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TEIL I: Analoge Filter Version vom 1. April 2019 Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 1

TEIL I: Analoge Filter · damit kann jedes Filter N-ter Ordnung durch Filter 1. und 2. Ordnung kaskadiert werden Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale

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TEIL I: Analoge Filter

Version vom 1. April 2019

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 1

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Literatur:

L. D. Paarmann, Design And Analysis of Analog Filters: A

Signal Processing Perspective.Kluwer Academic Publishers, 2001.

M. Meyer, Signalverarbeitung — Analoge und digitale Signale,

Systeme und Filter.Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, 1998.Herausgegeben von Otto Mildenberger.

O. Mildenberger, Entwurf analoger und digitaler Filter.Vieweg, 1992.

R. Schaumann and M. E. V. Valkenburg, Design of Analog

Filters.Oxford University Press, 2001.

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Kapitel 1

Grundlagen

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1.1 Phasen- und Gruppenlaufzeit, Dampfung

Annahme: Ubertragungsfunktion G (f ) = |G (f )|ejϕ(f )

Dampfung:

a(f ) = −10 · log10 |G (f )|2 = −20 · log10 |G (f )| dB

Phasenlaufzeit:

tph(f ) = − 1

2π· ϕ(f )

f

Gruppenlaufzeit:

tg(f ) = − 1

2π· dϕ(f )

df

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1.2 Paley-Wiener-Theorem

ist |G (f )| quadratisch integrierbar, d.h, gilt∫ ∞

−∞|G (f )|2 df < ∞,

dann (und nur dann) ist die Bedingung∫ ∞

−∞

| ln |G (f )||1 + (2πf )2

df < ∞

notwendig und hinreichend fur die Existenz einer kausalenImpulsantwort g(t)

Hinweis 1: die quadratische Integrierbarkeit ist z.B. beiHochpassfiltern oder Bandsperren nicht erfullt

Hinweis 2: auch wenn zu einem vorgegebenen |G (f )|2bzw. a(f ) eine kausale Impulsantwort existiert, ist das Filternicht notwendigerweise auch realisierbar

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1.3 Laplace-Transformation und allgem. Darstellung

ein (lineares, zeitinvariantes) Netzwerk mit N unabhangigenSpeicherelementen kann durch eine Differentialgleichung N-terOrdnung beschrieben werden

entsprechend ergibt sich fur die Ubertragungsfunktion Gp(p)eine gebrochen rationale Funktion gemaß

Gp(p) =

∑Mµ=0 αµp

µ

∑Nν=0 βνp

ν=

α0 + α1p + · · ·+ αMpM

β0 + β1p + · · ·+ βNpN.

in Pol-Nullstellenform gilt

Gp(p) = kp(p − p01) (p − p02) . . . (p − p0M)

(p − p1) (p − p2) . . . (p − pN)mit kp =

αM

βN.

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1.3 Laplace-Transformation und allgem. Darstellung

Netzwerkmodell fur Analogfilter:

U1(p)

U2(p)

α0 α1 αM

−βM 1−βN−βN−1−β1−β0

1p

1p

1p

1p

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1.3 Laplace-Transformation und allgem. Darstellung

wichtige Randbedingungen:

alle Filterkoeffizienten αµ und βν sind reell

die Nullstellen p0,µ, µ = 1, 2, . . . ,M, und die Polstellen pν ,ν = 1, 2, . . . ,N, sind entweder reell oder sie treten inkonjugiert komplexen Paaren auf

fur BIBO-Stabilitat wird gefordert:

M ≤ N

der Realteil aller Polstellen ist negativ / das Nennenpolynomist ein Hurwitzpolynom (fur βN = 1 muss fur alle Koeffizientendes Nennerpolynoms gelten: βν > 0, ν = 0, 1, 2, . . . ,N .)

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1.3 Laplace-Transformation und allgem. Darstellung

Kettenschaltung von Teilsystemen 1. und 2. Ordnung:

die Ubertragungsfunktion Gp(p) kann als Produkt vonGliedern erster und zweiter Ordnung ausgedruckt werden

Gp(p) = kp

M1∏µ=1

(p − p0µ) ·M2∏µ=1

(p2 + γµp + δµ)

N1∏ν=1

(p − pν) ·N2∏ν=1

(p2 + ǫνp + ην)

p0µ und pν sind dabei reelle Null- und Polstellen

die Nullstellen (Polstellen) der Ausdrucke p2 + γµp + δµ(p2 + ǫνp + ην) sind entweder konjugiert komplex oder reell

es gilt also : M = M1 + 2M2; N = N1 + 2N2

damit kann jedes Filter N-ter Ordnung durch Filter 1. und 2.Ordnung kaskadiert werden

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1.4 Minimalphasen- und Allpasskonfiguration:

Allpasskonfiguration:

ein (fiktives) Teilsystem Gp(p) =p+p∗1p−p1

hat einen konstantenAmplitudengang

⇒ bei einem Allpass liegen allen Polstellen spiegelbildlich zurjω-Achse Nullstellen gegenuber

da komplexe Pole als konjugiert komplexe Paare auftretenmussen, gilt demnach:

Gp(p) =(p + p1) (p + p2) . . . (p + pN)

(p − p1) (p − p2) . . . (p − pN)

die Gruppenlaufzeit eines Allpasses ist niemals negativ

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1.4 Minimalphasen- und Allpasskonfiguration:

Minimalphasenkonfiguration:

bei einem Minimalphasensystem liegen alle Nullstellen in derlinken Halbebene oder auf der jω-Achse

da die Gruppenlaufzeit eines Allpasses niemals negativ ist,besitzt ein Minimalphasensystem von allen moglichenSystemen mit identischem Dampfungsverlauf die kleinsteGruppenlaufzeit

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1.5 Randbedingungen fur den Dampfungsverlauf

haufig wird beim Filterentwurf ein bestimmterDampfungsverlauf a(f ) bzw. |G (f )|2 angestrebt

Frage: Welche Kriterien muss der Dampfungsverlauf erfullen,damit damit das Filter realisierbar ist?

Ausgangspunkt:

Y (f ) = |G (f )2| = G (f ) · G (f )∗ = G (f )G (−f )

mit G (f ) = Gp(p)|p=j2πf und Y (f ) = Yp(p)|p=j2πf folgt auch

Yp(p) = Gp(p) · Gp(−p)

Yp(p) muss in Gp(p) und Gp(−p) faktorisiert werden konnenund ist ebenfalls eine gebrochen rationale Funktion

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1.5 Randbedingungen fur den Dampfungsverlauf

|G (f )|2 ist nur dann ein geeigneter Dampfungsverlauf — mitzugehorigem Gp(p) —, wenn

|G (f )|2 nur geradzahlige Potenzen von f enthalt (f 0, f 2, . . . )

die Ordnung des Zahlerpolynoms nicht großer als die Ordnungdes Nennerpolynoms ist

|G (f )|2 keine reellen Polstellen hat (entspricht der Bedingung,dass Yp(p) keine Polstellen auf der jω-Achse hat)

|G (f )|2 keine reellen Nullstellen hat, die mit ungerader Anzahlvorkommen

das zugehorige Yp(p) in Gp(p) und Gp(−p) faktorisiertwerden kann

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Kapitel 2

Filter 1. Ordnung

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2.1 Tiefpass

Realisierung und PN-Diagramm

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2.1 Tiefpass

Amplitudengang

10−2

10−1

100

101

−25

−20

−15

−10

−5

010

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fg

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2.1 Tiefpass

Phasengang

10−2

10−1

100

101

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0ϕ(f)in

Grad

normierte Frequenz f /fg

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2.1 Tiefpass

Verlauf der Gruppenlaufzeit

10−2

10−1

100

101

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1t g(f)/T

normierte Frequenz f /fg

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2.2 Hochpass

Realisierung und PN-Diagramm

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2.2 Hochpass

Amplitudengang

10−1

100

101

102

−20

−18

−16

−14

−12

−10

−8

−6

−4

−2

0

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fg

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2.2 Hochpass

Phasengang

10−2

10−1

100

101

102

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90ϕ(f)in

Grad

normierte Frequenz f /fg

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2.2 Hochpass

Verlauf der Gruppenlaufzeit

10−2

10−1

100

101

102

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1t g(f)/T

normierte Frequenz f /fg

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2.3 Shelving-Tiefpass

Passive Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

G (f ) =1 + j2πfTz

1 + j2πfTp

=1 + jf /fgz1 + jf /fgp

mit fgz =1

2πTz

, fgp =1

2πTp

⇒ ϕ(f ) = arctan(f /fgz)− arctan(f /fgp), wobei fgz > fgp

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2.3 Shelving-Tiefpass

Impulsantwort (passive Realisierung)

aus der Ubertragungsfunktion

G (f ) =1

1 + j2πfTp+

j2πfTz

1 + j2πfTp

folgt mit Hilfe des Differentationssatzes zunachst

g(t) =1

Tpe− t

Tp · s(t) + d

dt

(Tz

Tpe− t

Tp · s(t))

und damit

g(t) =Tz

Tpδ(t) +

1

Tpe− t

Tp ·(1− Tz

Tp

)· s(t)

dabei ist s(t) der Einheitssprung

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2.3 Shelving-Tiefpass

Aktive Realisierung und PN-Diagramm

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2.3 Shelving-Tiefpass

Amplitudengang (passive Realisierung)

10−2

10−1

100

101

102

−10

−9

−8

−7

−6

−5

−4

−3

−2

−1

010

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fgp

Darstellung fur fgz =√10fgp (passives Filter)

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2.3 Shelving-Tiefpass

Phasengang

10−2

10−1

100

101

102

−35

−30

−25

−20

−15

−10

−5

0

Darstellung fur fgz =√10fgp

ϕ(f)in

Grad

normierte Frequenz f /fgp

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2.3 Shelving-Tiefpass

Verlauf der Gruppenlaufzeit

10−2

10−1

100

101

102

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2t g(f)/(T

p−

Tz)

normierte Frequenz f /fgp

Darstellung fur fgz =√10fgp

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2.4 Shelving-Hochpass

Passive Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

G (f ) =Tp

Tz· 1 + j2πfTz

1 + j2πfTp=

fgz

fgp· 1 + jf /fgz1 + jf /fgp

mit fgz =1

2πTz, fgp =

1

2πTp

⇒ ϕ(f ) = arctan(f /fgz)− arctan(f /fgp), wobei fgp > fgz

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2.4 Shelving-Hochpass

Impulsantwort (passive Realisierung)

aus der Ubertragungsfunktion

G (f ) =Tp

Tz· 1

1 + j2πfTp+

j2πfTp

1 + j2πfTp

folgt mit Hilfe des Differentationssatzes zunachst

g(t) =1

Tz

e− t

Tp · s(t) + d

dt

(e− t

Tp · s(t))

und damit

g(t) = δ(t) − e− t

Tp ·(

1

Tp− 1

Tz

)· s(t)

