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Wo Qualität zur Sprache kommt. JAHRES- BERICHT 2017 www.oesz.at Im Auftrag des

ÖSZ Jahresbericht 2017 - oesz.at · che und Mathematik – das Praxisheft 28 für die Sekundarstufe, Unterrichtsbeispiele für den Fachunterricht in der Sekundarstufe I und II, e-Lecture

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Page 1: ÖSZ Jahresbericht 2017 - oesz.at · che und Mathematik – das Praxisheft 28 für die Sekundarstufe, Unterrichtsbeispiele für den Fachunterricht in der Sekundarstufe I und II, e-Lecture

Wo Qualität zur Sprache kommt.

JAHRES- BERICHT 2017

www.oesz.at Im Auftrag des

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2 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 3

Medieninhaber und Herausgeber: Österreichisches Sprachen-Kompetenz-ZentrumLeitung: Gunther Abuja8010 Graz, Hans-Sachs-Gasse 3/ITel.: +43 (0) 316 82 41 50, Fax: [email protected], www.oesz.at

Eine Initiative des:

1014 Wien, Minoritenplatz 5www.bmbwf.gv.at

Für den Inhalt verantwortlich:Gunther Abuja, Geschäftsführer des Vereins ÖSZKoordination, Redaktion:Robert PerhinigDesign & Layout:Max Werschitz (Kontraproduktion Gruber & Werschitz OG)

Download-Version sowie Anforderung weiterer Hefte online unter www.oesz.at oder schriftlich an:Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum8010 Graz, Hans-Sachs-Gasse 3/[email protected]

VORWORT

er Jahresbericht 2017 bietet in gewohnter Weise eine kompakte Darstellung der Entwicklungen und Ergeb-nisse, die das ÖSZ im Auftrag und in enger Koope-

ration mit dem BMB(WF) im vergangenen Jahr durchgeführt hat. In den letzten Jahren hat der Verein zunehmend engere Kontakte mit der Praxis, der Schulaufsicht und den Pädagogischen Hochschulen gepflegt. Auch in wichtigen Arbeits- und Steuergruppen des Ministeriums ist das ÖSZ weiterhin präsent und bringt seine Erfahrungen und Fachexpertise gezielt ein. Ein Blitzlicht zur koordinierten Arbeitsweise mit dem Ministerium und einen Blick auf die zukünftigen Bildungsthemen bietet das Kurzinterview mit Mag. Jan Sisko aus dem BMBWF am Beginn des Jahresberichts.

Wie in den letzten Jahren war die Arbeit des ÖSZ stark auf die konkreten Herausforderungen im Bildungswesen ausgerichtet: Die Unterstützung beim Erwerb von Deutschkompetenzen, um dem Regelunterricht folgen zu können, Hilfen zur geschickten Gestaltung kompetenzorientierten Spra-chunterrichts im Hinblick auf Oberstufe und Reifeprüfung, ein Fokus auf die sprachliche Bildung in der Schuleingangsphase und auf weitere Übergangsfelder (z. B. Grundschule – Sekundarstufe I) im Schulverlauf. Sprachenlernen in inklusiven Settings, Unterstützung von Entwicklungen im Minderhei-tenschulwesen und Qualitätssicherung im Sprachenlernen sind weitere Themenfelder.

Einerseits ist die Arbeit des ÖSZ stark entwicklungsgeprägt, das bedeutet, Lehrende und Lernende kontinuierlich mit praxisbezogenen Ideen, Konzepten und (Unterrichts-)Materialien zu unterstützen. Andererseits liegt dem ÖSZ die Bewerbung, Verbreitung und Implementierung innovativer Ideen und bildungspolitischer Entwicklungen sehr am Herzen, denn – wozu nutzt ein Material, das nie ins Be-wusstsein der „Endverbraucher/innen“ gelangt?

Die Arbeit des ÖSZ an bildungspolitisch wichtigen „Kernthemen“, wird seit Jahr-zehnten von dem Bestreben begleitet, die Bedingungen und Vorzüge einer aktiv gelebten Mehrsprachigkeit zu vermitteln. Das wird einerseits durch die vielen von ÖSZ-Mitarbeiter/innen gestalteten Vorträge, Fortbildungen und Tagungen erreicht, andererseits durch eine Reihe gezielter PR-Maßnahmen, wie dem Europäischen Tag der Sprachen, dem Wettbewerb zum Europäischen Sprachensiegel und den regionalen „Sprachen im Blick“-Veranstaltungen. In der Mitte des Heftes finden Sie dazu ein Plakat mit ÖSZ-Projekten.

Auch zukünftige Entwicklungen wurden 2017 bereits vom ÖSZ-Team aufgenommen: Die fortschrei-tende Digitalisierung von Unterricht, methodisch sinnvolle E-Learning-Methoden und -Materialien sind ein Beispiel dafür.

Unser großer Dank gilt auch für 2017 wieder einmal den vielen Menschen, die mit uns zusammenge-arbeitet haben und so ein praxisnahes Wirken des ÖSZ gefördert und unterstützt haben! Nicht minder groß ist der Dank an das gesamte Team des ÖSZ, das sich 2017 einmal mehr durch hohe Flexibilität, steten Arbeitseinsatz und eine persönliche Hingabe zum Thema „Sprachenlernen“ ausgezeichnet hat!

Der Ausblick auf 2018 verspricht wiederum eine interessante, herausfordernde Arbeit für die Belange der Mehrsprachigkeit. Wir hoffen weiterhin auf die Unterstützung unserer Kooperationspartner/innen und wollen den Sprachenunterricht in Österreich gemeinsam mit ihnen weiter entwickeln!

Ursula Newby Gunther Abuja Obfrau Verein ÖSZ Geschäftsführer Verein ÖSZ

D

Alle Rechte vorbehalten.

© Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum, Graz 2018

Letzter Zugriff auf sämtliche angegebenen Links: 7.5.2018

Umschlag- und Kapitelfoto: adimas (#45771983 Fotolia LLC)

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Das Österreichische Sprachen-Kompetenz-Zentrum 2017 . . . . . . . 6Ein Überblick über das Vereinsjahr: Ein Dialog zwischen Jan Sisko und Gunther Abuja, aktu-elle Publikationen, neue Info- und Werbe-Materialien, nationale und internationale Arbeits- und Projektgruppen, Veranstaltungen 2017, Presse & Medienberichte.

1

2Sprachliche Bildung in der Schuleingangsphase . . . . . . . . . . . . . . 12Das Schweizer Projekt QUIMS, das Praxisheft 27, Kompetenzbeschreibungen „Münd-liches Sprachhandeln“, USB-PluS in der Grundstufe I, Sprachen, Spiel und Spaß ohne Grenzen: der ÖSZ-PUMA, die Sprachen-im-Blick-Reise geht weiter, ÖSZ und SQA.

3Bildungssprache Deutsch – Sprachsensibler Unterricht . . . . . . . . . . . . . . 16Sprachsensibler oder sprachbewusster Unterricht? – eine Unterscheidung der Begriffe, Spra-che und Mathematik – das Praxisheft 28 für die Sekundarstufe, Unterrichtsbeispiele für den Fachunterricht in der Sekundarstufe I und II, e-Lecture zum Sprachsensiblen Unterricht.

4Kompetenzorientierter Fremdsprachenunterricht . . . . . . . . . . . . . . . 22Gelebte Transition - Entwicklung von Aufgaben für den Übergang von der Grund-schule zur Sekundarstufe I, Interview mit Barbara Pitzer, Ingrid Tanzmeister und Gerhild Trummer, Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe, Modellbewer-tungen zu Englisch-Schreibperformanzen / B2.

Der Vorstand und das Team des ÖSZ . . . . . . 34

5Vernetzung und Aktionsprogramme . . . . . . . 26Best Practice von innovativen Sprachenprojekten: Europäisches Sprachensiegel, SPrachenInnovationsNetzwerk (SPIN), Europäische Tag der Sprachen (ETS), Österrei-chisches Sprachenkomitee (ÖSKO), Sprachen im Blick (SIB), Sprachensiegel-Verlei-hungsfeier, „Kinder entdecken Sprachen“ - das Motto 2017.

6ÖSZ-Arbeitsfelder in einer sich wandelnden Gesellschaft . . . . . . . . . . . . 30digikomp.at – die Plattform für digitale Kompetenzen, Schule 4.0, eLearning, digitale Kompetenzen – ein Interview mit Thomas Strasser, Sprachenlernen in inklusiven Settings, Minderheitenschulwesen, Wanderausstellung zu Besuch in Graz.

APS Allgemeine PflichtschulenBAfEP Bildungsanstalt für ElementarpädagogikBIMM Bundeszentrum für Interkulturalität, Migration und MehrsprachigkeitBIST BildungsstandardsBS BundesseminarCBI Charlotte Bühler InstitutEBIS Entwicklungsberatung in SchulenECTS European Credit Transfer and Accumulation SystemEFNIL European Federation of National Institutions for Language EFSZ Europäisches FremdsprachenzentrumFSU Fremdsprachenunterricht

GERS Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für SprachenINNLAC International Network of National Language CentresLLL Lebensbegleitendes LernenLSI Landesschulinspektorinnen und LandesschulinspektorenMinR MinisterialratÖIF Österreichischer IntergrationsfondsÖSKO Österreichisches SprachenkomiteePSI Pflichtschulinspektorinnen und PflichtschulinspektorenSC SektionschefUSB-PluS Unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtung, Profilanalysen und Sprachbildung

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IM ÜBERBLICK

6 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 7

in Dialog zwischen Jan Sisko, Referent in der Abteilung I/4 des BMBWF, „Diversi-täts- und Sprachenpolitik, Minderheitenschulwesen und Schulpartnerschaft“ und Gunther Abuja, seit 2007 Geschäftsführer des ÖSZ.

Gunther Abuja: 2018 beginnt mit einem Ministerwechsel im Ressort, Univ.-Prof. Heinz Faßmann ist Minister für den gesamten Bildungsbereich vom Kindergarten bis zu den Hochschulen. Was lässt dieser Wechsel thematisch erwarten?

Jan Sisko: Es ist mit Sicherheit positiv zu bewerten, dass nun die gesamte Lehrerin-nenaus-, -fort- und -weiterbildung in einer Hand ist. Inhaltlich ist abzusehen, dass die wesentlichen Projekte der Bildungsreform, natürlich orientiert am neuen Regierungs-proramm, weitergeführt werden. Im Sprachenbereich werden die Themen „Grundkom-petenzen“, „Digitalisierung“ und „Förderung von Kindern mit anderen Erstsprachen als Deutsch“ im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen.

Gunther Abuja: Programme und Innovation sind das eine, die Praxis oft etwas anderes: Können wir hier einmal spekulieren? Was wird die Lehrer/innen in der Zukunft erwar-ten und was wird sich im oft zitierten „Bildungssystem“ vermutlich verändern?

Jan Sisko: Was das Berufsbild des Lehrers bzw. der Lehrerin mit vielen anderen Berufen verbindet, ist eine starke Dynamik der Veränderung. Am eindeutigsten ist das wohl

an der demografischen Zusammensetzung der Schülerschaft festzustellen, aber auch gesellschaftliche und technische Entwicklungen ändern die Anforderungen an die Schulen. Die Bereitschaft zu Weiterbildung und eine gewisse Flexibilität in der Orga-nisation der eigenen Arbeit werden in diesem Zusammenhang wichtige Qualitäten zur erfolgreichen und erfüllenden Ausübung des Lehrberufs sein.

