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2011/ 12 » Talent WACHSTUM BERICHTSHEFT #DE217481695

Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

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Mit unseren Projekten, Informationsangeboten und Veranstaltungen wollen wir den Boden für Talent-Wachstum bereiten. Und unter dieses Motto haben wir den Jahresbericht 2011/2012 gestellt. Wir berichten über Schlaglichter, stellen spannende Menschen und Initiative vor - und sprechen mit Eckhard Klieme über die Anforderungen an moderne Talentförderung.

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Page 1: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

2011/ 12

» Talent wacHstum

Berichtsheft

#DE217481695

Page 2: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» JahresBericHt 2011/12

... den Boden für Talent-Wachstum.

Wir Bieten ...

Page 3: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

„ Grosse i Meister fallen

nicht voM hiMMel,

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Wachsen zu ihM

eMpor.“

Volkmar Frank

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zitat # 1

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Page 4: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

jahresBericht

2011 / 12

inHalt

06 der lotse geHt an Bord Start des Online-Portals zur Talentförderung

08 ein netz aus förderangeBoten Der Begabungslotse – grafisch erklärt

10 raum für ungewöHn- licHes Bieten Eckhard Klieme über zeitgemäße Förderung

14 stärken fördern stecHuHren aBscHaffen Start der Tagungsreihe „Perspektive Begabung“

18 gloBal player von morgen Eine Zeitreise mit dem Wettbewerb „Team Beruf“

20 weltklasse in den sommerferien Mathe-Talente forschen am Max-Planck-Institut

22 Bildung & BegaBung in zaHlen Das haben wir gemacht – Statistiken

24 ein trip nur für aBenteurer Fremdsprachen-Talente auf der „Ruta Quetzal“

26 Bereit für HöHere aufgaBen Drei Jahre „Jugend trainiert Mathematik“

28 ein tag Bei der deutscHen scHülerakademie 24 Stunden DSA in Bildern

30 leBenslanges lernen Bildung & Begabung auf der didacta 2012

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erfolGreiche ernteGute aussichten

herausforderungen in der begabungsförderung

besondere MoMente:reportagen, interviews, berichte

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Page 5: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

34 Bundesweite matHematik- wettBewerBe Tätigkeitsbericht 2011

46 BundeswettBewerB fremdspracHen Tätigkeitsbericht 2011

50 deutscHe scHülerakademie Tätigkeitsbericht 2011

54 neue fördermassnaHmen Tätigkeitsbericht 2011

58 gremien Engagement für die Förderprojekte

64 förderer Unterstützung von Privat und Staat

66 finanzBericHt Aufwendungen und Erträge

68 ansprecHpartner Kontakte bei Bildung & Begabung

32 56

fruchtBarer Boden fest verWurzelt

die proJektberichte der wettbewerbe und akadeMien 2011

förderer, greMien, ehrenaMtliche – ein Überblick

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Page 6: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» Gute aussicHten

ARD-Nachrichtenmoderator Ingo Zamperoni ist Preisträger des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen. » Seite 15

Wussten sie?

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Page 7: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

talentförderung ist kein niscHentHema meHr:

deutscHland BraucHt zeitgemässe angeBote für junge menscHen. Bildung & BegaBung geHt diese Herausfor-derung an.

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Text ----- Moritz Kralemann

Es gibt viele Angebote zur Talentförderung – aber wie finde ich das richtige? Bildung & Begabung hilft Eltern, Lehrern und Schülern nun auch im Internet mit dem Begabungslotsen weiter.

sende Infos zur Talententwicklung. Dazu ge hört die Förder-schule in München ebenso wie das Frühstudium in Frank-furt oder der Schülerwettbewerb in Berlin. „Wir brau chen jedes Talent. Herkunft oder Bildungshintergrund dürfen keine Rolle bei der Frage spielen, ob junge Menschen das Beste aus ihren Begabungen machen können“, sagte Annet-te Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, zum Start des neuen Angebots: „Mit dem Begabungslotsen kann sich jeder Bürger selbstständig, unkompliziert und ohne Vorkenntnisse über die Vielfalt der Fördermöglichkei-ten und Beratungsangebote in Deutschland informieren.“

BisHer gaB es keine zentrale Anlaufstelle, die Infor - ma tionen und Angebote aus ganz Deutschland bündelt. Der Be gabungslotse ändert das. Für die Kultusministerkonfe-

gesagt, getan: „Ein zentrales Ziel von Bildung & Be-gabung besteht darin, im Bereich der Begabungsförderung für mehr Transparenz zu sorgen“, sagte Elke Völmicke, die Geschäftsführerin von Bildung & Begabung, vor einem Jahr an dieser Stelle: „Indem wir alle relevanten Akteure und Informationen zusammenführen, können wir dazu beitragen, dass sich die Qualität der Begabungsförderung in Deutschland flächendeckend verbessert.“ So stand es im Jahresbericht 2010 / 11 von Bildung & Begabung – und ge-nauso ist es auch passiert.

im feBruar 2012, auf der didacta, hat Bildung & Bega -bung den Begabungslotsen (www.begabungslotse.de) ge-star tet, das größte deutsche Online-Portal zur Begabungs-förderung. Hier finden Eltern, Lehrer und Schüler um fas-

der lotsegeht an Bord

WWW.BeGaBunGslotse.de

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renz und die Deutsche Bank ist das ein Grund, das Projekt zu unterstützen. „Es ist eine Sache, hochwertige Program-me zu entwickeln. Genauso wichtig ist es aber, dafür auch die richtigen Adressaten zu finden“, sagt Michael Münch, zuständig für das gesellschaftliche Engagement der Deut-schen Bank in Deutschland. Er sieht im Begabungslotsen die große Chance, Zugang zu schaffen: „Hier hat der Begabungs-lotse eine Lücke ausgemacht und füllt sie sehr gut aus.“

Wo gibt es ein geeignetes Förderangebot für mein Kind? Wel-che Schule ist die richtige? Wie kann ich als Lehrerin oder Lehrer Talententwicklung in den Unterricht einbinden? Auf diese und ähnliche Fragen gibt der Begabungslotse Antwor-ten. Zum einen in Form von redaktionellen Texten. Und zum anderen durch eine umfangreiche Datenbank mit Förder-möglichkeiten, Beratungsangeboten oder Schwerpunktschu-len. Sie ermöglicht die schnelle Suche nach Angeboten in der Wohnumgebung ebenso wie die vertiefte Recherche nach Interessengebieten, Altersgruppen oder Angebotsarten.

weil der BegaBungslotse sich explizit auch an Laien wendet, ist die Qualität der Inhalte besonders wichtig – und wird von Bildung & Begabung besonders ernst genommen. Um die Auswahl und Pflege der Einträge kümmert sich eine Fachredaktion, neue Anbieter müssen nachweisen, dass sie Qualitätskriterien erfüllen. Zahlreiche Experten, darunter an erster Stelle die Vertreter der Bundesländer, waren und sind in die Entwicklung des Begabungslotsen eingebunden.

zu den üBer 2.000 Angeboten in der Datenbank gehört die Heinz-Brandt-Schule aus Berlin-Pankow. Die integrierte Sekundarschule hat wichtige Preise gewonnen, unter ande-rem den Deutschen Schulpreis. Sie bietet viele Angebote, die über das Übliche hinausgehen. So arbeiten etwa alle Schüler

der 7. Klasse einen Tag in der Woche in sozialen Einrichtun-gen mit. „Es geht nicht in erster Linie darum, berufsorientie-rende Aspekte zu bedienen. Sondern die Schüler sollen ler-nen, sich zu engagieren“, sagt Schulleiterin Miriam Pech: „Sie sollen erfahren, dass sie gebraucht werden, dass man auf sie wartet und dass Menschen sich freuen, wenn sie kommen.“In nächster Zeit will die Schule dieses Angebot weiter aus-bauen. Um dieses Ziel zu erreichen, lohnt sich ein Blick in den Begabungslotsen, sagt Miriam Pech. Denn das Inter-netportal listet eben auch regional gefilterte Kontakte auf – vielleicht ist darunter ja ein neuer Kooperationspartner, ein neuer Förderer oder einfach ein gelungenes Praxisbeispiel. „Ich denke, als Lehrpersonen können wir im Begabungs-lotsen viele Impulse finden, wie wir Schüler noch weiter individuell unterstützen können.“

aBer nicHt nur leHrern hat der Begabungslotse viel zu bieten. Gerade Schülern kann er helfen, ihr Potenzial zu entfalten: „Das bringt schon etwas, weil ich glaube, dass manche Leute sich nicht trauen, ihr Talent zu zeigen oder darüber zu sprechen“, sagt Dominic Wiese, Schüler der Heinz-Brandt-Schule: „Entscheidend ist, dass man nicht zu einer Lehrerin gehen und sagen muss, das und das habe ich gesehen, wie läuft das denn ab, sondern dass man sich selbstständig erkundigen kann.“ Vor allem damit, sagt Annette Schavan, „leistet der Begabungslotse einen wichti-gen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit.“

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der Begabungslotse – auch zum hören:

» www.bildung-und-begabung.de/lotse-podcast

Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung

Wir Brauchen jedes talent. herkunft oder BildunGshinterGrund

dürfen keine rolle Bei der fraGe spielen, oB junGe Menschen das Beste aus

ihren BeGaBunGen Machen können.

zitat # 2

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Text ----- Gabriele Unkelbach-Romussi

Wo finden Schülerunis statt? Wer bietet Weiterbildungen für Lehrer an? Der Begabungslotse beantwortet solche Fragen mit wenigen Klicks. Wir haben ins Netz gegriffen und stellen einige Angebote exemplarisch vor.

ein netzaus Förderangeboten

nordrhein-Westfalen:früHstudium Das Informationsportal hält bundesweit zahlreiche Hochschulangebote für Schüler bereit, insbeson-dere zum Frühstudium. Die Universität Köln eröffnet zum Beispiel begabten Jugendlichen ab Jahrgangsstufe 10 die Möglichkeit, in verschiedenen Fächern an regulären Vorle-sungen teilzunehmen. Die Leistungsnachweise werden auf ein späteres Studium angerechnet.

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sachsen: scHwerpunktscHulen Zahlreiche deutsche Schulen engagieren sich im Bereich Begabungsförderung. Sie fördern schwerpunktmäßig im naturwissenschaftlichen, sprach-lichen oder musischen Bereich. Der Begabungslotse gibt Eltern einen Überblick, welche Schulen sich in der Nähe befinden. Das Leipziger Wilhelm-Oswald-Gymnasium etwa ist ein öffentliches Gymnasium mit vertiefter mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung für begabte Schüler.

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Bayern:stipendien Der Begabungslotse nennt Stiftungen, aber auch andere Institutionen, die talentierte junge Menschen finanziell und ideell unterstützen. Die Roland Berger Stif-tung fördert zum Beispiel mit ihrem Schülerstipendium be-gabte Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Fa-milien durch individuelle Förderpläne und ehrenamtliche Mentoren, die die Stipendiaten auf ihrem Weg begleiten.

niedersachsen:weiterBildungen Der Begabungslotse verlinkt zahl-reiche Fortbildungsangebote zur Begabungsförderung, die sich an Lehrkräfte, Eltern, Erzieher und Berater richten. Dazu gehört zum Beispiel XLAB, das Experimentallabor der Uni Göttingen. Die Bildungseinrichtung veranstaltet unter anderem Lehrerfortbildungen in den Fächern Naturwissen-schaften und Medizin.

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hessen: Beratungsstellen Für Eltern, Lehrkräfte und Erzie-her, die Fragen zum Thema intellektuelle Hochbegabung haben, nennt der Begabungslotse Ansprechpartner in In-formations- und Beratungsstellen. Zum Beispiel die bega-bungsdiagnostische Beratungsstelle BRAIN am Fachbereich Psychologie der Universität Marburg. Sie ist eine mögliche Anlaufstelle, die neben der klassischen Beratung auch in-dividuelle psychologische Begabungsdiagnostik anbietet.

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Berlin: scHülerlaBore Inhaltliche Förderangebote sind ein Herzstück des Begabungslotsen. Hierzu gehören neben Akademien oder Wettbewerben auch Schülerlabore. Das Jugendforschungsschiff Cormoran zum Beispiel hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen von der Grundschule an Wissen in den Bereichen Umwelterziehung, erneuerbare Energien und Gewässerökologie zu vermitteln.

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» Das findet der Begabungslotse –einige

BeispielangeBote:

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Weiter-BildunG Göttingen

früh-studiuM

Köln

BeratunGs-stelleMarburg

schWer-punktschule

Leipzig

schüler-laBorBerlin

stipendiuM München

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Interview ----- Angela von Wietersheim, Moritz Kralemann und Andreas Block

Die Zahl der Angebote für junge Menschen ist groß. Aber was muss zeitgemäße Begabungsförderung eigentlich leis - ten? Das haben wir mit Bildungsforscher Eckhard Klieme diskutiert, der seit 2012 auch Vorsitzender des Wissen-schaftlichen Beirats von Bildung & Begabung ist.

klieme: PISA hat im deutschen Bildungssystem eine zentrale Idee auf den Weg gebracht, die man mit dem Begriff „Kompetenzentwicklung“ auf den Punkt bringen kann. Bildungserfolg hängt nicht nur davon ab, Fakten zu kennen und möglichst viele Schulbuchaufgaben zu lösen. Junge Menschen sollen lernen, Wissen anzuwenden, es in neuen Situationen kreativ zu nutzen und vor komplexen Aufgaben nicht zurückzuschrecken. Das sind Ziele, die schon immer für viele Projekte in der Begabungsförderung galten. Durch die PISA-Debatten in Deutschland sind sie in den vergangenen Jahren jedoch noch stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

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Mit deM BeGaBunGslotsen Will BildunG & BeGaBunG Gerade auch eltern und lehrer zu fraGen der potenzial- und talentent-WicklunG inforMieren. Wie WichtiG ist deren rolle, Wenn Wir üBer zeitGeMässe talentförderunG sprechen?

klieme: Förderung bedarf immer der Erwachsenen, der Pädagogen, der Eltern. Die Herausforderung für Bildung & Begabung sehe ich darin, in den Alltag hineinzuwirken und – zum Beispiel – Lehrern Handreichungen zu geben,

herr klieMe, ein Blick in den BeGaBunGs-lotsen von BildunG & BeGaBunG zeiGt: die zahl der anGeBote für junGe Menschen steiGt. Gute projekte Greifen daBei aktuel-le Wissenschaftliche erkenntnisse auf. GiBt es trends, die die talentförderunG in den koMMenden jahren Beeinflussen Werden?

klieme: Das Verhältnis von Leistungsfähigkeit und Leis-tungsbereitschaft ist ein Thema, das noch stärker in den Fokus rückt. Es reicht nicht, sich nur mit kognitiven Leis-tungen zu beschäftigen. Zeitgemäße Angebote sollten Inte-ressen, Leidenschaft und Engagement wecken. Ihre Leitfra-gen sollten sein: Wie können wir mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstregulation fördern? Kluge Programme der Be-gabungsförderung sollten in Zukunft auch dem Phänomen entgegenwirken, dass es junge Menschen gibt, die durch-aus hohe kognitive Leistungen erbringen, aber trotzdem kein hinreichendes Interesse entwickeln – zum Beispiel in den MINT-Fächern.

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sie koordinieren seit 2007 die deutsche pisa-studie. hat pisa auch die BeGaBunGs-förderunG verändert?

raum Bietenfür Ungewöhnliches

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n„ BeGaBunGs-förderunG darf sich

nicht auf das eine prozent der inte l li-Gentesten personen

dieses landes Beschränken.“

Eckhard Klieme

zitat # 3

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die ihnen helfen, im Unterricht begabten Schülern gerecht zu werden. Das Grundprinzip ist klar: Eine Arbeit, die sich besonders an talentierte Jugendliche richtet, muss viel mehr Raum für Eigeninitiative, für Ungewöhnliches bieten. Um beim Unterricht zu bleiben: Wünschenswert ist zum Bei-spiel, das Jahrgangsstufenprinzip häufiger aufzubrechen, also Schüler mit ähnlichen Talenten und Interessen zu-sammenzubringen – auch wenn sie vielleicht nicht gleich alt sind. Aber der Fokus sollte natürlich nicht allein auf der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften liegen. Für Bildung & Begabung ist die Frage genauso wichtig, wie man Eltern dazu bewegen kann, die Potenziale von jungen Menschen zu erkennen und auf diese einzugehen.