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2.4 Shelving-Hochpass

Aktive Realisierung und PN-Diagramm

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2.4 Shelving-Hochpass

Amplitudengang (passive Realisierung)

10−2

10−1

100

101

102

−10

−9

−8

−7

−6

−5

−4

−3

−2

−1

010

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fgz

Darstellung fur fgp =√10fgz (passives Filter)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 32

Page 33: TEIL I: Analoge Filter · damit kann jedes Filter N-ter Ordnung durch Filter 1. und 2. Ordnung kaskadiert werden Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale

2.4 Shelving-Hochpass

Phasengang

10−2

10−1

100

101

102

0

5

10

15

20

25

30

35

Darstellung fur fgp =√10fgz

ϕ(f)in

Grad

normierte Frequenz f /fgz

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2.4 Shelving-Hochpass

Verlauf der Gruppenlaufzeit

10−2

10−1

100

101

102

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

t g(f)/(T

z−

Tp)

normierte Frequenz f /fgz

Darstellung fur fgp =√10fgz

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 34

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2.4 Shelving-Hochpass

Antwort auf einen (schmalbandigen) Raised-Kosinus Impuls

−100 −50 0 50 100−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Ausgangsimpuls

Eingangsimpuls

normierte Zeit t/tg(0)

Amplitude

Darstellung fur fgp =√10fgz

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 35

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2.5 Allpass

Aktive Realisierung (1) und PN-Diagramm

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2.5 Allpass

Ubertragungsfunktion (aktive Variante (1) )

G (f ) =1− j2πfT

1 + j2πfT=

1

1 + j2πfT− j2πfT

1 + j2πfT

zugehorige Impulsantwort

g(t) = −δ(t) +2

Te−

tT · s(t)

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2.5 Allpass

Aktive Realisierung (2) und PN-Diagramm

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 38

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2.5 Allpass

Phasengang (Variante (1))

10−2

10−1

100

101

102

−180

−160

−140

−120

−100

−80

−60

−40

−20

0ϕ(f)in

Grad

normierte Frequenz f /fg

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 39

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2.5 Allpass

Verlauf der Gruppenlaufzeit

10−2

10−1

100

101

102

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

2

t g(f)/T

normierte Frequenz f /fg

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 40

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Kapitel 3

Filter 2. Ordnung

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 41

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

Gp(p) =ω20

p2 + pω0Q

+ ω20

mit ω20 =

1

LC,Q =

1

R·√

L

C

⇒ |G (f )|−2 = [1− (f /f0)2]2 + (f /f0)

2/Q2

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 42

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Amplitudengang in Abhangigkeit der Gute

10−2

10−1

100

101

−25

−20

−15

−10

−5

0

5

10

15

20

Q=10

Q=2

Q=0.71

Q=0.510log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 43

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Amplitudengang: 3 dB-Breite der Resonanzuberhohung

0.8 0.85 0.9 0.95 1 1.05 1.1 1.15 1.2−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

Q=20

Q=10

Q=5

normierter

Amplitudengangin

dB

normierte Frequenz f /f0

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 44

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Amplitudengang: maximal flacher Verlauf fur Q = 1/√2

10−2

10−1

−0.05

−0.04

−0.03

−0.02

−0.01

0

0.01

0.02

10

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

Q = 1/√2 =

√18/6

Q =√19/6

Q =√17/6

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Gruppenlaufzeit in Abhangigkeit der Gute

10−2

10−1

100

101

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

4

4.5

5

Q=5

Q=2

Q=0.71

Q=0.5

t g(f)·π

f 0

normierte Frequenz f /f0

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Gruppenlaufzeit: maximal flacher Verlauf fur Q = 1/√3

10−2

10−1

0.96

0.97

0.98

0.99

1

1.01

1.02

1.03

1.04

t g(f)/t g(0)

normierte Frequenz f /f0

Q = 1/√3 = 3/

√27

Q = 3/√28

Q = 3/√26

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Impuls- und Sprungantwort

0 1 2 3 4 5 6 7 8−6

−4

−2

0

2

4

6

Q=5

Q=2

g(t)/f 0

normierte Zeit t · f0

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Impuls- und Sprungantwort

0 1 2 3 4 5 6 7 80

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

Q=5

Q=2

h(t)

normierte Zeit t · f0

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Impuls- und Sprungantwort

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3−0.5

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

Q=0.71

Q=0.5

Q=0.25

g(t)/f 0

normierte Zeit t · f0

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Impuls- und Sprungantwort

0 0.5 1 1.5 2 2.5 30

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Q=0.71

Q=0.5

Q=0.25

h(t)

normierte Zeit t · f0

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 51

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Realisierungsvariante: Sallen-Key Tiefpassfilter

fur R1 = R2 = R gilt: ω0 =1

R√C1C2

,Q = 12

√C2C1

(Bild aus: ”Active Filter Design Techniques”, Texas Instruments)

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Realisierungsvariante: Tow-Thomson Biquad (1)

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3.1 Tiefpass (konj. komplexes Polpaar)

Realisierungsvariante: Tow-Thomson Biquad (2)

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3.2 Hochpass (zusatzliche doppelte Nullstelle)

Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

Gp(p) =p2

p2 + pω0Q

+ ω20

mit ω20 =

1

LC,Q =

1

R·√

L

C

⇒ Gp,HP(p/w0) = Gp,TP(w0/p)

aktive Realisierungsvariante

im Sallen-Key Tiefpassfilter Cs und Rs vertauschen

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3.2 Hochpass (zusatzliche doppelte Nullstelle)

vom Tiefpass zum Hochpass (Amplitudengang)

10−1

100

101

−10

−8

−6

−4

−2

0

2

4

6

8

10

Tiefpass, Q=2

Hochpass, Q=2

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

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3.2 Hochpass (zusatzliche doppelte Nullstelle)

Beispiel: Linkwitz-Riley-Frequenzweiche 2. Ordnung (1)

die folgenden 2 Folien zeigen den Amplitudengang, dieGruppenlaufzeit und die Sprungantwort fur f0 = 200 Hz

Gruppenlaufzeitverzerrungen sind bis ca. 1500 Hz horbar

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3.2 Hochpass (zusatzliche doppelte Nullstelle)

Beispiel: Linkwitz-Riley-Frequenzweiche 2. Ordnung (2)

101

102

103

104

−10

−5

0

Summe

Tiefton

Hochton

101

102

103

104

0

0.5

1

1.5

2

Summe

10log10|G

(f)|2

dB

t g(f)in

ms

Frequenz f in Hz

Frequenz f in Hz

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3.2 Hochpass (zusatzliche doppelte Nullstelle)

Beispiel: Linkwitz-Riley-Frequenzweiche 2. Ordnung (3)

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1Sprungantworth(t)

Zeit t in ms

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3.3 Bandpass (zusatzliche einfache Nullstelle)

Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

Gp(p) =pω0

Q

p2 + pω0Q

+ ω20

mit ω20 =

1

LC,Q =

1

R·√

L

C

⇒ fur Q ≤ 0.5 wie Kettenschaltung aus TP und HP ersterOrdnung

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3.3 Bandpass (zusatzliche einfache Nullstelle)

3 dB Breite bei Q ≫ 1

0.8 0.85 0.9 0.95 1 1.05 1.1 1.15 1.2−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

Q=20

Q=10

Q=5

Q=3

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

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3.3 Bandpass (zusatzliche einfache Nullstelle)

aktive Realisierungsvariante (1): Sallen-Key Bandpassfilter

mit G0 = 1 + R2R1, ω0 =

1RC

und Q = 13−G0

gilt hier:

Gp(p) =Q

3−1/Q · pω0Q

p2+pω0Q+ω2

0

(Bild aus: ”Active Filter Design Techniques”, Texas Instruments)

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3.3 Bandpass (zusatzliche einfache Nullstelle)

aktive Realisierungsvariante (2): “Multiple Feedback” Filter

mit ω0 =1C·√

R1+R3R1R2R3

und Q = ω02 · CR2 gilt hier:

Gp(p) = − R22R1

· pω0Q

p2+pω0Q+ω2

0

(Bild aus: ”Active Filter Design Techniques”, Texas Instruments)

aktive Realisierungsvariante (3): Tow-Thomson-Biquad

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 63

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3.4 Notch-Filter

Realisierung und PN-Diagramm

Ubertragungsfunktion

Gp(p) =p2 + pω0

Q+ ω2

0

p2 + p ω0Q·k + ω2

0

mit ω20 =

1

LC, Q =

1

R2·√

L

C, k =

R2

R1 + R2

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3.4 Notch-Filter

Amplitudengang und 3 dB Breite

0.2 0.4 0.6 0.8 0.951.05 1.2 1.4 1.6 1.8−12

−9

−6

−3

0

Q=20, k=1/2

Q=10, k=1/2

Q=20, k=1/4

Q=10, k=1/4

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

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3.5 Notch-Tiefpass

PN-Diagramm und moglicher Ansatz zur Umsetzung

Ubertragungsfunktion

Gp(p) =p2 + pω0·k1

Q·k2 + (ω0 · k1)2

p2 + pω0Q

+ ω20

mit k1 > 1

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3.5 Notch-Tiefpass

Amplitudengang und Anwendungsbeispiel

10−1

100

101

−20

−15

−10

−5

0

5

10

Beispiel mit k1=2, k

2=4

Notch−Tiefpass (Entzerrer)

Hochpass mit Boost (Q=2)

Hochpass entzerrt (Q=1/2)

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f0

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3.6 Allpass

PN-Diagramm und mogliche Realisierung

(Bild aus: ”Active Filter Design Techniques”, Texas Instruments)

Ubertragungsfunktion

Gp(p) = kp ·(p + p1)(p + p2)

(p − p1)(p − p2)mit p1/2 = − ω0

2Q±ω0

√1

(2Q)2− 1

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3.6 Allpass

Gruppenlaufzeit in Abhangigkeit der Gute

10−2

10−1

100

101

102

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

4

4.5

Q=2

Q=1

Q=.577

Q=1/2

t g(f)·π

·f0

normierte Frequenz f /f0

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Kapitel 4

Standard Tiefpass-Approximationen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 70

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Ausgangspunkt: Amplitudengang

|G (f )|2 = 1

1 +(

ffc

)2N

Merkmal: maximal flache Charakteristik im Durchlassbereich(Phasengang wird erkauft)

