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ANWENDUNGSRICHTLINIE zur DIN EN 12825 DOPPELBÖDEN Ausgabe 05/2005 Bundesverband Systemböden e.V. AWEDOBO Ausgabe30-05-2005-1 TECHNISCHE ANFORDERUNGEN UND NACHWEISVERFAHREN IM BAUWESEN

TECHNISCHE ANFORDERUNGEN - systemboden.de · die Nutzung unter normalen Klimabedingungen, Temperaturen von 15 °C - 25 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 % - 65 %, ausgelegt

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ANWENDUNGSRICHTLINIEzur

DIN EN 12825 DOPPELBÖDEN

Ausgabe 05/2005

Bundesverband Systemböden e.V.

AWEDOBO Ausgabe30-05-2005-1

TECHNISCHE ANFORDERUNGEN

UND NACHWEISVERFAHREN IM BAUWESEN

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2 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Herausgeber:

Bundesverband Systemböden e.V.Düsseldorf

Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Alle Rechte vorbehalten 2005, BVS, Düsseldorf

Bundesverband Systemböden e.V.40545 DüsseldorfLeostraße 22TEL: (0211) 9559326FAX: (0211) 556466http://www.systemboden.deEmail: [email protected]

Düsseldorf, im Mai 2005

1. Ausgabe 02/2002

2. Ausgabe 07/2003

3. Ausgabe 05/2005

IMPRESSUM

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 3

Die Europäische Kommission hat in Umsetzung der Bauproduktenrichtlinie im Mandat M119

das Europäische Normungsinstitut CEN beauftragt für Europa einheitliche Merkmale und

Prüfverfahren für Doppelböden festzulegen. Das technische Komitee CEN TC 323 hat hierauf

die EN 12825 Doppelböden erarbeitet, die vom CEN im Jahre 2001 angenommen wurde.

Durch das Deutsche Institut für Normung DIN wurde die europäische Norm als DIN EN 12825

Doppelböden veröffentlicht.

Die DIN EN 12825 Doppelböden beschreibt die wesentlichen technischen Merkmale mit den

zugehörigen Prüfverfahren und Klassifizierungsstufen von Doppelböden. Die Beurteilung der

Tragfähigkeit orientiert sich an der festgestellten Bruchlast und führt zur Einordnung der

Doppelbodensysteme in vorgegebene Belastungs- bzw. Elementklassen.

In Umsetzung dieser DIN EN 12825 Doppelböden wird in der vorliegenden Anwendungsricht-

linie die Gebrauchs- und Verkehrstauglichkeit von Doppelböden, im Sinne erforderlicher

Regelungen im Deutschen Bauwesen festgelegt.

Doppelböden unterliegen einer fortlaufenden, technisch wissenschaftlichen Weiterentwicklung.

Dies macht es erforderlich, die technischen Leistungsanforderungen dieser Anwen-

dungsrichtlinie regelmäßig dem Stand der Technik anzupassen. Die jeweils gültige Fassung ist

beim Bundesverband Systemböden e.V. Düsseldorf zu beziehen bzw. steht als Download über

die Homepage www.systemboden.de zur Verfügung.

Den Nachweis zur Gebrauchs- und Verkehrstauglichkeit von Doppelböden im Sinne der

anerkannten Regeln der Technik führt der Doppelbodensystemgeber mittels einer

Produktzertifizierung unabhängiger und neutraler Zertifizierungsgesellschaften in

Zusammenarbeit mit geeigneten Prüfstellen.

Diese Produktzertifizierung erfolgt auf der Grundlage der Konformitätsbewertung gemäß DIN

EN 12825 Doppelböden in Ergänzung einer regelmäßigen Fremdüberwachung mit

Stichprobenprüfungen. Details regelt der Zertifizierungsleitfaden der

Zertifizierungsgesellschaft.

Bundesverband Systemböden e.V.

-- Mitglied in der EAFA (EUROPEAN ACCESS FLOORING ASSOCIATION) --

VORWORT

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4 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Impressum 2

Vorwort 3

Inhaltsverzeichnis 4

1 Allgemeines 5

1.1 Einsatzgebiete 5

1.2 Begriffe 5

1.3 Allgemeine Voraussetzungen 6

1.4 Werkstoffe 6

1.5 Werkstoffgüte 7

1.6 Gefährliche Stoffe 7

1.7 Klimabedingungen 7

1.8 Sondermaßnahmen 7

1.9 Sonderdoppelbodenplatten 8

1.10 Prüfkonditionen 8

1.11 Deklaratorisches Verzeichnis von Normen und Richtlinien 8

2 Anforderungen und Prüfungen 10

2.1 Doppelbodenelement 10

2.2 Doppelbodenplatten 15

2.3 Unterkonstruktion 25

2.4 Elektrostatik 34

2.5 Vorbeugender baulicher Brandschutz 36

2.6 Schallschutztechnische Anforderungen 38

2.7 Hygiene 38

3 Gütesiegel 38

Inhalt

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 5

1 Allgemeines

Die Anwendungsrichtlinie für Doppelböden beschreibt Eigenschaftsmerkmale zur

Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit für die Bauart Doppelboden (Doppelboden-

systeme) und definiert Anforderungen an Konstruktion und Fertigung von Doppelbo-

denkomponenten in Umsetzung der in DIN EN 12825 Doppelböden beschriebenen

Merkmale.

1.1 EinsatzgebieteDiese Anwendungsrichtlinie gilt für Doppelböden welche zum Beispiel

• in Büro- und Verwaltungsbereichen,

• in EDV-Zentralen und peripheren Räumen,

• in Werkstätten und Arbeitsräumen mit Fertigungsbetrieb,

• in Kombination mit Hohlbodenanlagen,

eingesetzt werden.

1.2 BegriffeBauart Doppelboden

Eine Bodenkonstruktion für den Innenausbau von Gebäuden, die unter ihrer gesam-

ten Fläche einen Installationsraum für die Unterbringung aller Installationen und Ver-

und Entsorgungsleitungen bildet und jederzeit an jeder Stelle den freien Zugang zu

diesem Hohlraum gestattet.

Dazu werden industriell vorgefertigte, modulare Komponenten verwendet. Durch das

Zusammenfügen (Montage in Gebäuden) der einzelnen Komponenten zu einem Flä-

chenverbund, entsteht die Bauart Doppelboden im Sinne der Bauregelliste.

Doppelboden-Element

Das Doppelbodenelement ist die kleinste tragfähige, modulare Baugruppe der

Bauart Doppelboden. Das Doppelbodenelement wird im wesentlichen von Doppelbo-

denplatte und Unterkonstruktion gebildet. Die Unterkonstruktion wiederum besteht

ALLGEMEINES

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6 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

im wesentlichen aus vier Stützen und den dazugehörenden Auflageelementen bzw.

Stützenkopfauflagen. Zur Unterkonstruktion können auch horizontal aussteifende

Bauteile, z. B. Rasterstäbe gehören.

Doppelboden-Komponenten

Doppelböden bestehen insbesondere aus Einzelelementen wie:

• Doppelbodenplatten, mit oder ohne Bodenbelag,

• Doppelbodenstützen für unterschiedliche Konstruktionshöhen,

• Doppelbodenrasterstäbe für tragende und/oder dichtende und/oder horizontal

aussteifende Aufgaben,

• ergänzende Teile wie z.B. Stützenkopfauflagen/Auflageelemente, Kleber, An-

schlusselemente, Überbrückungen.

1.3 Allgemeine Voraussetzungen

Der Doppelboden ist durch seine bestimmungsgemäße Nutzung einer permanenten

Beanspruchung ausgesetzt, der die verwendeten Bauteile und Baustoffe in Art und

Konstruktion zu entsprechen haben.

Besondere Bedingungen, insbesondere sicherheitsrelevante, sind durch den

Auftraggeber vorab bekannt zu geben. Konstruktion und Ausführung des

Doppelbodens sollen diesen besonderen Bedingungen jeweils gerecht werden. Die

Abstimmung zwischen den Anforderungen und der konstruktiven Ausführung des

Doppelbodens erfordert eine fachgerechte und ingenieurmäßige Planung.

