14
2 iO ]~ericht : Spezielle analytische Methoden. IV. Spezielie analytische Methoden. I. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege bezfigliche. Von W, Dehio. It. Klockmann. Tabak und Tabakrauch. Die Bestimmung des Ammoniaks neben Pyridinbasen im Tabak und Tabakrauch, die ~uch yon L. Barta und E. Too]e 1) ausgeifihrt worden ist, laBt sich nach W. PreiB 2) in einer kohlens~turefreien LSsung gegen viel Phenolphthalein mit praktisch genfigender Genauigkeit maBanalytisch ausffihren. Im Destillat des mit Magnesiumoxyd versetzten Tabaks oder der Tabak- rauch]5sung bestimmt man in bekannter Weise das l~icotin durch Fi~llung mit Pikrins£ure. Dann versetzt man das Filtrat der Nicotinfallung im Destillationskotben mit i5~oiger I~atronlauge bis zur Neutra]isation gegen Phenolphtha]ein, setzt 50g Natriumchlorid und 4--2g Magnesiumoxyd hinzu und destilliert mit Wasserdampf 400--420 ccm in vorgelegte 0,4n-Salzsaure. Durch Priifung mit Nel~lers Reagens oder dutch Titration gegen Methylorange iiberzeugt man sich nach Wechseln der Vorlage davon, dab alle Basen iibergegangen sind, und titriert dann das erste Destillat in einem Er]enmeyerkolben gegen wenig Methyl- orange (Methylorangewert). Dann setzt man einen ~bersehuB yon 5--40 ccm 0,4 n-Salzs~ure hinzu, vertreibt die Kohlens£ure durch 5 min langes Sieden, fiigt etwa 1,5 ccm PhenolphthaleinlSsung (DAB VI) zu und gibt nach dem Abkfihlen so lange 0,i n-Natronlauge hinzu, bis die LSsung deutlieh rot gefi~rbt ist. Hierzu geniigt meistens ein Zusatz von Lauge, der um etwa 4--2 ccm die vor dem Kochen zugesetzte Salzsi~uremenge iibersteigt. Darauf titriert man sofort mit 0,4 n-Salzs~ure bis zum Ver- schwinden der Rosafi~rbung. Die Differenz zwischen der Gesamtsaure- menge und dem Laugenverbrauch (Phenolphthaleinwert), multipliziert mit i,7, ergibt die Menge Ammoniak in Milligramm. Der Situreverbrauch gegen Methylorange ergib.t die Gesamtmenge an Basen ohne l~icotin und die Differenz zwischen dem Methylorangewert und dem Pheno]phthalein- wert die Menge Pyridinbasen, ausgedriiekt in 0,4 n-LSsung. Dieser letztere Wert, multipliziert mit 7,94, ergibt die Menge Pyridinbasen, ausgedrfiekt in Milligramm Pyridin. In einer weiteren Arbeit besehreibt W. Preil~ 3) seine Arbeitsweise bei der ]~estimmung yon I~icotin, Ammoniak, Pyridinbasen und Teer im Tabakraueh. Wenn auch die Gesamtwirkung des Tabak- rauehs fiberwiegend auf der Nicotinwirkung beruht, so spielt doch das Zusammenwirken der einzelnen Rauchbestandteile dabei eine Rolle, so dal~ die Bestimmung der anderen Rauchbestandteile oftmals nicht zu umgehen ist. Was die teerartigen Stoffe anbetrifft, so haben I. Traube und K. Skumburdis 4) hierzu eine colorimetrische Methode angegeben. D~ es ~ber bis jetzt an einer genaueren Kenntnis der teer- oder harzartigen 1) Vergl. diese Ztschrft. 104, 57 (]936). -- ~) Ztsehrft. L Unters. d. Lebensm. 72, i89 (1936). -- ~) Pharm. Zentralhalle 77, 437, 453 (1936). -- a) Vergl. diese Ztschrft. 104, 55 (i936).

Tabak und Tabakrauch

Embed Size (px)

Citation preview

2 iO ]~ericht : Spezielle analytische Methoden.

IV. Speziel ie ana lyt i sche Methoden . I. Auf L e b e n s m i t t e l u n d G e s u n d h e i t s p f l e g e bez f ig l i che .

Von

W, Dehio. It. Klockmann. Tabak und Tabakrauch. Die B e s t i m m u n g des A m m o n i a k s

n e b e n P y r i d i n b a s e n im T a b a k u n d T a b a k r a u c h , die ~uch yon L. B a r t a und E. T o o ] e 1) ausgeifihrt worden ist, laBt sich nach W. P re iB 2) in einer kohlens~turefreien LSsung gegen viel Phenolphthalein mit praktisch genfigender Genauigkeit maBanalytisch ausffihren. Im Destillat des mit Magnesiumoxyd versetzten Tabaks oder der Tabak- rauch]5sung bestimmt man in bekannter Weise das l~icotin durch Fi~llung mit Pikrins£ure. Dann versetzt man das Filtrat der Nicotinfallung im Destillationskotben mit i5~oiger I~atronlauge bis zur Neutra]isation gegen Phenolphtha]ein, setzt 50g Natriumchlorid und 4--2g Magnesiumoxyd hinzu und destilliert mit Wasserdampf 400--420 c c m in vorgelegte 0,4n-Salzsaure. Durch Priifung mit Nel~lers Reagens oder dutch Titration gegen Methylorange iiberzeugt man sich nach Wechseln der Vorlage davon, dab alle Basen iibergegangen sind, und titriert dann das erste Destillat in einem E r ] e n m e y e r k o l b e n gegen wenig Methyl- orange (Methylorangewert). Dann setzt man einen ~bersehuB yon 5--40 c c m 0,4 n-Salzs~ure hinzu, vertreibt die Kohlens£ure durch 5 min langes Sieden, fiigt etwa 1,5 c c m PhenolphthaleinlSsung (DAB VI) zu und gibt nach dem Abkfihlen so lange 0,i n-Natronlauge hinzu, bis die LSsung deutlieh rot gefi~rbt ist. Hierzu geniigt meistens ein Zusatz von Lauge, der um etwa 4--2 c c m die vor dem Kochen zugesetzte Salzsi~uremenge iibersteigt. Darauf titriert man sofort mit 0,4 n-Salzs~ure bis zum Ver- schwinden der Rosafi~rbung. Die Differenz zwischen der Gesamtsaure- menge und dem Laugenverbrauch (Phenolphthaleinwert), multipliziert mit i,7, ergibt die Menge Ammoniak in Milligramm. Der Situreverbrauch gegen Methylorange ergib.t die Gesamtmenge an Basen ohne l~icotin und die Differenz zwischen dem Methylorangewert und dem Pheno]phthalein- wert die Menge Pyridinbasen, ausgedriiekt in 0,4 n-LSsung. Dieser letztere Wert, multipliziert mit 7,94, ergibt die Menge Pyridinbasen, ausgedrfiekt in Milligramm Pyridin.

In einer weiteren Arbeit besehreibt W. Preil~ 3) seine Arbeitsweise bei de r ] ~ e s t i m m u n g y o n I~ i co t i n , A m m o n i a k , P y r i d i n b a s e n u n d T e e r im T a b a k r a u e h . Wenn auch die Gesamtwirkung des Tabak- rauehs fiberwiegend auf der Nicotinwirkung beruht, so spielt doch das Zusammenwirken der einzelnen Rauchbestandteile dabei eine Rolle, so dal~ die Bestimmung der anderen Rauchbestandteile oftmals nicht zu umgehen ist.