Polstellen

mit |G (ω)|2 = G (ω)G (−ω) = Gp(p)Gp(−p)|p=jω folgtzunachst fur die 2N verschiedenen Pole pν ,ν = 0, 1, . . . , 2N − 1, von Yp(p) = Gp(p)Gp(−p):

pν = ωc ·ejϕν mit ϕν = π2N + ν · π

Nfur N gerade,

pν = ωc ·ejϕν mit ϕν = ν · πN

fur N ungerade

Gp(p) werden genau die N verschiedenen Pole von Yp(p)zugeordnet, die in der linken Halbebene liegen

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

PN-Diagramme fur verschiedene Filterordnungen (1)

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

c

σ/ωc

N = 2

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

cσ/ωc

N = 3

Anmerkung: kp = ωNc

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

PN-Diagramme fur verschiedene Filterordnungen (2)

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

c

σ/ωc

N = 4

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

cσ/ωc

N = 5

Anmerkung: kp = ωNc

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 73

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Amplitudengang in Abhangigkeit des Filtergrads

10−1

100

101

−20

−18

−16

−14

−12

−10

−8

−6

−4

−2

0

N=1

N=2

N=3

N=4

N=5

N=10

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fc

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Kaskadierung eines Filters 5. Ordnung

10−1

100

101

−20

−15

−10

−5

0

5

gesamt

reelle Polstelle

Polpaar 1

Polpaar 210log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fc−1 −0.5 0

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

c

σ/ωc

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Gruppenlaufzeit in Abhangigkeit des Filtergrads

10−1

100

101

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

N=1

N=2

N=3

N=4

N=5

t g(f)·π

f c

normierte Frequenz f /fc

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Sprungantwort

0 0.5 1 1.5 2 2.5 30

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

N=2

N=3

N=4

N=5

h(t)

normierte Zeit t · fc

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Dampfungstoleranzschema und notwendige Filterordnung (1)

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Dampfungstoleranzschema und notwendige Filterordnung (2)

notwendige Filterordnung:

N =

log

(√10amin/10−110amax/10−1

)

log(

fsfd

)

zugehorige 3 dB Grenzfrequenz fc

fd(10amax/10 − 1

) 12N

≤ fc ≤fs

(10amin/10 − 1

) 12N

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Dampfungstoleranzschema: Beispiel

fd = 20 kHz, amax = 0.25 dB, fs = 156.4 kHz, amin = 80 dB

ergibt: N = 6, 25.3 kHz≤ fc ≤ 33.7 kHz

10 20 30 50 80 100 1560

10

20

30

40

50

60

70

80

N=6

fc=25.3 kHz

fc=33.7 kHz

a(f)dB

normierte Frequenz f in KHz

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Normierte Reaktanzen, Widerstande und Frequenzen

Bezugs-Kreisfrequenz: ωB (in rad/s)

Bezugs-Widerstand: RB (in Ω)

normierter Widerstand: R = RRB

normierte Kapazitat: C = C · ωB · RB

normierte Induktivitat: L = L · ωB · 1RB

normierte Kreisfrequenz bzw. Bildvariable: ω = ωωB

; p = pωB

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Dimensionierung eines passiven Polynomfilters

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Normierte Reaktanzwerte fur r2 = R2 = 1

(Tabelle aus: Fritzsche ”Theoretische Grundlagen der Nachrichtentechnik”)

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4.1 Potenztiefpass (Butterworth-Tiefpass)

Normierte Reaktanzwerte fur r2 = R2 = ∞

(Tabelle aus: Fritzsche ”Theoretische Grundlagen der Nachrichtentechnik”)

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Tschebyscheff Polynome erster Art

Polynome fur die Ordnungen 0 bis 5:

T0(x) = 1T1(x) = x

T2(x) = 2x2 − 1T3(x) = 4x3 − 3xT4(x) = 8x4 − 8x2 + 1T5(x) = 16x5 − 20x3 + 5x

rekursive Berechnung:

Tn+1(x) = 2xTn(x)− Tn−1(x)

Zusammenhang mit trigonometrischen Funktionen:

Tn(x) =

cos (n · arccos(x) ) fur − 1 ≤ x ≤ 1cosh (n · arccosh(x) ) sonst

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Tschebyscheff Polynome — Verlauf fur n = 3 und n = 5

−1 −0.5 0 0.5 1−1

−0.5

0

0.5

1

−1 −0.5 0 0.5 10

0.5

1

T n(x)

T2 n(x)

x

x

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Ausgangspunkt: Amplitudengang

|G (f )|2 =1

1 + δ2 ·T 2N

(ffd

)

Merkmal: Restwelligkeit von amax = 10 · log10(1 + δ2) dB imDurchlassbereich ⇒ “Equal Ripple Filter”

Phase wird erkauft

die Frequenz fd bestimmt die Grenze des Durchlassbereichs(mit T 2

N (1) = 1 gilt auch −10 · log10 |G (fd)|2 = amax)

da T 2N

(ffd

)den Term

(ffd

)2Nenthalt, steigt die Dampfung im

Sperrbereich mit N×20 dB pro Dekade.

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Polstellen

zunachst werden wieder die Pole von Yp(p) = Gp(p)Gp(−p)bestimmt

fur die Pole pY ,ν, ν = 1, . . . , 2N, von Yp(p) muss gelten

δ2 · T 2N

(pY ,ν

jωd

)= −1 bzw. δ · TN

(pY ,ν

jωd

)= ±j

der Ubertragungsfunktion Gp(p) werden die Pole in der linkenHalbebene zugeordnet; es gilt (ν = 1, . . . ,N)

pν = −σHA·sin((2ν − 1)π

2N

)+jωHA·cos

((2ν − 1)π

2N

), wobei

σHA = sinh

(1

Narcsinh

1

δ

)ωHA = cosh

(1

Narcsinh

1

δ

)

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Polstellen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 89

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

PN-Bilder fur verschiedene Filterord., 1.25 dB Ripple (1)

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

d

σ/ωd

N = 2 (Q = 1)

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

d

σ/ωd

N = 3

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

PN-Bilder fur verschiedene Filterord., 1.25 dB Ripple (2)

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

d

σ/ωd

N = 4

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

jω/ω

d

σ/ωd

N = 5

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 91

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Amplitudengang in Abhang. des Filtergrads (1.25 dB Ripple)

10−2

10−1

100

101

−20

−18

−16

−14

−12

−10

−8

−6

−4

−2

0

N=1

N=2

N=3

N=4

N=5

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fd

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Amplitudengang im Durchlassbereich (1.25 dB Ripple)

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

N=2

N=3

N=4

N=5

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fd

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Potenztiefpass vs. T1 Tiefpass (N = 5, 1.25 dB Ripple)

10−2

10−1

100

−5

−4

−3

−2

−1

0

1

Tscheby1 (N=5)

Butterworth (N=5)

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 94

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Potenztiefpass vs. T1 Tiefpass (N = 5, 1.25 dB Ripple)

10−1

100

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

Tscheby1 (N=5)

Butterworth (N=5)10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 95

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Gruppenlaufzeit in Abhang. des Filtergrads (1.25 dB Ripple)

0 0.5 1 1.5 20

1

2

3

4

5

6

7

N=1

N=2

N=3

N=4

N=5

t g(f)·π

f d

normierte Frequenz f /fd

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Sprungantwort in Abhang. des Filtergrads (1.25 dB Ripple)

0 1 2 3 4 5 60

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

N=1

N=2

N=3

N=4

N=5

h(t)

normierte Zeit t · fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 97

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Dampfungstoleranzschema und notwendige Filterordnung

notwendiger Filtergrad: N =

arccosh

(√

10amin/10−1

10amax/10−1

)

arccosh(

fsfd

)

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Dampfungstoleranzschema: Beispiel (1)

fd = 20 kHz, amax = 0.25 dB, fs = 156.4 kHz, amin = 80 dB

ergibt: N = 5

N = 5 genugt aber sogar fur einen Ripple von nur 0.0025 dB

10 10020 30 50 80 1560

10

20

30

40

50

60

70

80

amax

=0.25 dB

amax

=0.0025 dB

a(f)dB

normierte Frequenz f in KHz

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Dampfungstoleranzschema: Beispiel (2)

Dampfungsverlauf im Durchlassbereich fur amax = 0.25 dBund amax = 0.0025 dB

0 5 10 15 20

0

0.05

0.1

0.15

0.2

0.25

amax

=0.25 dB

amax

=0.0025 dB

a(f)dB

normierte Frequenz f in KHz

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 100

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Dampfungstoleranzschema: Beispiel (3)

Gruppenlaufzeit im Durchlassbereich fur amax = 0.25 dB undamax = 0.0025 dB

0 5 10 15 200

0.01

0.02

0.03

0.04

0.05

0.06

0.07

0.08

amax

=0.25 dB

amax

=0.0025 dB

t g(f)in

ms

normierte Frequenz f in KHz

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Dimensionierung eines passiven Polynomfilters

bzgl. der folgenden Tabellen wurde angenommen:

normierter Widerstand r2 = R2 = u

normierte Grenzkreisfrequenz Durchlassbereich: ωd = 2πfd = 1es ist gleichgultig, ob das erste Element s1 ein Querelement(Kapazitat) oder ein Langselement ist (Spule)

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Normierte Reaktanzwerte fur amax = 0.18 dB

(Tabelle aus: Fritzsche ”Theoretische Grundlagen der Nachrichtentechnik”)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 103

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4.2 Tschebyscheff Typ 1 Tiefpass

Normierte Reaktanzwerte fur amax = 1.25 dB

(Tabelle aus: Fritzsche ”Theoretische Grundlagen der Nachrichtentechnik”)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 104

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Ausgangspunkt: Amplitudengang

|G (f )|2 = 1− 1

1 + δ2 ·T 2N

(fsf

) =δ2 ·T 2

N

(fsf

)

1 + δ2 ·T 2N

(fsf

)

Merkmal: Restwelligkeit im Sperrbereich; dieMinimaldampfung betragt von amin = 10 · log10(1 + 1

δ2) dB

Phase wird erkauft

die Frequenz fs bestimmt die Grenze des Sperrbereichs(mit T 2

N (1) = 1 gilt auch 10 · log10 |G (fs)|2 = amin)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 105

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Polstellen

zunachst werden wieder die Pole von Yp(p) = Gp(p)Gp(−p)bestimmt

bei identischem Parameter δ, der beim Typ 1 dieMaximaldampfung amax im Durchlassbereich und beim Typ 2die Minimaldampfung amin im Sperrbereich bestimmt, gilt furdie normierten Pole pY ,ν , ν = 1, . . . , 2N , von Yp(p)offensichtlich

pY ,ν = j · j 1

pY ,T1,ν= − 1

pY ,T1,ν

dabei sind pY ,T1,ν die normierten Polstellen von Yp,T1(p) furden Fall eines Typ 1 Filters

der Ubertragungsfunktion Gp(p) werden die Pole in der linkenHalbebene zugeordnet; es gilt (ν = 1, . . . ,N)

pν = 1/pT1,ν

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 106

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Nullstellen

der Amplitudengang |G (f )|2 besitzt Nullstellen bei denFrequenzen

f0,k = fs ·1

cos((2k − 1) · π

2N

) , |k | = 1, 2, . . . ,

⌊N

2

die Nullstellen von Gp(p) sind demnach: j · 2πf0,k

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 107

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Pole und Nullstellen im Vergleich zum Typ 1 Tiefpass (N=3)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 108

