Beckerhoff, künstlerischer Leiter der jazzahead!.Nach 2009 und 2010 waren die SUISA-Stiftung für Musik und die Pro Helvetia zum dritten Mal mit dem Gemeinschaftsstand «mu-sic made in switzerland» in Bremen dabei, um der Schweizer Jazz-szene eine Präsentationsplattform zu bieten. Von dieser Möglich-keit profitierten dieses Jahr insgesamt 15 Firmen bzw. 19 Personen, vor allem aus den Bereichen Booking, Management, Veranstalter und kulturelle Institutionen. (km)

≥ www.suisa.ch/de/suisa-stiftung/projekte/messen/jazzahead2011

Standaperitif Musikmesse Frankfurt.

SUISA-

Stiftung

Gemeinschaftsstand der SUISA-Stiftung und Pro Helvetia an der jazzahead!.

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SUISA-Stiftung

Demotape Clinic 2011: Talentierter NachwuchsVom 24. bis 26. März 2011 hat in Zürich und Neuchâtel zum 14. Mal m4music stattgefunden. Die SUISA-Stiftung für Musik unter-stützt diesen Festival- und Conference-Event. Insbesondere wurden auch dieses Jahr im Rahmen der Demotape Clinic die SUISA- Foundation-Awards an talentierte Schweizer Newcomer vergeben. Die Preisgelder im Gesamtwert von 17 000 Franken gingen an: Dead Bunny (Rock, Demotape of the Year), Osénia Rithner (Pop), Djemeia (Urban) und Moonshaped (Electronic). (urs)

≥ www.m4music.ch

Schweizer Jugend spielt Schweizer MusikBereits seit langem beteiligt sich die SUISA-Stiftung für Musik am Schweizerischen Ju-gendmusikwettbewerb mit Preisen von je 500 Franken für jene Preisträger, die sich mit der Interpretation des Werks eines SUISA-Mitglieds besonders hervortun. Die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Finals vom 5. bis 8. Mai 2011 in Basel findet sich auf der Website der SUISA-Stiftung. (urs)

≥ www.suisa-stiftung.ch > Preise > SJMW resp. CSMJ. Weitere Infos zum Wettbewerb: www.sjmw.ch

Swiss Track 2011 für Pozzi/Rodriguez

Das Zürcher Produzentenduo Maurizio Pozzi und Pablo Rod-riguez ist im Vorfeld der Street Parade für seinen Song «Gorgeous» mit dem Swiss Track 2011 ausgezeichnet worden. Neben dem mit 8000 Franken dotierten Siegerpreis vergab die Jury je einen Aner-kennungspreis von 1000 Franken für «Cue» von Alexander T. Fähndrich (Tertius) und «Nostalgia» von Alois Petraschke / Louis Desero. Swiss Track ist ein Wettbewerb der SUISA-Stiftung für Musik in Zusammenarbeit mit der Zürcher Street Parade zur För-derung der elektronischen Musik. (wü)

Filmmusikpreis zum zweiten Mal an Niki Reiser

Der Schweizer Komponist und Musiker Niki Reiser hat für seine Originalmusik zum Spielfilm «Das Blaue vom Himmel» den diesjährigen Filmmusik-preis der SUISA-Stiftung erhalten.

«‹Gefangen in alle Ewigkeit› – Margas Satz am Anfang des Films sollte mich die sieben Monate, die ich mit der Musik zu ‹Das Blaue vom Himmel› verbracht habe, begleiten.» Niki ReiserMit seiner Originalmusik zum Spielfilm von Regis-seur Hans Steinbichler hat

Niki Reiser die Jury des diesjährigen Filmmusikpreises der SUISA-Stiftung für Musik überzeugt: Eine enorm wirkungsvolle musikalische Themengebung, kompositorisch eindrücklich ge-fasst und verarbeitet, die Partitur dann auf sehr hohem Niveau realisiert und sensibel in den Film integriert.Aus über 20 qualitativ hochstehenden Kandidaturen fiel die Wahl einstimmig auf Niki Reisers Vertonung des Films über die Macht der Liebe und die Kraft des Verzeihens. Der mit 10 000 Franken dotierte Preis wurde dem Schweizer Komponisten und Musiker am 10. August im Rahmen des Filmfestivals Locarno verliehen.Der 1958 geborene Aargauer Niki Reiser studierte am Berklee College of Music in Boston Jazz und Klassik mit filmmusikali-schem Schwerpunkt. Zu seinen späteren Lehrmeistern gehörten u.a. Ennio Morricone und Jerry Goldsmith. Für die Musik zu «Kalt ist der Abendhauch» wurde er bereits 2001 mit dem Filmmusik-preis der SUISA-Stiftung ausgezeichnet.«Und auch wenn ich in den Welten dieser Figuren scheinbar eine Ewig-keit lang gefangen war, verlasse ich sie am Ende meiner Arbeit an die-sem Film wie neue Freunde.» Niki Reiser (urs)

≥ www.nikireiser.de≥ www.dasblauevomhimmel-derfilm.de

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Stiftung

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SUISA-Stiftung

Feinfühlige Songs mit intimen Gefühlen undGedanken aus dem Leben: Der Berner Singer/Songwriter Christoph Trummer ist anlässlich seinesKonzerts an den Winterthurer Musikfestwochenam 25. August mit dem diesjährigen Preis derSUISA-Stiftung für Musik ausgezeichnet worden.

«Jitze sitzi ändlich da u verzelle mal die Gschicht vo däm Meitschi, wo mir vor Jahre mal ufem Meer begägnet isch», singt der Berner Singer/Songwriter Christoph Trummer am Anfang seiner «Balla-de vom Meitschi ufem Meer». Wie in allen Stücken seines 6. Al-bums «Fürne Königin», das im Frühsommer 2011 erschienen ist, folgt eine liebevoll und feinfühlig erzählte Geschichte. Die inti-men Gefühle und Gedanken seiner Poesie des Nebensächlichen scheinen direkt aus dem Leben gegriffen. Eben: «Weisch, i meine ds Läbe an sich», wie er einmal singt.Für seine selbst komponierten und getexteten Mundart-Songs hat der Berner Barde anlässlich seines Konzerts an den Winterthurer Musikfestwochen am 25. August den diesjährigen Preis der SUISA-Stiftung für Musik im Genre Singer/Songwriter erhalten.

Der mit 20 000 Franken dotierte Preis wird jährlich in einer ande-ren Kategorie vergeben. Christoph Trummer hatte sich in den Oh-ren der 5-köpfigen Fachjury gegenüber 70 Mitkandidatinnen und -kandidaten durchgesetzt. «Es ist nicht übertrieben zu behaupten, Trummer gehöre zu den ganz wenigen Schweizer Künstlern, die Songs auf einem derart hohen Niveau nicht bloss schreiben und komponieren, sondern auch vortragen können», sagt Schriftsteller Pedro Lenz. Trum-mers Texte und Geschichten berühren die Zuhörer, weil sie weder belehren noch beeindrucken wollen, sondern es oft bei der schlich-ten Frage belassen: Kennt ihr das auch?Bereits seit den 90er-Jahren steht Christoph Trummer mit seinen Songs auf der Bühne und hat sich über die Jahre zu einem starken Live-Interpreten entwickelt. Der 33-Jährige konzentriert sich je-doch nicht nur aufs Musikmachen: Zur aktiven Förderung der Schweizer Singer/Songwriter-Szene hat er in Bern eine Open-Mic-Reihe im Café Kairo aufgebaut, die dem musikalischen Nach-wuchs jeden Monat eine gut besuchte Plattform bietet.

