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FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Technologiezentrum
Energie-Campus Hamburg
Aufbau einer Forschungseinrichtung für Windenergie,
Netzintegration und Speicherung
FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Zusammenfassung
In den Bergedorfer Schleusengärten soll bis Ende 2014 der Energie-Campus Hamburg – ein „Silicon Valley
der Erneuerbaren Energien“ – entstehen. Das Competence Center für Erneuerbare Energien &
EnergieEffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg) will als
Keimzelle dieses Energie-Campus ein Technologiezentrum mit einem Windpark in Curslack – ca. 1000m
von den Schleusengärten entfernt – errichten: ein deutschlandweit einzigartiges Projekt!
Der Bezirk Bergedorf soll hierdurch zu einem Zentrum der Forschung und Ausbildung für Windenergie,
Netzintegration, Speicherung und damit für die Energiewende entwickelt werden. Durch dieses Projekt und
weitere Partner, die sich am Energie-Campus in räumlicher Konzentration ansiedeln werden, entsteht ein
„Leuchtturm“ für die Erneuerbaren Energien. Die Entwicklung der Metropolregion Hamburg zu einem
führenden Zentrum der Branche hinsichtlich Forschung und Ausbildung für Erneuerbare Energien würde
hierdurch nachhaltig gestärkt werden.
FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Die Erneuerbaren Energien haben sich in den letzten Jahren mit großer Dynamik zu einem wichtigen
Element der Wirtschaftspolitik entwickelt. Forschung und Innovation im Bereich der Erneuerbaren Energie
sind für Hamburger Unternehmen unabdingbar, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und den
Umschwung auf nachhaltige Formen der Energie zu schaffen. Als Leuchtturmprojekt für diese Aufgaben
errichtet das Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) das Technologiezentrum Energie-Campus
Hamburg.
Zielsetzung des Energie-Campus ist die Vernetzung zwischen Unternehmen, Hochschulen und
Einrichtungen zur Entwicklung von anwendungsnahen Lösungen/Innovationen für Erneuerbare Energien
(EE), die einen hohen Nutzen für die Allgemeinheit bewirken sollen.
Abbildung 1: Ziele des Energie-Campus
Einzelziele sind:
Wissensorientierung:
Förderung des Technologietransfers, Stärkung des Wissenschaftsstandorts Hamburg, Stärkung des
wachsenden Clusters EE
Unternehmensorientierung:
Förderung der Ansiedlung von EE-Unternehmen und deren Forschungsvorhaben sowie von Neu- und
Existenzgründungen, Weiterbildung und Qualifizierung von Fachkräften
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Bürgerorientierung:
Vermittlung von Wissen und Informationen sowie Schaffung von Akzeptanz für die Energiewende bei
Bürgerinnen und Bürgern, Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Für Hamburg und den gesamten norddeutschen Raum steht dabei die Windenergie an erster Stelle. Die
technologischen Schwerpunkte des Energie-Campus sind daher Windenergie und die interdisziplinär
verbundenen Bereiche Netze/Netzintegration (Smart Grids, Demand Side Integration/Energieeffiziente
Stadt) sowie Teilbereiche der Energiespeicherung.
Abbildung 2: Technologische Schwerpunkte
Der Energie-Campus soll die Ansiedlung von Unternehmen der EE-, insbesondere der Windbranche
fördern, indem Potenziale für Forschung, Vertrieb, Management und insbesondere für technologische
Innovationen geschaffen werden. Als Keimzelle des wachsenden Energie-Campus will das CC4E der HAW
Hamburg eine Forschungseinrichtung mit einem Windlabor und einem Smart-Grid/Demand Side
Integration-Labor sowie einem Windpark realisieren. Die am Energie-Campus entstehenden Innovationen
sollen die Erneuerbaren Energien als Branche stärken und einen wesentlichen Beitrag für die
Energiewende – insb. in Hamburg – leisten.