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sie sprechen das erkennen von poten-zialen an: Welche BedeutunG haBen intelliGenztests heute noch?

klieme: Früher war das Thema Diagnostik ganz zentral für den wissenschaftlichen Umgang mit Begabung: Was ist der richtige Test? Welche Prognosekraft hat er, wie valide ist er? In der Diskussion im Wissenschaftlichen Beirat von Bildung & Begabung war es für mich interessant zu sehen, dass die Bedeutung des Themas in den vergangenen Jahren offenbar abgenommen hat.

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Woran lieGt das?

klieme: Die meisten Experten sind inzwischen der Mei-nung, dass es den klaren „Cut-off“ zwischen Hochbega- bung und Begabung nicht gibt. Und dass es sich deshalb

nicht lohnt, immer weiter in neue diagnostische Instrumen-te zu investieren. Vielmehr müssen wir herausfinden, wie man den unterschiedlichen Potenzialen junger Menschen auf unterschiedlichen Niveaus gerecht wird. Begabungs-förderung darf sich nicht auf das eine Prozent der intelli-gentesten Personen dieses Landes beschränken.

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als pisa-koordinator BeschäftiGen sie sich viel Mit BildunGssituationen in an deren ländern. GiBt es unterschiede, Wie diese Mit den theMen potenzialent-WicklunG oder BeGaBunGsförderunG uMGehen?

klieme: In interkulturellen Studien kann man zeigen, dass wir in Deutschland besondere Leistungen oft nicht wertschätzen, sie teilweise sogar karikieren oder in eine Ni-sche stellen. Das Konzept des „Strebers“ gibt es in anderen Kulturen nicht – denken Sie zum Beispiel an Nordamerika oder Ostasien. Wir sind häufig schon zufrieden, wenn je-mand die üblichen Anforderungen erfüllt. Die andere Seite dieser Medaille ist: Wer den gesellschaftlichen Anforderun-gen nicht direkt entspricht, wird in seinen Leistungen kaum wertgeschätzt. Individuelle Förderung ist damit auch eine Frage der Gerechtigkeit.

ist einer der renoMMiertesten deutschen bildungsforscher. seit 2001 leitet klieMe die ar-beitsgruppe „bildungsqualität und evaluation“ aM deutschen institut fÜr internationale pädagogische forschung (dipf). er koordiniert seit 2007 die deutsche pisa-studie.

eckhard klieMe

eckhard klieme auch im video-interview:

» www.bildung-und-begabung.de/video-klieme

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acht experten aus Wissenschaft und Bil-dunGspraxis Bilden seit april 2012 den Wissen-schaftlichen Beirat von BildunG & BeGaBunG. der Beirat soll forschunGstrends aufspüren, deBatten Bereichern und die proGraMMarBeit

von BildunG & BeGaBunG unterstützen.

Den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats übernimmt Prof. Dr. Eckhard Klieme, der Koordinator der deutschen PISA-Studie.

Auf drei Jahre in das Gremium berufen wurden außerdem Prof. Dr. Susanne Buch (Universität Wuppertal), Armin Hackl

(Evocation Weiterbildung, Rimpar), Bernd Knorreck (Genoveva- Gymnasium, Köln), Prof. Dr. Kristin Krajewski (Universität Gießen), Prof. Dr. Christoph Perleth (Universität Rostock),

Prof. Dr. Anne Sliwka (Pädagogische Hochschule Heidelberg) und Prof. Dr. Margrit Stamm (Universität Fribourg, Schweiz).

Welche Potenziale haben Kinder und Jugendliche – und wie können sie gefördert werden? Diese Frage definierte der Beirat als zentral für die Begabungsförderung. Das Gremium unterstützte

damit ausdrücklich die erweiterte Perspektive auf Begabung und den breiteren Fördergedanken von Bildung & Begabung.

» Brücke zwischen wissenscHaft und

praxis

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Ein gesellschaftlicher Auftrag: jeden jungen Menschen in seinen Stärken und Potenzialen optimal zu fördern. Mit dem Start der Veranstaltungsreihe „Perspektive Begabung“ hat Bildung & Begabung gezeigt: Es gibt spannende An-sätze, dieses Ziel zu erreichen.

den: Fabriken, Gefängnisse und Schulen“, sagte Kühmayer. Die Wirtschaft sei bereits mitten im Veränderungsprozess. Immer häufiger würden Menschen danach bezahlt, ob sie bestimmte Ziele erreichen – Anwesenheitszeit als Mess-größe sei in der Kreativökonomie ein Auslaufmodell. Das Bildungssystem hingegen folge oft noch der alten Logik und vermittle Wissen im 45-Minuten-Takt, egal, ob die Klasse sich gerade für ein Thema begeistere oder nicht.

küHmayers plädoyer: Schule als Teil der Kreativbran-che begreifen und Individualität statt Konformität fördern. Ein Fazit, das auf der Tagung von Bildung & Begabung häufiger aufgegriffen wurde. „Schulen müssen auch Raum bieten für ‚unübliche‘ Begabungen“, sagte Anne Sliwka, Prorektorin an der PH Heidelberg. Wenn ein Schüler sich für Kryptografie interessiere, sei es klug, ihn seine Begeiste- rung mit einer Gruppe teilen zu lassen. In ihrem Vortrag zeigte Sliwka internationale Praxisbeispiele der Begabungs-förderung. In Schottland zum Beispiel seien die Erfahrun-gen mit kooperativen Lernmodellen sehr gut. So gebe es im Mathematik-Unterricht Phasen, in denen mathematisch besonders begabte Schüler zusammen Aufgaben lösen. Die-se wechseln sich, so Sliwka, mit Phasen ab, in denen die begabten Schüler den weniger leistungsstarken helfen.

„perspektive BegaBung“ – ist das eine Frage? Oder doch eine Arbeitsaufforderung? „Für uns ist dieser Veran-staltungstitel vor allem ein Statement“, sagte Elke Völmicke, Geschäftsführerin von Bildung & Begabung. Auf Einladung von Bildung & Begabung haben zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe 300 Gäste im Wissenschaftszentrum Bonn und in der Deutschen Welle darüber diskutiert, wie diese Perspektive konkret aussehen kann.

Zunächst nahm der Trendforscher und Strategieberater Franz Kühmayer in seiner Keynote „Begabung 2020“ das große Ganze in den Blick. Der Österreicher skizzierte, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Lernen, Job, Ruhestand: Diese Biografie des Industriezeitalters mit seinen klar von-einander getrennten Lebensphasen werde abgelöst von der „Multigrafie“ des Wissenszeitalters: Phasen des Lernens und Arbeitens durchmischen sich – wir lernen nicht aus und arbeiten immer länger. „Deshalb müssen wir über unser gesellschaftliches Bild von Begabung nachdenken“, sagte er und forderte, den Fokus zum Beispiel auch auf ältere Men-schen zu richten. „Bildung nach Stechuhr“: Dieses Prinzip der industriellen Logik sei nicht geeignet, um alle Kinder in ihren Begabungen zu fördern. „Es gibt nur drei Systeme, in denen Menschen nach Anwesenheitszeit beurteilt wer-

stärken fördern

Text ----- Andreas Block und Moritz Kralemann

Stechuhren abschaffen

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Page 17: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

was scHulen in deutscHland konkret tun, wur-de in einem der Praxisforen diskutiert: Albert Häusler, Leiter des mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG) Karlstadt, präsentier-te einen „Baukasten der Begabungsförderung“ (Moderator Armin Himmelrath), der belegte, was an ganz normalen Schulen unter ganz normalen Bedingungen möglich ist – wenn man will. Sein Vortrag machte klar: Der Erfolg von individueller Begabungsförderung in der Schule hängt von vielen Faktoren ab, zu denen nicht allein die Vielfalt ein-zelner Fördermaßnahmen zählt. Wichtige Erfolgsvoraus-setzungen sind die Schulorganisation (Gremien und Kom-munikation) ebenso wie individuelle Konzepte (Unterricht und Betreuung) und vor allem ein förderfreundliches Schul-klima mit einem Schulleitbild, einem Schulvertrag und

Evaluationen.Ziel aller Maßnahmen sei die Verbesserung der Lernkompetenz als Grundlage für erfolgreiches lebens-langes Lernen. Dabei setzt das JSG Karlstadt unter anderem auf die Förderung von Freiarbeit, Methodenlernen als Un-terrichtsfach, auf den Erwerb von Medienkompetenz sowie auf schulinterne Lehrerfortbildungen zu Themen wie offene Unterrichtsformen oder Medien- und Methodenvariation.

vor der facHtagung am 1. Dezember 2011 hatte Bildung & Begabung am 30. November zur Abendveran-staltung „Talente für Deutschland“ eingeladen, um sich als Zentrum für Begabungsförderung der Öffentlichkeit vorzu-stellen. Das Ziel des Abends in der Deutschen Welle Bonn: nicht nur über Talente sprechen, sondern mit ihnen. Mit ARD-Moderator Ingo Zamperoni („Tagesthemen“, „Nacht-magazin“) führte ein Sieger des Bundeswettbewerbs Fremd-sprachen durch den Abend. Zamperoni sprach mit Alum-ni der Projekte von Bildung & Begabung – unter anderem mit Bischan Sharifi, der im September 2011 an der ersten VorbilderAkademie teilgenommen hat, einem Format für begabte junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. „Ich habe viel Selbstvertrauen gewonnen“, sagte er – und hob das Gemeinschaftsgefühl hervor, das mindestens so wichtig sei wie die inhaltliche Förderung auf der Akademie.

diesen punkt griff Eckhard Klieme, Leiter der deut-schen PISA-Studie, in der Podiumsdiskussion auf. Er forderte eine neue Anerkennungskultur an den Schulen, die sowohl Spitzenleistungen honoriert als auch individuelle Verbesse-rungen. Gerade Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte seien extrem motiviert, Bildungsangebote zu nutzen. Bislang werde dieses Leistungspotenzial zu selten abgerufen. Ange-bote wie die VorbilderAkademie von Bildung & Begabung seien geeignete Ansätze, diesem Widerspruch zu begegnen.

wird „Perspektive Begabung“ fortgesetzt. Im März soll besonders das Thema

Kompetenzentwicklung im Fokus stehen.

iM Gespräch

unsere fotos zeigen bischan sharifi, teilnehMer der vorbilderakadeMie, auf deM podiuM in der

deutschen welle (l.) und anne sliwka bei ihreM vortrag iM wissenschaftszentruM.

2013

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Multimediale dokumentation der veranstaltungen:

» www.bildung-und-begabung.de/perspektive

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Page 18: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» Erfolgreiche ernte

Auf einer Wanderung durch Südamerika sind Flip-Flops wertvoller als Turnschuhe. » Seite 24

Wussten sie?

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Page 19: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

potenziale wecken, Bildungs-cHancen nutzen:

diese Beispiele zeigen, wie eHr- geizige ziele wirk-licHkeit werden.

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Page 20: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

milcHiges licHt und niedrige Decken. Madeleine hämmert in die Schreibmaschine. Neben ihr kurbelt Mary-Inés am Rechengerät. Sie lupft die Sonnenbrille, stupst Madeleine an und sagt: „Look: Our delivery reliabil-ity is almost 70 percent this month!“ Im Hintergrund steht ein Karton mit der Aufschrift „Synchronia“, an der Wand hängt ein blütenbedruckter Kalender. Das Jahr ist 1977.

BezieHungsweise 2011: Made-leine und Mary-Inés heißen eigentlich Natascha und Corinna und die Rechen-maschine steht im Elektronikmuseum. Die Szene stammt aus dem Film „Trip Down Memory Lane“, den sie mit ih-ren Kolleginnen Michaela und Andrea für den Bundeswettbewerb Fremd-sprachen gedreht haben. In dem Bei-trag vergleichen die vier Azubis der ZF Friedrichshafen AG die Ausbildung in den 1970er-Jahren mit der Ausbildung heute. Im Fokus steht die Juniorenfir-ma „Synchronia“, in der ZF-Azubis ei-genverantwortlich unter realen Bedin-gungen arbeiten. Wie die Azubis der ZF Friedrichshafen AG reichen etwa 1.000 Auszubildende und Berufsschüler je-des Jahr Filme, Hörspiele oder Multi-

Mit dem Format „Team Beruf“ will der Bundeswettbewerb Fremd-sprachen Sprachtalente außerhalb des gymnasialen Umfelds fördern. Etwa 1.000 Azubis und Berufs-schüler reichen jedes Jahr Filme, Hörspiele oder Multimediapräsen-tationen ein. Manche Beiträge sind echte Zeitreisen – zum Bei-spiel in die 1970er -Jahre.

Text ----- Birgit Lüke

gloBal playervon morgen

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Page 21: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

mediapräsentationen beim Wettbewerb „Team Beruf“ ein. Mit diesem Format richtet der Bundeswettbewerb Fremd-sprachen den Blick gezielt auf Sprachtalente außerhalb des gymnasialen Umfelds. Für die Teilnehmer besteht die Aufgabe darin, einen fremdsprachigen Medienbeitrag mit Berufsbezug zu erstellen. „Wir haben ein Thema gesucht, das den Einsatz von Fremdsprachen rechtfertigt und sich mit einfachen Mitteln realisieren lässt“, sagt Michaela, die extra nach Friedrichshafen gezogen ist, um eine Ausbil-dung mit internationaler Ausrichtung zu absolvieren. „Da kamen wir auf die Idee, zwei ehemalige Azubis, die jetzt an Standorten in Frankreich und Spanien arbeiten, auf eine Dienstreise nach Deutschland zu schicken. Im Ausbildungs-zentrum in Friedrichshafen erinnern sie sich dann an ihre eigene Ausbildung zurück.“

gemeinsam HaBen die vier azuBis ein Drehbuch geschrieben, Requisiten gesucht und Dialoge einstudiert – in Englisch, Französisch und Spanisch. Natascha und Co-rinna waren für die Vergangenheit zuständig, Andrea und Michaela für die Gegenwart. „Wir haben uns zusammen-gesetzt und alles abgesprochen. Witze, die nicht alle lustig fanden, sind rausgeflogen“, erzählt Corinna alias Mary-Inés.

Die ZF Friedrichshafen AG beteiligt sich seit 2005 am Bundeswettbewerb Fremdsprachen. Unternehmensinter-ner Vorreiter ist das ZF-Werk in Schweinfurt, das schon seit 2000 dabei ist. Annette Leschinski, die die Auszubilden-den am Standort Friedrichshafen betreut, sagt: „Durch den Wettbewerb setzen sich die Azubis intensiv mit Aussprache, Grammatik und berufstypischen Gesprächssituationen aus-

einander. Und sie können ihre eigenen Ideen umsetzen. Da kommen oft ganz neue Begabungen zum Vorschein.“ Höhe- punkt der Arbeit war der Drehtag. „Wir sind in Hippie- Kostümen quer durch die Zerspanungswerkstatt gelaufen“, erzählt Corinna. Im Mai 2011, eine Woche vor Abgabe-schluss, war der Film fertig. Die sieben Minuten zeigen, dass sich bei den ZF-Auszubildenden in den letzten 35 Jahren mehr geändert hat als die technische Ausstattung.

ein HalBes jaHr später im Kurhaus Bad Wildbad die Preisverleihung: Blitzlichter flackern, das Publikum applau-diert. Corinna reckt den Daumen nach oben, Andrea und Natascha lächeln, Michaela hält die Urkunde in die Kame-ra: 1. Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen für die Gruppenarbeit „Trip Down Memory Lane“. „Wir haben ge-hofft, dass wir eine gute Platzierung erreichen. Dass es sogar ein 1. Preis geworden ist, ist der Wahnsinn“, sagt Corinna. Als die Preisverleihung zu Ende ist, haben sie es eilig. Nata-scha und Corinna müssen am nächsten Tag ihre Abschluss-prüfungen vor der Industrie- und Handelskammer ablegen – unter anderem in ihren Fremdsprachen. Nervös sind sie nicht. „Durch den Wettbewerb sind wir gut vorbereitet. Da kann nichts schiefgehen“, sagt Natascha. Sie klemmen sich die Urkunden unter die Arme und sausen zum Bahnhof.

ihr projekt, ihr erfolG

natascha harbalik, corinna reichle, andrea rau, Michaela delle (grosses foto v. l.), sprach-

begeisterte azubis der zf friedrichshafen ag.

der film der friedrichs- hafener azubis:

» www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de/team-beruf

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Page 22: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

austausch Mit den Besten

Markus penner (v. l.) , philipp weiss, achiM krause und paul görlach iM

Max-planck-institut fÜr MatheMatik

Ins renommierte Max-Planck-Institut für Mathematik werden eigentlich nur Forscher eingeladen, die einen Doktor titel vorweisen können. Für die Sieger des Bundeswettbewerbs Mathematik macht das Institut seit 2011 eine Ausnahme.

weltklasse

Text ----- Andreas Block

in den Sommerferien

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nein, wie im wissenscHaftlicHen Elfenbeinturm sieht es hier nicht aus: In kleinen Gruppen stehen Dutzende Forscher zusammen, man hört sie munter durcheinander deutsch, englisch und italienisch sprechen. Es ist früher Nachmittag, Tea Time, die Sonne durchflutet den Lichthof des Max-Planck-Instituts für Mathematik (MPIM) in Bonn. Zeit, sich auszutauschen, natürlich vor allem über die Welt der Zahlen, Gleichungen, Formeln, Theorien.

