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Anleitung zum Schreiben einer Erörterung Inhaltsverzeichnis 1. Definition 2. Ziel 3. Vorraussetzung 4. Arten der Erörterung 5. Aufbau einer Erörterung 6. Strukturmodelle 7. Vorgang beim Erörtern 8. Stoffsammlung erstellen und gliedern 9. Möglichkeiten der Gedankenführung 10. Überleiten zwischen Argumenten 11. Möglicher Formulierungen 12. Häufige Fehler 13. Hilfreiche Tipps 14. Einteilung der Arbeitszeit 15. Kriterien der Beurteilung 16. Beispiele gelungener Erörterungen 17. Beispielthemen für eine Erörterung 1. Definition Erörtern bedeutet die Auseinandersetzung mit einer Sachfrage, einer These, einem Problem oder einer Meinung. Jeder Mensch ist tagtäglich gezwungen, sich mit bestimmten Fragen, Problemen oder Erfahrungen auseinander zu setzen, zwischen Alternativen eine Entscheidung zu treffen, Einigung in Streitfragen herzustellen, Situationen zu überdenken und zu beurteilen, sich über Sachverhalte klar zu werden, sie mit den eigenen Kenntnissen in Beziehung zu setzen und persönlich Stellung zu nehmen. Erörtern nennt man jenes Überlegen, Vergleichen und Abwägen, das einem Urteil, einer Entscheidung vorausgeht. 2. Ziel Die Erörterung dient dazu: Sachverhalte darzustellen und zu klären Einstellungen zu finden

Teza Germana

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materie cls 12 sem 1

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Anleitung zum Schreiben einer Erörterung Inhaltsverzeichnis

1. Definition

2. Ziel

3. Vorraussetzung

4. Arten der Erörterung

5. Aufbau einer Erörterung

6. Strukturmodelle 7. Vorgang beim Erörtern

8. Stoffsammlung erstellen und gliedern 9. Möglichkeiten der Gedankenführung 10. Überleiten zwischen Argumenten

11. Möglicher Formulierungen

12. Häufige Fehler

13. Hilfreiche Tipps

14. Einteilung der Arbeitszeit

15. Kriterien der Beurteilung

16. Beispiele gelungener Erörterungen

17. Beispielthemen für eine Erörterung

 

1. Definition Erörtern bedeutet die Auseinandersetzung mit einer Sachfrage, einer These, einem Problem oder einer Meinung. Jeder Mensch ist tagtäglich gezwungen, sich mit bestimmten Fragen, Problemen oder Erfahrungen auseinander zu setzen, zwischen Alternativen eine Entscheidung zu treffen, Einigung in Streitfragen herzustellen, Situationen zu überdenken und zu beurteilen, sich über Sachverhalte klar zu werden, sie mit den eigenen Kenntnissen in Beziehung zu setzen und persönlich Stellung zu nehmen. Erörtern nennt man jenes Überlegen, Vergleichen und Abwägen, das einem Urteil, einer Entscheidung vorausgeht. 

2. Ziel Die Erörterung dient dazu:

Sachverhalte darzustellen und zu klären

Einstellungen zu finden

Meinungen zu vertreten

Urteile zu bilden und zu begründen

Entscheidungen zu treffen

Kritik zu üben

3. Vorraussetzungen

 Die Grundvoraussetzungen jeder Erörterung sind gute Sachkenntnisse und eine fundierte Argumentation. Argumentieren heißt: seine Behauptungen oder Meinungen begründen und beweisen. Überzeugungskraft erhalten Argumente nur dadurch, dass sie von Begründungen gestützt werden. Eine vollständige Begründung (Argumentation) umfasst Argument, Beweis und Beispiel und führt vom Abstrakten (These) zum Konkreten (Beispiel).

4. Arten der Erörterung Folgende Arten der Erörterung werden unterschieden:

Die sachbzogene Erörterung oder auch lineare Erörterung: Dabei ist das Thema als Sachfrage formuliert (z.B. Wie stellen Sie sich den sinnvollen Einsatz des Internets beim Lernen vor?)Diese Erörterungstyp gibt Antwort auf eine Ergänzungsfrage und verlangt in erster Linie Sachverhaltsdarstellungen.Es muss etwa erklärt werden, wie das Lernen über Internet funktioniert oder was überhaupt der Begriff"Internet" bedeutet.

Die dialektische oder problembezogene Erörterung: Dabei ist das Thema als Wertfrage gestellt (z.B. Sind Printmedien Orientierungshilfen oder Instrumente der Massenmanipulation? )Bei dieser Form der Erörterung wird eine Stellungnahme zu einem Problem erwartet -  Entscheidungsfrage - Pro und Kontra muss gegeneinander abgewogen werden. Stellungnahme und Positionierung werden am Schluss erwartet.

Die Problemerörterung anhand von Texten:   Sie hat einen Text zur Grundlage, in dem sich ein Verfasser zu einem Problem äußert und eine bestimmte Meinung vertritt, z.B. zu einem aktuellen Zeitungsartikel. Die Grundvoraussetzungen jeder Erörterung sind gute Sachkenntnisse und eine fundierte Argumentation. Argumentieren heißt: seine Behauptungen oder Meinungen begründen und beweisen. Überzeugungskraft erhalten Argumente nur dadurch, dass sie von Begründungen gestützt werden. Eine vollständige Begründung (Argumentation) umfasst Argument, Beweis/Beleg (Begründung) und Beispiel und führt vom Abstrakten (These) zum Konkreten (Beispiel).

5. Aufbau einer Erörterung Jede Erörterung muss einen klaren, übersichtlichen und folgerichtigen Aufbau haben. Erörterungen sind zielgerichtet; sie sollen zu einem Urteil, zu einer Entscheidung führen. Der Weg zu diesem Ziel, also das methodische Vorgehen, ist durch logische Einzelschritte (Argumentationen) charakterisiert. Die Texterörterung, die eigentlich eine Problemeröreterung anhand eines Textes ist, wird immer häufiger bei Klausuren und auch Aufnahmeprüfungen in diversen Fachhochschulen verlangt. Bei der Texterörterung findet die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen und literarischen Werken auf zwei Ebenen statt: mit dem Text selbst und mit Meinungen zum Text (Sekundärliteratur). 