Text: Marcel Kaufmann Foto: Claudia Komminoth/zVg

«Weisch, i meine ds Läbe an sich»

Trummer gewinnt den Singer/Songwriter-Preis der SUISA-Stiftung für Musik

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[email protected]

Bearbeitung/Beteiligung eines Produzenten

Liebes SUISA-Rechtsteam

Meine Situation ist wie eingangs dieses SUISAinfo-Artikels

beschrieben. Nun möchte ich von Euch wissen: Darf der

das? Hat Fader Anspruch auf unsere Songs? Und was wären

eigentlich seine Aufgaben als Produzent?

Thanks für Eure Hilfe.

LG, Axel& Band

Gutzuwissen

Hat der Tontechniker im Studio Anspruch auf Beteiligung an den Songs einer Band? Was genau ist eine Bearbeitung? Und welches sind eigentlich die Aufgaben eines Produzenten? Hier sind Antworten auf geläufige Fragen, die sich spätestens stellen, sobald die Studiotüren in die Aufnahmewelt aufgestossen werden.

Axel W. Road steht mit seiner Band im Aufnahme-raum des SoundBig-Studios. Endlich haben sie es ge-schafft! Monatelang haben sie im Übungsraum an ih-ren selbst geschriebenen Songs getüftelt, gefeilt und sich die Finger wund geprobt. Dann kamen die ersten Gigs: Freunde und Fremde aus dem Publikum haben nach einer Aufnahme gefragt. Also ab ins Studio!Nach einem kurzen Augenschein im SoundBig war der Termin mündlich gebucht. Jetzt brettert der ers-te Take mit den Amps auf zwölf auf die Harddisk. Nach dem Schlussakkord meldet sich Toningenieur Anton Fader über Talkback aus dem Regieraum: «Kannst du die sieben letzten Töne beim Solo nicht anders spielen?» Dann singt er eine Melodie vor. «Und den letzten Refrain würde ich zwei Takte kür-zen. Apropos Refrain: Spielt die Synthie-Layer dort eine Oktave tiefer.»Anton macht während den Sessions noch einige ähn-liche Anmerkungen. Nach dem ersten Aufnahmetag drückt der Tonmann Axel beim Gehen ein paar Sei-ten Papier in die Finger: «Hier noch der Vertrag für den Studiotermin», sagt er. Zuhause stolpert Axel beim Lesen des Vertrags auf Seite 4 über einen Ab-schnitt «Beteiligung des Produzenten als Bearbei-ter». Er ist sich nicht sicher, was das genau bedeutet. Zum Glück fällt ihm ein, dass er als SUISA-Mitglied bis zu vier Stunden kostenlose Rechtsberatung zugut hat. Also schmeisst er den Computer an und schreibt ein E-Mail an den SUISA-Rechtsdienst.

Text: Fabian Niggemeier und Manu Leuenberger

Hilfe, der Produzent will Beteiligung!

Lieber AxelVielen Dank für Deine Anfrage. Es geht in Deinem Fall um zwei Themen: Ab wann ist eine Person ein Bearbeiter? Und: Was ist die Aufgabe eines Produzenten?

Zur Frage der Bearbeitung: Diese ist zunächst von der Interpretation und der Miturheberschaft abzugrenzen. Ein Interpret ist, wer ein bestehendes Werk in unveränderter Form wiedergibt, also ein «Cover» spielt. Miturheberschaft liegt dann vor, wenn mehrere Urheber an der Schaffung eines Werks mitwirken. Dabei müssen die einzelnen Teile nicht gleich-zeitig geschaffen werden. Entscheidend ist, dass sie mit dem Ziel geschrieben wurden, ein gemeinsames Werk zu schaffen. Wenn an einem fertigen Werk noch einzelne Teile geändert werden, kann keine Miturheberschaft entstehen.

Eine solche Teiländerung eines fertigen Werks kann eine Bearbeitung sein. Das Urheberrechtsgesetz (kurz: URG) sagt dazu: Werke, die unter der Verwendung bestehender Werke so geschaffen werden, dass das verwendete Werk in seinem individuellen Charakter erkennbar

An: axelsband@Reply: Bearbeitung/Beteiligung eines Produzenten

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Bearbeitung/Beteiligung eines Produzenten

Liebes SUISA-Rechtsteam

Meine Situation ist wie eingangs dieses SUISAinfo-Artikels

beschrieben. Nun möchte ich von Euch wissen: Darf der

das? Hat Fader Anspruch auf unsere Songs? Und was wären

eigentlich seine Aufgaben als Produzent?

Thanks für Eure Hilfe.

LG, Axel& Band

bleibt, sind Werke zweiter Hand, sprich: Bearbeitungen.

Gemäss dem Verteilungsreglement der SUISA sind das blosse Übertragen in eine andere Tonlage oder Tonart, das Weglas-sen einzelner Stimmen, das Hinzufügen von Parallelstimmen, das Austauschen oder Verdoppeln von Stimmen sowie das Zuweisen an andere Stimmen keine Bearbeitungen. Aber dieser Katalog ist lediglich exemplarisch.

Die Frage ist nun, welche Betätigung des Produzenten unter welche dieser Beteili-gungsformen fällt. Da die Tätigkeiten von Produzenten weit auseinandergehen können, sind unterschiedliche rechtliche und vertragliche Aspekte zu berücksichti-gen. Eine abschliessende Definition des Begriffs «Produzent» gibt es nicht. Grundsätzlich kann man aber drei Kategorien unterscheiden:

Der TECHNISCHE PRODUZENT ist der klassische Tontechniker, Tonmeister oder Mischer. Seine Verantwortung liegt im Aufnehmen der Musik. Er ist in aller Regel ein Angestellter des Studios und sein Lohn in der Studiomiete inbegriffen. Vom Grundsatz her kann man sagen, dass er sich handwerklich einbringt. Dies geht selten so weit, dass er Bearbeiter ist und

so gut wie möglich werden. Kleine Korrekturen an den Songs gehören mit dazu. Das reicht aber nicht aus, um Bearbeiter zu werden, denn der Anteil des Bearbeiters muss gemäss URG für sich selbst eine geistige Schöpfung mit individuellem Charakter sein.

Somit ist es ratsam, dass Ihr eine pau-schale Beteiligung des Tontechnikers als Bearbeiter nicht akzeptieren solltet. So etwas gehört verhandelt, bevor die Aufnahmen beginnen. Allerdings kann die Arbeit des Tontechnikers bei einzelnen Liedern tatsächlich eine Bearbeitung darstellen. An denen kann und soll man ihn beteiligen. Allein die Tatsache, dass er am Mischpult sitzt, ist dafür aber nicht ausreichend.

