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SWR SYMPHONIEORCHESTER DI 18.12.2018

SWR SYMPHONIEORCHESTER - Konzerthaus Dortmund · PROGRAMM ALFRED SCHNITTKE (1934 – 1998) Konzert für Viola und Orchester (1985) Largo Allegro molto Largo – Pause ca. 20.45 Uhr

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  • KONZERTHAUS DORTMUND

    Brückstraße 21 / 44135 DortmundT 0231–22 696 200 / F 0231–22 696 222

    [email protected] www.konzerthaus-dortmund.de

    SWR SYMPHONIEORCHESTER

    DI 18.12.2018

  • SWR SYMPHONIEORCHESTER

    TEODOR CURRENTZIS DIRIGENT

    ANTOINE TAMESTIT VIOLA

    Abos: Porträt Teodor Currentzis, Orchesterzyklus I – Meisterkonzerte

    In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

    während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

    2,50 E

    SO KLINGT NURDORTMUND

    SAISON 2018 / 19

  • 4 / 5

  • PROGRAMM

    ALFRED SCHNITTKE (1934 – 1998)Konzert für Viola und Orchester (1985)

    LargoAllegro moltoLargo

    – Pause ca. 20.45 Uhr –

    PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKY (1840 – 1893)Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64 (1888)

    Andante – Allegro con animaAndante cantabile, con alcuna licenzaValse. Allegro moderatoFinale. Andante maestoso – Allegro vivace

    – Ende ca. 22.10 Uhr –

    Einführung mit Prof. Dr. Michael Stegemann um 19.15 Uhr im Komponistenfoyer

    Peter Iljitsch Tschaikowsky

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  • WERKE

    Grenzenlos – Musik für Yuri Bashmet

    Die erste Idee für dieses Bratschenkonzert geht auf das Jahr 1977 zurück. Im Rahmen einer Schallplattenaufnahme von Schnittkes Klavierquintett mit Gidon Kremer lernte der Komponist den russischen Meisterbratscher Yuri Bashmet kennen. Sofort zeigte sich Schnittke begeistert von der Bitte Bashmets, für ihn doch ein Bratschenkonzert zu schreiben. Acht Jahre später war es endlich beendet. 1986 brachte Bashmet es zusammen mit dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter der Leitung von Lucas Vis zur Uraufführung. Schnittke erklärte: »Außer dem Tonumfang hatte ich an keinerlei technische Begrenzungen des Soloparts zu denken, denn Yuri Bashmet spielt alles und alles schien möglich.« Seine Bewunderung für den Musiker Bashmet schrieb er auch unmittelbar in die Partitur ein. So taucht Bashmets Name in allen drei Sätzen in den Tonbuchstaben B-A-Es-C-H-(M)E(T) auf.

    Das dreisätzige Werk, das längst zu den bedeutendsten und meistgespielten Konzerten für die Bratsche gehört, beginnt und endet mit einem langsamen Satz. Und gleich das erste Lar-go ist ein einziges erschütterndes Lamento, dessen bedingungslos ausgestellte Expressivität zunächst ganz alleine in den Händen des Bratschisten liegt – bevor das Orchester mit Blech-bläsern und Glocken regelrechte Klangschocks auslöst. Überhaupt sorgt Schnittke mit einer ausgefallenen Instrumentation ständig für effektvolle Zäsuren und Stimmungsbilder. So fehlen die Geigen gänzlich und zu den Tasteninstrumenten gehört auch ein Cembalo, das den oft-mals geisterhaften Charakter des Konzerts verstärkt. Von ungestüm gehetzt bis kantilenenhaft und verlockend-sinnlich zieht Schnittke danach, im schnellen Mittelsatz, völlig gegensätzliche Register.

    Nach diesem Klangseelen-Tsunami lässt Schnittke sein Konzert in einem zweiten Largo ausklingen. Ungemein ernst, scheinbar nach barocken Ordnungsprinzipien angelegt, durch-schreitet da zunächst die Bratsche ihren Parcours. In ein einziges Flehen schlägt danach ihr Klang um. Und bevor schließlich alles (auch harmonisch) völlig aus den Fugen gerät, lässt Schnittke die Solo-Stimme geradezu in Zeitlupe ihre letzten Schritte machen. Sie führen ins Nichts.

