Sumerische Religiöse Texte ZA 50 (1952)

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  • Surnerische religise Texte1

    Von A. Falkenstein-Heidelberg

    2. Ein Sulgi-LiedKein babylonischer Knig hat in der sumerischen Literatur so zahl-

    reiche Denkmler hinterlassen wie Sulgi, der zweite Herrscher der III. Dy-nastie von Ur. Wenn wir von den Bauhymnen Gudeas absehen, beginnenDichtungen, die sich auf die Knige Babyloniens beziehen, mit SulgisVater Urnammu. Drei zum Teil umfangreiche Kompositionen sind unserhalten2. Sulgis Nachfolger, seine Shne Brsin3 und Ssin4 sind jeweilsnur mit wenigen kurzen Dichtungen vertreten. Ibbisin, der letzte Herr-scher der Dynastie von Ur, hat in anders gearteten Literaturgattungen,dem Klagelied5 und der politischen Korrespondenz*'e, ein Echo gefunden.Unter den Knigen von Isin, die sich in starkem Mae um die Fortfhrung dersumerischen Tradition bemhten, hat auch die Knigshymne" ihre Pflegegefunden. Es sind zunchst allerdings nur vereinzelte Stcke, die auf unsgekommen sind, so drei Lieder auf Isbi'erra, den Dynastiegrnder7, zweiauf S'isu8. Eng gehren dann die Texte auf Iddindagn9, Ismedagn10

    1 Siehe ZA NF XV 80-150.

    2 SRT 11; UMBS X* 6; TCL XV 12; auf einen noch unverffentlichten Text der Prin-ceton University Library hat E. CHIERA in SRT S. 23 hingewiesen. (Fr die hierund im folgenden gegebene Textzusammenstellung fue ich im wesentlichen auffrheren Arbeiten E. CHIERAS, H. DE GENOUILLACS und vor allem S. N. KRAMERS.)

    8 BE XXIX l IV (s. ZA NF XV 88 mit Anm. 4).

    4 SRT 23 (s. WO I* 43-50); BE XXIX l I-III (s. ZA NF XV 88 mit Anm. 4); STVC65 III-IV 11.

    BE XXXI 3; STVC 27 (s. WO I5 377-384). Siehe ZA NF XV 59-79.7 STVC 61; 62; 63. Davon gehren die beiden letzten Texte zu umfangreichen Kom-positionen. SLTNi 84 mchte ich nicht der Liedergattung, vielmehr der politischenKorrespondenz'' zuweisen.

    SRT 12; STVC 65 IV 12 ff. TCL XVI 88 = SRT 52 = UMBS V 64 = RT XVI 187; SRT l = STVC 64 =

    HAV 2 = SLTNi 66; SLTNi 85.10TCL XV 9 = UMBS X2 9 = X4 2; UMBS X4 14 = STVC 72; SRT 13; 36; VS X

    200; TCL XV 22; XVI 97; STVC 69; 70; 71( ?); 73; 74 und die Klage um die Zer-strung von Nippur": UMBS X4 l = SRT 40 = 50 = STVC 66 = 67 = 68 =TCL XV 15 = SLTNi 101 == 102.

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  • 62 A. Falkenstein

    und Lipititar1 zusammen, die die Hauptmasse der Lieder auf die Knigevon Isin darstellen. Daran schlieen sich die Lieder auf Urninurta2 und nach einer Lcke in der berlieferung auf Enlilbani3, den letzten Knigvon Isin, der sich in der sumerischen Literatur verewigt hat, an. Liederauf die Knige von Larsa sind in dem bisher verffentlichten Textbestand,wenn wir von dem Gottesbrief" an Rimsin absehen4, nicht enthalten.Dies ist in der Hauptsache dadurch bedingt, da uns fast nur die Nippur-berlieferung zugnglich ist. Da es aber sumerische Lieder auf die Herr-scher von Larsa gegeben hat, beweisen zwei unverffentlichte Texte derBerliner Tontafelsammlung, die sich auf Nradad5 und Siniqisam6 be-ziehen. Was an Liedern auf die Knige von Babylon der Hammurabi-Dynastie auf uns gekommen ist7, ist dann nur noch ein matter Abglanzeines ursprnglich reich blhenden literarischen Schaffens.

    Von Liedern" auf Sulgi kennen wir bisher insgesamt 18 Komposi-tionen8. Es sind die folgenden9:

    A: OECT I 4041; 39 = TCL XVI 44 = UMBS I1 7 = VS X 208 =STVC 56 = BE XXXI 5 = SLTNi 81 = 82 = 83 = PRAK C 77 -SLT 11510 = TCL XVI 98 = W 16743 bo11.

    B: STVC 52 = SRT 22 = TCL XVI 50 = SLTNi 73 = 74 = 7512.C: STVC 50 = 51 = 59 = SRT 14 = SLTNi 7713.D: MBI 3= TCL XV 1314.

    1 TCL XVI 48 = 65 = 67 = 91 = STVC 76 = 77 = UMBS XII 35 = UMBS XIII21 = BIN II 24 = 25 = SLTNi 86 = StK l; TCL XVI 87 = UMBS V 67 (= UMBSXIII 49) = STVC 78 = SLTNi 69; VS X 199 I l-II 8 = STVC 65 II.

    2 Siehe ZA NF XV 80-150. Dazu kommt noch die unverffentlichte Tafel VAT9205 (a-dab-Lied fr Inanna).OECT I 10-12; BE XXXI 38 = SLTNi 87.TCL XV 35.VAT 8515.VAT 8531: Lied auf Numuda von Kazallu mit Bitte fr SmiqiSam.VS X 209; 210; TCL XVI 61; 43; 81; siehe dazu auch ArOr XVII1 212-226.Durch bisher noch nicht erkannte Textzusammenschlsse knnte sich diese Zahlgeringfgig vermindern.

    9 Eine an sich dringliche Ordnung der im folgenden angefhrten Texte nach litera-rischen Gattungen ist mir leider nicht mglich, so da ich sie ungefhr in der Reihen-folge des besten Erhaltungszustandes und des Umfanges gruppieren mute.

    10 Siehe OLZ 1931, 1054.

    11 Unverffentlichtes Fragment aus Uruk.

    12 Die Komposition hat ber 300 Zeilen umfat.

    18 Von dieser Komposition sind bisher ber 108 Zeilen zu rekonstruieren.

    14 TCL XV 13 setzt bei MBI 3 VI 21 ein. Dieser Textzusammenschlu lt eine Dich-tung von ursprnglich mehr als 300 Zeilen erkennen, die zur Zeit allerdings nochnicht vollstndig wiederherzustellen sind.

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  • Sumerische religise Texte 63

    E: UMBS X2 7 = TCL XV 14 =STVC 53.

    F: BEXXXI 24 =TCL XVI 86.G: CT XXXVI 26271.H: BE XXXI 42.I: BE XXXI 54.

    K: TCL XV 31.L: TCL XV 32.

    M: SLTNi 76.N: SLTNi 78.O: SLTNi 79.P: SLTNi 80.Q: SRT 158.R: STVC 60 = 994.S: STVC 58(?)5.

    Der im folgenden bearbeitete Text Sulgi A enthlt insgesamt 103 Zeilen,die mit Hilfe der bisher vorliegenden 14 Exemplare bis auf einige fehlendeZeichen herzustellen ist. Fr die groe Verbreitung dieses Textes sprichtneben der ungewhnlich hohen Zahl der Textabschriften, da neben derHauptmasse der Textzeugen aus Nippur (insgesamt 8 Bruchstcke) je einFragment aus dem nordbabylonischen Kis und dem sdbabylonischenUruk stammt6. Dazu kommt noch, da diese Komposition in dem vonS. N. KRAMER in BASOR LXXXVIII 1019 verffentlichten Katalogsumerischer Literaturwerke mit der ersten Halbzeile lugal-me-en -taan erster Stelle verzeichnet ist7. Durch den Schultext SLT 115 ist weiter-hin bezeugt, da die Komposition im Schulunterricht behandelt worden ist.

    Der rekonstruierte Text setzt sich folgendermaen zusammen:160 A (OECT I 4041 III) 3352 C (UMBS I1 7 II)1103 B (TCL XVI 44 IIV)128 F (BE XXXI 5)8116 I (SLTNi 83)16 N (W 16743 bo)212 K (PRAK C 77 Vs.)315 D (VS X 208 I)426 C (UMBS P7I)917 L (SLT 115)

    2535 K (PRAK C 77 Rs.)3145 D (VS X 208 II)

    4965 G (SLTNi 81)54_80 C (UMBS I1 7 III)5767 E (STVC 56)&-73 H (SLTNi 82a)

    7190 M (TCL XVI 98)7883 H (SLTNi 82b)8086 O (UMBS XII 37 Vs.)87103 C (UMBS I1 7 IV)88103 A (OECT I 39 IV)

    100103 O (UMBS XII 37 Rs.)1 Adablied an Enlil.

    2 Adablied an Ninlil.

    3 Adablied an Utu.

    4 STVC 99 Vs.1 II l = 60 Rs. 10; Rs.1 I l = 60 Rs. 23.

    5 Als unsicher sind TCL XVI 53 = UMBS XIII 42 und UMBS XIII 40 zu buchen.

    6 Vier Exemplare sind ihrer Herkunft nach unbestimmt.

    7 Nach S. N. KRAMERS Rekonstruktion hat auch der Katalog TCL XV 28 in der erstenZeile dieses Lied gebucht.

    8 Zu diesem Text sind die Korrekturen durch S. N. KRAMER in JAOS LX 238 zubercksichtigen.

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  • 64 A. Falkenstein

    lugal-me-ena sb-ta ur-sag-me-encdsul-gi-me-en ba-tu-uda-d-en-nab-ta nita-kal-ga-me-enpirig-igia-hus usumgal-e tu-da-me-enlugal-an-ub-daa-limmu-ba-me-en

    5 na-gada sipa-sag-gie-ga-me-ennir-gl dingir-kur-kur-ra-me-endumu-a-tu-da-dnin-suna-kamb-me-ens-ge-p-da-an-k-ga-me-enlu-nam-tar-ra-den-l-l-me-en

    10 dsul-gi ki-ga-dnin-lil-l-me-enmi-zi-di^-ga^nin-tu-ra-me-engestu-si-ma-den-ki-kama-me-enlugal-kal-ga-dnanna-aa-me-enpirig-ka-du8-a-dutu-a-me-en

    15 dsul-gi hi-lia-p-da-dinanna-me-enanse-gir-nun-naa kaskal-e du7-b-me-enanse-kur-raa har-ra-an-na kun s-sb-me-endra-dsakn-nabc im-e kin-g-me-endub-sar-gal-zua-dnisaba-kamb-me-en

    20 nam-ur-sag-mu-gim nam-kal-ga-mu-gimgestu-ga u hu-mu-ni-du7-aa

    -gi-na-bi ha-baa-da-sa-abni-si-sa ki ha-ba-g-g-mbnl-erim-e ki la-ba-ra-g-ma

    25 g-ni-erim-dun-ga hui ha-ba-raa-gig-gabdsul-gi-me-en lugal-kal-ga sag-bi-so ^-me-en1-nun-gala7 z-se-nia-^b hul-la i-mec-na-ke4-esglri hua-mu-gur kaskal-kalam-ma-ke4 si he-emb-s-sac

    dannaa hu-mu-gib e-gal-la he-bi-d

    1: a Der Zeilenanfang ist in N erhalten; B lugal-me'-en. b A !-. c A hat dieberschrift den-ki dnisaba [dh]a-ni.

