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Patrick Knust Target Costing im Direct Banking

Target Costing im Direct Banking - link.springer.com978-3-663-11593-9/1.pdf · Geleitwort V Geleitwort Der Direktvertrieb von Bankdienstleistungen im Privatkundensegment, das sogenannte

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Patrick Knust

Target Costing im Direct Banking

GABLER EDITION WISSENSCHAFT

Patrick Knust

Target Casting im Direct Banking

Kosten- und kundenorientierte Entwicklung von Direct-Banking-Produkten

Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Peter Horväth

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme

Dissertation Universität Stuttgart, 2001

1. Auflage Mai 2002

Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2002 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 2002

Lektorat Brigitte Siegel I Sabine Schöller

www.duv.de

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulässig und strafbar. Das gilt insbe­sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipi.-Designerin, Frankfurt/Main

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

ISBN 978-3-8244-7659-6 ISBN 978-3-663-11593-9 (eBook)DOI 10.1007/978-3-663-11593-9

Geleitwort V

Geleitwort

Der Direktvertrieb von Bankdienstleistungen im Privatkundensegment, das sogenannte

Direct Banking, hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Vor allem

das Internet Banking - als eine Forrn des Direct Banking - wird das Privatkundengeschäft

und Retail Banking auch künftig nachhaltig prägen.

Durch den schnellen Fortschritt in den lnformationstechnologien, die zunehmende Öffnung

der Märkte sowie steigende Kundenanforderungen hat sich das Direct Banking zu einem

hoch kompetitiven und dynamischen Markt entwickelt. Um unter diesen Rahmenbe­

dingungen profitabel bestehen zu können, gilt es, die Kosten bereits in den frühen Phasen

der Produktentwicklung aktiv zu steuern. Einen mittlerweile vielfach erprobten Ansatz zur

Unterstützung einer kundengerechten und kostengünstigen Entwicklung von Produkten stellt

das Target Casting dar.

Das Target Casting hat weltweit in zahlreichen Unternehmen Anwendung gefunden und

kann mittlerweile als klassisches Kostenmanagementinstrument bezeichnet werden. Das

vorrangige Einsatzgebiet des Ansatzes liegt jedoch nach wie vor in lndustrieunternehmen.

Die Anwendung der Methodik auf Bankdienstleistungen hat bisher nur vereinzelt, der Einsatz

im Direct Banking noch überhaupt nicht stattgefunden.

Patrick Knust zeigt in der Arbeit auf, dass mit Hilfe des Target Casting eine integrierte

kosten- und kundenorientierten Entwicklung von Direct-Banking-Produkten unterstützt

werden kann. Aufbauend auf literaturgestützten Analysen zum Direct Banking und zum

marktorientierten Kostenmanagement implementiert Knust das Target Casting im Bereich

Internet Brokerage einer Direktbank. Aus dieser Fallstudie sowie einer zusätzlichen

Querschnittsanalyse leitet er Direct-Banking-spezifische Anforderungen und konzeptionellen

Weiterentwicklungsbedarf des Kostenmanagementansatzes ab. Anschließend konzipiert er

einen erweiterten, realoptionsbasierten Target-Casting-Ansatz, der insbesondere dem

dynamsichen Umfeld des Direct Banking gerecht wird.

Die Arbeit von Knust stellt einen wertvollen Beitrag in doppelter Hinsicht dar. Zum einen

leistet sie einen branchenspezifischen Nutzenbeitrag für ein effektives Kostenmanagement

im Direct Banking. Zum anderen liefert sie mit der Berücksichtigung von Unsicherheit und

der Integration des Realoptionsansatzes eine wichtige konzeptionelle Weiterentwicklung der

Target-Casting-Methodik. Knust leistet damit einen bedeutenden Schritt für einen effektiven

Einsatz des Target Casting in turbulenten, durch Unsicherheiten geprägten Märkten.

VI Geleitwort

Das Buch empfiehlt sich zum einen für Studierende und Lehrende mit den Schwerpunkten

Controlling und Bankmanagement Zum anderen liefert es - nicht zuletzt durch die

zahlreichen Praxisbeispiele - handlungsorientierte Unterstützung für Praktiker, die sich mit

der Umsetzung des Target Casting beschäftigen.

Univ.-Prof. Dr. Peter Horvath

Vorwort VII

Vorwort

ln der Zeit, in der diese Arbeit entstand (1997-2001 ), wurde das Retaii-Geschäft der

Kreditinstitute durch das Direct Banking substanziell verändert. Getrieben durch die New

Economy, stark steigende Aktienkurse und ein zunehmendes Interesse am Aktienhandel in

der Bevölkerung haben vor allem Direktbanken hohe Wachstumsraten erzielt. Mit dem Direct

Banking ist nicht nur ein neuer Vertriebskanal für das Retail Banking entstanden, es hat auch

eine Erweiterung des Leistungs- und Produktspektrums stattgefunden {beispielsweise

lntraday-Trading). Während der Fokus im Direct Banking zunächst auf der Gewinnung von

Neukunden und Marktanteilen lag, gewinnt nun - bei deutlich geringeren Wachstumsraten -

die Steigerung der Profitabilität und die Senkung der Kosten drastisch an Bedeutung.