    KAMPF DER SEELE Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64

    Fast fünfzig Jahre alt musste Peter Tschaikowsky werden, bis sein Leben endlich in ruhigeren Bahnen verlaufen konnte. Zum ersten Mal war er von allen materiellen Sorgen befreit. Und als Dirigent und Komponist hatte er auf seinen Konzertreisen in die westlichen Musikmetropolen

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    NAH AM ABGRUND Alfred Schnittke Konzert für Viola und Orchester

    Es war zu Beginn der 1970er-Jahre, als es an der Moskauer Wohnung von Alfred Schnittke klin-gelte. Vor der Tür stand ein junger, leicht schlaksiger Mann, der kurz zuvor den »Tschaikowsky-Violinwettbewerb« gewonnen hatte. So, mit den Noten von Schnittkes 2. Violinsonate unter dem Arm, kam es zur ersten Begegnung zwischen dem Jahrhundertgeiger in spe, Gidon Kremer, und dem russischen Komponisten. Beide hatten sie deutsche Wurzeln.

    Schnittkes Klangsprache, die unter dem Stichwort »Polystilistik« eindringlich die Tradition mit der Moderne versöhnte, entsprach genau Kremers Musikdenken. Kein Wunder, dass er sich stets vehement für Schnittkes Schaffen einsetzen sollte. So nahm er 1977 Schnittke mit auf eine Westeuropa-Tournee und verhalf dem Komponisten damit zum internationalen Durchbruch. Mit im Gepäck hatte man Schnittkes Concerto Grosso für zwei Violinen, Cembalo, Klavier und Streicher. Ein Werk, das exemplarisch für das Klangdenken des 1998 in Hamburg verstorbenen Schnittke steht, für das Zusammenspiel aus »eigener Musikwelt und gespiegelter, objektiv exis-tierender Musikwelt« (Schnittke).

    Auch Schnittkes Konzert für Viola und Orchester erweist sich als ein mehrschichtiges und doppelbödiges Zusammenwirken verschiedenster Klangquellen und -handschriften. So ver-wandelt sich etwa der zweite Satz in ein schier groteskes Klangpanoptikum mit all seinen bizarren Walzerrhythmen und gespenstischen Bläserstimmen, Anleihen aus der jüdischen Fol-klore und schauerlich fahlen Gesängen in der Bratschenstimme, die zwischendurch irrwitzige Rasanz aufnimmt. Doch wie für Schnittkes Polystilistik typisch, entpuppt sich die Musik in all ihren kontrastreichen Elementen eben nicht einzig und allein als ein nostalgisches Echo vergangener Zeiten.

    Ähnlich wie bei dem Schaffen von Schnittkes Vorbild Dmitri Schostakowitsch besitzt auch das Bratschenkonzert diese enorm existenziellen, fiebrigen und aufwühlenden, stets unter die Haut gehenden Züge. Wobei die tragische Schwärze, in die das Werk immer wieder hineinfällt, durchaus erfühlen und erahnen lässt, dass der Komponist schon bald um Leben und Tod kämpfen wird. »Zehn Tage nach Beendigung der Arbeit kam der ausweglose Schlag-anfall«, so Schnittke damals in seinem Werkkommentar. »Und ich konnte erst langsam in einen zweiten Lebenskreis eintreten, den ich jetzt durchschreite. Wie in einer Vorahnung des Kommenden entstand eine Musik mit hastigem Durchs-Leben-Jagen im 2. Satz und langsamer und trauriger Lebensüberschau an der Todesschwelle im 3. Satz.« Mehrere Wochen sollte Schnittke nach seinem Schlaganfall im Koma liegen und sich von ihm nie wieder richtig erholen.

  • WERKE

    die langersehnten Erfolge gefeiert. Wie zufrieden muss Tschaikowsky sich daher im Frühjahr 1888 ins ländliche Dörfchen Frolowskoje aufgemacht haben, um in seinem Landhaus ein wenig zu entspannen. Doch kaum hatte er die Idylle genossen, begannen in ihm schon wieder neue Pläne zu reifen. »Ich will angestrengt arbeiten«, schreibt Tschaikowsky seiner Gönnerin und Freundin Nadeschda von Meck am 10. Juni. Und dann folgen Zeilen, in denen sich Tschai-kowskys ganze seelische Labilität widerspiegelt. Das berufliche Glück, das er gerade noch genossen hatte, war nun völlig Zweifeln gewichen. »Ich verspüre in mir den größten Drang, nicht nur anderen, sondern auch mir selbst zu beweisen, dass ich mich nicht ausgeschrieben habe. [...] Und ich frage mich: Ist es nicht an der Zeit, aufzuhören? Habe ich nicht meine Fan-tasie überanstrengt? Ist die Quelle nicht versiegt? Einmal muss das ja eintreten, falls ich noch einige Jahrzehnte leben sollte.«

