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Technische Informatik I
SS 2001
PD Dr. A. Strey
Abteilung Neuroinformatik
Universität Ulm
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung2
Inhalt
Einführung: Überblick über die historische Entwicklung der Rechnerhardware
Teil 1: Digitale Logik
• kurzer Exkurs technologische Grundlagen
• Boolesche Algebra
• kombinatorische Logik
• sequentielle Logik
• programmierbare logische Bausteine
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung3
Inhalt (Forts.)
Teil 2: Rechnerorganisation• Rechnerarithmetik
• Mikroprogrammierung
• Entwurf eines hypothetischen Prozessors
• Speicherorganisation
Teil 3: Grundlegende Konzepte von Betriebssystemen• Prozeßbegriff
• Speicherverwaltung
• Virtueller Speicher
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung4
Ziel
• Möglichkeiten und Grenzen moderner Hardware kennenzulernen
• E/A-Geräte anzusteuern• effiziente Programme zu implementieren• zeitkritische Routinen in Maschinensprache kodieren
zu können• die Grundlagen für den Entwurf digitaler Hardware
bereitzustellen
Verständnis des Aufbaus und der Arbeitsweise eines Computers, z.B. um
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung5
Literatur
• A. Clements: The Principles of Computer Hardware, 3. Auflage, Oxford University Press, 2000
• L. Keedy, J. Kaiser: Skript Technische Informatik, Teile 1 und 2
• W. Oberschelp, G. Vossen: Rechneraufbau und Rechnerstrukturen, 8. Auflage, Oldenbourg Verlag, 2000
• W. Coy: Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen, Vieweg Verlag, 1988
• J.L. Hennessy, D.A. Patterson: Computer Organization and Design, Morgan Kaufmann 1994
• H. Liebig, S: Thome: Logischer Entwurf digitaler Systeme, 3. Auflage, Springer 1996
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung6
Organisatorisches
• Vorlesung: Mi 14-16 (Klinik), Do 14-16 (H4/5)
• Übung: Di 16-18 (ca. 14-tägig), Beginn: 15.5.01,
weitere Termine am 22.5., 5.6., 19.6., 3.7., 17.7.01
• Praktikum: Vorbesprechung und Einteilung am
Di, 08.05.01, 16-18 im H1 (Pflichtveranstaltung !)
Versuch 1 (kombinatorische Logik) vom 28.5.-8.6.01,
Versuch 2 (sequentielle Logik) vom 18.6.-29.6.01,
Versuch 3 (Zustandsmaschinen) vom 9.7.-20.7.01
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung7
Historische Entwicklung: Frühzeit
8500 v. Chr.: Zählsysteme• in vielen Kulturen benutzt
• häufig 5 oder 10 als Basis
3000 v. Chr.: Abacus
• älteste mechanische Rechenhilfe
• Ursprung in Babylonien, noch heute in China benutzt
• 2 Zonen: „heaven“, „earth“
• einfache Algorithmen nötig
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung8
Historische Entwicklung: 1600-1700
1642: Pascaline• entwickelt von B. Pascal
• auf Zahnrädern basierend
• Addition von zwei bis zu 8-stelligen Dezimalzahlen
• Subtraktion nur mit 10er Komplement
1673: „Stepped Reckoner“• entwickelt von G.W. Leibniz
• Staffelwalze für Mult., Div.
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Kapitel 0 : Einführung9
Historische Entwicklung: 1800-1900
1804: Lochkarte• entwickelt von Jacquard zur
Steuerung eines Webstuhls
• Unterschiedliche Webmuster durch unterschiedlich gelochte Holzbrettchen
⇒ erster Nur-Lese-Speicher (ROM) für Programme
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung10
Historische Entwicklung: 1800-1900 (Forts.)
1830: „analytic engine“• entwickelt von C. Babbage• Leitwerk, programmierbar mit
Lochkarten• Rechenwerk ( „mill“ )• Speicher ( „store“ ) für 1000
Dezimalzahlen aus 50 Stellen• Ein-/Ausgabe mit Lochkarten• Verzweigungen möglich
⇒ erster universeller Rechner
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung11
Historische Entwicklung: 1800-1900 (Forts.)