Mittendrin beim täglichen Institutstee waren im Som-mer 2011 vier Nachwuchs-Mathematiker. Markus Penner, Achim Krause, Paul Görlach und Philipp Weiß wurden für ihren Sieg beim Bundeswettbewerb Mathematik ausge-zeichnet – und zum ersten Mal war mit diesem Bundessieg eine Einladung ins Max-Planck-Institut für Mathematik verbunden. Das MPIM ist eine der renommiertesten ma-thematischen Forschungseinrichtungen weltweit. Gerd Fal-tings, Institutsdirektor und einziger deutscher Träger der Fields-Medaille, hatte die Einladung für den vierwöchigen Forschungsaufenthalt persönlich ausgesprochen.

etwa 500 spitzen-matHematiker kommen jedes Jahr aus der ganzen Welt zum Forschen an das Institut in der Bonner Innenstadt. „Eigentlich sind Promotion oder so-gar Professur die Mindestvoraussetzung für eine Einladung an unser Institut“, sagt Christian Blohmann, der am MPIM das Programm für die Bundessieger organisiert. „Diese jun-gen Talente haben aber im Bundeswettbewerb Mathematik gezeigt, dass sie schon echte Mathematiker sind.“

Einer dieser jungen „echten Mathematiker“ ist Achim Krause aus Horb am Neckar. Er konnte sich durch seinen Erfolg beim Bundeswettbewerb nicht nur über die Auf-

nahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes freu-en, sondern auch über den Forschungsaufenthalt in Bonn. „Man kennt ja die Klischees, dass Mathematiker in ihren Büros sitzen und den ganzen Tag nachdenken“, erzählt der 18-Jährige. „In Bonn habe ich erfahren, dass Mathematik eine ziemlich gesellige Sache ist. Die Büros standen immer offen. Alle Mitarbeiter und Gastforscher waren bereit, bei unseren Projekten zu helfen.“

ein scHwieriges, kaum erforscHtes mathemati-sches Problem erkennen, bearbeiten und zuletzt aufschreiben und präsentieren: Diese Schritte im Arbeitsalltag eines Wis-senschaftlers sollten die Jugendlichen in Bonn kennenlernen. Fünf Themen hatte Christian Blohmann ihnen am Anfang vorgestellt, Achim Krause entschied sich für ein Projekt aus der algebraischen Topologie, seinem mathematischen Spezi-algebiet. Um das Thema zu bearbeiten, konnte er nicht nur auf den Rat der erfahrenen Kollegen setzen, sondern auch auf die umfangreiche mathematische Bibliothek unter dem Dach des Instituts. „Dort ist es dann doch so ruhig, wie man es sich in einem Forschungsinstitut vorstellt“, sagt er.

Nach dem erfolgreichen Start wird die Kooperation von Bil-dung & Begabung und Max-Planck-Institut fortgesetzt. Im März 2012 hat Christian Blohmann vom MPIM erneut Preis-träger des Bundeswettbewerbs Mathematik für den Sommer ins Institut eingeladen: „Heimlich hoffen wir natürlich auch, unter den Bundessiegern tolle Doktoranden zu finden.“ Das könnte sogar direkt im ersten Jahr geklappt haben. Achim Krause, der große Teile des Mathematik-Studiums parallel zum Abitur absolviert hat, hat mit dem Institut schon eine lose Vereinbarung getroffen: Er würde demnächst gerne als Doktorand am Max-Planck-Institut in Bonn anfangen.

Achim Krause, Sieger des Bundeswettbewerbs Mathematik undGastforscher am Max-Planck-Institut im Jahr 2011

in Bonn haBe ich erfahren, dass MatheMatik eine zieMlich

GeselliGe sache ist.

zitat # 4

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6.127+60 %BeiträGe in printMedien sind 2011 üBer BildunG & BeGaBunG erschienen.

teilnehMerWachstuM konnte der BundesWettBeWerB MatheMatik 2011 iM verGleich zuM vorjahr verzeichnen.

seiten stark wäre ein Heft, das alle Dokumentationen der Deutschen Schüler Akademie, der JuniorAkademie Meisenheim und der Multinationalen Akademi en bündelt. Die Arbeit an der „Doku“ ist das Abschlussprojekt auf jeder Akademie. Die Texte fassen die Ergebnisse aus 16 Tagen intensiver Kursarbeit zusammen.

fans und follower lesen die Nachrichten von Bildung & Begabung bei Facebook und Twitter oder per Newsletter und RSS-Feed (Stand: Juni 2012).

BesucHe zählte die Website des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen im September und Oktober 2011 – mehr als doppelt so viele wie in anderen Monaten. Kein Wunder: Am 6. Oktober endete die Anmeldephase für den neuen Wettbewerbslauf.

Deutschland 150 punkte

China 189 punkte

Schweiz 88 punkte

Indien 119 punkte

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Bei der Internationalen Mathe-matik-Olympiade 2011 in Ams-terdam hat Deutschland mit Lisa Sauermann die beste Teilnehmerin aller Zeiten gestellt und insgesamt Platz 11 erreicht. Unsere Über-sicht rückt dieses gute Ergebnis in einen internationalen Kontext.

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1 Viertel-

millionjunger Menschen hat 2011 an den Projekten von

Bildung & Begabung teilgenommen – von der VorbilderAkademie bis zur Mathematik-Olympiade.

» Bildung & Begabung in zaHlen

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svea jaeGer: Was ist dir aus der zeit der „ruta Quetzal“ aM Besten in erinnerunG GeBlieBen?

vincent peña: Das Ambiente. Wir haben uns alle super verstanden. Trotz der Einteilung in Gruppen hatte ich nie den Eindruck, dass sich starre Kon-stellationen gebildet hätten. Alle waren bereit, andere Leute kennenzulernen und neue Freundschaften zu schlie-ßen. Nur deshalb war es möglich, dass 250 Jugendliche fünf Wochen lang viel Spaß hatten.

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svea jaeGer: Was konn- test du aus dieser zeit MitnehMen?

vincent peña: Während dieser fünf Wochen konnte ich entdecken, wie es ist, mit dem Wissen einzuschlafen, dass sich auf der anderen Seite der Zeltplane die pure Natur befindet. Ich habe auch einen viel tieferen Ein- blick in die Kultur und Geschichte Lateinamerikas, insbesondere Perus, bekommen. Einen großen Gewinn stellten natürlich die vielen Freund-

Völkerverständigung in Wander-schuhen: Die „Ruta Quetzal“ führt jedes Jahr spanisch sprechende Jugendliche auf eine Abenteuer-reise. Vincent Peña aus Dresden hat 2011 beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen – und durfte sich als einziger Deutscher auf den Weg machen. Seine Nach-folgerin Svea Jaeger wollte von ihm wissen, was sie auf der „Ruta“ erwartet.

Protokoll des Gesprächs ----- Nina Linnebach

ein tripnur für Abenteurer

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Page 27: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

schaften dar, die während der Zeit auf der „Ruta“ entstan-den sind. So ein Abenteuer ermöglicht es, eine enge Bin-dung zu den Leuten herzustellen.

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svea jaeGer: hast du dich speziell auf die sehr lanGen WanderunGen vorBereitet?

vincent peña: Ich bin vorher etliche Male in den Ber-gen wandern gewesen, dabei konnte ich auch gleich meine Wanderausrüstung testen. Auf zehnstündige Wanderungen hat mich das natürlich nicht ganz vorbereitet, aber wenn du darauf achtest, dass dein Gepäck nicht zu schwer wird, soll-test du klarkommen. Allerdings empfiehlt es sich, genügend Blasenpflaster einzupacken.

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svea jaeGer: ist es dir schWerGefallen, dein Gepäck für sechs Wochen auszu-suchen und in den zWei rucksäcken zu verstauen, die den teilnehMern zur ver-füGunG Gestellt Werden?

vincent peña: Es erstaunt mich, dass mein Gepäck überhaupt in die Rucksäcke gepasst hat. Allerdings hatte ich auch sperrige Sachen dabei, die ich gar nicht benötigt habe, zum Beispiel meine Turnschuhe. Flip-Flops sollte man aber unbedingt dabei haben, denn die sind leicht und trocknen schnell. Außerdem müssen ins Gepäck noch guter Sonnenschutz und Nähzeug, um den Rucksack im Ernstfall ausbessern zu können.

svea jaeGer: und GaB es Bei so vielen neuen eindrücken auch einen Besonderen oder Besonders BeWeGenden MoMent?

vincent peña: Am Ende der „Ruta Quetzal“ wurden wir in Madrid ausgezeichnet, das ging sehr formell zu. Dennoch standen bald alle „Ruteros“ auf und klatschten und jubelten. Es war wie ein erleichtertes Ausatmen, vor Freude, bis zum Ende durchgehalten zu haben. Zugleich war das ein Luftho-len, da jeder gespannt war, wie man nun auf das „normale“ Leben blicken würde.

vincent unterWeGs

fÜnf wochen lang ist der schÜler aus dresden durch peru und spanien gewandert.

die „ruta Quetzal“

die abenteuerreise durch spanien und sÜdaMerika soll

den austausch spanisch sprechender Jugendlicher

auf der ganzen welt för-dern. sie wurde von könig

Juan carlos initiiert. in deutschland fÜhrt der weg zur „ruta quetzal“ Über den bundeswettbewerb freMd-

sprachen. 2012 geht svea Jaeger (l.) auf der „ruta“.

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Ein Dauer-Trainingslager für Zahlenkünstler: Seit drei Jahren läuft „Jugend trainiert Mathematik“, das Förderprogramm von Bildung & Begabung und Deutsche Telekom Stiftung.

Bereit

Text ----- Birgit Lüke und Moritz Kralemann

für höhere Aufgaben

Gut Gerüstet

kevin höllring hat von der förderung durch „Jugend trainiert MatheMatik“ profitiert.

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Page 29: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

kevin Höllring hat es geschafft: Er ist ganz oben ange-kommen. Wenn sich die besten Nachwuchsmathematiker der Welt im Juli bei der Internationalen Mathematik-Olym-piade (IMO) in Argentinien messen, dann ist der 17-jährige Nürnberger dabei. Er ist einer von ihnen. Dorthin gebracht hat ihn ein Flug mit der Nummer LH 510 – und ein För-derprogramm mit der Abkürzung JuMa.

Mit „Jugend trainiert Mathematik (JuMa)“ suchen die Deut-sche Telekom Stiftung und Bildung & Begabung seit 2007 gemeinsam nach Nachwuchstalenten für das deutsche IMO-Team. Zielgruppe von JuMa sind Schüler der Klassen 7 bis 11. Die Vorbereitung auf die IMO startet jeweils im April und endet im Januar des darauffolgenden Jahres. 250 Schüler können am Programm teilnehmen.

drei jaHre lang war Kevin Höllring bei JuMa dabei – von der 8. bis zur 11. Klasse. „Ich habe sehr viel gelernt, was ich vorher nicht wusste, zum Beispiel über Peripherie-winkelsätze“, sagt er. Über JuMa kam er auch zu den Wett-bewerben: erst zur bundesweiten Mathematik-Olympiade, dann zum Bundeswettbewerb Mathematik. „Vorher wusste ich ja gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt.“

Die Teilnehmer von „Jugend trainiert Mathematik“ erhalten sechsmal im Jahr einen Korrespondenzbrief mit fünf Mathe-matik-Aufgaben und Studienaufträgen. Zusätzlich finden für Teilnehmer ab Klasse 8 pro Jahr zwei Wochenendseminare statt. Bei diesen Treffen vermitteln Dozenten den Schülern mathematisches Wissen, das im Schulunterricht nicht behan-delt wird – aber nötig ist, um komplexe Aufgaben auf IMO-Niveau lösen zu können. In jedem Seminar werden Klausu-ren geschrieben und das Leistungsniveau überprüft.Die IMO war für Kevin lange Zeit weit weg, aber mit jedem Korrespon-denzbrief und jedem Seminar wurde er besser. „In meinem dritten JuMa-Jahr ist die Klausur super gelaufen und da däm-

merte mir, dass ich es vielleicht wirklich bis ins IMO-Team schaffen kann.“ Dieser Durchbruch zeigte sich auch bei den Wettbewerben: 2010 gewann er erstmals den Bundeswettbe-werb Mathematik, von da an ging es nur noch aufwärts. Sein bisher größter Erfolg: eine Silbermedaille bei der Mitteleuro-päischen Mathematik-Olympiade (MeMO) 2011 in Kroatien.

die memo, Bei der Teams aus zehn mitteleuropäischen Ländern antreten, ist für JuMa-Teilnehmer die Feuerpro-be. Ihr Erfolg spricht für den Erfolg von JuMa: Seit 2008 hat Deutschland bei der MeMo 21 Medaillen geholt, drei davon aus Gold. Ähnlich erfolgreich geht es jedes Jahr bei der IMO weiter. 2011 etwa belegte Deutschland mit einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze den elften Platz unter mehr als 100 Nationen. Drei der sechs Teammitglie-der waren JuMa-Absolventen.

Ohne JuMa hätte auch Kevin den Sprung an die internatio-nale Spitze nicht geschafft. Neben der fachlichen Förderung sieht der Fußballfan vor allem im Austausch mit den an-deren Teilnehmern einen wichtigen Baustein für seinen Er-folg. „JuMa hat mir sehr viel gebracht – bei den Seminaren hab ich viele Leute kennengelernt, die so denken wie ich“, sagt er. „Oft haben wir nachts noch zusammengesessen und Lösungswege diskutiert. Da vermischt sich dann das Fach-liche mit dem Privaten.“ In Argentinien feiert Kevin Höll-ring seinen 18. Geburtstag. Das schönste Geschenk wäre natürlich eine Medaille. „Ich werde mich in Mar del Plata nicht von den Klippen stürzen, wenn es nicht klappt, aber Bronze wäre schon schön.“

Kevin Höllring aus Nürnberg, Teilnehmer bei „Jugend trainiert Mathematik“.Wie er auf internationalem Niveau in Argentinien abgeschnitten hat, steht auf

» www.bildung-und-begabung.de.

