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„Dieser Foliensatz wurde von der ViiV Healthcare GmbH mit großer
Sorgfalt erstellt, um Fachkreisen ausgewogene Informationen über ViiV
Produkte und/oder Anwendungsgebiete zur Verfügung zu
stellen. Sollten Sie Folien entfernen oder hinzufügen, tun Sie dies bitte
unter Wahrung der Kerninhalte in Ihrer fachlichen Verantwortung. Da
sich wissenschaftliche Informationen im Lauf der Zeit ändern, bitten wir
Sie, bei jeder Verwendung des Foliensatzes zu prüfen, ob die darin
enthaltenen Informationen noch aktuell sind.“
HINWEIS
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Primärdiagnostik
Therapie-Monitoring
Therapie-Optimierung
Koinfektionen und Komorbiditäten
INHALT
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• Primärdiagnostik
• Antikörpersuchtest - Screening, präferentiell der 4. Generation (AK + Antigen)
• Bestätigungstest - Immunoblot oder aktuell in Deutschland auch mittels NAT (Nukleinsäure-Amplifikations-Test)1
• Therapie-Monitoring über „Surrogatmarker“
• Viruslast HIV-1 oder HIV-2 - HIV-2 bei gesicherter Diagnose im Speziallabor
• Immunzellzahl-Bestimmung - insbesondere CD4+ T-Lymphozyten
• Therapie-Optimierung
• Resistenztestungen - Genotypisch zu Baseline und in jedem Therapieversagen
• Tropismustest - vor geplanter Einstellung auf einen Korezeptorantagonisten
• HLA B*5701-Status - vor geplanter Einstellung auf Abacavir-haltige ART
• Plasmaspiegel - V.a. Non-Compliance, Resorptionsstörungen oder Wechselwirkungen
• Routinelabor
• Normales Patientenmanagement
HIV IM LABOR
1HIV-Diagnostikleitlinie 2015 DOI 10.1007/s00103-015-2174-x
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• Schwangerschaft – Jeder Schwangeren anbieten (Mutterschaftsrichtlinie)
• Vor Blut- oder Organspende – Obligatorisch
• Nach Exposition – Betriebsärztliche Untersuchung bei bestimmten Berufsgruppen
– Beruflich im Rahmen des D-Arzt*-Verfahrens nach Exposition
• Klinischer/anamnestischer Verdacht
• Klärung des Infektionsstatus in einer Partnerschaft
INDIKATION ZUR HIV-TESTUNG
* Durchgangsarzt oder D-Arzt: Facharzt für Chirurgie mit
Schwerpunkt Unfallchirurgie oder ein Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung „Spezielle
Unfallchirurgie“, der von den Berufs-genossenschaften eine
besondere Zulassung erhalten hat. Er ist für die Durchführung der
Behandlung nach Arbeitsunfällen und Wegeunfällen zuständig.
Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com)
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1. Schritt: Suchtest
– Nachweis ELISA: Kombinierte Antikörper und Antigentest (p24)
– Spezifität: >99.5% Bestätigungstest erforderlich
– Falsch-reaktiv: z.B. Schwangerschaft, Impfungen, Virusinfektionen
– Schnelltest: für Notfallsituationen (OPs, Nadelstichverletzung) oder Schwangerschaft
2. Schritt: Bestätigungstest
– Nachweis von Antikörpern im Immunoblot:
– Ergebnis:
• Reaktiv für Antikörper in mindestens 2 der 3 Genabschnitte (env und gag/pol) positiv
• Keine Antikörper: falsch-reaktives Signal im Suchtest negativ
– Alternativ: Nachweis von HIV-RNA (Diagnose auch in der Serokonversion)
Cave: Diagnostisches Fenster
– HIV-RNA Nachweis (PCR): durchschnittlich 11 Tage nach Infektion
– ELISA der 3. Generation oder Schnelltest: bis zu 12 Wochen nach Infektion
– ELISA der 4. Generation: bis zu 6 Wochen nach Infektion
Heimtests nicht empfohlen
– Keine Antigenkomponente (mehr falsch negative Ergebnisse)
– Fehlende Betreuung falls positiv
HIV-TESTUNG