Der Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert das 7,3 Mio. Euro Projekt Energie-
Campus Hamburg mit rund 3,5 Mio. Euro. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg unterstützt mit
3,8 Mio. Euro. Weitere Mittel für Grundstückserwerb, Sach-, Personal- und Betriebskosten werden von
der HAW Hamburg finanziert. Der geplante Windpark wird ein zusätzliches Investitionsvolumen von circa
10 Mio. Euro aufweisen und durch eine Projektfinanzierung realisiert.
FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Abbildung 3: Technologiezentrum und Windpark
Abbildung 4: Energie-Campus Hamburg und WEA Standorte in Bergedorf
FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Abbildung 5: Flurstücke Das Technologiezentrum mit dem Windlabor und dem Smart-Grid-Labor wird eine Größe von knapp
1000qm aufweisen und im Bezirk Hamburg-Bergedorf, Schleusengärten angesiedelt sein. Der Komplex
ermöglicht die Forschung an verschiedenen Themen der Erneuerbaren Energien: Im Windlabor sollen
Windenergie-Projekte zu Umweltverträglichkeit (Schallreduzierung, Monitoring Fledermäuse) sowie
Anlageneffizienz (Triebstrang, Komponenten), vornehmlich im maschinenbaulichen Bereich, bearbeitet
werden. Im Smart Grid-Labor hingegen sollen Vorhaben zur Netzintegration, d.h. effiziente Integration von
Systemkomponenten, bearbeitet werden. Neben der Erfassung technischer Daten ist ein Umweltmonitoring
zur Ermittlung des Einflusses des Windparks auf die Umwelt ein Forschungsvorhaben des Windlabors.
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Abbildung 6: Forschungsvorhaben Windlabor
Projekte zur Reduzierung von Lärmemission durch akustische Sensorik und Akustikkameras, zur
Auswertung der Geräuschentwicklung der Windenergieanlagen sowie neue Technologien zum Schutz von
Fledermäusen mit Hilfe von so genannten Bat-Detectors, zählen zu den Forschungsinhalten. Einen hohen
Stellenwert nehmen Testeinrichtungen für Komponenten und Teilsysteme von Windenergieanlagen ein.
Anhand der Forschungsergebnisse soll ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Zuverlässigkeit bzw. zur
Reduzierung von Ausfällen von Windenergieanlagen erreicht werden.
Die Forschungsthemen im Windlabor zielen auf die Prognosegenauigkeit von Schadenszuständen bzw.
Initialschädigungen, Simulationsprojekte an realen Anlagen und unter realen Umweltbedingungen,
Ertragsoptimierungsanalysen u.v.m. Hierfür wird im Windlabor eine Leitwarte eingerichtet, die neben der
online-Überwachung klassischer Betriebsdaten auch einen tiefen Einblick in den technischen Zustand der
Anlage mittels Schwingungsüberwachung ermöglicht.
Ferner sollten Ertwicklungsprojekte für Kleinwindenergieanlagen realisiert werden. Hier setzt auch das
geplante „Virtual Reality Lab“ an, das insbesondere bei den Themen virtueller Zusammenbau, Wartung und
Benutzung der Windkraftanlagen (WKA) eine wichtige Rolle spielt.
Im Smart-Grid- und Demand Side Integration-Labor können echte Erzeugerwerte (vorzugsweise Windstrom
des Windparks) in Simulationsprojekten zur Verstetigung und verlässlichen Planbarkeit der elektrischen
Leistung verarbeitet werden. Hier soll untersucht werden, welche Effizienzgewinne sich durch
Lastmanagement und integrierte Kraftwerkslösungen („virtuelle Kraftwerke“) erzeugen lassen.
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Abbildung 7: Forschungsvorhaben Smart Grid-Labor
Die bisherigen Aktivitäten des Center für Demand Side Integration (CDSI) am CC4E und des Center für
Selbstorganisation in Verteilten Systemen (CSVS) sollen im Smart-Grid-Labor integriert werden. Hier bietet
sich die einmalige Gelegenheit die Schwankung der (prognostizierten) Einspeisung der beteiligten
Windkraftanlagen und Kleinwindenergieanalgen in Simulationen und durch konkrete vorhandene Anlagen
und deren Strombezug auszugleichen. Dies führt zu einem höheren Wirkungsgrad der Energieerzeugung.
Durch die Verbindung des Wind- und Smart Grid-Labors sollen zahlreiche Synergiepotenziale geschaffen
werden. So kann z.B. eine genaue Untersuchung der Integration von Windstrom in das Stromnetz erfolgen.
