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Teilnehmerverzeichnis Antiquariat Fons Blavus Hans-Günter Bilger • Kindelbergweg 46 • D – 71272 Renningen +49 7159 902502 [email protected] • www.fonsblavus.eu Antiquariat Lenzen Münsterstraße 334 • D – 40470 Düsseldorf +49 211 15796935 [email protected] • www.antiquariat-lenzen.de Antiquariat Thomas Mertens Winterfeldtstraße 51 • D – 10781 Berlin +49 30 2519203 [email protected] • www.antiquariat-mertens.de Antiquariat am Moritzberg Dr. Lothar Hennighaus • Zierenbergstraße 90 • D – 31337 Hildesheim +49 5121 1744047 [email protected] • www.antiquariat-hildesheim.de Antiquariat Daniel Osthoff Martinstraße 19 • D – 97070 Würzburg +49 0931 572545 [email protected] • www.antiquariat-osthoff.de Antiquariat Thomas Rezek Amalienstraße 63 • D – 80799 München +49 89 28879165 [email protected] • www.a-rezek.de Antiquariat Michael Solder Frauenstraße 49/50 • D – 48143 Münster +49 251 45339 +49 171 2669509 [email protected] • www.antiquariat-solder.de abooks.de Themenkataloge: Alte Drucke vor 1700 Geehrte Bücherfreund*innen, unser neuer Themenkatalog „Alte Drucke vor 1700“ soll einen kleinen Einblick in die Druckerzeugnisse vergangener Zeiten vermitteln. Allein die Art der damaligen Einband- gestaltung – Schweins- und Kalbslederbände, Pergamenteinbände auf Holzdeckeln, Pappbände – ist schon bemerkenswert und war wesentlich umfangreicher als heutzutage und findet sich heute nur noch in bibliophil gestalteten Büchern kleiner Editionen. Aber viel interessanter sind für mich die Themen, die vor über 300 Jahren unsere Vorfahren bewegten und die sich in den angebotenen Büchern widerspiegeln. So finden sich eine Reisebeschreibung aus Afrika von 1563, aus Jerusalem (1517) und aus der Türkei und Persien aus dem 17. Jahrhundert. Ein Sternenatlas von 1661 ist einer der besonderen Schriften über die Astrologie, von denen es gleich mehrere in unserer Zusammenstellung gibt. Juristische Schriften, frühe Werke über Anatomie und Geburtshilfe, ein Gesundheits- und Diätbuch von 1587, der Bericht von einer Fürstlich Württembergischen Hochzeit aus dem Jahr 1575, ein zoologische Werk aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit einer Abhandlung über Einhörner, einen „Lustgart Newer deuttscher Poeteri“, botanische Bücher mit wunderbaren Holzschnitten der Zeit sollen nur als Beispiel dafür dienen, dass dieser Katalog auch eine kleine Entdeckungsreise zum Stand der Wissenschaften und Kultur der damaligen Zeit sein kann. Dabei wünsche ich Ihnen viel Vergnügen Ihr D. Thursch Der Katalog wird von der Firma abooks.de herausgegeben und bietet keine eigenen Bücher zum Verkauf an, versteht sich lediglich als Mittler zwi- schen Käufer und Verkäufer. Kaufverträge kommen nur zwischen den einzelnen Anbietern und den Interessenten zustande. Eine Haftung der Firma abooks.de besteht nicht. Wenn Sie aus diesem Katalog eine Bestellung aufgeben möchten, wenden Sie sich bitte direkt an den Anbieter. Für den Vertragsabschluss gelten die Geschäftsbedingungen des jew. Antiquariats. Diese können Sie auf den Homepages der Kollegen einsehen. Herausgeber: abooks.de e.K. • Inhaber Detlef Thursch • Rosenstraße 10 • D 54587 Lissendorf • +49 6597 901071 • [email protected] • www.abooks.de

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Hans-Günter Bilger • Kindelbergweg 46 • D – 71272 Renningen+49 7159 902502

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abooks.de Themenkataloge: Alte Drucke vor 1700

Geehrte Bücherfreund*innen,

unser neuer Themenkatalog „Alte Drucke vor 1700“ soll einen kleinen Einblick in die Druckerzeugnisse vergangener Zeiten vermitteln. Allein die Art der damaligen Einband-gestaltung – Schweins- und Kalbslederbände, Pergamenteinbände auf Holzdeckeln, Pappbände – ist schon bemerkenswert und war wesentlich umfangreicher als heutzutage und findet sich heute nur noch in bibliophil gestalteten Büchern kleiner Editionen.

Aber viel interessanter sind für mich die Themen, die vor über 300 Jahren unsere Vorfahren bewegten und die sich in den angebotenen Büchern widerspiegeln. So finden sich eine Reisebeschreibung aus Afrika von 1563, aus Jerusalem (1517) und aus der Türkei und Persien aus dem 17. Jahrhundert.

Ein Sternenatlas von 1661 ist einer der besonderen Schriften über die Astrologie, von denen es gleich mehrere in unserer Zusammenstellung gibt. Juristische Schriften, frühe Werke über Anatomie und Geburtshilfe, ein Gesundheits- und Diätbuch von 1587, der Bericht von einer Fürstlich Württembergischen Hochzeit aus dem Jahr 1575, ein zoologische Werk aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit einer Abhandlung über Einhörner, einen „Lustgart Newer deuttscher Poeteri“, botanische Bücher mit wunderbaren Holzschnitten der Zeit sollen nur als Beispiel dafür dienen, dass dieser Katalog auch eine kleine Entdeckungsreise zum Stand der Wissenschaften und Kultur der damaligen Zeit sein kann.

Dabei wünsche ich Ihnen viel Vergnügen

Ihr D. Thursch

Der Katalog wird von der Firma abooks.de herausgegeben und bietet keine eigenen Bücher zum Verkauf an, versteht sich lediglich als Mittler zwi-schen Käufer und Verkäufer. Kaufverträge kommen nur zwischen den einzelnen Anbietern und den Interessenten zustande. Eine Haftung der Firma abooks.de besteht nicht. Wenn Sie aus diesem Katalog eine Bestellung aufgeben möchten, wenden Sie sich bitte direkt an den Anbieter. Für den Vertragsabschluss gelten die Geschäftsbedingungen des jew. Antiquariats. Diese können Sie auf den Homepages der Kollegen einsehen.

Herausgeber: abooks.de e.K. • Inhaber Detlef Thursch • Rosenstraße 10 • D 54587 Lissendorf • +49 6597 901071 • [email protected] • www.abooks.de

Africana – Ramusio, Giovanni Battista. Primo volume, & Terza editione delle Navigationi et Viaggi (...). La descrittione dell’ Africa, & del paese del’ Prete Ianni, con varij viaggi, dalla Città di Lisbona, & dal Mar Rosso infino à Calicut, & all’ isole Moluche, dove nascono le Spetiere, & la Navigatione attorno il Mondo. 3. Auflage. Nur Band 1 (von 3). Venetia (Venedig), Lucantonio Giunta, 1563. Mit Holzschnitt-Druckermarke (wiederholt), einigen -Initialen, 5 Textholzschnitten, 5 Holzschnitt-Tafeln (Pläne) und 1 -Karte des Nils. Titel, 3 Bll., fol. 34, 394. Folio. Moderner flexibler Pergamentband auf 5 durchzogenen Bünden und mit Lederschnur-Schließen. € 3.500,-Leclerc 484 („précieuse collection“) bzw. 1234; Brunet IV, 1100f („collection recherchée“); keine deutsche Ausgabe bekannt (vgl. Kainbacher). – Die drei doppelblattgroßen Karten (manchmal in Kupfer, manchmal in Holzschnitten aus der Ausgabe von 1554) fehlen. “Some copies of this volume may have been issued without them, as they are often lacking. The New York Historical Society copy does not contain them, but they are loosely inserted in the Lenox copy, which is in the original binding and in fine condition. They (...) are lack-ing in the Harvard College copy, which contains the three woodcut maps of the edition of 1554 inserted in their place.” Sabin No. 67732 (vol. 16, 395f). Die Bände 2 und 3 dieser dritten Ausgabe erschienen erst bis 1606. – Erste und letzte Bll. mit Randläsuren (hinter-legt); braunfleckig und teils wasserrandig; 3 Bll. mit Randein- bzw. Ausrissen (kein Text-verlust); alte Besitzvermerke auf Titelei, teils getilgt; Fol. 270 und 308 mit falscher Pagi-nierung; 2 Lagen (Fol. 378-385) verbunden.

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Agrippa ab Nettesheym, Henricus Cornelius. De incertitudine et va-nitae scie(n)tiarum declamatio inuectiua, denuo ab autore recognita & marginalibus aucta. Titel mit Holzschnittportrait des Verfassers. (Köln, entweder Eucharius Cervicornus oder Melchior v. Neuss) 1537. 4 nn Bll., 188 nn Bll. Schweinsleder d. Zt. über 3 Bünden mit Deckel- u. In-nenkanten-Prägung (Vorderdeckel: Justica – 1568 – floral umrahmt u. mit Portrait-Medaillons unterbrochen. Hinterdeckel: Lucretia – Text: CASTA T(?)VLIT MAGNAM FORMAE LUCRECIA LAVDE, sonst wie Vorderdeckel) (berieben, bestoßen u. fleckig, Kapitale mit kl. Fehl-stellen u. kl. Einrissen, Rücken mit kleineren Abschabungen). € 1.200,-VD 16, A 1159. Caillet 87. Sonst in keiner einschlägigen Bibliographie verzeichnet. – Ex-trem seltene Ausgabe der berühmten, erstmals 1530 in Antwerpen erschienenen Abhand-lung von der Eitelkeit u. Unsicherheit der Wissenschaften. – „Am Ende seines Lebens hatte (Agrippa) den Glauben an die Möglichkeit der Transmutation aufgegeben, u. eiferte nun gegen die Alchemie in einer Schrift: De vanitate Scientiarum. Man erschrickt vor solch einem Titel, aber das wollte er eben. Sein Streben war, immerfort v. sich reden zu machen, u. das erreichte er so freilich am besten“ (Schneider 263). – Das Portrait Agrippas (Brust-bild nach rechts) auf dem Titel stammt v. Anton Woensam v. Worms (Merlo 1089) u. ist eine Kopie seines früheren Portraits (Merlo 994, 120a). – Papierbedingt nur teils ganz gering gebräunt, Titel am unteren weißen Rand beschnitten, aber ohne Textverlust, mit Anmer-kungen u. „Kritzeleien“ v. alter Hand, verso Deckel mit unkenntlich gemachten Notizen, letztes Bll. mit Brandloch im unteren w. Rand, ohne Textverlust, aber mit zarten Schmauch-spuren, Innengelenk angeplatzt.

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Alciatus, Andrea. Omnia emblemata. Mit Titel-Vignette, 3 Holzschnitt-Initialien u. 169 emblematischen Holzschnitten. Adiectis commentariis & scholiis, in quibus Emblematum fermè omnium aperata origine, mens auctoris explicatur, & obscura omnia, dubiaque illustrantur; per Claudi-um Minoem Divionensem (= Dijon). Antwerpen, Plantinus 1573. Kl.-8°. 1 w. Bl., 559(1) S. u. 28 nn. S. (= Index), 1 Bl. Errata, 1 w. Bl. Ldr. d. Zt. (minimal berieben u. bestoßen, 2 Ecken u. Rücken alt und gut restau-riert, Quereinschnitt im Vorderdeckel). € 1.800,-Landwehr 15. – Erste bei Plantin gedruckte Ausgabe des ersten Emblembuches der Welt, mit den Kommentaren von dem Anwalt Claude Mignault aus Dijon, das Privileg datiert 1571. Seit ihrer ersten Veröffentlichung Augsburg 1531 ohne Zustimmung des Autors und mit zusätzlichen Gravuren. Auf Initiative des Buchhändlers Steyner wurden die Emblemata des lombardischen Rechtsberaters Andrè Alciat zu einer der Referenzen des Humanismus. „Von allen Kommentaren zu Alciat ist der von Mignault der wichtigste.“ (J.-M. Chatelain, Books of Emblems and Currencies, Anthology 1531-1735, Paris 1993, S. 74). – Mignault (1536-1606), Professor für kanonisches Recht, Dekan der Pariser Rechtsfakultät im Jahre 1597, unterzeichnete seine wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Pseudonym Minos. Sein Kommentar zu Alciat war sehr erfolgreich, wie zahlreiche Ausgaben belegen. Diese erste von Platin (1520-1589) herausgegebene Ausgabe enthält 169 Holzschnitte, darunter eine doppelt, ein Satyr, der Lust in Natur illustriert. Die meisten von ihnen sind Reproduktionen nach den Arbeiten von Arnold Nicolai (1550-1596) und Gerad Janssen van Kampen (aktiv 1562-1594). – Selten! – Innenbug eng gebunden, teils am Kopfschnitt u. in den gedruckten Marginalien sehr eng beschnitten, teils mit ganz vereinzelten Buchstabenanschnitt. Wenige Holzschnitte etwas flau, sonst sehr sauberes, schönes Exemplar!

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Aldine – Cicero, Marcus Tullius und Aldus (ed.). M. Tullii Ciceronis Orationum Pars II. Cum correctionibus Pauli Manutii. Venedig, [P. Manutius], 1554. 3 nn, 291 num. S., 1 nn. Bll. Mit 2 (wiederholten) Holzschnitt-Druckermarken von Aldus. Flexibler Ganzpergament der Zeit mit Schließbändern. € 980,-STC Italien 180; Adams, C 1858; Renouard 161, 13; Goldsmid 425; Brunet II, 37. Nach-druck der 1540 und 1546 von den Aldus-Erben verlegten dreibändigen Ausgabe, die erste nur mit Paulus Manutius als Verleger. Die erste Aldus-Ausgabe mit Cicero-Reden erschien 1519. – Enthält u.a. die 14 „Philippischen Reden“ gegen Marcus Antonius. Sehr sauberes Exemplar mit Namenseintrag auf dem Titel und zahlreichen Anmerkungen von alter Hand. Selten.

Versandkostenfrei.

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Aldus Folio – Lucianus, Philostratus und Kallistratos. Ταδε Ενεστιν Εν Τωιδε Τωι Βιβλιωι. Λουκιανου (…). Tade Enestin En Tōde Tō Bibliō Lukianu. Philostratu eikones. Tu autu hērōïka. Tu autu bioi sophistōn. Philostratu neōteru eikones. Kallistratu ekphraseis = Que hoc volumine continentur. Luci­ani opera. Icones Philostrati. Eiusdem Heroica. Eiusdem uitæ Sophistarum. Icones Iunioris Philostrati. Descriptiones Callistrati: = Luciani opera Venedig, Aldus, 1503. [1 nn Bl.], 571 [recte 572] Seiten, [1 nn Bl.], [ausgebunden die Seiten 209­220, 243­254, 375­392 und 437­440; sie liegen als Kopie bei]. Mit Holzschnitt­Druckermarken auf dem Titelblatt und Kolophon. Folio. Späterer Ganz pergamenteinband mit zwei goldgeprägten Rückenschildern. € 9.800,­Edit 16, CNCE 63229; Amdams L 1602; Renouard 39, 3; Aldinen Slg. SB Berlin 119; Schweiger I, 193; Ahmanson­Murphy 73; Moss II 260; Dibdin II 190; Index Librorum Prohibitorum, 1559, L. Erste Ausgabe bei Aldus, zweite Ausgabe des griechischen Textes von Lucian überhaupt (EA: Jannus Las­caris, Florenz, 1496). Editio princeps von Philostratus (von Lemnos oder auch der Ältere und der Jüngere) u.a. mit den „Icones“ und Kallistratos, deren, hier erstmalig gedruckte Texte, Beschreibungen von Gemälden und Statuen eine wichtige Quelle zur antiken Kunst sind. Der unbekannte Herausgeber (möglicherweise Aldus selbst) griff nicht auf die EA zurück, sondern arbeitete mit anderen Manuskrip­ten als Lascaris, so dass Moss ungenau schreibt: „It is printed on a very beautiful paper, but contains a very defective text.“ Die zweite Aldus­Ausgabe, herausgegeben von Asulanus, beinhaltet zwar einige Korrekturen, aber Thompson stellt in seinem Textvergleich heraus, „that the errors were mostly minor, being in accents and spellings rather than omissions or interpolations“ (s. „The Translation of Lucian“, Revue belge de philologie et d’histoire, XVIII, p. 878). Wie auch immer ist diese Folio­Ausgabe trotz aller vermeintlichen philologischen Unzulänglichkeiten die – im Vergleich zur ersten und dritten Edi­tion – um ein Vielfaches einflussreichere Ausgabe, weil von ihr aus der Text in Nordeuropa Verbreitung fand. “By 1500 a considerable number of Latin translations were in circulation (...) but it was only after 1503, the year in which the Aldine edition appeared, that Lucina’s works became widely available and popular north of the Alps.” (Rummer, “Erasmus as a Translator of the classics?, S. 49.) It should also be noted that “about 1504 a copy of Lucian, printed in 1503 by Aldus, fell into the hands of Erasmus, who became the greatest of all Lucianists? (Craig, „Dryden’s Lucian?, CP XVI, S. 141.) Erasmus selbst übersetzte auf seiner zweiten Reise nach England in Zusammenarbeit mit Thomas Morus aus diesem Exemplar, das sich jetzt in der Provinciale Bibliotheek van Friesland befindet, eine Auswahl von Dialogen ins Lateinische. Mindestens genauso bedeutend für die europäische Kultur aber ist der „satirische Stil“, den Erasmus durch die Beschäftigung mit Lucian aufgesogen hatte. Ohne Zweifel kann man somit von einer Wiedereinführung der „Ironie“ in die Literatur sprechen. Der tiefe Einfluss von Lucian ist sowohl der „Moriae Encomium“ wie auch in Morus’ „Utopia“ ablesbar. Das vorliegende Exemplar ist, wie von Renouard beschrieben, von der römischen Inquisition zensiert, so etwa die von R. angegebenen Seiten mit „Philopatris“ und „De Morte Peregrini“, einige andere Seiten fehlen. Sie liegen als Kopie bei und sind auch im Inhaltsverzeichnis geschwärzt. Genau diese Textstel­len finden sich in der ersten gedruckten Ausgabe des Index Librorum Prohibitorum von 1559 (f. L). Insgesamt wurden die Seiten 209­220, 243­254, 375­392, 437­440 ausgebunden und als Kopie beige­legt. Anfänglich mit einigen griechischen Annotationen von alter Hand am Rande und auf der letzten Seite. Insgesamt erstklassig erhalten.

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Aristoteles – Faber Stapulensis, Jacobus (Jacques LeFèvre d’Etaples), Jodocus Clichtoueus (Kommentar). Totius Philoso-phiae naturalis Paraphrases: adiectis ad litterâ scholijis declarate & hoc ordine digeste. Paris, H. Stephanus, Oktober 1510. Mit illus-triertem Holzschnitt-Titel und zahlr. Textholzschnitten. 270 Bl. (recte 268; Koll. a-K 1-8, L 1-4). 2° (27,5 x 21 cm). Holzdeckel mit blind-geprägtem Kalbsleder d. Z. € 1.500,-Diese Arbeit Fabers (1450? – 1537) erschien zuerst 1492 unter dem Titel: „Octo physicos libros paraphrasis“ (vgl. Brunet II, 1145; führt vorliegende Ausgabe nicht an; vgl. auch STC French 25) und ist hier u. a. um die „Metaphysik“ vermehrt. Jöcher II, 463 führt den Titel neben Fabers theologischen, musiktheroretischen und astronomischen Arbeiten (zu Sacro-bosco) ebenfalls nicht an, erwähnt, dass er als Sympathisant Luthers sein Doktorat verlor und Paris in Richtung Navarra verlassen musste, bis er mit 101 Jahren aus Kummer an Glaubenszweifeln gestorben sei. Jodocus Clichtoveus (Josse Clicthove, 1472-1543) wird von Jöcher (I, 1965) im Kontext mit Faber als Kommentator erwähnt. – KVK listet (im Mai 2018) insgesamt 4 Exemplare dieser Edition in öffentlichen Bibliotheken auf. – Rücken unter Verwendung des alten Materials restauriert; nur noch die Messinganker der Schließen vorhanden; Vorsätze erneuert; Titelei und letztes Blatt angeschmutzt, etwas fleckig, mit Glosse und hinterlegten Wurmspuren im Rand; sehr wenige wohl zeitgenössische Anstrei-chungen; bis ca. fol. 80 teils am Kopf mit schmalem Wasserrand, mit Wurmspuren und dadurch geringem Buchstabenverlust; Bl. o1 mit Einriss; ab Bl. 172 Foliierung fehlerhaft, Kollation aber komplett.

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Astronomie – Sternenbilder – Bayer, Johann. Uranometria, omni-um asterismorum continens schemata, nova methodo delineata aeneis laminis expressa. Ulm, Joh. Görlin 1661. Gestochener Titel und 50 (von 51) doppelblattgroße Kupfertafeln mit Sternbildern. Folio ca. 31,5 x 22 cm. € 7.800,-Warner S. 18f. – Brown S. 19ff. – Vgl. Zinner 3951; Honeyman Coll. 246; Kenney 13; Thorndike VII, 47; Darmstaedter S. 106; DSB I, 530 (alle EA 1603). – Nach Warner die siebente Ausgabe des ersten Sternatlas’. – “The first important star atlas; it was based on the star section of Tycho Brahe’s Astromoniae instauratae, 1598 etc. but gave large clear illustrations and added Greek letters to the prominent stars, a nomenclature that is still current.” (Honeyman Coll. Zur EA) – „Die Sterntafeln 1-48 stellen je ein Sternbild gemäß der Beschreibung des Ptolemaeus dar, die 49. Sternkarte die von den Holländern einge-führten Sternbilder am Südpol, und die letzten Sternkarten den nördlichen und südlichen Sternhimmel mit der Milchstraße. Dieser schöne Sternatlas, für den Bayer 150 Gulden vom Rat der Stadt Augsburg erhielt, enthält schöne Figuren der Sternbilder mit den eingezeich-neten Sternen“ (Zinner). Titel am Rand etwas knapp beschnitten, einige Tafeln falsch ein-gebunden (auf dem Kopf stehend). Einige Tafeln mit sehr schwachen Feuchtigkeitsrand. Der Einband etwas fleckig. Schönes Exemplar.

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Ayrer, Jacob. Historischer Processus Juris. In welchem sich Lucifer über JEsum / darumb daß er ihm die Höllen zerstöret / eingenommen / die Gefan-gene darauß erlöst / und hingegen ihn Lucifern gefangen und gebunden habe / auff das allerhäfftigste beklaget. (...) Worzu in dieser neu auffgelegten Edition noch gekommen sind Additiones Ahasveri Fritschii... Sampt einem angehenckten Lateinischen vollkomenen Register. Mit gestochenem Titel u. 3 Textkupfern. Frankfurt am Mayn, Johann Melchior Bencard 1691. 4° (22x17 cm). Gest. Titel, 3 nn Bll., 860 (recte 880) S., 32 nn Bll. (= Register). Blindgeprägter Schweinsleder über Holzdeckeln mit 5 Bünden und 2 Schlie-ßen (die Metallteile fehlen) (nur Hinterdeckel etwas fleckig). € 800,-Stobbe II, 178. Vgl. NDB I, 473: „Eine in lebendiger Darstellung an einem interessant gestal-teten, praktischen Beispiel gegebene Vorführung des gesamten Zivilprozeßverfahrens, die in das Zivilprozeßrecht einführen sollte. Zu den ,Satansprozeßen‛ gehörig, ist es eine freie Bear-beitung des ,Belial‛ von Jakob von Theramo, eine Schrift von hohem kulturgeschichtlichem Wert.“ Weil der ,Processus‛ auch einen Bericht des Mephistopheles über Faust enthält, wird das Werk auch von der Faust-Bibliographie verzeichnet (vgl. Henning 1323 und Engel 26). – Der Titelholzschnitt zeigt in einer Dreiteilung im oberen Feld am Rand sitzend Carl V. und Justinian, in der Mitte eine Auferstehungsszene, im mittleren Feld links Baldus und rechts Bartolus, in der Mitte der Titel und im unteren Feld in der Mitte eine Gerichtsszene, von Säulen begrenzt. Die Textholzschnitte zeigen die Vertreibung aus dem Paradies, den triumphierenden Gottvater im Himmel über den im Elend versinkenden Menschen auf der Erde, sowie die Gerichtsszene des König Salomon. – Text über weite Teile auch in lateinischer Sprache. – Unleserliche Besitzver-merke in Tinte auf Kupfertitel u. Titel, auf dem Vorsatz „Ex libris Franc: Eckher“. Kupfertitel mit kl. Randeinriss, sonst sauberes Exemplar.

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Barbeyrac, Jean. Histoire des anciens traitez, ou recueil historique et chronologique. Des Traitez repandus dans les Auteurs Grecs & Latins & autres Monumens de l’Antique, depuis les tems les plus reculez, jusques a l’empereur charlemagne. Deux parties. 2 Teile (in 1 Band, komplett). Pre-miere Partie: Qui va jufqua’a la Naissance de Jesus-Christ. Seconde Partie: Qui contient tout le tems depuis Jesus-Christ, jusqu’a la mort de Charle-magne. Amsterdam, La Hate, Chez les Janssons a Waesberge, Wetstein & Smith, & Z. Chatelain, Chez P. de Hondt, la Veuve de Ch. Le Vier, & J. Neaulme, 1739. Groß-4°. 39 cm. Vortitel, gestochenes Frontispiz „Traitez de Paix“, Titel in Rot und Schwarz, XII, 474 Seiten, Zwischentitel in Schwarz, 387 Seiten. Brauner Ganzlederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel auf 2 Lederschildchen, Rücken mit goldgeprägtem floralen Buchschmuck. Vorderdeckel mit goldgeprägtem Supralibros Krone und F in Ranken. Jean Barbeyrac, geboren am 15. März 1674 in Béziers, gestor-ben am 3. März 1744 in Groningen. Französisch-schweizerischer Jurist, Rechtshistoriker und bedeutender Vertreter des Naturrechts und der West-schweizer Naturrechtsschule. Übersetzer der naturrechtlichen Schriften Samuel von Pufendorfs. € 300,-Erste Ausgabe. Einband wenig bestoßen, berieben, einige Blätter mit leichtem Wasserrand, zwei kleine Besitzerstempel verso Titel und verso letztem Blatt. Gutes bis sehr gutes Exemplar.

Kostenloser Versand innerhalb Deutschlands, EU € 20,-. Weltweit auf Anfrage.

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Baumgarten, Siegmund Jacob. Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie die in Engeland durch eine Geselschaft von Gelehrten ausgefertiget worden. Nebst den Anmerkungen der holländischen Uebersetzung auch vielen neuen Kupfern und Karten. Genau durch-gesehen und mit häufigen Anmerkungen vermeret. Erster und Zweiter Theil (in 1). Halle (an der Saale), bey Johann Justinus Gebauer, 1744-1745. Groß-8°. 24 cm. Gestochenes Frontispiz, Titelblatt in Rot und Schwarz (mit Titelvignette), 108, 630 Seiten und gestochenes Fronti-spiz, Titelblatt in Rot und Schwarz (mit Titelvignette), 37, 700 Seiten. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Siegmund Jakob Baumgarten, geboren am 14. März 1706 in Wolmirstedt, gestor-ben am 4. Juli 1757 in Halle an der Saale. Deutscher evangelischer Theologe. € 680,-Erste Ausgabe. VD18 10736174-001. Die beiden ersten Bände umfassen: Altes Testament und ägyptische Geschichte und Geschichte der Moabiter, Ammoniter, Midianer, Edomiter, Amalekiter, Cananiter und Philister, Geschichte der Syrer, Phönizier, der Juden bis zur ba-bylonischen Gefangenschaft. Erster Teil mit 15 (meist gefalteten) Kupfertafeln, zweiter Teil mit 10 (meist gefalteten) Kupfertafeln. Kupfer mit Abbildungen aus dem Alten Testament, Arche Noah, Gräber- und Tempelanlagen, Pyramiden. Mehrere kleine Besitzerstempel. Kupfer in kräftigem Druck. Gutes bis (vor allem innen) sehr gutes Exemplar. So selten.