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Pole und Nullstellen im Vergleich zum Typ 1 Tiefpass (N=5)

−2.5 −2 −1.5 −1 −0.5 0 0.5 1−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

σ

N = 5

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Amplitudengang in Abhang. des Filtergrads (amin = 20 dB)

0 2 4 6 8 100

0.005

0.01

0.015

0.02

0.025

N=2

N=3

N=5

|G(f)|2

normierte Frequenz f /fs

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Amplitudengang in Abhang. des Filtergrads (amin = 20 dB)

10−2

10−1

100

−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

N=2

N=3

N=5

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fs

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 111

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Amplitudengang im Vgl. zum Potenztiefpass (amin = 80 dB)

10−3

10−2

10−1

100

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

10

Butterworth, N=2

Tscheby T2, N=2

Butterworth, N=5

Tscheby T2, N=5,

Darstellung incl. Ubergangsbereich10

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fs

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 112

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Amplitudengang im Vgl. zum Potenztiefpass (amin = 80 dB)

10−3

10−2

10−1

100

−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

Butterworth, N=2

Tscheby T2, N=2

Butterworth, N=5

Tscheby T2, N=5,

Darstellung des Durchlassbereichs10

log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fs

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 113

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Gruppenlaufzeit im Vgl. zum Potenztiefpass (amin = 80 dB)

10−4

10−3

10−2

10−1

100

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

Butterworth, N=2

Tscheby T2, N=2

Butterworth, N=5

Tscheby T2, N=5,

t g(f)/t g(0)

normierte Frequenz f /fs

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 114

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Sprungantwort im Vgl. zum Potenztiefpass (amin = 80 dB)

0 5 10 15 200

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

Butterworth, N=5

Tscheby T2, N=5,

h(t)

normierte Zeit t · fs

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 115

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4.3 Tschebyscheff Typ 2 Tiefpass

Notwendige Filterordnung

notwendiger Filtergrad: N =

arccosh

(√

10amin/10−1

10amax/10−1

)

arccosh(

fsfd

)

gleiches Ergebnis wie beim Typ 1 Filter

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4.4 Cauer Tiefpass

Ausgangspunkt: Amplitudengang

|G (f )|2 = 1

1 + δ2 ·R2N

(ffd, L)

Restwelligkeit im Durchlass- und Sperrbereich

geringste notwendige Filterordnung bei vorgegebenenParametern amin, amax,

fsfd

die Maximaldampfung im Durchlassbereich betragt

amax = 10 · log10(1 + δ2) dB; es gilt also δ =√

10amax/10 − 1

die Minimaldampfung im Sperrbereich betragt

amin = 10 · log10(1 + δ2 · L2) dB; es gilt also L2 = 10amin/10−110amax/10−1

RN

(ffd, L)ist eine rationale elliptische Funktion vom Grad N

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 117

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4.4 Cauer Tiefpass

Verlauf der rationalen elliptischen Funktion R2(x, 10)

-10 -8 -6 -4 -2.34 -1 0 1 2.34 4 6 8 10-20

-15

-10

-5

-11

5

10

15

20

R2(x,10)

x

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 118

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4.4 Cauer Tiefpass

Verlauf der rationalen elliptischen Funktion R4(x, 10)

-6 -4 -2 -1 0 1 2 4 6-20

-15

-10

-5

-11

5

10

15

20

R4(x,10)

x

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 119

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4.4 Cauer Tiefpass

PN-Bilder fur verschiedene Filterordnungen (1)

Annahmen: amax = 0.5 dB, amin = 30 dB

−8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8

−6

−4

−2

0

2

4

6

jω/ω

d

σ/ωd

N = 2

−3 −2 −1 0 1 2 3

−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

jω/ω

d

σ/ωd

N = 3

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 120

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4.4 Cauer Tiefpass

PN-Bilder fur verschiedene Filterordnungen (2)

Annahmen: amax = 0.5 dB, amin = 30 dB

−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4

−3

−2

−1

0

1

2

3

jω/ω

d

σ/ωd

N = 4

−2 −1.5 −1 −0.5 0 0.5 1 1.5 2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

jω/ω

d

σ/ωd

N = 5

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 121

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4.4 Cauer Tiefpass

Amplitudengang fur N = 5

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

amax = 1 dB, amin = 30 dB10

·log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /fd

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4.4 Cauer Tiefpass

Gruppenlaufzeit im Durchlassbereich

10−2

10−1

100

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

4

4.5

N=2

N=3

N=4

N=5

amax = 0.5 dB, amin = 50 dBt g(f)/t g(0)

normierte Frequenz f /fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 123

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4.4 Cauer Tiefpass

Sprungantwort fur N = 5

0 1 2 3 4 50

0.5

1

1.5

N=5, amin

=50 dB

amax

=1 dB

amax

=0.5 dB

amax

=0.1 dB

amax

=0.001 dB

h(t)

normierte Zeit t · fd

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4.4 Cauer Tiefpass

Notwendige Filterordnung

naherungsweise gilt:amin + 20 log10(1/δ) ≈ 20 · log10(RN(fs/fd, L))

aus dem folgenden Diagramm kann fur jedeParameterkonstellation fs/fd, amin und δ

(δ =√

10amax/10 − 1) der notwendige Filtergrad abgelesenwerden

Beispiel: fur fs/fd = 1.5, amin = 50 dB und amax = 0.5 dBbzw. amin + 20 log10(1/δ) ≈ 59.1 dB folgt N = 5

das gleiche Verfahren kann auch fur den Potenztiefpass undden Tschebyscheff-Tiefpass angewendet werden; in diesenFallen gilt amin + 20 log10(1/δ) ≈ 20 · N · log10(fs/fd)bzw. amin + 20 log10(1/δ) ≈ 20 · log10(cosh(N · acosh(fs/fd)))

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4.4 Cauer Tiefpass

Notwendige Filterordnung eines Cauer Tiefpasses

1.05 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.8 2 2.2 2.5 2.8 3.020

40

60

80

100

120

140

N=3

N=4

N=5

N=6

N=7

N=8

N=9

N=10

amin+

20log10(1/δ)dB

fs/fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 126

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4.4 Cauer Tiefpass

Notwendige Filterordnung eines Tschebyscheff-Tiefpasses

1.05 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.8 2 2.2 2.5 2.8 3.020

40

60

80

100

120

140

N=3

N=4

N=5

N=6

N=7

N=8

N=9

N=10

amin+

20log10(1/δ)dB

fs/fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 127

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4.4 Cauer Tiefpass

Notwendige Filterordnung eines Potenz-Tiefpasses

1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.8 2 2.2 2.5 2.820

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

N=3

N=5

N=7

N=9

N=11

N=13

N=15

N=17

amin+

20log10(1/δ)dB

fs/fd

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 128

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4.5 Besseltiefpass

Entwurfsziel

Polynomfilter mit maximal flacher Gruppenlaufzeit(Amplitudengang wird erkauft)

moglicher Ansatz: Storch-Methode

Besselpolynome

Polynome fur die Ordnungen 0 bis 4:

B0(x) = 1B1(x) = x + 1B2(x) = x2 + 3x + 3B3(x) = x3 + 6x2 + 15x + 15B4(x) = x4 + 10x3 + 45x2 + 105x + 105

rekursive Berechnung:

Bn(x) = (2n− 1)Bn−1(x) + x2Bn−2(x)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 129

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4.5 Besseltiefpass

Storch-Methode

ideale Verzogerung (normiert): Gp(p) = e−p = 1ep

ep = sinh(p) + cosh(p)

Taylor-Reihe: cosh(p) = 1 + p2

2! +p4

4! +p6

6! . . .

Taylor-Reihe: sinh(p) = p + p3

3! +p5

5! . . .

Kettenbruch:

coth(p) =cosh(p)

sinh(p)=

1

p+

13p+ 1

5p+ 1

7p+...

Kettenbruch nach N Gliedern abbrechen und als gebrochenrationale Funktion darstellen; Zahlerpolynom wird mit cosh(p)identifiziert, Nennerpolynom mit sinh(p)Zahler- und Nennerpolynom addieren (ergibt Besselpolynom)

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4.5 Besseltiefpass

Ubertragungsfunktion

fur die normierte Bildvariable soll gelten p = p · tg(0)dabei ist tg (0) die Gruppenlaufzeit bei der Frequenz f = 0

in diesem Fall gilt fur die Ubertragungsfunktion als Funktionder normierten Bildvariablen:

Gp(p) =BN(0)

BN(p)

es gilt demnach G (f = 0) = 1

außerdem gilt fur die normierte Gruppenlaufzeit: tg(0) = 1

fur die Grafiken wurde außerdem f = f · tg(0) angenommen,also ausnahmsweise p = 2πf (und nicht p = f )

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4.5 Besseltiefpass

Gruppenlaufzeit als Funktion der normierten Frequenz

0 0.5 1 1.5 20.5

0.6

0.7

0.8

0.9

0.95

1

N=2

N=5

N=10

norm.Gruppenlaufzeit

normierte Frequenz f

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4.5 Besseltiefpass

Dampfung als Funktion der normierten Frequenz

0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8−6

−5

−4

−3

−2

−1

0

1

N=2

N=5

N=10

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 133

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4.5 Besseltiefpass

relative Laufzeitabweichung als Funktion der Dampfung

−12 −10 −8 −6 −4 −2 00

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

N=2

N=5

N=10

10 log10 |G (f )|2 dB

relative

Lau

fzeitabw

eichungin

%

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 134

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4.5 Besseltiefpass

Gruppenlaufzeit als Funktion der Frequenz

0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.80

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

N=2

N=5

N=10

t g(f)·f

3dB

normierte Frequenz f /f3dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 135

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4.5 Besseltiefpass

Dampfung als Funktion der Frequenz

10−1

100

101

102

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

N=2

N=5

N=10

10log10|G

(f)|2

dB

normierte Frequenz f /f3dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 136

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4.5 Besseltiefpass

PN-Diagramm fur verschiedene Filterordnungen

−6 −4 −2 0 2 4 6

−6

−4

−2

0

2

4

6

N=3

N=5

N=8

jω·t

g(0)

