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1 3 STANDORT GESPRÄCH Innerhalb der EU werden rund 40 % der gesamten Energie im Gebäudesektor verbraucht. Gerade bei Gebäuden, die in der Nachkriegszeit gebaut wurden, ließen sich davon mit relativ einfachen Mitteln rund 50 % einsparen. Immense Potenziale sind in diesem Bereich also vorhanden, ebenso wie für den Einsatz erneuerbarer Energien. Trotzdem liegt die Quote einer energetischen Sanierung – auch in Deutsch- land – bei nur ca. ein bis zwei Prozent des gesamten Gebäu- debestands pro Jahr. Um diese Quote europaweit zu erhöhen, hat die EU das Projekt Urb.Energy ins Leben gerufen. Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung – kurz „Deutscher Verband“ – fungiert im Projekt Urb.Energy als LEAD-Partner. Mit Büros in Berlin und Brüssel vertreten, versteht er sich als überparteiliche und neutrale Plattform zum Austausch über Themen der Raum- planung, des Wohnungs- und des Städtebaus. Um gemein- schaftliche Lösungsvorschläge zu entwickeln, versucht er, aktuelle Themen dieses Spektrums aufzugreifen und mit Interessensvertretern aus der Politik und der Wirtschaft zu diskutieren. Er fungiert auch als Partner von INTERREG IV B-Projekten, die durch den Strukturfonds EFRE finanziert werden. Diese Projekte, zu denen auch Urb.Energy zählt, folgen dem Ziel 3 der „Territorialen Zusammenarbeit“ und dienen der räumlichen Integration der Regionen Europas. Über Ziele und Aufgaben von Urb.Energy sprach STAND- ORT-Redakteurin Ute Christina Bauer mit dem Stadtplaner Dipl.-Ing. Andreas Lindner. Er ist beim Deutschen Verband dafür als Projektleiter tätig. STANDORT: Was genau ist Urb.Energy und was bezweckt das Projekt? Lindner: Urb.Energy beschäftigt sich mit der energetischen Modernisierung des Wohnungsbestandes. Hauptsächlich geht es darum, in ausgewählten Partnerländern Großraum- wohnsiedlungen in Plattenbauweise, die durch einen sehr schlechten energetischen Zustand gekennzeichnet sind, zu sanieren. Die Häuser sind in der Regel nicht isoliert und weisen daher hohe Energieverluste auf. Es handelt sich bei Urb.Energy um ein Programm, mit dem man transnationale Projekte für den Wissensaustausch fördern lassen kann. Lösungsansätze werden auf lokaler Ebene, aber auch in der Zusammenschau verschiedener Länder erarbeitet. Das Projekt läuft insgesamt drei Jahre, es startete im Sommer 2009 und endet Anfang 2012. Insgesamt 18 Partner beteiligen sich bei Urb.Energy daran, Maßnahmen zur energetischen Aufwertung von Wohnquartieren im Rahmen integraler Stadterneuerung zu erarbeiten und umzusetzen. STANDORT: Was verstehen Sie unter integraler Stadterneuerung? Lindner: Integraler Ansatz heißt, dass man die Energie nicht als Einzelthema betrachtet, sondern dass man für ein räumlich abgegrenztes Gebiet – in unserem Fall ein Quar- tier – versucht, möglichst umfassend alle energetischen und STANDORT (2011) 35:80–82 DOI 10.1007/s00548-011-0181-1 Technisch machbar, organisatorisch herausfordernd Das EU-Projekt Urb.Energy will Wohnquartiere im Ostseeraum integral aufwerten – energetisch, infrastrukturell und bewohnerfreundlich Ute Christina Bauer Dipl.-Geogr. U. C. Bauer () Redaktion STANDORT, Pressebüro Transit, Torstraße 177, 10115 Berlin, Deutschland E-Mail: [email protected] Online publiziert: 16. August 2011 © Springer-Verlag 2011

