Upload
aglaja-dorow
View
106
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
Technikgeschichte
Eine wichtige Komponente technischer Bildung
Referentinnen: Natalie Bold
Mareike Satter
Gliederung
Probleme im Technikunterricht Warum Technikgeschichte als Komponente
technischer Bildung im Unterricht? Unterrichtliche Umsetzung Inhaltliches Erschließungsschema für
technikgeschichtlichen Unterrichtsgegenstand Beispiel der Umsetzung
Technische Bildung
Technische Bildung ist bildungs-ökonomisch unverzichtbar.
Probleme im Technikunterricht
Meist Vermittlung komplizierter „technische“ Fakten
Oft lehrerzentrierter Unterricht Kaum Handlungsorientierung
Ursache: Lehrer (Interesse, Kompetenz)Folge: Abneigung gegenüber Technik bei
Schülern
Probleme im Technikunterricht
Technikunterricht vernachlässigt einige Dimensionen:
Soziale Dimension von Technik Mensch-Technik-Beziehung Technikgeschichte
Probleme im Technikunterricht
Schulische Realität der Behandlung von
Technikgeschichte im Unterricht: Häufig reines Auswendiglernen von
Jahreszahlen, Erfindern und Erfindungen Technikgeschichte nur durch Artefakte aus
der Vergangenheit
Warum Technikgeschichte als Komponente technischer Bildung im Unterricht?
Technikgeschichte ist wesentliches Element technischer Bildung.
Blick auf die Geschichte der Technik vermittelt den Schülern, dass die technische Gegenwart auch als eine geschichtlich gewordene Gegenwart aufzufassen ist.
Warum Technikgeschichte als Komponente technischer Bildung im Unterricht?
Technischer Wandel steht in engem Zusammenhang mit Gesellschaftswandel.
Anhand technikhistorischer Artefakte können bestimmte konstruktive und funktionale Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien der Technik besonders gut für den Schüler aufgedeckt werden.
Warum Technikgeschichte als Komponente technischer Bildung im Unterricht?
Technikgeschichte kann Zugang zu wichtigen und aktuellen Fragestellungen sein.
Mensch fragt nach Sinn und Wert der Technik. Technikgeschichte kann einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten.
Warum Technikgeschichte als Komponente technischer Bildung im Unterricht?
Technikgeschichte kann das Bewusstsein für den Wert der technischen Leistungen der Vorfahren fördern, ohne die die heutige Technik nicht vorstellbar wäre.
Technikgeschichte kann zu besserem Verständnis für die technische Gegenwart beitragen.
Warum Technikgeschichte als Komponente technischer Bildung im Unterricht?
Positive und negative Aspekte der Technik können anhand von Technikgeschichte herausgearbeitet werden.
Unterrichtliche Umsetzung
Problem: Es existiert wenig geeignetes
technikhistorisches Quellenmaterial für den Unterricht
Vorhandenes Material muss erst im Hinblick auf Technikunterricht analysiert, gewichtet, geordnet und für den Unterricht verfügbar gemacht werden
Unterrichtliche Umsetzung
Ausweg wird vielfach im Zugriff auf „Exemplarisches“ versucht wichtig: Beschränkung auf Exemplarisches reicht nicht ausAusgewählte Inhaltsrepräsentanten müssen einigermaßen zusammenhängendes Bild des zum Thema gemachten Gegenstandes ermöglichen
Unterrichtliche Umsetzung
Historische Technik muss adäquat im Unterricht eingesetzt werden: Entstehungs- und Nutzungszusammen- hänge müssen thematisiert werden human sozialer Bezug muss immer aufs Neue deutlich gemacht werden
Unterrichtliche Umsetzung
Historische Technik muss als Voraussetzung heutiger Technik verstanden werden Anknüpfung an aktuelle technische Kultur
Technikgeschichte als Erschließungsschema für komplexere Zusammenhänge geeignet
Inhaltliches Erschließungsschema für technikgeschichtlichen Unterrichtsgegenstand
Sacherschließung einer Technologie, eines Arbeits-
prozesses, einer komplexen soziotechnischen
Problemsituation der Gegenwart, in der der technikge-
schichtliche Unterrichtsgegenstand enthalten ist. Funktion, Konstruktion, Materialien, Form... des
technischen Gegenstandes Prozessziel, Arbeitsgegenstände, Werkzeuge,
Vorrichtungen, Maschinen... für den Produktions-prozess
Art und Umfang der Verwendung
Inhaltliches Erschließungsschema für technikgeschichtlichen Unterrichtsgegenstand
Begründungen für die Gewordenheit des technischen Gegenstandes/Prozesses oder derProblemsituation. Ingenieurwissenschaftliche, physikalische
Voraussetzungen und/oder naturwissenschaftliche Erkenntnisse
Sozial-ökonomische und/oder politische Voraussetzungen
Andere relevante Voraussetzungen und/oder Erkenntnisse
Inhaltliches Erschließungsschema für technikgeschichtlichen Unterrichtsgegenstand
Folgewirkungen, die sich aus der Verarbeitung
und Verwendung der technischen Prozesse bzw.
aus der sozio-technischen Problemsituation
ergeben. Umfang der Verbreitung und Auswirkungen der
Problemsituation Gesamtgesellschaftliche und ökonomische
Auswirkungen: Nachhaltige Veränderungen für die künstliche Lebensumwelt, Natur, Gesellschaft und ihre Mitglieder
Inhaltliches Erschließungsschema für technikgeschichtl. Unterrichtsgegenstand
Technikgeschichte kann mit der gesamten Breite des fachlichen und fachübergreifenden Methodenrepertoirs behandelt werden: Projekte, Fallstudien, Rollenspiele,
Erkundungen
Außerschulische Lernorte!
