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ABC gitarre & bass 138 Bis Ende der 1970er wurden Delay-Sounds nicht mit Pedalen er- zeugt, sondern mit Tonband. Erste Delay-Sounds hörte man schon in den 50ern bei Les Paul und Chet Atkins, die zwei verzögert ge- startete Bandmaschinen für den Effekt nutzten – im Studio prak- tikabel, live zu kompliziert. Rockabilly-Pionier Scotty Moore nutze ausgiebig den Ray Butts Echosonic Amp (u. a. zu hören auf ‚Mystery Train‘), der den Echosound zwar auf die Bühne brachte, aber kaum Einstellmöglichkeiten bot. Gegen Ende der 1950er entstanden dann die ersten transportablen Bandechos. Größen- mäßig eher im Nähmaschinenbereich als im heutigen Pedalfor- mat angesiedelt, boten Modelle wie das Maestro Echoplex, Bin- son Echorec (mit Magnet Disc statt Tape) oder das britische Wat- kins Copycat variable Delay-Zeiten und Wiederholungen. Für Sound sorgte neben dem Tonband eine Röhrenschaltung, mit Nebeneffekten wie harmonischer Verzerrung, Kompression und Wärme im Klang. In den 1970ern hörte man bei Gitarristen wie Jimmy Page oder Eddie Van Halen das Maestro EP3, die Transistor- version des populären EP2. Beliebt war auch das ab 1973 gefer- tigte Roland Space Echo, das bis heute für den Slapback-Sound von Brian Setzer verantwortlich ist. Mit dem Aufkommen von Analog- und Digital-Delays in den 1980ern verschwanden die Bandecho-Geräte in den Sound-Laboren von Retro-Freaks. Die charakteristischen Klänge sind jedoch immer wieder Vorbild für Simulationen im Pedal-oder Plug-In-Format. Echoplex-Neuaufla- gen wie The Plex, Mike Fullers Fulltone TTE oder das T. Rex Repli- cator versuchen, die alte Bauweise verlässlicher zu machen und modernen Anforderungen gerecht werden zu lassen. Funktionsweise Ein Bandecho zeichnet das Originalsignal auf ein Tonband auf und spielt es verzögert ab. Das Maestro Echoplex verwendet dazu ein Tape Cartridge, ähnlich einer Audio-Cassette, während im Ro- land Space Echo und dem Watkins Copy Cat eine Endlos-Band- Der Natur geklaut, ist das Echo einer der ersten Gitarreneffekte überhaupt und prägt bis heute ganze Stilrichtungen. Rockabilly, Dub-Reggae, Psychedelic oder U2 ohne Delay? Undenkbar! Verantwortlich für zahlreiche prägende Echo-Sounds der Gitarris- tenwelt war jedoch kein kompaktes Pedal oder PlugIn, sondern ein mechanisch auf- wendiges, oft unkontrollierbares Gerät namens Tape Echo. TAPE FAKE Band-Echo-Sound im Pedalformat AUTOR Martin Schmidt y FOTOS Dieter Stork

TAPE FAKE - shop. · PDF fileMoore und Brian Setzer • Lange Delays für Solos und Intros (Led Zeppelin: ‚Dazed & Confused‘) • Dub-Sounds à la Lee Perry

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A B C g i t a r r e & b a s s138

Bis Ende der 1970er wurden Delay-Sounds nicht mit Pedalen er-zeugt, sondern mit Tonband. Erste Delay-Sounds hörte man schonin den 50ern bei Les Paul und Chet Atkins, die zwei verzögert ge-startete Bandmaschinen für den Effekt nutzten – im Studio prak-tikabel, live zu kompliziert. Rockabilly-Pionier Scotty Moorenutze ausgiebig den Ray Butts Echosonic Amp (u. a. zu hören auf‚Mystery Train‘), der den Echosound zwar auf die Bühne brachte,aber kaum Einstellmöglichkeiten bot. Gegen Ende der 1950erentstanden dann die ersten transportablen Bandechos. Größen-mäßig eher im Nähmaschinenbereich als im heutigen Pedalfor-mat angesiedelt, boten Modelle wie das Maestro Echoplex, Bin-son Echorec (mit Magnet Disc statt Tape) oder das britische Wat-kins Copycat variable Delay-Zeiten und Wiederholungen. FürSound sorgte neben dem Tonband eine Röhrenschaltung, mitNebeneffekten wie harmonischer Verzerrung, Kompression undWärme im Klang. In den 1970ern hörte man bei Gitarristen wieJimmy Page oder Eddie Van Halen das Maestro EP3, die Transistor-