 Einleitung - Einführung in das ThemaDie Einleitung hat bei der Problemerörterung großes Gewicht. Sie soll die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln und ihn zum Weiterlesen animieren, ohne dabei die eigentlichen Argumente oder Gesichtspunkte des Hauptteils inhaltlich vorwegzunehmen. Die Einleitung sollte knapp sein (ca. 1/7 des Gesamtumfangs) und muss sich auf einenEinleitungsgedanken beschränken. Folgende Punkte sollten erwähnt werden:

Weckung des Leserinteresses (z. B. durch eine Provokation, eine Frage, einen aktuellen

Einzelfall, ein allgemeines Problem)

Benennung des im Text behandelten Problems

Macht neugierig auf den Aufsatz und zeigt, warum das Thema interessant sein könnte:Warum

ist das Thema interessant für den/die Leser/in?

Knappe Darlegung der vorgebrachten Hauptthesen/Forderungen (eingangs Hinweis auf die

Textvorlage: Nennung von Titel, Verfasser, Zeitung...)Beispiele:Eigenes Erlebnis:“Vorgestern hat ein Lehrer mein Handy beschlagnahmt, weil ich damit auf dem Pausenhof telefoniert habe.” Aktuelle Begebenheit:“Ich habe gestern auf der Website „Der Lehrerfreund“ gelesen, dass Schüler/innen pornografisches und Gewalt verherrlichendes Material mit ihren Videohandys tauschen. Einige Politiker haben nun gefordert, Videohandys für Schüler/innen unter 16 Jahren auf dem Schulgelände ganz zu verbieten.” Ereignis, das uns alle betrifft:“Jugendliche können sich nicht mehr konzentrieren und werden in der Schule immer schlechter. Viele Menschen glauben, das liegt an dem stetig zunehmenden Medienkonsum, zu dem in zunehmendem Maße die Benutzung von Videohandys zählt. Wäre es also sinnvoll, Jugendliche möglichst von solchen Unterhaltungsgeräten fernzuhalten?”  Strikt verboten ist:

Argumente des Hauptteils vorwegnehmen

Der erste Satz der Einleitung darf sich nicht auf die Überschrift beziehen (z. B. Dieses

Problem ist in den vergangenen Jahren sehr aktuell geworden.) Hauptteil - Das Herzstück der ErörterungIm Hauptteil werden folgende Punkte behandelt

Wiedergabe und Erläuterung des Argumentationsgangs des Verfassers

Kernaussage des Textes

Position des Verfassers, Intention des Textes und ggf. der ideologische Standpunkt des

Verfassers

Kritische Auseinandersetzung mit dieser Argumentation

Argumente (Fastfood ist ungesund)

Belege (Fastfood macht dick)

Beispiele (mein Freund isst oft Fastfood und ist sehr dick)

 Schluss -  Das runde Ende der ErörterungAufgabe des Schlusses ist es, das Resultat darzustellen, das sich aus der vorausgehenden Argumentation ergibt.

ein Urteil abgeben, wie es sich aus der Gewichtung der einzelnen Argumentationen ergibt; 

eigene argumentative Stellungnahme zum Thema / Problem geben

eine abschließende Forderung erheben bzw. eine sinnvolle Lösung anbieten, wie sie sich aus

den vorausgehenden Erörterungen ergibt. Dabei sollten auch mögliche Folgen und

Konsequenzen dieses Lösungsvorschlags dargestellt werden.

Fortführung eines Gedankens aus dem zu erörtenden Text

ein kreativen Ausblick in die Zukunft.Auf alle Fälle sollte es sich um einen "findigen" und abgerundeten Schluss handeln, der den Leser abschließend erneut für das Geschriebene einnimmt! 

Strikt verboten ist:

neue Argumente einzubringen

eine überraschende Entscheidung, die in keinem Zusammenhang mit der Argumentation steht,

vorzutragen

die Argumentation zu ausführlich wiederholen

 6. Strukturmodelle Bei der Anordnung der einzelnen Argumente einer Erörterung gibt es verschiedene Möglichkeiten:  Modell I - Steigernder AufbauReihe die Argumente für deine Position aneinander, sodass sich eine Steigerung ergibt, d.h., das stichhaltigste Argument steht am Ende deiner Argumentationskette, bevor du ein Fazit ziehst.

  Modell II - Sanduhr-PrinzipBei diesem Modell werden zwei sich widersprechende Positionen systematisch aufgearbeitet und einander gegenübergestellt: Zuerst führst du Argumente, Beispiele etc. auf, die deiner eigenen Position widersprechen. Es folgen Argumente etc., die die Gegenposition entkräften und die eigene Position bestärken. Auch herbei sollte das in deinem Sinne stärkste Argument am Schluss der Argumentation stehen. Gegenüber Modell III ist es übersichtlicher, kann jedoch weniger lebendig wirken.

  Modell III - Pingpong-PrinzipBei diesem Modell führst du die Argumente, Beispiele etc. gegen und für deine Position in laufendem Wechsel auf, wobei die Gegenpositionen sofort entkräftet werden. Auch hier steht das für dich stichhaltigste Argument, das die eigene Position stützt, am Schluss. Dieses Verfahren kommt der Alltagskommunikation mit ihrer Abfolge von Rede und Gegenrede nahe und wirkt daher in der Regel besonders lebendig. Es ist jedoch oft schwierig, passende gedankliche Übergänge zu finden.

7. Vorgang beim Erörtern 

Die Erörterung einer Textvorlage verlangt:

1. das Verstehen des Inhalts des Textes, also

das Thema, das Problem

den Hauptgedanken, die Kernthese

die Argumentation

die verwendeten Begriffe und die Beziehungen zwischen den Aussagen2. das Erkennen des Verwendungszusammenhangs des Textes, also

die Position und Absicht des Verfassers

der Entstehungszusammenhang des Textes3. die kritische Prüfung der Textvorlage, also

die Überzeugungskraft der Argumente

die Vollständigkeit der Argumentationen

die Stichhaltigkeit der Verfasserposition4. das eigene Urteil zur Textvorlage, also

die eigene Stellungnahme zum Problem

die Beurteilung und Wertung der TextvorlageDer wichtigste Teil einer solchen Erörterung ist die kritische Prüfung des Textes, bei der eine sachliche Auseinandersetzung mit Inhalt, Argumentation, Position und Absicht der Textvorlage bzw. des Verfassers verlangt ist. Diese Auseinandersetzung wird geführt auf der Grundlage der eigenen Auffassung und Wertung (z.B. eines Zeitungsartikels). Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist dann eine Beurteilung der Textvorlage bzw. der Verfasserposition. Dabei sind grundsätzlich drei Richtungen möglich:

