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Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis 36 | März 2010

Talent Ausgabe 36

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Talent Ausgabe 36 des Bündner Skiverbands.

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Page 1: Talent Ausgabe 36

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

36 |

Mär

z 20

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Wir machen den Weg frei

GemeinsamSpitzenleistungen schaffen.

Gemeinsam erreicht man Ziele schneller. Deshalb unter-

stützen wir mit Freude die Nationalteams im Schneesport.

Und den Nachwuchs erst recht.

www.raiffeisen.ch

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Editorial

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Mit Stolz dürfen wir auf die Leis-tungen unserer Athleten in Vancou-ver zurückblicken. In dieser aktuellen Ausgabe können wir uns nochmals an den Goldmedaillen von Carlo Jan-ka und Dario Cologna freuen. Unser Verband darf stolz sein auf diese zwei Athleten und auch auf alle anderen 20 Athleten aus dem BSV, welche in Vancouver dabei waren. Ich bin mir ganz sicher, dass alle das Beste gegeben haben und dass wir mit unserem Daumendrücken auch irgendwie dabei waren. Bestimmt ist hin und wieder auch eine Freudenträne gefl ossen – oder auch eine Träne des Leids.Die eindrücklichen Leistungen an Olympia machen uns im-mer wieder bewusst, wie viel Arbeit und Fleiss hinter solchen Leistungen stecken, aber auch welch wichtige Bedeutung das Sponsoring im Nachwuchssport hat. Sind diese Leistungen nur in Frondienst erreicht worden? Diese Zeiten sind schon lange vorbei! Um professionelle Trainings anzubieten, braucht es eine komplette Infrastruktur und auch gutes Trainingsmate-rial. Es braucht Fahrzeuge für den Transport der Athleten an die Trainings- oder Wettkampforte, es braucht Unterkünfte und es braucht noch viel mehr. Die Höchstleistungen der Athleten sind wichtig, doch es braucht noch viel mehr, bis ein Athlet an den Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewinnt.Es ist eine wichtige Aufgabe unseres Verbandes, leistungswil-lige Athleten zu fördern und zu unterstützen. Nicht alle diese Athleten und deren Eltern können die fi nanzielle Bürde tragen – und nicht jeder Athlet fi ndet persönliche Sponsoren. Damit der Verband diese Aufgaben bewältigen kann, braucht er Sponsoren, die bereit sind, in den Nachwuchssport zu in-vestieren, und wenn wir die Sponsoren gefunden haben, müs-sen diese auch eine Gegenleistung erhalten. Sponsoring ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Eine gute Gegenleistung für die Sponsoren sind natürlich die guten Resultate in Vancouver. Aber das ist noch nicht alles! Ein Sponsor will auch gepfl egt werden, und dies nicht nur vom Vorstand oder den zuständigen Personen. Ein jeder Athlet muss zu diesen Sponsoren Sorge tra-gen. Dies sind so ganz einfache Sachen wie: Jeder Athlet steht zu seinen Verbandssponsoren und zeigt dies, wenn er für den Verband unterwegs ist und vom Verband unterstützt wird. Der Athlet trägt die Verbandsbekleidung bei seiner sportlichen Ak-tivität, vor und nach dem Wettkampf und bei den Rangverkün-digungen. Wir stärken uns so als Team und machen uns für die Sponsoren stark. Das Sponsoring im Nachwuchssport hat eine sehr grosse Bedeutung, sichert er uns doch die fi nanziellen Mit-tel, damit wir unsere Athleten unterstützen und fördern kön-nen. Mit weiteren tollen Leistungen unserer Athleten möchten

wir unseren Sponsoren wieder einiges zurückgeben. Achtung: Bis zur nächste Olympiade in Sotschi geht es nur noch knapp vier Jahre!Ein herzlicher Dank gebührt allen unseren Sponsoren und den vielen Helfern, die den BSV unterstützen. DANKE!

Thomas Lindegger, Vorstand BSV

InhaltSeriensieger auf der Weltcuppiste | 5Die Sieger im neuen Dress | 9In den Heimrennen kaum zu schlagen | 10

130 FIS-Rennen | 18

Jeder Club braucht einen Pressechef | 19

Alles fährt Ski – in Graubünden | 20

Im Duett nach Vancouver | 27

Zum Titelbild: Luana Flütsch aus St. Antönien am Raiffeisen In-

tersport Cup in Parpan als ideale Werbeträgerin.

Foto G. Venzin

Impressum Talent. Das Magazin des BSV. Erscheint dreimal pro Jahr.

HerausgeberBündner Skiverband (BSV) Geschäftsstelle | Paleu Sura 8 Postfach 140 | 7012 Felsberg Tel. 081 250 07 02 | Fax 081 250 07 [email protected] VenzinDarvella | 7166 TrunTel. Privat 081 936 31 85 | Tel. Geschäft 081 920 07 [email protected]üdostschweiz Presse und Print AG, Südostschweiz Print Kasernenstrasse 1 | 7007 ChurTel. 081 255 52 52 | Fax 081 255 51 05 | www.so-print.ch

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Die Bündner Bergbahnen gratulieren

Carlo Janka und Dario Cologna

mit grosser Freude zum Gewinn der Goldmedaillienan den Olympischen Spielen in Vancouver.

Wir sind stolz auf die herausragenden Leistungenunserer Bündner Athleten und wünschen ihnenweiterhin viel Erfolg, Glück, Gesundheit undBegeisterung am Schneesport.

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Seriensieger auf der Weltcuppiste

Die jungen Rennfahrerinnen und Rennfahrer hatten es nicht leicht auf der Weltcuppiste «Silvano Beltrametti» in Parpan. Anfang Februar stand ein Riesenslalom des Raiffeisen Inter-sport Cups auf dem Programm, und das Wetter wollte nicht wie angesagt. Die Organisatoren hatten grösste Mühe, den über Nacht gefallenen Neuschnee aus der Piste zu bringen. Da half nur eins: Zupacken. Einer, der die Schaufel zu gebrau-chen wusste, war der BSV-Trainer Albert Egger. Und so konn-te das Rennen mit einer Viertelstunde Verspätung in Angriff genommen werden. Auf der sehr steilen Piste brauchte es Mut und Können. Aber das haben die BSV-Fahrer ja zur Genüge. In den zwei Riesenslaloms gab es nur Seriensieger. Janine Caduff siegte bei den Mädchen JO 1, und es war ihr vierter Sieg im dies-jährigen BSV-Cup. Auch in Pontresina siegte sie in den zwei Slaloms. Ihr Vorsprung in den Riesenslaloms von Parpan war geradezu beängstigend. Über sieben Sekunden war sie in den zwei RS-Läufen schneller als die Zweitbeste. Auch Sandro Simonet hat alle vier Rennen des BSV-Cups gewon-nen. Er ist einer der Diamanten, die Albert Egger am Schleifen ist. Die Siege in den Konfrontrennen sind ein weiterer Beweis, dass Sandro Simonet im richtigen Renndress fährt. Seriensieger gab es in Parpan auch in den übrigen zwei Kate-gorien. Sowohl Arina Riatsch aus Sent und Rafael Berther aus Sedrun liessen auf der Weltcuppiste in ihren Kategorien Best-zeit messen.