Bei den „juMa“-seMinaren haBe ich viele leute kennen-

Gelernt, die so denken Wie ich.

sat.1 hat kevin höllring porträtiert: » http://tinyurl.com/Mathe-Ass

zitat # 5

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„Experimentelle Ökologie: Was Mikroskope und Gummi-stiefel miteinander zu tun haben“ oder „Arbeit: Ideen-geschichte und poli tische Ökonomie“ und „Vanilleschoten oder Industrie abfall? Großtech nische Vanillin herstellung“.

in den nacHmittag starten die Schüler mit kurs-übergreifenden Angeboten, die allen Teilnehmern offen-stehen – und von diesen selbst gestaltet werden: Musik, Sport oder Theater zum Beispiel. Dabei bleibt auch Zeit, völlig neues Wissen zu erwerben (14 Uhr) oder in Ruhe einen Brief nach Hause zu schreiben (15 Uhr). Danach geht es wieder in die Kurse, deren Arbeit je nach Thema nicht auf den Kursraum beschränkt ist (18 Uhr). Wenn die Wäsche nicht für 16 warme Sommerferientage ausreicht, steht immer noch der Abend zur Verfügung (20 Uhr), den die Teilnehmer außerdem auch mit kursübergreifenden Akti vitäten gestalten können.

die akademien sind über das ganze Bundesgebiet ver-teilt, von der Ostsee bis ins Allgäu. Sie leben von der Moti-vation und den Talenten ihrer Teilnehmer und vom Enga-gement der Akademie- und Kursleiter. Sie schaffen es, ihre Begeisterung für wissenschaftliches Arbeiten und Forscher-geist an die Schüler weiterzugeben – und das neben ihrer normalen Berufstätigkeit. Viele Kursleiter haben selbst am DSA-Programm teilgenommen und kommen nun jedes Jahr gerne zurück, um an einer Akademie mitzuwirken.

oBwoHl sommerferien sind, stehen die Teilnehmer der Deutschen SchülerAkademien früh auf. Schon um halb acht trifft man sich zum gemeinsamen Frühstück, danach werden im Plenum (9 Uhr) Informationen zwischen Teil-nehmenden und Akademie- und Kursleitern ausgetauscht: Wie sieht das Tagesprogramm aus? Wann brechen wir über-morgen zur Exkursion auf?

in den folgenden Stunden (11 Uhr) bis zum Mittag-essen arbeiten die Teilnehmer in den verschiedenen Kursen. Das Themenspektrum ist breit: 2011 standen unter anderem auf dem Programm: „Was will ich sagen, was will ich sein?“,

So schnell vergisst man diese 16 Tage nicht: Die Deutsche SchülerAkademie (DSA) ermöglicht jährlich etwa 800 jungen Menschen ein spannendes Ferienerlebnis. Was passiert an ei-nem Akademietag? Unser Fotograf Lars Frohmüller war dabei.

ein tag

Text ----- Nina Linnebach

bei der Deutschen SchülerAkademie

Was Will ich saGen, Was Will

ich sein?

zitat # 6

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9 uhr

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18 uhr

11 uhr

noch mehr akademie-Bilder aus dieser fotoreportage: » http://tinyurl.com/Grovesmuehle

14 uhr

15 uhr

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Eine vielfach ausgezeich-nete Schülergruppe aus Voerde hat das Programm von Bildung & Begabung auf der didacta 2012 richtig bunt gemacht.

scHülerin cHarlotte dudda erzählt von diesem etwas anderen Messebesuch: Gedränge in der Straßenbahn. Schwer bepackt mit Taschen und Kisten. Endstation: Mes-se Hannover. Donnerstag, 16. Februar 2012. Unser erster Tag auf der didacta. Gespannt auf das, was uns hinter den rie sigen Toren erwartet, betreten wir die Messehallen. Stim-mengewirr, überall Stände mit Büchern und Stiften. Er-schlagen von den vielen Eindrücken, machen wir uns auf die Suche nach unserem Stand in Messehalle 15. Die Über-raschung war groß, als uns unsere Lehrerin Silke Schepp von der Einladung nach Hannover erzählt hatte – der Einladung zur didacta. Wir waren Feuer und Flamme. War es doch eine große Ehre, unseren selbst geschriebenen und gedreh-ten Film „Morphosis“ noch einmal als Theaterstück auf die Bühne bringen zu dürfen. „Die Chance können wir uns nicht entgehen lassen“, waren wir alle einer Meinung. „Morpho-sis“ haben wir für den Bundeswettbewerb Fremdsprachen ent wickelt und wurden dafür mit einem Sonderpreis der S-E-T-Studienreisen GmbH belohnt. Wir, das sind 16 Schü-lerinnen und Schüler des Gymnasiums Voerde, die schon seit vier Jahren mehrsprachige Filme drehen und Stücke spielen.

für viele von uns war es der erste Messebesuch über-haupt. Und das direkt auf der größten Bildungsmesse Euro-

pas und nicht nur als Besucher, nein, als Akteure. Das war etwas Besonderes. „Stand E 38, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – da müssen wir hin.“ Viel Zeit bleibt uns vor der öffentlichen Generalprobe nicht. Schnell schlüpfen wir in unsere Kostüme, verwandeln uns in verstaubte Statuen der Antike und die BMBF-Aktions-bühne in das Metropolitan Museum of Art. Leider klappt beim Spielen zunächst nicht alles wie geplant. Die lange Zeit, die seit dem letzten Auftritt vergangen ist, und die fremde Bühne machen uns etwas zu schaffen – und so sind nicht nur die Mienen der Museumsfiguren wie versteinert.

die angespannten Gesichter lösen sich aber schnell wieder, denn wir erinnern uns an die Theaterweisheit: Die Generalprobe muss schiefgehen, damit der richtige Auftritt gelingt. Und tatsächlich klappt am nächsten Tag alles viel besser. Alles, außer der Technik. Die will trotz göttlicher Unterstützung in Form von Apollo alias Jan einfach nicht richtig funktionieren. „Der Gesangspart ist am schwierigs-ten! Da bin ich immer froh, mich an der aufgenommenen Musik orientieren zu können“, sagt Lars noch vor dem Auf-tritt auf die Frage eines Zuschauers. Diese Orientierung fällt allerdings flach. Und so trällert der Kaiser ohne Playback-Unterstützung unsere Abwandlung des Songs „Viva la Vida“

Text ----- Charlotte Dudda

leBens -langesLernen

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Page 33: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

von Coldplay. „Auch solche Situatio-nen haben etwas Positives. So habe ich etwas dazugelernt – und darum geht es ja“, meint Lars. Wir Voerder verinnerlichen das didacta-Motto: „Lebenslanges Lernen.“

docH wir sind nicHt nur einge-laden, um unser Stück vorzuführen. Wir haben noch eine andere Aufga-be. Und die besteht darin, einen Film über die didacta zu drehen – natürlich mehrsprachig. Nachmittags machen wir gemeinsam die Messe unsicher: Die einen bewaffnen sich mit der Kamera, die anderen schlüpfen in die Rolle von Reportern. Verkleidet als Niederländer, Engländer, Spanier und Römer, interviewen wir die Besucher.

Nach Messeschluss erklären unsere Filmexperten Hendrik, Joshua und Jan-Moritz die Nacht zum Tag und beginnen, das Material zu schneiden.

Mit Anzeichen von Übermüdung, aber sichtlich stolz präsentieren sie den Messebesuchern am nächsten Mor - gen auf großer Leinwand das Resultat: ein Film über die didacta 2012, der die Messe in fünf Minuten auf den Punkt bringt – und zwar mit viel Witz.

als wir im taxi Richtung Bahnhof sitzen, sagt Leonie, was wir alle den-ken: „Es waren wirklich schöne Tage hier. Die Erfahrungen, die wir sam-meln durften, waren einmalig!“ Die didacta bleibt in unseren Köpfen ver-ankert, ebenso wie deren Motto, wel-chem wir viel Wahres abgewinnen konnten: „Lebenslanges Lernen.“

Messe

didacta-reporter Jan issel horst posiert fÜr ein filMMotiv (l.). aM stand des bundes Minis-teriuMs fÜhren die voerder schÜler ihr lateinisches theater-stÜck auf (u.). das filM-teaM ist natÜrlich Mit der kaMera dabei.

didacta 2012

Im Februar 2012 präsentierte sich Bildung & Begabung erst-

mals auf der Bildungsmesse didacta und gab am Stand des

Bundesministeriums für Bildung und Forschung dem Messepub-likum einen Einblick in Infor-mationsangebote und Förder-

praxis. Mit dem offiziellen Start des Begabungslotsen, der Auf-führung eines Schülermusicals

und der Produktion einer mehr-sprachigen didacta-Reportage stieß Bildung & Begabung auf

großes Interesse. alle videos zur didacta: » www.bildung-und-

begabung.de/didacta2012

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» Fruchtbarer Boden

Das russische Wort „Dostoprimetschatelnosti“ bedeutet auf Deutsch „Sehenswürdigkeiten“. » Seite 49

Wussten sie?

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Page 35: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

2011 Hat Bildung & BegaBung eine viertelmillion junger menscHen gefördert.

wie, das zeigen die ausfüHrlicHen projekt BericHte.

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BundeswettBewerB matHematik

Steigende Teilnehmerzahl: In der ersten Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik 2011 reichten 1.651 junge Mathematik-Interessierte ihre Lösungen ein – eine Steige-rung im Vergleich zum Vorjahr (1.019) um etwa 60 Prozent. Unter den Teilnehmern waren 436 Schülerinnen, was im Vergleich zum Jahr 2010 fast einer Verdopplung ent-spricht (223 Schülerinnen).

Der 41. Bundeswettbewerb wurde im Dezember 2010 ausgeschrieben. Zielgruppe waren Schüler an allen Schulen in Deutschland, die zur allgemeinen Hochschulreife führen. Auch Schüler an deutschen Auslandsschulen konnten sich beteiligen. Die Auf-gaben der ersten Runde wurden den Schulen zugesandt und standen auf der Website des Bundeswettbewerbs zum Download zur Verfügung. Der Wettbewerb war nicht auf bestimmte Klassenstufen beschränkt, er richtete sich jedoch besonders an die Klassen 9 bis 12/13. Einsendeschluss für die Aufgaben der ersten Runde war der 1. März 2011.

drei runden Bis zum sieg

Der Bundeswettbewerb fördert mehrere Dimensionen mathematischen Könnens. Auf dem Weg zum Bundessieg mussten die Teilnehmer auch 2011 ihre Fähigkeiten zu-nächst in zwei Hausaufgabenrunden zeigen. Dabei kam es darauf an, anspruchsvolle mathematische Probleme zu lösen – und diese Lösungen nachvollziehbar aufzuschrei-ben. 38 Teilnehmern ist das 2011 besonders gut gelungen. Diese Preisträger der zwei-ten Runde qualifizierten sich für das Kolloquium, die Finalrunde im Bundeswett bewerb

Wettbewerbe mit großer Historie: bereits zum 50. Mal fand 2011 die Mathematik-Olympiade in Deut schland statt, der Bun-deswettbewerb Mathematik ging in die 41. Runde. Lange in Erinnerung bleiben wird ein großer deutscher Erfolg bei der Internationalen Mathematik-Olympiade.

» Bundesweite

matHematik-wettBewerBe

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Page 37: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Mathematik. Das Kolloquium zum 41. Wettbewerbslauf fand am 13. und 14. Februar 2012 im Kloster Höchst im Odenwald statt. Dort kam es in den Fachgesprächen mit erfahrenen Mathematikern nicht mehr auf schriftliches Können an, sondern auf die spontane Analyse mathematischer Probleme, auf mathematisches Hintergrundwissen und Vortragskompetenz. Aus der Finalrunde des Bundeswettbewerbs Mathematik 2011 gingen 17 Bundessieger hervor. Darunter waren sechs erstmalige Bundessieger und elf Teilnehmer, die bereits zuvor einen Bundessieg erringen konnten.

preise: matHe auf weltklasse-niveau

Mathe-Talente auch über das Finale und die Preisverleihung hinaus fördern – dieses Ziel verfolgt der Bundeswettbewerb Mathematik. Dazu gehört eine Unterstützung im Studium, die Freiräume schafft: Die sechs erstmaligen Bundessieger 2011 werden in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Zusätzlich wurden sie vom Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn zu einem vierwöchigen Gastaufenthalt im Sommer 2012 eingeladen. Dort können sie mit Spitzenforschern aus der ganzen Welt an mathematischen Projekten arbeiten.

Die mehrmaligen Bundessieger erhielten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Geldpreis, gestaffelt nach der Zahl der Bundessiege. Ein Teilneh-mer der Endrunde konnte am International Summer Science Institute teilnehmen, ein Angebot des Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel. Weitere Anerken-nungspreise in der Endrunde wurden von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und Bildung & Begabung zur Verfügung gestellt. Die Preisverleihung für die Bundes-sieger des 41. Wettbewerbs fand am 30. März 2012 in Köln statt. Gastgeberin war die Generali Deutschland Holding AG.

Bereits in der zweiten Runde erhielten die Preisträger Geldpreise von bis zu 200 Euro. Einige besonders junge Preisträger dieser Runde wurden von Bildung & Begabung eingeladen, an einem akademischen Sommerprogramm in den USA teilzunehmen. Dieses Auslandsprogramm wird durch Zuwendungen von Stiftungen im Stifter verband

Erstmalige Sieger: Frederik Benzing (Schwäbisch Gmünd, Baden-Württem-berg), Kristina Klein (Hamburg), Tillman Ritschl (Berlin), Sophie Spirkl (Ber-

lin), Jakob Schneider (Bischofswerda, Sachsen), Florian Schweiger (Marktober-dorf, Bayern). Zweifache Sieger: Dominik Duda (Wiesbaden, Hessen), Fabian Henneke (Bremen), Kevin Höllring (Nürnberg, Bayern), Achim Krause (Horb,

Baden-Württemberg), Malte Leip (Varese, Italien), Danial Sanusi (Bremen). Dreifache Sieger: Jürgen Kanzler (Kempten, Bayern), Michael Schubert (Karls-ruhe, Baden-Württemberg), Khai Van Tran (Berlin). Fünffache Siegerin: Lisa Li (Münster, NRW). Sechsfache Siegerin: Lisa Sauermann (Dresden, Sachsen).

sieGer des BundesWettBeWerBs MatheMatik 2011

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für die Deutsche Wissenschaft ermöglicht. Gastgeber der Preisverleihungen der zweiten Runde waren die TRUMPF GmbH + Co. KG (Ditzingen), die TÜV SÜD AG (München), die VNG Verbundnetz Gas AG (Leipzig) sowie BP Europe SE (Bochum).

genau HingeseHen: das korrekturverfaHren

Jede Arbeit im Bundeswettbewerb 2011 durchlief zwei unabhängige Korrekturrunden. Stimmten Erst- und Zweitkorrektor in ihrem Urteil nicht überein, wurde im Rahmen einer Drittkorrektursitzung endgültig über die Bewertung entschieden. In der ersten Runde unterstützten 160, in der zweiten Runde 20 Mathematiklehrkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet den Wettbewerb als Erstkorrektoren.

In der dritten Runde führte jeder Teilnehmer einzeln ein Fachgespräch mit je einem Mitglied des Auswahlausschusses aus Universität und Schule. Insgesamt hatte der Aus-wahlausschuss 21 Mitglieder. In einer abschließenden Sitzung trugen die jeweils be-teiligten Ausschussmitglieder den Verlauf der Gespräche im Plenum vor und gaben ihr Votum zur Bewertung ab. Auf dieser Grundlage wurden die Bundessieger ausgewählt.

jugend trainiert matHematik

Vorbereitung auf das internationale Spitzenniveau: Das ist das Ziel des Projekts „Jugend trainiert Mathematik“ (JuMa), das Bildung & Begabung als Träger und die Deutsche Telekom Stiftung als Förderer anbieten. Mit dem JuMa-Programm wurden 2011 erneut 250 Nachwuchs-Mathematiker an das Level der Internationalen Mathematik-Olympia-de (IMO) und der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade (MeMO) herangeführt. Das Programm wurde zum fünften Mal angeboten und hat sich als Ergänzung zur Wettbewerbsförderung etabliert.

„Jugend trainiert Mathematik“ wendet sich an Schüler der Klassen 7 bis 10 und be-steht aus zwei Bausteinen: Korrespondenzzirkel („Mathematik per Post“) und Semi-nare. Jedes Bundesland kann auf Grundlage eines Länderschlüssels, der die Größe des jeweiligen Landes berücksichtigt, Schüler vorschlagen.