    2: a -ud- fehlt in I. b A --.3: a -igi- fehlt anscheinend in N.4: a B -ta-.7: a -- fehlt in I und K. b C, I und K -ka-.

    12: a B, C, F, I -k-.13: a -a- fehlt in B, C und I.14: a -u- fehlt in B, C und I.16: a F und I + -a-.16: a anSe-nun-na. b -u- fehlt in B, C und I.17: a -ra fehlt in A und F. b F nach Kollation S. N. KRAMERS su- fr su-s; C BU.BU-

    = sux-sux.

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  • Sumerische religise Texte 65

    Ich, der Knig, bin vom Mutterleib an ein Held,ich, Sulgi, bin von Geburt an der mchtige Mann.Ich bin ein Lwe mit wildem Blick, vom Drachen geboren,bin der Knig der vier Weltgegenden,

    5 bin der Hter, der Hirte der , Schwarzkpf igen',bin der Held, der Gott aller Lnder.Das Kind, das Ninsuna geboren hat,der, den der heilige An ins Herz berufen,dem Enlil das Schicksal bestimmt hat,

    10 Sulgi, der Geliebte der Ninlil, bin ich.Getreulich gehegt von Nintur,mit Verstand begabt von Enki,der mchtige Knig Nannas,der Lwe Utus, der das Maul aufsperrt,

    15 Sulgi, zur Wonne von Inanna berufen, bin ich.Ein stolzer Esel, der auf dem Weg dahineilt,ein schnelles Pferd, mit wehendem Schweif,ein Eselhengst des Sakan, der wohl zu laufen versteht, bin ich.Der weise Schreiber der Nisaba bin ich,

    20 gleich meiner Heldenhaftigkeit, gleich meiner Kraftbin ich im Wissen vollendet,wetteifere mit seinem feststehenden Wort.Das Rechte liebe ich,das Bse verachte ich,

    25 feindseliges Wort hasse ich:Ich, Sulgi, bin der mchtige Knig, der allem vorangeht.Da ich, der Starke, mich ber meine (Lenden)kraft freue,rhrte ich den Fu, durcheilte die Straen des Landes,festigte ich die Wegstrecken, grndete dort ,Burgen',

    18: a B, C und F du^-r. b-na fehlt in C. c C fgt kaskal-e ein.19: a C -zu1-, b C -ka-.21: a C -am.22: a Oder -ma-? b C -am.23: a B und F + -e. b -am fehlt in B und F.24: a B -ga; C -ga-m.26: a F + -ab-, b B + x-me-en.26: a B -f -a-, b C am Ende der Halbzeile nicht einzuordnendes ]-ga-ni.27: a -ni- fehlt in F. b F hat anschlieend nach Kollation S. N. KRAMERS mu HI.E[.

    c B -f -en-.28: a F fcu1-. b B -mi-. c F si ^-mu-sa-[sa].29: a K dannana b K + -en.

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  • 66 A. Falkenstein

    so z-ba kirie -bi-gub ki-im-dub-bu -bi-garki-bo lu-zua-a he-em-mib-dursiga-ta gin igi-nimab-ta gin-e!-MusLAN.Di-bia-Sb nic h6-ebd-i-te-en-tenita har-ra-ana-na du kaskal-eb gie ba-an-da-di-[di?]

    85 uru-d-aa-gim zi-ni ha-ba-i-in-t[mu]mu-mu u4

    a-ul-li-a-a g-g-do ka-ta nu-g-[ga-d]ob

    ra-mu kalam-ma ak-aka-doka-TAR-mu kur-kur-ra [si-il-le-d6]adu10-tuku-mea-en usu-mub ibc-zi-ged im-ee x f-di-d^

    40 nibru^-ta4 sig4-ur[iki-ma-o]danna-a-gim $u-nigin-taa -mu ha-mab-[tum]

    nam-ul-bib-ta nu-ku!- nec ba-gub-ba-m[e-en]tufirNl.LAM-bn-daa ib-g ba-digtumuen mi^-du1 ur-bi dal-la-gim1 -mu hu-mu-un'-su^-su^

    45 dim-dugudmuen kura-^ igi-il-la-gimdu10-muhu-mu-bad-bad

    urua ma-dab ki-gar-gar-ra-muc ha-ma-su8-su8-ge-e5-muka sag-gie-ga ganam4b-gim lu-a-muc ue-du10 hu-mu-ub-du8

    gi hur-sag-g kia-r-bi-o hub-sar-sar-re-gimStu -dam-ma u4 g[l]?-laa

    50 o-ki-nu-gal-taa ha-ba-anb-tu-re-en31: a A -zu1-, b A -f -ni-.32: a sig- in A und B nicht sicher; C sig4. b D -nim-ma-.33: a So B; A a-A.MUSLAN-bi; C A.MUS[LAN; D a-A.MUsLAN.Di r-bi. b D -Se1. c ni

    fehlt anscheinend in D. d K -6bJ-.34: a -an- fehlt in D. b B wohl -e1 statt si.36: a D uruk i-du-a-ni-; B und C uru-du-a-ni- .36: a u4- fehlt in C und D. b So wohl in B einzusetzen; in den briger Exemplaren

    ist der Versschlu nicht erhalten.37: a D a-.38: a Zee fehlt in B, C unci D.39: a A ar-KiN.GAL; da aber wegen des folgenden -en ein -me- gefordert wird, ist

    die Kopie nicht in Ordnung, b B -g; -mu fehlt in D. c im-, d B + -e[n].e D gin-e?; Text ist unsicher, f Zeichen sieht in B wie KA mit einen eingeschrie-benen Zeichen aus, in C wie [IN] oder [ ].

    40: a D -e; dem entsprechend mu D am Zeilenende -ta statt -e bieten; sieheunten den Kommentar.

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  • Sumerische religise Texte 67

    30 ihnen zur Seite legte ich Grten an, schuf dort Orte der Rast,lie vertraute Menschen dort wohnen.Wer von oben kommt, wer von unten kommt,mge deren scheuen!Wer des Weges zieht, mge auch des Nachts reisen,

    85 wie in eine wohlgebaute Stadt mge er sich dorthinbegebenDa mein Name fr ferne Tage gesetzt sei, da er aus dem Munde

    (der Menschen) nicht schwinde,da mein Ruhm im Lande Sumer verkndet werde,da mir alle Fremdlnder untertnig seien,habe ich, der Lendenkraft besitzt, mich in meiner Kraft erhoben,

    das Eilen [verstehend,40 von Nibru [nach] dem ,Ziegelwerk' von Ur,

    als war's nur eine Doppelstunde, zu eilen, [trieb] mein Herz mich an.Ein Lwe, der in seiner Jugendlichkeit nicht ermdet, zeigte ich

    (meine) Kraft,mit einem kurzen Rock bekleidete ich meine Hfte,wie eine Taube, die von der Schlange (aufgeschreckt) jh auffliegt,

    rhrte ich die Arme,45 wie der Imdugudvogel, der seinen Blick auf den Berg gerichtet hat,

    schritt ich weit aus.Die Stdte, die ich im Lande fest gegrndet habe, kamen zu mir,auf das Volk der ,Schwarzkpfigen', die wie die Mutterschafe zahl-

    reich sind, schaute ich gtig.Wie ein Halm im Gebirge, der sich an den Boden klammert,(wie) der Sonnengott den Menschen leuchtend

    so zog ich ein ins EkiSnugal.

    41: a B -da. b D eher -ba-.42: a C und D pirig. b So B, C und D; -bi- fehlt in A. c So A; C ne; D ni.43: a C -f- -mu; D -bn-da'-ga, worin -ga Fehler, der durch das folgende ib-g

    verursacht ist.44: a So wohl in A lesen; B nir; C und D nir1. b D -da.45: a C + -bi-.46: a A uruw. b B -dam. c B -ga.47: a B uk1. b A ganam4l. c C lu-m; B lu-a.48: a C ki1-.49: a C -BA oder -MA; kaum korrekt; G mglicherweise [g]4-la, was jedoch ortho-

    graphisch schwierig wre.60: a Die Spuren in G weisen eher auf das inhaltlich zu erwartende -e; siehe dazu

    den Kommentar, b -an- fehlt wohl in G.

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  • 68 A. Falkenstein

    -dsu'en-naa tr-l-gal-'gal-la -gal-la he-bi-du8b

    gu4 ha-ba-ni-gaz udu ha-ba-nia-rbb aa-la-e sigu ha-ba-gi4tigi-ni-dujQ-ge* si ha-ba-ni-sa

    66 dsul-gi lua-nl-lu-lub-me-en ninda gi ha-ba-nic-tagpirig-gim ki-lugal-gub-ta ni il-la-mu-de-gal-mah-dnin^-gala8-ka-taadu10 -ni-dub a-zala-le he-ni-nagbdu10 he-ni-gura ninda hu-mub-ni-ku

    60 ^nin-sar^ surb-dmuen-gimc ha-ba-zi-gednibruki-s a-la-g ha-ba-ana-gurb-re-encu4-bi-a u4-d g he-eba-be mar-uru5 he-niginmir-mir-ea tume-lu lu ur5-bi -bi-a hu-mu-un-sa4nim-gir-gir imi-imin-bi-ta an-na tes h6-ni-in-kua

    66 ud te-esa-dun-ga ki he-enb-tutkidiskur-re an-nl-dagal-la-ba g hu-mu-ni-dub-dubimi-an-na-ke4 a-ki-ta ga ho-em-ma-da-ab-lbna4-du18-du13-bi-ima na4-gal-gal-bi-imamurgu-g um-ma h6-em-mi-iba-zab

    70 lugal-me-ena ni ba-ra-ba-da-teb su ba-ra-bac-da-zi

    pirig-bn-da-gim gur5-ru-ua hu-mub-GiR.GiRanse-eden-na-gim KAB-gaa hub-muc-su-suitua-la-la-gl-la-mu imb hu-mu-ni-gn?-gn?du24-r-asa-du-gim ima-mab mu-kurc

    75 dutu e-a-ni-so igi-ni ga-g-d^kaskal-XV-danna-ma su hu-mub-nigin

    l

    61: a -na fehlt in C. b C [h]e'-ga[l]-la he!-bi-du8.62: a A -an-, b B ha-ba-ni-in-tag.63: a B kua-.64: a G -ga.66: a B lugal-. b B und G + -a-, c C wohl + -[i]n-.67: a C -kam.68: a C --. b G anscheinend ein anderes Zeichen; C -dub.69: a A KUR, wohl Kopiefehler fr gur; C U, wohl Kopiefehler fr g u r. b E -.60: a G + mu$en. b sur- ist nur in E klar, c A sur!-dlmuen-gim. d C -gen7.61: a -an- fehlt in G. b G -tu-; siehe dazu den Kommentar, c -en fehlt in G.62: a -eb- fehlt in C.63: a C und E -ra; B immir-mir-ra.64: a C ho-ku statt ^ -ni-in-ku.66: a -eS- fehlt in C. b -em-.