1.4 WerkstoffeDie Eigenschaften der Bauart Doppelboden stehen in Zusammenhang mit den

Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe. Diese haben den Anforderungen des

Einsatzzweckes zu entsprechen. Dimensions- und Eigenschaftsschwankungen

infolge von Temperatur- und/oder Feuchtenänderung können je nach Werkstoff ein

ALLGEMEINES

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 7

natürliches physikalisches Verhalten darstellen und entsprechen dem Stand der

Technik. Zu erwartende Anpassungen an ein Umgebungsklima müssen planerische

und konstruktive Berücksichtigung finden.

Doppelbodenkomponenten können z.B. aus

• organischen Werkstoffen,

• mineralischen Werkstoffen,

• metallischen Werkstoffen,

• Kunststoffen,

sowie aus Kombinationen verschiedener Werkstoffe bestehen.

1.5 WerkstoffgüteEs dürfen nur Werkstoffe und Materialien eingesetzt werden, die bei der Herstellung

bzw. Verarbeitung einer Qualitätskontrolle unterliegen, damit eine gleichbleibende

Sicherheit der Komponenten gewährleistet werden kann. Der Nachweis hierzu

erfolgt mindestens durch Werkszeugnisse gemäß DIN 50 049.

1.6 Gefährliche StoffeDie Werkstoffe müssen den gesetzlichen Bestimmungen bzgl. der Gefahrstoffver-

ordnung (GefStoffV) und anderer einschlägiger Vorschriften und Regelungen in der

jeweils gültigen Fassung entsprechen, z. B. dürfen nur Holzwerkstoffplatten einge-

setzt werden, die mindestens der Emissionsklasse E1 entsprechen.

1.7 KlimabedingungenDie verwendeten Werkstoffe der Doppelbodenkomponenten sind standardmäßig für

die Nutzung unter normalen Klimabedingungen, Temperaturen von 15 °C - 25 °C bei

einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 % - 65 %, ausgelegt.

1.8 SondermaßnahmenBesondere Bedingungen und besondere Anforderungen an die Eigenschaften von

Doppelböden sind durch den Auftraggeber vorab bekannt zu geben. Konstruktion

ALLGEMEINES

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8 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

und Ausführung des Doppelbodens sollen diesen besonderen Bedingungen jeweils

gerecht werden.

Weichen z.B. die zu erwartenden Klimabedingungen von den für Doppelböden nor-

malen Klimabedingungen ab, sind auf Anfrage besondere Maßnahmen zu treffen

bzw. zu vereinbaren.

Sind besondere Beanspruchungen z.B. durch aggressive Flüssigkeit, Gase oder

Strahlung, zu erwarten, müssen geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung der ge-

wünschten Eigenschaften getroffen werden.

1.9 SonderdoppelbodenplattenSonderdoppelbodenplatten haben abweichende Eigenschaften und bedürfen einer

gesonderten Betrachtung. Dies sind z.B. Ausschnittplatten, Anschnitt- und

Einschnittplatten, Elektrantenplatten, Lüftungsplatten und Platten deren

Kantenlängen vom Systemmaß oder vom rechtwinkligen Plattenformat abweichen.

1.10 PrüfkonditionenDie in dieser Anwendungsrichtlinie beschriebenen Prüfverfahren werden unmittelbar

nach der Produktion bzw. in Prüflaboratorien unter definierten Prüfbedingungen aus-

geführt. Hiermit soll die Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit von Prüfergebnissen

garantiert werden.

1.11 Deklaratorisches Verzeichnis von Normen und RichtlinienDIN EN ISO 140-12 Bauakustische Prüfungen, Prüfungen Luft- und TrittschallDIN EN ISO 717-1-2 Akustik - Bewertung; Luft- und TrittschalldämmungDIN 1055 -3 Eigen und Nutzlasten für HochbautenVDI 3762 Schallschutz mit Doppel- und Hohlboden-SystemenDIN EN 1081 Prüfung der Ableitfähigkeit von organischen BodenbelägenDIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und BauteilenDIN 4103 Nichttragende innere TrennwändeDIN 4108 Wärmeschutz im HochbauDIN 4109 Schallschutz im HochbauDIN EN 12825 Doppelböden

ALLGEMEINES

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 9

DIN EN 13213 Hohlböden

DIN EN 13501 – 1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten, Teil1: Brandverhalten von Bauprodukten

DIN EN ISO 1182 Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten, Nichtbrennbarkeitsprüfung

DIN EN ISO 1716 Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten, Bestimmung der Verbren-nungswärme

DIN EN ISO 11925-2 Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten, Teil 2: Entzündbarkeit beidirekter Flammeneinwirkung

DIN EN 13823 Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten, Thermische Beanspruchung(SBI-Test)

DIN EN 13501 – 2 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten, Teil2: Feuerwiderstandsprüfungen

DIN EN 1366 – 6 Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen,Teil 6: Doppel- und Hohlböden

DIN 18202 Toleranzen im Hochbau, BaugewerkeDIN 18299 Allgemeine Regelungen für BauarbeitenDIN 18334 VOB-Teil C, ATV für Zimmer- und HolzbauarbeitenDIN 18365 VOB-Teil C, ATV für BodenbelagsarbeitenDIN 50014 Klimate und ihre technische AnwendungDIN 50021 SS Sprühnebelprüfungen mit verschiedenen NatriumchloridlösungenDIN 50049 Bescheinigung über WerkstoffprüfungenDIN 50960 Galvanische und chemische Überzüge; Bezeichnungen und Angaben

DIN 50981 Magnetische Verfahren zur Messung der Dicke von nicht ferromagnetischenSchichten auf ferromagnetischem Werkstoff

DIN 52210 Luft- und Trittschalldämmung, MessverfahrenDIN 54345 Teil 6 Prüfung von Textilien, elektrostatisches VerhaltenNFPA 99 (USA) Standard for Health Care Facilities; National Electrical Code

VDE 0100, Teil 610 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Messungendes Widerstandes von isolierenden Fußböden und Wänden

RAL-RG 725/3 Elektrisches Verhalten elastischer und textiler Bodenbeläge

DIN IEC 61340-4-1 Elektrostatik, elektrostatisches Verhalten von Bodenbelägen und verlegtenFußböden

Anwendungsrichtlinie zur DIN EN 13213 Hohlböden des Bundesverbandes Systemböden e. V.MBO MusterbauordnungLBO LandesbauordnungenBauproduktengesetzAnwendungsbezogene Anforderungen und Richtlinien wie für Reinräume, Schiffbau, Schutzräume undandere, soweit für ein konkretes Bauwerk relevantMerkblätter des Bundesverbandes Systemböden (BVS)Merkblätter des Bundesverband Estrich und Belag (BEB)Allgemeine technische Vertragsbedingungen für Systemböden des Bundesverband Systemböden e. V.Leitfaden für die Zertifizierung von Systemböden und Systembodenkomponenten der System FlooringEWIV (SFE, www.system-flooring.com)

ALLGEMEINES

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10 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

2 Anforderungen und Prüfungen

2.1 Doppelbodenelement

2.1.1 Lastannahmen

2.1.1.1 AllgemeinesDoppelböden als Ausbausysteme erfordern wegen ihres spezifischen Konstruktions-

aufbaus im Hinblick auf Festigkeits- und Verformungsbetrachtungen einer besonde-

ren Behandlung.

In der Definition des Anwendungsbereiches der DIN 1055 Teil 3 sind für derartige

Ausbausysteme zusätzliche Überlegungen gemäß den spezifischen Normen und

Richtlinien anzuwenden.

Entscheidend für die Tragfähigkeit/Standsicherheit und die Klassifizierung von Dop-

pelböden sind in der Regel Einzellasten, welche über kleine Aufstandsflächen als

sogenannte Punktlasten eingeleitet werden.