Kaum ein Teilnehmer springt im Laufe eines Jahres vom anspruchsvollen JuMa- Programm ab. Deutlich mehr als drei Viertel aller Teilnehmer absolvieren das ge- samte Programm und steigern damit ihr Können zusätzlich zum mathematischen Schulunterricht. Die Schüler erhielten 2012 jeweils im April, Mai, Juni und Juli sowie im September und Oktober die Korrespondenzbriefe. Jeder Brief behandelte ein spe-zielles mathematisches Thema. Im Juni und Januar fanden die JuMa-Seminare statt.

Die sechs besten Teilnehmer des Programms vertraten Deutschland im September 2011 bei der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade (MeMO) in Kroatien. Die gute Bilanz des deutschen Teams: einmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze und ein Anerkennungspreis. Dominik Duda aus Wiesbaden konnte die Jury besonders über-zeugen und gewann eine Goldmedaille. Damit konnte Deutschland nach einem Jahr Pause bei der MeMO wieder einen Goldmedaillen-Sieger stellen.

matHematik-olympiaden in deutscHland

Jubiläum für einen der größten Schülerwettbewerbe der Bundesrepublik: Etwa 214.000 Schüler der Klassen 3 bis 13 beteiligten sich an der 50. Mathematik-Olympi-

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Page 39: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

ade in Deutschland. Der runde Geburtstag des traditionsreichen Wettbewerbs wurde im Rahmen des Finales der Bundesrunde der 50. Mathematik-Olympiade, das vom 8. bis 11. Mai 2011 in Trier stattfand, gefeiert. 192 Mathe-Talente aus allen 16 Bun-des ländern hatten sich für die Bundesrunde qualifiziert. Wie viele Teilnehmer jedes Land ins Rennen schicken darf, hängt bei der Olympiade sowohl von der Größe des Bundeslandes als auch vom Erfolg in vorherigen Wettbewerbsläufen ab. In zwei viereinhalbstündigen Klausuren mit je drei Aufgaben mussten die Finalisten ihr mathematisches Können beweisen.

Die Mathematik-Olympiade ist ein vierstufiger Wettbewerb. Die Bundesländer orga-nisierten auch 2011 die ersten drei Runden, die Bundesrunde brachte die besten Teil-nehmer aus allen Ländern in Trier zusammen. Bei den Mathematik-Olympiaden ist der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an die jeweilige Klassenstufe der Teilnehmer ange-passt. Diese Aufgaben erarbeitet der Aufgabenausschuss für alle vier Stufen eines Wett-bewerbslaufs. Mitglieder des Ausschusses sind Mathematiker aus ganz Deutschland. Sie sorgen dafür, dass die Aufgaben der Olympiade dem Schulstoff in den einzelnen Bundesländern möglichst gut angepasst sind.

Träger der Mathematik-Olympiaden in Deutschland ist der Verein Mathematik-Olym-piaden e. V. in Rostock. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Geschäftsstelle, die Bundesrunde und die Arbeit des Aufgabenausschusses. Bildung & Begabung führt die Geschäftsstelle als Kooperationsprojekt mit dem Mathematik-Olympiaden e. V. im Verbund der bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe.

internationale matHematik-olympiade (imo)

Auf Astana (Kasachstan) folgte Amsterdam: Die Niederlande waren 2011 Gastgeber des größten und ältesten internationalen Schülerwettbewerbs. Nachwuchs-Mathe-matiker aus 101 Ländern (Vorjahr 97) – von Albanien bis Weißrussland – traten bei der 52. Internationalen Mathematik-Olympiade an. Jedes Land stellte eine sechsköpfi-ge Delegation. In zwei viereinhalbstündigen Klausuren mussten die Schüler jeweils in Einzelarbeit drei besonders schwierige Aufgaben lösen.

Klasse 8: Vincent Grande (Leipzig, Sachsen), Christian Bernert (Bückeburg, Niedersachsen), Jörn Stöhler (Landsberg, Bayern). Klasse 9: Richard Gräßler (Chemnitz, Sachsen), Jonas Wolter (Glückstadt, Schleswig-Holstein), Simone

Zahn (Berlin), Adrian Riekert (Pinneberg, Hamburg). Klasse 10: Johann Mattutat (Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern), Robin Fritsch (Lehrte,

Niedersachsen). Klasse 11: Simon Puchert (Jena, Thüringen), Dominik Duda (Wiesbaden, Hessen). Klasse 12/13: Bernhard Reinke (Bonn, NRW),

Lisa Sauermann (Dresden, Sachsen).

sieGer der Bundesrunde der MatheMatik-olyMpiade 2011

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Page 40: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Lisa Sauermann aus Dresden: 42 punkte, GoldMedaille

Achim Krause aus Horb am Neckar: 24 punkte, silBerMedaille

Bernhard Reinke aus Bonn: 23 punkte, silBerMedaille Marius Graeber aus Baden-Baden: 22 punkte, silBerMedaille

Michael Schubert aus Karlsruhe: 20 punkte, BronzeMedaille

Florian Schweiger aus Marktoberdorf: 19 punkte, BronzeMedaille

Die Mathematiker Hans-Dietrich Gronau und Eric Müller leiteten die deutsche Delegation in Amsterdam. Das deutsche Team erreichte eine Goldmedaille, drei Sil-ber- und zwei Bronzemedaillen und schaffte es damit auf Rang 11 der inoffiziellen Nationenwertung. Besonders in Erinnerung bleiben wird der Erfolg der Dresdner Abiturientin Lisa Sauermann. Als Einzige im Teilnehmerfeld löste sie alle sechs Auf-gaben fehlerfrei und erzielte die maximal erreichbare Punktzahl. Sie gewann damit zugleich ihre vierte Goldmedaille in Folge und führt nun mit viermal Gold und einmal Silber die Liste der international erfolgreichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der 52-jährigen Geschichte der IMO an.

Bildung & Begabung organisierte auch 2011 das Auswahlverfahren für das deutsche IMO-Team. 100 Preisträger des Bundeswettbewerbs Mathematik sowie der Mathe-matik-Olympiaden in Deutschland hatten sich für den Auswahlentscheid qualifi-ziert. Nach einer Klausurrunde durchliefen die besten 16 Absolventen ab Januar die IMO-Vorbereitung. Nach mehreren Seminaren in Rostock und Bad Homburg war der Höhepunkt des „IMO-Trainingslagers“ das neuntägige Abschlussseminar im Mathe-matischen Forschungsinstitut Oberwolfach (MFO). In diesen Seminaren vermittelten erfahrene Mathematiker den Teilnehmenden das notwendige Fachwissen und machten sie mit wichtigen Lösungsstrategien vertraut. Dazu wurden im Verlauf der Semina-re sieben Klausuren geschrieben. Die sechs besten Teilnehmer bildeten die deutsche IMO-Mannschaft 2011.

erGeBnisse des deutschen iMo-teaMs

China konnte den Vorjahreserfolg wiederholen und schaffte mit sechs Gold-medaillen Platz 1 in der inoffiziellen Nationenwertung der IMO. Auf Platz 2

folgten die Vereinigten Staaten. Deutschland schaffte es auf Platz 11 im Medaillenspiegel, vor Japan und Korea auf den Folgeplätzen. Umfangreiche

Statistiken zur IMO seit 1959 bietet die Seite » www.imo-official.org

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Page 41: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

10Millionen

junge Menschen haben sich seit 1961 an den Mathematik-Olympiaden in Deutschland beteiligt. In der DDR gegründet, hat sich die Olympiade seit der Wiedervereinigung zu einem gesamtdeutschen Erfolgsprojekt entwickelt. „Die Olympiade leistet einen entscheidenden Beitrag für die mathematische

Nachwuchsförderung in Deutschland“, sagte Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

» Mathematik-Olympiaden in zaHlen

Mehr als

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Page 42: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» Lust auf experimente

frosch Gesucht

der kurs „experiMentelle ökologie“ der deutschen schÜlerakadeMie 2011 Macht sich auf die suche nach kleinen lebewesen.

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Page 43: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

ich GlauBe, ich spinne

auf der bÜhne des azubiturniers 2011 präsentieren die teilnehMer ihre Über-setzungsMaschine, die aber offensicht-

lich eine nachJustierung benötigt.

» Freie gedanken

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Page 44: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

nachMittaGs iM MuseuM

zwischen den prÜfungen haben die teilnehMer der bundesrunde der MatheMatik-olyMpiade 2012 zeit, frankfurt aM Main kennenzulernen – unter andereM das senckenberg naturMuseuM.

» Faszinierende welten

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Page 45: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» Neue lernorte

arBeitsplatz iM Grünen

eine teilnehMerin der deutschen schÜlerakadeMie bereitet sich

ungestört auf ihren vortrag vor.

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Page 46: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Mehr als forMeln

die deutsche schÜler aka deMie bringt die unterschiedlichsten talente zu- saMMen. hier entstehen neue erkennt- nisse und echte freundschaften.

» Musikalische töne

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Page 47: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

» Fremde kulturen

in der Welt zu hause

englisch ist wichtig – aber es darf gerne auch etwas exotischer sein. beiM bundes-

wettbewerb freMdsprachen sind kreativität und neugier auf freMde kulturen gefragt.

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Page 48: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

spracHlicHe potenziale zur entfaltung Bringen

Das ist eines der wichtigsten Ziele des Bundeswettbewerbs. Gerade in den Gruppen-wettbewerben werden aber auch gestalterische Kreativität und Medienkompetenz geschult. Perfekt kombiniert führen diese Fähigkeiten zu beeindruckenden Ergebnis-sen: So produzierten Berufsschüler des Kölner Georg-Simon-Ohm-Berufskollegs im Wettbewerb „Team Beruf“ einen Radio-Krimi, der keinen Profi-Vergleich scheuen muss. Für das spannende Hörspiel „Fatal Broadcast“ gab es viel Lob und den mit 1.200 Euro dotierten Superpreis.

Diese Förderung und das umfassende Angebot des Wettbewerbs können nur aufgrund des Engagements der Förderer und Unterstützer realisiert werden: Hauptförderer des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen sind das Bundesministerium für Bildung und For-schung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die Länder helfen bei der Ausschreibung, werben für die Teilnahme und benennen Landes- und Regional-beauftragte für die Wettbewerbe der Sekundarstufe I. Die Beauftragten benennen Jurys und richten Landespreisverleihungen aus.

Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen 2011 wurde im Herbst 2010 ausgeschrieben. Insgesamt wurden mit Unterstützung der Länder und der Schulaufsicht gut 9.100 Aus-schreibungspakete an die Schulen versandt.

Um Worte nicht verlegen: Etwa 15.000 junge Menschen haben 2011 die Angebo- te des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen genutzt. Sie konnten in sechs verschiede-nen Kategorien teilnehmen – einzeln oder in der Gruppe.

» Bundeswettbewerb fremdspracHen

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Page 49: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

mittelstufenwettBewerB und spracHenturnier

Höhepunkt vor historischer Kulisse: Das 13. Sprachenturnier, das Finale des Mittel-stufenwettbewerbs im Bundeswettbewerb Fremdsprachen, fand vom 25. bis 28. Sep-tember in Weimar statt. 70 Schüler der Sekundarstufe I hatten sich mit ihren guten Leistungen auf Regional- oder Landesebene für das Turnier qualifiziert. An vier Tagen mussten sie einzeln und in Gruppen anspruchsvolle Aufgaben bearbeiten. Die Aufga-ben führten die Teilnehmer unter anderem in Weimarer Unternehmen. Anschließend präsentierten sie der Jury, was sie dort über Arbeitsalltag, Produktion und Marketing erfahren hatten – und was sich aus ihrer Sicht vielleicht sogar noch verbessern ließe.

Zum Wettbewerbslauf 2011 hatten sich 7.107 Schüler angemeldet. Am Wettbewerb teilgenommen haben schließlich 5.550 Schüler, davon 1.482 mit zwei Sprachen. Nach der Online-Anmeldung erhielten alle Teilnehmer Aufgaben zur Vorbereitung auf den zentralen Klausurtermin. Die Teilnehmer erwartete an diesem Klausurtag ein Aufga-benpaket mit fünf verschiedenen Elementen, bei der zweiten Wettbewerbssprache ein Aufgabenpaket mit drei Aufgabenteilen. Mit den Aufgaben wurden fremdsprachliche Kompetenzen möglichst breit abgefragt: Kreative Schreibaufgaben gehörten genauso zum Klausurtag wie Tests in Landeskunde und Hörverstehen. Mehr als 50 Fachdidak-tiker aus ganz Deutschland ermöglichten den Klausurtag durch ihr Engagement in den Aufgabenteams des Wettbewerbs.

oBerstufenwettBewerB

Ein echter Leistungswettbewerb: Die Teilnehmer stellten sich 2011 in mindestens zwei, maximal sogar vier Sprachen den Herausforderungen des Oberstufenwettbewerbs. Das Sprachangebot war dabei so vielfältig wie eben möglich. Die Schüler ab Klasse 10 konnten aus allen lebenden Staats- und Verkehrssprachen sowie Latein wählen. Für jede Wettbewerbssprache engagierten sich Korrektoren und Juroren aus ganz Deutsch-land und darüber hinaus. Eine große Zahl von, zum Beispiel, Englisch- oder Latein-Juroren wurde dabei durch einzelne Didaktiker ergänzt, die Texte auf Rumänisch oder Finnisch korrigierten. 520 Schüler (Vorjahr: 490) bearbeiteten die Aufgabe der ersten Runde des Oberstufenwettbewerbs, bei der vor allem mündliche Sprachkompetenzen gefragt waren: Den Teilnehmern wurde ein Bild mit aktuellem politisch-gesellschaft-lichem Bezug zur Verfügung gestellt, zu dem sie in beiden Wettbewerbssprachen einen

Antonia Gläser (Trier, Rheinland-Pfalz), Viktoria Grzymek (Aachen, NRW), Laura Hanke, Anya Zou, Iris Vera Teruel (alle Berlin), Matthieu Kohl

(Xanten, NRW), Emma Pötscher (Traunstein, Bayern), Katharina Trettenbach (Weiden, Bayern), Adrian van Kan (Bausendorf, Rheinland-Pfalz), Alexander

Wentker (Schwielowsee, Brandenburg).

sieGer des oBerstufen-WettBeWerBs 2011

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Page 50: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Kommentar aufs Band sprechen oder am Computer aufnehmen mussten. Nach den zwei folgenden Wettbewerbsrunden hatten sich 46 Teilnehmer zur Finalrunde vom 12. bis 14. November 2011 in Dreieich bei Frankfurt am Main qualifiziert. In Grup-pen- und Einzelgesprächen wurden die Sieger des Oberstufenwettbewerbs ermittelt. Zehn Schüler holten den Bundessieg – sie alle wurden in die Studienstiftung des deut-schen Volkes aufgenommen. Hessens Kultusministerin Dorothea Henzler zeichnete die sprachbegabten Oberstufenschüler in Dreieich aus.

Nicht nur durch ihr sprachliches Können, sondern auch durch die Gestaltung des Rahmenprogramms bewiesen die Teilnehmer des Wettbewerbs ihre Leistungsfähig-keit: Neben den Wettbewerbsprüfungen drehten sie fremdsprachliche Kurzfilme zum Thema „Speeddating“ und legten englische Zertifikatsprüfungen ab, die häufig für ein Studium an englischsprachigen Hochschulen vorausgesetzt werden.

ostasienwettBewerB

Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen will nicht nur „fertiges“ Wissen abfragen, son-dern auch dazu motivieren, Potenziale weiter auszubauen. Kaum ein Programm ver-deutlicht dieses Prinzip so wie der Ostasienwettbewerb im Bundeswettbewerb Fremd-sprachen. Er ist als Motivationswettbewerb konzipiert und will junge Menschen der Jahrgangsstufen 8 bis 13 motivieren, erste Fertigkeiten in den Sprachen Chinesisch und Japanisch zu erwerben und anzuwenden. 2011 meldeten sich 177 Schülerinnen und Schüler für den Ostasienwettbewerb an. 23 von ihnen schafften es nach einer Hausarbeitsrunde ins Wettbewerbsfinale am 24. und 25. September in Wolfsburg. Vor den Jurys konnten sie ihre im Wettbewerbslauf erworbenen Sprachkenntnisse bewei-sen. Die Japanisch-Preisträger erhielten Geldpreise bis zu 1.000 Euro, die zwei größten Chinesisch-Talente konnten im Sommer einen Sprachkurs in Peking besuchen.

wettBewerB „team scHule“ und spracHenfest

Die alten Römer waren wieder lebendig, die Azteken entdeckten die Vorteile des Handys, museale Ausstellungsstücke sprachen plötzlich spanisch: Hinsichtlich der Themenwahl gab es auch 2011 im Bundeswettbewerb Fremdsprachen keinen kreati-veren Wettbewerb als „Team Schule“. Gemessen an den Teilnehmerzahlen war „Team Schule“, der Gruppenwettbewerb für die Sekundarstufe I, auch das größte Programm im Portfolio des Bundeswettbewerbs. 707 Schülergruppen nahmen 2011 an „Team Schule“ teil (im Vorjahr waren es 727). Bei einer durchschnittlichen Gruppengröße von 15 Schülern ergibt dies eine Zahl von etwa 10.600 Teilnehmern.

