28
Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis 41 | März 2012

Talent Ausgabe 41

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Talent Ausgabe 41 des Bündner Skiverbands

Citation preview

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

41 |

Mär

z 2

012

Wir machen den Weg frei

«Hands-up» für den Schweizer Schneesport Nachwuchs!

Der Verkauf der Artikel im vergangenen Winter ergab den Spendenbetrag von CHF 320‘000.–. Herzlichen Dank allen, die sich beteiligt haben.

Das bestehende Sortiment wird im kommenden Winter mit einem trendigen Schal ergänzt. Verkaufspreise: Mütze und Handschuhe je CHF 10.–, Schal CHF 20.–.

Informationen und online-Verkauf unter www.raiffeisen.ch/hands-up

Ab Dezember 2011 wieder

bei Ihrer R

aiffeise

nbank

zugreifen.

CHF 5.– pro Artik

el spendet

Raiffeise

n für d

ie Swiss-Ski

Nachwuchsförderung.

NEU

Editorial

Auch Graubünden braucht neuen SchwungDie Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi werden gigantisch sein. Alles ist neu, alles ist grösser. Falls die Spiele acht Jahre spä-ter in Graubünden durchgeführt werden, so wird und darf es so etwas nicht geben. Doch auch unser Kanton wird dannzumal an Sotschi gemessen. Und dies ist eine echte Herausforderung. Braucht Graubünden die Winterspiele? Diese Frage ist berech-tigt, und die Antwort fällt je nach Standpunkt mit «Ja» oder mit «Nein» aus. Vom Standpunkt des Sportes aus gesehen ist die Frage mit «Ja» zu beantworten. Nur mit einem Grossanlass wird es uns gelingen, eine konkurrenzfähige Sportinfrastruktur auf die Beine zu stellen. Sotschi ist nur ein Beispiel, wie die Konkurrenz arbei-tet. Graubünden hat tolle Pisten und tolle Loipen, aber damit ist es schon getan. Bei Grossanlässen werden Provisorien errichtet, die nicht mehr zu einem Tourismuskanton passen, der mit Quali-tät wirbt. Wenn Gian Gilli mit Blick auf das benachbarte Ausland behauptet, Graubünden sei bald nicht mehr konkurrenzfähig, so hat er nicht unrecht. Dort werden Sportstätten errichtet, die weit über die Grenzen hinaus bekannt sind. Diese Sportstätten feh-len in Graubünden gänzlich. Oder kennen Sie eine Sportstätte in unserem Kanton, die Ihnen wegen ihrer Grösse oder ihrer Beson-derheit auffällt? In Lantsch ist man soeben daran, ein Biathlon-zentrum zu realisieren. Doch Hand aufs Herz: Wird diese Anlage genügen, die Elite des Biathlons nach Lantsch zu locken? An den Weltmeisterschaften in Ruhpolding sahen 16 000 Zuschauer vom Stadion aus die Biathleten im Schiesstand und in Antholz das gleiche Bild. Und Antholz ist ein kleines unbedeutendes Tal im Vergleich zu Lenzerheide. Die Winterspiele 2022 können nicht alle strukturellen Nachteile beheben, aber bereits die Kandidatur kann neuen Schwung ge-ben. Nun sind die Olympia-Promotoren gefordert. Die Kandida-tur muss den Anforderungen des Olympischen Komitees entspre-chen und gleichzeitig den Bedürfnissen unseres Kantons. Ob das wohl möglich ist? Es wird in jedem Fall ein einzigartiges Experi-ment werden.

Giusep Venzin, Redaktor «Talent»

Serafi n Wiestner aus Trin ist Mitglied des B-Kaders der Biathleten.

InhaltDer Raiffeisen Intersport als Sprungbrett | 4Ein wichtiger Schritt | 6Einfach genial | 8

Dem schlechten Wetter getrotzt | 11

Spielerisch der Kälte widerstanden | 15

Sonnenverwöhnt und mit Panoramablick | 18

Eine neue Erfahrung | 19

10. Internationaler Silvretta Schüler-Cup Samnaun | 20

Drei «olympische» Medaillen | 21

Gute Aussichten für eine Lange Skitourensaison | 22

Ein Winter wie im Traum | 23

Aktiv und attraktiv | 24

Ein Leben wie für den Film geschaffen | 25

Mehrwert für 20 bis 30 Jahre | 26

Wenn es so weitergeht | 27

Impressum Talent. Das Magazin des BSV. Erscheint zweimal pro Jahr.

HerausgeberBündner Skiverband (BSV) Geschäftsstelle | Paleu Sura 8 Postfach 140 | 7012 Felsberg Tel. 081 250 07 02 | Fax 081 250 07 [email protected], Anzeigenverkauf, InserateGiusep VenzinDarvella | 7166 TrunTel. Privat 081 936 31 85 | Tel. Geschäft 081 920 07 [email protected]üdostschweiz Presse und Print AG, Südostschweiz Print Kasernenstrasse 1 | 7007 ChurTel. 081 255 52 52 | Fax 081 255 51 05 | www.so-print.ch

talent | Bündner Skiverband 3

talent | Bündner Skiverband 4

Für die JO-Fahrer ist der Raiffeisen Intersport Cup das rich-tige Sprungbrett für die weitere Karriere. Am 8. Januar fand das Auftaktrennen in Obertschappina statt, und die Favoriten waren bereits in Form. Rafael Berther aus Sedrun gewann vor Yannick Gutknecht aus Davos, Moreno Caplazi aus Lenzerheide

und Yannick Caduff aus Falera. Anfang März nannte der BSV-Trainer Albert Egger genau diese vier Namen, als «Talent» ihn fragte, welche Athleten in diesem Winter besonders aufgefal-len seien. Bei den Mädchen nannte er Janine Caduff aus Laax und Milena Benz aus Davos. Ein Blick in die Listen des Raiffei-sen Intersport Cup und weiterer Rennen bestätigt die Aussagen

Der Raiffeisen Intersport Cup als Sprungbrett

Die JO1-Fahrerin Romina Carozzi lässt die Konkurrenz weit hinter sich.

Fotos: Rolf Müri, engadinfoto.ch

Janine Caduff ist zweifache Schweizer-Meisterin. Ihre Bilanz ist

hervorragend.

Yannick Caduff liess in zwei Interregion-Vergleichswettkämpfen in Davos auch die um ein Jahr älteren Fahrer hinter sich.

talent | Bündner Skiverband 5

voll und ganz. Vielleicht hätte Albert Egger auch Romina Ca-rozzi vom Skiclub Sportiva Palü Poschiavo nennen können. Das Mädchen der Kategorie I siegte im Slalom von Pontresina mit über fünf Sekunden Vorsprung auf seine gleichaltrigen Kon-kurrentinnen. In den weiteren zwei Rennen in Obersaxen war es ebenfalls nicht zu schlagen. Erfolge verbuchten die Bündner JO-Fahrer auch an den Schwei-zer-Meisterschaften in Zinal. Moreno Caplazi und Yannick Ca-duff holten Gold im Slalom und Janine Caduff im Super-G. In Davos/Pischa fuhr Yannick Caduff Ende Februar zur Höchst-form auf. Der Jahrgänger 1998 gewann zwei Riesentorläufe und liess dabei alle um ein Jahr älteren Fahrer hinter sich.

Milena Benz zeigte gute Leistungen im Raiffeisen Intersport Cup.

Moreno Caplazi zeigte beständige Leistungen auf allen Ebenen.

Rafael Berther liess sich in Obersaxen als Sieger ausrufen.

talent | Bündner Skiverband 6

Die drei Nationalen Leistungszentren bilden seit 2006 einen Teil des Swiss-Ski-Nachwuchskonzeptes 2010 auf Juniorenstu-fe. Dessen Ziel ist es, die Belastung in Sport, Beruf oder Schule so optimal wie möglich zu lösen und die leistungsauffälligen Athleten zusammenzuführen. Die Bündner Nachwuchsfah-rerinnen im Leistungszentrum Ost werden von Fritz Züger betreut und die Fahrer von Petra Eberle und Roland Fuchs. Diese Trainer werden jeweils von einem weiteren Trainer un-terstützt. Norbert Coray, dem verantwortlichen Leiter des NLZ Ost, obliegen in erster Linie die Arbeiten im administrativen und logistischen Bereich. Der Bündner Skiverband stellt über die Hälfte der Mitglieder des Leistungszentrums Ost. Nur bei den Damen sind die Bündnerinnen nicht in der Mehrzahl. Der Aufstieg in die nächsten Kader – das sind die Swiss-Ski-Kader – ist das erklärte Ziel aller Fahrer im Nationalen Leistungs-zentrum Ost. Einige können sich schon jetzt berechtigte Hoff-nungen machen. So zum Beispiel Sandro Simonet, der mit drei Medaillen an der Jugend-Olympiade einen ausserordentlichen Leistungsnachweis vorzeigen kann.