Was die teerartigen Stoffe anbetrifft, so haben I. T r a u b e und K. S k u m b u r d i s 4) hierzu eine colorimetrische Methode angegeben. D~ es ~ber bis jetzt an einer genaueren Kenntnis der teer- oder harzartigen

1) Vergl. diese Ztschrft. 104, 57 (]936). - - ~) Ztsehrft. L Unters. d. Lebensm. 72, i89 (1936). - - ~) Pharm. Zentralhalle 77, 437, 453 (1936). - - a) Vergl. diese Ztschrft. 104, 55 (i936).

I. Auf Lebensmittel nnd Gesundhei~spflege bezfigliche. 21i

Destillationsprodukte des Tabakrauchs fehlt, erscheint es angebracht, alle in Chloroform 15slichen l~rodukte, die man bei einer bestimmten Behandlung der TabakrauchlSsung erh~lt, als Tabakteer zusammenzu- fassen. Um nun f~" alle Werte der genannten Stoffe eine bessere ~Tberein- s t immung zu erzielen, gibt Pre i • einen Arbeitsgang an, der sich bei zahlreichen Untersuchungen gut bewghrt hat. Selbstverstandlich ist eine einheitliche Normung des kfinstlichen Verrauchens der Tabakerzeugnisse eine Vorbedingung zur Erz iehng gleichm~l~iger Ergebnisse. Preil3 ver- wendet die yon B. P f y l und O t t i l i e S c h m i t t 1) angegebene Art des Verrauchens und auch den dazu vorgeschlagenen Apparat .

Vor der Untersuchung soll das Rauchgut durch Lagern im Exsiccator fiber gesattigter CalciumnitratlSsung auf den mittleren Feuchtigkeitsgrad der Luft (55%) gebracht werden. Soll cine Wasserbestimmung im Tab ak ausgefiihrt werden, so zerkleinert man das l~rodukt zuerst gr0b , wagt einige Gramm ein und l~Bt sic anfangs bei Zimmertemperatur h f t - trocken werden. Der dabei eintretende Gewichtsverlust ist zu der eigent- lichen Wasserbest immung hinzuzuzahlen; bei lufttrockener Ware ist diese Vorbehandlung iiberflfissig. Die lufttrockene Substanz pulverisiert man fein (Sieb Nr. 6 nach D A B VI), w~Lgt 0,5--1,0 g in ein breites Wageglaschen ein, trocknet 4- -5 Stdn. bei 50--55 °, l~l~t im Exsiccator fiber Chlor- calcium erkalten und wagt dgnn.

Zur Nicotinbestimmung im Hauptrauch verwendet P re iB das Ver- fahren nach B. P f y l , empfiehlt aber, wegen des Auftretens yon Nor- nicotin auch die Bestimmung der Jodeosinzahl auszuftihren. Zur Aus- schaltnng der geringen L~sliehkeit des Nicotindipikrats empfiehlt Prei l3 , das Destillat nach Zusatz yon fiberschfissiger Salzsaure auf etwa t00 c c m

einzudampfen und dann erst, nach Neutralisation gegen Methylrot, die Pikrinsaurefallung auszuftihren. Urn Verluste an Pyridinbasen bei der sauren Destillation zu vermeiden, wird die Beschickung der Waschflaschen beim Rauchversuch nicht mit Schwefelsaure, sondern mit Salzs/~ure empfohlen. Um der Nicotinbestimmnng die Teerbestimmung anzu- schliel~en, sehfittelt P r e i B die saure RauchlSsung naeh dem Ablassen des Chloroforms nochmals mit etwa i5 - -20 c c m Chloroform aus, vereinigt die beidcn Chloroformschichten und schiittelt sie mit etwa 30 ccm 0,01 n- Salzs~ure aus. ~Nach der Salzs~urebehandlung filtriert man die Chloro- formlSsung durch ein mit Chloroform getr~nktes Filterchen, destilliert das Chloroform im Wasserbad ab, trocknet den Rfiekstand fiber Chlor- calcium und w~gt die Tcerprodukte. Zur Nicotinbestimmnng bringt man die sauren LSsungen zusammen mi~ dem Filter, durch welches die Chloro- formsehicht filtriert worden ist, in den Destill ierapparat zur Wasserdampf- destillation und verwendet das Fil trat der Dipikratf~Lllung zur Bestimmnng yon Ammoniak und Pyridinbasen in der vorher angegebenen Weise.

Ffir die Untersuehung des Nebenrauches verweist Preil~ auf die Arbeiten yon L. ] 3 a r t a undE. Too le? ) , A . W e n u s c h 2 ) , C. P y r i k i 2) u. a.,

1) Vergl. diese Z~schrft. 78, 476 (1928). - - 2) Vergl. diese Ztschrft. 104, 57 (1936).

212 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

die diese Untersuchungen in verschiedener Weise ausgefiihrt haben. Da sieh bier die Absorption der Basen sehwieriger gestaltet als im t taup t - raueh und auch vermutlieh im Nebenrauch das Nicotin yon Teerbestand- teilen in besonderem, koll0idem Zustand begleitet ist, erwies es sich als zweckm~Big, sechs Wasehflaschen hintereinander zu schalten. Die beiden ersten Wasehflaschen besehickt man mit 30 c c m 0,1 n-Salzs~ure und 50 c c m Chloroform, die dritte mit 50 c c m 0,5 n-Salzs~ure, die vierte mit 50 c c m Wasser, die ffinfte mit 50 c c m 0,1 n- und die seehste mit 50 c c m

0i2 n-Salzs£ure. Zwischen die zwcite und dritte Waschflasche wird noch ein weites Glasrohr eingeschaltet, welches lose mit Wat te ge- fiillt ist. Nach Beendigung des Versuehes w~scht man die Wat te mit Chloroform und verdfinnter Salzs~ure aus. Die erste Waschflasehe ist dureh einen Normalschliff mit einem nach unten gekehrten Trichter yon etwa 8 c m Durchmesser verbunden, und die Glutzone des in wgage- rechter Lage in den l~auchappgrat eingesetzten l%auchguts befindet sich unter der ~ i t t e des Trichters. Dieser ragt in einen Sehutzmantel hinein, der eine. ()ffnung zum Durchffihren des gauehguts und eine Klappe zum Anzfinden enth~lt. Der absaugende Lufts t rom darf die Glutzone nicht beeinflussen, und es darf dabei nicht zu rascherem Verglimmen kommen. Nach Beendigung des Verrauchens behandelt man den vereinigten Inhal t s~mtlieher Waschflaschen ebenso wie beim Hauptrauch, indem man ihn 2real mit Chloroform und die Chlorof0rml8sung noch tmal mit 0,0t n- Salzsiure ausschtitte[t. Bei der Bestimmung der einzelnen Rauehbestand- teile werden einige Abgnderungen der ~e thoden vorgeschlagen. Wegen des hohen Gehaltes an Ammoniak im Nebenraueh dampft man die saure Rauchl5sung vor der Destillation des Nieotins etwas ein; nach der Ent- fernung des Nicotins neutrglisiert man sie dann im Destillationskolben mit Lauge gegen Phenolphthalein, fiigt schneU 70- - t00 g Natriumchlorid und 2 g ~agnes iumoxyd hinzu und destilliert die ]~asen mit Wasserdampf fiber. Bei Zigaretten legt man etwa 50 c c m 0 , 1 n-Salzsgure vor und destflliert 300--¢00 c c m fiber. Nach Zusatz yon tibersch~issiger Salzsgure dampft man auf t00 c c m ein, neutralisiert gegen ~e thy l ro t und f~llt das Iqicotin nach B. P f y l und O t t i l i e S c h m i t t i) mit 50 c c m einer 20 m- PikrinsgurelSsung. Von dem auf 250 c c m aufgeffillten Fil trat der Nicotin- f~llung neutralisiert man t00 ccm gegen Phenolphthalein und best immt darin nach Zusatz yon 50 g Natriumchlorid und 2 g Magnesiumoxyd Ammoniak und Pyridin.