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  • Sumerische religise Texte 69

    Dem Tempel des Su'en, der Hrde mit bergroem Fettertrag, ver-lieh ich berflu,

    schlachtete Rinder, (ttete) zahlreiche Schafe,Trommeln und Pauken lie ich erklingen,tigi-Instrumente lie ich frohe Weisen spielen.

    55 Ich, Sulgi, der alles vermehrt, brachte Brot als Opfer dar,wie ein Lwe auf (meinem) kniglichen Sitz mit Schrecken angetan,beugte ich im ,Hohen Palast' der Ninegaladie Knie, lie dauerndflieendes Wasser trinken,beugte die Knie, lie Brot essen.

    eo Wie NinSara, der Falke, erhob ich mich,kehrte nach Nibru in meine ,Stadt* zurck.An diesem Tag erhob ein Sturm seine Stimme, jagte ein Orkan einher,Nordwind und Sdwind tosten von selbst gegeneinander,Blitze und die ,sieben* Winde verzehrten alles im Himmel,

    5 das Wetter, das alles bertnte, lie die Erde erzittern.Kkur schrie in der Weite des Himmels,die Winde des Himmels sperrten die Wasser der Erde,ihre ,kleinen Hagelsteine', ihre groen Hagelsteine'schlugen in Menge auf meinen Rcken.

    70 Ich, der Knig, frchtete mich nicht davor, ngstigte mich nichtdavor:

    Wie ein junger Lwe ausbrechend eilte ich dahin,wie ein Steppenesel strmte ich in meinem Laufe dahin,in einem Monat, der zu meiner Freude geschaffen, eilte ich,wie ein Eselhengst, der allein luft, ich im Lauf.

    75 Wie Utu, der (am Abend) zu seinem Haus (zu eilen) bedacht ist,durchma ich eine Wegstrecke von 15 Doppelstunden:

    67: a E gu. b H [imi]-an-na-da [a-ki]-ke4 sag ^6-[ma]-da-ab-sd; B hat amZeilenende anscheinend ]-gub-ba.

    68: a -im fehlt in B, -bi-im in H.69: a B -ib-. b H [mu]rgu-gd Bu-x-ba-ad-du10-[g]a ib-za-m.70: a-en fehlt in H. b H-ti. c in H ist fr-ba-kaum Platz.71: a B und C wohl gur6-u; H [gu]r6?-ru-uiuJ; M ku-ru. b B -f -un-.72: a H'-mu; M -mu'. b H fca-. c M -f -un-.73: a B itu1-. b M -f -e; vorher wohl im1- statt DU- der Kopie zu lesen.74: a M im-, b C im-x [. c Letztes Zeichen in B abweichend.75: a -d& fehlt anscheinend in B.76: a M wohl kaskal-dannana-XV-m; darnach wohl in C-dannana-XV-m

    statt -danna-U4-XV-m zu lesen, b M -f -un-.

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  • 70 A. Falkenstein

    sag-ur-sag-mu-ne igi hu-mu-ni-gub-bu-uabu4-a-ma nibru*1 uriki-ma es-e-bi ha-ak-mses ku-li-mu Sul 'hitu-m

    so e-gal an-ne ki-gar-ra-ma ks hi^-mu-un-di-ni-nag0nar-mu tigi-za-zaa Slrb ha-ma-an-ne-ecmi-us-s-mua ki-sikil dinanna nin |ii-li-an-ki-ab

    ku-nag-bi-a hu-mu-da-an-tu-enadia-mu di-ku5T-,mb ba-rac-duud

    es igi--la-ga h6-eb-da-g[in]-enbs-ge-gurue-ga an-ta h6-eb-ge-enban-ne mir-zia sag-g he-em-mi-in-gi4be-kur-zaa-gin-na gUgidri ha-ba-dib-babbra-bira-ra ^gu-za-suhu^-gi-na sag an- ha-ba-ila

    90 nam-lugal-la kua-mu-ni-mahkr hu-mua-gur-gur uk hu-mu-un-ge-en-ge-en[ub-da]-limmu uk ki-sfe-ki-a-naa[u4-ul-li-a-a] mu-mu {i6-em-mia-sa4sir-bn-daa liu-mu-unb-ec-ne

    95 nam-mah-mu ku-mu-ni-ina-p-deb-ne-mah-lugal-la-kama mi-dun-gadsu'en-ea -kis-nu-gal-tanam-ur-sag nam-kal-ga nam-ti-ni-du10a sag-e-eSb rig7-gac-mah-sl-ma-dnu-nam-nir-raa

    100 dsul-gi kr gul-gul uka ge-en-ge-enb

    77: a M -e. b H schiebt hier zwei Zeilen ein, die aber nicht sicher zu lesen sind:d[ ] lu-a [ ]a-ll de[n-l i l -d]nin-l i l - ld [ ] gi mi-il .

    78: a B -a.80: a B -kam?; O-mu. b M fcu1-. c H abweichend a-zal-a k[a? ^u-mu-un]-

    di-ni-na-[a].81: a B + -e; H za'-za; O + -na. b O + -re. c H [ - ]- - -[ ].82: a M mi-us-sa-x-mu. b M UN.GAR.BU.INANNA hi-li-an-ki-m. Zum Teil wohl

    ungenaue Kopie.83: a M KA.GAR-bi-a hu-mu-un-da-m; O -a statt -en.84: a M IM-, wohl Kopiefehler, b B di-[u]M?-m. c M +-ab-, d M-du .86: a M -mu. b M he"-em-gin-e; O86: a a M -mu. b M -gen; C]-gi?.87: a M + -mh. b M mu-un-x .

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  • Sumerische religise Texte 71

    Meine heldenhaften Mannen schauten darob (staunend) auf mich.An einem Tage feierte ich das eses-Fest in Ur und Nibru,mit Utu, dem Jngling, meinem Bruder und Freund,

    so trank ich im Palaste, den An gegrndet, Rauschtrank,meine Snger sangen mir zu Pauke und zamzam-Instrument,mit meiner Braut, der Jungfrau Inanna, der Knigin der Wonne in

    Himmel und Erde,sa ich bei Speise und Trank.Meinem Urteil widerspricht kein Richter,

    85 wohin ich mein Auge richte, dahin gehe ich,wohin mich mein Herz treibt, dahin gelange ich.An hat mir die rechte Knigskappe aufs Haupt gesetzt,im leuchtenden Ekur habe ich das Szepter ergriffen,auf dem strahlenden Hochsitz, dem Thron auf festen Fundament,

    habe ich stolz das Haupt zum Himmel erhoben,90 die Kraft des Knigtums gro gemacht.

    Die Fremdlnder habe ich gebeugt, das Volk sicher wohnen lassen,in den vier [Weltgegenden] nennt das Volk in seinen Sitzen[fr ferne Tage] meinen Namen,kndet ihn im Lied,

    95 preisen (die Menschen) meine Hoheit.In hoher kniglicher Kraft gehegt,im Ekinugal von Su'enmit Heldenhaftigkeit und Macht, mit Leben in Freude beschenkt,von Nunamnir mit hoher Kraft belehnt,

    100 Sulgi, der alle Feindlnder vernichtet, der das Volk sicher wohnenlt,

    88: a M -naza-. b B -a.89: a M -bir-bir-. b M -s90: a M -.91: a A + -un-.92: a B ki!-se-ga-bi-a?; C ]-se-ga-ba.93: a -mi- fehlt in A.94: a C [l]r-ku. b C -ne-. c A -e-; C -e^.96: a -in- fehlt in C. b C -h -en-; siehe dazu den Kommentar.96: a C -ke4; A -Iugal-la!-ke4.97: a A -na.98: a C -du; Kopiefehler? b B sag!-e-e. c -ga fehlt in A.99: a A wohl + -kam; C -re.

    100: a A + -na. b -en fehlt in A, C und O.

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  • 72 A. Falkenstein

    mea-an-ki-a gaba-ri nub-tukuc

    dul-gi dumu nir-gl-an-na-ke4 mi-dun-gaz-mia

    101: a Oder iib; siehe dazu den Kommentar. b A - f - u b - . c B -f- -a.103: a A gibt auer der Zeilenzahl von Kol. IV (18) noch die Gesamtzeilenzahl des

    Kommentar1: Zu s-ta vom Mutterleib an" = von Geburt an" s. ZA NF XV

    127; 145f.2: Zur syntaktischen Verwendung von dsul-gi-me-en ich, Sulgi";

    vgl. A. POEBEL, AS III 3 f.3: Falls nicht die Lesung von L pirig-hus die ursprngliche Version

    darstellt, knnte pirig-igi-HtlS eine Genetiwerbindung sein, was dieLesung -husa erforderte (fr ein lteres Beispiel fr HUS = husa s. AnOrXXVIII 16). Mglich ist aber auch eine Deutung als WortkoppelungLwe, wildes Auge (oder Antlitz) (besitzend)" = Lwe mit wildemBlick". Vgl. etwa BE XXIX 4 Rs. 3 = 4 usumgal su-pirig-g r-un--ri-inmuen-na Drache, die Vorderfe eines Lwen (besitzend), dieHinterfe eines Adlers (besitzend)"1; di-m seS-gal-bi su-pirlg-gDUBBiN-re2 -ri-in-na der erste, ihr ltester Bruder'8, die Vorderfeeines Lwen, die Hinterfe eines Adlers (besitzend)" (JCS I 10,37);mu-liui igi-pirig-ga ,,Drache mit dem Antlitz eines Lwen" (MBI3 I 2; 4); usu-pirig-huSa der die Kraft eines wilden Lwen besitzt"(SRT 8, 3; 4); -pirig-piriga die Kraft aller Lwen besitzend" (SRT14, 10).

    4: Anders als A. POEBEL, der dub-da(-k)-limmu-bi umschreibt (zu-letzt AS XIV 5218), halte ich die Lesung an-ub-da unter Hinweis aufan-eden neben eden vgl. die spte inkorrekte Nebenform an-na-eden-naSL 13, 42), an-usan neben usan, an-dlund an-ne-GN (s. AS XII 86)fr gesichert.

