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WEISSENBURG – Der Sammel- band „Simon Marius und seine For- schung“ wird am Donnerstag, 13. Ok- tober, um 18.30 Uhr im Thalia-Buch- haus Campe in Nürnberg, Karolinen- straße 53, erstmals präsentiert. Die Astronomiehistoriker Hans Gaab und Pierre Leich überreichen dabei die ersten beiden Exemplare der Vor- standsvorsitzenden der Hermann Gut- mann Stiftung, Angela Novotny, und dem Direktor des Staatsarchivs Nürn- berg, Professor Dr. Peter Fleischmann. Gaab und Leich stellen zudem die 16 Beiträge – drei Beiträge amerikani- scher Wissenschaftler wurden eigens übersetzt – kurz vor. Die Besucher sind zu einem Gespräch über Simon Ma- rius, der 1573 in Gunzenhausen zur Welt kam, und seiner Rolle in der Astronomiegeschichte eingeladen. Heftige Angriffe von Galileo Galilei zog sich der Ansbacher Hofastronom zu, als er 1614 seine Erkenntnisse ver- öffentlichte. Die Entdeckung der Jupi- termonde habe Marius nur von ihm abgeschrieben, ereiferte sich Galilei. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnte Marius (1573 - 1624) rehabili- tiert werden, doch seine Beobachtung von Kometen, Sonnenflecken, Jupiter- monden und Venusphasen, seine Tä- tigkeit als Kalendermacher und seine Position im Weltbildstreit blieben bis- lang Experten vorbehalten. Der bei Thalia in Nürnberg erstmals vorge- stellte Sammelband „Simon Marius und seine Forschung“ schließt „diese Lücke und räumt mit mancher Le- gende auf“, heißt es in einem Presse- text der Simon Marius Gesellschaft. Die Publikation schließt das Simon- Marius-Jubiläum 2014 ab. Höhe- punkte waren die Einrichtung des Ma- rius-Internetportals www.simon-ma- rius.net, das inzwischen eine 30-spra- chige Menüführung bietet, die Benennung eines Asteroiden nach Ma- rius durch die Internationale Astrono- mische Union sowie die Tagung im Ni- colaus-Copernicus-Planetarium, aus der der Sammelband hervorging. Der bei der Akademischen Verlags- anstalt Leipzig erscheinende 481-sei- tige Konferenzband kostet 34 Euro und ist zugleich Band 57 der renom- mierten Reihe Acta Historica Astrono- miae sowie Nr. 6 der Schriftenreihe der Nürnberger Astronomischen Ge- sellschaft und Band 1 der neubegrün- deten Edition Simon Marius der Simon Marius Gesellschaft. Diese hat sich die wissenschaftliche Erforschung von Leben und Werk des markgräflichen Mathematikers, Arz- tes und Astronomen auf die Fahnen geschrieben und bemüht sich nach ei- genen Angaben „um die Verbreitung seiner Forschungsergebnisse in Wis- senschaft, Bildungswesen und die breite Öffentlichkeit durch Vorträge, Ausstellungen, Tagungen und Publi- kationen“. Vor allem betreibt der Ver- ein die Internetplattform www.simon- marius.net, die alle Dokumente von und zu Marius dokumentiert. Jupitermonde entdeckt Das mit dieser Publikation abge- schlossene Simon-Marius-Jubiläum 2014 wurde vom Kulturreferat der Stadt Nürnberg, der Hermann Gut- mann Stiftung, der Staedtler Stiftung sowie dem Bezirk Mittelfranken, dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhau- sen, den Städten Ansbach und Gun- zenhausen, der Stiftung Interaktive Astronomie und Astrophysik, sowie den Vereinigten Sparkassen Gunzen- hausen, Leoni, N-Ergie, Kaller & Kal- ler und NOSCC gefördert. Der markgräfliche Hofastronom Simon Marius war Anfang des 17. Jahrhunderts einer der Ersten, der Be- obachtungen mit dem eben erfunde- nen Teleskop durchführte. Er entdeck- te gleichzeitig mit Galileo Galilei die Jupitermonde, was aber erst drei Jahr- hunderte später anerkannt wurde. Seine Forschungen an Kometen, Son- nenflecken, Jupitermonden und Ve- nusphasen ließen ihn das ptolemäische Weltsystem überwinden und führten ihn zum tychonischen Weltsystem. Den letzten Schritt zum Heliozentris- mus wollte er nicht gehen, doch hatte er dafür empirische Gründe aus dem Blick seiner Zeit. Die Astronomiegeschichte hat Ma- rius lange Zeit vernachlässigt. Die in diesem Band anlässlich einer Tagung zusammengetragenen Aufsätze zeigen dagegen, dass ihn das Ringen um das richtige Weltbild besonders interes- sant macht. Sie geben den aktuellen Forschungsstand wieder, präzisieren seine Biografie und stellen Marius auch als Kalendermacher vor. Morgen Vorstellung des neuen Sammelbands Buch über Simon Marius und seine Forschung Im Buchhaus Campe in Nürnberg – Hermann-Gutmann-Stiftung erhält eines der beiden ersten Exemplare – Mehrere Förderer aus der Region g k s r t - - - n - n - , t t - - - . - s - - - - - . r r e d - e t - - m - - , d s h - f - - t , m . - n r