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Berlich, Matthias – Schwendendörffer, Bartholomäus Leonhard. Matthi-ae Berlichii Conclusiones Practicabiles Secundum Ordinem Constitutionum Augusti Saxoniae Electoris, discussae, Omnibus In Academiis, Camera Im-periali, aliisque Iudiciis, inprimis vero in Foro Saxonico versantibus, utilissi-mae & summe necessariae, Iudicialia continentes, vereque & solide Juris communis & Saxonicici, & utriusque Processus, differentias demonstrantes. Nova Editio. Multis supremi Appelatonum Judicii Dresdenis... Dirigente Bartholomaeo Leonhardo Schwendendörffero. Pars prima-quinta (in 1 Band, komplett). Lipsiae (Leipzig), Sumptibus Johannis Grosii Viduae & Haere-dum, 1693. 4°. 33,5 cm. Vortitel, gestochener Titel, Titel in Rot und Schwarz, [9] Blatt, 18, 600, 450 [i. e. 440], 340, 218, 187 Seiten, [60] Blatt. Pergament-band der Zeit mit erneuertem Rücken in Leder. Matthias Berlich, latinisiert Matthias Berlichius, (geboren 9. Oktober 1586 in Schkölen (b. Weißenfels); gestorben 8. August 1638 in Leipzig) war ein deutscher Rechtswissenschaft-ler und Anwalt. Die „Conclusiones practicabiles“, sein bedeutendstes Werk, gibt eine Darstellung des Gemeinen Rechts in fünf Bänden, erschienen 1615 bis 1619. Diese Abhandlung erlebte bis 1739 elf Auflagen. Bartholomäus Leonhard von Schwendendörffer, geboren am 2. August 1631 in Leipzig, gestorben am 16. Juli 1705 ebenda. Rechtswissenschaftler. € 1.200,-Spätere Ausgabe, erste vom Leipziger Rechtsgelehrten Schwendendörffer herausgegeben Aus-gabe. VD1723:677533T. Einband mit deutlichen Gebrauchsspuren, fleckig, bestoßen, hinterer Deckel und Vorsatz wasserrandig. Gutes, innen gutes bis sehr gutes Exemplar.

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Bernhard von Clairvaux (Bernadus Claravallensis) und Johannis Mabillon (Ed.). Sancti Bernardi abbatis primi Clari-Vallensis volumen I [et II]: genuina sancti doctoris opera quatuor prioribus tomis comple-ctens / post Horstium denuo recognita, aucta et in meliorem digesta ordinem, necnon novis prifationibus, admonitionubus, notis et observa-tionibus, indicibusque copiosissimis locupletata et illustrata, tertii curis domni Johannis Mabillon, presbyteri et monachi benedictini, Congre-gatione S. Mauri Nova Editio Parisiis [Paris] apud viduam Michaelem David, 1719. [Titelblätter rot/schwarz gedruckt mit Holzschnittvignet-te], [es fehlen 2 Blatt der Vorrede], [52 S.] 1576, CXX column. [52 nn S.]; [4 nn S.] 1377 col. [35 nn S.]. Mit sehr zahlreichen Zierstücken, Initialen etc. Folio. Geglättete, marmorierte Kalbslederbände der Zeit mit Kardinalswappen Supralibros. € 850,-Graesse I, 343. Vielgelobte, große Mauriner Ausgabe der Werke von Bernhard von Clair-veaux (* um 1090 auf Burg Fontaine-lès-Dijon bei Dijon; † 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes). „Cette Edition (...) est plus complète que la précédente.? (Graesse ebd.) Die sehr dekorativen Foliobände tragen auf allen vier Deckeln goldgeprägte Wappen des Kar-dinals Charles-Gaspard-Guillaume de Vintimille du Luc (1655-1746), Erzbischof von Paris und Duc de St. Cloud. Gelenke teilweise etwas brüchig, insgesamt aber sehr repräsentative Ausgabe mit interessanter Provenienz. Die 2 fehlenden Blätter der Vorrede aus Band 1 liegen als Kopien bei.

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Bettelorden – Casarrubios (Casarubios), Alphonsus de. Compendi-um privilegiorum fratrum minor(um) / necnon (e)t aliorum fratrum mendicantium ordine alphabetico congestu(m). 1. Ausgabe. Venedig, Joannes Antonius et Fratres de Sabio, Mai 1526. Mit allegorischer Holzschnitt-Titelvignette und einigen Holzschnitt-Initialen (davon 1 Porträt). 8 Bll., fol. 247. 8° (15,4 x 11 cm). Moderner Kalbslederband auf 4 falschen Bünden mit blindgeprägtem Rückentitel. € 1.450,-Minimal berieben; Titelei gering fleckig und mit kleinem Einriss; bis fol. 38 mit schwachem Wasserrand; fol. 102-112 mit kleinem Wasserfleck an der Kopfschnitt-Kante; letzte 3 Bll. am Fuß gering schimmelfleckig. Trotz der beschriebenen Mängel ein frisches Exemplar.Provenienz: aus der Bibliothek des Priester-Konvents Assisi, mit deren gedrucktem, zeitge-nössischem Exlibris auf Titelei.

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[Biblia germanica – Biblia, das ist die ganze heilige Schrifft, Deudsch]. Hier Teil 2: Die Propheten alle Deudsch. D. Mart. Luth. Cum Gratia & Priuilegio. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre u. zahlr. Text-holzschnitten von Johann Teufel u.a. Wittemberg, Johan Krafft 1590. Folio [38 x 24 cm]. 2 w. Bll., 430 Bll., 2 w. Bll. Blindgeprägter Schweinsleder-band auf 8 Bünden mit 8 ziselierten Buckel-Messingbeschlägen, 2 intakten Schließen und 6 späteren Messingleisten zwischen den Beschlägen und den Schließen (Deckel etwas fleckig u. gebräunt, Hinterdeckel m. kleinen Aus-brüchen im Lederbezug). € 3.000,-VD 16, B 2814. BSWL E 556. Schmidt 23. – Nachdruck der Krafftschen Ausgabe von 1584. – Hier vorliegend der 2. Teil, beginnend mit den Propheten (- S. 229 recte) und dem gesamten Neuen Testament. – „Der Meister Johann Teufel oder Deubel ist der Hauptillustrator dieser Bibel“ (Schmidt), die bis 1671 nachgedruckt wurde. Merkwürdigerweise ist nur das AT illustriert, nicht jedoch das NT. „Doch die Illustrationen zur Offenbarung lehnen sich an die Wittenberger Urdrucke an, wenn auch in diesen späteren Jahrzehnten vieles der zeitgeschichtlichen Beziehungen der Ur-drucke verloren gegangen ist. Die zwölf kleinen Propheten sind mit den Bildern der ersten Vollbi-bel von 1534 ausgestattet, ebenso die Petrus- und Paulusbriefe [teils wiederholt]“ (Schmidt), ein Holzschnitt auch zu Beginn der Apostelgeschichte. – Der bemerkenswerte Einband hat 4 Stempel-Bordüren, die beiden äußeren mit Rankenwerk u. kleinen Porträtmedaillons, die inneren mit bi-blischen Figuren und den Unterschriften u.a. DATA EST//MIHI OM, TV ES PET//RUS ET SV, APPARVI//BENIGNI, ECCE AGN//VS DEI QV. Einige davon sind laut Einbanddatenbank der Stabi Berlin r000977 (und Haebler I, 440 f.) der Werkstatt G.T. zuzuordnen. – Der Vorderdeckel etwas sperrig zu schließen, die festen Vorsätze lose, teils gering wasserrandig, ganz selten alte saubere Anmerkungen in rotbrauner Tinte. Insgesamt sehr schönes Exemplar des 2. Teils dieser prachtvoll illustrierten Bibel in einem trotz der Mängel am Hinterdeckel prachtvollen Einband.

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Blankaart, Steven. Steph. Blancardi Anatomia practica rationalis sive Rariorum cadaverum morbis denatorum anatomica inspectio. Accedit item Tractatus novus de circulatione sanguinis per tubulos, deque eorum valvulis &c. Amstelodami (Amsterdam), Ex officina Corn. Blancardi, 1688. 12°. 13,5 x 8 cm. Frontispiz, Titelblatt [10] Blatt, 321 Seiten, [6] Blatt (Index rerum; Catalogus Operum). Perga-mentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Steven Blan-kaart (auch Stephan Blancard, latinisiert Stephanus Blancardus), ge-boren am 24. Oktober 1650 in Middelburg, gestorben am 23. Februar 1704 in Amsterdam. Niederländischer Mediziner, Chemiker, Pharma-zeut und Entomologe. Überprüfte als Anhänger von René Descartes Theorien experimentell, in der Entomologie beispielsweise die Er-zeugung von Insekten aus dem Ei. € 1.180,-Erste Ausgabe. Mit gestochenem Frontispiz „Szene einer anatomischen Demonstrationen bzw. Sektion mit Zuschauern“. Blankaart beschreibt Krankheiten, die zum Tod führten, erläutert deren Ursache und beschäftigte sich mit Fragen der Leichenkonservierung und der Herstellung anatomischer Präparate. Pergamentband fleckig, gedunkelt, Besitzereintrag von alter Hand auf erstem leeren Blatt. Gutes, innen gutes bis sehr gutes Exemplar.

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Böhme, Jacob. Von der Menschwerdung Jesu Christi, wie das Ewige Wort sey Mensch geworden. Und von Maria der Jungfrawen, Wer sie sey von ihrem Urstand gewesen und was sie sey in der Empfängnüß ihres Sohnes Jesu Christi für eine Mutter worden. In drey Theil abgetheilet. Amsterdam, Betkio 1660. Kl.-8°. 309(7) [recte 317] S. Perg. d. Zt. mit handschriftl. R.-Titel (minimal berieben u. bestoßen, leicht fleckig). € 900,-Erste Ausgabe. Buddecke 132. Dünnhaupt I, 696, 24. – Einziger sep. veröffentlichter Druck. Wieder abgedruckt in den Sammelausgaben von 1682, 1715 u. 1730. – In keiner Nachkriegsauktion! – Dem Philosophen u. Theologen Jacob Böhme (1575-1624) „kam erst nach endlosen einsamen Stunden, Tagen und Jahren mühseligen Ringens jene Erleuchtung, der er 1612 in der Aura schriftliche Form verlieh. Böhme’s mystische Gottsuche sollte nicht lange Geheimnis bleiben. Ehe noch das erste Wort in Druck erscheinen konnte, wurde 1613 das erst zu zwei Dritteln vollendete Manuscript konfisziert, doch hatten begeisterte Anhänger die neue Lehre längst in Abschriften verbreitet. Ein Druckverbot seitens der lutherischen Orthodoxie versuchte der rapiden Verbreitung seiner Ideen Einhalt zu bieten und erreichten tatsächlich, daß Böhme’s Einfluß zu seinen Lebzeiten – ja noch bis zum Einsetzen des Pietismus – auf deutschem Boden kaum spürbar war. Anders in den Niederlan-den und England, wo seine Schriften im Original wie in Übersetzungen zirkulierten und wo Böhme’s Anhänger bereits nach Tausenden zählten. Deprimiert durch die Beschlagnahme seines Erstlings verharrte Böhme mittlerweile jahrelang schweigend in Görlitz, bis es ihn plötzlich 1618 erneut zur Feder trieb, um innerhalb der ihm verbleibenden fünf Lebensjahre noch über dreißig wuchtige Schriften auszuhämmern, die von seinen Anhängern sofort abschriftlich verbreitet wur-den. Am 16. oder 17. November 1624 verstarb der große Mystiker der Neuzeit erst neunundvierzig-jährig, einsam und bis in den Tod verfolgt, im heimatlichen Görlitz. – Es fehlt das gestochene Frontispiz u. der Kupfertitel. Paginierungsfehler von S. 192 auf 195 sowie Seiten-Doppeltzählung von 257 bis 266 unabhängig vom Text (= recte 317 S.). – Vorderes Innengelenk gebrochen, Titel u. bis S. 16 kl. Randläsuren am weißen Rand des Schnitts durch Wurmfraß, aber ohne Textverlust, S. 41-46 kl. Verluste im weißen Rand, davon 2 Bll. fachmännisch hinterlegt, von alter Hand gelöschter Name auf Titel, Name verso Titel (= Gabriel D. Collin Stockh. 19. Decemb. 1816), gelöscher Name verso Deckel u. Holzschnitt-Exlibris (= Bibl. Hammer Stockholm), papierbedingt minimal gebräunt u. ganz minimal fleckig.

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Breydenbach, Bernhard von. Le grand voyage de Jherusalem divise en deux parties. Übersetzt von Nicole Huen. Zweite Ausgabe dieser franzö-sischen Übersetzung und Bearbeitung. 2 Teile in 1 Band. Paris, F. Regnault, 12. X. 1517. Mit Druckermarke (Elefant) auf dem Zwischentitel und 51 Holzschnitten (ohne die 2 Tafeln mit Jerusalemansichten). 197 (recte 213) num. Bl. (ohne die 4 nn. Bl. Vorstücke inkl. Titel und num. Bl. 193 = 212 statt 217 Bl.). 4°. HLeder um 1880 mit Rückentitel und etwas -vergoldung (Bourbonen-Lilien), marmorierter Schnitt. € 6.000,-Gering berieben; am Rücken schwach verblasst; Vorsatz mit Exlibris und eingeklebten Katalogausrissen (um 1885-1900); am Kopf knapp beschnitten; teils gebräunt und fleckig; teils wasserrandig; auf fol. 109 und 110 mit alten Glossen. Lagen p (1-4) und pp (1-4) sowie fol. 179 (= H1) auf gelblichem Papier (vgl. Abbildung), ansonsten haptische (Papierstärke und Qualität) und akustische Eigenschaften (klanghart) ebenso identisch wie die Querrasterung (27 mm) – möglicherweise sind bei der Neubindung hier 2 Ex-emplare zusammengeführt worden.Im ersten Teil enthalten ist die Übersetzung von Breydenbachs „Peregrinatio“ (zuerst 1486) mit seinen „realistische<n> Beschreibungen des Fernen und Nahen Ostens“ (Steinberg, S. 55), darunter neben Jeru-salem und Palästina auch Sinai, Kairo und Alexandria; der zweite Teil, der in dieser Edition hinzukam, enthält außer anonymen Schriften Texte von Vincent de Beauvais, Sébastien Mamerot, Giovanni Rotta und Antonio Francazano de Montalboddo.Die Holzschnitte wurden vermutlich aus früheren Inkunabel-Drucken übernommen und stammen wohl von Erhard Reeuwich (aus Utrecht; seit 1484 in Mainz als Drucker tätig), der Breydenbach 1483 auf seiner Reise begleitete. „Durch Naturtreue u. Sicherheit des Schnittes nehmen diese Blätter in der zeit-genöss. Holzschneidekunst eine besondere Stellung ein“ (Thieme/Becker 28, 80); die erste frz. Überset-zung des Verlegers N. Huen (1488), der aufgrund und mit Hilfe eigener Anschauungen den Text einer gründlichen Revision unterzog, erhielten dagegen eigenständige Illustrationen (das erste autochthon in Frankreich illustrierte Buch), auch in der kurz zuvor in Deutschland und Italien erfundenen Technik des Kupferstiches.Das Werk des Mainzer Canonicus Bernhard von Breydenbach war außerordentlich erfolgreich (zeitnahe Übersetzungen ins Deutsche, Niederländische, Französische und Spanische), da es gleichzeitig die Be-dürfnisse eines Pilgerführers, eines Reisehandbuches und einer geographischen Beschreibung erfüllte, so bringt er z. B. die Alphabete in Türkisch, Arabisch, Hebräisch, Chaldäisch und lässt sich als Kirchenmann aus über Sektierertum sowie den Islam („Erreurs du faulx seducteur Machomet“ fol. 20-55). BM STC 261; kein weiteres Exemplar dieser Edition im KVK (Stand April 2014).

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Cartier, Germanus. Biblia Sacra Vulgatae Editionis Jussu Sixti V. Pontif. Max. Recognita, Locupletibus SS. Patrum Et Aliorum Probatorum S. Scrip-turae Interpretum Commentariis Illustrata. Una Cum Nova, eaque Exculti-ore, Nec Non Ad Sensum Scripturae Magis Accomoda Versione Germani-ca, in Commodum et Utilitatem Totius Ecclesiae Catholicae Praesertim Germanicae Elucubrata. À Theologis Monasterii D. Ettonis Prope S. Lan-delinum, Vulgo Ettenheim-Münster, Ordinis S. Benedicti, Sub Directione P. Germani Cartier, Ibidem Professi, Capitularis, Nec Non SS. Theologiae, Et SS. Canonum Professoris. In Quator Tomos Distincta. Editio Tertia. 4 Teile (in 2 Bänden, komplett). Constantiae (Konstanz), Sumptibus Jacobi Fride-rici Bez & Sociorum, 1770. 2°. 38 x 25,5 cm. Vortitel, Titelblatt, [13] Blatt, 758 Seiten, Zwischentitel, 562 (recte 566) Seiten, Titelblatt, 588 Seiten, Titelblatt, 12, 571, 48 Seiten, [26] Blatt. Schweinslederbände der Zeit über Holzdeckeln mit blindgeprägtem ornamentalen und floralen Buchschmuck und mittig versehen mit Wappensupralibros des Stiffts Seitenstetten sowie in Schwarz Jahreszahl und der Abkürzung „A. A. S. 1777“ (Assumptae apud Seitenstetten) im Rollen- und Plattendruck. € 2.250,-Dritte Ausgabe der erstmalig 1751 in Köln erschienenen, sogenannten Ettenheimmünster-Bibel. VD18 1162602X-004. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux Vol. I, 397. Die von den Benedik-tinern der Abtei Ettenheimmünster unter Leitung des Germanus Cartier erstellte Vulgata-Übersetzung erschien erstmals 1751. Zweispaltig: Deutsch-lateinischer Paralleltext mit lateinischen Erläuterungen und Kommentaren am Fuß. Mit insgesamt 65 Kupfertafeln in dekorativen Barockeinrahmungen (von Georg David Nesselthaler, Elias Schaffhauser, Tobias Lobeck, Georg Pintz, Johann Gottfried Tholot u. a.), sowie einer gefalteten Karte „Tabula Paradisi...“. Der vierte Teil mit einem zwölfseitigen Ver-zeichnis der Referenzausgaben „Syllabus Autorum“ und mit der „Dissertatio critica de situ paradisi terrestris“ von Gallus Cartier (1771). Exlibris auf hinterem Innendeckel. Drei von vier Metall-/Leder-schließen fehlen, Zwischentitel am Rand fachmännisch hinterlegt. Abgesehen von den Schließen sehr gute Exemplare, Kupfer in kräftigem Druck. So komplett und in diesem Zustand selten.

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(Celestina – Rojas, F. de). Pornoboscodidascalus Latinus, de lenonum, lenarum, conciliatricum servitiorum, dolis, veneficiis, machinis, plus-quam diabolicis, de miseriis iuvenum incautorum qui florem aetatis Amoribus inconceßis addicunt; de Miserabilis singulorum pericolo & omnium interitu. Liber Plane Divinus. ... Caspar Barthius inter exercita linguae Castellanae (...) Latino transscribebat. Frankfurt, Wechel für Daniel & David Aubry u. Clemens Schleich 1624. 24 Bll., 462(3) S. (recte 461(3)). Perg. d. Zt. m. vergold. RSch. (leicht berieben u. besto-ßen, kaum fleckig u. zarte Kratzspuren am Hinterdeckel). € 1.800,-Erste Ausgabe der ersten latein. Übersetzung. Dünnhaupt 265, 29. Goed. II,333. Faber du Faur 87. Hayn/Got. I, 590. Brunet I, 1720. Graesse II, 98. – Seitensprung von 288 auf 290. – Das von Rojas stammende Werk erschien ursprünglich 1499 und 1534 in einer deutschen Übersetzung unter dem Titel „Hipsche tragedia von zweien liebhabenden mentschen ... Calixtus und Melibea genannt“. Die Übersetzung des tragikomischen dramatischen Ro-mans stammt von dem bedeutenden Barockdichter u. Späthumanisten Caspar v. Barth (1587-1658), der auch einen umfangreichen Kommentar (S.300-394) mit Zitaten aus dem spanischen Original lieferte. Enthält ferner im Anhang (S. 395 ff.) Barth’s „Leandridos“ sowie seine latein. Übersetzung von Musäus’ „Hero u. Leander“. – Papierbedingt teils leicht gebräunt, teils minimal stockfleckig. Titel mit kl. Notiz u. Namen, vereinzelte, zarte Blei-stift- u. ganz vereinzelte Tinten-Anstreichungen, NaV., DaV.

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Chemnitz, Martin – Gerhard, Johann – Leyser, Polycarp. Martini Chemnitii, Doctoris Theologi celeberrimi, Harmonia Quatuor Evangelistarum. Quam ab Eodem feliciter inchoatam Theologus uterque non minus celebris, D. Polycarpus Lyserus, et D. Johannes Gerhardus, felicissime Is quidem continuavit, Hic perfe-cit. Opus Eruditionis Stupendæ, Orthodoxorum consensu approbatum, idemque tot Eruditorum desideriis adhuc expetitum. Post Post spuriam Genevensium edi-tionem, Secundum nunc plene in lucem prodit, majoris commoditatis ergo in To-mos III. divisum. Hamburgi (Hamburg), Sumtu Zachariae Hertelii & Gothofredi Libernickelii (Zacharias Härtel & Gottfried Libernickel), 1704. 4°. 33,5 x 21,0 cm. 3 Blatt, [24], 1421, [117] Seiten. Pergamentband der Zeit auf Holzdeckeln. Johann Gerhard, (Johannes Gerhard), geboren am 17. Oktober 1582 in Quedlin-burg, gestorben am 17. August 1637 in Jena. Lutherischer Theologe, bedeutender Vertreter der lutherischen Orthodoxie. Martin Chemnitz, geboren am 9. Novem-ber 1522 in Treuenbrietzen, gestorben am 8. April 1586 in Braunschweig. Luthe-rischer Theologe und Reformator. Polykarp Leyser der Ältere (Polykarp Leyser I.), geboren am 18. März 1552 in Winnenden, gestorben am 22. Februar 1610 in Dresden. Lutherischer Theologe, Superintendent von Braunschweig, Generalsu-perintendent des sächsischen Kurkreises, Professor der Theologie in Wittenberg, kursächsischer Oberhofprediger und Konsistorialrat von Sachsen. € 520,-VD18 90617681. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, Vol. II, 130. Mit Vortitel, gestochenem Titel, Titelblatt in Rot und Schwarz, gestochenes Porträt von Martin Chemnitz. Mit zahlreichen flo-ralen Holzschnitt-Initialen und -Vignetten. Einband wenig fleckig, mehrere kleine Besitzerstempel auf Innendeckel, verso Titelblatt, erste Blätter mit Wurmlöchern ohne Textverlust, Titelblatt fachmän-nisch hinterlegt. Gutes Exemplar.

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Christophorus-Kult – Billicanus, Theobald (d. i. Diepold Gerla-cher). Perornata eademque verissima D, Christophori descriptio. (Augsburg, Sylvan Otmar, 1522). 4°, circa 20,5 x 14,5 cm. 11 Blatt mit grossem Titelholzschnitt und vierteiliger Titelbordüre. Neuerer Pappband. € 580,-VD 16, G 1566; vgl. IA 119.324, Kucz. 257 u. Panzer IX, 130, 221. Seltene erste Ausgabe dieser Schrift über den Heiligen Christophorus, die noch im selben Jahr von Friedrich Peypus in Nürnberg nachgedruckt wurde. Mit einem schönen Holzschnitt, der den legen-dären Riesen zeigt, wie er mit einem grossen Stab und dem Jesuskind auf den Schultern einen Fluss durchquert. Christoph zählt zu den vierzehn Nothelfern und gilt als Schutzhei-liger der Reisenden. Die zeitgenössische Ikonographie ist zusammengefasst bei: Ernst Konrad Stahl. Die Legende vom heil. Riesen Christophorus in der Graphik des 15. und 16. Jahrhunderts (1920). – „Der Nördlinger Reformator Theobald Billicanus, der in einer 1522 eigens dem Christophoruskult gewidmeten Schrift die herkömmliche, die Gnadenmittel herbeibittende Rolle des Bildes als ›lächerlich‹ einstuft, läßt den Heiligen ebenfalls noch als Sinnbild des Christen gelten und fasst die Grösse des Riesen nicht als Reale, sondern als geistliche auf: Ein Christ sei von gigantischem Körper und das nicht äußerlich, sondern innerlich“ (Horst Fuhrmann, Überall ist Mittelalter, 2003, SS. 221f.). – Ohne das weisse Schlussblatt, sonst komplett. Gering gebräunt, kaum fleckig, Titel mit altem Besitzvermerk, die gedruckten Marginalien leicht beschnitten.

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Colour symbolism 1595-1606, Sammelband 3 in 1 – 1. Rinaldi, Giovanni. Il mostruosissimo mostro diviso in due trattati. Nel primo de’ quali si ra-giona del significato de’ colori. Nel secondo si tratta dell’herbe, & fiori. Di nuovo ristampato, & con somma diligenza corretto. Venezia, Lucio Spineda, 1602. 8°. 78 num ff., 2 ff. (last blank), with printer’s device and some initials. Contemporary vellum. € 1.200,-Graesse VI, 125; Lib. Vinciana 2249. Charming and at the time quite popular work about the secret symbolism of colours, flowers and herbs. Meant as a kind of dictionary for lovers who intend to send hidden messages to each other. The first part explains the various implications of colours, the second gives a key to the symbolism of plants, stones, minerals and other things that can represent different stages or moods in a love affair. – BOUND WITH: 2. Morato, Fulvio Pellegrino. Signifi-cato de i colori e de’ mazzolli. Di nuovo con somma diligentia ristampato. Venezia, Michele Bonibelli, 1595. 8 ff., 21 num ff., 3 ff. (2 blank), with printer’s device. IT\ICCU\BVEE\027371; cf. Graesse IV, 602: „ouvrage curieux sur la science des blasons et le langage des fleurs, très en vogue entre les amans“. Later edition of this very popular work on the symbolism of colours and flowers, printed several times since 1535. This edition has an extensive index and at the end a list of common phrases that convey the meanings of colours. The humanist Morato was the father of the famous portestant poet Olympia Fulvia Morata. – AND with 3. Sicile (Sicillo, Sicille, possibly: Jacques d Enghien). Trattato dei colori nelle arme, nelle livree et nelle divise, di Sicillo araldo del rè Alfonso d’Aragona. Venezia, Lucio Spineda, 1606. 31 num ff., 2 f., with printer s device. Cf. Graesse I, 438 and Lib. Vinciana 2250. Italian edition of this work about the meaning of colours, originally only in heraldry. The author was harbinger to Alfonso V of Aragon, a first French edition was published in 1503 under the title “Le blason des couleurs en armes”. Cicognara (178) quotes exactly this Italian edition from 1606 and says it is “non comune”. – For all three works see: Don Pavey and Roy Osborne (ed.). Colour and humanism. 2003. – Little browning, some waterstaining, stronger only to the first work, binding rubbed and with small repairs.