    : Als Auflsung von na-GAD sollte man in normaler, d.h. altbabylo-nischer oder jngerer, Umschrift na-gid^ oder na-kid^ erwarten, da das1

    Siehe dazu J. NOUGAYROL, ArOr XVII* 217f.; die dort vorgenommene Korrekturzu [r]-re-ri-inmu8en-na trifft aber nicht zu, da das Original nach derPhotographiebei H. RADAU, HAV Taf. XIII zweifelsfreies HU = un bietet. Auch VAT 8531

    ' v 11(siehe oben S. 62Anm6), 20 hat in gleichem Zusammenhang sicheres-un-r i-in-na.

    2 Sollte der Text nicht doch in bereinstimmung mit BE XXIX 4 Rs. 3 = 4 -HU- =-un- bieten?

    8 Vgl. hierfr KB VI 292, 23 = CT XIII 41,19 a?}$unu rabuu am Beginn der Auf-zhlung von sieben feindlichen Dmonen.

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  • Sumerische religise Texte 73

    der die gttlichen Krfte' von Himmel und Erde (innehat); der keinenWiderpart kennt,

    Sulgi, Kind, das der Held des Himmels, (Su'en), gehegt hat!",Nisaba sei Preis1/

    Textes mit LX + XL -f II mu-bi-im an, rechnet also die letzte Zeile nichtmehr zur Komposition.

    Wort auf akkadisches nqidum zurckgeht. Da aber ein Lautwert GAD =gidy, oder kid^ im akkadischen Syllabar kaum nachzuweisen ist1, ist dasWort anscheinend in leicht vernderter Gestalt bernommen worden2.Sicher ist dagegen, da die ltere Aussprache des Lehnwortes ein aus-lautendes -a besessen hat, da es der lteren Lehnwortschicht im Sume-rischen zugehrt3. Bei der Annahme einer Lesung na-gada ergben sichkeinerlei Schwierigkeiten, da GAD mit den Lesungen gada und g a du be-zeugt ist und das akkadische Lehnwort kit* ein vokalisch auslautendesGrundwort erfordert. Ob die jngere Sprache dieses auslautende -a wiebei ga-bar =PA+UTUL =ka-par-rum (UMBS V 106 I 13) im Verhltniszu lterem ga-ba-ra (s. ZA NF XV 691) abgeworfen hat, ist nicht zusagen.

    6: Zur Vorstellung von Sulgi als dem Gott aller Lnder" vgl. die vonN. SCHNEIDER, AnOr XIX l zusammengetragenen Stellen fr den Knigvon Ur als dingir(-zi)-kalam-ma(-na), (guter) Gott des (oder seines)Landes" und dingir-zi Situ-kalam-ma-na guter Gott, Sonne(ngott)seines Landes". Siehe auch unten zu Z. 49.

    7: Die Auffassung, da Sulgi leibliches Kind" der Gttin Ninsuna ist,kann mehrfach belegt werden: SLTNi 79, 29 [ dsul-g]i dumu-dnin-suna-ka [ Sulg]i, Sohn der Ninsuna" (hnlich BE XXXI 24 I 14 =TCL XVI 86, 29; SRT 15, 20; STVC 59, 19); nam-ti-ni-du10 ha-la-zu

    -m dumu-dnin-suna-ka gutes Leben sei dein Anteil, Sohn derNinsuna!" (SRT 15, 43). Am ausfhrlichsten ist wohl SLTNi 80, 1125

    u4-ba nin-mu inim-an-na-da hul-la-adnin-suna-ke4 sul-gi lugal-u'r[i]kl-ma-ka5sipa-zi-da-ni im-ma-an-[gub]

    1 Siehe W. VON SODEN, AnOr XXVII 105 zu 67. Frs Sumerische ist der Wert gidoder kid trotz A. DEIMEL, SL 90a nicht gesichert.

    2 Vgl. etwa die Vernderung von Spirum > apra; dazu jetzt A. GOETZE, JCS IV10l75.

    8 Das Wort ist schon in den Fara-Texten bezeugt (L 70, 48), somit eines der amfrhesten belegten Lehnwrter aus dem Akkadischen berhaupt.

    4 Das i von kitu gengt kaum zum Nachweis eines Lautwertes GAD = kida/gida.Falsch gebildeter Genetiv. Ein gleichartiger Fall ist OECT I 12 V 18.

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  • 74 A. Falkenstein

    e-gal-maba-ni- ul-la mi-fni-in-tujm1bara-mah an-k-ge mu-g-ra-a [ ]ama-k-ga-na mi mu-na-ni-[in-dun]sipa ul-gi gir-gal-zu ga-[e]-me-en-k NE-a gi-mu? m [u]- hul-la?a-a-mu [ luga]l-zu-umnam-Qugal-la sag-b]i-fe -me-en2x[ m]u-nam-lugal-l-za z-mi ma-ra-ni-in-duuul-gi e-e tu-da-mu-m[e-6]na-dlugal-bn-da-me-6nur-k-mu-a mu-ni-ib-bulg-ama-k-mu-a nam ma-ra-ni-tardamals ist meine Herrin, die sich ber das Wort Ans freute,ist Ninsuna zu Sulgi, dem Knig von Ur,zu ihrem guten Hirten [getreten],hat ppigkeit in seinen hohen Palast [gebra]cht,hat ihn auf dem hohen Sitz, den An bereitet hat, [ ],hat ihn in ihrem Pferch freundlich an [geredet]:,Hirte Sulgi, deine ,groe Sichel' bin ich8,reines Herz , freue dich4!Mein Vater, [ ] ist dein [Kni]g5.Im [Knigtum [ber] triffst du alles6,.[ , den Na]men deines Knigtums wl ich dir preisen!Sulgi, den ich dem Bruder geboren habe7,

    1 Ergnzung nach SRT 11, 31-32

    ga-gi-Su-a -gal-mab di-gal-kuf-ru-da-ni-gal dnin-lil ra ul mu-ni-in-tum

    ins GagiSSu'a, den hohen Palast, in dem sie das Recht groartig entscheidet,in den Palast, den Ninlil bewohnt (ra < ri-a; vgl. ZA NF XIV 88l zu kur-

    gal-la ra < kur-gal-e ri-a in SRT 11, 29), hat er ppigkeit gebracht."1

    Vgl. Z. 26 unseres Textes.8 Vgl. Gudea Zyl A III 11.

    4 Die Imperativische bersetzung ist unsicher.

    5 Wer ist Ninsunas Vater? Da sie von Haus dem Pantheon von Kullaba und Urukangehrt, knnte sie als Tochter Ans gelten, wozu pat, da Z. 11 des hier behandeltenPassus auf einen Spruch Ans an Ninsuna verweist. Dann wre in unserer Zeilea-a-mu a[n luga]l-zu-um zu ergnzen. Aus Raumgrnden kann der Gottesnamenur ganz kurz sein.

    Siehe AnOr XXVIII 30.7 Vgl. dnane-eS(-e)-gar-ra Nanse, dem Bruder gesetzt" (SL 331. 30); dnin-gir-su-nin-n^-gar-ra Ningirsu, der Schwester gesetzt" (A. DEIMEL, Pantheon 2478);siehe zu diesen Verbindungen B. LANDSBERGER, LSS VIi~2 609; AnQr XXVIII 68*und oben E. SOLLBERGER S. 22 ff. Der Bruder ist in dieser Zeile GilgameS; siehe dazusogleich.

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  • Sumerische religise Texte 75

    Same Lugalbandas bist du,auf meinem heiligen Scho habe ich dich grogezogen,in meinem heiligen Pferch habe ich dir das Schicksal bestimmt'".

    Lugalbanda erscheint im selben Text noch einmal als Vater Sulgis(Z. 3839):

    a-a-ugu-zu k dlugal-bn-da-aul-an-n6-zu-dingir-re-ne mu- [mu]-ri-in-sa4dein Vater, der heilige Lugalbanda,hat dir als Namen gegeben: Jngling, den An unter den Gttern

    kennt"'1 2.Die mehrfachen Hinweise auf das Bruderverhltnis von Sulgi und Gil-

    gameS gehren in denselben Vorstellungsbereich: STVC 50, 2124 = 51,3437

    ul-gi sipa-zi-ke-en-ge-ra-me-enei ku-li-mu dbll-ga-ms-gim8zi-du mu-zu erim-du mu-zuzi-du si-s-m igi-mu- in-dib-eIch, Sulgi, der gute Hirte von Sumer,kenne wie Gilgames, mein Bruder (und) Freund,den Guten, kenne den Bsen,der Gute, der Gerechte tritt vor mich4/'

    Diese in sich geschlossene Verknpfung gewinnt eine besondere Beleuch-tung, wenn wir auf Grund der jetzt von L. LEGRAIN vorgelegten Wirtschafts-texte aus Ur aus der Zeit der III. Dynastie feststellen knnen, da dortweder Ninsuna noch Lugalbanda eine irgendwie ins Gewicht fallendeRolle spielten5. Leider sind wir nicht in der Lage, da uns Wirtschaftstextedieser Zeit aus Uruk fehlen, den Gegenfall, eine betonte Verehrung in1 Vgl. CT XXXVI 27,11 Sulgi sipa-kalam-ma sag den-l-le zu Sulgi, Hirtedes Landes Sumer, Mann, den Enl kennt"; AnOr XXIX 64 zu Gudea Zyl B XXIV 6und zur gttlichen Namensnennung die Benennung Ningirsus durch Enl und An inGudea Zyl A X 1-6 und 12-14.

    1 In der Bauinschrift RIU 67, 1013 beschrnkt sich Sulgi darauf, Ninsuna als seineGttin" und Lugalbanda als seinen Knig" zu bezeichnen. Vgl. die Inschrift Ur-nammus RIU 47,1 2, in der er Ninsuna seine Gttin" nennt.

    8 Vgl. zu diesen beiden Zeen SLTNi 79, 49-60.

    4 Die Verbindung Gilgames''s mit Ninsunna ist zwar verbreitet (siehe TH. JACOBSEN,AS XI 90181), die Filiation Lugalbanda-Gilgame widerspricht zum mindesten derAuffassung der Sumerischen Knigsliste, die hinter dem Namen Ggame's dieEintragung ab-ba-nilil-la dessen Vater ein war" (AS XI 90) auf weist.

    5 Siehe dazu UET III Indexes S. 38; 40; allgemein fr die Ur III-WirtschaftstexteN. SCHNEIDER, AnOr XIX 40; 62f. Durch RIU 63, 6 dnin-suna-uri^-ma Nin-suna von Ur" ist die ursprngliche Nichtzugehrigkeit Ninsunas zum lokalen Pan-theon von Ur direkt bezeugt.