Die klassischen Schulsprachen Englisch, Latein, Spanisch und Französisch waren 2011 beim Wettbewerb „Team Schule“ besonders stark vertreten. Zugelassen waren aber auch alle anderen in der Sekundarstufe I angebotenen Fremdsprachen. Die Schülergruppen waren aufgefordert, mit einem Kreativbeitrag ihre sprachlichen Kompetenzen unter Be-weis zu stellen. Die meisten Gruppen favorisierten hierbei Videobeiträge oder Theaterstü-cke. Das Thema war frei, durfte aber nicht auf einer literarischen oder filmischen Vorlage basieren. Die besten Gruppen wurden bei Landespreisverleihungen ausgezeichnet. Aus dem Kreis dieser Preisträger nominierten die Bundesländer Gruppen für die Teilnahme am 20. Sprachenfest des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen. Das Sprachenfest mit mehr als 300 Schülern fand vom 6. bis 8. Juni in Magdeburg statt. Die teilnehmenden Gruppen reisten mit ihren Lehrern an und präsentierten ihre Beiträge auf der Bühne. Dabei mussten vor allem die Theatergruppen nicht nur auf die sprachliche Ausgestal-tung achten, sondern auch auf die Choreografie und das Bühnenbild.

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Page 51: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

wettBewerB „team Beruf“

Ein (kur-)fürstlicher Rahmen für den Höhepunkt im Wettbewerb „Team Beruf“: Die besten Auszubildenden und Berufsschüler, die sich 2011 am Bundeswettbewerb Fremdsprachen beteiligten, kamen vom 2. bis 4. Dezember im Kurhaus von Bad Wildbad (Baden-Württemberg) zusammen. Sie wurden für sprachlich und kreativ hochwertige Beiträge ausgezeichnet, in denen sie berufsrelevante Fremdsprachen-kenntnisse bewiesen haben.

94 Azubi-Gruppen beteiligten sich 2011 mit Filmen, Hörspielen oder Multimedia-Prä-sentationen am Wettbewerb (2010: 100 Gruppen). Thematisch mussten sie sich in die-sen Beiträgen an der Arbeitswelt orientieren und Fremdsprachen in diesem Kontext mög-lichst realistisch einsetzen. Die besten Gruppen wurden mit Geldpreisen ausgezeichnet.

In Bad Wildbad fand aber nicht nur die Preisverleihung statt – die Teilnehmer wurden beim „Azubi-Turnier“ zudem vor eine neue Herausforderung gestellt. In neu zusam-mengemischten Teams brachten sie nach kurzer Vorbereitungszeit fremdsprachliche Sketche oder Szenen auf die Bühne im Kurhaus. So wurden nicht nur die sprach-lichen Kompetenzen geschult. Gefragt waren auch Teamarbeit, Schnelligkeit und gute Präsentationstechniken.

kreativwettBewerB

„Glückstreffer“: Unter diesem Motto stand 2011 der Kreativwettbewerb, der Schülern eine wenig formalisierte Einstiegsmöglichkeit in den Bundeswettbewerb Fremdspra-chen bietet. 460 Schüler nutzten 2011 diese Chance und sandten ihre Kurzgeschich-te ein – etwa 100 mehr als im Vorjahr. Sechs von ihnen landeten mehr als einen „Glückstreffer“: Ihre Texte überzeugten die Jury besonders.

Die Gewinner durften zum Sprachenfest nach Magdeburg reisen und selbst in die Rolle eines Jurors schlüpfen. Als Mitglieder der Schülerjury bewerteten sie die Bei-träge der Finalisten im Wettbewerb „Team Schule“.

Russisch für „Sehenswürdigkeiten“ – und das fremdsprachliche Lieblingswort von Sachsen-Anhalts Kultusminister

Stephan Dorgerloh, wie er beim Sprachenfest in Magdeburg erzählt hat.

dostopriMet- schatelnosti

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GeWusst ?

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Page 52: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Bildung & Begabung hat im Sommer 2011 sieben Schülerakademien und zwei von der Haniel Stiftung geförderte Multinationale Akademien angeboten: 783 Schüler konnten daran teilnehmen. Akademie-Standorte 2011 waren die Jugenddorf-Chris-tophorusschule Braunschweig (zwei Akademien), das Dietrich-Bonhoeffer-Gym- nasium in Hilden, das Landschulheim Grovesmühle in Veckenstedt, die Urspring-schule in Schelklingen, die Jugenddorf-Christophorusschule Rostock, die Landes- schule Pforta in Schulpforte und das Internat Schloss Torgelow (zwei Akademien). Die Aka demien bestanden aus jeweils sechs Kursen (vier Kurse bei den Multinationalen Akademien) mit 15 bis 16 Teilnehmern.

keine gescHlossene gesellscHaft

Ein wichtiger Teil des Konzepts der Deutschen SchülerAkademie ist die interdiszipli-näre Zusammenarbeit. Teilnehmer werden durch Wissenschaftler, Lehrer oder andere Experten in das Themengebiet ihres Kurses eingeführt und lernen Grundlagen wissen-schaftlichen Arbeitens kennen. Jede Akademie vereint Kursthemen aus verschiedenen Disziplinen der Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sowie des musischen Bereichs. Kein Kurs ist eine geschlossene Gesellschaft – verschiedene Programmele-mente unterstützen den interdisziplinären Austausch. So blicken alle Teilnehmer am „Rotationstag“ auch in die Arbeit anderer Akademiekurse.

Die Kursarbeit ist ein bedeutender, aber nicht der einzige Baustein eines Akademie-tages. Viele Programmpunkte abseits der Kursarbeit gestalten die Teilnehmer selbst: Spontane Sprachkurse, Musiksessions oder Einführungskurse in außergewöhnliche Sportarten finden meist schon an den ersten Akademietagen statt. Das Erlebnis dieser Gemeinschaft, die gekennzeichnet ist von einem anregenden und toleranten Klima,

Von Rostock im Nordosten bis Urspring im Südwesten: Die Deutsche Schüler- Akademie bringt an Standorten in ganz Deutschland außergewöhnlich talentierte junge Menschen zusammen – für beson-ders intensive 16 Tage.

» Deutsche scHülerakademie

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Page 53: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

ist für viele Teilnehmer die wertvollste Erfahrung, wie Akademie-Auswertungen regel-mäßig ergeben. So intensive 16 Tage konnten seit 1988 – Startpunkt der Deutschen SchülerAkademie – insgesamt 12.907 Schüler in 148 Akademieprogrammen erleben.

der weg zur dsa

Drei Wege ermöglichen es Schülern, sich für die DSA zu bewerben: eine Selbstemp-fehlung, eine Empfehlung der Schule oder eine erfolgreiche Teilnahme an einem intel-lektuell herausfordernden Wettbewerb. Anfang 2011 wurden alle Schulen, die zur allge-meinen Hochschulreife führen, sowie die deutschen Schulen im Ausland um Empfeh-lungen für die Teilnahme am Programm der DSA gebeten. Darüber hinaus wurden diese Schulen in den Amtsblättern über die Deutsche SchülerAkademie informiert. Nach der Empfehlungsphase erhielten 2.262 Schüler die Aufforderung, sich zu bewerben. Tatsäch - lich beworben haben sich daraufhin 1.922 von ihnen – ein Anteil von fast 85 Prozent.

Die Deutsche SchülerAkademie hat auch 2011 darauf hingewirkt, dass sich möglichst viele Schüler aus Zuwandererfamilien um einen Akademieplatz bewerben. Deshalb ar-beitete die DSA bei der Benennung geeigneter Kandidaten unter anderem mit dem START-Stipendienprogramm zusammen. Begabte und engagierte Jugendliche aus Fa-milien mit Zuwanderungsgeschichte im Alter von 14 bis 18 Jahren erhalten in diesem Programm auf ihrem Weg zum Abitur neben finanzieller Förderung auch eine persön-liche Betreuung. 2011 nahmen 29 Schülerinnen und Schüler an der DSA teil, die über die Zusammenarbeit mit dem START-Programm empfohlen wurden.

internationale kontakte

Die Teilnahme von besonders begabten Schülern aus anderen Ländern wird seit Jah-ren von den deutschen Teilnehmern als Bereicherung empfunden. Etwa fünf Prozent der Plätze waren auch 2011 für diese verfügbar. Die Auswahl erfolgt über Schulen beziehungsweise Partnerorganisationen in den betreffenden Ländern sowie über die deutschen Schulen im Ausland. Sehr gute deutsche Sprachfertigkeiten sind Voraus-setzung zur Teilnahme. Im Sommer 2011 konnten 43 Teilnehmer aus 25 Ländern an den regulären Akademien teilnehmen. Sie reisten zum Beispiel aus Ägypten, Belgien, Italien, Kolumbien, Polen, Spanien, Südafrika oder den Vereinigten Staaten an.

» 2000 | 1.249 Bewerber | 640 Teilnehmer | 7 Akademien | 42 Kurse» 2004 | 1.399 Bewerber | 715 Teilnehmer | 8 Akademien | 46 Kurse» 2008 | 1.530 Bewerber | 778 Teilnehmer | 9 Akademien | 50 Kurse» 2010 | 1.835 Bewerber | 781 Teilnehmer | 9 Akademien | 50 Kurse» 2011 | 1.922 Bewerber | 783 Teilnehmer | 9 Akademien | 50 Kurse

teilnehMer-statistik der dsa – eine ausWahl

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Page 54: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

scHulformüBergreifende akademie

Im Juli 2011 nahmen 56 Jugendliche an der Schulformübergreifenden Akademie (SFÜ) teil – 36 aus Berlin, 20 aus Brandenburg. 14 Tage lang arbeiteten die Gymnasiasten, Ober- und Sekundarschüler sowie Gesamtschüler in Rangsdorf, südlich von Berlin, in vier Projekten zusammen. Die Themen kreisten rund um das Wissenschaftsjahr 2011 „Forschung für unsere Gesundheit“. Jeder konnte seine Interessen und Fähigkeiten einbringen: Die Jugendlichen aus verschiedenen Schulformen hatten die Möglichkeit, die Projektthemen sowohl praktisch als auch theoretisch zu bearbeiten.

Eine Projektgruppe bestand dabei aus jeweils 14 Teilnehmenden und zwei Projektlei-tern. Darüber hinaus wurde, wie bei den Akademien der Deutschen SchülerAkademie, die Freizeit mit zahlreichen projektübergreifenden Angeboten gestaltet. Auch bei Sport, Musik oder Exkursionen konnten die Teilnehmer erfahren, dass sich verschiedene Bil-dungswege, Talente und Lebenserfahrungen gut ergänzen können. Das Konzept der Schulformübergreifenden Akademie wird von Bildung & Begabung weiterentwickelt – 2012 finden erstmals zwei Schulformübergreifende „TalentAkademien“ statt: in Berlin/Brandenburg sowie im Ruhrgebiet.

multinationale akademien

Auch im Sommer 2011 konnte Bildung & Begabung dank der Unterstützung der Haniel Stiftung zwei Multinationale Akademien für 128 junge Leute im Alter von 16 bis 19 Jahren veranstalten. Die Schülerinnen und Schüler kamen aus Deutschland (26), Estland (13), Lettland (13), Litauen (13), Polen (12), Rumänien (12), der Slowakei (14), Tschechien (13) und Ungarn (14).

Ziel dieser Akademien (in der Landesschule Pforta, Sachsen-Anhalt, sowie im Inter-nat Schloss Torgelow, Mecklenburg-Vorpommern) war insbesondere die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den jungen Menschen der teilnehmenden Länder. Die Kurse, in der Arbeitssprache Deutsch, wurden von je zwei Experten aus Schule und Hochschule geleitet. Neben der Kursarbeit gab es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit musischen und sportlichen Aktivitäten sowie Exkursionen, bei denen sich die Kurse durchmischten. Trotz der Unterschiede in Vorwissen und Sprachfähigkeiten schätz-

Stammtische am Hochschulort, Symposien, eigene Akademien: Der Club der Ehemaligen der Deutschen SchülerAkademie e. V. (CdE) stellt als Alumni-Verein jedes Jahr ein beeindruckendes Programm zusammen. 1992 gegründet, finan-ziert sich der CdE seit 1998 durch Mitgliedsbeiträge selbst. Der CdE sorgt da-für, dass DSA-Absolventen auch nach der Akademie in Kontakt bleiben. Er ist

im Beirat der DSA mit einem Sitz vertreten und unterstützt die DSA bei der Kursleitersuche. Online: » www.cde-ev.de

cluB der eheMaliGen

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Page 55: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

te auch 2011 die große Mehrheit der Teilnehmer in der Akademie-Auswertung das Leistungs- und Anforderungsniveau als sehr hoch ein. Viele ausländische Teilnehmer verbesserten im Verlauf der Akademie ihre Sprachkompetenzen deutlich.

deutscHe juniorakademien

Nach dem konzeptionellen Vorbild der DSA werden in mehreren Bundesländern Deutsche JuniorAkademien (DJA) angeboten. Diese fördern begabte und leistungsbe-reite Schüler der Sekundarstufe I ab Klasse 7. Die Kursinhalte sollen keinen Schulstoff vorwegnehmen, gleichwohl aber die Teilnehmenden zur intensiven Beschäftigung mit Fachbereichen anleiten, die auch im Schulunterricht angesprochen werden. Ein Ziel der Deutschen JuniorAkademien: Jungen und Mädchen für mathematische und na-turwissenschaftliche Fragestellungen begeistern. Die Finanzierung dieser Akademien wird durch Landes- und Stiftungsmittel, Spenden und Eigenbeteiligungen sicherge-stellt. Wie bei der Deutschen SchülerAkademie kann die Teilnahmegebühr ermäßigt oder auch gänzlich erlassen werden. 2011 fanden JuniorAkademien in Adelsheim (Baden-Württemberg), Berlin, Homburg (Saarland), Jülich, Königswinter und Ost-bevern (Nordrhein-Westfalen), Pottenstein (Bayern), St. Peter-Ording (für Schleswig-Holstein und Hamburg) und Zella-Mehlis (Thüringen) statt. Außerdem führte das Land Niedersachsen vier eigene Akademien durch.

Vom 30. Juni bis 16. Juli 2011 fand mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und der Röchling Stiftung zudem die neunte von Bildung & Begabung organisierte Junior-Akademie in Meisenheim am Glan statt. Vor der Akademie wurden zwei Vorbereitungs-treffen organisiert – eines mit den Akademie- und Kursleitern, das zweite zusätzlich mit allen Teilnehmenden. Diese Treffen erleichterten vor allem die Anfangsphase der Akademie, da die Schüler bereits miteinander vertraut und die Erwartungshaltungen von Schülern und Kursleitern abgeklärt waren. An der JuniorAkademie Meisenheim konnten 2011 64 Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufen teilnehmen. Die Ergebnisse der Kursarbeit haben die Teilnehmer in schriftlichen Beiträgen niedergelegt, die ebenso wie in den Akademien der DSA in einer „Dokumentation“ veröffentlicht wurden.

weitere programme

Da die Bewerberzahl die in der Deutschen SchülerAkademie verfügbaren Plätze 2011 erneut deutlich überstieg, vermittelte Bildung & Begabung Bewerber auch in ähnlich konzipierte Programme. Zwei vom Verein Jugendbildung in Gesellschaft und Wis-senschaft e. V. (JGW) organisierte Schülerakademien sowie eine Naturwissenschaft- liche Sommerakademie der BASF wurden mit dem Programm der Deutschen Schüler-Akademie ausgeschrieben und mit entsprechenden Bewerbern besetzt. Von der DSA vermittelte Jugendliche konnten zudem von Akademie-Programmen in Österreich und Litauen profitieren. Insgesamt konnten durch die Arbeit von Bildung & Begabung da-mit 1.123 Schülerinnen und Schüler an Akademien teilnehmen. Das waren 58 Prozent der 1.922 Bewerber (ohne Schulformübergreifende Akademie).

