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medianet.at technology Feature What’s App im marketingtechnischen Fakterncheck 92 Digitalisierung Banken brauchen mehr tech- nische Innovation 94 In der Wolke Dimension Data und EMC bieten Cloud-Lösungen an 94 Mobile Zukunft VMware präsentiert neue Ideen zur Zusammenarbeit 94 Digitales Büro ELO hat eine neue Version seiner ECM-Suite vorgestellt 95 Freitag, 9. Oktober 2015 COVER 89 © panthermedia.net/Nmedia © TU Wien Im globalen Dorf dreht sich alles um Geschwindigkeit Die durchschnittlichen Internet-Verbindungsgeschwindigkeiten wachsen weltweit zwar nicht rasant, dafür aber stabil und ständig. 90 Am Steuer Ein an der TU entwickelter Mobilitätsassistent soll Autofahrer mit besseren Daten versorgen. 91 Wolfram Fischer Mitel Mitel, ein Hersteller im Bereich der Unternehmenskommuni- kation, verstärkt sein europäi- sches Führungsteam: Wolfram Fischer stößt als neuer Senior Vice President EMEA zu Mitel und wird mit der Festigung der Position des Unternehmens als Anbieter von Cloud-, Mobile-, Contact Center- und Enterprise- Lösungen betraut. Sony Xperia Z5 Kamera-Handy Mit dem Xperia Z5 präsentiert Sony Mobile erstmals seit dem Xperia Z1 ein neu konzipiertes Smartphone-Kameramodul; das Herzstück davon ist der 23 MP 1/2.3 Exmor RS for mobile-Sensor und das F2.0 G Autofokusobjektiv, das dank der verbauten α-Systemkamera- Technologie von Sony für gesto- chen scharfe Bilder sorgt. © Sony © Mitel © Martin Gillet

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Feature What’s App im marketingtechnischen Fakterncheck 92

Digitalisierung Banken brauchen mehr tech-nische Innovation 94

In der Wolke Dimension Data und EMC bieten Cloud-Lösungen an 94

Mobile Zukunft VMware präsentiert neue Ideen zur Zusammenarbeit 94

Digitales Büro ELO hat eine neue Version seiner ECM-Suite vorgestellt 95

Freitag, 9. Oktober 2015 cover 89

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Im globalen Dorf dreht sich alles um Geschwindigkeit Die durchschnittlichen Internet-Verbindungsgeschwindigkeiten wachsen weltweit zwar nicht rasant, dafür aber stabil und ständig. 90

Am Steuer Ein an der TU entwickelter Mobilitätsassistent soll Autofahrer mit besseren Daten versorgen. 91

Wolfram Fischer

Mitel Mitel, ein Hersteller im Bereich der Unternehmenskommuni-kation, verstärkt sein europäi-

sches Führungsteam: Wolfram Fischer stößt als neuer Senior Vice President EMEA zu Mitel

und wird mit der Festigung der Position des Unternehmens als Anbieter von Cloud-, Mobile-,

Contact Center- und Enterprise-Lösungen betraut.

Sony Xperia Z5

Kamera-Handy Mit dem Xperia Z5 präsentiert Sony Mobile erstmals seit dem Xperia Z1 ein neu konzipiertes Smartphone-Kameramodul; das Herzstück davon ist der 23 MP 1/2.3 Exmor RS for

mobile-Sensor und das F2.0 G Autofokusobjektiv, das dank der

verbauten α-Systemkamera-Technologie von Sony für gesto-

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medianet.at90 coverstory Freitag, 9. Oktober 2015

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Neben der Sicherheit eines der wichtigsten Dinge im globalen Dorf ist die Geschwindigkeit. Neue Anwendungen, wie etwa Videostre-aming-Angebote, erfordern eine schnelle Infrastruktur, damit die Daten auch zeitgerecht beim An-wender landen.

Auskunft über die aktuelle Ver-bindungsgeschwindigkeiten im Cyberspace gibt der von Akamai Technologies, einem Anbieter von Content-Delivery-Network (CDN)-Services, veröffentlichte State-of-the-Internet-Bericht für das zwei-te Quartal 2015. Über die Akamai

Intelligent Platform werden Daten gesammelt, die Einblick in wichti-ge Statistiken zur weltweiten Inter-netnutzung geben.

„Im zweiten Quartal 2015 sahen wir erneut ein gesundes Wachs-tum aller Geschwindigkeits-Kenn-zahlen; das gilt vor allem beim Vergleich mit dem Vorjahresquar-tal“, sagt David Belson, Autor des aktuellen Berichts. „Die Erhöhung der Verbindungsgeschwindigkei-ten ist auch nötig, da immer mehr Content über das Internet ausge-liefert wird. Einen beträchtlichen Teil machen dabei Videos mit zu-nehmend großer Qualität aus. Die Fortschritte und Innovationen auf diesen Gebieten, die unser Bericht aufzeigt, werden eine wichtige Rol-le dabei spielen, den Erwartungen der Konsumenten zu entsprechen. Sie möchten Online-Inhalte abru-fen können, wann und wo immer es ihnen gefällt.“

Aufwärtstrend in EuropaAus dem Bericht geht ganz klar hervor: In Europa geht der Auf-wärtstrend hinsichtlich der erziel-ten Verbindunggeschwindigkeiten weiter. Die weltweite durchschnitt-liche Verbindungsgeschwindigkeit stieg gegenüber dem ersten Quar-tal 2015 um 3,5% und erreichte 5,1 Mbit/s. Der Vergleich mit dem Vorquartal fiel für fast alle der glo-balen Top-Ten-Länder positiv aus; lediglich Südkorea musste einen Rückgang um 2,1% auf 23,1 Mbit/s hinnehmen. Europa steuerte im zweiten Quartal 2015 sieben Län-der zu den weltweiten Top Ten bei: Schweden (Rang 4), die Schweiz (Rang 5), die Niederlande (Rang 6), Norwegen (Rang 7), Lettland (Rang 8), Finnland (Rang 9) und Tschechi-en (Rang 10).