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  • 76 A. Falkenstein

    Uruk1, wo Ninsuna, Lugalbanda und Gilgame beheimatet sind, zu er-weisen2. Aber die Tatsache, da die Aussagen der Sulgi-Lieder ber diegttliche Herkunft dieses Knigs in gleicher Weise in den Liedern Urnam-mus erscheinen, zeigt eine Erklrungsmglichkeit auf. Wenn Urnammuvon sich sagt (TCL XV 12, 112113)

    se-dbil4-ga-mes-gu-la-me-en[dumu-tju-da-Sin-suna-ka-me-en numun-nam-en-na-me-ender Bruder des groen Gilgame,das leibliche Kind der Ninsuna, Same des Herrentums bin ich"

    oder (TCL XV 12, 4850)s-amaI-mu-dnin-suna-ka-tanam-tar-ra-sa6-ga ma-ta-eur-^ammu-me-en ma-da-ke-en-ge-ki-uri dlama mu-un-da-

    an-tukuvom Leibe meiner Mutter Ninsuna anist mir glckliches Geschick ausgegangen,in mir, Urnammu, hat das Land Sumer und Akkad einen (guten)

    Schutzgeist erhalten",oder wenn in UMBS X2 6 Rs. 116 steht

    es-ki-g-ga-ni dbi!4-ga-mssein geliebter Bruder GilgameS"

    liegt es nahe, diesen Beziehungen zu den Gttern und Halbgttern vonUruk-Kullaba die Herkunft des Dynastiegrnders aus diesem Ort zu unter-stellen8. Dazu fgt sich die authentische Kunde, nach der Urnammu inUr als sagina Utuhegals von Uruk begonnen hat, bevor er zur Knigs-herrschaft aufgestiegen ist.4

    Neben der Verbindung zum Gtterkreis der Ninsuna ziehen die Sulgi-Lieder aber auch eine andere Linie zwischen dem Knig und der Welt derGtter. In Z. 79 unseres Liedes heit es ies ku-li-mu ul ^utu-m (mit)meinem Bruder (und) Freund, dem Helden Utu" und hnlich hat wohlauch die Stelle STVC 521 36 [ ]-mu sul Stu-m gelautet. Die Bruder-1

    Genauer Kullaba; siehe Topographie von Uruk 33.2 Immerhin ist auf die Utufcegal-Inschrift RA IX 113 III l 6 zu verweisen.

    8 Siehe schon TH. JACOBSEN, AS XI 20485. In dem allerdings sprlichen Bestand vonLiedern auf Brsln und Ssln sind gleichartige Angaben nicht zu finden. Falls dasnicht einfach an der Zuflligkeit unseres Materials liegt, knnte es sich unschweraus der allmhlichen Verwurzelung der Dynastie mit der Stadt Ur erklren.

    4 Da diese Herleitung Urnammus aus Uruk-Kullaba den singulren Namen desHerrschers (siehe N. SCHNEIDER, AnOr XIX 43) nicht erklren kann, wird dagegenwohl kaum ins Feld gefhrt werden knnen.

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  • Sumerische religise Texte 77

    schaft zu Gilgame und Utu kann zum mindesten mit den uns vorliegendenGttergenealogien nicht erklrt werden1.

    815: Zum Unterschied von Z. 7, die uns besondere Auffassungen unterden beiden ersten Herrschern der III. Dynastie von Ur aufzeigt, enthaltendie folgenden Zeilen stereotype Formeln, die die verschiedenen Aspektedes Knigtums mit den Hauptgttern des Landes verbinden. Sie sind inden altsumerischen Inschriften der Herrscher von Lagas und Lugalzagesisvon Uruk vorgebildet.

    Zur Schreibung -den-ki-kam-me-en vgl. -dnin-suna-kam-me-envon Z. 7 und ferner TCL XVI 48, 35; 39; PRAK 1175, 3; Rs. 2. Zur Plene-schreibung-dnanna-a-me-en

  • 78 A. Falkenstein

    gi-zi-du^-du^-l kun mu-na-sud-e die Karpfen bewegen ihm in denkleinen Schilf(dickichten)1 den langen Schwanz".

    18: Mit dr-dakan-na Eselhengst des Sakan" ist wohl ein Wild-esel gemeint.

    Zu kin-g vgl. giS-hur-ki-m-a kin-g-me-en die Regeln derWalstatt verstehe ich" (STVC 50, 2 = 51, 14). Unklar sind mir die Belegeme-ul me-ed-e gal-kin-g (CT XXXVI 26, 5) und -zg-ge kin-g(SLTNi 79, 55). Die bisher bekannten akkadischen Entsprechungen Se'uund sahru (L 538, 8; 11) passen wohl nicht ganz genau, da an unsererStelle und in STVC 50, 2 kin-g kaum etwas anderes als verstehen"bedeuten kann. Eine Unklarheit besteht auch ber die Rektion des Ver-bums, das anscheinend den Lokativ-Terminativ und den Akkusativ re-gieren kann.

    19: Zu Z. 1922 siehe WO I8 172. Der Hinweis auf die Verbindung desKnigs zur Weisheit der Nisaba ist vor allem in den Knigsliedern derDynastie von Isin hufig: Iddindagn (TCL XVI 88 V 20VI 5); Lipi-titar (TCL XVI 87 II 1022; V 29VI 7); Enlilbani (OECT I 12 VI1117).

    22: Die Analyse der Verbalform ist unklar. Sollte ha-ma-da-s-adastehen, wre fea- vor *im-ma-da- ungewhnlich.

    2 25: Das Thema des das Recht liebenden, das Bse hassenden Knigserscheint wichtig genug, um hier die Vorfhrung einer Auswahl von Stellenzu diesem Topos zu rechtfertigen.

    Urnammu: TCL XV 12, 3436di-ku6-ru-mu ke-en-ge-ki-uri us-a-a mi!-ni-dib-ba!im-zuh lu-i-dutu-ka2 gu-ba glri bi-guberim-du mu-gim u-gid-gid-da su im-da-an- -mein Richterspruch brachte Sumer und Akkad in eine Spur,Dieben und Rubern setzte ich den Fu auf den Nacken,den Bsen wie eine Schlange packend te ich"

    oder TCL XV 12, 38nl-si-s-e pa- bi-aka nl-erim s bi-dundas Rechte lie ich erstrahlen, das Bse holte ich ein".

    1 Zu gi-zi vgl. auer L 85, 176 gi-zi-du18-du13 in STVC 60, 28.

    1 Zu i-dutu siehe OrNS XIX 105; die Lesung der Verbindung ergibt sich miteiniger Sicherheit aus dem Nebeneinander i-dutu i-dnanna in TCL XV 9 V 28, wodiese Gruppe parallel zu im-zulj1 Dieb" und lu-sa-gas-e ,,Mrder" steht. Frdieselbe Verbindung als Verbum mu jedoch wegen des dafr nachgewiesenen Aus-lauts auf -d und der Regel, da zusammengesetzte Verba als letzte Komponenteein verbales Glied enthalten mssen, ein anderer Lautwert gelten.

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  • Sumerische religise Texte 79

    Sulgi: SRT 14, 89sipa-zi nl-si-s^-da hul-lani-erim-ma usn bar-u-bi g. in-g[a]-me-nder gute Hirte, der sich ber das Rechte freut,der dem Bsen Peitsche und Stock ist, bin ich1".

    Kmedagn: UMBS X2 9 II 21 III 3 (= A)2 =TCL XV 9 III 17(=B)

    dutu nl-si-s inim-gi-na ka-g. ^a-ma-ni-in-gardi-ku-ru ka-a-bar uk-e si-s-enl-gi-na sag-biMtezi-das us-dib-e4 erim-du ha-lam-mee-e e-ra nl-gi-na5 di a-a-ra SU-KIN* dib-b6fnin9-gal-ra inim gabae-na nu-di ama-ra - ? -d&si-ig7-ga kal-ga-ra8 nu-g-ga lu gu-nu -mua-tuku nl--ga-na9 nu-aka 1 1 nu-garnl-erim nl--zi-ga10 ha-lam-e nl-si-s mu-mudutu dumu ^in-gal-e tu-da-a fea-la-ba-g h6-ni-in-garUtu hat das Rechte, das feststehende Wort mir in den Mund gelegt.Das Urteil zu fllen, die Entscheidung zu treffen, das Volk recht zu

    leiten,das Recht allem vorangehen zu lassen,den Guten ...... rechte Fhrung zuteil werden zu lassen, den Bsen

    zu vernichten,da der Bruder dem Bruder Rechtes spreche, dem Vater ....... ,der lteren Schwester nicht zuwider spreche, der Mutter Ehrfurcht

    bezeuge,da der Schwache dem Starken nicht ....... n, da ........ nicht

    da der Mchtige nicht, was er will, tue, da einer dem anderen nicht

    1 Zu STVC 60, 23-24 = STVC 61, 36-37 siehe oben im Kommentar zu Z. 7.

    I Zu diesem Text sind die Kollationen E. CHIERAS in AJSL XXXVI 238 f. zu beachten.

    8 Von E. CHIERA in z i U S korrigiert. Zutreffend ?

    B ]x-dlb-be?.5 B -na*.

    6 B hat EDEN statt g ab a. Kopiefehler?

    7 -ig- fehlt in B.

    eher firo.9 B nl-S-ga-na* AN[.

    lB -da

    II Text in Ordnung?

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  • 80 A. Falkenstein

    das Bse und Gewaltttige zu vernichten, das Rechte wachsen zulassen,

    hat mir Utu, Ningals Sohn, in mein Los gelegt''.LipitiStar: TCL XVI 87 III 19IV 3

    ali-pi-it-i$6-tar lu-erim-ra bar-us mu-e-ta-ab--dsag nir-da sag-G/R.KiN-ka lu zi-zi mu-e-zunam-tag-dugud sag-karasa-ka lu ti-la mu-e-zu-tuku sa-gas [nu]-mu-un-si-ak-e[kal]-ga si-ga [ ] - nu-mu-un-[a]ka?ni-si-s ke-en-ge-ki-uri mu-e-ni-garLipitistar, dem Bsen lt du von dir den Stock kommen,vom Bsewicht, vom Manne, der den Dolch , die Menschen

    zu befreien, verstehst du,von schwerer Schuld, von die Menschen zu erretten, ver-

    stehst du,der Mchtige verbt gegen sie keinen Mord,der Starke tut dem Schwachen kein Unrecht an,Recht hast du fr Sumer und Akkad festgesetzt/'

    Enlilbani: OECT I 11 III 1114[lu-si]-s guskin-gim mu-e-zalag-esi-nu-sa u4-za-an e-ak-e,,den Rechten lasse ich wie Gold leuchten,den Falschen behandle ich mit der Peitsche1".

    26: Zu sag-bi- siehe oben den Kommentar zu Z. 7 und AnOrXXVIII 30.

    27: -nun-gala7 einer, dem hchste Kraft ist". Belegstellen zu z-se,die soweit sie verstndlich sind, auf eine Bedeutung wie ,,Seite", Lenden"fhren, sind ZA NF XI 30 zusammengetragen.

    28: giri-gur verstehe ich als parallelen Ausdruck zu -gur den Armbeugen"; siehe zu letzterem AnOr XXVIII 26f.; 272. si he-mu-s-sin F ist mit S. N. KKAMER, AS X 23 aus si he-i-m-i- ?-s-sa herzuleiten.

