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tenThing brassensemble Dienstag 2. Dezember 2014 20:00

tenThing brassensemble - koelner-philharmonie.de · 3 Kurt Weill 1900 – 1950 Die Dreigroschenoper (1928) Stück mit Musik in drei Akten. Libretto von Bertolt Brecht und Elisabeth

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tenThingbrassensembleDienstag2. Dezember 201420:00

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Bitte beachten Sie:

Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses Franz Sauer aus.

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.

Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen.

Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird.

Vordruck/Lackform.indd 2-3 11.07.14 11:16

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tenThing brassensemble Tine Thing Helseth Trompete und Leitung

Dienstag 2. Dezember 2014 20:00

Pause gegen 20:50 Ende gegen 22:00

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PROGRAMM

Norwegische Traditionals

Jean-Baptiste Lully 1632 – 1687Suite aus »Le Bourgois Gentilhomme« LWV 43 (1670)(Auszüge bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Edvard Grieg 1843 – 1907Lyrische Suite op. 54 (1904)für Orchester(Auszüge bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791Alla turca. Allegrettoaus: Sonate für Klavier A-Dur KV 331 (300i) (1783)(bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Pause

Georg Friedrich Händel 1685 – 1759Arrival of the Queen of Sheebaaus: Solomon HWV 67 (1748)Oratorium in drei Akten (bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Antonio Vivaldi 1678 – 1741Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo f-Moll op. 8,4 RV 297»L’inverno« (»Der Winter«)aus: »Le quattro stagioni« (»Die vier Jahreszeiten«) op. 8 Allegro non moltoLargoAllegro(bearbeitet für Blechbläserensemble)

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Kurt Weill 1900 – 1950Die Dreigroschenoper (1928)Stück mit Musik in drei Akten. Libretto von Bertolt Brecht und Elisabeth Hauptmann(Auszüge bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Astor Piazzolla 1921 – 1992Oblivion (1984)Musik zum Film »Henry IV«(Auszüge bearbeitet für für Blechbläserensemble)

Georges Bizet 1838 – 1875 / David Walter *1958Carmen Suite(Bearbeitung für Bläserquintett)

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ZU DEN WERKEN

Zu allen Zeiten strahlend: Musik für Blechbläser

Überall, wo von jeher gleich mehrere Blechblasinstrumente erschallen, kündigt sich ein besonderes Ereignis an. Wie schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Als mit strahlenden Trompe-ten-Fanfaren 1607 nicht nur Monteverdis L’Orfeo eröffnet, son-dern gleich auch noch das Tor zur Gattung Oper aufgestoßen wurde. Und wenn damals die deutschen Stadtpfeifer oder die englischen »Waits« ihre Posaunen und Hörner polierten, galt es zu festlichen Begebenheiten, zu Hochzeiten und Banketten aufzuspielen. Bis ins höfische Zeremoniell waren die Blaskapel-len vielseitig einsetzbar, verliehen sie Krönungsfeierlichkeiten die entsprechende Größe wie Trauerzügen die nötige Würde. Das repräsentative Klangdecors, das bis heute weltweit auch den Ton eines jeden Militärmusikkorps ausmacht, ist aber eben nur eine Facette in der musikalischen Bandbreite. Mit den ent-sprechenden Arrangements schafften es Blechbläserensemb-les stets, selbst in nahezu jede Instrumentenrolle zu schlüpfen. Und im 19. Jahrhundert waren es gar die italienischen Bläser-Bandas, die die aktuellsten Rossini- und Verdi-Schlager selbst in versteckte Dörfer brachten. In dieses vielseitige »Horn« stoßen nun auch die zehn, äußerst feinfühlig wie lungenstark zu Werke gehenden Damen von tenThing mit ihrem Programm. Immerhin spannen sie auf ihren vier Trompeten, vier Posaunen sowie Horn und Tuba einen weiten Bogen von Klassik- und Weltmusik-Hits aus vier Jahrhunderten.