Gunther Abuja: Resultieren daraus Veränderungen für die Aufgaben des ÖSZ? Wenn ja – welche könnten das sein? Was wäre dem BMBWF besonders wichtig?

Jan Sisko: Dem ÖSZ ist es mittlerweile eindeutig gelungen, seine Stärken auf dem Gebiet der Fremdsprachen um die Bereiche „Deutsch als Bildungs- und Zweitsprache“, „Minderheitensprachen“ und „Mehrsprachigkeit“ zu erweitern. Hier gilt es, in den kommenden Jahren durch den Aufbau weiterer Expertise und gezielter Netzwerkarbeit weiter zu vertiefen.

Gunther Abuja: Vor wenigen Jahren noch hat man europaweit die Mehrsprachigkeit gepriesen und gefördert. Inzwischen scheinen die Sprachen von Migrant/innen auf manche Menschen eher bedrohlich zu wirken denn als Bereicherung – wie siehst Du das? Wie kann man mit einer solchen ambivalenten Situation umgehen?

Jan Sisko: Ich glaube nicht, dass die Mehrzahl der Menschen in Österreich die Her-kunftssprachen von Migrant/innen als Bedrohung empfindet. Was ich eher wahrnehme, ist, dass der kulturelle und gesellschaftliche Wert dieser Sprachen nicht immer gesehen und erkannt wird. Gleichzeitig ist allerdings auch außer Frage zu stellen, dass eine erfolgreiche Bildungs- und Berufslaufbahn in Österreich in den allermeisten Fällen an einen routinierten Gebrauch der deutschen Sprache geknüpft ist.

Das ÖSZ in Abstimmung mit dem Auftraggeber BMBWF bei sprachen- politischen Themen

1DAS ÖSTERREICHISCHE SPRACHEN-KOMPETENZ-ZENTRUM

Jan SiskoMag. Jan Sisko ist seit Mitte 2011 im Bildungsministerium tätig und dort für das Österreichische Spra-chen-Kompetenz-Zentrum und das Minderheitenschulwesen zuständig. Im Rahmen seines Dienstverhältnis-ses wurde er auch für die Bereiche „Ganztagesschule“, „Politische Bildung“ und „Ethik-Unterricht“ eingesetzt. Sein Studium der Poli-tikwissenschaft absolvierte er an der Universität Wien. Er verbrachte einen Erasmus- und einen Sprachas-sistenzaufenthalt in Frankreich. Derzeit lebt er mit seiner Familie in Wien.

EWir setzen sprachenpolitische Ziele des Bildungsministe-riums um, indem wir diese

für den Einsatz in der Praxis aufbereiten. Mit Materialien,

Fortbildungsveranstaltungen, Vernetzungsstrukturen und Aktionsprogrammen bieten wir Pädagog/innen konkrete

Hilfestellungen und Impulse. Wir orientieren uns bei unse-rer Arbeit an internationalen

Entwicklungen und unterstüt-zen so die Sprachförderung

vom Kindergarten bis zur Rei-feprüfung und darüber hinaus.

Jan Sisko und Gunther Abuja im Gespräch

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8 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 9

Eine Reise mit dem ÖSZ durch das Sprachenjahr 2017

1DAS ÖSTERREICHISCHE SPRACHEN-KOMPETENZ-ZENTRUM

IM FOKUS

Publikationen und Infomaterialien

>> Praxisheft 27: Aufbau von Bildungssprache in der Grundschu-le – Wege zu einem vernetzten, sprachsensiblen und inklusiven Deutschunterricht in der Grundstu-fe I. Das Praxisheft zeigt anhand von Praxisbeispielen und Methoden zur Sprachbildung, wie mit sprachlicher Vielfalt im Klassenverband integrativ umgegangen werden kann, um den Aufbau bildungssprachlicher Kompe-tenzen zu unterstützen.

>> Praxisheft 28: Sprachsensib-ler Mathematikunterricht in der Sekundarstufe. Das Praxisheft zeigt sprachliche Hürden im Mathema-tikunterricht auf und bietet me-thodisch-didaktische Anregungen zur Unterstützung der Lese- und Schreibkompetenz im Mathemati-kunterricht.

>> Praxisheft 29: Modellbewertun-gen zu Englisch-Schreibperforman-zen mit dem Beurteilungsraster B2. Das Praxisheft dient der Unter-stützung von Lehrer/innen bei der Vorbereitung der Schüler/innen auf die Standardisierte Reifeprüfung. Beispielhaft wurden Schülerar-beiten der 11. und 12. Schulstufe (Essay, Article, Email, Blog) mit dem Beurteilungsraster B2 analysiert und bewertet.

>> Themenreihe Band 5: „Bildung und Förderung bei Sprachbe-einträchtigungen in inklusiven Settings“ – Eine Publikation für Pädagog/innen mit Empfehlungen und Leitlinien für den Umgang mit Sprachbeeinträchtigungen in inklusiven Settings. Der Band 5 der Themenreihe versteht sich als Hand-reichung, um einen ersten Über-blick über die unterschiedlichen Sprachstörungen zu gewinnen und zu erfahren, welche Möglichkeiten Pädagog/innen haben, ihren Unter-richt sprachförderlich zu gestalten.

>> Der ÖSZ Jahresbericht bietet einen Überblick über das Arbeitsjahr 2016 und einen Einblick in die Tätig-keitsbereiche, Projekte, Arbeitswei-sen und Ziele des ÖSZ.

>> Mini-Broschüre: Orientierung im Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe. Kompetenzein-schätzung und Unterrichtsideen. Die Broschüre gibt Praxistipps für den Anfangsunterricht Englisch zu Beginn der 5. Schulstufe und bietet Hilfestellungen für die Einschätzung der sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler.

>> Sprachsensible Physik-Mate-rialien für die Sekundarstufe I; erstellt vom Physik-Didaktiker Artur Habicher (PH Tirol) und der Wie-ner Lehrerin Birgitt Heinl; sowie Sprachsensible Unterrichtsmateri-alien für BHS und AHS der Fächer Angewandte Mathematik, Deutsch, Geschichte/PB, Geografie sowie für kaufmännische Fächer. (Autor/innen: BHS: Nina Brenner, Gabi Ehmoser, Sibylle Gratt, Stefan Lamprechter; AHS: Katja Kohl, Jürgen Szumovs-ky-Kircanski, Nina Schümann, Kathrin Weissenbacher).

>> Die ÖSZ-Sprachbox erscheint drei Mal im Jahr (Mai, September, Dezember), berichtet über aktuelle Projekte am ÖSZ und informiert seine Leser/innen über neueste Publikationen. Die Anmeldung zum ÖSZ-Newsletter erfolgt ganz einfach über www.oesz.at.

>> Neue Materialien für den Euro-päischen Tag der Sprachen bringen den Schulen das ÖSZ und seine Tätigkeitsfelder näher. Ein eigenes Plakat lädt zu einer „Reise“ durch die wichtigsten ÖSZ-Projekte ein; auf einem weiteren Plakat werden die europäischen Staaten und Gruß-formeln (inkl. Tonmaterial des EFSZ) mit Spielanregungen versehen und werden so zu unmittelbaren Sprech- und Diskussionsanlässen.Sprachen-Monitoring

Für das ÖSZ ist der Blick auf europäische Bildungsentwicklungen unverzichtbar, um österreichische Innovationen auf einer breiten Wissensbasis voranzutreiben. Die Veröffentlichungen europäischer Institutionen zeigen, dass die Migrations-bewegungen Schulsysteme zum effizienteren internen Zusammenspiel und zur größeren Flexibilität und Differenzierung verpflichten. Unterstützend soll fachli-ches Personal (Krisenintervention, Psycholog/innen, Supervisor/innen) zum Einsatz kommen. Der Begriff der „Inklusion“ tritt insgesamt stärker in den Vordergrund. Die sichere Erfassung und Speicherung der Kompetenzen von Migrant/innen ist ein vordringliches Ziel, ebenso wird in der Integration ein Nachholbedarf beim IT-Einsatz konstatiert.

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10 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 11

Arbeitsgruppen des ÖSZ in Zusam-menwirken mit dem BMBWF » Arbeitsgruppe zu den Orientie-rungsaufgaben für Englisch, 5. Schulstufe

» Arbeitsgruppe zu Korrekturmo-dellen zu Englisch-Schreibperfor-manzen für die Oberstufe der AHS (Niveau B2)

» Arbeitsgruppe zur Erstellung von sprachsensiblen Unterrichtsbei-spielen für Mathematik und Physik für NMS und AHS

» Arbeitsgruppe zum sprachsen-siblen, vernetzten und inklusiven Deutschunterricht in der Grund-schule – Fokus Grundstufe I

» Arbeitsgruppe zum Sprachsen-siblen Deutschunterricht am Übergang von der 4. in die 5. Schulstufe

» Arbeitsgruppe zum Sprachsensib-len Unterricht in der BHS

» Arbeitsgruppe zum Aufbau von Textkompetenz in allen Fächern der AHS-Oberstufe zur Vorberei-tung auf die vorwissenschaftliche Arbeit

» Arbeitsgruppe zur Erstellung von Praxistipps zur Einschätzung der Deutsch-Kompetenzen bei der Schüler/innen-Einschreibung

» Arbeitsgruppe zu eRom (digitale Tools für Aufgaben in den romani-schen Sprachen)

Mitwirkung des ÖSZ in Steue-rungs- und Expert/innengruppen des BMBWF und externer Partnerorga-nisationen » USB-PLuS Expertengruppe des BIFIE

Nationale und internationale Arbeits- und Projektgruppen Veranstaltungen, Messen, Fortbildungen

>> Das ÖSZ sieht sich als Schnittstelle zu Praktiker/innen, Lehrerbildner/innen und Fachexpert/innen und entwickelt mit diesen Personengruppen methodisch-didaktische Materialien. Die Qualität und Nähe zur Praxis wird durch diese Zusammenarbeit gewährleistet.

>> Veranstaltungen und Fortbildungen helfen, das Thema „Mehrsprachigkeit“ in den Vordergrund zu stellen und ge-zielt den Austausch zwischen allen beteiligten Zielgruppen zu fördern und zu vertiefen.