    29: Die Schreibung der Variante K dannana, die durch M (und wohlauch C) zu Z. 76 besttigt wird, ist ungewhnlich, dann a = beru Doppel-stunde" pat anscheinend nicht recht in den Zusammenhang, da gi(-en)nur festmachen" bedeuten kann. Die in der bersetzung angenommeneallgemeinere Bedeutung Wegstrecke" sttzt sich nur auf den Kontext. Was ist die wrtliche Bedeutung des Ortsnamens -danna*1 ? e-gal-lamacht wegen des suffigierten -a als Akkusativ Schwierigkeiten. Wenn iches hier durch Burg" wiedergebe, denke ich an Anlagen wie die von M. E. L.1 Bei dieser bersetzung nehme ich u4-za-an als syllabische Schreibung fr u s nPeitsche".

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  • Sumerische religise Texte 81

    MALLOWAN in Teil Braq ausgegrabene Burg Narmsins von Akkad, die ineinem Neubau zur Zeit der III. Dynastie von Ur bestanden hat (sieheIraq IX 63ff.).

    30: kirie-gub einen Garten anlegen" ist in Bauinschriften gelegent-lich zu finden (RIU 41, 5; SAK 186 f, 56); UMBS V 6, 9 gebraucht dafrkirie-d; verwandt ist noch kirie-gis-gub ein Gartengrundstck mitBumen bepflanzen" = einen Garten anlegen" (siehe Kodex LipititarXII 52; XIII 2; 4).

    31: lu-zu-a stelle ich zu zu-a-kal-(l)a-ni = aqru mudSu (UMBS V18, 5 =CT XV 41, 910; hnlich UMBS I2 134, 15). Vgl. noch BE XXXI21, 81 ku-li-du10-sa-zu-a-kal-la-mu mein Freund (und) Vertrauter,den ich kenne, den ich hochschtze" und die Reihe zu-a-zu, kal-la-zu,dumu-ku-li-zu, gu-la-tur-ra-zu, ad-da-pa-bil-ga-zu in STVC93, 26.

    32: Die in den einzelnen Exemplaren nicht ganz sichere Lesung s igwird m. E. durch die Opposition zu igi-nima gengend gesttzt.

    33: Die verschiedenen Schreibungen geben anscheinend -edx wieder.Dieselbe Verbindung kann ich noch aus der altbabylonischen Fassung2von lugal ud melambi IX 36 a-MUSLAN.Di-bi dib-b6-s6 und TCL XVI40, 192 = AS XII 36 gie ka- zal -MUsiAN.Di-gar-gar-ra-ba-[t]a? be-legen. Eine Deutung des Wortes ist mir nicht mglich.

    34: har-ra-(an-)na ist wohl Akkusativ, was keine Schwierigkeitenbereitet, da das alte Lehnwort im Sumerischen ein suffigiertes -a aufweisenmu.

    Die Lesung du gehen" statt des wohl hufigeren gin ist hier vorzu-ziehen, weil andernfalls als Partizip und Subjekt eines transitiven Verbumsgin-e oder gin- erwartet werden sollte.

    Die Ergnzung des Verbums am Zeilenende ist mit ziemlicher Sicherheitnach SRT 13, 20 nu-ku-u6 kaskal-e bi-[in?]-di-di vorzunehmen, woes von Sulgi heit, da er ohne mde zu werden, des Weges zieht". Dem-entsprechend bedeutet unsere Zeile, da die Karawanen selbst des Nachtsungefhrdet ihres Weges gehen konnten, eine Tatsache, auf die ein Sulgi-Lied mit Stolz verweisen kann, da schlielich die Zeit der gutischenFremdherrschaft und die damit verbundene Sperre der fr Babylonienlebenswichtigen Handelsstraen3 erst wenige Jahrzehnte zurcklag.

    35: Zu uru-d-a (wohl)gebaute Stadt" siehe AnOr XXVIII 142;ZA NF XV 127 mit Anm. 3. Wie in dem dort zitierten Beleg -d-a-nain seinem (wohl)gebauten Haus" (SRT 36, 20) soll hier durch uru-d-1

    Nach den Korrekturen S. N. KRAMERS in JAOS LX 242.1

    In der neuassyrischen Fassung ist der Zeilenanfang nicht erhalten. Vgl. dafr die Utufcegal-Inschrift RA IX 112 II 9-16.

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  • 82 A. Falkenstein

    a(-na) das Gefhl der Sicherheit hinter den Mauern einer Stadt des sume-rischen Heimatlandes umschrieben werden.

    zi-ni tmu ist wohl, obwohl ich diese Redensart sonst nicht zu belegenvermag, durch seine , Seele' bringen" richtig bestimmt. Schwierig ist da-gegen die Frage, worauf sich das Terminativinfix in ba-i- bezieht, zubeantworten. Zur Debatte steht -MusLAN.Di-bi- von Z. 33 oder dasallerdings recht weit abstehende -gal-la von Z. 29.

    36: Der Schlu der Zeile ist unsicher, da die allein vorhandenen Spurenin B auf das aus stilistischen Grnden schwierige nu-g-[g-d]& fhren.Eine sachliche Parallele liefert SLTNi 79, 4446

    u4-ul-li-a a-ar-bi aka-du4-s-du-a! u nu!-bal-e-d&mu-s-du-a nu-ha-lam-e-dda es bis in ferne Tage gepriesen werde,da (sein Preis) lange Tage nicht gendert werde,da es lange Jahre nicht zerstrt werde".

    37: Zu r siehe ZA NF XIV 76.39: du10-tuku ist noch in SRT 13,13; BEXXXI l, 19? und TCLXV9

    V 55 zu belegen. Hierfr verweist B. LANDSBERGER auf UMBS V 145, 9Iudu10-tuku = bi-l bi-ir-ki

    40: Die Divergenz zwischen A, B und C von Nibru nach dem Ziegel-werk von Ur" einerseits, D nach Nibru [vom] Ziegelwerk von Ur" anderer-seits ist nur durch Annahme eines Fehlers in D zu erklren, obwohl 6-ki-nu-gl-ta in Z. 50 fr die Richtigkeit des Textes in D sprechen knnte(siehe den Kommentar zu dieser Zeile). Beachte besonders, da nachZ. 61 Sulgi nach Nibru zurckkehrt" (siehe dazu den Kommentar zu dieserZeile) und vgl. noch, da auch nach SRT 13, 2325 Sulgi von Nibrunach Ur gegangen ist:

    nibrukl ki-r-ta na-gin urikl e-temen-ni-gru-

    dnanna un[u-kin-sig-kin]-nima bur-nun su8-ga-ni s-ulnam-mi-in-dun

    von Nibru, vom ki'ur(-Heiligtum) geht er (= Sulgi)nach dem Heiligtum Ur, nach Etemeniguru,lt Nanna zur [Morgen- und Abendmahlzeit die ihm hingesetzten

    hohen Schsseln in Freuden zuteil werden1".41: Die bersetzung von u-nigin-ta/da ist durch keine Gleichung

    zu sichern, da Su-nigin = napharu hier gewi nicht in Betracht kommt.Z. 76 kaskal-XV-danna-m u ku-mu-nigin zeigt u-nigin als zu-1 Siehe ZA NF XIII 188.

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  • Sumerische religise Texte 83

    sammengesetztes Verbum. Die Bedeutung ergibt sich aus dieser Stelleund vor allem aus dem Jahresdatum Sulgi 7 (siehe N. SCHNEIDER, AnOrXIII 13, 3a und jetzt F. R. KRAUS, Or NS XX 389f.) mu lugal-e uri^-tanibruk isul-nigin Jahr (nach dem Jahr, in dem) der Knig von Ur nachNibru jagte", da dieser Beleg, der sich auf die in unserer Hymne von Z. 62an geschilderte Gewitterfahrt Sulgis bezieht, gestattet, su-nigin auf dieGleichung n ig i n = adu I3 zurckzufhren. Vgl. VS II 65,12 (hnlich 13)S-ib-ba-an-gu-la-ke4 su mu-un-nigin-e der zornige Sinn desgroen An jagt umher"; UMBS X2 6 II 3334 har-ra-an im-ma-da-shu nu-um-nigin der Weg war dadurch? gestrt, er durcheilte ihn nicht".Noch zu klren sind UMBS X2 6 Rs.I 38; VS II 65, 10; BE XXXI3 Rs. 16.

    42: Durch die orthographischen Varianten, ist soviel gesichert, dane/ vorliegt. Eine hnliche Wendung liegt wohl in SEM 78 II 7 gitir-fca-u-ur-ra gizzu-dagal-la n-niMa nir-gl haur-Wald vonweitem Schatten, durch seine (eigene) Kraft gewaltig" vor.

    43: Zu tu%l.LXM = lamfruSSu siehe L. OPPENHEIM, AOS XXXII 69. Dieexakte Bedeutung ist noch nicht zu ermitteln. Fr die Verbindungt

  • 84 A. Falkenstein

    a-sug-sUg^ge-oS die sieben(fache) Weisheit geht mit mir". Inletzterem Fall knnte eine Personifizierung vorliegen, in dem die einzelnenKomponenten des Wissens etwa in der Art von Musen vorgestellt wurden.In unserer Zeile liegt natrlich die Vorstellung zugrunde, da die Bewohnerder Stdte zu Sulgi kamen. Trotzdem werden wir auf eine in der neu-sumerischen Sprache einsetzende Ausweitung des Gebrauchs der 3. ps. pl.schlieen drfen. Vgl. auch unten zu Z. 77.

    47: Zu dem Vergleich ganam4-gim lu siehe ZA NF XV 147. Als akka-dische Entsprechung fr lu(-lu) kommt diu, du&u (SL 537, 1213;142c) und madu (SL 537, 2829) in Betracht. Whrend die erste dieserGleichungen durch lexikalische Angaben und Kontextbersetzungen gutbezeugt ist, lohnt es sich wohl auf TCL XVI 56, 2 = STVC 13 Rs. 3eren-a-ni2 -gim lu-lu-ms numun-bi dagal-la seine Krieger sindzahlreich wie das Gras, sein Same ist weit verbreitet" als einen klaren Be-leg fr lu-lu zahlreich" zu verweisen.

    ue-du10-du8 gehrt zu den mit ue zusammengesetzten Verben in derBedeutung sehen" wie ue-dun(-ga), ue-e (siehe AnOr XXVIII 1245) undue-di. Da diese Verba als zweites Glied alle ein verbum dicendi enthalten,ist du8 mglicherweise ungewhnliche Wiedergabe von dun. Allerdingsknnte auch eine Analogiebildung zu igi-dug vorliegen.

    48: hub-sar ist mir nur mit der akkadischen Entsprechung lasmu(SL 88, 24) bekannt4, feub mu-un-sar-sar-re in VS II 26 V 2021 undhnlich OECT I 14 II 14 ist wie der ganze Kontext undurchsichtig.