Alle europäischen Länder er-reichten auch im zweiten Quartal 2015 wieder durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeiten über der Breitband-Schwelle von

4 Mbit/s. In 17 von ihnen lagen sie sogar bei 10 Mbit/s oder hö-her; dazu zählen Schweden, die Schweiz, die Niederlande, Norwe-gen, Finnland, Tschechien, Däne-mark, Rumänien, Belgien, Groß-britannien, Irland, Österreich, Deutschland, Portugal, die Slowa-kei, Ungarn und Polen. Schweden holte sich mit einer durchschnittli-chen Verbindungsgeschwindigkeit von 16,1 Mbit/s (1,6% Wachstum gegenüber dem Vorquartal) die europäische Krone zurück.

Der Jahresvergleich der durch-schnittlichen Spitzengeschwindig-keiten zeigte für alle Europäer ein Plus; das größte gab es in Norwe-gen mit 34%, in den übrigen Län-dern reichte es von 4,1% in Öster-reich bis 31% in Finnland.

Österreich ist DurchschnittDer erste Rang in der D-A-CH-Regi-on ging auch in diesem Quartal wie-der an die Schweiz, die im Vergleich zum Vorquartal sowohl EMEA- als auch weltweit zwei Plätze nach oben stieg und Rang zwei bezie-hungsweise Rang fünf einnahm. Die Eidgenossenschaft erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,6 Mbit/s, was einem Jahresplus von 6,4% entspricht. In Österreich lag die durchschnittliche Verbin-dungsgeschwindigkeit im zweiten Quartal 2015 bei 10,9 Mbit/s; das bedeutete genau wie in der Schweiz eine jährliche Zunahme von 6,4%. Weltweit lag Österreich damit auf Rang 23 und EMEA-weit auf Platz 13. In der D-A-CH-Region reihte sich die Alpenrepublik damit zwi-schen der Schweiz und Deutschland auf dem zweiten Rang ein.

Auch bei den durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten legten die Länder der D-A-CH-Region im Vergleich zum Vorjahr zu; das größ-te Plus verzeichnete dabei Deutsch-land mit 12% auf 46,8 Mbit/s. Schlusslicht ist erneut Österreich. Die durchschnittliche Spitzenge-schwindigkeit lag in der Alpenre-publik bei 43,5 Mbit/s.

es geht noch ein bisserl schnellerLaut State-of-the-Internet-Report von Akamai Technologies steigen die Internet-Verbindungsgeschwindigkeiten weltweit an. Auch in der D-A-CH-Region herrscht dieser Trend.

Ein Bild der Internet-Geschwindigkeiten

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Eine Frage des Standortschris Haderer

Schnell, schneller, am schnells-ten. Was in der Formel 1 gilt, kommt auch im Internet zur Anwendung. Neue Dienste wie Video- und Audiostreaming so-wie das „Internet der Dinge“, in dem massiv automatisiert Daten gesammelt werden, fordern ihren Tribut an die Infrastruktur. Ohne Breitband und schnelle Mobilfunktechnologien wie LTE geht in der wunderbaren Welt der digitalen Schwerelosigkeit mittlerweile gar nichts mehr. Breitband bedeutet in der Internet-Welt für Unternehmen so etwas wie Standortsicherung. Wo es schnelle Datenleitungen gibt, haben Unternehmen gute Geschäftschancen. In Österreich wächst die durch-schnittliche Verbindungsge-schwindigkeit laut dem Akamai State-of-the-Internet-Report jährlich um etwa 6,4% und lag im zweiten Quartal des Jahres bei 10,9 Mbi/s. Das ergibt eine weltweite Platzierung auf Rang 23; im EMEA-Raum reicht es für die 13. Position. Tröstlich ist, dass der Nachbar Deutschland erst auf Platz 14 folgt; weniger tröstlich ist, dass es sich eben um Platz 13 handelt und nicht um eine Top-Position. Ange-sichts der Breitband-Milliarde und den Forderungen nach einem weiteren Ausbau ist das kein gutes Ergebnis. Hier ist noch jede Menge Platz nach oben – vor allem im Business-Bereich, der sich ohne schnelle Verbindungen vielleicht andere Standorte suchen könnte.

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Ausgezeichnete KindersicherungWIEN. Die Internet Security-Software Eset Smart Security ist vom unabhängigen Test-institut AV-Comparatives für ihr Kindersicherungs-Feature Parental Control ausgezeich-net worden. Der Test von AV-Comparatives widmete sich insbesondere den Schutz-Funktionen für Windows-PCs, die Kinder vor unangemesse-nen Inhalten schützen sollen.

Geprüft wurden unter an-derem die Features für Con-tent-Filterung, Zeitkontrolle, Anwendungskontrolle sowie die Benutzerfreundlichkeit. AV-Comparatives hat der Web-Filterfunktion der Software mit einem automatisierten System auf den Zahn gefühlt und dabei die Sperrung von Webseiten nach Kategorien wie Porno-grafie, Drogen und Glücksspiel geprüft.

David Belson, Autor des aktuellen „State-of-the-Internet“-Berichts von Akamai.

schnelle verbindungen

Durchschnitt spitze Land in Mbps in Mbps

Schweden 16,1 62,8

Schweiz 15,6 59,4

Niederlande 15,2 60,9

Norwegen 14,3 50,0

Finnland 14,0 53,2

Tschechien 13,9 48,7

Dänemark 12,9 48,1

Rumänien 12,8 72,1

Belgien 12,4 57,3

Israel 12,1 71,4

England 11,8 50,9

Irland 11,0 46,4

Österreich 10,9 43,5

Deutschland 10,7 46,8

Portugal 10,4 48,2

Slowakei 10,3 44,0

Ungarn 10,0 51,7

Polen 10,0 43,5

Spanien 9,7 47,4

Russland 9,6 54,2

Frankreich 7,9 37,2

Emirate 7,0 47,4

Italien 6,4 30,2

Türkei 6,3 37,5

Südafrika 3,3 16,8Quelle: Akamai

verbindungen mit mehr als 10 Mbit/s Der Anteil an Breitbandverbindungen mit Geschwin-digkeiten von mehr als 10 Mbit/s steigt in der D-A-CH-Region kontinuierlich an. Spitzenreiter der D-A-CH-Region war auch im zweiten Quartal 2015 wieder die Schweiz mit einer Rate von 60%, was einem Plus von 9,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. EMEA-weit machte die Eidgenossenschaft damit einen Platz gut und nahm den zweiten Rang ein. Den dritten und damit letzten Rang in der D-A-CH-Region belegte Österreich mit einem Anteil von 31% und einem Wachstum von 16% gegenüber dem Vorjahr. Im EMEA-Ranking bedeutete das wie im vergangenen Quartal Rang 18 für die Alpenrepublik.

