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302 Klosn Armiv der Pharmazie tionen ergaben eine positive Halogenprobe. Die iitherische Fraktion wurde in 3 ccm &her gelost. Bei Zimmertemperatur schieden sich Kristalle aus; Ausbeute 0,6 g, Schmp. 127 bis 130' (aus Ather und wenig Azeton). Zur Reinigung wurden sie 25mal mit je 20 ccm Petrollther bei Zimmertemperatur einige Minuten geschiittelt und langsam in Losung gebracht. Nach dem Abdestillieren des Losungsmittels Iiinterblieben 0,5 g farblose Kri- stalle von Trichlorlupanin. Schmp. 133-134". Spez. Drehung. [a]h9 = + 54,5O. Losungsmittel: absoluter Alkohol. Die Kristalle waren in Wasser unloslich, :chwer loslich in Petrolither, loslich in Ather, C1,H,,N,OC1, (351,3) Ber.: C 51,35 H 5,99 PT 7,98 C130,03 Gef.: B 51,63 D 6,17 D 7,88 B 29,64 (C = 1,12, a = + 0,62", 1 = 1, t = 19".) Azeton und Chloroform, leicht loslich in Athanol und Methanol. Hydro c 11 lor i d 0,05 g Trichlorlupanin wurden in 1 ccm Azeton gelost, mit Chlorwasscrstoffgas geslttigt. Nach Zugabe von Ather bildeten sich beim Stehen iiber Nacht Kristalle. Schmp. 233-235" (aus Azeton und Ather). Au fa r b e i t 11 n g d e r c h lo r o f o r m 1 6 s 1 i c h e n F r a k t i o n 0,7 g rotbraunes Harz wurden im Soxhlet mit Petrolither 48 Stunden extrahiert. Nach dem Abdestillieren des Losungsmittels hinterblieben 0,l g schwachgolb gefiirbte Kristalle. Schmp. 131- 133". Sie stimmten in ihren Eigcnschaften mit Trichlorlupanin iiberein. 1313. Josef Klosa Synthese einiger Hydrazone des Cyanessigsaurehydrazids *) 4. Mitteilung iiber Synthese tuberkulostatischer Substanzen Aus dem wissenschaftlichen Laboratoriurn der Firma SSAL, Berlin SW 68, LindenstraDe 114 (Eingegangcn aim 13. Februar 1954) Cyanessigsaurehydrazid ist jiingst als auWerordentlich stark tuberkulostatisch erkannt wordenl). Die tuberkulostatische Wirksamkeit sol1 noch starker sein als diejenige des Isonikotinsaurehydrazids und dahei noch bedeutend ungiftiger. Auf dem Wege der tuberkulostatischen Uberprufung des Cyanessigsaurehydrazids wurden einige neue Hydrazone des Cyanessigsaurehydrazids aufgebaut, die sich ebenso durch eine starke tuberkulostatische Wirkung auszeichnen. Cyanessigsaurehydrazid setzt sich verhaltnismafiig einfach mit Aldehyden zu den crwarteten Alkyl- und Arylhydrazonen um, so mit Benzaldehyd zu 11, mit p-Methoxybenzaldehyd zu 111, mit Salicylaldehyd zu IV, mit p-Dimethylamino- benzaldehyd zu V, Furfurol zu VI, Antipyrinaldehyd zu VII, Crotonaldehyd zu VIII, Acetessigester zu IX, mit Cyklohexanon zu X, mit Zimtaldehyd zu XI, mit synthetischem Kampfer zu XII, mit Vanillin zu XIII. ~~ *) Herrn Apothelrer und Chemilier Dr. Richard Wei/.? zu seineiii 81. Geburtstag gewidnrrt. l) F. G. VaZdecasas, J. A. ~Sdm und P. P. Muset, Med. din. [Rarcclona] 19 (lo), 275 (1952).

Synthese einiger Hydrazone des Cyanessigsäurehydrazids. 4. Mitteilung über Synthese tuberkulostatischer Substanzen

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302 K l o s n Armiv der Pharmazie

tionen ergaben eine positive Halogenprobe. Die iitherische Fraktion wurde in 3 ccm &her gelost. Bei Zimmertemperatur schieden sich Kristalle aus; Ausbeute 0,6 g, Schmp. 127 bis 130' (aus Ather und wenig Azeton). Zur Reinigung wurden sie 25mal mit je 20 ccm Petrollther bei Zimmertemperatur einige Minuten geschiittelt und langsam in Losung gebracht. Nach dem Abdestillieren des Losungsmittels Iiinterblieben 0,5 g farblose Kri- stalle von Trichlorlupanin. Schmp. 133-134".

Spez. Drehung. [a]h9 = + 54,5O.

Losungsmittel: absoluter Alkohol. Die Kristalle waren in Wasser unloslich, :chwer loslich in Petrolither, loslich in Ather,

C1,H,,N,OC1, (351,3) Ber.: C 51,35 H 5,99 PT 7,98 C130,03 Gef.: B 51,63 D 6,17 D 7,88 B 29,64

(C = 1,12, a = + 0,62", 1 = 1, t = 19".)