Durch die Ergänzung mit einzelnen Speicherkomponenten (Power-to-Gas-Demonstrator,
Wasserstoffspeicher-Demonstrator, Netzanbindung an Pumpspeicher) können
Schwankungsausgleichungen im realen Betrieb erfolgen und damit Potenziale für Effizienzsteigerungen
entlang der gesamten Kette „Erzeugung – Demand Side Management – Speicherung untersucht und
realisiert werden.
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg verfügt über ein sehr breites Kompetenzprofil
im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energiesysteme, insbesondere der Windenergie, sowie auch
der Leistungselektronik, wie z.B. im Bereich der Bauelemente der Leistungselektronik, der
Stromrichtertopologien, der Frequenzumrichter, der regenerativen Energietechnik, der elektrischen
Antriebstechnik, der Stromversorgungen, der Batterietechnik und -sensorik, der Brennstoffzellen, der
Netzanbindung / -integration, der Smart Grids / Demand Side Managment sowie der Mess- und
Sensortechnik.
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Aufbauend auf diesen Kompetenzen hat die HAW Hamburg ihr Forschungsprofil in den letzten Jahren
erheblich gesteigert und eine Vielzahl von Forschungsprojekten im Bereich der regenerativen
Energiesysteme akquiriert. Die folgenden Tabellen stellen durchgeführte und aktuell laufende
Forschungsvorhaben dar. Diese werden mit Industriepartnern sowie öffentlichen Fördergebern aus einem
sehr breiten Anwendungsfeld durchgeführt.
Tabelle 1: F&E-Kompetenzen an der HAW Hamburg im Bereich Windforschung (onshore / offshore)
AZIMUT
Optimierte Azimut Systeme für Offshore- Windenergieanlagen
BeBen XXL
Betriebsfestigkeitsnachweis von WEA-Großkomponenten am Beispiel der Hauptwelle
WindNumSim
Struktur- und Akustikoptimierung von Windenergieanlagen mit Hilfe numerischer Simulation
Energie-Campus
Forschungs- und Ausbildungslabore für Windenergie und intelligente Stromnetze
ZOFF
Zweiblatt-Offshore-Windenergieanlagen
Tabelle 2: F&E-Kompetenzen an der HAW Hamburg im Bereich Netze / Netzintegration / Smart Grid
INSEL
Internetbasiertes System eines erweiterbaren Lastmanagements zur Integration in virtuelle Kraftwerke
Belade- algorithmen
Demand-Side-Management und –Integration
SodekoVS
Dezentrale Koordination in verteilten Systemen Multiagenten-Simulationswerkzeuge
Smart Power Hamburg
Stadtinfrastruktur geprägtes Smart Grid Betriebskonzepte für smart balancing, Auslegungs- und Anbindungsoptimierung , Verbundbetrieb von Lastmanagementanlagen Intelligenter Energieanlagenverbund
E-Harbours
Entwicklung neuer Energiestandards für eine innovative und intelligente Energielogistik entspr. der Anforderungen einer Hafenregion
GEWISS
(im Abschluss des
Bewilligungsverfahrens)
GEographisches WärmeInformations- und SimulationsSystem zur Vorausberechnung von Wärmebedarfsentwicklung und Wärmebereitstellung
Energie-Campus
Smart-Grid-Labor-Demand-side-Management:
Netzintegration
Gebäude
BHKW / Wärmepumpe
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Tabelle 3: F&E-Kompetenzen an der HAW Hamburg im Bereich Energiespeicher
BATSEN
Drahtlose Zellensensoren für Fahrzeugbatterien
Li-Powerblock
Entwicklung anwendungsspezifischer Systeme der Leistungselektronik, neuartige Speichersysteme für effiziente PV-Anlagen
tubulAir
Entwicklung der Schlüsseltechnologien zur kostengünstigen Herstellung einer mikro tubulären Redox Flow Batterie mit gesteigerter Energie und Leistungsdichte für stationäre Anwendungen
PV-Opti
Strategien zur System-Optimierung von Photovoltaikanlagen
PVW-Hybrid
PV-Wind Hybridsystem für dezentrale Energieversorgung, Steuerung und Regelung von Inselanlagen
Energie-Campus
Smart-Grid-Labor-Speicherung: Integration volatiler erneuerbarer Energien durch die Bereitstellung von Reserveenergie und ausgeglichenen Bilanzkreisen
H2-Methanisierung
Wasserstoff / Elektrolyse
Pumpspeicher Geesthacht
Tabelle 4: F&E-Kompetenzen an der HAW Hamburg im Bereich Umwelt und Akustik
Risikomini- mierungs- Maßnahmen für Fledermäuse
Monitoring der Fledermäuse und Optimierung der Windenergieanlagen zum Schutz der Fledermäuse
Neben den o.a. Forschungsprojekten, die am Energie-Campus weiter ausgebaut werden, bestehen an der
HAW Hamburg weitere Projekte in den Themenbereichen Energiespeicher und Bioenergie. Am Energie-
Campus sollen sukzessive neue Forschungsprojekte zu Energiespeicherung entstehen. Im Vordergrund
stehen dabei die Wasserstoff-Erzeugung aus Windstrom und –verwendung aus Methanisierung.