    Diese Mischung aus Resignation und Hoffnungslosigkeit hatte bereits zehn Jahre zuvor die Entstehung seiner 4. Sinfonie op. 36 begleitet. Heraus kam bekanntlich ein Meisterwerk, in dem sich innige Melancholie und Herzensüberschwang in Balance befinden. Im Sommer 1888 setzte sich Tschaikowsky nun also an seine nächste Sinfonie, die im direkten Vergleich zur Vorgängerin doch um ein Vielfaches gewichtiger ausfallen sollte. »Ich bin endlich dabei, aus meinem stumpf gewordenen Hirn unter großen Schwierigkeiten eine neue Sinfonie herauszu-quetschen«, vertraute Tschaikowsky seinem Notizbuch an. Und bereits Ende August, nach fast dreimonatiger Arbeit, konnte er Nadeschda von Meck mitteilen: »Meine Sinfonie ist fertig, und es scheint, sie ist mir nicht misslungen. Das ist gut.«

    Am 17. November 1888 brachte Tschaikowsky in St. Petersburg diese neue Sinfonie, seine Nr. 5 e-moll op. 64, zur Uraufführung. Der erhoffte, einhellige Zuspruch blieb jedoch aus und Tschaikowsky überkam wieder dieses alte Gefühl aus Resignation und Verzweiflung, das er stets abzuschütteln versuchte. »Nach jeder Aufführung meiner neuen Sinfonie empfinde ich immer stärker, dass dieses Werk misslungen ist«, so Tschaikowsky an Frau von Meck. Und nachdem er über die »Künstlichkeit«, »Länge« und überhaupt »unsympathischen« Züge dieses Orchesterwerks geschimpft hatte, holte er in seiner Niedergeschlagenheit die Noten seiner 4. Sinfonie aus der Schublade, um in diesem für ihn weitaus wertvolleren Opus ein bisschen Trost zu finden.

    Natürlich stand Tschaikowskys vielleicht berühmteste Sinfonie noch aus, die »Pathétique«. Aber mit der Sechsten knüpfte er eben an jene erschütternde Eindringlichkeit an, die schon für seine Fünfte zum eigentlichen Motor geworden war. Zwischen Depression und Sehn-sucht, zwischen Skepsis und Trotz und zwischen innerer Erschütterung und äußerlichem Glanz bewegt sich diese Bekenntnismusik. Und ähnlich wie bei Beethovens 5. Sinfonie zieht sich nun auch hier eine Art Schicksalsmotiv wie ein roter Faden durch die vier Sätze.

    12 I13

    Sie wollte Mozart hören, er Beethoven.

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  • Sinfonie im Wechselbad der Gefühle

    Es ist die gleich zu Beginn des eröffnenden Andante angestimmte »Idée fixe«, die sich als zen-trale treibende Kraft der Sinfonie offenbaren wird. Von den Klarinetten angestimmt, zieht das aus acht Noten bestehende Motiv wie ein Trauermarsch vorbei. In seiner Düsternis besitzt es jene beklemmende Intensität, wie sie etwa in der »Maurischen Trauermusik« von Tschaikowskys großem Idol Mozart zu finden ist. Und als ob es keinen Ausweg gibt, lässt Tschaikowsky diesen musikalischen Ausdruck eines tiefen seelischen Schmerzes in einer von den Streichern gespiel-ten absteigenden Sechs-Ton-Figur münden. Doch so ganz ergibt sich der erste Satz nicht dem Schicksal. Der eigentliche Hauptsatz scheint wie aus dem Dunkel ins Helle zu schreiten; er streift die klagende Intimität jetzt ab zugunsten sich immer wieder ins tumultöse Fortissimo steigernder Energieentladungen. Nichts scheint sich dieser aufbegehrenden Wucht mehr in den Weg stellen zu können. Denkt man. Denn mit dem nachfolgenden Satz kommt wieder alles anders. Mit dunklen Streicherklängen setzt das Andante cantabile ein. Und wenn das Solo-Horn dann mit einer sanften Weise einstimmt, entsteht eine bittersüße Atmosphäre, wie sie überhaupt zur DNA der späten Sinfonien Tschaikowskys gehört. Zum zweiten Satz hat der Komponist folgenden Kommentar hinterlassen: »Soll man sich dem Glauben in die Arme werfen?«

