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Donnerstag, 18. Juli 2019 21 Sulzbach-Rosenberg 5G-Funkmast im Birgland Eine der ersten Sendeanlagen für die 5G-Technik ist an der Autobahn A6 in Betrieb gegangen. An der Netzabdeckung im Birgland ändert sich wenig. Seite 33 ANGEMERKT Von Joachim Gebhardt Unerlässlich J etzt rudern sie wieder zurück, viele, die zuerst noch hinter der Bertels- mann-Studie standen. Zu groß ist die Empörung über die Forderung, zwei Drittel der Krankenhäuser zu schließen. Auch St. An- na und St. Johannes Auer- bach wären davon betrof- fen. Dabei hat sich gerade das Sulzbach-Rosenber- ger Krankenhaus in den letzten Jahren gemausert wie sonst kaum eines: Vie- le attraktive Zusatzange- bote, immer ausgedehn- tere medizinische Versor- gung, stetige Geburtenre- korde, Nummer 1 in der Patientenbeliebtheit und Platz 35 der besten deut- schen Krankenhäuser. Man muss nur an den richtigen Stellen lesen, dann kann man die Ber- telsmann-Studie klar ein- schätzen: Sie war genau so gewollt und bei den richtigen Leuten in Auf- trag gegeben, das Ergeb- nis quasi schon bestellt. Nicht sehr hilfreich für die Wahrheitsfindung. Das Anna-Krankenhaus mit der Versorgungsstufe I ist unerlässlich für unse- re Region, auch wenn es keine 500 Betten hat. Noch gelten im ländlichen Raum andere Vorausset- zungen als im Ballungsge- biet. Und noch immer schätzen die Patienten ei- ne familiäre, warmherzige stationäre Versorgung. Die Vorstellung, in einem Zentrum mit über 1000 Betten zu liegen, weitab vom Wohnort, schreckt nicht nur Senioren ab. Seien wir froh, dass wir das Krankenhaus haben. Und halten wir trotz be- stellter Studien daran fest. Wir werden es alle irgend- wann einmal brauchen. Kontakt: [email protected] POLIZEIBERICHT Auto angefahren und geflüchtet Sulzbach-Rosenberg. (ge) Gegen 16 Uhr parkte am Dienstag ein Mann seinen Astra ordnungsge- mäß vor einem Kreditinstitut in der Rosenberger Straße. Als er ge- gen 17.30 Uhr zurückkam, stellte er einen frischen Unfallschaden am Kotflügel der Fahrerseite fest – Sachschaden etwa 700 Euro, vom Verursacher keine Spur. Die Ordnungshüter stellten gelben Fremdlack vom Fahrzeug des un- bekannten Verursachers fest. Hinweise an die 09661/87 44-0. Nürnberg Fürth Wunsiedel Kelheim Neustadt an der Waldnaab Weißenburg in Bayern sbach Neustadt an der Aisch Schwabach Herzogenaurach Zirndorf Neutraubling Bindlach Teublitz Beilngries Neunburg vorm Wald Scheßlitz Vilseck Bad Abbach Mitterteich Treuchtlingen Vohenstrauß Rodin Kümmersbruck Hemau Stegaurach Weidenberg Freystadt Schwarzenfeld Eggolsheim Nittenau Grafenwöhr Greding Waldsassen Lappersdorf Schnaittach Marktredwitz Berg bei Neumarkt I.D. Opf. Hallstadt Pleinfeld Nittendorf netzgau Neuendettelsau Wenzenbach Höchstadt an der Aisch Berching Burgebrach Hilpoltstein Neunkirchen am Brand Obertraubling Strullendorf Leinburg Georgensgmünd Regenstauf Memmelsdorf Burgthann Heilsbronn Sinzing Baiersdorf Langenzenn Allersberg Eschenau Maxhütte Adelsdorf Postbauer- Heng Weisendorf Schwand bei Nürnberg Hirschaid Röthenbach an der Pegnitz Roßtal Feucht Heroldsberg Cadolzburg Wendelstein Veitsbronn Stein Oberasbach Parks Mähring Schön n Aholfing Waidhaus Munningen Bärnau Neualbenreuth Riekofen Polsingen Walting Eslarn Fa Kasendorf Denkendorf Reuth bei Erbendorf Georgenberg Ebensfeld Rettenbach Teunz Immenreuth Riedenburg Ki Bischofsgrün Pollenfeld Luhe- Wildenau Auhausen Mistelgau Plößberg Pappenheim Kirchlauter Stadelhofen Winklarn Schlammersdorf Alteglofsheim Neudrossenfeld Essing Falkenberg Schnaittenbach Heidenheim Wörth an der Donau Stamsrie Podhrad Schnabelwaid Hohenburg Pullenreuth Trausnitz Kipfenberg Hollfeld Michelsne Himmelkron Megesheim Lupburg Reckendorf Arzberg Altendorf