Bei Zigarren (bis etwa 25 g Einwage) destilliert man etwa 600 c c m

ab, ]egt 30 ccr~ n-Salzsgure vor, dgmpft nach Aufffillen auf 600 c c m

die Hi l f te der Fliissigkeit mit iiberschfissiger Salzs~ure auf etwa t00 c c m

ein und n immt in diesen die Nicotinf~llung vor. Das Fil trat davon wird wie oben auf 250 c c m gufgeffillt, yon denen jedoch nur 50 c c m zur Be- s t immung yon Ammoniak und Byridinbasen benntzt werden, da im Nebenraueh der Zigarren sehr viel Ammoniak neben wenig Nicotin enthalten ist.

1) Vergl. diese Ztschrft. 78, 476 (t928).

1 . Au~ Lebensmittel and Gesunc~heitspflege]bezfigliehe. 2 i3

D e r T a b a k t e e r wird ebenso bestimmt, wie beim Haupt raueh angegeben worden ist. Die Best immung des NieotingehMts im Stummel erfolgt ebenso wie die Best immung des Nicotins in Tabak nach Zugabe yon 5 g Nat r iumhydroxyd und 50 g Natriumchlorid. Eine Bestimmung yon Ammoniak und Pyridinbasen im Stummel erfibrigt sich, da diese Verbindungen nur in kleinen Mengen vorhanden sind.

Weiterhin hat P r e i B die Wirkungen einiger Entnicotinisierungs- spitzen auf ihre Wirksamkeit untersucht und die ffir ~icotin, Ammoniak, Pyridinbasen und Teer gefundenen Verringerungen tabe]larisch zusammen- gestellt. Bei d e r m i t Silicagel geffillten Spitze (Denikoteaspitze) land er die friiher verUffentlichten Ergebnisse anderer Untersucher bestatigt, doch konnte er beweisen, dab bei der gro~en StrSmungsgeschwindig- keit beim normMen Rauchen sieh das Absorptionsgleichgewicht nieht einstellen kann, so dab die absorbierende Wirkung sonst guter Absorptions- mittel nur gering ist. Weiterhin konnte er zeigen, dab beim Rauchen m i t einer Spitze auf eine kleine Stummell/~nge mehr Nicotin yore Raucher aufgenommen wird Ms beim Rauehen auf normale Stummell~nge. P r ei • hebt noeh hervor, dal~ das kfinst]iehe Verrauchen nach der Methode yon P f y l und S c h m i t t dem natiirlichen Rauehvorgang entspricht.

Zur B e s t i m m u n g y o n N i c o t i n in M a c h o r k a t a b a k gibt M. G. R y t i k o w 1) eine mikroanalytisehe Schnellmethode an. Man vermiseht 10 rain lang I g des rein vermahlenen Machorkapulvers mit i g gelSschtem Kalk und 3 c c m Wasser und mischt dann l g gebrannten Gips hinzu. Nun fiigt man 20 c c m reines Toluol hinzu, schfittelt t min und filtriert. 10 c c m des Filtrats versetzt man mit 5 c c m Wasser und 5 Tropfen alko- ho]ischer Lackmus]Ssung und titriert unter Benutzung einer Mikrobfirette mit 0,~ n-Sehwefelsaure bis zur Violettrosaf~rbung der w~Brigen Sehicht. I c c m 0,1 n-Schwefels£ure entspricht 0,0i62 g Nicotin.

J. E. Muf ioz z) bezeiehnet seine Methode zur Bestimmung des ~ico- tins in Nicotinsaften und Tabak als eine neue Methode, doeh ist sie sbhon in derselben Ausffihrung frfiher yon W. M o h r 3) bekanntgegeben worden.

Uber die B r a u c h b a r k e i t i h r e r m i k r o t i t r i m e t r i s c h e n Be- s t i m m u n g des N i e o t i n s i n T a b a k e n y o n v e r s c h i e d e n e m N i e o t i n - g e h a l t schreiben J. B o d n £ r und v i t 5 z L. N a g y a ) , dal~ sie die verschie- densten Tabake, aueh solehe, die als nic0tinarm bezeichnet waren, im Vergleich zu der bereits erw~hnten Methode nach B. P f y l und O t t i l i e S c h m i t t naehgeprfift haben. Sie fanden dabei, daB, wenn man an Stelle der frfiher vorgeschriebenen Natron]auge eine so]che yon 4°/0 zum Aus- laugen des Tabaks verwendet, man zu Resultaten gelangt, die nur um hundertstel Prozente yon den nach der Methode yon P~y] und S e h m i t t erhaltenen abweichen. Aul~er der genannten Ab~nderung bleibt die Ausffihrung der schon friiher ~) beschriebenen Mikromethode unver~ndert.

1) Tabak-Ind. (russ.) t936, ~qr. 9, S. 22; dureh Chem. Zentrbl. 108, I, 2896 (1937). - - 2) An. Univ. central Ecuador 5~, 251 (~934); dureh Chem. Zentrbl. 106, II , 297 (t935). __ 3) Vergl. diese Ztsehrft. 10O, 358 ( 1 9 3 5 ) . - 4) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 73, 191 (t937). - - 5) Vergl. diese Ztschrft. 89, 307 (1932).

2 i4 Bericht: Spezielle analytische Me~hoden.

fdber d ie M e n g e n de r b e i m I ~ a u c h e n a u f t r e t e n d e n S t o f f e ver6ffentlicht W. P re iB 1) Untersuchungen, aus denen hervorgeht, dab die Gesamtwirkung des Rauchens dutch ein Zusammenwirken a l l e r im Rauch vorhandenen Stoffe bedingt wird. Die gr6Bte Wirkung iibt dabei natiirlich der Nieotingehalt aus, doch sind auch andere Faktoren zu be- riicksichtigen. Die Nicotinwirkung ihrerseits ist in erster Linie abh~ngig yon der GrSBe der Resorption im Organismus und diese wiederum yon der I~icotinmenge im t tauptrauch, yon der durch den Tabakteer bodingten dispersen Verteilung des Nicotins und der anderen Bestandteile des Hauptrauchs sowie yon dessen Sauregehalt (ob das Iqicotin frei oder gebunden im l~auch vorliegt) urtd welter yon don mitabgelagerten bezw. an die wirks~me Substanz gebundenen Stoffen. Endlich ist auch die Rauchwirkung noch yon der Konstitutiort des l~auchers selbst sowie yon seiner lgauchweise abh~tngig.