Fachtage zum Sprachsensiblen Unterricht mit Lehrenden der PH Kärnten und mit dem LSR Tirol für die Sprachheilpädagog/innen der Pädagogischen Beratungszentren

Bundesseminar zur Sprachsensiblen Schulentwicklung mit der PH Wien

Facheinführungen zum Sprachsen-siblen Unterricht für Schulleitungen der Bildungsregion Südweststeier-mark und für die Schulpsycholog/innen des LSR Steiermark

Bundesseminar „Sprachenlernen in inklusiven Settings“ mit der PH Oberösterreich

Viertes Expert/innentreffen zum Sprachenlernen in inklusiven Set-tings

ÖSKO Vollversammlung beim OeAD zum Thema „Sprachen 4.0 – Chan-cen und Grenzen der Digitalisie-rung“

Bundesseminar „Sprache und Fa-chunterricht. Konzepte und Ansätze

im Vergleich“ in Kooperation mit der PH Steiermark, dem BIMM, dem Verein EFSZ & dem EFSZ

Bundesseminar SQA + Sprachen „Schuleingangsphase“ an der PH Steiermark

Entwicklungsbegleitung in Schulen (EBIS-Fachtag)

Forum Minderheitenschulwesen

Thementag Schulaufsicht: „Sprach-förderung – DaZ“ in der AHS/BMHS

Regionalveranstaltung „Sprachen im Blick“ für die Bundesländer Salz-burg, Tirol und Oberösterreich in Ko-operation mit der PH Salzburg zum Thema „Frühe sprachliche Bildung am Übergang vom Kindergarten in die Volksschule“

Regionalveranstaltung „Sprachen im Blick“ für die Bundesländer Wien, Burgenland, Niederösterreich in Kooperation mit der PH Wien zum Thema „Frühe sprachliche Bildung am Übergang vom Kindergarten in

die Volksschule“

Verleihungsfeier „Europäisches Spra-chensiegel“ am Tag der Sprachen

Sprachenfest im GrazMuseum in Kooperation mit dem Sprachennetz-werk Graz (Graz)

Interpädagogica 2017

Training & Consultancy-Workshop zum Thema „Young Migrants“ mit Fokus auf SU Grundschule (EFSZ)

Vorträge bei Fortbildungs- und Infor-mationsveranstaltungen

Informationsstände auf Messen und Fortbildungsveranstaltungen

Vernetzungs- und Implementierungs-treffen auf Multiplikator/innen- und Entscheidungsträger/innenebene

1DAS ÖSTERREICHISCHE SPRACHEN-KOMPETENZ-ZENTRUM

IM FOKUS

» Bilaterale Kontakte mit APS-Schul-aufsicht

» SQA-Partnernetzwerk-Treffen » Steuergruppe Minderheitenschul-wesen

» „Bundessteuerung sprachliche Bildung“ des BMBWF

» Vernetzungstagung der Bundes-zentren der PH in Österreich

» Tagungen des Sprachennetzwerks Graz

Internationale Projektgruppen unter Mitwirkung des ÖSZ » International Network of National Language Centres (INNLAC)

» European Federation of National Language Centres (EFNIL)

» Teilnahme am ECML-Workshop „Sprachsensibler Unterricht“

Presse- & Medienberichte (Auszug)

NÖN Ybbstaler, 11.10.2017, Seite 28

Meine Woche Villach, 11.10.2017, Seite 20

NÖN Kremser, 24.10.2017, Seite 25

Unten links: Kleine Zeitung Villach, 03.10.2017, Seite 4. Rechts: Steiermark Report, Februar 2017, Seite 11

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IM ÜBERBLICK

12 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 13

as Schulrechtsänderungsgesetz 2016 und der Erlass zur Ausführung der Grundschulreform des Bildungsministeriums zielen auf den Ausbau einer inklusiven Grundschule ab, in der standard- und bildungssprachliche Kompe-

tenzen in der Unterrichtssprache Deutsch kontinuierlich aufgebaut werden sollen. Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist der erste Transitionsbereich, den Kinder während ihrer Bildungslaufbahn zu bewältigen haben. Daher ist eine planvolle und aufeinander abgestimmte Gestaltung dieses Übergangs wichtig. Das Schweizer Projekt QUIMS (Qualität in multikulturellen Schulen) des Kantons Zürich baut auf einer durchgängigen Sprachbildung durch alle Bildungsstufen vom Kindergarten bis zur Berufsbildung auf. Abgebende und aufnehmende Bildungseinrichtungen fühlen sich gemeinsam für eine kontinuierliche Sprachbildung verantwortlich.1 In QUIMS werden Schulen mit einem Mindestanteil von 40% an Kindern mit anderer Erstsprache als Deutsch durch zusätzliche Mittel gezielt unterstützt, um Schulerfolg, sprachliche Bildung und die Integration zu fördern. Drei Handlungsfelder sind für QUIMS-Schulen verpflichtend vorgeschrieben, eines davon ist die Förderung der Literalität aller Schüler/innen, z. B. durch Sprachstandserfassungen. In Schulklassen mit Kindern, die zwei- und mehrsprachig aufwachsen, müssen Pädagog/innen ihren Unterricht stärker auf die mehrsprachige Lebenswelt der Kinder ausrichten. Dazu brauchen sie ein linguistisches Grundwissen und methodisch-didaktische Kompetenzen im Umgang mit sprachlicher Vielfalt. Mit diesen Kompetenzen und Kenntnissen kann die sprachliche Entwicklung der Kinder eingeschätzt werden, und nach der Einschätzung kann mit passenden Übungen und Aufgaben auch individuell reagiert werden.

ÖSZ-Praxisheft 27: Aufbau von Bildungssprache in der Grundschule – Fokus Grundstufe I

Mit diesem Praxisheft widmet sich das ÖSZ erstmals dem Gegenstand Deutsch. Im Fo-kus steht der Anfangsunterricht auf der Grundstufe I. Die Salzburger Autorinnen Vikto-ria Buttler, Eva N. Fuchs, Bärbel Linsmeier und Veronika Sampl zeigen Wege zu einem

D

Sprachliche Bildung in der Schuleingangsphase

2SPRACHLICHE BILDUNG IN DER SCHULEINGANGSPHASE

Das ÖSZ widmet sich dem Aufbau sprachlicher Kompe-

tenzen in der Grundschule und seit der Einführung der

Schuleingangsphase auch verstärkt dem Sprachenler-

nen im Kindergarten. Dabei geht es um den Aufbau der Alltags- und Bildungsspra-

che Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit, wofür das

ÖSZ Praxismaterialien und Vernetzungsangebote für

Elementareinrichtungen und Grundschulen bietet.

vernetzten, sprachsensiblen und inklusiven Deutschunterricht. Sie führen in das Thema ein und veranschaulichen anhand von Praxisbeispielen und Methoden zur Sprachbil-dung, wie mit sprachlicher Vielfalt im Klassenverband umgegangen werden kann, um den Aufbau bildungssprachlicher Kompetenzen zu unterstützen. Elisabeth Grammel wirkte als critical friend mit, die Praxisbeispiele, die sich am förderdiagnostischen Instrument USB-PluS – „Unterrichtsbegleitende Sprachstandsbeobachtung, Profilana-lysen und Sprachbildung“ zur Erfassung von Deutschkompetenzen in der Grundstufe I orientieren, beziehen aber auch schriftliche Sprachhandlungskompetenzen mit ein.

Diagnose und Einschätzung der Deutsch-Kompetenzen im Schuleingang

Sprachliche Kompetenzen spielen beim Schuleintritt eine besondere Rolle, da sie eine Voraussetzung für die aktive Teilnahme am Unterricht sind und die Einschätzung der Schulleitungen im Zuge der Schüler/innen-Einschreibung darüber entscheidet, ob Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch einen ordentlichen oder außerordent-lichen Status erhalten.

Kompetenzbeschreibungen „Mündliches Sprachhandeln“ – eine Orientierung bei der Schüler/innen-Einschreibung

Um Schulleitungen bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, ent-wickelte das BIFIE die Kompetenzbeschreibungen „Mündliches Sprach-handeln“, die Sie im Leitfaden „Schülerinnen/Schülereinschreibung NEU“ 2 des Charlotte Bühler Instituts unter Punkt 6 finden. Es wird beschrieben, welche sprachlichen Fertigkeiten ein Kind bei Schuleintritt aufweisen muss, um dem Unterricht folgen zu können. In der Praxis geht es um die Frage, ob ein Kind seine Handlungsziele sprachlich ausdrücken und die formulierten Vorgaben anderer verstehen kann.

Praxistipps zur Einschätzung der Deutsch-Kompetenzen bei der Schüler/innen-Einschreibung

Zur Veranschaulichung der Kompetenzbeschreibungen „Mündliches Sprachhandeln“ erstellte das ÖSZ für Schulleitungen und Einschreibe-teams mit einer Fachgruppe Praxistipps. Diese

» veranschaulichen, wie die Kompetenzbeschreibungen „Mündliches Sprachhandeln“ bei der Einschreibung zu interpretieren sind,

» geben Tipps zu Gesprächsführung und Setting der Schüler/innen-Einschreibung, » enthalten mit den „Gobbis“ ein neues Praxismaterial » und bieten Tipps sowie Leitfragen zur Reflexion und Einschätzung.

Mit USB-PluS den Sprachstand in der Grundstufe I eruieren und die Kinder bedarfsgerecht fördern

Bei der Erhebung des Sprachstandes mit dem Instrument USB PluS zeigt ein kleiner Dachs dem Kind ein Bilderbuch und bittet es, ihm dabei zu helfen, eine Geschichte zu den Bildern zu finden. Die sprachlichen Äußerungen des Kindes werden ausgewertet und in Form von Kom-petenzprofilen dargestellt. USB-PluS bietet auch Materialien und Anre-gungen, um nach der Diagnose in geeigneter Weise fördern zu können. Das ÖSZ wirkte in der USB-PluS-Expert/innengruppe sowie in der Materialiengruppe mit.

www.usbplus.at

Das ÖSZ als Kooperationspartner im Lehrgang „Sprachbewusster Unterricht“ 2017

Das ÖSZ konzipierte 2015 den ersten bundesweiten Lehrgang zum sprachsensiblen Unterricht mit der KPH Wien/Krems. Nach zwei Jahren übernahm und adaptierte die PH Steiermark gemeinsam mit der PH Oberösterreich und dem BIMM den Lehrgang, weitete ihn von 9 auf 12 ECTS aus und integrierte weitere Aspekte (z. B. Migrationspädagogik). Dabei stieg erfreulicherweise die Zahl der Absolvent/innen aus dem Grundschulbereich, sodass sich der Pool an Multiplikator/innen erwei-terte. Den Lehrgang gibt es auch 2018, siehe bimm.at.

1 – Vgl. im Folgenden Imke Lange und Ingrid Gogolin (2010): Durchgängige Sprachbildung. Eine Handreichung. Münster u.a.: Waxmann (Förmig Material. Bd. 2), S. 22f.

2 – Download der aktuellen Version: https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/bw/abs/vs_einschreibung.pdf?67ofi5

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14 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 15

>> Ungebrochen groß ist die Nachfrage nach den beiden PU-MA-Faltplakaten „Meine Spra-chen“ und „PUMA-Pocket XXL“. Bis dato hat das ÖSZ über 50 000 Plakate verschickt, unter anderem nach Deutschland, Südtirol, Lux-emburg und sogar nach Mexiko. PUMA-Plakate finden sich mittler-weile österreichweit in zahlreichen Kindergärten, Volksschulen, Pädago-gischen Hochschulen, BafeP, NGOs, bei Sprachheilpädagog/innen und Logopäd/innen und sogar in Neuen Mittelschulen und Gymnasien. Bei-nahe täglich werden Plakate bestellt und landen dort, wo sie hingehören: in den Händen engagierter Pädagog/innen und in den Händen der Eltern und der Kinder.

