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Tarantella - Apulien und der Spinnentanz Akademiereise nach Apulien 23. Juni bis 30. Juni 2014 Programm

Tarantella - Apulien und der Spinnentanz · Der Hotel-Palazzo Baldi liegt inmitten der Altstadt, zu Fuß sind wir hier bestens unterwegs. Polyglott vergibt Sterne, wir wollen wissen,

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Tarantella - Apulien und der Spinnentanz

Akademiereise nach Apulien23. Juni bis 30. Juni 2014

Programm

Akademiereise: Tarantella - Apulien und der SpinnentanzMusikalische, politische und kulinarische Erkundungen am Finis Terrae, dort wo Europa endet und der Orient beginnt

Stiefelabsatz, Sonnenhalbinsel, Salento – ein schmaler Landstrich zwischen zwei Meeren und Italiens Brückenschlag zum Orient. Die Tänze Tarantella und Pizzica („Stich“) geben hier den Rhythmus an. Im Juni beginnt hier der Sommer, Straßen und Plätze füllen sich jeden Abend mit Menschen. Und es beginnt auch die Zeit der Tarantella-Feste, eines der wichtigsten findet Ende Juni in Galatina zu Ehren der Heiligen Petrus und Paulus statt. Einst im dünnen christlichen Gewand und heute im Zeichen einer neuen süditalienischen Identitätsfindung leben hier die alten Heiltänze des Taranta-Kultes fort.

Ein- und Auswanderung sind spätestens seit der Bronzezeit auch in Apulien ein Thema, dringlicher stellt sich die Frage der Migration in unseren Tagen. Wir treffen auf Menschen, die Antworten suchen, auch in Fragen der hohen Jugendarbeitslosigkeit und im Kampf gegen das organisierte Verbrechen.

Viele interessante Gespräche werden unsere Reise begleiten und immer wieder tauchen wir ein in den unerschöpflichen musikalischen und kulinarischen Kosmos des Salento, die wie alles andere auch die Lage inmitten des Mittelmeers widerspiegeln.

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“J. W. Goethe

Dr. Thilo Fitzner Peter Amann

1. Tag, Montag 23. Juni 2014

Stuttgart – Bari – Galatina

Per Flug erreichen wir den italienischen Mezzogiorno, landen in Bari und bereits am Nachmittag lernen wir das Städtchen Galatina kennen, unser zu Hause für die nächste Woche. Der Hotel-Palazzo Baldi liegt inmitten der Altstadt, zu Fuß sind wir hier bestens unterwegs. Polyglott vergibt Sterne, wir wollen wissen, ob zu Recht und statten der Basilica S. Caterina di Alessandria einen Besuch ab. Ein Detail am Rande: In der Darstellung des Sündenfalls wird die Schlange hier zum ersten Mal als Frau gezeigt!

2. Tag, Dienstag 24. Juni 2014

Corigliano d’Ótranto

Neben ihrem salentinischen Dialekt sprechen die Menschen griko. Linguisten mögen streiten, ob es sich dabei um ein Fortleben des antiken oder aber des mittel-alterlich-byzantinischen Griechisch handelt. Man sagt: „imesta grichi“, wir sind Griechen. Am lebendigsten zeigt sich ihre Sprache in den Liedern, die zu den schönsten des Salento zählen.

Wir nehmen die Ferrovie del Sud Est und fahren ins nahe Corigliano, wo wir auf einem Bio-Bauernhof Rocco Avantaggiato und seine aus Essen stammende Frau Ursula kennen lernen. Gastfreundlich willkommen geheißen, bleiben wir hier gerne auch zum Mittag-Essen. Vorher aber fragen wir den beiden Löcher in den Bauch über die Kultur des Salento. Salentinische Küchen-

geheimnisse können wir auf Wunsch auch praktisch lüften, indem wir einfach beim Kochen helfen. Rocco und sein Vater Giovanni sind passionierte Volksmusiker und ihre Masseria ist einer der angesagten Pizzica-Treffs im Salento. Dieses Thema werden wir am Donnerstag vertiefen, wenn wir wieder kommen. Am Nachmittag streifen wir durch das hübsche Corigliano mit seinem imposanten Kastell. Und wie kommt es, dass sich die Kommune Corigliano als „il paese più filosofico d’Italia“ bezeichnet? Anschließend geht es mit der Bahn zurück nach Galatina.