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Conestaggio, G(irolamo) F(ranchi) de. Historien Der Königreich Hispan-nien, Portugal und Aphrica, darauß dann zu sehen, in welcher Zeit sonder-lich Portugal seinen Anfang genommen, von weme dasselbe zum König-reich erhaben, was dieselbigen Könige für Krieg und Gewerb zu Wasser unnd Land geführt. Dt. EA (übersetzt von Albrecht Fürst). München, Adam Berg, 1589. Mit Holzschnitttafel (4 Porträts von Königen), einem großen Holzschnitt einer Hinrichtung, einer ganzseitigen Holzschnitt-Schlussvi-gnette und Holzschnitt-Initialen; Titelei in Rot und Schwarz. 27 Bl., fol. 126 (recte 217), 1 Bl. 4° (29 x 19,7 cm). Moderner Lederband im Stil d. Z. mit Rückenschild, Blindprägungen von Fileten, Eckfleuros und zentralen Arabesken auf den Deckeln. € 750,-Es fehlen die Tafel einer Seeschacht und die Karte. Einband min. berieben und am Rücken sehr schwach verblasst; Vorsätze erneuert; auf vorderem Innenspiegel Reste des alten mit zeitgenös-sischen Glossen von 2 Händen; erste Bl. mit Randläsuren (Titelei und Folgeblatt hinterlegt); stel-lenweise wasserfleckig und mit Wurmlöchern (mit geringem Buchstabenverlust); etwas fleckig und gebräunt; fol. 38 und 185 mit kleinerem, fol. 124 mit größerem Einriss. Trotz der Mängel immer noch beeindruckendes Exemplar.Der Verfasser ist nicht zu verwechseln mit Jean de Silva, „comte de Portalegre, qui accompagna don Sébastien en Afrique <...> et qui, dans cet écrit, a pris le masque de J. de Franchi“ (Brunet II, 217, auch Palau II, 264)); es handelt sich um den Genueser Aristokraten und Kaufmann Conestag-gio (Hier. de Franchi, 1530 – c. 1616; vgl. auch Jöcher I, 2046), der 1585 seine Darstellung des portugisischen Erbfolgekrieges von 1580 „Dell unione del regno di Portogallo alla Corona die Castiglia“ herausbringt, welcher mit der Annexion Portugals durch Spanien endete. VD16 G4701.

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Cyrillus – Pontanus, Jacobus. S. Cyrillus Patriarcha Alexandrinus In XII. Prophetas. Ex Biblioth. Vatic. et Bauar. A Jacobo Pontano Societ. Jesu. Graecè, et Latinè nunc primum editus ad Henricum IV Franciae, et Nauarrae Regem Christianis. Cum Notis et Indice. Ingol-stadii (Ingolstadt), Ex Typographio Adami Sartotii (Adam Sartorius), 1607. 4°. 33 cm. [12] Blatt, 1768 Spalten, [10] Blatt. Ganzlederband der Zeit auf Holzdeckeln, mit blindgeprägtem floralem Buch-schmuck, 2 Metall-/Lederschließen. Kyrill I. (auch Kyrillos oder Cyrill(us), geboren um 375/80 in Alexandria, gestorben am 27. Juni 444 ebenda. Patriarch von Alexandrien. Er gilt als Heiliger, Kirchen-vater und Kirchenlehrer. € 1.400,-Erste Ausgabe. VD173:316577U. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, Vol. II, 317. Zweisprachige Ausgabe: Latein-Griechisch. Mit dem gestochenen Titel, zahlreichen gesto-chenen Bordüren und Initialen. Einband gedunkelt, wenig fleckig, mehrere Besitzereinträge auf Innendeckeln, Vorsatz und Titel, teils von alter Hand, einige Blätter mit schwachem Wasserrand. Gutes bis sehr gutes Exemplar.

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Der Stat Nurmberg verneute Reformation. Nürnberg, Valentin Geißler 1564. 4°. 45 nn Bll., 240 Bll., 1 nn Bl. Blindgeprägter Schweinslederband wohl des 17. Jhdts. über Holzdeckeln mit 2 Schlie-ßen (nur eine funktionstüchtig) mit reicher Stempel- u. Rollenblindprä-gung u. hs. RSch. (etwas fleckig u. berieben, eine Ecke mit kleinem Bezugsverlust, Hinterdeckel mit kleinem Einschnitt im Bezug, bei der oberen Schließe fehlt ein Teil der Halterung für den vorhandenen Schließenbügel). € 2.500,-VD 16 N 2029. Stobbe II, 297 ff. Lentner 9492. Erste Ausgabe der „neuen“ Reformation, der letzten, gegenüber der „alten“ (1484 und später) stark veränderten Kodifikation des Nürnberger Stadtrechts. Stobbe beschreibt, dass man die Mängel der älteren Ausgabe „ver-besserte und besonders darauf ausging, die Bestimmungen in grösserer Übersichtlichkeit und besserer Ordnung zusammenzustellen“. Das Stadtrecht ist der Prototyp der späteren großen Privatrechtskodifikationen. Im Stadtrecht wird in nuce eine bürgerliche Rechtsord-nung erprobt, die später im Code civil oder im BGB auf nationaler Ebene verwirklicht wird. – Mit der meist fehlenden blattgroßen Allegorie von Res publica, Justitia, Pax, Liberalitas und Concordia mit der Ansicht der Nürnberger Burg im Hintergrund. Und mit der doppel-blattgroßen Tafel, die einen „Baum der Sippschaft“ zeigt (etwas knapp beschnitten). Der prachtvolle Titelholzschnitt (etwas schief gedruckt) sowie das Allegorie-Blatt (Res Publica, Iustitia, Pax und Liberaltas) sind beide von dem Monogrammisten M. S. – Zum Einband: Die schönen Stempel u.a. mit der Unterschrift „Ecce virgo concipi et“ stimmen mit keinem dargestellten Stempel in der Einbanddatenbank der Stabi Berlin überein. – Vor dem Titel angebrochen, ansonsten innen bemerkenswert frisches und fast fleckenfreies Exemplar.

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Diaet, Gesundheit und richtige Lebensführung – Lorichius, Jodo-cus. Cura corporis humani pia atque salubris: pro clericis, aliisque piis omnibus... Ingolstadt, Wolfgang Eder für Adam Berg (in München), 1587. 8°, circa 17 x 11,5 cm. 16 Bll., 578 SS., 1 Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Zt. auf Holzdeckeln mit Schliessenresten und ge-kalktem Rücken. € 580,-VD 16, L 2527; Adams L 1505; Stalla 1003. Kurioses medizinisch-theologisches Werk über die Sorgfalt für den eigenen Körper, geschrieben für Kleriker aber auch Laien. Der Autor gibt diätetische Ratschläge, warnt vor zu starkem Lachen und ausufernden Gelagen. Ein Kapitel ist Erscheinungen gewidmet, weite Strecken behandeln verschiedene Arten von Luxus, die Folgen von zuviel Müssiggang und Untätigkeit etc. Ferner beschrieben werden verschiedene Leiden und Krankheiten und wie man am besten mit ihnen umgeht. Lorichius (1540-1612) war Theologieprofessor an der Universität Freiburg im Breisgau. – Kaum gebräunt oder stockig, Titel mit alten kleinen Besitzvermerken recto und alten Stempeln (auch Duplumstempel der königlichen Bibliothek in München), Vorsatz mit altem Vermerk „Duplum Bibliothecae regiae Monac.“ Schliessen entfernt, sonst hübscher Prägeband.

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Diogenes Laërtius. De Vitis, Dogmatis Et Apophthegmatis Philosophorum Libri X. In quibus plurimi loci integritati suae ex multis versutis codicibus restituutur, & quae deerant explentur notis ad marginem appositis. Opera Ioan. Sambvci Tirnauiensis Pannonoj. Nouißimè praemißi tractatus duo, originem, successionem et sectas verterum Philosophorum paucis velut in tabula proponentes. Adiiciuntur etiam Pythagoreorum fragmenta de Philo-sophia morali. Cum Indice nouo et locuplentissimo. Paris, Apud Claudium Baaleu (...) in Curia Albretica (am Ende: Execudebat Petrus Hury), IX. Februar 1585. 4 Bl., 706 S., 15 Bl. 12°. HLeder (18. Jhdt.) mit Rücken-schild und dezenter -vergoldung; Sprengschnitt. € 580,-Die Ausgabe ist identisch mit der im selben Jahre erschienenen bei R. Rezé (Paris), die ebenfalls Hury druckte; sie geht zurück auf die von Johann Sambucus (János Zsámboki; 1531-84; ungarischer Mediziner; Historiograph von Maximilian II. und Rudolph I.; Jöcher IV, 90) veranstaltete Antwer-pener Plantin-Ausgabe von 1566 (vgl. STC French Books, Suppl. 62), von der hier auch die Vorrede übernommen wurde, und enthält wie die Rezé-Ausgabe Beiträge von G. Morelli (Guillaume Morel aus Zono/Bergamo; Leibarzt von Maximilian II.; Jöcher III, 663) und dem Lutheraner David Chy-traeus (d. i. D. Kochhoff; 1530-1600; Jöcher I, 1906). – Der Drucker Petrus Hury (oder: Hyry) stellte seine Arbeit verschiedenen, teils disparaten Interessen zur Verfügung: So druckte er den pro-minenten Lutheraner Chytraeus, aber auch den Katechismus des katholischen Heiligen P. Canisius (1588; BM STC English 4568), wobei diese Ausgabe in Englisch und somit entweder für die eng-lischen Religionsemigranten oder die verfolgte katholische Minderheit in England bestimmt war. Auch machte er sich verdient, indem er den kroatischen Humanisten Mirko Mikulic für Westeuropa druckte. Von vorliegender Ausgabe ist (laut KVK im Mai 2017) weltweit nur ein weiteres Exemplar bekannt (HAB Wolfenbüttel). – Etwas berieben; Rücken mit einigen kleinen Wurmlöchern; am Fuß einseitig mit kleinem Einriss; Titelei am Kopf stark beschnitten, dadurch geringe Beschädigung des Textes; insgesamt recht knapp beschnitten.

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Diogenes Laertius und Hesychius Milesius. Peri bion, dogmaton kai apophthegmaton... (graece). De vitis, dogm. & apophth. Clarorum philosophorum libri X. Hesychii De iisdem philos. & de aliis scripto-ribus liber. Pythagor. Philosophorum fragmenta. Is. Casauboni notae ad lib. Diogenis, multo auctiores & emendatiores. 4 Teile in 1 Band. Genf, Henricus Stephanus (Henri Estienne), 1594. 8°, circa 17,5 x 11,5 cm. 16, 884, 120 SS., 4 (1 w.) Bll., 47 SS., 12 Bll., 88 SS. Perga-ment d. Zt. € 880,-Adams D 483; Renouard 156, 5; Hoffmann I, 565: „Verbesserte und vermehrte Wiederho-lung der vorigen (von 1593). Die lateinische Übersetzung des Ambrosius verbessert durch B. Brognolus steht in dieser Ausgabe neben dem Text“. – Grosse Sammlung antiker Philo-sophen-Viten in griechisch-lateinischem Paralleldruck und mit reichem Kommentar. Die lateinische Übersetzung des Diogenes stammt von Ambrosius Camaldulensis (Ambrogio Traversari, 1386-1439), die des Hesychius von dem Humanisten Hadrianus Iunius (Adriaen de Jonghe, 1511-1575) und die Fragmente sind von Isaac Casaubon (1559-1614) gesam-melt. – „Edition supérieure à la précedente de 1570 et plus correcte. La version de Diogène L. par Ambrosio et Brognoli, est ici corrigée par Henri... (Les notes) de Casaubon sont plus amples et plus exactes que dans leur première édition, faite en 1589...“ (Renouard). – Titel mit alten Vermerken und teils gelöschten Stempeln einer aufgelösten Jesuitenbibliothek, verso kleine Tektur. Etwas gebräunt, wenig fleckig, meist recht sauber, Einband berieben, ohne Bindebänder, insgesamt gut erhalten.

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Du Choul, Gugliemo. Discorso sopra la castrametatione, & bagni antichi de i Greci, & Romani. Con l’aggiunta della figura del Campo Romano. Et vna Informatione delle militia Turchesa, & de gli habiti de soldati Turchi, scritta da M. Francesco Sansouino. 2 Teile in 1 Band. Venedig (Vinegia), Altobello Salicato, 1582. Mit Holzschnitt-Titelvignette, 43 Holzschnitt-Tafeln, 14 Holzschnitten im Text, 1 gefalteten Tafel sowie einigen Holz-schnitt-Initialen. Fol. 80, 4 Bl., fol. 28. 8° (14,5 x 10 cm). Roter Maroquin-band des 19. Jhdts, signiert „Rivière“, mit dreifacher Goldfilete auf den Deckeln, reicher floraler Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergol-dung sowie dreiseitigem Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. € 900,-Hübsches Bändchen, „BOUND BY RIVIERE“ (am Fuß des Vorderspiegels), über das Bade-, Militär- und Sportwesen der europäischen Antike; dieser venezianischen Ausgabe (zuerst 1555 in Lyon) ist zum ersten Male ein Beitrag Francesco Sansovinos zum türkischen Militärwesen beigegeben, darin auch 14 Abbildungen; die mehrfach gefaltete Tafel mit mehreren kleinen Holzschnitten zeigt sche-matisch ein römisches Heerlager; die Tafeln sind verkleinerte Übernahmen der Lyoneser Ausgabe.Minimal berieben; papierbedingt gebräunt; erste 8 Bl. mit winzigem Wurmloch in der unteren Ecke; kleines Loch in der Falttafel hinterlegt; auf 2. fliegendem Vordervorsatz eine saubere handschriftl. Titelaufnahme montiert; auf 3. fliegendem Vorsatz hs. Glossen zu Simeon und Sansovino; auf Titelei mit altem hs. Besitzvermerk.Provenienz: verso fliegendem Vorsatz mit dem radierten Exlibris „Bibliotheque de L’Ambassadeur de France et de la Vicomtesse de Fontenay“.Zu Sansovino (1521-1586, Sohn des Architekten Jacob Sansovino) vgl. Jöcher IV, 132f; zum Über-setzer ins Italienische, dem Historiker Gabriel Simeon, vgl. Jöcher IV, 594; vgl. auch Brunet II, 858.

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Einband – Einband aus der Bibliothek des Peter Wok von Rosenberg. Inhalt: Eusebius Pamphilus: Ecclesiastica historia, sex prope seculorum res gestas complectens; (...): Et nunc ex fide Graecorum codicum , sic ut novum opus videripossit, per Jo. Jacobum Grynaeum (...). illustrata (...). EA der Grynaeus-Edition. Basel, Eusebius und Nicolaus Episcopius, 1570. Mit Holzschnittdruckermarke auf dem Titel und einer weiteren un-terschiedlichen auf dem letzten Blatt sowie einigen Holzschnittinitialen. 8 Bll., 672 S., 30 Bll., 1 w. Bl. Folio. € 4.000,-Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln, mit reicher Rollen- und Plattenstempelprägung, silbergepr. Supralibro auf beiden Deckeln, 2 intakten Messing-Lederschliessen und Rotschnitt; Einband etwas berieben, fleckig und bestoßen; Silberprägung oxydiert; zahlr. winzige Wurmlöcher auf den Deckeln; Innendeckelbezug beider Deckel erneuert; Vordervorsatz herausgetrennt; Bll. durchgehend mit zahlr. winzigen Wurmlöchern (geringer Buchstabenverlust); erste Bll. mit kleinen Wasserflecken im weissen Rand; Titel und erste sowie letzte Bll. etwas angerändert; Titel etwas angestaubt; gering stockfleckig und gebräunt; alter Namenszug und 2 Stempel auf dem Titel; Stem-pel auf Blatt 2. Exemplar aus der Bibliothek des Peter Wok von Rosenberg, der bedeutendsten böhmischen Privatbibliothek des 16. Jahrhunderts; hinterer Deckel mit dem Wappensupralibro Wok von Rosenbergs in einem Lorbeerkranz, datiert 1585, mit den Initialen von ihm und seiner Frau. Das Supralibro auf dem Vorderdeckel zeigt einen Ritter in voller Rüstung mit gezogenem Schwert auf einem galoppierenden Pferd; die Darstellung befindet sich in einem Sechspaß umgeben von einem Lorbeerkranz und mit dem Schriftband: „Petr Wok Wolff z Rozmberka M.D.XXC.V.“; Peter Wok von Rosenberg (1539-1611) besaß in seinen Schlössern Rosenberg und Wittingau (Adalbert Stifters „Witiko“) eine der bedeutendsten böhmischen Bibliotheken überhaupt. Zum Einband vgl. Gold-schmidt, Gothic & Renaissance Bookbindings, Vol. I, Nr. 262 (mit Abbildung des Supralibros, das sich auf dem Vorderdeckel unseres Bandes befindet). Zum Eusebius: VD16, E-4282.

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Estienne (Stephanus), Charles (Carolus). (De dissectione partium cor-poris humani libri tres, à Carolo Stephano, doctore Medico, editi. Vna cum figuris, & incisionum declarationibus, à Stephano Riuerio Chirurgo cõpositis.) EA. Paris, Simon Colinaeus, 1545. Mit 62 Holzschnitttafeln, zahlr. Textholzschnitten und Holzschnittinitialen (einige der Holzschnitte ankoloriert). 375 S., 1, 10 Bl. (Register). Folio. Pergament d. Z. mit hs. Rückentitel. € 20.000,-Garrison/Morton 378; Sallander 2819; BM STC French 155; Brunet II, 1073; Schäfer 90 (frz. Aus-gabe); Thieme/Becker 28, 398 (zum Chirurg und Zeichner Rivière).Nicht allein wegen des wissenschaftshistorischen Wertes des Werkes sind die anatomischen Abbil-dungen hervorzuheben, „mais ils sont remarquables comme production de la gravure en bois; cinq sont marquées de la croix de Geofroy Tory, et les quatres dernières portent le nom de Jolat, accom-pagné des dates 1530, 1531 et 1532“ (Brunet). Die Tafelabbildungen gehen wahrscheinlich zurück auf Vorlagen von Gian Giacomo Caraglio und Giovanni Battista Rosso, die Textholzschnitte beruhen auf Vorlagen Vesals, die Initialen (meist weiß auf schwarzem Grund) stammen aus den Ateliers von G. Tory oder Oronce Finé. Als Besonderheit ist anzumerken, dass ab S. 168 die Abbildungen anato-mische Details aufweisen, „die als kleine quadratische Holzstöcke in die großen Holzstöcke einge-fügt wurden.“ Der drucktechnische Kunstgriff blieb ohne sichtbare Spuren.C. Stephanus (1504-1564; zuerst Paris, dann Padua), Mediziner, übernahm 1551 die berühmte Dru-ckerei seines Bruders, wurde der Ketzerei angeklagt und starb im Gefängnis; vorliegendes Werk ließ er von seinem Schwiegervater, Simon de Colines, drucken. Erste Pläne für seine Anatomie stammen vermutlich schon von 1530, wie Jollats Datierung einer Tafel zeigt. Zeitgleich mit seinem Studien-kollegen Andreas Vesalius, mit dem er den Anatomiekurs des Jacobus Sylvius besuchte (1535), spürte er die Notwendigkeit eines bis dahin nicht existierendem verläßlichen Anschauungswerkes für die Anatomie. Obwohl Stephanus die Arbeit schon 1539 beendet hatte, konnte das Buch erst 5 Jahre später erscheinen, weil langwierige Rechtsstreitigkeiten entweder mit Rivière, der einige Abbil-dungen beisteuerte, oder mit Vesal, der das Privileg für anatomische Abbildungen besaß, die Veröf-fentlichung verzögerte. Diese Rechtstreitigkeiten und Verzögerungen wirken bis heute fort, indem der größere Ruhm in der Geschichte der Anatomie, wohl auch durch die höhere Qualität der Abbil-dungen, dem Vesal zufällt.Einband in den letzten 50 Jahren restauriert; etwas berieben und fleckig; fehlende Titelei als Faksi-mile auf altem, dickem Papier eingebunden und Vorsätze erneuert; 1. Bl. fleckig und angerändert; zu Beginn einige Unterstreichungen und kleinere Glossen von alter Hand; Papier etwas gebräunt und fleckig (gegen Ende stärker); zu Beginn (S. 85-116) einige Bl. am Fuß schwach wasserrandig; Bl. 143/4 mit Randausriss (Papierfehler?); ab S. 330 im Rand wasserfleckig; ab S. 375 in oberer Bug-falte fleckig sowie diese Seiten angeschmutzt und angerändert. Trotz der Mängel ein beeindru-ckendes Exemplar eines Meilensteins in der Medizingeschichte.

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Frischlin, Nikodemus – Beyer, Carl Christoph (Deutsche Übertragung). Sieben Bücher, Von der Fürstlichen Würtembergischen Hochzeit, Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Ludwigen, Hertzog zu Würtemberg vnd Theck, ... mit ... Dorothea Vrsula, geborner Marggräffin von Baden, etc. zu Stutgart, Anno 1575 im Monat Nouember gehalten ... als der Thurnir, Ritterspiel, rennen, stechen <souil zu erfahren müglich gewesen> fleissiger, eigentlicher vnd warhaffter Verzeichnus vnd Beschreibung. Tübingen: Gruppenbach 1578. 446 Seiten. Rot-schwarz gedruckter Titel. Farbschnitt. Flexibler Pergamentband der Zeit auf 3 durchgezogenen Bünden mit spanischen Kanten. Schwarzgeprägte dop-pelte Streicheisenleisten und zentrales Rechteck mit Eckfleurons auf den Decken. Kalligraphischer Rückentitel. 4to. € 3.800,-„Das vielleicht umfangreichste Hochzeits- und Turnierepos der Renaissance“ (Ludwig) im origi-nalen Zustand und im zeitgenössischen Einband. 13.500 deutsche Knittelverse des Öhringer La-teinschulrektors Carl Christoph Beyer, den Nikodemus Frischlin für die Übertragung seiner 1577 lateinisch erschienenen ,Württembergischen Hochzeit‛ ins Deutsche gewinnen konnte. Mit den Wappenholzschnitten von Württemberg und Baden nach Beyers Vorwort. Frischlins Epos des 14 Tage dauernden Festes beschreibt ausführlich Planung und Vorbereitung, Gästelisten, Festessen, Musik und Tanz und die anschließenden Turniere, Jagden, Schauspiele, Feuerwerke und Masken-züge. Bemerkenswert ist die kurze Beschreibung (Seite 114 f.) des Planetariums von Landgraf Wilhelm von Hessen, das neben Sonne, Mond mit Mondphasen und den Sternen auch den Lauf der sieben Planeten anzeigte. – Durchgehend wenig gebräunt, stellenweise etwas stockfleckig. Das flexible Pergament etwas knittrig und fleckig. Schließbänder entfernt. Vereinzelt kleine Wurm-spuren in den weissen Stegen. Fehlstelle am vorderen fliegenden Vorsatzblatt alt ergänzt. (VD16 F 2952; Ausführlich zum Inhalt bei Walther Ludwig in Daphnis 29, Seite 413 ff.; BM-STC 322; Heyd I, 972; Wilhelmi-Seck 32).

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Frischlin, Nikodemus. DIDO, TRAGOEDIA NOVA, EX QVARTO LIBRO VIRGILIANAE AENEIDOS: in quo ardentissimus amor Di-donis in Aeneam, & Tragicus eiusdem exitus, describitur. ACCESSIT LVDORVM CIRcensium, qui proximo Maio celebrati sunt Stuccardi-ae, descriptio. [Erste Auflage]. Tübingen: Alexander Hock 1581. 28 nnum. Blätter. Neuer, fester Pappband mit goldgeprägtem Rückentitel. Kl.-8vo. € 1.200,-Der sehr seltene erste Tübinger Abdruck von Frischlins Tragödie „Dido“. Bereits mit 21 Jahren hatte Nikodemus Frischlin (Balingen 1547 – 1590 Urach) einen Ruf als außeror-dentlicher Professor für Poesie und Geschichte an die Universität Tübingen bekommen. Als Übung für seine Studenten hatte er diesen Stoff aus dem vierten Buch der Aeneis des Vergil entnommen. Durch Umstellung und Vertauschung der Worte werden hier geschickt die Vergil’schen Hexameter in Jamben umgewandelt um so die Umsetzung des Epischen in das Dramatische für ein Schauspiel zu realisieren. Wohl aus den Arbeiten mit seinen Schülern entstanden und sicher für Aufführungen gedacht, hatte Frischlin diesen Stoff in mehreren seiner späteren Veröffentlichungen wieder abgedruckt. – Blatt fünf mit kleiner Fehlstelle im Bundsteg. Schönes, wenig fleckiges Exemplar. (VD16 F 2926; Goedeke II, Seite 140, 42e; Graesse II, 636; Seck/Wilhelmi: Frischlin Bibliographie Nr. 50; Strauß: Frischlin Seite 100 f.).

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Frischlin in Braunschweig – [Mascus, Michael]. Offentliche widerspre-chung / Der lesterlichen schand vnd Famosschrifft / so Nicodemus Frisch-linus, wider einen Erb[aren] Rath / der Stadt Braunschweigk / vnd jren vnd gemeiner Stadt Syndicum, Herrn D. Michaëlem Mascum, newlicher zeit gantz Ehrenvergessener Bübischer weiss / in Druck ausgehen lassen etc. [Braunschweig]: s.n. 1590. 8 nnum. Blätter. Titelblatt mit Holzschnitt-Druckermarke (Initialen „M H“) unter Verwendung des Braunschweiger Stadtsiegels: Nach rechts aufsteigender Löwe mit der Umschrift: „INSI-GNIA CIVITATIS BRVNSWICENSIS“. Schlichter, neuer Karton-Um-schlag. 4to. € 1.600,-Äußerst seltene, sehr scharfe Gegenschrift des Rats der Stadt Braunschweig und ihres Syndicus Michael Mascus gegen eine von Frischlin kurz vorher verfasste, „fulminante Rede“ (Strauß S.445): „Frischlini pro causa Martini Lutheri et Polycarpi Leyseri adversus Michaëlem Mascum, Syndicum ... Brunsvicensem Oratio. (Oberursel 1590. Vgl. Wilhelmi/Seck 128). Damit hatte sich Frischlin zu heftig in den konfessionellen Kleinkrieg zwischen Lutheranern, Zwinglianern und Calvinisten ein-gemischt, der zwischen dem geistlichen Ministerium, dem Braunschweiger städtischen Rat und der Universität Wittenberg tobte. Frischlins „Famosschrift“ enthält derbste Ausfälle gegen den Syndi-cus der Stadt Braunschweig, Michael Mascus und gegen den Stadtrat, dessen Mehrzahl aus unge-lehrten Männern bestehe, „die über seine und Anderer Schriften weniger Urtheil haben, als ge-schlachtete Schweine, erwürgte Hunde oder abgehäutete Esel“. (Strauß, Seite 445). Vermutlich um sein Leben zu retten, musste Frischlin Braunschweig in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen. Die Geistlichen der Stadt Braunschweig hingegen hatten ihm ein sehr günstiges Zeugnis ausgestellt, nämlich dass er „das Rectoramt bei der St. Martinsschul in die anderthalb Jahr so herrlich, löblich und treulich verwaltet, daß nicht wenige feine, fähige ingenia in dieser kurzen Zeit unter seiner Disciplin und Unterrichtung einen solchen Nutzen und Frommen geschaffen haben ... Sein Leben sei zwar nicht das eines Stoikers oder Sauertopfs, doch ihres Wissens ehrlich gewesen.“ (Strauß, Seite 446). David Friedrich Strauß hatte diese hier vorliegende „Offentliche Widersprechung“ der Stadt Braunschweig nicht gekannt, da er sie in der vita Frischlins nicht anzieht. Ebenso nicht er-wähnt wird der Druck von Gustav Bebermeyer in „Tübinger Dichterhumanisten – Bebel-Frischlin-Flayder“ (Tübingen 1927). – Durchgehend gebräuntes, aber gutes, frisches Exemplar des seltenen Drucks. – (D. Fr. Strauß: Leben und Schriften Seite 419-448; Sührig, H. in: Braunschweigisches Jahrbuch 63, 1982, Seite121-125; VD16 (Datenbank): B 7241; VD 16 (Druckausgabe): M 1318; Wilhelmi/Seck: Frischlin Bibliographie 403; nicht bei Adams und nicht im BM-STC).