Zum grossen Showdown in der JO-Kategorie wird es über Os-tern in Obersaxen kommen. Die JO Lumnezia organisiert auf der «anderen Seite» des Berges die JO-Bündnermeisterschaften. Und wer weiss: Vielleicht wird Carlo Janka als Zuschauer am Pistenrand stehen. Vielleicht sogar als neuer Weltcup-Gesamt-sieger.

Arina Riatsch liess in Parpan die Konkurrenz hinter sich.

Sandro Simonet aus Lenzerheide ist ein sicherer Wert. Er siegte bereits

viermal im Raiffeisen Intersport Cup 2010.

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Rafael Berther vezichtete noch auf einen Schweizer Dress:

Er siegte im Liechtensteiner Skianzug.

Luana Flütsch siegte in einem der zwei Slaloms in Pontresina.

Albert Egger half den Organisatoren, den Schnee aus der Piste zu schaufeln.

Raiffeisen Intersport Cup Alpin 2010

Pontresina

Die Sieger

Slalom 1

Mädchen JO 1: Janine Caduff, Alpenarena

Mädchen JO 2: Sina Lutz, Parpan

Knaben JO 1: Yannick Gutknecht, Davos

Knaben JO 2: Sandro Simonet, Lenzerheide

Slalom 2

Mädchen JO 1: Janine Caduff, Alpenarena

Mädchen JO 2: Luana Flütsch, St. Antönien

Knaben JO 1: Silvano Bergamin, Savognin

Knaben JO 2: Sandro Simonet, Lenzerheide

ParpanRiesenslalom 1

Die SiegerMädchen JO 1: Janine Caduff, Alpenarena

Mädchen JO 2: Arina Riatsch, Sent

Knaben JO 1: Rafael Berther, Sedrun

Knaben JO 2: Sandro Simonet, Lenzerheide

Riesensalom 2

Sieger identisch mit RS 1.

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Ein Bündner Skirennfahrer kämpft um den Sieg im Gesamt-weltcup, ein anderer ist auf dem besten Weg, den Europacup für sich zu entscheiden. Und die BSV-Fahrer sind im nationalem Vergleich an der Spitze. Da wundert es nicht, dass der BSV-Trainer Albert Egger auch seine Fahrerinnen und Fahrer der JO-Kategorien zu Höchstleistungen motivieren kann. Das war einmal mehr der Fall Ende Januar im Vergleichswettkampf in La Tzoumaz im Unterwallis. An den Hängen ob dem Rhonetal belegten die BSV-Fahrer Spitzenplätze en gros. Sandro Simonet war am Vergleichswettkampf im Riesenslalom sogar zweimal Tagesschnellster. Larissa Jenal liess sich in einem der Riesen-slaloms als Siegerin ausrufen. Der Trainer zeigte sich erfreut: «Punkto Einsatz sind die JO-Fahrer spitze. Sie hören gut zu und sind diszipliniert.» Und Albert Egger ist überzeugt, dass auch diese Fahrer im nächsten Jahr als Junioren den Anschluss an die nationale Spitze schaffen. Auch in Splügen überzeugten die BSV-Fahrer Mitte Februar in einem Interregionalem Wettkampf Mitte Februar. Auf dem beleuchteten Riesenslalomhang führen die Mädchen einen vierfachen Triumph heraus. Siegerin wurde Sina Lutz vor Ari-na Riatsch, Isabel Gilli und Luana Flütsch. Im 6. Rang klassierte sich Ladina Luzi. Bei den Jungs ging der Sieg an Cedric Spescha. Dritter wurde Robin Vogelsang, Vierter Kevin Caduff und Ach-ter Julian Vogelsang.

Bündner JO-Fahrer top

Nationaler Vergleichswettkampfin La Tzoumaz, Wallis

Riesenslalom

1. Larissa Jenal, BSV, 1.45.96

2. Jasmina Suter, ZSSV, 1.47.07

4. Arina Riatsch, BSV, 1.47.45

1. Sandro Simonet, BSV, 1.45.39

2. Adrian Wenger, SVAL, 1.45.88

3. Robin Vogelsang, BSV, 1.46.55

4. Cedric Spescha, BSV, 1.46.81

Riesenslalom 2

1. Jasmin Sutter, ZSSV, 55.87

3. Arina Riatsch, BSV, 57.24

1. Sandro Simonet, BSV, 56.26

2. Nicola Fürer, ZSSV, 56.80

4. Cedric Spescha, BSV, 57.21

Slalom

1. Corina Brunner, SVAL, 1.29.81

3. Sina Lutz, BSV, 1.32.30

6. Ladina Luzi, BSV, 1.33.64

1. Niels Hintermann, ZSV, 1.28.97

10. Robin Vogelsang, BSV, 1.33.

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Die Sieger im neuen Dress

Am «Raiffeisen Intersport Cup»-Rennen in Parpan waren die Rennfahrerinnen und Rennfahrer im neuen Nati-Dress die erfolgreichsten. Die drei Doppelsieger Janine Caduff, Arina Riatsch und Sandro Simonet trugen die gleichen Skidresse wie die Weltcupsieger Carlo Janka und Didier Cuche. Aber aufge-passt: Auch im Emmentaler-Skidress kann man gut Ski fahren. Dies zeigte die Aroserin Larissa Hofer bei den Mädchen JO 1. Im Käse-Dress, in denen Bruno Heinzer und Paul Accola Skige-schichte schrieben, fuhr das 12-jährige Mädchen Bestzeit ihres Jahrganges. Neben den neuen Anzügen, wie sie die heutigen Kaderfahrer tragen, tragen die Nachwuchsfahrer auch oft den Swisscom-Dress. Auch im Swissair-Dress, den die Schweizer Ski-rennfahrer bis zum Niedergang der «Schweizer Luftliner» fuh-ren, kann man noch immer schnell fahren. Im schwarzen An-zug mit den vielen Farbtupfern fuhr Sina Conrad aus Pontresina und Damian Fravi von der Uniun sportiva Tumpriv. Im ersten Rennen fuhr er auf den vierten Rang. Rafael Berther, der vierte Doppelsieger des Raiffeisen Intersport Cups in Parpan, verzich-tete auf einen Schweizer Dress. Er trug die Farben des Liechten-steiner Skiverbandes – und siegte für Sedrun.

Die Farben der ehemaligen Swissair trug Sina Conrad aus Pontresina

(Foto) und Damian Fravi der Uniun sportiva Tumpriv.

Larissa Hofer aus Arosa fuhr im Emmentaler-Dress auf den vierten Rang.

Drei der vier Doppelsieger des Raiffeisen Intersport Cups in Parpan

trugen den neuen Dress der Ski-Nati – so auch Janine Caduff bei den

Mädchen JO 1.

Viele trugen den Swisscom-Dress – so auch Marco Finschi aus Davos.