F i i r die B e u r t e i l u n g der S t a r k e y o n t ~ a u c h w a r e n gibt A. W e n u s c h e) wissenschaftliche Grundlagen an. Zuerst gibt er eine Zu- sammenstellung der verschiedenen Starkegrade von Zigarren, berechnet nach ihrem Nicotingehalt. Bis jetzt besteht die Ansicht, die Stgrke des Tabaks, wenigstens bei Zigarren, nehme proportional dem Nicotin- gehalt zu3). Dagegen beobachtet mart h~ufig, ebenfa]ls besonders bei Zigarren, dab so]the vort gleicher Maehart, gleichem Gewicht und gleichem I~icotingehalt eine sehr Verschiederte physiologische Wirkung besitzen. Diese Unterschiede zeigen sich besonders deutlich bei Zigarren, we]the hauptsgch]ich Brasiltabak oder Javatabak enthalten. Diese verschiedene physiologische Wirkung zeigt sich nicht nur bei Zigarren, die aus Tabaken der alkalischen Gruppe bestehen, sondern auch bei Zigaretten aus Tabaken der sauren Gruppe4), obwohl sie den gleichen Nicotingehalt besitzen. F/ir diese Tatsaehe finder W e n u s c h eine Erkl/irung in der yon ibm als Nicotinschub bezeichneten ErscheinurtgS). An Hand verschiedener Versudhe, die dutch Abbildungen einiger kleiner Apparate erg~nzt werden, zeigt er, dab die St£rke yon Zigaretten aus Tabaken der sauren Gruppe, deren l%auch gew6hnlich inhaliert wird, durch die Zusammenballf£higkeit der Nicotinsalze des 1%auches ausschlaggebend beeinfluBt wird, w~hrend die St£rke yon Zigarren aus Tabaken der alkalischen Gruppe, derert Rauch gew6hnlich nicht inhaliert wird, yon der Gr6Be des Nicotinschubs abh£ngt. W e n u s c h nimmt an, dab diese Zusammenballung der Nicotinsalze in bedeutendem MaBe y o n der Menge und Beschaffenheit der im Rauch vorhandenen Harze, t tarzsguren und h6heren Kohlenwasserstoffe ab- hangig ist und nicht yon der Menge des im Tabak enthaltenen Nicotins. Der Nicotinschub h~ngt, nach seiner Meinurtg, ebenfalls nicht vom Nico- tingehalt des Tabaks, sondern yon der Alkalitgt des Rauches ab. Der Unterschied in der l~icotinablagerung zeigt sich deutlich bei dem Haupt-

I) l~eichsgesundheitsblatt 1936, 51r. 50, S. 930. -- ~) ZtschHt. f. Unters. d. Lebensm. 73, 176 (1937). -- 8) If. Briickner, Die Bioehemie des Tabaks, S. ~29 (~[936). -- 4) A. Wenuseh, Ztsehrft. f. Unters. d. Lebensm. 70, 536 (~935); vergl, diese Ztschrf~. 108, 362 (1937). -- 5) Fachl. Mitt. 6sterr. Tabakregie 1931, Nr. 3, S. 1.

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 215

stromraueh von Zigarren and Zigaretten an einem Beispiel, das We n u s c h anffihrt. Er hat d e n Raueh dureh eine horizontale Reihe yon neun mit Gummisehl~uehen verbundenen Glasrohren geleitet and dann die in j edem einzelnen I~ohr abgelagerten Nieotinmengen bestimmt. Dabei zeigte sieh ein sehr wesentlieher Untersehied zwisehen Zigarren- und Zigarettenrauch. Bei Zigaretten betrug der Nieotingehalt im ersten R6hrehen nieht einmal 1/10 mehr als im letzten RShrehen, w~hrend bei Zigarren im ersten l~6hrehen t0mal mehr Nieotin abgelagert war Ms im letzten. Da bei Zigarren die Zusammenballung der Nieotinsalze ffir ihre physiologische Wirkung keine so bedeutende Rolle spielt wie gerade der Nieotinsehub, der naeh seinen Untersuehungen erst beginnt, wenn die Glutzone fiber die H~lfte der Zigarre fortgesehritten ist, and der bei weiterem Fortschreiten sehnell steigt, so handelt es sieh hier wohl haupts~ehlieh um freies Nieotin. Zur Bestimmung der St/+rke der Rauchmaterialien hat W e n u s e h einen Ap- parat konstruiert, wie ihn Abb. 19 zeigt. Zu dessen Handhabung ist noeh

! o++++

+ s + + ~ ' r ~ l l - ~ "++%]+

Abb. 19.

anzuffihren, dab der Gummischlauch B, in welehen die zu untersuchende Zigarre oder Zigarette A eingeschoben wird, wohl weich sein soll, abet das l~uchmater ia l nicht pressen darf. Die am Rohr C befindlichen Kugeln D sollen einen Durehmesser yon 12 m m haben. Der Ansatz F sol] durch einen sehr engen Sehlauch mit einem Quecksilbermanometer verbunden sein; ferner mug das I~ohr E m i t der Fingerkuploe bei jedem Zug ge- sehlossen werden. Das in das Glasgef/~l~ I miindende Rohr ist in eine Spitze K ausgezogen, deren kleinster innerer Durchmesser 0,5 m m betr/~gt und die sich i5 mm fiber dem Boden des Glasgef/tl3es befinden soll. Die gewogenen und alit Striehen eingeteilten Fabrikate (siehe sp£ter) werden mit einem Unterdruck yon 10 m m abgeraucht, indem alle 20 Sekunden ein Zug dutch VersehlieBen der 0ffnung E m i t der Fingerkuploe gemaeht wird, wobei die Glutzone bis zum n~chsten Teilstrich fortzusehreiten hat. N~ch Beendigung des Versuches spfilt man den Inhal t des Rohres C mit heil3em Wasser, Alkohol und ~ ther in eine Sehale, s~uert mit Sehwefel- s~ure an und vertreibt den Alkohol und ~ ther auf dem Wasserbad. Ebenso verf£hrt man mit dem Belag des im Glasgef/~B I befindliehen t~ohres und dem Be]ag ~m Boden des G]asgef/tl?es (gesondert yon C). Dann spfilt

216 !Bericht- Spezielle analytische Methoden.

man den Inhalt jeder Sehale in einen Kolben, alkalisiert stark mit Natron- lauge und destilliert im Wasserdampfstrom wie fiblich. In beiden Destil- laten (etwa 150 ccm) f~llt man das Nicotin durch Zugabe yon 50 cc~ konz. wiil~riger Pikrinsiiurel6sung. Man ]~1~ 24 Stdn. stehen und filtriert dureh gewogene Tiegel mit Toniilterplatte, welche mit Pikrins~urelSsung behandelt und bej 80 ° getrocknet worden sind. Dann troeknet man die Tiegel bei 80 ° und w£gt sie. Durch Multiplikation der Auswage mit 0,27 erhglt man die Menge Nicotin im Destillat. Das im Rohr C gefundene Nicotin gibt in der Hauptsaehe die Gr61~e des l~icotinschubs an und das im Glasgefiil~ gefundene gestattet ein Urteil fiber die Zusammenballfghig- keit der Nieotinsalze. Zum Schlull seiner Arbeit gibt W e n u s c h die Resultate seiner Versuche Ifir eine Zigarre (~,88~o l~icotin, 4,59 g verraucht} und ffinf Zigaretten (0,98~o l~icotin, 4,05 g verraucht) an, die bei 10 mm Unterdruck verraueht wurden. Bei der Zigarre fanden sich 0,0053 g I~icotin im Rohr und 0,0i44 g Nieotin im Glasgefiil~, w~hrend bei den Zigaretten 0,00~lg I~icotin im Rohr und 0,0i42g l~icotin im Belag des Glasgef~l~es gefunden wurden.