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Gastronomie und Medizin, exotische Pflanzen in Breslau, Sammelband – I. Scholz, Lorenz. Aphorismorum medicinalium, cum Theoreticorum; tum Practicorum, omnibus, quibus secunda valetudo curae est, apprime necessariorum, sectiones octo... Breslau, Scharffenberg Erben, 1589. 8°. 16 Bll., 309 SS., 1 Bl. Pergament d. Zt. € 1.500,-VD 16 S 3823; Durling 4139; nicht bei Adams. Seltene, erste Ausgabe des medizinischen Hand-buches des Breslauer Arztes und Botanikers Scholz (1552-1599), der in Wittenberg, Padua und Bologna studiert hatte. Er übersetzte aus dem Griechischen wie Arabischen; weite Teile seiner pharmazeutischen Hinweise beruhen auf Erfahrungen, die er mit seinem Kräutergarten in Breslau gesammelt hatte, wo er auch exotische Pflanzen aus Amerika und Asien pflegte. In seinen acht Teilen der „Aphorismorum Medicinalium“ beschreibt er alle bis dato bekannten Praktiken und Heilmethoden der Medizin nach den neuesten zeitgenössischen Quellen. Das Werk widmete Scholz den Magistratsherren seiner Heimatstadt Breslau mit der „Epistola dedicatoria ad Magnifi-cum, Amplissimum, et Prudentissimum Senatum Inclytae Silesiorum Reipublicae Vratislaviensis“. So zeigt auch der große, sehr schöne Holzschnitt das Stadtwappen Breslaus. – ANGEBUNDEN: Pisanelli, Baldassare. De esculentorum potulentorumque facultatibus, liber unus... in latinam lin-guam conversus ab Arnoldo Freitagio. Herborn, Corvinus, 1593. 165 SS., 1 Bl. – VD 16 P 2936; Adams 1279; Oberlé 71. Lateinische Ausgabe des „Trattato della natura de’ cibi et del bere“ (zuerst italienisch 1583), eines bedeutenden und mehrfach nachgedruckten Werkes zu Speisen und Ge-tränken sowie ihren Wirkungen, übersetzt von dem deutschen Philologen Arnold Freitag (1560-1614). Pisanelli beginnt mit Früchten, beschreibt dann Nüsse, Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Knoblauch, Wein, Wasser etc. „Pisanelli, qui exerça la médecine à Bologna au milieu du XVIe siècle, est surtout célèbre par ce traité des aliments et des boissons. Ce petit ouvrage de diététique plein de la meilleure érudition, décrit successivement l’histoire naturelle, les usages, les qualités des fruits, des liqueurs, des viandes, du gibier, du poisson, du lait et du fromage, etc., ansi que les cas où l’on doit les employer et les prescrire; les boissons sont ensuite examinées, plusieurs cha-pitres étant consacrés au vin et à l’eau“ (Simon, Bibl. Bacchica II, 507). – Titel mit kleinen alten, gestrichenen Vermerken. Wenig fleckig, etwas berieben, ohne Bindebänder, sonst gut erhalten.

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Geburtshilfe / Gynäkologie – Wittich, Johann. (Vademecum. Der ander Teil des Künstlichen) Newen Artzneybuchs/ so man stets bey sich haben und führen kan in allerhand Kranckheiten der Jungfrawen/ besonders der Ehelichen Weiber/ sich vor/ in und nach der Geburt/ gutes Raths daraus zu erholen. Item: Von allerhand Kranckheiten der jungen Kinder (...) u.: Li-bellus de infantilium aegritudinum medicatione. Das ist: Artzneybüchlein/ wie man den armen Kinderlein für allerhand Leibs gebrechen vom Haupt an/ biß auff die Fußsole/ helffen und rathen soll. In richtige ordnung ge-bracht/ und mit krefftigen wolversuchten mitteln gezieret. 2. Druck. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Franz Schnelboltz für Bartholomäus Voigt, 1598. Mit Holzschnittdruckermarke am Schluß des Bandes. Titel, 7 Bll., 114, Bll., 6 Bll., 128 Bll. (inkl. Titel), 8 Bll.. Kl.4°. Blaugrün lackierter Perga-mentband der Zeit. € 1.400,-Ewas berieben und bestossen; Vorsätze herausgetrennt; etw. stockfleckig u. gebräunt; Titelblatt des 1. Teils mit 1,5 cm Ausschnitt am Kopf so dass die erste Titelzeile fehlt (bei der Titelaufnahme (s.o.) in Klammern gesetzt); außerdem fehlen im ersten Band 3 Bll. (67-69); Blatt 90 des „Vademecum“ mit kleinem Ausriß (Verlust der Blattnumerierung). Wittichs „Ander Teil“ seines „Vademecums“ zusammengebunden (und, wie an der Kustode des letzten Blattes v. Teil 1 zu erkennen, auch zusam-men gedruckt) mit seinem Kinderarzneibuch; beide Teile wurden auch separat verkauft; sie haben jeweils ein eigenes Register; der hier nicht vorhandene 1. Band des „Vademecums“ taucht in den frühen Ausgaben zumeist separat auf (er enthält auch keine Kennzeichnung als Band 1 bzw. einen Hinweis darauf, dass ein weiterer Teil geplant bzw. erschienen sei); beide Teile in 2. Ausgabe; die EA beider Teile erschien 1596, die EA des 1. Teils des „Vademecums“ 1595; NUC, Vol. 670, 215; VD 16, 22, W.3826; vgl. Sallander (spät. Ausgabe).

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Georgisch, Peter. Regesta Chronologico-Diplomatica In Quibus Re-censentur Omnis Generis Monumenta Et Documenta Publica. Uti sunt Tabulae Conventionum, Foederum, Pacis, ... nec non Capitulationes, Concordata, Sanctiones Pragmaticae, ... Litterae item Feudales, Clien-telares, Homagiales, Reversales, ... Et Quae Sunt Alia Publico Nomine Ac Solenniter Acta Litterisque Consignata Rerum Praecipue Germani-carum Praesidia. Tomus I/II/III. (in 2 Bänden). Francofurti et Lipsiae (Frankfurt am Main und Leipzig), Ohne Verlag, 1740/1741/1742. Groß- 4°. 36 cx 24 cm. Titelblatt in Rot und Schwarz, [2] Blatt, 1238 Spalten, Zwischentitel, 1376 Spalten, Vortitel, Titel in Rot und Schwarz, 1104 Spalten. Pergamentband und Halbpergamentband der Zeit mit geprägtem Rückentitel. Peter Georgisch, geboren 1699, ge-storben am 7. April 1746 in Dresden. Kursächsischer Hofrat und Archi-var in Dresden. € 1.200,-Erste Ausgabe. VD18 10735879-001. Der Begriff Regesten (Zusammenfassung des rechtsrelevanten Inhalts von Urkunden des Mittelalters und der frühen Neuzeit) wurde in Publikationsform hier von Peter Georgisch zum ersten Mal verwendet. Mehrere Besitzer-stempel, Einträge auf Innendeckel, verso Vorsatz, Titel. Gutes bis (vor allem innen) sehr gutes Exemplar.

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Gerhard, Johann – Chemnitz, Martin und Leyser, Polycarp. Har-moniae Quatuor Evangelistarum. Chemnitio-Lysero-Gerhardinae. Tomus Secundus: Qui D. Johannis Gerhardi Continuationis Partes Primam & Secundam complectitur: Denuo nunc in Lucem prodit, Cum jndicibus. Hamburgi (Hamburg), Sumtu Zachariae Hertelii & Gothofredi Libernickelii (Zacharias Härtel & Gottfried Libernickel), 1704. 4°. 33 x 21,5 cm. [2] Blatt, [16], 1120, [104] Seiten. Pergament-band der Zeit auf Holzdeckeln. Johann Gerhard, (Johannes Gerhard), geboren am 17. Oktober 1582 in Quedlinburg, gestorben am 17. Au-gust 1637 in Jena. Llutherischer Theologe, bedeutender Vertreter der lutherischen Orthodoxie. Martin Chemnitz, geboren am 9. November 1522 in Treuenbrietzen, gestorben am 8. April 1586 in Braunschweig. Lutherischer Theologe und Reformator. Polykarp Leyser der Ältere (Polykarp Leyser I.), geboren am 18. März 1552 in Winnenden, gestor-ben am 22. Februar 1610 in Dresden. Lutherischer Theologe, Superin-tendent von Braunschweig, Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises, Professor der Theologie in Wittenberg, kursächsischer Oberhofprediger und Konsistorialrat von Sachsen. € 450,-VD18 90617789. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, Vol. II, 130. Mit gestochenem Porträt von Polycarp Leyser als Frontispiz. Einband wenig fleckig, mehrere kleine Besitzer-stempel auf Innendeckel, verso Titelblatt, erste Blätter mit Wurmlöchern, ohne Textverlust, Titelblatt fachmännisch hinterlegt. Gutes Exemplar.

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Gesner (Gessner), Conrad. Sammelband mit drei zoologischen Werken. 1) Thierbuch. Das ist eine kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren (...) durch D. Cûnrat Furer (...) in das Teutsch gebracht. 2) Vogelbuch. Darin die Art /natur und eigenschafft aller vöglen (...) angezeigt wird. (...) durch Rudolf Heußlin mit fleyß in das Teutsch gebracht. 3) Fischbuch (...) durch D. Cûnrat Forer (...) in das Teutsch gebracht. Jeweils editio princeps in deutscher Sprache. Zürich, Froschauer, 1563,1557,1563. Mit ca. 1000 teils halb- oder blattgroßen Holzschnitten, einige wenige davon ankoloriert. 4 Bl., fol. 171 (von 172), 6 Bl., fol. 263, 1 Bl., 6 Bl., fol. 202 (recte 201), 1 Bl. Folio. Schweinslederband d. Z. auf schweren Holzde-ckeln, mit reicher Blindprägung, 5 Bünden und 2 intakten Leder-Mes-sing-Schließen. € 17.500,-Für die historische Einordnung des Universalgelehrten Conrad Gesner (1516-1565) und seines zoolo-gischen Hauptwerkes „Historia animalium“ (1551-87), dessen ersten vier Teile hier in der ersten deutschen Übertragung vorliegen (zusammengefaßt in 3 Büchern), rekurrieren Carter/Muir (PMM 77) auf die größten Namen dieser Wissenschaft: Aristoteles, Plinius, Ray und Linné. Hinzuzufügen wäre noch Buffon, der im enzyklopädischen Impetus und der Exaktheit der Abbildungen erst Gesner überholte. Gesner zog für die Abfassung der Texte die gesamte überlieferte Literatur ebenso wie Mythologie und das Fachwissen seiner zeitgenössischen Gelehrten heran; auch benutzte er neben eigens für das Werk in Auftrag gegebene Abbildungen bereits vorhandene Holzschnitte wie den des berühmten Nashorns von Dürer. Nissen (Ill. Vogelbücher. S. 35) fügt hinzu: „In einem Brief (...) be-klagt er <Gessner> sich z. B. lebhaft über den von seinem Verleger und Drucker Froschauer beschäf-tigten Kolorierer (...). Und in der Tat sind die unkolorierten Exemplare in der Regel vorzuziehen.“Tenschert (Kat. 34/35, #71) nennt die Illustratoren: „An den Vorzeichnungen und den Holzschnitten des Werkes waren zahlreiche Künstler beteiligt, namentlich bekannt sind der Straßburger Maler Lukas Schan, der die Abbildungen der Vögel lieferte, ferner die Zürcher Maler Großhans Thomann, Jos Murer und Hans Asper. Nach dem auf zahlreichen Holzschnitten erscheinenden Monogramm „OF“ scheint Froschauer als Formschneider den Straßburger Franz Oberrieter (Oberreiter) bestelt zu haben.“Gesners Zoologie markiert, wie die Wissenschaft in der Renaissance überhaupt, den Schnittpunkt von Altertum und Moderne, Mytholgie und Empirie. Wissen durch Hörensagen steht neben eigener Anschauung, gesicherte Nachrichten z. B. über Amerika neben ,fake news‛ (Jägerlatein, Seemanns-garn, ,stille Post‛). „Die Popularisierung (...) wurde von der Tatsache begünstigt, dass sie keineswegs nur zoologisches und biologisches Wissensgut vereinte, sondern auch über den Nutzen der Tiere für den Menschen informierte. (...) Doch ungleich stärker noch als die lateinischen Vollfassungen wird der Charakter der Thierbuch-Redaktion von dem Bestreben geprägt, der Historia den Glanz eines aktuellen Gebrauchsschrift von hoher ,nutzbarkeit‛ für Tierhalter, Ärzte, Köche oder Jäger des 16. Jahrhunderts tzu verleihen.“ (Bibl. Palatina E. 20.6)Der 5. und letzte Teil (über Schlangen und Skorpione) von Gesners Zoologie erschien erst 1587, 22 Jahre nach seinem Tod. Es fehlt im 1. Teil fol. XI; im letzten Teil wird fol. CIV übersprungen, aber nach Bogenzählung und Kustoden ist der Text komplett. Vorderes Außengelenk am Kopf angeplatzt; etwas berieben, besto-ßen, fleckig und gebräunt; fliegender Vordervorsatz mit langem Einschnitt; Titelei von Teil 1 knittrig, gerändert, fingerfleckig und mit altem Stempel; einige Bll. mit Randläsuren oder Einris-sen, diese teils hinterlegt; teils etwas (finger-)fleckig; gegen Ende mit Tintenfleck am Schnitt, der sich gering in den Rand erstreckt; Wappenexlibris auf vorderem Spiegel. Ausführliche Mängelbe-schreibung und weitere Photographien auf Anfrage.

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Grammateus, Henricus (d. i. H. Schreiber). Ayn new kunstlich Buech welches gar gewiß vnd behend lernet nach der gemainen regel Detre / wel-schen practic / regeln falsi vñ etlichê regeln Cosse mancherley schöne vñ zuwissen notdürfftig rechnûg auff kauffmanschafft. Edito princeps. (Nürn-berg, J. Stuchs für N. Alantsee in Wien, 1518 oder 1521). Mit 8 blattgroßen Holzschnitten (teils wiederholt), darunter 1 Wappenholzschnitt, einigen meist schematischen Figuren im Text und 1 Holzschnitt-Initiale; die Titelseite in Rot und Schwarz. 123 Bl. (von 124). 8°. HLeder des 18. Jahrhunderts auf 4 Bünden, mit Rückenschild und Sprengschnitt. € 20.000,-VD16 4144; NDB 6, 738f (mit ausführlicher Würdigung der mathematischen Leistung).Heinrich Schreiber (oder Schreyber; 1492 Erfurt – 1525/6 Wien), Astronom und Mathematiker, studier-te ab 1507 in Krakau und Wien, das er im Pestjahr 1521 eine Zeit lang verließ, und nach Nürnberg ging. Während in der Vorrede (vgl. A2v) und im kaiserlichen Privileg (vgl. Q3v) 1518 als Entstehungs- und Erscheinungsjahr vorliegenden Werkes angegeben sind, tragen die Zwischentitel der Kapitel „Zornal“ (Journal; vgl. N1), „Kaps“ (Kassabuch; vgl. N6) und „Schuldt Buch“ (vgl. O1) das Datum 1521, das vermutl. von Schreiber als Vorlage für alle zukünftige Buchhalterei vordatiert wurde.Neben den mathematischen Überlegungen Schreibers, die ihn zu einem Lehrer des gleichaltrigen Adam Riese machten („Rechnung auff der Linihen“, Erfurt 1518), sind die musikalischen Ausfüh-rungen (immerhin auf 17 Seiten!) bemerkenswert; Erwähnung als frühes Beispiel eines ,copyrights‛ verdient auch das ausführliche kaiserliche Privilegium Maximilians (Q2v-3v), das das Werk für 6 Jahre schützt. Von zentraler Bedeutung insgesamt ist jedoch, dass es sich um das erste deutschspra-chige Werk über Buchführung (hier in erster Ausgabe) handelt.Rücken in neuerer Zeit unter Bewahrung des alten Materials restauriert, dabei auch die Vorsätze er-neuert; es fehlt das letzte Blatt mit Druckermarke und undatiertem Kolophon; teils knapp beschnitten, dadurch geringer Buchstabenverlust; einige zeitnahe hs. Marginalien; teils etwas fleckig; der Wappen-holzschnitt („Johann Tscherte“, Wiener Senator und Hospitalmeister), 1 blattgroßer Holzschnitt und die Initiale violett eingefärbt; C7 mit winzigem, hinterlegtem Eckabriss.

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Hippocrates. Biblia hapanta (graece). Libri omnes, ad vetustos Codi-ces summo studio collati & restaurati. Basel, Froben 1538. 29 cm x 20 cm. 4 Bll., 562(2) S. Leder d. 18. Jh. mit Stehkantenverg. und späterem fachmännisch erneurtem Rücken (leicht berieben, bestoßen, minimalen Kratzspuren, Stehkantenverg. teils abgeplatzt u. kl. handschriftl. Bibl.-Nummer auf Deckel). € 2.500,-VD 16 H 3741. Adams H 564. Schweiger I, 149. Hoffmann II, 271. – „Jan. Cornarius, der Herausgeber, benutzte zur Textverbesserung drei Handschriften und Galen’s Schriften mit großer Sorgfalt“. – Zweite griechische Werkausgabe nach der sehr fehlerhaften Aldine von 1526. – Titel mit alten Besitzvermerken (dabei ein Raimundus und ein Borbonius oder ,Pierre Bourbon Apothicaire d angouleme‛) und Zitaten. Mit 2 Druckermarken. – Wenige Anmerkungen im breiten weißen Rand von alter Hand, die Anmerkungen teils am Rand beschnitten. Verso Deckel britisches Wappen-Exlibris (Henry Edward Bunbury), Hinter-deckel mit älterem Bibl.-Exlibris (Havard University, Dr. Alfred Fabian Hess), von dieser auch ein kleiner Schenkungsstempel verso Titel. – Vorsätze verstärkt u. mit Abklatsch, Titel leicht angestaubt, Titelei u. die letzten Seite leicht wasserrandig, innen sehr sauber in schö-nem kräftigen Druck und mit der großzügigen weißen Umrandung.

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Holtzwart von Harburg, Matthias. Lustgart Newer deuttscher Poe-teri. Straßburg, J. Rihel, 1568. 4 Blätter, 173 numerierte Blätter, 2 Blätter. Mit großem Wappen-Holzschnitt, 6 Text-Holzschnitten und 1 Druckermarke. Folio, (29,3 x 19,4 cm). Neuerer Lederband im Stil der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild, goldgeprägtem Mittel-stück, dezenter Rückenvergoldung und goldgeprägten Deckelfileten; im Schuber. € 4.500,-VD 16, H 4551; Goed. II, 484, 2; Muller 516, 104. – Sehr seltene erste und einzige Ausga-be. – Enthält eine Art Reimchronik der württembergischen Fürsten, vermischt mit Erzäh-lungen der griechischen und römischen Mythologie sowie längeren Exkursen über Berg-bau, Recht, Medizin etc. Die schönen Holzschnitte mit historischen und mythologischen Szenen in württembergischen Landschaften. 1 Holzschnitt mit Monogramm „F O“ vgl. Nagler, M. II,2313: Franz Oberrieter? – Zur Zeit der hier vorliegenden Veröffentlichung, stand der Verfasser im Dienst des Grafen Egenolf von Rappoltstein. Bald nach Erscheinen des Werkes avancierte er zum Stadtschreiber von Rappoltsweiler (ADB XIII, 34f.). – Nur minimal gebräunt und vereinzelt gering fleckig. Schönes Exemplar, sorgfältig leicht gerei-nigt und aufwändig im Stil der Zeit gebunden. Insgesamt gut erhaltenes, sehr seltenes Werk der Renaissance, mit allegorischen und mythischen Gedichten in Knittelversen.

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(H)Ortus sanitatis. De herbis et plantis. De animalibus et reptilibus. De avibus et volatilibus. De piscibus et natatilibus. De lapidibus et in terre venis nascentibus. Urinis et earum specibus. 6. Ausgabe insgesamt und die 4. Straßburger. 6 Teile in 1 Band. Straßburg, Reinhard Beck, 1517. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 1066 Textholzschnitten. 356 nn. Bl. 2°. Mo-derner hellbrauner Maroquiband auf 5 Bünden, mit Gold- und Braunfileten auf Deckeln, Steh- und Innenkanten sowie mit dreiseitigem Goldschnitt, gold- und braungeprägtem Rücken, dort auch mit Titel. € 18.500,-Nissen 2366 (im Vergleich zu Abb. der Mainzer Ausgabe „neue im zool. u. mineral. Teil, die Genre-szenen mit elsäss. Kostümen“); vgl. Bibl. Palatina E 22.3 (Ausg. von 1491); Krauss 200, 172 (Expl. mit identischer Kollation; diese Ausgabe ist „almost entirely rewritten und elaborated“); vgl. Ten-schert 34/35 (frühere Ausgeaben); vgl. Slg Schäfer # 44 (zur Ausgabe von 1491: „das umfang-reichste Nachschlagewerk über die Heilwirkung von Substanzen aus der Pflanzen- und Tierwelt und dem Reich der Mineralien“); vgl. BM STC, S. 418 (diese Ausgabe nicht angeführt).Der Drucker R. Beck ist der Schwiegersohn und Nachfolger des Straßburger Erstdruckers Prüss. Die Holzschnitte sind weitgehend übernommen von der Mainzer Erstausgabe von 1491, damit bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Titelbordüre) die gleichen wie in den früheren Prüss-Ausgaben. „Most of the cuts in this edition first appeared in the four preceding Prüss editions. Though Klebs attributes the title-border to Urs Graf, it is now considered to be the work of Baldung Grien“ (Krauss ibd.).Der Meistereinband (in vorzüglicher Erhaltung) am Fuß des vorderen Innendeckels mit Stempel signiert von <Emilo> Brugalla <Turmo> (1901-87), datiert 1959; am Vorderdeckel auch die Buch-händlermarke von G. Molina, Madrid.Insgesamt ein wohlerhaltenes Exemplar, nur teils gering gebräunt bzw. wasserrandig; 1 Bl. mit Braunfleck; sehr wenige, kurze und verblaßte hs. Glossen; erstes Textblatt mit ergänzter Fehlstelle am weißen Fußrand; unteres Drittel des Titelblatts fehlt und ergänzt; dabei mit äußerster Präzision und nahezu unmerklich die Fehlstellen von Bordüre und Text/Jahreszahl nachgezeichnet.

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Inkunabel – [Berberius, Johann. (Barbier, Jean)]. Viatorium utriusque iuris. [Strassburg: Johann Prüss 1493]. 250 nnum. Blätter. Zweispaltiger Druck mit 34 Zeilen. Etwas späterer, geprägter Holzdeckel-Kalbsleder-band auf drei echten Bünden mit verblaßter Goldprägung. Schließenreste. Kl.-8vo. € 11.500,-Provenienzexemplar aus dem Besitz der Kirche St. Nikolaus des Benediktinerklosters Andechs. Am vorderen Spiegel in alter Hand: „Iste liber attinet Venerabili Cenobio / S. Nicolai Monasterii Anndex“. (Dieses Buch ist im Besitz der ehrwürdigen Kirche St. Nicolaus des Klosters Andechs). Dabei ein Schenkungsvermerk einer anderen Hand: „Qui dono datus est una cum / aliis volumini-bus a perhonorando viro / Magistro Johanne Bayr curie / augs advocato“. (Welches zusammen mit anderen Bänden von dem ehrenhaften Herrn Magister Johannes Bayr, Advocat der Augsburger Kurie zum Geschenk gegeben wurde). Und danach in deutscher Schrift von derselben Hand: „Dem heiligs perg / pin ich zugehörig“. Johannes Bayer (Rain/Lech 1572 – 1625 Augsburg) war nach Studium in Ingolstadt Rechtsanwalt in Augsburg, ab 1612 Ratskonsulent in städtischen Diensten. Er schuf den ersten, vollständigen Sternatlas Uranometria, der 1603 herausgegeben wurde. Ein Krater auf dem Mond ist nach ihm benannt und er gilt als einer der bedeutendsten Bürger der Stadt Rain am Lech. Nach dem Eintrag am Spiegel hatte er diese Inkunabel zusammen mit anderen Büchern aus seiner Bibliothek dem Kloster Andechs geschenkt. Der Band enthält ein vierteiliges Handbuch für Studenten und Anwälte über Verbrechen, Verträge, Testamente und Urteil. Mit großem Erfolg hatte Berberius ab 1480 dieses Handbuch in mehreren Ausgaben veröffentlicht. Hier vorliegend die erste Ausgabe in Straßburg, alle früheren Auflagen waren in Lyon erschienen. Der Drucker Johann Prüss (Herbrechtingen/Ulm um 1446 – 1510 Straßburg) hatte in Straßburg von 1479 bis 1510 gedruckt. (Reske 870 f.). – Die Lagen a-c und i-m mit Lombarden verziert und rubriziert. Die Lagen d-h irrtümlich nach der Lage A eingebunden und durch zeitgenössische Marginalien erwähnt auf A8v: „Error ibi require in fine“ und auf h8v. So jedoch vollständig. Das Titelblatt enthält in der unteren Hälfte einen Prägedruck (Blinddruck): ,S[e]rmone spei‛, der als Stützsatz verwendet wurde. Erste und letzte Lagen feuchtrandig und mit Wurmspuren. Stellenwei-se etwas fleckig. Einige Blätter mit Fehlstellen in den Stegen. Vorsatzblatt mit neueren Anmer-kungen in Bleistift. Einband am oberen Kapital und an den oberen Ecken restauriert. Rückenleder etwas rissig. Von den beweglichen Schließenteilen nur die Lederriemchen vorhanden. Schließen-Haften intakt vorhanden. Faszinierendes Unikat dieser Provenienz-Inkunabel. (Goff B334; GW 03858; HC 2793; ISTC Nr.: ib00334000).Deutschland versandkostenfrei, EU und Welt auf Anfrage.