Gleich beim Eröffnungstusch geht es glanzvoll royal zu. Schließ-lich steht ein musikalischer Besuch beim kunstliebenden Son-nenkönig, bei Louis XIV. in seinem Versailler Schloss an. Und dabei erklingt natürlich ein Werk des Haus- und Hofkomponis-ten Jean-Baptiste Lully. Im zarten Alter von 14 Jahren war der in Florenz als Giovanni Battista Lulli geborene Komponist nach Paris gekommen, wo er zum allmächtigen Musikherrscher auf-stieg. Neben zumeist auf mythologischen Stoffen basierenden Opern, die Lobpreisungen auf den unermüdlichen Kriegsherrn Louis XIV. waren, komponierte Lully auch unzählige Ballettmu-siken. Denn der Monarch war ein begeisterter Tänzer, der sich

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schon mal leicht wie eine Feder in die Lüfte schrauben konnte. Kein Wunder, dass Lully keine Gelegenheit ausließ, Stücke für den Sonnenkönig zu schreiben. Oder er komponierte Ballettein-lagen etwa für die Komödien von Molière. Den Höhepunkt die-ser Zusammenarbeit bildete die Comédie-Ballet Le Bourgeois Gentilhomme (Der Bürger als Edelmann). 1670 puderte Lully dafür nicht nur die beliebten Tänze wie Bourrées, Gavottes und Menuets schwungvoll auf, sondern streute auch spanische Tänze und türkische Märsche ein. Im besagten Jahr 1670 hörte übrigens der Sonnenkönig auf zu tanzen. Doch seinen komponierenden Diener sollte er um knapp 30 Jahre überleben. Lully hatte sich 1687 bei einer Aufführung eines geistlichen Werks zu Ehren des Königs den langen Taktstock versehentlich in den Fuß gestoßen. Er zog sich eine Blutvergiftung zu und starb daran bereits eine Woche später.

Lully leitete am Hofe Ludwigs XIV. nebenbei zwar auch ein mit 24 Violinen besetztes Instrumentalensemble. Doch gerade die Violine besaß noch bis Anfang des 18. Jahrhunderts einen schweren Stand bei vielen französischen Musikliebhabern, die vor allem dem edlen Klang der Viola da Gamba erlegen waren. So schrieb Lecerf de la Viéville 1705: »Die Violine gilt in Frank-reich nicht als vornehm.« Ihr Image änderte sich jedoch auch dank Lullys Landsmann Antonio Vivaldi. Spätestens mit seinen »Vier Jahreszeiten«, die am 7. Februar 1728 mit riesigem Erfolg in der Pariser Konzertreihe Le Concert spirituel vorgestellt wur-den, etablierte Vivaldi die Violine endgültig im französischen Konzertbetrieb. Welcher »Hit« ihm schon damals mit seinen 1725 gedruckten »Vier Jahreszeiten« geglückt war, lässt sich an der ungeheuren Resonanz ablesen. Bis 1763 wurden sie bei den Con-certs spirituels nonstop gespielt. Und der französische Kompo-nist Pierre Chédeville bearbeitete die Konzerte gar für Dudelsack und Drehleier. Im heutigen Konzert sorgen nun Blechblasinst-rumente für die entsprechenden winterlichen Temperaturstürze inklusive Zähneklappern – im L’inverno-Konzert aus Le quattro stagioni.

Ob sich Vivaldi und Georg Friedrich Händel über den Weg gelaufen sind, als der Sachse ab 1706 in Italien und auch in Venedig weilte, ist nicht verbrieft. Künstlerisch jedenfalls war

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für Händel der Aufenthalt im Mutterland der Oper und der Ins-trumentalmusik enorm prägend. So hat er während seiner Zeit in Rom die italienische Kirchenmusik intensiv studiert und somit wichtige Grundlagen für sein späteres, in London entstandenes Oratorienschaffen gelegt. Als Händels berühmtestes Oratorium gilt bis heute sein Messiah. Doch im Reich des göttlichen Melo-dienerfinders Händel gibt es selbst Werke, die ihre Unvergäng-lichkeit nur einem einzigen Stück verdanken. So ein Evergreen findet sich in dem 1748 uraufgeführten und fast ein Jahrhundert später, im Jahr 1835 von Mendelssohn Bartholdy in Köln dirigier-ten Oratorium Solomon. Es handelt sich hierbei um die Sinfonia, mit der im dritten Akt der Auftritt der Königin Saba schwungvoll angekündigt wird. Wenngleich es Händel aber eben nie an eige-nen Ideen und Geistesblitzen mangelte, so bediente er sich doch diesmal für Arrival of the Queen of Sheba bei Instrumentalwer-ken von Georg Muffat und seines engen Freundes Georg Philipp Telemann.