Beispiel der Umsetzung
Projekt über die Entstehung von Papier: Von der Büttenpapierherstellung bis zur Papiermaschine
Inhalte: Papier – Was ist das? Vor der Erfindung des Papiers Geschichte der Papierherstellung Historische Papierherstellung Maschinelle Papierherstellung
Beispiel der Umsetzung
Papier – Was ist das? Papier (griech. papyros): Material in Form von
dünnen Blättern, das aus pflanzlichen Cellulosefasern hergestellt wird
„Papier“ abgeleitet von dem Produkt der Papyrusstaude, die im Altertum zur Herstellung von Papierrollen hergestellt wurde
Mittel zur Kommunikation Bedeutung des Papiers bleibt selbst im
Zeitalter der elektronischen Medien erhalten
Felsmalerei
Keilschrift
LederpergamentPapyruspflanze
Tontafeln
Vor der Erfindung des Papiers Höhlenzeichnungen sind die ältesten Dokumente Schriftträger aus anorganischen und organischen
Materialen: Tontafeln Speckstein Papyrus Tafeln aus Muscheln, Knochen, Eisen, Gold,
Silber… Pergament aus Tierhäuten
Beispiel der Umsetzung
Beispiel der Umsetzung
Geschichte der Papierherstellung erste Dokumentation der Papierherstellung
ca. 105 n. Chr. Material: Baumrinde und Bambus älteste, noch erhaltene Papier wurde um 150
n. Chr. aus Textilabfällen, sog. Hadern hergestellt
ab 1150 Papiergebrauch in Europa (Spanien) 1390 erste dt. Papiermühle in Nürnberg
Beispiel der Umsetzung
Historische Papierherstellung Das grundlegende Verfahren zur Papierherstellung
hat sich seit über 2000 nicht geändert Zwei Schritte:
Aufbrechen des Rohmaterials in Wasser zur Gewinnung einer Suspension aus einzelnen Fasern
Herstellung von filzartigen Blättern durch das Aufbringen dieser Suspension auf einer geeigneten porösen Oberfläche, durch die das überschüssige Wasser ablaufen kann
Beispiel der Umsetzung
Büttenpapierherstellung Materialien: Rohmaterial, Wasser, Trog, Sieb, loser
Holzrahmen (=Bütte) Bearbeitung des Rohmaterials Fasertrennung
Faserbrei (=Halbzeug) Eintauchen des Siebs in Trog mit Halbzeug
Bedeckung der Oberfläche des Siebes Rüttelung des Siebes gleichmäßige Verteilung und
Vernetzung der Fasern Trockenprozess Trocknen des Papiers im Sieb Pressvorgang hydraulische Presse zum
Herauspressen des restlichen Wassers Schreibpapiere müssen durch Leimen weiterbehandelt
werden
Beispiel der Umsetzung
Maschinelle Papierherstellung im 17. und 18. Jhd. Entwicklung von Maschinen,
die das Handschöpfen bei der Papierherstellung überflüssig machen
1798: erstes funktionstüchtiges Modell von dem Franzosen Nicholas Louis Robert
Weiterentwicklung der Maschine von britischen Papierhändlern
1803: erste Papiermaschine, die sog. Fourdriniermaschine
Beispiel der Umsetzung
Maschinelle Papierherstellung Grundschritte der maschinellen Papierherstellung
sind im Prinzip identisch mit denen bei der manuellen Herstellung von Papier technischer Ablauf wesentlich komplexer
an dem Prinzip der ersten Papiermaschine hat sich seither nichts verändert: Fasersuspension wird über Schöpfrad auf ein Schüttelsieb
aufgebracht und entwässert Weiterleitung des Papiers durch Presswalzen zur
Trockenpartie
Beispiel der Umsetzung
Maschinelle Papierherstellung Leistung heutiger Maschinen deutlich größer:
moderne Maschine produziert in einer Stunde mehr als die Jahresproduktion einer Maschine aus dem 19. Jhd.
Produktionsgeschwindigkeit: 1800m/min. Sektionen einer Maschinen orientieren sich an dem
Prinzip der Büttenherstellung: Konstantanteil Siebpartie Pressenpartie Trockenpartie Aufrollung
Langsiebpapiermaschine
moderne Papiermaschine
Beispiel der Umsetzung
Fazit moderne Papierfabrik enthält alle Arbeitsschritte
der veralteten Technik Büttenpapierherstellung dient als
Erschließungsschema für den heutigen komplexen Prozess der maschinellen Papierherstellung
Beispiel der Umsetzung
Methoden Allgemeine Erkundung Betriebserkundung Arbeitsplatzerkundung Fallstudien Rollenspiele
Beispiel der Umsetzung
Fächerübergriff Biologie GSE Kunst Werken Deutsch Mathematik
Danke für eure Aufmerksamkeit!