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Jakob Krause-Einband – Aristoteles. Problemata Aristotelis. Mancherley zweyfelhafftiger Fragen gründtliche erörterung und aufflösung/Deß Hoch berühmbten Aristotelis/vnd vil anderer bewerten Natur erkündiger. Fast nützlich vnd kurtzweilig/allerley fürgebrachte Fragen eygentlich und scheinbarlich zu entscheyden. Frankfurt/M., Johann Wolf, 1571. Mit großer figürlicher Holzschnitt-Vignette am Titel und Holzschnitt-Maureske am Schluß. 152 nn. Bl. 8°. Reich geprägter brauner Kalbslederband d. Z. mit meisterlich arabesk punziertem Goldschnitt, in Leinenkassette mit Leder-Rückenschild. € 8.500,-Gering berieben; kleine Fehlstellen an Kapitalen, Ecken und Kanten professionell und kaum störend restauriert; Titelei mit Randausriss, dieser professionell angeschwemmt; insgesamt etwas gebräunt und fleckig.Jakob Krause (1531/2-1586), der „bedeutendste Buchbinder seiner Zeit“ (Slg Palatina E 8.4), war nach langer Wander- und Lehrzeit u. a. in Paris sowie ersten Arbeiten für die Fugger in Augsburg, seit 1566 als Hofbuchbinder für den Kurfürsten August in Dresden bestallt. Für ihn fertigte er in der Folge ca. 40 Bücher als Plattenpressungsbände, angelehnt an den Grolier-Stil, wie den vorliegenden an, die somit die kleinste Gruppe seines Oeuvres bilden (ausführlich dazu mit zahlreichen Abbil-dungen von Deckeln, Rücken aber auch Schnitten: Schunke: Leben und Werk J. K.; siehe auch: Schmidt: Jakob Krause); die Prägungen auf ausgesucht gutem Leder wurde ausgeführt mit einem der insgesamt 17 Stempel aus Krauses Besitz, die jeweils nur in sehr begrenzter Anzahl Verwendung fanden. Diese Bücher waren meist philosophischen, naturwissenschaftlichen oder belehrenden Inhalts und wurde ausschließlich für den Gebrauch von August selbst oder als Geschenk und dessen beson-derer Gunstbeweis gebunden. Vorliegende Aristoteles-Ausgabe mit dem Erscheinungsdatum 1571 fällt in eine für Krause entscheidende Lebensphase: In diesem Pestjahr verlor er seine erste Frau und ein Gesuch an den Kurfürsten blieb lange unbeantwortet, bis er anstelle einer Bezahlung nach Stücken ein Pauschalgehalt samt Wohnung und Werkstatt im Schloss neben der Bibliothek erhielt.Der Text des Werkes, eine Frage-und-Antwort-Montage, zuerst erschienen 1551, ist hier hauptsäch-lich einem „Aristoteles“ zugeschrieben, wobei der Name des Philosophen als Gattungsbegriff für naturkundliche Gelehrte gelten mag und „viele“ oder „die maßgeblichen“ meint, die mit der Autorität des Kanonischen versehen sind; die Intention ist also didaktisch und zielt auf breiteste Wirksamkeit, worauf schon die Abfassung in deutscher Sprache hinweist.

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Jura – Saur, Abraham. Schreiben Briefe Akten in der Renaissance. Dives notariorum penus. Das ist: Ein new, schön, außerlesen Formular und volkomlich Notariat, Buch oder Spiegel, Allerley Jnstrumenten, Schrifften, Brieffen vnd Acten: So in hohen Cantzleyen der Keyser, Chur, Fürsten vnd Herrn Höfe, Auch anderer Stände vnd Stätte Schreibereyen, vnd Consistorien, gefertiget vnd gestellet werden jetz-um zum sechsten mal teutsch und lateinisch an Tag gebe. Frankfurt am Mayn, Nic. Basse, 1595. 10 Blatt, 882 Seiten, 1 Blatt, mit 3 Text-holzschnitten und Druckermarke. Originaler Holzdeckelband aus der Zeit mit blindgeprägtem Schweinslederbezug und 2 intakten Schließen. Folio ca. 22 x 33 cm. € 1.800,-Vereinzelt leicht gebräunt, anfangs mit einem schwachen Feuchtigkeitsrand, der schöne Einband etwas berieben und bestoßen, insgesamt schönes und gutes Exemplar. Seiner Zeit beliebtes Rechtshandbuches, das erstmals 1580 erschienen ist. Es gibt einen interessanten Einblick in die Rechtsverhältnisse der Zeit. Die Holzschnitte illustrieren Rechtshändel, ei-ner davon, „C.M.“ monogr., müsste lt. Nagler II, 393 Christoph Maurer zugeschrieben werden.

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Jura – Wilhelm V., Herzog von Bayern – Sammelband mit 4 seltenen ju­ristischen Werken vom Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts zum Bayrischen Landrecht: 1. Noe Meurer. Jag unnd Forstrecht, Das ist: Underricht Chur: und Fürstlicher Lande, auch Graff und Herrschafften, und anderen Ob­rigkeiten, Gebiet, von verhawung und widerhawung der Wälde und Gehölz, Auch den Wildbauen, Fischereyen, und was solchem anhangt wie die nach Keyserlichen und Fürstlichen gemeynen Rechten, gebrauch und gelegenhait, in guter Ordnung zu halten, und in besser Form anzurichten... Jetzo von newen ubersehen, und mit allenhand zusätzen vermehret. 2. Reformation. Der Bayrischen Landrecht nach Christi unsers Haylmachers Geburd Im Fünffze­henhundert und Achtzehnden Jar auffgericht. Und Jetzt aus befelch des Durch­leuchtigen Fürsten, unsers gnedigisten Herrn, Herzog Wilhelmen in Bayrn, etc. Widerumben nachgedruckt. 3. Gerichtsordnung Im Fürstenthum Obern und Nidern Bayrn Anno M.D.XX. Auffgericht, und jetzt auß beuelch des Durchleuchtigen Fürsten unsers gnedigsten Herrn Hertzog Wilhelmen in Bayrn, etc. widerumben nach gedruckt. 4. Ain Laysche Anzaigung. So allen Landsässen, und denen, die ordenlich, oder bevolhen, Obrigkeit haben, als Hofmarch, und Gerichtsherren, Pfleger, Richtern, Gerichtschreibern, auch der Stätt, unnd Schrannenrednern (welche sonst, der Lateinischen, Gerichtsübung oder Gebreuch, gütlicher, Außrichtung, und Verwaltung, nit mehrers wissens haben) auch in gemain, allen Jnnwohnern, deß löblichen Hauß, und Fürsten­thumbs Bayrn, zu dienst, und gutem, in Druck, geben worden. Marburg u. (München), Paul Egenolff u. (Adam Berg, der 2. Titel) 1602 / 1588 / 1588 / 1595. Folio. (32,5 x 20 cm). 4 Bll., 244 S., 1 Bl. u 1 w. Bl.; 35 Bll., 1 w. Bl., 169 num. Bll., 1 w. Bl.; 15 Bll., 1 w. Bl., 87 num. Bll.; 1 w. Bl., 19 Bll., 1 w. Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder über Holzdeckeln (meisterhaft restauriert, eine kleinere am Rand und eine größere Ergänzung am Rücken, leicht fleckig u. gering angestaubt, Bindebänder erneuert). € 3.000,­Umfangreicher Sammelband mit vier seltenen juristischen Schriften, davon drei das Bayerische Landrecht und die Rechtspflege in Bayern betreffend sowie ein Jagd­ und Forstrecht des bedeu­tenden Rechtsgelehrten Noe Meurer (1525­1583). Ad 1: Stintzing­Landsberg I, 518. NDB XVII, 269 f: „Meurer war ein überaus fruchtbarer juristischer Schriftsteller. Schwerpunkte seiner Publi­kationen sind der kammergerichtliche Prozeß, den er als erster systematisch behandelte, und das Forst­ und Jagdrecht... Gegenüber deutschrechtlichen Eigenarten, wie er sie in der Kurpfalz ken­nenlernte, zeigte sich Meurer durchaus aufgeschlossen, ohne dabei dem heimischen Recht so weit entgegenzukommen wie etwa J. v. Fichard. Insoweit ist er den Juristen zuzurechnen, die ver­suchten, ,die neue Lehre auf eine gewisse Weise zu nationalisieren, sie dem Volke oder doch den ungelehrten Richtern in ihrer Sprache zugänglich zu machen und mit einzelnen deutschen Rechts­instituten zu vermischen‛ (Beseler). Meurer kann zwar nicht als geniale, schöpferische Persönlich­keit angesehen werden, die grundlegend Neues schuf, doch ragt er durch seine Fähigkeit des Sys­tematisierens, Ordnens und einer guten Darstellung und Wiedergabe weit über die meisten juris­tischen Schriftsteller seiner Zeit hinaus.“ Mit 2 verschiedenen Holzschnitt­Druckermarken. Titel in Rot und Schwarz. Ad 2: VD 16, B 1011. Mit großem Wappenholzschnitt auf dem Titel, dieser in Rot und Schwarz gedruckt u. mit doppelblattgroßer Holzschnitt­Tafel, einer Stammtafel zur Bestimmung der Verwandschaftsverhältnisse und der entsprechenden Erbfolge. (Mit wenigen sauberen Randansetzungen). Ad 3: VD 16, B 993. – Mit großem Wappenholzschnitt auf Titel. Ad 4: VD 16, L 124. – Mit großem Wappen­Titelholzschnitt. – Sorgfältig gewaschenes, kaum noch fleckiges, bemerkenswert geschickt restauriertes Exemplar. So sind die wenigen Löcher (u.a. ein kleiner Titelausschnitt, Sporlöcher zum Bug in der Mitte des Bandes) sorgsam geschlossen und mit Japan angefasert, die Titel mit alten Vermerken, u.a. in Teilen II und IV mit zeitgenössischen Kaufeinträgen. Der reich geprägte und mit dem Monogramm „IAVID“ und der Jahreszahl „1603“ auf dem Vorderdeckel versehene Schweinslederband ist sehr dekorativ und gut restauriert, schönes breitrandiges Exemplar.

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Karl der Grosse und Henri IV – Stucki, Johann Wilhelm. Carolus Magnus redivivus, hoc est, Caroli Magni... cum Henrico M. Gallorum et Navarrorum rege florentissimo comparatio. Zürich, Johannes Wolf, 1592. 4°, circa 20 x 15,8 cm. 79 num. Bll., 1 Bl., mit Doppelporträt in Holzschnitt auf dem Titel sowie Druckermarke am Schluss. Pergament d. Zt., Deckel vorne mit den Initialen „DTVWZB“ und Jahreszahl 1593. € 450,-VD 16, S 9772; Adams S 1962; vgl. ADB XXXVI, 717ff. Erste Ausgabe dieser Huldigung durch einen Vergleich des Königs Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610) mit Karl dem Grossen. Das Werk beginnt mit einer Widmung an den Pfalzgrafen und Kurfürsten Fried-rich IV. von der Pfalz (1574-1610), der seit 1583 unter der Vormundschaft seines Onkels Johann Kasimir nur nominell Oberhaupt des Landes war, im Erscheinungsjahr des Buches 1592 aber als junger Mann von achtzehn Jahren selbst die Regentschaft übernahm. Ihm sollen beide Herrscher, Karl und Heinrich die hier im Stil der Parallelbiographien des Plutarch nebeneindergestellt werden, zum Vorbild dienen. – Der Zürcher reformierte Theo-loge Johann Wilhelm Stucki (1521-1607; lat. Stuckius) hatte zeitweise in Paris gelebt. Er schildert nicht nur die politischen und militärischen Errungenschaften der beiden vergli-chenen Helden, sondern auch Persönliches und kulturgeschichtlich Interessantes, wie ihre Ess- und Trinkgewohnheiten. – Der Titel mit hübschem Doppelportrait, die Druckermarke am Schluss in Anspielung auf den Namen des Verlegers mit hübscher Szene eines Wolfs zwischen Schafen. – Gebräunt, teils kleine Wurmgänge nur im weissen Rand ohne Textbe-rührung, Einband fleckig und berieben, ohne Bänder, Rücken alt mit Papier beklebt. Schnitt mit Musterung.

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Komet 1681 – Honold, Jacob / in Gymnasio Ulmensi / Mathem.Prof. Publ. & VI. Class.Praec. Monitor hominum novissimus. Das ist: Kurtzer Begriff Von dem Ungewohnlich grossen Cometen / Welcher in verwichner Winters-Zeit erschienen / wie er seinen Stand und Lauff nach dem Zodiaco und AEquatore gehabt: Und dann Was seiner Bedeutung halben von uns Christlich und erbaulich zu merken seye. Ulm: Kühn, Christian Balthasar seel. Erben 1681. 29 (3) Seiten. Ein mehrfach gefalteter Kupferstich. Titel-blatt und am Ende je mit floraler Holzschnitt-Vignette. Drei Holzschnitt-Initialen im Text. Neue, gute englische Broschur. 4to. € 2.800,-Sehr seltene Kometenschrift des Pfarrers und späteren Professors am Ulmer Gymnasium Jacob Honold. Er liefert hier eine astronomische Erklärung für die Himmelserscheinung und zeigt in dem prachtvollen Kupferstich (Plattengröße: 16,5 x 30,3 cm) die Erscheinung und den Verlauf des Kometen vom 17. Dezember 1680 bis zum 08. Februar 1681 durch die figürlich ausdrucksstark dargestellten Sternbilder. In der Platte unter der Darstellung ein lateinisches Gedicht zum Thema mit deutscher Übertragung. Der riesige Komet von 1681 darf nicht mit dem Halley’schen Kometen verwechselt werden, der 1682 erschien, aber damals nur schwach sichtbar war. Weiter berichtet Honold ausführlich über zahlreiche, seit dem 4. Jahrhundert bekannte Kometen. Er selbst hatte mehrere Veröffentlichungen zum Thema Kometen herausgegeben. Die letzten vier Seiten mit einem Sonett. Es existiert eine zeitgleiche Ausgabe mit dem Verlagsvermerk Ulm: Georg Wilhelm Kühn. – Jacob Honold studierte ab 1651 in Straßburg und wurde 1656 Pfarrer in Jungingen. 1659 wurde er Lehrer der V. Klasse und Professor der Mathematik am Ulmer Gymnasium, ab 1674 Lehrer der VI. Klasse. Er verstarb 1691. – Durchgehender Feuchtrand im Außensteg. Blatt Seite 6/7 mit Ausriss im Fußsteg ohne Textverlust. (Hohenemser 320; Kühn-Bibliographie 458; Paisey H1539 und Rosenthal BMP 3593 beide mit der Ausgabe G.W.Kühn; Weyermann I, 329; VD17 12:641533G).

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Kunad, Polycarp. Polycarpi Kunadi, Predigers an der Kirchen zum Heil. Creutz in Dresden, Katechetischer Christen-Schmuck, oder Gruend liche Erklärung des kleinern Katechismi Lutheri, samt der Hauß-Taffel und Frage-Stücken, in hundert Predigten bey sehr volck-reicher Versammlung fürgetragen und nunmehro zur Ehre Gottes und fernerer Erbauung seiner Gemeine zum andern mahl dem Druck überlassen, Mit einem dreyfachen Register. Dresden und Leipzig, In Verlegung Johann Christoph Zimmermann, 1710. 8°. 20,5 x 17 cm. Frontispiz, Titelblatt in Rot und Schwarz, 8 Blatt, 16, 1168 und 868 Seiten, 37 Blatt Register. Pergamentband der Zeit. Polycarp Kunad, geboren 1668 in Mittweida, gestorben 1724 in Dresden. Lutherischer Theologe. 1694 Diakon in Wittenberg, 1701 Diakon an der Kreuzkir-che in Dresden. € 780,-Erste Ausgabe. Mit dem von Moritz Bodenehr gestochenen Porträt von Polycarp Kunad als Frontispiz. Einband fleckig, berieben, Vorsätze, verso Frontispiz und Titelblatt mit ganzseitigen Eintragungen von alter Hand, im hinteren Teil ca. 100 Blatt mit Wurmfraß, teils geringer Buchstabenverlust, aber lesbar, mehrere Besitzerstempel, Exlibris auf hin-terem Innendeckel. Gutes Exemplar.

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(Landsberg, Johannes Justus von). Rosarium mysticum animae fide-lis, quinquaginta articulis totius vitae passionis<que> domini nostri Iesu Christi (...) Erste Ausgabe. Ex officina Euchariana (Köln, Cervi-cornus), 1531. Mit 44 kolorierten Holzschnitten von Anton Woensam. 44 (von 56) Bl. Kl. 8° (135 x 95 mm). Schlichter HLederband vom Anfang des 20. Jhdts. € 1.750,-Vorgebunden 9 Bl. mit handschriftlichen lateinischen Ergänzungen, letztes dieser Bl. am Fuß mit größerem Ausriß und Textverlust. Wahrscheinlich von derselben Hand Glossen im breiten weißen Rand der Holzschnitte. Der Holzschnitt auf A2 mit 1530 datiert.Bl. teils verbunden; es fehlen die Bl. A3 und 6, B2-3, C1 und 8, D1, E5, F4 und G7-8. Etwas berieben; oberes Kapital mit schmaler Fehlstelle; finger- und teils stockfleckig; 1 vorgebun-denen Bl. mit größerem braunen Fleck; 1 Bl. mit ergänztem Eckabriss; 2 Bl. mit hinter-legtem Randeinriss; auf fliegendem Vorsatz mit deutlich späterem Schenkungsvermerk; älterer Besitzeinrag auf Titelei („Exlibris H. H. Wilmsen“). Nur 5 Exemplare dieses Erbau-ungsbüchleins mit den bemerkenswert schönen Holzschnitten Woensams weltweit nach-weisbar: Wolfenbüttel, Köln, London, Oxford und vorliegendes. VD16 J 1200; Thieme/B. XXXVI 165-168 (Woensam); dieser Titel nicht in BM STC German und Brunet.

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Lansius, Thomas – Howell, James. A German Diet: or, The Ballance of Europe. Wherein The Power and VVeakness / Glory and Reproch / Vertues and Vices / Plenty and VVant / Advantages and Defects / Antiquity and Modernes of all the Kingdoms and States of Christendom are impartially poiz’d. At a solemn Convention of som German Princes in sundry Elaborat Orations Pro [et] Con. Made fit for the Meridian of England. [Erste Aufla-ge]. London: Moseley 1653. Prächtiger Frontispiz-Kupferstich, Titel in Rot-Schwarz-Druck, [8], 39[1], 37-68, 68, 51[1], [8] Seiten Index. ein Blatt Verlagsanzeigen. Kopffarbschnitt, Kalbslederband der Zeit auf fünf echten Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel. Folio. € 2.400,-Frühe englische Ausgabe und Edition eines rhetorischen Wettstreits Tübinger Studenten über eu-ropäische Politik und Geistesgeschichte. Ein europäisches Kolloquium im Tübingen des frühen 17. Jahrhunderts mit Diskussionen über pro und contra der europäischen Nation und Länder unter Berücksichtigung von deren Geschichte, Kultur, Religion, Sprache und Literatur. Unter dem Vor-sitz des berühmten Historikers Thomas Lansius ausgearbeitet und zuerst 1613 in Tübingen veröf-fentlicht zeigt diese sehr frühe englische Adaption die Dichte der kulturellen Beziehungen zwi-schen England und Deutschland und Württemberg im Besonderen. Eine umfangreiche Namens-liste deutscher Wissenschaftler und Künstler, u.a. mit Albertus Magnus, Reuclinus(!), Nauclerus, Agricola, Stofflerus(!), Copernicus, Munsterus, Mestlitus [=Mästlin], Braheus, Keppler, Orlandus Lassus, Lechnerus, Praetorius etc. etc. zeigt sehr gründliche Kenntnis des deutschen Geisteslebens, die in der englischen Literatur jener Epoche ohnegleichen ist. (vgl. Grazer Kepler-Festschrift 1975, Seite 686 ff.). Entsprechend der deutschen Ausgabe werden die ausgeprägten Charakteristika der einzelnen europäischen Völker erschöpfend abgehandelt. – Der Historiker James Howell (Breck-nock/Wales um 1594 – 1666 Whitehall) machte nach dem Studium in Oxford zahlreiche Reisen durch ganz Europa und hatte zahlreiche Übersetzungen und Wörterbücher zu mehreren europä-ischen Sprachen veröffentlicht. Der prächtige Frontispiz-Kupferstich von dem berühmten franzö-sischen Kupferstecher Abraham Bosse (Tours 1602 – 1676 Paris) nach einer Zeichnung von C. Melan. – Durchgehend gebräunt und teils schwach fleckig. Frontispiz etwas knitterfaltig und im Fußsteg um 2 cm verbreitert. Sechs Blätter etwas feuchtrandig. Stempel, Exlibris und Ausleihzet-tel einer amerik. Schulbibliothek an den Vorsätzen. Einband bestoßen und besonders an Gelenken und Rücken stärker berieben. Signaturschildchen am Rücken. Gutes Exemplar im originalen Zu-stand. – (zu Howell: Knight: English Cyclopaedia III, Sp. 503).

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Lansius, Thomas – Nachruf – Hesenthaler, Magnus. THOMAE LANSI CINERES Seu ORATIO De vita Ejus beatoque excessu, Ex Decreto SE-RENISSIMI WIRTEMBERGIAE DUCIS EBERHARDO III. IVTO post exequias die, MDCLVII. Anno claudente. Habita Tubingae, In Illustri Collegio. [Tübingen] 1657: Kerner. Titelblatt, [3] Blätter Dedicatio, 48 Seiten, [3] Blätter. Guter, neuer marmorierter Halbpergamentband. Pergament ecken. 4to. € 280,-Würdevoller Nachruf auf den hochgeschätzten und hochverehrten Lehrer am Collegium Illustre Thomas Lansius. Die Laudatio, die hier im ersten Abdruck vorliegt hatte sein Nachfolger als Profes-sor der Geschichte, Politik und Beredtsamkeit am Collegium, Magnus Hesenthaler gehalten. Am 31. Dezember 1657 hatte Hesenthaler diese Trauerrede (Seite 9 – Seite 48) für seinen hochgeschätzten Vorgänger, der am 22. Dezember verstorben war, im Kollegium gehalten. Nach Hesenthalers „Dedi-catio“ an den Tübinger Professor W.A.Lauterbach folgen auf den Seiten 1 – 8 zwei Würdigungen Lansius’ durch den Ephorus des Kollegiums: Ludwig Berchthold. Auf den letzten drei Seiten zwei poetische Widmungen von W. Forstner (Oberhofmeister im Kollegium) und von Hesenthaler. Thomas Lansius (auch Lans, Lanß, Lantz) (Perg in Oberösterreich 1577 – 1657 Tübingen) war der Sohn eines Tuchscherers in Perg. Nach umfangreichen Studien, u.a. der Philosophie und der Rechte in Tübingen, Marburg, Wittenberg und Paris sowie Bildungsreisen durch große Teile Europas, ließ sich Lansius in Tübingen nieder, wo er bei Johannes Harpprecht promovierte und einen juristischen Lehrstuhl am Collegium Illustre erhielt. Lansius zählte zu den profiliertesten Tübinger Gelehrten seiner Zeit, er unterhielt zahlreiche Kontakte zu Gelehrten aus Deutschland und Europa und war über 50 Jahre als Professor am Tübinger Collegium Illustre aktiv. Zu seinem Freundeskreis zählte auch der berühmte Astronom Johannes Kepler. – Der Laudator Magnus Hesenthaler (Hochdorf bei Waiblingen 1621 – 1681 Stuttgart) war der Nachfolger von Thomas Lansius am Collegium Illustre in Tübingen und lehrte zugleich an der Universität Moral. Er wurde 1663 von Herzog Eberhard III. als Historiker nach Stuttgart berufen. – Durchgehend gebräunt und moderat stockfleckig. Alle Blätter in Tinte hand-schriftlich von alter Hand durchnummeriert in der oberen rechten Ecke. (ADB XII, 271; Moser-Spittler: Wirtemb. Bibliothec 498; VD17 14:072284G).

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Leipziger Druck – Mathesius, Johannes. Syrach Mathesii, Das ist, Christliche, Lehrhaffte, Trostreiche und lustige Erklerung und Außle-gung des schönen Haußbuchs, so der weyse Mann Syrach zusammen gebracht und geschrieben; In gewisse Predigten vnd drey unterschie-dene Theil angeordnet, und mit fleiß abgetheilet; Syrach Mathesii, Das ist, Christliche, Lehrhaffte, Trostreiche und lustige Erklerung und Auß-legung des Schönen Haußbuchs, so der weyse Mann Syrach zusammen gebracht und geschrieben. Erschienen: 1 (1589) – 3 (1588). – Bd. 2 u.d.T.: Mathesius, Johannes: [Trostreiche und schöne Außlegungen und Erklerungen in das Buch Jhesu Syrach] Das Ander Theil der Trost-reichen ... – Bd. 3 u.d.T.: Mathesius, Johannes: [Auslegung und Trost-reiche Erklerung in das Buch Jesu Syrach]. – Das Dritte Theil der Auslegung und Trostreichen Erklerung in das Buch Jesu Syrach. 3 Teile in drei Bänden Leipzig, Beyer, 1588-1589. [4nn Bl. Titelblatt und die nn Bll. Vorrede fehlen], 177 Bll.; 152 Bll.; 119, [1 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke, Kolophon fehlt.] Folio. Neue, goldge-prägte Pergamenteinbände. € 950,-VD16 B 4116; ADB XX, 586. – Predigtsammlung des 1504 zu Rochlitz geborenen Joa-chimsthaler Bergpredigers. Schöner Leipziger Druck, einige Blätter hinterlegt und sorg-sam restauriert.

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Lohbronner, Leonhard. Dominico-Festivale. Leonardi Lohbronneri Ad Captum Audientium, usumque Loquemtium Mysterium Christi. 1. Incarnationis. 2. Nativitatis. 3. Circumcisionis. 4. Epiphaniae. 5. Pra-esentationis. 6. Ultimae Caenae. 7. Passionis. 8. Resurectionis. 9. Ascensionis. 10. Missionis Spiritus S. 11. Corporis Christi. 12. Canae Magnae. Dillingae (Dillingen), Typis Joann. Ferd. Schwertlen, (Jo-hann Ferdinand Schwerdtlen), 1732. 4°. 31,5 x 21,5 cm. [25] Blatt, Zwischentitel, 1086 Seiten. Zwischentitel, 25 Seiten, [4], 27 Seiten. Ganzlederband der Zeit auf Holzdeckeln, mit blindgeprägtem orna-mentalem und floralem Buchschmuck. 2 Leder-/Metallschließen. Le-onhard Lobronner war um 1724-1759 Fürstlich Augsburgischer Geistlicher Rat und Pfarrer in Augsburg. 480,-Erste Ausgabe. Titel und Index in lateinischer, Text in deutscher Sprache. Beigebunden: „Joannes in eodem Drey grosse Joannes in einem“, Dillingen, bei Johann Ferdinand Schwerdtlen ca. 1732 und „Goettliche Hülff und Fürstliche Segenhülff...Francisco Ludo-vici...Lebens-Wandel“, Ellwang, bey Antoni Brunhauer, 1732. Großes Exlibris von Joann Franz Bozenhard, Pfarrer in Dinkelsbühl um 1750 auf Innendeckel. Mit zahlreichen großen floralen Initialen. Einband und wenige Blätter (ohne Textverlust) mit vielen winzigen Wurmlöchern. Gutes Exemplar.

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Magdeburg 1550 Bericht Krieg – Ein warhafftiger Bericht dero von Magdeburgk/ des ihennen was Mantags nach Matthei nechst verschie-nen/ inn diesem fünfftzigsten gegenwertigen Jare/ der minnerzal/ diss orts Landes ergangen. Magdeburg, Lotter, 1550. Mit Wappenholz-schnitt auf Titel, 8 Blatt. Moderner Pappband ca 17 x 16 cm. € 300,- Mit wenigen etwas späteren handschriftlichen Anmerkungen. Beschreibt im Wesentlichen die verschiedenen Kriegshandlungen, in die Magdeburg verwickelt war. Leicht fleckig, aber gut.