visualisierter speed Auf seiner Homepage bietet Akamai Tech-nologies ein Visuali-sierungstool, mit dem die weltweiten Internet-Geschwindigkeiten (und auch die Zuwächse an Verbindungen) grafisch dargestellt werden können. Das Tool bietet umfassende Analy-semöglichkeiten per Mausklick an.

medianet.at

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Autofahren ist mehr, als sich einfach nur fortzubewegen – vor al­lem Visionen über zukünftige Fahr­zeuge, wie sie in Form eines selbst­fahrenden Mercedes kürzlich von Daimler präsentiert wurden, ver­sprechen neue Fahrerlebnisse.

Aber auch die während der Fahrt gewonnenen Daten können interes­sant sein: Ein Navigationssystem berechnet die Fahrtroute, es gibt öffentlich verfügbare Daten über freie Parkplätze in Parkhäusern, die aktuelle Verkehrssituation oder Öffnungszeiten von Stromtank­stellen.

Der Terminkalender gibt Aus­kunft darüber, ob man es gerade eilig hat, das Auto selbst erhebt über zahlreiche Sensoren Daten, von denen der Fahrer oft gar nichts weiß. Gleichzeitig ist das Internet voll von potenziell interessanten Zusatzinformationen – etwa über Sehenswürdigkeiten entlang der Fahrtstrecke.

DreijahresprojektDas Manko: All diese Daten liegen in völlig unterschiedlicher Form vor, daher ist es oft schwierig, sie zu verknüpfen und effizient zu nut­zen. Im Rahmen des von der EU ge­

förderten und auf drei Jahre ausge­legten Forschungsprojekts „Simpli­City – The Road User Information System of the Future“, geleitet von der TU Wien, wurde nun eine Da­tenplattform für mobilitätsbezoge­

ne Daten entwickelt, die derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf ihre kommerzielle Verwertbar­keit geprüft wird.

Entwickelt wurde ein Mobili­tätsassistent, der Informationen

und mobilitätsbezogene Funkti­onen aus ganz unterschiedlichen Quellen bündelt. Das gelingt mit­tels einer neu entwickelten Abs­traktionsschicht, die über verschie­dene Protokolle auf externe Daten

zugreifen und sie dann automati­siert in ein einheitliches Datenfor­mat übersetzen kann. Der Mobili­tätsassistent kann dann beispiels­weise am Handy installiert und dann mit Fingertippen oder per Spracheingabe gesteuert werden.

Die Daten können auch gespei­chert und für eine spätere Analyse bereitgestellt werden. So lassen sich beispielsweise auf Basis von Livedaten aus dem Auto und ge­speicherten Informationen über vergangene Fahrten Empfehlungen für das Fahrverhalten generieren. Auch Soziale Netzwerke können miteingebunden werden. Vielleicht will man den eigenen Treibstoffver­brauch mit Freunden vergleichen und so ein besseres Bewusstsein für unseren ökologischen Fußab­druck schaffen?

Entwicklerhilfe„Die App­Revolution im Handy­markt hat gezeigt, dass viele in­novative Apps von Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden“, sagt Stefan Schulte (Institut für Informationssysteme, TU Wien), der Leiter des Forschungsprojekts. Ähnliche Möglichkeiten sollen nun auch für die Verarbeitung von Mo­bilitätsdaten geschaffen werden. Softwareentwickler sollen sich nicht mehr mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Formaten her­umschlagen müssen, stattdessen steht nun ein einheitliches Daten­modell zur Verfügung.

Freitag, 9. Oktober 2015 Idee & StrategIe 91

die datenlawine fährt abEine an der TU Wien entwickelte Mobilitätsplattform soll die Verknüpfung von Daten vereinfachen, die für Autofahrten relevant sein können.

Mit Hochgeschwindigkeit ins digitale Zeitalter

Der Wandel erreicht uns im Sekundentakt. Musik, Medien, Film, Handel – eine Branche nach der anderen wurde digital re-FORM-iert.

Das Informationszeitalter hat ausgedient – neue Technologien revolutionieren Wirtschaft und Gesellschaft von Grund auf. Wis-sen wird zum Rohstoff und Wett-

bewerbsvorteil. Mobilität ist nicht mehr nur Außenmitarbeitern vor-behalten, sondern dringt in ande-re Unternehmensbereiche vor. Zu-griffe auf das Firmennetzwerk von außen sind mittlerweile gelebte Praxis. Und per App lassen sich auf mobilen Geräten problemlos Bestellungen im Internet ausfüh-ren. Die Möglichkeiten sind gren-

zenlos – stellen aber Unterneh-men und Behörden auch vor neue An- und Herausforderungen, nicht nur in Sachen IT-Sicherheit.

Von der Einführung von mecha-nischen, wasser- und dampfkraft-betriebenen Herstellungsanlagen über arbeitsteilige Massenpro-duktion mithilfe elektronischer Energie hin zum Einsatz von

Elektronik und IT zur Automati-sierung von Fertigungsprozessen – industrielle Revolutionen haben unsere wirtschaftliche und soziale Lebenswelt in der Vergangenheit nachhaltig geprägt. Inzwischen erleben wir eine vierte Zäsur, die durch Begriffe wie das Internet der Dinge, Industrie 4.0, Smart Home oder vernetzte Fabrik ver-

Bleibt IT-Sicherheit auf der Strecke? Die erstmals in Österreich veran-stalteten ESET Security Days geben Antworten auf drängende Fragen.