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Ende Januar waren die Schweizer Nachwuchsfahrer einige Tage in Flims und in Obersaxen. In insgesamt sechs Rennen massen sie sich, und die Bündner schwangen obenaus. Am ersten Riesenslalom am Crap – er galt gleichzeitig als Schwei-zermeisterschaft der Junioren – belegten die Bündner gleich die ersten fünf Ränge. Als Sieger ging der im Europacup führende Obersaxer Christian Spescha hervor. Aber noch erfreulicher war der Umstand, dass sich eine weitere Anzahl BSV-Fahrer aufdrängte und in die Spuren von Carlo Janka und Co. begab. Dies bezeugt auch, dass sich der BSV mit sei- nem Nachwuchskonzept auf dem richtigen Weg ist. Mit Tho- mas Tumler war sogar ein Fahrer auf dem Podest, der in einer Trainingszelle des BSV trainiert. Er verlor gut eine halbe Sekun-de auf den Sieger. Die Fahrer auf den ersten fünf Plätzen waren neben Chris- tian Spescha Marco und Thomas Tumler aus Sam-naun, Manuel Pleisch und Thomas Sax aus Obersa-xen. Der Abstand vom Sieger auf den Fünften betrug le- diglich gut eine Sekunde. Das ist ein weiterer Beweis, dass sich die BSV-Fahrer für die Zukunft gerüstet sind. Denn mit Chri-stian Spescha hatten sie einen echten Gradmesser.

In Abwesenheit von Christian Spescha trumpften die Bünd-ner auch am zweiten Riesenslalom am Crap S. Gion auf, doch für den Sieg reichte es nicht. Reto Schmidiger, der nachmalige Juniorenweltmeister im Slalom – er wird im April 18 Jahre – zeigte den BSV-Fahrern, dass eben auch in anderen Regionen professionell trainiert wird. Manuel Pleisch und die Tumler-Brüder folgten auf die Ränge. Danach ging es nach Obersa-xen. Dort standen sogar vier Rennen auf dem Programm, zwei Super-G und zwei Riesenslaloms. Das FIS-Rennen vom 22. Januar war das 130. FIS Rennen in Obersaxen seit 1978. Die Konkurrenz in diesen beiden Super-G war etwas grösser, sogar Christian Spescha musste sich im ersten Lauf mit dem vierten Rang begnügen, ihm folgte auf dem achten Rang Jonas Fravi. Im zweiten Rennen verbesserte sich Spescha auf den zweiten Rang, der Deutsche Hannes Wagner liess an beiden Super- G-Läufen Bestzeit messen. Renzo Valsecchi aus Lenzerheide liess dort mit dem neunten Rang aufhorchen, nachdem er im ersten Rennen sowie am Crap jeweils ausfiel. Die ausländische Konkurrenz verliess Obersaxen nach dem Super-G in Richtung Les Orres und überliess das Feld den jüngeren Nachwuchsfahrern. Auch bei diesen Rennen ka-

In den Heimrennen kaum zu schlagen

Marco Tumler stand Ende November in Davos zusammen mit dem Italie-

ner Roberto Nani zuoberst auf dem Podest.

Es folgten weiter Podestplätze für den Samnauner.

Giancarlo Casutt aus Falera fühlte sich nur im Riesenslalom wohl.

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men die Bündner voll zum Zug. Auf den ersten sechs Rängen klassierten sich vier Bündner. Giancarlo Casutt aus Falera verpasste im ersten Riesenslalom auf der Undermatt-Piste den Sieg um 14 Hundertstel und Gino Caviezel vom Skiclub Beve-rin als Dritter um 18 Hundertstel. Pablo Zegg, ein weiterer Fah- rer aus der Trainingszelle Samnaun, fuhr als Vierter knapp am Podest vorbei. Auch die BSV-Kaderfahrer kamen zum Zug. Marc Pfister aus Klosters liess im zweiten Juniorenrennen in Obersaxen die fünftbeste Zeit des zweiten Laufes messen und wurde toller Zwölfter. Pablo Zegg sorgte wiederum für eine Überraschung. Er wurde Zweiter hinter Ralf Weber aus Flums, einem Fahrer aus dem Kader des Nationalen Leistungszentrums Ost. Da stellt sich natürlich die Frage, weshalb ein Fahrer seines Formats nicht in einem höheren Kader fährt. Der Koordinator von Swiss Ski Norbert Coray gibt Antwort: «Pablo Zegg ist drei Jahre älter als Marc Pfister. In seinem Alter müsste er bereits im C-Kader sein.» Das erste Rennen am Crap S. Gion wurde bei besten Wetterbe-dingungen ausgetragen. Für den Fotografen des BSV-Magazins Talent die ideale Kulisse, den Bündner Nachwuchs und die be-sten Schweizer Nachwuchstalente zu fotografieren.

Das Ziel von Christian Spescha ist der Gewinn des Europacups.

Er ist diesem Ziel sehr nahe. Den Aufstieg ins A-Kader von Swiss Ski

dürfte er auch schaffen.

Marc Pfister ist Mitglied des BSV-Kades. Der 15-Jährige belegte

im Juniorenrennen in Obersaxen den guten zwölften Rang.

Jonas Fravi war bester BSV-Fahrer an den Juniorenweltmeisterschaften.

Im Super-G belegte er den vierten Rang.

Manuel Pleisch aus Pany wurde in Laax Schweizer Juniorenmeister

im Riesenslalom. An den Juniorenweltmeisterschaften in Frankreich ver-

passte er aber sein hochgestecktes Ziel: Er wollte eine Medaille gewinnen.

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1212 talent | BSV-Auswahl Alpin

Dunkle Wolken am Horizont

Nico Caprez hates geschafft

Norbert Coray lobte das ineinandergreifende System mit den Trainingszellen und das BSV-Kader. Dies sei Gewähr für den Aufstieg in die Swiss-Ski-Kader. Doch Coray sieht dunkle Wol-ken am Horizont. Dies habe aber weniger mit der Arbeit im BSV zu tun. «Uns fehlen in den nächsten Jahren die Athleten aus verschiedenen Gründen.» Einerseits gäbe es konkurrenzieren-de Sportarten und anderseits werde die Anzahl der Jugendli-che pro Jahrgang immer weniger. Trotz den guten Leistungen in den FIS-Rennen machte der Koordinator deutlich, dass die guten Resultate nur im nationalem Vergleich vorteilhaft seien. Gemäss Norbert Coray hat der BSV – aber auch die anderen Ost-schweizer Skiverbände – bereits heute Nachwuchsprobleme bei den Damen. Dies zeigt auch die Rangliste der Junioren-SM im Riesenslalom deutlich. Bei den Junioren I – Jahrgänge 1993 und 1994 – ist mit der Davoserin Jasmin Flury als Dritte – eine ein-zige BSV-Fahrerin unter den ersten 20 vertreten. Nicht besser fi el die Bilanz bei den Junioren II aus. Daniela Fuchs aus Chur-walden klassierte sich als Neunte im Feld der 28 Startenden.

Mit guten Leistungen in den Super-G von Obersaxen, drängte sich Nico Caprez in letzter Sekunde für die Junioren-WM in Mégève auf. Und dort erlebte er seinen grössten Tag in der noch jungen Karriere. Im Super-G – gewonnen vom Franzosen Maxence Muzaton – belegte der St. Moritzer den sechsten Rang und qualifi zierte sich bereits frühzeitig für das C-Kader von Swiss Ski. Helle Freude an den Leistungen des NLZ-Kaderfah-rers hatte der Swiss-Ski-Koordinator Norbert Coray: «Mit sei-nem Einsatz, aber auch mit seiner bescheidenen Art ist Nico für alle ein gutes Vorbild.»

Nico Caprez drängte sich in letzter Sekunde für die Junioren-WM auf. In Mégève hatte er im Super-G seinen grossen Tag und wurde Sechster.