version des populären EP2. Beliebt war auch das ab 1973 gefer-tigte Roland Space Echo, das bis heute für den Slapback-Soundvon Brian Setzer verantwortlich ist. Mit dem Aufkommen vonAnalog- und Digital-Delays in den 1980ern verschwanden dieBandecho-Geräte in den Sound-Laboren von Retro-Freaks. Diecharakteristischen Klänge sind jedoch immer wieder Vorbild fürSimulationen im Pedal-oder Plug-In-Format. Echoplex-Neuaufla-gen wie The Plex, Mike Fullers Fulltone TTE oder das T. Rex Repli-cator versuchen, die alte Bauweise verlässlicher zu machen undmodernen Anforderungen gerecht werden zu lassen.

FunktionsweiseEin Bandecho zeichnet das Originalsignal auf ein Tonband aufund spielt es verzögert ab. Das Maestro Echoplex verwendet dazuein Tape Cartridge, ähnlich einer Audio-Cassette, während im Ro-land Space Echo und dem Watkins Copy Cat eine Endlos-Band-

Der Natur geklaut, ist das Echo einer der ersten Gitarreneffekte überhaupt und prägtbis heute ganze Stilrichtungen. Rockabilly, Dub-Reggae, Psychedelic oder U2 ohneDelay? Undenkbar! Verantwortlich für zahlreiche prägende Echo-Sounds der Gitarris-tenwelt war jedoch kein kompaktes Pedal oder PlugIn, sondern ein mechanisch auf-wendiges, oft unkontrollierbares Gerät namens Tape Echo.

TAPE FAKE Band-Echo-Sound im Pedalformat

AUTOR Martin Schmidt y FOTOS Dieter Stork

04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:21 Seite 138

schleife zum Einsatz kommt. Auch für die Ver-zögerungszeit gab es verschiedene Kon-zepte: Das Echoplex hatte einen verschieb-baren Tonkopf, das Space Echo variiertedie Abspiel-Geschwindigkeit des Tapesund andere Modelle hatten an ver-schiedenen Stellen angebrachte Ton-köpfe, die zu- oder abgeschaltetwerden konnten.

Typische SoundsDurch die Konstruktion bedingt, erzeugenBandechos nicht einfach ein Delay, sondern prä-gen den gesamten Gitarrensound. Hierfür sind ver-schiedene Faktoren verantwortlich:Ein Bandecho wird vor den Amp geschaltet.Somit wird der Delay-Sound durch den Ampverändert und nicht einfach – wie bei einemDelay im Einschleifweg – das Ampsignalmit Echo versehen. Je nach Amp klingtdas Delay also clean, crunchy, höhenrei-cher oder dumpfer. Zudem haben Band-echos einen integrierten Preamp. EinEchoplex oder ein Roland Band-Echo vordem Amp beeinflusst also auch ohneEchoeffekt den Sound, was nicht unwesent-lich zur anhaltenden Begeisterung für Band-echos beiträgt. Hinzukommen Sounds, die durchSchwächen der Konstruktion entstehen: Ein Tapeecho hat dieselben Probleme wie einKassettenrekorder: Gleichlaufschwan-kungen und Tape-Abnutzung resul-tieren in Chorus-Sounds unddumpfen Echos, die unglaub-lich musikalisch klingenkönnen, aber gleichzeitig denGebrauch eines Bandechos zurnervenaufreibenden Sache machen.Hinzu kommen Probleme mit festlau-fenden Lagern, sich verhärtenden Gummi-rollen, ausleiernden Antriebsriemen, durchHitze festklebende Tapeloops usw. Ein Bandechowill zudem gepflegt sein wie ein Oldtimer und istlaunisch wie eine Diva, wenn es um das Funktionierenin feuchten Rock’n‘Roll-Kaschemmen geht. Deswegen wollen wir versuchen, dem Bandecho-Sound mit ak-tuellen Pedalen so nahe zu kommen wie möglich und testendiverse Echoplex Preamps mit Delays, die – natürlich! – „au-thentischen Tape Sound“ versprechen.