    Zu einem Wechselbad der Gefühle kommt es in den beiden nachfolgenden Sätzen. Der mit »Valse« bezeichnete dritte Satz kommt elegant daher, scheint das unbeschwerte, von herrlich funkelnden Lüstern illuminierte Salonleben zu beschwören. Doch ganz am Ende, in der Coda, weht es plötzlich in die entspannte Stimmung hinein – das Schicksalsthema, gespielt von den Klarinetten und Fagotten.

    Tschaikowsky lässt nun den Finalsatz ebenfalls mit dieser Klang-Initiale beginnen. Doch sie erklingt jetzt nicht nur in Dur. In den satten Streicherklang mischen sich auch noch erste Blechbläser-Fanfaren, die den Beginn eines sich immer weiter ins Triumphale steigernden Ge-schehens markieren. Und Spielanweisungen wie »marziale«, »energico« und »con tutta la forza« lassen erkennen, dass Tschaikowsky sich jetzt gegen das Schicksal auflehnen will, um mit aller Macht ein Happy End zu erzwingen. Dem Künstler Tschaikowsky sollte dies gelingen. Dem Menschen hingegen nicht.

    GEHÖRT IM KONZERTHAUSInterpreten von Tschaikowskys Sinfonie Nr. 5 waren zuvor das Orchester des Mariinsky-The-aters St. Petersburg und Valery Gergiev, das City of Birmingham Symphony Orchestra mit Andris Nelsons, das Orchestre de Paris unter Paavo Järvi, das Philadelphia Orchestra mit Yannick Nézet-Séguin und das Bayerische Staatsorchester unter Kirill Petrenko.

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  • BIOGRAFIEN

    Epochen sowie Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis. Die Vermittlung anspruchsvoller Musik an alle Altersstufen ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen.

    Dirigenten von Weltrang wie Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt, David Zinman, Peter Eötvös, Sir Roger Norrington, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Eliahu Inbal, Michael Sanderling, Jakub Hrůša und Omer Meir Wellber sind beim SWR Symphonieorchester zu Gast. Unter den hochkarätigen Solisten finden sich u. a. als Artists in Residence der ersten drei Spielzeiten Gil Shaham, Tzimon Barto und Antoine Tamestit sowie viele weitere Gast-Solisten, darunter Hilary Hahn, Fazıl Say, Julia Fischer, Mischa Maisky, Patricia Kopatchinskaja, Martin Grubinger, Renaud Capuçon und Janine Jansen. Neben zahlreichen Auftritten in den SWR-eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim ist das SWR Symphonieorchester bei den »Donaueschinger Musiktagen« und den »Schwetzinger SWR Festspielen« präsent. Einladungen führten bzw. führen das SWR Symphonieorchester u. a. nach Wien, London, Salzburg, Madrid, München, Edinburgh, Barcelona, Dortmund, Warschau, Essen, Basel, Frankfurt und Tallinn, wie-derholt in die Elbphilharmonie Hamburg, zum »Rheingau Musik Festival«, »Heidelberger Früh-ling«, »Festival Acht Brücken« in Köln und »Musikfest Berlin« sowie auf eine China-Tournee.

    DAS SWR SYMPHONIEORCHESTER IM KONZERTHAUS DORTMUNDIn neuer Formation war das SWR Symphonieorchester im November 2016 zum ersten Mal im Konzerthaus zu Gast. Im April 2018 feierte das Orchester unter Ingo Metzmacher dann in drei Konzerten den 100. Geburtstag von Bernd Alois Zimmermann.

    TEODOR CURRENTZIS

    Teodor Currentzis ist Künstlerischer Leiter der Staatsoper und des Balletts Perm sowie des En-sembles MusicAeterna und des MusicAeterna Kammerchors. Beide gründete er 2004 während seiner Zeit als Chefdirigent am Staatlichen Akademischen Opern- und Ballett-Theater Nowosi-birsk (2004 – 2010). Seit dieser Spielzeit ist er zudem Chefdirigent beim SWR Symphonieorches-ter. Als Künstlerischer Leiter der Oper Perm hat Teodor Currentzis wichtige neue Werke in Auf-trag gegeben, darunter Phillipe Hersants »Tristia« (2016), Dmitri Kourliandskis Oper »Nosferatu« (2014), Alexei Syumaks Oper »Cantos« (2016) sowie ein Violinkonzert von Sergey Nevsky (2015).