Petra Eberle, welche die Internetseite der Herren des Natio-nalen Leistungszentrums Ost betreut, durfte diesen Winter ei-nige Erfolgsmeldungen kommentieren. Ende Januar begleitete sie zusammen mit Urs Huser ihre Schützlinge an die Schweizer Meisterschaften in Schönried und durfte sich mit ihren Fahrern

Kevin Caduff aus Laax und dem Tessiner Ian Gut freuen. Vor den Augen des OK-Chefs Mike von Grünigen holte Kevin Ca-duff den Schweizer-Meister-Titel vor Jan Gut. Der Laaxer Head-Fahrer bereitete aber auch an anderen Rennen viel Freude und führt im Gesamtklassement des Oerlikon Swisscup mit über hundert Punkten Vorsprung. Die ersten hundert Punkte holte sich der Lehrling im Konditionstest im Sommer. Im Hoch-Ybrig hatte er allerdings etwas Pech. Nach dem ersten Durchgang des

Ein wichtiger Schritt zum Erfolg

Kevin Caduff führt im Gesamtklassement des Oerlikon Swiss Cup.

Der Aufstieg ins C-Kader von Swiss-Ski dürfte gesichert sein.

Pierre Bugnard liess sich einige tolle Resultate gutschreiben.

talent | Bündner Skiverband 7

Riesentorlaufes war er Zweiter, fiel aber im zweiten Lauf mit einem Fehler zurück. In seiner aktuellen Form wird er sich den Gesamtsieg kaum noch entreissen lassen. Weitere Erfolge feierte die NLZ-Truppe an den Juniorenmeister-schaften in Splügen. Sandro Simonet gewann überlegen den Riesenslalom, Robin Vogelsang wurde Vierter und Kevin Caduff Sechster. Fünf Fahrer des NLZ Ost klassierten sich in der Kate-gorie Junioren I unter den Top Ten. Gute Platzierungen melden die Trainer ebenfalls von den Bündner Athleten Marc Pfister, Stefan Rogentin, Robin Vogelsang, und Pierre Bugnard. Sie ha-ben Podestplätze in FIS-Rennen erreicht und gute Leistungen im Europacup gezeigt. Thomas Tumlers Saisonverlauf zeigt, wie wichtig das NLZ für die Athleten ist. Nachdem der Samnau-ner letzten Sommer nicht mehr bei Swiss-Ski erwünscht war, hat er die Trainingsvorbereitung im NLZ Ost absolviert und sich über Europacup-Rennen bereits für zwei Weltcup-Einsätze aufgedrängt.

Sportstruktur NLZ Ost

Chef Norbert Coray

Damen: Fritz Züger (Verantwortlicher Gruppe + Damentrainer)

Mario Hänni (Damentrainer)

Herren JUN I: Petra Eberle (Verantwortliche Gruppe + Herrentrainerin)

Urs Huser (Herrentrainer)

Herren JUN II: Roland Fuchs (Verantwortlicher Gruppe + Herrentrainer)

Erwin Hartmann (Herrentrainer)

Petra Eberle ist die verantwortliche NLZ-Trainerin der Junioren I.

Der Österreicher Roland Fuchs ist für die Junioren II verantwortlich.

Gleich zwei Vogelsang-Brüder sind im NLZ Ost. Das Foto zeigt Robin Vogelsang beim Slalom in Obertschappina.

talent | Bündner Skiverband 8

Petra Eberle, Trainerin Junioren I NLZ Ost | Die zwei Slaloms vom 18./19. Februar 2012 in Obertschappina waren wie bereits in den letzten Jahren einfach genial. Wörter wie fantastisch, unglaub-lich und mega gehören wie jedes Jahr zu dieser Veranstaltung. Die Rennen zählen in der Schweiz und auch im Ausland zu den absoluten Top-FIS-Events. Die Pistenverhältnisse, das Organi-sationskomitee, die vielen Helfer und die Festwirtschaft – ein-fach alles war bis ins kleinste Detail sehr gut vorbereitet. Wie bereits in den vergangenen Jahren fanden die zwei Slaloms mit einer hochklassigen Besetzung statt. Neben zahlreichen Schweizer Athleten waren auch viele Ausländer am Start. Da-runter Fahrer aus Schweden, Norwegen, Grossbritannien, Ös-terreich, Deutschland, Japan, Spanien, Russland, Frankreich und andere.

Am Samstag wurde bei märchenhaften Bedingungen der erste Slalom durchgeführt. Der Engländer David Ryding gewann das Rennen vor dem Finnen Santeri Paloniemi und dem Russen Pavel Trikhichev. Vom NLZ-Ost-Herrenteam zeigte Sven Her-mann mit einem zwanzigsten Rang das beste Resultat.

Am Sonntag lief es Sven Hermann noch besser, und er belegte den tollen 13. Rang. Stefan Rogentin gelang mit der hohen

Startnummer 91 ein super erster Lauf, und er klassierte sich als 36. Im zweiten Durchgang zeigte er im ersten Teil der Strecke, dass mit ihm in Zukunft auch in dieser Disziplin zu rechnen ist. Leider unterlief ihm im unteren Teil ein grober Fehler, und

Einfach genial

Das Skigebiet Tschappina Heinzenberg ist gut erreichbar, sonnig und

schneesicher.

Gino Caviezel gelang ein Glanzresultat. Er wurde im ersten Slalom Sechster.

talent | Bündner Skiverband 9

er fiel im Endklassement zurück. Thiery Sinnesberger fuhr mit der hohen Startnummer 119 auf den sehr guten 59. Rangs, und Kevin Caduff wurde 62. Auch er zeigte mit der Startnummer 112 eine hervorragende Leistung. Die Leistungen der Athleten mit hohen Startnummern waren sicher auch der Verdienst der vie-

len Helfer, welche unermüdlich an der Piste gearbeitet haben. Nochmals herzlichen Dank dem Skiclub Beverin für die zwei wunderbaren Tage.http://www.heinzenberg-wintersport.ch

Im zweiten Slalom in Obertschappina war Marco Tumler Sechster und

bester Schweizer.

Manuel Pleisch wird mehrheitlich im Europacup eingesetzt.

Der Engländer David Ryding siegte im ersten Slalom in Obertschappina.

talent | Bündner Skiverband 11

Giusep Venzin | Die Organisatoren des Biathlons in Trin hätten sich besseres Wetter gewünscht und auch besseres Wetter verdient gehabt. Am 21. und 22. Januar hätte sich niemand ge-wundert, wenn das Rennen im Rahmen des Kidz-Cup und des Swiss-Cup abgesagt worden wäre. Das wollte der OK-Chef Ste-fan Wiestner aber auf keinen Fall. «Die Athleten sind zum Teil

bis sechs Stunden gefahren, um hier an den Start zu gehen. Es ist daher unsere Pflicht, für sie unser Bestes zu geben.» Die Or-ganisatoren des Skiclubs Trin gaben ihr Bestes, und so fanden am Samstag und am Sonntag tolle Biathlonwettkämpfe in der Trinser Ebene statt. Dabei zeigten – neben den Organisatoren – auch einige Bündner Biathleten hervorragende Leistungen. Be-sonders aufgefallen ist der Lokalmatador Serafin Wiestner. Er belegte beim Einzellauf am Samstag den zweiten Platz hinter dem weltcuperprobten Mario Dolder aus Riehen. Am Sonntag liess sich der angehende Grenzwächter zwar als Sieger der Her-renkategorie ausrufen, vor ihm kamen aber zwei Junioren ins Ziel.