ReferenzenIn der Rockgeschichte finden sich diverse Klänge,die man bewusst oder unbewusst mit Band-echos assoziiert:• Rockabilly Slapback Delay à la ScottyMoore und Brian Setzer• Lange Delays für Solos und Intros (LedZeppelin: ‚Dazed & Confused‘)• Dub-Sounds à la Lee Perry• Spaceship Klänge ( Jimi Hendrix‚And The Gods Made Love‘ oderPink Floyd ‚Astronomy Domine‘)

• Selbst-Oszillation (bei aufgedrehten Repeat- und Mix-Reglernschaukelt sich das Delay in Endlosschleife hoch und spielt quasivon alleine)

Folgende, moderne Pedale treten an, diesem alten, legendärenSound nahe zu kommen:

Preamps:• Clinch FX EP PRE• Clinch FX EP +• Dunlop Echoplex• Xotic EP Booster

Delays:• Catalinbread Belle Epoque

• MXR Carbon Copy• Electro-Harmonix Memory Boy

• Strymon El Capistan• Wampler Faux Tape Echo

• Boss RE-20

PreampsObwohl sich alle vier getesteten Preamps auf dasselbe Vorbild be-ziehen – nämlich das Transistor-Echoplex EP 3 aus den Siebzigern– klingen und verhalten sie sich alle unterschiedlich. Das australi-sche Modell Clinch EP Pre hat – wie seine Kollegen – nur einenRegler, der wie der Mixregler des Echoplex funktioniert, ohneDelay hinzuzufügen. Man bekommt also den Boost und die Ton-veränderung entsprechend der Stellung beim Original. Schaltetman das Pedal ein, stellt sich sofort eine Tonverbesserung ein. Die

Bässe werden straffer, die Höhen klingen feiner und derganze Sound bekommt ein leichtes Glitzern. Schaltet man

das Pedal wieder aus, wirkt der Sound flacher undlangweiliger − ein Effekt, der dem A/B-Vergleich

mit einem guten Mastering einer Aufnahme ähnelt.Bis zur 11-Uhr-Stellung gibt es einen leichten Laut-

stärke-Boost, danach ändert sich der Ton nur noch subtil. Das EP + der gleichen Firma bietet bis zur 9-Uhr-Stellung

die gleiche Tonveränderung, hat aber mehr Biss in denHöhen. Dreht man den Regler weiter auf, bekommt man bis

zu 18 dB Boost, was selbst einen Clean-Amp zum Zerrenbringt. Der Klangcharakter ist deutlich aggressiver als beim EP

Pre, was mit Singlecoils und einem höhenreichen Fender-Amp-Sound manchmal auch zu viel des Guten sein kann.

Der Dunlop Echoplex ist immerhin mit dem Originallogodes Vorbilds dekoriert. Der Wirkungsgrad des Reglers

ist relativ gering und führt bis zur 14-Uhr-Stel-lung sogar zu einer Absenkung des Ori-

ginal-Signals. Zwischen 14 und 15Uhr gibt es einen leichten Laut-

stärke-Boost mit einhergehender Ton-verbesserung. Die Höhen werden an-

genehmer, der Bass leicht ausgedünnt.Weiter aufgedreht, zerrt das Pedal leicht

an, hat aber nicht die Reserven des EP +.Ganz anders sieht das beim Xotic EP Boos-

ter aus, der mit einem sehr offenen Klangaufwartet. Bis zur 10-Uhr-Stellung gibt es

einen dezenten Lautstärkeanstieg mit straffe-rem Bass und schöneren Höhen. Ab 12 Uhr steigt die Lautstärkedeutlich an, bei Rechtsanschlag hat man ordentlich Verzerrungzur Verfügung und kann das Gitarrensignal lautstärkemäßig starkanheben – ideal als Solo-Boost!