σ · tg(0)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 137

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4.5 Besseltiefpass

Impulsantwort

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

3.5

4

N=2

N=5

N=10

g(t)/f 3dB

normierte Zeit t · f3dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 138

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4.5 Besseltiefpass

Sprungantwort

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

N=2

N=5

N=10

h(t)

normierte Zeit t · f3dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 139

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Kapitel 5

Transformationen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 140

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Ziel: aus gegebener Tiefpass-Ubertragungsfunktion GpTP(p)aquivalente Hochpass-Ubertragungsfunktion GpHP(p)gewinnen

schaltungstechnischer Ansatz: Kapazitaten im Querzweigdes passiven Netzwerks (siehe S. 80) durch Induktivitatenersetzen; Induktivitaten im Langszweig durch Kapazitaten

die Transformationsvorschrift lautet demnach: p′ = 1/p

dabei ist p′ die normierte Bildvariable im TP-Bereichp ist die normierte Bildvariable im HP-Bereicheine Normierung von p′ bzw. p mit der Kreisfrequenz 2πfNfuhrt — bei logarithmischer Frequenzachse — zu einerSpieglung des TP-Amplituden(betrags)gangs an der FrequenzfN, denn es gilt log(fN/f ) = − log(f /fN)die Normierung kann beispielsweise mit der Grenzfrequenz fDdes Durchlassbereichs erfolgen, d.h., fN = fD

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 141

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Beispiel: Tschebyscheff Typ 1 HP- und TP-Filter 5. Ordnung

10−1

100

101

−40

−35

−30

−25

−20

−15

−10

−5

0

Tiefpass

Hochpass (transformiert)

Hochpass (Matlab)

10log10|G

(f)|2

dB

f

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 142

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Entwurf eines Hochpass-Filters bei gegebenemDampfungstoleranzschema

1 HP-Dampfungstoleranzschema in normierte Form uberfuhren(z. B. Normierung mit fD)

2 durch Frequenztransformation f ′ = 1/f (das Vorzeichen spieltbeim Dampfungsverlauf keine Rolle) aquivalentesTP-Toleranzschema entwickeln

3 fur gegebenen Filtertyp (Butterworth, Tschebyscheff, . . . )Filtergrad und TP-Ubertragungsfunktion GpTP(p

′) ermitteln

4 GpTP(p′) in HP-Ubertragungsfunktion GpHP(p) uberfuhren

gemaßGpHP(p) = GpTP(p

′)|p′=1/p

5 GpHP(p) entnormieren (im Beispiel: p = p · 2πfD)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 143

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Entwurf eines Hochpass-Filters bei gegebenemDampfungstoleranzschema

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 144

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Transformierte Pole und Nullstellen

betrachtet wird der Beitrag einer einzelnen Polstelle p′ν imTP-Bereich, ν ∈ 1, 2, . . . ,N ′es gilt: 1

p′−p′ν= 1

1p−p′ν

= − 1p′ν

· p

p− 1p′ν

fur die Pole im HP-Bereich gilt also mit N = N ′: pν = 1p′ν,

ν = 1, . . . ,N

es entstehen (N −M ′) Nullstellen im Ursprung sowie

M ′ Nullstellen gemaß: pµ = 1p′µ, µ = 1, . . . ,M ′

fur die Konstante kp folgt:

kp = k ′p · (−1)N+M′ ∏Nν=1

1p′ν

·∏M′

µ=1 p′µ

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 145

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5.1 Tiefpass-Hochpass-Transformation

Beispiel: Pole und Nullst. vor und nach der Transformation

−4 −3 −2 −1 0 1 2 3−3

−2

−1

0

1

2

3

Rep

j⋅ Im

p

rot: TP, blau: HP, Tscheby I−Filter

7

−4 −2 0 2 4

−4

−3

−2

−1

0

1

2

3

4

Rep

j⋅ Im

p

rot: TP, blau: HP, Tscheby II−Filter

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 146

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Ziel: aus gegebener Tiefpass-Ubertragungsfunktion GpTP(p)aquivalente Bandpass-Ubertragungsfunktion GpBP(p)gewinnen

das Amplitudenbetragsspektrum sei — bei logarithmischerFrequenzachse — symmetrisch zur Mittenfrequenz f0

fur die Mittenfrequenz gilt also

f0 =√fD · f−D =

√fS · f−S (geometrischer Mittelwert)

und demnach fDf0

= f0f−D

bzw. fSf0= f0

f−S

sowie

log(f0) =12 [log(fD) + log(f−D)] (linearer Mittelwert) bzw.

log(f0) =12 [log(fS) + log(f−S)]

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 147

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Beispiel: Tschebyscheff Typ 1 BP-Filter 5. Ordnung

−40

−35

−30

−25

−20

−15

−10

−5

010

log10|G

(f)|2

dB

f0

B = fD − f−D

fD fSf−S f−D

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 148

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

schaltungstechnischer Ansatz: Kapazitaten im Querzweigdes passiven Netzwerks (siehe S. 80) durch Parallel-schwingkreise (Induktivitat und Kapazitat) ersetzen;Induktivitaten im Langszweig durch Serienschwingkreise

Transformationsvorschrift: p′ = (p + 1/p)/B

p′ ist wieder die normierte Bildvariable im TP-Bereich

p = p/ω0 ist die normierte Bildvariable im BP-Bereich;normiert wird demnach mit ω0 = 2πf0

es ist vorteilhaft, den Ausdruck p + 1/p zusatzlich mit der

normierten Bandbreite B = B/f0 =fD−f

−D

f0zu normieren

dadurch korrespondiert die Frequenz fD im BP-Bereich mit derFrequenz f ′D = 1 im TP-Bereich

fur f ′S folgt demnach: f ′S = fS−1/fSB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 149

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Entwurf eines Bandpass-Filters bei gegebenemDampfungstoleranzschema

1 BP-Dampfungstoleranzschema in normierte Form uberfuhren,(Normierung mit f0)

2 durch Frequenztransformation f ′ = f−1/f

Baquivalentes

TP-Toleranzschema entwickeln

3 fur gegebenen Filtertyp (Butterworth, Tschebyscheff, . . . )Filtergrad und TP-Ubertragungsfunktion GpTP(p

′) ermitteln

4 GpBP(p′) in BP-Ubertragungsfunktion GpBP(p) uberfuhren

gemaßGpBP(p) = GpTP(p

′)|p′=(p+1/p)/B′

5 GpBP(p) entnormieren

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 150

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Entwurf eines BP-Filters bei gegebenem D.-toleranzschema

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 151

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Transformierte Pole und Nullstellen

betrachtet wird der Beitrag einer einzelnen Polstelle p′ν imTP-Bereich, ν ∈ 1, 2, . . . ,N ′es gilt: 1

p′−p′ν= 1

(

p+ 1p

)

/B−p′ν= B · p

p2−p(p′ν B)+1

fur die N = 2N ′ Pole im BP-Bereich gilt also:

pν1,2 =p′νB2

±√(

p′νB/2)2

− 1

es entstehen (N ′ −M ′) Nullstellen im Ursprung sowie

2M ′ Nullstellen gemaß: pµ1,2 =p′µB

2 ±√(

p′µB/2)2

− 1

fur die Konstante kp folgt: kp = k ′p · BN′−M′

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 152

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5.2 Tiefpass-Bandpass-Transformation

Beispiel: Transformation eines Tschebyscheff I-Filters

−2 −1 0 1 2−2

−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

7

Rep

j⋅ Im

p

rot: TP, blau: BP, Tscheby I−Filter

10−1

100

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

Amplitudengang Bandpass und Tiefpass (normierte Frequenzachse)

normierte Frequenz

|G(f

)| in d

B

Tiefpass

Bandpass

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TEIL II: Digitale Filter

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 154

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Literatur:

A.V. Oppenheim and R.W. Schafer, ZeitdiskreteSignalverarbeitung.R. Oldenbourg Verlag, 1999.

D. Kreß and D. Irmer, Angewandte Systemtheorie.Oldenbourg Verlag, Munchen und Wien, 1990.

K.D. Kammeyer and Kristian Kroschel, DigitaleSignalverarbeitung.Vieweg + Teubner, 2009.

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 155

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Kapitel 6

Rekursive zeitdiskreteFilter

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 156

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6.1 Bilinear-Transformation

Ziel: aus gegebenen Ubertragungsfunktion Gp(p) eineszeitkontinuierlichen Filters Ubertragungsfunktion Gz(z) einesrekursiven diskreten Filters gewinnen

Ansatz: 1p(idealer Integrator) als “Elementarbaustein” des

kontinuierlichen Filters durch t02z+1z−1 ersetzen (diskreter idealer

Integrator, Stutzstellenabstand t0 = 1/fp)

die Transformationsvorschrift lautet demnach:

Gz(z) = Gp(p′)|p′= 2

t0

z−1z+1

(1)

der exakte Zusammenhang zwischen p und z ware durchp = 1

t0ln(z) gegeben (Gz(z) ware dann aber keine gebrochen

rationale Funktion mehr)

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6.1 Bilinear-Transformation

die Bilineartransformation fuhrt also zu einer Verzerrung derUbertragungsfunktion in Frequenzrichtung

der Zusammenhang zwischen f (unverzerrt) und f ′ (verzerrtdurch Bilineartransformation) lautet:

f ′ =1

t0· 1πtan (πft0) (2)

ist das Dampfungstoleranzschema eines Digitalfilters gegeben,dann werden die Eckfrequenzen fD und fS zunachstvorverzerrt; das auf die vorverzerrten Eckfrequenzen f ′D und f ′Szugeschnittene Analogfilter wird dann perBilineartransformation in ein Digitalfilter uberfuhrt

entfallt der Vorfaktor 1/t0 in (2), kann auch der Vorfaktor1/t0 in (1) entfallen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 158

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6.1 Bilinear-Transformation

Verzerrung der Frequenz durch die Bilinear-Transformation

0.01 0.10.02 0.04 0.06 0.2 0.3 0.40.01

0.1

0.5

0.05

1

f′ ·t 0

f · t0

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 159

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6.1 Bilinear-Transformation

Transformierte Pole und Nullstellen

betrachtet wird der Beitrag einer einzelnen Polstelle p′ν ,ν ∈ 1, 2, . . . ,N ′, des Analogfilters; es gilt

1

p′ − p′ν=

1

2fpz−1z+1 − p′ν

=1

2fp − p′ν· z + 1

z − 2fp+p′ν2fp−p′ν

fur die N Polstellen des rekursiven Digitalfilters gilt demnachin Abhangigkeit der N ′ = N Polstellen des Analogfilters

zν = (2fp + p′ν)/(2fp − p′ν), ν = 1, . . . ,N

besitzt das Zahlerpolynom des Analogfilters den Grad M ′,ergeben sich fur das Digitalfilter N −M ′ Nullstellen zµ bei −1sowie M ′ Nullstellen gemaß

zµ = (2fp + p′µ)/(2fp − p′µ), µ = 1, . . . ,M ′

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6.1 Bilinear-Transformation

Beispiel: Transformation eines Cauer-Tiefpasses 9. Ordnung

−4 −2 0 2 4

−4

−3

−2

−1

0

1

2

3

4

Rep

j⋅ Im

p

analoges Cauer Filter 9. Ordnung

−1 −0.5 0 0.5 1−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Rez

j⋅ Im

z

digitales Cauer Filter 9. Ordnung

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 161

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6.1 Bilinear-Transformation

Beispiel: digitaler Tschebyscheff I-HP 5. Ordnung

10−2

10−1

100

−10

−9

−8

−7

−6

−5

−4

−3

−2

−1

0

1

normierte Frequenz f/(fp/2)

|G(f

)| in d

B

digitaler Tschebyscheff I−HP, N=5, fD

/(fp/2)=0.083

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Rez

j⋅ Im

z

5

digitaler Tschebyscheff I−HP, N=5, fD

/(fp/2)=0.083

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Grundidee:

Impulsantwort des Analogfilters durch Partialbruchzerlegungder Ubertragungsfunktion (und anschließende Transformationin den Zeitbereich) analytisch bestimmen

Impulsantwort abtasten und Einzelterme in den z-Bereichtransformieren

u.U. großer Fehler durch Aliasing (Verletzung des Abtastth.)