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Tolle Tage in Trun

Ein Jahr nach den Schweizermeisterschaften der Elite lud der Skiclub Trun zum Bündner Langlauftag der Jugendlichen im Alter von 7–20 Jahren in die obere Surselva. Graubünden Sport fand in den letzten Jahren keinen Organisator, der die Veran-staltung in zwei Tagen durchführte. In Trun war dies wieder möglich. Die Gemeinde und die Sonderschule Casa Depuoz unterstützte den Skiclub in seinem Bestreben, den Jugend-lichen einen angenehmen Aufenthalt in der Surselva zu bie-ten. Sowohl die Gemeinde als auch die Sonderschule boten ihre Infrastruktur zum Nulltarif an. Zudem war der Gemeinderat vollzählig auf der Liste der Voluntaris. Am Sonntag nach den Staffelrennen gabs in der Aula der neuen Mehrzweckhalle in Trun ein zünftiges Mittagessen. Die Chefköchin Bernadette Lutz meldete: «Wir haben über 400 Portionen verteilt. Bestellt habt ihr nur 260.» Mit der Organisation der FIS-Rennen und der Schweizermeisterschaften haben die Organisatoren gelernt, flexibel zu sein.

Auf der FIS-LoipeDie Rennen wurden auf der Loipe Toni Livers ausgetragen. Die homologierte Loipe in Zignau trägt den Namen des ers-ten Schweizer Siegers eines Langlaufweltcuprennens. Für die Kleinsten war der Parcours zwar sehr streng, aber sie hatten da-für nur ein kurzes Stück zu laufen. Die Einzelrennen wurden in

freier Technik ausgetragen und die Staffelrennen in klassischer Technik. Dies gab den Trainern einiges an Mehrarbeit. Hektik kam auf, als es am Sonntag kurz nach dem Start etwas wärmer wurde und sie doch noch in die Klisterwachskiste greifen muss- ten. Bei der Vielzahl von Läufern war es aber nicht möglich, für alle einen perfekten Ski vorzubereiten, und so hatten einige Mühe, die langen Aufstiege technisch perfekt zu bewältigen. Kurz vor dem Start hatte der Skiclubpräsident Alois Tamborni-no 250 Schweizer Fahnen am Loipenrand in den Schnee gesetzt: Die Wettkampfarena sah aus wie an den Schweizermeister-schaften vor einem Jahr. Der Torbogen machte prächtig Ein-druck auf die jungen Läuferinnen und Läufer. «Es war von An-fang an unser Bestreben, die jungen Läufer gleich zu behandeln wie die Eliteläufer vor einem Jahr», sagte der OK-Präsident und ehemalige BSV-Präsident Fabian Vincenz. Mit der Infrastruktur in Zignau – das alte Schulhaus ist ein idealer Stützpunkt – kann der Club jedes Rennen auf höchstem Niveau organisieren. Zu der guten Organisation trug auch das Zeitmessteam Matthey aus Davos bei, ebenfalls der Speaker Armin Spescha mit seiner Sachkompetenz.

Fast nur SiegerAn den Bündner Langlauftagen gab es fast nur Sieger. Der An-lass – früher Jugend- und Sporttage genannt – ist ein idealer Event, um den Kindern die Rennen schmackhaft zu machen. Die Leiter nehmen fast alle JO-Läufer mit. So kam der Skiclub Davos mit einem voll besetzten Postauto nach Trun. Etwa gleich viele Läufer wie Davos stellte der organisierende Club. Nur mit den

Peter Schärrer, Chef Nordisch im BSV, war beim Staffellauf zu Besuch.

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Auch in den Steigungen gibt es verschiedene Techniken:

Mirco Domeni vom Skiclub Tambo Splügen verliess sich vor allem auf die

Kraft seiner Oberschenkel.

Die FIS-Loipe Toni Livers hatte es in sich. Oben angekommen,

waren die meisten ziemlich am Ende.

Flavia Lindegger aus Davos spürte die Konkurrenz im Nacken.

Sie siegte mit 1,2 Sekunden Vorsprung vor Chiara Arpagaus aus Sagogn.

Erfolgen hielt es sich ein wenig anders. Die Davoser liefen den Trunser mehrheitlich um die Ohren. Die Erfolge wurden aber auf viele Clubs verteilt, und das ist auch gut für den Sport und für den BSV. Sechs Clubs stellten die Sieger, fünf Goldmedaillen gingen an Davos. Am Sonntag gabs den Staffellauf. Peter Schärer, Chef Nordisch des BSV, war als Gast am Loipenrand und erfreute sich an den über 70 Staffeln. Davos war auch an den Staffelrennen eine Macht, aber an dieser Macht wurde fest gerüttelt. Bei den Mäd-chen U12 kamen gleich zwei Davoser Staffeln als erste ins Ziel. Bei den Knaben U2 siegte die Castrischer Staffel. Sie brauchten nicht einmal die Hilfe des Speakers, da dessen Sohn Ursin in der Staffel mitlief. Für den organisierenden Club gab es Silber in der Knaben-staffel U14. Das Besondere daran ist wohl der Umstand, dass gleich zwei Mädchen in dieser Staffel eingesetzt wurden. Nur eine gemischte Staffel mit den besten Läufern aus St. Moritz und Splügen konnte die Schmach verhindern. Diese Schmach fügten Flavia Lindegger und Julia Mori den Knaben U10 bei. Sie siegten zusammen mit Valerio Grond in der Davoser Staffel vor Trun. An den Bündner Langlauftagen 2010 gab es fast nur Sieger. Sie-ger war sicher auch der Langlaufsport. Der zweitägige Anlass war beste Reklame für den Sport. Sieger waren auch die Orga-nisatoren mit etwa 70 Leuten im Einsatz. Und wer nicht siegte, bekam trotzdem den Erinnerungspreis und vor der Abreise ein «megagutes» Mittagessen.

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Die Organisatoren hatten den Wald auf die Loipe geholt. Gewöhnlich ist es umgekehrt. Aurora Maissen vom SC Trun fand sich trotzdem zurecht.

Beim Staffelrennen gab es für die Trainer Mehrarbeit. Sie mussten

kurzfristig in die Klisterwachskiste greifen.

Über 70 Staffeln waren an den Bündner Langlauftagen am Start. Jason Rüesch (46) siegte an den Bündner Langlauftagen bei den Knaben

U16 vor seinem Clubkamerad Philipp Spiess. Dieser siegte wiederum an

den Bündnermeisterschaften in St. Moritz.

Zwei Mädchen zuoberst auf dem Podest der Knabenstaffel.

Für die Unterlegenen kein Grund, traurig zu sein.

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Die Übung sieht einfach aus, sie ist es aber nicht.

Die Sieger in Trun

EinzelrennenMädchen U8: Lea Durisch, Rätia Chur.

Knaben U8: Gian-Luca Walpen, Samedan.

Mädchen U10: Flavia Lindegger, Davos.

Knaben U10: Valerio Grond, Davos.

Mädchen U12: Seraina Kaufmann, Rätia Chur.

Knaben U12: Mirko Andri, Samedan.

Mädchen U14: Selina Schnider, Davos.

Knaben U14: Jan-Nino Menn, Tambo Splügen.