Nutzlasten, wie etwa beispielhaft in DIN 1055 Teil 3 als Einzellast QK dargestellt,

werden bei Doppelböden gemäß DIN EN 12825 Doppelböden als Punktlast

grundsätzlich mit einer Aufstandsfläche von 25 mm x 25 mm angesetzt.

Die Klassifizierung von Doppelböden in Belastungsklassen erfolgt gemäß den

Regeln der DIN EN 12825 Doppelböden auf Basis der Versagenslast (Bruchlast) im

Kurzzeitversuch am schwächsten Belastungspunkt.

Unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors (ν = 2 bzw. ν = 3) ergibt sich eine

für die Nutzung maßgebliche Punktlast. Die unter der Wirkung der Punktlast

auftretende vertikale Verschiebung der Doppelbodenplatte wird durch die

Grenzwerte der in DIN EN 12825 vorgegebenen vertikalen Verschiebungsklassen

begrenzt.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 11

Bei langfristig einwirkenden Lasten kann bei Doppelböden eine zunehmende verti-

kale Verschiebung auftreten. Gegebenenfalls ist die Lastableitung bei Dauerbelas-

tung durch geeignete konstruktive Maßnahmen (z.B. Zusatzstützen etc.) sicher zu

stellen.

Streifenlasten oder Flächenlasten sind bei der Bemessung von Doppelböden nur

dann mit zu berücksichtigen, wenn dementsprechende Belastungen bei deren

Nutzung zu erwarten sind.

2.1.1.2 Lastabstand

= LasteinleitungspunktLA = kleinstmöglicher Lastabstand

Abbildung 1: Abstand möglicher Lasteinleitungspunkte zueinander

Allen Lastannahmen liegt die Bedingung- Lastabstand > Rastermaß –

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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12 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

zugrunde. Lasten, deren Einleitungspunkte enger als das Rastermaß zu liegen

kommen, sind zusammenzufassen und die Summe zur Bemessung der Punktlast

heranzuziehen. Gegebenenfalls ist ein statischer Nachweis im Einzelfall zu führen.

2.1.1.3 Dynamische LastenBei Transporten von Lasten z. B. mit Hubwagen, Gabelstaplern oder ähnlichem, tre-

ten über die Räder punktförmige Belastungen auf. Im Bewegungsablauf handelt es

sich nicht mehr um statische, sondern um dynamische Belastungen. Bei der Bemes-

sung ist der Schwingbeiwert nach DIN 1055 Teil 3 folgendermaßen zu berücksichti-

gen:

anzusetzende Punktlast = wirkende Einzellast x Schwingbeiwert ϕ

Bei der wirkenden Einzellast sind die bei der Nutzung auftretende Beschleunigungs-

kräfte im Hinblick auf Auflagerreaktionen zu berücksichtigen.

In Anlehnung an DIN 1055 können als Richtwerte folgende Schwingbeiwerte ange-

setzt werden:

Handbetriebene Fahrgeräte: Schwingbeiwert ϕ = 1,3

Motorisch betriebene Fahrgeräte: Schwingbeiwert ϕ = 1,5

Zu beachten ist, dass je nach Nutzung stoßartige Belastungen auftreten können,

welche Schwingbeiwerte ≥ ϕ = 2,0 erfordern.

Bei der Auslegung ist weiter zu berücksichtigen, dass die Radkonstruktion und der

Radwerkstoff einen mitentscheidenden Einfluss auf den Schwingbeiwert haben.

2.1.1.4 Klassifizierungsklassen unter statischer Beanspruchung

Für Doppelböden gilt ein Sicherheitsfaktor von ν = 2,0 es sei denn für bestimmte An-

wendungsfälle ist bauordnungsrechtlich ein Sicherheitsfaktor ν = 3,0 vorgegeben.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 13

Tabelle 1a: Zuordnung von Klassifizierungsklassen und Laststufen unter der Berücksichtigungeines Sicherheitsfaktors von ν = 2,0.

Laststufe 1) Beispielhafte Einsatzempfehlungen und Nutzungsarten Element-klasse 2)

Bruchlast[N]

2000 N Büros ohne Publikumsverkehr und ohne schwere Geräte 1 ≥ 4000

3000 N Bürobereiche mit Publikumsverkehr 2 ≥ 6000

4000 N Räume mit erhöhten statischen Belastungen, Flächen mitfester Bestuhlung, Konstruktionsbüros 3 ≥ 8000

5000 N Ausstellungsflächen, Werkstätten mit leichtem Betrieb, La-gerräume, Bibliotheken, 5 ≥ 10000

6000 N Wie Laststufe 5000 N, jedoch mit höheren Lastanforderun-gen, Industrie- und Werkstattböden, Tresorräume ≥ 12000

7000 N3)

und höherHochbelastete Böden, Fertigungsbereiche wie z. B Rein-räume

6

≥ 14000

Tabelle 1b: Zuordnung von Klassifizierungsklassen und Laststufen unter der Berücksichtigungeines Sicherheitsfaktors von ν = 3,0.

Laststufe 1) Beispielhafte Einsatzempfehlungen und Nutzungsarten Element-klasse 2)

Bruchlast[N]

2000 N Büros ohne Publikumsverkehr und ohne schwere Geräte 2 ≥ 6000

3000 N Bürobereiche mit Publikumsverkehr 4 ≥ 9000

4000 N Räume mit erhöhten statischen Belastungen, Flächen mitfester Bestuhlung, Konstruktionsbüros ≥ 12000

5000 N Ausstellungsflächen, Werkstätten mit leichtem Betrieb, La-gerräume, Bibliotheken, ≥ 15000

6000 N Wie Laststufe 5000 N, jedoch mit höheren Lastanforderun-gen, Industrie- und Werkstattböden, Tresorräume ≥ 18000

7000 N3)

und höherHochbelastete Böden, Fertigungsbereiche wie z. B. Rein-räume

6

≥ 21000

1) Der Wert für die Klassifizierung der Laststufe ergibt sich aus der Bruchlast dividiert mit dem Sicherheitsbeiwert ν = 2,0bzw. 3,0 und ist in Stufen von 1000N anzugeben.

2) Belastungsklassifizierung gemäß DIN EN 12825/13213.3) Für Doppelböden mit im Einzelfall spezifizierten hohen Anforderungen können weitere Laststufen erforderlich werden.Diese sind dann in Stufen zu je 1000 N festzulegen.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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14 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

2.1.2 Tragfähigkeit des Doppelbodenelementes

2.1.2.1 AnforderungenDie Klassifizierung des Doppelbodenelementes erfolgt durch Belastungsprüfungen

im Prüflabor auf Basis der Bruchlasten. Die bei Belastungsprüfungen festgestellte

minimale Bruchlast dient als Klassifizierungslast zur Einstufung in die nach Tabelle 1

vorgegebenen Klassen.

Unter der Einwirkung der Einzellast gemäß Laststufe werden bei der Elementprüfung

vertikale Verschiebungswerte erfasst und das Doppelbodenelement den in DIN

EN 12825 beschriebenen Verschiebungsklassen A, B und C zugeordnet.

Für die Gebrauchstauglichkeit von Systemböden leitet sich die Forderung ab, dass

Stolperschwellen durch die Begrenzung der Höhenversätze zwischen benachbarten

belasteten und unbelasteten Platten vermieden werden müssen. Diese Vorgabe gilt

für den gesamten Umfang an den Doppelbodenplatten, insbesonders auch im Be-

reich der Stützenauflagerung (Ecken). Bei der im Prüflabor durchzuführenden Trag-

fähigkeitsprüfung ist für diese Bereiche ein maximaler vertikaler Verschiebungswert

von 3 mm, entsprechend der vertikalen Verschiebungsklasse B, einzuhalten.

Die bleibende vertikale Verschiebung nach Belastung mit der Einzellast gemäß

Laststufe am biegekritischen Lastpunkt darf 0,5 mm nicht überschreiten.