Ich hoffe, Deine Fragen sind mit diesen Ausführungen beantwortet. Ansonsten wäre es vielleicht sinnvoll, die genauen Tätigkeiten Eures Tontechnikers im Einzelnen am Telefon zu besprechen.

Freundliche GrüsseFabian Niggemeierlic. iur., RechtsanwaltRechtsdienst

schon gar nicht Miturheber, da die Songs an sich ja bereits fertig geschrieben sind.

Viele grössere Bands arbeiten mit einem KÜNSTLERISCHEN oder MUSIKALI-SCHEN PRODUZENTEN. Er ist die «neutrale», aussenstehende Person mit fundierten Musik-Kenntnissen, die einen kritischen Blick auf das Schaffen der Künstler wirft und den Songs den kreativen Feinschliff verpasst. Oftmals wird er bereits in der Songwritingphase beigezogen. Manchmal aber auch erst, wenn die Songs fertig sind. Im ersten Fall wird er wohl als Miturheber fungieren, im zweiten eher als Bearbeiter.

Der WIRTSCHAFTLICHE PRODUZENT ist die Person oder Gesellschaft, welche die Tonträgerproduktion finanziert. Schiesst ein Label die Studiokosten vor, kann es sein, dass das Label der Band einen ausführenden Produzenten zur Seite stellt. Dieser wacht über die Einhaltung des Budgets. Mit dem Kreativprozess hat er aber nichts zu tun.

So wie ich es sehe, ist Herr Fader ein technischer Produzent. Er leitet die Aufnahme und gibt Euch Tipps und Tricks. Das gehört grundsätzlich zu seinem Job, denn als Tontechniker ist er dafür verantwortlich, dass die Aufnahmen

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Gutzuwissen

Vergütungen aus den USA via ASCAP Awards

Ihr Zugang zur SUISA-Werkdatenbank

SUISA-Mitglieder, deren Werke zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 30. Sep-tember 2011 in den USA aufgeführt oder gesendet wurden, können am ASCAP International Awards Program teilnehmen.

Nur vereinzelte SUISA-Mitglieder erhalten Urheber-rechtsvergütungen aus den USA. Der Grund liegt beim angewandten Stichproben-System: Um den In-kasso-Aufwand so gering wie möglich zu halten, erfas-sen die amerikanischen Gesellschaften nur die ein-träglichen Veranstaltungen und vernachlässigen kleinere. Zudem verteilen sie fast die gesamten einge-nommenen Vergütungen auf einen kleinen, mit statis-tischen Methoden erhobenen Bruchteil der Program-me der Sendeunternehmen. Schweizer Urheber werden dabei kaum erfasst.Das von der amerikanischen Gesellschaft ASCAP jährlich ausgeschriebene ASCAP International Awards

Program für Mitglieder ausländischer Schwesterge-sellschaften dient dazu, die Vergütungsansprüche nicht amerikanischer Urheber zu ermitteln. Teilneh-men können alle SUISA-Mitglieder, deren Werke zwi-schen dem 1. Oktober 2010 und dem 30. September 2011 in den USA aufgeführt wurden. Keinen Anspruch auf Vergütung haben Verleger oder Erben verstorbener Mitglieder. Ebenfalls nicht berück-sichtigt werden Mitglieder, die für diesen Zeitraum von der ASCAP mehr als 25 000 US $ erhalten. Mitglieder mit Ansprüchen an die ASCAP sind gebe-ten, bei der Urheberabteilung der SUISA Zürich ein Teilnahmeformular anzufordern. Die ausgefüllten Formulare müssen bis spätestens zum 31. Dezember 2011 zurückgeschickt werden.

Text: Claudia Kempf

Sie möchten sehen, wie Ihre Werke in der SUISA-Werkdatenbank dokumentiert sind? Dann bestellen Sie jetzt Ihr persönli-ches Login für «Mein Konto».

Via «Mein Konto» können Sie prüfen, wie Ihre Werke in der SUISA-Werkdatenbank registriert sind. Im Un-terschied zur öffentlich zugänglichen Datenbank ist für Sie dort ersichtlich, wer mit welchen Anteilen an Ihren Werken beteiligt ist. Sie müssen bei der SUISA also keine Werklisten mehr bestellen, sondern haben Tag und Nacht Zugriff auf Ihre Repertoireliste.

Was ist zu beachten?Werke, die den Vermerk «Werk nicht vollständig doku-mentiert» enthalten, wurden bei uns noch nicht ange-

meldet. Sollten Sie unter Ihrem Namen solche Werke finden, können Sie diese direkt online im Bereich «Ei-gene Werke» anmelden. Bitte informieren Sie uns auch, falls gewisse Titel nicht von Ihnen geschrieben wurden.

Ihr Zugang zu «Mein Konto»Die Zugangsdaten können ausschliesslich über die Website bestellt werden.

Urheber:≥ www.suisa.ch/urheber/registrierung-mein-konto

Verleger: ≥ www.suisa.ch/verleger/registrierung-mein-konto

Text: Claudia Kempf

Bestellung Teilnahmeformular

oder Fragen zum ASCAP Awards

Program

Kontakt: Tel: 044 485 68 [email protected]

Online-Zugang zurWerkdatenbank:

Persönliches Login jetzt bestellen!

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Gutzuwissen

Revision

Der Wahrnehmungsvertrag, das wichtigs-te Bindeglied zwischen der SUISA und ihren Mitgliedern, zeigt Spuren von Alterung. Mit einer Revision wird das Vertragswerk fit gemacht für die nächsten Jahrzehnte.

Der Wahrnehmungsvertrag ist zwar das wichtigste, doch nicht das einzige rechtlich relevante Dokument für SUISA-Mitglieder. Auch die Statuten enthalten wichtige Bestimmungen über das Auftragsverhältnis und die Mitgliedschaft. Damit zwischen den Doku-menten keine Widersprüche bestehen, waren vorab ei-nige Statutenänderungen notwendig. Diese wurden von der Generalversammlung 2010 genehmigt, womit der Weg frei war für eine Revision des Wahrneh-mungsvertrags selber.Nun liegt die revidierte Fassung des Urhebervertrags vor. Die Neufassung wurde aus mehreren Gründen nötig. So hat etwa die Teilrevision des URG (in Kraft seit 2008) Änderungen mit sich gebracht, die mit dem neuen Vertrag abgebildet werden. Dies betrifft u.a. die Definition der Online-Rechte und deren Verwertung. Weiter mussten einzelne Bestimmungen angepasst werden, andere wurden gar neu geschaffen. So ist in den neuen Bestimmungen der Bereich Online- Services im Detail geregelt (siehe unten).Im Zug der Revision wurde der Wahrnehmungsver-trag entschlackt und auf die wesentlichen Bestandteile reduziert. Er regelt nur noch die Rechteabtretung so-wie die Ausnahme von Rechtegruppen und Ländern. Im Gegenzug wurden die Dokumente um die Allge-meinen Wahrnehmungsbedingungen erweitert. Dies hat den Vorteil, dass bei künftigen Anpassungen der Wahrnehmungsbedingungen nicht jeweils 30 000 Verträge erneuert werden müssen, was in der Admi-nistration grosse Einsparungen mit sich bringt.