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04-10 Bandecho_04-10 Bandecho 16.11.15 08:21 Seite 139

Unterm Strich: Einen klanglichen Gewinnerdieser Preamp-Auswahl kann manschwer ausmachen, denn vieleshängt vom persönlichen Setup(Instrumente, Amp, Sound-Vorstellung) ab. Ichpersönlich nutze

den Clinch EP Pre als Tonverbesserer: Das Pedal istimmer an, es macht den Sound lebendiger und er-möglicht auch in geringeren Lautstärken ein Spielge-fühl, das sensibel auf den Anschlag reagiert. DiesenEffekt kann man aber mit allen vier Pedalen erzielen.Für einen Soloboost oder das Anblasen eines bereits ver-zerrten Röhrenamps eigenen sich nur der EP + und der XoticEP Booster, wobei Ersterer etwas giftiger agiert.Interessant ist noch der Vergleich mit einem Original Echoplex. Erfreuli-cherweise können alle Pedale mit der Transistorversion gut mithaltenund liefern tatsächlich einen sehr ähnlichen Lautstärke- und Ton-Boost wie ein altes EP 3. Die alte Röhrenversion EP 2 hingegenbringt jedoch deutlich mehr Tonformung als die Pedale. DerSound ist wärmer und lebendiger, liefert einen deutlichenBassschub und reagiert noch sensibler auf die Anschlags-stärke, was gerade im Studio interessant sein kann.

Echo Echo EchoNachdem wir alle Pedale in Reihe geschaltet haben, mit denPreamps am Anfang der Signalkette, begeben wir uns erst mal indie 50er-Jahre, Stichwort: Slapback.Den authentischsten Slapback-Sound liefert das Catalinbread BelleEpoque, mit knalligen, warmen Echos, die einen förmlich ansprin-gen. Sehr ähnlich klingt das Wampler Faux Tape Echo, dasetwas klarer und direkter wirkt. Auch das Boss RE-20 bietetauthentische Echos mit extrem kurzen Verzögerungs-zeiten. Der Slapback-Sound des Strymon El Capistan ist jedoch weniger hörbar. Dreht manden Mixregler weiter auf, modulieren die Echossehr stark, was einen etwas künstlichen Charakter zurFolge hat. Effekt- und Originalklang verbinden sichnicht so schön wie bei den vorangegangen Modellen.Einen guten Job macht hier das MXR Carbon Copy. Seinrecht dumpfer Grund-Sound fällt bei der kurzen Verzöge-rungszeit nicht negativ auf, sondern erzeugt einen warmenRockabilly-Sound. Nicht überzeugen kann der EHX MemoryBoy, der sowohl das Originalsignal abschwächt als auch ein sehrkünstlich wirkendes Delay produziert.