Spannung bis zum SchlussDas Massenstartrennen vom Sonntag versprach Spannung und hielt auch, was es versprach. Die Biathleten der Kategorie Junioren und Herren liefen fünf Runden à 2,5 km und schossen je zweimal liegend und stehend. Kurz vor dem ersten Schies-sen führte Serafin Wiestner das lang gezogene Feld an. In einer Abfahrt sank er mit dem linken Ski ein und flog kopfüber in den frischen Schnee. Das brachte ihn etwas aus dem Konzept, denn am Schiessstand musste er zusätzlich sein Gewehr vom Schnee befreien. Mit einem Fehlschuss hielt er den Schaden in Grenzen und machte sich auf zur Verfolgung. An der Spitze

Dem schlechten Wetter getrotzt

Serafin Wiestner und Curdin Condrau sind zurzeit die Bündner

Spitzenbiathleten.

Till Wiestner beim Liegendschiessen: Der jüngere Wiestner-Bruder belegte bei den Jugendlichen den siebten Rang.

talent | Bündner Skiverband 12

hatte sich eine Dreiergruppe mit dem Junior Curdin Condrau aus Disentis abgesetzt. Beim zweiten Schiessen hätte dieser die Führung übernehmen sollen, aber seinen letzten Schuss ver-fehlte er um Millimeter. Serafin Wiestner hatte in der Loipe viel Zeit gutgemacht und machte den Junioren an der Spitze Druck. Mit zwei Fehlschüssen begann eine neuerliche Aufholjagd, und mit weiteren zwei Fehlschüssen im ersten Stehendschiessen musste er bald einsehen, dass es nicht sein Tag war. Der Junior Caspard Cuenot aus La Brévine war sehr schnell und liess sich

nur zwei Fehlschüsse notieren. Gar nur einen Fehlschuss hatte Pascal Wolf. Mit dieser Treffsicherheit überholte der Junior aus Schwendi beim letzten Schiessen die beiden Bündner Serafin Wiestner und Curdin Condrau. Diese kamen nacheinander ins Ziel und durften beide aufs Podest.

Im Schiessen verlorenIrene Cadurisch aus Sils liess sich als Juniorensiegerin aus-rufen. Über eine Minute vor ihr kam allerdings Patricia Jost aus Obergoms als Siegerin in der Jugendkategorie ins Ziel. Den Vorsprung holte sich die zwei Jahre jüngere Walliserin

Dynamik pur: Curdin Condrau nach seinem zweiten Schiesseinsatz.

Für Ästhetiker eine Augenweide: Die 16-jährige Sandrina Maissen aus Trun läuft technisch perfekt. Sie gewann überlegen bei den Mädchen U16.

Der Langlauf- und Biathlontrainer Markus Walser begleitete seine

Schützlinge am Swiss-Cup-Rennen der Biathleten.

talent | Bündner Skiverband 13

am Schiessstand. Während Cadurisch sechs Fehlschüsse verzeichnete, hatte Patricia Jost lediglich deren zwei, wohl auch, weil sie viel ruhiger an das Schiessen heranging. Der Bündner Langlauf- und Biathlonchef Markus Walser war in Trin dabei und beobachtete seine jungen Athleten. Diese – Se-verin Dietrich, Gian Fadri Lansel und Till Wiestner – liefen zwar ein beherztes Rennen, hatten aber gegen den zwei Jahre jün-geren Australier Damon Morton keine Chance.

Kidz-Trophy ein RennerWährend bei den Damen und Herren, Junioren und Jugendli-che lediglich 38 Biathleten am Start waren, meldeten sich an die 150 Jugendlichen für das Rennen der Kidz-Trophy an. Sand-rina Maissen war bei den Mädchen U16 Standard eine Klasse für sich. Sie kam mit beinahe einer Minute Vorsprung ins Ziel. Die Absolventin des Sportgymnasiums in Ftan lief auch am Sonntag bei den «Grossen». Ein Magazinklemmer machte ihre Träume zunichte. Dass sie aber treffsicher ist, zeigte sie am letz-ten Stehendschiessen. Als einzige der Damen schoss sie fünf Treffer.

Severin Dietrich (Foto) war schnell. Auch sein Schiessresultat war gut. Der

Australier Damon Morton war aber schneller.

Irene Cadurisch liess sich in Trin als Siegerin bei den Juniorinnen ausrufen.

Sie durfte auch an die Weltmeisterschaften.

So schön kann Biathlon sein: Das Foto zeigt die Läufer der Kategorie Herren und Junioren kurz nach dem Start. Fotos G. Venzin

EFG FINANCIAL PRODUCTSTOPSERVICE: TRANSPARENZ. TEMPO. TEAMGEIST.

Wir freuen uns, ab diesem Jahr den EFG Financial Products Nordic Cup und die Biathlon- auswahl des BSV unterstützen zu können. Wir wünschen allen Athleten und Helfern eine erfolg-reiche Saison!

EFG Financial Products verfolgt das Ziel, Transparenz in den Markt für Finanzprodukte zu bringen. Dabei setzen wir auf erfahrene Experten, die ihren Fokus auf das gemeinsame Erreichen der Kundenziele legen, und auf eine erstrangige IT-Infrastruktur, welche neue Standards im Hinblick auf Stabilität und Flexibilität setzt.• Hohe Transparenz gegenüber unseren Kunden und Gegenparteien dank der Produkt-Reports, wel-

che wir als erster Anbieter eingeführt haben.

• Ein hohes Serviceniveau, ermöglicht durch unsere skalierbare IT-Plattform.

• Sicherheit als Schweizer Effektenhändler und Teil einer grossen Schweizer Privatbankengruppe.

• Unsere Arbeit basiert kompromisslos auf zwei Schlüsselelementen: Hoch qualifizierte Mitarbeiter und branchenführende Technologie.

MÖCHTEN SIE MEHR ÜBER STRUKTURIERTE PRODUKTE ERFAHREN?

Besuchen Sie unsere Website www.efgfp.com oder kontaktieren Sie uns unter +41 58 800 1111.

EFG Financial Products AGBrandschenkestrasse 90 – Postfach 1686 – 8027 Zürich – Tel. +41 58 800 1111 – www.efgfp.com

Dieses Inserat dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. © EFG Financial Products AG. Alle Rechte vorbehalten.

IHR PARTNER FÜR PROFESSIONELLE IMPRÄGNIERUNG VON• Skibekleidung • Outdoortextilien• Blachen • Zelte

Pulvermühlestrasse 84 | 7000 Chur | Fon 081 286 03 03 [email protected] | www.zwc.ch

Z E N T R A L W Ä S C H E R E IC h u r

heute ist Waschtag

talent | Bündner Skiverband 15

Giusep Venzin | Am 4. Februar herrschte eisige Kälte. Es war eben Winter, wie man ihn sich wünscht. In Trun zeigte das Thermo-meter 17 Grad minus, und der Skiclub hatte zum Bündner Lang-lauftag eingeladen. Einige Kinder blieben zu Hause. Niemand kann es ihnen übelnehmen. Die Zeitungen berichteten jeden Tag über die eisige Kälte und machten richtig Angst. Über 200 Kinder und Jugendliche kamen aber trotzdem nach Trun und liefen auf der Toni-Livers-Loipe um die Wette. Die Kälte hatte auch etwas Positives. Die Begleiter hatten keine Probleme mit dem Wachsen, und so nahmen selbst die Kleinsten die langen und gleichmässigen Aufstiege mit Bravour. Mit dem coolen Cross hatten sich die Mitglieder des Skiclubs etwas Spezielles und Spektakuläres ausgedacht. Der Schneetunnel war beson-ders beliebt, und manche der Kinder liessen es sich nicht neh-men, im Training mehrmals den Crossteil zu durchlaufen. Der Skiclub hatte aber nicht nur einen tollen Cross vorbereitet, sondern auch ein warme Halle. Zwischen Start und Ziel befin-det sich das noch nicht ganz alte – aber trotzdem nicht mehr gebrauchte – Schulhaus Zignau. Dieses Schulhaus ist geradezu prädestiniert als Rennzentrum. Es gab somit keine Kälteschä-den, und alle nahmen nach dem Einzelrennen und Staffellauf an der Spaghettata in der Werkhalle der Schreinerei Tarcisi Maissen teil. Dort fand auch die Rangverkündigung und Preis-verteilung statt.