Anliegen dieser Arbeit ist es, mit der Anwendung des Target Costing im Direct Banking einen

Beitrag zur kosten- und kundenorientierten Gestaltung von Direct-Banking-Produkte zu

leisten.

Glücklicherweise war ich bei der Erstellung der Dissertation nicht auf mich alleine gestellt,

sondern wurde von Familie, Freunden, Kollegen und Professoren unterstützt, die mittel- und

unmittelbar zum Gelingen der vorliegenden Arbeit beigetragen haben. Jetzt endlich - im

Rahmen dieses Vorworts- kann ich mich auch offiziell für diese Unterstützung bedanken.

Dieser Dank gilt zunächst meinen Kollegen am Lehrstuhl Controlling der Universität

Stuttgart, die durch viele konstruktive Diskussionen zur Entstehung der Arbeit maßgeblich

beigetragen haben. Besonders bedanken möchte ich mich für die enge Zusammenarbeit mit

Herrn Dr. Jörg Dörnemann, Dr. Frank Schindera und Dipi.-Kfm. Damir Kra/j.

Für die Unterstützung bei der Erstellung der Dissertation möchte ich mich weiterhin bei Herrn

Dipi.-Kfm. Robert Borrmann sowie Dipi.-Kfm. Jürgen Schmidt bedanken.

Mein besonderer Dank gilt der comdirect bank AG für eine hervorragende Zusammenarbeit

bei der Erstellung der Fallstudie und die Möglichkeit, diese in meiner Dissertation zu

veröffentlichen. Insbesondere bedanke ich mich für die Unterstützung von Dipi.-Kffr. Heike

Schmitz.

Für eine kritische Durchsicht der Arbeit und viele hilfreiche Anregungen bin ich Herrn Dr.

Cyrus Bark dankbar. Für die redaktionelle Unterstützung möchte ich mich bei Frau Monika

Fink und Frau Dipi.-Pol. Ulrike Lüdke, MSC bedanken.

VIII Vorwort

Herrn Prof. Dr. Peter Horvath gebührt das größte Dankeschön. Neben der fachlichen

Begleitung der Arbeit danke ich ihm für unzählige wertvolle Erfahrungen aus einer

langjährigen Zusammenarbeit und das in dieser Zeit entgegen gebrachte Vertrauen. Herrn

Prof. Dr. Dietmar Bürge/ danke ich sehr herzlich für die Übernahme des Zweitgutachtens.

Den mit Abstand größten Teil zum Gelingen dieser Arbeit hat meine Frau Monika

beigetragen. Sie hat es durch ihre liebe und positive Art immer wieder geschafft, mich zu

motivieren. Mit viel Verständnis hat sie meine Nächte und Wochenenden vor dem Computer

ertragen und mich bei der Erreichung meiner Ziele immer hundertprozentig unterstützt. Dafür

bin ich ihr sehr dankbar. Ein Dank der besonderen Art gilt unserer Tochter Chiara, die

während der Dissertationszeit auf die Weit gekommen ist und für viel Freude und die nötige

Abwechslung gesorgt hat. Energisch und doch sehr liebevoll hat sie mich immer wieder bei

der Literaturablage unterstützt - und dabei bewiesen, dass das Prinzip der "chaotischen

Lagerhaltung" auch auf Dissertationsunterlagen adaptierbar ist.

Mein größtes Anliegen ist es, meinen Eitern für eine uneingeschränkte Unterstützung

während meiner gesamten Ausbildung zu danken. Sie waren zu jedem Zeitpunkt für mich da

und haben mich bei allen meinen Schritten motiviert und gefördert. Ihnen sowie meiner Frau

und Tochter sei diese Arbeit gewidmet.

Patrick Knust

Inhaltsverzeichnis IX

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort ............................................................................................................................. V

Vorwort ............................................................................................................................... VII

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................ IX

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................ XV

Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................... XIX

Zusammenfassung ............................................................................................................ XXI

Abstract ........................................................................................................................... XXIII

1 Einleitung ................................................................................................. 1

1.1 Problemstellung ................................................................................................... 1

1.2 Zielsetzung und Forschungsfragen .................................................................... 3

1.3 Vorgehensweise ................................................................................................... 4

2 Forschungsmethodik .............................................................................. 7

2.1 Einordnung in die Angewandte Managementforschung ................................... 7

2.2 Aktionsforschung ................................................................................................ 8

3 Direct Banking ....................................................................................... 15

3.1 Abgrenzung des Direct-Banking-Begriffs ........................................................ 15

3.2 Charakteristika des Direct Banking .................................................................. 18

3.2.1 Wet1bewerbsdynamik ..................................................................................... 18

3.2.2 Bankkundenverhalten ..................................................................................... 19

3.2.3 Informationstechnologie ................................................................................. 20

3.3 e-Business: Neue Herausforderungen für das Direct Banking ....................... 21

3.3.1 e-Business- Definition ................................................................................... 21