Begeben wir uns nun auf Gitarrenhelden-Territorium und stellen ein langes Delay zwischen 300und 400 ms ein. Klang und Charakter des Echos sind jetzt deutlicher hörbar als bei der kurzenSlapback-Wiederholung. Das Catalinbread Belle Epoque bietet einen sehr fetten Sound, mitdeutlich angezerrten Delays. Genau wie ein echtes Tape-Echo reagiert es auf die Anschlagsstärkeund duckt sich bei hartem Attack etwas weg – in der Praxis sehr angenehm, denn so matscht dasEcho hart gespielte Passagen nicht zu. Der Choruseffekt ist bei moderat eingestelltem Mod-Reg-ler nah am Original und klingt nicht nach leierndem 80er-Jahre-Chorus-Pedal. Etwas sauberer wirkt das Wampler Faux Tape Echo, das aber ebenfalls einen schönen, realis-tischen Echoausklang bietet. Auch der Choruseffekt ist angenehm und kann sehr variabel gere-gelt werden – vom gut gewarteten Tape Echo mit leichter Modulation bis zum Extrem-Leierneines Uralt-Bandes. Dreckiger klingt es beim Boss RE-20, das hier einen unedleren Grundklangliefert, was aber gerade für 70er-Jahre-Lead-Sounds einen ganz eigenen Reiz hat. Die Modula-tion ist voreingestellt und lässt sich nicht variieren. Die Entwickler von Boss haben es aber ge-schafft, eine sehr realistische Schwankung einzustellen, die nie nervig wird, sondern dem Tonein angenehmes Schimmern beifügt. Das MXR Carbon Copy klingt aufgrund seiner dumpfenWiederholungen hier nicht überzeugend, (neu im MXR-Programm ist das Carbon Copy Bright,was hier dann in die Bresche springen kann) während der EHX Memory Boy bei längerem Delay

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PedalkonzepteBand-Echo ist nicht gleich Band-Echo. Die hier getesteten Pedalehaben unterschiedliche Vorbildermit daraus resultierenden Regel-und Klangmöglichkeiten.Das Catalinbread Belle Epoque ver-sucht ein altes Echoplex zu imitie-ren. Es besitzt einen internen Pre-amp, der das Signal boostet undhat dieselben Regelmöglichkeitenwie ein Maestro EP 3. Die durchBandleiern und Gleichlaufschwan-kungen entstehenden Modulatio-nen können mit dem Mod-Reglerhinzugefügt werden.Das Wampler Faux Tape Echo isteine Kombination aus Tape-Echo-Simulation und Analog Delay.Neben den üblichen Regelmöglich-keiten für Lautstärke, Wiederho-lungszeit und -Anzahl des Echoskann der Sound der Wiederholungmit dem Shade-Regler eingestelltwerden – von dumpf bis klar. DieBand-Modulation wird mit demFaux Tape Reel imitiert. Dieses Fe-ature kann aber auch ganz ausdem Schaltkreis herausgenommenwerden. Als Zugeständnis an dieModerne hat es auch eine Tap-Tempo-Funktion.Das Boss RE-20 ist ein digitales Mo-deling des 70er-Jahre-Space-Echosmit allen Regelmöglichkeiten desOriginals. Hinzu kommt die Tap-Tempo-Funktion und ein integrier-ter Reverb. Äußerst ambitioniert ist das El Ca-pistan, das drei Band-Echos als Vor-bild hat: Das Echoplex mit einembeweglichen Tonkopf, das RolandSpace Echo mit einem feststehen-den Tonkopf und das Watkins Co-pycat mit mehreren Tonköpfen,zwischen denen man mit demTape-Head-Schalter hin- und her-schalten kann. Hinzu kommenzahlreiche Regelmöglichkeiten fürein Band-Echo in unterschied-lichen Wartungszuständen. Alter,Knitterzustand und Modulationdes Bandes können genauso vari-iert werden wie die Bias-Einstel-lung des Geräts. Hinzu kommt einintegrierter Spring Reverb.Einfacher konzipiert sind das MXRCarbon Copy und der EHX MemoryBoy Deluxe. Beide Geräte sindAnalog Delays, die sich am Sound-charakter eines Band-Echos orien-tieren, ohne diesen genau nachzu-bilden. zy

soundfileszu diesem Test auf

www.gitarrebass.de

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g i t a r r e & b a s s A B C

handmade in Germanywww.tonehunter.de

Custom Amps, Effektgeräte, Pedalboards,Modifikationen etc.

Seit 25 Jahren

Noch mit Röhren betrieben und eineReferenz für alle modernen Geräte:Das Echoplex 2. Die spätereTransistor- Version, das Echoplex 3,ist ähnlich beliebt wie der Röhren-Vorgänger.