Um diese brisanten Themen unserer Zeit zu hinterfragen und zu diskutieren, veranstaltet ESET zum ersten Mal in Österreich die ESET Security Days.

Der Wien-Event:

Termin: 12. November 2015, 09:00–16:00 Uhr

Veranstaltungsort: Novomatic Forum Wien

Kosten: Die Veranstaltung inklusive Verpfl egung ist selbstverständlich kostenfrei.

Anmeldung: www.esetsecuritydays.com/at

Zielgruppe: Die Veranstaltung richtet sich an IT-Leiter, CIOs, Leiter der IT-Sicherheit, CSOs, Administratoren, Geschäftsführer sowie Systemhäuser und IT-Reseller.©

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anschaulicht wird. Im Fahrwasser der unentwegten Digitalisierung und Vernetzung ist die Absiche-rung der Systeme in Industrie, Behörden, aber auch bei privaten Internetnutzern zur gesamtgesell-schaftlichen Aufgabe geworden.

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Die Zukunft des Individualverkehrs? Ein selbstfahrender Mercedes, der von einer Vielzahl von Computersystemen gesteuert wird.

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medianet.at

Wie viele WhatsApp- Nachrichten haben Sie heute schon bekom-men? WhatsApp hat allein in Deutschland mehr User als Face-book – was Facebook

nicht sehr stört, denn WhatsApp gehört zu Facebook. Es ist schon eine Weile her, dass Facebook den Instant Messenger für 19 Mil-liarden USD kaufte, und es steht zu vermu-ten, dass es mit der Zeit ähnlich vorgehen wird, wie das bei Instagram der Fall war. Auch WhatsApp wird in Zukunft mit Sicher-heit innerhalb des Facebook-Universums monetarisiert werden – bis es aber so weit ist, mache ich in diesem Artikel den ultimati-ven Faktencheck. Wie gut kennen Sie sich mit WhatsApp aus?

Richtige Zeit, richtiger OrtWhatsApp wurde 2009 von den ehemaligen Yahoo-Mitarbeitern Jan Koum und Brian Acton gegründet. Lustige Geschichte am Rande: Sowohl Facebook als auch Twitter hatten die Chance, Koum und Acton einzu-

stellen – beide hatten sich bei genau diesen großen Playern beworben. Zum Glück (aus heutiger Sicht) klappte das nicht, sodass die Entwicklung von WhatsApp ihren (beeindru-ckenden) Lauf nahm. Jan Koum hatte schon früh erkannt, dass es in Zukunft in den un-terschiedlichen App Stores richtig abgehen würde – aus seiner Sicht ein optimales Um-feld für eine Instant Messaging App, mit der sich die User untereinander direkt via Smart-phone austauschen können. Wichtig: 2009 war das iPhone erst seit zwei Jahren auf dem Markt – insofern hatte Koum definitiv den richtigen Riecher für künftige Entwick-lungen. Der Name „WhatsApp“ stammt von Koum selbst – und in der Tat hat die App ih-ren Namen von der Frage „Whats up?“, denn genau diese Frage fiel ihm sofort ein, als er über einen passenden Namen nachdachte. Nachvollziehbar, denn schließlich beantwor-tet WhatsApp die Frage „Was ist los?“, in-dem man selbst erfährt, was bei den eigenen Freunden und Kontakten aktuell los ist. Dass dieses System funktioniert, sieht man an den 800 Mio. Nutzern, die WhatsApp derzeit aktiv nutzen – Tendenz steigend.

„No Ads! No Games! No Gimmicks!“Wo die Gründer von WhatsApp als Ange-stellte bei Facebook keine Chance auf einen Job hatten, überzeugten sie letztendlich mit ihrem Produkt. Die Bombe platzte 2014: Da-mals kaufte Facebook WhatsApp für schlap-pe 19 Mrd. USD. Böse Zungen behaupten, dass der Kauf eine Kurzschlussreaktion auf die Abfuhr von Snapchat war, die Facebook kassierte – viele wissen aber auch nicht, dass Google ebenso an WhatsApp interessiert war, aber „nur“ 10 Mrd. USD auf den Tisch legen wollte. Für WhatsApp so oder so ein hervor-ragender Deal, denn Koum und Acton hatten selbst keinen müden Cent für die Vermark-tung von WhatsApp ausgegeben. Ihr Motto war einfach: „No Ads! No Games! No Gim-micks!“ – und dieser minimalistische Ansatz überzeugte letztlich auch die User des Mes-sengers. Übrigens wurde der Deal zwischen Facebook und WhatsApp am Valentinstag 2014 eingetütet – eine echte „Hochzeit aus Liebe“ also … Bleibt die Frage offen, wie WhatsApp überhaupt Geld verdient. Das ein-zige Mittel zu Monetarisierung ist ein „Mit-gliedsbeitrag“: Das erste Jahr der Nutzung

ist gratis, danach werden 99 US Cent fällig – auf den ersten Blick nicht viel, doch bei mehr als 800 Mio. Usern kommt ein nettes Sümm-chen zusammen.

30 Milliarden Nachrichten Pro TagIm Schnitt werden täglich 30 Mrd. Nachrich-ten via WhatsApp verschickt und empfan-gen. Bei 800 Mio. Nutzern macht das fast 38 Nachrichten pro User: Ein extrem deutlicher Beweis dafür, dass WhatsApp wirklich sehr stark frequentiert wird – und pro Tag ge-winnt WhatsApp im Schnitt eine Mio. neue User dazu. 72% der Nutzer checken ihren WhatsApp-Account mindestens einmal täg-lich, und ebenfalls täglich werden 700 Mio. Fotos geteilt.