Ein PUMA bleibt selten allein …

… und so hat das ÖSZ auch 2017 den PUMA-Freundeskreis erwei-tert: Besonders erwähnt seien der konstruktive Austausch und das Zusammenwirken mit dem EU-Interreg-Projekt BIG, das unter anderem von den Wiener Kinder-freunden und dem Europabüro des Stadtschulrats Wien durchgeführt wird. Das ÖSZ freut sich, dass die Wiener Kinderfreunde die beiden PUMA-Plakate in mehr als 160 ihrer Kinderbetreuungseinrichtungen vorgestellt und den Pädagog/innen und Kindern näher gebracht haben. Besonders bereichernd war auch der

>> Im Juni machte das ÖSZ mit sei-ner regionalen Veranstaltungsreihe „Sprachen im Blick“ Station an der Pädagogischen Hochschule Salzburg – Stefan Zweig. Rund 130 Teilneh-mer/innen aus der Schulaufsicht, den Pädagogischen Hochschulen und der Praxis folgten der Einladung und widmeten sich einen Tag lang dem bildungspolitischen Top-The-ma des frühen Sprachenlernens. Im November gastierte das ÖSZ mit demselben Schwerpunkt erstmals in der Hauptstadt und brach mit rund 150 Teilnehmer/innen alle Rekorde.Die SIB-Erfolgsstory könnte das ÖSZ ohne die kontinuierliche Unter-stützung des Bildungsministeriums (BMBWF) und ohne die verlässliche Zusammenarbeit mit den Pädagogi-schen Hochschulen nicht schreiben. Ein besonderer Dank gebührt den ÖSZ-Ansprechpersonen Michael Manhart (PH Salzburg) und Elisabeth Furch (PH Wien). Bei beiden Veran-staltungen betonten Vertreter/innen des österreichischen Bildungswesens die immense Bedeutung einer qua-litativ hochwertigen frühen sprach-lichen Bildung und einer kooperati-ven Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten in die Volksschule. Was State-of-the-art in punkto frühem Sprachenlernen ist, vermittelten hochkarätige Referent/innen in zahl-reichen Vorträgen und Impulsrefera-

ten. Die stimulierende Keynote von Heiner Böttger (Katholische Univer-sität Eichstätt-Ingolstadt) in Salz-burg beleuchtete neurodidaktische Aspekte des frühen Sprachenlernens. In Wien brachte Barbara Rössl-Krötzl den Teilnehmer/innen auf anschau-liche Art und Weise den Nutzen der Spracherwerbsforschung für die Sprachförderung am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule nä-her. Gunther Abuja stellte das ÖSZ und seine vielfältige Angebotspalette an Materialien, Veranstaltungen und Serviceleistungen vor und in den be-währten SIB-Fokus-Gruppen lernten die Teilnehmer/innen Neuigkeiten auf den Gebieten der Sprachförde-rung, -beobachtung und -diagnostik kennen. Neben den Plenarvorträgen wurde besonderer Wert auf den praxisnahen Erfahrungsaustausch ge-legt. Ein weiterer Höhepunkt waren die liebevoll gestalteten Materiali-enstände der Projekte „Papperlap-papp“, „Wort&Laut Detektive“, und „SprachSpielGesang – Bakabu, der Ohrwurm“, die allesamt vom ÖSZ mit dem SPIN-Siegel für qualitativ hervorragende Spracheninitiativen ausgezeichnet sind.

Die Reise geht weiter: Auf www.oesz.at finden Sie laufend die aktu-ellsten Informationen zur Veranstal-tungsreihe.

Sprachen, Spiel & Spaß ohne Grenzen: Der ÖSZ- PUMA erkundet die Welt und findet neue Freunde

In SIBen Meilenstiefeln durchs Land: Die Sprachen-im-Blick-Reise geht weiter

2SPRACHLICHE BILDUNG I.D. SCHULEINGANGSPHASE

IM FOKUS

kontinuierliche und bereichernde Austausch mit dem Projektteam von „SprachSpielGesang – Bakabu, der Ohrwurm“.

Zu dir oder zu mir …

… das ist nicht die Frage. 2017 stand vielmehr unter dem Motto „Einmal zu dir und einmal zu mir!“ So war das ÖSZ mit Materialientischen, diversen Inputs und Workshops zu Gast bei diversen Seminaren und Tagungen. Im Gegenzug war die Be-teiligung der PUMA-Partner bei den beiden Sprachen-im-Blick-Veranstal-

tungen sowie bei den bundesweiten Seminaren sehr erfreulich.

Das ÖSZ bedankt sich bei allen PU-MA-Kooperationspartnern und bei all jenen, die 2017 mit den Plakaten gearbeitet haben, für die zahlreichen wertschätzenden Rückmeldungen und für das rege Interesse!

Bleiben Sie am Ball: Bald wagt sich der PUMA in digitale Welten. Und das nach bewährter PUMA-Manier – einfach, schnell und niederschwel-lig.

Karin Weitzer (ÖSZ), Gunther Abuja (ÖSZ)

Rechts: SIB Salzburg: Michael Manhart (PH Salzburg), Caroline Jäckl (Europa Büro des SSR für Wien)

Links: SIB Wien: Walter Swoboda (Leiter des Instituts für übergreifende Bildungs-schwerpunkte, PH Wien)

Es ist nie zu früh: Das ÖSKO und das Sprachenlernen im Kindergarten Die KPH Wien/Krems und das Charlotte Bühler Institut waren unsere Gastgeber für die ÖS-KO-Herbstversammlung zum Thema „Sprachliche Bildung im Kindergar-ten“. Nach der Eröffnung durch die Gastgeber-Institutionen und den ÖSKO-Vorsit-zenden SC Kurt Nekula wurde das brandaktuelle Schwerpunktthema von Barbara Rössl-Krötzl aus sprachwissenschaftlicher Sicht beleuchtet und von Expert/innen aus dem CBI, der KPH Wien/Krems und dem ÖIF vertiefend bearbeitet. Wie immer kamen trotz des dichten Programms auch dieses Mal die Vernetzung und der Aus-tausch zwischen den ÖSKO-Partnern nicht zu kurz.

Das SQA als ÖSZ- Netzwerkpartner Am 12. und 13. Mai 2017 fand das Bun-desseminar „Schulentwicklung und Sprachen“ in Kooperation mit der PH Steiermark statt. Über 100 Teilnehmer/innen – großteils aus Volksschulen – sind der Einladung gefolgt und haben sich eineinhalb Tage mit dem Thema „Sprachliche Bildung in der Schulein-gangsphase“ aus verschiedenen Per-spektiven und vor dem Hin-tergrund des eigenen SQA-Entwicklungsplans beschäftigt. Die inhaltliche Klammer bildeten zwei hochkarätige Fach-vorträge der Germanistin Konstanze Edtstadler (PH Steiermark) und der Spracherwerbsexpertin Barbara Rössl-Krötzl.

Schulbücher für Deutsch als Zweit-sprache Sandra Reitbrecht von der Universität Wien hat Schulbücher für Deutsch als Zweitsprache in der Primarstufe anhand folgender Kriterien gesichtet: Wie ist deren Aufbau, Wortschatz, Wortschatzvermittlung, Grammatik und Grammatikvermittlung? Wie werden die vier Fertigkeiten „Hören“, „Sprechen“, „Lesen“ und „Schrei-ben“ trainiert? Die Durchsicht der Schulbücher erfolgte punktuell, das Ergebnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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IM ÜBERBLICK

16 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 17

chüler/innen brauchen in allen Gegenständen Lese-, Schreib- und Sprechkompe-tenzen, wenn sie Fachinhalte verstehen, beschreiben, erklären oder begründen sollen. Sprachsensible Pädagog/innen, die Fach- und Sprachlernen gut miteinan-

der verknüpfen können, sind gefordert, ihre Lernenden dahingehend zu schulen und zu unterstützen.

Sprachsensibler oder sprachbewusster Unterricht?

Der sprachsensible Unterricht findet seit einigen Jahren Eingang in die Aus-, Fort- und Weiterbildung. Dabei taucht auch der Begriff „sprachbewusster“ Unterricht auf, wie z. B. in Angeboten

» des Bundeszentrums für Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit (BIMM – www.bimm.at), das ein Netzwerk der Pädagogischen Hochschulen Österreichs

zur Förderung von Qualitätsentwicklung und Professionalisierung in den Themen Inter-kulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit ist, oder

» der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich ( ph-ooe.at/sprachbe_unterr_leh-rerbildung.html)

Die Begriffe „sprachsensibel“ und „sprachbewusst“ decken sich weitgehend. Mit sprachbewusstem Unterricht wird jedoch auch Augenmerk auf eine „hegemonia-le Machtebene“ gelegt, durch die Lehrpersonen erkennen, dass Sprache ein Mittel zur Selektion und Exklusion sein kann und daher die Normen und Traditionen ihrer eigenen Unterrichtsfächer reflektieren sollen.3 Der Fokus liegt also nicht nur auf der methodisch-didaktischen und linguistischen Ebene und auf der Unterrichtspraxis, wie beim sprachsensiblen Unterricht bisher. Welcher Begriff auch immer in Projekten und Publikationen verwendet wird: gemeint ist in jedem Fall, dass sich ALLE Lehrpersonen für Sprachbildung zuständig und verantwortlich fühlen sollten und dass Schüler/innen das Recht auf einen verständlichen Fachunterricht haben.

Bildungssprache Deutsch

3BILDUNGSSPRACHE DEUTSCH – SPRACHSENSIBLER UNTERRICHT

Sprache ist in jedem Gegen-stand ein zentrales Werkzeug zum Erwerb von Wissen und

inhaltlichen Kompetenzen. Wenn den Schüler/innen

adäquate bildungs- und fach-sprachliche Muster fehlen, ist

der Aufbau von Fachkenntnis-sen schwer bis nicht möglich.

Deshalb informiert das ÖSZ über die Gestaltung bildungs-sprachförderlicher Lernumge-bungen, publiziert Praxisma-terialien für den schulischen Unterricht und sensibilisiert

für das Thema.

S

3 – Vgl. im Folgenden TanjaTajmel und Sara Hägi-Mead (2017): Sprachbewusste Unterrichtsplanung. Prinzipien, Me-thoden und Beispiele für die Umsetzung. FÖRMIG Material Bd. 9. Münster: Waxmann, S. 11.

Durch die Arbeit des ÖSZ und die bisherige Beschäftigung mit dem Thema hat sich der Terminus „Sprachsensibler Unterricht“ in vielen Einrichtungen etabliert. Ein großes Schulentwicklungsprojekt in Nordthein-Westfalen implementierte sein Projekt mit dem Titel www.sprachsensibleschulentwicklung.de und gab unserer Arbeit wertvolle Impulse.

Im Dezember 2018 wird das ÖSZ in einer größeren Arbeitskonferenz u. a. die unter-schiedlichen Begrifflichkeiten mit Expert/innen aus Bildung, Forschung und Praxis zur Diskussion stellen. Wichtig ist wohl eines – und das gilt sowohl für Sprachsensibilität als auch für Sprachbewusstheit: dass wir uns für eine durchgängige sprachliche Bildung in allen Fächern und Schulstufen engagieren, dabei die Mehrsprachigkeit nicht au-ßer Acht lassen und Konzepte entwickeln, die eine gute Verbindung zwischen Fach-, Deutsch-, DaZ- und muttersprachlichem Unterricht ermöglichen.

Daher reichten 2017 auch die Implementierungsaktivitäten, Fortbildungsangebote und Publikationsprojekte des ÖSZ zur Förderung der Bildungssprache Deutsch von der Schuleingangsphase bis in die Sekundarstufe II.

Vorwissenschaftliches Arbeiten

In Zusammenarbeit mit der Abteilung I/2 im BMBWF entstand 2017 ein Konzept für ein Praxisheft zum Aufbau von Textkompetenz im Fachunterricht der Sekundarstufe II der AHS, an dem eine Arbeitsgruppe seit Oktober 2017 arbeitet. Ein herzliches Danke-schön an Greta Picknitter für die hervorragende Zusammenarbeit.

Fachtag „Spra-chen und Schul-entwicklung“ in Wien Rund 50 Expert/innen und Berater/innen für Schulentwicklung aus ganz Österreich trafen sich am 30. November 2017 zu diesem Fachtag, der von der SQA-Geschäftsstelle im BMBWF und dem ÖSZ ge-meinsam veranstaltet wurde. Die Keynote von Elisabeth Allgäu-er-Hackl (Universität Innsbruck) zur Entwicklung von schulischen Gesamtsprachencurricula bildete gemeinsam mit dem Input von Carla Carnevale (ÖSZ) zur sprach-sensiblen Schule die inhaltliche Grundlage für einen fruchtbaren Austausch.