Zum vierten MalDer Skiclub Trun organisierte zum vierten Mal die Bündner Langlauftage. Für einmal wurde die Veranstaltung an einem

Spielerisch der Kälte widerstanden

Für den Skicross hatten die Mitglieder des SC Trun einen Tunnel gebaut.

Andrea Rogantini vom Skiclub Alpina St. Moritz liess sich als Sieger der Knaben U16 ausrufen.

Die Davoserin Alina Meier (15) gewann bei den Mädchen U16, ihre

Clubkameradin Selina Spiess ( 12) wurde Siebte.

talent | Bündner Skiverband 16

Tag und nicht wie bisher an zwei Tagen durchgeführt. Alois Tambornino hatte bereits 2010 – ein Jahr nach den Schweizer Langlaufmeisterschaften – die Bündner Langlauftage nach Trun geholt und dachte nicht im Traum daran, zwei Jahre spä-ter als OK-Chef der Veranstaltung zu wirken. Im Spätherbst kam die Anfrage von Sportamtschef Thierry Jeanneret, und Alois konnte nicht Nein sagen. Weil die neue Turnhalle in Trun mit den Bündner Meisterschaften der Kleinkaliberschützen besetzt war, einigten sich der Skiclubpräsident und der Chef des Sportamtes auf die Durchführung des Einzelrennens und des Staffelrennens an einem Tag anstatt wie gewohnt an zwei Tagen.

Bewährte OrganisatorenAlois Tambornino übernahm die Organisation der Langlauf-tage nach kurzer Rücksprache mit dem Vorstand des Skiclubs. Einer Sache war er sich nämlich sicher: dass ihn die Volunta-ris nicht im Stich lassen würden. Nach der Zusage von Oliver Matthey, die Zeitmessung zu übernehmen, war das Komitee in-nert Kürze auf die Beine gestellt. Mit den Erfahrungen der letz-ten Jahre war die Organisation des besonderen Anlasses keine grosse Hürde. «Einige der Funktionäre sind bereits an die 30 Jahre dabei. Da braucht es keine langen Sitzungen. Es funktio-niert einfach, machmal weiss nicht einmal ich, warum.» So war es auch Anfang Februar. Die 2,5 km lange Loipe war mit grossen Schweizer Fahnen ausgeflaggt, und das Ziel sah so perfekt aus wie an einem Rennen der Grossen. «Wir sind seit jeher darauf

Einige der Läuferinnen und Läufer schützten sich mit Atemmasken vor

der Kälte.

Auch die Kleinsten zeigten einen tollen Einsatz. Das Bild zeigt Ladina Menn vom Skiclub Splügen.

Severin Bonolini aus Castrisch ist der diesjährige Seriensieger bei den

Knaben U14.

talent | Bündner Skiverband 17

bedacht, auch den kleinsten Details Beachtung zu schenken», sagte Alois Tambornino und zog die warme Mütze über die Ohren.

Samedan und MünstertalDie Bündner Langlauftage unter dem Patronat von Graubün-den Sport waren für dieses Jahr im Engadin vorgesehen. Durch die Absage im Frühherbst musste kurzfristig ein neuer Organi-sator gesucht werden, und der Skiclub Trun übernahm den An-lass. Die Durchführung des zweitägigen Anlasses ist mit gros-sem Aufwand verbunden. Dies stellte auch Thierry Jeanneret, der Chef des Sportamts Graubünden, fest. Er wünscht sich aber

weiterhin einen zweitägigen Anlass. «Die Jugendlichen und die Leiter kommen sich dadurch etwas näher», meinte Jeanne-ret, der früher selber als Kaderläufer an diesen Langlauftagen teilnahm. Für die nächsten zwei Jahre haben bereits zwei Clubs ihr Interesse an der Durchführung angemeldet. 2013 finden die Bündner Langlauftage in Samedan statt, und für das Jahr darauf hat sich das Münstertal gemeldet. Der Skiclub mit dem besten Langläufer der Welt in seinen Reihen ist 2013 im Termin-kalender der Tour de Ski, und ein Jahr darauf lädt er die Bünd-ner Nachwuchsläufer ins wunderschöne Tal. Alois Tambornino (rechts) und Stefan Wiestner haben sich im laufenden

Winter als Organisatoren hervorgetan.

Am diesjährigen Bündner Langlauftag wurden ein Einzellauf und ein Staffellauf durchgeführt.

Die FIS-Loipe «Toni Livers» verlangte den Kleinsten einiges ab.

talent | Bündner Skiverband 18

Das Schneesportgebiet Motta Naluns (1 250 – 2 785 m ü. M.) liegt sonnenverwöhnt oberhalb von Scuol, Ftan und Sent mit Pano-ramablick auf die Unterengadiner Dolomiten. Mit der Achter-gondelbahn ab Scuol oder der Vierersesselbahn ab Ftan gelan-gen Sie sicher und schnell ins Wintersportgebiet Motta Naluns, wo Ihnen weitere elf Anlagen zur Verfügung stehen.

Von anspruchsvollen Pisten über Steilhänge bis hin zu ein-fachen, sanften Pisten, rassigen Buckelpisten und weiten Tief-schneegebieten stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, auf 80 km Pisten Ihren Wintersport zu geniessen. Das Schneesport-gebiet Motta Naluns zeichnet sich nicht nur durch ausserge-wöhnliche Freeride-Möglichkeiten aus. Auch der Snowpark konnte in den letzten Jahren stark zulegen und erfreut sich im-mer grösserer Beliebtheit. Unvergleichlich schön ist auch die zehn Killometer lange, im unteren Bereich beschneite Traum-piste nach Sent.

Schlittelbahn Prui – FtanDie Schlittelbahn ist der Spass für die ganze Familie. Es werden knapp 400 Höhenmeter auf einer Strecke von 3,5 km bewältigt. Schlitten können bei den Bergstationen Motta Naluns (nur Ta-gesmiete) oder Prui und an der Talstation in Ftan gemietet wer-den. Die Sesselbahn Ftan–Prui bringt Sie bequem direkt zum Start der Schlittelbahn.

Race Run – Airboard FunFür Geschwindigkeitsfans ist eine Fahrt auf der eigenen Air-board-Piste genau das Richtige. Der Start befindet sich eben-falls bei der Bergstation der Sesselbahn Ftan. Für die gemüt-liche Variante können die Airboards natürlich auch auf der Schlittelbahn ausprobiert werden. Verpassen Sie das Gefühl nicht, über den Schnee zu fliegen!

Sonnenverwöhnt und mit Panoramablick

Pisten zum Geniessen. Das ist Motta Naluns.

Die Schlittelbahn ist 3,5 km lang und überwindet 400 Höhenmeter.

talent | Bündner Skiverband 19

Neue Erfahrungen

Bernhard Russi übergab im letzten

Dezember Arina Riatsch den Schroders-Preis

als Nachwuchstalent 2012.

Giusep Venzin | Im letzten Winter war Arina Riatsch aus Sent die überragende Schweizer Skirennfahrerin in der JO-Kategorie. Sie reihte in allen Disziplinen Sieg um Sieg aneinander. Der Aufstieg ins NLZ-Kader war für die bald 16-jährige Unteren-gadinerin die logische Konsequenz. Das Potenzial der jungen Sportlerin wurde erkannt. Im letzten Spätherbst durfte sie mit Bernhard Russi auf die grosse Bühne. Aus seinen Händen er-hielt sie den Schroders-Preis als Nachwuchstalent 2012. Dabei gab sie ihr Ziel bekannt: «Für 2012/13 wieder fit sein und gute FIS-Rennen fahren». Nein, Arina Riatsch hat kein Jahr vergessen, doch ihre sport-liche Zukunft beginnt tatsächlich ein Jahr später als vorgese-hen. Ihre Skisaison 2011/12 war nämlich vorbei, bevor sie rich-tig begonnen hatte. Im Trainigscamp im Pitztal riss sie sich das Kreuzband. Es war eine neue Erfahrung für die ambitionierte Sportlerin. Wegen Rückenschmerzen musste sie zwar bereits einmal pausieren, aber ein richtiger Skiunfall war etwas Neues, und sie musste lernen, damit umzugehen. «Als der Arzt die Diagnose gab, war ich niedergeschlagen.» Mit der Unterstüt-zung von Vater Mario und Mutter Seraina, einer ehemaligen Skirennfahrerin, erholte sich Arina und ist bald bereit für die ersten Skitage. Der erste Kontakt auf Ski ist im Mai vorgesehen. Und wenn alles klappt, weiss Arina auch, was ihr bevorsteht: «Ich werde mich beim freien Fahren herantasten und dann gut aufbauen.» Kraft und Kondition stehen schon jetzt auf dem Trainingsprogramm.