2.1.2.2 PrüfverfahrenDie Prüfungen der Tragfähigkeit und der vertikalen Verschiebung erfolgen in Über-

einstimmung mit den Prüfabläufen und Aufbauten gemäß DIN EN 12825, Abschnitt

5.2.1. an den vorgegebenen Lasteinleitungspunkten. An den bruch- und verschie-

bungskritischen Lasteinleitungspunkten sind die Prüfungen mit mindestens 3 Stich-

proben durchzuführen.

Die Prüfung der bleibenden vertikalen Verschiebung erfolgt gemäß DIN EN 12825,

Abschnitt 5.4.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 15

2.2 Doppelbodenplatten

2.2.1 Maßhaltigkeit

2.2.1.1 Allgemeines

Die Maßhaltigkeit von Doppelbodenplatten ist sicherheitsrelevant, da durch Passun-

genauigkeiten Instabilitäten des Verbundes der Komponenten oder etwa Stolperstel-

len durch Höhenversätze infolge von z.B. Dickenabweichungen entstehen können.

Außerdem soll die Austauschbarkeit einzelner Doppelbodenplatten bei der späteren

Nutzung sichergestellt sein.

2.2.1.2 Anforderungen an die Maßhaltigkeit

Form- und Lagetolerierungen sind in DIN ISO 1101 definiert.

Abbildung 2: Darstellung der Maße und Grenzabmaße einer Doppelbodenplatte

Abhängig von der Nutzungsart sind für die Maßhaltigkeit zwei Maßkategorien, Mk1

und Mk2, für die Grenzabmaße festgelegt.

Mk1: Grenzabmaße der Doppelbodenplatten bei erhöhten optischen oder techni-

sche Anforderungen. Die Grenzabmaße dieser Kategorie Mk1 sind mit

Ausnahme der Maßtoleranz für die Kantenlängen identisch mit den

Grenzabmaßen der Klasse 1 gemäß DIN EN 12825.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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16 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Mk2: Grenzabmaße der Doppelbodenplatten gemäß Klasse 2 nach DIN EN

12825. Diese Grenzabmaße sind von allen Doppelbodenplatten auch bei Kanten-

längen > 600 mm grundsätzlich einzuhalten.

Tabelle 2: Grenzabmaße der beiden Maßkategorien

Merkmale SymboleMk13)

[mm]Mk2[mm]

Formatbezogene Maße1. Kantenlängen lA... l D ± 0,3

(± 0,4)± 0,4

2. Rechtwinkligkeitender Seiten B und D zur Seite Aund der Seiten B und D zurSeite C

r 0,3

(0,5)0,5

3. Geradheitder vier Stirnflächen im Bereich derPlattenberührkanten

g30,3

(0,5)0,5

Dickenbezogene Maße4. Plattendicken

an den Auflageecken 1) t ± 0,3 ± 0,55. Verwindung

einer Ecke 1) v0,5

(0,7)0,7

6. Geradheitder Plattenoberseite im Bereich derKanten

g1 0,5

(0,6)0,6

7. Geradheitder Plattenoberseite im Bereich derDiagonalen

2)

g20,9

(1,4)Überstand bei vorhandener Kantenbeschichtung

8. Höhenunterschiedzwischen der Kantenbeschichtungund der Plattenoberfläche

± 0,3 ± 0,4

1) zuzüglich des Dickengrenzabmaßes des Belages2) keine Anforderung in DIN EN 128253) Grenzabmaße für Doppelbodenplatten mit Kantenlängen bis 650 mm. Werte in Klammern für Kantenlängen

größer als 650 mm

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 17

2.2.1.3 Prüfverfahren

Die Prüfung der Maßhaltigkeit im Bezug auf die in Tabelle 2 dargestellten Grenzab-

maße erfolgt an endbearbeiteten Doppelbodenplatten, während oder unmittelbar

nach der Herstellung.

Die Erfassung der Maße erfolgt mit geeigneten Kontrolllehren und

Messeinrichtungen (siehe DIN EN 12825). Entsprechend den allgemeinen Regeln

der Messtechnik sollen die eingesetzten Messmittel eine Messgenauigkeit kleiner 10

% der nach Tabelle 2 vorgegebenen Grenzabmaße aufweisen.

2.2.2 Durchbiegung

2.2.2.1 Allgemeines

Die nachfolgend beschriebene Anforderung bezieht sich ausschließlich auf das Bie-

geverhalten der Komponente Doppelbodenplatte unter Berücksichtigung tragfähig-

keitserhöhender Bauelemente wie z. B. Rasterstäbe, Zusatztraversen usw. Alle mit

der Doppelbodenplatte fest verbundenen Bauteile sind in die Prüfung mit einzubezie-

hen.

2.2.2.2 Anforderungen

Die Prüfung der Durchbiegung ist im Wareneingang und als fertigungsbegleitende

Prüfung an den Lasteinleitungspunkten Plattenrandmitte und Plattenmitte durchzu-

führen. Die Durchbiegungen der Doppelbodenplatte sollen die nachfolgenden Grenz-

werte einhalten:

Lasteinleitungspunkt Plattenrandmitte:

Der Mittelwert* der Durchbiegungsmessungen sollte kleiner als 1/300 der

Plattenkantenlänge sein und darf 2,5 mm nicht überschreiten.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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18 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

bleibende VerformungMeßuhr

Meßjoch/-brücke

Prüfstempel

Verformungbleibende

Lasteinleitungspunkt Plattenmitte:

Der Mittelwert∗ der Durchbiegungsmessungen sollte kleiner als 1/300 der

Plattendiagonalenlänge sein und darf 3,5 mm nicht überschreiten.

2.2.2.3 Prüfverfahren

Bei der Prüfung liegen die Doppelbodenplatten auf massiven, in einer Ebene ange-

ordneten Auflagern auf. Die Auflagefläche wird durch den 90° Sektor eines Stahlzy-

linders mit einem Durchmesser von 90 mm als Eckauflager gebildet.

Die Durchbiegung wird im Zentrum der Lasteinleitung an der Unterseite der Doppel-

bodenplatte beim Erreichen der Einzellast gemäß Laststufe gemessen.

Die Last wird über einen Prüfstempel mit der Kantenlänge 25 mm x 25 mm in das

Doppelbodenelement eingeleitet. Die aufliegenden Kanten des Prüfstempels können

mit einem Radius von maximal 2 mm abgerundet werden Die Last wird bei der Prü-

fung stetig gesteigert mit einer Lastzunahme von 120 N/s ± 10 N/s.

Bei verrippten Doppelbodenplatten wird zur Messung der Durchbiegung ein

Messjoch nach Abbildung 3 eingesetzt.

Abbildung 3: Prüfanordnung zur Messung der Durchbiegung bei verrippten Platten ∗ arithmetischer Mittelwert aus einer Stichprobe mit mindestens drei Prüflingen

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 19

Werden Rasterstäbe zur Erhöhung der Tragfähigkeit der zu prüfenden

Doppelbodenplatten eingesetzt, so werden diese Rasterstäbe in die

Durchbiegungsprüfung mit einbezogen. Die durch die Konstruktion vorgegebene

Lage der Rasterstäbe ist durch geeignete Vorrichtungen sicherzustellen.

2.2.3 Bleibende Verformungen

2.2.3.1 Anforderungen

An Doppelbodenplatten können, nach Rücknahme der Einwirkung der Einzellast ge-

mäß Laststufe, bleibende Verformungen bis zu den in Tabelle 3 aufgeführten Grenz-

werten auftreten.

Tabelle 3: Maximalwerte für die bleibende Durchbiegung und bleibende örtliche Verformung nachRücknahme der Einzellast gemäß Laststufe

Merkmal Bleibende Durchbiegung[mm]

Bleibende örtlicheVerformung

[mm]

Maximalwert 0,3 0,8

Gültig für alle Plattentypen Platten mit gerippterTragkonstruktion

2.2.3.2 Prüfung der bleibenden Durchbiegung

Die Doppelbodenplatten werden am biegekritischen Lastpunkt mit der Einzellast ge-

mäß Laststufe über eine Dauer von 30 Minuten belastet.