3.3.2 Charakteristika des e-Business ...................................................................... 22

3.3.2.1

3.3.2.2

3.3.2.3

3.3.2.4

Netzwerkeffekte ..................................................................................... 22

Sinkende Grenzkosten der Produktion ................................................... 23

Desintermediation .................................................................................. 24

Aufhebung des Kompromisses zwischen Reichweite und

Reichhaltigkeit beim Brokerage ............................................................. 25

X

3.3.2.5

3.3.2.6

3.3.2.7

Inhaltsverzeichnis

Dekonstruktion der Wertschöpfungskette ............................................... 26

Individualisierung der Massenmärkte ..................................................... 27

Erlösformen und Preisstrategie .............................................................. 28

3.3.2.8 Annäherung an den vollkommenen Markt .............................................. 32

3.3.3 Geschäftsmodelle für das Direct Banking im e-Business ................................ 34

3.3.4 Auswirkung des e-Business auf das Direct Banking und die

Produktentwicklung im Direct Banking ............................................................ 39

3.4 Integrierte Kosten- und Kundenorientierung als zentrale Heraus

forderungen für die Produktentwicklung im Direct Banking .......................... 40

4 Dienstleistungsspezifische Grundlagen zur Kostenoptimalen Entwicklung von Direct-Banking-Produkten ...................................... 45

4.1 Dienstleistungs- und Produktbegriff im Direct Banking ................................. 46

4.1.1 Dienstleistungsbegritt und Dienstleistungscharakteristika ............................... 46

4.1.1.1 Definition des Dienstleistungsbegritts ..................................................... 46

4.1.1.2 Externe Faktoren als wesentliche Dienstleistungscharakteristika ........... 47

4.1.2 Produktbegritt im Dienstleistungsbereich ........................................................ 49

4.1 .2.1 Leistungsbündel als Produkt .................................................................. 49

4.1.2.2 Dynamische Komponente der Produktdefinitionen ................................. 50

4.1.3 Schlussfolgerungen für das Target Casting im Direct Banking ....................... 52

4.2 Kostenmanagement in Dienstleistungsunternehmen ..................................... 53

4.2.1 Aufgaben des Kostenmanagements ............................................................... 53

4.2.2 Problemtelder des Kostenmanagements in Dienstleistungsunternehmen ...... 54

4.2.3 Einfluss des Produktionsprozesses auf die Kostenstrukturen ......................... 56

4.2.4 Zentraler Ansatzpunkt bei Dienstleistungsunternehmen:

Fixkostenmanagement ................................................................................... 60

4.2.4.1

4.2.4.2

4.2.4.3

Fixkostenproblematik ............................................................................. 60

Zielsetzung und Aufgaben des Fixkostenmanagements ......................... 61

Management der Fixkostentlexibilisierung .............................................. 62

4.3 Service Engineering: Ein Ansatz zur Entwicklung von Dienstleistungen ...... 65

4.3.1 Service Engineering - Fachdisziplin und Anwendungstelder .......................... 65

4.3.2 Vorgehensweise und Methoden des Service Engineering .............................. 68

Inhaltsverzeichnis XI

5 Target Costing: Einsatz in der Entwicklung von Dienstleistungsprodukten .................................................................... 71

5.1 Target-Costing-Methodik ................................................................................... 71

5.2 Target Costing für Dienstleistungen ................................................................ 72

5.3 Target Costing für Bankdienstleistungen ........................................................ 77

5.4 Funktionale Weiterentwicklung des Target Costing ........................................ 79

5.4.1 Target Casting und Lebenszyklusorientierung ................................................ 79

5.4.2 · Target Casting und Investitionssteuerung (Target Investment) ....................... 84

5.4.3 Target Casting und Unsicherheit .................................................................... 90

6 Empirische Analysen zur Kosten- und kundenorientierte Direct-Banking-Produktentwicklung in der Praxis ........................................ 93

6.1 Querschnittsanalyse: Produktentwicklung und Kostenmanagement im

Direct Banking .................................................................................................... 93

6.1.1 Zielsetzung und Vorgehensweise der Querschnittsanalyse ............................ 93

6.1.2 Ergebnisse der Querschnittsanalyse .............................................................. 94

6.1.2.1

6.1.2.2

6.1.2.3

Produktentwicklung im Direct Banking ................................................... 94

Kosteninformationen in der Entwicklung von Dirset-Banking-

Produkten .............................................................................................. 99

Kostenmanagement im Direct Banking .................................................. 1 01

6.1.3 Ableitung von Anforderungen an einen Direct-Banking-spezifischen

Target-Casting-Ansatz aus der Querschnittsanalyse ..................................... 1 03

6.2 Fallstudie: Target Costing bei der comdirect bank AG .................................. 1 04

6.2.1 Zielsetzung und Vorgehensweise .................................................................. 1 04

6.2.2 Festlegung des Untersuchungsbereichs ........................................................ 1 05

6.2.3 Entwicklung und Implementierung eines Direct-Banking-spezifischen

Target-Casting-Ansatzes ............................................................................... 1 07

6.2.3.1

6.2.3.2

6.2.3.3

6.2.3.4

6.2.3.5

Kundenanforderungen ........................................................................... 1 07