Bewährt hat sich seit vielen Jahren die Zusammenarbeit mit der Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Studienstiftung weist die DSA jährlich auf ehemalige Stipen-diaten hin, die an der Kursleitertätigkeit interessiert sind. Aus den Akademien wiederum können jährlich etwa sechs Teilnehmer pro Akademie für die Auswahl- seminare der Studienstiftung vorgeschlagen werden. Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass die Erfolgsquote dieser Kandidaten mit 50 Prozent etwa doppelt so hoch ist wie die der üblichen Empfehlungen.

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Zwei Projekte standen 2011 im Zentrum der Arbeit des Bereichs Neue Fördermaßnah-men: der Start der VorbilderAkademie und ein Wochenende zur vertieften Förderung der Teilnehmenden der Schulformübergreifenden Akademie (SFÜ).

vorBilderakademie

Mit der VorbilderAkademie hat Bildung & Begabung 2011 erstmals ein spezielles För-derprojekt für begabte Jugendliche mit Migrationshintergrund angeboten. Das Format soll talentierte und interessierte Schüler dabei unterstützen, ihre Begabungen zu erken-nen, weiterzuentwickeln und mögliche Bildungswege für sich zu identifizieren.

Hintergrund für die Konzeption der VorbilderAkademie waren Ergebnisse verschie-denster Erhebungen (zum Beispiel Bildungsberichte der KMK, Bericht des Sachverstän-digenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration), nach denen Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem ihre Begabungen oftmals nicht voll entfalten können. Nach ersten Überlegungen zu einem neuen Förderfor-mat für diese Zielgruppe wurden im Januar 2011 Experten aus Stiftungen, Forschung und Bildungspraxis nach Berlin eingeladen. In einem Workshop wurde die Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem erläutert. Die Teilnehmer diskutierten, wie ein neues Förderformat gestaltet sein müsste, um existierende Maßnahmen sinnvoll zu ergänzen.

Die Veranstaltung war durch einen engagierten Austausch der Beteiligten gekennzeich-net. Die Experten begrüßten insbesondere die Möglichkeit der Vernetzung unterei-nander. Die Durchführung einer VorbilderAkademie, für die es zahlreiche Hinweise und Angebote zur Unterstützung gab, wurde grundsätzlich empfohlen. Die Experten

Orientierungswissen vermitteln, forschen-des Lernen möglich machen: Der Bereich Neue Fördermaßnahmen entwickelt For-mate, um die Talentförderung in Deutsch-land auf ein breiteres Fundament zu stellen – und neue Zielgruppen anzusprechen.

» Neue fördermassnaHmen

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Page 57: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

machten unter anderem deutlich, dass für die angesprochene Zielgruppe besondere Schwierigkeiten in den Übergangsphasen zu weiterführenden Schulen beziehungs- weise zu Ausbildungseinrichtungen und Universitäten bestehen. Die Forscher und Praktiker gaben Anregungen für die Auswahl der Teilnehmer und betonten die Be-deutung der weiteren Vernetzung von Absolventen über die Akademie hinaus.

Die erste VorbilderAkademie konnte bereits im September 2011 durchgeführt wer-den. Sie richtete sich an Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen aller Schul-formen in Bayern und Baden-Württemberg. Die Resonanz auf die Ausschreibung war trotz des kurzen Bewerbungszeitraums sehr groß: Für die 30 zur Verfügung stehen-den Plätze gingen etwa 70 Bewerbungen ein. Während der Akademie erhielten die Teilnehmer Einblicke in verschiedene Studien-, Berufs- und Fördermöglichkeiten. In Workshops trainierten sie Rhetorik, Lerntechniken und Zeitmanagement. Durch Gespräche und Begegnungen mit interessanten Gästen wurden die Teilnehmenden angeregt, sich mit ihrem zukünftigen Lebensweg auseinanderzusetzen. Unter ande-rem hatten die Jugendlichen Gelegenheit, den Schriftsteller Deniz Utlu sowie Vertre-ter und Studierende verschiedener Fachrichtungen kennenzulernen und über ihren Werdegang zu befragen.

Die Teilnehmenden hatten 18 verschiedene nationale oder kulturelle Hintergründe, die Aufenthaltsdauer in Deutschland variierte zwischen „hier geboren“ und zehn Monaten. 16 Teilnehmende besuchten das Gymnasium, elf eine Werk-, Wirtschafts- oder Real-schule, einer die Hauptschule, eine Teilnehmerin die internationale Gesamtschule. Die meisten Bewerbungen kamen aus Baden-Württemberg.

Das Leitungsteam der Akademie bestand aus der Akademieleiterin, dem Akademie-Assistenten, vier Kursleitern für die Bereiche Medizin/Naturwissenschaft, Jura und Wirtschaft und einem Verantwortlichen für die Workshops. Die VorbilderAkademie wurde beratend unterstützt von „Talent im Land – Schülerstipendien für begabte Zuwanderer“ sowie der START-Stiftung. Den Erfolg der VorbilderAkademie hat Bildung & Begabung zum Anlass genommen, für 2012 die Zahl der Teilnehmenden auf bis zu 48 zu erhöhen. Die VorbilderAkademie wird dann in Bayreuth stattfinden.

wocHenendseminar für aBsolventen der scHulformüBergreifenden akademie (sfü)

Für die Absolventen der Schulformübergreifenden Akademie 2011 (SFÜ, siehe Seite 46) hat Bildung & Begabung im Dezember 2011 erstmals ein Wochenendseminar zum Thema „Zukunft“ organisiert. Mit Unterstützung erfahrener Trainer hatten die Jugend-lichen Gelegenheit, systematisch eine Perspektive für die eigene berufliche und ge-sellschaftliche Zukunft zu entwickeln.

Sie wurden angeregt, sich ihrer persönlichen Stärken und Schwächen, Wünsche und Vorstellungen gezielt und methodisch reflektiert bewusst zu werden, um auf dieser Grundlage konkrete Vorstellungen für die eigene Zukunft (Lebenslauf, Beruf, Studium) zu entwickeln. In diesem Sinne bestand das Ziel der Fördermaßnahme darin, Metho-den-, Sozial- und Selbstkompetenz der Jugendlichen zu verbessern.

Mehr als die Hälfte der Absolventen der SFÜ (35 von 56 Teilnehmenden) nahmen die Chance wahr und meldeten sich zum Wochenendseminar „Projekt Zukunft“ an. Da der Bedarf an weiterführender Förderung groß ist, soll auch künftig an entspre-chenden Formaten gearbeitet werden, die auf den bestehenden Förderprojekten von Bildung & Begabung aufbauen.

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» Fest verwurzelt

Mit Gerd Faltings arbeitet der einzige deutsche Träger der bedeutenden Fields- Medaille im Beirat des Bundeswettbewerbs Mathematik mit. » Seite 58

Wussten sie?

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Page 59: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Beratung, unter-stützung, eHrenamt-licHes engagement:

Bildung & BegaBung kann auf ein starkes netzwerk von förde-rern zäHlen.

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kuratorium

das kuratoriuM Berät BildunG & BeGaBunG in strateGie- und proGraMMfraGen.

» prof. dr. annette schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung» dr. Bernd althusmann, Präsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder

in der Bundesrepublik Deutschland (Mitglied des Kuratoriums im Jahr 2011)» ties rabe, Präsident der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundes-

republik Deutschland (Mitglied des Kuratoriums im Jahr 2012)» prof. dr. andreas schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissen-

schaft, Essen» dr. rupert antes, Geschäftsführer der Haniel Stiftung, Duisburg» erika edler, Johs. Kölln Stiftung (im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft), Essen» Wolf-rüdiger feldmann, Geschäftsführer der Cornelsen Verlag GmbH & Co oHG» dietmar Meister, Vorstandssprecher der Generali Deutschland Holding AG» Walter rasch, Senator a. D., Berlin » dr. ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung, Bonn

Beratende MitGlieder des kuratoriuMs sind:

» prof. dr. dr. h.c. hans-joachim kornadt, Professor emeritus für Pädagogische Psychologie u. Erziehungswissenschaften, Vorsitzender des Beirats des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen

» prof. dr. franzis preckel, Professorin an der Universität Trier, Leiterin der Abteilung Hoch-begabtenforschung und -förderung, Vorsitzende des Beirats der Deutschen SchülerAkademie

» prof. dr. Gernoth stroth, Professor am Institut für Mathematik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Vorsitzender des Beirats des Bundeswettbewerbs Mathematik

Beirat des BundeswettBewerBs matHematik

» prof. dr. Gernot stroth, Vorsitzender des Beirats, Universität Halle-Wittenberg» rainer arnold, Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn» prof. dr. Gerd faltings, Max-Planck-Institut für Mathematik, Bonn» std karl fegert, Lessing-Gymnasium, Neu-Ulm (Vorsitzender der Korrekturkommission)» std dr. hans-joachim feldhoff, Staatliches Studienkolleg, Universität Köln» Minr dieter Götzl, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, München» prof. dr. hans-dietrich Gronau, Universität Rostock» Bettina jorzik, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen

gremien 2011 bei Bildung & Begabung und den Projekten

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» prof. dr. reinhold Meise, Universität Düsseldorf (Vorsitzender des Auswahlausschusses)» prof. dr. erhard Quaisser, Werder (Vorsitzender des Aufgabenausschusses)» prof. dr. Michael röckner, Universität Bielefeld» dr. jenny thauer, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin» pd dr. elke völmicke, Bildung & Begabung, Bonn» prof. dr. elias Wegert, TU Bergakademie Freiberg» prof. dr. rainer Weissauer, Universität Heidelberg

aufgaBenausscHuss des BundeswettBewerBs matHematik

» prof. dr. erhard Quaisser, Vorsitzender des Ausschusses, Werder» std karl fegert, Lessing-Gymnasium, Neu-Ulm (Vorsitzender der Korrekturkommission)» prof. dr. rainer kaenders, Universität Köln» dipl.-Math. stefan kleitsch, Berufsbildungszentrum Landshut» dr. eric Müller, Villingen-Schwenningen» dr. eckard specht, Universität Magdeburg» dr. robert strich, Johannes-Butzbach-Gymnasium, Miltenberg» std’ dr. cornelia Wissemann-hartmann, Carl-Fuhlrott-Gymnasium, Wuppertal

auswaHlausscHuss des BundeswettBewerBs matHematik

» prof. dr. reinhold Meise, Vorsitzender des Ausschusses, Universität Düsseldorf» prof. dr. Michael röckner, Stellv. Vorsitzender des Ausschusses, Universität Bielefeld» prof. dr. rainer Weissauer, Stellv. Vorsitzender des Ausschusses, Universität Heidelberg» prof. dr. hans-dieter alber, TU Darmstadt» std klaus albermann, Euregio-Gymnasium, Bocholt» prof. dr. horst Behncke, Universität Osnabrück» std rolf Brennemann, Söderblom-Gymnasium, Espelkamp» std dr. hans-joachim feldhoff, Staatliches Studienkolleg, Universität Köln» std reinhardt fulge, Ratsgymnasium, Osnabrück» prof. dr. Wulf-dieter Geyer, Universität Erlangen/Nürnberg» dr. Wolfgang Guba, Gymnasium am Tannenberg, Grevesmühlen» prof. dr. Matthias Günther, Universität Leipzig» prof. dr. ursula hamenstädt, Universität Bonn» prof. dr. Bernhard hanke, Universität Augsburg» ostr dr. klaus henning, Christianeum, Hamburg» prof. dr. annette huber-klawitter, Universität Freiburg» prof. dr. Guido kings, Universität Regensburg» std karl-heinz krautkrämer, Kreisgymnasium Halle i. W.» prof. dr. Bernhard leeb, LMU München» prof. dr. Wolfgang Metzler, Universität Frankfurt am Main» dr. siegfried Momm, Ganerben-Gymnasium, Künzelsau» std dr. Matthias nicol, Heinrich-Hertz-Oberschule, Berlin» std’ renate ortlieb, Heilwig Gymnasium, Hamburg» prof. dr. detlev poguntke, Universität Bielefeld» prof. dr. Matthias reitzner, Universität Osnabrück» prof. dr. steffen roch, TU Darmstadt» prof. dr. tim römer, Universität Osnabrück» std josef rung, Hans-Leinberger-Gymnasium, Landshut» prof. dr. Michael stoll, Universität Bayreuth» ostd a. d. heinz klaus strick, Leverkusen» std dr. horst szambien, Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, Hannover» prof. dr. dr. katrin tent, Universität Münster

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» dr. Mathias-torsten tok, Martin-Gerbert-Gymnasium, Horb» prof. dr. katrin Wendland, Universität Augsburg» prof. dr. Günter M. ziegler, TU Berlin» prof. dr. Martin ziegler, Universität Freiburg

aufgaBenausscHuss der matHematik-olympiaden in deutscHland

» prof. dr. konrad engel, Vorsitzender des Ausschusses, Universität Rostock» prof. dr. norbert Grünwald, Stellv. Vorsitzender des Ausschusses, Hochschule Wismar» Marion Bethge, Grundschule Bestensee» dr. rainer Biallas, Magdeburg» sybille Bösel, Lichtendorfer Grundschule, Dortmund» dr. claudia Böttinger, Universität Duisburg-Essen» katrin Boxberger, Mülheim-Kärlich» hans-joachim Brenner, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt» ute czierpka, Bach-Grundschule, Dortmund» susann dittmer, Universität Rostock» prof. dr. andreas felgenhauer, Hochschule Magdeburg-Stendal» prof. dr. torsten fritzlar, Universität Halle-Wittenberg» dr. hartwig fuchs, Mainz» christiane Gans, GS Ringbergschule, Suhl» dr. frank Göring, TU Chemnitz» prof. dr. hans-Gert Gräbe, Universität Leipzig» ostr’ Béatrice Gronau, Graf-Friedrich-Schule, Diepholz» ostr’ i. r. inge hachtel, Königswinter» dr. klaus henning, Christianeum, Hamburg» dr. daniel herden, Universität Duisburg-Essen» petra hesse, Werner-von-Siemens-Oberschule, Gransee» std a.d. Wilfried heuser, Auguste-Viktoria-Gymnasium, Trier» pd dr. jörg jahnel, Universität Siegen» ostr paul jainta, Adam-Kraft-Gymnasium, Schwabach» dr. habil. helmut könig, Chemnitz» dr. norbert koksch, TU Dresden» dr. Martin langer, Universität Bonn» joachim lippert, Marie-Curie-Gymnasium, Dresden» dr. Wolfgang ludwicki, Winckelmann-Gymnasium, Stendal» dr. carsten Mayer, Hohenstaufen-Gymnasium, Kaiserslautern» dr. Wolfgang Moldenhauer, Erfurt» str’ dörthe Moll, Goetheschule, Ilmenau» dr. Martin olbermann, Ruhr-Universität Bochum» renate otter, Peter-Petersen-Schule, Hamburg» lutz pörnig, Clemens-Winkler-Gymnasium, Aue» prof. dr. jürgen prestin, Universität zu Lübeck» dr. Bernd reichel, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg» jun.-prof. dr. christian reiher, Universität Rostock» antje karen reinhardt, Grundschule Windmühlenweg, Hamburg» dr. karsten roeseler, Universität Göttingen» std Michael rüsing, B.M.V.-Schule, Essen» stefan schmack, Schule Chemnitzstraße, Hamburg» std’ i. r. irmingard schmithüsen, Baden-Baden» Georg schröter, Dresden» heike schubert, Universität Rostock» andreas sens, Christian-Gymnasium, Hermannsburg» stefanie tille, Marie-Curie-Gymnasium, Dresden