In einer Arbeit f iber d e n IkTieot ingehal t des H a u p t s t r o m - r a u c h e s v o n d i c k e n u n d d i i n n e n Z i g a r e t t e n beschgftigt sich A. W e n u s c h 1) aniangs mit dem Begriff , ,Unterdruck", der offenbar nieht immer riehtig verstanden wird, und legt ihn a]s jene Druckdifferenz in Millimeter Quecksilber lest, welche wghrend des Zuges zwischen Aul~enluft und Mund (bezw. Mundstfiekraum) auftritt . Dann wendet W e n u s c h sich gegen eine Arbeit yon C. P y r i k i 2 ) , in welcher letzterer angibt, dal~ er beim Verrauehen mit der Apparatur nach P f y l Unter- drucke yon 30---40 und 50 mm Pipettenvolumen angewendet hat. We- n u s e h wendet sich aueh gegen die Feststellung P y r i k i s , dab bei An- wendung eines konstanten Unterdrueks prakt isch keine Untersehiede in der Brenngesehwindigkeit zwischen dem Anfang und dem Ende des Fabrikates eintreten. Er ist der Ansieht, dab P y r i k i mit viel niedrigeren Unterdrueken abraucht, als dem normalen l~auehvorgang entsprechen. Seiner Ansicht nach ergibt sich die Notwendigkeit, bei Rauchanalysen solehe Unterdrucke zu verwenden, die dem der Raucher angepal~t sind, und ferner mit jedem Zug gleiehviel abzurauchen, da im allgemeinen in gleichen Zeiten auch gleiehe Mengen verraucht werden. Um dieses zu ermSgliehen, sch]£gt W e n u s e h vor, das abzurauehende Stfiek der Zigarette mit einem weiehen Bleistift in so viel gleiche Teile zu tei]en als Zfige gemacht werden sollen. Diese Striche]ung gelingt sehr rasch, wenn man die Teilung auf einem Karton auftrggt u-nd diesen an die Xlebenaht tier Zigarette auflegt. W e n u s c h gibt an , dal~ A. W i n t e r s t e i n und E. A r o n s o n zu dem Ergebnis gekommen sind, dab bei dfinnen Zigaretten weniger I~icotin in den Rauch fibergeht als bei dicken. Zu seinen Rauchver- suchen hat W e n u s ch eine besondere Apparatur benutzt, wie sie Abb. 20 (S. 2i7) zeigt. Bei Benutzung dieser Apparatur w~re noch folgendes zu erwghnen: Der Gummisehtauch B mul~ welch sein und so weit, dab die

1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 12, 2t3 (1936). - - 2) Vergl. diese Ztsohrft. 108, 362 (t937).

i. Auf Lebensmittel und Gesundhoitspflege beztigliche. 2 i7

Zigarette A lu{tdieht, aber ohne Pressung eingesehoben werden kann. I)as Glasrohr C hat einen Durehmesser yon 8 mm und zwei in einer Ebene liegende Ans/~tze, yon denen der eine mit dem Manometer D verbunden ist, wS~hrend der andere noeh eine Abzweigung hat, die ihn mit dem Druekregler F verbindet. Die beiden Ans~tze sollen 10 c m lang sein und mtissen senkrecht aufw~rts stehen. I)er Druekregler besteht aus einer Bleehtrommel, die zahlreichefeinste L6eher hat und teilweise dieht yon einer Samthiilse umschlossen ist. Diese L6eher kSnnen dureh Drehen ganz oder teilweise von Saint verdeckt werden und so die Luft in versehiedenem AusmaB einlassen. Die fiinf Wasehflaschen I t mi* Glas- fflterboden werden mit sehr ~erdiinnter Schwefels~ure besehickt. Der grol3e Glasballon I dient als Vakuumpuffer.

Bei der Inbetriebsetzung wird die Wasserstrahlpumpe so stark auf- gedreht, dag bei eingesetzter Zigarette, gesehlossenem Druekregler und

\

: E / f [

6'

,4B ~ .

Abb. 20.

mit der Fingerkuppe gesehlossener Offnung E der gewiinsehte Unterdruek entsteht. Nach dem Anztinden der Zigarette steigt der Unterdruck an und kann dutch Drehen des Druckreglers wieder eingestellt werden. I~ach Ab]auf der Rauchpausen wird die (3ffnung E m i t der Fingerkuppe ver- schlossen und so lange geschlossen gehalten, bis die Glutzone bis zum n~Lehsten Bleistiftstrieh vorgeschritten ist. Gegen Ende der Zigarette t r i t t ein Druckabfall ein, welcher auch beim nati~rlichen Rauchen zu beobachten ist, doch soll der Unterdruek nicht unter die Halfte des An- fangswertes sinken. Tri t t w/~hrend des Versuches ein Zu starkes Sinken des Unterdrucks ein, so ist der Druckregler zu schliel3en oder die Wasser- strahlpumpe st~Lrker aufzudrehen. Fiir jeden Versuch verrauchte W e n u s c h zehn Zigaretten auf eine Stummellgnge yon 73 r a m , so dal~ tatsachlich 55 m m abgeraucht wurden. Bei den dickeren Zigaretten yon 8,5 m m Durchmesser wurde eine Teilung zu je 2,5 m m vorgenomlnen. Bei den dfinnen Zigaretten Yon 7 m m Durchmesser wurden fiir die meisten Versuche gleichfalls Teilungen zu 2,5 m m ausgefiihrt, und nur bei einzelnen Versuchen wurden die Zigaretten in Teile zu 3,66 m m eingeteflt.

Aus diesen Versuchen ist zu ersehen, daI~ die Menge des im I-Iaupt- stromrauch wiedergefundenen Nicotins sehr hoch war. Hierzu bemerkt

2 18 Berieht : Spezielle analytisehe Methoden.

W e n u s e h , dag er schon beobachtet hat, dab die gegenw~rtig benutzten Tabake durehsehnittlieh weniger Nieotin enthalten als die Tabake frfiherer Ernten, d~ftir abet mehr Nieotin in den I-Iauptstromrauch ab- geben. Ob diese Erseheinung auf das langsamere freiwillige Verglimmen zuriickzufiihren ist, 1/iBt sieh noch nieht entscheiden; meglieherweise ist sie aueh in der neuen Abrauehmethode zu suchen. Die zu den Versuchen verwendeten Zigaretten, deren Tabak einen Wassergehalt yon 12% besag, verglimmten freiwillig in 22--23,5 min, wghrend andere Zigaretten dazu 12--15 min benetigten. Interessant ist aueh der Abfall des Nieotins im Raueh bei sinkendem Unterdruek. Es ist noeh zu erw/~hnen, dab unter gleiehen Bedingungen troekne Zigaretten etwas mehr Nieotin in den I-Iauptstrom abgeben als feuehte. Jedenfalls hat das Format der Zigarette keinen EinfluB auf die Menge des in den I-Iauptstromrauch iibergehenden Nieotins, es sei denn, dag es sieh um besonders troekne Tabake handelt, bei denen allerdings die dfinnen Zigaretten etwas weniger Nieotin in den I Iaupts t romraueh abgeben als die dieken.

Eine S e h n e l l m e t h o d e z u r B e s t i m m u n g de r K o h l e n h y d r a t e d e s T a b a k s wird yon J. I. K o w a l e n k o 1) angegeben, die zur Bestimm- ung der Kohlenhydrate und anderer, F e h l i n g s e h e Lesung direkt redu- zierender Stoffe nnd damit zur Bewertnng der Tabakqual i ta t dient. Man sehtittelt dazu 5 g Tabak in einem 250 eem-Megkolben mit siedendem Wasser 10 min lang, ktihlt ab und fiillt zur Marke auf. Dann kl~rt man die Fliissigkeit, d. h. man sehiittelt 50 c c m davon mit 3 c c m basiseher Bleiaeetatlesung 5 rain lang und fgllt das iibersehtissige Blei mit 4 c c m

i0~oiger Sodalesung, worauf man sofort filtriert. Vom Filtrat gibt man genau 28,5 ecru (entspreehend 0,5 g Einwage) in einen E r 1 e n m e y e r kolben, fiigt 2i,5 e c r u Wasser hinzu und best immt das Reduktionsverm6gen gegen F e h l i n g s e h e LSsung naeh der Methode yon B e r t r a n d oder S e h o o r l . Zur direkten Best immung des I~eduktionsvermegens der Kohlenhydrate und Polyphenole des Tabaks entnimmt man der im w/~grigen Auszug ge- bildeten Triibsehieht 10 c e m ( = 0,2 g Tabak), verdiinnt sie mit 40 c c m

Wasser, gibt F e h l i n g s e h e Lesung hinzu und anMysiert naeh B e r t r a n d oder S e h o o r l .