Zustimmung

Ablehnung

DifferenzierungEntweder stimmt man dem Verfasser zu, oder man lehnt seine Auffassung ab, oder man stimmt nur teilweise zu.Die Methodik dieser textbezogenen Erörterung ergibt sich fast zwangsläufig: Zuerst muss die Textvorlage erfasst werden (Texterfassung), damit eine Auseinandersetzung mit ihr (Erörterung) möglich wird, diese wiederum bildet die Voraussetzung für die Beurteilung (Urteil). Dieser dreischrittige Haupteil der Erörterung ist bei Klausuren wie bei Schulaufsätzen (wegen des Adressatenbezugs) üblich - eingerahmt von einer Einleitung und einem Schluss. Demnach kann die Methodik der Problemerörterung anhand eines Textes etwa so aussehen: 

 8. Stoffsmmlung erstellen und gliedern Wenn du dich für ein Thema entschieden hast, musst du mögliche Gesichtspunkte, Beispiele, Zitate und Belegstellen sammeln.

1. Schreibe auf, was dir zum Thema einfällt2. Wenn du alle Gesichtspunkte, die dir auf Anhieb einfallen, aufgeschrieben hast, versuche,

durch W-Fragenweitere Gesichtspunkte zu finden3. Schreibe deine Gedanken übersichtlich in Stichpunkten untereinander

Nach der Stoffsammlung musst du die Stichpunkte ordnen, um danach eine Grobgliederung zu erstellen. Inhaltlich zusammengehörende Stichpunkte kannst du dir mit dem selben

Symbol versehen oder mit der selben Farbe kennzeichnen. Für die zusammengehörenden Gesichtspunkte suchst du dir einen Sammelbegriff oder eine knappe Überschrift. 9. Möglichkeiten der Gedankenführung 

1. Die argumentative Gedankenbewegung

o Behauptungen aufstellen

o Gründe anführen

o Bedingungen aufzeigen

o Beweise erbringen

o Einwände widerlegen

o Absichten offenlegen2. Die rhetorisch-auflockernde Gedankenbewegung

o Fragen stellen (Fragezeichen!)

o Bestimmte Stellen mit Nachdruck hervorheben (Ausrufezeichen!)

o Zum Nachdenken auffordern3. Die veranschaulichende Gedankenbewegung

o Konkretisierung durch Belege und Beispiele

o Arbeiten mit Kontrasten

o Vergleiche

10. Überleiten zwischen einzelnen Argumenten  In Überleitungen stellt man Verbindungen zwischen den einzelnen Argumentationsteilen her.

Gewöhnlich leitet man mit dem ersten Satz des folgenden Abschnitts zu einem neuen Gesichtspunkt über. Der Aufsatz liest sich flüssiger und die Gedankenführung wirktüberzeugender, wenn man diesen neuen Gesichtspunkt durch passende Überleitungen, so z. B. durch entsprechende Konjunktionen an den vorhergehenden anknüpft. Es gibt verschiedene Methoden der Überleitunge:

Reihung  (Beide Argumentationsteile sind gleichwertig)

zunächst einmal ..., an erster Stelle wäre zu nennen ..., vor allem sollte

man ... 

dann aber auch ..., ferner ..., ein weiteres ..., und auch ..., nicht minder zu

beachten ..., nicht weniger wichtig ist ... 

weiterhin .., noch ein ähnlicher Punkt ist anzuführen ..., ein weiterer

Gesichtspunkt gehört hierher: ... 

ebenfalls ..., ebenso ..., außerdem noch ..., hinzu kommt ... 

eng damit verknüpft ist ..., dabei muss auch bedacht werden ... 

ähnlich steht es um ..., nicht anders ist es mit .... 

nicht zuletzt ..., nicht zu vergessen ..., auch daran sei erinnert, dass ... 

schließlich sei daran erinnert, dass ..., zum Schluss sei noch genannt ...,

als letztes Argument sei angeführt, dass ... 

Gegensatz  (Beide Argumentationsteile widersprechen sich)

nicht nur ..., man muss auch ... 

einerseits ..., andererseits ...

dem gegenüber aber ist auch zu bedenken ... 

aber auch ..., dem steht allerdings entgegen ...

es darf jedoch auch nicht übersehen werden ... 

trotz all dieser Gründe darf nicht übersehen werden ...

wie aber verhält es sich dagegen mit ... 

zwar ... aber ... 

Steigerung  (Ein Argumentationsteil ist höher bewertet)

Schon der einfache ..., beginnen wir mit dem, was auf der Hand liegt ... 

Schwieriger wird es schon mit ..., gewichtiger ist da schon ... 

Eine erneute Steigerung der Schwierigkeiten ergibt sich ..., wie ist es gar

mit ..., noch bedeutsamer aber ist .., 

Besonders wichtig aber erscheint mir ..., von außerordentlicher

Wichtigkeit ist aber ..., schließlich gar ..., am deutlichsten ... Eine anspruchsvollere und elegantere Möglichkeit der Überleitung besteht darin, einegedankliche Brücke zu schlagen. Hierbei wird ein bestimmter Gedanke bzw. ein bestimmtes Stichwort wieder aufgegriffen und in einen anderen/neuen Zusammenhanggebracht.Bemühe dich um gut ausgearbeitete Überleitungen. Die Wirkung deines Aufsatzeshängt ganz entscheidend davon ab. Einzelne Gedankensplitter werden rasch vergessen, Gedankenblöcke hingegen bleiben viel eher im Gedächtnis haften.  