Azeton und Chloroform, leicht loslich in Athanol und Methanol.

Hydro c 11 lor i d 0,05 g Trichlorlupanin wurden in 1 ccm Azeton gelost, mit Chlorwasscrstoffgas

geslttigt. Nach Zugabe von Ather bildeten sich beim Stehen iiber Nacht Kristalle. Schmp. 233-235" (aus Azeton und Ather).

Au fa r b e i t 11 n g d e r c h lo r o f o r m 1 6 s 1 i c h e n F r a k t i o n 0,7 g rotbraunes Harz wurden im Soxhlet mit Petrolither 48 Stunden extrahiert. Nach

dem Abdestillieren des Losungsmittels hinterblieben 0,l g schwachgolb gefiirbte Kristalle. Schmp. 131- 133". Sie stimmten in ihren Eigcnschaften mit Trichlorlupanin iiberein.

1313. Josef K losa

Synthese einiger Hydrazone des Cyanessigsaurehydrazids *) 4. Mitteilung iiber Synthese tuberkulostatischer Substanzen

Aus dem wissenschaftlichen Laboratoriurn der Firma SSAL, Berlin SW 68, LindenstraDe 114

(Eingegangcn aim 13. Februar 1954)

Cyanessigsaurehydrazid ist jiingst als auWerordentlich stark tuberkulostatisch erkannt wordenl). Die tuberkulostatische Wirksamkeit sol1 noch starker sein als diejenige des Isonikotinsaurehydrazids und dahei noch bedeutend ungiftiger. Auf dem Wege der tuberkulostatischen Uberprufung des Cyanessigsaurehydrazids wurden einige neue Hydrazone des Cyanessigsaurehydrazids aufgebaut, die sich ebenso durch eine starke tuberkulostatische Wirkung auszeichnen.

Cyanessigsaurehydrazid setzt sich verhaltnismafiig einfach mit Aldehyden zu den crwarteten Alkyl- und Arylhydrazonen um, so mit Benzaldehyd zu 11, mit p-Methoxybenzaldehyd zu 111, mit Salicylaldehyd zu IV, mit p-Dimethylamino- benzaldehyd zu V, Furfurol zu VI, Antipyrinaldehyd zu VII, Crotonaldehyd zu VIII, Acetessigester zu IX, mit Cyklohexanon zu X, mit Zimtaldehyd zu XI, mit synthetischem Kampfer zu XII, mit Vanillin zu XIII.

~~

*) Herrn Apothelrer und Chemilier Dr. Richard Wei/.? zu seineiii 81. Geburtstag gewidnrrt. l) F . G . VaZdecasas, J. A . ~ S d m und P. P. Muset, Med. din. [Rarcclona] 19 (lo), 275 (1952).

Synthese einiger H ydrazone des Cyanessigsaurehydrazids 303 Bd. 287.159 1954, Nr. 5

-~

CH, - CO -KH --N 1 CH - R I

CN

R = --C6H; (= 11) = --CBH4-OCH7 (p) (= 111) - -C6H4-OH (0) (= IV) H,C

-C4H30 (= VI)

IX I I I

CH2-CH2 O=C X--CH, (== 1-11) CH,-CO-NH-N =C \\ CH, \s/ /

I gH3

/ CHZ-CH,

I \ CN

XI = -CH-CH-CH, (= VIII) CH, = -CH = CH-C,H, (= XI)

OCH, I

/C' I

__ - ~ /--\OH ( = XIII) / j \ I CH,

\\A,/' CH,- CO -NH --N = C

I I H ~ C - C CHB \=/ CK H,C I AH,

H XIT

Mit Acetaldehyd konnten keine Kondensationsprodukte gefal3t werden. Die Hydrazone sind durch langeres Kochen zersetzlich, so daIj anzunehmen ist, daD die Hydrazone des Formaldehyds und Azetaldehyds zwar gebildet werden, aber wiederum leicht in Malonsiiure und Hydrazin zersetzt werden.

Beschreibung der Versuche C y a n e ss ig sriur e h y d r a z i d (I)

Die Darstellung erfolgte unter einigen hderungen der.Arbeitsweise nach V . Rotha- burg2): 44 g Cyaneaeigsiiurelthylester wurden in 250 ccm 96yoigem AlkohoI gelost. In diese Losung wurden 23 g Hydrazinhydrat [50yoig] eingetragen und 2 Stunden gekocht. Die Mare Lijsung wurde zuniichst im Vakuum auf 200 ccm eingedampft und mit 700 ccni Ather versetzt. Nach Stehen uber Nacht kristallisierte das Cyaneasigsiiurehydrazid in schonen langen balkenartigen Kristallen aus. Die Krishlle fiirbten sich nach 4 tiigigem Stehen an der Luft briiunlich, aber selbst nach Bmonatigem Stehen an der Luft zersetzten sie sich nicht. Schmp. 11.5' C. Ausbeute 30 g. Umkristallisiert aus abs. Alkohol und Fiillen mit Ather. Durch Eintragen einer alkoholischen Losung von I in abs. Alkohol, welcher mit Salzsiiuregas gesiittigt war, fie1 momentan das Hydrochlorid in schonen farblosen Kristallen aus. Diese Kristalle fiirbten sich auch beim liingeren Stehen an der Luft nicht, in Wasser aulerordantlich leicht loslich, aber schwer loslich in den iiblichen organisohen Losungsmitteln. Schmp. 178/180° C.