EFSZ Bundes- seminar Am 6. und 7. Oktober 2017 veran-staltete das ÖSZ gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark und in Kooperation mit dem Bundeszentrum für Interkul-turalität, Migration und Mehrspra-chigkeit (BIMM) ein bundesweites Seminar zum Thema „Sprache und Fachunterricht: Konzepte und Ansätze im Vergleich“. Mehr als 100 Teilnehmer/innen nutzten die Gelegenheit, die Vorträge und Workshops der internatio-nal anerkannten Referent/innen zu besuchen und miteinander in Dialog zu treten. Das ÖSZ stellte auch die EFSZ-Projektanalyse vor. Im Rahmen der Tagung wurden aktuelle Ansätze und Verfahren zur Förderung der Bildungssprache Deutsch vorgestellt und diskutiert.

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20 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 21

>> 2017 wurden mit drei Arbeitsgruppen sprachsensible Unterrichtsbeispiele erstellt:

» 10 Physik-Unterrichtsbeispiele entstanden für die Sekundarstufe I mit Physikdidaktiker Artur Habicher (Pädagogische Hochschule Tirol) und der Wiener Deutsch-/Physiklehrerin Birgitt Heinl als Autor/innen.

» 12 Unterrichtsbeispiele für die Oberstufe AHS erstellten die Pädagog/in-nen Katja Kohl, Nina Schümann, Jürgen Szumovsky-Kircanski und Kathrin Weissenbacher für die Fächer Mathematik, Biologie, Geografie, Geschich-te/Politische Bildung und Deutsch.

» 18 Unterrichtsbeispiele erstellte das BHS-Pädagog/innenteam Nina Brenner, Gabriele Ehmoser, Sibylle Gratt und Stefan Lamprechter unter der bewährten Leitung von Robert Riegler für die Fächer Angewandte Mathe-matik, Geografie, Geschichte/Politische Bildung, Unternehmensrechnung und Betriebswirtschaft.

Wir danken Ingrid Weger von der Abteilung II/3 des BMBWF sowie ihrem engagierten Team für die hervorragende Zusammenarbeit und freuen uns, dass das ÖSZ die Arbeitsgruppe weiterhin unterstützen kann.

Wege zur sprachsensiblen Schule – Bundesseminar mit der PH Wien als Partner

Unterrichtsbeispiele für den Fach- unterricht in der Sekundarstufe I und II

Sprache und Mathematik – Praxisheft für die Sekundarstufe

Implementierungstreffen zum sprachsensiblen Unterricht für die Grundschule und Sekundarstufe

3BILDUNGSSPRACHE DEUTSCH – SPRACHSENSIBLER UNTERRICHT

IM FOKUS

>> In einem zweiteiligen Bundessemi-nar von PH Wien und ÖSZ konnten sich Schulteams im Februar und April 2017 zur Methodik-Didaktik eines sprachsensiblen Unterrichts fortbilden und Maßnahmen planen, wie z. B. Formate zur Verbesserung der Kommunikation innerhalb des Kollegiums, Vorstellen des Themas bei pädagogischen Konferenzen, Organi-

sieren von SCHILFs, die Einrichtung einer Pilotklasse, einen bestehenden Leseschwerpunkt auf alle Fächer aus-weiten oder sprachsensible Schulbü-cher einsetzen. Der qualitätsvolle Mix aus methodisch-didaktischem Training und Tipps zu Organisation und Struk-turierung sprachsensibler Maßnahmen kam sehr gut an.

>> Das ÖSZ-Praxisheft 28: Sprachsensibler Mathematikunterricht in der Se-kundarstufe soll Mathematikpädagog/innen in der Praxis und Lehrenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Anregungen für die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines sprachsensiblen Mathematikunterrichts geben. Die Auto-rinnen Elisabeth Mürwald-Scheifinger (Lehrende an der Pädagogischen Hoch-schule Niederösterreich; Bundeslandkoordinatorin für die Bildungsstandards Mathematik) und Agnes Koschuta (Lehrerin an einem Grazer Gymnasium und Mitarbeiterin der Pädagogischen Hochschule Steiermark) zeigen sprachliche Hürden auf, geben methodisch-didaktische Anregungen zur Unterstützung der Lese- und Schreibkompetenz im Mathematikunterricht und veranschaulichen sprachsensible Unterrichtsmethoden und Aufgabenstellungen anhand konkreter Praxisbei-spiele für die Sekundarstufe I und II.

Die Broschüre ist auf www.sprachsensiblerunterricht.at und im Publikatio-nenshop der ÖSZ-Website www.oesz.at/publikationenshop zum Download frei verfügbar.

>> Auch 2017 veranstaltete das ÖSZ Implementierungstreffen (19.9. und 5.10 in Graz). Personen der Schul-aufsicht und der Lehrer/innenbildung sowie Multiplikator/innen und Schul-leitungen nützten die eintägige Veran-staltung für Informationsaustausch und Vernetzung. Partner/innen aus Schulen berichteten über ihre Erfahrungen mit sprachsensibler Schulentwicklung; in den Beiträgen der PHs wurden praxisrelevante Initiativen vorgestellt. Im Bereich Grundschule lag der Fokus auf neuen Entwicklungen in der Leseförderung und dem diagnos-tischen Förderinstrument USB PluS; in der Sekundarstufe stand ebenfalls Leseförderung in Theorie und Praxis im Vordergrund.

e-Lecture zum Sprachsensiblen Unterricht Carla Carnevale (ÖSZ) gestaltete mit der Education Group Oberösterreich einen 30-minütigen Videovortrag, der sich für einen Einsatz bei Dienstbe-sprechungen und pädagogischen Konferenzen oder zum Selbststudium eignet. Das ÖSZ dankt der Education Group und Caroline Schwarz für die ausgezeichnete Kooperation.

>> Link zum Video: www.schule.at/news/detail/fachliches-ler-nen-geht-in-allen-gegenstaen-den-nicht-ohne-sprache.html

Fachtag für Sprachheilpädagog/innen in Tirol Auf Einladung von LSI Ingrid Handle und PSI Thomas Eiterer bot das ÖSZ am 5.12.2017 in Igls rund 50 Tiroler Beratungslehrer/innen einen Fachtag zum sprach-sensiblen Unterricht, bei dem Einigkeit darüber bestand, dass alle Schüler/innen zum Aufbau bildungssprachlicher Kompetenzen einen sprachsensiblen Unterricht brauchen – ungeachtet der Tatsache, ob ein Sprachheilförderbedarf besteht oder nicht. Carla Carnevale führte in die Merkmale von Bildungssprache und in eine sprachsensible Unterrichtsplanung ein und diskutierte mit den Teilnehmer/innen Möglichkeiten der Implementierung. In einem Feedback nach der Veranstaltung wurde betont, dass der Schulbuchmarkt reagieren müsse, was teilweise schon geschieht.

Referent/innen-Team: Carla Carnevale (ÖSZ), Simone Atzesberger, Ursula Figl (beide PH Wien), Reinhard Windl (VS Herzogenburg/NÖ)

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IM ÜBERBLICK

22 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 23

Das Projekt „Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe: Von der Lücke zur Brücke“ ist gelebte Transition. Es haben drei schulführende Abteilungen an der Entwicklung von Aufgaben für den Übergang von der Grundschule zur

Sekundarstufe I gearbeitet. Beweggründe und Motivationen für dieses Projekt können Sie im Interview von Barbara Pitzer (Abteilung I/1), Ingrid Tanzmeister (Abteilung I/2) und Gerhild Trummer (Abteilung I/1) nachlesen.

Welchen Stellenwert hat der kompetenzorientierte Spracherwerb in der Grundschule und der Sekundarstufe I (Sek I)? Trummer: Der kompetenzorientierte Fremdsprachenunterricht (FSU) in der Grundschu-le sollte die Basis für den FSU in den weiterführenden Schulen bilden, d. h. dem FSU in der Grundschule kommt ein genauso hoher Stellenwert zu, wie dem Unterricht in anderen Fächern. Pitzer: Dem kompetenzorientierten Unterricht in der Sekundarstufe I/NMS wird ein hoher Stellenwert beigemessen, da die Kenntnisse einer Fremdsprache einen wichtigen Baustein für den weiteren (Aus-)Bildungsweg für Jugendliche darstellen. Die BIST E8 bilden den Maßstab der zu erreichenden kompetenzorientierten Ziele. Tanzmeister: Da der kompetenzorientierte Spracherwerb seit der Einführung des GERS bereits seine Verankerung im Lehrplan der Oberstufe AHS gefunden hat und darüber hinaus ein Gebot der Zeit ist, hat dieser für eine durchgehende sprachliche Bildung selbstverständlich – aufbauend ab der Grundschule – einen hohen Stellenwert.

Warum ist die Transition von der Grundschule in die Sek I besonders wichtig? Trummer: Erworbene Kompetenzen im FSU in der Grundschule bilden die Basis für den Unterricht in den weiterführenden Schulen. Es soll nichts verlorengehen. Pitzer: Dem FSU in der Grundschule kommt immer mehr Bedeutung zu. Die GK4, an die die OA5 anknüpfen, haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Eine Herausfor-derung stellt die Tatsache dar, dass die GK4 nicht verpflichtend umzusetzen sind und

Gelebte Transition – Entwicklung von Aufgaben für den Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe I

D

4KOMPETENZORIENTIERTER FREMDSPRACHENUNTERRICHT

In einem kompetenzorientier-ten Sprachenunterricht sollen

jene Fähigkeiten und Fertig-keiten herausgebildet werden,

die die Bewältigung einer möglichst großen Vielzahl von

kommunikativen Situationen ermöglichen. Dabei stehen die (gesamtheitlich zu ver-

stehenden) Kompetenzen im Vordergrund, nicht der isolier-

te Erwerb von Grammatik oder Redemitteln etc. Kompetenz

bedeutet aber auch, kommu-nikative Handlungen auf dem entsprechenden sprachlichen

Niveau durchzuführen: als Rahmenvorgabe dazu dienen

die Niveaus des GERS (A1-C2). In seinen Praxismaterialien un-terstützt das ÖSZ diesen kom-petenzorientierten, kommuni-

kativen Ansatz im modernen Fremdsprachenunterricht.

dass, an einigen Schulstandorten eine andere Fremdsprache als Englisch gewählt wird. Tanzmeister: Die OA5 bilden einen wichtigen Baustein, damit die Kontinuität von der Grundschule aufsteigend bis hin zur Reifeprüfung in den Fokus genommen werden kann, und stellen eine wichtige Verbindung an der Nahtstelle zwischen Grundschule und Sek I dar.

Warum ist die Kooperation zwischen Volksschulen und Sekundarschulen so wichtig? Welche Vorteile ergeben sich? Trummer: Um den FSU in den weiterführenden Schulen gut planen zu können bzw. zu wissen, auf welchen Kompetenzen aufgebaut werden kann, ist eine enge Kooperation an der Schnittstelle GS und Sek I wichtig. Sie stellt natürlich einen großen Gelingens-faktor für Motivation und Erfolg dar. Pitzer: Eine Kooperation auf mehreren Ebenen ist bereits vor Eintritt der Schüler/innen in die weiterführende Schulart hilfreich. Diese Kooperation kann gemeinsame Aktivi-täten und Projekte im FSU beinhalten, aber ebenso einen professionellen kollegialen Austausch von Lehrkräften darstellen. Die „übernehmende“ Lehrkraft kann, im Sinne der Individualisierung, Schüler/innen „dort abholen“, wo sie sind. Tanzmeister: Kooperationen zwischen den einzelnen Schulformen und Schultypen, gleichgültig auf welcher Ebene, sind grundsätzlich äußerst wichtig und anzustreben, um den Übergang von einer Schulstufe zur nächsten und speziell an den Nahtstellen für die Schüler/innen möglichst friktionsfrei gestalten zu können. Darüber hinaus ist im Sinne der Individualisierung die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen ein wichtiges Element.