11. Mögliche Formulierungen und Satzphrasen Hauptteil

Pro-Argumente

Dafür spricht, dass…

Außerdem kommt hinzu, dass…

Das Hauptargument dafür ist…

Hinzu kommt, dass…Contra-Argumente

Gegen…spricht…

Ein weiteres Argument dagegen ist…

Dagegen spricht, dass…

neutral

vor allem

hauptsächlich

insbesondere 

besonders / meistens

ich möchte betonen/hervorheben, dass

Besonders wichtig aber erscheind

Man darf auch nicht übersehen, dass

entscheidend ist jedoch

Außerdem spielt noch…eine wichtige Rolle

Allerdings muss man auch sehen, dass

Weitaus wichtiger ist aber noch

Wie bereits erwähnt

zusätzlich

ergänzendSchluss

Ich bin der Meinung, dass…

Meiner Meinung nach …

Mich überzeugen am stärksten die Gründe…

Ich vertrete den Standpunkt, dass…

Meiner Einschätzung nach…

 12. Häufige Fehler 

1. Es wird nicht klar, ob man sich auf den Text bezieht oder eine eigene Überlegung äußert

2. Man äußert unvermittelt eigene Gedanken ohne sich damit auf die Vorlage zu beziehen3. Im Schluss werden neue Argumente gebracht4. Argumente werden nicht belegt (Es werden nur Behauptungen aufgestellt, aber keine

Beweise geliefert)5. Es ist keine klare Gliederung zu erkennen6. In der Einleitung darf man nicht schon zu einem Ergebnis kommen! Selbst wennman schon

eine Meinung zum Thema hat: Das Ergebnis gehört in den Schluss!Vielleicht ändert sich während des Schreibens die Meinung noch?

7. Die Beweisführung ist nicht überzeugend oder unlogisch8. Überleitungen fehlen oder sind schematisch bzw. stereotyp9. Die sprachliche Darstellung trifft nicht den argumentativen Sachstil10. Wesentliche Gesichtspunkte sind nicht erfasst11. Die vorgelegte Frage wird rein subjektiv behandel

  13. HilfreicheTipps 

1. Achte auf eine klare Trennung von Einleitung, Hauptteil und Schluss!2. Zwischen den einzelnen Argumenten ist es wichtig, dass du abwechslungsreich überleitest

und nicht immer mit "ein weiterer Grund, ein weiterer Vorteil" oder ähnliches verwendest.3. Der Lehrer wird höchstwahrscheinlich ein Aktuelles Thema nehmen, zu dem du dann auch

etwas zu schreiben weißt. Auch wenn dir nicht gleich auf anhieb genügend Argumente einfallen, lass dich dadurch nicht entmutigen. Notfalls kannst du ein einzelnes Argument nochmals zerlegen.

4. Nimm dir - bevor du mit dem eigentlichen Schreiben beginnst - genug Zeit und verfasse eine ausführliche Stoffsammlung mit Gliederung. Dadurch erleichterst du dir nachher das Schreiben enorm, weil du dir keine Argumente oder Beispiele überlegen musst. Außerdem hilft es dabei, dass deine Erörterung eine klare Struktur bekommt.

5. Um ein Gefühl für das Schreiben von Erörterungen zu bekommen, kann es auch hilfreich sein, wenn du dir einfach mal ein paar gelungene Erörterungen durchliest (siehe Beispiele für gelungene Erörterungen)

6. Bitte jemanden anderen (Bruder, Eltern, Freund) deine Erörterung durchzulesen und dir gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge in Form von konstruktiver Kritik zu geben.

7. Wenn du eine Erörterung fertig geschrieben hast, leg sie erstmal beiseite und widme dich erst nach einiger Zeit (Stunden, Tage) wieder dem Text. Du wirst sehen, dass die nun einiges auffällt, was du vorhin nicht bemerkt hast.

8. Sei immer kritisch zu dir selbst und reflektiere objektiv was du geschrieben hast.

1 14. Einteilung der Arbeitszeit Der Arbeitsaufwand in Bezug auf die einzelnen Arbeitsschritte sollte in etwa wie folgt aussehen:

 

05% - Themenwahl

20% - Stoffsammlung

10% - Gliederung

65% - Ausführung der Erörterung 15. Kriterien der Beurteilung Bei der Beurteilung einer Erörterung spielen folgende Kriterien eine entscheidene Rolle:

 Inhalt

Sachlich & logisch?

Sind beide möglichen Sichtweisen ausreichend vertreten?Aufbau

Insgesamt schlüssig?

Sind Einleitung, Hauptteil, Schluss deutlich als solche erkennbar?Einleitung

Führt sie zum Thema?

Motiviert sie zum Lesen?Hauptteil

Steigernd aufgebaut?

Argumentationsgänge durch Absätze getrennt?

Vollständige Argumente und Argumentationsgänge?

Saubere Verknüpfung der einzelnen Argumente?

Kommen viele/die wichtigsten Argumente zum Einsatz?

Überzeugungskraft der Argumente

Anschaulichkeit der BeispieleSchluss

Zusammenfassung der *wichtigsten* Argumente?

Ist die persönliche Stellungnahme überzeugend?

Kommt Aufsatz zu einem Ergebnis?Sprache

Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung

Wortwahl (Wiederholungen, Auslassungen, treffende Verben)

Ausdruck

Satzbau

Formulierung der Überleitungen

16. Beispiele gelungener Erörterungen In unserem Archiv findest du über 300 fertige Erörterungen zu allen möglichen Themen.Zum Beispiel:

Mythos Begabung - Das wahre Talent eines Genies besteht in der Bereitschaft zu lernen

Schönheitsoperationen

Kosmetik

Erziehung

Computersucht

Beeinflussung durch Medien  17. Beispielthemen für eine Erörterung Hier findest du eine Auflistung von 50 verschiedenen Themen, die sich gut für eine Erörterung eignen.Zum Beipsiel:

1. Alt werden will jeder, älter werden niemand.Woher kommt diese Einstellung und welche Folgen hat sie?

2. Gewaltdarstellungen gehören heute zum alltäglichen Programmangebot der Fernsehsender.Nennen und erläutern Sie Beispiele für Sendungen, in denen Gewalt eine Rolle spielt.Legen Sie dar, welche Auswirkungen diese Gewaltdarstellungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft haben können.

3. Superkurzer Minirock, bauchfreies T-Shirt, Ausschnitt knapp über den Bauchnabel: Der Schulleiterin einer Schule bei Hannover wurde es zuviel. Knapp bekleidete Mädchen wurden nach Hause geschickt, in einem Brief werden die Eltern um „angemessene Kleidung“ für ihre Töchter gebeten.Nehmen Sie dazu Stellung.  Mit dieser Anleitung solltest Du nun in der Lage sein, eine gute Erörterung zu verfassen! Hilfreich ist auch, wenn du dir ein paar gute von Schülern verfasste Erörterungen durchliest, um ein Gefühl für die Textform zu bekommen.Viel Erfolg!