Apropos Fotos: WhatsApp ist „verantwort-lich“ für 27% aller Selfies, die im Internet geteilt werden. Nachvollziehbar, dass die Nutzungsdauer entsprechend hoch ist – ins-gesamt 195 Minuten verbringen die User im Schnitt pro Woche mit WhatsApp. Doch nicht nur Fotos sind auf WhatsApp beliebt: 100 Mio. Videonachrichten werden jeden Tag geteilt. Und weil WhatsApp in der Regel au-

What’s App: der Fakten-Check Warum der zu Facebook gehörende Instant Messaging-Gigant zur sinnvollen Option im digitalen Marketing-Mix wird.

••• Von Björn Tantau

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Jan Koum ist ein ukrainisch-US-amerika-

nischer Unternehmer und einer der Gründer

von WhatsApp. Er ist mehrfacher Milliardär.

92 FeAture Freitag, 9. Oktober 2015

medianet.at

tomatisch Bescheid gibt, wenn es eine neue Nachricht gibt, wird das Smartphone ent-sprechend oft gezückt: Im Schnitt checkt je-der User WhatsApp satte 23 Mal am Tag.

Rasantes Wachstum, extreme UserbindungWhatsApp hat sich schnell über die ganze Welt verbreitet. So sind 84% aller Einwoh-ner von Argentinien mit Internetzugang via Smartphone gleichzeitig aktive User von WhatsApp. Ähnlich in Italien: Dort nutzen 81% aller iPhone-User WhatsApp. Mehr als 70 Mio. Menschen in Indien vertrauen auf WhatsApp, und in Irland beherrscht Whats-App den Markt der Social Messenger mit einem Anteil von 31%. Fast zehn Prozent der 14- bis 17-Jährigen in den USA nutzen WhatsApp jeden Tag, und in Indonesien ver-trauen 57% der Smartphone-User Fans auf WhatsApp.

All diese Zahlen könnten vielleicht sogar noch größer sein, hätte WhatsApp in den vergangenen Jahren nicht einige Sicher-heitsprobleme gehabt, die Aufsehen erreg-ten: 2011 gab es ein Sicherheitsleck, und wegen fehlender Verschlüsselungen war es für Hacker möglich, fremde Nachrichten zu lesen und Userdaten zu erbeuten. 2012 flog der Messenger erst aus dem App Store von Apple, 2014 dann aus dem von Windows – in beiden Fällen gab es „Sicherheitsprobleme“, die allerdings schnell behoben wurden, so-dass die App schon nach wenigen Tagen wieder im jeweiligen App Stores gelistet wurde.

Die neue Cashcow von Facebook?Kurios: Wenige Tage nach dem Kauf durch Facebook war WhatsApp 2014 für einige Stunden nicht erreichbar. Viele spekulierten, dass Mark Zuckerberg kurzerhand den Ste-cker gezogen hätte, um die Konkurrenz für

den Facebook Messenger aus dem Weg zu räumen. Seit dieser Downtime läuft Whats-App allerdings relativ zuverlässig – und selbstverständlich hatte man bei Facebook nicht den Stecker gezogen, WhatsApp hatte einfach nur technische Probleme! Eine sol-che Aktion wäre von Facebook auch mehr als fahrlässig, denn selbst wenn man den eige-nen Messenger gegenüber WhatsApp bevor-zugen wollte, dann würde man sich in Menlo Park deutlich intelligentere Lösungen einfal-len lassen.

Um vorherzusehen, was Facebook mit WhatsApp vorhaben könnte, reicht ein Blick auf Instagram. Facebook hatte Instagram 2012 gekauft, und erst 2015 wurde die ernst-hafte Monetarisierung der Plattform mittels Werbung in Angriff genommen. WhatsApp gehört seit 2014 zu Facebook – so gesehen ist noch genug Zeit, um sinnvolle Möglich-keiten zu entwickeln, wie sich mit WhatsApp viel Geld verdienen lässt, und Instagram ist durchaus als Vorbild bei der Strategie zu sehen.

Quasi 100%ige Sicherheit auf SmartphonesDie Zahlen sprechen in jedem Fall eine ein-deutige Sprache: WhatsApp hat eine sehr große Reichweite und kann eine mehr als starke Nutzerbindung vorweisen – beste Voraussetzungen also, WhatsApp nicht nur als Messenger im privaten Bereich zu nut-

zen, sondern nach Möglichkeiten zu suchen, um WhatsApp auch im Internet Marketing erfolgreich einzusetzen. Eine logische Opti-on ist der Einsatz von WhatsApp als News-letter, denn dafür sprechen gleich mehrere Punkte. So ist WhatsApp anders als der klas-sische Newsletter per E-Mail viel sichtbarer, denn die meisten User haben WhatsApp so eingestellt, dass neue Nachrichten sofort angezeigt werden – das geht natürlich auch bei einer E-Mail, aber WhatsApp hat keinen Spamfilter, wie man ihn vom klassischen E-Mail-Marketing kennt. Jede neue Nachricht via WhatsApp landet sofort auf dem Smart-phone, womit es möglich ist, die User eines eigenen WhatsApp Newsletters immer und überall zu erreichen. Die Sichtbarkeit von auf diesem Weg verschickten Nachrichten liegt nahe 100%, eben weil eine WhatsApp Mes-sage fast immer (zumindest auszugsweise) auf dem Startbildschirm des Smartphones sofort nach dem Empfang angezeigt wird – selbst wenn das Smartphone im Ruhemodus ist –, und auch die Klickraten können sich sehen lassen, sofern die Nachrichten ent-sprechend gut getextet sind und neugierig machen.

Das FazitWhatsApp wird mit diesen Möglichkeiten zu einer weiteren sinnvollen Option im di-gitalen Marketing-Mix. Wer es schafft, seine Zielgruppe zum Beispiel für einen eigenen WhatsApp Newsletter zu begeistern, kann seine Reichweite steigern und sein Publi-kum definitiv vergrößern. Im Idealfall gehört zu einem WhatsApp Newsletter auch eine spezielle Incentivierung, wie zum Beispiel ein White Paper oder ein themenrelevantes eBook, das neue Abonnenten downloaden können, wenn sie sich für den Newsletter angemeldet haben.