Freiwillige Belegexemplare und Online-ServicesNeben der Aufteilung in Wahrnehmungsvertrag und Allgemeine Wahrnehmungsbedingungen (AWB) gibt es einige weitere wichtige Neuerungen. Darunter fal-len die Artikel zur elektronischen Kommunikation, die neben dem heute üblichen E-Mail-Verkehr auch das Angebot von Dienstleistungen im Internet regeln. So ist geplant, im geschützten Mitgliederbereich der SUISA-Website fortlaufend neue Services anzubieten.

Revision des Wahrnehmungsvertrags

Wegen der elektronischen Kommunikation und den Online-Services wurden neue Datenschutzbestim-mungen geschaffen, die durch eine separate Daten-schutzerklärung ergänzt werden.Gemäss dem neuen Vertrag wird ferner künftig darauf verzichtet, bei der Werkanmeldung Belegexemplare einzufordern. Der Aufwand für die Verwaltung dieser Belege rechtfertigt sich nicht. In einem (selten vor-kommenden) Streitfall gibt es zudem andere Wege, die Urheberschaft an einem Werk zu belegen. Belegexem-plare können darum künftig nur noch auf freiwilliger Basis bei Online-Werkanmeldungen und in elektroni-scher Form eingeschickt werden.

Wie gehts weiter?Während der neue Urheber- und der Erbenvertrag be-reits fertiggestellt sind, muss der Verlegervertrag noch in einigen Punkten bereinigt werden. Da die Erneue-rung von 30 000 Verträgen einigen administrativen Aufwand mit sich bringt, werden zudem noch die Ab-läufe und Systeme für eine effiziente Abwicklung vor-bereitet und optimiert. Die Zustellung des neuen Ver-trags ist per 2012 geplant. Für Sie als Mitglied bleibt bis dahin alles gleich. Mit dem neuen Vertrag werden Sie dann ein Begleitschreiben erhalten, das Sie im Detail über das Vorgehen informiert.

Text: Claudia Kempf

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Gutzuwissen

Who is who für Mitglieder

Ob am Telefon oder im

Schriftverkehr Der Mitglieder-abteilung liegt

viel an einer guten Dienstleistung

und verlässlichen Auskunft.

Wenden Sie sich mit Ihren Anliegen

per E-Mail oder telefonisch an:

Urheber [email protected], Tel. 044 485 68 28

[email protected]

Tel. 044 485 68 20

Sie kennen die SUISA durch die Stimme von Frau X am Telefon oder die Unter-schrift von Herrn Z auf einem Brief? Jetzt können Sie uns noch besser kennen-lernen: SUISAinfo gibt Ihren häufigsten Ansprechpartnern ein Gesicht.

In dieser Ausgabe stellen wir neben der Departements-Chefin und ihrem Sekretariat den «Musikdienst» und die Abteilung «Mitglieder» vor. In der nächsten Num-mer werden wir die Abteilungen «Film», «Internatio-nale Dokumentation» und «Verteilung In- und Aus-land» ins Bild rücken.

Bild 01

Direktion, «Mitgliederdienste und Verteilung»Irène Philipp ist Direktionsmitglied und führt das De-partement «Mitgliederdienste und Verteilung» seit Sommer 2010. Unterstützt wird sie dabei im Sekretariat durch Myrielle Ben Guirat und Mercedes Molina. Das Sekretariat bereitet u.a. Sitzungen vor und fasst die Protokolle ab, führt eine vielfältige Korrespon-denz mit unseren Mitgliedern (u.a. die Bearbeitung von Zessionen und Vorschüssen) und verfasst Einga-ben an das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) be-treffend Verteilungsreglementsänderungen.

Bild 02 und 03

Abteilung «Mitglieder»Claudia Kempf ist seit Juni 2011 die neue Leiterin der Abteilung «Mitglieder» und führt ein Team von 17 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern in Zürich und Lau-sanne. Die Mitgliederabteilung beantwortet Fragen rund um das Urheberrecht, die Mitgliedschaft bei der SUISA und die Werkdokumentation. Sie sichert die vertraglichen Beziehungen mit den Mitgliedern, regis-triert die neuen Mitglieder sowie die Werkanmeldun-gen der SUISA-Mitglieder (erfasste Werkanmeldun-gen im Jahr 2010: 28 417 von Urhebern; 644 765 von Verlegern), hält die Mitglieder- und Werkdokumenta-tion à jour und klärt Dokumentationsanfragen der

Schwestergesellschaften zu Werken und Repertoire von SUISA-Mitgliedern.Da Verleger und Urheber unterschiedliche Anliegen haben, werden sie von spezialisierten Teams beraten. Die Gruppe «Urheber» leitet Natalie Schlumpf. Die Gruppe «Verleger» wird seit August 2011 von Claudio Zahnd geführt. Die Verlegergruppe bereitet u.a. auch die Abrechnungen der Verlegerfürsorge vor und be-handelt die Subverlagsanmeldungen.

Bild 04

Abteilung «Musikdienst» inkl. «Programmdienst»Als Leiter des Musikdiensts beantwortet Ernst Meier Fachfragen, die besonderer musikwissenschaftlicher Kenntnisse bedürfen. So untersucht er z.B. Fälle, bei denen Verdacht auf Urheberrechtsverletzung («Pla-giat») besteht, und prüft Anmeldungen von Bearbei-tungen nicht mehr geschützter Werke daraufhin, ob ein urheberrechtlich geschütztes Werk zweiter Hand vorliegt. Er wird unterstützt von Cornelia Wurmehl, die zudem das jährlich erscheinende Verzeichnis der neuen Schweizer Werke der Mitglieder des Schweize-rischen Tonkünstlervereins verantwortet.Georg Schlumpf ist Leiter der Gruppe «Programm-dienst», die per 1. Juli 2011 in den Musikdienst integ-riert wurde. Mit seinen vier Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern sorgt er dafür, dass die geschützten Werke auf den Aufführungs- und Sendeprogrammlisten kor-rekt gekennzeichnet werden. Dabei werden sie von Ernst Meier insbesondere bei Konzertprogrammen von zeitgenössischer und klassischer Musik unter-stützt. Damit schafft das Team die Basis für korrekte Rechnungsstellung an die Veranstalter und die detail-lierte Verteilung der Urheberrechtsentschädigungen gemäss Programm.

Text: Irène Philipp Fotos: Werner Graf

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Gutzuwissen

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01 02

02 Mitgliederabteilung Gruppe «Urheber», v.l.n.r.: Natalie Schlumpf, Urs Hochstras ser, Christian Poffet, Kathrin Schmid, Simona Melotti, Cecile Drexel, Sara Maag (nicht auf dem Bild: Franziska Straub).

04 « Musikdienst» inkl. «Programmdienst», v.l.n.r.: Susanna Niedermann, Ernst Meier, Georg Schlumpf, Gianni Siravo, Cornelia Wurmehl (nicht auf dem Bild: Therese Engel Hitz).

01 Departementsleitung «Mitgliederdienste und Verteilung» inkl. Sekretariat, v.l.n.r.: Myrielle Ben Guirat, Irène Philipp, Mercedes Molina.