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Tabelle 5: F&E-Kompetenzen an der HAW Hamburg im Bereich Bioenergie
Biogasind
Erhöhung der Raumzeitausbeuten von industriellen Biogasanlagen, Prozessanalytik, Spurenelemente im ppb Bereich, quantitatives mikroskopisches Fingerprinting
MoMiS
Molekularbiologische und mikrobiologische Systemanalyse von Biogasreaktoren zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen
Bioaugment
Bioaugmentation: Entwicklung von Starterkulturen für Biogasanlagen
BiogasCore
Biogas-Core Microbiom: Etablierung eines Core-Mikrobioms für Biogasanlagen - Genom-Sequenzierung von Isolaten aus Biogasanlagen und Mapping von Metagenom-Datensätzen
Hygvergärung
Entwicklung eines Biogasprozesses zur hygienisierenden Vergärung
EIT
Energy Independence Technology, Klimaschutzprojekt der Freien und Hansestadt Hamburg
Teleferm
Telefermentation-Anwendung einer Fuzzylogik-Regelung für eine Hochdurchsatzbiogasanlage
GS Keytec
Erstes kooperierendes, von der BWF gefördertes Graduiertenkolleg „Key Technologies for Sustainable Energy Systems in Smart Grids“ zwischen Universität Hamburg und HAW
BiEn
Prozesskontrolle für die thermophile Vergärung von Pflanzensäften („Grasvergärung“)
Nexxoil
Erdölersatz aus Biomasse und Abfall
READEST
Biorohölerzeugung unter Einsatz der Reaktivdestillation
Das Projekt hat eine große Bedeutung für die Steigerung der Qualifikationen von Studierenden. Durch den
Systemverbund der Forschungseinrichtungen mit dem realen Windpark soll ein Qualitätsschub in der
praxisnahen Ausbildung erzeugt sowie interdisziplinäre Kompetenzen den Studierenden der HAW
Hamburg vermittelt werden. In studentischen Lernprojekten sollen Fähigkeiten zur technischen und
kaufmännischen Betriebsführung des Windparks erworben werden.
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Der Windpark soll durch eine eigens zu gründende Gesellschaft realisiert und betrieben werden; der CC4E
Windenergie GmbH.
Abbildung 8: CC4E Windenergie Die nach Abzug aller Kosten verbleibenden Überschüsse werden für die nachhaltige Sicherung der
Betriebskosten der Forschungseinrichtungen sowie mittelfristig für weitere Projekte im Sinne der
gemeinnützigen Zielsetzung verwendet u.a. für Personal zum Betrieb der Forschungseinrichtungen, im
optimalen Liquiditätsfall auch für die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Windenergie beziehungsweise
nach circa fünf Jahren für langfristige Projektvorhaben.
Der mit der Energiewende verbundene beschleunigte Umbau der Energiegewinnung/Energieversorgung
und die umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation der Energiesysteme in Deutschland stellen
insbesondere in Metropolregionen eine Herausforderung dar. Denn neben der Entwicklung und Umsetzung
nachhaltiger Lösungen kommt es insbesondere darauf an, diese wirksam zu kommunizieren und den
Dialogprozess mit allen gesellschaftlichen Gruppen zu führen. Hierdurch wird Akzeptanz, Unterstützung
und Eigenverantwortlichkeit der Bürger im Hinblick auf Nachhaltigkeit im eigenen Bereich erzeugt. Daher
bilden, neben den technologischen Zielsetzungen, auch ökonomische beziehungsweise gesellschaftliche
Ziele weitere Schwerpunkte des Technologiezentrums.