HIV-Diagnostikleitlinie 2015 DOI 10.1007/s00103-015-2174-x; Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com)
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HIV-TESTUNG
Suchtest
Nachweis ELISA: Kombinierte Antikörper und Antigentest (p24)
Spezifität: >99.5% Bestätigungstest erforderlich
Falsch-reaktiv: z.B. bei Schwangerschaft, Impfungen, Virusinfektionen
Schnelltest für Notfallsituationen (OPs, Nadelstichverletzung) oder Schwangerschaft
Bestätigungstest
Nachweis von Antikörpern im Immunoblot*
Negativ Reaktiv
Positiv reaktiv für Antikörper in
mindestens 2 der 3
Genabschnitte (env und
gag/pol)
Negativ
Diagnostisches Fenster HIV-RNA (PCR): ca. 11 Tage nach Infektion
ELISA 3. Generation oder Schnelltest: bis zu 12 Wochen nach Infektion
ELISA 4. Generation: bis zu 6 Wochen nach Infektion
* Alternativ Nachweis von HIV-RNA (Diagnose auch in der Serokonversion)
HIV-Diagnostikleitlinie 2015 DOI 10.1007/s00103-015-2174-x; Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com)
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• Aufklärung/Zustimmung
Einwilligung dokumentieren
Unterschrift nicht erforderlich
• Beratung/Aufklärung
Ablauf (Stufendiagnostik)
Limitationen (diagnostisches Fenster)
• Befundmitteilung
Negativ: auch telefonisch möglich
Positiv:
Nur im persönlichen Gespräch mit Arzt
Hilfestellung bei Suche nach HIV-Schwerpunktpraxis
Hinweis auf Beratungsangebote von AIDS-Hilfen
Ausschließlich anonyme Meldung zur Erhebung epidemiologischer Daten
HIV-TESTUNG IN DER PRAXIS
HIV-Testung ist durch jeden Arzt möglich.
Betreuung und Behandlung der HIV-Infektion sollten
durch Experten erfolgen!
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EMPFEHLUNGEN DER EACS LEITLINIEN:
Monitoring der HIV-Infektion
Bestimmungen Bei HIV
Diagnose Vor
Therapiestart Follow-up
Frequenz
Virologie
Bestätigung des positiven HIV- Antikörpertests
+
HIV-Viruslast im Plasma + + Alle 3 – 6 Monate
& bei virologischem Versagen
Genotypischer Resistenztest und Subtypen-Bestimmung
+ +/-
R5 Tropismus (falls vorhanden) + +/-
Immunologie
Absolute und relative CD4-Zahl + + Alle 3 – 6 Monate
HLA B*5701(falls vorhanden)
+
+/-
Modifiziert nach: EACS Treatment Guidelines; Version 8.0. Oktober 2015
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MESSUNG DES THERAPIEERFOLGS ÜBER DIE
SURROGATMARKER VIRUSLAST UND CD4-ZELLZAHL
• Ziel: mehr als 200 CD4-Zellen/mm3 *
Wiederherstellung und Erhaltung
der Immunfunktion Maximale und anhaltende
Suppression der Viruslast
• Viruslast dauerhaft unterhalb
von 50 Kopien/ml
Antiretrovirale Therapie Antiretrovirale Therapie
*Das Risiko für AIDS-definierende Erkrankungen
steigt deutlich bei <200 CD4-Zellen/mm3
Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com); Abbildung: J. Gölz, HIV verstehen, mit HIV leben. 2014
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• Kommerzielle Systeme: RT-PCR, b-DNA
und NASBA
– Nachweisgrenzen zwischen 20 und 250
Kopien/ml
– Die Ergebnisse können sich je nach
verwendetem System erheblich
unterscheiden
möglichst bei einem System bleiben
• Die klinisch relevante Nachweisgrenze
liegt bei 50 Kopien/ml
• Methodisch bedingte Schwankungen
sollten berücksichtigt werden
• Nach Impfungen oder Infekten kann die
Viruslast kurzzeitig ansteigen
MESSUNG DER VIRUSLAST
Antiretrovirale Therapie
RT-PCR: Reverse Transkriptase; PCR: Polymerase Chain Reaction; b-DNA: branched-DNA; NASBA: Nucleic Acid Sequence-Based Amplification Assay
Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com); Abbildung: J. Gölz, HIV verstehen, mit HIV leben. 2014