03 Mitgliederabteilung Gruppe «Verleger», v.l.n.r.: Natalie Kunz, Claudia Kempf, Maria Castro, Mirjam Götschi (nicht auf dem Bild: Corina Karrer, Claudio Zahnd).

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Die, die Ihr Recht vertreten

Wer professionell Musik macht, ist mit allerhand rechtlichen Fragen konfrontiert. Der Rechtsdienst der SUISA bietet Ihnen professionelle Beratung.

Wer unseren Mitgliedern die ihnen zustehende Ent-schädigung verweigert, lernt irgendwann die Anwälte vom Rechtsdienst der SUISA kennen, spätestens vor Gericht. Da haben es unsere Mitglieder besser: Sie können auf die Expertise der vier Juristen bereits dann zählen, wenn ein Vertrag noch nicht unterschrieben ist. Was alles in die Zuständigkeit des Rechtsdiensts fällt und wer die vier Männer sind, erfahren Sie hier.

Bernhard Wittweiler (Leiter Rechtsdienst seit 1994)Zur SUISA kam Bernhard Wittweiler nach seiner «Lehrzeit» als Rechtsan-walt in einer Zürcher Wirtschafts-

kanzlei im Jahr 1994. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen bei den grossen Inkasso- und Piraterie-Fällen, der Vertretung der SUISA vor den Gerichten und der Beratung in (fast) allen Rechtsgebieten.Besonders gern denkt er an zwei Musterprozesse zu-rück, in denen das Urheberrecht auf neuen Gebieten verteidigt wurde: So wurde 1998 das damals neu ge-schaffene Vermietrecht durchgesetzt gegen die (da-mals) grösste Videothekenkette der Schweiz , die der SUISA die Vergütungen verweigert hatte. Und im ers-ten Fall der Schweiz, wo dem Urheber ein Online-Recht anerkannt wurde, spielte die SUISA 2003 eben-falls eine führende Rolle.

Fabian Niggemeier (Rechtsanwalt, bei der SUISA seit 2010)Als Heavy-Metal-Gitarrist und Kom-ponist der Band INISHMORE hat

Fabian Niggemeier drei CD-Produktionen und unzäh-lige Konzerte aufzuweisen. Bei der SUISA fühlt er sich extrem wohl, weil er seine beiden grossen Leiden-schaften, die Musik und die Rechtswissenschaften, unter einen Hut bringen kann.Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen bei den Inkas-so- und Strafverfolgungsfällen, der Vertretung der SUISA vor Gericht sowie in der Beratung der Mitglie-der in allen rechtlichen Fragen in Zusammenhang mit

ihrer musikalischen Arbeit. Sein bislang interessan-tester Fall ist zurzeit noch vor Gericht hängig, weshalb er sich dazu nicht äussern kann.

Sebastian Spring (MLaw, bei der SUISA seit 2011)Als DJ und Produzent des Projekts FIRST SEASON und Mitbetreiber des Walliser Kultur- und Musiklabels

BONZZAJ REC. bringt Sebastian Spring eine weitere musikalische Note ins Team.Seit langem schon war es sein Ziel, Musik und Recht zusammenzubringen. Somit nutzte er nach seinem Studium in Bern die Chance, bei einer Agentur im Be-reich Corporate Sound in Stuttgart und einem Musik-verlag in Berlin die praktischen und rechtlichen Grundzüge des Musikgeschäfts kennenzulernen.Bei der SUISA kümmert er sich um die Mailbox des Rechtsdiensts, die rechtliche Beratung von Urhebern und Verlegern sowie um strittige Inkassofälle.

Nicolas Pont (Rechtsanwalt, bei der SUISA seit 2010)Nicolas Pont arbeitet seit April 2010 bei der SUISA. Zuvor war er nach Er-

langen des Rechtsanwaltspatents einige Jahre an zwei Walliser Bezirksgerichten tätig.Für die Landesteile Westschweiz und Tessin erledigt Nicolas Pont Rechtsstreitigkeiten und erteilt unseren Mitgliedern Rechtsauskünfte, meist in Bezug auf Ver-träge. Er erinnert sich besonders gut an einen Fall, in dem der Betreiber eines Webradios die Bezahlung der Urheberrechtsentschädigung verweigerte. Und er freut sich, wenn die Schlichtung zwischen zwei Mit-gliedern gelingt, wie etwa im Fall einer Plagiatsklage. Nicolas Pont ist zusätzlich zuständig für Medienanfra-gen in französischer Sprache.

Die Leistungen des Rechtsdiensts sind für SUISA-Mitglieder bis zu vier Stunden Beratungszeit kostenlos. Darüber hinaus- gehende Aufwände werden zum Ansatz von Fr. 100.– /Stunde verrechnet.

Text: Martin Wüthrich Fotos: Werner Graf; Olivier Wavre (N. Pont)

Was Sie vom Rechtsdienst

erwarten können:Allgemeine

Rechtsauskünfte betreffend die Musiknutzung.

Rechtsberatung für Urheber

und Verleger, Vertragsberatung

bezüglich Künstlerverträgen, Verlagsverträgen,

Management-verträgen etc.,

Plagiatsfälle, internationale

Kooperationen.

Kontakt:LegalServices@

suisa.ch

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Anna Rossinelli

Auf ihrer musikalischen Reise ins Glück darf Anna Rossinelli die-ses Jahr ein weiteres Highlight erleben: Im Spätherbst soll ihr ers-tes Album erscheinen. Für das Debüt haben Anna Rossinelli und ihre Bandmitglieder Georg Dillier und Manuel Meisel erstmals eigene Songs geschrieben. «Das war für mich eine neue und span-nende Erfahrung», sagt die an der Allgemeinen Jazzschule Basel ausgebildete Sängerin am Telefon, «und spätestens wenn man sel-ber komponiert, möchte man seine Urheberrechte an den Songs natürlich auch geschützt haben.»Deshalb ist sie vor einer Weile Mitglied bei der SUISA geworden – «noch vor dem ESC-Rummel», sagt Anna Rossinelli. Der Eurovi-sion Song Contest war der vorletzte Meilenstein auf ihrem Karrie-reweg, der die gelernte Fachfrau für Behindertenbetreuung bislang von Strassenmusik in Basel, Europa und im New Yorker Central Park bis nach Düsseldorf ins ESC-Final geführt hat.Im Moment kann die gebürtige Baslerin aus der musikalischen Tä-tigkeit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Das grosse Glück sei aber nicht das bescheidene Auskommen, sondern die Tatsache, «dass wir ein Album aufnehmen, Konzerte spielen und unser Leben voll-kommen der Musik widmen können», sagt Anna Rossinelli.Für ihren Album-Erstling erhofft sie sich eine gute Resonanz und vielleicht den Sprung in die Charts. «Aber mein allergrösster Traum ist, mit der Band wieder in New York zu spielen. Dort habe ich ein halbes Jahr lang gelebt und die Stadt ist eine meiner abso-luten Lieblingsstädte», sagt die Sängerin und hat scheinbar in Ge-danken die Koffer bereits gepackt. Ihre musikalische Reise ins Glück kann weitergehen. (lem)