Mädchen U16: Fabia Damaso, Bernina Pontresina und Livia Ambühl, Davos

Knaben U16: Jason Rüesch, Davos.

Damen U18: Sandra Schäfer, Davos.

Herren U18: Gian Marco Maissen, Bernina Pontresina.

Herren U20: Marco Rogantini, Alpina St. Moritz.

StaffelMädchen U10: Sagogn (Gianna Jäger, Sina Cavelti, Chiara Arpagaus).

Knaben U10: Davos (Flavia Lindegger, Julia Mori, Valerio Grond).

Mädchen U12: Davos (Ladina Rauch, Aurora Viglino, Anina Capelli).

Knaben U12: Castrisch (Ursin Spescha, Manuel Hänny, Severin Bonolini).

Mädchen U14: Davos (Selina Spiess, Désirée Steiner, Selina Schnider).

Knaben U14: St. Moritz/Splügen (Jan-Nino Menn, Reto Krüger, Andrea Rogantini).

Mädchen U16: Davos (Flurina Rüesch, Lara Schnider, Livia Ambühl).

Knaben U16: Davos (Philipp Spiess, Cédric Steiner, Jason Rüesch).

Damen U20: Davos (Fabienne Oettgen, Jasmin Steiner, Sandra Schäfer).

Herren U20: St. Moritz (Adrian Friedrich, Gian-Marco Manzoni, Marco Rogantini).

Die Sieger der Bündner Meisterschaften Nordisch in St. Moritz

EinzelrennenMädchen U12: Gina Menn, Tambo Splügen.

Knaben U12: Severin Bonolini, Castrisch.

Mädchen U14: 1. Nadia Heuberger, Alpina St. Moritz.

Knaben U14: Andrea Rogantini, Alpina St. Moritz.

Mädchen U16: Livia Ambühl, Davos.

Knaben U16: Philipp Spiess, Davos

Damen U18: Lucija Stanisic, Samedan.

Damen U20: Jennifer Egger, Samedan.

Damen: Ursina Badilatti, Sportiva Palü Poschiavo.

Herren U18: Linard Kindschi, Schlivera-Ftan.

Herren U20: Jonas Baumann, Tambo Splügen

Herren: Andrea Florinett, Lischana Scuol.

StaffelMädchen U12: Davos (Anina Capelli, Larina Marugg, Désirée Steiner).

Knaben U12: Castrisch (Ursin Spescha, Alessandro Cadalbert, Severin Bonolini).

Mädchen U14/U16: Davos (Lara Schnider, Selina Schnider, Livia Ambühl).

Knaben U14/U16: Davos (Jason Rüesch, Cedric Steiner, Philipp Spiess).

Damen: Alpina St. Moritz (Claudia Rogantini, Laura Colnagi, Katherine Calder).

Herren U18/U20: Schlivera Ftan (Linard Kindschi, Curdin Kindschi, Renato Steck).

Herren: Bernina Pontresina (Felix Dieter, André Marti, Ivo Damaso).

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Ein Schritt näherBei seinem ersten Weltcupeinsatz – Mitte Dezember in Davos – klassierte sich Jonas Baumann vor dem ehemaligen Weltcup-sieger Axel Teichmann. Dies scheint für den bald 20-jährigen Läufer aus Lohn ein echter Motivationsschub gewesen zu sein, denn kurz darauf gewann Jonas in Campra ein Juniorenren-nen. An den Schweizermeisterschaften in Marbach hatte der Ausnahmeathlet kein Wettkampfglück und musste sich mit der silbernen und bronzenen Auszeichnung begnügen. Sowohl im 10-km-Lauf im klassischem Stil wie im Verfolgungsrennen fehlten ihm keine zehn Sekunden zum Sieg. Jonas Baumann hatte seine Form wohl für die Juniorenweltmeisterschaften im Hinterzarten aufgespart. Nach einer eher mässigen Leistung im Auftaktrennen über zehn Kilometer legte er im Verfolgungs-rennen zwei Zacken zu und wurde hervorragender Achter. Der Rückstand von einer guten Minute auf den Sieger Petr Sedov scheint zwar viel zu sein, aber zwanzig Sekunden weniger hät-ten ihm zur Bronzmedaille gereicht. Der Weltcupdebütant war auch eine Woche später in Hochform und gewann wiederum in Campra ein Continentalrennen der Junioren. Jonas Baumann war übrigens nicht der einzige BSV-Langläufer an der WM in Hinterzarten. Bei den Juniorinnen ging Lucija Stanisic an den Start, und bei den Herren war auch Gianluca Cologna qualifi ziert. In der U23-Kategorie waren die Sprinterin Laurin van der Graaf und Sprinter Noe Tüfer im Schwarzwald, und mit den Skispringern der St. Moritzer Marco Grigoli. Jonas Baumann startete in Davos zum ersten Weltcupabenteuer.

Andrea Florinett verteidigte in St. Moritz den Bündnermeistertitel. Er ist

auch sehr erfolgreich in den Rennen der Swiss-Loppet-Serie.

Weltcup undVolkslanglaufDer Bündnermeister Andrea Florinett ist auf allen Loipen zu-hause. Im Dezember gab er ein Gastspiel am Weltcuprennen von Davos und Mitte Januar holte er in Marbach zwei bronzene Auszeichnungen an den Schweizermeisterschaften über 15 km und in der Doppelverfolgung. An den vom Trunser Toni Livers dominierten Rennen musste sich Andrea Florinett gegen den ehemaligen BSV-Trainer Dieter Felix wehren. Der Basler BSV-Läufer war in beiden Rennen Vierter – mit 38 Jahren eine be-merkenswerte Leistung. Andrea Florinett gehört auch im Swiss Loppet zu den Besten. In Lenzerheide musste er als letzter Läu-fer den nachmaligen Sieger Toni Livers ziehen lassen und in Sedrun hielt er sich bis kurz vor Schluss an der Spitze auf. In beiden Rennen klassierte sich der Scuoler im zweiten Rang.

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130 FIS-Rennen

Ende Januar war der Schweizer Skinachwuchs zu Besuch in Obersaxen. Nach der Rangverkündigung konnte der Skiclub-präsident Reto Gunziger melden: «Es war das 130. FIS-Rennen, das unser Club organisierte.» Seit 1978 organisiert der Skiclub mit Carlo Janka in seinen Reihen FIS-Rennen und mancher, der auf der Piste Untermatt gewonnen hat, schrieb später Sportge-schichte. In Obersaxen siegten Didier Cuche und Carlo Janka, aber auch Janica Kostelic und Lara Gut. Didier Cuche gewann vor zwölf Jahren die nationalen Meistertitel in der Abfahrt und im Super-G.

Erwin Resch erster Sieger in ObersaxenIn den letzten Jahren hat sich der SC Obersaxen als Organisator von Riesenslaloms und Super-G spezialisiert. Die ersten zwei FIS-Rennen waren aber zwei Abfahrten, und der Österreicher Erwin Resch gewann beide. Auch der spätere Schweizer Ab-fahrtsstar Franz Heinzer war damals am Start – als 16-Jähriger. Dies erfuhr Reto Gunziger Ende Januar gleich von Franz Hein-zer selbst, der in Obersaxen die Nachwuchsfahrer betreute. Der Skiclub Obersaxen wird auch in Zukunft auf die Karte FIS-Rennen setzten. Weltcuprennen sind nicht mehr auf dem Wunschzettel, auch wenn dies gerade mit Carlo Janka am Start etwas Besonderes wäre. Der SC Obersaxen hat schon Weltcup-rennen durchgeführt. Am Start waren aber die Behinderten-sportler. Reto Janka, der Vater des Weltcupsiegers Carlo erin-nert sich: «Diese Sportler haben bei mir einen grossen Eindruck hinterlassen. Sie stürzten, dass man gar nicht zuschauen durf-te. Aber sie standen auf und fuhren weiter, als wäre nichts ge-schehen.»