Technisch machbar, organisatorisch herausfordernd

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Innerhalb der eU werden rund 40 % der gesamten energie im Gebäudesektor verbraucht. Gerade bei Gebäuden, die in der Nachkriegszeit gebaut wurden, ließen sich davon mit relativ einfachen Mitteln rund 50 % einsparen. Immense potenziale sind in diesem Bereich also vorhanden, ebenso wie für den einsatz erneuerbarer energien. Trotzdem liegt die Quote einer energetischen Sanierung – auch in Deutsch-land – bei nur ca. ein bis zwei prozent des gesamten Gebäu-debestands pro Jahr. Um diese Quote europaweit zu erhöhen, hat die eU das projekt Urb.energy ins Leben gerufen. Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung – kurz „Deutscher Verband“ – fungiert im projekt Urb.energy als LeAD-partner. Mit Büros in Berlin und Brüssel vertreten, versteht er sich als überparteiliche und neutrale plattform zum Austausch über Themen der Raum-planung, des Wohnungs- und des Städtebaus. Um gemein-schaftliche Lösungsvorschläge zu entwickeln, versucht er, aktuelle Themen dieses Spektrums aufzugreifen und mit Interessensvertretern aus der politik und der Wirtschaft zu diskutieren. er fungiert auch als partner von INTeRReG IV

B-Projekten, die durch den Strukturfonds EFRE finanziert werden. Diese projekte, zu denen auch Urb.energy zählt, folgen dem Ziel 3 der „Territorialen Zusammenarbeit“ und dienen der räumlichen Integration der Regionen europas. Über Ziele und Aufgaben von Urb.energy sprach STAND-ORT-Redakteurin Ute christina Bauer mit dem Stadtplaner Dipl.-Ing. Andreas Lindner. er ist beim Deutschen Verband dafür als projektleiter tätig.

STANDORT: Was genau ist Urb.energy und was bezweckt das projekt?Lindner: Urb.energy beschäftigt sich mit der energetischen Modernisierung des Wohnungsbestandes. hauptsächlich geht es darum, in ausgewählten partnerländern Großraum-wohnsiedlungen in plattenbauweise, die durch einen sehr schlechten energetischen Zustand gekennzeichnet sind, zu sanieren. Die häuser sind in der Regel nicht isoliert und weisen daher hohe energieverluste auf.

es handelt sich bei Urb.energy um ein programm, mit dem man transnationale projekte für den Wissensaustausch fördern lassen kann. Lösungsansätze werden auf lokaler ebene, aber auch in der Zusammenschau verschiedener Länder erarbeitet. Das projekt läuft insgesamt drei Jahre, es startete im Sommer 2009 und endet Anfang 2012.

Insgesamt 18 partner beteiligen sich bei Urb.energy daran, Maßnahmen zur energetischen Aufwertung von Wohnquartieren im Rahmen integraler Stadterneuerung zu erarbeiten und umzusetzen.

STANDORT: Was verstehen Sie unter integraler Stadterneuerung?Lindner: Integraler Ansatz heißt, dass man die energie nicht als einzelthema betrachtet, sondern dass man für ein räumlich abgegrenztes Gebiet – in unserem Fall ein Quar-tier – versucht, möglichst umfassend alle energetischen und

STANDORT (2011) 35:80–82DOI 10.1007/s00548-011-0181-1

Technisch machbar, organisatorisch herausforderndDas EU-Projekt Urb.Energy will Wohnquartiere im Ostseeraum integral aufwerten – energetisch, infrastrukturell und bewohnerfreundlich

Ute Christina Bauer

Dipl.-Geogr. U. c. Bauer ()Redaktion STANDORT, pressebüro Transit, Torstraße 177, 10115 Berlin, Deutschlande-Mail: [email protected]

Online publiziert: 16. August 2011© Springer-Verlag 2011

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die Stadtentwicklung betreffenden Aspekte abzudecken und zusammenzubringen. Die Wohnumfeldverbesserung, die Aufwertung sozialer und wirtschaftlicher Infrastrukturen spielen dabei ebenfalls wichtige Rollen. So kann ein ganz-heitliches, eben integrales Konzept erstellt werden. Ganz wichtig ist es, die Bevölkerung in den prozess einzubinden, sonst funktioniert es nicht. Schließlich wird sie oft auch die Sanierung selbst durchführen bzw. finanzieren müssen. Die spätere Finanzierung zu sichern, ist immens bedeutend. Sonst schafft man Konzepte für die Schublade.