Partialbruchdarstellung von Gp(p):

Gp(p) = a0 +

nP∑

ν=1

rν∑

k=1

aν,k

(p − pν)k, wobei a0 =

0 furM < NαM

βNfurM = N

pν sind die nP unterschiedlichen Polstellen (Nullstellen desNennerpolynoms) mit den Vielfachheiten rν

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Impulsantwort des Analogfilters:

gc(t) = a0δ(t) +

nP∑

ν=1

rν∑

k=1

aν,k

(k − 1)!· tk−1 · epν t · s(t)

s(t) ist der Einheitssprung, wobei s(0) = 1/2 gilt

a0δ(t) ist der ‘direct feed-through term’ (nur fur M = N

vorhanden)

Impulsantwort des zeitdiskreten Filters:

g [n] = a0δ[n] +

nP∑

ν=1

rν∑

k=1

t0aν,k

(k − 1)!· (n · t0)k−1 · epνnt0 · s[n]

Hinweis: der ‘direct feed-through term’ darf nicht mit t0bewertet werden

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Ubertragungsfunktion des zeitdiskreten Filters:

Annahme: nur einfache Pole, d.h., nP = N

Gz(z) = a0 +

N∑

ν=1

t0 · aν2

· z + zν

z − zν, wobei zν = epν t0

zusatzl. Beitrag eines Pols pν mit der Vielfachheit 2:

t0 · aν,12

· z + zν

z − zν+ t20 · aν,2 ·

z · zν(z − zν)2

zusatzl. Beitrag eines Pols pν mit der Vielfachheit 3:

t0 · aν,12

· z + zν

z − zν+ t20 ·aν,2 ·

z · zν(z − zν)2

+ t30 ·aν,2 ·z · zν · (z + zν)

(z − zν)3

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Beispiel: Zielvorgaben: amin = 70 dB, amax = 0.005 dB,fd = 20 kHz, fs = 24 kHz, Cauer-Tiefpass Charakteristik

10 20 24 30 40 48−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

Frequenz f in kHz

|G(f

)| in d

BCauer−Filter 10. Ordnung, Impulsinvariantmethode

Analogfilter

fp=96 kHz

fp=192 kHz

fp=384 kHz

fp=768 kHz

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 166

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Beispiel (Forts.): Darstellung des Durchlassbereichs

10 20−0.02

−0.015

−0.01

−0.005

0

0.005

0.01

0.015

0.02

Frequenz f in kHz

|G(f

)| in d

BCauer−Filter 10. Ordnung, Impulsinvariantmethode

Analogfilter

fp=96 kHz

fp=192 kHz

fp=384 kHz

fp=768 kHz

⇒ durch die Welligkeit im Sperrbereich tritt starkes Aliasing auf

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Beispiel (Forts.): Vergleich Bilinear-Tr. / Impulsinvariant-M.

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Rez

j⋅ Im

z

Cauer−Filter 10. Ordnung, Bilineartransformation, fp=768 kHz

−1 −0.5 0 0.5 1

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Rez

j⋅ Im

z

Cauer−Filter 10. Ordnung, Impulsinvariantmethode, fp=768 kHz

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 168

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6.2 Impulsinvariant-Methode

weiteres Beispiel: Zielvorgaben: amin = 70 dB, amax = 0.5 dB,fd = 20 kHz, fs = 24 kHz, Tschebyscheff I-Tiefpass Charakteristik

1 10 20 24 30−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

Frequenz f in kHz

|G(f

)| in d

B

Tschebyscheff I−Filter 16. Ordnung, Impulsinvariantmethode

Analogfilter

fp=96 kHz

1 10 20 24 30−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Frequenz f in kHz

|G(f

)| in d

B

Tschebyscheff I−Filter 16. Ordnung, Impulsinvariantmethode

Analogfilter

fp=96 kHz

⇒ hier gibt es keine Aliasing-Probleme

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6.2 Impulsinvariant-Methode

Anmerkungen zur Matlab-Implementierung ’impinvar’:

der ‘direct feed-through term’ des Analogfilters darf NICHTmit t0 gewichtet werden; die MATLAB-Funktion impinvar istin dieser Hinsicht falsch implementiert

bei der MATLAB-Implementierung wird den kausalenExpontentialimpulsen an der Sprungstelle t = 0 derrechtsseitige Grenzwert zugewiesen; dadurch folgt (fur denFall ausschließlich einfacher Pole) die etwas ungenauereZuordnung

Gz(z) = a0 +

nP∑

ν=1

t0 · aν ·z

z − zν, wobei zν = epν t0

⇒ der großte Fehler entsteht dabei bei f = 0

die Impulsinvariant Methode eignet sich hervorragend, um dieImpuls- oder Sprungantwort von Analogfiltern zu bestimmen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 170

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6.3 Kanonische rekursive Filterstrukturen

Direktform 1:

Darstellung als Signalflussgraph

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6.3 Kanonische rekursive Filterstrukturen

Direktform 2:

ergibt sich, wenn die vorherige Struktur (Direktform 1)transponiert wird

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 172

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6.3 Kanonische rekursive Filterstrukturen

Kaskaden- und Parallelstruktur:

die Parallelstruktur folgt unmittelbar aus der Partialbruch-zerlegung

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 173

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6.4 Auswirkung der Koeffizientenquantisierung

Annahme: quantisierter Koeffizient (Ruckkoppelzweig):

βν = βν +∆βν , ν = 0, . . . ,N − 1 (βN = 1)

∆βν ist der Quantisierungsfehler

Polstellen ohne Quantisierung: zi , i = 1, 2, . . . ,N(Annahme: nur einfache Pole)

Positionsfehler der i -ten Polstelle fur die Direktform 1:

∆zi =N−1∑

ν=0

∂zi∂βν

·∆βν = −N−1∑

ν=0

zνiN∏

k=1,k 6=i

(zi − zk)

·∆βν

der Positionsfehler wachst mit sinkendem Abstand |zi − zk |zwischen den (als verschieden vorausgesetzten) Polender Fehler wachst uberproportional mit der Anzahl der Pole(Produktterm beachten) ⇒ Kaskadenstruktur verwenden

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 174

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6.4 Auswirkung der Koeffizientenquantisierung

Beispiel: 16 bit Quant. (Festkomma, fD=20 kHz, N = 10)

10 20 40−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

10

ideal

Direktform 1, fs=96 kHz

20log10|G

(f)|dB

f in kHz

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6.4 Auswirkung der Koeffizientenquantisierung

Beispiel: 16 bit Quant. (Festkomma, fD=20 kHz, N = 10)

10 20 40−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

10

ideal

Direktform 1, fs=192 kHz

Kaskade, fs=192 kHz20

log10|G

(f)|dB

f in kHz

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

Beispiel: 3 Bit Quantisierung

−1 −0.5 0 0.5 1−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1Festkommadarstellung mit Matlab

Eingangsamplitude x

Au

sg

an

gsa

mp

litu

de

Q(x

)

RoundMode: nearest

RoundMode: ceil

RoundMode: floor

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

Lineares Ersatzmodell eines Quantisierers

• hier: Runden zum nachsten Nachbarn

x[n]

e[n]

Q(x[n])

bei einem (B+1) BitQuantisierer gilt fur dieQuantisierungsstufenbreite:∆ = Xmax/2

B

fe(x)1/∆

x∆2−∆

2

Φee(f )

∆2/(12 · fp)

ffp2− fp

2

∆2/12

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

IIR-Struktur der direkten Form 1 (Bsp. mit N = 2)

x1[n] x1[n] y [n]

α0

α1

α2

−β0

z−1

z−1

z−1

z−1

−β1

QB1 QB

Annahmen:

(B+1) Bit Schieberegister

(2B+1) Bit Addierer (also keine Rundung nach derMultiplikation der (B+1) Bit Festkommazahlen)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 179

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

IIR-Struktur der direkten Form 1: Lineares Ersatzschaltbild

x1[n] x1[n]y [n]

α0

α1

α2

−β0

z−1

z−1

z−1

z−1

−β1

e1[n] e2[n]

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 180

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

IIR-Struktur der direkten Form 1:

Rauschvarianz σ21 von y [n] infolge der Rauschquelle e1[n]:

σ21 =

∆2B1

12· 1fp

·∫ fp/2

−fp/2|G (f )|2 df =

∆2B1

12·

∞∑

n=0

g2[n],

Rauschvarianz σ22 von y [n] infolge der Rauschquelle e2[n], also

infolge des internen Rundens:

σ22 =

∆2B

12· 1fp

·∫ fp/2

−fp/2|GR(f )|2 df =

∆2B

12·

∞∑

n=0

g2R[n],

wobei GR(z) die Ubertragungsfunktion des Ruckkoppelzweigsist:

GR(z) =zN

∑Nν=0 βνz

νmit βN = 1

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

IIR-Struktur der direkten Form 1:

wird hingegen nach jeder Multiplikation gerundet, werden also(B + 1) Bit Addierer verwendet, dann konnen insgesamt(M + 1 + N) Rauschquellen (Anzahl der Multiplizierer) zurRauschquelle e2[n] zusammengefasst werden

fur die Rauschvarianz σ22 von y [n] infolge des internen

Rundens gilt dann

σ22 = (M + 1 + N) · ∆

2B

12· 1fp

·∫ fp/2

−fp/2|GR(f )|2 df

bei der Kaskadierung von Filtern muss berucksichtigt werden,dass jedes ausgangsseitige Rauschen durch die nachfolgendenStufen gefiltert wird