    49: a -dam, das durch namat&u wiedergegeben wird, bezeichnet in Kon-textbelegen meist ausschlielich die Menschen (Gudea Zyl A XIV 11;TCL XV 18 I 22; 19, 6; STVC 72 Rs. 8; VS X 199 I 40; UMBS XIII 44I 5; CT XIII 35, 5).

    -dam steht hier im Lokativ, der bei Wrtern der Sachklasse einenDativ vertritt (siehe AnOr XIX 104 a 2).

    Zum Vergleich des Herrschers mit dem Sonnengott ist auf dingir-zidutu-kalam-ma-na guter Gott, Sonnengott seines Landes" (SAK198e, 1011 = Brsin) und dSu-i-li-Su Situ-ke-en-ge-ra S'iliSu,Sonnengott von Sumer" (STVC 65 V 18) zu verweisen. Er ist wohl in derHauptsache aus der Vorstellung vom strahlenden Nimbus des Knigs ab-geleitet, mitspielen mag allerdings auch der Gedanke an das knigliche1 Der Text schreibt DU .DU statt

    DU = su8.1

    STVC er^n-bi.* STVC -a.4 Der Beruf sname (lu)HUB-sar gehrt nicht dazu; siehe dazu B. LANDSBERGER, AfOX 161.

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  • Sumerische religise Texte 85

    Richteramt im Auftrage des gttlichen Richters Utu. In dieser letztenEigenschaft verbindet allerdings ein Sulgi-Lied den Herrscher mit Sataranvon Der: STVC 50, 1920 = 51, 3233

    igi-mu-ta ensi-kalam-ma-me-s-mu dsataran-kur-kur-ra-me-ndurchT mein Auge bin ich (= Sulgi) der Wahrsager fr das Land

    Sumer,durch mein Inneres der Gott Sataran fr alle Lnder".

    Aus der Vorstellung, da der Knig seinen Untertanen den Lebensunter-halt gewhrt, ist die schne Wendung in dem Urnammu-Lied TCL XV12, 75 erwachsen

    uk-e -nir-gal bi'-ku-me-en1 den-ki-im-du-bi-me-endie Menschen lasse ich reichlich essen, ihr Enkimdu2 bin ich".

    50: Die Verwendung der Ablativpostposition, die nur in A erhalten ist8,ist an dieser Stelle nicht zu rechtfertigen. Die in AnOr XXIX 145 be-sprochenen Flle (siehe auch unten zu Z. 9798), in denen ein Ablativ-Instrumental an Stelle eines Lokativs steht, haben eine andere Voraus-setzung.

    51: Zur bertragenen Verwendung von tr Rinderstall", Rinder-hrde" mit Bezug auf einen Tempel vgl. SRT 21 III 68

    ur-sag uru lahe-lahe kur-re gu-gar-gartr-den-lil-l a-ba mu-e-da-an-dnin-urta dumu-den-lil-l ur-sag a-ba za-a-gimHeld, der die Stdte plndert, der das Bergland unterwirft,aus der Hrde Enlils wer ist mit dir hervorgegangen ?Ninurta, Enlils Sohn, Held, wer ist wie du?"

    Siehe auch noch TCL XVI 40, l24. du8 fllen" (siehe dazu ZA NFXIV 98), das hier entgegen dem sonstigen Gebrauch nicht redupliziertverwendet ist, wird wie si fllen" mit dem Lokativ oder Lokativ-Ter-rninativ dessen, wohin man etwas fllt, verbunden (siehe AnOr XXIX 1063).1 Vgl. TCL XVI 64, 14; 88 I 17-18.

    1 Zu Enkimdu, dem Gott der Bewsserungsanlagen und damit des Ackerbaus, sieheA. DEIMEL, Pantheon 117f.; L 99, 237; TCL XV 10, 463 und vor allem SRT 3, dasStreitgedicht zwischen dem Hirten" Dumuzi und dem Landmann" Enkimdu.

    8 Die Spuren in G bieten wohl eher -e.

    4 Auf eine eigenartige Verwendung von tr in HA V 20, 29 30 sei wenigstens ver-wiesen:

    dingir-an-ki-a a-na-m[e]-a-bi tr-gal-bi-me-enigi-il-la-zu LUL.BAR mu-un-ak-e-ne inim-zu-e i-dur-ru-ne-eder Gtter von Himmel und Erde, soviel ihrer sind, groe ,Hrde* bist du (=

    Inanna),deines Winkes sind sie gewrtig, sitzen deinem Wort."

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  • 86 A. Falkenstein

    Dieser Regel fgt sich unsere Stelle nur, wenn man tr-1-gal-gal-lanicht als Genetiv, sondern als in die Hrde, die groen Fett(ertrag) (be-sitzt)" versteht. Jedoch ist durch CT XXXVI 32, 7 auch die akkusativischeKonstruktion bezeugt, he-gl-la mu hier Akkusativ sein.

    62: Vgl. OECT I 3 III 24 (und Dupl.) den-ki-ke4 gu4 im-ma-ab-gaz-eudu im-ma-ab-sr-r[e] Enki schlachtet Rinder, (ttet) zahlreicheSchafe"; VS X 200, 12 gu4-l udu-1 hu-mu-ra-ab-r-e fette Rinder,fette Schafe mge er dir in Menge (schlachten)" steht parallel zu nind-gal-gal-e gis hu-mu-ra-ab-tag-ge groe Opfergaben mge er dirdarbringen!"; siehe noch UMBS X2 6 II 39. Eine akkadischeEntsprechungzu s r, die dieses, wie nach dem Zusammenhang beider Stellen zu erwartenwre, als Synonym zu gaz bestimmte ist mir nicht bekannt. Ich nehmees daher, ohne auf die Variante ha-ba-ni-in-tag in B Gewicht zu legen,im blichen Sinn als zahlreich (machen)", worin mich die sichere Deutungder Gtterwaffe sr-gazals Waffe, die zahlreiche (Gegner) ttet" (sieheZA NF XIV 112) bestrkt. Dementsprechend lautet die akkadischeWiedergabe von lugal-e gu4 mu-un-na-ab-gaz-e udu mu-un-na-ab-ar-re in KAR 16 Rs. 2324 Sarru alpi* upallakto immerti* udaSSaSi.

    53: Zu sig14 (= KAxLI)-gi4 siehe AnOr XXVIII 30.04: Zu tigi-ni-du10-ge vgl. ZA NF XV 85. VS II 4 V 2627 = 2930

    gibt die syllabische Auflsungki-sa-al-ma-ke ninda ba-ga-ra-zuti-gi-ne-(en6-)du-ge si fca-b-ne-sdein Haupthof, in dem Brote (als Opfer) hingesetzt sind,lt dort die Pauken ,des Guten* ertnen".

    56: Zu ki-lugal-gub-(b)a vgl. die von A. POEBEL, BE VI2 591 zu-sammengetragenen Belege aus altbabylonischen Jahresdaten1. Verwandtist ki-in-gub (SL 461, 105; BE VI2 63, 16; UMBS I2 134, 20; SRT 8, 52).

    67: Zur Verwendung des Ablativ-Instrumentals an Stelle des zu erwarten-den Lokativs vgl. AnOr XXIX 145 mit Anm. 3. Allerdings kann ich anunserer Stelle keinen Grund fr den lokativen Gebrauch des Ablativ-In-strumentals erkennen.

    Zur Variante -kam in C siehe AnOr XXIX 35.Zeugnis fr einen Kultbau der Ninegala in Ur ist vorlufig nur der Ur-

    nammu-Trangelstein RIU 38. Die Wirtschaftstexte von Ur erwhnendie Gttin nur sporadisch (siehe L. LEGRAIN, UET III Indexes 39).N. SCHNEIDER notiert in Or NS XIX 261 berhaupt nur zwei Belege aus denWirtschaftstexten von Ur III fr o-^in-o-galag. Die Voraussetzungen,die zur Gleichsetzung der Ninegala mit Inanna von Uruk gefhrt haben1

    Siehe auerdem VS X 200,14; KAR 16, 43-44 - Subat belti(Su).

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  • Sumerische religise Texte 87

    (siehe die Inanna-Hymne SEM 86 = 87 =89 = 90 = STVC 87), sindnoch nicht durchsichtig.

    58: du10-dub kann ich anderwrts nicht belegen, so da die Bedeutungnur nherungsweise aus dem Parallelismus zu dem wohl eindeutigen du10-gur der folgenden Zeile erschlossen werden kann.

    Die Prfixkette h6-ni- ist ungewhnlich; siehe die Bemerkungen zuha-ni- in AnOr XXVIII 207.

    60: Das dritte Zeichen der Zeile ist in allen Exemplaren wenig klar.Eine Identifikation erscheint mir unter Verwertung der Variante in Gdnin-xmusen mglich, da SLT 69 Rs. II 1920 dnin-aramu*en, dnin-aramuen bietet und unsere Stelle dem Gottesnamen die Appositionsur-dmu*en Falke" beifgt. Zur Variante in C -gen7 fr -ge siehe Bei-spiele in ZA NF XV 64f.

    61: a-la ist Lehnwort aus akkadischem l(um) Stadt"; siehe dazuZA NF XV 691, wo ein weiterer Beleg genannt ist. Man wird aber an-nehmen mssen, da es hier eine besondere Bedeutung hat, da sonst, d. h.wenn a-la nur Apposition zu nibru*1 wre, nibru*1 a-la-mu- zu er-warten wre. Nach der in AnOr XXIX 107 a 2 aufgestellten Regel, derzufolge der Terminativ das allgemeinere, der Lokativ oder Lokativ-Ter-minativ das engere Ziel bezeichnet, knnte man a-la auf den vom Knigs-palast eingenommenen Stadtteil, die Knigsstadt" beziehen.

    Vor allem mit Hinblick auf Z. 40 halte ich die Lesung von C und E gurzurckkehren" gegenber tu eintreten" in G fr die richtige Version.

    62: u4-d mu hier Subjekt sein, da andernfalls Sulgi Subjekt wre.Den Sturmwind zu rufen, ist aber gewi gttliches Vorrecht1.

    nigin jagen" ist auf die Gleichung SL 529,23 nigin =$dum zusttzen.

    63: Der Schlu enthlt das sonst als zusammengesetztes Verbum wohl-bekannte ur5-Sa4 = rammu (SL 401, 119), dessen erstes Element ur5 =rigmu (SL 401, 57; vgl. 58; 59) ist.

    64: Zu imi-imin-bi siehe STVC 40, 8 und die ZA NF XI 187 zitiertenBelege.

    65: Zu te-eS-dun-ga, das in te-es eine syllabische Wiedergabe vonUR = t (siehe ZA NF XIV 76) enthlt, vgl. RIU 145, 34

    te-es-dun-ga-ni-ta im-diri- 2 -KA-^r-re(Kkur), der durch sein einziges Wort die Regenwolken* zusammen-

    fgt".

    | Vgl. TCL XVI 40,172; UMBS X4 l I 7.Ist im-diri-x (x sieht wie verdrcktes UD aus) Wiedergabe von im-diri-sir(-ra)dicke Wolke" (siehe dazu ZA NF XV 140) ?