Aufbau einer dialektischen Erörterung

1. Vorbereitende Schritte

Bei einer dialektischen Erörterung wägen wir unterschiedliche Standpunkte mithilfe von Pro- und Contra-Argumenten

gegeneinander ab und kommen zu einem eigenen und begründeten Urteil. Ziel einer dialektischen Erörterung ist es,

einen fremden Leser von dem bevorzugten Standpunkt zu überzeugen.

Zunächst unternimmt man vorbereitende Schritte:

Themafrage lesen und verstehen Stoff zum Thema recherchieren oder eigene Gedanken notieren den eigenen Standpunkt klären, bin ich dafür (pro) oder dagegen (contra) Gliederung erstellen: Einleitung – Hauptteil – Schluss aus der Stoffsammlung Argumente auswählen, der Pro-Seite bzw. der Contra-Seite zuordnen und nach Wichtigkeit

ordnen für die Argumente Beispiele und Beweise finden Stoff ordnen nach These, Antithese, Argument, Bespiel

Beachte:

Bei der Antithese (Gegenbehauptung) beginnt man mit dem stärksten, bei der These (Behauptung) mit dem

schwächsten Argument.

Thesen sind im Thema oder in der Themafrage enthaltene Behauptungen.

Beispiel:

Computernutzung bringt große Vorteile.

Die Gegenthese (Antithese) zu dieser Behauptung ist: Computernutzung bringt große Nachteile.

2. Einleitung einer Erörterung

Die Einleitung ist relativ kurz: Sie umfasst in der Regel nicht mehr als vier Sätze.

Beachte:

Die Einleitung enthält keine Argumente. Sie soll zum Thema hinführen und das Interesse des Lesers wecken,

beispielsweise durch

ein aktuelles Ereignis eine persönliche Erfahrung / Gedanke ein Zitat eine Statistik ein Sprichwort

Am Ende der Einleitung wird die Themafrage aufgegriffen oder als Frage formuliert. Sie bildet die Überleitung zum

Hauptteil.

Unterstreiche in dem Einleitungstext die Überleitung zum Hauptteil!

Jugendliche im Alter von 14 – 19 Jahren sehen laut Statistik weniger fern als jede andere Altersgruppe. Als Medienkids

aufgewachsen, stehen sie dem Fernsehen kritischer gegenüber als ihre Eltern, die im Schnitt über zwei Stunden pro

Tag vor dem Fernseher verbringen. Welche Vor- und Nachteile das Fernsehen hat, will ich nun genauer betrachten.

Wie könnte die Themafrage zu diesem Einleitungstext lauten?

3. Hauptteil einer Erörterung

Im Hauptteil werden die einzelnen Gliederungspunkte ausgeführt. Das heißt, jeder These bzw. Antithese werden

überzeugende Argumente und passende Beispiele zugeordnet.

Reihenfolge:

These – Argument – Beispiel

Antithese – Argument- Beispiel

Beispiel:

These: Fernsehen ist nützlich Argument: Fernsehen informiert und bildet Beispiel: Nachrichtensendungen

Antithese: Fernsehen trägt zur Verblödung bei Argument: Programme sind oft niveaulos und haben einen niedrigen Informationsgehalt Beispiel: Gewinnspiele, Comedy Shows, Reality Shows

Die Antithese (Gegenthese) beginnt mit dem stärksten Argument und entsprechenden Beispielen.

Wenn du selbst Anhänger einer These bist, beginnst Du mit deinem schwächsten Argument und den entsprechenden

Beispielen und nennst dein stärkstes Argument am Schluss. So bleibt es dem Leser besser in Erinnerung.

Ergänze die Beispiele!

Thema: Gesichtspunkte der Berufswahl

Argument: Der Beruf muss den Neigungen und auch den Fähigkeiten entsprechen.

Beispiel: ________________________________________________________________________

Thema: Gründe für Drogenkonsum bei Jugendlichen

Argument: Probleme im Elternhaus

Beispiel: ________________________________________________________________________

Um den Argumentationsgang logisch darzustellen und sprachlich interessanter zu gestalten, verknüpft man die

Gedanken mit Konjunktionen:

also, folglich, sodass…, einerseits … andererseits, aber, allerdings, wenn, falls, obwohl, weil, denn, darum,

jedoch, hingegen, wobei …

Der Leser erkennt die Wichtigkeit der einzelnen Argumente und wird besser durch den Text gelenkt, wenn Bestandteile

der Erörterung miteinander verbunden werden:

zunächst, dann, ferner, außerdem, weiterhin, schließlich, zuletzt, wichtig ist, hinzu kommt, dass, besonders

betonen möchte ich …

4. Schlussteil einer Erörterung

Der Schlussteil soll die Erörterung abrunden. Hier beantwortest du die Themafrage eindeutig aus deiner Sicht, du

bekräftigst also noch einmal deinen Standpunkt.

Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:

Du entscheidest dich klar für die These oder Gegenthese. Du nimmst einen vermittelnden Standpunkt ein (Synthese).

Hier sollst du nicht alle Argumente wiederholen, sondern das wichtigste aus deinem Hauptteil noch einmal aufgreifen

(aber nicht einfach wiederholen) und bekräftigen.

5. Lösungen zu den Übungen

Zu 2

Jugendliche im Alter von 14 – 19 Jahren sehen laut Statistik weniger fern als jede andere Altersgruppe. Als Medienkids

aufgewachsen, stehen sie dem Fernsehen kritischer gegenüber als ihre Eltern, die im Schnitt über zwei Stunden pro

Tag vor dem Fernseher verbringen. Welche Vor- und Nachteile das Fernsehen hat, will ich nun genauer betrachten.

Erörtere die Vor- und Nachteile des Fernsehens!

Zu 3

Hier einige Beispiele:

Thema: Gesichtspunkte der Berufswahl

Argument: Der Beruf muss den Neigungen und auch den Fähigkeiten entsprechen

Beispiel: Wer keine sozialen Neigungen hat und sich nicht gern im Krankenhaus aufhält, sollte nicht Arzt werden.

Thema: Gründe für Drogenkonsum bei Jugendlichen

Argument: Probleme im Elternhaus

Beispiel: Scheidung, Streitigkeiten, Erfolgsdruck, Drogenkonsum der Eltern usw.

 So schreibt man eine Argumentation:

Bei einer Argumentation und bei einer Erörterung muss man bestimmte Regeln und Besonderheiten beachten.