Peter Steger aka Finn Steger

«Das war ein Lapsus, dass ich erst jetzt Mitglied geworden bin», sagt Peter Ste-ger am Telefon. Er sei überzeugt gewe-sen, längst angemeldet zu sein. Das Ver-säumnis fiel zufällig auf, als er wegen einer vertragsrechtlichen Frage bei der SUISA anrief. «Das war mir fast schon etwas peinlich», erzählt der Sänger und

Gitarrist, «insbesondere, weil ich vorher sogar meine Bachelor-Ar-beit zum Thema Urheberrecht und SUISA geschrieben hatte.» Zu-dem macht er nicht erst seit gestern Musik und schreibt schon länger eigene Songs. Im Moment bildet er zusammen mit Martin alias Berry Fischer das Kreativzentrum der mit viel Vorschusslor-beeren und Newcomer-Auszeichnungen bedachten Luzerner Band Huck Finn. Deren Debütalbum «Breaking In» ist seit dem Frühling dieses Jahres erhältlich. Höchste Zeit also, dass jemand «meine Rechte wahrnimmt», sagt Peter Steger, «und ich bin froh, wenn das die SUISA für mich tut.» (lem)

Stefanie Peter aka Steff la Cheffe

Spätestens mit der Produktion und Ver-öffentlichung der eigenen CD war für Stefanie Peter klar, dass sie SUISA-Mit-glied wird. «Von anderen KünstlerInnen habe ich erfahren, was die SUISA macht und dass eine Mitgliedschaft unter pro-fessionellen Musikschaffenden der Stan-dard ist», schreibt die Rapperin und Be-atbox-Vize-Weltmeisterin per E-Mail. «Neben Tonträger-/Merchandise-Verkäufen und Konzert-Gagen sind die SUISA-Ent-schädigungen die dritte Einnahmequelle, welche mir helfen, von der Musik zu leben.» Das angefangene Studium der soziokulturel-len Animation hat die 1987 geborene Bernerin unterbrochen und widmet sich seit zwei Jahren vollständig der Musik. Mit Erfolg: Ihr Debüt-Album «Bittersüessi Pille» erreichte Platz 7 in den Schwei-zer Charts. Von Andreas Vollenweider wurde sie als Beatboxerin für Live-Konzerte angeheuert. Mit ihrer Band war Steff la Cheffe auf ausgedehnter Club-Tour und bei den grossen Open Airs von St. Gallen bis Gampel zu Gast. (lem)

Mitglieder

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Mitglieder

In Mosnang als Sohn eines Organisten ge-boren, wuchs Ernst Pfiffner schon früh in die Welt der Kirchenmusik hinein. Nach Studien am päpstlichen Musikinstitut in Rom und Regensburg wandte er sich in ei-nem Befreiungsschlag nach Paris zu Nadia Boulanger, die ihm Strawinsky nahebrach-te. Er schloss sein Orgelstudium in Basel ab und verfeinerte sein Komponistenhand-werk bei Robert Suter. Fast 40 Jahre wirkte er in der Basler Michaelskirche als Kir-chenmusiker und von 1967 bis 1987 als Direktor der Akademie für Schul- und Kir-chenmusik Luzern. Der SUISA stellte Ernst Pfiffner sein Wissen als Mitglied der Programm- und Werkkommission bis 1994 zur Verfügung. (em)

NACHRUF

Ernst Pfiffner 6.12.1922 – 9.7.2011

Die Musik soll auf das Leben hinweisen. Sie soll die Sinnfrage stellen. Dieses künst-lerische Credo strahlte Ernst Pfiffner aus. Es ging ihm um Bekenntnismusik, so transportieren auch viele Kammermusik-werke geistliche Inhalte. In seinen vielge-staltigen Kirchenwerken kümmerte er sich nicht um Trends, sondern ging zielstrebig und gewissenhaft seinen Weg. Nach dem Konzil stand er ein für die Erneuerung der liturgischen Musik.

NACHRUF

Nella Martinetti 21.1.1946 – 29.7.2011

Nella Martinetti, 1946 in Brissago TI gebo-ren, war eine hochqualifizierte, grossartige Sängerin, Musikerin, Entertainerin, Kom-ponistin und Texterin. Aber auch eine treue, einfühlsame und liebe Freundin, die

Verstorbene Mitglieder (seit 2.3.2011)

Burkhardt Victor, SchwyzCirasa Antonio, EcublensDavis Lindon, ZürichErmatinger Emil, Rudolfstetten Gethmann Jürg, ZürichGraf Rudolf, ZürichJeannet Eddy, CressierKeutschegger Adolf, TriesenbergLavanchy Jean-Paul, Renens Magnenat Olivier, GenèveMartinetti Nella, Jona Moll Theodor, Oberwil (Ehrenmitglied)Pfiffner Ernst, BaselSanchez Reinoso Hernan Raul, GenèveSchmid Mario, ZizersSchneider Christian T., BremgartenStucki Heidi, OrtschwabenSzabo Michael, BaselTschannen Fritz, FleurierWachsmuth Jacques, YverdonWassermann Stella, HersbergZimmermann Robert, Zürich

uns Künstlern und ihrem Publikum viel Freude bereitete. Wenn sie kam, ging die Sonne auf! Sie hatte jedoch auch eine ver-letzliche, melancholische Seite. Nella texte-te viele Hits, wie 1981 «Io senza te» für Pe-ter, Sue & Marc oder «Pas pour moi» (1986) für Daniela Simmons. 1986 gelang Nella der endgültige Durchbruch als Sängerin, Komponistin und Texterin am «Grandprix der Volksmusik» in Wien mit «Bella Musi-ca». Und 1988 schliesslich gewann Céline Dion den Concours Eurovision de la Chan-son mit «Ne partez pas sans moi», getextet von Nella Martinetti und komponiert von Atilla Sereftug.Als ich Nella 2009 den Ehren-Prix-Walo für ihr Lebenswerk überreichen konnte, weinte sie vor Glück. Im selben Jahr kam dann die Schock-Diagnose: Bauchspeichel-drüsenkrebs! «Ich weiss, dass ich daran sterben muss, aber ich kämpfe bis zuletzt», sagte sie immer, bis sie am 20. Juni 2011

aus freiem Willen die Chemotherapie ab-brach. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Am Freitag, 29. Juli 2011, einige Stunden nachdem ich sie im Spital besucht und ihr unser gemeinsames Lieblings-Jodellied «Wenn mir zwei es Beizli hättet» am Bett vorgesungen hatte, schlief sie friedlich in den Armen ihrer besten Freundin ein. Bella Nella, du wirst uns allen sehr fehlen!

In Liebe, deine Freundin Monika Kaelin

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Mitglieder

Wer war Paul Burkhard? Ein Schweizer Komponist der leich-ten Muse, eine europäische Musical-Hoffnung, ein ernstzu-nehmender Tonkünstler?