Zielkostenfindung .................................................................................. 1 09

Zielkostenspaltung ................................................................................ 115

Ermittlung der prognostizierten Standardkosten .................................... 118

Bestimmung des Kostensenkungsbedarfs ............................................. 124

XII Inhaltsverzeichnis

6.3 Beurteilung des Target-Costing-Ansatzes bei der comdirect bank AG ........ 127

6.3.1 Kundenanforderungen bestimmen ................................................................ 127

6.3.2 Bezugsobjekt des Target Casting festlegen .................................................. 128

6.3.3 Bereich direkt beeinflussbarer Kosten eingrenzen ......................................... 129

6.3.4 Zielkosten bestimmen ................................................................................... 130

6.3.5 Prognostizierte Standardkosten (Drilling Costs) ermitteln .............................. 130

6.3.6 Unsicherheit berücksichtigen ......................................................................... 132

6.3.7 Ableitung von Anforderungen an einen Direct-Banking-spezifischen

Target-Casting-Ansatz aus der Fallstudie ...................................................... 133

7 Modellentwicklung: Target Casting im Direct Banking ................... 135

7.1 Zusammenfassung der Anforderungen an einen Direct-Banking-

spezifischen Target-Costing-Ansatz ............................................................... 135

7.2 Konzeptionelle Ausgestaltung des Direct-Banking-spezifischen Target

Costing .............................................................................................................. 139

7.2.1 Bezugsobjekt für das Target Casting im Direct Banking ................................ 139

7.2.2 Notwendigkeit einer dynamischen Target-Casting-Systematik ...................... 141

7.2.3 Konzeptioneller Grundaufbau des Target Casting im Direct Banking ............ 143

7 .2.4 Konzeption der Zielkostenfindung ................................................................. 145

7.2.4.1 Bestimmung der Zielerlöse .................................................................... 145

7.2.4.2 Bestimmung des Zielgewinns und der Zielkosten .................................. 147

7.2.5 Konzeption der Zielkostenspaltung ................................................................ 150

7.2.6 Barwertbasierte Bestimmung der Zielkostenlücke ......................................... 151

7.3 Instrumentelle Ausgestaltung des Direct-Banking-spezifischen Target

Costing .............................................................................................................. 156

7.3.1 Integration von Investitions- und Kasten-/Erlösrechnung im Target Casting .. 156

7.3.1.1 Notwendigkeit der Integration von Investitions- und Kasten-

/Erlösrechnung ..................................................................................... 156

7.3.1.2 Ansatz zur Integration von Investitions- und Kasten-/Erlösrechnung ..... 158

7 .3.2 Bestimmung des Kalkulationszinssatzes ....................................................... 161

Inhaltsverzeichnis XIII

8 Berücksichtigung von Unsicherheit im Target Costing .................. 165

8.1 Begriff der Unsicherheit ................................................................................... 165

8.2 Produktentwicklung unter Unsicherheit... ....................................................... 166

8.2.1 Einfluss von Unsicherheit auf die Produktentwicklung ................................... 166

8.2.2 Unsicherheiten bei der Gestaltung von Direct-Banking-Produkten ................ 167

8.3 Ansätze zur Berücksichtigung von Unsicherheit im Target Costing ............ 168

8.3.1 Entscheidungssituation und Unsicherheit im Target Casting ......................... 168

8.3.2 Berücksichtigung von Unsicherheit im Rahmen der Kapitalwertmethode

im Target Casting .......................................................................................... 169

8.3.2.1 Korrekturverfahren ................................................................................ 170

8.3.2.2

8.3.2.3

Techniken zur Steigerung der Transparenz der Unsicherheit.. .............. 172

Flexible Investitionsplanung auf Basis des

Entscheidungsbaumverfahrens ............................................................ 173

8.4 Realoptionen zur Berücksichtigung von Unsicherheit im Target Costing .... 178

8.4.1 Grundlagen zum Realoptionsansatz .............................................................. 178

8.4.1.1 Optionscharakter unternehmerischer Handlungsflexibilität .................... 178

8.4.1.2

8.4.1.3

8.4.1.4

Begriff der Realoption ............................................................................ 182

Konzeptionelle Analogien zwischen Finanzoptionen und Real

optionen im Direct Banking ................................................................... 183

Realoptionsansatz als Managementinstrument ..................................... 185

8.4.2 Systematisierung von Realoptionen .............................................................. 186

8.4.3 Bewertung von Realoptionen ........................................................................ 187

8.4.3.1 Grundprinzipien der Optionspreisbewertung ......................................... 187

8.4.3.2 Optionsbewertungsmodelle ................................................................... 1 91

8.4.3.3

8.4.3.4

Grenzen der Optionsbewertungsmodelle .............................................. 1 94

Beurteilung der Verfahren zur Berücksichtigung von Unsicherheit

hinsichtlich des Einsatzes im Target Costing ........................................ 1 95