Das erste Arbeitsblatt zeigt, 

- wie man eine Argumentation anlegt und Argumente begründet, 

   - wie man Argumente absichert, - wie man beim Schreiben der Argumentation vorgeht.   Blatt 1: Eine Argumentation verfassen

   

  Eine Erörterung schreiben, das geht so:

Der Aufbau einer Erörterung fällt häufig schwer, da auch hier bestimmte Regeln zu beachten sind.

Tipps, wie man eine Erörterung schreiben soll, geben die folgenden Arbeitsblätter: 

- wie man eine dialektische Erörterung gliedern sollte in Einleitung,    Hauptteil und Schluss,- was diese Teile jeweils beinhalten sollten- wie man in der Abfolge der Argumente und Gegenargumente   vorgehen soll.

Das Modell der Sanduhr eignet sich gut zur Darstellung der Abfolge der Gegenargumente und Argumente in der dialektischen Erörterung. 

 Blatt 2: Aufbau einer dialektischen Erörterung:

   

   Aufbau und Redewendungen beim Schreiben

einer Erörterung:

Dieses Arbeitsblatt enthält Tipps... 

 -  ...zum genauen Aufbau einer Erörterung.  -  ...zu den Inhalten der Einleitung, des Hauptteils und des    Schlussteils werden jeweils Hinweise für mögliche -  Redewendungen beim Schreiben der Erörterung gegeben,     die die Formulierung der Satzanfänge erleichtern können.   Blatt 3: Aufbau und Redewendungen beim Schreiben der Erörterung:

Folgende Texte könnten vorkommen: wissenschaftliche, journalistische oder normierende Texte; Quasi, Darstellungstext, Ausdruckstext oder Appelltext. 

1. Strukturierte Inhaltsangabe 

Einleitungssatz Vorstrukturierung des Textes: Anzahl oder ggf. Bennenung der Themenaspekte Klare Bennenung der einzelnen Themenaspekte und Wiedergabe der zentralen Inhalte, wobei der logische Zusammenhang zwischen den Textaussagen deutlich werden muss. 

2. Analyse des Inhalts und der gedanklichen Struktur 

Schlüsselbegriffe, Strukturwörter, Sprechaktanalyse, Argumentationsanalyse, Leerstellenbestimmung, logisches Verhältnis zwischen einzelnen Textabschnitten 

3. Analyse und Funktionsbestimmung der sprachlichen und formalen Gestaltungsmerkmale 

Klassische rhetorische Mittel und ihre Funktion herausstellen Syntax analysieren (Parataxe, Hypotaxe, Ellipsen) und die Funktion herausstellen Lexik/ Semantik (Wortwahl, Konnotationen, Fachsprache, Gemeinsprache, Sprachebenen) Morphologie (Wortbildung, Genus verbi (Aktiv oder Passiv) Merkmale der Textsorte 

4. Zusammenfassende Bestimmung von Sprachfunktion und Intention Darstellung> stellt der Autor wertneutral dar? Erläutert der autor wertneutral? Werden wörter mit besonderen Konnotationen benutzt? Appell> liegen Argumente vor? Fordert der autor direkt oder indirekt zu etwas auf? verfolgt der test eine bestimmte wirkung beim leser, z.b. Meinungsbildung oder emotionalisierung? Ausdruck> Liegen wertende AUssagen vor? Wird gedeutet? Ist der Sprachgebrauch wertend? Drückt der Autor seine Meinung zu einem Sachverhalt aus? 

5. Wertung 

Wertng der Inhalts bzw. der Position , die der Autor einnimmt Vollständigkeit sachliche Richtigkeit perspektivische ausgewogenheit Nachvollziehbarkeit (Begründungen, Beispiele...) Logik der Gedankenführung Nutzen des Textes für den Leser 

Wertung der Gestaltung des Textes Strukturiertheit Verständlichkeit der Sprache 

Adressatenangemessenheit der Sprache Übereinstimmung von Autorintention und sprachlicher Umsetzung

Sachtextanalyse 

Für Gebrauchstexte sind auch folgende Bezeichnungen üblich: - Sachtexte - expositorische Texte - nichtfiktionale Texte - nichtpoetische Texte 

Im Vergleich zu poetischen Texten stehen bei Sachtexten eher der Gebrauchs- und Informationswert und der pragmatische Kommunikationszusammenhang (die Frage nach der Absicht des Verfassers und der Wirkung beim Adressaten) im Vordergrund. Man wird also bei Gebrauchstexten u.a. zunächst die folgenden Fragen stellen: Wer sagt wem was warum mit welcher Absicht? Ähnlich wie bei poetischen Texten werden danach Gesichtspunkte wie Thema/Inhalt, Aufbau, Textsorte sowie sprachlich-rhetorische Wirkungsmittel einbezogen. 

Leitfragen zur Analyse 

In der folgenden Übersicht sind wichtige Fragestellungen für den Hauptteil der Analyse zusammengefasst; mit ihrer Hilfe lassen sich Voraussetzungen für die Analyse eines nichtfiktionalen Textes schaffen. Im unterrichtlichen Zusammenhang ist vor allem zu bedenken: Was wird von Ihnen verlangt (eine vollständige Textanalyse oder die Bearbeitung eines Einzelaspkets)? Entsprechend muss auch die Textanalyse angelegt werden. 

Fragen zum Thema/ Inhalt und Aufbau 

- Welcher Sachverhalt, welches Thema, welches Problem wird behandelt? - Kommt das Thema in der Überschrift deutlich genug zum Ausdruck? - An welcher Stelle wird es sonst deutlich? - Wie ist der Text gegliedert? (Gedankenfolge, Argumentationsaufbau)? - Mit welchen Überschriften lässt sich die Struktur kennzeichnen? - In welcher Weise lässt sich der Aufbau in einem Diagramm/einer Skizze verdeutlichen? 

Fragen zur Textsorte 

- Welche Textsorte repräsentiert der Text; welche sprachlichen und inhaltlichen Einzelheiten deuten darauf hin? - Gibt er die Tatsachen wieder? - Gibt er den Ausdruck von Gefühlen wieder? - Will er für etwas werben? - Handelt es sich um einen argumentativen Text, der Hypothesen aufstellt? - Geht es um einen erklärenden oder belehrenden Text für eine bestimmte Adressatengruppe? 