Flossenbürg Fichtelberg Titting Königstein Rötz Dietfurt an der Altmühl Mantel Pfatter Waischenfeld Rieden nterschwaningen Ebelsbach Zell Trabitz Moosbach Fuchsmühl Velburg Thurnau Tie Wiesenfe Raitenbuch Illschwang Zapfendorf Painten Meinheim Pottenstein A73 A70 E48 E48 B22 B22 B22 B22 B470 B470 B470 B470 A3 E45 E45 B2 B2 B2 B13 B13 A9 B14 B14 B14 B8 B8 B8 E51 E56 E50 E50 E50 A6 B466 ST2238 B85 B85 B85 A93 B299 B299 B299 B299 B16 B303 B279 B505 LORENZER REICHSWALD Ebermannstadt Bamberg Pegnitz Erlangen Oberviechtach Forchheim Bayreuth Persberg Nürnberg Kemnath Schwabach Weiden in der Oberpfalz Burglengenfeld Neumarkt in der Oberpfalz Tirschenreuth Roth Amberg Schwandorf Altdorf Gunzenhausen Regensburg Lindenlohe KRANKENHÄUSER IN DER REGION – EIN AOK-SZENARIO Sulzbach-Rosenberg Ein massiver Schnitt wäre es bereits, wenn, wie hier in diesem AOK-Szenario, künftig Kliniken mit 500 Betten die Regel in der Krankenhauslandschaft wären. Alleine im Großraum Amberg-Nürnberg-Bayreuth wür- de es das Aus für sechs Kliniken bedeuten. Lauf an der Pegnitz Auerbach in der Oberpfalz Hersbruck Klare Diskriminierung „Eine klare Diskriminierung unserer Mitarbeiter.“ Klaus Emmerich ist die Empörung immer noch anzumerken, die der ARD-Beitrag über die Bertelsmann-Studie zur „Zukunftsfähigen Kranken- hausversorgung“ bei ihm ausgelöst hat. Er steht damit nicht allein. Und er hat interessante Tatsachen entdeckt, die über die Studie neu nachdenken lassen. Sulzbach-Rosenberg. (ge) Seit Tagen geht es rund bei ihm: Der Vorstand der Landkreis-Krankenhäuser, selbst Buchautor über das Klinik-Sterben auf dem Land, steht in Kontakt mit Zeitungen, Behörden, Institutionen und Politikern. Im SRZ-Gespräch geht Klaus Emmerich auf mögliche Auswirkungen der Studie ein. Das Papier der Bertelsmann-Stiftung mit dem Titel „Bessere Versorgung durch weniger Krankenhäuser“ fordert die Schließung von zwei Dritteln aller Kliniken.Emmerich ist befremdet. „Es stimmt einfach nicht, dass kleine Krankenhäuser generell schlechte Qualität liefern und Patienten ge- fährden. Erst kürzlich gab es die Auszeich- nung des St.-Anna-Krankenhauses mit dem Titel „Deutschlands beste Krankenhäuser“: 2019 hatte die Kli- nik das dritte Jahr in Folge Platz 1 bei der Behandlung von Lungenentzün- dungen in der ganzen Metropolregi- on Nürnberg belegt. „Die Patienten- weiterempfehlungsquote des Kran- kenhauses liegt aktuell bei 92 Prozent und damit 11 Punkte über dem Bun- desdurchschnitt“. Andere ländliche Krankenhäuser hätten vergleichbare Auszeichnungen erhalten. Widerspruch in Stiftung Vor allem eines stößt Emmerich sau- er auf: Die gleiche Bertelsmann-Stif- tung, die jetzt die Schließung kleiner Krankenhäuser fordert, bewertet über ein unabhängiges Patientenfo- rum „Weiße Liste“ die bundesdeut- schen Krankenhäuser und stellt da- rin die hohe Weiterempfehlungsquo- te des St.-Anna-Krankenhauses fest. In der Studie 2016 zur Weißen Liste heißt es auch: „Patienten können As- pekte der Versorgungsqualität also sehr zutreffend beurteilen“ sie stimmten mit den Qualitätberichten der Krankenhäuser überein, die sie verpflichtend an beauftragte Institu- tionen zu übermitteln haben. Die Krankenhäuser in Bayern schnitten bei der Patientenbewertung im Durchschnitt ebenfalls gut ab. Dies stehe im Widerspruch zur jetzt festgestellten angeblichen Pa- tientengefährdung in kleinen Kran- kenhäusern. Und Emmerich sieht auch System dahinter: „Vor Verbrei- tung solcher Studien sollte berück- sichtigt werden, dass diese Studie der Bertelsmann-Stiftung Bestandteil ei- nes Projekts ,Neuordnung Kranken- haus-Landschaft: Weniger ist mehr‘ ist.