Im Schnitt werden täglich 30 Milliarden Nachrichten via WhatsApp verschickt und empfangen. Bei 800 Millionen Nutzern macht das fast 38 Nachrichten pro User.

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Björn tantau macht seit 15 Jahren Digitales Marketing, ist Keynote-Speaker, Blogger, Buchautor, Podcaster, Referent und Coach. In den Sozialen Netzwer-ken folgen ihm mehr als 45.000 User. www.bjoerntantau.com

Freitag, 9. Oktober 2015 FeAture 93

medianet.at94 Facts & Figures Freitag, 9. Oktober 2015

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Mobilität heißt das aktuelle Zauberwort der IT-Branche – und dementsprechend hat der Cloud-Infrastruktur und Virtualisierungs-Anbieter VMware seine Strategien an das neue Geschäftsumfeld an-gepasst. Länger als ein Jahrzehnt war die IT Client-Server fokussiert und stellte einen mobilen Zugang lediglich für eine begrenzte Anzahl von Produktivitätsanwendungen bereit. Durch die neue Strategie von VMware sollen nun Nutzer und An-wendungen stärker in den Mittel-punkt rücken.

„Unternehmensmobilität bedeu-tet mehr als eine Verschiebung in der Technologie: sie stellt eine Chance für die wirkliche Trans-formation der Geschäftsprozesse dar“, sagt Sanjay Poonen, Executive Vice President und General Mana-ger, End-User Computing, VMwa-re. „Die Unternehmensmobilität wird im nächsten Jahrzehnt eine Schlüsselrolle für den wirtschaftli-chen Wert spielen – sie wird Unter-nehmen durch innovative mobile Lösungen, Anwendungen und Ser-vices vollkommen neu ausrichten.“

Unternehmen beschäftigen sich heute mit zwei grundlegenden

Herausforderungen: der Bereit-stellung sicherer Identity- und Access- Lösungen für eine zuneh-mend mobile Belegschaft sowie der Verwaltung einer wachsenden Vielfalt an Anwendungen, Daten und Geräten. Diese Trends brechen traditionelle IT-Modelle auf, bei denen Sicherheitskontrollen für den Netzwerk-Zugriff der Client-Server-Ära entwickelt wurden, und nun nicht mehr den Anforderungen der Mobile Cloud-Ära entsprechen.

Da die IT wenig bis gar keine Kontrolle über die Entscheidung der Mitarbeiter hat, welches Be-triebssystem sie nutzen, stellt die

Identity-Verwaltung der Mitar-beiter eine Notwendigkeit dar, um echte Unternehmensmobilität zu ermöglichen.

Eine Studie von Forrester Re-search, die von VMware in Auf-trag gegeben wurde, zeigt: Wenn Unternehmensmobilität auf Bring Your Own Device (BYOD) oder Apps beschränkt wird, verpassen Unternehmen die Chance, die Mo-bilität ihrer Mitarbeiter produktiv zu nutzen. Unternehmen sollten im Gegensatz dazu die Interaktionen mit Kunden und Kollegen fördern und Mitarbeiter unterstützen, so-dass sie unmittelbar aktiv werden und unabhängig vom Standort ihre Arbeit erledigen können.

Sichere AnwendungenVMware begegnet dem Thema Mo-bilität mit dem „VMware Identity Manager“– als branchenweit ers-tes Identity-as-a-Service (IDaaS)-Angebot mit einer inte grierten Mo-bility Management- und Security-Lösung der Enterprise-Klasse. Der VMware Identity Manager ermög-licht Identitätsmanagement in Un-ternehmen, gepaart mit sicherem One-Touch-Zugang zu Web-, Mo-bile- und Windows-Anwendungen. VMware Identity Manager steht als Cloud-Service oder als On-Premise-Lösung zur Verfügung und ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeiter schnell produktiv zu machen, indem sie ihnen einen Self-Service App Store mit anspre-chender Endanwender-Erfahrung bieten. Die IT erhält eine Zentrale für das Management von End-User Provisioning, Zugang und Com-pliance mit Directory-Integration, Identity Federation und User Ana-lytics der Enterprise-Klasse.

VMware hat außerdem 15 neue Partner für die Standardisierung von öffentlichen Anwendungen und die Entwicklung im Unter-nehmen mit ACE (App Configu-ration for Enterprise). ACE ist ein offener Standard für Management und Sicherheit von Anwendungen, die durch Enterprise Mobility Ma-nagement (EMM)-Lösungen bereit-gestellt und vom Anwender einfach genutzt werden können.

Mobilität schafft ProduktivitätDer Zug ist abgefahren: Unternehmen, die nicht auf mobile Lösungen setzen, verpassen Chancen. Sicheres Manage-ment der Endgeräte ist aber eine Grundvoraussetzung.

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Sanjay Poonen, Executive Vice President und General Manager, End-User Computing, VMware.

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Neue Cloud- KooperationenWIEN. Dimension Data und EMC werden künftig noch enger zusammenarbeiten und kündigen die Gründung der Catalyst Alliance an. Diese strategische Initiative zielt darauf ab, die Einführung der Hybrid Cloud als Plattform für die digitale Transformation mittelständischer Unterneh-men zu beschleunigen. Im Rahmen der Catalyst Alliance werden Dimension Data und EMC in die Entwicklung, die Vermarktung und den Vertrieb investieren.

Im Rahmen der Initiative wollen Dimension Data und EMC ihren Kunden umfassen-de Lösungen für Private, Pub-lic und Hybrid Clouds sowie umfassende Managed Services für die Datenspeicherung zur Verfügung stellen. (red)

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Besitzerwechsel im eCommerceWIEN. Infor ist mit GT Nexus eine Akquisitionsvereinbarung eingegangen. Bei dem Unter-nehmen handelt es sich um die weltweit größte, cloudbasierte Global Commerce Platform. Der Abschluss im Wert von etwa 602 Mio. € wird derzeit rechtlich geprüft und soll innerhalb von 45 Tagen abge-schlossen sein.