Was ist beim Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe besonders zu beachten? Trummer: Zu bedenken ist, dass in der Grundstufe I der Unterricht integrativ erfolgt, um ein kindgerechtes und spielerisches Heranführen an die Fremdsprache zu ermögli-chen. Erst in der Grundstufe II ist laut Lehrplan eine Wochenstunde vorgesehen, aller-dings wird der FSU als „Verbindliche Übung“ und nicht als Pflichtgegenstand geführt. Das bedeutet, es gibt keine verlässliche Rückmeldung in Form einer Beurteilung. Pitzer: Eine Herausforderung, neben der Heterogenität der mitgebrachten Kompeten-zen, ist sicher auch der Umstand, dass sich junge Schüler/innen von einem Klassenleh-rer/innensystem auf ein Fachlehrer/innensystem umstellen müssen und dies durch Un-sicherheiten ausdrücken. Dies ist im Anfangsunterricht der Sekundarstufe mitzudenken. Tanzmeister: Beim kontinuierlichen Heranführen der Schüler/innen an die lebende Fremdsprache ist besonders darauf zu achten, dass dies kindgerecht und altersadäquat erfolgt und den Schüler/innen durch geeignete Methodik die Motivation und die Freude am Erwerb und vor allem an der Anwendung der Sprache erhalten bleiben.

Wie kann die OA5-Broschüre beim „Bridging the gap“ unterstützen? Trummer / Pitzer / Tanzmeister: Die Broschüre bietet praxisorientierte Gestaltungs-möglichkeiten zur Kooperation, unterstützt das Verständnis für die jeweils andere Schulart, gibt Einblick in die Besonderheiten der (altersgerechten) Methodik und Didak-tik und unterstützt durch ein vielfältiges Angebot den kompetenzorientierten Unterricht in der Übergangsphase. Die Broschüre leistet einen außerordentlich wichtigen Beitrag beim Bridging the gap.

Barbara Pitzer

Gerhild Trummer

Ingrid Tanzmeister

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24 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 25

Praxisreihe 26 Die „Grundkompetenzen Fremdspra-che, 4. Schulstufe“ gibt es seit 2013. Sie beschreiben die Fertigkeiten „Hö-ren“, „Schreiben“, „Sprechen“ und „Lesen“. Lehrer/innen waren sehr be-geistert, dass definiert wurde, welche Grundkompetenzen Schüler/innen am Ende der Grundschule erworben haben sollen, und dass es konkrete Lernziele gibt, auf die man hinarbei-ten kann. Hier schließen die GK2 an, die zeigen, welche Kompetenzen in den ersten beiden Lehrjahren aufge-baut werden können. Die Praxisreihe 26 beinhaltet die Kompetenztabelle für die GK2 sowie Modellaufgaben, die im Englischunterricht der Grund-schule eingesetzt werden können. Praktische Reflexions-Tools, eine Checkliste für methodisch-didakti-sche Grundfaktoren sowie ein Beob-achtungsraster runden das Angebot ab. Die Praxisreihe ist zielgruppenori-entiert gestaltet und richtet sich an Grundschulpädagog/innen.

Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe: Von der Lücke zur Brücke

Modellbewertungen zu Englisch-Schreibperformanzen / B2

4KOMPETENZORIENTIERTER FREMDSPRACHENUNTERRICHT

IM FOKUS

>> Der verpflichtende Fremdspra-chenunterricht in der Grundschule ist bereits seit vielen Jahren in Österreich etabliert und hat Österreich europa-weit eine Vorbildfunktion gebracht. Mit der Entwicklung der „Grund-kompetenzen Fremdsprachen, 4. Schulstufe“ (GK4) wurde ein wich-tiger Schritt zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit gesetzt und auf die zunehmende Kompetenzorientierung im schulischen Fremdsprachenunter-richt reagiert. Die GK4 bilden bereits an vielen Volksschulen in Österreich die Grundlage für den Unterricht und sind eine wichtige Voraussetzung für ein durchgängiges Fremdsprachenan-gebot.

Ein kontinuierliches Fremdsprachen-lernen über die Schularten hinweg fördert die Motivation und trägt wesentlich dazu bei, die Freude am Sprachenlernen zu erhalten.

Die ÖSZ-Broschüre „Orientierung im Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe. Kompetenzeinschät-zung und Unterrichtsideen“ richtet sich v. a. an Englischlehrer/innen der Sekundarstufe und soll eine möglichst nahtlose Weiterführung des Fremd-sprachenlernens in der AHS oder NMS unterstützen. In der Handreichung sind methodisch-didaktische Impulse für einen individualisierten Unterricht zu finden, aber auch konkrete Ideen

zu Möglichkeiten der Kompetenzein-schätzung zu Beginn der 5. Schulstufe. Damit der Anschluss am Übergang leichter gelingt, enthält die Broschüre auch Informationen zu den Inhalten und zur Methodik-Didaktik des Engli-schunterrichts in der Grundschule.

Seit Anfang 2018 stehen rund 40 Übungsaufgaben zu unter-

schiedlichen Fertigkeiten online auf der Website des ÖSZ zur Verfügung. Die Aufgaben orientieren sich an den GK4 und können sowohl in der 5. Schulstufe als auch am Ende der 4. Schulstufe eingesetzt werden.

>> Im Projekt „Modellbewertungen von Englisch-Schreibperformanzen mit dem Beurteilungsraster B2“ wurde dem Wunsch vieler Lehrer/innen nach Orientie-rungshilfen zur richtigen bzw. GERS-konformen Bewertung von Schreibperfor-manzen (Schülertexten) Rechnung getragen.

Es wird eine österreichweit möglichst objektive und einheitliche Bewertung bzw. Auslegung der Deskriptoren des Beurteilungsrasters (Assessment scale) B2 angestrebt. Um auf die Standardisierte Reifeprüfung vorzubereiten, sollen entsprechende Schülerarbeiten der 11. und 12. Schulstufe schon nach diesem Bewertungsraster bewertet werden, damit die Lernenden damit vertraut werden. Der Tatsache, dass sich im Bereich der 11./12. Schulstufe das sprachliche Niveau in den meisten Fällen erst zu B2 hin entwickelt, muss bei der Bewertung durch die Lehrkraft verantwortungsvoll Rechnung getragen werden.

Es wurden acht anschauliche Modellbewertungen zu au-thentischen Schülerperformanzen (Essay, Article, Email, Blog) mit dem für die Standardisierte Reifeprüfung in der ersten lebenden Fremdsprache entwickelten Beurteilungsraster B24

ananalysiert und bewertet. Auch die Auswahlkriterien für die Schülerperformanzen wurden dargelegt. Die Beschreibung und Ergebnisse dieses Bewertungsverfahrens (rating) bilden das Kernstück der am ÖSZ erschienenen Praxisreihe 29.

Weiters wird in dieser Publikation detailliert auf die Charakteristika der verschie-denen Textsorten eingegangen, die einzelnen Bewertungskriterien werden vorge-stellt und der genaue Umgang mit den vom BIFIE herausgegebenen Richtlinien zur Anwendung des Bewertungsrasters B2 (Assessment scale B2 and Guidelines) wird allgemein beschrieben.

Ein weiteres Kapitel widmet sich den rechtlichen Bewertungs- und Beurteilungs-grundlagen bzw. den neuen Lehrplänen gemäß der Oberstufenreform, gefolgt von einer Darstellung des Übergangs vom Niveau B1 zu B2, der durch Deskrip-torenbei-spiele aus dem GERS veranschaulicht wird.

Das Projekt wurde im Schuljahr 2017/18 mit der exemplarischen Bewertung von Schülerarbeiten auf dem Niveau B1 fortgesetzt, mit dem Ziel, ein weiteres Praxisheft zur Unterstützung von Lehrenden zu erstellen.

2018

4 – Verfügbar unter www.srdp.at/fileadmin/user_upload/downloads/Bgleitmaterial/06_LFS/srdp-lfs-as-sessment-scale-b2-2014-11-05.pdf.

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IM ÜBERBLICK

26 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 27

Vernetzung und Aktionsprogramme

5VERNETZUNG UND AKTIONSPROGRAMME

Best Practice von innovativen Sprachenprojekten

er Austausch von erfolgreichen Projekten und die gezielte Vernetzung zeigen, dass es schon viele Projekte im Sprachenbereich gibt. Manchmal lohnt es sich, über den eigenen Tellerrand zu blicken, und man sieht, wie gut die Nachbar-schule mit dem gleichen Problem umgeht. Mit verschiedenen Projekten und

Wettbewerben unterstützt das ÖSZ den Austausch der relevanten Zielgruppen unter- und miteinander.

Mit dem Europäischen Sprachensiegel werden alle zwei Jahre inno-vative und qualitative Sprachenprojekte ausgezeichnet, die jeweils zu einem bestimmten Jahresschwerpunkt eingereicht werden. Die mehr als 150 Auszeichnungen und hunderte Bewerbungen zeigen, dass österreichweit eine herausragende Arbeit im Sprachenbereich geleistet wird. Für die Preisträgerinnen besteht die Möglichkeit, das Sprachensiegel-Logo für die eigene PR-Arbeit zu verwenden.

Eine weitere tolle Möglichkeit für Schulen/Institutionen, die sich im Sprachenbereich aktiv engagieren ist, sich dem SPIN-Netzwerk anzuschließen. Das SPrachenInnovationsNetzwerk (SPIN) gibt es schon mehr als 10 Jahre und es bietet Best-Practice-Initiativen eine entsprechende Bühne und Plattform zum Austausch. Wird eine Schule ausgezeichnet, kann das SPIN-Logo für die eigene PR-Arbeit verwendet werden.

D

Ein wichtiges Sprachenevent und eine Möglichkeit, den Mehrwert von Mehrsprachigkeit aufzuzeigen, stellt seit 2001 der Europäische Tag der Sprachen (ETS) dar. Dieser wird jedes Jahr europaweit um den 26. September gefeiert, um die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas hervorzuheben. In Österreich koordiniert das ÖSZ im Auftrag des BMB-WF bundesweit alle Aktivitäten. Ein Fest der Sprachen, bei dem die Wertschätzung aller Sprachen und Kulturen und die Vielfalt, die Europa ausmacht, im Mittelpunkt stehen.

Netzwerke mit großem Nutzen für die Partnerinstitutionen

Mit dem Österreichischen Sprachenkomitee (ÖSKO) und dem Forum Minderheitenschulwesen gibt es zwei starke sprachenpolitische Netz-werke, die sich mit aktuellen bildungspolitischen, pädagogischen und forschungsrelevanten Fragestellungen beschäftigen und dazu regelmäßig bereichsüber-greifend in Austausch gehen. Die im ÖSKO vertretenen Partnerorganisationen und Ex-pert/innen (ca. 200 ÖSKO-Partner insgesamt) stellen den Mehrwert von Mehrsprachig-keit in den Vordergrund. Auf eintägigen Fachkonferenzen treffen sich die Partner zwei Mal pro Jahr zum Austausch und zum Dialog zu aktuellen bildungspolitischen Themen.