Fragen zur sprachlich-stilistischen Form 

- Welche Sprache, Sprach- und Stilebene verwendet der Verfasser: Standardsprache, aufgelockerte Umgangssprache, Gruppensprache, Dialekt, Fachsprache, etc.? - Ist in der Wortwahl und im Satzbau etwas besonders auffällig? Z.B. Häufigkeit von Aussage-,

Frage- und Ausrufesätzen, hypotaktische (Satzgefüge) und parataktische (Satzreihe) Konstruktionen, etc. - Welche rhetorischen Mittel verwendet der Text, wie setzt er sie ein? - Wie lässt sich der Stil des Textes als Ganzes kennzeichnen (Verständlichkeit, Sprachebene, Auffälligkeiten im Wortschatz wie Modewörter, Fremdwörter, Schlagwörter, bestimmte Wortarten in ungewöhnlicher Häufung)? 

Fragen zur Kommunikationssituation 

Produktion - Wer hat den Text verfasst? - Wo ist er (im Original) zu finden? - In welcher Zeit /unter welchen Bedingungen ist er entstanden? - Welchen Zweck verfolgt der Verfasser? - Wird diese Absicht ausdrücklich formuliert oder steht sie zwischen den Zeilen? 

Rezeption/ Wirkung - An welches Publikum wendet sich der Verfasser aufgrund von Inhalt und Sprachstil? - Spricht er einzelne indviduelle Leser oder ein Massenpublikum an? - Wendet sich der Verfasser eher an den Verstand, an das Gefühl, an das moralische Gewissen? - Wozu soll der Leser beeinflusst werden? 

Fragen zu übergeordneten textexternen Gesichtspunkten 

- Welchen Stellenwert hat der Text im Werk- und Publikationszusammenhang des Autors? - Lässt er sich einer bestimmten Zeit/Epoche/Stilrichtung/Weltanschauung zuordnen? - Kennen Sie andere ähnliche Standpunkte? 

Fragen zur Beurteilung 

- Ist der Text für die Adressaten geeignet? - Was gefällt mir am Text, was gefällt mir nicht (z.B. verwaschenes Ergebnis, unklare Begrifflichkeit, wirr, eintönig, sprachlich-stilistisch schlecht)? - Was interessiert mich persönlich am Text? Welche Denkanstöße, Anregungen, Erkenntnisse vermittelt er mir? - Ziehe ich Folgerungen aus dem Text? - Kann mir der Text nützen? - Wie stehe ich zu der Aussage und zu den Intentionen des Verfassers? 

Mögliche Gliederung einer schriftlichen Analyse 

Auch der folgende Vorschlag gilt nicht für jeden Text, sondern muss im Hinblick auf die einzelnen Texte differenziert werden. Die mit Hilfe der Leitfragen herausgearbeiteten Fakten werden in geordneter Weise dargestellt. 

Einleitung Knappe Information zum Thema des Textes, zum Autor, zur Textart, zur angesprochenen Zielgruppe 

Hauptteil a) Strukturierte Textwiedergabe (Thema/Inhalt und Aufbau; inhaltliche bzw. formale Gliederung) b) Darstellung/Gewichtung der folgenden Gesichtspunkte und ihres Zuzsammenhangs (je nach Aufgabenstellung) - Textsorte - Autor und seine Absicht/ Intention - Sprachlich-rhetorische Machart (Argumentationsweise, Wortschatz, Satzbau, Sprachstil, Stilebene) c) Bewertung des Textes 

Beurteilung der möglichen Wirkung Schlüssigkeit der Gedankenführung (z.B. bei argumentativen Texten) 

Schlussteil ggfs. allgemeine Bewertung 

Titel / Referat: Gedichtinterpretation - Anleitung zur Erstellung einer Gedichtinterpretation

Schlagwörter: Aufbau, Textbeschreibung, Stilmittel, Checkliste für die Gedichtinterpretation, Hilfsfragen zum Erschließen eines Gedichts Hausaufgabe, Referat

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Gedichtinterpretation

Gliederung

Aufbau einer Gedichtinterpretation Textbeschreibung Lyrik - Formulierungshilfen Wichtige Stilmittel Checkliste für die Gedichtinterpretation Hilfsfragen zum Erschließen eines Gedichts

Aufbau einer Gedichtinterpretation

I. Einleitung:

1. Gedichttitel, Autor, Aussage zur Entstehungszeit oder Dichter2. Gedichtart3. Gattung4. Epoche (falls bekannt)5. Themenstellung des Gedichts

II. Hauptteil:

formaler Aspekt1. Strophen2. Verse3. Reimschema

sprachlicher Aspekt1. Satzbau / Satzzeichen2. Stilmittel3. Wortwahl

Inhaltlicher Aspekt1. Thema des Gedichtes2. Bezug zur Überschrift / Titel3. Gliederung4. Lyrisches Ich5. Inhaltliche Aussagen mit formalen und sprachlichen Aspekten belegen

III. Schluss:

1. Wirkung insgesamt / eigener Eindruck2. Evtl. Relevanz damals - heute 

Textbeschreibung Lyrik - Formulierungshilfen

Formulierungshilfen für die Verbindung von Inhalt mit Form und Wirkung:

(Stilmittel und Zeile nennen)...lässt...hervortreten ...dient der Verstärkung/ der Hervorhebung usw. von... ...hebt ...hervor,...veranschaulicht..., ...unterstreicht..., ... verdeutlicht... ...bewirkt..., ...zeigt...,...macht deutlich, dass..., drückt aus, wie... ...zieht...ins Lächerliche, lässt das Bild/ die Vorstellung entstehen, dass... ...vergleicht...mit..., ... lässt die Leser nachdenken die Aussage wird durch... (Stilmittel und Zeile nennen) unterstützt/ gestützt/ untermauert/

veranschaulicht/ verstärkt/ abgeschwächt. Die Ausdrucksweise steht im Widerspruch zum Inhalt/ ist dem Inhalt entgegengesetzt/

unterstreicht den Inhalt. Diese inhaltliche Veränderung spiegelt sich in…

Weitere Formulierungshilfen:

Das Gedicht besteht aus… Die erste Strophe beginnt mit dem Satz / der Metapher … In der ersten Zeile wird/sind … angesprochen. Die folgenden Verse beschreiben… Der Leser kann sich gut mit dem lyrischen Ich identifizieren. Auffällig in der ersten Strophe ist/sind… (z.B. Verben der Bewegung) So wird deutlich, dass… Die Metapher macht deutlich… Alle Verben erinnern an… Die Wiederholung des/der … wirkt … Die zweite Strophe zeigt… Die Verben verdeutlichen / weisen darauf hin, dass… Die Formulierung zeigt… Die Verben … enthalten eine negative Wertung. Die Metapher … könnte für … stehen. Die ansteigende Spannung des Textes findet ihren Höhepunkt … … markiert den Höhepunkt des Gedichts. Dies zeigt auch der Punkt … Doch dieser Höhepunkt ist zugleich Wendepunkt. Die beiden Ellipsen (Auslassungen) zeigen … Diese Wendung wird in … mehrmals verdeutlicht. Durch das Voranstellen von … wird der Vers … Ulla Hahn gelingt es in ihrem Gedicht … Das Gedicht zeigt auch, dass … 

Wichtige Stilmittel:

Metaphero Ersetzung eines Ausdrucks durch einen anderen bildhaften Ausdruck

Er hat nur Stroh im Kopf. Achill war im Kampf ein Löwe. 

Personifikationo Vermenschlichung; Darstellung von abstrakten Begriffen, leblosen Dingen oder

Naturerscheinungen als handelnde oder sprechende Personen

Vater Staat, Mutter Erde, Der Kirchturm gähnt 

Anaphero Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang von aufeinander

folgenden Versen, Strophen, Sätzen oder Satzteilen Glücklich, den ein leerer Traum beschäftigt. Glücklich, dem die Ahndung eitel wär! (Goethe) 

Leitmotivo wiederholtes Auftreten eines Gedanken, Gegenstandes oder einer Wortfolge an

bedeutsamer Stelle. Herbst, Enge, Einsamkeit etc.

Vergleicho Sachverhalt wird mit anderem verglichen (wie, als…)

Er ist schlau wie ein Fuchs. Fest wie ein Baum stand sie.

Alliterationo gleicher Anlaut mehrerer Wörter,

Stabreim Zwanzig Ziegen zogen Zucker; es brachen Balken

Symbolo am konkreten Gegenstand wird ein allgemeiner Zustand sichtbar

Taube -> steht für Frieden Rose -> Liebe

Euphemismuso beschönigende Umschreibung

Kap der guten Hoffnung Antithese

o Gegenüberstellung sich logisch eigentlich widersprechender Begriffe, Bilder oder ganzer Aussagen in Satzteilen oder Sätzen.

Krieg und Frieden Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang (Schiller) 

Apostropheo direkte Anrede abwesender Personen oder Objekte

Saget, Steine, mir an, oh sprecht (Goethe) Chiasmus

o Überkreuzstellung von Wortgruppen oder Sätzen Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben (Goethe)

Ellipseo Auslassung, Weglassen von Satzgliedern, die für das Verständnis des

Zusammenhangs nicht wichtig sind Was nun? (Anstatt: Was machen wir nun?) 

Epiphero Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Ende von aufeinander

folgenden Sätzen, Satzteilen oder Versen (Gegenteil zu Anapher, siehe oben). Doch alle Lust will Ewigkeit. Will tiefe, tiefe Ewigkeit (Nietzsche)

Hyperbelo positive oder negative Übertreibung mit bewusst komischem oder auch ernst

gemeintem Effekt. blitzschnell Er hat Geld wie Sand am Meer 

Oxymorono Widerspruch, enge Verbindung von zwei Begriffen, die sich widersprechen

helldunkel, traurigfroh, heißer Schnee Parallelismus

o Wiederholung einer Wortgruppe Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer (Goethe) So muss ich dich verlassen, von dir scheiden (Schiller) Friede den Hütten, Krieg den Palästen (Büchner) 

Checkliste für die Gedichtinterpretation

Inhalto Hast du Vermutungen anhand der Überschrift formuliert?o Hast du die Stimmung des Gedichtes nachvollziehbar beschrieben?o Hast du die Form des Gedichtes (Strophenform, Reimschema, Rhythmus, Zeilenstil)

richtig beschrieben und sinnvoll gedeutet?o Hast du den Inhalt strophenweise nacherzählt und hast du bildliche Umschreibungen

(Vergleiche, ...) richtig erkannt??o Hast du die Sprache (Satzbau, Wortwahl) richtig erkannt und gedeutet?

Ausdrucko Hast du den Inhalt in eigenen Worten nacherzählt?o (Satzbau) Hast du in vollständigen Sätzen geschrieben?o (Wiederholung) Hast du Wiederholungen vermieden?o (Wortschatz) Ist die Wortwahl (Verben, Adjektive) treffend?

Spracheo (Grammatik) Hast du z.B. grammatisch richtige Endungen benutzt?o (Zeitfehler (Tempus)) Hast du durchgängig die gleiche Zeitform verwendet?o (Zeichensetzung) Hast du die Satzzeichen richtig gesetzt?o (Rechtschreibung) Hast du Rechtschreibfehler korrigiert?

Formo (Form) Entsprechen Aufsatzkopf, Rand und Schrift den Vorgaben?o (Gliederung) Ist dein Text klar gegliedert (Absätze, Überleitungen)? 

Hilfsfragen zum Erschließen eines Gedichts:

I.. Form:

1. Welche Versart und welche Strophenform hat das Gedicht?2. Welche Reimfolge, welche Klangfiguren lassen sich erkennen?

Welche Funktion oder Wirkung haben diese formalen Elemente?

II. Aufbau:

1. Welche Sinnabschnitte, welche Wendepunkte finden sich im Gedicht?2.  Wodurch sind sie sprachlich oder rhythmisch markiert?

III. Bildhaftigkeit und Sprache:

1. Welche Bildkomplexe, welche Formen von Bildhaftigkeit (Vergleich, Metapher usw. ) sind vorhanden?

2. Welche Symbole sind vorhanden?3. Welche Bedeutung oder Funktion haben die Bilder und Symbole?4. Was fällt am Satzbau auf?5. Welche rhetorischen Figuren sind enthalten, welche Funktion haben sie?

IV. das lyrische Ich:

1. Welche Haltung des lyrischen Ichs gegenüber Umwelt oder Welt lässt sich nachweisen?2. Welches Problem, welche Stimmung, welche Gefühle / Erfahrungen werden dargestellt?