Etwa 25.000 Unternehmen verlassen sich auf GT Nexus. Darunter befinden sich sechs der zehn größten Logistik-dienstleister sowie 30 globale Finanzinstitute – zusammen verwalten sie über das Cloud-basierte Business-Netzwerk Güter und Dienstleistungen im Wert von mehr als ca. 89 Mrd. € pro Jahr. Zu den Kunden von GT Nexus zählen die adidas Group, Caterpillar, Columbia Sportswear, DHL, Home Depot, Levi Strauss & Co., Maersk, Pfizer, Procter & Gamble sowie UPS. (red)

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. „Digitale Innovationen und Digitalisierung sind keine Empfeh-lung mehr für die Zukunft, sondern bereits heute eine existenzielle Vor-aussetzung für das wirtschaftliche Überleben“, sagt Michael Hilbert von der Managementberatung Hor-váth & Partners Österreich. „Die Innovationskultur in klassischen Bankhäusern muss dringend vo-rangetrieben werden, damit die Weichen für ein nachhaltiges Ge-schäftsmodell gestellt werden kön-nen. Banken dürften den Anschluss an aufstrebende Start-ups nicht verlieren, sonst landen sie in der Digitalisierungsfalle“, so Hilberts Credo. „Eine kreative Idee allein reicht noch lange nicht aus. Viel-mehr muss das Bewusstsein für

die Notwendigkeit eines stetigen Innovationsprozesses in der DNA einer Bank fest verankert werden. Banken müssen Innovation leben.“

Wachsende DatenmengenEinige Bankhäuser haben bereits mit Digitalisierungsoffensiven be-gonnen. Das ist jedoch erst der An-fang: „Aufgabe jeder Bank muss es sein, ihr Innovationsmanagement zu intensivieren, zielgerichtet zu steuern und laufend in neue Ent-wicklungen zu investieren – hier muss für die Banken der Blick über den eigenen Tellerrand in andere Industrien, die seit Jahrzehnten erfolgreich diesen Weg verfolgen, hinausgehen. Nach einem gelunge-nen Projekt stehen zu bleiben und abzuwarten, wäre fatal“, warnt Hilbert.

Auch die immer größer werdende Menge an Daten spielt eine gewich-tige Rolle. Die nutzenorientierte Auswertung und Analyse von Daten zum Vorteil der Kunden stellt für

Banken ein in der Zukunft attrak-tives Geschäftsfeld dar.

Service mit Mehrwert„Für geringe Pauschalen könnten Banken ihren Kunden einen exzel-lenten Service anbieten, indem sie ihnen mithilfe großer Datenmen-gen einen handfesten Mehrwert

liefern“, sagt Hilbert. „Zahle ich für meine vier Wände eine höhere Mie-te als andere Bewohner in meinem Grätzl? Oder: Entspricht die mo-natliche Stromrechnung meinen aktuellen Lebensverhältnissen? All das sind Fragen, die Bankhäuser mit einer modernen IT-Abteilung problemlos beantworten können.“

DigitalisierungsfallenExperten fordern ein Vorantreiben der technischen Innovations-kultur im Umfeld klassischer Bankstrukturen.

Michael Hilbert, Head of Financial Indus-tries bei Horváth & Partners Österreich.

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Wachsende Datenmengen sind auch für Banken eine neue Herausforderung.

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••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Das Bundesrechenzentrum (BRZ) ist der IT-Dienstleister der österreichischen Bundesverwal-tung. Nun hat das BRZ für das Bundesministerium für Finanzen (BMF) und das Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) die „Antraglose Familienbeihilfe“ (ALF) realisiert. Prompt wurde die Lösung beim diesjährigen eGovern-ment-Wettbewerb in Berlin als „Bestes eGovernment-Projekt“ aus-gezeichnet. Der seit der Jahrtau-sendwende stattfindende deutsche eGovernment-Wettbewerb zeichnet jährlich innovative Lösungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz aus. Diese preisgekrönten Anwendungen haben eines gemein-sam: Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der öf-fentlichen Verwaltung.

Automatisiertes SystemALF ist seit Mai dieses Jahres im Einsatz und funktioniert folgen-dermaßen: Mit der Ausstellung der Geburtsurkunde werden die Daten eines in Österreich geborenen Kin-des – sowie die Personenstandsda-ten der Eltern – durch das Standes-amt im Zentralen Personenstands-register (ZPR) erfasst. Betreiber des

ZPR ist das Bundesministerium für Inneres (BMI). Nach Übermittlung der elektronischen Daten an die Finanzverwaltung wird automa-tisiert geprüft, ob alle Vorausset-zungen und Informationen für die Gewährung und Auszahlung der Familienbeihilfe vorliegen. Damit sind genau genommen bereits alle Wege zum Bezug erledigt.

Das BRZ setzte die IT-Lösung „Antraglose Familienbeihilfe“ in-nerhalb von acht Monaten um. Das

neu entwickelte IT-System wurde für die automatische Überprüfung der Bezugskriterien an bereits existierende Services des Bundes und anderer Ressorts angebunden, wie etwa das Zentrale Personen-standsregister, das Zentrale Mel-deregister, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger sowie eine Vielzahl von Lösungen und Verbundkomponenten innerhalb der Finanzverwaltung.

Relevante DatenTechnisch ist ALF also ein System zur automatischen Sammlung, Überprüfung und Übermittlung al-ler für die Gewährung der Famili-enbeihilfe relevanten Daten an das zuständige Finanzamt. Werden alle Kriterien zur Genehmigung erfüllt, so wird aus diesen Daten ein auto-matischer Antrag erzeugt und an das Familienbeihilfensystem über-mittelt. Zuständige Sachbearbeiter prüfen diese Daten nochmals per-sönlich und genehmigen im Nor-malfall die Auszahlung.

Detail am Rande: In Berlin eben-falls ausgezeichnet wurde das zen-trale Internetportal des Bundes für Unternehmen, das Unternehmens-serviceportal. Österreich beweist damit einmal mehr seine eGovern-ment-Führungsrolle.