STANDORT: Wie wird das Projekt finanziert?Lindner: Urb.energy wird von der eU im Rahmen von INTERREG IV B kofinanziert: 75 % stammen aus EU-Mitteln, 25 % müssen die nationalen projektpartner selbst aufbringen. In Deutschland kommt der eigenanteil an Urb.energy vom Bundesprogramm Transnationale Zusam-menarbeit, ein Instrument, mit dem die Bundesregierung Interreg-projekte unterstützt. Sie übernimmt für die teilneh-menden Organisationen den eigenanteil.

STANDORT: Wer sind die projektpartner von Urb-energy?Lindner: Die eU hat ihre Teilgebiete in programmräume untergliedert. In unserem Fall geht es um ein projekt der „Baltic Sea Region“, die nur Ostseeanrainerländer umfasst. Von denen wiederum sind sechs Länder bei Urb.energy mit im Boot: die drei baltischen Staaten Lettland, estland und Litauen, polen, Deutschland und – in einer gewissen Son-derform – Weißrussland. Bei den besagten 18 projektpart-nern in diesen Ländern handelt es sich einerseits um Städte, die sich konkret mit den Sanierungen beschäftigen. Das sind die sogenannten Target Areas. Andererseits sind Verbände oder Ministerien beteiligt, die eine mehr generelle Sicht auf das Thema haben. Ihre Aufgabe ist es vor allem, den Wis-sensaustausch herzustellen.

Alle sechs Target Areas besitzen in ihrer Stadt ein Quar-tier, für das sie praktische Maßnahmen entwickeln wollen, um es energetisch zu modernisieren und im Ganzen aufzu-werten. Beteiligte Städte sind piaseczno (Vorort von War-schau), Riga und Jelgava (beide Lettland), Siauliai (Litauen), Rakvere (estland) und Lida (Weißrussland). In Deutschland wurde keine Target Area ausgewählt. Zwei Gebiete in Ber-lin-Lichtenberg, die Frankfurter Allee-Süd und der Kas-kelkiez, wurden jedoch zur „case-Study“ bestimmt. Dort wurde in den letzten 15 Jahren ein umfangreicher Aufwer-tungsprozess des Gesamtquartiers durchgeführt – anfänglich nicht primär unter energetischen, sondern unter allgemei-nen städtebaulichen Aspekten mit energiekomponente. Die dort gewonnenen erfahrungen und erkenntnisse werden als Musterbeispiele für die partner aufbereitet.

In Deutschland wurden viele Großwohnungen bereits so saniert, dass sie modernsten energetischen Standards genü-gen. In den mittel- und osteuropäischen Ländern fand das in

der Regel noch nicht statt. Dass die Sanierung in Deutsch-land in diesen Gebieten fortgeschritten ist, liegt unter ande-rem am Vorhandensein von Wohnungsbaugesellschaften, die den prozess für die Quartiere als Ganzes in die hand nehmen und steuern konnten. Die hatten und haben natür-lich ein starkes eigeninteresse, den Wohnwert der Quartiere zu verbessern. Dort, wo es in Deutschland viele einzel-eigentümer gibt, kommen die prozesse auch kaum in Gang – trotz finanzieller Anreize und technischer Möglichkeiten. Ganz häufig fehlen in diesen Gebieten zusammenfassende Ansätze als Klammer, mit der man Interessen bündeln, Möglichkeiten aufzeigen und prozesse initiieren kann.