Tag des Sehens Morgen Vorstellung des neuen Sammelbands ...€¦ · berg, Professor Dr. Peter Fleischmann. Gaab und Leich stellen zudem die 16 Beiträge – drei Beiträge amerikani-scher

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Page 1: Tag des Sehens Morgen Vorstellung des neuen Sammelbands ...€¦ · berg, Professor Dr. Peter Fleischmann. Gaab und Leich stellen zudem die 16 Beiträge – drei Beiträge amerikani-scher

Mittwoch, 12. Oktober 2016 Nr. 237 / Seite 5LOKALES

Kurz notiert

Eichstätter Kammerorchester spielte Sinfoniekonzert in Sankt Georg

ELLINGEN – „Aus der Blüte des Deutschen Ordens“ war das Sin-foniekonzert betitelt, das das Eichstätter Kammerorchester unterLeitung von Dirigent Georg Hanauska in der barocken EllingerKirche Sankt Georg spielte. Zur Aufführung kamen Werke von FranzXaver Brixi, Ludwig van Beehoven, Franz-Joseph Haydn und Johann Urban Alois Hofstetter. Vor allem der Letztgenannte hateinen engen Bezug zu Ellingen, war er doch Kanzleirat unter FranzSigismund von Lehrbach, dem letzten Landkomtur zu Ellingen. Inseiner Freizeit komponierte Hofstetter und brachte es unter anderem

auf zehn Sinfonien. Die Zuhörer in der gut gefüllten Kirche erlebtenam Sonntag eine Uraufführung: Hofstetters Sinfonie in C-Dur wurdevon dem Weißenburger Arzt und Heimatforscher Dr. Martin Weich-mann bei Recherchen in der Badischen Landesbibliothek in Karls -ruhe entdeckt. Weichmann veranlasste auch die Übertragung derSinfonie in eine moderne und lesbare Schrift und stellte das Mate-rial für die Uraufführung in Ellingen zur Verfügung. Stadtpfarrer undDomvikar Dr. Thomas Stübinger, der neben Theologie in Eichstättauch beim früheren Domkapellmeister Professor Wolfram Men-

schick Orgel studierte, spielte Brixis Konzert für Orgel und Or chesterin F-Dur und führte auch in das Konzert ein. Gemeinsam mit demKammerorchester habe man den Deutschen Orden „aus der Mot-tenkiste der Geschichte hervorgeholt“. Die wunderbare Musik seibestens geeignet, um die Herzen der Zuhörer zu öffnen. Diespendeten nach der virtuosen Aufführung begeistert und teilweisestehend Applaus Das Kammerorchester ließ sich deshalb gerne zueiner Zugabe überreden und spielte den letzten Satz aus HaydnsSinfonie Nr. 95 c-moll noch einmal. Fotos: Steiner

WEISSENBURG – Der Sammel-band „Simon Marius und seine For-schung“ wird am Donnerstag, 13. Ok-tober, um 18.30 Uhr im Thalia-Buch-haus Campe in Nürnberg, Karolinen-straße 53, erstmals präsentiert. DieAstronomiehistoriker Hans Gaab undPierre Leich überreichen dabei die ersten beiden Exemplare der Vor-standsvorsitzenden der Hermann Gut-mann Stiftung, Angela Novotny, unddem Direktor des Staatsarchivs Nürn-berg, Professor Dr. Peter Fleischmann.