Vom Unterengadin nach DavosDer Umzug vom Unterengadin nach Davos war am Tag ihrer Verletzung bereits vollzogen. Die Skihochburg ist das Zentrum

des NLZ-Kaders. Nach der Verletzung kehrte Arina ins Unteren-gadin zurück und besucht dort die dritte Sekundarschule. Sie kann dem Unfall sogar etwas Positives abgewinnen: «So habe ich genügend Zeit, mich für die Aufnahmeprüfung fürs Sport-gymnasium vorzubereiten.» Mit dem Unfall wurden neue Ziele gesetzt. Anstatt der Teilnahme an der Jugend-Olympiade in Innsbruck – Arina war bereits im Herbst provisorisch selektio-niert – ist Lernen angesagt.

Komplimente an Albert Egger«Ich habe von Albert Egger viel profitiert», antwortete Arina Riatsch auf die Frage, von welchem Trainier sie am meisten ge-lernt habe. Auch bei ihrem jetzigen Trainer Fritz Züger hat sie gute Erfahrungen sammeln können, leider nur einen Sommer lang. Der Unfall kam dazwischen. Züger hat mit der Unteren-gadinerin eine Skirennfahrerin in seinen Reihen, die ihre Qua-litäten schon mehrfach unter Beweis stellte. «Meine Lieblings-disziplinen sind der Riesenslalom und der Super-G, und eine meiner Stärken ist das Gleiten.» Doch Arina hat noch weitere Stärken: Sie kann sich auf wichtige Anlässe konzentrieren. Die Schülerin hat sich nicht nur hohe Ziele gesteckt, sie hat auch grosse Vorbilder. Lindsey Vonn ist neben Tina Weirather eines ihrer Vorbilder. «Sie hat sich nach schweren Verletzungen wie-der an die Spitze gearbeitet, das macht auf mich einen grossen Eindruck und hilft mir, meine erste Verletzung zu verkraften.»

talent | Bündner Skiverband 20

Am 21. und 22. April 2012 darf der SSC Samnaun zum Saison-Ab-schlussrennen in die Silvretta Arena Samnaun-Ischgl einladen. Hoffentlich wieder herrliches Wetter, eine perfekte Piste und grandiose Leistungen der jungen Nachwuchs-Skirennfahrer werden das Livekonzert von Peter Maffay auf der Alp Trida um-rahmen.

Alpine Ski-WM 2003 als ImpulsgeberDer Präsident und der Vizepräsident vom SSC Samnaun, Chris-tian Metz und Christian Hangl, hatten sich im Zuge der Eu-phorie rund um die Alpine Ski-WM 2003 in St. Moritz zum Ziel gesetzt, einen Event als Saisonabschluss für junge und jüngste Nachwuchs-Rennfahrer in Samnaun zu organisieren. Die seit Jahrzehnten bekannte Schneesicherheit zum Saisonende in der Silvretta Arena Samnaun-Ischgl bot dabei beste Vorausset-zung für ihr Vorhaben.

Teilnehmer aus ganz EuropaMehr als 4 000 Kinder werden nach der zehnten Austragung das Rennen absolviert haben. Bereits seit 2007 wenden die Organisatoren eine Teilnehmerbeschränkung von 500 Renn-fahrern an, damit das Abschlussrennen nicht zu einer Massen-veranstaltung mit parallel geführten Strecken degradiert wird. Die Teilnehmer reisen aus ganz Europa an, insgesamt 16 Natio-nen waren im letzten Jahr in Samnaun am Start.

Attraktives RahmenprogrammDer Internationale Silvretta Schüler-Cup wird jeweils von einem grossen Skitest begleitet. Alle namhaften Hersteller sind mit den neuesten resp. zukünftigen Jugend- und Kinder-Renns-kimodellen vertreten, und alle gemeldeten Teilnehmer können

während zwei Tagen so viel testen, wie sie Lust und Kraft dazu haben. TOKO bietet einen Wachsservice im Startgelände, und zahlreiche ehemalige und aktive RennfahrerInnen begleiten das Rennen als Kategorienpaten und setzen Vergleichszeiten für die mehr und manchmal auch weniger hoffnungsvollen, aber immer eifrigen und motivierten Nachwuchs-Cracks. Un-unterbrochen als Kategorienpate mit von der Partie war der in diesem Winter zum Weltcupsieger avancierte Sandro Viletta, der seine ganze Rennfahrer-Ausbildung als Mitglied vom SSC Samnaun durchlief. Zum Abschluss vom Renn-Weekend findet jeweils in unmittel-barer Nähe zum Zielraum ein Livekonzert statt. Dieses Jahr dür-fen wir den bekannten Deutschrocker Peter Maffay begrüssen. Frühere Interpreten waren u.a. Kim Wilde, Die Toten Hosen, Gianna Nannini, Reamonn, Status Quo und Gotthard.

Sportlich attraktiver WettkampfViele der jungen Skirennfahrer sammeln in Samnaun ihre ers-ten internationalen Erfahrungen und können sich ohne Druck mit Gleichaltrigen aus ganz Europa messen. Ein Blick auf die Ranglisten der vergangenen Rennen zeigt unter vielen anderen auch bekannte Namen wie die beiden Österreicher Marcel Ma-this und Bernhard Graf, die Italienerin Lisa Magdalena Agerer und die Schweizer Wendy Holdener und Reto Schmidiger.Im letzten Jahr wurde erstmals eine Wertung mit dem Interna-tionalen Silvretta Bike-Cup ausgetragen, wobei die Schnellsten aus der Kombination vom Skirennen und vom Bikerennen zum «Prince oder Princess of the Mountain» gekürt wurden.Zur Jubiläumsaustragung im April 2012 werden im ältesten Jahrgang die jeweils besten Mädchen und Knaben der Landes-meisterschaften der Schweiz, so wie aus Deutschland, Österrei-ch und Italien eingeladen.

Weitere Informationen sind erhältlich bei:Schneesport Club Samnaun, Christian Metz, PräsidentTel. +41 (0)79 611 02 65,E-Mail [email protected] www.ssc-samnaun.ch

10. Internationaler Silvretta Schüler-Cup Samnaun

talent | Bündner Skiverband 21

Giusep Venzin | Die Youth Olympic Games in Innsbruck wurden zur Erfolgsstory für Sandro Simonet. Die Schweizer Delegation kehrte mit neun Medaillen nach Hause, drei davon gewann der Bündner Nachwuchsfahrer aus Tiefencastel. Im Slalom holte er überlegen Gold vor dem Belgier Dries Van den Broecke, und Bronze gab es im Riesenslalom und in der Super-Kombination. Im Spezialslalom hatte der 16-Jährige bereits im ersten Lauf geführt, und er liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als einige Fahrer vor ihm im starken Schneefall im zweiten Lauf ausfielen. In diesem zweiten Lauf fuhr der Slowene Stefan Ha-dalin zwar zwei Hundertstel schneller, aber das änderte nichts am tollen Erfolg des Bündners. Zu Beginn des zweiten Laufes unterliefen ihm zwar kleine Fehler, aber mit einer verwegenen Fahrt im Schlussteil holte er sich Gold mit 1,9 Sekunden Vor-sprung. Mit den drei Medaillen war Sandro Simonet natürlich der Star der 26-köpfigen Schweizer Delegation, und er hat alle Erwartungen übertroffen. Nicht einmal er hatte sich so etwas

erträumt: «Im Slalom habe ich mir schon Medaillenhoffnungen gemacht, aber bestimmt nicht im Super-G.» In Innsbruck fuhr der Mittelbündner vom Skiclub Lenzerheide-Valbella seinen ersten Super-G. Die Bestätigung seiner Erfolge in Innsbruck liess nicht lange auf sich warten. Zwei Wochen später gewann Sandro Simonet sein erstes FIS-Rennen. In Bürchen liess er die um Jahre älteren Konkurrenten richtig alt aussehen. Die zwei Ausfälle in den bestbesetzten Slaloms in Obertschap-pina dürfen als Betriebsunfall abgebucht werden, denn der blendende Techniker machte es in den zwei Riesenslaloms in Splügen wieder gut. In diesen Rennen war er zwar «nur» 30. und 32. aber ein genauer Blick in die Ranglisten zeigt wieder, dass alle Schweizer und ausländischen Konkurrenten vor ihm bis zu sieben Jahre älter sind. Das lässt doch einiges erwarten, denn Sandro Simonet fährt erst im zweiten Jahr FIS-Rennen.