Treue HelferFür die laufende Skisaison rechnet der SC Obersaxen mit einem Umsatz von knapp 200 000 Franken. Das braucht der Skiclub für die Organisation der Skirennen, aber vor allem für das Trai-ning der Wisalis – der JO-Truppe. Um diese grosse Summe zu beschaffen, sind Reto Gunziger und eine ganze Reihe weiterer Clubmitglieder übers Jahr im Einsatz. Im Sommer helfen die Clubmitglieder bei der Organisation des Hillclimbing und kön-nen damit die Kassen etwas füllen. Mit dem Erfolg von Carlo Janka konnte der Club einige Neuzu-gänge melden und die Suche nach Sponsoren ist auch etwas leichter, aber der Erfolg von Carlo hat auch einen negativen Effekt: «Die Mitglieder des Fanclubs begleiten Carlo bei seinen Rennen und fehlen bei der Organisation unserer Skirennen.» Aber Reto Gunziger kann sich auf eine grosse Anzahl Stamm-Voluntaris stützen, die ihn nie im Stich lassen: «Nur so können wir auf diesem Level arbeiten.»

Acht Mitglieder in Swiss Ski-KadernZurzeit schreiben zwei Skifahrer aus Obersaxen Skigeschichte. Während Carlo Janka in den Weltcuprennen die Konkurrenz das Fürchten lehrt, führt Christian Spescha im Gesamtklasse-ment des Europacups. In den Kadern von Swiss Ski sind auch Fabienne Janka und Thomas Sax. Bereits in den 90er-Jahren hatte Clubtrainer Pius Berni vier seiner Fahrer bei Swiss Ski und mit Marco Casanova auch einen Weltcupfahrer. Der Skiclubpräsident schaut in die Zukunft: «Auch mit den ak-tuellen Erfolgen dürfen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus-ruhen.» Den zukünftigen Erfolg will Reto Gunziger nach dem gleichen Prinzip erarbeiten, wie auch die bisherigen. «Beschei-den bleiben» ist das Rezept. Wer die Obersaxer kennt, wird dem nicht widersprechen. Der Cheftrainer Pius Berni nennt noch weitere Gründe, die zum aktuellen Erfolg geführt haben: «Wir haben 20 Trainer in unseren Reihen.» Auch andere Clubs haben viele Trainer: «Wir sind wohl etwas konsequenter und vor allem beharrlicher.»

Reto Gunziger ist Präsident des SC Obersaxen:

«Für den derzeitigen Erfolg sind aber andere verantwortlich»,

sagte er vor kurzem bescheiden. Foto: G. Venzin

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Jeder Club braucht einen Pressechef

Neben den Tageszeitungen verfügt der Kanton Graubünden über eine grosse Anzahl von Regionalzeitungen. Diese Zei-tungen wünschen sich einen guten Kontakt zu den Skiclubs, und die meisten Skiclubs wünschen sich wohl auch einen guten Zugang zu den Zeitungen. Die Medienarbeit ist für die Skiclubs aus verschiedenen Gründen wichtig. Nicht zuletzt über gute Medienarbeit findet der Club die notwendigen Spon-soren. Die wenigsten der fast hundert Bündner Skiclubs haben einen Pressechef und wenn, weiss er oft nicht, was seine Auf-gabe ist. Swiss Ski organisiert hin und wieder Veranstaltungen für die Pressechefs der Clubs. Vor Weihnachten lud Swiss Ski nach Maienfeld, und Bernhard Schär war ein ausserordent-lich guter Lehrer. Er sprach von seinen Erfahrungen, liess die Teilnehmer aber auch selber arbeiten. Die Medienarbeit ist so vielfältig wie die Medienvielfalt in Graubünden. Neben den vielen Lokalzeitungen – und die Clubnachrichten werden fast ausschliesslich in diesen Zeitungen publiziert – gibt es auch Lokalradios und Lokalfernsehen. Die Printmedien und die elek-tronischen Medien sind auf die Lokalnachrichten angewiesen. Und bei den BSV-Clubs gibt es viele wichtige Nachrichten. Ob in der Arena Alva oder in den Novitads, ob in der Aroser Zei-tung oder in der Engadiner Post – die Redakteure sind hin und wieder froh um gute News. Das können Erfolge sein, aber auch Veranstaltungen. Hin und wieder flattern Meldungen eine Woche oder noch später nach der Veranstaltung in die Redaktion. Vorteilhafter wäre es, wenn der Sport- oder Regionalredaktor bereits vor der

Veranstaltung informiert würde. Vielleicht hat er sogar Zeit, um das Skirennen oder das Clubfest zu besuchen. In jedem Fall kann er schon im vornherein ein Bild machen, weiss, wie viel Platz er in der nächsten Ausgabe hat, ob ein Bild platziert wird oder nur Text. Und wenn der Redaktor keine Zeit hat – die Re-gionalzeitungen sind oft ein Einfrau- oder Einmannbetrieb – so kann der Pressechef des Clubs ihm nach der Veranstaltung ei-nen Text schreiben oder wenigstens die Informationen für ei-nen informativen Text beschaffen. Auch wenn der Pressechef nichts schreibt, kann er ein guter Pressechef sein. Er muss die News melden, nicht unbedingt schreiben. Wenn der Pressechef schreibt, so soll er wichtige Informationen vermitteln. «Die Engadiner Sonne strahlte um die Wette» ist zwar gut für einen Heimatroman, aber für den Leser einer Sportnachricht nicht das Wichtigste. Fragen Sie den Redaktor, wie lang der Bericht sein soll. Schreiben Sie nicht sei-tenlange Rapporte! Denn der Redaktor muss diese Texte mit viel Aufwand kürzen. Dies ist für beide Parteien eine unange-nehme Situation. Die Pressearbeit ist ein Geben und ein Nehmen. Die Aufga-be des Pressechefs ist wichtig. Es ist nämlich nicht immer die Schuld des Redaktors, wenn er über eine wichtige Sportveran-staltung nichts schreibt. Der Regionalredaktor muss auch über Politik und Kultur schreiben. Er muss auch in den Stall, wenn die Geiss Zora Vierlinge wirft. Deshalb ist er auf die Zusam-menarbeit mit dem Pressechef des Clubs angewiesen.