Das Forum Minderheitenschulwesen ist eine Plattform mit/für Akteur/innen und Schlüs-selpersonen aus dem österreichischen Minderheitenschulwesen. Es findet jährlich statt und bietet allen Teilnehmer/innen Gelegenheit zum Dialog und die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsame Projekte zu entwickeln.

Sprachen im Blick (SIB) – die regionale Vernetzung des ÖSZ

Das ÖSZ tourt seit 2015 durch ganz Österreich und versucht mit seinen Sprachen-im-Blick-Veranstaltungen bildungspolitische Schwerpunktthe-men in den Regionen zu verankern. In Kooperation mit Pädagogischen Hochschulen werden pro Jahr zwei dieser Veranstaltungen durchgeführt. Dabei werden spezielle Akzente zur Förderung der bereichsübergreifenden Zusam-menarbeit auf regionaler Ebene gesetzt.

Durch Wettbewerbe, Spra-chenaktionen sowie gezielte Vernetzung gelingt es jedes

Jahr, Menschen für das Spra-chenlernen zu begeistern und innovative Sprachenarbeit zu

verbreiten.

Die SPIN-Region Weiz Aktionsprogramme und Wettbe-werbe sind für uns nicht zuletzt deshalb so wertvoll, weil wir durch Projektbeschreibungen, persön-liche Kontakte und regelmäßiges Feedback einen direkten Blick in die Praxis werfen können. Es ist eine Freude zu sehen, mit wieviel Herzblut Tag für Tag an innovati-ven Sprachenprojekten getüftelt wird und wie sehr Kinder von diesen Initiativen profitieren.

Margit Oblak (Neue Sportmittel-schule Weiz): „Für mich persönlich bedeutet ‚SPIN’, innovativ zu sein, damit etwas bewegt werden kann. Das zeichnet die ‚SPINer/innen’ aus. Besonders stolz bin ich als Koordinatorin auf die Arbeit der vielen Partner in unserer SPIN- Region Weiz, die nun bereits aus 14 Schulen besteht. Und bald schon werden es 16 sein.“

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28 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 29

Spracheninnovationen wachsen und gedeihen: Sprachensiegel-Hochkonjunktur und SPIN-Rekordjahr

Der Europäische Tag der Sprachen 2017: „Kinder entdecken Sprachen“

5VERNETZUNG UND AKTIONSPROGRAMME

IM FOKUS

>> Im Rahmen des Grazer Spra-chenfests des Sprachennetzwerks Graz verlieh das ÖSZ im Auftrag des BMBWF und der Nationalagentur Erasmus+ Bildung bereits zum 16. Mal das renommierte Europäische Sprachensiegel.

Das Interesse am europaweit durch-geführten Wettbewerb ist ungebro-chen und Österreich liegt hinsicht-lich der Einreichungen seit Jahren im internationalen Spitzenfeld: Rund 60 Institutionen präsentierten ihre Initi-

>> Der Europäische Tag der Spra-chen 2017 stand ganz im Zeichen von jungen Menschen, die neue Sprachen spielerisch erlernen und entdecken konnten. Auf Initiative des Europarats wird seit 2001 europa-weit jedes Jahr am 26. September der Europäische Tag der Sprachen gefeiert. Mehrsprachigkeit soll zu ei-nem besseren Verständnis zwischen den Kulturen beitragen. Österreich ist dabei eines der aktivsten Län-der in Europa. Das Österreichische Sprachen-Kompetenz-Zentrum koordiniert im Auftrag des BMBWF

österreichweit alle Aktivitäten, die um den 26. September stattfinden, und unterstützt die Partner/innen mit speziellen ETS-Werbe- und -Infor-mationspaketen. Bei den Kindern ist das Plakat „Guten Tag – in den Sprachen Europas“ sehr beliebt. Die Zahl der Veranstaltungen ist öster-reichweit immer noch im Steigen begriffen, 2017 waren es mehr als 150 Veranstaltungen, die Schulen, Hochschulen, Bibliotheken, Kultur- und Sprachinstitute am und um den 26. September durchgeführt haben.

Der Europäische Tag der Sprachen findet heuer unter

dem Motto „Sprachen neu denken – Grenzen überwinden“ statt. Nähere Infos unter www.oesz.at/ets.

Dazu wird auch ein Videowett-bewerb durchgeführt, der sich an Personen richtet, die dieses Thema in einem Film behandeln möchten. Mehr dazu hier: www.oesz.at/ets-videowettbewerb

Schüler/innen der Volksschule Lind ob Velden beim musikalischen Bummel zur Verleihungsfeier

Ganz Graz stand im Zeichen der Sprachen © cp-pictures

„We proudly speak and present our languages“ – Europäi-scher Tag der Sprachen in Weiz © NMMS Weiz

Die FH Wiener Neustadt feiert den Europäischen Tag der Sprachen! © FH Wiener Neustadt

Pippi Langstrumpf und gelebte Mehrspra-chigkeit beim Grazer Sprachenfest © Achim Braun

Der Europäische Tag der Sprachen an der VS Triester Graz © VS Triester Graz

Der Tag der Sprachen am Bachmann-Gymnasium © Ingeborg-Bachmann-Gymnasium

Preisträger/innen, Fachjury, BMBWF, Nati-onalagentur Erasmus+ Bildung und ÖSZ

ativen zum Thema „Mehrsprachige Lernräume – zur Vielfalt ermutigen, zur Teilhabe befähigen“. Die Kür der Gewinner/innen war aufgrund der hohen Qualität der Projekte keine leichte Aufgabe für die Fachjury. Letzten Endes konnten folgende „Leuchtturmprojekte“ die Expert/innen überzeugen:

» SchulKulturWoche: Kultur erle-ben, Sprache verstehen – Impulse für Schule und Dorf (VS Lind ob Velden, Kärnten)

» Sprachennetz – sprachliche Diversität als Ressource (GTVS Vereinsgasse, Wien)

» Sprachengruppe Schwaz (NMS1, NMS2 und PTS Schwaz, Tirol)

» Matech – Mathematik und Technik von Studierenden für Flüchtlinge sprachsensibel aufbereitet – eine Win-Win-Situation für alle Betei-ligten (PH Vorarlberg)

» Mutig voneinander lernen (Ge-meinde Kematen/Ybbs, NÖ)

Mit beschwingter Weltmusik der Gruppe „Tribidabo“ und einem temperamentvollen Auftritt der Schüler/innen der VS Lind ob Velden nahmen die stolzen Preisträger/innen ihre Auszeichnung entgegen. Das ÖSZ gratuliert zur verdienten Anerkennung und bedankt sich bei allen Teilnehmer/innen und bei der Fachjury herzlich für die aktive Mitwirkung!

2018Besonders erfreulich ist, dass all jenen engagierten Wettbewerbsteil-nehmer/innen, deren qualitativ hochwertige Projekte den Sprung auf das Sprachensiegel-Treppchen gerade ums berühmte Eitzerl nicht geschafft haben, das SPIN-Gütesie-gel für innovative Sprachenprojekte verliehen wurde. Die SPIN-Commu-nity ist 2017 um sage und schreibe 27 Projektträger/innen gewachsen. Ein Rekordjahr und eine große Be-reicherung für das Netzwerk!

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IM ÜBERBLICK

30 ÖSZ Jahresbericht 2017 ÖSZ Jahresbericht 2017 31

ie Initiative „eEducation Austria“ des BMBWF fördert den Erwerb der notwen-digen Kompetenzen, um Technologien kritisch und produktiv für die eigene Weiterentwicklung einzusetzen. Wie beurteilt ein Experte den Hype um die

digitale Schule? Lesen Sie dazu das folgende Interview mit Thomas Strasser.

APPetit auf Schule 4.0? Von Ent-Toolisierung, Buzzword-Bingo-Dschungel und weiteren Mysterien der digitalen (Lern-)Welt

Schule 4.0, eLearning, digitale Kompetenzen … Was verbirgt sich hinter diesen Schlagworten und was bedeutet der digital turn für Pädagog/innen, Eltern und Kinder?

Generell muss man konstatieren, dass es immer schwieriger wird, sich im Buzz-word-Bingo-Dschungel zurechtzufinden. Viele Terminologien, ähnliche Konzepte, another re-invention of the wheel. Wichtig wäre, hervorzuheben, dass die Digitalisie-rung einen gewissen turn bzw. Paradigmenwechsel in vielen unterrichtlichen Szenarien widerspiegelt/widerspiegeln kann, d. h. weg vom technologischen Determinismus und dem ausschließlichen Fokus auf die Hochglanztechnologie und vielmehr hin zu Kon-zepten vor allem im Kontext der Schulentwicklung, bei denen Lehrer/innen und Ler-nende aktiv von Expert/innen, u. a. von den Pädagogischen Hochschulen, unterstützt werden. Selbstverständlich bräuchte es ein radikales Umdenken unseres Schulsystems, um Digitalität integrativ und inklusiv zu denken, aber wie wir wissen, passiert so etwas extrem langsam. Das „Problem“ ist, dass der Medienkonsum unserer jungen Lernenden vor allem digital bzw. mobil ist und dies im krassen Widerspruch zu unserem teilweise noch immer sehr linearen, hierarchisch aufgebauten Bildungssystem steht.

D

Es gibt ja durchaus auch kritische Stimmen hinsichtlich des Einsatzes digitaler Medi-en in Schulen und vor allem in Kindergärten. Sie seien gefährlich für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen. Ja, sie würden gar zur Verdummung beitragen. Wie stehen Sie zu diesen Argumenten?

Leider hören immer noch zu viele Stakeholder/innen auf sogenannte Bildungsexpert/innen, die gerne mit Pars-pro-Toto-Killerargumenten und wenig wissenschaftlicher Differenzierung und einer Prise Neurodidaktik in der Digitalisierung die Wurzel aller Probleme sehen. Wenn wir uns generell bewusst werden, dass sich der mediale Hab-itus im Kontext der Kulturtechniken verändert hat – u. a. auch in der Elementar- bzw. Primarstufe (d. h. Digitalität/digitale Performanz muss integraler Bestandteil der zu er-lernenden Kulturtechniken sein) –, dann werden wir es Zukunft auch schaffen, (digitale) Medienbildung als Transaktion, Transformation und Disposition zu sehen, sprich mit gezielten (Micro-)Teaching-Sequenzen unsere Jüngsten auf die digitale Realität mit päd-agogisch durchdachten (vgl. hierzu den Lehrgang für Digitale Medien in der Primarstu-fe, PH Wien) Konzepten vorzubereiten.

Viele Pädagog/innen und auch Eltern fühlen sich unsicher im Umgang mit neuen Technologien. Sie haben das Gefühl, dem hohen Tempo der digitalen Welt immer ei-nen Schritt hinterher zu hinken. Haben Sie einen Rat für Pädagog/innen, wie sie diese Hemmschwelle überwinden können?

Das ist natürlich eines der heißesten Eisen momentan. Obwohl im praktischen Diskurs immer mehr die Rede von einer Ent-Toolifizierung bzw. Ent-Quizifizierung ist, sollte man dennoch probieren, zu Beginn mit einfachen Edu-Apps à la Kahoot, Padlet, etc., skeptische Pädagog/innen neugierig zu machen. Wichtig dabei ist, dass die Lehrer/innen den positiven Effekt erkennen, d. h. dass sich z. B. schüchterne SchülerInnen durch den Einsatz von Podcasting-Apps möglicherweise trauen, in der Fremdsprache zu sprechen.