1850: Boolesche Algebra• entwickelt von G. Boole• binäre logische Operationen• mathematische Basis für
moderne Digitalrechner
1890: Tabelliermaschine• entwickelt von H. Hollerith zum
schnellen Zählen und Sortieren• Holleriths „Tabulating Machine
Company“ wurde 1924 zur IBM
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung12
Historische Entwicklung: 1900-1945
1941: Z3• entwickelt von K. Zuse• 10 Hertz Taktfrequenz• basierend auf 2200 Relais• 22-stellige Binärzahlen
(im Gleitkomma-Format)• dezimale Ein-/Ausgabe• Speicher mit 64 Worten• Steuereinheit mit Sequenzer• Addition in 3 Takten,
Multiplikation in 16 Takten
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung13
Historische Entwicklung: seit 1945
Zeitalter der elektronischen Digitalrechner
1. Generation (1940-1955): mit Vakuumröhren
2. Generation (1955-1965): mit Transistoren
3. Generation (1965-1980): mit ICs
4. Generation (seit 1980): mit VLSI
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung14
Historische Entwicklung: seit 1945 (Forts.)
1946: ENIAC• 18000 Röhren, 1500 Relais
• 130 m2, 30 Tonnen, 140 kW
• dezimale Kodierung
• ca. 5000 Additionen je Sek.
• 20 Akkumulatoren, 1 Multi-plizierer, 3 Funktionstabellen
• programmiert durch Kabel
• E/A mittels Lochkarten
• gebaut für ballistische Berechnungen
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Kapitel 0 : Einführung15
Historische Entwicklung: seit 1945 (Forts.)
• Speicherwerk enthält Programme und Daten
• Rechenwerk mit ALU und Registern
• zentrales Steuerwerk mit „fetch-decode-execute“ Instruktionszyklus
• E/A-Werk mit Daten-Umwandlung
• binäre Kodierung
1946: „von-Neumann“ Maschine
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung16
Historische Entwicklung: 1955-1965
1961: PDP-1• gebaut von DEC• auf Transistortechnik basiert• magnetischer Kernspeicher
für 4096 18-Bit Worte• 200 kHz Takt• CRT, 512 x 512 Pixel Grafik⇒ erster Minicomputer
Es folgten: PDP-8 mit Omnibus (erstes Bussystem, 1965), PDP-11 mit 16-Bit Worten (1970)
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung17
Historische Entwicklung: seit 1965
IBM System/360• erste Rechnerfamilie mit
gleichem Instruktionssatz
• Mehrprogrammbetrieb
• Mikroprogammierung
• 32-Bit Worte
• 16 Mbyte Adreßraum
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung18
Historische Entwicklung: seit 1975Mikroprozessoren am Beispiel Intel:1974: Intel 8080 (erste universelle
8-Bit CPU auf einem Chip)1978: Intel 8086 (erste 16-Bit CPU
auf einem Chip)1981: Einführung des IBM PC1985: Intel 80386 (erste 32-Bit CPU)1989: Intel 80486 (Cache auf Chip)1993: Intel Pentium (zwei Pipelines)1995: Intel Pentium Pro (bis zu fünf
Instruktionen gleichzeitig)
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Kapitel 0 : Einführung19
Historische Entwicklung: seit 1975 (Forts.)
Weitere Meilensteine der Computer-Hardware:1976: Cray-1 (erster Vektorrechner)
1985: MIPS (erster RISC-Mikroprozessor)
1987: Connection Machine (erster massiv paralleler Rechner mit 65536 Prozessoren)
1992: DEC Alpha 21064 (erster RISC-Mikroprozessor mit 64-Bit CPU)
1997: Supercomputer ASCI Red liefert mehr als 1 TFlops
2000: erster Mikroprozessor mit 1 GHz Taktfrequenz
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung20
Leistungssteigerung 1975-2000
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung21
Komplexitätssteigerung 1975-2000
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung22
Architektur eines einfachen Computers
Technische Informatik I, SS 2001A. Strey , Universität Ulm
Kapitel 0 : Einführung23
Schichtenmodell eines Computers