Drei «olympische» Medaillen

Der Spezialslalom ist die Lieblingsdisziplin von Sandro Simonet. In Innsbruck gewann er an der Jugend-Olympiade Gold in dieser Disziplin. Das Foto

zeiht den Erfolgsfahrer beim Slalom in Obertschappina. Foto G. Venzin

talent | Bündner Skiverband 22

Der viele Schnee in den Bergen verspricht eine lange Skitou-rensaison. Viel Schnee bedeutet aber auch grosse Gefahr. «Das muss nicht sein», sagt der Bergführer und ehemalige Langläu-fer Lucas Desax. «Entscheidend ist der Aufbau der Schneedecke, und dieser ist in diesem Winter günstig.» Es hat zwar viel ge-schneit, aber nicht oft. «Wenn es im Winter öfters schneit, dann ist die Lawinengefahr viel grösser. Viele Schneeschichten sind gefährlicher.» Für den Bergführer hat die Tourensaison bereits begonnen, und er führt jeden Tag seine Gäste in die Berge. Eine schöne Tour für die «Talent»-Leser wollte der 35-Jährige aber nicht verraten. «Das ist nicht so einfach. Um eine Tour zu emp-fehlen, muss ich mich zuerst genau auskennen und mich vor allem gut informieren.» Und gerade dies verlangt er auch von jedem Tourenfahrer. «Die Gefahren sind meistens nicht auf den ersten Blick ersichtlich.» Der Bergführer wünscht sich von den Tourenfahrern Respekt vor der Natur und ihren Gefahren. Anfänger, die sich von den verschneiten Hängen angesprochen fühlen, sollen die ersten Touren in Begleitung eines Bergführers oder eines erfahrenen Tourenfahrers machen. «Dabei erhalten sie wertvolle Tipps für nächste Touren.» Die guten Vorausset-zungen für eine schöne und lange Tourensaison werden auch Anfänger in die Berge locken, meint der Bergführer. Anderer-seits gibt er zu bedenken, dass der viele Schnee abschrecken könnte, weil die grossen Schneemassen für viele eine erhöhte Gefahr bedeuten. «Die Statistiken zeigen aber, dass gerade in

Wintern mit grossen Schneemassen weniger Lawinenopfer zu beklagen sind.» Dies sei auch der Fall, weil der viele Schnee zur Vorsicht mahne.

GleitschneelawinenBereits haben einige Gleitschneelawinen Strassen verschüttet. Gian Darms geht davon aus, dass noch einige dieser gefähr-lichen Lawinen zu verzeichnen sind. Der Wissenschaftler ist Lawinenprognostiker am Institut für Schnee- und Lawinen-forschung in Davos. «Der Schnee ist im Dezember auf ungefro-renen Boden gefallen. Hänge bis etwa 2500 Meter Höhe sind gefährdet, besonders wenn sie nicht gemäht oder begrast wur-den.» Den Tourenfahrern gibt er den Rat: «Viele dieser Hänge sind angerissen. Diese sind auf jeden Fall zu meiden.» Hannes Tönz aus Vals ist Chef der Bergrettung der SAC-Sektion Terri. In diesem Winter musste er selten ausrücken. Die gros-sen Schneemassen dieses Winters seien Voraussetzung für eine schöne und lange Skitourensaison, aber keine Garantie. «Dafür sind viele Faktoren mitentscheidend.» In der Höhe über 2500 Meter seien die Gleitschneelawinen eine geringere Gefahr, und in diesen Höhen halten sich die Tourenfahrer am liebsten auf. Der Bergretter warnt dennoch: «Die heftigen Winde im Januar haben zu grossen Schneeverfrachtungen geführt und das Lawi-nenrisiko erhöht.»

Gute Aussichten für eine lange Skitourensaison

Die Skitourensaison 2012 verspricht viele Höhepunkte. Tolle Abfahrten gehören selbstverständlich dazu.

talent | Bündner Skiverband 23

Giusep Venzin | Alex Fiva gewann Anfang Januar in St. Johann sein erstes Weltcup-Rennen. Es war ein Sieg an einem der pre-stigeträchtigsten Rennen der Skicrosser. Bei starkem Schnee-treiben gewann er das Nachtrennen im Fotofinish vor dem Kanadier Bradi Leman. Der 26-Jährige aus Parpan legte den Grundstein zu diesem grossartigen Erfolg mit gelungenen Starts. Der Sieg in St. Johann sollte nicht der letzte sein. Bereits acht Tage nach dem ersten Erfolg folgte ein zweiter im franzö-sischen Les Contamines. Die zwei Siege waren sozusagen die Eintrittskarte für die X-Games in Aspen/Colorado. «Alles etwas anders, verrückter, höher», schrieb Alex’ Bruder Arno auf der informativen Website alexfiva.ch. In den Finalläufen traten jeweils sechs Fahrer gegeneinander an, dies im Gegensatz zu deren vier im Weltcup.Am 29. Januar – an Alex’ 26. Geburtstag – stand der Halbfinal auf dem Programm der X-Games. Nach einem Fahrfehler im oberen Teil kam das Aus. Trotzdem durfte der Stöckli-Fahrer mit dem 10. Rang bei seinem X-Games-Debüt zufrieden sein.Auf US-Boden gelang dem amerikanisch-schweizerischen Dop-pelbürger Alex Fiva nicht alles nach Wunsch. Von Aspen ging es nach Blue Mountain, und dort war bereits im Viertelfinal Schluss. Der einheimische Chris del Bosco bremste ihn in der

ersten Kurve aus. Am Schluss wurde es zwar noch spannend, aber auf dem Kurs im kanadischen Resort in der Nähe von Toronto war Überholen kaum möglich. Der Sieg ging an den Landsmann Bardy Leman, und dieser übernahm auch noch die Führung im Weltcup-Gesamtklassement. Diese holte sich der Bündner Ende Februar in Bischofswiesen mit dem vierten Rang im zweiten Rennen aber wieder zurück. Die Tour der Skicrosser führte anschliessend nach Schweden und kommt dann wieder zurück in die Schweiz. Am 10. und 11. März stehen zwei Weltcuprennen in Grindelwald bevor. Alex Fiva hat vor der Saison mit einem Top-Ten-Platz geliebäugelt, nun sind seine Ziele ungleich höher. «Als Führender im Welt-cup ist natürlich die Kugel das höchste Ziel», sagte er kurz vor seiner Reise nach Schweden. Im Sommer durfte Alex Fiva zusammen mit den beiden Mann-schaftskameraden Armin Niederer und Peter Stähli als erste Skicrosser die Sportler-RS in Magglingen absolvieren. Im Sport-zentrum Magglingen war auch Mike Schmid zugegen. Das Trai-ning in dieser Umgebung, aber auch die gute Kameradschaft seien ein Teil des Erfolgsrezeptes, sagt der Weltcup-Führende. Auch mit der Aussicht, in Grindelwald die grosse Kristallkugel als Sieger des Gesamtweltcups zu erhalten, wird sich für den Bündner wenig ändern. Alex arbeitet als Informatiker in einem 80 %-Job, und das soll auch so bleiben.

Alex Fivas Saison ist bestens dokumentiert. Auf alexfiva.ch ist die grossartige Saison des Bündners beschrieben. Und natür-lich gibt es die Informationen auch auf Facebook.