Fabrikat Dunlop Xotic Clinch FX Clinch FX

Modell Echoplex EP Booster EP Pre EP +

Gerätetyp Preamp Preamp Preamp Preamp

Herkunftsland USA USA Australien Australien

Anschlüsse Guitar In, Amp Out A,Netzteil

Guitar In, Amp Out A,Netzteil

Guitar In, Amp Out A,Netzteil

Guitar In, Amp Out A,Netzteil

Regler Gain, Gain, Volume Volume

Schalter 1× On/Off, 1× On/Off, 1× On/Off, 1× On/Off,

Maße 61 × 50 × 111 BHT/mm 37 × 55 × 90 BHT/mm 59 × 50 × 110 BHT/mm 59 × 50 × 110 BHT/mm

Stromver-brauch

12 mA 5 mA 20 mA 20 mA

Vertrieb W-Music Distribution,shop.warwick.de

W-Music Distribution,shop.warwick.de

Clinch FXwww.clinchfx.com

Clinch FXwww.clinchfx.com

Preis € 171 € 188 $ 149 (nur Direktbestellung)

$ 149 (nur Direktbestellung)

eine bessere Figur macht. Das Stry-mon El Capistan liefert sehr au-thentische Delays, die sowohl dasZerren als auch das Dumpfer-Wer-den des Originals gut nachbilden.Leider geht das mit einem immervernehmbaren Choruseffekt einher,der auch bei zugedrehtem Wow &Flutter Regler nicht wegzubekom-men ist.Bei Lee-Perry-artigen Dub-Soundsliefern nur Catalinbread Belle Epo-que, das Boss RE-20 und das Wam-pler Faux Tape Echo authentische Er-gebnisse. Alle drei Pedale haben ge-

Übersicht

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nügend Effektreserven mit gleichmäßigem Ausklang und der cha-rakteristischen Verzerrung der Echos. Das Strymon El Capistanklingt etwas verwaschener, denn nach einigen Wiederholungenhat man sehr viel Bewegung im Ton, was genau getimte Rhyth-mus-Parts vom Attack etwas unklarer macht.Wenn es um die Selbst-Oszillation geht, fehlen sowohl demWampler als auch dem MXR-Pedal und dem Memory Boy die nötigen Reserven. Das Belle Epoque imitiert Jimis Spaceship-Sounds auf überzeugende Weise. Noch krachiger und kaputterwirkt hier das RE-20, das sich extrem hochschraubt. Hält man dieTap-Tempo-Taste gedrückt, schaukelt sich der Effekt unabhängigvon der übrigen Einstellung hoch. Überzeugender ist die Oszilla-tion aber bei weit aufgedrehtem Repeat-Regler. Der Sound, derbei gedrücktem Taster entsteht, klingt damit verglichen künstlichund immer gleich. Das Strymon El Capistan klingt auch beim Oszillieren sauberer als Catalinbread Belle Epoque und Boss RE-20, kann aber auch ordentliche Space-Atmosphäre erzeugen.Auch hier schaukelt der gedrückte Tap-Tempo-Schalter den Ef-fekt hoch, was besser funktioniert als beim Boss RE-20, da derentstehende Sound an die eingestellte Echozeit und -lautstärkegekoppelt ist. Nimmt man den Fuß vom Taster, bricht der Sound

ÜbersichtFabrikat Catalinbread Wampler Boss Strymon MXR EHX

Modell Belle Epoque Faux Tape Echo RE 20 El Capistan Carbon Copy Deluxe MemoryBoy

Gerätetyp Tape Echo Simulation

Tape Echo Simulation

Modelling des Roland Space Echo

Tape Echo Simulation

Analog Delay Analog Delay

Herkunfts-land

USA USA Taiwan USA USA USA

Anschlüsse Guitar In, AmpOut, Netzteil

Guitar In, AmpOut, Netzteil

Guitar In A/B, AmpOut A/B, Netzteil,Expression Pedal

Guitar In, EXP, LeftOut, Right Out ,Netzteil,

Guitar In, Amp OutA/B, Netzteil

Guitar In, Amp OutA, EXP Pedal, Send,Return, Netzteil

Regler Echo Sustain, Mod,Rec Lev, Mix, EchoDelay

Repeats, Level,Shade, Echo, FauxTape Reel On/Off,Movement, Sway

Bass, Treble, ReverbVolume, RepeatRate, Intensity,Echo Volume,Mode Selector,Input Volume