Gaab und Leich stellen zudem die16 Beiträge – drei Beiträge amerikani-scher Wissenschaftler wurden eigens

übersetzt – kurz vor. Die Besucher sindzu einem Gespräch über Simon Ma-rius, der 1573 in Gunzenhausen zurWelt kam, und seiner Rolle in derAstronomiegeschichte eingeladen.

Heftige Angriffe von Galileo Galileizog sich der Ansbacher Hofastronomzu, als er 1614 seine Erkenntnisse ver-öffentlichte. Die Entdeckung der Jupi-termonde habe Marius nur von ihmabgeschrieben, ereiferte sich Galilei.Erst Anfang des 20. Jahrhundertskonnte Marius (1573 - 1624) rehabili-tiert werden, doch seine Beobachtungvon Kometen, Sonnenflecken, Jupiter-monden und Venusphasen, seine Tä-

tigkeit als Kalendermacher und seinePosition im Weltbildstreit blieben bis-lang Experten vorbehalten. Der beiThalia in Nürnberg erstmals vorge-stellte Sammelband „Simon Mariusund seine Forschung“ schließt „dieseLücke und räumt mit mancher Le-gende auf“, heißt es in einem Presse-text der Simon Marius Gesellschaft.

Die Publikation schließt das Simon-Marius-Jubiläum 2014 ab. Höhe-punkte waren die Einrichtung des Ma-rius-Internetportals www.simon-ma-rius.net, das inzwischen eine 30-spra-chige Menüführung bietet, dieBenennung eines Asteroiden nach Ma-

rius durch die Internationale Astrono-mische Union sowie die Tagung im Ni-colaus-Copernicus-Planetarium, ausder der Sammelband hervorging.

Der bei der Akademischen Verlags-anstalt Leipzig erscheinende 481-sei-tige Konferenzband kostet 34 Euround ist zugleich Band 57 der renom-mierten Reihe Acta Historica Astrono-miae sowie Nr. 6 der Schriftenreiheder Nürnberger Astronomischen Ge-sellschaft und Band 1 der neubegrün-deten Edition Simon Marius derSimon Marius Gesellschaft.

Diese hat sich die wissenschaftlicheErforschung von Leben und Werk desmarkgräflichen Mathematikers, Arz-tes und Astronomen auf die Fahnengeschrieben und bemüht sich nach ei-genen Angaben „um die Verbreitungseiner Forschungsergebnisse in Wis-senschaft, Bildungswesen und diebreite Öffentlichkeit durch Vorträge,Ausstellungen, Tagungen und Publi-kationen“. Vor allem betreibt der Ver-ein die Internetplattform www.simon-marius.net, die alle Dokumente vonund zu Marius dokumentiert.

Jupitermonde entdecktDas mit dieser Publikation abge-

schlossene Simon-Marius-Jubiläum2014 wurde vom Kulturreferat derStadt Nürnberg, der Hermann Gut-mann Stiftung, der Staedtler Stiftungsowie dem Bezirk Mittelfranken, demLandkreis Weißenburg-Gunzenhau-sen, den Städten Ansbach und Gun-zenhausen, der Stiftung InteraktiveAstronomie und Astrophysik, sowieden Vereinigten Sparkassen Gunzen-hausen, Leoni, N-Ergie, Kaller & Kal-ler und NOSCC gefördert.