FactBook – Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg
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Abbildung 7: ökonomische/gesellschaftliche Schwerpunkte
Studien des CC4E in Deutschland und europaweit zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Bürger ein großes
Interesse an Umweltthemen haben. Dies birgt ein großes Potenzial, die Herausforderungen der
Energiewende und des Klimaschutzes gemeinsam mit den Bürgern durch innovative Konzepte zu lösen.
Der Entwicklung wirksamer partizipativer und kommunikativer Modelle, die rasch und unmittelbar
anwendbar bzw. implementierbar sind, kommt deshalb großer Bedeutung zu.
Abbildung 9: ökonomische/gesellschaftliche Schwerpunkte
Aus diesem Grund zielt die „Bürgerorientierung“ auf die Vermittlung von Wissen und Informationen und
damit auf die Akzeptanzförderung für die Energiewende bei den Bürgerinnen und Bürgern ab. Der Energie-
Campus soll als Kommunikationszentrum einen offenen Dialog schaffen. So können die
Forschungseinrichtungen zusammen mit den Cluster-Unternehmen durch attraktive Veranstaltungen wie
beispielsweise Tage der offenen Tür oder „Faszination Energie“ die komplexen Themen erlebbar und die
technologisch-gesellschaftlichen Aspekte der Energiewende verständlich machen.
Eine zukünftige Option ist der Aufbau eines Informationszentrums Erneuerbare Energien am Standort des
Energie-Campus. Das Technologiezentrum soll integraler Bestandteil des Informationszentrums werden.
Für den Ausbau ist ferner die Errichtung eines Infopavillons auf dem Nachbargrundstück geplant. Hierfür
werden zurzeit Finanzierungsmöglichkeiten gesucht. Weitere geplante Vorhaben, die den Standort
Hamburg und den Energie-Campus stärken sollen, sind die Ansiedlung eines Fraunhofer
Anwendungszentrums Leistungselektronik für regenerative Energiesysteme sowie eine Akademie
Erneuerbare Energien für berufsbegleitende Weiterbildung im Bereich Windenergie.
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Mit seinen Forschungseinrichtungen steigert der Energie-Campus die Attraktivität des Standortes Hamburg
und fördert damit die Ansiedlung weiterer Unternehmen sowie hochqualifizierter Fachkräfte. Die
Innovationsfähigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die aus den öffentlichen
Forschungsergebnissen des Energie-Campus hervorgeht, verbessert die Position der angesiedelten
Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen, die es sich
in der Regel nicht leisten können, solche Forschungs- und Entwicklungs-Kapazitäten vorzuhalten,
profitieren von dem Energie-Campus. Dies erhöht die Fähigkeit der Unternehmen, auf die Herausforderung
der Energiewende reagieren zu können und auch im stärkeren internationalen Wettbewerb zu bestehen.
Kooperationsmöglichkeiten am Energie-Campus
Fraunhofer Anwendungszentrum Leistungselektronik für regenerative Energiesysteme
Das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) und das Competence Center Erneuerbare Energien
und Energieeffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
planen die Errichtung eines Anwendungszentrums Leistungselektronik für regenerative Energiesysteme in
Hamburg mit Start Anfang 2014. Ziel ist es, exzellente Forschungs- und Servicedienstleistungen für die
Erneuerbare Energien (EE)-Industrie anzubieten, die Ausbildungsqualität der HAW Hamburg zu steigern
und Synergiepotenziale mit dem Energie-Campus Hamburg auszuschöpfen. Ein Beschluss des FhG-
Vorstandes sowie ein Letter of Intent von Wirtschafts- und Wissenschaftsbehörde zum Projekt und zur
Anschubfinanzierung des Landes Hamburg in Höhe von 3,5 Mio. € liegt vor. Aktuell werden die Verträge
ausgearbeitet und der Start vorbereitet.
Das geplante Fraunhofer Anwendungszentrum Leistungselektronik baut ideal auf den vorhandenen
Kompetenzen an der HAW Hamburg auf. Es soll in enger Vernetzung und Zusammenarbeit in
unmittelbarer Nähe zu dem im Bau befindlichen Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg des CC4E
angesiedelt werden. Die Synergien zwischen den FuE-Themen im Anwendungszentrum und denen des
Wind- / Smart Grid-Labors des Energie-Campus Hamburg sind vielfältig. Der geplante Windpark stellt einen
integralen Bestandteil dieser Synergien dar, da neue elektronische Komponenten auf Halbleiterbasis für
Anlagen entwickelt und getestet werden sollen. Die elektrischen Bauteile haben häufig noch höhere
Ausfallraten als die mechanischen Komponenten.