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  • 88 A. Falkenstein

    Darnach ist unsere Stelle wahrscheinlich als das Wetter, das allein ruft"im Sinne von neben dem nichts anderes zu hren war" zu verstehen.

    66: an-nl-dagal-la-ba ist wohl als im Himmel seiner Weite"zu deuten.

    g-dub(-dub) ist durch SL 15, 255 mit der akkadischen Entsprechungsirhu bezeugt.

    67: Die berlieferung der Texte ist hier ungewhnlich unsicher, wie dienotierten Varianten zeigen. Hier und im folgenden kommen schwere Ab-weichungen vor allem auf das Konto des Exemplars H.

    g-l, dessen Lesung sich aus der Variante von E gu-l ergibt, ist inSL 15, 315 mit der akkadischen Entsprechung kalu Sa m$ 'binden' vomWasser (gesagt)" gegeben.

    68: Die kleinen Steine, die groen .Steine"1 als dichterisches Bild frdie Hagelkrner ist hufig: CT XV 15, 2425; VS II 2 IV 3435; 51, 56;AS X 4, 18192.

    Das suffigierte -im ist nach AnOr XXIX 89d zu beurteilen.69: Auch in dieser Zeile ist die Textberlieferung unsicher. H bietet

    hinter murgu-g auf meinen Rcken" einen weiteren Krperteil, dermglicherweise als letztes Glied du10 Knie" enthlt.

    Fr z a kann ich, auch unter Einbeziehung der Mglichkeit, da z a frzal steht (siehe SL 586, 13), keine passende Bedeutung finden, die ber-setzung ist daher ebenso wie die von u m-m a geraten. Ich verweise aberauf SEM 16 IV 34.

    70: ba-ra- ist hier das Prformativ zum Ausdruck einer starken Ne-gation (siehe A. POEBEL, GSG 638).

    su-zi ist durch den Parallelismus zu -te sich frchten" in seinerBedeutung einigermaen gesichert.

    71: Die bersetzung von gur5-ru-u sttzt sich auf die normale Be-deutung des Verbums als durchtrennen" und nimmt an, da das Bildvon einem Lwen genommen ist, den die Jger umstellt haben. In VAT8531 (siehe oben S. 62e), 11 steht pirig-guru6-u in Parallele zu uum

    - u-na gub-bu Drache, der kampflustig zur Schlacht tritt".72: Die bersetzung kann sich nur in ganz vager Weise aufhub-du10=

    lasmu (SL 88, 38) und feub-sar = lasmu (SL 88, 24) berufen.73: Obwohl keine Variante -g fr -mu vorliegt, sehe ich mich gentigt,

    am Zeilenanfang einen temporalen Lokativ anzunehmen.1

    Zur blichen, aber nicht unverbrchlichen Reihenfolge klein" : gro" sieheAnOr XXIX 4l7.

    a Siehe dazu OLZ 1940, 184.

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  • Sumerische religise Texte 89

    Da das Verbum der Zeile nicht sicher zu bestimmen ist, bleibt die ber-setzung fraglich, auch wenn durch im laufen" die allgemeine Bedeutungangegeben ist.

    74: Zu aa-du alleingehend" vgl. lu-aa-du-ur e-tab-ba-ni-me-en dem einzeln Gehenden bin ich sein brderlicher Gefhrte"1 (HAV4,13).

    75: Vgl. zu dieser Zee WO I5 380 mit Anm. 7.76: Zur Variante danna11* siehe oben zu Z. 29, zu su-nigin Z. 41.

    15 Doppelstunden, das sind rund 150 km, entsprechen ziemlich genau derEntfernung von Ur nach Nibru, wenn die Strae den krzesten Weg ein-geschlagen hat.

    77: Zu sag-ur-sag vgl. Gudea Stat B IV 6 sag-ur-sag-e (nur) krf-tige Mnner", Oppositum zu mi-e Frauen". Ein weiterer Beleg ist TCLXV 12,84.

    igi-gub kann ich anderswo nicht belegen.78: Die Verbalform fea-ak-m ist in literarischen Texten in altbabylo-

    nischer Abschrift ungewhnlich, da sich dort das Prformativ - un-mittelbar vor der Verbalwurzel unverndert erhlt. Fr die Sprache derWirtschaftstexte von Ur III hat jedoch N. SCHNEIDER, OrNS XV 90 dieBeispiele ha-a-gi und Jia-a-tuk gebucht.

    79: Zum Sachlichen siehe oben zu Z. 7.80: -gal an- ki-gar-ra-m vertritt einen Lokativ. Der von An

    gegrndete Palast" ist doch wohl in Nibru als dem Endpunkt der Gewalt-fahrt zu suchen. Da fr Nibru kein Heiligtum des Sonnengottes bezeugtist2, wird -gal hier im eigentlichen Sinn als der Palast des Herrschers zuverstehen sein.

    81: Zu den Musikinstrumenten tigi und za-za < za-am-za-am sieheZA NF XV 84ff. Da ich ire als ein Lied sagen" = singen"8 nehme,mu tigi-za-za entweder Komitativ oder wahrscheinlicher Lokativ sein.

    Die Verwendung der 3. ps. pl. beim Verbum nach einem Subjekt imkollektiven Singular erklrt sich aus dem zunehmenden Gebrauch der3. ps. pl. gegenber der lteren 3. sg. schlich". S. oben zu Z. 46.1 Oder ist Se-tab-ba gleich eS-tam-ma, worin tam-ma = talimu (L 381, 332c) ?

    2 Die Wirtschaftstexte von Ur III kennen berhaupt kein e"-dutu. Obwohl natrlichzu bercksichtigen ist, da die bisher vorliegenden Texte nicht aus den Zentrender Verehrung des Sonnengottes stammen, ist diese Tatsache ein wichtiges Gliedin der Rekonstruktion des sumerischen Pantheons.

    3 Parallel ist ir-dujj. Vgl. dafr etwa SRT 8, 67 [na]r-relr-k-gaim-mi-in-duumu- pabi-in-fc der Snger wird ihn im heiligen Lied besingen, seinen Namenstrahlend erscheinen lassen". Zu ir-e-fc e ist ein Beleg unten zu Z. 95 gebrachtund siehe noch UMBS X* l I 28.

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  • 90 A. Falkenstein

    82: mi-us-lafenthlt eine Crux, da dafr nur die selbstverstndlich hierunbrauchbare Gleichung emu ehru Schwiegersohn" vorliegt, mi-us^sSchwager" (JCS V 14, 354; BE XXX 3,7= 41) fhrt nicht weiter. Auchwenn mit der Or N S XIX 110 vermutungsweise zuni-mi-us-s geuertenAuffassung von einer Grundbedeutung gekaufte Frau" zu Braut" zugelangen wre1, mte diese Verbindung Salgis zu Inanna von Uruk ausden brigen Liedern auf diesen Knig nachgewiesen werden. Ich kennekeinen Beleg dafr.

    83: In ku-ijaga-bi-a bezieht sich das Suffix -bi auf die in Z. 7981behandelte Festfeier im Palast mit Utu.

    84: Nach der Variante M heit die Zeile wohl von meinem Urteil gehtkein Richter ab".

    85: Wie in SEM 58 II 1112 ist hier igi-il-la parallel zu -ge-guru(6)(7). Beachte die Aufnahme des Lokativs durch das Komitativ-infix beim Verbum.

    86: -ge-gurue, auch in der Schreibung -gi8-gurue bezeugt (ZANF XIV 78), ist graphische Variante zu -ge-guru7 (siehe ZA NF XIII220). Dazu drfte wohl, obgleich die Zusammenstellung noch nicht zu er-weisen ist, das von A. POEBEL, AS XIV 89ff. behandelte S-KUR.KU-da =nismatum gehren.

    Zu an-ta-gi = mahru siehe IF LX 116.91: Zu uk ge-en-ge-en vgl. Z. 100; weitere Belege sind ZA NF XV

    127 notiert.92: -a-na in A ist ein bezeichnender Fehler fr das in den beiden brigen

    Textzeugen erhaltene -bi-a oder -ba.93: Vgl. Z. 36.94: Anders als das von C gebotene lr-k (siehe dazu ZA NF XV 86

    mit Anm. 2) ist ir-bn-da nicht sicher zu belegen, falls nicht, was mirwahrscheinlich ist, in SLT 102 V 17 ir-[bn]-da vorliegt.

    95: Trotz der Variante in Chu-mu-ni-p-d-en-Dfe, die fr eine 1. ps.pl.sprechen knnte, liegt sicher eine 3. ps. pl. vor. Andernfalls mte dasKohortativprformativ g a- stehen. Vgl. den Refrain in Sulgi C, der eben-falls in der 3. ps. pl. gegeben ist. Als Beispiel sei SRT 14, 4850 gegeben:

    ur-sag-me- mu-mu zi-d-6 {i6-em-p-p-d6-nesipa-me- eu-a-da mul-an-gim hu-mu-ni-gu-un-gu-nez-mi-gal-gal duu-ge-ul-mu lr-re- Ije-em-e-nemeinen Namen, den des Helden, mgen sie (= die Menschen) richtig

    nennen,

    1 u s-s wre dabei das passive, inmi-us-s das aktive Partizip.

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  • Sumerische religise Texte 91

    mich, den Hirten, mgen sie, wenn ich heraufkomme, wie einen Sterndes Himmels feiern,

    meinen hohen Preis, mein Lob, im Liede singen!"97: Hier ist der Ablativ-Instrumental im Sinne eines Lokativs gesetzt

    und nach AnOr XIX 145 zu beurteilen.98: Zu nam-ti-nl-du10-ga siehe auer den ZA NF XIV 80; 83 ge-

    nannten Stellen noch SAK 216 II 47.101: Falls nicht iib-an-ki-a Reinigungspriester von Himmel und

    Erde" zu lesen ist, wozu aber die Fortsetzung denkbar schlecht pat, istme-an-ki-a kaum anders zu verstehen als der, der die gttlichen Krfte'von Himmel und Erde (besitzt)". Vgl. dazu oben zu Z. 3 und STVC 42,1.

    Das hier behandelte Sulgi-Lied reiht sich in die Gruppe der Komposi-tionen ein, die dem Selbstpreis des Herrschers gelten. Mit diesen Liedernist ihm gemeinsam, da es keine Gattungsbezeichnung aufweist, die es inseiner kultischen Verwendung bestimmte. Es gehrt vielmehr einemanderen Bereich zu, dem hfischen Zeremoniell. Darin hat die Schilderungeines persnlichen Erlebnisses des Knigs, die Gewitterfahrt von Ur nachNibru, die fr so denkwrdig erachtet worden ist, da sie einem Jahres-namen zugrundegelegt worden ist, ihren legitimen Platz.

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