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 182

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

Rauschvarianz durch Rundung innerhalb der Schaltung

• hier: Filter 2. Ordnung mit (2B+1) Bit AddierernHinweis: dargestellt wird σ2

2 · 12/∆2B

0 5 10 15 2010

0

101

102

quality factor Q

no

rmie

rte

Ra

usch

va

ria

nz a

m A

usg

an

g

IIR−Filter 2. Ordnung: Rauschbeitrag durch e2[n]

analytische Schaetzung

Simulation

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 183

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6.5 Auswirkungen des Quantisierungsrauschens

Grenzzyklus als Folge von Rundung

• hier: Filter 2. Ordnung, 16 Bit Quantisierung

0 20 40 60 80 100 120−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

n

Antwort auf einen Rechteckimpuls

200 250 300 350−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1x 10

−4

n

y[n

]

Antwort auf einen Rechteckimpuls

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 184

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Kapitel 7

Entwurf von FIR-Filternmit der Fenstermethode

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 185

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7.1 Typen linearphasiger FIR-Filter

Typ 1:

fur die Stutzstellen der Impulsantwort gilt: g [n] = g [M − n](gerade Symmetrie bezogen auf den Zeitpunkt M

2 t0)die Filterordnung M = N ist eine gerade ganze Zahl

fur G (f ) gilt damit G (f ) = Gg(f ) · e−j2πf M2t0 , |f | ≤ fp

2 , wobei

Gg(f ) = g

[M

2

]+

M/2∑

n=1

2g

[n +

M

2

]cos(2πfnt0)

0 5 10−0.4

−0.3

−0.2

−0.1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

n

g[n

]

−0.5 0 0.5−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

f/fp

Gg(f

)

Anmerkung: Gg(f ) kanndurchaus biploar sein, alsoPhasensprunge ±π enthalten

⇒ man spricht von einerverallgemeinerten linearen Phase

entsprechendes gilt fur Gu(f )

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 186

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7.1 Typen linearphasiger FIR-Filter

Typ 2:

fur die Impulsantwort gilt: g [n] = g [M − n](gerade Symmetrie bezogen auf den Zeitpunkt M

2 t0)

M ist eine ungerade ganze Zahl

fur G (f ) gilt damit G (f ) = Gg(f ) · e−j2πf M2t0 , |f | ≤ fp

2 , wobei

Gg(f ) =

(M+1)/2∑

n=1

2g

[n +

M − 1

2

]cos

(2πf

2n − 1

2t0

)

0 1 3 5 7 9 11−0.3

−0.2

−0.1

0

0.1

0.2

0.3

n

g[n

]

−0.5 0 0.5−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

f/fp

Gg(f

)

G (f ) verschwindetnotwendigerweise bei f = fp/2

wenig geeignet, wenn sich derDurchlass-Bereich bis fp/2erstrecken soll

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 187

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7.1 Typen linearphasiger FIR-Filter

Typ 3:

fur die Impulsantwort gilt: g [n] = −g [M − n](ungerade Symmetrie bezogen auf den Zeitpunkt M

2 t0)

M ist eine gerade ganze Zahl

fur G (f ) gilt damit G (f ) = jGu(f ) · e−j2πf M2t0 , |f | ≤ fp

2 , wobei

Gu(f ) = −M/2∑

n=1

2g

[n +

M

2

]sin(2πfnt0)

0 5 10−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

n

g[n

]

−0.5 0 0.5

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

f/fp

Gu(f

)

G (f ) verschwindet auch hiernotwendigerweise bei f = fp/2

im Beispiel wird der AnteilGu(f ) der Ubertragungsfunktioneines diskreten Hilbert-Transformators gezeigt

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 188

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7.1 Typen linearphasiger FIR-Filter

Typ 4:

fur die Impulsantwort gilt: g [n] = −g [M − n](ungerade Symmetrie bezogen auf den Zeitpunkt M

2 t0)

M ist eine ungerade ganze Zahl

fur G (f ) gilt damit G (f ) = jGu(f ) · e−j2πf M2t0 , |f | ≤ fp

2 , wobei

Gu(f ) = −(M+1)/2∑

n=1

2g

[n +

M − 1

2

]sin

(2πf

2n − 1

2t0

)

0 1 3 5 7−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

n

g[n

]

−0.5 0 0.5

−1

−0.8

−0.6

−0.4

−0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

f/fp

Gu(f

)

im Beispiel wird wieder derAnteil Gu(f ) der Ubertragungs-funktion eines diskreten Hilbert-Transformators gezeigt

Typ 4 ist hier gegenuber Typ 3vorzuziehen

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 189

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7.2 Amplitudengang bei verallgem. linearer Phase

wie erhalt man ein Typ 1, Typ 2, Typ 3 oder Typ 4 Filter?

Fensterfunktion: w [n], n = 0, 1, . . . ,M

vorausgesetzte Symmetrie: w [n] = w [M − n]

zugehoriges Spektrum: W (f ) = Wg(f ) · e−j2πft0M/2, |f | ≤ fp2

Wg(f ) ist eine gerade (Index ’g’) reelle Funktion

fur die zu approximierende ideale Ubertragungsfunktion Gi(f )gelte entweder

Gi(f ) = Gi(−f ) ⇒ Gi(f ) ist gerade und damit rein reell

oder

Gi(f ) = −Gi(−f ) ⇒ Gi(f ) ist ungerade und damit imaginar

fur |f | ≤ fp2 sei Gi(f ) = Gi(f ) · e−j2πft0M/2

gi(t) hat — bezogen auf den Zeitpunkt M2 t0 — entweder eine

gerade oder ungerade SymmetrieGi(f ) besitzt eine konstante Gruppenlaufzeit (|f | ≤ fp

2 )

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 190

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7.2 Amplitudengang bei verallgem. linearer Phase

fur die Ubertragungsfunktion G (f ) des Filters folgt damit:

G (f ) = W (f )a∗ Gi(f ) =

1

fp

∫ fp/2

−fp/2Wg(ν)·Gi(f−ν)dν · e−j2πf M

2t0

aufgrund der vorausgesetzten Symmetrien von W (f ) undGi(f ) hat auch G (f ) eine konstante Gruppenlaufzeit

⇒ man erhalt ein FIR-Filter vom Typ 1, Typ 2, Typ 3 oder Typ 4

das Verhalten von G (f ) in der Umgebung einer Sprungsstellebei f = fc (hier: Ubergang vom Durchlass in den Sperrbereich,Typ 1 oder Typ 2 Filter) kann damit mit Hilfe des laufendenIntegrals

Gg(f ) ≈ 1− 1

fp

f−fc∫

−fp/2

Wg(ν)dν, wobei G (f ) = Gg(f )·e−j2πf M2t0

approximiert werden

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 191

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7.2 Amplitudengang bei verallgem. linearer Phase

Zum Verhalten der Ubertragungsfunktion an Sprungstellen:

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 192

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Zeitverlaufe

0 10 20 30 40 500

0.2

0.4

0.6

0.8

1

n

w[n

]

M=48

Rechteck

Barlett

Hann

Hamming

Blackman

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 193

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Rechteck-Fenster, Spektrum

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0Rechteck−Fenster, M=48

f /fp

20·log10(W

(f)/W

(0))

dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 194

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Rechteck-Fenster, Verhalten an Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Rechteck−Fenster, M=48

δdB ≈ −21 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 195

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Bartlett-Fenster, Spektrum

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0Bartlett−Fenster, M=48

f /fp

20·log10(W

(f)/W

(0))

dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 196

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Bartlett-Fenster, Verhalten an Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Bartlett−Fenster, M=48

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 197

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Vom Rechteck-Fenster zum Hann-Fenster (1)

mit Twin = M ·t0 gilt fur das Spektrum des Rechteckfensters

W (f ) ≈ M · si (πfTwin)︸ ︷︷ ︸Wg(f )

·e−j2πfTwin/2 |f | ≤ fp/2

die Breite der Hauptkeule betragt 2/Twin = 2/(M ·t0),normiert mit der Abtastfrequenz fp = 1/t0 also 2/Mdiese geringe Breite der Hauptkeule wird durch eine sehrgeringe Dampfung der Nebenkeulen erkauftdie Approximationsgute δ betragt nur 21 dB

die Nebenkeulendampfung lasst sich gezielt erhohen, wenn 2weitere si(·)-Funktionen spektral verschoben angeordnetwerden, vgl. folgende Abb.

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 198

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Vom Rechteck-Fenster zum Hann-Fenster (2)

-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5-0.2

-0.1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

Wg(f) (Hann)

Wg1

(f) (Rechteck)

Wg2

(f)

Wg3

(f)

f · Twin

Wg(f)/M

Wg(f ) = Wg1(f ) +Wg2(f ) +Wg3(f ), wobei Wg1(f ) ≈ M2· si (πfTwin)

Wg2(f ) ≈ M4· si

(

π(

f − 1Twin

)

Twin

)

Wg3(f ) ≈ M4· si

(

π(

f + 1Twin

)

Twin

)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 199

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Vom Rechteck-Fenster zum Hann-Fenster (3)

der Sprektralfunktion W (f ) = Wg(f ) · e−j2πfTwin/2,|f | ≤ fp/2, entspricht im Zeitbereich die Fensterfunktion

w [n] =

0.5− 0.5 · cos(2πn/M) 0 ≤ n ≤ M

0 sonst

⇒ Hann-Fenster

die relative Breite der Hauptkeule hat sich von 2/M auf 4/Merhoht

dafur betragt die Dampfung der ersten Nebenkeule statt13 dB nun 31,5 dB

die Approximationsgute erhoht sich von 21 dB auf etwa 44 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 200

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Hann-Fenster, Spektrum

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10(

W(f

)/ W

(0)

) d

BHann−Fenster, M=48

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 201

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Hann-Fenster, Verhalten an Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Hann−Fenster, M=48

δdB ≈ −44 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 202

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Hamming-Fenster, Spektrum

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10(

W(f

)/ W

(0)

) d

BHamming−Fenster, M=48

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 203

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Hamming-Fenster, Verhalten an Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Hamming−Fenster, M=48

δdB ≈ −54 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 204

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Blackman-Fenster, Spektrum

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10(

W(f

)/ W

(0)

) d

BBlackman−Fenster, M=48

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 205

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Blackman-Fenster, Verhalten an Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Blackman−Fenster, M=48

δdB ≈ −75 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 206

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Zusammenfassender Vergleich (1)