XIV Inhaltsverzeichnis

9 Realoptionsbasiertes Target Casting im Direct Banking ................ 199

9.1 Fallbeispiel 1: Lernoption im "PDA-Brokerage" ............................................. 199

9.1.1 Ausgangssituation der M-BANK .................................................................... 199

9.1.2 Ermittlung der Kundenanforderungen bei der M-BANK ................................. 200

9.1.3 Zielkostenfindung bei der M-BANK ................................................................ 201

9.1.4 Bestimmung der Zielkostenlücke bei der M-BANK ........................................ 203

9.2 Fallbeispiel 2: Wachstumsoption im PDA-Banking ........................................ 208

9.2.1 Ausgangssituation der M-BANK .................................................................... 208

9.2.2 Bestimmung der Zielkostenlücke bei der M-BANK ........................................ 209

10 Fazit ...................................................................................................... 211

Anhang .............................................................................................................................. 213

Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 229

Abbildungsverzeichnis XV

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2-1: Vorgehensweise .................................................................................................. 11

Abb. 2-2: Forschungslogischer Aufbau ............................................................................... 13

Abb. 3-1: Eingliederung Direct Banking .............................................................................. 18

Abb. 3-2: Aufbrechen des Kompromisses zwischen Reichweite und Reichhaltigkeit bei

Brokern ............................................................................................................... 26

Abb. 3-3: Systematik der Erlösformen ................................................................................ 29

Abb. 3-4: Erlösformen durch Datamining ............................................................................ 30

Abb. 3-5: Preisstrategien im Zeitablauf ............................................................................... 31

Abb. 3-6: Geschäftsmodelltypologien ................................................................................. 35

Abb. 3-7: Geschäftsmodellinternet Banking ....................................................................... 38

Abb. 3-8: Auswirkungen des e-Business auf das Direct Banking ........................................ 39

Abb. 4-1: Struktur der Rahmenbedingungen für das Target Casting im Direct Banking ...... 45

Abb. 4-2: Gliederung der Problemfelder des Kostenmanagements in

Dienstleistungsunternehmen ............................................................................... 55

Abb. 4-3: Grundmodell der Dienstleistungsproduktion ........................................................ 56

Abb. 4-4: Faktorkombinationsprozess der Dienstleistungsproduktion ................................. 59

Abb. 4-5: Fixkostenflexibilitäts-IMarktstabilitäts-Portfolio .................................................... 62

Abb. 4-6: Beispieldarstellung Fixkostenflexibilitäts-IMarktstabilitätsportfolio ....................... 65

Abb. 4-7: Regelkreis des Service Engineering .................................................................... 69

Abb. 4-8: Methodeneinsatz bei der Entwicklung von Dienstleistungen ............................... 70

Abb. 5-1: Konzeptionelle Weiterentwicklungen: Target Casting und Dienstleistungen ........ 76

Abb. 5-2: Konzeptionelle Weiterentwicklungen: Target Casting und Bankdienstleistungen 79

Abb. 5-3: Ansätze zur Lebenszykluskostenrechnung .......................................................... 81

Abb. 5-4: Konzeptionelle Weiterentwicklungen: Target Casting und

Lebenszykluskostenrechnung ............................................................................. 83

Abb. 5-5: Ansätze zur Ableitung von Target Investments ................................................... 85

Abb. 5-6: Target Investment: Die Verzinsungsmethode ...................................................... 88

Abb. 5-7: Konzeptionelle Weiterentwicklung: Target Investment ........................................ 90

Abb. 6-1: Bedeutung der Vertriebswege ............................................................................. 94

Abb. 6-2: Beteiligte an der Produktentwicklung ................................................................... 95

Abb. 6-3: Integration von Kundeninformationen in den Phasen der Produkterstellung (Ist I

Soll) .................................................................................................................... 96

Abb. 6-4: Integration von Kosteninformationen in den Phasen der Produkterstellung (Ist I

Soll} .................................................................................................................... 97

XVI Abbildungsverzeichnis

Abb. 6-5: Erfolgsfaktoren der Entwicklung von Direct-Banking-Produkten .......................... 98

Abb. 6-6: Hemmnisse der Entwicklung von Internet-Banking-Produkten ............................ 98

Abb. 6-7: Instrumenteneinsatz im Produktentwicklungsprozess ......................................... 99

Abb. 6-8: Eignung von Kostenrechnungssystemen und -verfahren zur .............................. 1 00

Abb. 6-9: Kostenbeeinflussungspotenzial .......................................................................... 1 01

Abb. 6-10: Einsatz verschiedener Kostenmanagement-Ansätze ....................................... 1 02

Abb. 6-11: Auswahl des Untersuchungsbereichs ............................................................... 1 05

Abb. 6-12: Wertschöpfungskette der Wertpapierabwicklung .............................................. 1 06

Abb. 6-13: Kundenanforderungen und Produktfunktionen im Internet Brokerage (verfälscht)

.......................................................................................................................... 1~

Abb. 6-14: Kalkulationsschema zur retrograden Kalkulation .............................................. 111

Abb. 6-15: Retrograde Kalkulation bei der comdirect bank AG .......................................... 114

Abb. 6-16: Funktionen-Komponenten-Matrix ..................................................................... 117