Eine genaue Arbeitsweise z u r B e s t i m m u n g de r 1 6 s l i e h e n K o h l e n h y d r a t e im T a b a k vereffentlieht C. Py r ik i2 ) . Zur tIerstellung des Extraktes bringt man 5 g des gepulverten Tabaks (bei zuekerarmen Tabaken mehr) zusammen mit einer Messerspitze CMeiumearbonat in einen 150 eem-MeBkolben, fibergiel3t die Einwage mit 100 c c m heiBem Wasser und erhitzt 1/2 Stde. auf dem Wasserbad unter gelegentliehem Umsehiitteln. Naeh dem Abkiihlen fiillt man zur Marke auf, koliert die Fliissigkeit ab, pregt den I~iiekstand aus und filtriert.

B e s t i m m u n g de r G e s a m t r e d n k t i o n des E x t r a k t e s . a) Zur direkten gedukt ion des Extraktes v o r der I tydrolyse versetzt man 15 sere des klaren Filtrats ( = 0 , 5 g Tabak) mit je 25 c c m F e h l i n g s e h e r Lesung I und I I und 10 ccm Wasser und bringt das Ganze auf 100 c c m .

~) Tabak-Ind. (russ.) 1936, Nr. 2, S. t0; dutch Chem. Zentrbl. 108, I, 460 (1937). - - 2) Ztsehrft. f. Unters. d. Lebensm. 78, t96 (t937).

1. Auf Lebensmittel and Gesundheitspflege beziigliehe. 219

Man erhitzt zum Sieden und erhglt 2 rain im Sieden, setzt darauf t00 c c m

destilliertes Wasser zur Abkiihlung hinzu und sammelt das ausgeschiedene Kupferoxydul in einem Al l ihnsehen RShrchen. Nach der tib]iehen Be- handlung wird fiir das gewogene Kupferoxyd aus der Tabelle naeh Meig l der Wert ftir Invertzucker entnommen. Dureh Multiplikation mit 200 erh£1t man die direkt~ Gesumtreduktion des Tabaks in ProzenLen.

b) Zur Reduktion des Extraktes n a c h der Hydrolyse versetzt man in einem Stehkolben yon 100 c c m Inhalt I5 ccm des klaren Extraktes ( = 0 , 5 g Tabak) mit i0 c c m destil]iertem Wasser und 2,5 ccm 25% iger Salzs~ure. Dann erw£rmt man die Misehung 2 Stdn. auf dem siedenden Wasserbad. Naeh dem Abkiihlen neutrMisiert man die t~liissigkeit mit Natronlauge und sptilt den Inhalt in einen E r 1 e n m e y e r kolben, wobei. das Endvolumen nieht mehr als 50 c c m beLragen sell. Diese F1/issig- keit versetzt man mit je 25 c c m Feh l ingsehe r L6sung I und I I und ver- f/ihrt welter wie vorher angegeben worden ist.

Zur B e s t i m m u n g der 15s l iehen K o h l e n h y d r a t e versetzt man t 0 0 c c m des Extraktes (3,3333 g Tabak) in einem 150 ccm-Mel~kolben mit 10 bozw. i i ccm basischer Bleiacetatl6sung und fiillt zur Marke auf. Naeh etwa 10 rain filtriert man dureh ein Faltenfitter, pipettiert 90 c c m des klaren Filtrats ( = 2 g Tabak) in einen 100 c c m - M e B k o l b e n , ffigt 2,5--3 c c m

ges~ttigte Natriumsulf~tl6sung hinzu und fiillt zur Marke auf. Naeh i5 min filtriert man wieder und verwendet das kl~re, nentrMe Filtrat naeh folgender Arbeitsweise zur Bestimmung der Mono- und Disaeeharide :

a) M o n o s a e e h a r i d e . Zu deren Bestimmung bringt man 25 c c m des klaren Filtrats ( = 0 , 5 y Tabak) in einen 3 0 0 c c m - E r l e n m e y e r k o l b e n ,

versetzt sie mit je 25 c c m Feh l ingsehe r L6sung I urld I I und ftillt auf 100 ccm auf. Dann bestimmt man weiter don Invertzuekergehalt wie bei der direkten Reduktion vor der Hydrolyse. Die dabei in kleinen Mengen mitbestimmte Maltose bereehnet man naehher. Durch Multiplikation mit 200 erh/~lt man den Prozentgehalt des Tabaks an Monosaeehariden, bereehnet als Invertzueker.

b) Zur Bestimmung de r D i s a e e h a r i d e hydrolysiert man 25 c c m

dos klaren Filtrats ( = 0,5 g Tabak) mit 2,5 c c m 25°/oiger SMzs/~ure dureh 2 Stdri. langes Erw~irmen auf dem Wasserbad. Nach der Neutralisation mit Natronlauge bringt man die Fliissigkeit auf 50 ccm, filtriert und ver- wendet 40 c c m ( = 0 , 4 y Tabak) dos Filtrats zur Reduktion, wie Irtiher besehrieben worden ist.

Der vor der Inversion erhaltene Wert wird yon dem zuletzt erhaltenen abgezogen; m~n kann die ])ifferenz, multip]iziert mit 0,95, Ms Saeeharose ausdr/ieken.

Um die im Tabgk. vorkommende Saeeharose fttr sieh zn bestimmen, was zur Ausreehnung der Maltose nStig ist, bringt man die restliehen 25 c c m dos klaren Filtrats in einen 50 c c m - M e g k o l b e n , setzt t2,5 c c m

Wasser und 2,5 c c m Salzs/~ure (D 1,19) hinzu und erw/~rmt die t~liissigkeit 5 min auf dem Wasserbad auf 67--70 °. Naeh dem Abk/ihten ffillt man auf 50 c c m auf und fil~riert. Vom klaren Filtrat gibt man 40 c c m ( = 0 , 4 g

Tabak) in einen 300 ccm-Er lenmeyerko lben , setzt 10 ecru Wasser und

220 Bericht: Spezielle aaalytische Methoden.

je 25 ccm. F e h l i n g s c h e r L6sung I und l I hinzu und reduziert nach der frfiher beschriebenen Vorschrift. Die nach der Tabelle aus dem Kupfer- oxyd erhaltene Menge Invertzucker reehnet man auf t00 g Tabak um. Die Differenz zwischen diesem Wert und dem vor der Inversion erhaltenen multipliziert man mit 0,95. Der Unterschied der Kupfermengen zwischen der Saccharose-I-nversion und der 2s~iindigen Hydrolyse ist das Re- duktionsverm6gen der hydrolysierten Maltose.

Die Differenz zwischen dem Gesamtreduktionswert des Extraktes vor der Hydrolyse und dem Redutltionswert der Monosaccharide wird durch die direkt reduzierenden Nichtznckerstoffe (Polyphenole) hervor- gerufen. Nach der Hydrolyse spalten diese gerbstoffartigen K6rper

• Glucose ab, wodurch ihr ReduktionsvermSgen verst/~rkt wird. Ffir die chemische Qualit~tsbestimmung yon Tabaken geniigt auch

die Ermit t lung der Gesamtreduktion des Extraktes nach der Hydrolyse und des Gesamtzuckergehalts ohne Trennung der 5{ono- und Disaecharide.