Diese Frage stellte sein Kollege Cédric Du-mont auch an die Adresse der Kritik, die sich mit der Vielschichtigkeit von Burk-hards Werk schwertat. Er fand nicht nur die richtigen Töne und Zwischentöne als Komponist, er war Dirigent, manchmal auch Texter und vor allem Theatermann vom Scheitel bis zu Sohle. Hinter dem Werk steckte untrüglicher Kunstverstand, hinter dem Schalk verbarg sich Ernst, in sich trug er eine verletzliche Künstlerseele.Burkhard hatte wie kein Zweiter die grosse Gabe, einfache Melodien mit Substanz zu

Grosse Melodien für kleine Leute

NACHRUF

Popol Lavanchy 26.10.1948 – 20.6.2011

Der Komponist und Kontrabassist Jean-Paul «Popol» Lavan-chy ist im Alter von 63 Jahren den Fol-gen seines Krebslei-dens erlegen. Mit seinem Kontrabass

hat er während mehr als 30 Jahren die Westschweizer Jazzszene mitgeprägt.Popol Lavanchy fand nicht sofort zur Mu-sik: Zuerst war er Briefträger, Lehrer und studierte Psychologie. Erst danach liess er sich an den Konservatorien in Lausanne und Genf am Kontrabass ausbilden. Ab Mitte der 70er-Jahre war er mit seinem In-strument unermüdlich unterwegs. 1989 gründete er sein eigenes Quintett. Popol Lavanchy war auch Mitbegründer der As-sociation Eustache, einer Vereinigung mit dem Ziel, die Grenzen zu anderen Kunst-gattungen auszuloten und zu überschrei-ten. So komponierte er für Theater, Tanz und Kurzfilme und arbeitete mit Schau-spielern oder Chansonniers zusammen. Während vielen Jahren unterrichtete La-vanchy an der Ecole de Jazz et de Musique Actuelle (EJMA) in Lausanne und gab sein Können an die nächste Generation weiter. Mit ihm verliert die Westschweizer Jazz-szene eine ihrer grossen Persönlichkeiten.

Text: Claudia Kempf Foto: Juan Carlos Hernandez

schreiben, die beim Publikum haften blie-ben. «O mein Papa», 1953 zufällig von ei-nem Trompeter aufgeschnappt, wurde dann zum Hit in den USA und verkaufte dort innerhalb von 5 Monaten dank Fern-sehshows über 3 Millionen Singles.

Die Menschen durch Kunst läuternAusgehend von der Revue-Operette schuf Burkhard mit der «Kleinen Niederdorf-oper» (1951) das Schweizer Musical, ohne der Überladenheit amerikanischer Pro-duktionen zu folgen. Er siedelte es als Mi-lieustudie ganz bei den kleinen Leuten an, analog zu den grossen Schweizer Filmen der 50er-Jahre («Oberstadtgass») und den Schaggi-Streuli-Streifen, die mit den glei-chen Darstellern arbeiteten (u.a. Margrit Rainer, Ruedi Walter).Für die Schülerweihnacht in Zell (Zürich), wo Burkhard ein Haus gebaut hatte, ent-stand das Singspiel «D’Zäller Wienacht». Auch hier verstand es Burkhard glänzend, Musik im echten Volkston zu schreiben. Schon unter dem Eindruck der fortge-schrittenen Krankheit erlebte 1976 sein letztes und ergreifendstes Werk die Urauf-führung: «Die sieben Stufen des Lebens». Als Fazit ging es Paul Burkhard um die Läuterung des Menschen durch die Kunst.

Text: Ernst Meier Foto: SRF

Zum

100. Geburtstag

von

Paul Burkhard

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In nur vier Jahren hat sich der WCS zu ei-nem offenen Forum der Kreativwirtschaft entwickelt. Das Motto «Creating value in the digital economy: Create – Connect – Respect» machte den inhaltlichen Schwer-punkt klar: die angemessene Beteiligung der Kunstschaffenden an der Verwertung ihrer Werke im digitalen Raum.

Welten auseinanderAn der angemessenen Beteiligung hapert es zuweilen schon in der realen Welt. So habe Indien zwar eine Verwertungsgesell-schaft, diese werde jedoch von Plattenla-bels regiert. Und es sei völlig normal, dass auch erfolgreiche Autoren mit Buy-out-Verträgen alle Rechte abtreten müssten, schilderte Javed Akhtar, indischer Dreh-

Spotlight

buchautor und preisgekrönter Dichter. Nicht zuletzt dank seiner Initiative verhan-delt das indische Parlament zurzeit ein echtes Urheberrecht. Die Zahlungen der SUISA an die indische IPRS sind blockiert, bis die Situation geklärt ist.

Im Westen viel NeuesUnd dann war da Victoria Espinel, die Chefin des Intellectual Property Office, das seit Barack Obama im Weissen Haus existiert. Sie präsentierte das amerikani-sche Dreisäulenprogramm, bestehend aus den Punkten: (1) Bekämpfung von Pirate-rie und Anpassung der Gesetzgebung an technische Entwicklungen. (2) Zusam-menarbeit mit dem privaten Sektor: Das Internet soll ein sicherer und verlässlicher Marktplatz sein. (3) Bildung, denn die Konsumenten müssen um die Gesetze und Risiken im Internet wissen.Werden diese Massnahmen mit ebenso viel Elan umgesetzt, wie sie präsentiert wurden, dann haben die USA uns Europä-ern etwas voraus. Denn von den EU-Reprä-sentanten wurden derweil White Papers in Aussicht gestellt und runde Tische ins Le-ben gerufen. Doch wie genau man in Brüssel einen funktionierenden Markt für

geistige Güter ermöglichen will, das ist mir nach den Referaten führender Expo-nenten noch immer nicht klar.

Walk this way, talk this wayAufschlussreicher waren Referate der Ökonomen. Laut Professor Olivier Bomsel ist der vielbeschworene European Single Market ein Mythos. Die Finnen wollen nun einmal nicht das gleiche Angebot wie die Italiener, und sie wollen es bitte schön in ihrer eigenen Sprache. Sein Kollege Da-vid Touve führte durch Modellrechnun-gen und erklärte, warum Modell (say) und Realität (do) nicht übereinstimmen: Wür-de nämlich nur die Hälfte jener, die ge-mäss Umfragen 10 Euro für ein unlimi-tiertes Musikabo zu zahlen bereit sind, auch ein solches lösen, dann wäre das funktionierende Geschäftsmodell im In-ternet bereits gefunden.Aus der internationalen Perspektive lassen sich durchaus Einsichten gewinnen für unsere Arbeit in der Schweiz. So müssen wir unser Lobbying in Bern verstärken, denn künftige EU-Gesetzgebungen wer-den uns betreffen. Weil das Urheberrecht keine Repertoiregrenzen kennt, sollten wir gemeinsam mit unseren Schwestergesell-schaften in der Schweiz diese Arbeit ange-hen. Und wir müssen noch mehr in die Aufklärung und Bildung der Konsumen-ten investieren. Die Diskussion um die Rechte der Kunstschaffenden darf nicht nur unter Fachleuten stattfinden, sondern muss auch in Schulen, in der Konsumen-tensendung oder auf Facebook stattfinden.