Die Durchbiegung wird im Zentrum der Lasteinleitung an der Unterseite der Doppel-

bodenplatte beim Erreichen der Prüflast gemessen.

Die Last wird über einen Prüfstempel mit der Kantenlänge 25 mm x 25 mm in das

Doppelbodenelement eingeleitet. Die aufliegenden Kanten des Prüfstempels können

mit einem Radius von maximal 2 mm abgerundet werden. Die Last wird bei der Prü-

fung stetig gesteigert mit einer Lastzunahme von 120 N/s ± 10 N/s.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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20 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Bei verrippten Doppelbodenplatten wird zur Messung der Durchbiegung ein

Messjoch nach Abbildung 3 eingesetzt.

Die bleibende Durchbiegung wird 5 Minuten nach der Entlastung gemessen. Die zu-

lässigen Grenzwerte sind in der Tabelle 3 aufgeführt.

2.2.3.3 Prüfung der bleibenden örtlichen Verformung

Die Prüfung der bleibenden örtlichen Verformung ist nur bei Doppelbodenplatten mit

geripptem Aufbau erforderlich.

Die Prüfung wird innerhalb eines Feldbereiches am verformungskritischen Lastpunkt

durchgeführt. Dabei wird die Einzellast gemäß Laststufe über eine Dauer von 30 Mi-

nuten über den Prüfstempel (siehe 2.2.3.2) in die Doppelbodenplatte eingeleitet. Die

bleibende örtliche Verformung wird 5 Minuten nach Entlastung gemessen. Die Basis

b der Messeinrichtung entspricht der lichten Breite z. B. zwischen Stegen. Der dabei

maximal zulässige Grenzwert ist in der Tabelle 3 aufgeführt.

b = Lichte Breite zwischen den Stegen (Feldbereich)

Abbildung 4: Prüfanordnung zur Ermittlung der bleibenden örtlichen Verformung

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 21

2.2.4 Korrosionsschutz der Doppelbodenplatten2.2.4.1 Anforderungen

Um die sicherheitsrelevanten Anforderungen dauerhaft zu gewährleisten müssen

alle korrosionsgefährdeten Werkstoffe an Doppelbodenplatten einen

Korrosionsschutz aufweisen. An diesen Korrosionsschutz werden folgende

Anforderungen gestellt:

Die Güte des Korrosionsschutzes muss einer galvanischen Zinkschichtdicke von 5

µm mit beliebiger Chromatierung (Bezeichnung X nach DIN 50960 Teil 1) entspre-

chen. Dieser Korrosionsschutz ist nach DIN 50961 einer zu erwartenden Korrosions-

beanspruchung der Stufe 1 (leicht) zuzuordnen.

Für übliche Anwendungen bedürfen Werkstoffe aus Nichteisenmetallen wie z.B.

Aluminium-, Kupfer- und Messinglegierungen sowie nichtrostende Stähle keines zu-

sätzlichen Korrosionsschutzes.

Zinküberzüge

Zinküberzüge und chromatisierte Zinküberzüge mit Schichtdicken, welche von der

Anforderung abweichen, sind ohne Korrosionsprüfung als gleichwertig zu

betrachten, wenn die für diese Überzüge in DIN 50961 Tabelle 1 angegebene

Prüfdauer der Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021 SS mindestens 48 Stunden

entspricht.

Alternative Schutzverfahren

Alle Korrosionsschutzverfahren sind zulässig, wenn sie in ihrer Schutzwirkung den

oben genannten Anforderungen entsprechen. Der Nachweis ist im Rahmen der Erst-

prüfung zu erbringen. Die Wirksamkeit des Schutzes wird mit einem Prüfkörper

durch die Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021-SS bei einer Prüfdauer von 48

Std. nachgewiesen. Mit dieser Prüfung wird das Ziel verfolgt, die erforderliche

Schichtdicke für die alternative Korrosionsschutzverfahren festzulegen. Eine Liste

zulässiger Schutzarten mit zugehörigen Schichtdicken wird vom Prüfinstitut

angelegt.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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22 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Sonderanforderungen

Für spezielle Einsatzgebiete sind besondere Maßnahmen zu vereinbaren und im

einzelnen nachzuweisen. Solche Räumlichkeiten sind z. B. Foto- und

Filmentwicklungsräume, Laboratorien, Prüffelder, Reinräume, Räume mit

besonderen Anforderungen.

Ausnahmeregelungen

Gewindeoberflächen, Sicherungselemente und Normteile wie z. B. Muttern, Feder-

ringe, Fächerscheiben, Blechsicherungsmuttern, Zahnscheiben usw., müssen eine

für derartige Massenteile übliche Korrosionsschutzbeschichtung (verzinkt, brüniert,

usw.) aufweisen. Es werden keine Prüfungen durchgeführt. Im Prüfbericht erfolgt ein

Hinweis auf die Verwendung derartiger Teile.

2.2.4.2 Prüfverfahren

Der erforderliche Korrosionsschutz ist durch Messungen der Schichtdicken aller ein-

gesetzten Konstruktionsteile nachzuweisen. Dabei wird die Schichtdicke an

mehreren gleichmäßig über das Einzelteil verteilten Messorten, an den

Funktionsflächen entsprechend DIN 50961 festgestellt. Im Mittel muss an jedem

Messort mindestens die erforderliche Schichtdicke, der Schutzart entsprechend,

erreicht werden.

Zur Messung wird ein Messgerät, welches nach dem magnetischen Messprinzip

(DIN 50981) arbeitet, eingesetzt.

2.2.5 Bodenbeläge

2.2.5.1 Allgemeines

Ablösende Bodenbeläge stellen ein Gefährdungspotential dar. Die Belagshaftung ist

von daher ein sicherheitsrelevantes Kriterium. Die Beläge müssen in ihrer Verkleb-

barkeit den Regeln der DIN 18365 „Bodenbelagsarbeiten“ entsprechen und behalten

nach der Verarbeitung dauerhaft ihre wesentlichen Gebrauchseigenschaften bei. Die

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 23

einzelnen Eigenschaften der Bodenbeläge sind auf ihren speziellen Einsatzzweck

unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Doppelbodens abzustimmen und

vom Hersteller der Beläge mit Werkszeugnis nach DIN 50049 zu belegen. Die einge-

setzten Bodenbeläge entsprechen mindestens den jeweilig relevanten Produkt- und

Materialnormen.

Das Verbundsystem Belag, Klebung, Trägerplatte muss so konzipiert sein, dass im

Rahmen von üblichen Klimaschwankungen (siehe 1.7) keine Schäden im Verbund

auftreten.

Textile Bodenbeläge

Die Vielfalt der textilen Bodenbeläge in Herstellungsverfahren, Material- und Farbge-

bung sowie die besonderen Beanspruchungen bei der Verarbeitung auf Doppelbo-

denplatten und deren spätere Nutzung erfordern eine sogenannte „Doppelbodeneig-

nung“.

Technische Anforderungen an textile Bodenbeläge für Doppelböden:

a) Die Dimensionsstabilität der geklebten Beläge muss bei sachgemäßer Reini-

gung gegeben sein.

b) Beläge mit Schaumrücken sind nicht zulässig.

c) Die Rückenbeschichtung muss mit dem Rücken fest verbunden sein.

d) Schälwerte > 0,8 N/mm müssen mit üblichen Klebstoffen erreichbar sein,

ohne dass sich die Rückenbeschichtung spaltet.

Elastische Bodenbeläge

Ähnlich den textilen Bodenbelägen sind hier verschiedenste Materialien (PVC, Kau-

tschuk, Linoleum, etc.) dauerhaft auf die Doppelbodenplatten zu kleben.

Bei Prüfung der Beläge auf Dimensionsstabilität im unverklebten Zustand in Anleh-

nung an DIN EN 434 darf die Maßänderung in jeder Richtung nicht mehr als 0,25%

betragen.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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24 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Sonstige Bodenbeläge

Einige auf Doppelboden eingesetzte Beläge entziehen sich einer allgemein gültigen

Sicherheitsbeurteilung. Dies sind beispielsweise:

• Natur- und Kunststein

• HPL (Schichtstoffbelag)

• Parkett

• Keramikbeläge

• Metallbeschichtungen

Die Spezifische Eignung derartiger Beläge ist im Einzelnen unter Einbeziehung der

einschlägigen Materialnormen, projektbezogen, zu prüfen.