    Teodor Currentzis und MusicAeterna sind Exklusivkünstler bei Sony Classical. Bisher erschie-nen Mozarts Da-Ponte-Trilogie, Strawinskys »Les Noces« und Tschaikowskys Violinkonzert mit Patricia Kopatchinskaja. Mahlers Sinfonie Nr. 6 wird in Kürze folgen. Vorherige CD-Veröffent-lichungen umfassen die Sinfonie Nr. 14 von Schostakowitsch, Mozarts Requiem, Purcells »Dido

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    SWR SYMPHONIEORCHESTER

    Das SWR Symphonieorchester ist hervorgegangen aus der Zusammenführung des Radio-Sin-fonieorchesters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg im September 2016. Das SWR Symphonieorchester ist zwar noch neu, es hat aber bereits Musikgeschichte geschrieben. Die bedeutenden Traditionslinien aus den beiden Vorgänger-Ensembles kommen in ihm überein. Seit der Gründung 1945 / 46 formten profilierte Chefdiri-genten die SWR-Orchester: In Baden-Baden / Freiburg waren es Hans Rosbaud, Ernest Bour, Michael Gielen, Sylvain Cambreling und François-Xavier Roth, in Stuttgart Hans Müller-Kray, Sergiu Celibidache, Sir Neville Marriner, Gianluigi Gelmetti, Georges Prêtre, Sir Roger Norrington und Stéphane Denève. Zu Beginn der Saison 2018 /19 trat Teodor Currentzis sein Amt als erster Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters an. Mit Currentzis steht damit einer der interna-tional gefragtesten Dirigenten an der Spitze des Orchesters. Zum Profil des SWR Symphonie- orchesters gehören neben der Neuen Musik die sinfonische Orchesterliteratur vorangegangener

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    V O M S T E I N W A Y S P I R I O B E G E I S T E R N …

  • BIOGRAFIEN

    Für den gebürtigen Griechen wurde Russland seit den 1990er-Jahren, als er dort sein Diri-gierstudium begann, immer mehr zur Heimat. Sein Studium am St. Petersburger Konservatori-um absolvierte Currentzis bei Professor Ilya Musin, unter dessen Schülern so große Dirigenten waren wie Odysseas Dimitriadis, Valery Gergiev und Semyon Bychkov.

    TEODOR CURRENTZIS IM KONZERTHAUS DORTMUNDBei seinem ersten Auftritt im Konzerthaus 2011 war Teodor Currentzis mit dem Mahler Chamber Orchestra zu Gast. Mit seinem Ensemble MusicAeterna brachte er seitdem Mozarts Da-Ponte-Opern und weitere konzertante Opern zur Aufführung, dazu Werke von Mozart und Beethoven mit der Solistin Patricia Kopatchinskaja. Im Januar 2017 gastierte er zudem mit den Wiener Symphonikern. Im Juni steht Brahms’ Deutsches Requiem beim letzten Konzert des Porträt Teodor Currenzis auf dem Programm.

    ANTOINE TAMESTIT

    Der Bratschist Antoine Tamestit ist international als Solist und Kammermusiker auf höchstem mu-sikalischen Niveau etabliert. Vielbeachtet sind seine tiefgründige und natürliche Musikalität, sein außergewöhnliches technisches Können und die vielgerühmte Schönheit seines farbenreichen und ausdrucksstarken Bratschentons. Als Solist gastiert Antoine Tamestit bei den führenden Orchestern der Welt, darunter das Gewandhausorchester, Chamber Orchestra of Europe, London Symphony Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Orchestre de Paris, New Japan Phil-harmonic und Tonhalle-Orchester Zürich. Zu den namhaften Dirigenten, mit denen er zusammenar-beitet, zählen Sir John Eliot Gardiner, Valery Gergiev, Daniel Harding, Paavo Järvi, Marek Janowski, Louis Langrée, Marc Minkowski, Sir Antonio Pappano und Franz Welser-Möst. 2008 debütierte er unter der Leitung von Riccardo Muti beim »Lucerne Festival« mit den Wiener Philharmonikern.