Abb. 6-17 : Prozentuale und absolute Zielkostenverteilung ............................................... 118

Abb. 6-18: Prozesskostenanalyse Hotline ......................................................................... 119

Abb. 6-19: Drilling Costs Public lnterne\ ............................................................................ 120

Abb. 6-20: Kosten der internen Teilprozesse des Orderrouting ......................................... 122

Abb. 6-21: Drilling Costs Wertpapierabwicklung intern ...................................................... 122

Abb. 6-22: Drilling Costs Wertpapierabwicklung gesamt ................................................... 123

Abb. 6-23: Ergebnisüberblick prognostizierte Standardkosten (Drilling Costs) .................. 124

Abb. 6-24: Analyse des Kostensenkungsbedarfs ............................................................... 125

Abb. 6-25: Zielkostenkontrolldiagramm .............................................................................. 126

Abb. 6-26: Ableitung von Anforderungen an einen Direct-Banking-spezifischen Target-

Casting-Ansatz aus der Fallstudie ...................................................................... 134

Abb. 7-1: Zentrale Anforderungen an den Direct-Banking-spezifischen Target-Casting-Ansatz

.......................................................................................................................... 136

Abb. 7-2: Elemente im Target-Casting-Grundmodell des Direct Banking ........................... 138

Abb. 7-3: Durchschnittlicher Kundenlebenszyklus als Produkteinheit im Direct Banking .... 140

Abb. 7-4: Grundaufbau zur lebenszyklusorientierten Zielkostenfindung ............................. 143

Abb. 7-5: Target-Costing-Systematik ................................................................................. 144

Abb. 7-6: Bestimmung der Zielerlöse im Direct Banking .................................................... 147

Abb. 7-7: Ableitung der Zielkosten ..................................................................................... 149

Abb. 7-8: Zielkostenspaltung auf Basis von Barwerten ...................................................... 151

Abb. 7-9: Ermittlung des Barwertes der prognostizierten Standardkosten ......................... 152

Abb. 7-10: Bestimmung der Zielkostenlücke (Kapitalwert) ................................................. 153

Abb. 7-11: Kalkulationszinssätze ohne Abbildung von Unsicherheit .................................. 162

Abbildungsverzeichnis XVII

Abb. 8-1: Begriff der Unsicherheit... ................................................................................... 165

Abb. 8-2: Erwartungswert der Zielerlöse und Zielkosten .................................................... 168

Abb. 8-3: Symmetrisches und asymmetrisches Risikoprofil. .............................................. 175

Abb. 8-4: Einstufiger Entscheidungsbaum ......................................................................... 177

Abb. 8-5: Mehrstufiger Entscheidungsbaum ...................................................................... 178

Abb. 8-6: Unsicherheits-/Fiexibilitäts-Portfolio .................................................................... 179

Abb. 8-7: Optionscharakter einer (realen) Investition ins Mobil Banking ............................ 181

Abb. 8-8: Analogie zwischen Finanzoptionen und Realoptionen im Direct Banking (Mobil

Banking) ............................................................................................................ 184

Abb. 8-9: Optionsparameter bei Finanz- und Realoptionen ............................................... 185

Abb. 8-1 0: Arten und Beispiele von Realoptionen .............................................................. 187

Abb. 8-11: Mögliche Zahlungsrückflüsse aus internetbasiertem Versicherungsvertrieb ..... 188

Abb. 8-12: Wertidentität von Realoption und Duplikationsportfolio ..................................... 190

Abb. 8-13: Bewertung der Verfahren zur Berücksichtigung von Unsicherheit .................... 196

Abb. 9-1 : Produktfunktionen für das Mobil Banking ........................................................... 200

Abb. 9-2: Funktionen-/Komponenten-Matrix für das Mobil Banking ................................... 201

Abb. 9-3: Bestimmung der Zielerlöse ................................................................................. 201

Abb. 9-4: Diskontierung der Zielerlöse ............................................................................... 202

Abb. 9-5: Ermittlung der beeinflussbaren Produktzielkosten .............................................. 202

Abb. 9-6: Zielkosten (AIIowable Costs) des "PDA-Brokerage" ........................................... 202

Abb. 9-7: Lebenszyklusphasen des "PDA-Brokerage" ....................................................... 203

Abb. 9-8: Zielkostenverteilung ........................................................................................... 204

Abb. 9-9: Realoptionsparameter im Direct Banking ........................................................... 205

Abb. 9-1 0: Berechnung der realoptionsbasierten Zielkostenlücke 1. ........•.......................... 207

Abb. 9-11: Berechnung der realoptionsbasierten Zielkostenlücke 11. .............•.................... 21 0

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abb.

AG

AOL

Auf I.

BFuP

bspw.

Btx

CAD

CA M-I

CIM

DBW

DV

E

EDV

etc.

F&E

F.A.Z.