Dass große Musik selbst dann ihre Wirkung nicht verfehlt, wenn sie gleich mehrmals bearbeitet wurde, bestätigt Edvard Griegs Lyrische Suite op. 54. Die Originalfassung schrieb Grieg 1891 für Klavier. Nachdem der mit ihm befreundete Dirigent Anton Seidl drei der insgesamt sechs Klavierstücke für Orchester transkri-biert hatte, legte Grieg 1904 an diese Version selber noch einmal mehr als nur Hand an. So stellte der Komponist beim Erstdruck der Partitur ihr folgende erläuternde Worte voran: »Der Anlass zu dieser Suite ist ursprünglich dem verstorbenen Wagner-Dirigenten Anton Seidl zu verdanken, welcher die Nummern 2, 3, 4 für Orchester einrichtete. Die Instrumentation wurde jedoch später vom Komponisten, dessen Intentionen gemäß, ganzher umgestaltet oder neu orchestriert.« Die Lyrische Suite wurde am 6. Dezember 1905 in Oslo unter Griegs Leitung uraufgeführt und besteht aus den Stücken Hirtenknabe, Norwegischer Bauerntanz, Notturno und Zug der Zwerge. Und in der heute zu hörenden Ver-sion für Blechbläserensemble verzaubern sie nicht zuletzt mit jenem Volkston, mit dem Grieg seinen Ruf als musikalischer Vater Norwegens bestätigte.

Einen ganz anderen Volkston hat dagegen Wolfgang Amadeus Mozart in seiner vielleicht populärsten Klavierssonate A-Dur

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KV  331 angeschlagen. Es ist ein türkisches Idiom, mit dem ja bereits Jean-Baptiste Lully in seiner »Bourgeois Gentilhomme«-Suite geflirtet hat. Über den Entstehungshintergrund dieser Sonate kursieren weiterhin viele Vermutungen. Möglicherweise ist sie ja aber tatsächlich 1783 zur 100-Jahr-Feier der Befreiung Wiens von den türkischen Belagerern komponiert worden. Und welches Gespür Mozart überhaupt für effektvolle Janitscharen-klänge besaß, hatte er schon ein Jahr zuvor erfolgreich unter Beweis gestellt – mit seiner ersten Wiener Oper Die Entführung aus dem Serail. Nun krönte er also seine Sonate mit einem Alla Turca-Satz, dessen Rhythmus dem Wiener Publikum vielleicht auch über den sogenannten »Türkenzug« in die Glieder gefahren ist. Dahinter verbirgt sich ein zusammengewürfeltes Schlagwerk, das damals seitlich am Klavierrahmen befestigt und über ein gesondertes Pedal betätigt wurde.

So wie Mozarts Alla Turca erfreuen sich auch all die Songs aus Kurt Weills Dreigroschenoper einer derart großen Beliebtheit, dass sie immer und immer wieder zur Bearbeitung einladen. Ob etwa die Moritat von Mackie Messer »Und der Haifisch, der hat Zähne« oder der Seeräubersong, ob die Ballade von der sexuellen Hörigkeit oder Macheaths »Denn wovon lebt der Mensch« – nahezu jeder Song aus dieser am 31. August 1928 am Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführten Bettleroper ist ein Volltreffer. Natürlich geht dieser Welterfolg nicht allein auf das Konto Weills. So griff Bertolt Brecht fürs Libretto genauso auf Gedichte von François Villon und Rudygard Kipling zurück wie auf Elisabeth Hauptmanns Übersetzung der Beggars Opera des englischen Barockschriftstellers John Gay. Doch Brecht verlieh selbst alten Textvorlagen einen ganz eigenen Klang, indem er auf markant kraftvolles Luther-Deutsch, bürgerliche Umgangssprache und drastische Wendungen des Verbrecherjargons zurückgriff. Dage-gen setzte Weill nicht einfach ein gefälliges Potpourri aktueller Musik-Trends wie Jazz und Tanzmusik, wie Tango und Blues. Auch Weill griff die beliebtesten Formen der bürgerlichen Unter-haltungsmusik auf, um sie aufzurauen, sie zu karikieren, sie grell an- und auszuleuchten.