2.2.5.2 Anforderung an die Klebung

Die Schälwiderstandsprüfung beurteilt die Eignung von Klebungen im wesentlichen

von textilen und elastischen Belägen.

Des Schälwiderstandes jedes Prüfstreifens muss mindestens 0,8 N/mm betragen

(siehe DIN EN 12825 Abschnitt 4.6). Dabei darf auf einer Prüflänge von 100 mm der

Mittelwert des Schälwiderstandes einen Wert von 0,4 N/mm nicht unterschreiten.

2.2.5.3 Prüfverfahren

Die Prüfung des Schälwiderstandes erfolgt gemäß DIN EN 12825 und mit konstanter

Abzugsgeschwindigkeit von 100 mm/min ± 10 mm/min.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 25

h

l

x

x

l

h = Prüfstreifenbreitex = Prüfstreifenlänge

l = Kantenlänge F = Abzugskraft

Abbildung 5: Prüfung des Schälwiderstandes

2.3 Unterkonstruktion

Bei der Nutzung des Doppelbodens hat die Unterkonstruktion vertikale und horizon-

tale Lasten aufzunehmen und abzuleiten.

2.3.1 Vertikale zentrische Belastung der Unterkonstruktion

2.3.1.1 Anforderungen

Gemäß DIN EN 12825, Abschnitt 4.2.3, beträgt die vertikale zentrische Last, die eine

Stütze ohne Versagen aufzunehmen hat, das Vierfache der Einzellast gemäß Last-

stufe.

Nach Rücknahme einer vertikalen zentrischen Prüflast (zweifache Einzellast gemäß

Laststufe) darf die bleibende Längenänderung (Verformung) der Stütze nicht größer

als 0,5 mm sein.

2.3.1.2 Prüfverfahren

Die Prüfung erfolgt gemäß DIN EN 12825, Abschnitt 5.3.2. wobei nach dem Errei-

chen der vertikalen zentrischen Prüflast entlastet und die bleibende Längenänderung

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

FAufnahmeklemme

Belag

Platte

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26 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

der Stütze gemessen wird. Anschließend erfolgt die Belastungsprüfung mit der zwei-

facher zentrischer Prüflast (4fache der Einzellast gemäß Laststufe).

2.3.2 Vertikale exzentrische Belastung der Unterkonstruktion

2.3.2.1 Anforderungen

Die Prüfung mit vertikaler exzentrisch Last ist als Prüfmerkmal zur Beurteilung der

Stützenverformung definiert. Diese Prüfung ist als fertigungsbegleitende Prüfung der

Unterkonstruktion durchzuführen.

Bei exzentrischer Belastung mit einer Einzellast gemäß Laststufe darf die Stütze nur

eine minimale plastische Verformung aufweisen. Als Grenzwert wird eine bleibende

vertikale Verschiebung nach Belastung von 0,3 mm festgelegt. Für Unterkonstruktio-

nen der Ausführung 5 nach Tabelle 4 bestehen diesbezüglich keine Anforderungen.

2.3.2.2 Prüfverfahren

Bei der Prüfung der Unterkonstruktion werden die Stützen als gesamtes Konstrukti-

onsteil in maximaler Nennhöhe und höchstem zulässigem Verstellbereich

freistehend geprüft. Die Stützenfußplatte ist im Randbereich geklemmt oder über

vorhandene Befestigungsbohrungen fest mit der Prüfeinrichtung verbunden.

Zur Prüfung der vertikalen exzentrischen Belastung wird die Einzellast gemäß Last-

stufe über einen Prüfstempel und einer gelenkig gelagerten Halterung in die Stütze

eingeleitet. Zur Stütze gehörende Auflageelemente bzw. Stützenkopfauflagen

werden in die Prüfung einbezogen.

Die Lasteinleitung erfolgt zentrisch mit einen Prüfstempel 50 mm x 50 mm, welcher

auf die Ecke der Lasteinleitungsplatte (Halterung) aufgelegt wird. Abhängig vom

Prüfzweck ist zwischen Lasteinleitungsplatte und Stützenkopf eines der folgenden

Lastübertragungselemente anzuordnen:

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 27

- bei fertigungsbegleitenden Prüfungen von Stützen für verschiedene

Doppelbodenplatten: 20 mm dickes Gummielement mit einer Härte von 60°

Shore D oder z. B. ein Holzelement mit ähnlichem Last-Verformungsverhalten;

- bei Systemprüfungen eine Systemdoppelbodenplatte als Abschnitt oder als Voll-

platte.

Im Bereich der Lasteinleitung, nahe des Randes des Stützenkopfes, wird die

vertikale Verschiebung des Lastübertragungselementes gemessen.

Unter einer Vorlast von 200 N wird der Bezugspunkt (Nullpunkt) des

Verformungsmessers festgelegt. Anschließend erfolgt die Belastung mit einer

Laststeigerung gleichmäßig mit 120 N/s ± 10 N/s bis zur Einzellast gemäß Laststufe.

Nach Entlastung muss die bleibende vertikale Verschiebung des

Lastübertragungselementes kleiner als 0,3 mm sein.

Abbildung 6: Prüfung der vertikalen exzentrischen Belastung

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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28 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

2.3.3 Horizontale Stützenbelastung

2.3.3.1 Allgemeines

Bei der praktischen Nutzung wird jeder Doppelboden unter anderem in horizontalerRichtung belastet. Die Krafteinleitung in das System kann sowohl über die Doppel-bodenplatte als auch über die Unterkonstruktion erfolgen. Die Anforderungen unterhorizontaler Belastung dienen ausschließlich zur Beurteilung der statischenFestigkeit der Komponenten, nicht des Haftverbundes der montageüblichen Befes-tigung der Komponenten mit dem Rohboden. Anforderungen an die horizontaleStützenbelastbarkeit ergeben sich ausführungsbezogen entsprechend Tabelle 4.Tabelle 4: Konstruktionsbeispiele für Unterkonstruktionen

Anordnung derKomponenten Komponenten mechanische

VerbindungStützenbe-festigung(Rohboden)

Ausführung

Doppelboden-Platte, Stütze Doppelbodenplatte lose liegend Stütze fest

1

Doppelboden-platte, Stütze,Rasterstab

Doppelbodenplatte lose liegend,Rasterstab eingehängt

Stütze fest 2

Doppelboden-platte, Stütze,Rasterstab

Doppelbodenplatte kraftschlüssigverbunden, Rasterstab einge-hängt

Stütze fest

Stütze lose

3.1

4.1

Doppelboden-platte, Stütze,Rasterstab

Doppelbodenplatte lose liegend,Rasterstab kraftschlüssig mitStütze verbunden

Stütze fest

Stütze lose

3.2

4.2

Doppelboden-platte, Stütze

Doppelbodenplatte kraftschlüssigmit Stütze verbunden

Stütze fest

Stütze lose

3.3

4.3

Doppelboden-platte, Stütze,Rasterstab

Doppelbodenplatte und Ras-terstab kraftschlüssig verbunden

Stütze fest

Stütze lose

3.4

4.4

Doppelboden-platte, Stütze,Rasterstab

Doppelbodenplatte lose liegend,Stütze und Rasterstab bilden einekraftschlüssig verbundene Fläche

Stütze loseoder fest

5

AU

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 29

2.3.3.2 Prüfverfahren und Bewertung

Die horizontale Prüflast Fp errechnet sich ausführungsbezogen, entsprechend der

zugeordneten Laststufe, aus der horizontalen Nennlast Fh multipliziert mit dem Ab-

minderungsfaktor.