“ Unter diesem Projekt seien be- reits mehrere Publikationen veröf- fentlicht worden, die laut Homepage der Stiftung folgendes Ziel verfolgen: „In Deutschland gibt es zu viele Krankenhäuser. Wir zeigen, wie man mit weniger Kliniken eine bessere Versorgungsqualität bekommt.“ Große Angebotspalette Dazu komme, dass der ursprüngliche Auftrag zur Studie vom nordrhein- westfälischen Gesundheitsminister stamme: „Da wurden dann einfach die Ergebnisse eines dicht besiedel- ten Bundeslandes auf ganz Deutsch- land umgelegt.“ Der Vorstand verweist auf die Schließungen in der Nähe: „Hers- bruck, Waldsassen und Parsberg fal- len künftig schon weg.“ Das St.-An- na-Krankenhaus mit seinen 165 Bet- ten in der Versorgungsstufe I habe aber seit Jahren vorgebaut: Es kon- zentriert sich auf das, was es am bes- ten kann, und das ist eine ganze Menge: Zertifizierte Zentren für En- doprothetik, Traumabehandlung und spezialisierte Hernienchirurgie, Wir- belsäulen-Spezialisten und viele Ex- tra-Angebote komplettieren die nor- malen Angebot von Innerer Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, HNO, Anästhesie, Intensivmedizin, Radiologie. Dazu kommen Netzwer- ke für Herzinfarkt-, Schlaganfall- und andere Patienten. Verunsicherung „Das St.-Anna-Krankenhaus und die St.-Johannes-Klinik behandeln nicht alles. Aber das, was sie behandeln, behandeln sie mit nachweisbarer überdurchschnittlicher Qualität.“ Damit tritt Emmerich der Theorie von der schlechten Qualität kleiner Krankenhäuser entgegen. „Das emp- finde ich das als Diskriminierung un- serer Mitarbeiter und fahrlässige Ver- unsicherung unserer Patienten.“ Angemerkt Klaus Emmerich zeigt die Grafik der besten Krankenhäuser Deutschlands und verweist auf die Leistungsfähigkeit der St.-Anna-Klinik. Bild: Gebhardt DAS SAGT ST. MARIEN Falscher Ansatz des Bundes Dass in Deutschland Hunderte von Krankenhäuser geschlossen werden sollten, ist keine ganz neue Forderung. Ende 2018 hat sich etwa der AOK-Vorstandsvor- sitzende Martin Litsch ähnlich geäußert. Laut Manfred Wendl, Vorstand des Klinikums St. Mari- en, betrachtet auch die Bundes- politik die Gesamtzahl der Kran- kenhausbetten als zu hoch und drängt auf einen Abbau. Wendl hält Strukturverände- rungen in der Krankenhausland- schaft durchaus für notwendig, da sich die jetzigen Strukturen nicht mehr lange aufrechterhal- ten ließen. Wie etwa das Beispiel Hersbruck zeige, wo das Kran- kenhaus mit 48 Betten auch des- halb habe schließen müssen, weil man für ein Haus in dieser Größe kaum mehr Mediziner bekomme. Falsch ist nach Wendls Ansicht aber das Vorgehen des Bundes, ohne Rücksicht auf weitere Krite- rien nur über wirtschaftlichen Druck und höhere Qualitätsvor- gaben die Zahl der Klinik-Stand- orte zu reduzieren: „Das ist nicht die Art von Strukturbereinigung, die die Krankenhauslandschaft braucht.“ Für sinnvoller hielte es Wendl, wenn die Politik definierte, wel- che Fahrzeit ins Krankenhaus je nach Abteilung zuzumuten sei. So erhielte man sinnvolle Para- meter, um die gewünschten Krankenhaus-Standorte zu defi- nieren und davon ausgehend die notwendige Klinik-Struktur auf- zubauen. „Das wird aber nicht gemacht, sondern man übt Druck aus.“ Das Schicksal des Hersbrucker Krankenhauses – es wurde am 31. Mai geschlossen zeigt nach Wendls Auffassung deutlich, wie schwer es für kleinere Kranken- häuser ist, noch Personal zu be- kommen. Denn für die Notfall- versorgung brauche man rund um die Uhr Experten. „Und da tun sich die kleinen Häuser ganz schwer, das sicherzustellen.“ Wendl wünscht sich von der Bundespolitik eine verlässliche Planung für die Grund- und Re- gelversorger – „die haben ihre Be- rechtigung“. Die Zeichen dafür stehen aber nicht gut. Wendl: „Der Gesetzgeber hat in den letz- ten Jahren die Grund- und Regel- versorgung immer schlechter vergütet und die Maximalversor- gung immer besser.“ (ll)