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Abbildung 10: Synergien aus Fraunhofer ISIT – Anwendungszentrum – Energie-Campus
Durch die Anbindung an das Fraunhofer ISIT wird der Zugang zu den modernsten Halbleitertechnologien
der Leistungselektronik und deren Aufbau- und Verbindungstechnik geöffnet. Aus der erkennbaren Vielfalt
der Synergien wird sich ein hoher Nutzen für die EE-Unternehmen der Metropolregion Hamburg ergeben.
Ferner erschließt sich die Perspektive einer Zusammenarbeit mit dem Innovationscluster
Leistungselektronik in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. All dies bietet ein ausgezeichnetes Potenzial
für die Profilierung des Wirtschaftsstandorts Hamburg. Der Windpark am Energie-Campus ermöglicht dem
Fraunhofer Anwendungszentrum experimentelle Forschung und Entwicklung für erhöhte Zuverlässigkeit
von Bauelementen und Stromrichtern an realen Anlagen.
EE-Weiterbildungs-Akademie der HAW Hamburg
Die Energiewende beschleunigt das Wachstum der Erneuerbaren-Energien Branche, die durch eine
zunehmende wirtschaftliche und technische Dynamik geprägt ist. Diese Veränderungen führen zu einem
wachsenden Fachkräftemangel, der eine permanente Aktualisierung des Know-hows von Fach- und
Führungskräften erfordert. Interdisziplinäres Wissen, das ingenieurwissenschaftliches und
betriebswirtschaftliches Know-how vereint, wird dabei zum strategischen Erfolgsfaktor.
Das CC4E der HAW Hamburg plant diesem Qualifizierungsbedarf durch die Errichtung einer Akademie für
erneuerbare Energien (EE-Akademie) für berufsbegleitende Master- und MBA-Studiengänge sowie
fachspezifische Fortbildungen gerecht zu werden. Mit dem im Bau befindlichen Technologiezentrum
Energie-Campus Hamburg sowie dem geplanten Windpark werden ausgezeichnete Infrastrukturen für die
EE-Akademie geschaffen. Das Ausbildungsangebot wird auf Hochschulniveau sein und unter Beteiligung
der Partnerunternehmen explizit auch auf die spezifischen Qualifizierungsbedarfe der Praxis ausgerichtet
werden. Das derzeitige Zwei-Phasen-Konzept sieht vor, dass in einem ersten Schritt der
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Masterstudiengang „Wind Engineering“ (M.Sc.) mit zugehörigen Zertifikatskursen angeboten wird.
Abschließend soll das Angebot um einen MBA-Studiengang „Renewable Energy Management“ erweitert
werden.
Durch die berufsbegleitende und Windbranchen-orientierte Ausrichtung hebt sich das
Qualifizierungsangebot deutlich vom Wettbewerb ab. Die HAW Hamburg kann nicht nur auf eine hohe
Kompetenz im Bereich existierender EE-Studiengänge zurückgreifen, sondern verfügt auch mit dem
Energie-Campus Hamburg, dem Wind- und Smart Grid-Labor sowie vor allem dem Windpark über weitere
Alleinstellungsmerkmale.
Bei diesem Ansatz wird eine akademische Weiterbildung ermöglicht, die Elemente des Studiums und des
Berufs miteinander vereint. Das duale Masterangebot, Zertifikatsangebote, Forschung und Entwicklung
sowie die Berufspraxis greifen hier ineinander und bieten eine optimale fachspezifische Ausbildung. Die
Nutzung der Windenergieanlagen ermöglicht eine außerordentliche Praxisnähe und Alleinstellung der
Lehrkonzepte: Sicherheits-, Höhen- und Rescue-Training sowie alle weiteren technischen Aspekte der
Lehre.