3. Tag, Mittwoch 25. Juni 2014

Ótranto – Santa Maria Leuca – Poggiardo – Vaste

Die Lage auf dem östlichsten Landvorsprung Italiens, Albanien und die griechische Küste im Blick, machte Ótranto zum Tor des Orients. Wir streifen durch die blank herausgeputzte Altstadt am türkisblauen Meer. In der normannischen Kathedrale tauchen wir in die mystisch-rätselhafte Bilderwelt des gelehrten Priestermönchs Pantaleone, der von 1163-65 einen 800 m² großen Mosaikboden geschaffen hat. Die ganze Welt wird uns hier zu Füßen liegen, mächtig und rätselhaft.

Auf einer Traumstraße hoch über dem Meer erreichen wir das Ende der Welt. Hier am Capo di Santa Maria di Léuca treffen Adriatisches und Ionisches Meer zusammen. Den heutigen Namen verdankt der vorwitzige Landvorsprung dem Santuario di S. Maria di Léuca, das sich an der Stelle eines antiken Minerva-Tempels erhebt.

In Poggiardo und Vaste tauchen wir noch einmal tief in den Brunnen der Vergangenheit. Die Cripta di Santa

Maria degli Angeli in Poggiardo, um das Jahr 1000 aus dem Fels geschlagen, wurde bis ins 15. Jh. fortlaufend mit Fresken ausgeschmückt. Dann geriet sie in Vergessenheit und wurde erst im 20. Jh. wieder entdeckt. Vaste, heute ein ländlich-verschlafener Vorort Poggiardos, ist Erbin des messapischen Basta. Der auch landschaftlich sehr ansprechende archäologische Park lädt zu ausgedehnten Streifzügen ein und in dem rustikalen Ristorante in den Räumen eines ehemaligen Bauernhauses lassen wir uns hier zu einem feinen Abendmahl an frischer Luft nieder (nicht im Preis eingeschlossen).

4. Tag, Donnerstag 26. Juni 2014

Galatina – Corigliano d’Ótranto

Galatina heute: Mit Akteuren des politisch-kulturellen Lebens treten wir ins Gespräch und fragen nach Wirtschaft, Aus- und Einwanderung und kultureller Identität. Vielleicht haben die Einheimischen auch einen guten Tipp fürs Mittagessen.

Am Nachmittag kehren wir noch einmal zu Rocco und Ursula nach Corigliano zurück, um unsere theoretischen und praktischen Kenntnisse der Tarantella und Pizzica zu festigen. Wir bleiben zum Abendessen und zu einem bäuerlichen Fest mit Musik, Gesang und Tanz.

5. Tag, Freitag 27. Juni 2014

Gallipoli – Pizzica-Workshop bei Casarano

Am Morgen nehmen wir die bewährte Ferrovie del Sud-Est und fahren nach Gallipoli. Die kalè polis, die schöne Stadt, schiebt sich auf einem flachen Kalkvor-sprung ins Meer. Eine der Gründungslegenden berichtet vom Kreterkönig Idomeneus, der nach den Wirren des Trojanischen Krieges hier eine neue Heimat fand. Es folgten Griechen, Hannibal, die Römer, Goten, Byzantiner, Normannen, Staufer und Anjous. Mit den Spaniern setzte der wirtschaftliche Aufschwung ein. Drei Jahrhunderte lang war Gallipoli der wichtigste Ölhafen im Mittelmeer. In unterirdischen Ölmühlen aus Oliven gepresstes Lampenöl brachte Licht in europäische Großstädte wie St. Petersburg, London oder Amsterdam. Einen solchen frantoio ipogeo schauen wir uns an. Bei einem Bummel am Lungomare fallen zahlreiche Kapellen ins Auge. Es sind die Kirchen und Versammlungshäuser der im 17. und 18. Jh. entstandenen confraternità.