    Gemeinsam mit Frank Peter Zimmermann und Christian Poltéra gründete Antoine Tamestit das Trio Zimmermann. Neben den Tourneen, die das Trio regelmäßig durch Europa führen, wid-men sich die drei Musiker den Meisterwerken der Literatur für Streichtrio auch im Rahmen einer regen Aufnahmetätigkeit. Mit Jörg Widmann und Francesco Piemontesi ist Antoine Tames-tit ebenfalls in Triokonzerten zu hören. Darüber hinaus teilt er seine Leidenschaft für die Kam-mermusik mit Musikern wie Leif Ove Andsnes, Nicholas Angelich, Pierre-Laurent Aimard, Em-manuel Ax, Gautier und Renaud Capuçon, Leonidas Kavakos, Gidon Kremer, Emmanuel Pahud, Christian Tetzlaff, Cédric Tiberghien und Streichquartetten wie dem Quatuor Ebène sowie dem Belcea Quartet. Seiner starken Affinität zum Gesang folgend, verbindet ihn auch eine enge Zu-sammenarbeit mit Sängerinnen wie Anne Sofie von Otter, Sandrine Piau und Christianne Stotijn.

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    and Aeneas« (Alpha) sowie die mit Alexander Melnikov und dem Mahler Chamber Orchestra aufgenommenen Klavierkonzerte von Schostakowitsch (Harmonia Mundi). 2017 wurde die DVD / Blu-ray-Produktion von Purcells »The Indian Queen« in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Sellars mit einem »ECHO Klassik« geehrt. Diese Auszeichnung ging zuvor bereits an die Aufnahme von Strawinskys »Le sacre du printemps«. 2015 war Teodor Currentzis gemeinsam mit seinem Bruder Vangelino Currentzis für die Aufnahme und Komposition des Soundtracks zur Eröffnung der Europaspiele 2015 in Baku für einen »Emmy Award« in der Kategorie »Outstan-ding Music Direction and Composition« nominiert. Er erhielt 2008 den »Orden der Freundschaft« der Russischen Föderation und 2016 den europäischen Kulturpreis »Kairos« der Alfred Toepfer Stiftung. Im selben Jahr wurde er von der Zeitschrift »Opernwelt« für die Leitung von »Macbeth« an der Oper Zürich zum »Dirigenten des Jahres« gekürt. Teodor Currentzis wurde bereits sieben Mal der renommierte russische Theaterpreis »Goldene Maske« verliehen. Zuletzt erhielt er 2017 die Auszeichnung »Bester Operndirigent« für »La traviata« in der Regie von Robert Wilson an der Oper Perm.

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  • BIOGRAFIEN

    In der Spielzeit 2018 /19 zeigt Tamestit seine musikalische Vielseitigkeit unter anderem als Gastsolist beim NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von François-Xavier Roth, auf Tournee mit dem Orchestre de Paris unter Daniel Harding sowie als Artist in Residence beim SWR Symphonieorchester. Dort gestaltet er Konzerte mit großem Sinfonieorchester u. a. mit Teodor Currentzis, Play & Conduct-Formate sowie Kammermusikkonzerte. Gemeinsam mit dem Cembalisten Masato Suzuki ist er in verschiedenen Städten mit einer Auswahl aus Bachs Suiten und seinen Sonaten für Viola und Cembalo zu hören. Konzerteinladungen führen ihn zu bedeutenden Festivals, unter anderem nach Aix-en-Provence, zum »Musikfest Berlin«, »Edinburgh Festival«, »Jerusalem Festival«, »Lucerne Festival«, »Mostly Mozart Festival«, zu den »Salzburger Festspielen« und zum »Verbier Festival«. Seit 2013 ist er gemeinsam mit Nobuko Imai künstlerischer Leiter des »Viola Space Festivals« in Tokio.

    Zahlreiche Aufnahmen aus Antoine Tamestits Diskografie wurden mit Preisen ausgezeichnet und von der internationalen Fachpresse mit großem Lob gewürdigt. Seine Einspielung »Bel Canto« mit Cédric Tiberghien im Februar 2017 bildete den Anfang einer engen Zusammenarbeit mit dem Label Harmonia Mundi. Im Februar 2018 erschien dort seine Aufnahme von Widmanns Viola Concerto mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Daniel Harding.