Sulzbach-Rosenberg · Auto angefahren und geflüchtet Sulzbach-Rosenberg. (ge) Gegen 16 Uhrparkte am Dienstag ein Mann seinen Astraordnungsge-mäßvor einem Kreditinstitut in derRosenbergerStraße.Alserge-gen

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Page 1: Sulzbach-Rosenberg · Auto angefahren und geflüchtet Sulzbach-Rosenberg. (ge) Gegen 16 Uhrparkte am Dienstag ein Mann seinen Astraordnungsge-mäßvor einem Kreditinstitut in derRosenbergerStraße.Alserge-gen

Donnerstag, 18. Juli 2019 21

Sulzbach-Rosenberg5G-Funkmast im BirglandEine der ersten Sendeanlagen für die5G-Technik ist an der Autobahn A6 inBetrieb gegangen. An der Netzabdeckungim Birgland ändert sich wenig. j Seite 33

ANGEMERKT

Von Joachim Gebhardt

Unerlässlich

Jetzt rudern sie wiederzurück, viele, die zuerstnoch hinter der Bertels-

mann-Studie standen. Zugroß ist die Empörungüber die Forderung, zweiDrittel der Krankenhäuserzu schließen. Auch St. An-na und St. Johannes Auer-bach wären davon betrof-fen. Dabei hat sich geradedas Sulzbach-Rosenber-ger Krankenhaus in denletzten Jahren gemausertwie sonst kaum eines: Vie-le attraktive Zusatzange-bote, immer ausgedehn-tere medizinische Versor-gung, stetige Geburtenre-korde, Nummer 1 in derPatientenbeliebtheit undPlatz 35 der besten deut-schen Krankenhäuser.

Man muss nur an denrichtigen Stellen lesen,dann kann man die Ber-telsmann-Studie klar ein-schätzen: Sie war genauso gewollt und bei denrichtigen Leuten in Auf-trag gegeben, das Ergeb-nis quasi schon bestellt.Nicht sehr hilfreich für dieWahrheitsfindung.

Das Anna-Krankenhausmit der VersorgungsstufeI ist unerlässlich für unse-re Region, auch wenn eskeine 500 Betten hat.Noch gelten im ländlichenRaum andere Vorausset-zungen als im Ballungsge-biet. Und noch immerschätzen die Patienten ei-ne familiäre, warmherzigestationäre Versorgung. DieVorstellung, in einemZentrum mit über 1000Betten zu liegen, weitabvom Wohnort, schrecktnicht nur Senioren ab.Seien wir froh, dass wirdas Krankenhaus haben.Und halten wir trotz be-stellter Studien daran fest.Wir werden es alle irgend-wann einmal brauchen.

Kontakt:[email protected]

POLIZEIBERICHT

Auto angefahrenund geflüchtetSulzbach-Rosenberg. (ge) Gegen16 Uhr parkte am Dienstag einMann seinen Astra ordnungsge-mäß vor einem Kreditinstitut inder Rosenberger Straße. Als er ge-gen 17.30 Uhr zurückkam, stellteer einen frischen Unfallschadenam Kotflügel der Fahrerseite fest– Sachschaden etwa 700 Euro,vom Verursacher keine Spur. DieOrdnungshüter stellten gelbenFremdlack vom Fahrzeug des un-bekannten Verursachers fest.Hinweise an die 09661/87 44-0.