STANDORT: Geht es bei Urb.energy auch darum, ganz konkrete Anleitungen zu liefern, wie energetische Sanierun-gen technisch durchzuführen sind?Lindner: eher weniger. Aus technischer Sicht wären solche Sanierungen oft recht einfach zu realisieren, die herausfor-derung liegt woanders. In vielen Gebieten passiert wenig, weil es an Anreizen fehlt. Viele dieser Gebiete sind durch einzeleigentum geprägt. Im Gegensatz zu Deutschland wurde gerade in den baltischen Ländern nach 1990 nahezu der gesamte häuserbestand privatisiert, so dass auch Mehr-familienhäuser meist im Besitz von vielen einzeleigentü-mern sind. In der Regel gehört die jeweilige Wohnung dort also den Menschen, die auch darin wohnen. Diese „kleinen“ privateigentümer sehen oft nicht die Notwendigkeit einer energetischen Sanierung, setzen andere prioritäten oder haben schlicht nicht die finanziellen Möglichkeiten dafür. Außerdem fehlen ihnen die institutionellen Kapazitäten, solche prozesse zu initiieren, zu steuern und in Gang zu setzen.

Innovativ an Urb.energy ist daher, dass es Gebäude im Quartierszusammenhang betrachtet. Wir müssen wegkom-men vom einzelgebäude und stattdessen in einem abge-grenzten Gebiet – eben dem Quartier – Sanierungsprozesse in Gang setzen, institutionelle und technische Vorausset-zungen schaffen sowie das nötige Know-how bereitstellen. Außerdem geht es darum, das Gebäude in seiner Beziehung zur energieversorgung zu betrachten, das Wohnumfeld aufzuwerten und die Lebensbedingungen ganz allgemein zu verbessern. es soll ein integraler, einheitlicher Ansatz geschaffen werden, wie man so ein Quartier energetisch, aber auch für das gesamte Lebensumfeld aufwerten kann.

STANDORT: Wie ist das praktische Vorgehen?Lindner: Wir konzentrieren uns auf die entwicklung von Konzepten für die Aufwertung. Dadurch, dass viele der Gebäude im Besitz von einzeleigentümern sind, sind diese im endeffekt auch für die Investitionen zuständig. Wenn man es schafft, diese Leute vom Sinn einer energetischen Modernisierung zu überzeugen und ihnen das notwendige Instrumentarium dafür an die hand zu geben, dann kön-

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nen die eigentümer die Sanierung selbst ausführen und finanzieren.

STANDORT: Welche Aufgabe übernehmen Sie dabei?Lindner: Der Deutsche Verband hat als LeAD-partner die Rolle, den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen partnern zu koordinieren und zu organisieren. Die Städte der Target Areas entwickeln ihre integralen Konzepte für das gesamte Quartier in eigenregie. Wir analysieren, was man daraus gegenseitig lernen kann und transferieren es zurück auf die europäische ebene.

STANDORT: Sie verknüpfen also beispielsweise Riga mit Lida helfen dabei, dass die Städte sich darüber austauschen, was passiert ist, bzw. was noch passieren kann?Lindner: Ja, wir überlegen, wie man so etwas nutzbringend aufbereiten kann – nicht nur mit den einzelnen Städten, die ihre konkreten Quartiere entwickeln wollen. Auf nationaler ebene wirken beispielsweise auch Institutionen mit, die sich mit Finanzen beschäftigen. In Deutschland beschäftigen sich Ministerien auf Landesebene mit dem Thema. Wir ver-suchen, die erfahrungen aller zusammenzutragen, um die prozesse in den Quartieren, in den Stadtteilen zu initiieren. Die erkenntnisse wollen wir in die allgemeine europäische Diskussion darüber, wie mehr Energieeffizienz im Gebäu-desektor zu erreichen ist, hineintragen.