Weiterbildungs- und Qualifizierungszentrum für Fachkräfte/Servicetechniker
Ein international anerkanntes Weiterbildungszentrum für Servicepersonal von Windenergieanlagen plant
ebenfalls eine Ansiedlung in direkter Nähe zum Energie-Campus. Ein Standort mit ca. 6.000-7.000 qm
Fläche in den Schleusengärten ist hierfür vorgesehen, das geschätzte Investitionsvolumen beträgt 8-10
Mio. €. Eine enge Kooperation mit der HAW Hamburg ist geplant bzw. mitentscheidend für die Ansiedlung
in Hamburg bzw. am Energie-Campus. Für das CC4E ist die Mitnutzung der geplanten Baumodule eines
Turms, einer Gondel und anderer Baugruppen einer Windenergieanlage in einer Ausbildungshalle für
Forschungs- und Ausbildungszwecke von großer Bedeutung.
Für das Weiterbildungszentrum ist insbesondere eine Mitnutzung der Windenergieanlagen im Windpark
wichtig, da Servicekräfte hier am realen Objekt geschult werden können, z.B. für Höhenrettungs- oder
Wartungstrainings, Montage- und Wartungstechniken. Der Windpark stellt eine ideale Ergänzung zu den
Baumodulen dar und zeigt schon jetzt das Potential, am Energie-Campus ein Wissens-Zentrum sowohl für
die akademische wie auch berufsfachliche Weiterbildung/Qualifizierung entstehen zu lassen.
Die geplante eigene berufsbegleitende Weiterbildungs-Akademie für Wind Engineering und das
Fachkräfte-Ausbildungszentrum würden zusammen ein einzigartiges Ausbildungszentrum für Windenergie
in Norddeutschland entstehen lassen.
Die oben genannten Fakten zeigen die Innovationskraft des Leuchtturmprojektes in der erforderlichen
Kombination von Energie-Campus und Windpark.
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Abbildung 11: Energie-Campus Hamburg - Lehre, Forschung und Projekte
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Anhang
Konkrete Forschungsziele/-vorhaben durch Verbund Technologiezentrum – Windpark
Forschungsqualität sowie die Fähigkeit zur Entwicklung von neuen technischen Lösungen für die
Erneuerbare Energien-Branche (in Hamburg) durch Einbeziehung des realen Windparks wesentlich
steigern
Verträglichkeit für Mensch und Natur, z.B. Verringerung von Schall, ggf. Infraschall/
Geräuschentwicklung, Reduzierung der Risiken für Vögel/Fledermäuse, Reduzierung der
Nachtbeleuchtung/Befeuerung (Radar-Technologie) verbessern
Anlagentechnologie und Zuverlässigkeit, z.B. Reduzierung von mechanischen und elektronischen
Komponentenausfällen, verbessern
Leistung in der Stromproduktion zur Versorgungssicherheit steigern: fächerübergreifende
Verbundprojekte der Effizienzsteigerung
Innovative Technologien für Verbesserungen der Einspeisung von Windenergie in das Stromnetz
und zum Ausgleich der Schwankungen im Stromnetz
Neue Speichertechnologien wie Pump-, Batterie- und Wasserstoffspeicher aus überschüssigem
Strom der Anlagen entwickeln: Jede durch den eigenen Windpark erzeugte Kilowattstunde
Windenergie soll genutzt werden (Kooperation mit Pumpspeicher Geesthacht, Speicherprojekt
Power-to-Gas, Lithium-Ionen-Speicher in Kooperation mit dem Fraunhofer ISIT/
Anwendungszentrum)
Messung der Windgeschwindigkeiten in verschiedenen Höhen mit einem mobilen lasergestützen
LIDAR1-System sowie einem fest installiertem Messmast und Optimierung der Erzeugungsleistung
der Anlagen
Messung der Triebstrangschwingungen, Entwicklung von schwingungsreduzierten Bauteilen
Messung/Optimierung komponentenspezifischer Belastungen, z.B. am Azimutsystem
(Turmsteuerung) und Rotorwelle der Anlage (bestehendes BMBF-gefördertes Forschungsvorhaben
AZIMUT und BMU-gefördertes Vorhaben Beben XXL)
Elektrische Komponenten sind der zweithäufigste Grund für Stillstandszeiten und Ausfallraten von
Windkraftanlagen. Die Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen wird unter anderem durch die starke
mechanische Belastung wie Schwingungen sowie durch klimatische Einflüsse wie der Betauung von
Komponenten und ionischer Belastung der Bauelemente beschränkt. Sensoren wie Schwingungs-,
Temperatur- und Feuchtesensoren müssen an unterschiedlichen Orten in der Anlage installiert werden, um
„Problemzonen“ für eine hohe Zuverlässigkeit zu identifizieren. Mit Hilfe dieser Daten können
1 LIDAR = Abkürzung für engl. “Light detection and ranging” ist ein Lasermessmast zur Erfassung von
Windgeschwindigkeiten
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Lebensdauermodelle entworfen werden, Wartungsintervalle und Anlagenleistung optimiert und eine hohe
Verfügbarkeit sichergestellt werden.