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Mariologie – Pinder, Ulrich. (Der beschlossen gart des rosenkrantz ma-rie). Nur Teil 1 (= Bücher 1-5) von 2. Erste und einzige Ausgabe. (Nürn-berg, Drucker der Sodalitas Celtica für U. Pinder, 9. Okt. 1505). Mit über 600 Holzschnitten (inkl. figürl. Initialen), davon 3 blattgroßen, 1 halbsei-tigem, 3 drittelseitigen und 1 dreiviertelseitigem von Hans Schäufelein, Hans Baldung Grien u. a. cccij Bll. Folio. Kalbslederband der Zeit (auf Holzdeckeln) mit reicher Schwarzprägung. € 10.000,-Beide Deckel mit reicher Streicheisen- und floraler Rollstempel-Prägung (Rosen); Vorderdeckel mit reicher floraler Prägung im Mittelfeld, 3 geprägten, springenden Greifen in Rauten unten und geprägtem Titel oben; Hinterdeckel im Mittelfeld mit 10 geprägten, springenden Greifen in Rauten.Rücken, auch dieser mit Streicheisen-Prägung, mit offenbar zeitgenössischem Material erneuert. Beide Deckel mit Wurmlöchern; kleinere Bezugsfehlstellen am Vorderdeckel erneuert; es fehlen der Titel (als Fotokopie beigebunden) und die 2 Blatt Register; Vorsätze erneuert; bis fol. xi mit Fehl-stelle in der Ecke, diese professionell, aber mit etwas Textverlust restauriert; bis fol. iv mit Wasser-fleck im Bundsteg; fol. xxxx mit gebräuntem Rand; fol. xlv-xlviii mit kleinen, braunen Fleckchen; fol. cvii mit Eckabriss (Papierfehler?); fol. cxlvi-cxlvii mit Wasserrand am Fuß; fol. cc-cci falsch paginiert (recte 190-191); fol. cxcvii-cxcix mit bräunl. Fleck am Fuß; fol. ccii-cciii mit bräunl. Fleck im Bundsteg; fol. cclxxxvi und fol. cclxxxviiif mit Wasserrand in der Ecke; fol. ccxci wasserfleckig; fol. ccc-ccci mit Wasserrand; fol. cccii mit Wurmgängen im Rand und dort auch gering fleckig; nahezu durchgehend mit Wurmlöchern im Bundsteg (geringer Buchstabenverlust). Auf dem Innen-deckel mit Besitzvermerk: „Ex legato A. R. D. Bernardi Hiltner parochi in Reimbling (...) 1704.“Trotz der beschriebenen Mängel immer noch eine beeindruckende Postinkunabel zur Marienvereh-rung und eines der schönsten illustrierten Bücher des 16. Jahrhunderts, gleichzeitig das erste von Hans Schäufelein illustrierte Buch; mit dem blattgroßen Kreuzigungsholzschnitt, Maria im Rosenhag mit dem Jesuskind und den Engelschören unter der Dreifaltigkeit. Insgesamt innen ein sauberes Exemplar mit meist schönen, kräftigen Abdrucken der Holzschnitte. – VD 16, P 2806; Proctor 11030.

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Marot, Clement. Les Oeuvres de Clement Marot, de Cahors, vallet <!> de Chambre du Roy. Plus amples, & en meilleur ordre que parauant. Paris, Charles l’Anglié, 1547. 372 fol., 12 Bl., 16, 88 fol. 16°. Späterer dunkelroter Maroquinband auf 4 Bünden, mit dreifachen goldgeprägten Fileten auf beiden Deckeln und reicher Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung; dreiseitigem Goldschnitt. € 2.300,-Gering berieben bzw. bestoßen; Goldschnitt oxydiert; knapp beschnitten (gegen Ende teils Buchstabenverlust am Kopf); Papier gebräunt; letzte 30 Bl. an oberer Ecke mit Wasserrand. Trotz der Mängel ein wohlerhaltenes, hübsches und dekoratives Exemplar der Werkausgabe des Hugenotten C. Marot (Cahors 1496 oder 1497 – Turin 1544), gedruckt in einer Kursive.Marots Überwindung der mittelalterlichen Literaturformen gelang ihm schon 1518 mit ei-ner Ballade für Margarete von Navarra, die ihn daraufhin als Kammerdiener nahm und ihm die Ideen der Reformation nahe brachte; kolportiert wird, dass sie ein vertrautes Verhältnis hatten; als er 1526 in der Fastenzeit Speck aß, wurde er arrestiert und erst 1526 durch Franz I. begnadigt, der ihn auch zum königlichen Kammerdiener bestellte. Wegen zunehmender und andauernder Repression aufgrund seiner reformatorischen Anschauungen (Calvin ver-faßte ein Vorwort zu seinen Psalmen-Übertragungen, die von der Sorbonne als ketzerisch erklärt wurden) ging Marot nach Béarn zu Margarete über Genf und schließlich nach Turin.Neben seiner Villon-Ausgabe sind vor allem die Übertragungen von 50 Psalmen (49 gingen in die calvinistischem Gesangbücher ein und bilden mit 101 weiteren von Th. Beza den Hugenottenpsalter), die Satire „L’Enfer“ sowie seine Chansons, Balladen, Epigramme etc. als stilbildend für die ,Leichtigkeit‛ und Eleganz in die frz. Literatur eingegangen („style marotique“). Als Hauptwerk kann „L’Enfer“ gelten, das stattliche Organe (Polizei, Justiz) sämtlich in die Hölle versetzt, wo sie unzweifelhaft kenntlich geblieben sind. Im Jahr seines Todes (1544) erschien die erste Werkausgabe, vorliegende ist die dritte. Brunet III, 1456.

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Martin, Corneille. Les genealogies et anciennes descentes des fores-tiers et contes de Flandre (...). Antwerpen, A. Bax für P. Balthasar, (1580). Mit gest. Titel, 2 gest. Wappen, 40 ganzseitige Porträtkupfer (mit 52 Bildnissen der Grafen und Gräfinnen Flanderns) in ganzer Figur vor landschaftlichem Hintergrund sowie einem ganzseitigen Schluß-kupfer von Pieter Baltens (Petrus Balthasar, P. Baltazar). 3 Bl., 119 S., 3 Bl. 2° (31,5 x 20 cm). Pergament d. Z. mit 4 Bünden. € 1.600,-Die lateinische Widmung an den Erzherzog Mathias ist mit 1580 datiert. Deckel etwas verzogen; teils gering finger- und braunfleckig; einige Bl. am Rand unten im Falz mit Wasserfleck; einige wohl zeitgenössische Glossen. Auf Vorderspiegel gest. Wappen-Ex-libris eines „E. G.“ (3 Fische und Sterne unter Helm auf einem Schild); auf Titelei hs. Besitzeintrag „Sacri monasterii St Petri Blandiniensis“ in Gent. BM STC Dutch Books 129; Wurzbach I, 50.3.

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Mechanik – Ingenieur – Militär – Jungenickel, Andreas. Schlüssel zur Mechanica. Das ist: Gründliche Beschreibung der vier Haupt In-strumenten der Machination, als deß Hebels, Getriebs, Schrauben, Kloben. An den Tag gegeben durch Martin Stier. Nürnberg, Paul Ger-hard für Christoff Fürst, (1661). Quarto (200 x 160 mm). 3 Blätter, 368 Seiten, 8 Blätter mit 137 Text-Holzschnitten und gedrucktem Titel. Ein Frontispiz oder gestochener Titel fehlt. Pergamentband im Stile der Zeit, sehr sauber und frisch. € 1.800,-Erste Ausgabe, posthum herausgegeben von Jungenickels Schüler, dem österreichischen Ingenieur-Offizier Martin Stier (ca. 1620-1669). Jungenickel war Handwerker und Glaser, bevor er 1610 als wandernder Geselle in Prag zum Militär gezwungen und im Regiment des Johann Graf von Aldringen gedient hat. VD 17 3:302614S; Bibl. Dt. Mus., Libri rari 150; Roberts-Trent 180.

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Metamorphoses, very small edition with woodcuts – Ovidius Naso, P. Le metamorfosi di Ovidio, ridotte da Gio. Andrea dall’Anguillara, in ottava rima. Di nuovo dal proprio autore rivedute, & corrette. Con gli argomenti di m. Francesco Turchi. Venezia, eredi di Pietro Deuchino, 1588. circa 11,3 x 6 cm. 486 num ff., 2 ff., with 15 woodcuts. Contem-porary vellum using a 15th century manuscript, with laces. € 780,-IT\ICCU\CFIE\004302. Pretty little edition of the metamorphoses in Italian, translated by the poet Giovanni Andrea dell’Anguillara (1517-1571) from Sutri who first published an essay in 1554 and the first complete translation in 1561 with a dedication to Henri II., King of France. Every book has a short summary by Francesco Turchi and a woodcut with a prominent scene. There seem to be at least three different editions by the heirs of Pietro Deuchino in 1588, this being the smallest. – Minor browning, little spotting, title with small old inscription and small tear with old repair (no loss). Pretty binding with a medieval manuscript, back cover with a larger initial B in red.

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Meteorologie – [Anonym] – M.G.G.D.P.L.P.L.C. Meteorologia Laica, das ist / Eine kurtze und leichte Anweisung / Wie ein jeder ge-meiner Mensch / der lesen kan / die Aspectus Coeli, das ist / des Him-mels und der Planeten Lauff lernen erkennen / und aus deren Sätzen seine auf alle Tage vom Gewitter eigene / so wohl gegenwärtige / als künfftige Muthmassungen abfassen kan. Aus des Ptolemaei D. Davids Origani, und anderer Astrologorum Schrifften / wie auch aus eigener / langen Erfahrung abgefasset von Einem der M.G.G.D.P.L.P.L.C. – S.l., s.n. 1684. 23 Seiten. Guter, mit Kiebitzpapier bezogener, neuer Pappband. 4to. € 850,-Astrometeorologische Flugschrift zum leichten Verständnis der Abhängigkeiten des Wetters von den Stellungen der Planeten, Mond und Sonne in Conjunction oder Opposition zuei-nander und in den Tierkreiszeichen. Der anonyme Verfasser gibt hier einen Leitfaden an die Hand, wie daraus Prognostika und Wettervorhersagen erstellt werden können. Ptolemäus und Origanus werden als Autoritäten berufen und für die Ephemeriden der nach Kopernikus berechnete Kalender von Christoff Richter empfohlen. „Uberlasse demnach Ihme [dem Leser] hierinne nebst Copernico seine / Ich aber als auch ein Theol. deditus, verbleibe bey der Heil. Schrifft und dero Meynung“. (Seite 4). – Durchgehend patina-gebräunt und nahe-zu fleckfrei. Kleiner Ausriss im Titelblatt-Außensteg unauffällig fachgerecht hinterlegt. Gutes, frisches Exemplar. (VD17 39:166037C mit vier Nachweisen in den Online-Bestän-den deutscher Bibliotheken).

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Musik – (Wollick de Serovilla, Nicolaus. Opus Aureum. Musice castiga-tissimum de Gregoriana et Figurativa atque contrapuncto simplici per-commode tractans omnibus cantu oblectantibus utile et necessarium et diversia exerptum). Editio princeps. (Köln, Quentel, 1501). Mit Noten-druck auf 41 Seiten, 3 Holzschnitt-Tabellen und 3 (1 blattgroßen, teilko-lorierten) Text-Holzschnitten; die ersten Seiten rubriziert. 38 nn. Bl. (von 40; A1 und A6 in Faksimile beigebunden). 4° (19,5 x 14 cm). In neuerer Zeit in lateinische Pergament-Handschrift (um 1400?) gebunden, mit hs. Titel auf Deckel. € 19.500,-Bogensignaturen: A6, B4, C6, D4, E4, F6, G4, H6 (letztes weiß); die beiden fehlenden Blatt (A1 und A6) fotografisch faksimiliert nach dem Exemplar der BSB (Sigel: 12).Sehr früher musiktheoretischer Traktat in der ersten Ausgabe, in allen Ausgaben des beginnenden 16. Jhdts. von großer Seltenheit (vgl. VD16 W 4339ff; STC 927; MGG XIV, 836f) und erstes Beispiel eines Universitätslehrbuches, das hier auf Vorlagen wie Guido von Arezzo (vgl. auch die „Guidonische Hand“), Hugo von Reutlingen, Adam von Fulda, M. Kleinspeck, J. Clochlaeus, Sigebert von Gembloux oder seinen Wormser Lehrer Melchior von Schanppecher rekurriert. N. Wollick, Wollicus, Wolquier oder Volcyr (um 1480, Serouville/Lothringen – 1541 Nancy; nach frz. Rezeption vor allem Polyhistor), ist alleiniger Verfasser der beiden ersten Teile, Schanppechers Beiträge zur Musica figurativa (pars III), zur Kontrapunktik und Kompositionslehre (pars IV) sind hier erstmals veröffentlicht (vgl. auch MGG XI, 1598).Etwas berieben bzw. abgegriffen und gebräunt; auf dem Vorderspiegel mit montiertem gest. Wap-pen und der Merian-Ansicht von Ziegenberg (Langenhain, Ober-Mörlen in der Wetterau; 110 x 85 mm); A2 mit hinterlegtem Randausriss (kein Textverlust) und hs. Eintrag „Coloniae. 1501“; teils etwas fleckig und gebräunt; durchgehend wohl zeitgenössische oder wenig spätere Marginalien und Glossen in Sepia-Perlschrift und Unterstreichungen/Kommentare in Rot; die leeren Noten-linierungen des Drucks in schwarzer Tinte mit Tonleitern, kleinen musikalischen Motiven und Kompositionen in Rund- und Quadratnoten gefüllt; die Guidonische Hand mit feiner Schraffur ankoloriert und somit plastisch gehöht. Insgesamt wohl ein bedeutender Anlass/Gegenstand für Untersuchungen zur Musikgeschichte der frühen Neuzeit.

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Nizolio, Mario. Nizolius sive Thesaurus Ciceronianus, Caelli Secundi Curionis labore olim auctus, Marcelli subinde Squarcialupi studio mactus digestusque. Nunc demum à Jacobo Cellario Augustano, insigni tum sim-plicum tum compositorum verborumaccessione locupletatus. Cum Indice Ciceronianarum vocum Barbaris substitutarum auctiore & diversatum Ciceronis Editionum fideli Collatione. Lugduni (Lyon), Apud Antonium de Harsy, 1588. 4°. 36,5 x 23,5 cm. Titelblatt mit großer Holzschnitt-Druckermarke, [9] Blatt, 1538 Spalten (recte 1536), [4] Blatt. Ganzleder-band der Zeit mit blindgeprägtem floralem und figürlichem Buchschmuck im Rollendruck (Fides, Spes, Pride), 2 Metallschließen. Mario Nizolio (latinisiert Marius Nizolius), geboren 1498 in Brescello, gestorben 1576 in Sabbioneta. Italienischer Philosoph und Humanist. € 690,-Wohl 2. Auflage der 1587 erstmals bei Antoine de Harsy in Lyon erschienenen Ausgabe in der Bearbeitung von Jacobus Cellarius, Marcello Squarcialupe (Vorwort von 1576) und Coelius Se-cundus Curio (Vorwort Basel 1583). Vergleiche: Pettegree/Walsby „French Books published in France before 1601“ Nummer 80883. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, Vol. IV, 680. Die vielgelesene Verteidigung und Cicero-Charakteristik erschien erstmals 1553 unter dem Titel „De veris principiis et vera ratione philosophandi contra pseudophilosophos“ und wurde im 17. Jahrhundert unter dem Titel „Antibarbarus philosophicus“ von seinem großen Bewunderer Gott-fried Wilhelm Leibniz mit einem eigenen Vorwort versehen, zweimal neu herausgegeben. Ein-band mit Gebrauchsspuren, gedunkelt, Ecken berieben, Blätter teils leicht wasserrandig, mehrere Besitzerstempel auf Innendeckel, Titel, wenige Marginalien von alter Hand. Gutes Exemplar.

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Paracelsus Wundarznei – Druck Straßburg 1566. Opus Chyrurgicum. Aureoli Theophrasti Paracelsi volkommene Wundartzney, Darinn begriffen wirdt allerhand offener Scheden, Gewechs, Frantzosen, Blatern, Beülen, Lehmi, kaltes und warmes Brands, Fisteln und Wolffs, warhaffter ursprung, sampt aller Wunden, Stichen, von Metallen, Thiern und Geschosß besche-hen, etc. gerechte und gründtliche heylunge. Darzu denn auch yetzunder neuwlich kommen ein außlegunge heimlicher Paracelsischer Wörter, mit sonderbarm fleiß, zu nutz und wolfahrt gemeiner Teutscher Nation in truck geben durch Adamum von Bodenstein. Straßburg 1566. Pergamentband der Zeit auf Bünden, mit reicher Blindprägung (Rollen- und Plattenstempel) und zwei geschnittenen Metallschließen sowie schwarzgepr. Wappen-Supralibro auf dem Vorderdeckel. Titelblatt, (18), 462 (CCCLXII) als Seitenzählung, danach folgende Blattzählung bis 515 (CCCCCXV) und (10 Seiten). Geprägter Pergamenteinband mit Rotschnitt, Schließen und Wappen (datiert 1582), mit Rückenschild der Zeit. € 14.000,-Altersgemäß sehr guter Zustand (nur der Rücken ist leicht berieben). Format 34 x 22 x 5,5 cm. Adam von Bodenstein (* 1528 in Kemberg bei Wittenberg; gest. Februar 1577 in Basel) war ein deutscher Arzt und Alchemist. Er gilt als bedeutender oberrheinischer Paracelsist im 16. Jahrhundert –, zu Straßburg, Anno M.D.LXVI (1566). – VD16 P 463 / Sudhoff 75; rare Titelauflage der Ausgabe Straßburg 1564 bei Paul Messerschmidt (Sudhoff 62). Neu hinzugekommen ist das Paracelus-Por-trät auf der Titelseite und das „Onomasticon“ (Erklärung paracelsischer Wörter) am Schluss; auch die Vorrede wurde erweitert. Besonders hervorzuheben ist auch der beiden Colmarer und der zwei-ten Nürnberger Syphilis-Schrift. – Geprägter Pergament-Einband mit Wappen der Grafen von Stolberg-Wernigerode (entsprechender Stempel auf der Titelseite ist vorhanden).

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Paris de Puteo (Paride dal Pozzo). Paris de Puteo des syndicatu: celeberrimi i.v. interpretis ... Paridis de Puteo, Neoplit. In materiam syndicates Imniu[m] officialium tractatus – vna com apostostillis D. Benedicti Vadi, Forosempronien ac eiusdem alphabetico indice. An-geb. de belli contra potestatem in syndicatu formatione; angb. Reper-torium Tractatus de syndicatu celeberremi. Venetijs, Apud Cominum de Tridino, Montisferrati, 1556/1555. 351, [49] Bl. (Blatt 192 und 352 weiß). Kl.-8°. Sehr dekorativer Schweinslederband der Zeit mit Schließen. € 900,-Brunet 4, 982; BM 545. Umfangreiches rechtswissenschaftliches Werk eines Rates von Ferdinand I., König von Neapel, das bereits als Inkunabel erschien. Erste Ausgabe unter diesem Haupttitel und in dieser Zusammenstellung (zweiter Titel: „De belli contra pote-statem in syndicatu formatione ...“, 1555 und dritter Titel: „Repertorium Tractatus de syn-dicatu celeberremi...“, 1556). Sehr schöner zweispaltiger venezianischer Druck mit drei wiederholten Vignetten auf den drei Titelblättern und zahllosen figürlichen und ornamen-talen Initialen. Der reichverzierte, blindgeprägte – wohl deutsche – Einband zeigt auf der Vorderseite eine Kreuzigungs- auf der Rückseite eine Auferstehungsszene mit dreizeiligem Text. Sehr schöner und dekorativer Band. Vorsatz und Titel mit Anmerkungen von alter Hand und kleinem Ausriss auf dem Titelblatt ohne Textverlust.

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Petronius Arbiter und François Nodot [Trad.]. Petrone Latin et François Traduction [par Nodot] entiere; suivant le manuscrit trouvé a Belgrade en 1698. Avec plusieurs Remarques & Additions, qui man-quent dans la première Edition. Nouvelle Edition Augmentée de la Contre-critique de Petrone. Drei Bände in einem Band. [Ohne Ort, ohne Verlag], 1709. Gestochenes Frontispiz, Titel rot/schwarz gedruckt mit allegorischer Vignette, xlix; [3nn], 383 S.; gestochenes Frontispiz, Titel rot/schwarz gedruckt mit allegorischer Vignette, [1], 293 S.; [4], 126 S. Kl.-8°. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit Lederrü-ckenschild und Wappensupralibros des Abtes Gottfried von Göttweig, 9 (2 davon ausfaltbar) Kupfern und farbigem Schnitt. € 950,-Ebert 16520; Schweiger II, 724ff.; Engelmann/Preuss II, 478. „Die beste Nodotsche Aus-gabe (...)“ (Ebert ebd. und Schweiger ebd.). „In Holland gedruckt“ (Ebert ebd.). Lateinisch-französische Parallelausgabe in der Neuherausgabe und Übertragung von François Nodot, in der erweiterten, verbesserten und bis heute maßgeblichen Auflage von 1709. Den Ein-wänden zu seiner anfangs nicht unumstrittenen Neuherausgabe aufgrund der Belgrader Manuskriptfunde von 1688 begegnet Nodot in seiner beigebundenen Streitschrift. Sehr dekoratives und wohlerhaltenes Exemplar mit dem Wappen des Abtes Gottfried Bessel (1714-1749) auf beiden Deckeln, der als 50. Abt des Stiftes durch den Neubau der abge-brannten Gebäude in barocker Pracht in die Geschichte einging und mit Leibniz befreundet war. Prächtig ausgestattet mit stilvollen Kupfern in sehr scharfem und kräftigem Abdruck. Mit dezenten Stempeln verso Titel und winzigem Wurmgang außerhalb des Textes auf den ersten Blättern.

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Peuerbach (Peurbach, Purbach), Georg von. Theoricae Novae Plane-tarum, ab Erasmo Reinholdo Salueldensi pluribus figuris auctae, & illus-tratae scholijs, quibus studiosi praeparentur, ipsius Ptolemaei. Recens editae & auctae nouis scholijs in Theoria Solis ab ipso autore. Inserta item methoda tractatio de illuminatione Lunae. Und zwei weitere Titel im sel-ben Band. Wittenberg, Crato, 1580. Mit 3 Holzschnitt-Falttafeln und 80 Holzschnitt-Textabbildungen. 8 Bl., fol. 247, 1 w. Bl. 8°. Pergament d. Z. auf 5 durchzogenen Bünden, mit hs. Rückentitel. € 2.400,-Angebunden Johannis de Sacrobosco (hier Sacro Busto): Libellus de sphaera. Accessit eivsdem avtoris comtvs Ecclesiaticus, Et alia quaedam, in studiosorum gratiam edita. Cvm Praefatione Phi-lippi Melanchthonis. Wittenberg, Seitz, 1578. 2 Teile (Teil 2 mit dem Titel: Libellvs Ioannis de Sacro Bvsto, de Anni ratione, seu ut uocatur uulgo, Computus Ecclesiasticus. Cvm Praefatione Philippi Melanchthonis. (Am Schluß:) E. Reinhold: Themata quae continent methodicam tractationrm de Horizonte rationali et sensibili. Auf Zwischentitel datiert mit 1558). 66, 70 Bl. (die letzten 2 weiß); mit über 55 Holzschnitt-Textabbildungen und 2 -Falttabellen.Angebunden Tabvlae ascensionvm rectarum et obliqvarvm, ad elevationem poli grad: 32.33.48.51. & 52. vtiles ad doctrinam ascensionum, et constituendorum thematum coeli, in Sphaericis quaesti-onibus expositam, recte intelligendam. Adiectae sunt et tabvlae, quae ostendvunt, que signa recte, queue oblique, in ijsdem eleuationibus poli oriantur & occidendant: Item, Tabula declinationis par-tium Zodiaci. Wittenberg, Crato, 1564. 8 Bl. mit 15 Tabellen. (Zinner 2355 löst das Anonym nicht auf; kein Hinweis bei Holzmann/B.).I. Zinner 2951; VD16 P 2067; Graesse V, 510. II. Zinner 2850; VD16 ZV 8728.Zum Herausgeber Erasmus Reinhold (Saalfeld 1511 – 1553, Prof. der Mathematik in Wittenberg seit 1536) vgl. Poggendorf II, 598, der ihn einen „der ersten Anhänger des Copernikanischen Systems“ nennt, der in vorliegendem Titel auch schon „der unvollkommenen Camera obscure erwähnt“. Peuerbach selbst (1423 – 1461), u. a. nach Studien in Rom bei Kardinal de Cusa und Ferrara bei Blanchini, war Lehrer des Regiomontanus und wurde mit dem im Sammelband ebenso vertretenen Sacrobosco kanonisch für den mathematischen und astronomischen Unterricht in der beginnenden Neuzeit (vgl. Poggendorf II, 422). Dieser (John of Holywood, John of Holybush), ca. 1195 (Niths-dale, Schottland) – 1256 (Paris), war Lehrer der Astronomie und Mathematik an der Universität Paris; seine Sphaera sind das wahrscheinlich einflußreichste astronomische Werk des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit, ein „Standardwerk des Quadriviviums“ (Bibl. Palatina, E 4.5); er betrieb eine intensive Rezeption der arabischen Astronomie und führte die arabischen Zahlen in die europäische Wissenschaft ein.Etwas fleckig, gebräunt und bestoßen; vorderes Innengelenk angeplatzt; Vordervorsatz fehlt, papier-bedingt gebräunt; auf vorderem Innendeckel unleserliche Glosse; auf hinterem Vorsatz hs. Tabellen; kleiner getilgter Besitzeintrag auf Titelei; bewegliches Papierteil auf fol. 91 des ersten Teils fehlt, ebenso wie 3 bewegliche Papierteilchen im zweiten Titel.

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Plutarch. Opera, quae extant, omnia. Ethica sive moralia complecten-tia. Interprete Hermanno Cruserio. Nunc denuo summa fide ac diligen-tia recognita, multis in locis emendata, et in lucem edita. Cum indice rerum et verborum locupletissimo et fidelissimo. Frankfurt am Main, [Georg Corvinus und Sigismund Feyerabend (coll.], 1580. [6 nn Bl.], 742 S., [21 nn Bl.] Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und Wappenholzschnitt. Folio. Flexibler Ganzpergamenteinband der Zeit. Kanten etwas gelockert. € 1.200,-VD16 P 3684; Adams P 1641; STC 706; vgl. ADB IV, 629. – Zweiter Druck dieser Edition, die erste Ausgabe mit dem Text des Humanisten, Rechtsgelehrten und bedeutenden Diplo-maten Hermann Crüser (1510-1575) erschien 1573 in Basel bei Thomas Guarin (vgl. VD 16, P 3683). Crüsers Arbeit an der Übersetzung des Plutarch diente laut ADB der Linderung seiner Schmerzen über den Verlust seiner einzigen, im Jahr 1556 angeblich von einer Wahn-sinnigen getöteten Tochter: „Nicht ohne Interesse sind die für Crüser’s bedeutende und ausgebreitete Verbindungen zeugenden Dedicationen der einzelnen, meist schon 1564 vollendeten Biographien des Plutarch: so der des Theseus und Romulus an König Philipp II. von Spanien, des Pelopidas und Marcellus an Herzog Christoph von Würtemberg, des Hannibal, Scipio, Perikles und Fabius Maximus an Herzog Wilhelm III. von Cleve, des Pyrrhus und Marius an den Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz, des Nicias und Crassus an Johann Jakob Fugger, des Demosthenes und Cicero an den clevischen Rath Heinrich Bars genannt Olisleger etc.“ (ADB ebd.) Im Anhang mit einer Auslegung der Biographie Homers durch den Humanisten Guilielmus Xylander (1532-1576), der selber Plutarch übersetzt hat.