STANDORT: Was ist sinnvoll, um ein Gebäude energe-tisch aufzuwerten bzw. zu sanieren?Lindner: Technisch kann man heute fast alles machen; da gibt es sehr ausgefeilte Möglichkeiten. Aber in Gebieten mit einer nicht sehr finanzkräftigen Bewohnerschaft geht es eher darum, einen Mix hinzubekommen zwischen einer spürbaren einsparung von cO2 und energiekosten einer-seits und für die Bewohner erträglichen Investitionen ande-rerseits. hauptsächlich läuft es dabei meistens auf bessere Dämmungen hinaus. Außerdem wird darauf geachtet, vor-handene Zentralheizungssysteme zu verbessern und nach-haltige energieträger einzusetzen. Sehr viel – ca. 10 bis 20 % – lässt sich auch schon durch ein verändertes Nutzungsver-halten erreichen. einfache technische Maßnahmen – etwa der einbau von Thermostaten an den heizkörpern – müssen also einhergehen mit Informationen zum vernünftigen hei-zen ohne allzu großen energieverbrauch. ein viel zitierter Klassiker ist das dauerhaft gekippte Fenster, das den Raum viel stärker auskühlt als eine kurze Stoßlüftung.

STANDORT: Was leitet die eU für den Klimaschutz im Gebäudebereich politisch in die Wege?Lindner: Die eU hat sich Klimaschutzziele gesetzt, die sogenannten 20-20-20 Ziele (20 % erneuerbare energie, 20 % weniger cO2-Ausstoß, 20 % mehr Energieeffizienz).

Gerade im Bereich der Energieeffizienz ist in der EU die erkenntnis gereift, dass dieses Ziel momentan nicht erreich-bar ist. Deshalb hat sie im Frühjahr 2011 den „energie-effizienzplan“ herausgegeben und eine Gesetzesinitiative gestartet, in der sie bestimmte Bereiche mit besonderen Einsparpotenzialen identifiziert. Und das ist unter anderem der Gebäudesektor. Diese potenziale sollen aktiviert wer-den. einfach die energiestandards heraufzusetzen, ist aus unserer Sicht nicht zielführend. Wenn eigentümer die Stan-dards aus finanziellen Gründen nicht erfüllen können, pas-siert nämlich gar nichts.

Man muss also versuchen, ergänzende integrale Ansätze zu finden, um die Leute mit den nötigen Informationen und Voraussetzungen zu versorgen, wie sie nötige Sanierungen durchführen können. Dazu gehören beispielsweise Informa-tionen über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Die Strukturfonds etwa können in den neuen Mitgliedsländern Mittel dafür bereitstellen. Diese Gelder werden noch viel zu wenig in Anspruch genommen. Daneben gibt es weitere Fonds zur Finanzierung, etwa revolvierende wie JeSSIcA, in deren Rahmen die Mitgliedstaaten für bestimmte gesamt-städtische entwicklungsmaßnahmen Kreditlinien anbieten können. Im Rahmen von Urb.energy klären wir zielgrup-pengerecht über die oft komplizierten verschiedenen Mög-lichkeiten der Finanzierung – Strukturfonds, Sondermittel wie JeSSIcA, nationale Mittel – und ihre intelligente Kom-bination auf. es hat sich allerdings gezeigt, dass es allein durch die Bereitstellung von Mitteln nicht zu einer verstärk-ten Sanierungstätigkeit kommt.

STANDORT: Wie kommen die ergebnisse von Urb.energy der gesamten eU zugute?Lindner: Genau für die Verbreitung solcher erkenntnisse ist der europäische Integrationsgedanke ja da. Wir können dank Urb.energy nachweisen, dass man die energetische Bilanz eines Quartiers und die Möglichkeiten, sie zu ver-bessern, in einem integralen Konzept darstellen kann. Nach dem ende des projektes wird es eine Fortführung geben, in der geschaut wird, wie Maßnahmen, die dafür als hilfreich identifiziert wurden, individuell umgesetzt werden können. Die Aufarbeitung der erkenntnisse soll die praktikabilität des Ansatzes dokumentieren, damit auch andere Städte ihn nutzen können. Im endergebnis wird Urb.energy fünf Bei-spielprojekte entwickeln und umsetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Erarbeitung von Handbüchern ein, die Leitfäden für die praxis zu den Themenschwer-punkten „Integrierte Stadtentwicklung“, „Energieeffiziente Sanierung des Gebäudebestands und der energieversor-gungsinfrastruktur“ sowie „Finanzierungskonzepte“. Zudem werden handlungsempfehlungen an entscheidungsträger und politik gegeben.