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» dr. Bianca truthe, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg» dr. Mykhaylo tyomkyn, Augsburg» ostr i. r. karl-heinz umlauft, Bannewitz» jun.-prof. dr. janis voigtländer, Universität Bonn» silvia Wachenschwanz, Staatliche Grundschule Bedheim» prof. dr. elias Wegert, TU Bergakademie Freiberg» dr. Martin Welk, UMIT, Hall in Tirol

ausscHuss „jugend trainiert matHematik“

» prof. dr. hans-dietrich Gronau, Universität Rostock (Mitglied des Leitungsteams „JuMa“)» dr. rainer Biallas, Magdeburg» std karl fegert, Lessing-Gymnasium, Neu-Ulm» christiane frense-heck, Deutsche Telekom Stiftung, Bonn» ostr dr. klaus henning, Christianeum, Hamburg (Mitglied des Leitungsteams „JuMa“)» prof. dr. karsten keller, Universität zu Lübeck» ostr albrecht kliem, Wirsberg-Gymnasium, Würzburg» hanns-heinrich langmann, Bildung & Begabung, Bonn (Mitglied des Leitungsteams „JuMa“)» prof. dr. jürgen prestin, Universität zu Lübeck» dr. Wolfgang radenbach, Universität Göttingen» jun.-prof. dr. christian reiher, Universität Rostock» prof. dr. Gernot stroth, Universität Halle-Wittenberg» pd dr. elke völmicke, Bildung & Begabung, Bonn» prof. dr. elias Wegert, TU Bergakademie Freiberg

mentoren und jaHrgangskoordinatoren „jugend trainiert matHematik“

» Bernd dethloff, Klasse 9/10» dr. jürgen doenhardt, Klasse 9/10» prof. dr. Michael dreher, Klasse 10/11» dr. Marlen fritzsche, Klasse 8/9» sabine Gack, Klasse 8/9» dr. frank Göring, Klasse 10/11» ostr’ i.r. inge hachtel, Klasse 8/9» ostr Bertram hell, Klasse 7/8» christian hercher, Klasse 9/10» dr. jörg jahnel, Klasse 9/10» ostr paul jainta, Klasse 7/8» prof. dr. karsten keller, Klasse 7/8» dr. norbert koksch, Klasse 7/8» ostr i.r. klaus krüger, Klasse 8/9» ostr Wolfgang kurz, Klasse 7/8» std’ christa lahmer, Klasse 7/8» ostr i.r. tasso-hagen Markl, Klasse 8/9» std dr. otto May, Klasse 7/8» stefan Mehner, Klasse 8/9» dr. Bernd Mulansky, Klasse 10/11» patrick reichert, Klasse 9/10» jun.-prof. dr. christian reiher, Klasse 10/11» str’ Martina schmidt-kessel, Klasse 7/8» dr. axel schüler, Klasse 8/9» dr. stefan schwarz, Klasse 7/8» dr. robert strich, Klasse 9/10

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» dr. Mathias-torsten tok, Klasse 10/11» uwe toman, Klasse 9/10» prof. dr. eberhard triesch, Klasse 7/8» std erfried Weber, Klasse 7/8» ostr peter Witthinrich, Klasse 7/8» dr. Gerhard Wolf, Klasse 8/9

Beirat des BundeswettBewerBs fremdspracHen

» prof. dr. dr. h.c. hans-joachim kornadt, Vorsitzender des Beirats, Forst (Weinstraße)» rd’ annelise Bernuth, Thüringer Kultusministerium, Erfurt» Bettina jorzik, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen» frank rogall, Tognum AG, Friedrichshafen» ostd’ dr. Beatrice schmitz, Rommerskirchen» std i.r. friedrich stephan, Mönchengladbach» ostd i.r. Wolfgang stütz, Stuttgart» karla szukalski, Wensickendorf» dr. jenny thauer, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin» pd dr. elke völmicke, Bildung & Begabung, Bonn

mitglieder der ausscHüsse des BundeswettBewerBs fremdspracHen

ausschuss i, WettBeWerBe sekundarstufe i

» std i.r. friedrich stephan, Vorsitzender des Ausschusses, Mönchengladbach» rd’ annelise Bernuth, Thüringer Kultusministerium, Erfurt» ostr thomas Boiselle, Friedberg» str’ heike piornak, Rodleben» str’ andréa riedel, Strande» str hans-herbert römer, Wuppertal» std andreas schürmann, Wiesbaden» std i.r. rolf zippel, Bremen

ausschuss ii, WettBeWerBe sekundarstufe ii

» ostd’ dr. Beatrice schmitz, Vorsitzende des Ausschusses, Rommerskirchen» ostr thomas Boiselle, Friedberg» ostd robert just, Cuxhaven» dr. florian henke, Universität des Saarlandes, Fachrichtung Romanistik, Saarbrücken» std’ ursula hoffmann, Essen» std’ silke schepp, Hamminkeln» prof. dr. Burkhard voigt, Institut für Allg. und Angew. Sprachwissenschaft, Hamburg

ausschuss iii, WettBeWerB teaM Beruf

» karla szukalski, Vorsitzende des Ausschusses, Wensickendorf» frank rogall, Vorsitzender des Ausschusses, Tognum AG, Friedrichshafen» Wilma elsing, Hamburg» Gerd huhn, Deutsche Telekom AG, Ausbildung, Berlin» tanja lederer, TDS HR Services & Solutions GmbH, Würzburg» Gerd reif, Neustadt» anja sohni, Schwabach» Birgit solf-kellersohn, Monheim

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landes- und regionalBeauftragte des BundeswettBewerBs fremdspracHen

» Bärbel Bach, Sächsisches Bildungsinstitut (SBI), Referat 21, Radebeul» std Gerd Bär, Ohlsbach» std’ Bärbel Bauer, Landesakad. für Fortbildung u. Personalentw. an Schulen, Bad Wildbad» std dr. richard Best, Harxheim» str’ Martina Beyer, Braunschweig» std karl Bernd Bleiker, Warendorf» ostr thomas Boiselle, Friedberg» str Gisela Bullan, Cottbus» ostr’ franziska carrouée, Schiffweiler» std’ rotraut cser, Schönau» str’ sabine döbelin, Eberswalde» lrsd’ ellen dulisch, Bezirksregierung Düsseldorf, Abteilung 4» ostr sascha foraschick, Suderburg» christiane fraedrich, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Hamburg» str Guido Gunderloch, Münster» std’ frauke hanebeck, Köln» std’ claudia hohrath, Blomberg» ostr Michael horstmann, Paderborn» christine kirchner, Lübeck» sabine koch-Marsch, Berlin» str’ dagmar körner, Drebkau» str’ eva küster, Krefeld» dr. hans-eckehard landwehr, Minden» ostr’ sabine lenz, Dachau» std h.-j. Müller, Heidesheim» std’ Gudrun nickoleit, Ulm» str’ heike piornak, Rodleben» str’ andréa riedel, Strande» std’ silke schepp, Hamminkeln» str’ ines schirlitz, Erfurt» ostr harald schmitz, Pulheim» ostr klaus-d. schnierl, Bückeburg» str’ kathrin stolz, Dortmund» lrsd’ roswitha strickstrack-Garcia, Landesschulbehörde, Standort Hannover» std paolo vetrano, Nürtingen-Reudern» std Michael völpel, Lingen/Ems» dr. christel Wagener, Caputh» ostr’ Beate Warszewik-könig, Bremen» ostr andreas Weschke, Neu-Isenburg

Beirat der deutscHen scHülerakademie

» prof. dr. franzis preckel, Vorsitzende des Beirats, Universität Trier» ines albrecht, Gerhart-Hauptmann-Gymnasium, Wismar» rainer arnold, Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn» dr. judith Günther, Akademie- und Kursleiterin, Berlin» Bettina jorzik, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen» hanno kamp, „Club der Ehemaligen“, Weiden i. d. Oberpfalz» dr. tobias kläden, Akademie- und Kursleiter, Erfurt» Barbara reinhard, Ministerium für Jugend, Kultus und Sport Baden-Württemberg, Stuttgart» dr. jenny thauer, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin» pd dr. elke völmicke, Bildung & Begabung, Bonn

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Von der frühkindlichen Förderung bis hin zur beruf-lichen Weiterbildung – das Aufgabenspektrum des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist groß. Neben den Themen Ausbildungsförderung,

Weiterbildung sowie außerschulische, berufliche Bil-dung zählen auch Talent- und Nachwuchsförderung zu den Arbeitsschwerpunkten des Ministeriums. Ziel ist es, den Bildungsaufstieg junger Menschen zu ver-bessern, gut ausgebildete Nachwuchskräfte zu gene-rieren und damit langfristig die Wettbewerbsfähig-

keit des Standorts Deutschland zu erhalten.

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verkörpert seit 1920 die gemeinsame Verantwor-tung der Wirtschaft für Wissenschaft und Bildung in Deutschland. Er ist der größte private Wissen-

schaftsförderer in Deutschland und entwickelt För-derprogramme und Initiativen, die die Kooperation von Hochschulen, Wissenschaftsinstituten und Un-ternehmen vorantreiben und den Dialog von Wis-senschaft und Öffentlichkeit unterstützen. Zudem

betreut der Stifterverband in seinem Deutschen Stif-tungszentrum zurzeit etwa 540 Stiftungen.

Bildung & Begabung wurde 1985 auf Initiative des Stifter-verbandes für die Deutsche Wissenschaft gegründet. Haupt-förderer ist das Bundesministerium für Bildung und For-schung. Unterstützt wird Bildung & Begabung von der Kultusministerkonferenz und einem Netzwerk aus Unter-nehmen, Stiftungen und Privatpersonen.

unsere partner Staatliche und private Förderer 2011

BMBf stifterverBand

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Generali deutschland holdinG aG» Hauptsponsor des Bundeswettbewerbs Mathematik

arBeitGeBerverBand GesaMtMetall» Förderer des Bundeswettbewerbs Mathematik

deutsche telekoM stiftunG» Förderer von „Jugend trainiert Mathematik“

cornelsen verlaG» Hauptsponsor des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen

telc lanGuaGe tests» Förderer des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen

haniel stiftunG» Förderer der Multinationalen Akademien

rWe stiftunG» Förderer der Deutschen SchülerAkademie

peters-Beer-stiftunG» Förderer des USA-Stipendienprogramms für Alumni von Bildung & Begabung

röchlinG stiftunG» Förderer der Deutschen JuniorAkademien

johs. kölln stiftunG» Förderer der Deutschen SchülerAkademie, der Deutschen JuniorAkademien

und des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen

reuter’sche stiftunG» Förderer der Deutschen SchülerAkademie

claussen-siMon-stiftunG» Förderer der Deutschen SchülerAkademie

Unser Dank gilt vielen weiteren Unternehmen, Stiftern und Spendern, die die Arbeit von Bildung & Begabung 2011 unterstützt haben.

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Page 68: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

Für die Durchführung der Projekte ist Bildung & Begabung auf öffentliche und private Zuwendungen angewiesen. Hauptmittelgeber sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (rund 2,4 Millionen Euro) und der Stifter-

verband für die Deutsche Wissenschaft e. V. (rund 700.000 Euro).

aufWands- und ertraGsrechnunG

in zaHlenFinanzbericht 2011

Bildung & BegaBung 2011 2010in tausend euro in tausend euro

erträgeEinnahmen aus Zuwendungen----- Bundesministerium für Bildung und Forschung 2.426,5 2.101,7----- Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 693,4 713,5----- Verschiedene Stiftungen und Sponsoren 608,8 472,0Sonstige betriebliche Erträge 413,7 469,1Entnahme aus Projektmittelrücklage 63,2 0,0

summe erträge 4.205,6 3.756,4

aufwendungenAufwendungen für Projekte 4.101,5 3.645,8Sonstige betriebliche Aufwendungen 104,1 79,8Einstellung in die Projektmittelrücklage 0,0 30,9

summe aufwendungen 4.205,6 3.756,4

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Page 69: Talent-Wachstum: Jahresbericht 2011/2012

projekte 2011 2010in tausend euro in tausend euro

Bundesweite matHematik-wettBewerBeEinnahmen aus Zuwendungen----- BMBF 425,3 396,4----- Stifterverband 114,0 105,0----- Stiftungen und Sponsoren 171,6 130,9----- Sonstige Einnahmen 0,0 26,0Projektaufwendungen 710,9 658,3

BundeswettBewerB fremdspracHenEinnahmen aus Zuwendungen----- BMBF 546,5 579,0----- Stifterverband 138,0 128,5----- Stiftungen und Sponsoren 108,3 71,2----- Sonstige Einnahmen 18,3 68,5Projektaufwendungen 811,1 847,2

scHülerakademienEinnahmen aus Zuwendungen----- BMBF 714,6 759,0----- Stifterverband 105,0 105,0----- Stiftungen und Sponsoren 318,3 269,9----- Sonstige Einnahmen 463,3 404,1Projektaufwendungen 1.601,2 1.538,0

ausBau zum zentrum für BegaBungsförderung (seit 2010)Einnahmen aus Zuwendungen----- BMBF 740,3 367,4----- Stifterverband 250,0 250,0----- Sonstige Einnahmen 10,5 -Projektaufwendungen 1.000,8 617,4

Die Initiative zu den Projekten ging sowohl vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. als auch vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aus, die einzeln oder gemeinsam die Mittel zur Durchführung der Projekte zur Verfügung stellen. Einzelne Projekte wurden auch gänzlich oder teilweise durch Mittel privater Förderer finanziert.

projektdarstellunG

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zentrale » Tel.: (02 28) 9 59 15-0» [email protected] » www.bildung-und-begabung.de

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gescHäftsfüHrung

dr. elke völMicke » [email protected] » Durchwahl -10

heinz rüdiGer GruneWald » [email protected] » Durchwahl -10

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aBteilungsleiter und koordinatoren

dr. petra flocke information und Beratung » [email protected] » Durchwahl -66

anGela von WietersheiM Wissenschaftstransfer » [email protected] » Durchwahl -91

andreas Block öffentlichkeitsarbeit » [email protected] » Durchwahl -61

BirGit lüke pressearbeit » [email protected] » Durchwahl -62

ulrike leikhof neue fördermaßnahmen » [email protected] » Durchwahl -70

volker Brandt deutsche schülerakademie/dja » [email protected] » Durchwahl -44

hanns-heinrich lanGMann Mathematik-Wettbewerbe » [email protected] » Durchwahl -21

Bernhard sickinG Bundeswettbewerb fremdsprachen » [email protected] » Durchwahl -31

ansprecHpartner bei Bildung & Begabung

34 Mitarbeiter betreuen die Projekte von Bildung & Begabung. Ihre Kontakte zu den Abteilungen:

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Herausgeber

» Bildung & BegaBung gemeinnützige gmBH Kortrijker Straße 1, 53177 Bonn Tel.: (02 28) 9 59 15-0 Fax: (02 28) 9 59 15-19 E-Mail: [email protected] www.bildung-und-begabung.de

» gescHäftsfüHrung PD Dr. Elke Völmicke Heinz Rüdiger Grunewald

» redaktion Bildung & Begabung, Abteilung Kommunikation: Andreas Block, Moritz Kralemann, Nina Linnebach, Birgit Lüke

» kreativkonzept und gestaltung fischerAppelt, relations GmbH

» BildnacHweis Andreas Block (S. 20), Iris Etienne (S. 25, 56), Lars Frohmüller

(S. 28/29, 40, 43), Michael Herdlein (S. 18/19), Jörg Heupel (S. 11), Kai Kremser (S. 41, 45), Michael von Lingen (S. 15), Sven Moschitz (S. 42), Anselm Nölle (S. 26/27, 30/31), iStockphoto, plainpicture GmbH, Shotshop GmbH, StandOut (Akademie Hilden) (S. 44)

» veröffentlicHung November 2012