NürnbergFürth

Wunsiedel

Kelheim

Neustadt an derWaldnaab

Weißenburg inBayern

Ansbach

Neustadt ander Aisch

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Herzogenaurach

Zirndorf

Neutraubling

Bindlach

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Beilngries

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Greding

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Marktredwitz

Berg beiNeumarkt I.D.Opf.

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Knetzgau

Neuendettelsau

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Höchstadt ander Aisch

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Röthenbach ander Pegnitz

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Munningen

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Weiden inder Oberpfalz

Burglengenfeld

Neumarkt inder Oberpfalz

Tirschenreuth

Roth

Amberg

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Gunzenhausen

Regensburg

Lindenlohe

KRANKENHÄUSER IN DER REGION – EIN AOK-SZENARIO

Sulzbach-Rosenberg

Ein massiver Schnitt wäre es bereits, wenn,wie hier in diesem AOK-Szenario, künftigKliniken mit 500 Betten die Regel in derKrankenhauslandschaft wären. Alleine imGroßraum Amberg-Nürnberg-Bayreuth wür-de es das Aus für sechs Kliniken bedeuten.

Lauf an der Pegnitz

Auerbach in der Oberpfalz

Hersbruck

Klare Diskriminierung„Eine klare Diskriminierungunserer Mitarbeiter.“ KlausEmmerich ist die Empörungimmer noch anzumerken,die der ARD-Beitrag überdie Bertelsmann-Studie zur„Zukunftsfähigen Kranken-hausversorgung“ bei ihmausgelöst hat. Er steht damitnicht allein. Und er hatinteressante Tatsachenentdeckt, die über die Studieneu nachdenken lassen.

Sulzbach-Rosenberg. (ge) Seit Tagengeht es rund bei ihm: Der Vorstandder Landkreis-Krankenhäuser, selbstBuchautor über das Klinik-Sterbenauf dem Land, steht in Kontakt mitZeitungen, Behörden, Institutionenund Politikern. Im SRZ-Gesprächgeht Klaus Emmerich auf möglicheAuswirkungen der Studie ein. DasPapier der Bertelsmann-Stiftung mit

dem Titel „Bessere Versorgung durchweniger Krankenhäuser“ fordert dieSchließung von zwei Dritteln allerKliniken.Emmerich ist befremdet.„Es stimmt einfach nicht, dass kleineKrankenhäuser generell schlechteQualität liefern und Patienten ge-fährden.

Erst kürzlich gab es die Auszeich-nung des St.-Anna-Krankenhausesmit dem Titel „Deutschlands besteKrankenhäuser“: 2019 hatte die Kli-nik das dritte Jahr in Folge Platz 1 beider Behandlung von Lungenentzün-dungen in der ganzen Metropolregi-on Nürnberg belegt. „Die Patienten-weiterempfehlungsquote des Kran-kenhauses liegt aktuell bei 92 Prozentund damit 11 Punkte über dem Bun-desdurchschnitt“. Andere ländlicheKrankenhäuser hätten vergleichbareAuszeichnungen erhalten.

Widerspruch in StiftungVor allem eines stößt Emmerich sau-er auf: Die gleiche Bertelsmann-Stif-tung, die jetzt die Schließung kleinerKrankenhäuser fordert, bewertetüber ein unabhängiges Patientenfo-rum „Weiße Liste“ die bundesdeut-schen Krankenhäuser und stellt da-rin die hohe Weiterempfehlungsquo-te des St.-Anna-Krankenhauses fest.In der Studie 2016 zur Weißen Listeheißt es auch: „Patienten können As-pekte der Versorgungsqualität alsosehr zutreffend beurteilen“ – siestimmten mit den Qualitätberichtender Krankenhäuser überein, die sieverpflichtend an beauftragte Institu-tionen zu übermitteln haben. DieKrankenhäuser in Bayern schnittenbei der Patientenbewertung imDurchschnitt ebenfalls gut ab.

Dies stehe im Widerspruch zurjetzt festgestellten angeblichen Pa-tientengefährdung in kleinen Kran-kenhäusern. Und Emmerich siehtauch System dahinter: „Vor Verbrei-tung solcher Studien sollte berück-sichtigt werden, dass diese Studie derBertelsmann-Stiftung Bestandteil ei-

nes Projekts ,Neuordnung Kranken-haus-Landschaft: Weniger ist mehr‘ist.“ Unter diesem Projekt seien be-reits mehrere Publikationen veröf-fentlicht worden, die laut Homepageder Stiftung folgendes Ziel verfolgen:„In Deutschland gibt es zu vieleKrankenhäuser. Wir zeigen, wie manmit weniger Kliniken eine bessereVersorgungsqualität bekommt.“