In ganz andere Tango-Gefilde sollte wenige Jahrzehnte nach Weill der Argentinier Astor Piazzolla aufbrechen. Mit seinem

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»Tango Nuevo« holte er den Nationaltanz aus der Unterhaltungs-musik und den Kneipen von Buenos Aires, um ihm auch über alt-ehrwürdige klassische Gattungen und Formen ein neues Leben zu schenken. So finden sich unter Piazzollas über 1000 Komposi-tionen Solo-Konzerte, Kammermusik, eine Oper sowie ein Orato-rium. Und mit den Cuatro estaciones porteñas hatte er sogar eine Tango-Hommage an Vivaldis »Vier Jahreszeiten« geschrieben. Zu Piazzollas zeitlos schönsten Eingebungen gehört zweifellos die wehmütige Hymne Oblivion, die er 1984 für den Film Henry IV. von Marco Bellocchio komponierte.

Ähnlich wie Weills Dreigroschenoper ist Georges Bizets Carmen ein Füllhorn an Ohrwürmern. Dabei wurde für den Franzosen die Pariser Uraufführung seiner Oper im März 1875 regelrecht zum Fiasko. Und als Bizet nur wenige Monate später im Alter von gerade einmal 36 Jahren verstarb, schrieb die Pariser Presse: »Wir werden Carmen in der Rumpelkammer der Musik ohne Zukunft lassen.« Wie falsch war diese Prognose! Nach einer Wie-ner Aufführung in Bizets Todesjahr entwickelte sich die Oper um die selbstbewusste wie verführerische Fabrikarbeiterin prompt zu den meistgespielten weltweit. Und selbst der Philosoph und Wagner-Bewunderer Friedrich Nietzsche erlag sofort ihren südli-chen Reizen: »Mit diesem Werk nimmt man Abschied vom feuch-ten Norden, von allem Wasserdampf des Wagnerischen Ideals.«

Guido Fischer

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BIOGRAPHIEN

Tine Thing HelsethDie 26-jährige Norwegerin Tine Thing Helseth begann mit sieben Jahren Trompete zu spielen und zählt heute zu den führenden Solistinnen auf ihrem Instrument. In Anerkennung ihrer her-ausragenden Fähigkeiten hat sie zahl-reiche Preise erhalten, darunter die Auszeichnung »Newcomer of the Year« beim ECHO Klassik 2013 und bei der nor-wegischen Grammy-Verleihung 2007. 2009 erhielt sie ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trusts, 2006 gewann sie den Zweiten Preis bei der Eurovision Young Musicians Competition. Zu den Höhepunk-ten der Saison 2012/13 zählten ihr Debüt bei den BBC Proms mit Matthias Pintschers Chute d’Étoiles für zwei Trompeten und Orchester mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra in der Royal Albert Hall sowie ihr Debüt in der Londoner Wigmore Hall. Anlässlich des 150. Geburtstags von Edvard Munch veranstaltete Tine Thing Helseth 2013 ein dreitägiges Festival im Osloer Edvard Munch Museum, bei dem Künstler wie Leif Ove Andsnes, Nicola Benedetti und Truls Mørk auftraten. Aufgrund des großen Erfolgs des Festivals findet es nun jährlich statt.