Freitag, 9. Oktober 2015 Tools & services 95

Preisgekrönte systemeDas Unternehmensserviceportal und das IT-Verfahren „Antraglose Familien-beihilfe“ wurden kürzlich in Berlin mit dem eGovernment-Award ausgezeichnet.

merkmalen – wie etwa Fingerab-drücke – gehackt wurden.“

Dienste im WWW haben auch ihr GuteseGovernment erfreut sich öster-reichweit immer größerer Beliebt-heit, viele Behördenwege können rasch online erledigt werden.

Die eRechnung, die Handy-signatur und die eZustellung von behördlichen Dokumenten können von Bürgern zum Beispiel über das Unternehmensserviceportal unkompliziert abgewickelt wer-den.

Zeit für VeränderungDie Kürzung von Budgets für IT ist eine logische Konsequenz der anhaltend stagnierenden Wirt-schaftslage. Aktuell arbeiten rund 500 bis 1.000 Unternehmen mit Systemen, die bereits 20 bis 30 Jahre alt sind. Veraltete Buchhal-tungsprogramme, Bankapplikati-onen und Abrechnungssysteme

stellen die größten Sicherheits-risiken für heikle Unternehmens-daten dar. Bei Datenpannen ent-steht oft ein großer wirtschaft-licher Schaden, der mit moderner Software und Sicherheitssyste-men vermeidbar gewesen wäre.

Seit mehr als 15 Jahren ist der staatlich autorisierte und beei-dete IT-Ziviltechniker Dr. Wolf-gang Prentner mit seinen zwölf Mitarbeitern den Hackern immer einen Schritt voraus: Er deckt Si-cherheitslücken bei bestehender Software auf und entwickelt da-raus einen gezielten Maßnahmen-katalog, der die Sicherheit erhöht.

Als unabhängige und staatlich zertifizierte Prüf- und Überwa-chungsstelle betreut ZTP Kunden wie Rewe, Raiffeisen, Wiener Lini-en, Österreichische Notariatskam-mer, cyberDoc u.v.m.

Top: IT-Ziviltechniker haften aus der Berufshaftpfl icht mit mindes-tens 1,5 Mio. €, falls trotz Zertifi -zierung eine Datenpanne passiert.

Welche Herausforderungen 2016 auf die IT warten

Zwei Seiten einer Medaille: Risiken und Chancen der ITDie WKO stellt der IT- und Bera-tungsbranche ein gutes Zeugnis aus. Die österreichischen Infor-mationstechnologen erwirtschaf-

teten 7% des BIP 2014 (23,6 Mrd. €). Für 2015 wird ein weiteres Um-satzwachstum prognostiziert.

Diesen Erfolgskurs verdankt die Branche auch dem steigenden Be-wusstsein bei der IT-Sicherheit.

Die IT-Abteilungen in Unternehmen müssen sich künftig neuen Aufgaben stellen. Das Budget wird wegen der weltweiten Wirtschaftslage meist gekürzt, dabei nimmt die Cyberkriminalität stetig zu.

Die Prüfplakette Wie eine Kfz-Werkstätte

bei der jährlichen In-spektion des Autos, be-

stätigt auch die von ZTP ausgestellte IT-Plakette

den Zustand der IT im Unternehmen.

ZT Dr.tech Wolfgang PrentnerGF ZTP GmbH, Vorsitzender Stv. der Bundes-fachgruppe IT der Bundeskammer Arch+Ing, eGovernment-Beauftragter Bundeskomitee „Die Freien Berufe Österreichs“, Mitglied der Plattform „Digitales Österreich“ im Bundes-kanzleramt seit 2003, Mitglied des Executive Boards „Unternehmensserviceportal“ (kurz USP) im BM für Finanzen seit 2012. [email protected]; www.ztp.at.

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01/532 46 86 [email protected] www.zt

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SEIT 15 JAHRENDiese hat jedoch ihren Preis:

Bis zum Jahr 2017 werden die weltweiten Ausgaben für IT-Sicherheit auf umgerechnet 22,6 Mrd. € ansteigen. Dieser Kostenanstieg lässt sich durch vermehrte Hackerangriffe, die Zunahme bei Strafdelikten im Be-reich der Cyberkriminalität und die verschärften Compliance-Be-dingungen in Bezug auf Haftung der Geschäftsführung, Vorstände und leitenden Angestellten erklä-ren. Das Bundeskriminalamt hat die Strafdelikte im Jahr 2013 mit einem Plus von 11% beziffert.

ZT Dr. Wolfgang Prentner, Ge-schäftsführer einer der führen-den Ziviltechnikgesellschaften für Informations- und Kommu-nikationstechnologie, gibt dabei zu bedenken: „Diese Zahlen sind bereits überholt und liegen heute weitaus höher als noch vor zwei Jahren. Mittelständische Betriebe sind daher gefordert, sich mit dem Thema Cybersecurity intensiv auseinanderzusetzen. Immer wie-der kommt es zu Angriffen, bei de-nen sensible Unternehmensdaten gestohlen werden – wie unlängst in den USA, wo Millionen Behör-dendatensätze inklusive Langzeit-

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AlF die „Antrag-lose Familienbei-hilfe“, befindet sich bereits im Echtzeitbetrieb.

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ELO Collaboration unter-stützt die Anwender dabei, Themen und Arbeitsvorgänge gemeinsam spontan und trans-parent im Team zu bearbeiten. Ein Feed erlaubt den schnellen Austausch von Informationen über Dokumenteninhalte hin-weg. In Echtzeit kann doku-menten- oder vorgangsbasiert mit Mitarbeitern an anderen Standorten diskutiert werden.

Mit der ELO ECM Suite 9.2 schafft ELO Digital Office fach-spezifische Lösungen für jeden Arbeitsplatz und bietet auch die ECM-Apps „ELO for Mobile Devices“ für die Betriebssyste-me Android und iOS. (red)

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