Große AngebotspaletteDazu komme, dass der ursprünglicheAuftrag zur Studie vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerstamme: „Da wurden dann einfachdie Ergebnisse eines dicht besiedel-ten Bundeslandes auf ganz Deutsch-land umgelegt.“

Der Vorstand verweist auf dieSchließungen in der Nähe: „Hers-bruck, Waldsassen und Parsberg fal-len künftig schon weg.“ Das St.-An-na-Krankenhaus mit seinen 165 Bet-ten in der Versorgungsstufe I habeaber seit Jahren vorgebaut: Es kon-zentriert sich auf das, was es am bes-ten kann, und das ist eine ganzeMenge: Zertifizierte Zentren für En-doprothetik, Traumabehandlung undspezialisierte Hernienchirurgie, Wir-belsäulen-Spezialisten und viele Ex-tra-Angebote komplettieren die nor-malen Angebot von Innerer Medizin,Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe,HNO, Anästhesie, Intensivmedizin,Radiologie. Dazu kommen Netzwer-ke für Herzinfarkt-, Schlaganfall- undandere Patienten.

Verunsicherung„Das St.-Anna-Krankenhaus und dieSt.-Johannes-Klinik behandeln nichtalles. Aber das, was sie behandeln,behandeln sie mit nachweisbarerüberdurchschnittlicher Qualität.“Damit tritt Emmerich der Theorievon der schlechten Qualität kleinerKrankenhäuser entgegen. „Das emp-finde ich das als Diskriminierung un-serer Mitarbeiter und fahrlässige Ver-unsicherung unserer Patienten.“

j AngemerktKlaus Emmerich zeigt die Grafik der besten Krankenhäuser Deutschlandsund verweist auf die Leistungsfähigkeit der St.-Anna-Klinik. Bild: Gebhardt

DAS SAGT ST. MARIEN

Falscher Ansatzdes BundesDass in Deutschland Hundertevon Krankenhäuser geschlossenwerden sollten, ist keine ganzneue Forderung. Ende 2018 hatsich etwa der AOK-Vorstandsvor-sitzende Martin Litsch ähnlichgeäußert. Laut Manfred Wendl,Vorstand des Klinikums St. Mari-en, betrachtet auch die Bundes-politik die Gesamtzahl der Kran-kenhausbetten als zu hoch unddrängt auf einen Abbau.

Wendl hält Strukturverände-rungen in der Krankenhausland-schaft durchaus für notwendig,da sich die jetzigen Strukturennicht mehr lange aufrechterhal-ten ließen. Wie etwa das BeispielHersbruck zeige, wo das Kran-kenhaus mit 48 Betten auch des-halb habe schließen müssen, weilman für ein Haus in dieser Größekaum mehr Mediziner bekomme.

Falsch ist nach Wendls Ansichtaber das Vorgehen des Bundes,ohne Rücksicht auf weitere Krite-rien nur über wirtschaftlichenDruck und höhere Qualitätsvor-gaben die Zahl der Klinik-Stand-orte zu reduzieren: „Das ist nichtdie Art von Strukturbereinigung,die die Krankenhauslandschaftbraucht.“

Für sinnvoller hielte es Wendl,wenn die Politik definierte, wel-che Fahrzeit ins Krankenhaus jenach Abteilung zuzumuten sei.So erhielte man sinnvolle Para-meter, um die gewünschtenKrankenhaus-Standorte zu defi-nieren und davon ausgehend dienotwendige Klinik-Struktur auf-zubauen. „Das wird aber nichtgemacht, sondern man übtDruck aus.“

Das Schicksal des HersbruckerKrankenhauses – es wurde am 31.Mai geschlossen – zeigt nachWendls Auffassung deutlich, wieschwer es für kleinere Kranken-häuser ist, noch Personal zu be-kommen. Denn für die Notfall-versorgung brauche man rundum die Uhr Experten. „Und datun sich die kleinen Häuser ganzschwer, das sicherzustellen.“

Wendl wünscht sich von derBundespolitik eine verlässlichePlanung für die Grund- und Re-gelversorger – „die haben ihre Be-rechtigung“. Die Zeichen dafürstehen aber nicht gut. Wendl:„Der Gesetzgeber hat in den letz-ten Jahren die Grund- und Regel-versorgung immer schlechtervergütet und die Maximalversor-gung immer besser.“ (ll)