In der Saison 2013/14 spielte Tine Thing Helseth die Uraufführung von Bent Sørensens Trompetenkonzert mit dem Bergen Philhar-monic Orchestra. Daneben gab sie Konzerte mit dem Gothen-burg Symphony und dem Copenhagen Philharmonic Orchestra. Die aktuelle Spielzeit hat sie mit einem Recital beim Lucerne Festival eröffnet. Zu den weiteren Höhepunkten zählen Konzerte mit dem Oslo Philharmonic Orchestra und Vasily Petrenko, mit dem Londoner Philharmonia Orchestra beim Windsor Festival, mit dem Naples Philharmonic Orchestra in den USA und dem National Arts Centre Orchestra in Ottawa. Darüber hinaus wird sie mit dem National Taiwan Symphony Orchestra, der Auckland Philharmonia, dem KBS Symphony Orchestra of Korea und dem Hiroshima Symphony Orchestra auftreten. Daneben kuratiert Tine Thing Helseth ihre erste Konzertserie für die Leeds Internati-onal Concert Season mit Künstlern und Programmen zum Thema

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Norwegen. Im neuen Jahr wird sie ihr Debüt auf der Naturtrom-pete bei der Londoner Academy of Ancient Music geben. Auf ihrer letzten CD mit dem Titel Tine ist sie mit einer persönlichen Auswahl an Originalkompositionen und arrangierten Stücken zu hören und wird dabei von Kathryn Stott begleitet.

In der Kölner Philharmonie war Tine Thing Helseth zuletzt im März dieses Jahres – damals zusammen mit dem Gürzenich-Orchester Köln – zu hören.

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tenThing brassensemble Das Blechbläserensemble tenThing wurde 2007 von der norwe-gischen Trompeterin Tine Thing Helseth gegründet und konnte sich international rasch etablieren. Die Musikerinnen arbeiten eng mit dem norwegischen Gitarristen und Arrangeur Jarle Stor-løkken zusammen, der viele ihrer Stücke einrichtet, so dass sie Werke unabhängig von deren ursprünglich vorgesehenen Instru-mentierung spielen können. Seit seiner Gründung ist das Ensem-ble in ganz Norwegen aufgetreten und hat 2011 die norwegische Grammy-Verleihung eröffnet. Daneben ist tenThing beim Rhein-gau Musik Festival, beim Kissinger Sommer, beim englischen Chester Festival und bei La Foce in der Toskana aufgetreten. Im Mai letzten Jahres hat die Gruppe eine 10-tägige China-Tournee unternommen und spielte beim NCPA Beijing May Festival. In der Saison 2012/13 trat das Ensemble erneut in der Schweiz, in Österreich, Italien und Deutschland bei Festivals und Konzertver-anstaltungen auf, darunter die Lieksa Brass Week in Finnland, wo tenThing das Abschlusskonzert spielte. Bei den BBC Chamber Proms gab tenThing sein Debüt in der Cadogan Hall in London. Zu den Höhepunkten der jüngsten Vergangenheit zählen das Debüt im renommierten International House of Music in Moskau sowie eine Sommertournee durch Deutschland mit Stationen beim MDR Musiksommer sowie den großen Festivals in Meck-lenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und im Rheingau.

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Auf seiner ersten CD spielt tenThing Arrangements mit Werken von Weill, Bizet, Grieg, Piazzolla, Albeniz und Mozart sowie Origi-nalkompositionen des Niederländers Jan Koetsier.

In der Kölner Philharmonie ist das Ensemble heute zum ersten Mal zu Gast.

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Die Besetzung des tenThing brassensemble

TrompeteTine Thing HelsethMaren Ingeborg TjernsliGuro Lukretzia Bjørnstad KraftElin Holmen Kurverud

HornLena Wik

PosauneFrøydis AslesenIngebjørg KlovholtIngebjørg Bruket

BassposauneAstri Karoline Ellann

TubaKarin Nordli

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KölNMUsIK-VORscHAU

Dezember

MI 0320:00

Martin Mitterrutzner TenorGerold Huber Klavier

Robert SchumannLiederkreis op. 24

sowie weitere Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Hugo Wolf mit Texten von Heinrich Heine

Liederabende 3

FR 0520:00

super konzert

Patrice Gesang, Gitarre

Kwame Yeboah Keyboard, GitarrePhilip »Soul« Sewell E-BassMickel Boswell Schlagzeug