Ein Winter wie im Traum

Erfolge Saison 2011/12

1. Platz Weltcup Les Contamines, Frankreich

1. Platz Weltcup St. Johann, Österreich

3. Platz Weltcup Innichen, Italien

4. Platz Weltcup Bischofswiesen, Deutschland

5. Platz Nor-Am Cup Canyons, USA

10. Platz X-Games Aspen, USA

talent | Bündner Skiverband 24

Der Skiclub Bernina Pontresina (SCB) wurde im Jahr 1903 ge-gründet, zur selben Zeit wie der Schweizerische Skiverband (heute: Siwss-Ski). Im Mittelpunkt standen gemeinsame Ski-touren, die damals die Voraussetzung waren für Abfahrten. Bergbahnen oder gar Skilifte gab es 1903 noch nirgends. Der Club betrieb in den 1920er-Jahren die Bernina-Schanze am Eingang zur Val Roseg, die der St. Moritzer Sprungschanze bis zur Winter-Olympiade 1928 in nichts nachstand.Heute steht weniger das Erwachsenen-Vereinsleben im Mit-telpunkt der Clubaktivitäten. Vielmehr sind es der clubeige-ne Nachwuchs und die Organisation von grossen und kleinen Wettkämpfen auf Pisten und Loipen. Zu den grösseren Events der vergangenen Jahre gehören die nordischen Junioren-Weltmeisterschaften 1998 (gemeinsam mit dem SC Alpina St. Moritz), die Schweizer Elite-Langlaufmeisterschaften 2004, die Schweizer Langlauf-Nachwuchsmeisterschaften 2009 und jüngst die Delegiertenversammlung von Swiss-Ski.Dazu veranstaltet der SCB regelmässige Nachwuchs-Cup-Rennen an der Alp Languard (alpin), den Saison eröffnenden «Langlauf rund um Pontresina», den Roseg-Masters-Langlauf und andere. Zudem ist er Mitträger und Mitorganisator des Engadin Skimarathon, dessen Halbdistanz-Rennen das Ziel in Pontresina hat.

Der Vorstand des SC Bernina PontresinaHansjürg Stricker (Präsident)Janine Willi (Vizepräsidentin, Club-Kassierin)Harald Seibert (Bereichsleiter Alpin)Peter Alder (Bereichsleiter Nordisch)Jeannine Schwab (Mitglieder-Kassierin)Urs Dubs (Aktuar, Medien)

Sechs Athleten in Swiss-Ski-Kadern Der SC Bernina Pontresina hat sechs Mitglieder in den Kadern von Swiss-Ski. Selina Gasparin und Curdin Perl sind Mitglieder der Nationalmannschaft.

Selina Gasparin, NM BiathlonCurdin Perl, NM LanglaufAita Gasparin, C-Kader BiathlonElisa Gasparin, C-Kader BiathlonRobin Vogelsang, NLZ OstJulian Vogelsang, NLZ Ost

Aktiv und attraktiv

Curdin Perl ist eines der Aushängeschilder des SC Pontresina.

talent | Bündner Skiverband 25

Giusep Venzin | Fritz Zügers Leben ist dem Skisport gewidmet. Und dieses Leben ist eine unendliche Geschichte gespickt mit Höhepunkten. Das Leben des Erfolgtrainers wäre eine wunder-bare Geschichte für einen spannenden Actionfilm. Und dieser Film würde auch die Szene zeigen, in der Helmut Girardelli dem jungen Fritz eine Ohrfeige verpasste. Der Boss des Girar-delli-Clans war nicht zufrieden mit der Präparation der Ski sei-nes Sohnes. Fritz Züger blieb trotz der Ohrfeige im Team und lernte bei den Girardellis, was ein Skiprofi ist. Die Erfahrungen bei einem der besten Skirennfahrer aller Zeiten waren mitent-scheidend für seine Trainerkarriere. 1993 wurde der Taminser Coach bei den Schweizer Technikern und avancierte in dieser Funktion zum Erfolgstrainer. Mit Michael von Grünigen, Paul Accola, Urs Kälin und Steve Locher hatte er gleich mehrere Sieg-fahrer in seinen Reihen. Der Unfall von Paul Accola wäre eine Schlüsselszene im Film. Vielleicht würde sich der Davoser als Stuntman zur Verfügung stellen. Vor 17 Jahren unterhielt sich Fritz Züger mit Urs Kälin am Pistenrand, als Paul Accola ange-flogen kam. Acht gebrochene Rippen und eine verletzte Lunge waren das Ergebnis. Es hätte viel schlimmer kommen können. Hart traf es den Erfolgstrainer auch, als sein Schützling Silvano Beltrametti im Dezember 2001 in Val d’Isère über die Sicher-heitsnetze flog und schwer verletzt liegen blieb. Das Leben im Wohnmobil mit Bode Miller würde den Regis-seur bestimmt auch zu tollen Einstellungen veranlassen. Der

amerikanische Superstar nutzte die Erfahrungen des quirligen Trainers während zweier Jahre. Immerhin hat Fritz Züger 35 Jahre dem Skisport gewidmet – oder besser gesagt – sein gan-zes Leben. Vom Servicemann von Doris de Agostini und Ariane Ehrat bis zum Trainer und Begleiter der weltbesten Skirennfah-rer.

Zurzeit ist es etwas ruhiger geworden um den 58-jährigen Trai-ner. Aber reif für die Pension ist Fritz Züger noch lange nicht. Im NLZ Ost ist er zuständig für das Training der Damen. Da-bei sind auch die Bündnerinnen Bianca Frei, Larissa Jenal und Arina Riatsch. Und für diese gibt er alles, genauso wie in frü-heren Jahren für Bode Miller und Marc Girardelli. «Vor allem die jungen Athleten brauchen die beste professionelle Betreu-ung», sagt Züger und fügt hinzu: «Ich habe eine grosse Hoch-achtung vor den Juniorinnen. Sie trainieren hart und besuchen zugleich die Schule.» Der Druck sei in dieser Zeit sehr gross, und es sei ein Teil seiner Aufgabe, diesen Druck etwas zu mildern. «Die Mädchen brauchen mehr Zeit.» Der Erfolgstrainer nennt mindestens zwei Jahre, die die Juniorinnen brauchen, um den Schritt von der JO-Kategorie hin zu einem Swiss-Ski-Kader zu vollziehen. Fritz Züger ist nun im dritten Jahr Trainer des NLZ Ost. Im letzten Jahr hat seine Fahrerin Luana Flütsch den Auf-stieg ins Kader C von Swiss-Ski geschafft.

Ein Leben wie für den Film geschaffen

Fritz Züger betreut zurzeit die Juniorinnen des Nationalen Leistungszentrums Ost. Sein Leben ist seit 35 Jahren dem Skirennsport gewidmet.

talent | Bündner Skiverband 26

Die Schweiz braucht Olympische Spiele, braucht eine Heraus-forderung, um sich für die nächsten 20 bis 30 Jahre fit zu ma-chen. Das sagte Gian Gilli kürzlich an einer Veranstaltung der LGT Bank Liechtenstein. Geladen hatte deren Vertreter und ehemaliger Präsident des Bündner Skiverbandes Thomas Pool. Gian Gilli nahm kein Blatt vor den Mund. «Überall um uns herum entstehen Sportstätten. Die Schweiz ist in wenigen Jahren nicht mehr konkurrenzfähig.» Der Chef der Schweizer Olympischen Delegation in London nächsten Sommer kam bald auf Sotschi zu sprechen. Obwohl die Olympischen Spiele 2022 in Graubünden ganz anders aussehen sollen, beeindruck-ten ihn die Anstrengungen der Russen. «Was die in acht Jah-ren auf die Beine gestellt haben, dafür brauchen wir in der Schweiz hundert Jahre.» Und Gian Gilli sagte auch, warum der Präsident Wladimir Putin ein modernes Ski- und Sportzentrum am Schwarzen Meer wünscht. «Die Olympischen Spiele sind ein Teil des Puzzles. In Sotschi entsteht ein Sportzentrum für die zwölf Millionen Einwohner Moskaus. Der ehemalige Chef Leistungssport beim Schweizer Skiverband hat sich auch die Kunstschneeanlage angeschaut: «Alle 30 Meter ist eine Lanze installiert, beidseitig der Piste. Bei uns werden diese in hundert Metern Abstand gebaut.» Gian Gilli kam auf den Punkt. Das neue Skizentrum am Schwarzen Meer ist auch für die Schweiz eine weitere Konkurrenz. «Die Hotels sind top und alle Anlagen neu.» Der Engadiner, der die Olympiade nach Graubünden ho-len will, hat aber auch festgestellt, dass die Russen alles andere als bescheiden auftreten: «Sie wollen der Welt zeigen, wozu sie imstande sind. Da gibt es keine Kompromisse.»