≥ Referatevideos und weitere Infor-mationen: www.copyrightsummit.com

Text: Martin Wüthrich Foto: Michael Chia, CISAC

Die aktuellen Probleme rund ums Urheberrecht konnte auch das hochkarätige Teilnehmerfeld des World Copyright Summit 2011 (WCS) nicht in zwei Tagen lösen. Aber wer dazu etwas Wesentli-ches zu sagen hatte, der fand sich im Brüsseler Square ein.

Take-aways aus Brüssel

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Vermischtes

Obwohl heute mehr Musik gehört wird als je zuvor, ist im SUISA-Jahresbericht seit bald zehn Jahren fortwährend die gleiche Leier nachzulesen: Die Einnah-men aus Tonträgerverkäufen sind ein-mal mehr zurückgegangen.Nun, dass der Konsument sich diebisch freut, wenn er nach wie vor und ohne jegliche Einschränkungen legal klauen darf, ist nicht weiter verwunderlich. Viel erstaunlicher jedoch ist die Lethargie von uns Urhebern/-innen und die desil-lusionierte Art, wie wir auf diesen Um-stand reagieren. Nämlich gar nicht. Als ob uns das nichts anginge.Es ist ein Fakt: Die SUISA, sprich: «un-sere» Gesellschaft, die unsere Interes-sen wahrnimmt, ist in breiten Teilen der Öffentlichkeit verpönt und wird als auf-geblasener Beamtenapparat wahrge-nommen, dessen einziges Ziel es sei, die armen, unschuldigen Konsumenten zu

schröpfen. Wers nicht glaubt, soll sich mal die unzähligen Leserkommentare auf Online-Portalen von sogenannt seri-ösen Medien zu Gemüte führen.Dass in der Bevölkerung ein solches Bild vorherrscht, ist nicht zuletzt die Schuld von uns Urhebern/-innen. Denn solange Medienhäuser eifrig und unverblümt berichten können, wo im Internet grad die neusten Tools zum Klauen von ge-schützter Musik zu finden sind, wir alle aber nur den Buckel machen und weggu-cken, anstatt uns zu wehren – ja, so lange wird sich bestimmt nichts ändern.Es ist längst Zeit, endlich Zivilcourage an den Tag zu legen und für unsere Ar-beit einzustehen! Klar, es mag Einzelne geben, die das bereits tun. Das sind aber bei weitem nicht genug! Kommt hinzu, dass es leider nichts nützt, wenn ein «No Name» wie ich sich darüber ereifert, dass es eine Schweinerei ist und auch immer eine bleiben wird, wenn man meine Arbeit klaut, anstatt mich dafür gerecht zu entschädigen. Das interes-siert nämlich niemanden und darüber berichtet wird erst recht nicht. Deshalb wärs nett, wenn endlich auch die «Big Names» des Schweizer Musik-geschäfts (die, mit Verlaub, ja auch ent-sprechend von der Arbeit der SUISA pro-fitieren) sich einerseits mal an eine SUISA-GV bequemen könnten und dar-über hinaus auch endlich mal in der Öffentlichkeit Flagge zeigen würden – auch auf die Gefahr hin, den einen oder anderen Fan zu vergraulen oder viel-

leicht ein hübsches Promo-Berichtchen weniger zu kriegen.Ebenso halte ich es für unabdingbar, dass die SUISA offensiver und mit mehr Nachdruck darüber aufklärt, dass es nach wie vor kein Menschenrecht auf Gratismusik gibt. Diese Tatsache kann man durchaus auch auf «sympathische» Art kommunizieren.Dazu braucht die SUISA aber unsere en-gagierte Unterstützung! Däumchen dre-hen und auf die Auszahlungen warten, das reicht nicht. Und verstecken gilt nicht. Schliesslich sitzen wir alle auf dem selben Ast, an dem viel zu viele Meinungsmacher und vermeintliche Musikliebhaber mit einer mehr als kurz-sichtigen Konsumeinstellung seit Jah-ren unablässig und zu Unrecht sägen.Die Späne fallen. Wir sollten handeln, bevor wir es ihnen gleichtun.

Text: Ivo Sidler Foto: Dominik Plüss, AVO Session Basel

Der Inhalt dieser Kolumne ist die persönliche Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion oder der SUISA wider.

IVO, Singer/Songwriter

«Zeigt Flagge für die SUISA!»

Kolumne

Carte

Blanche

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Schweizer Stand an der jazzahead! 2011.

Die SUISA-Stiftung und Pro Helvetia stel-len der Schweizer Jazzszene auch 2012 in Bremen wieder den Gemeinschaftsstand zur Verfügung. Seien Sie dabei und profi-tieren Sie als Schweizer Mitaussteller von

tieferen Akkreditierungskosten, freier Präsentationsf läche für Poster

und Promo-Material, kostenloser Präsenz auf unseren

Standunterlagen und Plakaten, Treffpunkt und Sitzgelegenheiten für

Meetings, kostenlosem Message- und Auskunfts-

service durch unser Standpersonal …

… und weiteren Vorteilen. Mitaussteller ha-ben zudem die Möglichkeit, bis Anfang November Bands für das Showcase-Pro-gramm der Messe vorzuschlagen. (km)

«Connected by music» – der neue Slogan ist im Fall der Midem keine leere Worthül-se. Rund 7000 Teilnehmer aus 70 Ländern nutzen jährlich die einmalige Networking-Plattform und machen die Musikmesse an der Côte d’Azur damit zum wichtigsten Musikbusiness-Event des Jahres. Im Jahr 2012 gibt es einige Neuerungen: Dank einem neuen Raumkonzept steht der Schweizer Länderstand in der Riviera Hall im nächsten Jahr sprichwörtlich im Kern des Geschehens. Neu sind auch die Termi-ne: Die Midem und die MidemNet finden parallel von Samstag bis Dienstag statt. Und nicht zuletzt verspricht die Midem ei-nen Preisabschlag und kräftige Rabatte für Frühbucher bis Ende September 2011. Nut-

zen Sie als Schweizer Musikverleger und/oder -produzent die Gelegenheit und profi-tieren Sie von einer Teilnahme als Mitaus-steller am Schweizer Länderstand. (lem)

Sind Sie an einer Midem-Teilnahme interessiert? Auskünfte zur Schweizer Messepräsenz erteilt Erika Weibel, Tel. 044 485 65 21, [email protected].

≥ www.midem.com

Midem 2012Midem, Cannes: 28. bis 31. Januar 2012

jazzahead! 2012jazzahead!, Bremen: 19. bis 22. April 2012

≥ Alle Infos sowie den direkten Link zur Registrierung finden Sie ab sofort auf www.suisa-stiftung.ch. Weitere Auskünfte erteilt [email protected].

Networking am Schweizer Stand der Midem 2011.

Terminvorschau / Agenda

4. / 5.10.2011SUISA-Vorstand, Lausanne

26. – 30.10.2011Womex, Kopenhagen

4.11.2011SUISA Werk- und

Verteilungskommission, Bern

6. / 7.12.2011SUISA-Vorstand, Zürich

28. – 31.1.2012Midem, Cannes

22. – 24.3.2012m4music, Zürich

19. – 22.4.2012jazzahead!, Bremen

23.6.2012SUISA-Generalversammlung, Bern

Termine

2011/ 2012

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