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Pomponius Mela. Pomponii Melae Hispani, Libri de situ orbis tres, adiectis IOachimi VAdiani Heluetii in eosdem Scholiis: Addita quoq(ue) in Geographia(m) Catechesi: & Epistola Vadiani ad Agricola(m) digna lectu. Cum Indice summatim omnia complectete. EA der Bearbeitung und Edition. Wien, Johannes Singriener für Lukas Atlantse, Mai 1518. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Bordüre am Titel und Druckermarke am Schluß. 23 nn. Bl., 132 fol., 1 Bl. 2°. HLeder d. Z. € 9.500,-Rücken in neuerer Zeit (Anfang 20. Jhdt?) unter Verwendung des alten Materials erneuert; Vorsätze erneuert; die ersten 40 und die letzten 17 Bl. mit professionell hinterlegten Rand-ausrissen (kein Textverlust, Bl. 10 mit Buchstabenverlust); einige Bl. zu Beginn ange-schmutzt bzw. fleckig; zahlr. zeitgenössische Glossen in Tinte.Text und Scholien-Druck in einer Antiqua. Die Holzschnitt-Bordüre, unterteilt in 12 Felder, zeigt meist musizierende Frauen.Im Brief des Bearbeiters Joachim von Watt (oder Vadianus; 1484-1551) an Rudolf Agrico-la schlägt jener vor, die neuentdeckte Welt nach Amerigo Vespucci „Amerika“ zu nennen, wie auch schon der Kartograph Martin Waldseemüller als erster vorgeschlagen hatte: „The annotations contain several references to Vespuccius and the discoveries of the Spaniards and Portugese, and the appendix epistle of Vadianus to Agricola, first printed in 1515, contains on folio 128 the passage in which the new world is called America.“ (Sabin #63956; vol. 15, 269). Harrisse (S.160f, #92) weist darauf hin, dass dieser Pomponius-Druck sich auf dem Madrider Index von 1667 befand. Zu Vadianus siehe auch Jöcher II, 1610f. VD16 M 2310; diese Ausgabe nicht bei Brunet (vgl. IV, 799ff).

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Postinkunabel – Basilius der Große. Divi Basilii Magni Caesariensis episcopi eruditissima opera, quorum catalogum in sequenti pagella depre-hendes. Interpretes Iohan. Argyropilus. Georgius Trapezun. Raphael Vola-terra. Ruffinus Presbyter. Monodia Grego. Nazian. Köln, Cervicornus für G. Hittorp, Juni 1523. Mit (allegorischem) Holzschnitt-Titel von Lützelbur-ger nach Hans Holbein und zahlr. Holzschnitt-Initialen nach Holbeins Kinder-Alphabet. 8 nn. Bll., fol. 180. 2°. Schweinsleder d. Z. auf 4 Bünden, mit reicher Streicheisen-, Roll-, und Plattenstempel-Blindprägung sowie floraler Schnitt-Punzierung. € 3.500,-Der Einband zeugt von spätrömischer Opulenz und dem leichten Leben an der Mosel: Im umlau-fenden Rollstempel-Fries von beflügelten Putti, die auf dem Dudelsack spielen, befinden sich zwei ebenfalls beflügelte Soldaten in römischer Rüstung und bewaffnet mit dem Dreizack, stehend auf pokalartigem Sockel, der getragen wird von zwei zechenden Putti; alles wird umrahmt von fort-laufendem floralem Schmuck aus Rosen, Weinreben und Pinienzapfen.Angebunden: Gregor von Nazianz: Divi Gregorii theologie episcopi Nazanzeni. De theologia libri quinque nuper e Graeco sermone in Latinu(m) a Petro Mosellano Protegense traducti. Basel, Froben, 1523. 46 nn. Bll. Erste Ausgabe. Mit Druckermarke auf Titelei und verso letztem, weißem Blatt; mit zahlr. Holzschnitt-Initialen von Lützelburger nach Hans Holbein. Die Widmung des Petrus Mosellanus richtet sich an den Trierer Erzbischof Richard (der möglicherweise für die Bindung verantwortlich zeichnet).Bei dem Cervicornus-Druck des Basilius handelt es sich um einen Neudruck der Froben-Ausgabe vom Februar 1523, der unverändert den Bildteil der Titelei wiedergibt: Rechts zupft der Tyrann Dionysus am Barte des Aeskulap, derweil dessen Vater, Apollo, ohne Bart daneben steht; links greift Dionysus nach dem Goldgehänge einer Götterstatue; in einer Nische zu Füßen liegt die sterbende Cleopatra (vgl. Hans Wolff: Die Baseler Buchornamentik).Zu Basilius: VD16 B 640; STC German 69; zu Gregor: VD16 G 3065; STV German 369.Etwas berieben bzw. beschabt; Reste eines Bibl.-Schildes am Rücken; kleiner hs. Titel auf Vorder-deckel; einige kl. Wurmspuren an den Deckeln; einige Wurmgänge mit geringem Buchstabenverlust; hs. Besitzvermerk verso Vorsatz, datiert 1531; Besitzvermerk auf Titelei; zahlr. Paginierungsfehler im 1. Titel, aber komplett; teils mit Tintenunterstreichungen und -glossen von alter Hand.

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Provenienz – Gobler (auch Goebler oder Gobel), Justinus (Hg.). Chro-nica vnd Historien der Braunschweigischen Fürsten herkommen/Stamm/vnnd Geschlecht/Auch andern Genachparten Fürsten vrsprung/etc. Vor zeiten in Reimen schlecht einfeltig beschrieben/jetzt aber durch Herrn Ju-stinum Gobler von S. Gewer/der Rechten Doctorem/gebessert/vnd im Truck außgangen. EA. Frankfurt/M., Egenoff, 1566. Auf der Titelei mit Holzschnitt-Porträt und großer als Arabeske ausgeführter Initiale. Titel, fol. 53, 1 Bl. Folio. HLeder d. 19. Jhdts. € 1.500,-Gering berieben; vereinzelt sehr gering fleckig. Auf Bl. XLIv und XLVII mit alten Anstrei-chungen und Glossen.Der Jurist J. Gobler aus St. Goar (1503 oder 04 – 1567) beschreibt im Vorwort, dass er diese Reimchronik 30 Jahr zuvor gelesen habe und sie nun, verbessert und auf den neuen Stand gebracht, erneut herausgibt. Goblers Liste von Ämtern und Schriften ist lang, u. a. Syndikus in Lübeck, braunschweig-calenbergischer Rath, Hof-Gerichts-Präsident zu Minden; er ver-fasste juristische wie historische Schriften, z. B. über den Hildesheimer Krieg zwischen Her-zog Erich und Bischof Johannes, den Krieg Maximilians I gegen Venedig und Frankreich, eine Polizeiordnung Frankfurts etc., korrespondierte mit Conrad Gesner, der in seinem Vogelbuch einen Brief abdrucken ließ und übersetzte die Novellen Justinianus’; Jöcher (II, 1019) nennt ihn auch als Herausgeber der hier vorliegenden anonymen Chronica. VD16 G 2293; ADB 9, 301; keine Erwähnung bei Jarck.Die ursprüngliche Fassung der Braunschweiger Reimchronik stammt vermutlich von Brune, Stiftsherr in St. Blasien in Braunschweig (vgl. Goedecke I, 277 und II, 324.17); Leibniz (Script. rer. bunsv. 3, 1-131) hat die Goblersche Fassung wieder abdrucken lassen.Provenienz: auf Vorsatz und Titelei mit dem Exlibrisstempel des hannoverschen Welfen-hauses, vermutlich von Ernst August (1845-1923), Kronprinz von Hannover und Herzog von Cumberland.Versandkostenfrei innerhalb Deutschlands, Ausland auf Anfrage.

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[Reichskammergericht Wetzlar]. Citatio ad videndum se incidisse in poenam fractae pacis publicae, una cum mandato de abducendo milites sine inhibitorio, de non turbando, deoccupando, nec non resti-tutorio vero cum clausula. In Sachen deß Kayserl. Fiscals und Print-zen de Vaudemont contra Hertzogen zu Lothringen und Cons. [Erste und einzige Auflage]. [Wetzlar: Reichskammergericht 1699]. 8 nicht-pag. Seiten. Titelblatt mit Reichsadler in Holzschnitt. Zierleiste und Schmuckinitialen in Holzschnitt im Text. Rückenheftstreifen. (31 x 19,5 cm). 4to. € 750,-Sehr wohl erhaltener, gedruckter Erlaß, mit dem Leopold Joseph von Lothringen (1679-1729), seit 1690 Herzog von Lothringen, im Namen des Kaisers Leopold vor das Reichs-kammergericht in Wetzlar zitiert wird. Karl Thomas Prinz von Lothringen-Vaudemont beschuldigt ihn des Raubüberfalls auf Saarbockenheim und mehrere andere Ortschaften. Detailgenau werden alle seine kriegerischen Handlungen aufgezählt. Ob er nun vor dem Kammergericht erscheine oder nicht wird dennoch „gegen Euch verhandelt und procedirt / wie sich das seiner Ordnung nach gebührt“. Das Reichskammergericht hatte von 1689 bis 1806 seinen Sitz in Wetzlar. – Ausgesprochen schönes, frisches Exemplar auf klang-hartem Büttenpapier – wie frisch aus der Presse gekommen. Nicht im VD17.

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Reich illustrierte Rechts-Postinkunabel – Andreae [Giovanni d’Andrea], Johannes. Lecture sup[ra] arboribus consanguineitatis et affinitatis: necnon cognationis spiritualis et legalis: cum breuisculis quibusdam, commentariis et additamentis perpulchris denique (pro) leumatibus dubiis seu questionibus circa easdem. Wien, H. Vietor und J. Singriener, 1513. 35 [von 36] Bll. nn. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 5 blattgroßen Holzschnitten und 8 weiteren Holzschnitten im Text (es fehlt das letzte Blatt, das Kolophon mit Druckermarke und verso Wap-penholzschnitt zeigt). 4°. Ohne Einband. € 2.800,-VD16 J 327; BBKL 3, Sp. 255 ff.; Zedler 2, 164 ff. Textkomplettes Exemplar mit (allen) fünf beeindruckenden Holzschnitt-Stammbäumen. Der bedeutende Rechtsgelehrte und Theologe Johannes Andreae (auch: Giovanni d’Andrea, Johannes Andreae de S. Hiero-nymo; * um 1270 in Rifredo bei Florenz; † 7. Juli 1348 in Bologna) behandelt in dieser reich illustrierten Postinkunabel Fragen der Verwandtschaft, speziell der Blutsverwandt-schaft in (kirchen-) rechtlicher Hinsicht. Die Stammbäume zeigen verschiedene Arten der Verwandtschaft: Blutsverwandtschaft, Beziehung durch Heirat sowie durch spirituelle Be-ziehung. Die Darstellung zeigt klassische Bäume mit Wurzeln, Stamm, Ästen und Blättern. Der Text ist in gotischer Type im klassischen Inkunabel-Stil gesetzt. Trotz zahlreicher In-kunabel-Ausgaben ab ca. 1475 schwer zu finden. Das fehlende letzte Blatt (liegt als Kopie bei) ist nicht inhaltsrelevant.

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Reisen Türkei – Persien – Valle, Pietro della. Reiß-Beschreibung Valle, Pietro della. Reiß-Beschreibung in unterschiedliche Theile der Welt, Nemlich in Türckey, Egypten, Palestina, Persien, Ost-Indien, und andere weit entlegene Landschafften. Erstlich. in Italianischer Sprach beschrieben. Anjetzo. in die Hoch-Teutsche Sprach übersetztet. 4 Teile in 1 Band. Genf, Johann-Hermann Widerhold, 1674. € 2.800,-Mit Kupfertitel, 2 gestochenen Porträts und 28 (1 doppelblattgroßen) gestochenen Tafeln von J. J. Thourneyssen. 34,5 x 22 cm. Pergament der Zeit (etwas berieben und fleckig) Vollständig mit allen Teilen und Tafeln. VD 17 39:135561Q. Röhricht 947. Tobler S. 95. Lipperheide Lb 21. Grieb-Luber 337. Cox I 273. Erste deutsche Ausgabe. „Beschreibung der Orientreisen des italienischen Edelmannes de la Valle, genannt il Pellegrino, die diesen zwischen 1614 und 1627 nach Konstantinopel, Syrien, Mesopotamien, Persien, Isfahan, Schiras und an die indischen Küsten (Goa, Calicut) führten. Aufgrund der genauen Beob-achtung sowohl der Naturlandschaft als auch der islamischen Kultur, die Della Valle durch seine Kenntnis orientalischer Sprachen möglich war, gelten seine Reisebriefe an Mario Schipiano als wichtige Bereicherung der zeitgenössischen Orientkenntnis“ (Grieb-Luber). „The prince of all such travellers is Pietro de la Valle, the most insatiate in curiosity, the most intelligent in apprehensiation, the fullest and most accurate in description“ (H. Yule, nach Cox). Die vier Teile behandeln Vorderasien, Persien, Indien und die Rückreise über Arabien, Zypern, Malta, Sizilien nach Rom. Vortitel im oberen Rand mit Montierungsresten und leicht angeschmutzt. Gering gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten und sauber.

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Reuchlin, Johannes. Liber Congestorum De arte praedicandi. [Erste Auflage]. (Pforzheim:) [Thomas Anshelm] (1504). 16 nnum. Blätter, das letzte weiß. Neuer, mit Kiebitzpapier bezogener Papp-band. 4to. € 3.600,-Das erste Werk Reuchlins, das in Thomas Anshelms Offizin in Pforzheim gedruckt wurde. Ende des Jahres 1502 wütete die Pest in Stuttgart und Reuchlin floh mit seiner Familie vor der Epidemie aus der Stadt in das nahe gelegene Stift Denkendorf bei Esslingen, wo ihnen der Probst Aufnahme gewährte. Zum Dank für diese Gastfreund-schaft verfasste Reuchlin den hier vorliegenden Leitfaden für Prediger. Er versucht darin, die antike Rhetorik für die Predigt fruchtbar zu machen. Über die Auffindung des Inhalts: „Inventio“ mit Fragen zur Gliederung und zur rednerischen Gestaltung zur „Memoria“, der Einprägung des Textes durch möglichst eindrückliche Bilder bis zur „Pronunciatio“ nimmt Reuchlin hier zur Mimik, Gestik und Modulation der Stimme auf der Kanzel umfassend Stellung. Diese kompakte Predigtlehre wurde zeitgenössisch mehrfach nachgedruckt. – Durchgehend gebräunt. Titelblatt mit zeitgen. handschrift-lichem Eintrag. Ausriss und fachgerecht hinterlegter Einriss im Fußsteg von Blatt c2. Sehr schönes, unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar. (VD16 R 1250; Benzing, Reuchlin 86; Goedeke I, 415, 8a; Kuczynski 2276; Proctor 11750; Panzer VIII, 227.4; USTC 669275. Vgl.: Knape in Tübinger Katalog 104 (Ein Vater neuer Zeit: Reuchlin) S. 133 ff.).

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Ritter – Ritterturnier – Renaissance – Rüxner, Georg. Mit einer Bei-bindung. Thurnier Buch. Von Anfang, Ursachen, ursprung und herkom-men, der Thurnier im heiligen Römischen Reich Teutscher Nation. Wie viel offentlicher Landthurnier von Keyser Heinrich dem ersten dieses Namens an biß auff den jetztregierenden Keyser Maximilian den andern, unsern Allergnädigsten Herrn, und in welchen Stetten die alle gehalten, auch durch welche Fürsten, Graffen, Herrn, Ritter, und vom Adel, diesel-ben jeder zeyt besucht worden. Alles jetzunder von neuwem zusammen getragen. – - – Angebunden: Serres, J. de. Karl IX., König v. Frankreich.Warhafftige Beschreibunge aller Handelung, des zum drittenmal erregten Kriegs in Franckreich. auß Frantzösischer Sprache in die Deutsche ge-bracht. Frankfurt am Main, Georg Rab für Sig.(mund) Feyerabend und Simon Hüter, 1566. € 3.800,-Für Rüxner: 3 Teile in 1 Band. 6 Blatt, 243 num. Blatt., 3 Blatt; 4 Blatt, 64 num. Blatt; (65-) 81 num. Blatt., mit 2 Holzschnitt-Druckermarken, 2 (dplblgr.) Holzschnitt-Tafeln, 122 Textholz-schnitten. – Für Serres: Frankfurt, Schmidt und Feyerabend, 1572. 3 unn., 105 num., 5 unn., 1 weiß Blatt, mit Wappenholzschnitt auf Titel. Originaler geprägter Kalbsleder-Band aus der Zeit mit 3 intakten Schließbändern 32 x 21 cm. Alle Teile vollständig erhalten. Erste von Jost Amman illus-trierte Ausgabe und mit dem Anhang des Johannes von Francolin. – Berühmte Beschreibungen von 36 im Reich abgehaltenen Turnierspielen sowie des Wiener Turniers, das der spätere Kaiser Ma-ximilian II. für seinen Vater Ferdinand I. veranstaltete. – Serres: In sieben Büchern. Berichtszeit ab 1568, am Ende eine Schilderung der Bartholomäusnacht 1572 und des Friedens von St. Ger-main 1570. – VD 16, R 3544; Adams R 877; Andresen I, 355, 225; Becker 47, 8a; Lipperh. Tb 10; Murray 374. Nur gering fleckig, der schöne Einband mit nur geringen Altersspuren. Insgesamt 2 Bücher in einem Band in vollständig schöner Erhaltung.

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(Rüxner, Georg). Anfang, urspru(n)g und herkomen des Thurniers inn Teutscher nation. Wievil Thurnier biß uff den letztenn zu Wormbs: Auch wie unnd an welchen orten die gehalten (...) worden sindt. (...). Mit 40 teils blattgr. figürl. u. ca. 250 (2 blattgr.) heraldischen Holzschnitten sowie eine doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel. Siemern [= Simmern], Hieronimus Rodler 3. August 1532. Kl.-Folio [32 x 22,5 cm]. 213 [recte 214] Bll., 4 nn Bll. Blindgeprägter brauner zeitgenössischer Ledereinband über Holzdeckeln (ohne die Schließen) m. späterem ledernen RSch. (etwas berieben, Vorder-gelenk angebrochen). € 6.000,-VD 16, R 3542. Lipperheide Tb 10, Anm. Bonnemann, Rodler 4. Vgl. Adams R 877 f. (nur spätere Frankfurter Ausgaben). – Zweite Ausgabe des berühmten, erstmals 1530 erschienenen Turnier-buches, das 36 in verschiedenen Städten Deutschlands und der Schweiz abgehaltene Turniere mit Nennung aller beteiligten Personen beschreibt und deshab für die Genealogie des deutschen Adels und für die Heraldik von größter Bedeutung ist. Gedruckt in der neudörffer’schen „Dürer-Fraktur“, einer der ersten deutschen Frakturtypen, hier in vier Schriftgraden. Die Drucke des Hieronymus Rodler in der Hofdruckerei Johann II. von Pfalz-Simmern sind gemäß Horst Kunze Glanzstücke des illustrierten Buches im Deutschland der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die schönen Holzschnitte des Herzogs Johann II. von Pfalz-Simmern sind von ihm selbst geschnitten (Monogramm HH = Herzog Hans), nachdem der Herzog vermutlich von Conrad Faber von Creuznach, der sich 1530/31 in Simmern aufgehalten hat, vom Dilettanten zum Künstler ausgebildet wurde (vgl. Bonnemann). – Zum Einband: der schöne Renaissanceeinband hat drei Stempelbordüren, die äußere davon als Ran-kenwerk, die beiden inneren enthalten die Darstellungen von Lvcretia, Iudit, Venvs, Vordidv. Keine der Darstellungen sind in der Einbanddatenbank der Stabi Berlin verzeichnet. – Es gibt einige Pagi-nierungsfehler u. Bl.-Nr. 193 ist zweimal vergeben (deshalb recte 214 Bll.). – Das Titelblatt leicht knittrig u. randverstärkt, innen sehr sauber, gelegentlich leicht wasserrandig oder fleckig, das letzte Blatt mit der ankolorierten Druckermarke aufgezogen u. lose, danach eingeklebt ein altes Faksimile des letzten Blattes. – Mit dem Wappen-Exlibris der „Graeflich von Mirbachsche F: C: Bibliothek zu Harff“, das ähnlich wie in der Druckermarke ein Geweih im Schild u. auf dem Kopf trägt.Versandkostenfrei innerhalb Deutschlands, Ausland auf Anfrage.

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Salzburger Einband – Gorran, Nicolai. Commentaria Nicolai Gor-rani in qvatvor evangelia, om(n)ibus qui a ministerijs sunt verbi dei (...). Hg. von Johannes Pessellius. 1. Ausgabe der Edition. Köln, Quentel, März 1527. Mit großer Wappen-Titelvignette, zahlr. figür-lichen Holzschnitt-Initialen und 4 großen Textholzschnitten (die Evangelisten). 8 nn. Bll., Fol. CCCCCLXXXVI. Folio. Schweinsleder-band um 1750. € 3.500,-Schweinslederband um 1750 auf Holzdeckeln und mit 5 Bünden, intakten Leder-Messing-Schliessen, reicher Fileten- und Rollstempelprägung, 2 Lederrückenschildern, dreiseitigem Rotschnitt, dem goldgepr. Wappen-Supralibro des Abtes Beda Seeauer auf Vorder- und dem goldgepr. Wappen-Supralibro des Stiftes St. Peter (Salzburg) auf dem Hinterdeckel.Gering berieben; Rücken am Fuß etwas fleckig; gestochenes Bibliotheksexlibris des Stiftes (datiert 1767) auf Innendeckel; Stempel und hs. Besitzvermerk des Stiftes auf Titelei. Ins-gesamt ein sehr sauberes Exemplar dieser Postinkunabel.Das Wappen-Supralibro Seeauers, datiert 1753, stammt vermutlich aus dem Beginn seiner Amtszeit im ältesten Kloster des deutschsprachigen Raumes; 1756 wurde unter seiner Ae-gide der charakteristische Zwiebelturm der Stiftskirche in Salzburg errichtet. VD16 N 1536.

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Schweitzer, Johann Caspar (Johann Caspar Suicer). Joh. Caspari Suiceri, SS. Linguarum in Schola Tigurina Professoris Publici Thesau-rus Ecclesiasticus. E Patribus Græcis Ordine alphabetico exhibens Quaecunque Phrases, Ritus, Dogmata, Haereses, & hujsmodi alia spec-tant. Insertis infinitis penè vocibus, loquendique generibus Graecis, hactenus à Lexicographis vel nondum vel obiter saltem tractatis. Opus Novum: Viginti annorum indesesso labore adornatum. Cum Indicibus necessariis. Tomus Primus/Tomus Alter (2 Teile, in 1 Band, komplett). Amstelaedami (Amsterdam), Apud J. Henricum Wetstenium (Heinrich Wetstein), 1682. Groß-4°. 36 x22 cm. Vortitel, gestochener Titel, Titel in Rot und Schwarz mit gestochener Druckermarke, [3] Blatt, 1476 Spalten, Zwischentitel in Schwarzdruck, 1602 Spalten, [32] Blatt. Per-gamentband der Zeit auf Holzdeckeln, mit goldgeprägtem Rückentitel, Wappen auf Vorderdeckel. Johann Kaspar Suicer, (Johann Kaspar Schweitzer oder Johann Caspari Suicerus), geboren 1620 in Zürich, gestorben 1684 ebenda. Schweizer Philologe und Theologe. € 520,-Erste Ausgabe. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, Vol. VI, 525. Mit mehreren gestochenen Bordüren, floralen Initialen. Vorsatz mit Eintragung von alter Hand, ein Blatt mit Unterstreichungen, mehrere kleine Besitzerstempel auf Innendeckel und verso Titel-blatt. Gutes bis sehr gutes Exemplar.

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Spiegel, Jakob und Matthias Wesenbeck. LEXICON IVRIS CIVILIS, PER C.V.D. IAC. SPIEgelium, postremò auctum & recognitum. Vocabula barbara ad finem Praefationis emendantur. [Sp.1:] In XII. Tabulas Scholia Ioãnis Oldendorpij. ... [Sp.2:] Epitome tyrocinij Iuris ciuilis, Christ. Hegen-dorphino autore. ... Censura Phil. Melanchthonis de Legibus. ... Exegeses Christophori Hegendorphini in xij. libros Codicis ... [Quae Lexico huic pos-trema editione recens accessere] [Wesenbeck, Matthias]: PARATITLA IN PANDECTARVM Iuris ciuilis Libros quinquaginta: Ex Praelectionibus D. MATTHAEI VVESENBECII ... EIVSDEM PROLEGOMENA, DE STV-dio Iuris rectè instituendo: dé[que] libris Iuris, & partitione Pandectarum. Acceßit Rerum et uerborum ... INDEX. 2 Bände in einem Band. Basel, Herrwagen/Oporinus, 1564/1563. [Gestochenes Titelblatt, 275] Bl., 344 Sp., [3] Bl. / [10] Bl., 405, [1] S., [20] Bl. Folio. Ganzpergamenteinband der Zeit mit Beschlägen und Schließen. Reformatoreneinband mit blindgeprägten Porträts von Luther und Melanchthon auf den Deckeln. € 2.800,-1: VD16 S 8314; Stintzing-L. 1, 579 f.; ADB XXXV, 156; Kaspers 126-127. Frühe Ausgabe bei Her-wagen. Frühes und erfolgreiches, erstmals 1538 in Straßburg erschienenes juristisches Lexikon, das den spätmittelalterlichen „Vocabularius utriusque juris“ ablöste. Spiegel, Neffe Wimphelings, zählte zum elsässischen Humanistenkreis. Der originelle Titelholzschnitt besteht aus einer geschmückten „Justini-an-Säule“, daran aufgehängt die Titelkartusche, darunter Lehrer und Schüler. 2: VD16 W 2157; Stint-zing-Landberg I, 355. Matthias Wesenbeck (1531-1586) gehörte zu den bedeutendsten Juristen seiner Zeit und beeinflusste die juristische Literatur fast ein ganzes Jahrhundert lang. „Seine historische Be-deutung liegt hauptsächlich in seinen Paratitla oder dem Comment in Pandectas und in Codicem.“ (Stintzing-Landberg I, 355.) Einband sehr wohl erhalten, Buchblock etwas wurmstichig.

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Stamler, Johannes. Dyalogus in modu comici dramatis formatus A Johanne Stamler prespitero, succinte digestus, de Tartaorum, Sara-cenorum, Turcorum, Judeorum et gentilium sectis et religionibus ac eorunde confutatione (...). 1. Druck. Augsburg, Oglin & Nadler, 22. Mai 1508. Mit ganzseitigem Titelholzschnitt von Hans Burgkmair (dieser verso des Titels wiederholt). Holzschnitt-Titel, 32 num. Bll., 2 nn. Bll. Kl.-Folio. Leder des frühen 19. Jahrhunderts mit Stehkanten-vergoldung und dreifachen Fileten auf beiden Deckeln mit winzigen Eckfleurons. € 4.000,-Titelholzschnitt knapp beschnitten – dadurch oben und unten mit geringem Randverlust, oben mit etw. Buchstabenverlust; Holzschnitt im Steg mit kleinem hinterlegtem Ausriß – ebenfalls mit sehr geringem Bildverlust; insgesamt knapp beschnitten – dadurch bei 5 Bll. sehr geringer Textverlust, betreffend die Paginierung bzw. die Randkommentare; Einband etw. berieben und bestoßen. Das erste von Hans Burgkmair illustrierte Buch. Graesse VI, 477; NUC, vol. 564, 151; Sabin 90127 (der Amerikabezug ergibt sich aus Fol. I – dort werden die Neue Welt, Kolumbus und Amerigo (hier Alberici) Vespucci genannt).