1. Die bleibende horizontale Verformung (Schiefstellung) hvbleib nach Belastung mit

der horizontalen Prüflast Fp muss im Mittel einer Prüfcharge (Stichprobengröße

mindestens drei) einen der folgenden Grenzwerte einhalten:

hvbleib ≤ 2 mm; hvbleib ≤ 1 % der Stützenprüfhöhe.

2. Der Sicherheitsbeiwert für die horizontale Stützenbelastung muss mindestens 2

betragen.

3. Bei Unterkonstruktionen der Ausführung 1 darf bei zweifacher horizontaler Nenn-

last Fh die maximale Auslenkung des Stützenkopfes das Maß D/2 nicht über-

schreiten. (D = Durchmesser des Stützenkopfes; bei rechteckigen Stützenköpfen

gilt das kleinere Maß).

Tabelle 5: Horizontale Nennlasten und konstruktionsabhängige Abminderungsfaktoren

Laststufe horizontale Nennlast Fh Abminderungsfaktoren bei Ausführung[N] 1 2 3,4 und 5

2000 N 60 1,0 0,5 03000 N 90 1,0 0,5 04000 N 120 1,0 0,5 05000 N 150 1,0 0,5 0

Ab 6000 N Einzellast gemäß Last-stufe x 0,03

1,0 0,5 0

Tabelle 6: Prüfablauf in Abhängigkeit von der konstruktive Ausführung

AusführungPrüfablauf 1 2 3,4 und 5

1. Aufbringen der horizontalen Prüflast Fp √ √2. Messung der bleibenden Verformung nach Belastung √ √3. Aufbringen der 2fachen horizontalen Prüflast Fp √ √4. Messung der Auslenkung am Stützenkopf √5. Prüfung der Verbindung der Einzelkomponenten mit

2facher horizontaler Nennlast Fh

√ √

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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30 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Abbildung 7: Prüfung mit horizontaler Prüflast Fp

Die Stützen sind als Gesamtkomponente in maximaler Nennhöhe und höchstem zu-

lässigem Verstellbereich freistehend zu prüfen. Die Fußplatte ist mit der Prüfeinrich-

tung fest verbunden. Die Größe der horizontalen Prüflast Fp wird nach Laststufe und

Ausführung gemäß Tabelle 5 festgelegt und wirkt am Stützenkopf (Abbildung 7). Der

Prüfablauf ist in Tabelle 6 aufgeführt.

Bei Doppelböden nach Ausführung 2, 3, 4 und 5, mit form- oder kraftschlüssiger Ver-

bindung der Einzelkomponenten zur Übertragung horizontaler Kräfte, werden ent-

sprechend Abbildung 8 mit zweifacher horizontaler Nennlast Fh, geprüft. Die Verbin-

dung (z.B.: Schraube, Einhängenase...) darf dabei nicht versagen.

Stützenkopf

h2 x F

Form-oder Kraftschlüssige Verbindung

h2 x F

Abbildung 8: Beispiele für die Prüfung von horizontalen Verbindungen

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

FP

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 31

2.3.4 Freie horizontale Stützenbewegung (Spiel)

2.3.4.1 Anforderung

Bei Stützen mit gesteckter Verbindung (z. B. Gewindebolzen und Stützenrohr) kann

sich der Stützenkopf relativ zum Stützenfuß in horizontaler Richtung frei bewegen.

Ursächlich dafür ist das Spiel in der Steckverbindung. Eine horizontale freie Beweg-

lichkeit des Stützenkopfes kann bei Lasteinwirkung auf den Doppelboden zur verti-

kalen Verschiebung benachbarter Doppelbodenplatten führen. Bei Lasteinleitungen

im stützennahen Bereich darf bei der Prüfung im Labor unter der Einwirkung der Ein-

zellast gemäß Laststufe eine max. Höhendifferenz benachbarter

Doppelbodenplatten von max. 3 mm, entsprechend der vertikalen

Verschiebungsklasse B, auftreten (siehe Abschnitt 2.1.3.1). Diese Anforderung ist

grundsätzlich einzuhalten.

Als Grundlage für fertigungsbegleitende Prüfungen und zur Sicherstellung der Be-

lastbarkeit der Stützen soll die maximale horizontale Stützenbewegung (Spiel), unter

Einwirkung einer horizontal wirkenden Prüflast FS von 5 N, einen Grenzwert von ma-

ximal 4 mm nicht überschreiten. Die Anforderung gilt für Stützen der Ausführung 1

und 2 (siehe Tabelle 4) und für die Stützenkonstruktionen deren Steckverbindung

nahe der Doppelbodenplatte angeordnet sind.

2.3.4.2 Prüfverfahren

Eine horizontale Prüflast FS von 5 N wirkt wechselseitig in beide Richtungen an der

Oberkante von Stützenkopf bzw. Stützenfuß bei maximaler Verstellung. Der gesamte

Weg ist zu messen. Die Richtung der Kraftwirkung am Umfang des Stützenkopfes

bzw. Stützenfußes wird durch die Richtung der maximalen Beweglichkeit bestimmt.

Der Messwert muss kleiner als der Maximalwert sein.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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32 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Stützenkopf/Stützenfuß

StützenrohrFeste Einspannung des Stützenrohrs

max

.Ve

rstel

lung

FsFs

Abbildung 9: Prüfaufbau für die horizontale Stützenbewegung (Spiel)

2.3.5 Korrosionsschutz

2.3.5.1 Anforderungen

Alle korrosionsgefährdeten Materialien müssen einen Korrosionsschutz aufweisen.

Dieses ist erforderlich, um die sicherheitsrelevanten Eigenschaften der

Komponenten dauerhaft zu erhalten. An den Korrosionsschutz werden folgende

Anforderungen gestellt:

Die Güte des Korrosionsschutzes muss einer galvanischen Zinkschichtdicke von 8

µm mit beliebiger Chromatierung (Bezeichnung X nach DIN 50960 Teil 1) entspre-

chen. Dieser Korrosionsschutz ist nach DIN 50961 einer zu erwartenden Korrosions-

beanspruchung der Stufe 2 (mäßig) zuzuordnen.

Für übliche Anwendungen bedürfen Werkstoffe aus Nichteisenmetallen, wie z.B.

Aluminium-, Kupfer- und Messinglegierungen sowie nichtrostende Stähle, keines zu-

sätzlichen Korrosionsschutzes.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 33

Zinküberzüge

Zinküberzüge und chromatisierte Zinküberzüge mit Schichtdicken, welche von der

Anforderung abweichen, sind ohne Korrosionsprüfung als gleichwertig zu

betrachten, wenn die für diese Überzüge in DIN 50961 Tabelle 1 angegebene

Prüfdauer der Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021 SS mindestens 72 Stunden

entspricht.

Alternative Schutzarten

Alle Korrosionsschutzarten sind zulässig, wenn sie in ihrer Schutzwirkung den oben

genannten Anforderungen entsprechen. Der Nachweis ist im Rahmen der Erstprü-

fung zu erbringen. Die Wirksamkeit des Schutzes wird mit einem Prüfkörper durch

die Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021-SS bei einer Prüfdauer von 72 Std.

nachgewiesen. Mit dieser Prüfung wird das Ziel verfolgt, die erforderliche Schichtdi-

cke für die alternative Korrosionsschutzart festzulegen. Eine Liste zulässiger Schutz-

arten mit zugehörigen Schichtdicken wird vom Prüfinstitut angelegt.

Sonderanforderungen

Für spezielle Einsatzgebiete sind besondere Maßnahmen zu vereinbaren und im

einzelnen nachzuweisen. Solche Räumlichkeiten sind z. B. Foto- und

Filmentwicklungsräume, Laboratorien, Prüffelder, Reinräume, Räume mit

besonderen Anforderungen.