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• Normbereiche: – 500 – 1200 CD4-Zellen/mm3
– Anteil der CD4-Zellen >30%
– Ratio CD4/CD8 >1,2
• Laborbedingte Schwankungen
(um 50-100 CD4/mm3) der Messungen vor allem bei höheren
Werten
Messung bei unplausiblen Werten
wiederholen
MONITORING DER CD4-ZELLZAHL
Antiretrovirale Therapie
Hoffmann C & Rockstroh JK. HIV 2015/2016 (www.hivbook.com); Abbildung: J. Gölz, HIV verstehen, mit HIV leben. 2014
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GENOTYPISCHER RESISTENZ UND TROPISMUSTEST
1. Gensequenzierung 2. Sequenzbestimmung
9.7 kb
LTR LTR
gag
pol
vif
vpr env
nef
vpu
rev
tat
3. Interpretation
mittels Algorithmen
pol Sequenzierung
Protease Proteaseinhibitoren
Reverse Transkriptase NRTIs, NNRTIs
Integrase Integraseinhibitoren
env Sequenzierung
gp41 Fusionsinhibitoren
V3 loop CCR5-Antagonisten
Low AJ, et al. AIDS Rev. 2008;10:143-151
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• Die Hypersensitivitätsreaktion (HSR) gegenüber Abacavir ist mit dem HLA-B*5701-Allel assoziiert
• Die Prävalenz des HLA-B*5701-Allels liegt bei 5,6% (84% der
untersuchten Patienten waren kaukasisch)
• Mittels eines pharmako-genetischen Tests kann der HLA-B*5701-Status bestimmt werden
• Dieses Screening kann das Risiko einer HSR nahezu
ausschließen
• Für die Analyse werden 2 ml EDTA-Blut benötigt
• Gemäß Gendiagnostikgesetz ist eine Einverständniserklärung
des Patienten zwingend erforderlich*
HLA-TEST
Mallal S et al. N Engl J Med 2008; 568-79
*www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/gendg/gesamt.pdf
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EMPFEHLUNGEN DER EACS LEITLINIEN:
Monitoring von Koinfektionen
Bestimmungen Bei HIV
Diagnose
Vor
Therapiestart
Follow-up
Frequenz
STIs Syphilis + Jährlich/Bei
Bedarf STI-Screening +
Virushepatitis
HAV +
Jährlich/Bei
Bedarf HCV +
HBV + +
Tuberkulose
Röntgenuntersuchung +
Erneutes
Screening
nach Exposition
PPD, wenn CD4 Zellzahl >400 +
IGRA in ausgewählten
Hochrisikopopulationen (falls
vorhanden)
+
Andere
Varizella-Zoster-Virus-Serologie +
Masern/Röteln-Serologie +
CMV-Serologie +
Leishmanien-Serologie +/-
Screening auf tropische
Erkrankungen
(z.B. Schistosoma-Serologie)
+/-
PPD: purified protein derivative; IGRA: Interferon-gamma-Release-Assay
Modifiziert nach: EACS Treatment Guidelines; Version 8.0. Oktober 2015
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EMPFEHLUNGEN DER EACS LEITLINIE:
Monitoring von Komorbiditäten
Bestimmungen Bei HIV
Diagnose*
Vor
Therapiestart
Follow-up
Frequenz
Hämatologie Großes Blutbild + + Alle 3-12 Monate
Körper Body-Mass Index + + Jährlich
Herz-Kreislauf Risikobewertung (Framingham-Score) + + Alle 2 Jahre
EKG + +/- Bei Bedarf
Blutdruck Blutdruckmessung + + Jährlich
Lipide TC, HDL-c, LDL-c, TG + + Jährlich
Glukose Serumglukose + + Alle 6-12 Monate
Lunge Röntgen +/- Bei Bedarf
Leber Risikobewertung + + Jährlich
ALT/AST, ALP, Bilirubin + + Alle 3-12 Monate
Niere
Risikobewertung + + Jährlich
eGFR (CKD-EPI) + + Alle 3-12 Monate
Dipstick + + Jährlich
Knochen Knochenprofil: Calcium, Phosphat, ALP + + Alle 6-12 Monate
Risikobewertung (FRAX® > 40 Jahre) + + Alle 2 Jahre
Vitamin D 25(OH) Vitamin D + Bei Bedarf
Neurokognitive
Einschränkungen Screening-Fragebogen + + Bei Bedarf
Depression Fragebogen + + Bei Bedarf
Modifiziert nach: EACS Treatment Guidelines;
Version 8.0. Oktober 2015
*Ergänzend bei HIV-Diagnose: Hämoglobinopathien, G6PD, COPD-Screening
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