Auch zu r B e s t i m m u n g d e r H a r z e hat C. P y r i k i 1) eine Methode ausgearbeitet ; diese umfal~t eine gemeinsame Bestimmung der I-Iarze und Wachse. Zur Qualiti~tsbcurteilung geniigt es, die beidengenanntenKSrper , yon denen die Wachse nut in k]einen Mengen vorhanden sind, zusammen zu bestimmen. ~Nach der Methode yon H. B r f i c k n e r 2) zieht man zuerst den Tabak mit heiftem Wasser aus und extrahiert den Riickstand mit -~ther. /qach dieser Methode erhi~lt man aber zu niedrige Werte, da sich die a- Tabakens£ure in J~ther nicht 16st. Die Methode yon R. Kif31ing3), bei d e r m i t Petrol~ther, ~ ther und Alkohol nacheinander extrahiert wird, ist fiir eine Schnellbestimmung zu weitl£ufig. P y r i k i hat daraufhin die verschiedensten Extrakti0nsmittel wie Benzol, Aceton, Trichlor~thylen, J~ther und Petrol~ther sowie 99~oigen und 96°/oigen Alkoho] ausprobiert und gefunden, dai~ die beiden ]etztgenannten Extrakt ionsmit te l die gewiinschten Substanzen am besten zu ermitteln gestatten. Die Arbeits- weise ist folgende: ~ a n vermischt l0 g Tabak mit 2--50 g gereinigtem Seesand und zieht das Gemisch im S o x h l e t a p p a r a t 24 Stdn. mit Alkohol aus; dann destilliert man unter gelindem Erhitzen das L5sungsmittel ab und trocknet den Rfickstand 2- -3 Stdn. bei 80--85 °. Danach w/igt man, trocknet noch etwa 20 rain und k a n n , falls die Gewichtsabnahme jetzt nut einige Milligramm betr/~gt, die letzte W/igung als Endwert an- nehmen. Dieser Rohextrakt enth£1t aber auBer den Harzen noch andere Fremdk5rper; man mul~ ihn daher mit warmem Wasser ausziehen und die Ausziige abfiltrieren, bis das Fil trat farblos abl~uft und keine Reaktion mit Kieselwolffams£urelSsung mehr zeigt. Dann trocknet man Filter und Kolben bei 80--850 und 15st alle HarzkSrper aus dem Filter, indem man so lange heiBen Alkobol darauf gibt, bis alles gelSst ist. ])as Fi l t rat bringt man in den Kolben, in welchem sich die Harze befinden, und destiiliert den Alkohol unter gelindem Erhitzen ab. Den Riickstand trocknet man dann bei 80--85 o bis zum konstanten Gewicht.

1) Pharm. Zentralhalle 78, 33 (~1937). - - 2) Die Biochemie des Tabaks, S. 420 (:1936). - - 3) ~-Iandbuch der Tabakkunde, des Tabakbaues und der Tabakfabrikation S. J J4 (~925).

I. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 22i

Bei Verwendung yon 96~oigem Alkohol ist die Menge der wasser- 15sliehen Stoffe im Rohextrakt natiirlich grSBer als bei Verwendung yon 99~oigem. l~immt man denaturierten Alkohol, so werden die im Ext rakt verbleibenden Denaturierungsmittel bei der sp£teren Wasser- behandlung vollkommen entfernt. Zum WiederauflSsen der auf dem Filter verbliebenen Harze mul~ man jedoeh in jedem Fall reinen A]kohol verwenden. Triehlor/~thylen 16st den garzkSrper nieht quanti tat iv heraus, gibt aber trotzdem hShere Resultate, ~weil die ttarzkSrper dabei Chlor aufnehmen.

Will man die ~Vachse fiir sieh bestimmen, so kann man das Harz- und Wachsgemisch erst mit Petrol~ther behandeln und aus diesem die Waehse in bekannter Weise abseheiden, oder man 15st das Gemisch yon Harzen und Wachsen in 99% igem Alkohol und seheidet die Waehse dureh starke Abktihlung bus.

Welter erl~utert C. P y r i k i 1) die Q u a l i t ~ t s b e u r t e i l u n g f e r - m e n t i e r t e r T a b a k e v o m c h e m i s e h e n S t a n d p u n k t a u s , Spiel tder Prozentsatz an einem oder zwei Bestandteilen bei der Beurteilung mancher Naturprodukte eine ausschlaggebende Rolle, so sind dagegen bei Tabaken ganze Stoffgruppen zu bertieksiehtigen. Diese miissen in einem bestimmten Verh~ltnis zueinander stehen, damit der Tabak allen Anforderungen ent- sprieht. Von diesen Stoffgruppen sind es vor allen Dingen die 15sliehen Kohlenhydrate, welehe eine ganz besondere Stellung einnehmen. Auch die noeh wenig erforsehten Tabakharze sowie die/~therisehen Ole sind ftir d~s Aroma des Tabaks und fiir dessen Charakter nieht ohne Bedeutung. Der Einflu~ der organisehen Sguren auf die Qualitgt bedarf noeh weiterer Erforsehung; ein hoher Gehalt daran wird als naehteilig angesehen. Desgleiehen ist ein grSBerer Gehalt an Stickstoffsubstanzen beim Tabak unerw/inscht, kann aber dureh einen grSBeren Zuckergehalt ausgegliehen werden. Das Verh/~ltnis der 15sliehen Kohlenhydrate zu den Albuminoiden stellt einen Bewertungsfaktor dar, der als S c h m u c k s e h e Zahl bezeiehnet wird; die Qualit~t ist um so besser, je hSher diese Verhgltniszahl ist. Ebenfalls soll nach A. A. S e h m u e k das Verhgltnis der Gesamtreduktion zu den Polyphenolen (g Polyphenole je ~00 g Gesamtreduktion) einen Bewertungsfaktor (Polyphenolkoeffizient) darstellen, und zwar steigt die Qualit~t mit fallendem Faktor. Die Menge des Nieotins dagegen bietet keinen sicheren Anhalt fiir die Beurteilung der Qualit/~t, da sowohl gute als aueh sehlechte Tabake mehr oder weniger l~icotin aufweisen. GroBe 1V[engen davon sind jedoch unerwfinseht, denn yore Nieotingehalt h~ngt haupts/~ehlieh die Stgrke des Tabaks ab. Wie diese St£rke des Tabaks beim l%auehen empfunden wird, h~ngt aber aueh yon den iibrigen Stoff- gruppen und besonders yon den Kohlenhydraten ab. Dunklere Tabake, wie die der Zigarren, und andere fiberseeisehe Tabake sind in fast allen Quallt~ten zuckerfrei oder enthalten nur kleine Mengen Zucker. W~hrend die Stgrke (Amylum) bei Zigarettentabaken eine gfinstige Wirkung aus- iibt, ist sie bei Zigarrentabaken yon guter Qualitgt nicht erwiinseht

1) Pharm. Zentralhalle 77, 314 (1936).

222 Bericht: Spezielle analytisehe ?¢Iethoden.

oder darI jedenfalls nur in geringen Mengen vorhanden sein. I m allge- meincn lggt sieh auf die ehemisehe Untersuchung allein keine end- giiltige Beurteilung der Tabakserzeugnisse grfinden; es mnB aueh die faehm/~nnische Beurteilung des Praktikers berfieksiehtigt werden.