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Stundenbuch – Horae Beat. Mariae Virg. Hore intemerate virginis marie secundu usum Romanum. Gedruckt auf Jungfernpergament in 29 Zeilen; durchgehend in Rot und Blau mit Gold rubriziert. Paris, G. Anabaat für Germain Hardouyn, 1. Oktober 1505. Mit Druckermarke und 15 (von 16) großen und 29 kleineren Holz- oder Metallschnitten, koloriert und mit Gold; zahlr. eingemalte Initialen in Rot oder Blau mit Gold, am Schluss mit kleinerem Metallschnitt in architektonischer Umrahmung (ohne Kolorit). 106 (von 108) Bll. 8°. Etwas späterer Kalbsledereinband mit vergoldetem Lilien-Semé und zentralem Mono-gramm „I B“; Goldschnitt. € 22.500,-Etwas berieben; Kanten, Ecken und Bünde bestoßen und mit etwas Bezugsleder-Verlust; alte Glossen auf fliegenden Vorsätzen; Blätter etwas knapp beschnitten, dadurch teils Ver-lust von Bordürenrand; teils etwas fleckig; 3 radierte Wörter am Schlußblatt; es fehlen die Bll. d3 und d6.Die schönen Illustrationen (in architektonischen Bordüren), ausgemalt in der Art von Mini-aturen, zeigen Aderlaßmann, Johannes mit dem Giftbecher, Judas’ Verrat, Mariae Heimsu-chung, die Kreuzigung, Verkündigung der Hirten, die Heiligen drei Könige, die Flucht nach Ägypten usw.; die kleineren meist mit Heiligendarstellungen.Bohatta 807; Lacombe 148f; Tenschert: Horae B.M.V. II, Nr. 70.

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Theophylaktos von Achrida, (Ochrida, aus Euboia). (In griechischer Sprache:) Theophylaktu Archipiskopu Bulgarias Hermeneia eis ta tessara euangelia. 1. Auflage. Rom, (Antonio Blado), 1542. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titelei (gekrönter Adler über einer Stadt, in den Kral-len ein Tuch; links eine Tafel mit den Initialen AB, an einem Baumast hängend). 4 Bll. (1 weiß), 581 S. 2°. Schweinslederband auf Holzde-ckeln, mit 4 Bünden und reicher Blindprägung, datiert 1559. € 1.500,-A. Blado, tätig von etwa 1515 bis 1567, galt in seiner Zeit als der bedeutenste Drucker Roms und erhielt als solcher den Ehrentitel „Tipografo Camerale“ oder „Drucker des Hl. Stuhles“. In „dieser Eigenschaft druckte er 1559 den ersten Index librorum prohibitorum. Blado glänzt in der Literaturgeschichte als Verleger zweier Erstausgaben recht verschie-denen Charakters: Macchiavellis Il Principe (1532) und Loyolas Exercitia Spiritualia (1548.“ (Steinberg, S. 71)Theophylaktos, 1090-1108 Erzbischof von Achrida in Bulgarien, Erzieher des Sohnes von Kaiser Michael VII., verfaßte neben diesem Kommentar zu den Evangelien weitere zum Neuen Testament; seine Vita des Klemens von Bulgarien sowie seine Briefe zählen zu den wichtigsten Zeugnissen der bulgarischen Geschichte in dieser Zeit. Vgl. Buchwald et al., ²1963, S. 497f. Zu dieser Ausgabe: Adams T 594.Einband, datiert mit 1559, mit reicher Blindprägung: Fileten, floraler Rollenstemplung, Einzel- und Plattenprägung (u. a. Rosen); um ein zentrales Rechteck auf beiden Deckeln jeweils 8 geprägte Porträts. Etwas berieben und bestoßen; 2 kleine Bezugsfehlstellen am Vorderdeckel; nur noch Messingbeschläge der Schließen vorhanden; spät. hs. Rücken-schild; Vorsätze fleckig und angegraut; Fehlstelle an vorderem Spiegel. Trotz der Mängel ein schönes und beeindruckend sauberes Exemplar.

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Thomas von Aquin. Prima pars summe sacre theologie angelici Doc-toris sancti Thome de Aquino. Prima Secunde Sancti Thome aquinatis ordinis predicatorum: una cum an notationibus cotationibusque: nuper per. R. P. fratre matheum sicculum eiusdem ordinis sacre theologie magistrum additis. [2 Bände in 1.] Venedig, Octavianus Scotus, 1508/1509. 4°. 30 cm. 148, 4, 153, 1 Blatt. Flexibler Pergamentband der Zeit. € 890,-Teil 1: Druck vom 25. September 1508, Teil 2 vom 23. April 1509. Mit schönen, meist floralen Holzschnitt-Initialen und zwei Holzschnitt-Druckermarken jeweils auf dem letzten Blatt. Ausgabe in Latein. Einband fleckig, am Rand mit winzigen Fehlstellen. Rücken und Vorderschnitt mit handschriftlichem Titel. Vorsatz und hinterer Innendeckel mit Exlibris, bzw. Besitzerstempel und Namenseintrag von alter Hand. Titelblatt mit privatem Eintrag von alter Hand. Wenige Blätter im Innenfalz leicht wasserfleckig. Blattränder teils leicht stockfleckig, sonst kaum fleckig. Gutes bis sehr gutes Exemplar.

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Thomas von Aquin. Summa totivs theologiae (...) in tres partes ab avctore svo distribvta. Angebunden: Augustinus Hunnaeus – De sa-cramentis ecclesiae Christi, axiomata. Darin auch: Brevissimus Cate-chismus Catholicus. 6 Teile in 1 Band. Antwerpen, Plantin, 1585. Mit 6 (wiederholten) Holzschnitt-Druckermarken. 2° (33 x 21,5 cm). Schweinsleder d. Z. auf schweren gefasten Holzdeckeln und 5 Dop-pelbünden, mit reicher Blindprägung, 2 intakten ziselierten Leder-Messing-Schließen sowie Rotschnitt. € 2.500,-Kollation: 12 Bl., 252 S., 4 Bl., 252 S., 12 Bl., 392 S., 8 Bl., 234 S., 1 Bl. (weiß), 2 Bl., 198 S., 1 Bl. (Censura et Approbata), 84 Bl., 32 Bl. Der Index zum Gesamtwerk ist fünffach aufgeschlüsselt; Druck in 2 Spalten zu 95 Zeilen.Etwas berieben, gebräunt und bestoßen (dies an den beiden unteren Ecken); durchgehend gering gebräunt; Wurmgänge vor allem in den Deckeln und Spiegeln. Auf der ersten Titelei mit dem hs. Besitzvermerk des Augustinerklosters Diessen „Monasterii B. Mariae“. Insge-samt ein beeindruckendes Exemplar.

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Thukydides und Joachim Camerarius [Kom.]. ΘΟΥΚΥΔΙΔΗΣ ΜΕ-||ΤΑ ΣΧΟΛΙΩΝ ΠΑΛΑΙΩΝ, ΚΑΙ ΠΑΝΥ ΩΦΕΛΙΜΩΝ [...]. Thucydides cum scholis et antiquis et utilibus sine quibus autor intel-lectu multum est difficilis. Accessit praeterea diligentia Ioachimi Camerarij, in castigando tum textu, tum commentarijs unà cum anno-tationibus eius. Stephanus Schirotius Pannonius lectori. Basiliae (Basel), Herwagen, 1540. [12] Bl., 225, [1] S., [1] Bl., 177 [i.e. 128] S., [2] Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem letzten Blatt. Fo-lio. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit eingestanzter Jahreszahl 1542 und dem Buchstaben M. Das Mittelfeld ist mit Blü-ten- und Rankwerk von 2 Rahmen umgeben, deren innerer Porträt-stempel zeigt. € 3.800,-VD16 T 1114; Graesse VII, 148; Ebert 22923; Schweiger I, 325. „Die Scholien sind von Camerius verbessert ...? (Ebert ebd.). Gesuchte Herwagen Thukydides-Ausgabe in wohl-erhaltenem Einband der Zeit, mit sehr zahlreichen Holzschnittinitialen und der großen Herwagen Druckermarke.

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Titus Livius. De romeynsche Historien ende Gheschiedenissen, be-schreven door Titum Livium van Padua, Prince der Histori-schrijvers. Met schoone Figuren verciert, ende met nieuwe Byvoeginghen ver-meerdert. Amstelredam (Amsterdam), Jan Evertz Cloppenburch, 1614. 4°. 30,5 cm. Titelblatt mit Holzschnitt-Titelvignette, [31] unpaginierte Blatt, 368 paginierte Blatt. Neuer Pergamentband mit handgeschrie-benem Rückentitel, 4 Bänderschließen. € 780,-Spätere Amsterdamer Ausgabe von Livius’ Rombeschreibung, deren erste Ausgabe 1597 in Leyden erschien. Graesse, Tresor de Livres rares et precieux, IV, 233. Flämischsprachige Ausgabe. Mit ca. 120 Textholzschnitten, diese zeigen Bauwerke, Skulpturen, Triumph-bögen sowie Schlachtenszenen. Ohne Karte und Plan. Mehrere Besitzerstempel auf Innen-deckel und verso Titelblatt, Blätter im Randbereich teils wasserfleckig. Gutes Exemplar.

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Tourneaux, Nicolaus Le. Das Christliche Jahr, oder Die Episteln und Evangelien, Auf die Sonn-Gemeine-Ferial- und Fest Tage des ganzen Jahrs, Sambt dererselben Auslegung/ In gebundener und ungebundener Rede: Wie auch Einem kurtzen Begriff deß Lebens von denen Heiligen derer Gedächtnuß begangen wird. Auß Der Frantzösischen in die Teut-sche Sprach übersetzt. Und Durchgehends mit Kupffern gezieret. Ver-mehret und verbessert, das andertemahl an Tag gegeben. 1.-11. Theil (in 2 Bänden, komplett). Prag, Gedruckt in grossen Collegio Carolino bey denen Labaunischen Erben durch Adalbert Wilhelm Wessely, 1733. Groß-4°. 39 cm. Titelblatt in Rot und Schwarz, [4] Blatt, 1097 Seiten, [4] Blatt Zwischentitel in Schwarz, [3] Seiten Register und gestochene Notenbei-lage, Titelblatt in Rot und Schwarz, [2] Blatt, 1341 Seiten, [5] Blatt Zwi-schentitel in Schwarz, [3] Seiten Register. Ganzlederbände der Zeit mit blindgeprägtem Rückentitel auf Lederschildchen. Rundumrotschnitt. In neuen Pappschubern. Nicolas Letourneux, geboren am 30. April 1640, gestorben am 28. November 1686. Französischer Prediger und aske-tischer Schriftsteller, Vertreter des Jansenismus. € 850,-2., vermehrte und verbesserte Auflage des 1683 – 1701 in französischer Originalfassung er-schienenen „L’annee chretienne“. Mit 14 gestochenen Kopfleisten, 63 Buchschmuck-Holz-schnitten und 269 meist halbseitigen Textkupfern gestochen von Joseph Montalegre, seinem Schüler Michael Heinrich Rentz und Emanuel Joachim Haas. Diese zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen in barocken Bordüren, darin teilweise kleinere allegorische Darstellungen. Ohne das gestochene Titelblatt und ohne Kupferporträt des Grafen von Sporck. Exlibris auf Innendeckel. Einbände wenig fleckig, wenig bestoßen, berieben, wenige Blätter teils gedunkelt. Gutes bis (vor allem innen) sehr gutes Exemplar.

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Türkenkriege – Mylius, Georg. Zehen Predigten vom Türcken. In welchen gehandlet wird vom Ursprung und Anfang, Glauben und Re-ligion, Unfug und Tyranney, beharrlichen Sieg und langwirigem Glück des Türcken wider die Christenheit, von eigentlichen Ursachen dessel-bigen, auch vom endlichen fall unnd abnemen des Mahometischen oder Türckischen Grewelreichs: Auch wie diesem Feinde von der Chri-stenheit müsse begegnet, und jme glücklicher Widerstand und abbruch gethan werden. Titel mit Holzschnittbordüre. Zum vierden mal, mit fleis ubersehen, und corrigiret. Jena, Tobias Steinman 1598. Titel-Bl., 3 unpaginerte Bll., 108 Bll. (von 116). Neueres HLn. m. handschriftl. RSch. (minimal berieben, bestoßen). € 600,-VD 16, ZV 20364. – Georg Mylius (1548-1607) streibarer Prediger, Professor u. Superin-tendent wirkte in Augsburg, Jena u. Wittenberg. (vgl. ADB XXIII, 142 f.). – Seltene 4. Auflage der erstmals 1595 erschienenen Türkenpredigten. „Georg Mylius, lutherischer Theologe, versuchte das Papsttum für die Einfälle der Türken verantwortlich zu machen.“ (Göllner 2054). – Papierbedingt gebräunt, teils leicht stockfleckig, mit kl. Wurmfraßlöch-lein u. -gängen, kl. Brandlöchlein, Titel mit kl. Einriß, wenige Seiten mit Marginalien. Die letzten 8 Bll. der zehnten Predigt (darin Paginierfehler 105, recte 115) liegen in Kopie bei.

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Venedig – Sandrart, Jacob. Kurtze Beschreibung Von Dem Ursprung, Aufnahmen, Gebiete, und Regierung der Weltberühmten Republick Venedig, Mehrentheils den Jahren nach, und in Form einer kurtzen Chronick verabfasset, Wie auch eine kurtze Beschreibung der vor-nehmsten Griechischen Provintz und Pen-Insel Morea, Sambt der jet-zigen Türckischen Krieges-Handlung, mit 50. (recte 51) Curiosen Kupfern von Land-Taffeln, Insulen, Städten und Vestungen, hervorge-geben und verlegt. Mit 51 teils gefaltenten Tafeln u. gest. Frontispiz. Nürnberg, Sandrart 1686. 12°. (13x8 cm). 1 Bl., 236 S., 1 w. Bl. HLdr. d. Zt. mit 2 RSch. u. Rverg. (etwas berieben, bestoßen, fleckig, kl. Fehlstellen im Bezugspapier, ob. Kapital mit kl. Läsuren, Rücken u. Außengelenke mit zarten Abreibungen). € 2.800,-VD 17 39:133436U. – Erste Ausgabe dieser Beschreibung der Republik Venedig mit den sehr sauberen Tafeln und Karten teils in Vogelperspektive und mit liebervoller Detail-Ausarbeitung. – Teils leicht gebräunt u. minimal fleckig, erstes w. Bl. mit Notizen, Buch-block an einigen Stellen etwas angeplatzt, 2 Blatt fast lose, Titelblatt eng und mit teilwei-sem Verlust der Jahreszahl beschnitten.

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Weise, Christian. Politischer Academicus, nebest dessen Väterlichen Testament. Darinnen gewiesen wird Wie nicht allein ein zukünfftiger Politicus seine Zeit und Geld auf Universitäten anwenden, sondern auch sein Christenthum also beobachten soll, daß Er auf dieser Welt ein gutes Gewissen behalten, im Tode aber der ewigen Seligkeit sich ver-sichern könne. [2. Auflage]. Amsterdam, Adam Regenfarb 1685. Gr.-12°. Titelbl., 72 S. u. 156 S. Ppbd. d. Zt. (minimal berieben u. bestoßen, Rücken fehlt, Deckel mit Resten (ca. 1 cm breit) eines erneuerten Rü-ckens). € 750,-Dünnhaupt VI, 4220, 90 III. Faber du Faur I, 1626. Goed. III, 279, 17 u. 18. VD 17, 3 : 634760 Z. ADB 41, 523 ff. Laut KVK in Deutschland nur in der UB Leipzig, HAB, ULB Halle u. DHM Berlin. – Die ersten Ausgaben sind 1684 im gleichen Verlag erschienen. – Christian Weise (1642-1708), bedeutender Pädagoge, Dichter und Schuldramatiker, hinter-ließ eine bedeutende Zahl an Schuldramen und theoretischen Schriften. Als Rektor des Gymnasiums in Zittau wirkte er seit 1678 bis kurz vor seinem Tod. – Titelblatt verso ganz-seitig verstärkt, Vordergelenk angebrochen u. verso Deckel winzige Wurmfraßgänge.

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Wernher, Johann Balthasar. Jo. Balthasaris Wernheri, Jcti, Potentissi-mi Polon. Regis Et Electoris Sax. Consiliarii Aulae, Atque Justitiae, Antecessoris Primarii, Et Facultatis Juridicae Ordinarii, Etc. in Acade-mia Vitembergensi, Selectae Observationes Forenses. Novissimis Dica-steriorvm Vitembergensium Praejudiciis Confirmatae. [Pars Primum – Pars Decima. Volumen Primum – Volumen Sextum (in 3 Bänden)]. Vitembergae (Wittenberg), Apud Christ. Theophil. Ludovicum, 1716 – 1722. 8°. 21,5 cm. Vol. 1: Frontispiz, Titelblatt in Rot und Schwarz, [3] Blatt, 972, [157] Seiten, Vol. 2: Titelblatt in Rot und Schwarz, [3] Blatt, 632, [40] Seiten, Vol. 3: Titelblatt in Rot und Schwarz, [3] Blatt, 800 Seiten, [45] Blatt, Vol. 4: Titelblatt in Rot und Schwarz, [4] Blatt, 932 (recte 930) Seiten, [55] Blatt, Vol. 5: Titelblatt in Rot und Schwarz, [3] Blatt, 856 Seiten, 52 Blatt, Vol. 6: Titelblatt in Rot und Schwarz, [5] Blatt, 916 Seiten, 48 Blatt. Pergamentbände der Zeit mit handgeschriebenen Rückentiteln, Rundum-Rotschnitte. Johannes Balthasar Wernher, gebo-ren 1677 in Rothenburg ob der Tauber, gestorben am 11. November 1743 in Wien. Deutscher Rechtswissenschaftler und Mathematiker, Professor in Wittenberg. € 1.950,-Band 1 in zweiter (Editio Altera, Priori Multo Emendatior), Band 2-6 in erster Ausgabe mit Titel: „Selectarum Observationum Forensium“. VD18 11144491 / VD18 90593197 / VD18 90593200 / VD18 90593219 / VD18 90593235. Teils in lateinischer, teils in deutscher Sprache. Band 1 mit gestochenem Frontispiz: Porträt von Johannes Balthasar Wernher. Der Ergänzungs-band (Supplementa nova) von 1723 fehlt. Das Werk wurde von Johannes Balthasar Wernher aus dem Spruchmaterial des Wittenberger Gerichts zusammengestellt. Einbände wenig fleckig, teils berieben. Gute bis (vor allem innen) sehr gute Exemplare.

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Wilhelm IV., Herzog von Bayern. Sammelband mit 8 meist juristischen Verordnungen/Werken vom Beginn des 16. Jahrhunderts, die unter den Herzögen Wilhelm IV. und Wilhelm V. für das Königreich Bayern erlassen wurden. Dabei auch der früheste Auszug (in Deutsch) von Aventinus’/Tur-mairs epochalen „Annales“, ein kaiserliches Mandat gegen die Wiedertäufer etc. 8 Teile in 1 Band. München etc., 1514-30. Mit zusammen 4 großen und 2 kleineren Wappen-Holzschnitten (1 kol.), 4 fast blattgroßen oder halbblatt-großen Holzschnitten, 1 doppelblattgr. Holzschnitt und zahlr. schemat. Text-holzschnitten (zur Genealogie). Zus. ca. 430 Bl. 2°. Schwerer Holzdeckel-band d. Z. mit breitem, geprägtem Schweinslederrücken auf 4 doppelten Bünden. € 3.800,-Enthalten sind:1) Des Loblichen haus und furstenthumbs. Obern und Nidern Bayren. freiheyten. von einem regi-renden fursten von Bayrn auf den andern. gemeinem lannd: vernewt unnd bestettigt. die auch von Keysern. unnd Koningen. zugelassenn unnd Confirmirt seinn. getruckt zu Munchen. Anno domini. Tausent fünffhundert und xiiii. jar. (d. i. Landshut, Weissenburger, 1514). Mit halbseitigem Wappen-holzschnitt auf dem Titel und kleinem Textholzschnitt. 40 nn. Bl. VD16 B 953.2) Dy new erclerûg der landßfreyhait des loblichen haus und fürstenthumbs obern und Nidern Bairñ. Anno Fünffzehenhundert unnd im Sechzehenden auf den achtundzaintzigsten tag de Monats Aprilis zue Ingolstatt aufgericht. (d. i. Münchden, Schobser, 1516). Titel in Rot; mit halbseitigem kolor. Wappenholzschnitt auf dem Titel. 16 nn. Bl. VD16 B 9793) Gerichtzordnung Imm fuerstnthumb Obern und Nidern Bayrn Anno 1520 aufgezicht. (d. i. Mün-chen, Schobser, 1520). Mit fast ganzseitigem Titelholzschnitt von Caspar Clofigl; Druck in Rot und Schwarz. 16 nn. Bl., fol. lxxxviii, 1 w. Bl. VD16 B 989.4) Reformacion der bayrischñ Lannndrecht nach Christi unsers Hailmachers geburde Im fünfzehen-hundert unnd achtzehendm Jar Aufgezicht, (d. i. München, Schobser, 1518). Mit halbseitigem Holz-schnitt von Caspar Clofigl auf xylographiertem Titel und doppelblattgroßem Stammbaum-Schema (Holzschnitt) von Verwandtschafts- und Erbschaftsverhältnissen; Druck in Rot und Schwarz. 36 nn. Bl., fol. 169, 1 w. Bl. VD16 B 1007. 5) Das büch der gemeinen lanndpot. Landsordung. Satzung und Gebreuch des Furstenthombs in Obereñ und Niderñ Bairn im funftzehenhundert unnd Sechtzehendem Jar aufgericht. (d. i. Landshut, Weissenburger, 1530). Mit halbseitigem Holzschnitt von Caspar Clofigl auf xylographiertem Titel; Druck in Rot und Schwarz. 12 nn. Bl., fol. 67 (recte 69), 1 w. Bl. VD16 B 970.6) Die Ordung uber gemeiner Landtschafft in Bairn aufgerichte Hanndtûesst. Tausent funffhundert und im sechzehenden jar. zu Ingolstat beslossen. (d. i. Landshut, Weissenbuerger, 1516). Mit gr. Wappenholzschnitt am Titel. 6 nn. Bl. VD16 1003.7) Abschidt des Reichstags zu Speyer Anno MDxxix. Sampt der keiserlichen Constitution Wie gebrü-der oder schwister kynder jres verstorben Vatter oder mutter bruder oder schwester Erbschafft under sich theylen sollen. Und einem Keyserlichen mandat der Widertauffer halber außgangen. Mainz, Schöffer, 1529. Mit 2 Wappenholzschnitten am Titel. 20 Bl. VD16 R 776 (vgl. Digitalisat der BSB).8) (Johannes Aventinus:) Bayrischer Chronicon: im Latein nun verfertigt: uñ in Sybern Puecher getailt ein kurtzer auszug. Der Teutschen uñ sonderlin des gar alten hawß zu Bayrn (...) herkommen (...). Abschrifft uñ verteutschung etlicher alter Brieff noch gantz unverletzt in Bayrn vorhâden syndt (...). Nürnberg, Frd. Peypus, 1522. Mit gr. Wappenholzschnitt auf dem Titel und zahlr. schemat., teils doppelblattgr. Holzschnitten zur Genealogie. 32 nn. Bl. VD16 T 2322.Insgesamt eindrucksvoller Band zur bayrischen Rechtsgeschichte in zeitgenössischer Bindung und breitrandigem Druck, teilweise in Rot und Schwarz, mit den schönen Holzschnitten C. Clofigls (vgl. dazu Thieme/Becker 7, 112). Eine eindeutige Identifikation der einzelnen Drucke bzgl. Erscheinungs-ort, Drucker und Datum ist wohl nur möglich durch Vergleichung mit physisch vorliegenden Refe-renzexemplaren, was z. Z. (leider) anderen überlassen bleiben muss; bis dahin stehen die bibliogr. Angaben des VD16 unter Vorbehalt einer Korrektur.Einband mit Kratzspuren, etwas fleckig und am Rücken weißlich eingefärbt, dort auch mit kleiner Fehlstelle am Kopf; 2 Schließen entfernt; zahlr. zeitgenössische und spätere Glossen, Kommentare, Unterstreichungen etc. auf Vorsätzen, an den Rändern und auf eingeschalteten weißen Bl. (Teil 4 mit eingelegtem zeitgenössischem Blatt, beidseitig beschriftet); Titelei von Teil 3 und 5 knapp beschnitten (ohne Text- oder Bildverlust); einige wenige, kleinere Randläsuren; teils etwas (finger-)fleckig. Auf Titelei des 1. Teils mit altem Stempel („F. Loew. Ros. Canzlei=Bibliothek“).

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(Zeising H.). Theatri machinarum (in welchem Vilerley künstliche Ma-chinae in unterschiedlichen Kupferstücken zu sehen sindt). Vierter, fünf-ter, sechster u. letzter Theill. Mit 3 gest. Titeln u. 28, 24 u. 20 Kupferstich-Tafeln, davon zahlr. gefaltet. Altenburg Henning Gross 1613 u. 1614. 2 w. Bll., 8 Bll., 85(3) S.; 6 Bll., 102(2) S.; 4 Bll., 86 (von 176) S . + Tafeln. Überlappendes Perg. d. Zt. (minimal berieben u. bestoßen, etwas gebräunt u. fleckig, Rücken mit kl. Wurmfraßlöchlein). € 2.500,-Thieme-B. XXXVI, 439 (abweichende Aufl.). – Theill 4: Darinen allerhand schöne Machinaeals, Schrauben, Drück-Drähe, Preß- und Hebwergk zubefinden: Zusonderheit von dem wundervor-lichen Tris-pasto, genant. Schraüben on Ende traetictwirt: Sampt iren zugehörigen Visirungen. Merertheils auß Italian: und Franzoß: Sprach mit Fleiß transferiert Durch Hieronymum Megise-rum... Theill 5: Inn welchem Allerhand Lustige und schöne Machinae von Spring und Schöpff-brünen zierlichen Fontanen, von seltzamen Inventionen als Schlangenröhren Vögelgesang, Pfeiffenwergk und dergleichen anzürichten, Auch zum beschlus etliche Frücht mitt Springwergk zu befinden, Sampt ihren zugeherigen Visirungen (...) Theill 6: Darinen allerhand lustig und schöne Machinae. Als noch etliche Künste das Wasser damit zuheben, Morast auszudrücken, die Erde aus Gräben zufördern, Pfael, und Fundamend in Meer und Flüssen einzuschlagen Brücken uber Ströme und Gräben zubawen, Auch andre Künstliche wercke mehr, Als new erfündene Büch und Spiegel Pütte, Bratenwener ect. Und zum beschlus ein Unterricht vos Fundaments darauff sich alle Musicalische Instrümenta richten sollen, begriffen sind (...). Dieser 6. Teil geht bis Seite 86 (von 176). – Frühe Ausgabe des trotz großer Verbreitung bis ins 18.Jahrhundert seltenen ma-schinenkundlichen Werkes in deutscher Sprache. Berücksichtigt auch die Erfinder ausländischer Mechaniker, darunter Cardanus Besson, Biringuccio, Ramelli, Valturius etc. – Die attraktiven Illustrationen stammen weitgehend vom Autor selbst sowie von A. Bretschneider (Th.-B. IV,591). – Papierbedingt leicht gebräunt u. minimal fingerfleckig, hinteres Innengelenk angeplatzt, vorde-rer Vorsatz fehlt, zarte Spuren von gelöstem Exlibris verso Deckel, Widmungsbl. mit 3 cm breitem Abriß an der äußeren Kante, dieser mit Stempel u. vorhanden, ohne Textverlust.

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