Ausnahmen

Gewindeoberflächen, Sicherungselemente und Normteile wie z. B. Muttern, Feder-

ringe, Fächerscheiben, Blechsicherungsmuttern, Zahnscheiben usw. müssen eine

für derartige Massenteile übliche Korrosionsschutzbeschichtung (verzinkt, brüniert,

usw.) aufweisen. Es werden keine Prüfungen durchgeführt. Im Prüfbericht erfolgt ein

Hinweis auf die Verwendung derartiger Teile.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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34 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

2.3.5.2 Prüfung

Der erforderliche Korrosionsschutz ist durch Messungen der Schichtdicken aller ein-

gesetzten Einzelteile nachzuweisen. Dabei wird die Schichtdicke an mehreren

gleichmäßig über das Einzelteil verteilten Messorten, an den Funktionsflächen ent-

sprechend DIN 50961, festgestellt. Im Mittel muss an jedem Messort mindestens die

erforderliche Schichtdicke, der Schutzart entsprechend, erreicht werden.

Zur Messung wird ein Messgerät, welches nach dem magnetischen Messprinzip

(DIN 50981) arbeitet, eingesetzt.

2.4 Elektrostatik

2.4.1 Anforderungen

Die Anforderungen an die elektrostatischen Eigenschaften von Doppelböden sind je

nach Anwendungsbereich gesondert festzulegen.

Grenzwerte für die Ableitfähigkeit können z. B. für Doppelböden in Fertigungsberei-

chen elektronischer Bauelemente und Geräte vorgegeben werden.

Ebenso gibt es Anwendungsbereiche, welche besondere Anforderungen an die Iso-

liereigenschaften der Doppelbodenkonstruktion stellen. Diese Anforderungen und

Prüfungen sind VDE 0100-610 zu entnehmen.

2.4.2 Prüfverfahren

Bei Labormessungen liegen die Doppelbodenplatten auf vier Stützen der Unterkon-

struktion auf. Zwischen der Doppelbodenplatte und den Stützen sind, wie bei der

Verlegung im Bau, leitfähige Auflageelemente bzw. Stützenkopfauflagen einzufügen.

Die Klimabedingungen während der Messung werden im Prüfbericht festgehalten.

Die weiteren Versuchsbedingungen sind in den aufgeführten Normen beschrieben.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 35

-

+

Meßgerät

Die Prüfvorschriften für die Bestimmung des elektrischen Widerstandes für

elastische Beläge sind in DIN EN 1081 festgelegt. Bei Messungen an

Doppelbodenelementen ist der Ableitwert R1 im Labor an zwei auf einer Diagonalen

liegenden, gleichmäßig verteilten Messpunkten zu messen.

Abbildung 10: Prüfaufbau zur Messung des Durchgangswiderstand R1 nach DIN EN 1081

Die Prüfvorschriften für die Bestimmung des elektrischen Widerstandes für textile

Beläge sind in DIN 54 345 T6 festgelegt. Bei Messungen an Doppelbodenelementen

im Labor ist der Ableitwert an mindestens fünf gleichmäßig verteilten Messpunkten

zu messen.

Z = 1/5 x Kantenlänge

Abbildung 11: Prüfaufbau zur Labormessung des Erdableitwiderstand REF nach DIN 54345

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

-

+

Meßgerät

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36 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

Messungen zur Bestimmung des Isolationswiderstandes eines Doppelbodens erfol-

gen gemäß DIN VDE 0100-610. Das Messverfahren ist im Anhang A dieser Norm

beschrieben. Die Messungen können sowohl mit einer quadratischen Metallplatte

von 250 mm Seitenlänge als auch mit der sogenannten Dreifußelektrode

durchgeführt werden. Die Messung erfolgt in Plattenmitte bei einer

Elektrodenbelastung von 750 N.

Abbildung 12: Prüfaufbau zur Messung des Isolationswiderstandes

2.5 Vorbeugender baulicher Brandschutz

2.5.1 Allgemeines

Die Baustoffklasse gemäß DIN 4102 Teil 1 bzw. DIN EN 13501 Teil 1 beurteilt die

Brennbarkeit eines Baustoffes und die mögliche Feuerausbreitung am Werkstoff.

Die Feuerwiderstandsklasse gemäß DIN 4102 Teil 2 bzw. DIN EN 13501 Teil 2 be-

urteilt im Sinne des Personenschutzes den Widerstand eines Bauteiles gegen den

Durchgang von Feuer, Brandgasen, Rauch und Hitze sowie die Standfestigkeit der

Konstruktion über einen bestimmten Zeitraum, um Flucht und Rettungswege offen zu

halten.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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Ausgabe 05/2005 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden 37

2.5.2 Anforderungen

Allgemeine Anforderungen an tragende, aussteifende und raumabschließende Bau-

teile sind unter anderem in den Technischen Baubestimmungen der Landesbauord-

nungen und der Musterrichtlinie „Brandschutztechnische Anforderungen an -

Systemböden“ geregelt und z. B. durch die Angabe einer geforderten Feuerwider-

klasse konkretisiert. Hierzu ist zu erwähnen, dass die Anforderungen der einzelnen

Landesbauordnungen voneinander abweichen können.

2.5.3 Prüfverfahren

2.5.3.1 AllgemeinesDie Prüfung der Brandschutzeigenschaften erfolgt gemäß den bauaufsichtlich vorge-

gebenen Normen und Richtlinien durch anerkannten Prüfstellen. Das Prüfergebnis

bildet die Grundlage zur Klassifizierung des Brandverhaltens für Bauprodukte (Bau-

stoffklasse) und Bauteile bzw. Bauarten (Feuerwiderstandsklasse).

2.5.3.2 Baustoffklasse von BauproduktenDie Zuordnung der Baustoffe in eine Baustoffklasse erfolgt gemäß Bauregelliste

nach DIN 4102 Teil 1 oder alternativ nach DIN EN 13501 Teil 1.

2.5.3.3 Feuerwiderstandsklasse von Bauteilen

Die DIN EN 1366-3 legt ein Verfahren zur Bestimmung der Feuerwiderstandsdauer

von Doppel- und Hohlböden für die Brandbeanspruchung im Bodenhohlraum fest.

Die Brandbeanspruchung des Probekörpers (Prüfaufbau) erfolgt als Brandmodell mit

der bauaufsichtlich vorgeschriebenen und in ISO R 834 festgelegte Einheits-Tempe-

raturzeitkurve (ETK).

Der Prüfaufbau bestimmt sich ggf. gemäß Detailfestlegungen der jeweils aktuellen

Bauregelliste.

Die Einzelleistungen der Prüfergebnisse werden auf Basis der DIN EN 13501-2 klas-

sifiziert und den bauaufsichtlich relevanten Benennungen zugeordnet.

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG

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38 Anwendungsrichtlinie für Doppelböden Ausgabe 05/2005

2.6 Schallschutztechnische Anforderungen

Der Doppelboden hat luft- und trittschalldämmende Eigenschaften. Anforderungen

ergeben sich aus DIN 4109 oder konkreten Planvorgaben und Vorschriften.

Die Zuordnung von konkreten Zahlenwerten beruht auf Nachweisen in Prüflaborato-

rien amtlich zugelassener Prüfstellen.

2.7 Hygiene

Durch Doppelböden werden von Raum- und Außenluft teilweise abgeschlossene

Hohlräume ausgebildet.

Erfahrungsgemäß können durch hohe Luftfeuchtigkeiten hygienische Probleme in

den Hohlräumen auftreten. Relative Luftfeuchtigkeiten über 80% sollten durch geeig-

nete planerische Maßnahmen vermieden werden (siehe auch Merkblatt Nr. 3 des

Bundesverband Systemböden e.V.).

3 Gütesiegel

Doppelbodensysteme, welche nach der vorliegenden Anwendungsrichtlinie

zertifiziert sind, können im Rahmen einer Konformitätszertifizierung mit einem

Gütesiegel gekennzeichnet werden.

Die Konformitätszertifizierung erfolgt durch eine qualifizierte und beim

Bundesverband Systemböden e.V. angemeldete Zertifizierungsstelle. Die benannten

Zertifizierungsstellen sind auf der Internetseite

„www.systemboden.de“ hinterlegt.

Abbildung 13: Gütesiegel für produktzertifizierte Doppelböden

ANFORDERUNGUND PRÜFUNG