Time, Mix, TapeAge, Repeats, Wow& Flutter

Regen, Mix, Delay Blend, Gain, Rate,Depth, Feedback,Delay

Schalter 1× On/Off 1× On/Off, TapTempo

1× On/Off, TapTempo

1× On/Off, TapTempo, Tape Head(fixed, multi, sin-gle), Mode A/B/C

1× On/Off, Mod 1× On/Off, taptempo, Tap Divide,Exp Mode

Maße 62 × 50 × 111BHT/mm

94 × 60 × 119BHT/mm

172 × 59 × 150BHT/mm

110 × 63 × 120BHT/mm

60 × 47 × 111BHT/mm

144 × 56 × 117BHT/mm

Stromver-brauch

60 mA 40 mA 75 mA 250 mA 26 mA 100 mA

Vertrieb Filling Distribution,www.fillingdistri-bution.com

Filling Distributionwww.fillingdistri-bution.com

Roland Corpora-tion, www.roland-musik.de

B4 Distributionwww.b4-distribu-tion.com

W-Music Distribu-tion, www.war-wick-distribtion.de

ausgewählte Musi-kläden

Preis € 252 € 284 € 265 € 349 € 199 € 139

Plus Sehr nah am Echo-plex-Sound, einfa-che Bedienung,Regler wie beimOriginal, anschlags-intensiver Effekt,stabile Konstruk-tion

Sehr warmer undTape-artigerSound, einfacheBedienung, Modu-lationsstärke undEchoklang sehr gutregelbar, stabileKonstruktion

Dreckiger, authen-tischer Sound, genaue Abbildungder Original-Featu-res, stabile Kon-struktion

Sehr variantenrei-ches Delay, stabileKonstruktion

Einfache Bedien-barkeit, Slapback-Echo, stabile Kon-struktion

Längere Echos, sta-bile Konstruktion

Minus – Keine Selbst-Oszil-lation

Komplexe Bedie-nung

Sehr komplexe Be-dienung. In höhe-ren Mix-Settingskünstlicher Sound;Oszillation durchTap-Schalter brichtunmusikalisch ab

Echo-Sound beilängeren Wieder-holungen sehrdumpf. KeineSelbst-Oszillation

Sehr komplizierteBedienung. Original-Soundwird abgesenkt

jedoch relativ unvermittelt ab, was leider nicht sehr musikalisch klingt.

FazitTape-Echo-Sounds ohne richtiges Tape Echo sind möglich! Um derKlangformung des Originals nahezukommen, sollte man aber un-bedingt einen der EP-Preamps vor das Echo schalten, denn derleichte Lautstärke- und Ton-Boost hebt das Echosignal auf eindeutlich höheres Niveau. Der Referenz meines alten Maestro EP2 kommen das Catalinbread Belle Epoque und das Wampler FauxTape Echo am nächsten. Beide Pedale bieten sehr musikalischeEcho-Sounds und lassen sich intuitiv und unkompliziert bedienen.Dreckiger, aber auch sehr authentisch klingt das Boss RE-20, indessen Funktionsweise man sich etwas einarbeiten muss. Etwassauberer wirkt das Strymon El Capistan, das extrem viele Einstell-möglichkeiten bietet und in hohen Effekt-Settings zu künstlichemKlang neigt. Das MXR Carbon Copy überzeugt lediglich beimSlapback, während der EHX Memory Boy einen angenehmen Le-adsound liefert. Eine wirkliche Tape-Echo-Simulation gelingt die-sen beiden Pedalen aber nicht. zy

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