FB/IE

GE

GmbH

HBCI

HBM

HBR

HMD

Hrsg.

i.w.S.

lAS

io

ISDN

ISP

IT

IVR

Jg.

krp

KW

lmi

Abbildung

Aktiengesellschaft

American Online

Auflage

Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis

beispielsweise

Bildschirmtext

Computer Aided Design

Consortium for Advanced Manufacturing International

Computer lntegrated Manufacturing

Die Betriebswirtschaft

Datenverarbeitung

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Jahrgang

Kostenrechnungspraxis

Kapitalwert

leistungsmengeninduziert

XIX

XX

lmn

max.

Mio.

MJ

MS

MSN

n.o.S.

Nr.

0. Jg.

o.V.

p.a.

PIN

PKR

POS

RoA

S.

TAN

Tsd.

vgl.

WiSt

WISU

WP

www ZfB

zfbf

ZfhF

zfo

leistungsmengenneutral

maximal

Millionen

Mannjahre

Microsoft

Microsoft Network

noch ohne Seite

Nummer

Ohne Jahrgang

Ohne Verfasser

peranno

Persönliche Identifikationsnummer

Prozesskostenrechnung

Point of Sale

Return on Assets

Seite

Transaktionsnummer

Tausend

vergleiche

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Das Wirtschaftsstudium

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Zeitschrift für Betriebswirtschaft

Abkürzungsverzeichnis

Zeitschrift für Betriebswirtschaftliche Forschung

Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung (ab 1964: zfbf)

Zeitschrift für Führung und Organisation

Zusammenfassung XXI

Zusammenfassung

Die vergangenen Jahre haben für das Retail Banking erhebliche Veränderungen mit sich

gebracht (vgl. Meierhafer 1999, S. 17ff.; Krumnow 1998, S. 1 09f.): die Kundenanforderungen

sind spürbar gestiegen, der Wettbewerb hat sich durch ausländische Institute und soge­

nannte Non- und Nearbanks verschärft, neue lnformationstechnologien haben die Vertriebs­

und Produktionsprozesse verändert und das Internet Banking hat im Sog der Internetökono­

mie an Bedeutung gewonnen. Meierhafer leitet aus den veränderten Rahmenbedingungen

zwei Herausforderungen ab: "Die Retail Banken müssen [ ... ] dringend die Kosten senken

und ihren Kunden Mehrwert bieten" ( Meierhafer 1999, S. 7). Die daraus ableitbaren Axiome

der Kosten- und Kunden(nutzen)orientierung finden sich auch in der Ausrichtung der Pro­

duktpolitik und der Produktentwicklung wieder: "Das Produktangebot im Retail Banking muss

sich in Zukunft zum einen stärker an den Kundenbedürfnissen und den Kundenanforderun­

gen und zum anderen an den Produktions- und Vertriebskosten ausrichten" (Betsch 1999, S.

25).

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen verzeichnet das sogenannte Direct Banking in

Deutschland hohe Zuwachsraten (vgl. Walter 2000, S. 7ff.). Unter Direct Banking wird der

Direktvertrieb von Bankdienstleistungen ohne Einschaltung von Absatzzwischenstufen über

unterschiedliche, insbesondere elektronische Medien verstanden, unabhängig vom Standort

des Kunden und der Form des Finanzinstituts. ln diesem Segment verstärken sich die Pos­

tulate der Kosten- und Kundenorientierung in der Produktentwicklung noch. Wesentliche

Charakteristika des Direct Banking sind die dynamische Wettbewerbsstruktur, das niedrige

Preisniveau, die steigende Illoyalität und Preisempfindlichkeit der Kunden sowie der rasante

Fortschritt der Informationstechnologie und die damit verbundenen Prozessveränderungen.

Einen beträchtlichen Einfluss auf das Direct Banking besitzt das e-Business. Es hat in den

vergangenen Jahren zu stark wachsenden Umsätzen im Internet Banking und einem tief­

greifenden Wandel der Geschäftsprozesse und zum Teil auch der Geschäftsmodelle und

Finanzprodukte geführt (vgl. Lange 1998, S. 21; Riedi/Stah/1999, S. 44).

ln dieser Arbeit wird ein Controllinginstrument entwickelt, dass eine integrierte kosten- und

kundenorientierte Produktentwicklung im Direct Banking unterstützt. Dabei werden beson­

ders die aktuellen Entwicklungen im e-Business berücksichtigt. Der zentrale methodische

Ansatz der Arbeit ist das Target Casting. Dieses Kostenmanagementinstrument hat sich in

der Industrie zur integrierten kosten- und kundenorientierten Produktentwicklung vielfach

bewährt. Erste Einsätze in Dienstleistungsunternehmen und Finanzdienstleistungsinstituten

XXII Zusammenfassung

haben die prinzipielle Anwendbarkeit des Instruments in diesen Branchen bestätigt (vgl. stv.

Niemand 1996; Rudolph 1998; Krumnow 1998; Krugmann et al. 2000).

Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht in der konzeptionellen und instrumentellen Weiterent­

wicklung des Target-Casting-Ansatzes für den Einsatz im Direct Banking.

Um die praktische Anwendbarkeit des Ansatzes sicherzustellen, werden die Modifizierungs­

anforderungen aus real existierenden Rahmenbedingungen und Problemstellungen der Pra­

xis ermittelt. Als Forschungsmethodik wird die Aktionsforschung eingesetzt (vgl. Kapitel 2).