Weniger ist mehrFalls die Olympischen Spiele 2022 in Davos und in St. Moritz durchgeführt werden, kann Gian Gilli wohl kaum mit so vie-len Milliarden rechnen, wie die russischen Oligarchen für die Spiele in Sotschi aufgewendet haben. Die Olympischen Spiele sollen in einem begrenzten Rahmen durchgeführt werden, und die Spiele sollen vor allem einen Mehrwert für längere Zeit ge-nerieren. «Die Olympischen Spiele sollen nicht nur zwei Wo-chen dauern, sondern 20 bis 30 Jahre.» Damit meint Gian Gilli die Wertschöpfung, die durch die Olympischen Spiele entsteht. «Es geht auch um die Frage: Wie leben wir in 30 Jahren in den Bergen?» Der Sportfunktionär betonte, dass auch das Engadin trotz seiner besonderen Lage von der Abwanderung betroffen sei. Gian Gilli will durch den Grossanlass mehr Innovation. «Man sagt, im Engadin scheint die Sonne 320 Tage im Jahr. Wo sind denn die Sonnenkollektoren?».«Wir respektieren die Rahmenbedingungen unserer Bergwelt und nehmen bewusst Begrenzungen in Kauf. Diese bedeuten nicht Rück- sondern Fortschritt. Wir nutzen die Kraft der Berge, um den Zusammenhalt von Sport und Natur zu stärken.» Gian Gilli machte aber darauf aufmerksam, dass die Schweiz «Gas geben müsse», um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Er nahm die Tour de Ski als Beispiel. «Toblach hat um die Tour de Ski ein Langlaufzentrum mit Stadion gebaut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Val Müstair etwas Ähnliches entsteht.» Im Juni 2015 werden die Olympischen Spiele 2022 vergeben. Bis dahin bleibt noch viel zu tun. «Aber bereits die Kandidatur ist ein Gewinn», stellte Gian Gilli fest.

Mehrwert für 20 bis 30 Jahre

Gian Gilli (rechts) wünscht sich für Graubünden moderne Sportstätten. Links der ehemalige BSV-Präsident Thomas Pool. Foto G. Venzin

talent | Bündner Skiverband 27

Jonas Schneeberger | Die Davoser Alpin-Snowboarderin Stefa-nie Müller steht auf dem Sprung in den Weltcup. Im Europa-cup reiht die ambitionierte 19-Jährige in diesem Jahr Sieg an Sieg. Bei den Rennen in Sotschi schnupperte sie letzte Woche Olympia-Luft.

«Wenn es weiter in dem Stil aufwärts geht wie bisher, dann ist Sotschi 2014 ein realistisches Ziel», sagt Stefanie Müller. In der Tat kennt die Leistungskurve der 19-jährigen Alpin-Snowboar-derin aus Davos nur eine Richtung. Die Tochter des ehemaligen HCD-Verteidigers Marco Müller nähert sich kontinuierlich der Weltspitze an. Bis auf vier Ausnahmen fährt Stefanie Müller in der aktuellen Saison noch im Europacup. Die aktuelle Saison dürfte aber ihre letzte in der zweithöchsten Stufe im Zirkus der Alpin-Snowboarder sein. Müller führt das Gesamtranking mit einem haushohen Vorsprung an. Ihr Polster auf die erste Ver-folgerin Tanja Brugger (Österreich) beträgt aktuell satte 640 Punkte. Beendet sie den Europacup auf einem der ersten drei Plätze, was so gut wie sicher ist, hat sie das Ticket für den Welt-cup im kommenden Jahr fix. Die Aufnahme ins Nationalkader ginge damit einher.

Eindrückliche SiegesserieDer Start ins Jahr 2012 hätte für Müller nicht viel besser ver-laufen können. Nach vier Top-10-Klassierungen im Januar, darunter ein dritter Platz im slowakischen Vratna, startete sie am 29. Januar eine Siegesserie. Zuerst gewann sie in Adelboden

einen Parallel-Riesenslalom. Danach feierte sie im Südtirol und in Tschechien drei weitere Triumphe. Erst letzte Woche in Russ-land musste sie sich wieder einmal geschlagen geben.Trotz des dritten und fünften Platzes bei den Rennen in Sotschi zog sie ein positives Fazit vom Abstecher in die Olympia-Stadt von 2014. «Ich konnte Olympia-Luft schnuppern. Sie schmeckt super», sagt Müller. Die Absolventin der Schweizerischen Alpi-nen Handelsmittelschule in Davos genoss die vorolympische Atmosphäre sichtlich. Es war beeindruckend.«Alles ist eine riesige Baustelle», schildert Müller die Erlebnisse aus dem im Entstehen begriffenen Olympia-Bezirk am Fuss des Kaukasus unweit des Schwarzen Meers. In nicht einmal zwei Jahren wird der Olympia-Park in der 340 000 Einwohner zäh-lenden Stadt fertig sein. «Aktuell sind erst zwei Hotels fertig und geöffnet», berichtet Müller.

Olympia 2014 als ZielSo weit die Arbeiten in Sotschi noch vorangetrieben werden müssen, so nah sind die nächsten Winterspiele für Müller schon. «Sotschi ist mein grosses Ziel», sagt sie. Sollte sie sich, wie sie selbst einleitend sagte, in dem Stile weiterentwickeln wie bisher, dann wird Müller auch in zwei Jahren wieder in Sotschi im Einsatz stehen. Dann mitten unter den Besten.Die Vorzeichen dafür und für den nächste Saison geplanten Sprung in den Weltcup stehen gut. Und Müllers Bauplan steht: Demnächst wird sie die Schule abschliessen. Danach nimmt sie ein kaufmännisches Praktikum im Spital Davos in Angriff, wobei die Rahmenbedingungen stimmen, um die Saison im Weltcup durchzuziehen, wie sie es ausdrückt. Anstatt der üb-lichen neun Monate werde ihr Praktikum ein Jahr dauern, er-klärt Müller. So liegen Absenzen drin. Die Davoserin erhofft sich, im nächsten Jahr im Weltcup Fuss fassen zu können. Dass dies kein Leichtes sein wird, dessen ist sich Müller bewusst. «Im Weltcup darf ich mir keine Fehler erlauben», sagt sie. Je-der Lauf muss perfekt sein. Dies zeigten ihr nicht zuletzt ihre bisherigen Starts im Weltcup auf: In den vier Rennen schaffte sie es nicht in die Top 16. Trotzdem bleibt ihr Fernziel bestehen: «Irgendwann möchte ich den Gesamtweltcup gewinnen», sagt Müller. Das Talent dazu wird ihr attestiert.

Wenn es so weitergeht, dann ist Sotschi 2014 realistisch

Stefanie Müller will weit nach oben. Das Talent dazu hat sie.

Die FÜHReNDeN 200 SPORTFACHHÄNDLeR DeR SCHWeiZ.

Martin BrynerAlbeina Sport Klosters

Martin HanglHangl‘s Sport + ModeSamnaun

Weitere Intersport Händler im Kanton Graubünden:

Bardill Sport, Klosters ettinger Sport, DavosBlaesi Sport, Lenzerheide Fähndrich Sport, PontresinaBlaesi Sport Shop, Valbella Heinrich Sport, ScuolBünda | Flüela Sport, Davos Louis Sport, LenzerheideCresta Sport, Obersaxen Seeli Sportshop, Churwaldenender Sport, St. Moritz Universal Sport, Chur

Norbert BielerBieler SportBonaduz

Richard WeinerLa Fainera SportSils Maria

Joos AndristAndrist SportKlosters

Janet GrondGrond SportMüstair

Peter CaprezCaprez SportKüblis

Niculin ArquintWilly SportZuoz

Hanspeter AngererAngerer SportDavos

Heinz HärtnerHärtner SportArosa

Ursula BundiBundi SportarenaFlims

Marcus MenzliMenzli Sportilanz

Claudio RüediBanzer SportThusis

Andy GruberGruber SportPontresina

Luis CurschellasCurschellas SportSedrun

«Mit Leidenschaft unterstützen wir

den Bündner Skinachwuchs!»

BSV_Inserat_A4_2011.indd 1 13.10.11 17:09