Bernhard Schär (rechts) leitete den Workshop für die Club-Pressechefs in Maienfeld. Swiss Ski lud sie zum Anlass ein. Links: Andreas Wirth, Product

Manager Savognin Tourismus, und in der Mitte Batist Spinatsch, Präsident des SC Savognin. Foto: G. Venzin

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Alles fährt Ski – in Graubünden

Von Gaudenz Thoma, CEO Graubünden Ferien

Alles fährt Ski – seit Oktober 2009 läuft die von Graubünden Fe-rien, Bergbahnen Graubünden und hotelleriesuisse Graubünden lancierte Grischa-Bonus-Kampagne. Mehr als 19 000 skisportbe-geisterte Fans haben bis jetzt am Wettbewerb im Internet teil-genommen. Mit der Schaffung einer Graubünden-Fangemein-schaft im Web ist ein neuer Weg im Bereich der Kommunikation eingeschlagen worden. Ein direkter und andauernder Informa-tionsaustausch mit der schneesportbegeisterten Gemeinschaft und deren nachhaltiges Wachstum werden angestrebt. Den Mitgliedern auf der Internetplattform sollen nebst Informati-onen auch Mehrwerte geboten werden. Offenbar hat die Aktion unsere Skistars im Weltcup zu Topleistungen motiviert. Schon seit vielen Jahren haben die Fahrer des Schweizerischen Skiver-bandes nicht mehr so viele Podestplätze wie in dieser Saison er-zielt. Die Bonuspunkte können ab dem 1. März bis Ende Saison eingelöst werden. Ziel der Werbeaktion ist, einen letzten Saison-höhepunkt zu setzen.Der Zuspruch für die Grischa-Bonus-Aktion unterstreicht mit al-ler Deutlichkeit, dass der Schneesport für Graubünden noch im-mer von zentraler Bedeutung ist. Freilich, mit Blick auf die Kli-maerwärmung stehen grosse Herausforderungen vor der Tür.

Wir können uns in Zukunft möglicherweise nicht mehr darauf verlassen, dass der Schnee (im Winter) alle Zimmer Graubün-dens füllt. Fragen in Bezug auf die langfristigen Perspektiven müssen deshalb gestellt werden.

Graubünden muss ein vitales Interesse daran haben, die Ent-wicklungen im Wintersport entscheidend voranzutreiben. Die Frage, wie die (Stadt-)Jugend auch künftig für den Schneesport begeistert werden kann, ist dabei von grundlegender Bedeu-tung. In diesem Zusammenhang steht die Förderung von Skila-gern mit im Vordergrund. Ideen und Kreativität sind gefragt, um Bund, Kantone und Städte dazu zu motivieren, Skilager und J+S-Kurse finanziell und ideell noch mehr zu unterstützen. Im Blick auf den Nachwuchs sind auch die Erfolge im Spitzensport sehr wichtig. Genauso wie die Erfolge von Roger Federer mit seinen Leistungen die Zahl der jungen Tennisspieler in die Höhe hat schnellen lassen, genauso üben Skistars wie Janka und Cuche eine riesige Ausstrahlung auf den Breitensport aus. Grundsätzlich wäre es einfach: Für das perfekte Glück braucht es einen stahlblauen Himmel, strahlende Sonne und die tief verschneiten Berge Graubündens. Die Kunst indes besteht da-rin, diese Erkenntnis in den Köpfen und Herzen möglichst vieler Menschen zu verwurzeln. Frestgamain enavant!

Gaudenz Thoma ist CEO von Graubünden Ferien: «Erfolge im Spitzensport sind wichtig.»

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Helvetia Nordic Games im Programm

Der Skiclub Savognin wurde am 12. Dezember 1929 mit 21 Mit-gliedern gegründet. 80 Jahre später hat der SC Savognin 190 mehr oder weniger aktive Mitglieder und über 50 Kinder in der JO. Der SC Savognin ist ein aktiver Verein, welcher verschiedene regionale und nationale Schneesportanlässe organisiert. Im Dezember 1929 haben 21 Einheimische den Skiclub Savognin gegründet. Die Aktivität zur Gründung des Skiclubs Savognin kam von interessierten Personen aus, welche als Saisonange-stellte in den Engadiner Kurorten tätig waren. Die einheimische Schuljugend fuhr zu dieser Zeit am heutigen Übungshang in La Nars Ski. Die Ausrüstung stammte meistens von englischen Gästen, welche in Savognin ihren Urlaub verbrachten, und die Ausrüstung dort zurückliessen. So wundert es auch nicht, dass der Skiclub bereits 1932 international wurde. In der Vereinsliste von 1932 sind Mitglieder aus England, Berlin, Chemnitz, aber auch aus Basel, Zürich und anderen Teilen der Schweiz zu fin-den. Aktiver SkiclubHeute ist der Skiclub sehr aktiv in der Organisation und Durch-führung von Anlässen im Schneesportbereich. Die Anlässe werden in Zusammenarbeit mit den Savognin Bergbahnen AG und Savognin Tourismus organisiert. Bereits seit vielen Jahren führen wir den Rivella Family Contest oder JO-Rennen für die Trainingszelle Mittelbünden und den BSV durch. Auch im Nor-dischen Bereich haben wir bereits grosse Anlässe wie Bündner und Schweizer Meisterschaften auf die Beine gestellt.

Im vergangenen Jahr hat sich der Skiclub Savognin an die Or-ganisation des Grossanlasses Grand Prix Migros gewagt. Die Prämiere war ein voller Erfolg. In diesem Jahr stehen am 20./21. März die Helvetia Nordic Games auf dem Programm. Es ist dies der Abschlussevent der grössten Wettkampfserie im nordischen Nachwuchsbereich von Swiss Ski. JO als Grundstein für den ErfolgNeben der Organisation von Anlässen ist der SC Savognin im JO-Bereich sehr aktiv. Über 50 Kinder nehmen jeden Samstag am JO-Training teil. 45 Mini-JO- und JO-Fahrer bestreiten die Ani-mations- und Punkterennen der Trainingszelle Mittelbünden. In der JO werden die Grundsteine für die weiteren Schritte Rich-tung Trainingszelle und Kaderzugehörigkeit gelegt. Mit der JO-Allgemein bieten wir auch den Kindern eine Platt-form, welche nicht Rennen fahren, aber gemeinsam mit ande-ren Kindern den Skisport betreiben möchten. Es ist für uns eine Genugtuung, so viele Kinder für den Schneesport zu begeistern und gemeinsam die Freude am Sport zu erleben.

Ein Anliegen des SC Savognin ist auch die Pflege des Vereinsle-bens. An Vereinsanlässen werden die gemeinsamen Interessen und die Gemütlichkeit gepflegt. Den Vorstand würde es freuen, wenn sich noch mehr Mitglieder für die gemütlichen Vereins-anlässe begeistern und auf eine erfolgreiche Skisaison anstos-sen würden. Batist SpinatschPräsident SC Savognin

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Ski AlpinMarc Berthod, St. Moritz