Am Nachmittag treffen wir wieder auf Claudia Litti. Ein Phänomen, dass sie besonders fasziniert, ist der Tarantismus. Als Übersetzerin von Sergio Pedes anregender Abhandlung „Morsi della taranta – Von der Tarantel gebissen“ konnte sie ihre theoretischen Kenntnisse vertiefen, zusammen mit einer Gruppe junger Menschen, die wir heute auch kennen lernen, beschäftigt sie sich ganz praktisch mit der Musik und dem Tanz. In einem Workshop erfahren wir, wie Pizzica heute im Salento vor allem als identitätsstiftende Kulturform zu neuem Leben erwacht. Gemeinsam verbringen wir auch den Abend und entlocken der cucina salentina neue Geheimnisse.

6. Tag, Samstag 28. Juni 2014

Mesagne und Lecce

Als bedeutendes messapisches Zentrum und Station an der antiken Via Appia tritt Mesange ins Licht der Geschichte. Bei unserem Besuch interessieren wir uns jedoch weniger für die Historie, sondern vielmehr für Gegenwart und Zukunft Apuliens. Auch das sonnen-verwöhnte Land an der Stiefelspitze muss sich mit Problemen wie einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und organisiertem Verbrechen auseinandersetzen. Wir treffen Ivano Devicienti, der sich mit der Sozialkooperative „Terre di Puglia – Libera Terra“ seit 2008 mit mutig-pfiffigen Ideen für Legalität und gegen Korruption engagiert. Auf enteignetem, ehemaligen Mafia-Land wird Hartweizen und Wein angebaut, biologisch versteht sich (www.hisotelaray.it). So entstehen in der Landwirtschaft und im Tourismus auch neue Arbeitsplätze. Besonders wichtig ist den Mitgliedern von Libera auch die Begegnung mit Schulkindern.

Als lebendigstes Pflaster südlich von Bari empfängt uns die Provinzhauptstadt Lecce. Die Unistadt hat sich in den letzten Jahren neu erfunden. Das barocke Bauerbe erstrahlt in frischem Glanz, die Kulturszene spannt den Bogen zwischen Tradition und Avantgarde.

Zurück in Galatina, können wir uns abends gemeinsam einen der Filme des salentinischen Regisseurs Edoardo Winspeare in unserem Ristorante ansehen.

7. Tag, Sonntag 29. Juni 2014

Santa Maria al Bagno – Naturpark Portoselvaggio – Pauls-Fest in Galatina

In Küstenstädtchen wie Santa Maria al Bagno errichtete sich das Großbürgertum im 19. Jh. seine schönen Sommervillen. Immer noch umgibt den ehemaligen Fischerort ein exklusives Flair. Von 1944 bis 1947 unterhielten die Briten hier das Displaced Persons Camp N° 34, das weit über 100.000 Juden aufnahm, Überlebende der NS-Konzentrationslager. Von der lokalen Bevölkerung mit offenen Armen aufgenommen, warteten sie hier auf die Ausreise nach Israel, darunter auch die späteren Staatsoberhäupter David Ben Gurion und Golda Meir. Ein kleines Museum hält die Erinnerung an diese Zeit lebendig.

Dann gehen wie wandern – oder baden – in den Naturpark Portoselvaggio. Engagierte Bürger hatten sich für den Erhalt dieser Naturoase eingesetzt und eine geplante Verbauung verhindert. Nicht zu spät am Nachmittag kehren wir nach Galatina zurück. Bei einem frühen Abendessen im Palazzo können wir unsere hoffentlich kurzweilige, inhaltsreiche und horizonter-weiternde Reise noch Revue passieren lassen. Dank der lehrreichen Besuche bei Rocco und Ursula und dem Workshop von Claudia Litti können wir uns fit fühlen für den Rest des Abend, wenn in Galatina die Festa di SS. Pietro e Paolo steigt, einer der Höhepunkte des sommer-lichen Taranta-Reigens. Auch wenn die orgiastischen Tanzausschreitungen vor der Paulskapelle der Vergan-genheit angehören, so bleiben die Rhythmen weiterhin mitreißend und die Menschen bleiben fast die ganze Nacht auf den Beinen.