Rechteck-Fenster:

Fensterfunktion: w [n] =

1, 0 ≤ n ≤ M ,0, sonst

Dampfung Nebenkeule: ≈ 13 dBrelative Breite der Hauptkeule: BHK

fp≈ 2/M

Approximationsfehler (Sprung): δdB ≈ −21 dBrelative Ubergangsbreite (Sprung): ∆f

fp≈ 0.9/M

Bartlett-Fenster:

Fensterfunktion:

w [n] =

2n/M , 0 ≤ n ≤ M/2,M gerade

2− 2n/M , M/2 < n ≤ M ,0, sonst

Dampfung Nebenkeule: ≈ 26.5 dBrelative Breite der Hauptkeule: BHK

fp≈ 4/M

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 207

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7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Zusammenfassender Vergleich (2)

Hann-Fenster:Fensterfunktion:

w [n] =

0.5− 0.5 · cos(2πn/M), 0 ≤ n ≤ M ,0, sonst

Dampfung Nebenkeule: ≈ 31.5 dBrelative Breite der Hauptkeule: BHK

fp≈ 4/M

Approximationsfehler (Sprung): δdB ≈ −44 dBrelative Ubergangsbreite (Sprung): ∆f

fp≈ 3/M

Hamming-Fenster:Fensterfunktion:

w [n] =

0.54− 0.46 · cos(2πn/M), 0 ≤ n ≤ M ,0, sonst

Dampfung Nebenkeule: ≈ 42.5 dBrelative Breite der Hauptkeule: BHK

fp≈ 4/M

Approximationsfehler (Sprung): δdB ≈ −54 dBrelative Ubergangsbreite (Sprung): ∆f

fp≈ 3.3/M

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 208

Page 209: TEIL I: Analoge Filter · damit kann jedes Filter N-ter Ordnung durch Filter 1. und 2. Ordnung kaskadiert werden Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale

7.3 Haufig verwendete Fensterfunktionen

Zusammenfassender Vergleich (3)

Blackman-Fenster:

Fensterfunktion: w [n] =0.42− 0.5 · cos(2πn/M) + 0.08 · cos(4πn/M), 0 ≤ n ≤ M ,0, sonst

Dampfung Nebenkeule: ≈ 58 dBrelative Breite der Hauptkeule: BHK

fp≈ 6/M

Approximationsfehler (Sprung): δdB ≈ −75 dBrelative Ubergangsbreite (Sprung): ∆f

fp≈ 5.5/M

⇒ bei Standardapproximationen (Tiefpass, Hochpass, etc.)richtet sich die Wahl des Fensters nach dem zulassigenApproximationsfehler

⇒ ein parametrisches Fenster, bei dem derApproximationsfehler einstellbar ist, ware vorteilhaft

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 209

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Fensterverlauf als Funktion von β

0 10 20 30 40

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

Kaiser−Fenster, M=48

n

w[n

]

β=0

β=3

β=6

β=9

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 210

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Fouriertransformierte als Funktion von β

0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10(

W(f

)/ W

(0)

) d

BKaiser−Fenster, M=48

β=0

β=3

β=6

β=9

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 211

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Verhalten an spektraler Sprungstelle

−0.1 −0.05 0 0.05 0.1−100

−90

−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f/fp

20⋅ l

og

10 |G

(f)|

dB

Kaiser−Fenster, M=48

β=0

β=3

β=6

β=9

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 212

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Approximationsfehler und Breite Ubergangsbereich

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 213

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Approximationsfehler und Breite Ubergangsbereich

Parameter β in Abhangigkeit des Approximationsfehlers:

a0 = −20 log10(δ) dB

β =

0.1102(a0 − 8.7) a0 > 500.5842(a0 − 21)0.4 + 0.07886(a0 − 21) 21 ≤ a0 ≤ 500 a0 < 21

notwendige Fensterbreite (M + 1) in Abhangigkeit von β und

der spektralen Breite ∆f des Ubergangsbereichs:

M + 1 =⌈

a0−8

2.285·2π·∆f

⌉,

wobei ∆f eine mit fp normierte Breite ist

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 214

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Tiefpass-Filters (1)

Zielparameter:

konstante GruppenlaufzeitMinimaldampfung im Sperrbereich: amin = 60 dBEckfrequenz Durchlassbereich: fD = fD/fp = 0.2

Eckfrequenz Sperrbereich: fS = fS/fp = 0.3

abgeleitete Entwurfsparameter:

Grenzfrequenz fc des zu approximierenden idealenTiefpass-Filters: fc = 0.25(folgt aus der Symmetrie der Filterflanke, siehe Seite 213)Breite Ubergangsbereich: ∆f = 0.1 (Approximationsfehler von0.001 im Durchlassbereich wird erkauft)β = 0.1102(a0 − 8.7) = 5.653Filterordnung: ⌈(a0 − 8)/(2.285 · 2π · 0.1)⌉ − 1 = 36

Impulsantwort: g [n] = 2fcsi(π2fc(n −M/2))︸ ︷︷ ︸gi[n]

·w [n], 0 ≤ n ≤ 36

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 215

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Tiefpass-Filters (2)

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

f⋅t0

20⋅ l

og

10(

G(f

) )

dB

M=36, β=5.653, fD

=0.2, fS=0.3, f

c=0.25, a

min=a

0=60 dB

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 216

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Tiefpass-Filters (3)

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−1.5

−1

−0.5

0

0.5

1x 10

−3

f⋅t0

Ap

pro

xim

atio

nsfe

hle

r g

gb

. id

ea

lem

TP

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 217

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Hochpass-Filters (1)

Zielparameter:

konstante GruppenlaufzeitMinimaldampfung im Sperrbereich: amin = 60 dBEckfrequenz Durchlassbereich: fD = fD/fp = 0.3

Eckfrequenz Sperrbereich: fS = fS/fp = 0.2

abgeleitete Entwurfsparameter:

fur die Impulsantwort des Hochpassfilters gilt:

g [n] =(si(π(n −M/2))− 2fcsi(π2fc(n −M/2))

)

︸ ︷︷ ︸gi[n]

·w [n], 0 ≤ n ≤ M ,

wobei der Subtrahend mit der Impulsantwort des aquivalentenTiefpass-Filters korrespondiertfur ein gerades M “entartet” si(π(n −M/2) zu δ(n −M/2)

Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Analoge und digitale Filter 218

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Hochpass-Filters (2)

abgeleitete Entwurfsparameter (Fortsetzung):

fur den aquivalenten Tiefpass ergeben sich die Parameter ausdem vorherigen Beispiel, also β = 5.653 und M = 36;allerdings wird der zulassige Approximationsfehler bei diesenParametern im Sperrbereich uberschritten; dieser Effekt istauch aus der Abb. auf Seite 216 ersichtlicheine Erhohung von β = 5.653 auf β = 5.8 sichert diegeforderte Approximationsgute (Minimaldampfung) imSperrbereich, allerdings muss auch M erhoht werdenbei M = 37 (ungerade Zahl) handelt es sich um ein FIR-Filtervom Typ 2, das immer eine Nullstelle bei z = −1 aufweist;dieser Sachverhalt ist fur die Approximationsgute imDurchlassbereich eines Hochpass-Filters ungunstig (unendlicheDampfung bei f = fp/2)eine Erhohung auf M = 38 (FIR-Filter Typ 1) bringt diegewunschte Approximationsgute

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7.4 Entwurf auf Basis des Kaiser-Fensters

Beispielrealisierung eines Hochpass-Filters (3)

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5−80

−70

−60

−50

−40

−30

−20

−10

0

M=37, β=5.652

M=38, β=5.8

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Dezimationsfilter, Direktform 2

Beispiel: Filterordnung M = 8, Dezimationsfaktor L = 3

falls sich alle (M +1) Filterkoeffizienten unterscheiden, werdenpro Ausgangstakt L · (M + 1) Multiplikationen benotigt⇒ sehr ineffektiv

3x

z−1z−1z−1z−1z−1z−1z−1z−1x [n]

g0 g1 g2 g3 g4 g5 g6 g7 g8

w [n]

y [n] = w [0],w [3],w [6], . . .

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Dezimationsfilter, realisiert als Polyphasen-Filter (1)

Beispiel wie zuvor, Downsampling nach der Filterung

immer noch L · (M + 1) Multiplikationen pro Ausgangstakt

3x

z−1

z−1

z−3

z−3

z−3

z−6

z−6

z−6

E0(z3) E1(z3) E2(z

3)

x [n]

g0 g1 g2g3 g4 g5g6 g7 g8

∑∑∑

y [n]

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Dezimationsfilter, realisiert als Polyphasen-Filter (2)

Beispiel wie zuvor, Downsampling vor der Filterung

nur noch (M + 1) Multiplikationen pro Ausgangstakt

3x3x 3x

z−1

z−1

z−1

z−1

z−1

z−2

z−2

z−2

. . . , x[0], x[3], . . . . . . , x[−1], x[2], . . . . . . , x[−2], x[1], . . .

E0(z) E1(z) E2(z)

x [n]

g0 g1 g2g3 g4 g5g6 g7 g8

∑∑∑

y [n]

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Interpolationsfilter, Direktform 2

Beispiel: Filterordnung M = 8, Interpolationsfaktor L = 3

falls sich alle (M + 1) Filterkoeffizienten unterscheiden,werden pro Eingangstakt L · (M +1) Multiplikationen benotigt⇒ sehr ineffektiv

3x

z−1z−1z−1z−1z−1z−1z−1z−1

x [n]

g0 g1 g2 g3 g4 g5 g6 g7 g8

w [n] = x [0],0, 0, x [1], 0, 0, x [2],0, 0, . . .

y [n]

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Interpolationsfilter, realisiert als Polyphasen-Filter (1)

Beispiel wie zuvor, Upsampling vor der Filterung

immer noch L · (M + 1) Multiplikationen pro Eingangstakt

3x

z−1

z−1

w [n] = x [0],0, 0, x [1], 0, 0, x [2],0, 0, . . .

z−3

z−3

z−3

z−6

z−6

z−6

E0(z3) E1(z3) E2(z3)

x [n]

g0 g1 g2g3 g4 g5g6 g7 g8

∑∑∑

∑ ∑

y [n]

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7.6 Dezimations- und Interpolationsfilter

Interpolationsfilter, realisiert als Polyphasen-Filter (2)

Beispiel wie zuvor, Upsampling nach der Filterung

nur noch (M + 1) Multiplikationen pro Eingangstakt

3x 3x 3x

z−1

z−1

z−1

z−1

z−1

z−2

z−2

z−2

E0(z) E1(z) E2(z)

x [n]

g0 g1 g2g3 g4 g5g6 g7 g8

∑∑∑

∑ ∑

y [n]

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