R enza lde h y d - cyan e s s ig s Bur e hydra z on (I I) 2 g I wurden in 13 ccm abs. Alkohol gelost. In diese Losung wurde ein fjberschul von

2,2 g an Benzaldehyd eingetragen und 10 Minuten unter Riickflul zum Sieden gebracht. Am Abkuhlen kristallisierte das Hydrazon in schonen farblosen Nadeln aus. Aus Alkohol

2, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 27, 617 (1894).

304 K l o s a Arcbiv der Pharmazie

umkristallisiert Schmp. 190' C. In heiSem Wasser loslich, beim langeren Kochen trat Zersetzung ein, in den iiblichen organischen Losungsmitteln schwerloslich.

C,,H,ON, (127) Bcr.: N 22,46y0 Gef.: 22,520/, Analog dargestellt wurden : p -ill e t h o x y b e n z a Id e h y d - c y a n e s s ig s a u r e h y d r a z o n (I I I)

Aus p-Methoxybenzaldehyd und I; farblose Nadeln. Schmp. 224" C. CllHl10~N3 (217) Ber.: N 19,31% Gef.: 19,58%

Salicylaldehyd-cyanessigsaurehydrazon (IV) Aus Salicylaldehyd und I; gelbe Nadeln. Schmp. 181' C, aus Alkohol.

p -Dime t h y la m in o - b e n z a 1 d e h y d ~ c y a n e s s i g s u r e h y d r a z o n (V) Aus p-Dimethylaminobenzaldehyd und I ; gelbe Nadeln. Schmp. 172' C, aus Alkohol.

C,,H,,ON, (330) Ber.: N 16,967s Gef.: 16,73% F u r f u r o 1 - c y a n e s s i g s a u r e h 57 d r a z o n (V I) ,4us Furfurol und I; gelbe h'adeln. Schmp. ab 200' C Zersetzung; aus Alkohol.

C,H,O,N, (177) Ber.: rV 23,73% Gef.: 23,44y0 Antipyrinaldehyd-cyanessigssurehydrazon (VII ) Bus Antipyrinaldehyd und 1; kornige Kristalle. Schmp. 214" C, aus Alkohol, jedoch beim Erhitzen sehr leicht zersetzlich zii Malonslure, Hydrazin und Antipyrin.

C,,H,,O,N, (297) Ber.: N 23,58y0 Gef.: 23,77% C r o t o n a Id e h y d - c y a n e s s i g s u r e h y d r a z o n (V I I I) Aus Crotonaldehpd und I ; Kristalldrusen. Schmp. 159" C aus Alkohol.

C,H,ON, (150) Ber.: N 27,81% Gef.: 27,94%, Acetessigester-cyanessigsaurehydrazon ( I X )

Aus Acetessigsaureathylester und I ; schone farblose Kristalle. Schmp. 152' C, aus Alkohol, loslich in heiI3em Wasser, sehr leicht loslich in den iiblichen organischen Losungs- mitteln.

C,H,,O,N, (211) Ber.: N 19,95 Gef.: N 20,0S~0 C y klo h e xa n o n - c y a n es s ig s L u r e h y d r a z o n (X) Aus Cyklohexanon und I farblose, lange Nadeln. Schmp. 162" C, aus Alkohol.

Z i m t a Id e h y d - c y a n e s s ig s a u r e h y d r a z o n (XI) Aus Zimtaldehyd und I gelbe BIBttchen. Schmp. 183/185" C (unter Zersetzung).

Camp her - c yanessig saur e h y d r a z o n (X 11) Aus synthetisohem Campher und I ; farblose Ibistallbalken. Schmp. 192/194' C.

Cl,H,,ON, (233) Ber.: N 18,02% Gef.: 18,13%. Vanillin-cyanessigsaurehydrazon ( X I I I ) Aus Vanillin und I; farblose verfilzte Kristallnadeln. Schmp. 181/183' C unter Gelbfarbung

CI,H,,O,N, (233) Ber.: N 1S,02y0 Gef.: 18,00%

C,,,H,O,N, (203) Ber.: N 20,68% Gef.: 19,21y0

C,H,,O, (170) Ber.: N 23,46 Gef.: 23,37y0

C,,HllON, (213) Ber.: N 19,74y0 Gef.: 19,98y0

Abgeschlossen am 18. Juni 1954

Verantwortlich far die Redaktion: Prof. Dr. PI. v. Bruchhausen. Braunsohwein. Pharm..chem. Imtitur

foreign lingiages). No part of this issue mag be reproduced in any form, by photostat, microfilm. or any other means, without written permission from the publishers. - Ill/18/127/KB/6000/80/63.