Der markgräfliche HofastronomSimon Marius war Anfang des 17.Jahrhunderts einer der Ersten, der Be-obachtungen mit dem eben erfunde-nen Teleskop durchführte. Er entdeck-te gleichzeitig mit Galileo Galilei dieJupitermonde, was aber erst drei Jahr-hunderte später anerkannt wurde.Seine Forschungen an Kometen, Son-nenflecken, Jupitermonden und Ve-nusphasen ließen ihn das ptolemäischeWeltsystem überwinden und führtenihn zum tychonischen Weltsystem.Den letzten Schritt zum Heliozentris-mus wollte er nicht gehen, doch hatteer dafür empirische Gründe aus demBlick seiner Zeit.

Die Astronomiegeschichte hat Ma-rius lange Zeit vernachlässigt. Die indiesem Band anlässlich einer Tagungzusammengetragenen Aufsätze zeigendagegen, dass ihn das Ringen um dasrichtige Weltbild besonders interes-sant macht. Sie geben den aktuellenForschungsstand wieder, präzisierenseine Biografie und stellen Mariusauch als Kalendermacher vor.

Morgen Vorstellung des neuen Sammelbands

Buch über Simon Marius und seine ForschungIm Buchhaus Campe in Nürnberg – Hermann-Gutmann-Stiftung erhält eines der beiden ersten Exemplare – Mehrere Förderer aus der Region

Tag des Sehens

Wenn das Auge tränt

Vortrag am morgigen Donnerstagin der Gunzenhausener Kreisklinik

GUNZENHAUSEN – Ein tränendesAuge kann lästig sein, ist oft aberharmlos. Dr. Heinrich Roth, Augenarztund Belegarzt am Klinikum Altmühl-franken in Gunzenhausen hält anläss-lich des „Tag des Sehens“ am Don-nerstag, 13. Oktober, um 19.00 Uhr inder Berufsfachschule für Kranken-pflege am Klinikum Altmühlfrankeneinen Fachvortrag und steht für indi-viduelle Fragen zur Verfügung.

Wenn das Auge tränt oder brennt,dann sollte ein Augenarzt aufgesuchtwerden. In den meisten Fällen stelltder Arzt jedoch keine gefährlichen Er-krankungen fest. Wenn die Beschwer-den immer häufig auftreten, ist aller-dings Handlungsbedarf angesagt.Denn die Ursachen für die Beschwer-den sind vielseitig.

Augenarzt Dr. Heinrich Roth ausGunzenhausen informiert über ver-schiedene Faktoren und Erkrankun-gen, die mit den Augentränen in Ver-bindung stehen und stellt darüber-hinaus Empfehlungen zur konsequen-ten und langfristigen Behandlung vor.

Der Vortrag findet im Rahmen derVortragsreihe „Gesundheit im Dialog“statt. Im Anschluss steht Dr. Roth fürindividuelle Fragen und Gesprächezur Verfügung. Alle Interessierten sindwillkommen. Der Eintritt ist frei.

Infoabend ADHS-Kinder WEISSENBURG – Die Kontakt-

und Informationsstelle für Selbsthilfeund Bürgerschaftliches Engagement(Kiss) Weißenburg lädt zu einem Info-abend zum Thema „ADHS bei Kin-dern“ am Donnerstag, 13. Oktober, um19.00 Uhr ein. Referentin Anja Knie-ling geht darauf ein, wie die Aufmerk-samkeitsdefizitstörung feststellbar ist,worauf im Alltag zu achten ist undwelche Hilfen es gibt. Im Anschlusskönnen ein Erfahrungsaustauschstattfinden sowie weitere Treffen ver-einbart werden. Unkostenbeitrag: fünfEuro. Infos und Anmeldung unter Te-lefon 0 91 41 / 9 76 21 72.

Schießen bei der WinterlustWEISSENBURG – Die Schützenge-

sellschaft Winterlust Weißenburg lädtzum Schnupperschießen am Samstag,15. Oktober von 14.00 bis 17.00 Uhr imSchützenheim am Löwengarten ein.Jugendliche müssen einen Sorgebe-rechtigten mitbringen. Geschossenwird mit Lichtgewehr, Luftgewehrund Luftpistole.