Cosmopolitan Quartet Lison Favard Violine Clara Danchin Violine Jordan Bergmans Viola Maia Collette Violoncello

plus »very special guests«

SO 0716:00

Michael Petrov VioloncelloAshley Fripp Klavier

Nominiert vom Barbican Centre London

Franz SchubertSonate a-Moll für Arpeggione und Klavier D 821

Johannes BrahmsVier Klavierstücke op. 119

Henri DutilleuxTrois Strophes sur le nom de SACHER für Violoncello solo

César Franck / Jules DelsartSonate für Klavier und Violine A-Dur Transkription für Violoncello und Klavier

Gefördert durch die Europäische Kommission

Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an.

15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll

Rising Stars – die Stars von morgen 3

MI 1020:00

Modigliani Quartett Philippe Bernhard Violine Loïc Rio Violine Laurent Marfaing Viola François Kieffer Violoncello

Franz SchubertStreichquartett Es-Dur op. 125,1 D 87

Dmitrij SchostakowitschStreichquartett Nr. 1 C-Dur op. 49

Ernst von DohnányiStreichquartett Nr. 3 a-Moll op. 33

Quartetto 3

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Obwohl die russische Violinistin Viktoria Mullova und die fi nnische Dirigentin Susanna Mälkki seit Jahren weltweit bei nahezu allen großen Orchestern gastieren, sind sie sich erstaunlicherweise als Musi-kerinnen noch nie begegnet. Das ändert sich dank der Einladung des Chamber Orchestra of Europe. Für ihr Aufeinandertreffen haben sich die beiden das Violinkonzert von Brahms ausgesucht. Vorher aber ist die 2. Kammersinfonie von Arnold Schönberg zu hören, der sich stets zum Einfl uss durch den fort-schrittlichen Brahms bekannte.

Mittwoch 17. Dezember 2014

20:00

Viktoria Mullova Violine

Chamber Orchestra of EuropeSusanna Mälkki Dirigentin

Foto: Sasha Gusov

Werke von Joseph Haydn, Arnold Schönberg und Johannes Brahms

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DO 1120:00

Mikhail Pletnev Klavier

Ludwig van BeethovenSonaten für Klavier Nr. 10 G-Dur op. 14,2 undNr. 17 d-Moll op. 31,2

Robert SchumannHumoreske B-Dur op. 20

Alexander Skrjabin24 Préludes op. 11

19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz

Philharmonie für Einsteiger 3 Piano 4

FR 1220:00

Patti Austin voc

WDR Big Band KölnRichard DeRosa ld, arr

Patti Sings Porter

Westdeutscher Rundfunk

Jazz-Abo Soli & Big Bands 3

SO 1415:00

Filmforum

Der Lieblingsfilm von Jean-Guihen Queyras

Dance of the Vampires (Tanz der Vampire)Regie: Roman PolanskiUSA/Großbritannien, 1967, 108 Min.

Wir zeigen eine 35-mm-Kopie des Ori-ginals mit deutschen Untertiteln.

Medienpartner: choices

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

SO 1420:00

Höhner

Höhner Weihnacht

Bereits zum siebten Mal sammelt die Kölner Philharmonie für bedürftige Menschen und freut sich über Ihre Mithilfe: Wir bitten Sie, dem christlichen Geist des Weihnachtsfestes entspre-chend, Weihnachtsgeschenke für Kölner Obdachlose unter dem Baum im Foyer der Kölner Philharmonie abzule-gen.Ihre Geschenke können Sie auch vom 10. bis 14. Dezember zwischen 19 und 22 Uhr bei unserem Foyerteam abgeben.