Durch den Verbund von Windlabor und Smart-Grid-Labor kann eine erheblich genauere Untersuchung der
Systemintegration fluktuierender erneuerbarer Einspeiser (z.B. Windstrom) erfolgen. Durch die Ergänzung
mit einzelnen Speicherkomponenten (Power-to-Gas-Demonstrator, Wasserstoffspeicher-Demonstrator,
Netzanbindung an Pumpspeicher) können Schwankungsausgleichungen im realen Betrieb erfolgen und
damit Potentiale für Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Kette Erzeugung – Demand Side
Management – Speicherung nicht nur untersucht, sondern sogar realisiert werden.
Angewandte Lehre
Der Windpark wird integraler Bestandteil der Lehrkonzepte in den fünf verschiedenen Erneuerbare
Energien-Studiengängen sowie in sieben weiteren Studiengängen mit thematischem Bezug (z.B.
Maschinenbau) werden. Seminare der HAW Hamburg, die an den Standorten Berliner Tor und Bergedorf,
vor allem aber am Technologiezentrum Energie-Campus in Curslack gehalten werden, nutzen in Zukunft
die direkte Nähe für Ausbildung an realen Anlagen, Exkursionen, Sicherheitstrainings,
Umweltbeobachtungen, Inspektorenausbildung. Um wissenschaftlich fundierte Daten nicht nur für
Forschung, sondern auch für die akademische Ausbildung zu ermitteln, sind Messungen an realen Anlagen
von großem Vorteil. Durch die direkte Verbindung von Windpark und Windlabor ist es möglich,
wissenschaftliche Simulationen mit den Messungen an realen WEA zu vergleichen. Die Labore des
Technologiezentrums Energie-Campus bieten die ideale Möglichkeit, den Realbetrieb von WEA in die
angewandte Forschung und auch praxisnahe Ausbildung von Studierenden zu integrieren, z.B. durch
Lernprojekte für technische und kaufmännische Betriebsführung.
Die akademische Ausbildung kann durch diese Integration einen enormen Qualitätsschub erlangen. Zudem
findet sich für eine praxisorientierte Forschung und Entwicklung (FuE) eine ideale Plattform. Diese
Kombination ist innovativ und einzigartig in Deutschland. Dies bietet die Chance für Hamburg, national wie
international den Anschluss in Forschung und Ausbildung im Bereich Windenergie zu halten.
Diese Qualifizierung bildet ein Potenzial für zukünftige Mitarbeiter in Unternehmen. Damit wird die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen gesteigert. Zudem werden mit neuen praxisrelevanten
Forschungsresultaten Chancen zur Produktverbesserung geschaffen.
Folgende Vorlesungen/Projekte werden z.B. durch die Integration der Windkraftanlagen (und unter
Einbeziehung der CMS-Systeme im Windlabor) in den Lehrbetrieb ermöglicht:
Vorlesungen in den Fächern Maschinenbau/Konstruktion/Energietechnik sowie Lernprojekte
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Master-Arbeiten im Bereich Wind Engineering, Netze, Leistungselektronik u.a.m.
Lernprojekt Ertragsoptimierung in Wirtschafts-Studiengängen
Vorlesungen/Lernprojekte Umwelttechnik (Schattenwurf, Lärmemission, Artenschutz)
Prof. Dr. Werner Beba
Leiter CC4E
Tel.: 040 / 42875 - 6937
E-Mail: [email protected]
Janine Eibl
Projektkoordination CC4E
Tel.: 040 / 42875 - 9204
E-Mail: [email protected]
CC4E - Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz der HAW Hamburg
Alexanderstraße 1
20099 Hamburg
www.CC4E.de