Können Sie drei Qualitätskriterien benennen, die man bei der Auswahl von digitalen Lern-Tools beachten sollte?

Dazu empfehle ich die Edu-Apps-Kategorien von Strasser & Schmidt (2016), die ge-nerell bei digitalen Lehr-/Lernszenarien die Kollaboration, Kommunikation, Kreation (aktives Erstellen mit Apps), Multiplikation (einfaches Teilen der digitalen Lernartefakte), Reflexion (ständiges Lehrer/innenfeedback) und Modifikation (Lernende können digi-tale Produkte ständig nach Lehrer/innenfeedback ändern) – sprich: die pädagogische bzw. didaktische Performanz – in den Vordergrund stellen.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Haben Sie selbst schon einmal versucht, eine Sprache mithilfe eines eLearning-Programms zu lernen?

Ja, mit Memrise, Spanisch, sehr nette spielerische App, die auf multisensorische Art und Weise vor allem lexikalische chunks lehrt, aber natürlich die interkulturell-diskursive Komponente größtenteils ausklammert.

ÖSZ-Arbeitsfelder in einer sich wandelnden Gesellschaft

6ÖSZ-ARBEITSFELDER IN EINER SICH WANDELNDEN GESELLSCHAFT

Digitale Kompetenzen und Di-gitalisierung des schulischen

Unterrichts erhalten derzeit viel Aufmerksamkeit. Nicht

nur in der öffentlichen Diskus-sion, sondern auch in Vernet-

zungsveranstaltungen des ÖSZ, im Minderheitenschul-forum und in der Netzwerk-gruppe Inklusion war es ein Thema. Daher ist klar: Auch

das ÖSZ goes 4.0.

digikomp.at – die Plattform für digi-tale Kompetenzen Schüler/innen sollten digitale Medien und Werkzeuge kritisch verwenden – dafür brauchen sie die nötigen Kompetenzen. Diese wurden – ähnlich den Bildungs-standards – für die Schulstufen 4, 8 und 12 in Form von Kompetenzbe-schreibungen definiert. Sie finden auf der Plattform digikomp auch Kompetenzen für Pädagog/innen.

Thomas StrasserThomas Strasser ist designierter Vizerektor für Lehre, Forschung und Internationales, Leiter des Instituts für weiterführende Qualifikationen und Bildungskooperationen und Hochschulprofessor für Fremdspra-chendidaktik und technologieun-terstütztes Lehren/Lernen an der PH Wien. Er hat langjährige Lehrerfah-rung und ist eLearning-Berater für renommierte Bildungseinrichtungen und Verlage.

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6ÖSZ-ARBEITSFELDER IN EINER SICH WANDELNDEN GESELLSCHAFT

IM FOKUS

Sprachenlernen in inklusiven Settings

„Vorbildhafte mehrsprachige Didaktik im Minderheitenschulwesen“ …

>> Die Verbindung von Inklusion und Fremdsprachenunterricht steht im Zentrum des Projekts „Sprachenlernen in inklusiven Settings“. Dazu leistet das ÖSZ einen wichtigen Beitrag in Form von Unterstützung der Lehrenden und Lernenden sowie durch die Vernetzung von Expert/innen und trägt somit zu einer verstärkten Sichtbarkeit der Themen „Fremdsprachenlernen“ und „Inklusion“ bei. Das ÖSZ arbeitet eng mit der auftraggebenden Abteilung I/1a des BMBWF zusammen.

Für die Umsetzung des vom Netzwerk Inklusion entwickel-ten Strategiepapiers wurde der Aufgabenpool zu den GK2/4 um weitere Aufgabenbeispiele ergänzt. Mit dem Programm „Mastertool“ können diese Beispiele auch digital eingesetzt werden und stehen online auf www.oesz.at/inklusion zur Verfügung.

Auf der Webseite ist ebenso die 2017 erschienene Broschüre Bildung und Förderung bei Sprachbeeinträchtigungen in inklusiven Settings von Hochschulprofessor Dr. Jörg Mußmann, Dipl.-Päd. (univ.) zu finden. Sie versteht sich als Handreichung, um einen ersten Überblick über die unterschiedlichen Sprachstörungen zu gewinnen, und zeigt Möglichkeiten für Pädagog/innen auf, um ihren Unterricht sprachförderlich zu gestalten.

Das ÖSZ veranstaltete Vernetzungs- und Weiterbildungsaktivitäten in Form eines bundesweiten Fortbildungsseminars an der PH Linz sowie das 4. Expert/innen-treffen des Netzwerks Inklusion. Neben dem intensiven Austausch standen die Möglichkeiten, Erfahrungen und Grenzen von Sprachenlernen in inklusiven Set-tings an verschiedenen Schulen der Modellregionen Steiermark und Kärnten im Zentrum. Eine Sammlung von Beispielen gut gelebter Praxis in diesen Bereichen wird im Jahr 2018 vom ÖSZ veröffentlicht.

Ein Beitrag zum barrierefreien Zugang zu Unterrichtsmaterialien stellt die Erweiterung des Europäischen Sprachenportfolios für inklusive Settings dar, die ebenfalls für 2018 geplant ist. Damit will das ÖSZ dazu beitragen, Lernenden mit Beeinträchtigungen denselben Zugang zum Sprachenunterricht wie anderen zu ermöglichen.

>> …so hob Landeshauptmann Peter Kaiser beim Forum Minderheitenschulwe-sen in Kärnten die positiven Entwicklungen an Schulen und Hochschulen hervor.

Am 6. November trafen sich rund 30 Expert/innen und Entscheidungsträger/in-nen zum Forum Minderheitenschulwesen. Das Forum, das abwechselnd im Bur-genland, in Wien und in Kärnten stattfindet, dient als Plattform zum Austausch und zur Vernetzung. Gastgeber heuer war der Landesschulrat für Kärnten (LSR Kärnten). Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnete die Veranstaltung und machte in seinen Begrüßungsworten auf die Bedeutung der frühen sprachlichen Bildung aufmerksam. Außerdem betonte er die vorbildhafte zweisprachige Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Kärnten und die vorbildhafte mehrsprachige Di-daktik im Minderheitenschulwesen. Rudolf Altersberger, Amtsführender Präsident des LSR für Kärnten, und Kurt Nekula, Leiter der Sektion I des Bildungsministe-riums, gingen auf aktuelle bildungspolitische Entwicklungen und deren Bedeu-tung für das Minderheitenschulwesen ein. Im Anschluss präsentierten Sabine Sandrieser (LSR für Kärnten) und Karin Vukman-Artner sowie Livia Pathy (LSR für Burgenland) laufende Projekte aus Kärnten und dem Burgenland. Universitäts-professor und Bildungsforscher Karl Peterlini (Alpen-Adria-Universität Klagen-furt) referierte zum Schwerpunktthema des Forums „Umgang mit zunehmender Heterogenität“. Er betonte u. a., wie wichtig es sei, sowohl in einsprachigen als auch in zweisprachigen Schulformen andere Erstsprachen und Vielfalt zuzulas-sen und zu fördern.

Alles digi, oder was? Das ÖSZ begibt sich auf digitales Terrain Mit langsamen, aber beherzten Schritte erkunden wir die Welt der digitalen Medien. 2018 und 2019 erstellen wir in den Projekten „digiPUMA“ und „eRom“ interakti-ve Materialien für die ganz kleinen Lerner/innen und für die bereits in der digitalen Welt sozialisierten Ler-ner/innen einer romanischen Sprache in der Sekundarstufe II. In beiden Fällen steht nicht die Technik an sich im Vordergrund, sondern es werden methodisch-didaktische Tipps und konkrete Beispiele gegeben, wie Pä-dagog/innen moderne Tools sinnvoll und altersadäquat einsetzen können.

Das ÖSZ auf Studienbesuch in Kärnten Nach dem Studienbesuch im Burgen-land 2016 besuchten die Vertreter/innen des Bildungsministeriums und des ÖSZ im Anschluss an das Forum Minderheitenschulwesen 2017 Einrichtungen in Klagenfurt. Das ÖSZ war zu Gast beim Bildungskam-pus Mikschallee 4: Mladinski dom/Jugendheim, im zweisprachigen Kindergarten „Sonce“, im Schülerhort „ABCC“, in der Slowenischen Studi-enbibliothek, in der Volksschule 24, im BG/BRG für Slowenen und in der zweisprachigen Handelsakademie.

V.l.n.r.: LSI Sabine Sandrieser (LSR für Kärnten), Mag. Jan Sisko (BMBWF), Mag. Elisabeth Schlocker (ÖSZ), FI Dr. Michael Vrbinc (LSR für Kärnten)

V.l.n.r.: LSI Sabine Sandrieser (LSR für Kärnten), Direktor Eduard Oraže (Volksschule 24), Mag. Jan Sisko (BMBWF), Mag. Elisabeth Schlocker (ÖSZ)

ÖSKO 4.0 Im April traf sich die ÖSKO-Community, um sich zum Thema „Sprachen 4.0 – Chancen und Grenzen der Digitalisierung“ auszutauschen. Zu Gast waren wir im Haus des OeAD in Wien. Auf den informativen Eröffnungsvortrag zur österreichischen Ratspräsidentschaft 2018 und zu Erasmus+ von OeAD-Ge-schäftsführer Stefan Zotti folgte die anregende und humorvoll-pointierte Keynote „Lehrer, Lämpel, LTE?“ zum Thema „Schule 4.0“ von Thomas Strasser (PH Wien).

Wanderausstellung zu Besuch in Graz Die Wanderausstellung zum Minderheitenschulwesen bringt Schüler/innen der Sekundarstufe I in zehn Stationen das Thema „Minderheiten in Öster-reich“ näher. Auch beim Grazer Sprachenfest, das jedes Jahr anlässlich des Europä-ischen Tages der Sprachen vom Sprachennetzwerk Graz veranstaltet wird, stieß die Ausstellung auf großes Interesse. Nähere Information zur Ausstellung: www.demokratiezentrum.org/projekte/minderheitenschulwesen.html

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DER VORSTAND UND DAS TEAM DES ÖSZ (STAND: MAI 2018)

Vorstand

Mag. Ursula Newby (Obfrau)

Dr. Muriel Warga-Fallenböck (Obfrau-Stellvertreterin)

Mag. Andrea Werner-Thaler (Schriftführerin)

Mag. Anna Lasselsberger (Schriftführerin-Stellvertreterin)

MinR Mag. Gertrude Zhao-Heissenberger (Kassier-Stellvertreterin)

Administration:

Tina Panhuber

Rijana Tresnjic, MA

Ivona Kirinic (Teilzeit)

Stellvertreterin des Geschäftsführers:

Mag. Karin Weitzer

Geschäftsführer: Mag. Gunther Abuja

Das Team

Dr. Carla Carnevale

Dr. Elisabeth Görsdorf-Léchevin (Teilzeit)

Mag. Michaela Hronovsky-Ortner, MA (Teilzeit)

Mag. Robert Perhinig

Dr. Verena Reiter(Teilzeit)

Dr. Clara Schmikl-Reiter(Karenz)

Mag. Brigitte Stückler-Sturm(Karenz)

Betreuung der Arbeitsbereiche:

JETZT SIND SIE AM WORT!

Geben Sie uns bitte ein Feedback zu unseren Themen und Schwerpunkten

und Ihren Wünschen an [email protected], damit wir Sie auch in Zukunft

bestmöglich unterstützen können.

Die ersten 20 Rückmeldungen erhalten ein exklusives ÖSZ-Goodie- und Publikationspaket.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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www.oesz.at

Wo Qualität zur Sprache kommt.