DO 1820:00

Giuliano Carmignola Violine

Concerto KölnMayumi Hirasaki Konzertmeisterin

Charles AvisonConcerto grosso Nr. 11 G-Dur

Evaristo Felice Dall’AbacoConcerto a quattro da chiesa d-Moll op. 2,1

Johann Sebastian BachKonzerte für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll BWV 1041 und E-Dur BWV 1042

18:00 Wallraf-Richartz-Museum Blick-wechsel Musik und Malerei

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»Birds Requiem«

Der tunesische Sänger und Oud-Virtuose Dhafer Youssef ist ein fas-zinierender Grenzgänger zwischen Tradition und Moderne. So ver-schmilzt er arabische Klänge, akustischen Jazz und elektrisierende Beats zu einem unverwechselbaren Sound-Organismus. In seinem aktuellen Projekt »Birds Requiem«, das er mit seiner erstklassigen Rhythmusgruppe präsentiert, kombiniert Youssef Sufi -Melodien mit modernen Nu-Jazz-Klängen und Rock-Elementen. Und auch damit hat er erneut den Begriff »Weltmusik« aufregend neu defi niert.

Samstag 27. Dezember 2014 21:00

Dhafer Youssef Quintet Dhafer Youssef voc, oud

Eivind Aarset electric guitar Kristjan Randalu p Phil Donkin db Ferenc Nemeth dr

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FR 1920:00

Stefano Bollani p

Stefano Bollani ist ein wahres Chamä-leon: Er hat mit dem Rapper Jovanotti genauso zusammenge-arbeitet wie mit Chick Corea und Pat Metheny. Mit Ric-cardo Chailly spielte er George Gersh-wins Klavierkonzert und die »Rhapsody in Blue« ein, das Album wurde zum Bestseller. Seine Recitals sind nicht weniger vielgestaltig.

Sa 2020:00

Filmforum

Joyeux Noël (Merry Christmas)F / D / RO / BE / GB 2005, 115 Min. Regie: Christian Carion mit: Diane Kruger, Benno Fürmann, Guillaume Canet, Daniel Brühl u. a.

Begleitprogramm zum 26.12. 20:00

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

SO 2115:00

Marit Beyer Schauspielerin

Klenke QuartettMalte Prokopowitsch Regie, Dramaturgie, Bühne und KostümeMarita Goldstein Choreographie

Otfried PreußlerDie kleine Hexe

Mit Musik von György Ligeti:Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«für Kinder ab 6

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Eine Koproduktion der KölnMusik, der Tonhalle Düsseldorf und der Laeisz-halle Elbphilharmonie Hamburg

Kinder-Abo 3

SO 2118:00

Jean-Guihen Queyras Violoncello

Johann Sebastian BachSuiten für Violoncello solo BWV 1007 bis 1012

mit Präludien und Zwischenspielen von Ivan Fedele, Gilbert Amy, György Kurtág, Misato Mochizuki u. a.

Bonuskonzert Quartetto

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Werke von Joseph Haydn, Jörg Widmann, Györgi Ligeti und Béla Bartók

»Tempora mutantur« – die Zeiten ändern sich. Mit dieser Haydn-Sinfonie wirft Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen einen ersten Blick auf das Neue Jahr 2015, bevor Sergei Nakariakov mit Jörg Widmanns »ad absurdum« einmal mehr seinen Ruf als Paga-nini der Trompete unter Beweis stellt. Mit Ligetis Sechs Bagatel-len und der Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Bartóks Orchesterklassiker, geht das Neujahrskonzert der Kölner Philharmonie in die zweite Runde. Am Pult steht das junge Dirigier-Talent Duncan Ward.

Donnerstag 1. Januar 201518:00Neujahr

Sergei Nakariakov Flügelhorn

Die Deutsche Kammer-philharmonie BremenDuncan Ward Dirigent

Foto: Deutsche Welle

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Guido Fischerist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Colin Bell/Warner Classics S. 9; Espen Nersveen S. 11

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

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Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

Page 23: tenThing brassensemble - koelner-philharmonie.de · 3 Kurt Weill 1900 – 1950 Die Dreigroschenoper (1928) Stück mit Musik in drei Akten. Libretto von Bertolt Brecht und Elisabeth
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Jean-Guihen Queyras Violoncello

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Sonntag 21. Dezember 2014 18:00

Foto: Marco Borggreve

spielt die 6 Suitenfür Violoncello Solovon J. S. Bach