Fotos: ©Amann, ©Fitzner, yanlev@fotolia

8. Tag, Montag 30. Juni 2014

Galatina – Bari – Stuttgart

Nach dem Frühstück fahren wir nach Bari. Rückflug nach Stuttgart

Theologie, Kultur, Bildung

ReiseleitungDr. Thilo Fitzner, Evangelische Akademie Bad Boll

Pfarrer, Diplompädagoge, Oberstudienrat, Biblischer Archäologe, Seumeologe, Autor von Satellitenatlanten und pädagogischen Schriften

Peter Amann, München

Studium Geografie, Botanik, Archäologie, Kunstgeschichte

Autor vieler Reisebücher über Kalabrien, Kampanien, Apulien, Sizilien u. a. Ausgezeichnet vom Tourismus-ministerium Rom zum besten Reiseführer Italiens

Reisepreis 1.645,- €Unterbringung im Doppelzimmer mit Frühstück

Einzelzimmerzuschlag 160.- €Trinkgelder 55.- €min. Teilnehmer 17 PersonenAnzahlung 400,- € nach Erhalt einer Rechnung

Reisenummer 50 15 14

AnmeldungEvangelische Akademie 73087 Bad Boll

Dr. Thilo Fitzner Sekretariat: Andrea Titzmann

Telefon 07164 79-307 Telefax 07164 79-5307

[email protected]

LeistungenFlug mit germanwings ab Stuttgart nach Bari und zurück inkl. 1 Gepäckstück à 20 kg

23.06.2014 STR-Bari 10:25 - 12.:05 Uhr

30.06.2014 Bari-STR 12:45 - 14: 35 Uhr

(Flugzeiten vorbehaltlich Flugplanänderungen)

7 x Übernachtung/Frühstück im Hotel Palazzo Baldi in Galatina www.hotelpalazzobaldi.it

3 x Abendessen im Hotel, 1 x Mittagessen, 2 x rustikales Festmahl Busfahrten, Bahnfahrten, alle Eintritte, Workshop

Durch den Reisepreis nicht abgedeckte Leistungen:weitere Mahlzeiten, Getränke, Trinkgelder, Reiserücktritts-kostenversicherung (bei Bedarf schicken wir Ihnen ein Angebots-Formular zum individuellen Abschluss einer Versicherung)

Bei Reiserücktritt gelten die nachstehend genannten Bedingungen:

Rücktrittskosten ab Anmeldung 20 % ab 1. April 2014 60 % ab 1. Mai 2014 80 % ab 1. Juni 2013 100 % des Gesamtpreises

In Kooperation mit

www.garibaldigesellschaft-deutschland.de

www.ev-akademie-boll.de

Tarantella - Apulien und der Spinnentanz23. Juni bis 30. Juni 2014 – Reisenummer 50 15 14

Anrede Frau Herr

Titel, Name, Vorname

Straße

PLZ, Ort

Institution / Beruf

Geburtstag

E-Mail

Telefon

Handy-Nr. während der Reise

Reisepass-Nr.

gültig bis

Einzelzimmer Doppelzimmer Doppelzimmer zusammen mit (nur möglich, sofern entsprechende Anmeldung vorliegt)

Ich schließe selbständig eine Reiserücktrittskostenversicherung ab. Bitte schicken Sie mir eine Empfehlung für eine Reiserücktritts-

kostenversicherung

Datum, Unterschrift

Akad

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Bad

Bol

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Bad

Boll

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Nr.

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