Eine Beschreibnng ihrer Versuehe z u r I s o l i e r u n g y o n R u t i n aus Tabak geben K. N e u b e r g und M a r i a K o b e l l ) . Dazu wurden 5 kg reife Tabakb l i t t e r in frischem Zustand zerkleinert und mit Wasser aus- gekoeht; der abgesaugte gi iekstand wurde darauf mit siedendem Alkohol iibergossen. Naeh dem Stehen fiber Naeht wurde der Alkohol dutch eine Nutsehe abgesaugt und der Tabakrfiekstand noch 2mal mit je 10 l Alkohol 1/2 Stde. ausgekocht. Die vereinigten alkoholisehen Auszfige wurden darauf im F a u S t - I t e im sehen Verdunstungskasten zum Sirup ein- geengt. SowohI in dem wgBrigen Ex t r ak t als aueh inden alkoholisehenAus- ziigen ist Rut in enthMten, das aus dem w~Grigen Auszug beim Stehen im Eissehrank langsam auskrystallisiert. Naeh Einengen des Wasserextraktes im t~ a u s t - t t e i m schen Verdunstungskasten lieferte dieser Ex t rak t noeh eine weitere Ausbeute an l~utin. Insgesamt wurden aus dem Wasser- ext rakt t4,38 g erhalten, welehe naeh Xtherextrakt ion und 2maligem Umkrystallisieren aus Wasser 8,7 g reines I~utin veto 8ehmelzpunkt 188--t900 ergaben.

Zur Gewinnung des Rutins aus dem Alkoholextrakt wurde dieser wiederholt mit Wasser verrieben. Sowohl der w/iBrige Auszug als auch die iitherische LSsung des sehmierigen Riiekstandes, der bei der Ver- reibung mit Wasser erhalten wurde, ergab bei der Aufbewahrung im Eissehrank Krystalle yon Rutin. Diese wurden mit _~ther gewaschen; dabei wurde im ganzen eine Gesam~ausbeute an reinem l~utin aus den 5/cg Tabakbl~ttern, die eine Trockensubstanz yon 820 g besaBen, 11,7 g Rutin, entspreehend 1,43% der Trockensubsganz erhalten. Zur Analyse des Rutins ffihrten die Verfasser sowohl die Elementaranalyse als auch die Reaktionen mit Eisenehlorid und Bleiessig aus, auBerdem wurde aueh noeh die spezifisehe Drehung in alkoholischer L6sung bestimmt. Danaeh ergab sieh, dab es sich um reines l~utin handelte, welches bei der t Iydrolyse in I Mol. Quereegin, i Mol. Glucose und I Mol. Rhamnose zerlegt wird.

Auf dieselbe Weise wurde auch eine Sorte irisehen Zigaret tentabaks auf Rut in verarbeitet, wobei jedoeh nur 0,68~o der Trockensubstanz an Ausbeute erhalten wurden. In Anlehnung an die Tabakfabrikat ion wurde der zum ersten Versueh verwendete Tabak getrocknet, rein gemahlen, zuerst im S o x h l e t a p p a r a t mi~ ~ h e r extrahiert und dann mit Wasser behandelt. Wghrend 5 ]cg Irische Tabakbl/~tter 11,7 g Rut in ergeben bat ten, wurden aus 5/~g desselben Tabaks nach dem Trocknen nur 5,9 g reines Rut in erhMten.

Aus dachtrocknem, dunkelbraunem Tabak des t tandels wie auch aus maschinenfermentiertem Tabak konnte kein Rut in isoliert werden. Daraus ]~gt sich schlieBen, dab w/~hrend des Trocknungsprozesses ein Abbau des l%utins stattfindet.

l) Ztsehrft. f. Unters. d. Lebensm. 72, 113 (1936).

1. Auf J~ebensmittel mid Gesundheitspflege beziigliehe. 223

In einer Arbeit fiber die Bestimmung des Nicotins in Tabakraueh stellt A. W e n u s c h 1) lest, dM~ seine frfiher gegen die Abrauchmethode yon B. P f y l erhobenen Einw~nde 2) begrfindet seien, da C. P y r i k i ~) diese nieht babe widerlegen k6nnen. W e n u s c h r~t daher yon der Verwendung der P f y l s e h e n Abrauchmethode ab, da sie nieht dem natfirlichen Raueh~ vorgang entspricht und der zu geringe Unterdruek sie ffir exakte Unter- suehungen ungeeignet erseheinen l~gt.

Diese Behauptungen widerlegt A. H e i d u s c h k a 4) und begrfindet seine Widerlegung unter Berufnng auf versehiedene Arbeiten fiber die Best immung des NicotingehMtes im Raueh. H e i d u s e h k a sieht daher keinen Grund, die P fy l s ehe Abrauehmethode abzulehnen und sprieh~ sie im Gegenteil Ms eine dem natfirliehen Rauehvorgang weitgehend angepaBte Methode an.

In einer erneuten Erwiderung wiederholt A. W e n u s c h a) seine Grfinde ffir die Ablehnung der Abrauehmethode nach P f y l ; er sieht in dem zu geringen Unterdruck eine Ursaehe daffir, dM~ aueh die Str6mungs- gesehwindigkeit des Hauptstromrauehes im Tabakfabrikat herabgesetzt ist, and dM3 sieh infolgedessen mehr NieotinsMzkfigelehen absetzen. W e n u s e h fiihrt es aueh dar~uf zurfick, dM~ man bei der P f y l s c h e n Abrauchmethode eine h6here "Wirksamkeit yon l%auehfiltern und Nicotin absorbierenden Einlagen finder Ms den Tatsaehen entspricht. Aul~erdem finder dadureh auch eine st~rkere Nicotinansammlung im Stummel s tar t Ms sie beim natiirliehen I~auchen tats~ehlieh vorliegt. Aus diesen Grfinden kann W e n u s e h die P fy l s ehe Abrauehmethode nieht Ms ,,Methode der Wahl" anerkennen, da sie die Nieotinmengen im Haul0tstromraueh nur verzerrt wiederzugeben vermag.

Z u r B e s t i m m u n g d e r T e i l e h e n z a h l im R a u c h habenR. W h y t - l a w - G r a y , W. C a w o o d und tI. S. P a t t e r s o n 6) eine experimentelle Methode ausgeaxbeitet. Man entnimmt zu bestimmten Zeiten der Ver- suehsaploaratur mit einer Sedimentationszelle, die aus zwei Glasplatten und einem flaehen Messingrahmen besteht, ein bekanntes Volumen Raueh. Die Teilehen sedimentieren auf der unteren Plat te und werden unter dem Ultramikroskop ausgez/~hlt. Tr~gt man die reziproke Teilehenzahl gegen die Zeit auf, so erh/ilt man eine Gerade. Die Methode gibt exakte, re- produzierbare Werte.

Eine photometrische Methode z u r B e s t i m m u n g de r G r 6 B e n - v e r t e i l u n g im l ~ a u e h besehreiben H. S. P a t t e r s o n und W. CawoodT) . Diese beruht ailf der Messung der tIelligkeit eines Teilehens in Dunkel- feldbeleuehtung. W. D e h i o .

tIonig. Bei der Untersuehung verschiedener amerikaniseher Honige konnte R. E. L o t h r o p s) feststellen, dab eine Beziehung zwisehen Stick-

1) /)harm. Zentralhalle 77, 645 (t936). - - 2) Faehl. ~V[igls. d. ()sterr. Tabak-Regie t93t, Nr. 1 ; Bioehem. Ztsehrft. 271, 280 (1934). - - a) Ztsehrf~. f. Unters. d. Lebensm. 70, 507 (t935). - - 4) Pharm. ZentrMhalle 77, 780 (1936). - - ~) Pharm. Zentralhalle 78, 189 ( t 9 3 7 ) . - 6)Trans. Faraday Soe. 82, 1055 (:1936); dureh Chem. ZenVrbl. 108, I, 54t (1937). - - ~) Trans. Faraday Soe. 32, t084 (1936); dureh Chem. Zentrbl. 108, I, 542 (1937). _ _ s) Journ. Ass. Off. Agr. Chem. 19, 338 (t936); dureh Chem. Zentrbl. 107, II , t633 (~936).