    Antoine Tamestit wurde 1979 in Paris geboren und erhielt seine künstlerische Ausbildung bei Jean Sulem, Jesse Levine und Tabea Zimmermann. Er erregte internationale Aufmerksamkeit, als er in kurzer Folge eine Reihe bedeutender Wettbewerbe gewann, darunter die »Primrose International Viola Competition« (Chicago, 2001) sowie der »Internationale Musikwettbewerb der ARD« in München. Darüber hinaus war er BBC New Generation Artist, Laureat des Borletti-Buitoni Trust Awards, wurde bei den »Victoires de la Musique« zur »Révélation Instrumentale de l’Année« ernannt und mit dem Förderpreis des Deutschlandfunks sowie dem »Crédit Suisse Young Artist Award« ausgezeichnet.

    Antoine Tamestit spielt eine Viola von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1672, die ihm von der Habisreutinger-Stiftung zur Verfügung gestellt wird.

    ANTOINE TAMESTIT IM KONZERTHAUS DORTMUNDAntoine Tamestit ist seit Jahren regelmäßiger Gast im Konzerthaus. Angefangen hat er hier 2009 als Künstler der Reihe »Junge Wilde«, in deren Rahmen er bis 2012 mit Musikern wie Tabea Zimmermann und Julius Drake zu erleben war. In unterschiedlichen Kammermusik-Formationen und als Solist mit dem Orchestre de Paris kehrte er seitdem zurück nach Dort-mund.

    TEODOR CURRENTZIS

    BEI SONY CLASICAL

    MAHLER SINFONIE NR. 6Das neue, mit Spannung erwartete Album mit dem Orchester MusicAeterna. „So hat man die 6. Sinfonie von Mahler bisher noch nicht gehört!“ hr2

    MOZART DON GIOVANNI„Man muss mit solchen Superlativen vorsichtig sein, aber was da entstanden ist, kann man tatsächlich nur als Sensation bezeichnen.“ RBB Kulturradio

    „Alle geben alles: ein ‚Don Giovanni‘ für die Ewigkeit.“ Spiegel Online

    TSCHAIKOWSKY PATHÉTIQUE

    Eine interpretatorisch wie klang technisch überragende Aufnahme. „Hier wird

    man nicht von großen Klängen erschlagen, sondern vom Drama gefangen. …man liest

    Tschaikowskys Schicksals-Roman.“ CD der Woche, NDR Kultur

    www.sonyclassical.de www.teodor-currentzis.com

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  • GROSSE SINFONIKSo klingt nur Dortmund

    FREUDE Ein flammendes Manifest und die vielleicht berühmteste Sinfonie der Musikgeschichte: Exklu-sivkünstler Andris Nelsons, Chor und Orchester aus dem Leipziger Gewandhaus und ein Solis-

    tenquartett lassen das Jahr mit Beethovens Neunter glanzvoll beginnen.

    DI 01.01.2019 / 20.00 Uhr

    TRAGIKDas Orchestra Filarmonica della Scala und Riccardo Chailly erzählen mit Mahlers Sinfonie Nr. 6 eine Geschichte auf Leben und Tod. »Diese Musik raubt dir den Atem«, sagt der Musikdirektor

    der Mailänder Scala Chailly und nimmt den Zuhörer mit in ihre Klangwelt.

    SA 26.01.2019 / 20.00 Uhr

    MONUMENTZu einer klingenden Kathedrale lassen das Philharmonia Orchestra und der ehemalige Dort-munder Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen Bruckners Sinfonie Nr. 7 werden. Mit ihrer überwältigenden Dramaturgie der Steigerungen ist die Siebte eine der beliebtesten Bruckner-

    Sinfonien.

    SA 02.03.2019 / 20.00 Uhr

    WEITERHÖREN

  • TEXTE Guido Fischer

    FOTONACHWEISE S. 04 © Nadia RosenbergS. 08 © Julien Mignot · Harmonia MundiS. 16 © Alexander Kluge · SWR

    HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

    GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Dr. Raphael von Hoensbroech

    REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

    KONZEPTION Kristina Erdmann

    ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231 – 22 696 213

    DRUCK druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH

    Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

    Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

    Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

    SO KLINGT NURDORTMUND

    SAISON 2018 / 19

  • KONZERTHAUS DORTMUND

    Brückstraße 21 / 44135 DortmundT 0231–22 696 200 / F 0231–22 696 222

    [email protected] www.konzerthaus-dortmund.de

    FESTLICHESAISONERÖFFNUNG

    SO 16.09.2018