Auf Basis des aktuellen Forschungsstandes zum Target Casting erfolgt die Entwicklung ei­

nes ersten Target-Casting-Modells für das Direct Banking. Dieses wird im Rahmen einer

Fallstudie in einer Direktbank implementiert und beurteilt. Auf den Ergebnissen dieser Fall­

studie und einer Querschnittsanalyse zur Produktentwicklung und zum Kostenmanagement

im Direct Banking werden die Modifikationsanforderungen an eine erneute Konzeptbildung

abgeleitet. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse einer Literaturanalyse zur kostengünsti­

gen Entwicklung von Dienstleistungen erfolgt anschließend die Konzeption einer idealtypi­

schen Target-Casting-Systematik für das Direct Banking.

Die wichtigsten Ergebnisse der Fallstudie und der Querschnittsanalyse können wie folgt

zusammengefasst werden:

• Unsicherheit und Flexibilität müssen im Target Casting abgebildet und in der Kalkulation

berücksichtigt werden.

• Das Target Casting muss eine lebenszyklusorientierte Kostenoptimierung unterstützen.

• Eine frühzeitige, marktorientierte Investitions- und Projektsteuerung ist im Rahmen des

Target Casting sicherzustellen.

• Hinsichtlich der Unterstützung einer kostenorientierten Produktgestaltung besteht ein

instrumentelles Defizit im Direct Banking.

Die Direct-Banking-spezifische Lebenszyklusorientierung und die Berücksichtigung

von Unsicherheiten sind die zentralen Modifikationen der zweiten Entwicklungsstufe des

Target Casting im Direct Banking. ln der Arbeit werden unterschiedliche Ansätze zur

Integration von Unsicherheiten dargestellt und bewertet. Für den Einsatz im Direct Banking

wird der Realoptionsansatz als am geeignetsten bewertet und ausführlich diskutiert. Durch

den Einsatz von Realoptionen können Unsicherheiten und Handlungsflexibilitäten des

Managements im Target Casting abgebildet und bewertet werden. Veranschaulicht wird das

realoptionsbasierte Target Costing am Ende der Arbeit durch zwei Beispiele aus dem Mo­

bil Banking.

Abstract XXIII

Abstract

ln recent years retail banking has changed dramatically. Customers needs increased, com­

petition among market players intensified and new technologies changed distribution and

production processes. Furthermore, interne! banking became a new and important part of

retail banking. Two main requirements for product innovation emerged from this develop­

ment: Cost reduction and customer orientation. A Iot of recent research points out the Iimita­

tion of an integrated customer and cost oriented management and product development in

the financial service sector. lt is not sufficient to consider eilher costs or customer needs. To

develop competitive products costs and customer needs have to be taken into account in the

product development process at an early stage.

This paper focuses on direct banking, which is a business unit of the retail banking. Direct

banking covers all forms of selling bank products and services directly to the customer via

phone, mobile phone, computer and personal digital assistant. The main characteristics of

direct banking are the dynamic market, low user and Iransaction Iees, the increasing disloy­

alty of the customers and the fast innovation progress in information technologies. Especially

interne! technology and e-business influences direct banking dramatically. Not only the dis­

tribution processes are influenced by the progress of e-business (the distribution channel

"interne! banking" is getting more and more important). Also the internal and business-to­

business processes change because of interne! technology.

The following study develops an instrument, which supports and controls an integrated cost

and customer oriented product development in direct banking. The main cost management

tool used in this paper is the target costing approach. This instrument already proved good

in developing cost and customer oriented industrial products. First applications on service

products and financial service products showed that this tool is transferable to service indus­

tries.

The paper is organized as follows:

The first section provides a description of the direct banking business segment and outlines

the influence of e-business on direct banking and product development. The secend section

gives an overview of recent research on cost management in service industry sectors and

service engineering and describes the latest research results of the target costing application

in service industries and in the financial service industry. ln additiontothat the integration of

life cycle costing and insecurity in the target costing approach and the target investment are

examined. Based on recent research this paper developes a first target costing concept for

direct banking.

XXIV Abstract

To make sure that the target costing approach meets all requirements in practice the theo­

retical framewerk is empirically tested. The first empirical investigation compares the direct

banking product development processes, the cost management processes and the costumer

integration in direct banking product development in German banks. The secend empirical

investigation is based on a case study in a German direct bank. This case study implements

the target costing approach in the section "internet brokerage" of the bank. Derived from the

results of the two empirical investigations new operative requirements for the target costing

in direct banking are defined. Based on these requirements this paper develops a modified

target costing approach for direct banking.

The following bullet points reflect the main characteristics of the modified target costing

approach:

• Object of the target costing approach is the average customer relationship.

• The target costing approach is based on a Net Present Value calculation.

• Because of the fast changes in direct banking the calculations are based on many (inse-

cure) forecasts. Therefore the target costing approach takes into account insecurity.

• The consideration of insecurity is finally realized by an real options approach.

At the end the paper gives two examples, how the real options approach can be integrated

into the target costing in direct banking.