Marc Gini, Bivio/Valbella

Ambrosi Hoffmann, Davos

Carlo Janka, Obersaxen

11. Abfahrt

8. Super-G

4. Superkombination

1. Riesenslalom

Sandro Viletta, La Punt-Chamues-ch

14. Superkombination

15. Riesenslalom

LanglaufDario Cologna, Tschierv

1. 15 km frei

13. 30 km Verfolgung

11. Teamsprint

Bettina Gruber, Davos

Valerio Leccardi, Davos

Toni Livers, Trun/Davos

12. 15 km frei

22. 30 km Verfolgung

Curdin Perl, Pontresina

17. 15 km frei

20. 30 km Verfolgung

Eligius Tambornino, Trun

SnowboardSergio Berger, Disentis

Nevin Galmarini, Ardez

Sandra Frei, Flims

11. Boardercross

Christian Haller, Zernez

Ursina Haller, Snowboard, Zernez

9. Halfpipe

Simona Meiler, Flims

9. Boardercross

Manuela Pesko, Lenzerheide

BiathlonThomas Frei, Biathlon, Flims/Davos

Selina Gasparin, Biathlon, Samedan

SkicrossBeni Hofer, Skicross, Davos

Conradign Netzer, Skicross, Masein

Die BSV-Athleten in Vancouver

Christian Haller

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Curdin PerlSandro Viletta

Ski Alpin1948 Edy Reinalter, St. Moritz, Gold im Slalom

1960 Yvonne Rüegg, Chur, Gold im Riesenslalom

1960 Roger Staub, Arosa, Gold im Riesenslalom

1972 Werner Mattle, Arosa, Bronze im Riesenslalom

1976 Heini Hemmi, Churwalden, Gold im Riesenslalom

1988 Paul Accola, Davos, Bronze in der Kombination

2006 Ambrosi Hoffmann, Davos, Bronze im Super-G

2010 Carlo Janka, Obersaxen, Gold im Riesenslalom

Die Bündner Medaillengewinner an Olympischen Spielen (Schneesport)

Ski Nordisch1972 Albert Giger, St. Moritz, Bronze in der Staffel

1988 Andi Grünenfelder, Ems, Bronze über 50 km

2010 Dario Cologna, Müstair, Gold über 15 km

Snowboard1998 Gian Simmen, Arosa, Gold in der Halfpipe

2006 Daniela Meuli, Davos, Gold im Parallel-Riesenslalom

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Der Weg der BSV-Athleten an die Spitze

1. Schritt: JO-Skiclub

2. Schritt: Trainingszelle

3. Schritt: BSV-Auswahl

4. Schritt: NLZ-Swiss Ski

22 Athletinnen und Athleten des BSV waren an den Olym-pischen Spielen in Vancouver. Die beiden Goldmedaillen von Dario Cologna und Carlo Janka stehen im Zentrum, doch schon die Qualifikation dieser Anzahl Athleten war ein riesiger Erfolg für den BSV. Die Goldmedaillen und die Qualifikation für Van-couver sind für alle Funktionäre und Trainer ein Ansporn, den angeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Mitentscheidend für den Erfolg ist die Arbeit in den Skiclubs. Die Fortsetzung findet in den Trainingszellen statt. Mit der Bildung dieser Zellen hat der BSV die besten Voraussetzungen für weitere Erfolge.

Mario Cavigelli, Präsident TZ Surselva: «Die Trainingszellen

sind ein Teil des Erfolgspuzzles. Eine professionelle Ausbil-

dung der Athleten ist heute besonders wichtig. Ich werde

mich dafür einsetzen, dass der Sport in der Gesellschaft

seinen ihm zustehenden Stellenwert bekommt.»

Andrea Gredig, Präsident TZ Mittelbünden: «In den Trai-

ningszellen können wir professionelle Trainings anbieten.

Dazu gehört das Herbsttraining auf dem Gletscher und

Stangentraining. In der Kombination Skiclub und Trai-

ningszelle werden die Athleten für die nächste Karriere-

stufe vorbereitet.»

Odd Skåre Sivertsen, Trainingszelle Nordisch, Unterengadin:

«Dario Cologna hatte am Gymnasium in Ftan einen idealen

Stützpunkt. Die Trainingszellen sind wichtig für die Entwick-

lung der Sportler. »

Trainingszellen als Basis für den Erfolg

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Mit Sandra und Thomas Frei qualifizierte sich ein Geschwister-paar für die Olympischen Spiele in Vancouver. Und sie taten dies in zwei völlig verschiedenen Disziplinen. Während Sandra zu den Besten im Boardercross gehört und das Abenteuer in Vancouver auf dem elften Rang beendete, ist Thomas zurzeit der beste Biathlet der Schweiz. Seine Leistungen in Vancouver deuten auf eine tolle Zukunft hin. In der Familie Frei spielt der Sport eine besondere Rolle. Im Unterschied zu anderen Sportlerfamilien waren es aber nicht die Eltern, die den Sport zum Mittelpunkt der Familie machten. Dies bestätigt denn auch Thomas: «Wenn es so wäre, dann hät-ten wahrscheinlich alle die gleiche Sportart gewählt.» Stefan, nach Thomas der Zweitälteste, hat den Alpin-Marathon über 42 km als Vierter beendet und Ski Alpin ist das Steckenpferd von Annina, der jüngsten Tochter aus dem Hause Frei. Deshalb könnte es ja gut sein, dass in Sotschi in vier Jahren drei Mit-glieder der Familie Frei am Start sind. Vor vier Jahren musste Sandra Frei im Fernsehen zuschauen, wie Tanja Frieden in Bardonecchia die olympische Goldme-daille abholte. Und es tat weh, nicht dabei zu sein. Denn kurz vorher hatte die Primarlehrerin in den Dolomiten einen Welt-cup-Boardercross überlegen gewonnen. Aber die Selektionäre hatten kein Erbarmen mit der aufstrebenden Athletin aus Flims. Vier Jahre später ist die Schmach vergessen, denn es gilt vorwärtszuschauen und die zweite Chance wahrzunehmen. Kurz vor Weihnachten schaffte Thomas Frei, was vor ihm erst ein Schweizer Biathlet erreicht hatte: Im slowenischen Pokljuka wurde der 29-Jährige Dritter eines Weltcupsprints und schaffte damit die Olympia-Qualifikation. Diese Überraschung schaffte Thomas Frei mit einem tadellosen letzten Schiessen, was bis-her seine eher schwächere Disziplin war. Der Flimser war aber bereits in der letzten Saison aufgefallen und schaffte in Hoch-filzen, ebenfalls im Dezember, den 15. Weltcuprang.Nach Turin wechselte Thomas Frei von den Langläufern zu den Biathleten. Es war aber nicht sein erster Wechsel. Als Jugendli-cher wechselte er von den Abfahrtsski auf die schmalen Bret-ter und drehte seine Runden meistens alleine in den Flimser Wäldern und auf Bargis. Vor sieben Jahren wurde er als erster Bündner Oberländer an einem Langlauf-Weltcuprennen ein-gesetzt. In Davos erreichte er den 84. Rang. Im Gegensatz zu Remo Fischer, der im gleichen Rennen vier Ränge vor ihm lag, hat sich Thomas Frei im Weltcup nicht wesentlich verbessert und verfehlte vier Jahre später die Qualifikation für Turin klar. Für den damals 25-Jährigen war es der Wendepunkt. Aufhören oder nicht? Mit seinem mässigen Erfolg durfte sich der Wahl-Davoser keine Hoffnungen auf grosse Unterstützung ausrech-nen, und das Ende des Spitzensportes stand in Frage. An den CSIM-Weltmeisterschaften in Andermatt hat ihn der Cheftrai-

Im Duett nach Vancouver

ner der Biathleten zu einem Probetraining überredet, und da-raus wurde eine grosse Liebe und eine Erfolgsgeschichte für den Schweizer Biathlonsport.

Sandra Frei belegte in Vancouver den 11. Rang im Boardercross.

Der Wechsel zu den Biathleten zahlte sich für Thomas Frei aus.

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